Nordwesten 3.Aufl. 8-05
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Nordwesten 3.Aufl. 8-05
Seattle: Convention Center DREI WOCHEN PAZIFISCHER NORDWESTEN 1 Urlaubsstadt Nummer eins 1. Programm: Seattle Vormittag Besuch im Visitor Information Center (Citywide Concierge Service) im Convention Center. Dann zu Fuß die Pike oder Pine St. hinunter zum Pike Place Market. Besonders beachtenswert: die Feinschmeckerlokale und Fischstände mit großen Lachsen und anderen Seetieren. Mittag Lunch in einem der vielen Spezialitätenlokale am Pike Place Market. Bei Jetlag: Mittagsschlaf. Nachmittag Hafenrundfahrt mit Argosy Cruises oder Fährfahrt mit Washington State Ferries, z.B.nach Bainbridge Island (das ist billiger).Zu Fuß oder mit der Historic Waterfront Streetcar entlang der Waterfront zum Pioneer Square:Yesler Way links, Pioneer Place Park, 1st Ave. rechts bis Main St. Für Bücherfreunde:Elliott Bay Book Company & Cafe.Mit Metro Transit durch Bus-Tunnel zum Westlake Center, von dort mit Monorail zum Seattle Center und auf die Space Needle. Abend Dinner in Downtown,am Pike Place Market oder einfach im Hotel-Restaurant. Danach ggf.Live-Musik in einer Rock-,Jazz-,Blues- oder Tanzkneipe (s. Infos). Deren Programm findet man in Stadt- oder Tageszeitungen. Seattle nach nach Garfield w Av e . d oa Br ie w Fa irv ive Ol Vi rg in ia t ew ry St ll tte Be Ba ar ne Vi in ia ar t Vi rg ew er ini Lake Way Ra St a n Way St. S. S. 18th S. Lane . S. Wy Pacific Medical Center 14th 6th Ave. 1st Ave. 4th Ave. Ala sk S. 18th ay 18th Cl 18th Ave. Weller Weller ort rp Ai Brougham 15th S. 14th S. Jackson S. King 8th Ave. Maynard Lane 7th Ave. Weller S. 16th 14th Ave. International District 519 S. Royal 15th ren 6th Ave. 5th Ave. E.Yesler Klondike Goldrush Museum S. Jackson rlaubsstadt – wie denn das, bei all dem Regen? Halb so schlimm: In der Summe sind es nur 919 Millimeter im Jahr, und die fallen, schön gleichmäßig verteilt, hauptsächlich in der kühlen Jahreszeit. Damit hat Seattle weniger Niederschlag als New York, Washington (DC), Atlanta oder Houston, und genauso viel wie München. Der frühere Bürgermeister von Seattle, Norman Rice, schrieb im »Seattle Visitors Guide«, dass er nicht nur in Seattle lebe, sondern hier am liebsten auch Urlaub mache. Seattle wurde wiederholt zur »Most Livable City«, zum »Besten Urlaubsziel«, zur »Besten Stadt für Arbeit U Jefferson Bo s AMTRAK Station 14th Ave. 4th d 2n e Jam E. Cherry es Jam on s fer Jef Alternativen und Extras Alles, was im Zusatz-Programm steht. Laut Seattle’s Visitors Bureau sind Pike Place, Waterfront und Pioneer Square in drei (!) Stunden zu schaffen … Hochleistungstourismus! E. Columbia S. 12th es ll 5 90 nach 34 S. 12th r Hi st S. 10th Fi Jam S. King Bay 99 t C S. Jackson 500 m mi ia mb olu Pioneer Square Historic District Elliott E. Marion Seattle University on M t Ferry Terminal Spring g rin Sp n d Ma E. Union is ad o dis n iso E. r ty rsi ive Un Seattle Art Museum g rin Sp Ma Seattle no ion Un 1s t uk ad Vi Pike Place Market Pier 55 N Mi ay W Park ity E. Denny Su Pike Place n Seattle etc ar Aquariu m Waterfront ers iv Un 8th St re i Westlake Center E. Union Visitor Information Center 4th nt ka fro as er Al W at S. 10th Ol sto E. Pine 5 ive d ric Capitol Hill n Broadwa h 2n tt Hi 15th Ave. re 4t 12th Ave. l Thomas John 11th ai Thomas Harvard h or Bo Bellevue Westlake on io Boylston Ave. W. Denny 7t E. Roy E. Harrison Harrison Denny Park M Ell Summit Ave. Space Needle Cascade Plgd. Mercer 10th Ave. Mercer Harrison W. Denny n 12th Ave. E. Roy Mercer d ka Park E. Aloha Bellevue Center Seattle Asian Art Museum Volunteer Valley Fairview Ave. stlake Ave. N. We Experience Music Project ev Bell Aurora 1st Ave. Seattle as Harvard ue Valley Mercer Al 5 Dexter 4th 1st Ave. Warren Queen Anne Taylor Bi ge lo Unio 99 Aloha Valley 2n Lake View Cemetery 10th Ave. Aurora Galer Lake 1 und Familie« und so fort der USA gekürt; außerdem sei die Stadt radfahrerfreundlich (Rang 4, 1999). Gegen den Regen gibt es ein Rezept: Regenbekleidung von »Peter Storm, Inc.« oder »Weather or Not«, aber das war ein Witz des Seattle News Bureau ... Ob Jetlag oder nicht, das Besucherbüro im Convention Center ist immer eine gute erste Adresse. Günstig an der Pike Street gelegen, erreichen Sie es am besten zu Fuß. Ein Auto ist in Seattle sowieso nur hinderlich. Nutzen Sie die Busse – von 6 bis 19 Uhr fahren Sie in der Innenstadt (ride free area) gratis; die Fahrpläne liegen im Convention Center aus. 35 1 Seattle: Convention Center Dort haben Sie auch Ihre erste Begegnung mit public art: Diese verdankt sich einem Beschluss von 1973, dem zufolge bei öffentlichen Bauten ein Prozent der Baukosten für die Kunst abzuzweigen sind. Verlassen Sie das Touristenbüro nicht ohne die wichtige Tourmap für Seattle, die Seattle: Westlake Center Highway Map und das Unterkunftsverzeichnis für Washington. Im Convention Center könnten Sie nun eine Stadtrundfahrt mit Gray Line buchen, aber nach dem Szenario dieses Buches schlendern Sie lieber gemächlich die Pine oder Pike Street in Richtung Pike Place Market hinunter. Wa- gen Sie einen Schlenker zum Westlake Center, dort sind unter den Akazien Motive zur Geschichte Seattles in Messing dargestellt. Oder beschnuppern Sie einmal die Kaffeesorten von Starbucks ... Apropos Starbucks: Seattle ist kaffeesüchtig. Seit die Firma 1971 ihren ersten 1 coffee stand am Pike Place eröffnete, sind an die hundert weitere hinzugekommen – im Schnitt einer für je zwei Häuserblocks. Man entdeckte ein Bedürfnis nach frisch gerösteten, ganzen Bohnen, und seitdem schwappt die Kaffeewelle über den Nordwesten und die Welt. Die »Seattleites« Die Skyline von Seattle, mit Space Needle und Mount Rainier 36 37 1 Seattle: Pike Place Market Seattle: Pike Place Fish Company, Steinbrueck Park, Seattle Aquarium, Hist. Waterfront Streetcar Pike Place Fish Company – Bestellungen auch über www.pikeplacefish.com möglich mögen ihren Mocca, Americano und Espresso, am liebsten aber den Caffe latté (sic), eine Art Cappuccino mit viel Milch. Kein Wunder also, wenn man Schlaflos in Seattle ist ... Am unteren Ende der Pike Street liegt, eingeklemmt zwischen First und Western Avenue und vom Dröhnen der Stadtautobahn gerade noch verschont, Pike Place Market, einer der ältesten Bauernmärkte des Landes. Seit 1907 tragen hier Farmer und Fischer aus dem Umland frisches Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch zu Markte. Örtliche Eignerschaft ist die Bedingung für die Teilnahme (außer für Starbucks), MEET THE PRODUCER hieß es einst am Eingang zum Markt. Sobald man das quirlige Areal betritt, kitzelt der Duft von Röstkaffee, frischem 38 Brot und gebratenem Fisch die Nase. Le Panier, die »sehr französische Bäckerei«; La Buona Tavola, das einen Hauch Italien vermittelt; und Emmett Watson’s Oyster Bar, wo sich die Seattleites gerade mit oysters on the half-shell anfreunden – wollen Sie ständig zu einem zweiten Frühstück animieren. Am Wochenende gerät der Markt zum Volksfest, an allen Ecken erklingt dann Musik. Da singen fünf schwarze Herren – a cappella – von Jesus dem Herrn. Schwarzhaarige Indios mit Zopf und Hut spielen südamerikanische Folklore. Unten an der Pine Street sitzen die Zuhörer auf schrägem Pflaster und lauschen »Little Bill & The Blue Notes«, gesponsert von Seattle’s Best Coffee. Bleich singt »Little Bill« einen mächtigen, schwarzen Blues ins Mikrofon. Am Ende hebt ihn sein Bassist in den Rollstuhl. Sonntags drängen sich die Leute vor der Pike Place Fish Company. Hier herrscht reger Flugverkehr, und das kommt so: Der Kunde sucht sich einen Fisch aus – und was für Fische! King (oder Chinook) Salmon, Coho Salmon und andere Lachse, daneben Heilbutt, Seeteufel usw. Der Mann »im Außendienst« schleudert den Fisch dann einem Kollegen »im Innendienst« zu, der ihn sogleich in Wickelpapier auffängt, abwiegt und verpackt. Aber die Jungs können nicht nur werfen, sie können auch brüllen! Bisweilen lassen sie einen Monsterfisch an der Strippe zappeln – zum Schrecken der Kinder. Es ist eine bühnenreife Show. Neuerdings fliegen die Fische sogar zu Ihnen nach Hause, via www.pikeplacefish.com. Im kleinen Steinbrueck Park am Nordende des Marktes öffnet sich der Blick auf Elliott Bay. Die Menschen hocken hier auf dem Rasen oder auf Bänken und knabbern an ihrem Take-out-Lunch vom Markt. Flinke Jungen kicken kleine, schlappe Bällchen durch die Luft. Der Park ehrt Victor Steinbrueck, Leiter einer Bürgerinitiative, die den Markt Anfang der 1970er vor der Abrissbirne rettete. Damals meinten smarte Stadterneuerer und Baulöwen nämlich, dass hier mehr zu holen sei als Fisch und Gemüse. Heute ist Pike Place Market als Historic District geschützt. Über den Pike Place Hill Climb geht es zum Waterfront Park und zum Seattle Aquarium am Pier 59 hinunter. In einem großen, kuppelförmigen Becken schwimmen die Fische der Region am Besucher vorbei und über ihn hinweg: Stör, Rochen, Hundshai, Lachs, rockfish. Es gibt ein Korallenriff, eine Lachstreppe und possierliche Seeotter. Wenn Mama Seeotter gerade ein Junges hat, legt sie es sich an die Brust und schwimmt es, 1 auf dem Rücken liegend, im Becken spazieren. Ganz zart und ätherisch die Aquarien mit den Seepferdchen, die im Wasser schweben. Wer jetzt keine Lust auf Aquarium hat, bekommt im Oregon Coast Aquarium in Newport noch eine Chance. Geht man die Waterfront in Richtung Süden hinunter, hat man zur Rechten die touristisch aufgemotzten Piers 57 bis 54 und links das Gebrüll der Stadtautobahn auf Stelzen. Unter den Stelzen spielt ein junger Mann unbeirrt Cello: Bewusster Protest oder tragische Pose? Die WA-99 wurde hier 1953 als Hochstraße über den Alaskan Way gelegt, weil sich die »mündigen« Bürger von Seattle wiederholt gegen die Bahn und für das Auto entschieden haben. Dabei gab es hier einmal ein funktionierendes SchienenNahverkehrsnetz! – Richard Beyers Plastik »People Waiting for the Suburban« (siehe Foto S. 7) erinnert daran. Jetzt hat man die Historic Waterfront Streetcar, made in Australia, und den dröhnenden Freeway über dem Kopf. Im Jahre 2004 wurde beschlossen, den Viadukt durch einen Tunnel zu ersetzen. Wenn Sie jetzt das Seattle Art Museum besuchen wollen (Di–So bis 17, Do bis 21 Uhr), dann sollten Sie die Stufen der Harbor Steps erklimmen. Der KletterSeeotter im Seattle Aquarium 39 1 Seattle: Seattle Art Museum, Washington State Ferry, Pioneer Square Seattle: Pioneer Square und aus rotem Backstein und Eisen wieder aufgebaut wurde. Heute präsentiert sich das Viertel als brisante Mischung von Antiquitätenläden, Kunstboutiquen und Suppenküchen. Am unteren Yesler Way erwarten Sie das feine Al Boccalino Ristorante (klein, gemütlich, teuer), das aufpolierte Pioneer Square Hotel (Backstein von 1914, heute »Best Western«) sowie das Merchants Cafe (älteste Gaststätte Seattles). Zwar heißt das Viertel Pioneer Square, aber der zentrale Pioneer Place Park ist ein Dreieck. Unter seiner Pergola versammeln sich die Obdachlosen, weil das Klima so mild und die Sozialleistungen so 1 üppig sind – meint der Stadtführer. Schilder wie ROOMS 75 CENTS und STEAM BATH um First Avenue und Main Street verraten, dass es sich um einen Historic District handelt, an dem keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden dürfen. An jenem Dreieck lädt Doc Maynard’s abends zu Jazz oder Pop. Gleich daneben lockt die berühmte Touristenfalle Bill Speidel’s Underground Tour zum Abstieg ins einstige Erdgeschoss der Stadt, das durch Aufschotterung der Straßen rundum im Keller zu liegen kam. Den Platz ziert eine kleine Bronzebüste von Chief Sealth, Namensgeber der Stadt Immer in Betrieb: die Chittenden Locks in Ballard Boote, Stege, Häuser – alles schwimmt am Lake Union steig wird hier gern mit der Spanischen Treppe in Rom verglichen. Na ja. Droben markiert ein hammerschwingender Pappkamerad den Eingang zum Museum (siehe Zusatz-Programm, S. 52). »Seattle ist am schönsten, wenn man es vom Wasser her betrachtet« – wirbt Argosy Cruises in schöner Zweideutigkeit. Von Pier 55 aus starten die Schiffe ihrer weißen Flotte zur erholsamen Hafenrundfahrt (eine Stunde). Wer noch Zeit hat bis zur Abfahrt, mag kurz bei Ivar’s Acres of Clams hereinschauen, wo es von historischen Fotos und Objekten nur so wimmelt. Der Kapitän des Schiffes erklärt über Lautsprecher, Smith Tower sei mit seinen 42 Stockwerken 1914 der höchste Wolkenkratzer westlich des Mississippi gewesen. Große Containerschiffe liegen im Hafen, im Trockendock wird ein Passagierschiff für die nächste Kreuzfahrt hergerichtet. Zur Ausfuhr kämen vor allem 40 Holz und Getreide, importiert würden japanische Autos. Boeing, transpazifischer Handel, Mikrotechnologie und Tourismus seien die Stützen der Wirtschaft um Seattle. Im Edgewater Inn habe man früher vom Fenster aus geangelt, vom Hotelkoch wurden die Fische dann gebraten ... Wer von alledem nichts hören will, geht an Bord einer Washington State Ferry, das ist billiger und ruhiger (siehe Zusatz-Programm, S. 52 f.). Geht man weiter die Waterfront hinunter, so erreicht man Pioneer Square, wo einst geölte Baumstämme den Yesler Way hinunterglitten, direkt in Yeslers Sägemühle am Wasser. Damals hieß die Straße »Skid Road«, wurde als »Skid Row« zum Begriff für unfeine Stadtviertel im allgemeinen und für sozialen Abstieg überhaupt. Pioneer Square ist der älteste Teil von Seattle, aber kein Gebäude wurde vor 1889 errichtet. Warum? Weil 1889 die ganze hölzerne Innenstadt abbrannte 41 1 Seattle: Pioneer Square, Elliott Bay Book Company, International District Seattle (siehe Foto S. 53). Sie wird von zwei erstaunlichen, schlichten Tafeln flankiert, die folgende Inschriften tragen: »Häuptling Seattle, jetzt ist die Straße deine Heimat« (dazu Kreuze und Dollarsymbole); und: »Ferne Brüder und Schwestern, wir haben euch nicht vergessen«. Ein paar Schritte die First Avenue hinunter, und man steht vor der Elliott Bay Book Company & Cafe, einer der besten Buchhandlungen im Nordwesten. Schön in Ziegelstein und Holz gestaltet, genießen ihre Buchhändler den Ruf, sie hätten die Bücher, die sie verkaufen, selber gelesen. Brauchen Sie einen weiteren Reiseführer …? Im Souterrain gibt es kleine Gerichte, Kaffee und Kuchen – und lange Tische für jeden, der schmökern will. An der Ecke gegenüber läuft das soziale Kontrastprogramm: Obdachlose vor der »Bread of Life Mission«. Historic Waterfront Streetcar, made in Australia 42 Wer Lust auf einen späten Dim-SumLunch (warme chinesische Vorspeisen) verspürt, mag das International District (politisch korrekt für Chinatown) aufsuchen, es gehört allerdings nicht zu den schönsten Vierteln von Seattle; einzig die grandiose Union Station von 1911 lohnt einen Blick hinein. Viel hübscher ist der alte Smith Tower von 1914, wo Sie ein echter Liftboy im messingfunkelnden Fahrstuhl zum 35. Stock hinaufchauffiert. Von oben blickt man auf die Bucht, den Hafen und den Straßenverkehr hinunter – und hinauf zu den Wolkenkratzern von heute. Brauchen Sie einen Imbiss und eine Pause? Dann schauen Sie zur Happy Hour (15–18 Uhr) bei McCormick & Schmick’s in der First Avenue herein. Dort rücken die Kollegen aus den Büros der City sogar mit wildfremden Touristen Seattle: Westlake Center, Seattle Center, Space Needle am großen Tisch zusammen. Ein Dollar fünfundneunzig für einen Snack vom Bar-Menü sind nicht zu schlagen ... Oder steigen Sie gleich in den Metro Transit Tunnel unter der 3rd Avenue herab und fahren Sie zum Westlake Center. Ganze Horden von Bussen pendeln durch diese Röhre, nur sonntags fahren sie oberirdisch. Wechseln Sie am Westlake Center zur Monorail, die Sie in 90 Sekunden zum Seattle Center katapultieren wird. Dort verschwindet der Zug für kurze Zeit in einem höchst merkwürdigen Gebilde, von dem noch die Rede sein wird (siehe Zusatz-Programm, Seite 54 f.) Soll man, soll man nicht? – auf die Space Needle hinauffahren, jene FrisbeeScheibe auf Stäbchen, die der Weltausstellung von 1962 die Krone aufsetzte. 41 Dollar für eine Familie mit zwei Kindern zwischen vier und 13 sind kein Pappenstiel! Natürlich fährt man hinauf, sonst wäre man ja nicht gekommen. Der Rundblick aus 159 Metern Höhe (180 m Gesamthöhe) ist atemberaubend, Schwindel erregend, haarsträubend. Bange Gedanken schleichen sich ein: Werden die Kaskadenvulkane ruhig bleiben? Wird der erwartete »Big One«, das große Beben, eintreten? Werden die Stäbchen standhalten ...? Man streicht um das Aussichtsdeck herum. Unten schlagen vermeintlich Kleinwüchsige Rad oder liegen platt auf dem Rasen, maikäfergroß. Im weiteren Umkreis legt sich ein »Parkgürtel« um die City – aber nicht aus Bäumen, sondern aus Parkplätzen. Unzählige winzige Autos blitzen in der Sonne. Grüner wird es erst gegen Norden, wo die besseren Wohnviertel liegen. Die Hausboote auf Lake Union, wo »Sleepless in Seattle« gedreht wurde, sind gerade noch erkennbar. Ein Spiel für die ganze Familie: Wo liegt unser Hotel, wo Mount Rainier, wo die Olympics? Im Drehrestaurant unter 1 Space Needle mit Skulptur der Plattform erlebt man Seattle gradweise, die ganzen 360 ... von der Suppe bis zum Nachtisch. Wohin am Abend? Belltown ist gastronomisch derzeit das »swingende« Viertel von Seattle. Doch die First Avenue, so nahe am touristischen Highlight des Pike Place Market, ist nachts schon soziale Randzone. Die großen Schlitten, die hier anrauschen, suchen die schicken fusionRestaurants wie Cascadia, Brasa (mit Bar-Menü für den kleinen Hunger) oder Dahlia Lounge. Oder lockt Sie vielleicht die soziale Melange um Doc Maynard’s Musikkneipe am Pioneer Square? Oder die alternative Szene um Broadway? Nehmen Sie wenigstens einen Drink an der Bar des Flying Fish! 43 1 Vancouver, Victoria Gateway Vancouver Sie sind über Seattle eingeflogen? Nun, Sie können auch über Vancouver (BC, Kanada) hereinkommen. Das hat manche Vorteile: Günstige Verbindungen ab Deutschland, Charter- und Last-Minute-Angebote usw. Die Einreise über das so »britische« British Columbia erlaubt Ihnen einen schonenden Übergang zum American Way of Life. Ein Auto brauchen Sie einstweilen nicht. Sie erreichen Seattle nämlich auf dem Seeweg, und das geht so: Mit dem »Airporter« gelangen Sie vom Flughafen zu den 14 Downtown-Hotels in Vancouver. Jetlag hin oder her, Sie wollen am Abend noch ein wenig über die Robson Street bummeln? Das Straßenbild ist überraschend belebt, Passanten flanieren, unterwegs zu Geschäften, Cafés und Restaurants. Der asiatische Einschlag im Menschenbild fällt angenehm ins Auge. Das gastronomische Spektrum der Robson Street reicht von Hon’s Wun Tun House (laut, schnell, billig) über Capers Whole Foods (Ziegenmilch und Gerolsteiner Sprudel) bis zu The Chef and the Carpenter (französisch, gemütlich, persönlich). Gehen Sie ein Stück in die Hornby Street hinein, und Sie stoßen auf das feine Bacchus (wird hierzulande als »romantisch« bezeichnet). Oder wandern Sie nach Gastown hinüber und besuchen Sie die Old Spaghetti Factory. Auf dem Rückweg ist noch Zeit für den Virgin Megastore: Bis 23 (samstags bis 24) Uhr können Sie hier auf drei Etagen alles hören und kaufen, was auf CD zu haben ist. Am nächsten Tag laden Stanley Park zum Wandern, der Trolley zu einer Stadtrundfahrt (mit Ein- und Ausstieg nach Belieben) und Mountain Equipment Co-op zum Einkauf von Wetterkleidung ein. Möchten Sie am Nachmittag nach Victoria weiterreisen? Dann nehmen Sie den SkyTrain zur Pacific Central Station und von dort einem Bus der Pacific Coach Lines. Der geht in Tsawwassen an Bord der Fähre (BC Ferries), kreuzt mit dieser durch die rauen Wasser der Inselwelt vor Vancouver Island und setzt Sie vier Stunden später am Bus Depot mitten in Victoria ab. Dort läuft alles am Inner Harbour und dem imposanten Empress Hotel zusammen. Vor dem Hotel starten die Doppeldeckerbusse zur Stadtrundfahrt, vis-a-vis liegt das Besucherbüro, dahinter Crystal Garden und darunter das Royal B.C. Museum. Dieses hervorragende Museum präsentiert die wohl feierlichste Versammlung von Totempfählen im ganzen Nordwesten. Nur zwei Querstraßen weiter beginnt Beacon Hill Park, wo sich knorrig-bizarre Garry oaks (Quercus garryana), die hier heimisch sind, ans karge Urgestein klammern. Weil Victoria sooo britisch ist, hat das Empress in einem Seitenflügel einen Charles Dickens Pub nach englischem Vorbild eingerichtet. Am britischsten aber ist die Afternoon-Tea-Zeremonie im Hotel selbst. In der Tea Lobby des feinen Hauses (von 1908) versammeln sich, zeitlich gestaffelt, ganz normale Touristen, um sich mit Sandwiches, Teegebäck und dezentem Klavierspiel verwöhnen zu lassen (für CAD $ 30 bis 55, je nach Saison, ohne Drinks und Service). Schlendern Sie durchs Haus, es ist eines der großen alten Hotels der Canadian Pacific Railway. Downtown Victoria ist kompakt, vielfältig und überschaubar – ähnlich Bend in Central Oregon. Einem Frühstück im Blue Fox in der Fort Street, einem Lunch in der Re-Bar am Bastion Square (nicht schön, aber gesund) und einem Abendessen im Lotus Pond Vegetarian Restaurant (hell und freundlich) werden Sie später in der Provinz noch nachtrauern. Swans Hotel & Brewpub erweist sich als Glücksfall: Ein stilvolles Gemäuer aus Ziegelstein mit Bildern an den Wänden, einer Jazzband live und Bier aus Buckerfield’s Mikrobrauerei (im Hause). Doch wie war das mit dem Seeweg nach Seattle? Von einem Dock im Inner Harbour nahe Empress Hotel startet der Victoria Clipper, mit seinen zwei Düsentriebwerken braucht er bei 60 km/h zweieinhalb Stunden. In den nackten Gängen und Hallen der Zollabfertigung von Seattle (USA) beginnt der harte touristische Alltag: fußgängerleere Straßen und ein dröhnender Freeway neben dran. Da ist es gut, wenn man ein Bett in der Nähe, etwa in der freundlichen Pensione Nichols, dem einzigen B & B in Downtown Seattle, reserviert hat. 44 1 Vancouver, Victoria Am Ende der Reise muss man ja wohl nach Vancouver zurück, wenn man keinen Gabelflug gebucht hat. Aber wie? Natürlich mit der Bahn, mit AMTRAK. Warum? Weil Sie ein Abenteurer sind. Sie wählen 1-800-USA-RAIL und werden durch- und durchgeschaltet. Mit Ihrer Reservierungsnummer erwerben Sie einen Fahrschein, und damit eine Bordkarte, und mit dieser gelangen Sie auf den Bahnsteig. An der Waggontür hat der Schaffner ein Treppchen für Sie aufgestellt. Sie finden Ihren Platz, lehnen sich zurück und reisen – fürstlich. Sie lauschen dem Signalhorn und schauen auf den Sund: So nahe kommen Sie mit der Interstate nie heran! In Vancouver könnte Sie das spirituelle Erlebnis der Reise erwarten. Die Vancouver Art Gallery zeigt nämlich Bilder von Emily Carr, jener eigenwilligen, unangepassten Frau aus Victoria, die erst zu schreiben begann, als ihr der Arzt das Malen verbot. Ihre Themen sind Indianerdörfer und heimische Landschaften, doch ihre Bäume gebärden sich wie Lebewesen – oder als tote Stubben. Endlich eine verwandte Seele! – rufen Sie aus, angesichts eines Bildes wie »Scorned as Timber, Beloved of the Sky«. Vielleicht erwerben Sie den kleinen Bildband von Anne Newlands … Tourism Vancouver – Touristinfo Centre Plaza Level, 200 Burrard St. Vancouver, BC, Canada V6C 3L6 & (604) 683-2000, Fax (604) 682-6839 www.tourismvancouver.com Besucherbüro mit Kapazität! Auskünfte am langen Schalter. Unterkunft in Vancouver,z.B.: Kingston Hotel B & B & (604) 684-9024 www.kingstonhotelvancouver.com Zentral,einfach,preiswert. 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Victoria Clipper – Clipper Navigation & (250) 382-8100 oder 1-800-888-2535 www.victoriaclipper.com AMTRAK (Cascades) & 1-800-USA-RAIL, www.amtrak.com 45 1 Infos: Seattle 1 Quartier in Seattle Motels, B & Bs, Cabins, Lodges und Resorts finden Sie später noch genug – in Seattle geht man ins Stadthotel. Stadthotels liegen zentral, haben Patina und sind so altmodisch, dass sich ihre Fenster meist noch von Hand öffnen lassen.Wem das alles egal ist,geht am Flughafen zum »Host from Coast to Coast«. Drei Stadthotels werden hier empfohlen, doch die Perle unter ihnen ist das Sorrento Hotel. Das ehrwürdige Haus aus dem Jahre 1909 empfängt mit Garten,Rondell und Lounge,wo abends das Kaminfeuer knistert, Blues gespielt und feine Torte mit Eis aus dem Hunt Club serviert wird.Warum es »nur« vier Sterne hat? Es fehlt halt ein Schwimmbad ... Will man abends noch in die Stadt,so schwebt man leichten Fußes die Spring Street hinunter – hinauf nimmt man besser den Bus (Nr. 12). Doch schon an der 5th Avenue wartet Tulio (Hotel Vintage Park) mit appetitlichen Antipasti, z. B. bruschetta mista – mit gegrilltem Brot, marinierten Pilzen,Ziegenkäse,Tomaten mit Pinienkernen und Korinthen.Später,in der Provinz,werden Sie sich die Finger danach lecken … Die Auflösung der $-Symbole finden Sie in der hinteren Umschlagklappe. Sie bilden nur eine Annäherung an die reale Preissituation. Die Hotels gehen zunehmend dazu über, ihre Preise nach Wochentag und Saison zu variieren und kurzfristig ins Internet zu stellen. Seattle’s Convention & Visitors Bureau One Convention Pl. 701 Pike St., Suite 800, Seattle,WA 98101 & (206) 461-5800, Fax (206) 461-5855 www.visitseattle.org Zentrale Stelle für (schriftliche) Auskünfte über Seattle. Visitor Information Center – Downtown Seattle Citywide Concierge Center Washington State Convention & Trade Center (direkt über I-5) 800 Convention Pl. (Pike St. zw. 7th & 8th Ave.) & (206) 461-5840 Winter Mo–Fr 9–17, Sommer Mo–Fr 8– 18, Sa/So 10–16 Uhr Auskunft zu Logis und Sightseeing in Seattle und Washington. Aktuelle Tourmap für Seattle; Fährplan für WA State Ferries. Im selben Trakt: Gray Line Sightseeing Tours sowie Fahrpläne für die Busse von Metro Transit. 46 Seattle Hotel Hotline (Seattle’s Convention & Visitors Bureau) & (206) 461-5882 oder 1-800-535-7071 www.seattlesupersaver.com Mo–Fr 8.30–17, Sa/So 10–14 Uhr (Ortszeit!) Schnelles, zentrales Buchen in führende Stadthotels ohne Kosten für den Kunden. Im Winter (Mitte Nov.–Ende März) Preisnachlässe bis 50 % mit »Seattle Super Saver Package«. Sorrento Hotel 900 Madison St. (First Hill) Seattle,WA 98104-1297 & (206) 622-6400 oder 1-800-426-1265 Fax (206) 343-6155 www.hotelsorrento.com Feines, altes (1909) Stadthotel im italienischen Stil. Gepflegte Lounge, Nobelrestaurant The Hunt Club. 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Downtown sowie um Seattle Center an Denny Way und 7th & 8th Ave. Eines unter vielen: Space Needle Travelodge 200 6th Ave.N.(nahe dem Seattle Center, am Rande von Downtown ) Seattle,WA 98109 & (206) 441-7878 oder 1-800-578-7878 www.spaceneedletravelodge.com Motel, 88 Zimmer. Preisgünstig, ohne Parkgebühr. $$ Pensione Nichols Bed & Breakfast 1923 1st Ave. (Downtown) Seattle,WA 98101 & (206) 441-7125 www.pensionenichols.com Einziger B & B in Downtown. Empfiehlt sich mit Atmosphäre, Lage und Frühstück. 12 Zimmer (die zur 1st Ave. meiden!). $$–$$$ Hostelling International – Seattle 84 Union St. (Downtown, nahe Waterfront) Seattle,WA 98101 & (206) 622-5443 oder 1-888-622-5443 www.hiseattle.org Herberge mit 193 Betten in ehemaligem Einwandererheim. Mehrbettzimmer mit Schließboxen; auch Einzelzimmer. Im Sommer voranmelden! Nichtraucher. $ Seattle Big Foot Backpacker’s Hostel 126 Broadway E. (Capitol Hill) Seattle,WA 98102 & (206) 720-2965 oder 1-888-600-2965 Fax (206) 322-2576 www.bigfootbphostel.com Mitten im Szeneviertel zw. E. Denny St. und E. Olive Way. Internetzugang! $ Ein Wohnmobil bringt man besser nicht mit nach Seattle. Wer einen Campingplatz sucht, muss weit fahren: nach Bellevue (Trailer Inns RV Park) im Osten, Kent (Seattle Tacoma KOA) oder Des Moines (Saltwater State Park) im Süden. Pike Place Market Pike Place (zwischen 1st Ave.& Waterfront) Seattle,WA 98101 www.pikeplacemarket.org Mo–Sa 9–18, So 11–17 Uhr Traditioneller farmers market und »sinnlich schlagendes Herz von Seattle« – zum Schlendern, Schauen, Schmausen und Shoppen. Feinschmeckerlokale, Fisch, Krimskrams, Musik am Wochenende. Cutter’s Bay House 2001 Western Ave. (Pike Place Market) Seattle,WA 98121 & (206) 448-4884 www.cuttersbayhouse.com Tägl. 11–22, Fr/Sa bis 23, So bis 21.30, Sa/So ab 10 Uhr Volkstümliches Seafood-Restaurant am Markt – ohne Tischdecken. Blick durch große Scheiben auf Elliott Bay. Wenn Copper River king salmon angezeigt ist – zugreifen! Der wird nur drei Wochen im Mai/Juni gefangen, kommt mit Alaska 47 1 Infos: Seattle Airlines geflogen und wird bei Cutter’s über Apfelholz gegrillt. $$ The Seattle Aquarium 1483 Alaskan Way (Pier 59, Waterfront Park), Seattle,WA 98101 & (206) 386-4300 www.seattleaquarium.org Sommer (Memorial bis Labor Day) tägl. 9.30–17,Winter 10–17 Uhr Eintritt $ 12.50; Aquarium und Argosy Harbor Cruise $ 25.50 Unterwasser-Glaskuppel, Korallenriff, Fischtreppe, Meeresfauna des Puget Sound. Anmerkung: Wenn Eintrittspreise angegeben werden (für Museen usw.), dann gelten diese immer für Erwachsene; Kinder und Senioren zahlen entsprechend weniger. Argosy Cruises Pier 56, Suite 201 (Waterfront) Seattle,WA 98101 & (206) 623-4252 oder 1-800-642-7816 www.argosycruises.com Hafenrundfahrt (Harbor Cruise) ab Pier 55: 1 Std., häufige Abfahrten, Preise je nach Saison $ 14–19. Schleusenrundfahrt (Locks Cruise) ab Pier 56: 2,5 Std., $ 28–35. Beide Touren tägl., bei jedem Wetter. Reservierung empfohlen, aber nicht Bedingung. Elliott Bay Book Company & Cafe 101 S. Main St. & 1st Ave. S. (Pioneer Sq.) Seattle,WA 98104 & (206) 624-6600 oder 1-800-962-5311 Fax (206) 903-1601 www.elliottbaybook.com Mo–Sa 9.30–22, So 11–19, Fei 11–17 Uhr Raumgreifender Buchladen in Backsteingemäuer, einer der besten in der Region. Café im Keller: Suppen, Salate, Sandwiches ($). Smith Tower 506 2nd Ave. (Pioneer Sq.) Seattle,WA 98104 48 1 & (206) 622-4004 www.smithtower.com Sommer tägl. 10/11 Uhr bis sunset, Winter Sa/So 10–15.30 Uhr Eintritt $ 7.50 Erbaut 1914. Offene Aussichtsplattform im 35. Stock, dort auch »Chinesisches Zimmer« mit schweren, geschnitzten Möbeln. The Space Needle Seattle Center (via Monorail) Seattle,WA 98109 & (206) 905-2100 oder 1-800-937-9582 www.spaceneedle.com So–Do 9–22, Fr/Sa –24 Uhr Eintritt $ 14 (gratis bei Einkehr im Drehrestaurant SkyCity) Sensationeller Rundblick aus 159 m Höhe. Tulio Ristorante (Hotel Vintage Park) 1100 5th Ave. & Spring St. (Downtown) Seattle,WA 98101 & (206) 624-5500, www.tulio.com Gemütlich, italienisch, auch für kleine Mahlzeiten. Feinschmecker willkommen! Täglich Frühstück,Lunch,Dinner.$$ McCormick & Schmick’s Seafood Restaurant 1103 1st Ave. & Spring St. (Downtown) Seattle,WA 98101 & (206) 623-5500 www.mccormickandschmicks.com Speisekarte täglich neu. Lebhafte Happy Hour (15–18 Uhr) mit Bar-Menü à $ 1.95. $$ Flying Fish 2234 1st Ave.(Belltown),Seattle,WA 98121 & (206) 728-8595 www.flyingfishrestaurant.com Tägl. 17–1, Lunch Mo–Fr 11.30–14 Uhr Nordwestliche Küche, hochgerühmtes Seafood. $$ Weitere Fusion-Restaurants: siehe »Gibt es eine Northwest cuisine?«, rechts. Infos: Seattle The Seattle Weekly liefert komplette Informationen zu Kultur und Unterhaltung. Näher am Puls der Szene ist The Stranger, der in Cafés und Clubs ausliegt.Führende Tageszeitungen sind die Seattle Times und der Seattle Post-Intelligencer. Gibt es eine Northwest cuisine? In Seattle schon. Die progressive Küche lässt sich unter Begriffen wie »Pacific Rim«, »hybrides Kochen« oder fusion zusammenfassen.Was hier mit wem fusioniert,sind vorherrschende nordamerikanische Geschmacksrichtungen mit asiatischen oder europäischen Zubereitungsarten und Ingredienzien.Merkmal dieser Kochkunst sind stets frische Zutaten an Obst,Gemüse,Fisch und Geflügel, die weitgehend naturbelassen bleiben.Was man dazu trinkt? Natürlich Wein aus Washington. Hervorragende Stätten der »Kernschmelze« von West und Ost sind Downtown-Lokale wie Dahlia Lounge (2001 4th Ave., & 206-682-4142); Cascadia (2328 1st Ave., & 206-448-8884); Wild Ginger Asian Restaurant & Satay Bar (1401 3rd Ave., & 206-623-4450); oder Dragonfish Asian Cafe (722 Pine St.,& 206-467-7777). Im Brasa (2107 3rd Ave.,& 206-728-4220) kommen mediterrane und in der Brasserie Margaux Restaurant & Bar (401 Lenora St.,& 206-7771990) französische Einflüsse zum Tragen. Wollen Sie mehr über die Northwest cuisine wissen? Dann surfen Sie zu www.tom douglas.com (Tom Douglas ist Chef der Dahlia Lounge). Zur Orientierung dient das Magazin Seattle »Where«. Unterwegs mit Metro Transit Wozu ein Auto in Seattle,wenn die Straßen so voll,die Hügel so steil,die Parkplätze so teuer und das öffentliche Verkehrsnetz so dicht sind? Holen Sie sich Ihr Auto erst, wenn Sie es brauchen; im Hotel zahlen Sie deftige Gebühren für valet parking. Der Downtown Airporter von Gray Lines bringt Sie für $ 10.25 ($ 17 hin und zurück) vom Flughafen zu den Downtown-Hotels,halbstündlich. Nach einer aktuellen Studie ist der Autoverkehr in Seattle heute fast so schlimm wie in Los Angeles. Das Busnetz in Seattle erhält landesweit gute Noten,ein Schienennetz gibt es nicht.Das war nicht immer so:Einst querten Vorortzüge,Straßenbahnen und cable cars die Stadt wie San Francisco.Eine Werbeschrift von 1919 nennt die »269 Meilen Straßenbahnnetz« einen Vorzug der Stadt … Busfahren in Seattle ist nicht schwer und nicht teuer – wenn man sich auskennt.In der ride free area der Innenstadt fahren Sie von 6 bis 19 Uhr gratis.Ein Tagespass für alle Strecken kostet $ 5, erhältlich in der Westgate Station im Metro-Tunnel. Ein Kuriosum: Die Busse fahren werktags von Süd nach Nord durch einen Tunnel unter der 3rd Avenue.Wie kommen denn Dieselbusse durch den Tunnel? Indem sie auf Elektrobetrieb umschalten. Die Verkehrsbehörde ist stolz auf ihre »Gelenkbusse« (articulated buses), die 72 Fahrgäste befördern können – für Europäer nichts Neues. Am besten holen Sie sich die Fahrpläne der wichtigsten Buslinien und die Broschüre Browse by Bus gleich im Convention Center.Bus 44 fährt zu den Chittenden Locks (ab Montlake);Bus 5 zum Woodland Park Zoo (ab Downtown);Bus 10 zum hippen Broadway (ab Downtown);Bus 11 zum südlichen und Bus 43 zum westlichen Rand des Arboretums sowie zur Universität (ab Downtown).Bus 12 (über Marion St.) erspart den Steilanstieg zum First Hill,Bus 43 (über Pike Street) den zum Capitol Hill. 49