Teil 4 - Metz
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Teil 4 - Metz
Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Teilnehmerliste Maria Aschenbach; Anna Buczek; Sarah Flöck; Rebecca Geldner; Ines Justinger; Gregor Klos; Anne Luy; Marcel Petri; Stefanie Schaadt; Christophe Scholtes; Sarah Staub; Markus Thees; Tom Weber Leitung Diplom-Volkswirt Peter zur Nieden, Lehrbeauftragter Endredaktion Peter zur Nieden, Gregor Klos, Stefanie Schaadt Kontaktadresse Peter zur Nieden, Email: zur-nieden@t-online.de Wir danken dem Städtenetz Quattropole für die Unterstützung der Studie Trier, Oktober 2009 2 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung .............................................................................................................. 4 2. Bürgerbefragung Metz ......................................................................................... 9 2.1. Ziele und Methodik der Bürgerbefragung ............................................................ 9 2.2. Quantitative Bilanz ............................................................................................. 11 2.3. Bekanntheitsgrad der regionalen Zusammenschlüsse ...................................... 13 2.4. Kenntnis der Nachbarstädte .............................................................................. 19 2.5. Informationsquellen über die Nachbarstädte ..................................................... 20 2.6. Schätzung der Distanzen zu den Nachbarstädten ............................................. 22 2.7. Besuch und Aktivitäten in den Nachbarstädten ................................................. 26 2.8. Gründe für den Nichtbesuch .............................................................................. 31 2.9. Kenntnis und Nutzung der Bahnangebote ......................................................... 33 2.10. Persönliche Kontakte in den Nachbarstädten .................................................. 36 2.11. Sprachkenntnisse in Deutsch .......................................................................... 38 2.12. Bewertung grenzüberschreitender Kooperationen .......................................... 39 2.13. Vorschlag: Bus-Shuttle in die Nachbarstädte .................................................. 42 2.14. Soziodemographische Angaben ...................................................................... 43 3. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse aus Metz im Städtevergleich ................................................................................................................................. 46 4. Handlungsempfehlungen aus den Ergebnissen der vier Teilstudien ............ 50 5. Presseecho zur Studie Teil 4 ............................................................................. 57 Abbildungsverzeichnis .............................................................................................. 75 Tabellenverzeichnis .................................................................................................. 76 Anhang: Fragebogen ................................................................................................ 77 3 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 1. Einleitung Dies ist der letzte Teil einer vierteiligen Studie über die Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole. Er baut auf den ersten drei Teilstudien auf, die unter meiner Leitung zwischen 2005 und 2008 an der Universität Trier im Fachbereich Geographie jeweils mit einer anderen Studentengruppe durchgeführt wurden. Zu allen drei Teilstudien liegen Endberichte in gedruckter Form vor. Darüber hinaus wurde jeweils eine Kurzfassung der Ergebnisse der bisherigen drei Teilstudien vom Städtenetz QuattroPole auf seiner deutschen Webseite unter www.quattropole.org >Info >Studie Wahrnehmung von Nachbarschaft im Städtenetz QuattroPole und auf der französischen Webseite unter www.quattropole.org >Info >Étude: Perception du voisinage dans le reseau de villes QuattroPole dokumentiert. Für den eiligen Leser dieses vierten Teils wurden eine Zusammenfassung der Ergebnisse und die Schlussfolgerungen daraus durch farbliche Seiten (blau) hervorgehoben. Zum geographischen Hintergrund: Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier sind Oberzentren der europäischen Region „SaarLorLux“ - heute nach vergeblicher Suche nach einem treffenderen Namen nur noch „Großregion“ genannt. Dieser grenzüberschreitende Raum mit etwa 9 Millionen Menschen birgt ein großes wirtschaftliches Potential: Das gemeinsame kulturelle Erbe, ähnliche wirtschaftliche Strukturen, kulturelle Vielfalt auf kleinem Raum sowie begonnene Kooperations- und Integrationsprozesse bilden ein großes Potential für eine europäische Modellregion. Die erheblichen Verflechtungen innerhalb dieser Grenzregion zeigen sich täglich durch die ständig steigende Zahl von Grenzpendlern sowie durch grenzüberschreitenden Einkaufstourismus. Daneben werben in den letzten Jahren verstärkt touristische, kulturelle und sportliche Veranstalter für besondere Ereignisse in der Nachbarstadt oder Nachbarregion – ohne dass die Dimension der dadurch ausgelösten grenzüberschreitenden Besucherströme bekannt wäre. Die Großregion insgesamt hat jedoch keine Magnetwirkung, es sind die Städte und Zentren, die als Motoren die Entwicklung antreiben. Die Großregion ist polyzentrisch 4 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie entwickelt. Daraus ist der Kerngedanke abgeleitet worden, durch Kooperationen auf der Ebene der Großstädte die Synergien zu schaffen, die anderswo die Metropolen aus sich alleine heraus hervorbringen. Aus dieser Erkenntnis heraus haben die Bürgermeister von Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier im Jahr 2000 das europäische Städtenetz QuattroPole auf der Grundlage einer gemeinsamen Absichtserklärung gegründet. Ziel des Zusammenschlusses der Städte war es, vorhandene Ressourcen gemeinsam zu nutzen und Synergieeffekte zu erzielen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Städte gegenüber anderen Kommunen sollte gesteigert werden und gleichzeitig gemeinsam auf den Großraum ausstrahlen. Die Kooperation sollte schrittweise auf viele Bereiche ausgeweitet werden. Anlass und Fragestellungen der Gesamtstudie: 5 Jahre nach der Gründung schien es mir notwendig danach zu fragen, wie sich denn die Bürger der genannten vier Städte diesen Kooperationsbemühungen gegenüber persönlich verhalten. Schon die Beobachtungen im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis ergaben kein klares Bild, wie unsere geographischen Nachbarn wahrgenommen werden. Das Spektrum reichte von detaillierter Kenntnis der drei Nachbarstädte bis zur weitgehenden Unkenntnis, was sich jenseits unserer Landesgrenze in nächster Nähe abspielt. Aus individuellen Einzelbeobachtungen kam es mir darauf an herauszufinden, inwieweit allgemein gültige und empirisch abgesicherte Aussagen getroffen werden können. Denn zu diesem Themenkomplex konnten für die genannten Städte keine vergleichbaren empirischen Untersuchungen nachgewiesen werden Im Mittelpunkt der Projektstudie standen daher exemplarisch folgende Fragen: Was wissen die Bürger über ihre Partnerstädte? Was interessiert sie? Nehmen sie die 3 Nachbarstädte wahr und wenn ja wie? Welche Hindernisse oder Vorbehalte gibt es? Was versprechen sich die Bürger von grenzüberschreitenden Kooperationen? Während die Antworten für sich genommen interessant genug sind, sollte die Studie darüber hinaus aufzeigen, inwieweit 5 die Kenntnisse, Meinungen und Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Verhaltensweisen der Bürger in den vier Partnerstädten gleich, ähnlich oder unterschiedlich sind. Besonderheiten der Teilstudie Metz: Die sprachliche Herausforderung an die Studenten und mich stellt eine Besonderheit dieses vierten Teils der Studie dar. Dies betraf die allgemeine Vorbereitung der Studie, die Gespräche mit Mitarbeitern der Stadt Metz zur Auswahl und Übergabe der Adressen sowie die Gespräche mit der Presse vor und nach der Befragung. Darüber hinaus waren z.B. der Fragebogen und die persönlichen Anschreiben an die zu Befragenden zu übersetzen sowie die Recherche der Telefonnummern mit Hilfe des elektronischen Verzeichnisses „Pages Jaunes“ vorzubereiten. Bei der Auswahl der Studenten war die Führung von Interviews in französischer Sprache selbstverständlich Grundvoraussetzung für eine Teilnahme. Besonders hilfreich war dabei die Teilnahme von zwei Studenten aus Luxemburg aufgrund ihrer sprachlichen Kompetenz. Mein besonderer Dank gilt dabei dem Romanisten Prof. Dr. Hermann Kleber vom Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften der Universität Trier, der durch Veröffentlichung der Vorankündigung an seinem Lehrstuhl zusätzlich das Interesse von Studenten auf das Projekt lenkte. Für die Studenten waren die telefonischen Interviews in französischer Sprache sicherlich die größte Herausforderung. Sie wurde nach präziser inhaltlicher Vorbereitung und entsprechendem Training von allen glänzend bestanden. Dabei hat sicher auch geholfen, dass bei den zu befragenden Bürgern der Stadt Metz vorab in einem persönlichen Anschreiben ausdrücklich um Verständnis geworben wurde, dass die Interviews von deutschen Studenten und nicht von französischen Muttersprachlern geführt würden. Dem gleichen Ziel diente unter anderem ein Interview, das ich mit dem Vertreter der größten Regionalzeitung in Metz, dem „Républicain Lorrain“ wenige Tage vor Beginn der Interviews hatte (siehe Kapitel „Presseecho“). Die Reaktion der Befragten war generell positiv, sprachliche Hürden gab es in wenigen Fällen und auch nur dann, wenn der Befragte aufgrund nichtfranzösischer Herkunft kein Interview in Französisch führen konnte. 6 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Darstellung der Ergebnisse in zweifacher Form: Vor der Erstellung eines umfassenden Endberichts kam es darauf an, aus der Fülle der Daten den Gremien von QuattroPole und der Presse in einer komprimierten Form die wichtigsten und besonders bemerkenswerten Ergebnisse anschaulich zu präsentieren. Dieses Ziel wurde – wie schon bei den drei vorangegangenen Teilstudien – umgesetzt in einer PowerPoint-Präsentation. Besonders hervorzuheben ist, dass es gemeinsam gelungen ist, auch eine französische Version zu erstellen. Im vorliegenden Endbericht werden nun alle Ergebnisse der Bürgerbefragung in Metz in Kapitel 2 textlich erläutert und analysiert. Dabei werden zu Beginn die Ziele und die Methodik der Bürgerbefragung beschrieben (Kapitel 2.1) und nachfolgend die statistischen Grundlagen für die Auswahl der Teilnehmer und die Rücklaufquote bilanziert. (Kapitel 2.2). Anschließend wurden die Fragen und Antworten zu Themenbereichen zusammengefasst und in den Kapiteln 2.3 bis 2.14 im Detail erläutert. Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wurden alle Abbildungen farblich gestaltet: Die Wahl der Farben ist nicht zufällig, sondern entspricht dem Farbenkanon des QuattroPole-Logos – also gelb für Luxemburg, grün für Metz, blau für Saarbrücken und rot für Trier. Bei den Antworten auf Ja/Nein-Fragen wurde generell grün für „ja“ und rot für „nein“ gewählt. Im Anschluss an die Darstellung der Einzelergebnisse habe ich in einer Zusammenfassung (Kapitel 3) die aus meiner Sicht wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammengefasst und bewertet. Daran schließen sich die für mich wesentlichen Schlussfolgerungen (Kapitel 4) an, bei denen meine bisherigen beruflichen Erfahrungen mit dem Städtenetz QuattroPole mit eingeflossen sind. Die Fragen hatten dabei immer zum Ziel, auch auszuloten, inwieweit sich aus den Ergebnissen Ideen oder konkrete Projekte für die im Städtenetz QuattroPole handelnden Personen ergeben. 7 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Was geschieht mit den Ergebnissen? Zuerst wurden die Ergebnisse dem Koordinationsausschuss QuattroPole, der die Arbeitsgrundlagen des Städtenetzes festlegt, vorgestellt und diskutiert. Danach wurden – wie bei den anderen Teilstudien auch - die Ergebnisse den Oberbürgermeistern des Städtenetzes, dem sog. Lenkungsausschuss präsentiert, um an Hand der wichtigsten Ergebnisse sowie der daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen die Basis für weitere konkrete Arbeiten im Städtenetz zu liefern. Danach erfolgte eine Information der Öffentlichkeit im Rahmen einer Pressekonferenz in Metz mit Vertretern regionaler Medien sowie Interviews mit einzelnen Vertretern von Fernsehen, Rundfunk und Presse. Schlussbemerkung: Der vorliegende Endbericht fasst die Ergebnisse der Projektstudie vom Sommersemester 2009 zusammen. Die Gesamtstudie mit ihren vier Teilen wurde von mir eigenständig im Fachbereich Geographie Abteilung Raumentwicklung und Landesplanung an der Universität Trier entwickelt und ist hiermit abgeschlossen. Ich danke abschließend für die Unterstützung durch die Abteilung Raumentwicklung und Landesplanung und für die Unterstützung durch das Städtenetz QuattroPole. Dipl.Volkswirt Peter zur Nieden, Lehrbeauftragter 8 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2. Bürgerbefragung Metz 2.1. Ziele und Methodik der Bürgerbefragung Die Projektstudie beschäftigte sich mit mehreren Fragestellungen. Zum einen wurde der Frage nachgegangen, wie stark das Nachbarschaftsgefühl in den einzelnen Partnerstädten entwickelt ist, zum anderen sollte in diesem Teil der Studie speziell durch die Befragung der Bürger der Stadt Metz herausgefunden werden, was sie über ihre Nachbarstädte wissen und was sie im einzelnen an bzw. in diesen Städten interessiert. Eine weitere wichtige Frage, der im Rahmen der Interviews nachgegangen werden sollte, war die Einstellung und die Erwartung der Befragten zu grenzüberschreitenden Kooperationen. Ein wichtiges Ziel der Studie ist der Vergleich mit der Befragung in Luxemburg, die dieser Befragung vorausgegangen ist sowie mit den erfolgten Befragungen in Trier und Saarbrücken. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse Anregungen für eine Ausweitung der grenzüberschreitenden Kooperationen und den daraus resultierenden Angeboten geben. Dies soll unter anderem durch die Diskussion der Ergebnisse mit den Vertretern des Städtenetzes QuattroPole geschehen. Des Weiteren soll an dieser Stelle die Methodik der Bürgerbefragung erläutert werden. Der zu Grunde liegende Fragebogen stellt eine Weiterentwicklung des Fragebogens der Bürgerbefragung in Luxemburg dar. Da dieser spezifische Fragen zum Kulturhauptstadtjahr 2007 enthielt, wurden einzelne Fragen aus dem Fragebogen von Luxemburg gestrichen. Grundlage war der Auftrag an die Stadtverwaltung Metz, eine nach Geschlecht und Altersgruppen repräsentative Zufallsstichprobe von etwa 2.000 Personen aus allen Stadtteilen zu ziehen. Die Auswahl der Bürger und Lieferung der Adressen erfolgte durch die Verwaltung der Stadt Metz. Eine Voraussetzung dieser repräsentativen Stichprobe zufällig ausgewählter Metzer war, dass die Personen die französische Staatsangehörigkeit besaßen. Diese Voraussetzung erschien aufgrund der hohen Mobilität gerade bei Ausländern als sinnvoll. Im weiteren Verlauf wurde versucht, von möglichst vielen Personen dieser Stichprobe mit Hilfe einer Telefonbuchrecherche in der Onlineausgabe der gelben Seiten (http://www.pagesjaunes.fr) eine Telefonnummer zu finden. 9 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Durch eine Pressemitteilung des Städtenetzes in Französisch und Deutsch wurden die regionalen Medien über die Ziele und Inhalte der bevorstehenden Befragung informiert. Darüber hinaus führte der Leiter der Studie, Dipl. Volksw. Peter zur Nieden ein Interview mit der größten Regionalzeitung in Metz, dem „Républicain Lorrain“. Darin wurde über die Studie informiert und die Bürger um Teilnahme gebeten. Im Ergebnis erschien wenige Tage vor Beginn der Befragung ein ausführlicher Beitrag darüber im „Républicain Lorrain“ (siehe Kapitel 5). Danach wurden sämtliche Personen, deren Telefonnummern zu finden waren, persönlich angeschrieben, um ihnen mitzuteilen, dass sie in den nächsten Wochen ein Student bzw. eine Studentin der Universität Trier im Rahmen einer Befragung anrufen wird. Zusätzlich wurden in dem Anschreiben Kontaktdaten der befragenden Personen angegeben, um eventuelle terminliche Absprachen zu regeln. Die Phase der telefonischen Interviews lag im Zeitraum von Ende Mai bis Ende Juni, wobei generell an Sonntagen keine Interviews durchgeführt wurden. 10 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.2. Quantitative Bilanz Die Grundlage der Befragung war eine Adressliste der Stadtverwaltung in Metz. Es wurden 2000 repräsentative Adressen ausgewählt, die dem Leiter der Projektstudie übermittelt wurden. Zur weiteren Ausarbeitung wurden die Adressen in Blöcken auf die Teilnehmer der Projektstudie verteilt, um die zugehörigen Telefonnummern über das französische Internettelefonbuch „pagesjaunes.fr“ zu generieren (siehe Tab.1). Tab. 1: Ergebnis der Telefonrecherche Adressen 2000 100% Telefonbucheintrag 975 49% entsprechend der Adresse Im Endeffekt konnten 975 Telefonnummern den Adressen zugeordnet werden. Diese 975 Personen wurden durch ein persönliches Anschreiben der Universität Trier, unterzeichnet vom Projektleiter Peter zur Nieden, auf die Telefonbefragung aufmerksam gemacht, um die Seriosität und den wissenschaftlichen Charakter der Befragung hervorzuheben, sowie die Bereitschaft der Bürger zur Kommunikation mit den studentischen Interviewern zu erhöhen. Das Endergebnis waren 340 Interviews, was einer guten Rücklaufquote von 35% entspricht. Die Interviews erfolgten grundsätzlich in Französisch, jedoch wurden einige Befragungen auf Deutsch geführt, dies bedingt durch die guten Deutschkenntnisse einiger Befragter. Durch die generell guten Französischkenntnisse der teilnehmenden Studenten gab es relativ wenig sprachliche Hindernisse und die meisten Befragungen verliefen problemlos. 11 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Tab. 2: Ergebnis der Telefonbefragung angeschriebene Personen 975 100% erfolgreiche Interviews 340 35% Telefonisch nicht erreicht 294 30% Umständehalber Interview Verweigerungen kein 81 8% 170 18% Falsche Adresse oder 90 falsche Telefonnummer 9% 30% oder 294 der 975 angeschrieben Metzer wurden nicht erreicht. Auf Grund der sehr hohen Mobilität waren, trotz mehrerer Anrufe zu verschiedenen Tageszeiten und Mitteilungen auf dem Anrufbeantworter, viele Personen nicht erreichbar. 81 Personen (8%) gaben an, umständehalber entweder keine Zeit, Verständigungsprobleme zu haben oder Familienangehörige bestätigten z.B. einen längeren Auslandsaufenthalt der betreffenden Person. 170 Metzer (18%) verweigerten das Interview. Hinzu kommen 90 Teilnehmer (9%), bei denen – möglicherweise auf Grund kurzfristiger Umzüge - entweder Adresse oder Telefonnummer nicht korrekt waren. 12 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.3. Bekanntheitsgrad der regionalen Zusammenschlüsse Zu Beginn der Befragung wurde nach den beiden geographischen Begriffen „QuattroPole“ und „Großregion“ gefragt. Es ist anzumerken, dass es bei keinem der beiden Begriffe möglich ist, von seinem Namen auf die Bedeutung zu schließen. Der Begriff „Großregion“ existiert bereits seit 1998 und ist eine Erweiterung des Kernraums Saar-Lor-Lux. Der Begriff „QuattroPole“ existiert seit der Gründung des Städtenetzes im Jahr 2000. „QuattroPole“ Die erste Frage der Bürgerbefragung Metz lautete: „Haben Sie den Begriff "QuattroPole" schon einmal gehört und wissen Sie, was man darunter versteht?“. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein grenzüberschreitendes Städtenetz der vier Nachbarstädte Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier. Dieses realisiert gemeinsame Projekte, vor allem im Bereich neuer Kommunikationstechnologien, der Wirtschaft, der Bildung, der Energie und des Tourismus. Abb. 1: Die 4 Städte im Städtenetz Quattropole Quelle: http://www.quattronet.org/html/QN_de.htm 13 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Abb. 2: Haben Sie den Begriff QuattroPole schon einmal gehört? ja (42%) nein (58%) Der Begriff „QuattroPole“ war 42% der Befragten bekannt, während 58% mit diesem Begriff noch nicht in Berührung gekommen sind. Diejenigen, die angaben, den Begriff schon einmal gehört zu haben, wurden zu einer Definition des Begriffs aufgefordert. Dabei gab es von unserer Seite keine vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, sondern es sollte eine freie Definition angestellt werden. Dabei gab es einige Assoziationen mit dem Begriff „QuattroPole“, welche nicht immer korrekt waren. Hierbei wurden die Aussagen beziehungsweise die Definitionen des Begriffs während der telefonischen Befragung von jedem Interviewer wörtlich notiert und in einer Sammeldatei ausgewertet. Anschließend wurden die vorhandenen Definitionen zu „QuattroPole“ den Kategorien „Richtig oder annähernd richtig“ und „Falsch oder keine Angabe“ zugeordnet. Eine Reihe von Befragten konnte außerdem keine Angabe machen: sie hatten den Begriff schon einmal gehört, waren aber nicht in der Lage eine Definition zu geben. Zu den richtigen Antworten wurden Angaben gezählt, welche die vier Städte, das Städtenetz oder die Zusammenarbeit dieser Städte beinhalteten. Falsche Angaben waren Aussagen über „die vier benachbarten Länder“ oder die Gleichsetzung mit dem Begriff „Großregion“. 14 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Abb. 3: Wissen Sie, was man unter dem Begriff QuattroPole versteht? richtig oder annähernd richtig (46%) falsch oder keine Angabe (54%) Von den Personen, welche mit „Ja“ auf die erste Frage antworteten, gaben 46% eine richtige oder annähernd richtige Definition an. Darunter wurden vor allem die 4 Städte: Luxemburg, Trier, Metz, Saarbrücken genannt und deren Zusammenschluss zu einem grenzüberschreitenden Städtenetz. Es wurde auch die Kooperation und die Städtepartnerschaft sowie deren kulturelle und wirtschaftliche Verbundenheit genannt. 54% der Befragten konnten keine richtige Antwort geben oder keine Angabe machen. Dabei schlossen wir Antworten wie „Vier Länder, die zusammen arbeiten“ , „Gruppe: Lorraine, Deutschland, Luxemburg, Belgien“ oder „Benelux, Deutschland, Frankreich“ von den richtigen Antworten aus, da diese zu unpräzise waren. Zusammenfassend konnten die Befragten nur teilweise den Begriff „QuattroPole“ zuordnen und richtig definieren. Der größere Teil der Befragten hatte den Begriff noch nicht gehört. Weniger als die Hälfte derjenigen, welche ihn schon einmal gehört hatten, definierten „QuattroPole“ richtig oder annähernd richtig. 15 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie „Großregion" Grundlage der europäischen Großregion bildet der Kernraum Saar-Lor-Lux, der im Jahre 1998 durch eine Charta der kulturellen Zusammenarbeit geographisch erweitert wurde. Heute besteht die Großregion aus Luxemburg, Lothringen, Saarland, Rheinland-Pfalz, der Deutschsprachigen sowie der Französischsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Mehrere Anläufe zur Namensfindung für die Region, unter anderem ein öffentlicher Wettbewerb im Jahre 2001, verliefen erfolglos, so dass sich der abstrakte Name „Großregion“ etabliert hat. Abb. 4: Die Großregion Quelle: http://www.landesvertretung.rlp.de/europa-entdecken/das-europa-der-27/diegrossregion/ Im Gegensatz zum früher gebräuchlichen und weit verbreiteten Begriff „Saar-LorLux“ enthält der Begriff „Großregion“ keinen geographischen oder regionalen Bezug. Ziel der zweiten Frage war es daher herauszufinden, was die Metzer Bürger unter diesem Begriff verstehen. 16 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Abb. 5: Kennen Sie den Begriff Großregion? ja (56%) nein (44%) Bekannt war der Begriff „Großregion“ bei 56% der befragten Metzer Bürger. Die anderen 44% der Interviewten gaben an, den Begriff nicht zu kennen. Diejenigen Bürger, die behaupteten, dass sie den Begriff „Großregion“ kennen, konnten ihn nicht immer richtig definieren. Die zusätzliche Frage „Wissen Sie, was man unter dem Begriff Großregion versteht?“ ließ eine Überprüfung der erstgenannten Angaben zu. So sollte ermittelt werden, wie viele der befragten Metzer Bürger den Begriff „Großregion“ korrekt zuordnen können. Bei dieser ergänzenden Frage wurden keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben, so dass die Befragten selbst eine Definition des Begriffs geben mussten. Die Antworten wurden wörtlich notiert und bei der Dateneingabe ebenso erfasst. Die Kategorisierung erfolgte in die beiden Gruppen „richtig oder annähernd richtig“ sowie „falsch oder keine Angabe“. Zu der letztgenannten Gruppe gehörten auch die Personen, die zwar angaben, den Begriff „Großregion“ zu kennen, aber anschließend keine Definition geben konnten. 17 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Abb. 6: Wissen Sie, was man unter dem Begriff „Großregion“ versteht? richtig oder annähernd richtig (39%) falsch oder keine Angabe (61%) Von den Interviewten, die angegeben hatten zu wissen, was „Großregion“ bedeutet, konnten 39 % den Begriff richtig oder annähernd richtig erläutern. Eine Wertung der Antwort als „richtig oder annähernd richtig“ erfolgte, wenn alle Mitgliedsländer oder ihre Mehrzahl, „Saar-Lor-Lux“, „Region um Lothringen“ oder eine vergleichbare Antwort genannt wurde. Abgesehen von den Befragten, die keine Angabe zu dieser Frage machten, können die falschen Antworten in drei Gruppen aufgeteilt werden. Die erste besteht aus den Personen, die den Begriff „Großregion“ als eine große Fläche missverstanden haben, die zweite Gruppe verwechselte den Begriff „Großregion“ mit dem Begriff „QuattroPole“ und die dritte Gruppe gab an, den Begriff bereits gehört zu haben, aber seine Bedeutung nicht zu kennen. Zusammenfassend hat nach der durchgeführten Umfrage der Begriff „Großregion“ einen höheren Bekanntheitsgrad als der Begriff „QuattroPole“. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Name des Städtenetzes später eingeführt wurde. Insgesamt konnte lediglich eine Minderheit der Befragten eine korrekte Definition der Begriffe geben. 18 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.4. Kenntnis der Nachbarstädte Die Frage, wie gut die Metzer Bürger ihre Nachbarstädte kennen, war für die Studie ein wichtiger Bestandteil. Hierbei ergaben sich hinsichtlich des Bekanntheitsgrades der Städte Luxemburg, Saarbrücken und Trier größere Unterschiede. Abb. 7: Wie gut kennen Sie persönlich die Städte Luxemburg, Saarbrücken und Trier? 40% Luxemburg 35 34 35% 27 25 24 25% 20% Trier 29 30% Saarbrücken 21 20 22 21 16 15% 11 10% 6 4 4 5% 0% Sehr gut Gut Weniger gut Kaum Gar nicht Was direkt ins Auge fällt ist, dass Luxemburg bei den Metzer Bürgern die bekannteste der drei Städte ist. 16% der Befragten gaben an, Luxemburg sehr gut zu kennen und 34% wählen die zweite Antwortmöglichkeit "gut". Der Anteil, der Luxemburg weniger gut oder kaum kennt, liegt jeweils um 20% und lediglich 4% kennen Luxemburg gar nicht. Am wenigsten bekannt ist Trier. Insgesamt gaben 85 % der Befragten an, Trier gar nicht, kaum oder nur weniger gut zu kennen. Der Anteil, der Trier gut oder sogar sehr gut kennt, ergibt insgesamt lediglich 15%. Die Stadt Saarbrücken liegt mit ihrem Bekanntheitsgrad bei den einzelnen Antwortmöglichkeiten immer zwischen den Werten von Luxemburg und Trier. So kennen 6% die Stadt sehr gut, 20% gut und nur 24% geben an, sie weniger gut, 27% sie kaum und 22% sie gar nicht zu kennen. Diese Ergebnisse könnten aus der größeren Entfernung von Metz nach Trier resultieren, weshalb Trier wohl weniger bekannt ist als Luxemburg und Saarbrücken. Die Unterschiede der Ergebnisse für Luxemburg und Saarbrücken sind aufgrund der fast identischen Entfernung zu Metz nicht zu erklären. 19 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.5. Informationsquellen über die Nachbarstädte Diese Frage sollte dazu dienen, zu zeigen, welche Quellen die Metzer Bürger für die Informationsbeschaffung hinsichtlich Veranstaltungshinweise etc. für ihre drei Nachbarstädte nutzen. Die Medien Zeitung, Internet, Fernsehen, Radio, Flyer und Programmhefte sowie Freunde und Bekannte waren als Antworten vorgegeben, wobei Mehrfachnennungen Gegenüberstellung der möglich traditionellen waren. Ziel Printmedien sollte vor (Zeitung, allem die Stadtmagazine, Programmhefte) gegenüber den elektronischen Medien sein. Abb. 8: Woher erhalten Sie Informationen und Veranstaltungshinweise über die Städte Luxemburg, Saarbrücken und Trier? 60% 55% Luxemburg Saarbrücken 52 50% Trier 45 45% 41 40% 36 40 37 35% 30% 25 25% 20 20% 19 18 15 15 15% 10 9 10% 9 10 8 6 5% 0% Zeitung Internet Fernsehen Radio Flyer u. ä. Freunde/Bekannte Wie man deutlich erkennen kann, sind die Zeitung und das Internet die Medien, über die besonders häufig Informationen beschafft werden. 52% der Metzer Bürger nutzen die Zeitung, um sich über Luxemburg, 36%, um sich über Saarbrücken und 37%, um sich über Trier zu informieren. Die Angaben hinsichtlich der Internetnutzung variieren kaum zwischen den Städten (40 - 45%). Die Medien Fernsehen, Radio, Flyer und Freunde/Bekannte spielen – auch in dieser Reihenfolge- bei allen drei Städten eine weniger wichtigere Rolle. 20 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Insgesamt gab es bei den einzelnen Quellen die meisten Nennungen stets bei Luxemburg, gefolgt von Saarbrücken und Trier. Dieses Ergebnis bestätigt die Aussagen des Kapitels 2.4 über die Kenntnis der einzelnen Nachbarstädte, wobei Luxemburg den höchsten und Trier den niedrigsten Bekanntheitsgrad erreichte. 21 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.6. Schätzung der Distanzen zu den Nachbarstädten Dieses Kapitel befasst sich mit der Einschätzung der Entfernungen zwischen Metz und den Städten Luxemburg, Saarbrücken und Trier. Hierbei wurde zum einen versucht in Erfahrung zu bringen, wie die Metzer die Distanz in Kilometern schätzen. Des Weiteren wurde erfragt, wie die Befragten die ungefähre Fahrtzeit mit dem PKW speziell für die Strecke von Metz nach Trier einschätzen. Diese beiden Fragen sollten Aufschluss darüber geben, inwiefern die Metzer die Strecken und Distanzen zu ihren Nachbarstädten der Großregion kennen. Dabei war also zu überprüfen, wie häufig die Antworten den tatsächlichen Entfernungen entsprachen, und wie groß die Streuung der falschen Antworten nach oben und unten ausfallen würde. Die Befragten hatten hierbei verschiedene Antwortmöglichkeiten. Für die Frage nach dem Zeitaufwand, um mit dem PKW von Metz nach Trier zu fahren, wurden 7 Auswahlmöglichkeiten angegeben. 9 Antwortmöglichkeiten wurden bezüglich der Einschätzung der Entfernungen in Kilometern vorgegeben. Abb. 9: Was meinen Sie, wie lange braucht man etwa mit dem PKW von Metz nach Trier? 35% 31 30% 25% 20 20% 18 15% 13 12 10% 4 5% 3 m in in 0 12 > 12 0 m in 10 5 m m in 90 m in 75 m in 60 45 m in 0% 22 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Der Michelin Routenplaner gibt an, dass die durchschnittliche Fahrzeit zwischen Metz und Trier 1 Stunde und 12 Minuten beträgt. Das Diagramm zeigt, dass sich 20% der Befragten für die Antwortmöglichkeit 75 Minuten (1 Stunde und 15 Minuten) entschieden, und somit die Dauer der Fahrt mit dem PKW richtig eingeschätzt haben. Da die Antwort zum einen vom persönlichen Fahrstil und zum anderen von der Verkehrssituation abhängig ist, kann es vorkommen, dass man für die gleiche Strecke mal mehr und mal weniger Zeit braucht. Deshalb wurden die Antwort „90 Minuten“ auch noch als korrekt gewertet. Somit haben etwa die Hälfte der befragten Einwohner aus Metz die Fahrtdauer richtig oder annähernd richtig eingeschätzt, wohingegen die andere Hälfte der Befragten falsche Vorstellungen von der Fahrtzeit hatten. Der Großteil derer hatte sich dabei nach oben verschätzt. Dabei wurden nicht selten Fahrzeiten von 2 Stunden und mehr genannt. Abb. 10: Können Sie ungefähr die Entfernung von Metz nach Luxemburg schätzen? 60% 56 55% 50% 45% 40% 35% 30% 24 25% 20% 15% 11 10% 7 0 0 > 20 0 km km 0 17 620 0 12 615 0 km km 10 112 5 km 76 -1 00 km 51 -7 5 km 26 -5 0 < 25 km 0% km 2 0 15 117 5 5% Die Entfernung von Metz nach Luxemburg beträgt nach dem Michelin Routenplaner 65 km. 56% der Befragten schätzten dies richtig ein und gaben die Antwort 51-75 km an. Somit hat über die Hälfte korrekt geantwortet. Da diese Frage und ihre dazugehörige 23 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Antwort nicht von variablen Aspekten wie zum Beispiel dem Verkehrsaufkommen beeinflusst werden, galt bei der Einschätzung der Entfernung nur das Intervall von 51-75 km als korrekte Lösung. 44% der Interviewteilnehmer antworteten mit einer falschen Angabe. Wie zuvor bei der Fahrtdauer wurde auch hier die Distanz von der Mehrheit (33%) überschätzt. Die hohe Zahl von falschen Angaben überrascht, wo doch Luxemburg im Rahmen des Städtenetzes QuattroPole die geographisch nächste Stadt ist und die von Metzern am häufigsten besuchte (vgl. Abb. 13). Abb. 11: Können Sie ungefähr die Entfernung von Metz nach Saarbrücken schätzen? 50% 44 45% 40% 32 35% 30% 25% 20% 16 15% 10% 5% 3 3 1 1 1 0 > 20 0 km km 17 620 0 km 15 117 5 km 12 615 0 10 112 5 km km 76 -1 00 km 51 -7 5 km 26 -5 0 < 25 km 0% Die exakte Entfernung der schnellsten Verbindung von Metz nach Saarbrücken beträgt 69 km. Circa ein Drittel (32%) der Befragten gab das Intervall „51-75 km“ an und lag somit richtig. Insgesamt haben 68% ein falsches Intervall angegeben, wobei auch hier wieder eine deutliche Mehrheit die Strecke weiter einschätzte, als sie in Wirklichkeit ist. Nur 4% schätzten den Weg von Metz nach Saarbrücken kürzer ein. Das Resultat dieser Frage fällt schlechter aus als das Ergebnis der Entfernungsschätzung von Metz nach Luxemburg, obwohl die tatsächlichen Entfernungen zwischen beiden Städten nach Metz fast identisch sind. 24 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Auch hier lässt sich eine Verbindung zu Kapitel 2.4 herstellen, welches ergab, dass die Metzer die Stadt Luxemburg am besten kennen. Die Kenntnis der Nachbarstadt an sich korrespondiert somit weitestgehend mit der Kenntnis über die Entfernung zu dieser Stadt. Abb. 12: Können Sie ungefähr die Entfernung von Metz nach Trier schätzen? 40% 35% 33 30 30% 25% 20% 17 15% 9 10% 6 4 5% km >2 00 km 17 620 0 km 15 117 5 12 615 0 km km 10 112 5 76 -1 0 0 km km 51 -7 5 26 -5 0 km <2 5 1 0 km 0 0% Der Michelin Routenplaner gibt für die Strecke von Metz nach Trier 112 km an. Dieser Wert liegt innerhalb des vorgegebenen Intervalls von "101-125 km", welches nur 30% der Befragten angaben. Über zwei Drittel der Metzer haben also eine falsche Antwort gegeben. Interessant ist, dass diesmal im Vergleich zu den beiden zuvor beschriebenen Ergebnissen der Großteil derer, die eine falsche Antwort gaben, die Strecke kürzer eingeschätzt hat. 42% der Interviewten gingen davon aus, dass Trier näher bei Metz liegt. Das Ergebnis weist somit die meisten Fehleinschätzungen auf. Dies kann zum einen damit zusammenhängen, dass die Strecke zwischen Metz und Trier die im Vergleich größte Entfernung ist und dadurch die Wahrnehmung der Distanz erschwert wird. Zusätzlich hängen die aus den anderen Fragen ermittelte vergleichsweise geringe Besuchsfrequenz Triers, die mehrheitlich geringe Kenntnis der Stadt, sowie die weniger vorhandenen persönlichen Kontakte in Trier mit dem Ergebnis zusammen. 25 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.7. Besuch und Aktivitäten in den Nachbarstädten Besuchshäufigkeit und benutztes Verkehrsmittel Zuerst soll untersucht werden, wie viele Metzer ihre Nachbarstädte im vergangenen Jahr mindestens ein Mal besucht haben. Dabei wurde die jeweilige Anzahl der Besuche noch nicht berücksichtigt. Abb. 13: Haben Sie im vergangenen Jahr Luxemburg, Saarbrücken oder Trier privat besucht? Diese Frage untersucht, ob die Metzer die Nachbarstädte im vergangenen Jahr mindestens ein Mal besucht haben. Hier wurde die tatsächliche Anzahl der jeweiligen Besuche noch nicht erfragt. Hier ist klar zu erkennen, dass Luxemburg von den Metzern favorisiert wurde. 60%, also mehr als die Hälfte der Befragten, haben Luxemburg mindestens ein Mal besucht. Trier hingegen wurde nur von 22% aufgesucht und bildet somit das Schlusslicht. Jeder Dritte war im vergangenen Jahr in Saarbrücken. Das Ergebnis ist eine Bestätigung für die Antworten, die die Metzer auf die Frage nach der Kenntnis der Nachbarstädte gegeben haben (siehe Kap. 2.4). 26 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Den Gründen für einen Nichtbesuch wird in einer gesonderten Frage nachgegangen (siehe Kap. 2.8) Die nächste Frage sollte aufzeigen, ob und in welcher Intensität die Metzer die Angebote des öffentlichen Personen-Nahverkehrs wahrnehmen. Abb. 14: Welches Verkehrsmittel haben Sie bei Ihrem letzten Besuch in Luxemburg, Saarbrücken oder Trier benutzt? 100% 90% Luxemburg 80% Saarbrücken 70% Trier 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% PKW Bus Bahn Bei dieser Frage wurden nur die Personen berücksichtigt, die die Städte auch tatsächlich besucht haben. Die Frage nach der Wahl des Beförderungsmittels bezieht sich nur auf den letzten Besuch der Nachbarstädte. Sofort fällt bei der Betrachtung der Ergebnisse der hohe Anteil der PKW-Nutzer auf. Über 90% der Befragten gaben an, Luxemburg und Trier mit dem Auto aufgesucht zu haben. Lediglich bei Saarbrücken fällt der Anteil mit über 80% etwas geringer aus. Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln wurden zwischen Bus und Bahn differenziert. Der Anteil der Besucher, die den Bus benutzt haben, fällt für alle drei Städte sehr gering aus – jeweils unter 5%. Das Angebot der Bahn nutzten immerhin 11% der Befragten für ihren Besuch in Saarbrücken. Bei Trier waren es 5% und bei Luxemburg lediglich 4%. Der PKW ist folglich also das wichtigste Fortbewegungsmittel der Metzer beim Besuch ihrer Nachbarstädte. 27 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Das vorliegende Ergebnis kann im Zusammenhang mit der Frage nach dem Bekanntheitsgrad und der Nutzung der Bahnangebote betrachtet werden und damit ein wichtiges Indiz für die Nutzung oder Nichtnutzung dieser Angebote sein. Abb. 15: Wie oft haben Sie im vergangenen Jahr Trier, Saarbrücken oder Luxemburg privat besucht? Mit der gestellten Frage wollte man nicht wie bei vorhergehender Frage herausfinden ob die Metzer überhaupt mal in den anderen Städten waren, sondern wie oft sie aus den unterschiedlichsten Gründen in den anderen Städten waren. Dabei ist sehr auffällig zu erkennen, dass Luxemburg am meisten von dem Metzern besucht wurde – auf die Gründe wird in den nächsten Fragen eingegangen. Es kann also auf den ersten Blick täuschen, da Luxemburg bei der Angabe 1-2 Mal nicht den höchsten Wert hat, sondern Saarbrücken und Trier weitaus höher liegen. Wenn man sich allerdings die weiteren Balken anschaut erkennt man, dass Luxemburg immer zuerst genannt wurde und Luxemburg sogar mehr als dreißig Mal bei den Mehrfachbesuchen besucht wurde. Weiterhin ist zu erkennen, dass Saarbrücken öfter besucht wurde als Trier – auch hier kam es sogar zu einer Reihe von Mehrfachbesuchen. Trier hingegen wurde bei neun von zehn der befragten Personen ein- bis zweimal besucht, Mehrfachbesuche wurde eher selten angegeben. 28 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Aktivitäten in den Städten Sinn und Zweck der Frage war es herauszufinden, wo die Schwerpunkte der Aktivitäten beim Besuch der Städte lagen sowie Ähnlichkeiten bzw. Unterschiede in der Bedeutung der Aktivitäten bei den Städten zu erfassen. Es waren Mehrfachnennungen möglich, woraus sich bei Luxemburg, Saarbrücken und Trier Werte über 100% ergeben. Die Befragten konnten detaillierte Angaben machen, die später zu den sechs unten genannten Gruppen zusammengefasst wurden. Abb. 16: Welchen Aktivitäten sind Sie beim Besuch dieser Städte nachgegangen? Bei dieser Frage ist sehr deutlich geworden, dass die befragten Metzer bei Besuchen in Trier die Stadtbesichtigung an erster Stelle genannt haben – wesentlich mehr als dies in Luxemburg und Saarbrücken der Fall war. Einkaufen und nachfolgend Stadtbesichtigung sind bei Saarbrücken und Luxemburg etwa genauso oft genannt worden. Des Weiteren waren die häufigsten Antworten zusammengefasst unter „Besuch von kulturellen Veranstaltungen“, „Gastronomiebesuche“, der „Besuch von Freunden und 29 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Verwandten“ und der „Besuch von Unterhaltungseinrichtungen“. Bei Luxemburg wurde relativ häufig (27%) der Besuch von kulturellen Veranstaltungen genannt. Kultur, Gastronomie und der private Besuch von Freunden war für die Metzer bei dem Besuch von Trier etwa von gleicher Bedeutung. 30 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.8. Gründe für den Nichtbesuch Diese Frage sollte einen Einblick in die Gründe geben, die die Metzer daran gehindert haben, eine der Nachbarstädte zu besuchen. Anders als persönliche Gründe können objektive Hindernisse Anlass sein, hier positive Veränderungen herbeizuführen. Diese Frage wurde nur denjenigen Personen gestellt, die auf die Frage „Haben Sie im vergangenen Jahr die Städte Luxemburg, Saarbrücken oder Trier besucht?“ mit „Nein geantwortet haben. Da dies bezüglich Trier mehr als ¾ und bezüglich Saarbrücken 2/3 aller Befragten geantwortet haben, sollte mit dieser Frage herausgefunden werden, ob es bezüglich dieser beiden Städte besondere Gründe dafür gab. Die möglichen Antworten waren vorgegeben. Es konnten mehrere Antworten gegeben werden. Diese wurden nach ihrer Häufigkeit ermittelt und die vier meistgenannten Antworten in der folgenden Grafik dargestellt. Abb. 17: Aus welchen Gründen haben Sie Luxemburg, Saarbrücken oder Trier nicht besucht? 40% Luxemburg 35% Saarbrücken 30% Trier 25% 20% 15% 10% 5% 0% kein Interesse keine Zeit 31 mangelndes zu große Entfernung Informationsangebot Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Die Antwort „kein Interesse“ wurde auffällig häufig genannt. Am höchsten fällt der Wert für Saarbrücken mit 39%, gefolgt von Trier mit 31% aus. Für Luxemburg war der Wert mit 22% nicht so hoch. 38% der Metzer gaben an, „keine Zeit“ für den Besuch in Luxemburg zu haben. Für Saarbrücken und Trier ergaben sich ähnliche Werte von 23% und 24%. Auffällig dabei ist, dass „mangelndes Informationsangebot“ 22% der Metzer daran hinderte, Trier zu besuchen und 18% die Stadt Saarbrücken. Ein weitaus geringerer Wert (4%) ergab sich für Luxemburg. Die Entfernung als Hinderungsgrund gaben nur 5% der Befragten bei Luxemburg und 6% bei Saarbrücken an, dafür aber 13% bei Trier, was sich zum Teil auf die falschen Einschätzungen der Entfernungen ergeben könnte. Insgesamt kann man aus der Frage schließen, dass zwei persönliche Gründe entscheidend sind: „keine Zeit“ und „kein Interesse“. 32 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.9. Kenntnis und Nutzung der Bahnangebote Um den Bürgern von Metz einen Besuch in den Nachbarregionen mit Bus und Bahn so einfach und günstig wie möglich zu machen, gibt es ein breites Angebot öffentlicher Verkehrsmittel. Im Rahmen dieser Projektstudie wurden nach dem Bekanntheitsgrad und der Nutzung dreier grenzüberschreitender Bahnangebote gefragt. Diese waren im Einzelnen: • Lorraine- Sarre 1 jour- Ticket: Die Fahrkarte ermöglicht es, an einem Tag vergünstigt zwischen Lothringen und dem Saarland hin und her zu reisen. • Lorraine- Luxembourg 1 jour- Ticket: Dieses Ticket ermöglicht es, von Lothringen nach Luxemburg im Laufe eines Tages vergünstigt zu reisen. • SaarLorLux- Ticket: Dieses Ticket ist eine gemeinsame Initiative des Saarlandes, Lothringens, Luxemburgs, der französischen Eisenbahn SNCF, der luxemburgischen Eisenbahn CFL und der Deutschen Bahn DB Regio. Das SaarLorLux-Ticket ist quasi ein Schönes-Wochenende-Ticket. Das Ticket kann von Einzelreisenden und Gruppen bis fünf Personen ohne Altersbegrenzung in Anspruch genommen werden. Abb. 18: Kennen Sie das Lorraine- Sarre Ticket und wenn ja, haben Sie es schon einmal benutzt? 11% . 2% 87% Ja Ja, ich habe es benutzt 33 Nein Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Die Tageskarte „Lorraine- Sarre“ ist das am wenigsten bekannte Bahnangebot. 87% der Befragten beantworten die Frage, ob sie das Ticket kennen, mit Nein. Hingegen gaben nur 13% der Personen an, von dem Ticket schon mal etwas gehört zu haben und nur 2% aller Befragten haben bisher auch davon Gebrauch gemacht. Abb. 19: Kennen Sie das Lorraine- Luxembourg-Ticket und wenn ja, haben Sie es schon einmal benutzt? 18% 3% 79% Das Bahnangebot „Lorraine- Luxemburg 1 Jour Ticket“ ist das Bekannteste von den drei Tickets. Jedoch selbst bei diesem Ticketangebot haben 79% der Befragten noch nichts von diesem Angebot gehört. 21% gaben an, es zu kennen und nur 3% aller Befragten haben das Angebot bereits genutzt. 34 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Abb. 20: Kennen Sie das SaarLorLux- Ticket und wenn ja, haben Sie es schon einmal benutzt? 12% 5% 83% Die Frage, ob sie das „Saar-Lor-Lux-Ticket“ kennen bzw. schon einmal benutzt haben, beantworteten 83% der Interviewteilnehmer mit Nein und lediglich 5% haben es bereits genutzt. 17 % hatten schon etwas davon gehört. Insgesamt lässt sich ein sehr negatives Ergebnis bezüglich der Kenntnis von grenzüberschreitenden Bahnangeboten notieren, was sich auch schon in der niedrigen Quote an Bahnbenutzern bei ihrem letzten Besuch in den Nachbarstädten gezeigt hat (vgl. Kap. 2.7). Alle drei Angebote sind bei mindestens 4 von 5 Metzer Bürgern unbekannt. Selbst das seit langem eingeführte SaarLorLux- Ticket ist kaum bekannt. Dem gegenüber bewegt sich die Antwortquote derjenigen, die die Angebote auch nutzen, im einstelligen Bereich zwischen 2 und 5%. 35 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.10. Persönliche Kontakte in den Nachbarstädten Im Rahmen der Studie waren auch die persönlichen Kontakte der Befragten zu den Nachbarstädten von großem Interesse. Mit persönlichen Kontakten, seien es berufliche Kontakte, Verwandte oder Freunde, bauen die Befragten automatisch eine engere Verbindung zu den ausländischen Nachbarn auf. Die Tatsache, dass persönliche Kontakte bestehen, hat natürlich Auswirkungen auf die Antworten bei den meisten anderen Fragen. Dies sollte bei der Bewertung der anderen Ergebnisse berücksichtigt werden. Die Bürger der Stadt Metz wurden nach „beruflichen Kontakten“, „Verwandten“ und „Freunden“ in den Nachbarstädten befragt. Mehrfachnennungen waren bei dieser Frage möglich, zumal sie zum Teil ja auch zusammenhängen. Wenn beispielsweise jemand häufig beruflich in einer Stadt zu Besuch ist, entwickeln sich in vielen Fällen automatisch Freundschaften. Abb. 21: Haben Sie berufliche Kontakte, Verwandte oder Freunde in Luxemburg, Saarbrücken oder Trier? 30 25 20 Luxemburg Saarbrücken Trier 15 10 5 0 berufl. Kontakte Verwandte Freunde Von den befragten Metzer Bürgern haben 19% berufliche Kontakte nach Luxemburg, 7% nach Saarbrücken und 3 % nach Trier. Auch hinsichtlich der verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarstädten liegt Luxemburg vorn mit 6%, danach folgen Saarbrücken mit 3% und Trier mit 1%. 36 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Aufgrund der Ergebnisse der ersten beiden Fragen nach den persönlichen Kontakten überrascht es nicht, dass bei der Frage nach Freunden in den Nachbarstädten auch hier Luxemburg vorne liegt mit 23%, gefolgt von Saarbrücken mit 14% und Trier mit 8%. Auffällig ist, dass mit zunehmender Entfernung auch die persönlichen Kontakte abnehmen. So sind sie in Luxemburg (65km) am intensivsten, in Trier (112km) am geringsten. Außerdem decken sich die Ergebnisse auch mit der Antwort auf die Frage nach den persönlichen Kenntnissen der Nachbarstädte- auch dort kannten die Befragten insgesamt Luxemburg am besten und Trier am wenigsten (vgl. Kap. 2.4). 37 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.11. Sprachkenntnisse in Deutsch Die Frage nach den Sprachkenntnissen in Deutsch hat besondere Relevanz für die Ergebnisse mehrerer anderer Fragen. So werden beispielsweise berufliche Kontakte ins Ausland erheblich erleichtert, wenn Fremdsprachenkenntnisse bestehen. Außerdem neigt man eher zu einem Besuch fremder Städte, wenn man sich dort verständigen kann. Auch die grenzüberschreitende Kooperation wird vereinfacht, wenn die einzelnen Teilnehmer ohne Sprachbarrieren kommunizieren können. Ebendiese stellt ja auch eines der Ziele des QuattroPole- Städtenetzes dar. Abb. 22: Wie bewerten Sie Ihre Sprachkenntnisse in Deutsch? 40 Sehr Gut 39 35 38 Gut 30 % 25 20 Reicht zur alltäglichen Verständigung 14 Gering 15 7 10 5 Keine 2 0 Anhand einer Selbsteinstufung nach 5 Kategorien sollten die Metzer Bürger ihre Sprachkenntnisse in Deutsch bewerten. Lediglich 2% der Befragten gaben an, sehr gute Sprachkenntnisse in Deutsch zu besitzen. Zusammen mit den 7%, die angaben, gute Kenntnisse zu besitzen, können 9% der Befragten im mehrsprachigen Grenzgebiet barrierefrei kommunizieren. 14% können sich im Alltag ausreichend verständigen. 39% gaben geringe Deutschkenntnisse an und 38% haben keinerlei Deutschkenntnisse. Somit liegt der Anteil der Metzer Bürger, die sich nur schlecht, beziehungsweise gar nicht in deutsch verständigen können, bei 77% - während sich weniger als ein Viertel der Befragten ausreichend bis sehr gut mit den deutschen Nachbarn in deren Sprache verständigen kann. 38 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.12. Bewertung grenzüberschreitender Kooperationen Eine der zentralen Fragen beschäftigte sich mit dem Thema der grenzüberschreitenden Kooperationen. Sinn der Frage war es, persönliche Einschätzungen positiver und negativer Art, Wünsche und Hoffnungen bei den befragten Personen spontan zu ermitteln. Es handelte sich dabei um eine offene Frage, demnach wurden keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Aus diesem Grunde variierten die erfassten Antworten zwischen zahlreichen verschiedenen Themengebieten. Diese wurden bei der Dateneingabe wörtlich erfasst und anschließend zur Auswertung in zwölf thematische Hauptgruppen gegliedert. Die folgende Abbildung zeigt die Ergebnisse, wobei zu beachten ist, dass es sich nicht um relative sondern um absolute Werte handelt. Abb. 23: Was versprechen Sie sich von grenzüberschreitenden Kooperationen? Von den insgesamt 340 befragten Personen haben nur 92 keine Antwort auf die Frage gegeben, beziehungsweise konnten sich nichts unter der Frage vorstellen. Diese Personen tauchen in der Abbildung aus diesem Grunde auch nicht auf. Da Mehrfachnennungen möglich waren, haben die restlichen 248 Personen insgesamt 292 verschiedene Antworten gegeben. 39 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Die erhobenen Antworten kann man nach der Anzahl der Nennungen grob in 3 Klassen unterteilen: unter 20, 20 – 40 sowie mehr als 40 Nennungen. „Ausbau des Kulturangebotes, Förderung des kulturellen Austausches“ und „Mehr Zusammenarbeit, Kooperation auf allen Ebenen“ bilden mit 53 bzw. 50 Antworten die jeweils größten thematischen Gruppen. Beispiele für Antworten dieser Art sind der nachstehenden Tabelle 3 zu entnehmen. In der zweiten Gruppe liegen die Themen, die zwischen 20 und 40 Nennungen erhielten. Dabei handelt es sich um „Stärkung des sozialen Miteinanders und Völkerverständigung“ (40 Nennungen), „Ausbau der Wirtschafts-, Finanz- und Handelsbeziehungen“ (36 Nennungen), „Förderung des Arbeitsmarktes“ (33 Nennungen) und „Ausbau des Nahverkehrs“ (33 Nennungen). Die letzte Gruppe beinhaltet jene Themen, die bis zu 20 Mal genannt wurden. Neben allgemein positiven Aussagen ohne weitere Erläuterung sind hier zu nennen „Verbesserte Bildungschancen, Förderung der Bildung, Förderung der Forschung“ (11 Nennungen), „bessere Einkaufsmöglichkeiten, größeres Freizeitangebot“ (7 Nennungen), „Förderung des regionalen Sports“ (6 Nennungen), „Bürokratieabbau, Zusammenarbeit der Verwaltungen, grenzüberschreitende Polizeiarbeit“ (5 Nennungen) sowie „Förderung des Tourismusmarktes“ (5 Nennungen). Die folgende Tabelle gibt einen guten Überblick über exemplarische Antworten innerhalb der verschiedenen thematischen Gruppen. Tab. 3: Exemplarische Antworten zur Frage: Was versprechen Sie sich von grenzüberschreitenden Kooperationen? Thematische Gruppe Anzahl Nennungen Ausbau Kulturangebot, Förderung des kulturellen Austausches 53 Mehr Zusammenarbeit, Kooperation auf allen Ebenen 50 Exemplarische Antworten sich Öffnen gegenüber anderen Kulturen, grenzüberschreitende kulturelle Veranstaltungen, mehr Zusammenarbeit z.B. bei Festivals Ideenaustausch, verbesserter Informationsaustausch zwischen den Partnerstädten, Kooperation im Umweltschutz 40 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 40 Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Großregion, weniger Vorurteile gegenüber anderen Nationen, jeweils die Sprache des anderen lernen, mehr zwischenmenschliche Kommunikation Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen 36 wirtschaftliche Vorteile für die Großregion, wirtschaftliche Zusammenarbeit Förderung des Arbeitsmarktes 33 mehr Arbeitsplätze, leichterer Zugang zu den Arbeitsmärkten im Ausland Ausbau des Nahverkehrs 33 Europa auch im Bahnverkehr, mehr und bessere ÖPNV-Verbindungen zwischen den Städten (insbesondere Metz-Saarbrücken), bessere Fahrkartenautomaten im Bahnhof Metz, Harmonisierung der Tarife Verbesserte Bildungschancen, Förderung von Bildung und Forschung 11 mehr Austausch zwischen den Schulen, verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Universitäten bessere Einkaufsmöglichkeiten, größeres Freizeitangebot 7 günstigeres Einkaufen in benachbarten Städten Förderung des regionalen Sports 6 zwischenmenschlicher Austausch durch mehr grenzüberschreitende Fußballturniere und andere Sportveranstaltungen Bürokratieabbau, grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Verwaltungen 5 einfachere Bewegungsfreiheit, bessere Zusammenarbeit im Bereich Polizei und Sicherheit Förderung des Tourismus 5 mehr Informationen und Publikationen über die anderen Städte, mehrsprachige Stadtführer Soziales Miteinander und Völkerverständigung 41 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.13. Vorschlag: Bus-Shuttle in die Nachbarstädte Dem Vorschlag liegt folgender Gedanke zugrunde: Bei der Überlegung, eine abendliche Veranstaltung in einer der Nachbarstädte zu besuchen, wird die Benutzung des eigenen Pkws oft als entscheidendes Hindernis gesehen und wirkt daher wenig einladend. Umgekehrt könnte stattdessen das besondere Angebot, im Bus komfortabel hin und zurück befördert zu werden, einen erheblichen Anreiz auslösen, an einer ausgewählten Veranstaltung in einer Nachbarstadt teilzunehmen. Mit der nachfolgenden Frage sollte daher herausgefunden werden, ob ein Interesse bezüglich der Nutzung eines Bus-Shuttles, welcher von Metz aus diverse abendliche Festivitäten in den Nachbarstädten anfahren würde, besteht. Abb. 24: Würden Sie zum Besuch von bestimmten AbendVeranstaltungen in einer der drei Nachbarstädte die Einrichtung eines Bus-Shuttles von Metz begrüßen und gegebenenfalls nutzen? Mit einem Anteil von 48 % würde knapp die Hälfte der Befragten die Einrichtung eines solchen Bus-Shuttles begrüßen und auch in Anspruch nehmen. 33 % der Metzer würden einen solchen Service „vielleicht“ nutzen. Demnach kämen etwa 80 % der Befragten als mögliche Nutzer eines Shuttle-Services in Frage. Nur 19 % zeigen für ein solches Angebot kein Interesse. 42 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 2.14. Soziodemographische Angaben Mittels einer Erhebung soziodemographischer Merkmale bei der Vorauswahl der Stichprobe aus der gesamten Bevölkerung wird die Repräsentativität einer Umfrage definiert. Dabei wird eine Übereinstimmung des jeweiligen soziodemographischen Verteilungsmusters der Stichprobe mit der Verteilung der teilgenommenen Befragten angestrebt. Altersgruppen und Geschlecht der Befragten wurden schon bei der Auswahl der Bürger durch die Stadt Metz entsprechend ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung festgelegt. Zusätzlich wurde in der Befragung der höchste Schulabschluss ermittelt. Geschlechterproportion Die Auswertung ist im Hinblick auf das Geschlechterverhältnis repräsentativ, da die Geschlechterproportion der 340 getätigten Interviews mit der Ausgangsstichprobe (50:50) annähernd übereinstimmt. So waren 51 Prozent der Befragten männlichen Geschlechts und 49 Prozent waren weibliche Teilnehmer. Abb. 25: Geschlecht der Befragten 43 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Alter der Befragten Besonders wichtig bei einer Befragung ist die Sicherung der Repräsentativität nach Altersgruppen. So sollte bei den Befragten jede Altersgruppe möglichst ähnlich ihrem Bevölkerungsanteil vertreten sein. Abb. 26: Alter der Befragten Vergleicht man die Verteilung der Befragten auf die fünf Altersgruppen mit der Verteilung der ursprünglich gezogenen Stichprobe und der Gesamtbevölkerung, so lässt sich folgendes feststellen: Die mittleren Jahrgänge sind identisch repräsentiert, während die jüngeren Jahrgänge etwas weniger und die älteren Jahrgänge etwas stärker vertreten sind. Daher kann insgesamt wegen der relativ geringen Abweichungen die Altersstruktur als repräsentativ gelten. 44 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Höchster Schulabschluss Der höchste Schulabschluss ist ein weiteres bedeutendes soziodemographisches Typisierungsmerkmal. Allerdings war es der Stadt Metz - wie übrigens den anderen drei Städten auch - nicht möglich, eine aktuelle Übersicht der Verteilung der Bevölkerung entsprechend ihrem höchsten Schulabschluss zu liefern. Daher kann hier die Frage der Repräsentativität der Stichprobe nicht beantwortet werden. Das Schulsystem in Frankreich hat im Vergleich zu Deutschland und Luxemburg eine Reihe von Besonderheiten, welche einen direkten Vergleich erschweren. Unter diesem Aspekt müssen die Angaben der folgenden Abbildung gesehen werden. Für die Abschlüsse wurden der Klarheit wegen die vergleichbaren französischen Bezeichnungen in Klammern gesetzt. Aus Vereinfachungsgründen wurden dabei allerdings verschiedene Abschlüsse zu Gruppen zusammengefasst. Abb. 27: Höchster Schulabschluss Unter den Befragten befinden sich viele Menschen mit Hochschulreife/Abitur. Schüler hingegen sind kaum vertreten und Befragte ohne Abschluss bilden eher die Ausnahme. Mit rund 27% bilden Hochschulabsolventen eine starke Gruppe genauso wie die Befragten mit Mittlerer Reife/Realschulabschluss mit rund 24%. 45 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 3. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse aus Metz im Städtevergleich Gegenstand des vierten Teils der Studie war eine Bürgerbefragung in Metz. Nach der Veröffentlichung der ersten drei Teile war die spannende Frage, ob die Ergebnisse aus Metz gegenüber den anderen Städten sehr abweichen würden. Um das Ergebnis gleich vorweg zu nehmen: Die Bürger der Stadt Metz haben in großen Teilen wie erwartet und ähnlich geantwortet wie die Bürger in Luxemburg, Saarbrücken und Trier – aber es gibt auch einige wichtige Unterschiede. Im Folgenden sind die wesentlichen Ergebnisse dieses vierten Teils der Studie zusammengefasst. Dabei wird - soweit in der Kurzform möglich – auch Bezug genommen auf die Ergebnisse in den drei anderen Städten. 1. Ungeachtet der kurzen Distanzen ist die Kenntnis der Metzer über ihre drei Nachbarstädte insgesamt weniger gut als erwartet – wie bei den anderen Befragungen. Dieses Ergebnis ist überraschend angesichts der erheblich gestiegenen Mobilität der Menschen und einer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur zwischen den Städten. Die geringen Entfernungen zu den anderen 3 Städten der QuattroPole mit Distanzen zwischen 65 und maximal 112 km bei direkter Autobahnanbindung bieten keine hinreichende Erklärung dafür. Bemerkenswert ist, dass in allen Befragungen die Entfernungen von vielen Bürgern zu hoch geschätzt werden. Trier ist bei den Metzern das Schlusslicht – ebenso wie Metz bei den Trierern. 2. Die Stadt Luxemburg hat für die Metzer wesentlich größere Anziehungskraft als Saarbrücken oder Trier. Auch diese Aussage überrascht, hätte doch erwartet werden können, dass aufgrund der gleich kurzen Entfernung nach Saarbrücken – 69 km gegenüber 65 km nach Luxemburg – die Popularität der Saar-Metropole direkt an der französischen Grenze größer wäre. Für die Mehrheit der Trierer ist ebenfalls Luxemburg der Favorit, während Saarbrücker und Luxemburger Trier an erste Stelle setzen. 46 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 3. Die Besuchshäufigkeit korreliert deutlich mit persönlichen und beruflichen Bindungen in eine der Nachbarstädte Stadtbesichtigung und Einkäufe werden generell als die Hauptaktivitäten beim Besuch der Städte genannt. Allerdings fällt auf, dass neben der Attraktivität einer Stadt auch persönliche Begegnungen mit den Menschen für viele eine hohe Bedeutung haben und dadurch häufiger die Nachbarstadt besucht wird. Dabei bestehen für die Metzer persönliche und berufliche Bindungen wesentlich häufiger nach Luxemburg als nach Saarbrücken oder Trier. 4. Die Sprachkenntnisse der Metzer in deutsch schneiden – im Vergleich mit den Französischkenntnissen der Saarbrücker und Trierer – am schlechtesten ab. ¾ aller Befragten haben ungeachtet der Nähe zum deutschen Sprachraum geringe oder gar keine Deutschkenntnisse. Dieses Ergebnis war in seiner Höhe so nicht erwartet worden, wird aber in der Tendenz auch bestätigt durch Aussagen von im Schüleraustausch stehenden Französischlehrern in der Region. Deutsch wird aktuell in Frankreich mehrheitlich nicht als erste Fremdsprache gewählt, was beispielsweise den Umfang des Schüleraustauschs sehr erschwert. Bei den Französischkenntnissen schneiden die Saarbrücker besser ab als die Trierer . 5. Nach der Tageszeitung wird wie in den anderen Städten das Internet mit Abstand als wichtigste Quelle für grenzüberschreitende Informationen genutzt Während bei den früheren drei Befragungen generell die Zeitung Informationsmedium Nr. 1 war, gilt dies bei den Metzer Bürgern nur für Informationen über Luxemburg. Für Informationen über Saarbrücken und Trier steht das Internet bereits mit leichtem Vorsprung an erster Stelle und die Zeitung an zweiter Stelle. Dazu passt, dass bei dem in Teil 1 der Studie angestellten Vergleich zum Umfang der grenzüberschreitenden Berichterstattung der vier großen Regionalzeitungen sehr wenige Berichte im „Républicain Lorrain“ etwa über Stadt und Region Trier waren. 47 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 6. Die Metzer versprechen sich ebenso wie die Bürger der anderen Städte auf vielen Gebieten Vorteile durch grenzüberschreitende Kooperationen. Auch für Metz ist bemerkenswert, dass auf diese schwierige Frage ohne Antwortvorgaben gerne und bereitwillig geantwortet wurde. Dabei wurden neben allgemeinen positiven Äußerungen auch eine Reihe konkreter Anregungen gegeben. Besonders oft wurde die Förderung des kulturellen Austauschs und das soziale Miteinander genannt. 7. Kenntnis und Nutzung grenzüberschreitender Bahn-Angebote sind bei den Metzern ebenso mangelhaft wie bei den Luxemburgern. Angesichts der erheblichen Verbesserungen im Fernverkehr – TGV-Verbindung nach Luxemburg und neue Direktverbindungen zwischen Metz und Trier an den Wochenenden - ist es mehr als unbefriedigend, dass die grenzüberschreitenden Bahnangebote für die große Mehrheit der Metzer ähnlich wie bei den Luxemburgern weitgehend unbekannt sind, noch dazu fast überhaupt nicht von den Befragten bisher genutzt werden. Der auch durch die Befragung bestätigte geringe Anteil der Bahn am regionalen Berufs- und Freizeitverkehr ist eine Folge davon. 8. Für den Fall neuer Angebote per Bus zu den Partnerstädten bei besonderen Anlässen kann wie in den anderen Städten eine hohe Akzeptanz erwartet werden. Auch in Metz wurde der Vorschlag überraschend positiv aufgenommen, bei bestimmten Abendveranstaltungen in Luxemburg, Saarbrücken oder Trier einen BusShuttle einzurichten. Vier von fünf Befragten würden einen solchen Service sicher (48%) oder vielleicht (33%) nutzen. Vorbilder dazu gibt es genug: Seit Jahren bieten private Veranstalter in Metz günstige Pauschalangebote etwa zum Weihnachtsmarkt in Trier an. Zu den Höhepunkten des Kulturhauptstadtjahrs 2007 wurden von Metz aus mehrfach Bustransfers in die Stadt Luxemburg angeboten und genutzt. Daneben werden immer häufiger bei ausgewählten Veranstaltungen in der Großregion grenzüberschreitend Sonderbusse angeboten. Die Veranstalter haben erkannt, dass ein zusätzliches Bus-Angebot die Attraktivität für Besucher aus dem grenznahen Einzugsbereich erheblich steigert. 48 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 9. Der Begriff „Großregion“ ist der Mehrheit der Befragten bekannt, der Begriff „QuattroPole“ weniger – allerdings nimmt der Bekanntheitsgrad im Städtevergleich von Jahr zu Jahr zu. Während in Trier 2006 nur etwa jeder Vierte den Begriff QuattroPole kannte und 2007 in Saarbrücken schon jeder Dritte, gaben diesmal in Metz wie 2008 in Luxemburg mehr als 4 von 10 Bürgern an, den Begriff zu kennen. Dies ist offensichtlich das Ergebnis der stark erweiterten Aktivitäten des Städtenetzes in den letzten Jahren. Allerdings konnte weniger als jeder Zweite eine richtige oder annähernd richtige Antwort geben – der niedrigste Wert aller vier Befragungen. 49 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 4. Handlungsempfehlungen aus den Ergebnissen der vier Teilstudien Der vierte Teil der Studie hat – wie die ersten drei Teile – auch zum Ziel, Ideen und Anregungen für konkrete Projekte im Städtenetz zu geben. Dabei zeigt sich, dass die Schlussfolgerungen aus den Bürgerbefragungen in Trier, Saarbrücken und Luxemburg auch für die Befragung in Metz Gültigkeit haben. Daher werden im folgenden acht Handlungsempfehlungen benannt, die aus meiner Sicht aus den Ergebnissen der Gesamtstudie abgeleitet werden können: 1. Die positive Grundstimmung für grenzüberschreitende Kooperationen bei allen Befragungen sollte für weitere neue Projekte im Städtenetz genutzt werden. Die bei der Gründung des Städtenetzes angedachte Schwerpunktbildung in der Kooperation auf dem Gebiet der Telekommunikation hat sich im Laufe der Jahre wesentlich verändert und verbreitert. In den Antworten der Bürger findet diese Aufgabenerweiterung ihre Bestätigung, in dem zu vielen Themenfeldern allgemeine oder konkrete Anregungen für eine Erweiterung der Kooperation gegeben werden: An vorderster Stelle steht dabei in allen Städten der Wunsch nach Ausbau des kulturellen Austauschs zwischen den Städten. Daher sollte das Städtenetz alle Ansätze zu Kooperationen und Netzwerken zwischen den kulturellen Institutionen in den vier Städten unterstützen. Gleiches gilt für Bemühungen, den begonnen Schüler- und Jugendaustausch zu intensivieren sowie gemeinsame Aktivitäten auf sportlicher Ebene zu initiieren. Auch die mehrfach von den Bürgern angesprochenen Überlegungen, gegenseitige Vorteile in der wirtschaftlichen Kooperation zu sehen, sollten aufgegriffen werden. Das Prinzip des voneinander Lernens gilt besonders auch im Umweltbereich, wo etwa nach dem Vorbild der erfolgreichen „Energietouren“ in Trier seit vielen Jahren entsprechende Touren in den drei anderen Partnerstädten mit einem regen Interesse aus den Partnerstädten stattfinden. Ungenutzte Potentiale werden auch auf dem Gebiet der nachhaltigen Stadtentwicklung und einer Kooperation der „Lokale Agenda 21“-Stellen in den vier Städten gesehen, wo ebenfalls geprüft werden sollte, inwieweit nicht erfolgreiche Beispiele aus einer Stadt auf die anderen Partnerstädte übertragbar sind. 50 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Dabei ist wichtig, dass bei allen Projekten frühzeitig auch die Möglichkeiten der Kofinanzierung aus Fördermitteln der EU ungeachtet aller bürokratischen Hürden mit in die Planungen eingehen sollten. Die vom Städtenetz und von der EU finanziell unterstützte grenzübergreifende Ausstellung „Unter der Trikolore“, die in Trier und Saarbrücken gezeigt wurde (und auch in Metz gezeigt werden sollte), war ein gutes Beispiel für erfolgreiche neue Formen der Kooperation und sollte Nachahmer finden – bevor 2013 die anstehende Umverteilung der EU-Mittel wirksam wird. 2. Die grenzüberschreitende Öffentlichkeitsarbeit der Städte muss offensiver werden, da erst dann viele Bürger die „Schätze“ in den Nachbarstädten erkennen. Größere Handelsbetriebe in der Großregion betreiben wie selbstverständlich grenzüberschreitendes Marketing. Sie haben die Bedeutung der Kunden jenseits der Grenzen längst erkannt. Einzelne Veranstalter machen es ihnen nach und haben in ihren Veranstaltungsprogrammen Besucher von jenseits der Grenze als feste wirtschaftliche Größe eingeplant. So wirbt erstmals und regelmäßig seit Monaten der Zoo von Amnéville bei Metz mit farbigen Anzeigen in der Regionalpresse und meterhohen Plakatwänden in Trier – von Veranstaltungen in der Stadt Metz war in den letzten Jahren nichts im Straßenbild zu sehen. Das heißt, die Städte müssen noch dazulernen – das Potential liegt direkt vor Ihrer „Haustür“; das fängt bei der mehrsprachigen Gestaltung der Flyer an und setzt sich über kontinuierliche konzentrierte Werbung in den Partnerstädten fort. Bei mehreren Besuchen der Touristikstellen im Rahmen der Studie konnten immer wieder große Lücken im Informationsangebot über die anderen Partnerstädte festgestellt werden. Ähnliche Defizite wurden im Rahmen der Studie in den vier Rathäusern bei mehrfachen Tests der QuattroPole-Säule gemacht, deren Aufstellung 2004 von den Bürgermeistern beschlossen worden war mit dem Ziel, dass die Bürger dort jederzeit alle gedruckten Neuigkeiten über die Partnerstädte erhalten sollten. Die Defizite betrafen sowohl die fachgerechte Aufstellung und Platzierung der Säule – in Metz unbeleuchtet und nicht rotierend in einer Ecke im Eingang des Rathauses - als auch die Bestückung mit aktuellem Infomaterial der drei Partnerstädte. Die vier Städte haben in den letzten Jahren erheblich in einen verbesserten InternetAuftritt investiert – auch was die Mehrsprachigkeit anlangt, wie Tests während der 51 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Studie ergaben. Allerdings wurde dabei festgestellt, dass oft nur die jeweiligen Startseiten fremdsprachlich gestaltet sind mit einem einführenden Text, während die entscheidenden Informationen nur in der Landessprache verfügbar sind – so etwa bei der Homepage der Stadt Metz. Und bei Trier sind nach den einführenden Seiten in französisch die Folgeseiten nur noch in englisch abrufbar. Darüber hinaus sollten die Informationsangebote der Nachbarstädte noch breiter in den Städten gestreut sein – im Einzelfall sind sie es bereits: So sollte etwa der Theaterbesucher im eigenen Haus regelmäßig über das Theaterangebot der drei Nachbarstädte informiert werden; gleiches sollte für Museen, Sportveranstaltungen, Konzerte, Messen, Märkte, touristische Events, Festivals etc. gelten. 3. Kultur darf nicht weiter als Wirtschaftsfaktor unterschätzt und nur als „weicher“ Standortfaktor im Städtewettbewerb gesehen werden. Städtereisen, das belegen aktuelle Untersuchungen, sind im Aufwind – und davon sollten die vier Oberzentren noch mehr profitieren. Nach der aktuellen Studie eines Reiseveranstalters aus 2009 ist dabei die Nachfrage nach Unterhaltungsangeboten wie Konzerten und Musicals außerordentlich angestiegen: Danach kombinierten vor gut 10 Jahren nur 5 von 100 eine Städtereise mit einem Veranstaltungsangebot, während dies heute bereits rund 40% tun. Allerdings waren fast alle 2006 im Rahmen der Studie befragten Kultureinrichtungen nicht in der Lage, zur regionalen Herkunft ihrer Besucher konkrete Angaben zu machen und von grenzüberschreitendem Marketing fast nichts zu spüren. Dies scheint sich bei einigen geändert zu haben: Die nach dem erfolgreichen Kulturhauptstadtjahr 2007 veröffentlichten Ergebnisse zu verschiedenen Kulturveranstaltungen in der Großregion belegen eindrucksvoll, dass Kultur ein in der Großregion unterschätzter Wirtschaftsfaktor ist: Durch die Multiplikatorwirkung werden zum Teil erhebliche Umsätze auch in nachgelagerten Wirtschaftssektoren ausgelöst. Dies wurde für alle Teile der Großregion sowohl im Evaluierungsbericht zum Kulturhauptstadtjahr 2007 als auch für Einzelveranstaltungen wie etwa die Konstantin-Ausstellung in Trier präzise nachgewiesen. Der Beitrag der Kultur zur lokalen und regionalen wirtschaftlichen Entwicklung ist deutschland- und europaweit durch zahlreiche Studien belegt. Es ist daher auch im finanziellen Interesse des Städtenetzes QuattroPole, entsprechende Aktivitäten wie im Kulturhauptstadtjahr 2007 weiterhin anzuregen und zu fördern. 52 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 4. Alle Anstrengungen zur Verbesserung der Sprachkompetenz innerhalb des Städtenetzes müssen unvermindert fortgesetzt und ausgebaut werden. Die Sprachprobleme werden, so meine Beobachtungen, oft unterschätzt. Im „Zukunftsbild 2020“ der Großregion aus dem Jahr 2003 heißt es zu diesem Thema mit Blick aus dem Jahr 2020 wörtlich: „...bewundert wird die Mehrsprachigkeit vor allem der jüngeren Generation, die perfekt französisch, deutsch und englisch kommuniziert.“ Die Realität sieht heute leider noch anders aus – wie auch unsere Umfragen beweisen. Immer wieder wird eine Verbesserung der Sprachkompetenz auf breiterer Basis angeregt. Gerade das mehrsprachige Städtenetz QuattroPole steht damit vor einer besonderen Herausforderung, vorhandene Sprachbarrieren abzubauen, die die Kommunikation behindern und der heute im Berufsleben geforderten Mobilität im Weg stehen. Auf deutscher Seite wird mit bilingualen Unterrichtsformen und Abschlüssen dem Französischen ein besonderer Stellenwert in der Bildung eingeräumt. Gleiches gilt für die Weiterbildung, wo z.B. die VHS ebenso wie private Sprachschulen in Trier seit Jahren mehr Kurse in französisch als in englisch anbieten. Im Gegensatz dazu ist dies auf französischer Seite bezüglich der deutschen Sprache offensichtlich nicht der Fall. Die Ergebnisse der Befragung sprechen für sich und sollten Ansporn sein für entsprechende Weiterbildungsangebote. Dabei kommt dem vom Städtenetz begonnenen Schüleraustausch zwischen den vier Städten eine besondere Rolle zu; er sollte daher wesentlich intensiviert und ausgebaut werden. 5. Das weitgehend ungenutzte Kundenpotential im Bahnverkehr zwischen den vier Städten ist durch verstärktes grenzüberschreitendes Marketing und mehr Kooperation in einem Verkehrsverbund besser auszuschöpfen. Die in der Studie erstmals aufgedeckten, geradezu deprimierend niedrigen Werte der Bekanntheit oder gar der Nutzung der vorhandenen grenzüberschreitenden BahnAngebote dürfen nicht weiter hingenommen werden und verlangen nach einer besseren Vermarktung. So zeigt etwa das weitgehende Fehlen von Werbung für die neu eröffnete Direktverbindung Trier-Metz an Wochenenden, dass bei den Verantwortlichen davon 53 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie ausgegangen wird, dass sich gute Produkte von alleine herumsprechen. Statt einer kleinen Meldung in der Regionalzeitung ohne jeden Hinweis auf die Zeitersparnis von einer halben Stunde hätten potentielle Nutzer in großformatigen Anzeigen z.B. in Verbindung mit einem touristischen Programm in der jeweiligen Nachbarstadt geworben werden müssen. Besser machen es etwa die Veranstalter des Römerfestivals „Brot und Spiele“ im Trierer Amphitheater, bei denen dieses Jahr erstmals die per Internet erworbenen Eintrittskarten gleichzeitig als Fahrschein für Bahnnutzer in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und jetzt auch in Luxemburg gelten – und warum nicht auch nächstes Jahr in Metz? Eine stärkere Ausschöpfung des Kundenpotentials ist die Voraussetzung für eine Umsetzung größerer Verbesserungen im interkommunalen Schienenverkehr, die schon seit vielen Jahren ausgearbeitet vorliegen, aber aus finanziellen, technischen und organisatorischen Gründen nicht umgesetzt wurden. Selbst die vergleichsweise leichteren Aufgaben, die unterschiedlichen Tarifsysteme zu vereinheitlichen und die Fahrpläne grenzüberschreitend abzustimmen, sollen erst 2015 in einem einheitlichen Verkehrsverbund gelöst werden. Das vom Städtenetz 2004 gemeinsam verabschiedete Schienenmemorandum listet die bestehenden Schwächen im Einzelnen auf und mahnt eine intensivere Zusammenarbeit der Verkehrsträger an – passiert ist seitdem wenig. Das sollte nicht von kurzfristigen Einzelmaßnahmen abhalten: Wenn etwa im Mai 2010 das Centre Pompidou direkt neben dem Bahnhof in Metz eröffnet wird, sollte die Bahn dieses Ereignis zur Eigenwerbung nutzen und entsprechende Angebote machen. Für Sprachinteressierte könnte etwa während der 90minütigen Fahrt von Metz nach Trier am Wochenende in einem Abteil ein „Schnupper-Kurs“ für Deutsch-Anfänger angeboten werden und natürlich in umgekehrter Richtung für Französisch-Anfänger nach dem Vorbild im TGV-Est. Auch könnten die Abteile mit zweisprachigen Informationen angefüllt sein, die den Reisenden besondere Anregungen zum Besuch der beiden Oberzentren geben. 54 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 6. Neue Busangebote zu speziellen Ereignissen in den Nachbarstädten sollten durch das Städtenetz gemacht oder angeregt werden, da damit eine nachhaltige und identitätsstiftende Wirkung beim Bürger erzielt werden kann. Die in der Studie bereits 2006 gemachte Anregung, mit Busangeboten zu speziellen Ereignissen neue Besucherströme für Kultur und Freizeit anzuziehen, ist vom Städtenetz aufgegriffen worden und nach ersten Erfolgen in den letzten 2 Jahren fortgesetzt worden. So erfreuten sich die aus Anlass des Kulturhauptstadtjahres mehrfach angebotenen Busangebote großer Beliebtheit. Gleiches gilt für die vom Städtenetz beschlossene Fortsetzung der Busangebote in 2008 und 2009 für jeweils einen Veranstaltungstermin in einer der vier Städte. Die Zahlen belegen, dass bei genügender Werbung die Angebote auch angenommen werden – ja zum Teil schon kurzfristig nach Veröffentlichung ausgebucht sind. Auch die Ergebnisse der vier Bürgerbefragungen lassen darauf schließen, dass die Bürger bei besonderen Anlässen zusätzliche Angebote gerne annehmen würden. Die relative Nähe aller vier Städte zueinander bietet vielfältige Möglichkeiten: Die früher unbekannten und in den letzten Jahren von privaten Veranstaltern verstärkt angebotenen Busfahrten zu den Weihnachtsmärkten in den jeweils anderen Städten sind ein gutes Beispiel dafür. Warum nicht auch ein Wochenendpaket schnüren mit Aktivitäten über den Tag, kombiniert mit einem kulturellen Freizeitprogramm am Abend mit oder ohne Übernachtung? Dabei ist deutlich hervorzuheben, dass dies nicht Angebote des Städtenetzes, noch dazu gratis, sein müssen. Oft genügt es schon, wenn entsprechende Anregungen vom Städtenetz ausgehen. Die früher unbekannten, erst in den letzten Jahren verstärkten Busangebote privater Veranstalter zu den Weihnachtsmärkten in den Partnerstädten sind ein gutes Beispiel dafür. 7. Das Städtenetz sollte auf die Regionalzeitungen in den vier Städten hin wirken, ihre grenzüberschreitende Berichterstattung zu verstärken, um noch mehr Interesse für die Nachbarstädte zu wecken. Für alle vier Städte konnte in den Studien die Bedeutung der Regionalzeitungen für grenzüberschreitende Informationen gezeigt werden. Gleichzeitig wurde aber durch die Analyse der 4 großen Regionalzeitungen Luxemburger Wort, Républicain Lorrain, Saarbrücker Zeitung und Trierischer Volksfreund im Teil 1 erstmals empirisch 55 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie nachgewiesen, wie wenig insgesamt grenzüberschreitend über die anderen Städte und Regionen berichtet wird. Es sollte gelingen, durch Gespräche mit den Redaktionen eine erhebliche Ausweitung der Berichterstattung zu erreichen. Eine Anregung wäre, dass z.B. mindestens einmal wöchentlich in einem eigenen „Platzhalter“ über Ereignisse in den Partnerstädten herausgehoben berichtet wird. Die Recherchen bei den vier Regionalzeitungen haben gezeigt, dass es genügend Informationen über Ereignisse und Veranstaltungen jenseits der Verwaltungs- und Sprachgrenzen gibt. Offensichtlich fehlt es oft nur daran, dass diese Informationen zweisprachig den anderen Redaktionen in komprimierter Form nicht zur Verfügung stehen. Hier könnte das Städtenetz entsprechende Anregungen geben. Vorbild könnte etwa die wöchentliche Sonderseite im „Trierischen Volksfreund“ sein, in der allerdings ausschließlich über das Land Luxemburg berichtet wird. 8. Nach dem Wegfall der physischen Grenzen müssen mit Unterstützung des Städtenetzes die noch vorhandenen „Grenzen in den Köpfen“ beseitigt werden. Die scheinbar einfachste ist zugleich die schwierigste Aufgabe: Einerseits zeigen die Befragungsergebnisse, dass ein Teil der Bürger wie selbstverständlich in die Nachbarstädte fährt und dort auch private freundschaftliche Beziehungen zu Menschen in den Nachbarstädten entstanden und gewachsen sind. Andererseits zeigen die Ergebnisse aber auch, dass die staatlichen Grenzen in den Köpfen immer noch bei vielen Menschen und auch bei vielen lokalen Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung vorhanden sind. QuattroPole hat für das Städtenetz einen griffigen Slogan mit dem Titel „Vielfalt ganz nah – Tout près tout autre“ gefunden. Dieses Motto gilt es mehr noch als bisher durch weitere Aktionen zu fördern und zur Maxime grenzüberschreitenden Handelns zu machen. Dies fängt schon bei der Aufklärung über die räumliche Nähe der vier Oberzentren an. Die historisch bedingte Vielfalt der Kulturen auf engem regionalem Raum muss endlich überall als besondere Chance erkannt und vermittelt werden. Damit kann in diesem Städteviereck ein Modellprojekt für das Zusammenwachsen in einem vereinten Europa entstehen, das auf den Rest der Großregion ausstrahlt. Dipl.Volkswirt Peter zur Nieden, November 2009 56 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 5. Presseecho zur Studie Teil 4 1. Rathaus-Zeitung 15.5.09 Was wissen die Metzer über ihre QuattroPole-Nachbarn? 2. Republicain Lorrain 20.5.09 Trois Questions: Les frontieres existent encore dans les têtes 3. diegrenzgänger 22.9.09 Bessere Mobilität 4. Trierischer Volksfreund 23.9.09 Eine Verbindung für die QuattroPole-Städte 5. Wochenspiegel 29.9.09 QuattroPole-Studie: Die Metzer zieht’s nach Luxemburg 6. diegrenzgänger 29.9.09 Metzer zieht es nach Luxemburg 7. Saar Report 30.9.09 Metzer zieht es nach Luxemburg 8. Saarbrücker Zeitung 1.10.09 Die Metzer zieht es nach Luxemburg 9. Fernsehbeitrag SR1 Fernsehen „SaarLorLüx Geschichten von nebenan“, gesendet 5.10.09 QuattroPole-Studie: Wie gut kennen sich die Nachbarn wirklich? 10. Rathaus-Zeitung Trier 6.10.09 Sprachbarriere verhindert Trier-Besuch 11. 16 vor 6.10.09 Trèves lockt Metzer nicht 12. Luxemburger Wort 31.10.09 Studie zur Wahrnehmung von Nachbarschaft: Grenzen in Köpfen beseitigen 13. Trierischer Volksfreund 9.11.09 Projekt Großregion gewinnt an Fahrt 14. Trierischer Volksfreund 9.11.09 Aus Freunden werden Nachbarn 15. Luxemburger Wort 15.11.09 Trier zieht Luxemburger an 16. L'Essentiel 16.11.09 Les habitants de la Grande Région dialoguent à peine 57 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 1 : Rathaus-Zeitung vom 15. Mai 2009 58 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 2: Republicain Lorrain vom 20. Mai 2009 59 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 3: diegrenzgänger vom 22.9.09 60 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 4: Trierischer Volksfreund vom 23.9.09 61 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 5: Wochenspiegel vom 29.9.09 62 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 6: diegrenzgänger vom 29.9.09 63 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 7: Saar Report vom 30.9.09 64 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 8: Saarbrücker Zeitung vom 1.10.09 65 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 9: Fernsehbeitrag SR1 Fernsehen: „SaarLorLüx Geschichten von nebenan“, gesendet am 5.10.09 66 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 10: Rathaus-Zeitung Trier vom 6.10.09 67 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 11: 16 vor vom 6.10.09 68 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 12: Luxemburger Wort vom 31.10.09 69 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 13: Trierischer Volksfreund vom 9.11.09 70 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 14: Trierischer Volksfreund vom 9.11.09 71 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag Nr. 15: Luxemburger Wort vom 15.11.09 72 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 73 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Beitrag 16: L'Essentiel vom 16.11.09 74 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Die 4 Städte im Städtenetz Quattropole ....................................................... 13 Abb. 2: Haben Sie den Begriff QuattroPole schon einmal gehört? ........................... 14 Abb. 3: Wissen Sie, was man unter dem Begriff QuattroPole versteht? ................... 15 Abb. 4: Die Großregion ............................................................................................. 16 Abb. 5: Kennen Sie den Begriff Großregion? ........................................................... 17 Abb. 6: Wissen Sie, was man unter dem Begriff „Großregion“ versteht? ................. 18 Abb. 7: Wie gut kennen Sie persönlich die Städte Luxemburg, Saarbrücken und Trier? ................................................................................................................. 19 Abb. 8: Woher erhalten Sie Informationen und Veranstaltungshinweise über die Städte Luxemburg, Saarbrücken und Trier?...................................................... 20 Abb. 9: Was meinen Sie, wie lange braucht man etwa mit dem PKW von Metz nach Trier? ................................................................................................................. 22 Abb. 10: Können Sie ungefähr die Entfernung von Metz nach Luxemburg schätzen? .......................................................................................................................... 23 Abb. 11: Können Sie ungefähr die Entfernung von Metz nach Saarbrücken schätzen? .......................................................................................................................... 24 Abb. 12: Können Sie ungefähr die Entfernung von Metz nach Trier schätzen?........ 25 Abb. 13: Haben Sie im vergangenen Jahr Luxemburg, Saarbrücken oder Trier privat besucht? ............................................................................................................ 26 Abb. 14: Welches Verkehrsmittel haben Sie bei Ihrem letzten Besuch in Luxemburg, Saarbrücken oder Trier benutzt? ....................................................................... 27 Abb. 15: Wie oft haben Sie im vergangenen Jahr Trier, Saarbrücken oder Luxemburg privat besucht? .................................................................................................. 28 Abb. 16: Welchen Aktivitäten sind Sie beim Besuch dieser Städte nachgegangen? 29 Abb. 17: Aus welchen Gründen haben Sie Luxemburg, Saarbrücken oder Trier nicht besucht? ............................................................................................................ 31 Abb. 18: Kennen Sie das Lorraine- Sarre Ticket und wenn ja, haben Sie es schon einmal benutzt? ................................................................................................. 33 Abb. 19: Kennen Sie das Lorraine- Luxembourg-Ticket und wenn ja, haben Sie es schon einmal benutzt?....................................................................................... 34 Abb. 20: Kennen Sie das SaarLorLux- Ticket und wenn ja, haben Sie es schon einmal benutzt? ................................................................................................. 35 75 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Abb. 21: Haben Sie berufliche Kontakte, Verwandte oder Freunde in Luxemburg, Saarbrücken oder Trier?.................................................................................... 36 Abb. 22: Wie bewerten Sie Ihre Sprachkenntnisse in Deutsch? ............................... 38 Abb. 23: Was versprechen Sie sich von grenzüberschreitenden Kooperationen? ... 39 Abb. 24: Würden Sie zum Besuch von bestimmten Abend-Veranstaltungen in einer der drei Nachbarstädte die Einrichtung eines Bus-Shuttles von Metz begrüßen und gegebenenfalls nutzen? ............................................................................. 42 Abb. 25: Geschlecht der Befragten........................................................................... 43 Abb. 26: Alter der Befragten ..................................................................................... 44 Abb. 27: Höchster Schulabschluss ........................................................................... 45 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Ergebnis der Telefonrecherche .................................................................... 11 Tab. 2: Ergebnis der Telefonbefragung .................................................................... 12 Tab. 3: Exemplarische Antworten zur Frage: Was versprechen Sie sich von grenzüberschreitenden Kooperationen?............................................................ 40 76 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie Anhang: Fragebogen Enquete auprès de la population de Metz: Qui connait nos voisins? Bürgerbefragung Metz: Wer kennt unsere Nachbarn? InterviewerIn ________________________ Fragebogen - Nr._________ 1. Haben Sie den Begriff "QuattroPole" schon einmal gehört und wissen Sie, was man darunter versteht? 1. Avez-vous déjà entendu le terme QuattroPole et savez-vous ce qu’on entend par ce terme? ja, nämlich_____________________________________________________ nein 2. Kennen Sie den Begriff "Großregion"? Wenn ja, was versteht man darunter? 2. Connaissez-vous le terme „Grande-Région“? Si oui, savez-vous ce qu’on entend par cela? ja, nämlich_____________________________________________________ nein 3. Wie gut kennen Sie persönlich die folgenden Städte? 3. A quel point connaissez-vous personnellement les villes suivantes? Luxembourg Sarrebruck Sehr gut/ très bien Gut/ assez bien Weniger gut/ moins bien Kaum; ein wenig/ à peine; un peu Gar nicht/ pas du tout K.A. Trèves 4. Woher erhalten Sie Informationen und Veranstaltungshinweise über die folgenden Städte? (Mehrfachnennungen) réponses multiples 4. Comment obtenez-vous des informations sur les villes suivantes et sur les manifestations qui y sont organisées? Luxembourg Sarrebruck Trèves Zeitung / journaux Internet / Internet Fernsehen /Télévision Radio Stadtmagazine /bulletins municipaux Programmhefte/ Flyer/ Plakate Programmes/depliants/panneaux Freunde/Bekannte amis/connaissances Sonstiges / autre K.A. 77 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 5. Was meinen Sie, wie lange braucht man etwa mit dem PKW von Metz nach Trier? 5. Selon vous, combien de temps environ faut-il pour se rendre en voiture de Metz à Trèves? 3/4 Std. 1 Std. 1 1/4 Std. 1 1/2 Std. 1 3/4 Std. 2 Std. mehr als 2 Std. K.A. 3quart d’heure 1heure 1 heure et quart 1 heure et demi 1 heure 3 quart 2heures plus de 2 heures 6. Können Sie ungefähr die Entfernung (der schnellsten Verbindung) von Metz zu den Nachbarstädten schätzen? 6. Pouvez-vous estimer la distance à parcourir pour se rendre le plus rapidement possible de Metz aux villes suivantes? Luxembourg Sarrebruck Trèves < 25km 26- 50km 51- 75km 76-100km 101-125km 126-150km 151-175km 176-200km >200km K.A. 7. Haben Sie im vergangenen Jahr Luxemburg, Saarbrücken, Trier privat besucht und wenn ja, wie oft? 7. Êtes-vous allé(e) à titre privé à Luxembourg, à Sarrebruck ou à Trèves au cours de l’année dernière? Si oui, combien de fois? Luxembourg Saarebruck Trèves Ja ►weiter mit Frage 8 _______Mal _______Mal _______Mal Nein ►weiter mit Frage 10 8. Mit Welchem Verkehrsmittel haben Sie beim letzten Besuch Luxemburg, Saarbrücken oder Trier erreicht? 8. Quel moyen de transport avez-vous utilisé pour vous rendre à Luxembourg,Sarrebruck ou Trèves? PKW/ voiture Bus/ bus Bahn/ train K. A. Luxembourg Sarrebruck Trèves 78 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 9. Welchen Aktivitäten sind Sie beim Besuch der Stadt/Städte nachgegangen? (Mehrfachnennungen) 9. Quelles ont été vos activités lors de votre visite à Luxembourg, Sarrebruck, Trèves? Lux Sarreb Trèves Stadtbesichtigung; Stadtbummel/ Visite de la ville; promenades Einkaufen/ achâts Sportveranstaltungen/ Evénements de sport Kulturelle Veranstaltungen (Theater, Konzert, Ausstellung)/ Événements culturels (théâtre, concert, exposition) Unterhaltung (Kino, Disco, Nachtleben, Messe, Kirmes, Stadtfest)/ Divertissement (cinéma, disco, boîte de nuit, foire, foire forain) Gastronomiebesuch (Restaurants, Cafés)/ Gastronomie (restaurants, cafés) Weiterbildung: Kurse, Seminare/ Formation supplémentaire Besuch Verwandter, Bekannter, Freunde/ Visite de la famille ou des amis Sonstiges/ autre K.A. 10. Aus welchen Gründen haben Sie bisher Luxemburg, Saarbrücken oder Trier nicht besucht? (Mehrfachnennungen/ réponses multiples) 10. Pour quelles raisons n’êtes-vous pas allé(e) à Luxembourg, Sarrebruck ou Trèves? Lux Sarreb Trèves Kein Interesse / pas intéressé Mangelndes Informationsangebot/manque d’information Begrenztes finanzielles Budget/ budget limité Schlechte Bus- oder Bahnanbindung/ moyens de transport en commun insuffisants Kein PKW zur Verfügung / pas de voiture Zu große Entfernung/ Trop loin Keine Zeit/ Pas de temps Mangelnde Sprachkenntnisse/ Manque de langue Sonstiges/ Autre K.A. 11. Kennen Sie die folgenden Angebote öffentlicher Verkehrsmittel? Wenn ja, haben Sie eines dieser Angebote schon einmal benutzt? 11. Connaissez-vous ces tarifs spéciaux des transports en commun? Si oui, les avez-vous déjà utilisés? Saar-Lor-Lux- Ticket-LorraineTicketTicket Luxembourg LorraineSarre Ja, ich kenne es. Oui je le connais Ja, ich habe es Oui, je l’ai déjà benutzt. utilisé Nein non K.A. 79 Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel des Städtenetzes QuattroPole Teil 4 der Projektstudie der Universität Trier - Fachbereich Geographie 12. Haben Sie berufliche Kontakte in folgenden Städten? (Mehrfachnennungen/ réponses multiples) 12. Avez-vous des contacts par le travail dans les villes suivantes? Luxembourg Sarrebruck Trèves nein K.A. 13. Haben sie Verwandte in den folgenden Städten? (Mehrfachnennungen) 13. Avez-vous de la famille dans les villes suivantes? Luxembourg Sarrebruck Trèves nein K.A. 14. Haben Sie Freunde in den folgenden Städten? (Mehrfachnennungen) 14. Avez-vous des amis dans les villes suivantes? Luxembourg Sarrebruck Trèves nein K.A. 15. Wie bewerten Sie Ihre Sprachkenntnisse in Deutsch? 15. Comment est-ce que vous estimez vos connaissances d’allemand? très bien/ sehr gut bien/ gut suffit pour la communication quotidienne/ ausreichend für tägl. Kommunikation moins bien/ weniger gut aucunes connaissances/ keine Kenntnisse K.A. 16. Was versprechen Sie sich von grenzüberschreitenden Kooperationen? 16. Qu’attendez-vous des coopérations transfrontalières? ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ K.A. 17. Würden Sie zum Besuch von bestimmten Abendveranstaltungen in einer der drei Nachbarstädte die Einrichtung eines Bus-Shuttles von Metz begrüßen und gegebenenfalls nutzen? 17. Pour aller assister le soir à un spectacle précis dans l’une des trois villes voisines profitériez-vous, le cas échéant, d’un service d’autobus eventuel? ja Oui nein Non vielleicht Peut-être K.A. Persönliche Angaben: 18. Was ist Ihr höchster Schulabschluss? 18. Quel est votre formation? encore élève (Noch Schüler) le brevet = diplôme national du brevet (Haupt-/Realschulabschluss) bac = baccalauréat (Abitur/ Fachabi) diplôme de fin d’études(université/ IUT/grande école) (Hochschulabschluss Uni/FH) pas de diplôme, pas de brevet (Kein Abschluss) autre (Sonstiges) K.A. 19. Geschlecht männlich 20. Alter 20-29 30-39 weiblich 40-49 50-59 80 60-69