Druck+Papier 6
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Die Das Fürsorgliche Chefin Tarifabschlüsse Portrait Buchrezension Fanny Koenig Seite 2 3,4 Prozent für Druck und Papier Seiten 4/5 Klaus Dohne geht in den Ruhestand Seite 8 Branchenzeitung Branchenmagazin 03/01 N r. 6 / 7 | J u n i 2 0 0 2 | Ja h rg a n g 14 0 Typo tanzen lassen ... Tage der Typografie 2002 im Bildungsinstut Lage-Hörste I N D I E S E R Fotos (3): Jürgen Seidel A U S G A B E Viel berufliche Leidenschaft, Motivation und eine ganze Menge Spaß – mit … stehen die erfolgreichen Tarifabschlüsse in der Papier- diesen Worten fasste am Ende der 4. Tage der Typografie Andreas Fröhlich verarbeitung und der Druckindustrie im Mittelpunkt (Sei- vom Projekt Mediengestalter2000plus seine Eindrücke zusammen. Über 70 Teil- ten 4 und 5). nehmerinnen und Teilnehmer konnten im ver.di-Institut Lage-Hörste, wo sie sich Tausende mutiger ver.dianerinnen und ver.dianer sowie während vier Tagen konzentriert in Workshops weiterbildeten, von Rainer Pohle viele nicht gewerkschaftlich organisierte Kolleginnen und begrüßt werden und hauchten Schriften Leben ein ... Kollegen haben es geschafft, ihren Forderungen nach mehr Lohn und Gehalt mit Warnstreiks und vielfältigen Aktionen »Ich schätze es, an den Tagen der Typografie mit Schrift und Gestaltung experimentieren zu können. Mir ist nicht wichtig, die Workshop-Ergebnisse Eins zu Eins in den Alltag umsetzen zu können.« Diese Meinung einer jungen Schriftsetzerin dürfte sich mit den Erwartungen sehr vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den TypoTagen decken. Das Bedürfnis, hier in Workshops endlich einmal das tun zu können, wozu sonst kein oder wenig Raum ist oder wozu man sich eben keine Zeit nimmt, lag in der Luft. Und kein Zweifel: hier wurde es befriedigt. Hochgradige Motivation und Engagement herrschten von Anfang bis Ende der Tagung. Davon zeugte die unglaubliche Fülle hochwertiger Arbeiten, die in der Schlusspräsen- tation der Workshops aus allen Bereichen gezeigt wurden. Aber es gibt auch jene, die sich von den Tagen der Typografie gezielt direkt umsetzbares Know-how erhofften und es auch fanden. »Das war ein toller Kurs. Ich konnte viel fragen und kann viel mitnehmen,« lobte ein Teilnehmer beim Vorstellen der Arbeit seiner Gruppe. Das in diesem Jahr noch erweiterte Angebot von sechs Workshops vermag offenkundig die unterschiedlichen Bedürfnisse abzudecken. Sehr gut aufgenommen wurde an den diesjährigen Typo-Tagen der gelungene Mix zwischen Workshops und Rahmenveranstaltungen. Für einen stimmungsvollen und motivierenden Einstieg war das Referat von Professor Hans Peter Willberg haargenau platziert. Es war faszinierend, aus dem Munde dieses Altmeisters der Typografie zu hören, wie er die wechselhafte Geschichte der Schriftanwendung der letzten 60 Jahre mit allen ihren Brüchen selbst erlebt hat und wie er sie interpretiert. Der überwältigende Applaus sprach Bände und unterstrich den gelungenen Veranstaltungsauftakt. Zum Rahmenprogramm der Typo-Tage gehörte auch eine Ausstellung von Prüfungsarbeiten von Mediengestalterinnen und -gestaltern der Fachrichtung Mediendesign im Foyer des Instituts, die dort noch bis auf Weiteres zu sehen ist. Sie zeigt den Stellenwert, den Kreativität und Gestaltung in der Berufsausbildung der Mediengestalter einnehmen. Natürlich fehlte es an den Typo-Tagen nicht an der nötigen Entspannung bei der angestrengten Seminararbeit: Mit heißen »Rhythmen der Welt« sorgte das Percussion Ensemble Masata für Bewegung und das Blue Moon Quartett gab good old »Jazz for Fun« zum Besten. Und was wären die Typo-Tage ohne die gemütlichen Abende, wo man sich bei einem Bier oder Glas Wein austauscht, über Gott und die Welt, oder natürlich auch über den Beruf plaudert? Als beim Mittagessen vor dem Abschied eine Kollegin meinte, sie könne jetzt rein gar nichts mehr aufnehmen, sie sei »bis oben voll«, war das durchaus nachvollziehbar. PETER BERGER Nachdruck zu verleihen. So konnten den Arbeitgebern in beiden Branchen vor den geplanten Urabstimmungen ordentliche Lohn- und Gehaltsabschlüsse abgerungen werden. Auch wenn es nicht gelungen ist, Maximalziele zu erreichen, hat diese Tarifrunde eines deutlich gezeigt: ver.di gewinnt an Stärke. Immer besser gelingt es, über die Grenzen der früheren Einzelgewerkschaften hinweg zu agieren, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Dies stimmt zuversichtlich für die bevorstehenden Auseinandersetzungen nicht nur in der Druckindustrie und Papierverarbeitung. Die sich überschlagenden Ereignisse an den Verhandlungstischen machten die Produktion dieser DRUCK+ PAPIER zu einem spannenden Prozess. Auch die Tage der Typografie in Lage-Hörste begannen erst nach Redaktionsschluss. Dank schneller Autoren können wir auch darüber aktuell berichten (Seite 3). GUNDULA LASCH 2 6/7.2002 D D rr u u cc k k ii n nd du u ss tt rr ii ee K U R Z Unternehmerin in einer Männerdomäne Koenig & Bauer ist heute der drittgrößte Durckmaschinenhersteller der Welt. Dass zur Erfolgsgeschichte des Würzburger Traditionsunternehmens in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Frau beigetragen hat, ist, wie üblich bei herausragenden Leistungen von Frauen, weitgehend vergessen: Fanny Koenig (1808 –1882), die Witwe des Firmengründers, leitete das Werk jahrzehntelang außerordentlich geschickt und war eine im klassischen Sinne fürsorgliche Chefin, die, in der damaligen Zeit völlig unüblich, soziale Verbesserungen + B Ü N D I G KBA hat seinen bisher größten Einzelauftrag im Marktsegment Zeitungsdruck an Land gezogen. Die beiden Schweizer Druckereien Tamedia und Espace Media haben eine Commander-Zeitungsrotation der neuen Konfiguration 6/2 bestellt. Dieser Auftrag soll dem neuen, sechs Platten breiten Maschinenkonzept zum Durchbruch verhelfen. Ein Maschinen-Generationswechsel steht für die Nordwest Zeitung im Druckhaus der WE-Druck in OldenburgEtzhorn an. Wie der Branchendienst PRINTKOMPRESS meldet, werden Druckmaschinen und Versandanlagen gegen neue Maschinen des Schweizer Herstellers Wifag ausgetauscht. Insgesamt wurden über 50 Mio. Euro investiert. 260 Minuten am Tag nutzen die Menschen in Deutschland Medien. 150 Minuten schauen sie fern, 86 Minuten hören sie Radio, 19 Minuten lesen sie eine Tageszeitung und 11 Minuten lang eine Zeitschrift. Herausgefunden hat dies NFO Infratest in der Studie »MiT 2002«, für die 1.534 Menschen über 14 Jahren befragt wurden. Einen neuen Druckauftrag hat die Spiegel-Verlagsgruppe mit Gruner + Jahr ausgehandelt. Laut dem Branchendienst PRINTKOMPRESS wird das Nachrichtenmagazin Spiegel künftig nicht nur in Itzehoe, sondern auch in Dresden gedruckt. Damit werde man beweglicher und könne – wenn nötig – den Erscheinungstag auch mal auf den Sonntag vorziehen. für ihre Belegschaft initiierte. Friedrich Abbildungen (4): Koenig & Bauer Kasischke, langjähriger PR-Leiter bei ke. h Kasisch Friedric oenig, K y nn Fa bes, eines Er Hüterin en. it Se 2 23 AG & Bauer 4 Koenig g-Straße h-Koeni ic dr ie Fr g ur zb ür 08 0 W 18 97 09 31 . 9 09 45 Telefon 60 15 31 . 9 09 Fax 09 I M P R E S S U M DRUCK+PAPIER – die ver.di-Branchenzeitung – erscheint für die Mitglieder der Fachgruppen Druckindustrie, Papierverarbeitung und Verlage achtmal im Jahr als Beilage zur ver.di-Mitgliederzeitung PUBLIK. Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bundesvorstand/ Fachbereich Medien, Kunst und Industrie, Frank Bsirske/Frank Werneke. Redaktion: Henrik Müller (verantwortlich), Telefon 0 30 / 69 56- 10 76, eMail: henrik.mueller@verdi.de, Hermann Zoller (-10 14), Potsdamer Platz 10,10785 Berlin, Telefax: 0 30 / 69 56 - 30 12; Gundula Lasch. Anzeigenleitung: Bernd Heußinger, Kornweg 21, 21445 Wulfsen, Telefon 0 41 73 / 5 09 92 - 0, Telefax 04173 / 511912, eMail: heussinger @verdi-anzeigen.de. Es gilt Preisliste 8A. Design und Vorstufe: werkzwei, Bielefeld/Lage. Druck: Union-Druckerei und Verlagsanstalt GmbH, Theodor-HeussAllee 90 – 98, 60486 Frankfurt/Main. Als Friedrich Koenig, Erfinder der Doppelzylinderdruckmaschine, 1833 starb, hinterließ er in Oberzell nicht nur ein innovatives Unternehmen, sondern auch seine junge Frau Fanny mit drei Kindern und seinen Kompagnon Andreas Bauer. Hier setzt die Biografie ein, die den Weg des Unternehmens bis 1901 verfolgt. Durchaus vorstellbar, dass die Dialoge, die Autor Kasischke sich für die beiden plötzlichen Firmenerben ausgedacht hat, so geprägt waren: vom Widerstand Bauers, sich von einer Frau in die Geschäftsführung reinreden zu lassen, ihre zweifellos größere Energie und ihre durchaus revolutionären Ideen überhaupt anzuerkennen. Der Autor schießt freilich bei seinem Bemühen, die Geschichte der Fanny Koenig lebendig und nachvollziehbar zu machen, bisweilen über das Ziel hinaus. Aber wenn man darüber hinwegliest und Kasischke nicht als Literaten missversteht, ist die Geschichte spannend und lehrreich: Wie Fanny Koenig mit größtem Selbstvertrauen den Heiratsantrag Bauers ablehnt, der sie sicherlich nur zu einer »Gattin« und nicht zu einer Pionierin weiblichen Unternehmertums gemacht hätte; wie es ihr gelingt, die schwierigen Gründerjahre für die Firma erfolgreich zu überstehen; wie sie dafür Koenig & Bauer, erinnert nun in einer »Romanbiografie« an Leben und Werk der für ihre Zeit ungewöhnlich mutigen und selbstbewussten Frau. sorgt, dass eine Fabrikkrankenkasse, eine Invaliden-, Witwen- und Waisenkasse, eine Arbeitersparkasse oder eine Werkberufsschule eingerichtet werden – das ist Sozial- und Industriegeschichte, wie sie sich eben am besten am konkreten Beispiel erzählen lässt. Und es ist natürlich die Geschichte der technischen Revolutionen im Gewerbe, die Kasischke auch für Nichtspezialisten verständlich erklärt. Erfreulich auch, dass der Autor seiner Protagonistin zwar »weibliche Schläue und Diplomatie« zuschreibt, den Leser/innen aber auch vermittelt, dass Fanny Koenig sehr genau wusste, wie sie sich mit handfester Kompetenz und betriebswirtschaftlicher Klugheit in einer Männerwelt behaupten konnte: Sie war firm in der technischen Kalkulation, erteilte Terminvorgaben für die unterschiedlichsten Fertigungsabläufe, schloss selbstständig Verkäufe ab und bemühte sich um sozialen Ausgleich: eine moderne Managerin. ULLA LESSMANN Die Oldenburger Großdruckerei Neue Stalling ist mit dem Kapital zweier Altgesellschafter sowie der finanziellen Beteiligung von rund 60 Mitarbeitern vorerst gerettet. Sie gründeten die Auffanggesellschaft Stalling GmbH für ihr Unternehmen, das durch die Pleite des Verlagskunden Könemann in Schwierigkeiten geraten war. Heideldruck verkauft ihren 75-ProzentAnteil an der Hell Gravure Systems, dem Hersteller von Gravieranlagen für Tief- und Flexodruck. Käufer ist die BR Gravure Beteiligungs GmbH. Arbeitsort für die 120 Mitarbeiter bleibt unverändert Kiel. 17 Zeitungsrotationen hat die Westdeutsche Allgemeine Zeitung bei der Berner Maschinenfabrik Wifag bestellt. Die ersten Maschinen sollen Ende 2003 in Essen und Hagen anlaufen. Die WAZ will in den kommenden Jahren insgesamt 400 Mio. Euro in neue Drucktechnik investieren. Die neuen Maschinen ermöglichen den komplett vierfarbigen Druck der Titel der WAZ-Gruppe. Eine Druckerei in Malaysia baut Giesecke & Devrient. Wie der Branchendienst PRINTKOMPRESS meldet, hat das Unternehmen mit der Cooperation Berhad in Kuala Lumpur ein Abkommen über Banknotendruck abgeschlossen.. Berufliche Bildung 6/7.2002 Intensive Arbeit in sechs Workshops 3 Vorträge Typografie im Wechselbad Im Mittelpunkt der Tage der Typografie 2002 in Lage-Hörste Von den Wechselbädern, denen Typografen seiner Generation ausgesetzt waren, wusste der 1939 geborene Professor Hans Peter Willberg, Eppstein, Verfasser mehrerer typografischer Standardwerke, fesselnd zu erzählen. Geprägt wurde er zunächst von der expressiven Schriftwelt des Rudolf Koch einerseits und dem sich stark an klassischen Regeln orientierenden Ernst Schneidler anderseits. Einen ersten größeren Bruch verursachte die sogenannte Ulmer Schule. Mit ihrer Rastertypografie, die überlieferte ästhetische Maßstäbe auf den Kopf stellte, kamen damals – Ende der fünfziger Jahre – über die Schweiz typografische Vorstellungen ins Land des Bauhauses zurück, die hier durch die kulturelle Gleichschaltung des Faschismus verschüttet lagen. Neue Denkweisen, ebenfalls von Emigranten aus Europa genährt, flossen auch aus den USA ein. Die größten Irritationen hätte bei ihm, so bezeugte Willberg, allerdings die mit allen Grundsätzen der Ästhetik brechende 68er-Revolution hervorgerufen. Als folgenschwerste Umwälzung in der Typografie seit Gutenberg taxiert Willberg jedoch die Einführung der Digitaltechniken. Sie führten zu einer Demokratisierung und entrissen die Drucksachenerzeugung dem Monopol der Berufsleute. Willberg nimmt diese Entwicklung jedoch relativ gelassen hin. Vermag ihn das Kunterbunt der Laientypografie eher zu erheitern, ärgert er sich um so mehr, wenn Berufsleute die Möglichkeiten der neuen Techniken oft für fachlich schlechte Arbeit einsetzen. PB standen wie immer die Workshops. Ihre Zahl wurde gegenüber den letzten Jahren noch ausgebaut. a Im Workshop »Typo und Buch« mit Professor Klaus Detjen, Holm, wurde nach einer theoretischen Einführung Schritt für Schritt die Gestaltung eines Buches in Angriff genommen. Im Vordergrund stand diesmal, Schrift und Bild so in die Buchgestaltung einzubeziehen, dass nicht eines auf Kosten des andern dominiert. b Methoden der Piktogrammerstellung waren im Workshop von Susanna Stammbach, Basel, kennenzulernen: Pinsel- bzw. Federtechnik, Rastertechnik oder Verwendung typografischer Elemente. Enorm, was innerhalb zweier Tage an perfekten Resultaten geschaffen wurde, und verblüffend, wie aus reinen Schriftzeichen dermaßen brauchbare Lösungen zu realisieren sind. c Im Workshop »Typo-Illustration« verschmolzen Texte und Bild, oder Schrift transformierte sich unter kreativer Hand zu Bildern. Dozent Peter Reichard, Offenbach, zeigte sich überrascht von der Ideenvielfalt, die an diesen beiden Tagen entwickelt wurde, und an deren Resultaten man sich nicht satt sehen konnte. d Das Internet ist entzaubert; für ein schönes Design allein wird kein Geld mehr ausgegeben; Auftraggeber erwarten gute Konzepte. Diese Realität lag dem Workshop »Typo im virtuellen Raum« zugrunde. Unter Anleitung von Tillmann Wiederhold, Jüchen, und Andreas Skott, Köln, wurden in Gruppen gemeinsam Konzepte für Webauftritte entwickelt. e Mit Gabine Heinze, Leipzig, nahmen sich ein Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Themas »Typo im Raum« an und setzten es mit beeindruckenden Plakaten um. Die Ansätze waren unterschiedlich, aber alle Ergebnisse zeugten davon, dass man sich intensiv mit Perspektive und Schattenwurf auseinandergesetzt hat und dabei zu beeindruckenden Resultaten gelangte. * Ausserhalb des reinen Typo-Programms formierte sich unter Leitung von Andreas Kuhn, Gießen, ein zusätzlicher Workshop mit der Aufgabe, die Tagung zu dokumentieren. Und sie wurde mit höchster Aktualität erfüllt: Bereits am Tagungsende war mittels eines attraktiv gestalteten Postkartensets und einer Bildprojektion Rückschau zu halten. Ausbilder der Medienberufe: vom Unterweiser zum Moderator »Da in der Zukunft zweifellos die crossmediale Aufbereitung der Medien im Vordergrund steht, muss das Berufsbild unserer Berufe diesem Pfad folgen,« stellte Andreas Fröhlich, Heidelberg, Projektmitarbeiter Mediengestalter/-in 2000plus beim Zentral-Fachausschuss (ZFA), fest. Er informierte über aktuelle Problemstellungen des Gemeinschaftsprojektes der Tarifpartner der Druck- und Medienindustrie. Aus der Sicht der Ausbilder eines der wichtigeren Probleme ist die Schwierigkeit, in der vorgegebenen Zeit den Inhalt der Lehrpläne unterzubringen – insbesondere auch vor dem Hintergrund der Diskussion um die Verkürzung der Ausbildungszeit. Mit verstärkter Vermittlung von Lernmethoden müssten die Auszubildenden besser für das lebenslange Lernen gerüstet werden. In der Wissensvermittlung sei daher eine Schwerpunktverschiebung unvermeidlich: der Ausbilder habe immer mehr statt der Rolle des Unterweisers jene des Lernorganisators, -moderators und -motivators einzunehmen. Fröhlich konnte auf eine Reihe wertvoller Tools verweisen, die im Rahmen des Projektes den Ausbildern zur Verfügung stehen. PB Fotos: Jürgen Seidel nd auf ultate si ie.de/ Die Res typograf er ed ag www.t n. ue anzuscha Bildschirmtypografie am Bildschirm lernen Mit einer Premiere konnte Richard Frick, Zürich, Mitglied der Autorengruppe für die Schweizer Lehrmittel-Reihe, an den Tagen der Typografie aufwarten. Erstmals wurde einem Publikum eine Vorabversion des Web-basierten Trainingssystems »Typografie am Bildschirm« präsentiert. Das Begleitmedium zum gleichnamigen Band 5 der Lehrmittel-Reihe ermöglicht es, den Stoff der Lektionen praktisch zu üben. Markus Junker, Konstanz, achtete bei der Entwicklung der E-Learning-Software auf einen guten didaktischen Aufbau und auf Interaktion. Mehrere Navigationsmöglichkeiten erleichtern den Zugang zum Inhalt. Eignungstests gewährleisten die Selbstprüfung des erworbenen Wissens. Auch Personen ohne tiefgreifende typografische Kenntnisse kommen gut damit zurecht. »Wir müssen die Typografie als Kulturgut herüberbringen und allen erschliessen, die mit Schrift am Bildschirm zu tun haben,« fasste Frick den Zweck des mit Bundesmitteln geförderten Projektes zusammen. PB 4 6/7.2002 Ta r i f p o l i t i k 3,4 Prozent mehr für ein Jahr Mit bundesweiten Aktionen Tarifabschlüsse mit Arbeitgebern in Druckindustrie und Papierverarbeitung erreicht SCHL SCHLESW HOLS HOLSTE In der Nacht zum 28. Mai gelang mit den Arbeitgebern der Papierverarbeitung ein Abschluss: 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt ab 1. Mai 2002, eine Einmalzahlung von 30 Euro für April bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Und – für die Auszubildenden gibt es 3,4 Prozent mehr bereits ab dem 1. April. Davon ließen sich offensichtlich die Arbeitgeber in der Druckindustrie beeindrucken, denn einen Tag später gelang der Abschluss auch hier (siehe Kasten unten). »Eine der absonderlichsten Tarifrunden«, hatte Fachbereichsleiter Frank Werneke schon vor vier Wochen über die Auseinandersetzung mit dem Bundesverband Druck und Medien (BVDM) geurteilt. Da hatten die Arbeitgeber gerade einen ihrer peinlichen Höhepunkte in der diesjährigen Tarifrunde produziert. Wie erinnerlich, hatte der BVDM einen Kompromiss abgelehnt, den ihr Verhandlungsführer selbst ausgehandelt hatte. Während die Druckarbeitgeber dauerhaft die Bereitschaft und Fähigkeit zur Einigung vermissen lassen, war dies bei den Papierarbeitgebern nur in der Anfangsphase der Fall, als sie zu Beginn der dritten Verhandlungsrunde eine unverschämt niedrige Zahl nannten und das als »Angebot« verkaufen wollten. Gebündelte Kraft in ver.di zeigt erste Erfolge Deutschlands Wirtschaft wieder im Wachstum Die Gerechtigkeitslücke verkleinern Durchaus schon optimistisch hatte ver.di bei der Aufstellung der diesjährigen Tarifforderungen auch die Erwartungen ansonsten eher arbeitgeberfreundliche Wirtschaftsforschungsinstitute aufgegriffen – die häufig genug eher Meinungsmache-Institute sind. Danach sei im Laufe dieses Jahres der Beginn einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung zu erwarten. So willfährig die Wirtschaftsverbände üblicherweise Standpunkte der Institute übernehmen – vor allem Klagen über zu hohe Löhne –, dieses Mal stellten sie sich taub. Arbeitgeber wie auch die ihnen zugetanen Medien wollten ebenso wenig zur Kenntnis nehmen, dass mitten in die laufenden Tarifverhandlungen noch eine erfreuliche Mitteilung der Deutschen Bundesbank platzte. »Deutschland ist der Rezession entkommen«, lautete dazu die Überschrift eines Artikels im hinteren Teil der Wirtschaftszeitung »Handelsblatt«. Weiter im Text hieß es: »Die frohe Botschaft war gut versteckt. Auf Seite 47 ihres neuen Monatsberichts rief die Deutsche Bundesbank das Ende der Rezession aus.« Erstmals seit einem halben Jahr schrumpfte die Wirtschaft in Deutschland nicht mehr, sondern wuchs wieder. Wenn es auch nur ein Viertel Prozent war und die »Aufwärtsbewegung noch nicht auf breiter Basis« zu verzeichnen war. Die Lage in Deutschland aber sei allemal besser als in Großbritannien und Italien. Kritisch hieß es allerdings auch: »Die Inlandsnachfrage ist nach wie vor schwach.« In dieser Tarifrunde geht es nicht nur darum zu verhindern, dass die Beschäftigten aus der Druckbranche von der Steigerung der Löhne und Gehälter in diesem Jahr abgekoppelt werden. Alles Klagen der Arbeitgeber sollte nicht darüber hinwegtäuschen: Selbst in den Monaten wirtschaftlichen Rückganges haben nicht wirklich Not und Elend in diesen Branchen geherrscht – auch wenn es dem einen oder anderen Betrieb wirklich schlecht gegangen sein oder gehen sollte. Aber das lag keineswegs an zu üppigen Löhnen, denn selbst in der Druckindustrie liegt die Auslastung mit etwa 85 Prozent höher als Mitte der 90er Jahre: Die Personalkosten machen rund 30 Prozent des Umsatzes aus; vor zwei Jahren waren sie auf 25,9 Prozent gesunken und stiegen im vergangenen Jahr (nach vorläufigen Zahlen) nur leicht auf 27,3 Prozent. Wenn also der BVDM von »Krise« sprechen will, dann ist es eine »Krise« auf hohem Niveau. Denn nach guten Jahren bis 1999 war das goldene Jahr 2000 mit Rekordgewinnen gekommen und die Unternehmenserlöse waren in die Höhe geschossen. Doch die Gewerkschaft – damals noch die IG Medien – konnte nur sehr maßvolle Gehalts- und Lohnerhöhungen durchsetzen. Damit ist die Gerechtigkeitslücke zwischen Masseneinkommen und Kapitalerträgen in der Verlagsbranche noch größer als in anderen Branchen. Das Geld für gute Einkommen der Beschäftigten fehlt keineswegs. Einige Konzerne zum Beispiel haben es in »Kriegskassen« für kommende Unternehmensübernahmen gehortet. Mit einem Gehaltsverzicht würden die Beschäftigten am Ende nicht die Sicherung ihrer Arbeitsplätze finanzieren, sondern deren Gefährdung – nämlich als Folge künftiger Fusionen und dann folgender Rationalisierungen. Wofür Institute und Zentralbank seitenlange Aufsätze brauchen, das haben die Beschäftigten der Druckindustrie und der Papierverarbeitung – wie aller anderen Branchen – seit Jahren mit kurzem Blick in ihr Portmonee feststellen können: Am Ende des Geldes blieb meistens zu viel Monat übrig. Dagegen hilft das ver.di-Konjunkturprogramm: 6,5 Prozent höhere Löhne und Gehälter. Wie überzeugend dieses Programm ist, haben die Aktionen der vergangenen Wochen gezeigt: Kundgebungen, Demonstrationen, Arbeitskampfmaßnahmen von Warnstreiks bis zu regulären Streiks. Dabei hat die gewachsene Kraft von fünf früheren Einzelgewerkschaften, die jetzt in ver.di gebündelt ist, erste Erfolge zeigen können. Ende Mai kam es zu gemeinsamen Protestaktionen von Druckern, Bankangestellten und Einzelhandelsbeschäftigten, unter anderem in Hannover und Bremen. Und auch Anfang Juni während der Warnstreik-Aktionswoche bei der Deutschen Post wollten sich Beschäftigte aus anderen ver.di-Fachbereichen beteiligen, so unter anderem in Hamburg und Mannheim. k Düsseldorf Rheinische Post Druckerei NIEDERSA k Köln Bauer Druck k Linnich NORDRHEIN-WESTFALEN HESSEN RHEINLANDPFALZ SAARLAND FRIEDRICH SIEKMEIER k Kirchhain, Marburger Tapetenfabrik k Frankfurt Druckindustrie »Ergebnis ist ein akzeptabler Kompromiss« Am 29. Mai um 18 Uhr war es geschafft: Nach der siebenten Verhandlungsrunde lenkten auch die Druckarbeitgeber ein: Die 220.000 Beschäftigten der Druckindustrie bekommen ab 1. Mai 3,4 Prozent mehr Löhne und Gehälter, für den April gibt es eine Einmalzahlung von 43 Euro. Die Azubis bekommen rückwirkend zum 1. April 3,4 Prozent mehr Ausbildungsvergütung. ver.di-Verhandlungsführer Frank Werneke bewertete das Ergebnis als »akzeptablen Kompromiss«. Besonders positiv sei die kurze Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Werneke dankte den engagierten ver.di-Mitgliedern in den Betrieben, die zum erfolgreichen Tarifabschluss entscheidend beigetragen haben. Ebenso großer Dank gebührt den Journalistinnen und Journalisten für ihre Solidaritätsstreiks sowie den nicht organisierten Kolleginnen und Kollegen, die sich an den Aktionen während der Tarifrunden beteiligt haben. k Stuttgart BADENWÜRTTEMBERG Ta r i f p o l i t i k 6 / 7. 2 0 0 2 k Wuppertal 5 Mit Druck zum Erfolg Papierverarbeitung Baden-Württemberg Heidenheim: Edelmann; Kirchheim: Otto Ficker AG; Lahr: Nestler, Leser; Reutlingen: Blessing; St. Leon Rot: Kappa Wellpappe; Ulm: Dr. Carl Höhn CHLESWIG HLESWIGOLSTEIN LSTEIN Bayern Feucht: Kappa Sieger; Königsbrunn: A & R Carton; Memmingen: Kolb; Monheim: Grossbuchbinderei; Neutraubling: STI Neutraubling; Nördlingen: SCA Packaging; Rohrdorf: Sengewald MECKLENBURGVORPOMMERN Hessen Kirchhain: Marburger Tapeten Fabrik; Kriftel: A & R Carton/Faltschachtel; Mühltal: Pechiney-Scheuch/Folienverarbeitung + Druck; Stadt Allendorf: Schümann/Papierverarbeitung; Wiesbaden-Schierstein: Ebert-Folien ERSACHSEN BRANDENBURG SACHSENANHALT Niedersachsen-Bremen Alfeld: Behrens Pack & Print; Bramsche: Gebr. Rasch Tapetenfabrik; Bremen: A & R Carton; Dassel: Schleicher & Schüll; Delmenhorst: Klingele Wellkistenwerk; Dissen: H. Beucke & Söhne GmbH; Uelzen: Esselte Leitz Nord Hamburg: Europa Carton; Lauenburg: Europa Carton; Lübeck: Kappa Nordrhein-Westfalen Bielefeld: Graphia / Papierverarbeitung; Brühl: Kappa Sieger Brühl; Euskirchen: Kappa P.E. Hoesch; Linnich: SIG Combiblock; Lübbecke: Europa Carton; Minden: Melitta Haushalt/PV und FSW, Cofresco; Oerlinghausen: Gundlach Display/ Verpackung/Weiterverarbeitung; Pulheim: SCA Packaging; Spenge: PVG; Steinfurt: Walki Wisa; Vlotho: Wolf; Wuppertal: August Jung Söhne, A. Theis Faltschachtelfabrik, Edelmann Systemverpackungen GmbH SACHSEN THÜRINGEN Rheinland-Pfalz/Saar Germersheim: Europa Carton; Hauenstein: Baumann; Sausenheim: Wellpappe Sausenheim; Speyer: Elopak; Südost Delitzsch: Europa Carton k Leipzig Wertpapierdruckerei k Augsburg BAYERN Solidaritätsstreik der Redakteure, Augsburger Allgemeine Angemerkt: Es trifft ja keine Armen! In der Klagefront Not leidender Arbeitgeber stehen auch solche, deren Reichtum Anlass zu Schamesröte geben sollte: Reinhard Mohn von Bertelsmann (Medien: unter anderem »Stern«, »Brigitte«, »TV Today«, »Tip«, »Berliner Zeitung«, »Sächsische Zeitung«, Anteil am »Spiegel«) verfügt über 5,7 Milliarden Euro Vermögen, die Verlegerfamilie Holtzbrinck (»Handelsblatt«, »Die Zeit«, »Zitty«, »Tagesspiegel«, »Lausitzer Rundschau«, »Potsdamer Neueste Nachrichten« und sieben weitere Tageszeitungen) über 5,6 Milliarden. Allein die arme Friede Springer (»Bild«, »B.Z.«, »Welt«, »Berliner Morgenpost«, »Leipziger Volkszeitung«, »Ostsee-Zeitung«) muss sich mit nur 2,5 Milliarden Euro durchs Leben schlagen. F.S. k Stuttgart Fotos : Holger Ahrens (1) Joachim E. Roettgers / Graffiti (3) Jürgen Seidel (6) ver.di FB 8 (3) Druckindustrie Baden-Württemberg Böblingen: Böblinger Kreiszeitung; Bühl: Konkordia; Crailsheim: Hohenloher Druckund Verlagshaus; Esslingen: Esslinger Zeitung; Freudenstadt: Schlott Tiefdruck; Gerabronn: Hohenloher Druck- und Verlagshaus; Heilbronn: Heilbronner Stimme; Isny: Walcker; Karlsruhe: Badenia; Kirchheim: Teckbote; Konstanz: Druckhaus, Druckerei Südkurier; Lörrach: Meyerhofer und Fries; Ludwigsburg: Ludwigsburger Kreiszeitung; Mannheim: Mannheimer Morgen; Oberndorf: Schwarzwälder Bote; Öhringen: Stäudle, Rotakon; Radolfzell: Uhl; Rutesheim: Drescher Produktion GmbH; Schopfheim: Trefzer Druck; Stuttgart: Drescher Druck, Pressehaus Stuttgart Infotechnik+Druck; Tauberbischofsheim: Fränkische Nachrichten; Tübingen: TCDruck; Ulm: Druckhaus Oberschwaben; Waiblingen: Druckhaus Waiblingen; Weingarten: Druckzentrum Oberschwaben; Wuppertal: RBD (Westdeutsche Zeitung) Berlin-Brandenburg Berlin: Elsnerdruck, Axel-Springer-Verlag DHS, Thormann&Goetsch, GMZ Druckerei. Bayern Amberg: Amberger Zeitung; Aschaffenburg: Main Echo; Augsburg: Presse Druck, Augsburger Druck- u. Verlagshaus, Augsburger Allgemeine; Bayreuth: Druckhaus Bayreuth, Ellwanger, Nordbayerischer Kurier; Coburg: Neue Presse; Donauwörth: Druckerei Ludwig Auer; Gersthofen: Schoder Druck; Ingolstadt: Donau-Kurier; Gmund: Giesecke & Devrient Louisenthal; Hof: Mintzel Druck; Immenstadt: Eberl; Ingolstadt/Rosenheim: Oberbayrisches Volksblatt; Kempten: Allgäuer Zeitung; Kirchheim: Oldenbourg-Gruppe; Landshut: Bosch Druck; Landshuter Zeitung; München: R. Oldenbourg Graphische Betriebe, Süddt. Verlag u. SV Druckzentrum, Giesecke & Devrient, Druckhaus Dessauerstraße, TSB Bruckmann, Münchener Zeitungsverlag; Neusäß: Kieser Druck; Nürnberg: U.E. Sebald Druck, Heckel; Nördlingen: C. H. Beck Buchdruckerei; Engelhardt Druck; Passau: Passauer Neue Presse; Regensburg: Mittelbayr. Zeitung, Pustet; Ronsberg: Huhtamaki Ronsberg; Steinhausen: Süddeutscher Verlag Druckzentrum; Schwandorf: Meiller Druck; Schweinfurt: Schweinfurter Tageblatt; Weiden: Neuer Tag; Weiler: Holzer; Wolfratshausen: DHW, Druckhaus Wolfratshausen, ZVO; Würzburg: Vogel Verlag, Stürtz, Main-Post Niedersachsen/Bremen Belm/Osnabrück: Meinders & Elstermann; Braunschweig: A. Limbach, Braunschweiger Ztg. Druckvorstufe, Westermann Druck Weiterverarbeitung/Druckerei, Braunschweig-Druck GmbH; Bremen: Bremer Tageszeitung; Syke: Kreiszeitung Syke; Osterholzer Kreisblatt; Bremerhaven: Nordseezeitung; Zertani GmbH, Druckerei Schmidt GmbH; Celle: Cellesche Zeitung Rotation/Weiterverarbeitung Druckvorbereitung; Delmenhorst: Fink Druck GmbH; Delmenhorster Kreisblatt GmbH & Co.; Einbeck: Schleicher & Schüll; Hannover: Madsack; Oldenburg: WE-Druck Rotation/Weiterverarbeitung/Druckvorstufe; Osterholz-Scharnbeck: H. Saade Druckerei & Verlag; Stade: Stader Tageblatt Druckvorstufe; Nordwest-Zeitung; Osnabrück: Druckzentrum Osnabrück; Fromm Druck und Verlagsgesellschaft; Druckzentrum Osnabrück; Stade: Stader Tageblatt; Syke: Kreiszeitung Syke; Vechta: Oldenburgische Volkszeitung; Nordrhein-Westfalen Aachen: Druckerei Brimberg, Image Druck Arnsberg: Interprint; Bad Salzuflen: Kirchhofer; Bielefeld: Gundlach Display /Offset, Tiemann, W.Bertelsmann Verlag, Westfalen Blatt/Technik, Gieseking, ORO-Druck, Schwarze, Küster-Pressedruck (Neue Westfälische), Graphia Druckbereich (Solidaritätsstreik), Gieselmann; Bonn: Medienhaus Froitzheim AG, Fotosatz, Bonner Generalanzeiger; Neusser-Bonner Generalanzeiger; Bünde: Knaup; Detmold: Bösmann (Lippische Landeszeitung), Klingenberg, Drucklinie, Schütz-Druck, Merkur Druck; Düsseldorf: RBD Druckzentrum Heerdt (Rheinische Post), RBDV (Rheinische Post, Geschäftsst. Xanten); Essen: Druckhaus WAZ/Rotation, Versand, Druckhaus Krupp, Axel Springer Verlag; Essen-Kettwig: A. Springer; Herford: Busse Druck; Herne: Gemplus; Köln: Bauer Druck, Druckerei Bachem, Köln. Verlags-Druckerei, Scheiwe, MDS – Kölner Stadtanzeiger/Express Tiefdruck+ Locher/Produktion, Druckerei Bachem; Lage: Haberbeck; Lippstadt: Laumanns/Patriot, Media Lab; Löhne: H+B Drucke Brackmann, Brüggemann GmbH, Jana Media; Minden: J.C.C.Bruns; Mönchengladbach: Tiefdruck Schwann-Bagel; Oerlinghausen: Gundlach Verpackungen Tiefdruck; Paderborn: Media-Print-Informationstechnik; Recklinghausen: Druckerei Bitter; Remscheid: RGA-J.F. Ziegler (Remscheider Generalanzeiger); Siegen: Siegener Zeitung; Versmold: Kolbe-Druck; Werne: Beckmann Druck; Wuppertal: RBD Wuppertal (Westdeutsche Zeitung, Verlag W. Girardet (Westdeutsche Zeitung); (außerdem außerordentliche Betriebsversammlungen bei: Gemplus, Herne; Tuschen und Busche Akzidenz, Dortmund; Marbo-Werbung, Lippstadt) Nord Ahrensburg: Springer Offset+Tiefdruck; Bad Schwartau: Engel Druck; Bergedorf: Bergedorfer Zeitung, Baruth; Büchen: Schurpack Germany; Geesthacht: Mero Druck; Hamburg: Broschek Tiefdruck GmbH, Elbe Druck; Geesthacht: Mero Druck, Hartung/Druckerei, Utesch/Satztechnik; Kiel: Kieler Nachrichten; Leck: Claussen+Bosse GmbH; Lübeck: Hammer Faltschachteln, Dräger Druck, Lübecker Nachrichten, print + media, Engel Druck; Leck: Clausen & Bosse; Neubrandenburg: Nordkurier; Norderstedt: H.O. Persiehl; Rostock: Ostseezeitung; Schwarzenbek: Bude, Fa. Mero Druck; Schwerin: Schweriner Volkszeitung Südost Leipzig: LVDG-Druckerei Stahmeln, Wertpapierdruckerei GmbH; Leipzig/Gerichshain: Frotscher Druck GmbH; Suhl: Druckzentrum Suhl KG (Freies Wort) Hessen Bad Hersfeld: Hersfelder Zeitung; Darmstadt: Axel Springer Verlag Tiefdruck, Darmstädter Echo; Kassel: Dierichs Zeitungsdruck/Hess. Nieders. Allg.; Frankfurt: Brönners/Akzidenz, Druck- und Verlagshaus Frankfurt/ Frankfurter Rundschau, Frankfurter Societätsdruckerei/FAZ + Frankfurter Neue Presse, Kern + Birner/Akzidenz; Fulda: Parzeller & Co./Fuldaer Zeitung, Fuldaer Verlagsanstalt; Marburg: EukerDruck/Akzidenz, Hitzeroth Druck und Medien (Oberhess. Presse); Neu-Isenburg: Field Boxmore/Faltschachtel; Wetzlar: Wetzlardruck/Wetzlaer Neue Zeitung, Bechstein/Akzidenz; Wiesbaden: Wiesbadener Kurier/Wiesb. Tagblatt Rheinland-Pfalz/Saar Landau: WWK-Druck; Ludwigshafen: Oggersheimer Druckzentrum; Mainz: VRM/ Mombach; Verlagsgruppe Rhein-Main; Neuwied: Raiffeisendruckerei; NiederOlm: Sonntag; Saarbrücken: Saarbrücker Zeitung, SDV; St. Ingbert: Westpfälzische Verlagsdruckerei 6 6/7.2002 Druckindustrie Fotos (3): transit Zur ersten internationalen Lichtdruck-Konferenz trafen sich kürzlich Experten aus der ganzen Welt in Leipzig. Wissenschaftler, Lichtdrucker, Vertreter von Museen und Fans des edlen Druckverfahrens grübelten gemeinsam, wie man das Aussterben des Lichtdruckhandwerks verhindern kann und wo man heutzutage noch Spezialmaterialien wie Halbtonfilme, Lichtdruckfarbe oder Ochsengalle herbekommt. Lichtdrucker aller Länder vereinigt euch: Sie kamen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Großbritannien, Norwegen und sogar den USA, um gemeinsam nach Wegen zu suchen, diese fast ausgestorbene Drucktechnik zu retten. In Leipzig konnten sie zuerst einmal lernen, wie das gelingen kann: In der Nonnenstraße im Stadtteil Plagwitz wird mit einer denkmalgeschützten Sammlung voll funktionsfähiger Lichtdruckpressen gearbeitet. Immer mehr Künstler entdecken das Verfahren, mit dem hochwertige Faksimiles von Originalen hergestellt werden können; Schriftsteller lassen hier kleine feine Editionen drucken. »Dass diese Werkstatt heute in diesem Umfang tätig sein kann, ist vor allem dem Engagement des Lichtdruck-Kunst Leipzig e.V. zu verdanken«, unterstrich Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee vor der Konferenzpremiere. Vorstandsvorsitzender Wolfgang Schubert und seine Mitstreiter waren es auch, die die Idee zur internationalen Konferenz hatten und sie realisierten. »Wenn wir das weitere Verschwinden von Werkstätten verhindern wollen, müssen wir ein weltweites Netzwerk für den Lichtdruck ins Leben rufen«, steckte Schubert die Ziele fest. Die Konferenz war dafür ein guter Startpunkt. So berichtete ein Professor von der Arizona State University, dass seine Uni u.a. Druckpressen und Plattenschleuder vom letzten kommerziellen Lichtdruck unternehmen Amerikas, der Black Box Collotype in Chicago, erhalten habe. Die Apparate werden von Studenten und Künstlern genutzt; an der USUni soll ein Forschungszentrum aufgebaut werden. Durch die deutschamerikanischen Kontakte werden vielleicht Studenten aus den USA in der Nonnenstraße ausgebildet. Auch mit einer englischen Fakultät werden Pläne geschmiedet. Der große Traum vom Aufbau eines europäischen Bildungszentrums für Lichtdruck in Leipzig scheint nach dieser ersten Konferenz näher gerückt zu sein. »Leipzig will sich als Medienstadt mit den etablierten Metropolen dieser Branche wieder messen lassen. Dazu müssen wir an die Traditionen der klassischen Druck- und Verlagsstadt ebenso anknüpfen, wie unseren Platz in den neuen Informationstechnologien finden«, betonte der oberste Bürger der Messestadt. Wenn die vereinigten Lichtdrucker aller Länder ihn beim Wort nehmen können, gibt es echte Lichtblicke für das einzigartige Edeldruckverfahren. GULASCH Hoher Verpackungsaufwand für Nahrungsmittel Teure Hülle Von je 100 Euro Warenwert entfallen auf die Verpackung Nahrungsmittel 5,90 Euro Chemische Industrie 2,00 Euro Glas, Keramik 1,40 Euro Zigaretten 1,10 Euro Möbel, Schmuck, Musikinstrumente 1,00 Euro Gummi und Kunststoffwaren 0,90 Euro Bekleidung 0,45 Euro Feinmechanik, Optik 0,40 Euro Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräte 0,20 Euro © Globus, Quelle: Statistisches Bundesamt Fo r m u n d Te c h n i k Punkt für Punkt wie im Fortdruck S P R A C H WA R T Der Ombudsmann wird’s richten In der digitalen Druckvorstufe werden traditionelle Proofverfahren verdrängt von modernen, digitalen Proofsystemen, die bis vor kurzem allerdings noch den gravierenden Nachteil hatten, die Rasterstrukturen des späteren Fortdrucks nur zu simulieren, anstatt sie exakt abzubilden. Mögliche Probleme in der Farbwiedergabe, vor allem Moiré-Strukturen, ließen sich folglich durch den Proof nicht ausschließen. Um vor unliebsamen Überraschungen gefeit zu sein, wurden – insbesondere auf Basis der mittlerweile ausgereiften InkJet-Technologie – Raster-Proofsysteme entwickelt. Ein jüngster Spross dieser Geräteklasse wurde von Agfa auf der IPEX präsentiert. Aber auch sonst tut sich einiges in Sache Digitalproof. Das Aussehen des fertigen Druckerzeugnisses genau simulieren – das unterscheidet die neue Dot-for-DotTechnologie von den bisher verfügbaren Rastertechnologien auf Basis der Fehlerdiffusion oder Frequenzmodulation, zeigte sich Agfa überzeugt. Letztere lieferten zwar eine gute Farbgenauigkeit, allerdings könne ihr stufenloses, halbtonartiges Aussehen die im Offsetdruck verwendete amplitudenmodulierte Rasterung nicht exakt wiedergeben. Auf dieser Grundlage arbeiten die bisherigen Sechsfarb-TintenstrahlProofsysteme der Sherpa-Familie mit der Farbmanagement-Software Agfa ColorTune Pro, mit der grafische Betriebe farbgenaue Kontraktproofs herstellen und mehr als 85 Prozent der Pantone-Sonderfarben simulieren könnten. Würden dabei eine konventionelle Rastertechnologie (wie Agfa Balanced Screening, ABS) und eine herkömmliche CMYK-CMYK-Farbtransformation eingesetzt, ließen sich damit auch Rosettenstrukturen zumindest grob simulieren. Die neue Dot-for-dot-Technik ermöglicht im Gegensatz dazu eine Ausgabe mit reproduzierbaren Farben und Rasterrosetten. Das Ergebnis sind laut Agfa »rastergenaue Farbproofs in Kontraktqualität«. Jeder einzelne Punkt werde so wiedergegeben, wie er später im Druck erscheinen wird. Solche Rasterproofs setzen ein Drucksystem mit hoch auflösenden MultiDensity-Druckfarben, variablen Punktgrößen und eine hohe Auflösung des InkJet-Drucksystems voraus. Vorstufenbetriebe oder Druckereien könnten auf diese Weise eventuelle Störungen wie Moiré-Effekte und Detailverluste bereits vor der Herstellung der Druckplatten bzw. vor dem Druck feststellen und ggf. korrigieren. Darüber hinaus können sie Kontraktproofs für ihre Kunden anfertigen, die das Aussehen des fertigen Druckerzeugnisses exakt simulieren. Testproofs galt es kritisch zu beurteilen beim Digitalproof-Forum Anfang Mai in Wuppertal. Doppelseitig proofen Noch im Juni dieses Jahres wird von Fuji Photo Film unter der Bezeichnung HP 5 000 DoubleProof eine DuplexVorrichtung für den InkJet-Tintenstrahldrucker HP DesignJet 5.000 (106,7 cm Ausgabebreite) angeboten, die die Ausgabe doppelseitig ausgeschossener Bogenproofs im B1-Format ermöglichen soll. Mit einer Toleranz von +/- 1 mm, so der Anbieter, gibt das System Proofs auf spezielles, beidseitig bedruckbares Rollenmaterial aus. Während des Ausgabevorgangs wird eine ausgeschossene Form auf das Rollenmaterial gedruckt, dann der Ausdruck abgeschnitten und mittels Duplexer zum Bedrucken der Rückseite wieder in den DesignJet 5 000 eingeführt. Gerade einmal zehn Minuten soll es dauern, bis ein doppelseitiger Proof von acht ausgeschossenen A4-Seiten hergestellt ist. Die Integration in unterschiedliche Arbeitsabläufe findet mittels der DoubleProof QueueManager-Software statt, die Umschlagen, Umstülpen, Klebebindung und Ausschießen ebenso ermöglichen soll wie einzelne Proofs. Der DoubleProof ist entweder als komplettes System er- Schneller Drucken via Internet 7 6/7.2002 hältlich oder kann an einen vorhandenen HP DesignJet 5000 nachgerüstet werden, wobei die Installation der Duplex-Vorrichtung die normale Nutzung des Plotters nicht beeinträchtigen soll. Standard-Testform Welche Bedeutung dem Digitalproof als Bewertungsgrundlage und Präsentationsmittel bei allen Verfahren der Druckmedienproduktion zukommt, bewies einmal mehr das DigitalproofForum des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm) und der European Color Initiative (ECI), das erstmals Anfang Mai in Wuppertal von über 200 Fachteilnehmern besucht wurde. Kernstück der Veranstaltung war ein Digitalproof-Test, an dem Hersteller von Digitalproof-Systemen mit insgesamt zwölf Prooferkonfigurationen teilnahmen. Für diesen Test, der in dieser Form erstmalig in Deutschland stattfand und wohl auch international eine Premiere war, wurde eine spezielle Testform vorbereitet. Diese soll im Laufe des Jahres zu einer StandardTestform für alle Druckverfahren (bvdm/ECI/ugra/FOGRA/ifra) weiterentwickelt werden. B. KEßELER i Keine Frage: Das Internet wird auch für die Druckindustrie gravierende Verän- pq derungen in den Geschäftsbeziehungen zwischen Kunde und Dienstleister mit sich bringen. Derzeit wird allenthalben geübt. Viele Arbeitsprozesse lassen sich via Web vereinfachen und – vor allem – beschleunigen: darunter Datenprüfung, Proof des Druckobjekts (Remote-Proofing, immer noch in den Kin- Lange Zeit waren die Schweden mit ihrer schönen Sprache im Allgemeinen und dem klangvollen Wort Ombudsmann im Besonderen wunschlos glücklich. Doch wie wir schon aus dem Märchen »Der Fischer und seine Frau« wissen, ist Zufriedenheit eine ziemlich fragwürdige Sache. So kam es, wie es wohl kommen musste. Als der Verband schwedischer Banken eines Tages erfuhr, dass ein Ombudsmann auf Deutsch Schiedsmann heißt, befanden die Banker: Wir wollen auch so einen schönen Namen gebrauchen. Und so wurde die deutsche Entsprechung ins Schwedische eingeführt. Die nordischen Bankkunden wussten mit der neuen Bezeichnung zwar nichts anzufangen, aber der Umbenennung tat das natürlich keinen Abbruch. Ist die Geschichte wahr oder erfunden? Raten Sie bitte – wie in einschlägigen Fernsehsendungen. Einen Preis kann ich leider nicht ausloben. Trotzdem lohnt sich das Mitmachen. Das Rätsel findet nämlich eine verblüffende Lösung. Die Geschichte ist im Prinzip wahr. Allerdings spielt sie – unter umgekehrten Vorzeichen – in Deutschland. Hier haben Institute wie Banken und Inkassobüros unparteiische Beschwerdestellen eingerichtet, um Streitfälle kostengünstig zu klären und die Justiz zu entlasten. Wer das Amt ausübt, stammt zwar nicht aus Schweden, darf sich aber – wie die Presse nicht ohne Wohlwollen berichtet – mit dem nordischen Namen schmücken. In der Tat: Was ist schon ein Schiedsmann gegen einen Ombudsmann? Erst recht veraltet klingt Friedensrichter. Stimmen Sie mir zu? Oder wollen wir einen Ombudsmann anrufen? Den brauchten wir auch in folgendem Fall. Wie sollte jemand genannt werden, der zuständig ist für den laufenden Betrieb eines Gebäudes, der Reparaturen organisiert, Heizund Stromkosten abrechnet, Kontakt mit den Mietern hält? Natürlich Verwalter, aber so natürlich ist das längst nicht mehr. Die neue Berufsbezeichnung: Facility-Manager. derschuhen!), letzte Korrekturen und nicht zuletzt die Druckfreigabe. Insbesondere der Digitaldruck bietet sich dafür an, im Netz generierte Druckjobs auszuführen. PDF als standardisiertes Datenaustauschformat kommt dabei im Kommunikationsprozess zwischen Druckerei und Auftraggeber eine hervorragende Rolle zu. Geht es um aufwändige Druckaufträge, erst recht mit farbkritischen Inhalten, wird freilich der Kreis der Auftraggeber derzeit noch auf diejenige (professionelle) Klientel reduziert, die im Proofprozess auf ebenso ausgeklügelte Digitalproof-Lösungen aufbauen kann wie der Dienstleister selbst. Druckerzeugnisse via World Wide Web werden derzeit in verschiedenen charakteristischen Lösungsarten angeboten. Da gibt es die klassische Unternehmung der Online-Börse, die Druckaufträge zwischen Anbieter und Konsumenten vermittelt, manchmal auch gekoppelt mit der Recherche nach dem preislich günstigsten Angebot. Andere Internet-Companies haben sich zur Aufgabe gestellt, Druckdienstleistern die Module zur Verfügung zu stellen, die sie für ihre internetspezifische Angebotspalette benötigen. Sie ermöglichen der Druckerei damit den Auftritt unter eigener Corporate Identity. Für die meisten Druckereien jedoch, die den Sprung ins Internet jenseits reiner Angebotsdarstellung gewagt haben, gilt das Internet bisher hauptsächlich als Kommunikationsplattform für den direkten und schnelleren Austausch mit ihren Stammkunden. Offerten von Standardprodukten erschließen neue Kundenkreise Dabei bietet sich das Internet aber auch dafür an, neue Kundenkreise zu erschließen: vor allem durch das Offerieren von Standardprodukten, die im Geschäftsleben von nahezu jedem benötigt werden, etwa Visitenkarten, Briefbögen oder sonstigen Geschäftspapieren. Privatleuten werden ebenfalls Visiten- oder Einladungskarten zur Sommerparty etc. angeboten. Fun- und Geschenkartikel wie die bedruckte Tasse, das Puzzle mit eigenem Motiv oder das T-Shirt mit dem selbst gemachten Logo sind weitere typische Offerten für den Surfer im Web. Mit einer webbasierten Drucklösung, die gerade auf die Klientel aus der DIETRICH LADE Geschäftswelt zielt, gingen im April die Unternehmen Multimega und Be.Beyond (Viersen) an den Start. Ein vollautomatisches E-Business-System soll dabei für die Bestellung, Herstellung und Distribution von Firmenpublikationen per Internet sorgen. Mit der Online-Druckerei haben Firmen, einzelne Niederlassungen und Werbeagenturen die Möglichkeit, online im firmeneigenen Corporate Design Produkte wie Datenblätter, Broschüren, Visitenkarten oder Briefpapiere selber gestalten und verwalten zu können. Bei Bedarf genügt die Anmeldung am EasyPrint-Server, so die Anbieter, und alle unternehmensrelevanten Layoutvorlagen werden automatisch aufgerufen und angezeigt. Gewünschte Inhalte können dann sofort integriert, geändert, geprüft und direkt als Druckauftrag zur Druckmaschine versendet werden. Neben der Reduzierung von Fehlerquellen und der Beschleunigung von Auftrags- und Druckprozess wähnt man beim Anbieter als Vorteil, dass auch Anwender ohne drucktechnisches Fachwissen über EasyPrint hochwertige, digitale Druckvorlagen selber erstellen können. Möchte ein Unternehmen den Druckservice von EasyPrint nutzen, werden im ersten Schritt einmalig Layoutvorlagen im Corporate Design erstellt und in der Datenbank auf dem Server abgelegt. Im zweiten Schritt meldet sich der berechtigte Mitarbeiter des Unternehmens auf dem Server an und bekommt dann alle firmenrelevanten Daten aus der Datenbank angezeigt. Er kann eine Vorlage, z.B. ein produktspezifisches Datenblatt, wählen und die gewünschten Bilder und Texte in das Layout einfügen. Das System zeigt ihm eine Vorschau seines Produkts als Softproof an. Nachdem er das Dokument überprüft und gegebenenfalls korrigiert hat, kann er die Auflage bestimmen und der Druckerei online den Auftrag erteilen. Die Anbieter sehen EasyPrint nicht als Konkurrenz zu bestehenden Techniken, betonen vielmehr den Zusatznutzen für einen breiten Markt, da Unternehmen jeglicher Größenordnung ihren Verwaltungsaufwand drastisch reduzieren könnten. Darüber hinaus offerieren sie Druckereien, »mittels einfacher Anbindung an EasyPrint« zur Online-Druckerei zu avancieren. BERNHARD KEßELER Gesucht: Die besten Formulare und Geschäftspapiere Zum elften Mal lädt der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) Agenturen, Grafik-Designer, Druckereien und andere Dienstleister sowie ihre Auftraggeber zur Teilnahme an dem Wettbewerb ein. Gesucht werden die besten Geschäftspapierausstattungen und Formulare wie Anträge, Verträge, Rechnungen oder Fragebogen. Die eingereichten Arbeiten werden von einer zehnköpfigen Jury nach Kriterien wie typografische Gestaltung, organisatorische Effizienz, Sprache, Lesbarkeit, Realisierbarkeit und Werbewirkung beurteilt. Jeder Einsender erhält eine Einzelbewertung. Einsendeschluss: 31. Juli 2002. n gibt nterlage eibungsu Druck nd Ausschr ba er sv : Bunde es beim ien e.V. sbaden und Med 008 Wie 18 69, 65 41 Postfach 31 80 06 11 / Telefon: 32 41 11 / 80 de Fax: 06 -online. gb@bvdm et E-Mail: im Intern F-Datei foPD s al oder line.de/in on m vd ww.b unter w l l.htm materia 8 6/7.2002 Spektrum Mehr Zeit für die Gewerkschaft und das Malen Klaus Dohne, fast 20 Jahre M E L D U N G E N Hoch- und Tiefdruckverfahren selbst ausprobieren kann man derzeit in einer Ausstellung des Berliner KreuzbergMuseums in der ehemaligen Buchdruckerei Otto Schneider. Aufgezeigt wird auch deren Firmengeschichte sowie die Entwicklung der verschiedenen Setz- und Drucktechniken. Foto: Jürgen Seidel Betriebsratsvorsitzender der »Rheinischen Post« und Vorsitzender des Fachbereichs 8 in ver.di NRW, geht in den Ruhestand. Fast sein ganzes Arbeitsleben hat er als Be- Die Zukunft von Herlitz scheint vorerst gesichert. Die Gläubigerbanken werden voraussichtlich auf einen Teil ihrer Forderungen von insgesamt 300 Mio. Euro verzichten. Der Insolvenzverwalter hofft nun, den Berliner Bürowaren-Hersteller als Ganzes erhalten zu können. Insgesamt stehen 2.700 Arbeitsplätze auf dem Spiel. triebsrat die Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen vertreten, Tarifverhandlungen geführt und ist von seiner Gewerkschaft bis in deren Bundesvorstand gewählt worden. »Mit dem Begriff Kaum vorstellbar, dass er nun ›Macht‹ kann ich nichts plötzlich in seinem schönen anfangen. Ich habe kleinen Garten in Düsseldorf in Macht zur Selbstverwirk- der Hängematte liegt. lichung nie gebraucht. Als ich ihn treffe, hat er am Vortag bis sechs Uhr morgens in den Tarifverhandlungen für die nordrhein-westfälische Druckindustrie gesessen, was seiner freundlichen Ausgeglichenheit keinen Abbruch tut. Eher wirkt er vergnügt. »Das Gejammer der Arbeitgeber war noch nie so schlimm«, räumt er ein. Spaß mache das nicht. »Aber man hat doch das Gefühl, dass die Kollegen hinter einem stehen, dass sie sich endlich nicht mehr mit Versprechen abspeisen lassen.« Dass er etwas für die Leute tun kann, war dem 1940 in Gelsenkirchen geborenen gelernten Schriftsetzer immer wichtig und man glaubt ihm, wenn er sagt: »Mit dem Begriff ›Macht‹ kann ich nichts anfangen. Ich habe Macht zur Selbstverwirklichung nie gebraucht. Ich wollte Einfluß nehmen als Beauftragter meiner Kollegen und das wollte ich gemeinsam mit anderen.« »Gemeinsam« sagt er oft, »Solidarität« auch, Bescheidenheit strahlt er aus, aber keine falsche. »Ich bin mit vielem zufrieden, was ich mit anderen erreicht habe, beispielsweise, dass es mit mir als Betriebsratsvorsitzendem keine betriebsbedingten Kündigungen ohne das Einverständnis der Betroffenen gegeben hat.« Sozialpläne zu erarbeiten, das hat ihm viel ausgemacht. »Wenn es Jüngere traf, war das immer schlimm.« Seit 1975 war Dohne Betriebsrat, wurde 1983 Vorsitzender, ab 1992 auch Vorsitzender des erstmals gemeinsam gewählten Betriebsrats der »Rheinisch-Bergischen-Druckerei Düsseldorf/Wuppertal«. Er hat viel erreicht. Doch Stolz wäre nicht der Begriff, den er benutzen würde. Loben müssen ihn andere, wie der ehemalige Landesvorsitzende der IG Medien NRW, Franz Kersjes: »Klaus gehört zu den absolut zuverlässigen, mutigen und glaubwürdigen Kollegen, die ich in der langen Zeit meiner politischen und gewerkschaftlichen Arbeit kennen und schätzen gelernt habe. Mit ihm verbinden mich viele Erinnerungen an gemeinsame Kämpfe und Erfolge. Ihm gehört mein Dank und mein großer Respekt.« Seine Kolleginnen und Kollegen wird er vermissen, gibt der »Vorvorruheständler« zu. Bei der Betriebsratswahl 2002 hatte er nicht mehr kandidiert. Nur ein Jahr wäre ihm da bis zur Rente geblieben – das wollte er nicht: »Da entwickelt man Lösungen, bringt Ideen auf den Weg, organisiert Unterstützung. Dafür sollte man dann auch die Verantwortung übernehmen.« Ohne dieses konsequente Auftreten hätte Klaus Dohne wohl nicht drei Kündigungsabsichten im Einsatz für Beschäftigteninteressen überstanden. Und jetzt? »Ich stehe zur Verfügung, werde aber nie ungebetene Ratschläge erteilen.« Statt dessen will Dohne, der überhaupt keine Angst hat, »mal nicht zu wissen, was ich tun soll«, seine Rolle als Vorsitzender des Fachbereichs 8 von ver.di NRW intensiver ausfüllen. »Es knirscht an vielen Ecken, wir sind noch viel zu sehr mit innergewerkschaftlichen Problemen beschäftigt.« Zuversichtlich stimmt ihn, dass bei der Gründung der IG Medien »viele gesagt haben, das wird schlimm und dann hat es richtig Spaß gemacht. Irgendwann kriegen wir das in ver.di auch hin.« Dass er sich mehr Zeit zum Malen nehmen will und sich auf den Urlaub in Südfrankreich freut, steht dem nicht entgegen. Monika Ophey, seine Lebensgefährtin seit 25 Jahren, wird als Ich wollte Einfluss nehmen als Beauftragter meiner Kollegen und das Gruner + Jahr will sparen. Vorstandsvorsitzender Bernd Kundrun will 2002 rund 100 Mio. Euro weniger für Personal- und Sachkosten ausgeben. Im vergangenen Geschäftsjahr 2000/2001 war der Jahresüberschuss von 284 Mio. Euro im Jahr zuvor auf 42 Mio. Euro gesunken. Gerüchten, die »Financial Times Deutschland« stünde zur Disposition, widersprach Kundrun. Murdochs geplante Gratiszeitung für London kommt doch nicht. Geplant war, dem Blatt »Metro« von Associated Press, das kostenlos in U-Bahn-Stationen ausliegt, Konkurrenz zu machen. Doch ein Vertriebsabkommen zwischen Murdochs News International und Londons U-Bahn-Betreiber kam nicht zu Stande, weil Associated Press über ein Langzeitabkommen verfügt. Daran hielt man fest, obwohl News International mehr als das Dreifache für die Vertriebsrechte geboten hatte. wollte ich gemeinsam mit anderen.« Betriebsratsvorsitzende des Verlages der »Rheinischen Post« dafür sorgen, dass der Kontakt zur betrieblichen Arbeitswelt nicht verloren geht. »Obwohl«, sagt er grinsend, »ich mich natürlich nie einmische.« Einmischen aber will er sich in gesellschaftspolitische Debatten: »Das soziale Klima ist kälter geworden und es ist leider völlig egal, wer regiert: Die Unternehmen werden entlastet, die Arbeitnehmer belastet. Die Gewerkschaften müssen ihre Interessen wieder mehr einfordern und keine falschen Rücksichten nehmen.« Wenn ver.di ihre Kinderkrankheiten überwunden hat, sieht Klaus Dohne dafür gute Chancen. ULLA LESSMANN Bauer tauscht »Auto« gegen »Motorrad«. Die Hamburger Bauer Verlagsgruppe hat zum 15. Juni die Titelrechte der Zeitschrift »Auto Magazin« von der VF Mediengruppe in Mainz übernommen. Im Gegenzug wurden die Titelrechte von »motorrad, reisen & sport« von Bauer an die VF Mediengruppe übertragen. Auch blinde Frauen können jetzt die Frauenzeitschrift »Brigitte« lesen. Der redaktionelle Inhalt wird dazu auf den PC oder ein spezielles Lesegerät elektronisch übertragen oder auf Diskette versandt. Die »Brigitte« kann dann angehört oder per Blindenschrift gelesen werden. Durchgeführt wird dies von der Stiftung Blindenanstalt, die bereits mehrere Tageszeitungen für Blinde aufbereitet. Informationen im Internet unter: www.stiftung-blindenanstalt.de/medien P R E I S R ÄT S E L 1 2 3 4 9 5 11 12 15 19 16 8 20 21 24 13 17 18 22 23 25 26 28 27 29 30 31 33 38 42 34 39 43 32 35 36 40 41 44 46 48 7 10 14 37 6 45 47 49 Waagerecht: 2 Falsche Pressemeldung, 5 Seeräuber, 9 altes Buchformat, Halbbogen, 10 ital. Goldschmied, † 1590, 11 vornehm tuender Mensch, 12 Zugvogel, 14 engl.: See, 16 nord. Gottheit, 18 Kunst (lat.), 19 Kirchweih, 22 sibir. Fluss zum Obbusen, 24 Vorführplatz im Zirkus, 26 Kraftstoffbehälter, 30 Ritter der Artusrunde, 31 Insekt, Zirpe, 33 feierl. Gedicht, 35 Ausbeute, Gewinn, 37 Baumteil, 39 Körperteil, 41 Vorsilbe: drei (lat.), 42 Teil des Gesichts, 44 Gattung der Blattschneiderameisen, 46 Negativform für den Schriftguss, 47 altes Buchformat, Achtelbogen, 48 männl. Hund, 49 dt. Philosoph, † 1804. Senkrecht: 1 Eingelegtes Hühnerprodukt, 2 Gefrorenes, 3 Unsinn, törichtes Gerede, 4 Mittelmeerinsel, 5 Halbinsel in Ostasien, 6 Sammlung von Aussprüchen, 7 Ausgangsgröße für die Maße von Setzmaterial, 8 altes Papierzählmaß, 13 Blumen-, Zweiggewinde, 14 Wintersportgerät, 15 Streitmacht, 17 junge Kuh, Färse, 20 Fehlbetrag, 21 Druckereifacharbeiter, 23 größere Ansiedlung, 25 Tau zum Segelschnüren, 27 munter, frisch, 28 festgesetzter Zeitraum, 29 Abstufung einer Grundfarbe, 32 jap. Klappfächer, 34 ital. Dichter, † 1321, 36 Reisbranntwein, 37 Jagdtasche, 38 engl.: Zeit, 40 Knocheninneres, 43 Wagenteil, 45 Teil des Bühnenstücks. An unserem DRUCK+PAPIER-Preisrätsel können alle ver.di-Mitglieder teilnehmen. Bitte das Lösungswort, das sich in den gelben Kästchen ergibt (diesmal geht es um einen Begriff aus der Drucktechnik), auf einer Postkarte bis zum 15. Juli 2002 senden an: Redaktion DRUCK+PAPIER c/o ver.di-Bundesvorstand Stichwort Preisrätsel Potsdamer Platz 10 10785 Berlin Unter den Einsenderinnen und Einsendern der richtigen Lösung verlosen wir – unter Ausschluss des Rechtswegs – folgende Preise: 1. Preis: ein Sparschwein mit 150 Euro in bar 2. Preis: Bücher und/oder CDs der Büchergilde Gutenberg im Wert von 50 Euro 3. Preis: ein Neuer Großer Shell-Atlas 2001 / 2002 4. / 5. Preis: je einmal die Festschrift zum 75-jährigen Jubiläum des Verbandshauses der Deutschen Buchdrucker in Berlin Die Gewinnerdes Preisrätsels in der Ausgabe 5/2002 von DRUCK+PAPIER: 1. Preis Peter Brenneke, 30419 Hannover (ein Sparschwein mit 150 Euro in bar) 2. Preis Wilfried Wehrenbrecht, 33613 Bielefeld (Bücher und/oder CD’s der Büchergilde Gutenberg im Wert von 50 Euro) 3. Preis Adolf Zankel, 34277 Fuldabrueck (ein Neuer Großer Shell-Atlas 2001/2002) 4. und 5. Preis: Manfred Quednau, 22145 Stapelfeld; Johannes Frey, 12101 Berlin (je einmal die Festschrift zum 75-jährigen Jubiläum des Verbandshauses der Deutschen Buchdrucker in Berlin). Auflösung des letzten Rätsels: S R P R O S O S T A S S R E W E R K S E R S P E T R O T R R E X T R I E K O R P L E O L A N O A B E L M E I R E L A N T L E T T I G R A S E T A T E B B M I X O A T A G S E E E S R E N E S E U L L H E E R F I T E E R G A S S T E R A I S T S E R E I G B E L O I G O