Was Sie jetzt über Sommerreifen wissen müssen Was Sie je wissen
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Was Sie jetzt über Sommerreifen wissen müssen Was Sie je wissen
Was Sie jetzt über Sommerreifen wissen müssen Tipps für sicheres Fahren im Sommer Luftdruck Profil Alter Lagerung Liebe Leserinnen, liebe Leser, schwarz, rund und an jedem Fahrzeug gleich – so nehmen viele Autofahrerinnen und Autofahrer ihre Reifen wahr. Entsprechend gering fällt daher auch die Aufmerksamkeit für die „runden Dinger“ aus. Aus der Unfallforschung wissen wir jedoch, dass diese Vernachlässigung fatale Folgen haben kann. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und seine Partner wollen Sie daher ermutigen, sich intensiver mit den Reifen zu befassen. Luftdruck, Alter und technischer Zustand haben großen Einfluss auf das Brems- und Kurvenverhalten, aber auch auf den Kraftstoffverbrauch. Mit dieser Broschüre wollen wir Ihnen Ihre Reifen näher bringen und haben dazu alles Wissenswerte zusammen gestellt. Viel Spaß bei der Lektüre. Prof. Manfred Bandmann Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates Inhalt Die Initiative Reifen-Sicherheit stellt sich vor Herzlichst, Ihr Prof. Manfred Bandmann Seite 3 Die Initiative Reifen-Sicherheit stellt sich vor Reifen sind die einzige Verbindung zur Straße. Die Kraftübertragung erfolgt nur über diesen Kontakt, der pro Reifen gerade so groß wie eine Postkarte ist. Seite 4 Die Unterschiede: Sommer-, Winter-, Ganzjahresreifen 1.233 Unfälle mit Personenschäden ereigneten sich 2005 aufgrund mangelhafter Bereifung. Unfälle, die hätten vermieden werden können. Seite 6 Mit Sicherheit einen Schritt voraus! Seite 8 Ein Reifen kann reden Seite 10 Wie? Wo? Was? Handling, Lagerung und Pflege Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR), seine Mitglieder und Partner gründeten im April 2005 die Initiative Reifen-Sicherheit. Durch Informations- und Aufklärungsmaßnahmen soll der Reifen als Sicherheitskomponente ins Bewusstsein der Autofahrer gerückt werden. Der Autofahrer soll ermuntert werden, den Zustand seiner Reifen im Auge zu behalten – so lässt sich die Zahl der Unfälle weiter verringern und die Verkehrssicherheit erhöhen. Die geringe Auflagenfläche und punktuelle Kraftübertragung erfordern einen qualitativen Reifen. Moderne Fahrerassistenzsysteme wie zum Beispiel ESP und ABS sind nur dann voll wirksam, wenn das Fahrzeug mit optimaler Bereifung ausgestattet ist. Impressum: Herausgeber: Initiative Reifen-Sicherheit c/o Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. Beueler Bahnhofsplatz 16 53222 Bonn info@reifensicherheit.de www.reifensicherheit.de Autofahrer, die auf Nummer sicher gehen wollen, lassen sich beim Reifenkauf am besten von Reifenexperten beraten. In der Datenbank der Initiative ReifenSicherheit finden Autofahrer unter www.reifensicherheit.de Reifenexperten in ihrer Nähe. Redaktion und Gestaltung: DVR e.V., Bonn CGW GmbH Wattmannstraße 40 41564 Kaarst Seite 2 Jede Jahreszeit hat ihren Reifen. Die Empfehlung der Sicherheits- und Reifenexperten ist eindeutig: Sommerreifen im Sommer, Winterreifen im Winter – der Sicherheit wegen! Seite 3 Der Gesetzgeber schreibt im §2 Absatz 3a StVO vor: „Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage.“ … ! n im Sommer Sommerreife – r te in im W Winterreifen mit Profil! er m im d un Die Unterschiede: Sommer-, Winter-, Ganzjahresreifen Reifen ist nicht gleich Reifen. Reifen müssen im Extremfall Schwerstarbeit leisten. Bei Bremsvorgängen, Kurvenfahrten oder Ausweichmanövern wirken enorme Kräfte. Je nach Außentemperatur und Straßenzustand wechseln die Anforderungen. Einen Reifen, der in allen Situationen maximale Leistung bringt, gibt es nicht. Mit Hilfe von Profilblöcken und Rillen in Quer- und Längsrichtung können sich Schnee und Matsch nicht festsetzen. Feine Lamellen sorgen für eine Verzahnung mit dem Untergrund. Das Fahrzeug hat auch bei schwierigen Straßenverhältnissen eine gute Bodenhaftung. Ein guter Winterreifen ist mit einer M+SKennzeichnung und dem Schneeflockensymbol an der Flanke gekennzeichnet. Sommerreifen Sommerreifen- und Winterreifenprofile unterscheiden sich durch die Laufstreifenmischung. Der Anteil an Naturkautschuk bei Sommerreifen ist geringer und das Gummi weist andere Eigenschaften auf, wodurch bei sommerlichen Temperaturen eine gute Bodenhaftung und Stabilität erzielt wird. Das Profil von Sommerreifen ist optimal für trockene Straßen und regennasse Fahrbahnen ausgerichtet. Das macht sich vor allem beim Bremsen und Lenken bemerkbar – die Fahrsicherheit steigt. Sinken die Temperaturen unter 7°oC verhärtet der Sommerreifen und verliert langsam an Haftung. Das Handling verschlechtert sich und der Bremsweg verlängert sich deutlich. Übrigens: Kraftstoffverbrauch und Verschleiß im Sommer mit Sommerreifen sind spürbar geringer. Ganzjahresreifen (Allwetter) Ganzjahresreifen sind für den Einsatz im Sommer und im Winter konzipiert und stellen daher einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen dar. Ganzjahresreifen haben sich in den letzten Jahren in ihren Eigenschaften deutlich den Winterreifen angenähert. Ganzjahresreifen mit Schneeflockensymbol erfüllen die Anforderungen, die auch an moderne Winterreifen gestellt werden. Allerdings: Je besser die Wintereigenschaften, desto schlechtere Leistungen bringt der Reifen im Sommer. Durch die angepasste Gummimischung erhöht sich der Abrieb. Die Kilometerlaufleistung nimmt ab und der Kraftstoffverbrauch steigt. Der Kostenfaktor spielt beim Reifenkauf eine wichtige Rolle. Die wenigsten Autofahrer wissen, dass ungeeignete Bereifung, die nicht auf die jeweilige Jahreszeit abgestimmt ist, einen höheren Verschleiß zur Folge hat. Winterreifen Wichtiger als Kosten ist die Sicherheit: Sommerreifen im Sommer – Winterreifen im Winter! Damit kann jeder Autofahrer seinen Beitrag zu mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen leisten. Winterreifen werden aus einer speziellen Gummimischung hergestellt. Diese ist bei niedrigen Temperaturen flexibler als die von Sommerreifen und gewährleistet bei kalten Temperaturen, auf eisglatten und schneenassen Fahrbahnen mehr Grip. Gutes Brems-, Lenk- und Beschleunigungsverhalten geben mehr Sicherheit im Handling. Seite 4 Seite 5 alter Fahrer und H tlich! or w sind verant Mit Sicherheit einen Schritt voraus! i Luftdruck i Bremsen Gerade beim Bremsen auf nasser Fahrbahn zeigen sich die gravierenden Unterschiede einer ungeeigneten Bereifung. Sommerreifen kommen auf trockener Straße und regennasser Fahrbahn bei sommerlichen Temperaturen früher zum Stehen. So bremst ein Fahrzeug mit Sommerreifen und ABS-Bremsen auf trockener Fahrbahn und einer Geschwindigkeit von 100 km/h 3 Meter früher als das gleiche Auto mit Winterreifen. Rund ein Drittel der Autofahrer sind mit falschem Luftdruck unterwegs – in der Regel ist er zu niedrig. Zu niedriger Luftdruck kann neben schweren Reifenschäden auch zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führen. Das Fahrverhalten verschlechtert sich und bei Ausweichmanövern neigt das Fahrzeug eher zum Ausbrechen. Im Extremfall löst sich der Reifen von der Felge. Quelle: Initiative PRO Winterreifen Schleichender Luftdruckverlust wird nicht erkannt. Deswegen: Regelmäßiges Kontrollieren (2 mal pro Monat) schafft Sicherheit. Die entsprechenden Angaben befinden sich in der Regel im Tankdeckel, im Türholm der Fahrertür oder im Fahrzeughandbuch. Den Luftdruck immer bei kaltem Reifen überprüfen. i Profiltiefe In Europa liegt die gesetzliche Mindestprofiltiefe bei 1,6 mm. Je weniger Profil der Reifen aufweist, desto länger wird der Bremsweg bei Nässe – Aquaplaninggefahr besteht. Schon niedrige Geschwindigkeiten können dadurch gefährlich werden. Reifenexperten empfehlen bei Sommerreifen eine Sicherheitsprofiltiefe von 3 mm und auf allen Achspositionen die gleiche Profilausführung. Für optimalen Fahrkomfort sollte zumindest achsweise mit identischer Profiltiefe gefahren werden. Die Profiltiefe sollte möglichst am nach außen eingeschlagenen Reifen und an der meist abgefahrenen Stelle auf der umlaufenden Profiltiefe gemessen werden. In dieser Position erkennt man auch, ob das Profil gleichmäßig abgenutzt ist. Seite 6 Seite 7 1. Laufstreifen; 2. Bandagen; 3. Stahlcord-Gürtellagen; 4. Textilcordeinlagen; 5. Innenschicht; 6. Seitenstreifen; 7. Kernprofil; 8. Stahlkern; 9. Wulstverstärker Ein Reifen kann reden Reifenbezeichnung Zulässige Reifengrößen - Wo finde ich diese Angaben? 195/65 R 15 91 H Die Reifengröße ist im alten „Fahrzeugschein“ sowie in der neuen „Zulassungsbescheinigung Teil I“ vermerkt. Im alten „Fahrzeugschein“ stehen die zulässigen Reifengrößen unter der Ziffer 20 bis 23. Im Feld 33 (Bemerkungen) stehen oft weitere zulässige Reifengrößen, beziehungsweise bestimmte Einschränkungen dazu. In der neuen „Zulassungsbescheinigung Teil I“ (ausgegeben seit Oktober 2005) ist nunmehr nur noch eine zulässige Reifengröße vermerkt. Diese steht unter 15.1 bis 15.3. Ungeachtet dessen, sind für die meisten Fahrzeuge mehrere Reifengrößen zulässig. Der Reifenfachhandel kann hierzu meist genaue Angaben machen. 195 steht für die Reifenbreite in Millimetern. 65 bezeichnet das Verhältnis Flankenhöhe zu Reifenbreite in Prozent. In unserem Beispiel beträgt die Flankenhöhe 65 % der Reifenbreite. R steht für Radial-/ Gürtelreifen. 15 beziffert den Raddurchmesser in Zoll. 91 ist eine Kennziffer für die Tragfähigkeit des Reifens. Reifen mit höheren Kennzahlen dürfen ohne weitere Prüfung verwendet werden. Jedoch sollte bei niedrigeren Kennziffern die ausreichende Traglast überprüft werden. H ist das Geschwindigkeitssymbol für die maximale Höchstgeschwindigkeit (210 km/h). Beispiel: Ein Pkw mit einer Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h muss Reifen mit dem Geschwindigkeitssymbol „V“ haben (bis 240 km/h). Reifen mit höheren Geschwindigkeitssymbolen dürfen immer verwendet werden. Auch die Fahrzeug- und Reifenhersteller kennen das Problem, dass Fahrer nicht wissen, welcher Reifen auf ihr Fahrzeug passt. Deshalb informieren viele Hersteller auf ihren Internetseiten über die möglichen Reifenkombinationen für das jeweilige Fahrzeug. Seite 8 S T U H V W Y ZR → → → → → → → → Reifenalter Das Reifenalter ist durch die DOT-Nummer erkennbar. Die Kennziffer „2804“ besagt, dass der Reifen in der 28. Kalenderwoche des Jahres 2004 hergestellt wurde. Als Faustregel gilt, dass ein Reifen spätestens nach 10 Jahren ausgedient hat. 6 Jahre alte Reifen können bei nicht fachgerechter Behandlung bereits ein Risiko darstellen. Autofahrer, die bezüglich des Alters und Zustandes ihrer Reifen unsicher sind, sollten diese regelmäßig von einem Reifenexperten checken lassen. 180 km/h 190 km/h 200 km/h 210 km/h 240 km/h 270 km/h 300 km/h >240 km/h Laufrichtung Einige Reifen müssen laufrichtungsgebunden montiert werden. Ein Pfeil auf der Seitenwand gibt den Hinweis für die empfohlene Laufrichtung. Wird der Reifen falsch montiert, kann das Wasser nicht mehr optimal verdrängt werden. Die Aquaplaninggefahr steigt. Übermäßige Geräusche, hoher Verschleiß und schlechteres Fahrverhalten sind auch Indizien für einen gegen die Laufrichtung montierten Reifen. Seite 9 Wie? Wo? Was? Handling, Lagerung und Pflege Lagerung Reifenluftdruck-Kontrollsysteme Wenn Reifen im Keller oder in der Garage gelagert werden, müssen ein paar wichtige Regeln beachtet werden. Vorab sollte unbedingt die ursprüngliche Position mit Kreide markiert werden, damit die Reifen in der korrekten Position montiert werden können. Reifenluftdruck-Kontrollsysteme überwachen den Luftdruck in den Reifen kontinuierlich und warnen den Fahrer bei Luftverlust. Beim Reifenwechsel ist wichtig, dass der Monteur über dieses System informiert wird. VR = vorne rechts VL = vorne links HR = hinten rechts HL = hinten links Ventilkappen Der Reifen muss gereinigt und Splittreste aus dem Profil entfernt werden. Den Lagerraum trocken, kühl und dunkel wählen. Wenn Reifen mit Benzin, Öl, Fett oder Chemikalien in Berührung kommen, werden sie unbrauchbar. Reifen mit Felgen am besten auf einem Felgenbaum oder liegend auf einer Holzplatte stapeln. Reifen ohne Felgen senkrecht stellen und von Zeit zu Zeit drehen. Kleine Erscheinung, große Wirkung. Ventilkappen sind wertvolle Helfer. Fest angedreht schützen sie das empfindliche Ventil vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit. Fehlende Ventilkappen müssen umgehend ersetzt werden. Am einfachsten ist die Einlagerung beim Reifenfachhandel oder im Autohaus. Caravan-Reifen Reifen von Fahrzeugen, die nicht regelmäßig bewegt werden, altern schneller. Extreme Sonneneinstrahlung tut ihr Übriges. Der Reifen wird porös. Grundsätzlich müssen die Reifen nach längeren Standzeiten auf ihre Funktion geprüft werden. Nach 6 Jahren sollte ein Reifenwechsel erfolgen. Reifenlagerung mit Felgen Seite 10 Reifenlagerung ohne Felgen Seite 11 Sicher unterwegs: 10 wichtige Tipps! d Vorsorgen un en m m ko an er sich 1 Reifensätze immer komplett tauschen; niemals mit Winter- und Sommerreifen gleichzeitig fahren 2 Regelmäßige Überprüfung auf Risse, Schnitte und Einfahrschäden 3 Stets langsam und im stumpfen Winkel über Bordsteinkanten fahren 4 Reifenfülldruck immer am kalten Reifen messen 5 Kontakt mit Öl, Kraftstoff, Fetten oder Chemikalien vermeiden 6 Bei Fremdkörpern im Reifen immer einen Fachmann fragen 7 Pannenspray nur als Notbehelf verwenden 8 Bei der Fahrzeugwäsche mit Hochdruck-Reinigungsgeräten einen Mindestabstand von 20 cm halten 9 Reifenreparatur nur vom Fachmann durchführen lassen 10 2 mal pro Monat den Luftdruck prüfen Weiterführende Informationen zum Thema Sommerreifen finden Sie auf der Seite der Initiative Reifen-Sicherheit www.reifensicherheit.de und auf den Webseiten unserer Partner.