Richtlinien Pachtzins
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Richtlinien Pachtzins
4 Einzelne Grundstücke (ohne Rebland, Sömmerungs- und Alpweiden) PZ = 9% des Bodenertragswertes +/- 15% Bereinigung aufgrund der örtlichen Verhältnisse + evtl. betriebsbezogene Zuschläge von je 15% für - bessere Arrondierung - günstige Lage + evtl. Mietwert der Gebäude Richtwerte (nur Land) Fr. / Are *) Mittelland - bestes Ackerland für Intensivgemüsebau, mit zusätzlichen Erschliessungs- und/oder Bewässerungseinrichtungen Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern Office de l’agriculture et de la nature du canton de Berne Abteilung Strukturverbesserungen und Produktion Service des améliorations structurelles et de la production Schwand 3110 Münsingen Telefon oder 031 720 33 78 031 720 33 75 September 2008 RICHTLINIEN FÜR DIE BEMESSUNG DES LANDWIRTSCHAFTLICHEN PACHTZINSES 8.30 - 10.75 - bestes Ackerland, grössere Parzelle (> 1 ha), eben, bis 700 m ü. M. 5.20 - 6.75 - gutes Ackerland, kleinere Parzelle, eben bis leicht geneigt, bis 900 m ü. M. 4.85 - 6.30 - Ackerland, geneigt, über 900 m ü. M. 4.45 - 5.80 - Dauerwiesland, grössere Parzelle, eben bis leicht geneigt, bis 900 m ü. M. 3.95 - 5.10 - Dauerwiesland, Hanglage, über 900 m ü. M. 3.65 - 4.70 - Weideland, geneigt bis Hanglage, bis 900 m ü. M. 2.80 - 3.65 Oberland - gutes Ackerland, grössere Parzelle, eben, bis 700 m ü. M. 3.95 - 5.15 - Dauerwiesland, eben bis leicht geneigt, bis 900 m ü. M. 3.65 - 4.75 - Dauerwiesland, Hanglage, über 900 m ü. M. 3.35 - 4.40 - Dauerwiesland, Hang- bis Steillage, kupiert, über 900 m ü. M 2.95 - 3.85 - Weideland, eben bis Hanglage, kupiert 2.50 - 3.20 Rechtliche Grundlagen • • • • Bundesgesetz vom 4. Okt. 1985 über die landwirtschaftliche Pacht (LPG) Verordnung vom 11. Febr. 1987 über die Bemessung des landwirtschaftlichen Pachtzinses (Pachtzinsverordnung: Stand 1. September 2008) Gesetz vom 21. Juni 1995 über das bäuerliche Boden- und Pachtrecht (BPG) Anleitung für die Schätzung des landwirtschaftlichen Ertragswertes 2004 Definitionen Gewerbe landwirtschaftliches Heimwesen, Landwirtschafts-, Rebbau- oder Gemüsebaubetrieb mit Wohnung, Ökonomiegebäuden und Land sowie mindestens 1,0 SAK im Talgebiet, resp. 0,8 SAK im Hügelund Berggebiet Grundstück Einzelparzelle zur landwirtschaftlichen, rebbaulichen oder gemüsebaulichen Nutzung, mit oder ohne Ökonomiegebäude, Sömmerungsund Alpweiden SAK Standardarbeitskräfte PZ zulässiger Pachtzins EW Ertragswert nach Schätzungsanleitung MW Mietwert der Gebäude nach Schätzungsanleitung Abschreibung EW in ersten Vollertragsjahr geteilt durch die Gesamtnutzungsdauer Ø EW durchschnittlicher EW = 50 – 55% des EW im ersten Vollertragsjahr Zulässiger Pachtzins Jura - gutes Ackerland, grössere Parzelle, eben, bis 700 m ü. M. 3.40 - 4.45 - Ackerland, kleinere Parzelle, leicht geneigt, über 700 m ü. M. 3.00 - 4.00 - Dauerwiesland, eben bis leicht geneigt, bis 900 m ü. M. 2.60 - 3.90 - Dauerwiesland, geneigt, über 900 m ü. M. 2.25 - 2.80 - Weideland, eben bis geneigt 1.80 - 2.35 *) unterer Wert ohne, oberer Wert mit den betriebsbezogenen Zuschlägen von je 15% Die Höhe des landwirtschaftlichen Pachtzinses ist gesetzlich geregelt (Art. 36 LPG). Er darf das zulässige Mass nicht überschreiten. Der Pachtzins für landwirtschaftliche Gewerbe bedarf der behördlichen Bewilligung. Gegen Pachtzinse für einzelne Grundstücke können der Regierungsstatthalter und der Gemeinderat bei der Bewilligungsbehörde Einsprache erheben. Bewilligungsbehörde Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern Fachstelle Boden-, Pachtrecht und Raumplanung Schwand, 3110 Münsingen 2 3 Rebland Landwirtschaftliche Gewerbe PZ = 3,5% des EW + 85% des MW + evtl. Abschreibung auf Dauerkulturen, wenn die Erneuerung der Anlage dem Verpächter obliegt Der zulässige Pachtzins für ein landwirtschaftliches Gewerbe kann nur anhand einer Ertragswertschätzung ermittelt werden. Folgende Stellen führen Ertragswertschätzungen durch: - Betriebsberatungsstellen an den Inforama Rütti, Hondrich, Bäregg, Seeland, Waldhof und der Fondation rurale interjurassienne, Loveresse - SBV Treuhand und Schätzungen, Laurstr. 10, 5200 Brugg Im Kanton Bern entspricht der landwirtschaftliche Amtliche Wert dem Ertragswert. Mit den bei der Gemeindeverwaltung einsehbaren Protokolle der amtlichen Bewertung kann der zulässige Pachtzins für die verpachteten Teile eines landwirtschaftlichen Gewerbes ermittelt werden. Die amtlichen Werte werden durch die Kantonale Steuerverwaltung, Abt. Amtliche Bewertung, Postfach 8334, 3001 Bern, geschätzt und festgesetzt. Ökonomiegebäude PZ = PZ 2 (angepflanzt, Erneuerung der Anlage durch den Pächter) = PZ 1 + 4% des ø EW der Anlage PZ 3 (angepflanzt, Erneuerung der Anlage durch den Verpächter) = PZ 2 + Abschreibung der Anlage Richtwerte Fr./Are PZ 1 15.-- - 32.-12.-- - 22.-15.-- - 27.-- Bielersee Erlach Thunersee PZ 2 35.-- - 52.-27.-- - 37.-35.-- - 47.-- PZ 3 80.-- - 97.-61.-- - 71.-80.-- - 92.-- Für Verträge mit langer Pachtdauer (z.B. 20 - 25 Jahre) ist ein Zuschlag von 15% gerechtfertigt. Mietwert der Gebäude Sömmerungsweiden Richtwerte: Milchkuhställe: - Laufstall, befestigter Laufhof, Melkstand, Kühltank - Anbindestall, befestigter Laufhof, Rohrmelkanlage - Anbindestall, Eimermelkanlage Fr. 100.-- bis 160.-- /GVE Fr. 88.-- bis 132.-- /GVE Fr. 70.-- bis 118.-- /GVE Mutterkuh-, Aufzuchtställe: - Laufstall, befestigter Laufhof, Teilspaltenboden - Laufstall Tiefstreue, befestigter Laufhof - Anbindestall, Schwemmkanal Fr. Fr. Fr. Mastviehställe: - Laufstall Tiefstreue, Schubstange - Laufstall, Vollspaltenboden PZ 1 (nur Boden) = 6,5% des Bodenertragswertes +/- 15% Bereinigung aufgrund der örtlichen Verhältnisse + evtl. betriebsbezogene Zuschläge von je 15% für - bessere Arrondierung - günstige Lage PZ 98.-- bis 125.-- /GVE 77.-- bis 110.-- /GVE 62.-- bis 105.-- /GVE Richtwerte Fr. 110.-- bis 170.-- /GVE Fr. 118.-- bis 182.-- /GVE Einfache Ställe: - offene Weideunterstände mit befestigtem Boden - geschlossene Ställe Fr. Fr. 2.40 - 3.50 / m² 3.00 - 4.40 / m² Remisen/Einstellräume: - zweckmässig mit Bodenbelag - massive Maschinen-/Lagerhalle Fr. Fr. 0.65 - 0.90 / m² 1.80 - 2.60 / m² = 6,5% des Bodenertragswertes +/- 15% Bereinigung aufgrund der örtlichen Verhältnisse + evtl. betriebsbezogene Zuschläge von je 15% für - bessere Arrondierung - günstige Lage + evtl. Mietwert der Gebäude für Weide und Ställe, Fr./Normalstoss Gebäude: - sehr ertragreiche Weide, gut erschlossen, keine Gefahren, einfach zweckmässig komfortabel 77.-- - 107.-- 117.-- - 133.-- 162.-- - 178.-- - gute Weide, mangelhaft erschlossen, z.T. Gefahren 55.-- - 66.-- 86.-- - 97.-- 122.-- - 133.-- - wenig ertragreich, schlecht erschlossen, Gefahren, steil 36.-- - 42.-- 60.-- - 66.-- ---