- DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel
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Lemken GmbH & Co. KG Funktionalität System AutoLoad DLG-Prüfbericht 5414 F Testinhalt 10/04 Funktionalität Hersteller und Anmelder LEMKEN GmbH & Co. KG Weseler Str. 5 D-46519 Alpen Telefon: (+49) 2802 81-0 Telefax: (+49) 2802 81-220 E-Mail: lemken@lemken.com Internet: www.lemken.com Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft e.V. DLG-Testzentrum – Technik & Betriebsmittel Die Firma Lemken bietet für mechanische Sämaschinen der SaphirBaureihe bei Kombination mit einem Bodenbearbeitungsgerät zwei Möglichkeiten. Neben dem direkten Aufbau auf einer Kreiselegge oder Kurzkombination gibt es das so genannte System AutoLoad. Bei diesem System kann die Drillmaschine Saphir mit verschiedenen Bodenbearbeitungsgeräten, die mit einer hydraulischen 3-Punkt Hitch ausgerüstet sind, eingesetzt werden. Bei diesem neuen System wird die Sämaschine komplett von der hydraulischen Hitch des Bodenbearbeitungsgerätes getragen – auf ein Fahrwerk wird verzichtet. Zur Kopplung mit der Sämaschine dient ein neuer Schnellwechselrahmen. Die Säwelle der Sämaschine wird durch ein Spornrad angetrieben. Die Position der Drille zur Kreiselegge in Arbeitsstellung wird über ein Schaltventil am Hubzylinder der Dreipunkthitch des Bodenbearbeitungsgerätes eingestellt. Zum An- und Abbau der Sämaschine ist das am Turm des Bodenbearbeitungsgerätes angelenkte Dreipunktsystem der AutoLoad mit einer weiterentwickelten Geräteaufnahme (Schnellwechselrahmen) ausgestattet. Im DLG-FokusTest „Funktionalität“ wurde das AutoLoad-System der Firma Lemken im Praxiseinsatz getestet. Im Detail wurde dabei das An- und Abkoppeln der Sämaschine und die Arbeit des Systems im praktischen Einsatz geprüft und bewertet. Für den Test stand eine Bestellkombination aus Zirkon 10 und Saphir AutoLoad mit drei Metern Arbeitsbreite zur Verfügung. Die Kombination wurde bei der Aussaat von Raps, Gerste und Weizen im Herbst 2003 auf einem Praxisbetrieb eingesetzt. Der Einsatz erfolgte sowohl in Mulchsaat als auch nach Pflugfurche unter überwiegend trockenen Bedingungen. Andere Kriterien wurden nicht geprüft oder bewertet. Kurzbeschreibung System AutoLoad zum Anbau einer mechanischen Drille ohne Fahrwerk an ein vorlaufendes Bodenbearbeitungsgerät. System AutoLoad a Transportstellung Getestet mit folgenden Geräten: Kreiselegge Zirkon 10 und Saphir 7 AutoLoad (Bestellkombination aus Kreiselegge und mechanischer Sämaschine für die Einsaat gepflügter und konservierend bearbeiteter Flächen; Arbeitsbreite 3 m). Schnellwechselrahmen b c d e Hydraulische Hitch f g Kreiselegge mit folgenden Ausrüstungsmerkmalen – Hydraulische Hitch mit einstellbarem Tiefenanschlag und speziellem Schnellwechselrahmen (Dreipunktgestänge der Hitch am Turm der Kreiselegge angelenkt); Arbeitsstellung – Drehrichtungsänderung; – zwei Drehzahlstufen, schaltbar durch Verstellhebel am Getriebe; – Verstellbare Randbleche und einstellbare Schleppschiene; – Schnellwechselzinken; System AutoLoad – Trapezpackerwalze; Schnellwechselrahmen a – Fanghaken (Aufnahme für Oberlenkerbolzen) b – Rahmen c – Aufnahmen für Unterlenkerwelle – Schlepperangebaute Kreiselegge mit Zapfwellenantrieb; – Spuranzeiger. Sämaschine mit folgenden Ausrüstungsmerkmalen – Mechanische Drille ohne Fahrwerk mit Anbaugestänge System AutoLoad zum Anbau an Bodenbearbeitungsgerät; Hydraulische Hitch d – oberer Lenker e – Hubzylinder f – Anschläge g – untere Lenker Systemskizze System AutoLoad – Doppelscheibenschare mit Parallelogrammführung, zentrale Arbeitstiefeneinstellung über Spindel, Tiefenführung über Druckrollen der Säschare; Schardruckverstellung in Stufen am Paralellogramm; – Striegel (auf Wunsch mit hydraulischer Aushubvorrichtung), Druckverstellung über verstellbare Federn; – Vorauflaufmarkierung; – Elektronische Bedieneinheit. – Stufenloses Getriebe zur Saatmengeneinstellung, Antrieb über Spornrad; Beurteilung – kurzgefasst Testkriterien An- und Abbau der Sämaschine Praxiseinsatz Testergebnis In wenigen Minuten durch eine Person einfach möglich Verzicht auf Fahrwerk vermeidet Fahrspuren Bewertungsbereich: ++ / + / / – / – – ( = Standard) DLG-Prüfbericht 5414 F 2 Bewertung + + Testergebnisse Mit etwas Übung kann der Anbau vom Schlepperfahrer in 5 bis 10 Minuten problemlos erledigt werden. Bei der Saphir 7 AutoLoad verzichtet der Hersteller bewusst auf das Sämaschinen-Fahrwerk. Soll die Maschine abgestellt werden, so müssen zunächst die beiden Abstellstützen in den Maschinenrahmen eingeschoben werden, auf denen die Sämaschine auch im teilbefüllten Zustand schnell und sicher abgestellt werden kann. Die übrigen Arbeitsschritte erfolgen in umgekehrter Reihenfolge wie oben beschrieben. Das Abstellen auf einer plan befestigten Fläche ist zwar nicht unbedingt erforderlich, erleichtert aber die Arbeit und das Heranfahren. Bild 1: Anbaukonsole beim System AutoLoad zwischen Kreiselegge und Sämaschine An- und Abbau der Sämaschine an der Kreiselegge Die Saphir 7 AutoLoad verfügt über Anhängebolzen für Ober- und Unterlenker und kann im Dreipunkt des Traktors im Solobetrieb gefahren werden (nicht getestet). Das AutoLoad-System erleichtert das An- bzw. Abhängen der Sämaschine an die Bodenbearbeitung. Anders als bei üblicher Kopplung mittels hydraulischer Hitch gleitet hier beim Anhängevorgang zunächst durch langsames Anheben der Hitch der Oberlenkerbolzen der Sämaschine in den Fanghaken des Schnellwechselrahmens. Anschließend gleitet durch weiteres Anheben die Unterlenkerwelle in die entsprechenden Aufnahmen des Rahmens. Jetzt können von Hand die beiden Sicherungsplatten aufgesteckt und mit Klappsplint gesichert werden – der Anhängevorgang ist beendet; die Abstellstützen der Sämaschine können abgenommen werden. Die Bedieneinheit wird angeschlossen, das Kabel in die dafür vorgesehenen Aufnahmen eingehängt, und schließlich an der Stromversorgung des Schleppers angeschlossen. Bild 2: AutoLoad Sämaschine in Arbeitsstellung an Kurzscheibenegge Bild 3: AutoLoad Sämaschine in Transportstellung DLG-Prüfbericht 5414 F 3 Praxiseinsatz Der Praxiseinsatz erfolgte im Herbst 2003 unter meist trockenen Bedingungen auf den kupierten Flächen des Einsatzbetriebes (Löslehmböden, zum Teil starke Hanglagen mit ausgeprägten Tonköpfen und steinigen Teilflächen). Es wurde sowohl im Mulchsaatverfahren nach Grubbereinsatz sowie auch nach Pflugfurche eingesät. Zur Aussaat stand ein Fendt Vario 716 (124 kW) zur Verfügung. Der Einsatzbetrieb bewertet die Funktionalität des AutoLoad-Systems als gut. Das gesamte Maschinengewicht wird auf der Walze des Bodenbearbeitungsgerätes abgestützt und kann zur Rückverfestigung des Saathorizontes genutzt werden, was besonders unter trockenen Bedingungen von Vorteil ist. Die direkt hinter der Walze laufenden Säschare arbeiteten auch am Seithang zuverlässig im rükkverfestigten Horizont der Trapezpackerwalze. Kreiselegge ausgehoben. Dabei ist darauf zu achten, dass besonders bei vollständig befülltem Saatgutbehälter das Dreipunktgestänge der Hitch bis an die montierten Anschläge ausgehoben wird. Bei nicht ganz ausgehobener Sämaschine verwinden sich sonst die Lenker der Hitch z.T. erheblich. Bei vollständig ausgehobener Sämaschine ist das rückwärtige Sichtfeld des Schlepperfahrers deutlich eingeschränkt; entsprechende Vorsicht beim Fahren ist geboten. Wird die Sämaschine zum Befüllen mittels Hitch hinter die Bodenbearbeitung abgesenkt, so erschwert der geöffnete Behälterdeckel die Sicht nach hinten. z.B. die Parallelogramme der Doppelscheibenschare in Arbeitsstellung leicht abfallend arbeiten – damit wird ausreichend Arbeitsweg der Parallelogramme sicher gestellt. Diese Einstellung muss nur dann angepasst werden, wenn eine deutliche Veränderung der Arbeitstiefe am Bodenbearbeitungsgerät vorgenommen wird oder die Einsatzverhältnisse sich stark ändern. Im Praxiseinsatz wurde meist im Geschwindigkeitsbereich zwischen 7 km/h und 10 km/h gearbeitet. Das AutoLoad-System genügte diesen Anforderungen durchweg. Der Einsatzbetrieb unterstreicht den sehr guten und gleichmäßigen Feldaufgang. Zur Aussaat muss der Bediener zunächst das verwendete Bodenbearbeitungsgerät bezüglich gewünschter Arbeitstiefe einstellen. Nun wird mittels Federstecker und passender Unterlegescheiben am Hubzylinder der Hitch festgelegt, wie weit die Sämaschine hinter der Bodenbearbeitung in Arbeitsstellung abgelassen wird. So sollen Anfängliche Hydraulikprobleme beim Anheben der voll befüllten Sämaschine über die Kreiselegge sowie Probleme beim Ankoppeln der Sämaschine wurden im Verlauf der Prüfung konstruktiv beseitigt. Die Verbesserungen sind bereits in die laufende Serie eingeflossen. Prüfungsdurchführung Einsatzbetrieb Berichterstatter DLG-Prüfstelle für Landmaschinen Max-Eyth-Weg 1 64823 Groß-Umstadt Agro Con Gbr Chistian v. Plate-Strahlenheim Am Gutshof 1 37154 Imbshausen Dipl.-Ing. Marco Pütz Zum Transport oder wenn nötig auch zum Wendevorgang wird die Sämaschine hydraulisch über die Prüfung Dipl.-Ing. Roland Hörner ENTAM – European Network for Testing of Agricultural Machines, ist der Zusammenschluss der europäischen Prüfstellen. Ziel von ENTAM ist die europaweite Verbreitung von Prüfergebnissen für Landwirte, Landtechnikhändler und Hersteller. Mehr Informationen zum Netzwerk erhalten Sie unter www.entam.com oder unter der E-Mail-Adresse: info@entam.com 10/2004 © DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. DLG-Testzentrum – Technik & Betriebsmittel Max-Eyth-Weg 1, D-64823 Groß-Umstadt, Telefon: 06078 9635-0, Fax: 06078 9635-90 E-Mail: Tech@DLG-Frankfurt.de, Internet: www.dlg-test.de Download aller DLG-Prüfberichte unter: www.dlg-test.de ! DLG-Prüfbericht 5414 F 4