Pflugkörper - WWW-Docs for TU
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Druckausbreitung im Boden • Einfluss der Radlast bei gleicher Kontaktfläche • Einfluss der Kontaktfläche bei gleicher Auflast • Einfluss der Bodenfeuchte bei sonst gleichen Bedingungen 2 Verfahren der Bodenbearbeitung konventionell wendend mit Pflug konservierend nicht wendend pfluglos Direktsaat Bearbeitungsintensität Energieeinsatz Eingriff in Gefüge 3 Bereiche der konventionellen Bodenbearbeitung • Primärbodenbearbeitung: Pflug • Sekundärbodenbearbeitung: bis ca. 10cm Tiefe, Saat-/Pflanzbettvorbereitung • Stoppelbearbeitung: Vorbereitung der Primärbodenbearbeitung 4 Primärbodenbearbeitung: Ziele • günstige Wachstumsbedingungen für die Folgefrucht schaffen • Auflockern möglicher Krumenverdichtungen (Krume: bearbeiteter Horizont, Ap) • Mechanische Bekämpfung von Unkraut und Schadorganismen Darf nicht bei zu hoher Bodenfeuchte in Krume und Unterboden geschehen! 5 Optimaler Wassergehalt für Bodenbearbeitung • Zwischen Ausroll- und Bruchgrenze (pF 3,0 bis 4,2) • Feinkörnige Böden: Ausrollgrenze: Boden kann zu bleistiftdicker Rolle geformt werden und gibt kein Wasser beim Biegen • Bricht/reißt Rolle beim Biegen optimaler Bereich für Bearbeitung • Boden reißt/bricht entlang vorhandener Schwachstellen (Risse, Poren, etc.) • Bei diesem Wassergehalt: Minimum an aufgewendeter Energie bei Maximum an Zerkleinerung • Bruchgrenze: Boden geht von halbfest zu fest über (wird mehr oder weniger zusammenhängender, harter Block) • Zerkleinerung nur mit höherem Energieaufwand • Pflügen: große Brocken, die eine aufwendige Saatbettbereitung nötig machen 6 Konsistenzgrenzen des Bodens und Verhalten bei Bearbeitung http://www.wiz.unikassel.de/bok/documents/pdfDateien/skript%20bodenbearbeitung.pdf 7 Persistenz der Lockerung • Lockerung der Krume ist instabil • aufgrund von Schwerkraft (Eigengewicht) und Niederschlägen: Setzung (Sackungsverdichtung) • Insbesondere in Perioden ohne Schutz durch Vegetation und ohne Durchwurzelung nimmt Lagerungsdichte zuvor gelockerter Böden rasch wieder zu 8 Konventionelle Bodenbearbeitung • • • • • • • Stoppelbearbeitung + Pflug + Saatbettbereitung + Saat („reiner Tisch“) Wesentliches Kennzeichen: jährliches Pflügen auf Krumentiefe Reststofffreie Ackeroberfläche, dies Voraussetzung für störungsfreie Funktion herkömmlicher Saattechnik Pflugnachläufer beschleunigt Setzen des (überlockerten) Bodens Saatbettbereitung (Sekundarbearbeitung) folgt Primärbodenbearbeitung zur Vorbereitung der oberen Bodenschicht für Aussaat oder Pflanzen Gleichmäßig tiefe Zerkleinerung von Schollen, Einebnung der Bodenoberfläche und Rückverfestigung des Bodens passive (gezogene) und aktive (rotierende oder oszillierende) Werkzeuge Kombination von Einzelgeräten mit unterschiedlichen Arbeitseffekten Saatbett wird mit weniger Arbeitsgängen, Spuren etc. bereitet 9 Konventionelle Bodenbearbeitung: Primärbodenbearbeitung 10 Pflügen: Ziele • Wenden des Bodens • Lockern und Zerkleinern des Bodens durch Stauchung und Dehnung des Erdbalkens (funktioniert nur, wenn Boden ausreichend trocken) • Einarbeiten von Pflanzen- und Ernteresten http://www.laas.ch 11 www.abendblatt.de Der Streichblechpflug 1: Rahmen 2: Dreipunktaufhängung 3: Höhenregulierung 4: Pflugmesser 5: Meißel 6: Schar 7: Streichblech • Schneidet Erdbalken aus und legt ihn nach teilweiser Drehung seitlich ab 12 Pflugkörperformen Pflugkörper- Winkel zwischen Streichblech und form Furchenwand Einsatzbereiche Kulturform 45-50° Sandböden, Geringe Geschwindigkeiten Universalform 30-35° Lehm-, Sandböden Wendelform 25-30° Lehm-, Tonböden Schraubenform 20-25° •Steilheit Pflugköper •Zerteilung Boden •Zugwiderstand •Seitentransport Boden •Einebnen Bodenoberfläche Grünland Bei leicht zerfallenden Böden (Sand): Pflugkörper muss umso kürzer und steiler sein, ansonsten ungenügende Wendung, da Boden nicht am ganzen Streichblech entlang gleitet, sondern vorher abfällt 13 Pflugbauformen Anhängepflüge Aufsattelpflüge Anbaupflüge Scheibenpflüge Kehrpflüge Scharpflüge Beetpflüge Drehpflüge Wechselpflüge Beetpflüge Kehrpflüge veraltet Für größere Pflüge gängig14 Pfluganhängungsarten: Anhängepflug •Veraltet, vor Verbreitung der Dreipunkthydraulik •Pflug wurde angehängt, musste aber manuell ausgehoben werden ddr-landmaschinen.de gut-steinhof.de 15 Pfluganhängungsarten: Anbaupflug •3-Punkt-Anbau (benötigt weniger Wendeplatz) belarus-tractor.com rao-global.com 16 Pfluganhängungsarten • Aufsattelpflug (mit Fahrwerk) v.a. bei großen (und schweren) Pflügen media.lemken.com 17 Pflugbauformen Beetpflug • Pflugkörper wenden nur nach einer Seite (meist rechts) • Einteilung des Feldes in Beete, dadurch entstehen Furchen/Dämme • Geringe Flächenleistung durch Fahren entlang des Vorgewendes 18 Pflugbauformen Drehpflüge • Heute bevorzugt • Je ein Satz links- und rechtswendende Pflugkörper • Hauptsächlich als Volldrehpflüge (180°), Drehung hydraulisch • Teurer als Beetpflug • Ebene Oberfläche • Geeignet für unregelmäßige Flächen/Hänge 19 Pflugbauformen Schwenkpflüge • Symmetrischer Pflugkörper • Hydraulisches Schwenken des Pflugbaums in links- und rechtsschneidende Arbeitsweise • Günstiger als Drehpflug • Benötigt weniger Hubleistung 20 21 22 Pflugbauformen Schwenkpflüge • Haben sich in der Praxis nicht flächendeckend durchgesetzt • Probleme bei nicht optimalen Bodenverhältnissen: zu feucht, zu schwer, zu bindig und bei wechselnden Böden • Relativ schwierig optimal einzustellen 23 Pflugbauformen Pflugbauart Beetpflug Volldrehpflug Schwenkpflug Vorteile Nachteile •Einfache Bauweise niedriges Gewicht •Geringe Anschaffungskosten •Einfaches Einstellen •Höhere Wendezeiten •Unebenheiten (Auspflugfurche und Mittelrücken) •Geringere Flächenleistung •Auspflügen von Keilen •Paralleleinsatz Bestellkombination •Geringere Wendezeiten •Ebene Oberfläche •Gut auf kleinen, unregelmäßigen und hängigen Flächen •Höheres Gewicht •Höherer Anschaffungspreis •Einstellen aufwendiger •Bauweise aufwendiger •Einfache Bauweise •Geringes Gewicht •Einfache Einstellung •Geringe Anschaffungskosten •Arbeitsqualität standortabhängig •Ungeeignet für feuchte, tonreiche Böden 24 Pflugsohlenverdichtung • weit verbreitet bei Ackerböden • GPV in der Pflugsohle gering, feine Poren Vernässung, anaerobe Verhältnisse • Gasaustausch nicht ausreichend • Niederschlagswasser kann aufgrund fehlender Grobporen schlecht infiltrieren • zunehmender Oberflächenabfluss (Erosionsgefahr) • deutlicher Anstieg des mechanischen Bodenwiderstandes (für Pflanzenwurzeln und bei Bearbeitung!) 25 Pflugsohlenverdichtung http://www.wiz.uni-kassel.de/bok/documents/pdfDateien/skript%20bodenbearbeitung.pdf 26 Pflugsohlenverdichtung fao.org soils.org cottoncrc.org.au dl.sciencesocieties.org 27 Pfluggrubber/Tiefgrubber: • • • • • • • Grubber ältestes Bodenbearbeitungsgerät für (zeitweiligen) Pflugersatz Vorwiegend aufbrechend, kaum wendend Strichabstand 30 – 35 cm sehr stabiler Rahmen, Zinken meist starr Hohe Arbeitsgeschwindigkeiten > 8km/h Grubber mit unterschiedlichen Scharformen http://static.twoday.net/direktsaat/images/Hat zenbichler-Tiefgrubber.jpg 28 Konventionelle Bodenbearbeitung: Sekundärbodenbearbeitung 29 Sekundärbodenbearbeitung • Lockern und Krümeln der Bodenschicht, in die Saat oder Pflanzgut eingebracht wird • Einebnen der Oberfläche, Herstellung von Bodenschluss • Einmischen von Ernterückständen und Mineraldünger • Mechanische Unkrautbekämpfung • Aufbrechen von Verkrustungen • Durchlüften verdichteter Oberflächen 30 Sekundärbodenbearbeitung • In Abhängigkeit von Bodenart (Zerfallsneigung) und Primärbodenbearbeitung mit gezogenen oder zapfwellengetriebenen Geräten • Gezogen: für leichte-mittelschwere Böden, wenig Pflanzenrückstände • Zapfwellengetrieben: für schwere Böden und/oder viele Ernterückstände (Herstellung eines Saatbettes dann trotzdem in einem Arbeitsgang möglich) 31 Geräte für die Sekundärbodenbearbeitung gezogen Feingrubber Egge mit Zapfwellenantrieb Schleppe Walze Bodenfräse Zapfwellenegge 32 Sekundärbodenbearbeitung gezogene Geräte • Pflugnachläufer (Krumenpacker etc.): zur Rückverdichtung und Krümelung; Packerwirkung v.a. vom Gewicht und von Aufstandsfläche der Packerringe abhängig • Zinkeneggen, Grubber: günstig, stabil, hohe Flächenleistung, geringer Zugkraftbedarf, Zerkleinerung von Arbeitsgeschwindigkeit abhängig, sortierende Wirkung (große Aggregate nach oben) • Geräte mit gefederten Zinken (Egge, Feingrubber): intensives Krümeln, weniger Verstopfen • Wälzeggen und Walzen (Einebnen, Krümeln und Verfestigen des Saathorizontes), als Nachlaufgeräte nach Eggen, dienen auch der Tiefenführung der Vorlaufgeräte 33 Eggen Zinkeneggen Starreggen Wälzeggen Flexible Eggen Krümelwalze Spatenrollegge Scheibeneggen EinfachUnd Doppelscheibenegge Federzinkeneggen 34 Sekundärbodenbearbeitung • Liegt zwischen Primär- und Sekundärbodenbearbeitung längere Zeit (z.B. Winter): Verringerung der Bearbeitungsintensität für Sekundärbodenbearbeitung (Frostgare, Quellung/Schrumpfung etc.) • Bei Frühjahrsbestellung geringere Bearbeitungstiefe, um Austrocknung zu minimieren 35 Grubber • • • • • • Für Primär- und Sekundärbodenbearbeitung Lockern, Mischen, Krümeln, Einebnen des Bodens Aufbrechen verkrusteter Bodenschichten Zerschneiden/Herausreißen von Unkrautwurzeln Arbeitstiefe bis 30 cm Hohe Flächenleistung traktor-gebraucht.hymn.at cronline.de pumpentechnik-djn.de 36 Grubber-Bauarten Schälgrubber • vorzugsweise für Stoppelbearbeitung und Einarbeiten von organischem Material • Tiefe < 15 cm • Strichabstand 20 - 25 cm, Arbeitsbreite bis 5 m und breiter • Doppelherz- oder Gänsefußschare • häufig in Kombination mit Nachläufer 37 Grubber-Bauarten Kurzgrubber • Einsatz häufig in Kombination mit Zapfwellen-Geräten (Bodenfräse, Rotor- oder Kreiselegge) • vorwiegend für Stoppelbearbeitung • starre Zinken zum groben Aufbrechen • Arbeitsbreite bis 5 m und breiter 38 Zinkenformen von Grubbern •Starr (mit Einstellmöglichkeit des Schnittwinkels (1)): •Oft mit Doppelherzschar (10-45°), bei Schäl- und Kurzgrubbern, schnelle Arbeitsgeschwindigkeit, sicheres Einhalten der eingestellten Arbeitstiefe; kein seitliches Ausweichen; Scherschrauben als Überlastsicherung 1 39 Zinkenformen von Grubbern Starr: • typischer Zinken für Lockerung auf volle Krumentiefe • eingeschränkte Mischwirkung • akzeptabler Zugkraftbedarf durch flachen Zinkenanstellwinkel Überlastsicherung: mit Scherschraube mit Druckfeder 40 Zinkenformen von Grubbern Halbstarr: • Federwirkung an Druckfeder (1) einstellbar; • wirksamer Überlastungsschutz auf verhärteten oder steinigen Böden • Arbeitstiefe auf wechselnden Böden ungleichmäßig 1 41 Zinkenformen von Grubbern Voll gefedert: • Zinken federt bei Überlastung nach hinten und seitlich aus • kein gleichmäßiger Tiefgang/ Strichabstand; • Vibration im Boden fördert Bearbeitungseffekt und Krümelwirkung • Geringere Verstopfungsneigung Spiralfeder Blattfeder 42 Grubberzinkenformen • Starre Zinken: erlauben exakte Tiefenführung bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten; gesichert mit Scherschrauben • Halbstarre Zinken: Druckfeder/Hydrauliksystem lenken bei Überlastung Zinken nach oben aus • Federzinken: vertikales und horizontales Ausweichen, dadurch ungleichmäßigeres Ergebnis • Meißelschar: z.B. zum Freihalten von Säschlitzen 43 Grubberscharformen • tiefes Lockern: schmale Schare • flaches Mischen: breite Schare Doppelherz- Flügel- Gänsefußschar kress-landtechnik.de kupfer-anton.de de.wikipedia.org Zinkenformen Grubber Starr, für steinarme Böden Halbstarr, für steinige, harte Böden Gefedert, Hauptsächlich fürs Schälen, Federung verhindert Verstopfen 45 Scharformen Grubber Meißelschar Doppelherzschar Gänsefußschar 46 Grubberwirkung auf den Boden einfach bearbeitet zweifach bearbeitet unbearbeitet Werkzeugabstang Werkzeugbreite 47 Sekundärbodenbearbeitungsgeräte mit Zapfwellenantrieb • verlustarme Übertragung der Traktor-Motorleistung • maßgerechte Einstellung des Zerkleinerungseffekts • einmaliger Bearbeitungsgang - weniger Bodenbelastung durch mechanische Auflast aber größere Gefügeinstabilisierung • Kombinierbarkeit mit anderen Bodenbearbeitungsgeräten bzw. mit Geräten zur Aussaat • Geräteeinteilung nach: Antriebsart, Wirkung und Einsatzbereich • Zerkleinerungseffekt beeinflusst durch: Werkzeugform, Umdrehungsgeschwindigkeit, Fahrgeschwindigkeit 48 Zapfwellengetriebene Geräte Zapfwellenegge, Kreiselegge Bodenfräse 49 Zapfwellengetriebene Geräte Vorteile: • Bessere Ausnutzung der Motorleistung • Vermeidung von Schlupf • gezielter Arbeitseffekt einstellbar • Vielseitig verwendbar durch gute Kombinationsmöglichkeiten Nachteile: • Relativ teuer • Beschränkte Arbeitsbreite • Höhere Verschleißkosten • Relativ geringe Flächenleistung 50 Rüttelegge • 3-4 Zinkenbalken, oszillierende Bewegungen quer zur Fahrtrichtung (gute Einebnung, verstopft schnell nicht zur Einarbeitung von Ernteresten geeignet) • Hauptsächlich zur Saatbettbereitung nach dem Pflügen bei leichten-mittleren Böden http://www.technikboerse.com/pictures/ 49101647/1248243_691124.jpg 51 • Horizontal rotierende Zinkenpaare • Gleichmäßige Einebnung Zinkenrotor • Quer zur Fahrtrichtung liegende Welle mit starren Werkzeugen • Intensive Zerkleinerung • Relativ gute Einarbeitung von Pflanzenresten • Fräse dem Zinkenrotor ähnlich, Fräse hat größere Arbeitstiefe, Werkzeuge anders angeordnet http://www.hell-landmaschinen.com www.steverding-landmaschinen.de Kreiseleggen 52 Gerätekombinationen Zielsetzung: • Ergänzung erwünschter Arbeitseffekte • Weniger Arbeitsgänge • Weniger Verdichtung und Fahrspuren • Verringerte Aufwendungen (Zeit, Energie) • Termineinhaltung • Termingerechte Feldbestellung Beispielhafte Gerätekombination zur Saatbettbereitung und Aussaat (nach erfolgter Primärbodenbearbeitung): • Krümelung durch Rüttelegge, -Kreiselegge, oder Kreiselgrubber • Planierung und Vorverdichtung durch Planierschild • Streifenweise Rückverfestigung durch Reifenpacker • Saatgutablage in rückverfestigte Streifen durch Normal- oder Rollschare • Saatgutbedeckung durch Exaktstriegel 53 Beispiel Gerätekombination Kreiselegge mit FlügelscharVorgrubber und Walze zur Rückverdichtung: • Flügelschare Grubber: bearbeiten Boden auf Pflanz/Saatbetttiefe • gleichmäßig gelockertes, krümeliges und rückverdichtetes Pflanz/Saatbett www.lohnunternehmen-kiss.de 54