Bemerkenswerte und unvergessene Spiele

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Bemerkenswerte und unvergessene Spiele
Bemerkenswerte und unvergessene Spiele
Saison 1976/77, Kreisliga A, 27. Spieltag: Berge – SSV Meschede 2:1(0:1)
Das wohl legendärste Spiel in der Berger Vereinsgeschichte war das zweitletzte Spiel der
Saison 1976/77.
Gegner war der SSV Meschede, der den Bezirksliga-Aufstieg vor Augen hatte.
Berge selbst stand auf Rang 3.
Und so quetschten sich zu diesem absoluten Spitzenspiel über 1.000 Zuschauer auf den
damals noch sehr kleinen Berger Rechenberg.
Es herrschte Volksfeststimmung.
Zunächst war Meschede die bessere Mannschaft und ging durch ein Tor von Peter Flashar mit
1:0 in Führung.
Doch Berge kämpfte leidenschaftlich und kam in der 57. Minute durch Hansi Berghoff zum
Ausgleich. Den viel umjubelten Siegtreffer erzielte der eingewechselte Alfred Hoheisel in der
87. Minute.
Damit verspielte Meschede den Aufstieg und der SV Holthausen stieg in die Bezirksliga auf.
Berge wurde starker Dritter.
Mannschaftsaufstellung dieses legendären Spiels:
1 Manfred Menne
2 Klaus Zang
3 Udo Wolter
4 Udo Wiesehöfer
5 Antonius Krämer
6 Friedhelm Brüggemann
7 Karl-Josef Menne
8 Franz-Josef Berels
9 Josef Rempe (80. Alfred Hoheisel)
10 Hansi Berghoff
11 Ralf Paul
Saison 1979/80, Kreisliga B, Berge – IGAS Schmallenberg 10:6(8:2)
Das mit Abstand torreichste Spiel aller Zeiten fand im Frühjahr 1980 gegen die italienische
Mannschaft von IGAS Schmallenberg statt.
Auf dem damals noch sehr schlechten Rasenplatz mit Maulwurfshügeln und großen grasfreien
Gebieten vor dem Tor kam Berge vor allem in der ersten Hälfte viel besser zu Recht und
führte zur Pause mit dem unglaublichen Ergebnis von 8:2.
Nach dem Wechsel ließen es die Berger Spieler etwas ruhiger angehen.
Dafür gab es Streit zwischen einigen Berger Zuschauern und dem italienischem Gästetorwart.
Dieser bewarf daraufhin die Zuschauer hinter seinem Tor mit Matsch aus seinem Torraum.
Aber die Lage beruhigte sich schnell wieder und Berge kam letztlich zu einem historischen
10:6 – Erfolg, stieg aber dennoch am Ende der Saison in die C-Liga ab und IGAS
Schmallenberg schaffte den Klassenerhalt.
Saison 1980/81: Kreisliga C-Nord, 1. Spieltag
Nach dem Abgang vieler guter Spieler hatte es Berge geschafft, innerhalb von nur 3 Jahren
von einer Spitzenmannschaft der Kreisliga A bis in die Kreisliga C-Nord abzurutschen.
Dieser Untergang wurde auch von den Berger Zuschauern honoriert: Sie kamen nicht mehr.
Und so fand das erste Spiel in der Kreisliga C-Nord vor genau 3 Zuschauern statt.
Dieses waren alles Berger, auch namentlich noch bekannt, denn die Gastmannschaft,
irgendeine Zweite oder Dritte Mannschaft aus den Niederungen der C-Liga, hatte niemand als
Zuschauer mitgebracht.
Das Endergebnis ist heute nicht mehr bekannt.
Bekannt ist aber, dass Berge als Tabellenführer wieder in die B-Liga aufstieg.
Saison 1985/86: Kreisliga B, 22. Spieltag: Berge – Hennerartal II 9:0(6:0)
Zu einem Rekordsieg kam Berge gegen die II. Mannschaft von Hennerartal.
Die Gäste spielten in den ersten 7 Minuten nur mit 7 Spielern!
Die weiteren trudelten dann nach und nach ein.
Aber erstaunlicherweise schaffte es Berge nicht gegen die 7 Spieler ein Tor zu erzielen.
Erst als alle da waren, kam Berge richtig in Fahrt und führte zur Halbzeit schon mit 6:0.
Legendär bleibt auch die 71. Minute dieses Spiels: Manfred Berghoff und Andreas Kemper
wollten beim Stand von 7:0 einen Elfmeter indirekt verwandeln, dies war damals noch
erlaubt.
Manfred Berghoff sollte den Ball kurz antippen und Andreas Kemper wollte ihn verwandeln.
Das Zuspiel von Berghoff war aber dermaßen missraten, dass die Gäste eher am Ball waren
als Andreas Kemper.
Das sorgte für lautstarke Erheiterung unter den Gästen, die aber sonst nichts zu lachen hatten
und kurz darauf noch zwei Treffer kassierten.
Saison 1991/92: Kreisliga A, 30. Spieltag: Berge – Cobbenrode 1:1(0:0)
Ein denkwürdiges Spiel fand am letzten Spieltag der Saison 1991/92 statt.
Berge hatte die Möglichkeit zum zweiten Mal nach 1990 in die Bezirksliga aufzusteigen und
hatte in der Tabelle bei der damaligen 2-Punkte-Regel zwei Punkte Vorsprung auf den
FC Lennetal.
Berge brauchte also noch einen Punkt im letzten Heimspiel gegen Cobbenrode, um den
Aufstieg perfekt zu machen.
Über 300 erwartungsfrohe Zuschauer waren auf den Rechenberg gekommen.
Doch sie sahen ein nervöses Spiel der Berger und es stand ewig 0:0.
Dieses Ergebnis hätte ja noch ausgereicht, doch dann gingen die Gäste in der 80. Minute
plötzlich mit 0:1 in Führung.
Unglaubliche Stille auf dem Rechenberg.
Und als in der 92. Minute ein Ball weit über das Sportheim geschossen wurde, erwartete
schon jeder den Abpfiff. Einige enttäuschte Zuschauer wanderten schon ab.
Doch der Abpfiff kam noch nicht!
In der 95. Minute gab Christian Flüchter den Ball scharf von links in den Strafraum und
Andreas Lobe drückte ihn doch noch über die Linie.
Danach wurde er fast erdrückt, denn Spieler, Betreuer und Zuschauer liefen auf den Platz und
sprangen alle übereinander.
Andreas Lobe überstand das ganze mit leichtem Nasenbluten.
Berge war zum zweiten mal in die Bezirksliga aufgestiegen.
Im Nachhinein kam jedoch heraus, dass der FC Lennetal 2:4 verloren hatte und auch eine
Niederlage somit für Berge gereicht hätte.
Wäre das vorher bekannt gewesen, wäre dies kein legendäres Spiel geworden.
Saison 1992/93: Bezirksliga 5, 15. Spieltag: VfB Marsberg – Berge 9:1(4:0)
Die höchste Klatsche aller Zeiten gab es im Dezember 1992 in Marsberg.
Der Tabellenführer war turmhoch überlegen, ließ jedoch in der ersten halben Stunde noch alle
Chancen aus. Doch dann fiel das 1:0 und Berge brach vollkommen ein.
Nicht den Hauch einer Chance hatte Berge, das lediglich durch Manfred Ebermanns Elfmeter
in der 87. Minute für Ergebniskosmetik sorgte.
Für diesen Treffer kassierte Ebermann später 50,- DM.
Ein Berger Fan hatte nämlich vorher Ebermann versprochen, wenn er ein Tor schießt,
bekommt er 50,- DM.
In den Schlussminuten kassierte Berge noch zwei Treffer.
9 Tore in einem Spiel hatte Berge vorher und auch danach nie wieder kassiert.
Saison 1993/94: Kreisliga A, 17. Spieltag: Arpe/Wormbach – Berge 7:2(5:2)
In der Saison 1993/94 spielte Berge extrem stark, erzielte über 100 Tore und stieg auch
souverän zum dritten Mal in die Bezirksliga auf.
Nur eine einzige Niederlage kassierte Berge in der gesamten Saison, doch die hatte sich
gewaschen.
Auf dem schneebedeckten Aschenplatz in Bracht verlor Berge bei Nebel und Flutlicht
vollkommen den Durchblick und kassierte 7 Treffer, davon alleine 4 in den letzten acht
Minuten vor der Pause.
Aber vielleicht brauchte Berge diese Niederlage auch, denn danach schaffte Berge aus den
letzten 14 Spielen noch 12 Siege und 2 Unentschieden.
Saison 1993/94: Kreisliga A, 30. Spieltag: Fredeburg – Berge 2:3(1:1)
Das letzte Spiel war eigentlich kein besonderes Spiel mehr, Berge war längst in die
Bezirksliga aufgestiegen.
Es ging eigentlich nur noch darum, wer das 100. Saisontor schießt.
Schon in der 9. Minute gab es Foulelfmeter für Berge.
Diesen sollte Stephan Dörr, der schon jahrelang für Berge spielt und noch nie ein Tor erzielte,
verwandeln – und --- er verschoss!! So blieb es Torjäger Ferdi Hütter überlassen, das 100.
Saisontor zu erzielen. Stephan Dörr schaffte übrigens erst in der Saison 1996/97 seinen ersten
Treffer.
Saison 1994/95: Bezirksliga 5, 17. Spieltag: Allagen – Berge 3:4(1:2)
Dieses Spiel geht nur aus einem einzigen Grund in die Geschichte ein und zwar weil
Martin Bierbaum in der 82. Minute hier sein einziges Tor für Berge für die nächsten 14 Jahre
erzielte.
Diese lange Durstrecke konnte er erst mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit beim 9:0 gegen
Eslohe II in der Saison 2008/09 beenden.
Am letzten Spieltag derselben Saison erzielte er übrigens noch einen dritten Treffer beim 5:0
in Velmede/Bestwig II.
Saison 1999/00: Bezirksliga 5, 1. Spieltag: Berge – Winterberg 0:2(0:0)
Ein Spiel, das gegen schwache Winterberger eigentlich hoch gewonnen werden musste.
Aber es sollte anders kommen, denn ein Berger Spieler wäre an diesem Tag besser im Bett
geblieben: Berges Torwart Uli Erves.
Seine erste Aktion hatte er in der 18. Minute, als es Strafstoß für Berge gab.
Uli Erves wollte wohl auch mal in die ewige Torschützenliste und führte den Elfmeter aus,
doch sein strammer Schuss ging weit am Tor vorbei.
In der 52. Minute dann Uli Erves’ zweiter Aussetzer: bei einem Eckball segelte er am Ball
vorbei und Oberließen brauchte nur noch einköpfen.
Schließlich der letzte Akt in der 75. Minute: den alleine auf das Tor stürmende Oberließen
brachte Uli Erves zu Fall und sah vom trinkfreudigen Schiedsrichter aus dem Siegerland die
rote Karte.
Saison 2003/04: Bezirksliga 5, 14. und 15. Spieltag:
Langscheid/Enkhausen – Berge 8:0(5:0) und Berge – Birkelbach 0:5(0:2)
Zwei historische Niederlagen kassierte Berge innerhalb einer Woche.
Denn das 0:8 in Langscheid war neben dem 1:9 in Marsberg von 1992 die höchste
Auswärtsniederlage aller Zeiten.
Und nur eine Woche später setzte es mit dem 0:5 gegen Birkelbach die höchste
Heimniederlage aller Zeiten.
Berge war nach diesen Niederlagen Letzter der Bezirksliga und stieg am Ende der Saison
auch ab.
Immerhin wurde man noch Zweitletzter.
Saison 2004/05: Kreisliga A, 10. Spieltag: Berge – Anadoluspor Ramsbeck: Abbruch
Wieder einmal kam es bei einem Spiel von Anadoluspor zu einem Eklat.
Nachdem beim Spielstand von 1:1 Schiedsrichter Wüllner in der 49. Minute einem Spieler
von Anadoluspor die rote Karte zeigte, stürmten Zuschauer auf den Platz und wollten dem
Schiedsrichter an den Kragen.
In einer Traube von Menschen ging dieser dann plötzlich zu Boden und pfiff das Spiel
folgerichtig ab.
Später stellte sich heraus, dass Schiedsrichter Wüllner zwei Rippen gebrochen wurden.
Die randalierenden Spieler hatten auch noch die Kabinentür schwer beschädigt.
Folgen für Anadoluspor:
Anzeige des Schiedsrichters wegen Körperverletzung.
Anzeige von Berge wegen Sachbeschädigung.
2 Jahre Sperre für den „Schläger“ (Name bekannt).
Hohe Geldstrafen für das Verfahren und den Spielabbruch.
Bis Jahresende wurden auf Kosten von Anadoluspor nur noch Schiedsrichtergespanne für
Spiele dieser Mannschaft angesetzt und außerdem standen alle Spiele bis Saisonende unter
Beobachtung.
Spielwertung: 2:0 für Berge.
Saison 2006/07: Kreisliga A, 15. Spieltag: Berge –Dorlar/Sellinghausen 3:5(2:1)
Eine vollkommen dämliche Niederlage kassierte Berge gegen Dorlar/Sellinghausen.
Nachdem Berge zur Pause noch mit 2:1 geführt hatte, drehten die Gäste durch Tore in der 64.
und 70. Minute plötzlich das Spiel.
Manfred Ebermann gelang dann aber in der 79. Minute der völlig verdiente Ausgleich.
Doch dann brach die Nachspielzeit an und in der schlug sich Berge dann selber.
Denn in der 92. und 93. Minute unterliefen Martin Bierbaum und Volker Bönner noch
2 Eigentore (!) zum 3:5 – Endstand.
Saison 2006/07: Kreisliga A, 20. Spieltag: Wennemen/Olpe – Berge 1:2(0:1)
Einen sehr glücklichen Sieg feierte Berge beim Lokalrivalen.
Denn beim Spielstand von 1:1 pfiff der Schiedsrichter das Spiel plötzlich ab, obwohl noch
5 Minuten zu spielen waren.
Nach lautstarken Protesten wurde die Begegnung wieder angepfiffen.
Und dann gelang Frederik Wagner mit einem fulminanten Schuss doch noch der glückliche
Siegtreffer für Berge.
Saison 2009/10: Kreisliga A, 30. Spieltag: Anadoluspor Ramsbeck – Berge 3:6(1:1)
Ein kuriosen Spiel erlebten die Zuschauer bei ganz schlechten Witterungs- und
Platzverhältnissen.
Berge zeigte lange Zeit beim sicheren Absteiger eine ganz schwache Leistung und lag nach
82 Minuten noch verdient mit 1:3 zurück.
Doch dann brachen die Gastgeber plötzlich total ein und Berge gewann noch mit 6:3!
Die fünf Tore für Berge fielen in der 82., 86., 87., 89. und 90. Minute – unglaublich!
Und eigentlich hätte sogar noch ein Treffer für Berge in der Nachspielzeit fallen müssen.
Christian Rempe lief alleine auf das Tor zu, als der Schiedsrichter – wahrscheinlich aus
Mitleid mit Anadoluspor – das Spiel plötzlich abpfiff.
Saison 2010/11: Kreisliga A, 12. Spieltag: Wenholthausen – Berge 0:7(0:2)
Eines der besten Spiele der letzten Jahre zeigte Berge beim Lokalderby in Wenholthausen.
Nachdem es zur Pause bereits 2:0 für Berge stand, drehte Berge in der 2. Habzeit total auf und
ließ die Gastgeber überhaupt nicht mehr zum Zug kommen.
Berge zeigte Kombinationen vom feinsten und gewann letztlich mit 7:0.
Das bedeutete gleichzeitig die Einstellung des höchsten Auswärtssieges aller Zeiten.
Doch Berge hätte eigentlich noch viel höher gewinnen müssen, denn vor allem zum Schluss
wurde eine Vielzahl von Chancen noch vergeben.