Sportliche Begleiter Retriever

Transcription

Sportliche Begleiter Retriever
Retriever:
Sportliche
Begleiter
Labrador Retriever
Golden Retriever
Als Vorfahr des Labradors gilt der St. John’s
Dog, den Seefahrer im frühen 19. Jahrhundert
aus Neufundland nach Schottland und England
mitbrachen. Der englische Landadel fand Gefallen an den talentierten Hunden und züchtete
daraufhin reine Labrador Retriever, die 1903
vom englischen Kennel-Club als Rasse anerkannt wurden.
Diese Rasse ist die erste Schönheitszucht eines
Arbeitshundes. Der schottische Adelige Lord
Tweedmouth kaufte im Jahr 1864 einen gelben
Retriever als Apportierhund für die Jagd. Mit
dessen Arbeit war er zufrieden, nicht jedoch
mit seinem Äußeren. Er paarte ihn deshalb mit
einer Wasserspanielhündin und züchtete diese
Linie durch weitere Kreuzungen mit einem
gelben Labrador, einem Setter und einem Bluthund sorgfältig weiter. Heute zählt der Golden
Retriever zu den häufigsten Rassehunden im
angelsächsischen und deutschsprachigen Raum.
Der typische Labrador ist mittelgroß und
kompakt bei rund 30-35 Kilogramm Körpergewicht. Die kräftigen Hunde mit der starken
Brust und der ausgeprägten Lendenpartie haben kurzes, dichtes, glattes Fell mit wetterfester
Unterwolle. Das Fell kann gelb, schwarz oder
braun sein.
Der Labrador Retriever ist ein geduldiger und
ausgeglichener Hund, der intensiven Kontakt zu seinen Menschen braucht. Seine Leidenschaft ist das Apportieren und das Wasser.
Durch seine geistigen und körperlichen Talente
sowie seinen positiven Charakter eignet er sich
als Therapie-, Rettungs- und Jagdhund sowie
als Sportpartner oder einfach nur als Familienhund. Als Wachhund ist er aufgrund seines
Wesens allerdings völlig ungeeignet. Trotz seiner ruhigen Art braucht der Labrador viel Bewegung und rassegerechte Beschäftigung. Wer
ausreichend Zeit für ihn aufbringen kann, wird
in ihm einen treuen Partner finden.
Zum typischen Erscheinungsbild des Golden
Retrievers gehört das gold- bis cremefarbene
langhaarige Fell, glatt oder auch leicht gewellt,
mit dichter, wetterfester Unterwolle. Sein Körperbau ist harmonisch und muskulös mit einem
gut entwickelten Knochenapparat, der ihn zu
kraftvoller Bewegung befähigt.
Der Golden Retriever gilt als besonders vielseitiger Hund mit einem ausgeprägten Willen
zum Gehorsam und kann in vielen Disziplinen
glänzen. Er arbeitet sehr gerne und benötigt
eine sinnvolle Aufgabe, wie Apportier- oder
Sucharbeit. Auch als Jagdhund, Rettungshund,
Begleithund oder Spürhund ist er einsetzbar.
Seine sprichwörtliche Sanftheit erklärt seinen
Erfolg als Familienhund, aber auch er braucht
Menschen, die sich viel mit ihm beschäftigen.
Nur als Begleiter zum Spazierengehen wird er
sehr bald unterfordert sein.
Flat Coated Retriever
Flat Coated Retriever
Sein Ursprung geht ebenfalls auf den St. John’s
Dog zurück. Durch Kreuzungen mit Settern
und collieartigen Hunden entstand schließlich
der Flat Coated Retriever, der besonders beim
englischen Adel beliebt und verbreitet war.
Durch den enormen Aufschwung der Labrador
und Golden Retriever verschwand der Flat Coated Retriever nach dem Zweiten Weltkrieg fast
gänzlich. Nur wenigen Züchtern ist es zu verdanken, dass diese wunderbare Rasse vor dem
Aussterben bewahrt wurde.
Golden Retriever
Er ist der eleganteste unter den Retriever-Rassen. Sein Körperbau ist kraftvoll, ohne schwerfällig zu wirken und seine Bewegungen fließend.
Das Fell ist mittellang, glatt anliegend bis leicht
gewellt und seidig glänzend, die Farbe entweder
schwarz oder braun.
Der Flat Coated Retriever ist ein Jagdhund
mit ausgeprägtem Finde- und Apportierwillen.
Sein etwas überschäumendes Temperament
gepaart mit Sensibilität stellt vor allem in der
Jugend große Anforderungen an die Geduld
und das Einfühlungsvermögen des Besitzers.
Bei liebevoll-konsequenter Erziehung wird er
jedoch zum aufmerksamen Jagdbegleiter und
anhänglichen Familienhund, der den Kontakt
zum Menschen braucht. Auch Hunde-Anfänger
werden mit dieser Rasse Freude haben, vorausgesetzt sie können ihm viel Bewegung im Freien
und eine sinnvolle Beschäftigung bieten.
Fotos: www.shutterstock.com/ iko, Irina oxilixo Danilova, Erik Lam
Labrador Retriever
Retriever gelten als ideale Familien- und Begleithunde. Ihr Wesen ist
sanft und sie besitzen ein großes Herz für Kinder. Zu den wohl bekanntesten der sechs existierenden Rassen zählen der Golden Retriever und der Labrador. Aber auch der sportlich-elegante Flat Coated
Retriever erfreut sich großer Beliebtheit. Die sportlichen Hunde nutzen jede Gelegenheit zum Schwimmen und wollen mit Apportierund Lernspielen beschäftigt werden.
Nova Scotia Duck Tolling Retriever
Curly Coated Retriever
Der „neuschottische Enten anlockende Wiederbringer“, so die wörtliche Übersetzung, ist die
kleinste unter den Retriever-Rassen. Der Nova
Scotia Duck Tolling Retriever stammt aus der
kanadischen Provinz Nova Scotia und entstand
vermutlich aus dem Mix einheimischer indianischer Hunde mit verschiedenen Spanielrassen,
Settern, Labrador und Golden Retrievern. Seit
ca. 1920 wird er auf Rassereinheit gezüchtet.
Diese wenig verbreitete Hunderasse ist die älteste Rasse aus der Familie der Retriever. Der
Curly Coated Retriever, auch kurz als Curly
bezeichnet, entstand durch Kreuzung eines
Neufundländers mit einem Irish Water Spaniel
sowie später verschiedenen Pudeln. In seinem
Herkunftsland England wurde die Rasse erstmals 1860 auf einer Ausstellung gezeigt. Er
wurde vorrangig als Gebrauchshund, insbesondere für die Wasserjagd, und als Beschützer von
Haus und Hof eingesetzt.
Der Toller, wie er auch genannt wird, ist ein
kompakter und kraftvoller Hund, dessen Fell
für die Apportierarbeit im Wasser optimiert ist.
Es besteht aus mittellangem, weichem Deckhaar und dichter Unterwolle und bietet so den
idealen Schutz vor Nässe und Kälte. Die Fellfarbe
reicht von verschiedenen Rotschattierungen bis
Orange, idealerweise mit weißen Abzeichen an
der Rute, den Pfoten und der Brust.
Curly Coated Retriever
Chesapeake Bay Retriever
Der Chesapeake Bay Retriever, kurz Chesapeake oder Chessie genannt, ist die einzige amerikanische Retriever-Rasse. Sein Name geht auf
die gleichnamige Bucht in Maryland zurück,
wo um 1800 zwei Neufundländer Welpen aus
einem gestrandeten Schiff gerettet wurden, die
man mit amerikanischen Jagdhunderassen einkreuzte. Er wurde ebenfalls als Jagdhund zum
Apportieren von Niederwild gezüchtet, unterscheidet sich von den in Europa bekannteren
Retriever-Rassen jedoch nicht nur im Aussehen.
Curly Coated Retriever sind intelligente Jagdhunde mit viel Temperament und einem selbstsicheren
Wesen, die viel Platz und Auslauf
benötigen. Ihr Wach- und Schutztrieb ist ausgeprägt – sie sind zwar
freundlich, aber Fremden gegenüber
zurückhaltend. Diese Rasse wird spät erwachsen und ist eigensinnig. Den für die RetrieverRassen sprichwörtlichen Unterordnungswillen
wird man bei ihnen nicht vorfinden. Deshalb
braucht ein Curly eine einfühlsame konsequente Erziehung und eine klare Führung. Erhält
er dazu noch eine sinnvolle Beschäftigung und
entsprechende Auslastung, ist er ein liebenswerter, anhänglicher und umgänglicher Gefährte,
der sich eng an seine Menschen bindet.
Die Struktur des gewellten Fells an Hals, Nacken, Rücken, Lenden und Rute stellt eine
Besonderheit dieser Rasse dar und macht den
Chesapeake zu einem sehr wetterharten Hund,
der auch bei Schnee und Eiswasser eingesetzt
werden kann. Sein Fell wirkt “ölig”, die Unterwolle ist so dicht, dass praktisch keine Nässe
an die Haut dringt. Die Fellfarbe ist ebenfalls
auf die Arbeitsumgebung optimiert und kann
braun, rotbraun oder strohfarben sein.
Nova Scotia Duck Tolling Retriever
Ein Chessie sieht zwar aus wie ein Labrador mit
welligem Fell, charakterlich unterscheiden sich
die Rassen aber deutlich, denn der unerschrockene Chesapeake hat von Natur aus auch einen
natürlichen Schutztrieb und ist sehr misstrauisch Fremden und anderen Hunden gegenüber.
Er ist kein Hund für Anfänger, denn man benötigt für ihn eine gehörige Portion Hundeverstand, Geduld und Konsequenz. In Verbindung
mit viel körperlicher und geistiger Beschäftigung ist er jedoch ein toller Familienhund, der
zu seinen Menschen eine enge Beziehung entwickelt.
Chesapeake Bay Retriever
Fotos: www.shutterstock.com/ WilleeCole Photography, Erik Lam, Zuzule
Diese Rasse ist ein Geheimtipp für Agility-Fans:
Sie ist intelligent, gelehrig und ausdauernd mit
einem ausgeprägten Spieltrieb. Der Toller ist
wie alle Retriever ein hervorragender Schwimmer und begeisterter Apportierer. Auch er zeichnet sich durch einen ausgeprägten Willen zum
Gehorsam aus und gilt als freundlich, anhänglich und leicht erziehbar. Trotzdem ist er in der
Haltung anspruchsvoll und muss viel beschäftigt werden, um seine Intelligenz und seinen
Arbeitseifer zu befriedigen. Als reiner Begleithund oder Wohnungshund ist der Duck Tolling
Retriever völlig ungeeignet. Wird er nicht zum
Jagdhelfer ausgebildet, muss man ihm Alternativen bieten – dann ist er auch ein unkomplizierter Hausgenosse.
Mit bis zu 69 Zentimeter ist er der größte unter den Retrievern mit einem kräftigen, drahtigen Körperbau. Sein Haarkleid in Schwarz
oder Braun ist unverkennbar: Der gesamte
Körper, einschließlich Rute und Läufe, ist
dicht mit Locken bedeckt. Lediglich die
Maske (Gesicht) und die unteren Läufe sind kurz und glatt
behaart.