Thema: „Die Verurteilten“ - Evangelische Freikirche, Gemeinde
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Thema: „Die Verurteilten“ - Evangelische Freikirche, Gemeinde
Thema: „Die Verurteilten“ Leittext: Matthäus 27,15-30 Prediger: Pastor Paul Akst 1 15 Es war Brauch, dass der Statthalter jedes Jahr anlässlich des Passahfestes einen Gefangenen freiließ, den das Volk bestimmen durfte. 16 In diesem Jahr saß ein berüchtigter Verbrecher namens Barabbas im Gefängnis. 17 Als die Menge sich an diesem Morgen vor dem Haus von Pilatus versammelt hatte, fragte er sie: "Welchen soll ich für euch freilassen - Barabbas oder Jesus, den man den Christus nennt?" 18 Denn er wusste Richterstuhl saß, schickte ihm seine Frau eine Nachricht: "Lass diesen unschuldigen Mann in Ruhe; ich hatte letzte Nacht seinetwegen einen schrecklichen Traum." 20 In der sehr wohl, dass sie Jesus nur aus Neid verhaftet hatten. 19 Während Pilatus auf dem Zwischenzeit hatten die obersten Priester und die Ältesten das Volk aufgehetzt: Es sollte die Freilassung von Barabbas und die Hinrichtung von Jesus fordern. 21 Als der Statthalter noch einmal fragte: "Wen von diesen beiden soll ich freilassen?", rief die Menge: "Barabbas!" 22 "Aber wenn ich Barabbas freilasse", fragte Pilatus, "was soll ich dann mit Jesus machen, der Christus genannt wird?" Und alle schrien: "Kreuzige ihn!" 23 "Warum?", wollte Pilatus wissen. "Was hat er denn verbrochen?" Aber die Menge schrie nur noch lauter: "Kreuzige ihn!" 24 Pilatus sah, dass er so nicht weiterkam und dass sich ein Tumult anbahnte. Da ließ er sich eine Schüssel mit Wasser bringen und wusch sich vor den Augen der Menge die Hände mit den Worten: "Ich bin unschuldig am Blut dieses Mannes. Die Verantwortung liegt bei euch!" 25 Und die Menge schrie zurück: "Wir übernehmen die Verantwortung für seinen Tod - wir und unsere Kinder!" 26 Also ließ Pilatus Barabbas frei. Jesus aber ließ er auspeitschen und lieferte ihn dann den römischen Soldaten aus, die ihn kreuzigen sollten. 27 Einige der Soldaten des Statthalters brachten Jesus in das Prätorium und riefen alle anderen Soldaten zusammen. 28 Sie zogen ihn aus und legten ihm ein purpurrotes Gewand an. 29 Dann machten sie eine Krone aus langen, spitzen Dornen, setzten sie ihm auf den Kopf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand als Zepter. Daraufhin knieten sie vor ihm nieder, verhöhnten ihn und grölten: "Sei gegrüßt, König der Juden!" 30 Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock weg und schlugen ihn damit auf den Kopf.1 Wir befinden uns in unmittelbarer Nähe der Kreuzigung Jesu. Wir lesen von einer Gewohnheit des Provinzgouverneurs Pilatus, einen Gefangenen frei zu lassen. Ein Verurteilter wird freigelassen und ein freier Mann wird verurteilt. Wenn wir schon bei den Verurteilten sind: Wie viele Verurteilte werden hier im Text erwähnt? Jesus Barabbas (V.16) Jesus Christus (V.17) Pilatus selbst (V.19+26) Das Volk, deren Kinder und die Schriftgelehrten (V.20+25) Die Soldaten (V.27ff) Jesus Barabbas (V.16) – der rechtmäßig nach dem Gesetz verurteil worden war, weil er eines oder mehrere Verbrechen begangen hatte. Dieser Mann wurde freigelassen, weil nach der Gewohnheit des Provinzgouverneurs zum Fest ein Gefangener freigelassen wurde. Das Los entschied darüber. Ich denke nicht, dass er der einzige Gefangene war. 1 Bibelübersetzung Neues Leben (NL) c:\dokumente und einstellungen\administrator\eigene dateien\reich gottes\gego bergen\übersetzung godi\unterlagen\20080321 p. akst die verurteilten.doc Thema: „Die Verurteilten“ Leittext: Matthäus 27,15-30 Prediger: Pastor Paul Akst 2 Was für ein glücklicher Zufall, nicht wahr. Wie gut, dass unsere Erlösung aus der Sünde nicht so einem glücklichen Zufall zu verdanken ist. Wie gut, dass wir die Zusage Gottes haben, dass in Jesu Blut der neue Bund geschlossen wurde und bis zur seiner Wiederkunft gelten wird. Daran denken wir an Karfreitag mit dem Blick auf Ostern, wo die Erlösung vervollständigt wurde. Denn erst mit der Auferstehung Jesu von den Toten wurde die letzte Auswirkung der Sünde überwunden – der Tod, der uns von Gott trennt. Seit der Auferstehung wissen wir, dass die Sünde keine Macht mehr hat. Wie viel Barabbas davon verstand, weiß ich nicht, aber eins ist wohl sicher: die Freude über seine Begnadigung war riesig! Was Barabbas an diesem Tag erlebte, haben viele Millionen Menschen in geistlichem Sinn auch erlebt. Sie waren verurteilt, lebten unter der Last des Urteils und mit seinen Folgen, aber sie wurden begnadigt. Natürlich nicht, weil ein Los über sie entschied, sondern weil sie Jesus um die Vergebung ihrer Schuld baten. Warum das so einfach möglich war und ist wird deutlich, wenn wir uns den nächsten Verurteilten anschauen. Jesus Christus (V.17) – nach dem herrschenden Gesetz unschuldig in allen Anklagepunkten, aber trotzdem hingerichtet! Wie ist das möglich? Ein Irrtum, die Verkettung unglücklicher Umstände oder die Erfüllung 700 Jahre alter Prophezeiungen? In Jesaja 53,5.6 lesen wir: 5 Doch wegen unserer Vergehen wurde er durchbohrt, wegen unserer Übertretungen zerschlagen. Er wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden wurden wir geheilt! 6 Wir alle gingen in die Irre wie Schafe. Jeder ging seinen eigenen Weg. Doch ihn ließ der Herr die Schuld von uns allen treffen.2 Ja, es gibt „Zufälle“, nämlich all das, was Gott uns zufallen lässt. So ist uns seine Liebe zugefallen. Er liebt uns einfach, weil wir seine Geschöpfe sind. Keiner von uns war geboren, als bereits feststand, dass die Menschheit den Rettungsplan Gottes brauchen wird. Damals waren Adam und Eva frisch aus dem Garten Eden vertrieben worden, weil sie sich gegen Gott entschieden hatten. Schon damals war es die Liebe Gottes, die ihn den beiden ersten Menschen Tierfelle statt Feigenblätter geben lies. Es gibt keinen Christen auf dieser Welt, der das Angebot Gottes verdient hat. Es ist alles nur Geschenk – weil einer für alle bezahlt hat. Wir kennen den Spruch: „Es gibt nichts geschenkt.“ Auch bei Gott nicht. Bei all seiner Macht kann Gott nicht gegen sich selbst sein. Gegen seine Heiligkeit und Gerechtigkeit kann selbst Gott nicht handeln. Deshalb hat er beschlossen, Mensch zu werden und die Strafe für unsere Schuld selbst zu tragen. Wozu? Damit der Gerechtigkeit genüge getan wird. Denn Sünde kann nicht ungestraft bleiben. Weil die Sünde so schwerwiegend ist, müsste jeder Mensch sein Leben dafür hergeben, um von der Sünde freigesprochen zu werden. Das hätte zur Folge, dass es entweder keine Menschen mehr gäbe oder kein Mensch je die Möglichkeit gehabt hätte, wieder zu Gott zurück zu kehren. Wir Menschen wären dann für immer dem Kommando des Satans unterstellt. Wir wären für immer von Gott getrennt geblieben und müssten die schrecklichen Folgen der Sünde bis in alle Ewigkeit erleiden. Qualen, die ich mit anhaltenden Zahnschmerzen vergleichen möchte – nur ohne Zahnarzt und ohne Schmerzmittel. 2 Bibelübersetzung NL c:\dokumente und einstellungen\administrator\eigene dateien\reich gottes\gego bergen\übersetzung godi\unterlagen\20080321 p. akst die verurteilten.doc Thema: „Die Verurteilten“ Leittext: Matthäus 27,15-30 Prediger: Pastor Paul Akst 3 Das konnte Gott in seiner Liebe und Barmherzigkeit nicht zulassen. Er musste uns wieder zurückkaufen, er konnte gar nicht anders. Daran denken wir heute und danken ihm dafür. Der nächste Verurteilte hat über sich selbst das Urteil gesprochen: Pilatus (V.19+26) Auch wenn er seine Hände in Unschuld wusch, wurde er doch an Jesus schuldig. In Vers 19 lesen wir die Warnung seiner Frau, Pilatus solle nichts mit dem Jesus und seiner Verurteilung zu tun haben. Pilatus wiederholte mehrfach, dass Jesus unschuldig sei, aber er schaffte es nicht, die Volksmenge zu überzeugen. Das ist noch nicht einmal sein größtes Problem. Das liegt in einer Anweisung, die er gab. Wenn er Jesus schon nicht frei kriegen konnte, dann hätte er doch nicht die Schuld auf sich laden müssen, einen Unschuldigen auspeitschen zu lassen (V.26). Da wusch er sich gerade eben die Hände in Unschuld um sie wieder – frisch gewaschen – mit neuer Schuld zu besudeln. Aber das nahm ihm keiner krumm. Wir sind nicht in der Lage, Pilatus zu verurteilen. Wir können seine Tat nur von unserer Warte aus betrachten und uns darüber Gedanken machen. Das letzte Wort aber wird Jesus selbst haben, nicht wir. Es bleiben die Fragen offen: Warum musste Pilatus den Befehl zur Auspeitschung geben? Er wusste doch um den schrecklichen Tod am Kreuz. Gott weiß die Antwort. Fest steht nur, dass Pilatus die Warnung seiner Frau nicht beachtete. Die folgenden Verurteilten haben das Urteil über sich selbst gesprochen. Das allein wäre schon schlimm genug, - aber sie sprachen das Urteil auch über ihre Nachkommen. Das ist schwerwiegender Leichtsinn. Das Volk, dessen Kinder und die Schriftgelehrten (V.20+25). Als Pilatus ihnen zurief: „Dieser Mann ist unschuldig“ und sich zum Zeichen dafür die Hände mit Wasser wusch, antworteten sie: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“. Jesus selbst mahnt uns zum sinnvollen Umgang mit Worten, weil deren Bedeutung bei Gott und ihm selbst schwer wiegen. Er sagt uns, dass er von uns Rechenschaft fordern wird für jedes dahingesagte Wort. Der Segen des Vaters ist auch heute noch sehr schwerwiegend, auch wenn es in unserer Kultur nicht so gesehen oder geglaubt wird. Es bleibt dabei: Wenn ein Vater seine Kinder segnet, sind sie gesegnet. Vor Gott gilt das gesprochene Wort nach wie vor. Nicht umsonst wurde alles durch das Wort erschaffen und nicht umsonst warnt Jesus vor leichtfertigem Gebrauch von Schimpfworten. In Matthäus 5,21.22 lesen wir: 21 Ihr habt gehört, dass es im Gesetz von Mose heißt: 'Du sollst nicht töten. Wer einen Mord begeht, wird verurteilt.' 22 Ich aber sage: Schon der, der nur zornig auf jemanden ist, wird verurteilt! Wer zu seinem Freund sagt: 'Du Dummkopf!', den erwartet das Gericht. Und wer jemanden verflucht, dem droht das Feuer der Hölle.3 35 Ein guter Mensch spricht gute Worte aus einem guten Herzen, und ein böser Mensch spricht böse Worte aus einem bösen Herzen. 36 Ich sage euch: Am Tag des Gerichts müsst ihr euch für jedes böse Wort, das ihr sagt, verantworten (Matthäus 12,35.36).4 3 Bibelübersetzung NL 4 Bibelübersetzung NL c:\dokumente und einstellungen\administrator\eigene dateien\reich gottes\gego bergen\übersetzung godi\unterlagen\20080321 p. akst die verurteilten.doc Thema: „Die Verurteilten“ Leittext: Matthäus 27,15-30 Prediger: Pastor Paul Akst 4 Das bedeutet, dass wir auch Buße tun müssen für alle Worte, die Jesus nicht gefallen. Was ist also da in der Volksmenge geschehen? Das Volk und die Schriftgelehrten haben die Schuld für den Tod Jesu auf sich genommen und auch noch auf ihre Kinder gelegt. So leichtfertig, so unüberlegt, so folgenschwer. Allein Gott weiß, wie viele dieser Kinder unter diesem Fluch zu leiden hatten. Also lasst uns von diesen Selbstverurteilten lernen und vorsichtig und sinnvoll mit unseren Worten umgehen. Denn vor Gott gelten unsere Worte. Lasst uns einander segnen und nicht fluchen oder beschimpfen. Ich muss mich da an die eigne Nase packen. Nun kommen wir zu der Letzten Gruppe der Verurteilten. Auch sie haben mit ihrem Verhalten das Urteil auf sich gezogen. Die Soldaten (V. 27ff.) – die Jesus kreuzigen sollten. Wie? Hatten sie nicht nur ihre Arbeit getan, als sie Jesus kreuzigten? Um die Kreuzigung an sich geht es mir gar nicht, sondern um die von Pilatus befohlene Auspeitschung und das, was im Vorfeld der eigentlichen Kreuzigung geschah. Pilatus befahl einigen Soldaten die Auspeitschung Jesu, obwohl er um seine Unschuld wusste. Die Soldaten führten nur seinen Befehl aus. Pilatus befahl ihnen aber nicht, das zu tun, was uns in den Versen 27-30 beschrieben wird. Für sie war alles nur ein Spiel. Eine nette Gelegenheit, sich die Zeit zu vertreiben. Gedankenlos und nur auf ihren Spaß programmiert – lebten die Soldaten ihr Leben. Darum nutzten sie jede Gelegenheit, um Spaß zu haben. Dabei verkannten sie Jesus. Sie missbrauchten ihn für ihre Zwecke. Machten sich auf seine Kosten lustig. Willkommen in der Wirklichkeit, im Heute. Heute geschieht leider genau dasselbe. Menschen suchen ihren Spaß, missbrauchen den Namen Jesu für ihre Zwecke und machen sich auf seine Kosten lustig. Sie können nicht ihn selbst angreifen, darum greifen sie seine Jünger und seine Gemeinde an. Wie hat Jesus darauf reagiert? Er hat sich nicht verteidigt, er schlug auch nicht zurück, verfluchte und verspottete die Soldaten nicht. Er wurde gekränkt, verletzt und gedemütigt, aber er betete für seine Peiniger. Jesus, der Herr, möge so lebendig in uns sein, dass auch wir als seine Jünger uns so verhalten, wie er es getan hat und auch heute tun würde. Ich bete: „Herr, hilf uns würdige Nachfolger zu werden. Lebe in uns, werde stark in uns, damit wir deinem Namen alle Ehre machen. Danke Jesus für die Erlösung aus dem Dreck der Sünde. Hilf uns, rein zu bleiben in Gedanken, Worten und Taten. Amen c:\dokumente und einstellungen\administrator\eigene dateien\reich gottes\gego bergen\übersetzung godi\unterlagen\20080321 p. akst die verurteilten.doc