Defizite beim Vollzug der
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Defizite beim Vollzug der
Defizite beim Vollzug der Tierschutztransportrichtlinie Dokumentation über die Gefährdung des Schutzes von Tieren auf Langstreckentransporten aufgrund mangelnder Verfügbarkeit von Notentlademöglichkeiten (Zu allen nachfolgend aufgelisteten Beispielen sind ausführliche Protokolle und teilweise auch Bilder vorhanden, die bei Animals’ Angels angefordert werden können.) Animals’ Angels e.V. Mozartstr. 32 79104 Freiburg Tel. (+49) 0761 / 292 6601 Fax. (+40) 0761 / 292 6602 Mail Info@animals-angels.de www.animals-angels.de 15.12. – 17.12.2004 Schaftransport von Burgos, Spanien nach Viterbo, Italien Ort der Kontrolle: La Jonquera, Spanien Dokumentierter Vorfall: Der Transporter durfte gemäß der Transportpapiere 310 Schafe von Burgos (Spanien) nach Aequapendente, Italien fahren. Tatsächlich war er mit 63 Schafen überladen. Einige waren in sehr schlechtem Zustand. Die hinzu gerufene Polizei stellte darüber hinaus Verstöße gegen die Straßenverkehrs-VO und die EG Sozialvorschriften fest und ordnete eine Zwangspause für die Fahrer an. Erst am nächsten Morgen um 8.30 Uhr konnte ein Veterinär erreicht werden, der um 12.00 Uhr ankam. Nach 14 Stunden wurden die Schafe in einem Schlachthaus in Gerona entladen. Der Schlachthaus-Veterinär musste sieben Schafe euthanasieren, zwei davon waren hochträchtig. Ein Schaf war bereits auf dem LKW verstorben. Mit 250 Schafen setzte der Lkw die Fahrt nach Italien fort. Die übrigen Tiere wurden geschlachtet. Fahrzeug: One compartment Lorry (CIFA) Spedition: Macellari Transporti s.a.s., v. Cesare Guasti, e, S. Maria degli Angeli, Assisi, (PG) Amtl. Kennzeichen des Transporters: AN 879 TE, (R) AA 93620 Erschöpftes Schaf im überladenen Transporter 20.10. – 23.10.2004: Transport von Färsen von Deutschland auf die Kanarischen Inseln Ort der Kontrolle: Hafen von Cadiz, Spanien Dokumentierter Vorfall: Wegen Blauzungenseuche in der Region Cadiz erließ die Polizei am Samstag den Beschluss, dass ein Transporter, beladen mit 34 Färsen aus Deutschland, nicht auf die Kanarischen Inseln übersetzen darf. Es war nicht möglich vor Montag einen Amtsveterinär zu erreichen. Von einigen freiwilligen Helfern wurde ein Stall im Hafen gereinigt und mit Wasser und Futter ausgestattet. Nur dadurch konnten die Tiere in der Nacht zum Sonntag entladen werden. Ansonsten wären die Färsen bis Montag im Transporter verblieben. Fahrzeug: One compartment Lorry (Pezzaioli) Spedition: Hidalgo, Valdefuente, Caccres, Spanien Span. Amtl. Kennzeichen: 0270 CBL, R-3679 BBM Abfertigendes Veterinäramt: Kreisveterinäramt Leer (über diesen Vorfall berichtete auch „Diario de Cadiz“ vom 25.10.04) Provisorischer Stall 29.05. – 01.06.2004: Kälber von Nord-Spanien auf die Kanarischen Inseln Ort der Kontrolle: Hafen von Cadiz, Spanien – Hafen von Teneriffa – Hafen von Las Palmas Dokumentierter Vorfall: Mastkälber wurden von Nord-Spanien auf die Insel La Palma transportiert. Das Schiff fuhr erst den Hafen von Teneriffa an und stoppte dort für 12 Stunden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Tiere bereits 70 Stunden auf dem Transporter, es bestand der begründete Verdacht, dass eines der Tiere medizinischer Notversorgung bedurfte. Auf Teneriffa war jedoch kein Veterinär erreichbar, wegen eines lokalen Feiertages, d.h. die Tiere konnten nicht entladen werden und das Kalb nicht behandelt werden. Als das Schiff weitere 20 Stunden später im Hafen von La Palma ankam und konnte nach vielen Versuchen endlich ein Veterinär erreicht werden, der den Transport kontrollierte, war das Kalb tot. Fahrzeug: One compartment Lorry (Pezzaioli) Span. amtl. Kennzeichen: L-9935 AII, L 01759 R Transporteur: Montalban s. 1. Ctra. N – 240, km 113, Almacacelles; Lleida, Tel 973 – 740157, Fax 973 – 741532 Totes Kalb bei der Ankunft in La Palma 04.08. – 06.082002: Transport von Schafen von Bari/Italien nach Cheimadi(Griechenland) Ort der Kontrolle: Hafen von Igoumenitsa/Griechenland Dokumentierter Vorfall: Zwei Transporter mit Schafen (3-stöckig) erreichen den Hafen von Bari am 04.08.02 um 21.20 Uhr. Beide Lkws sind überladen, ¾ der Schafe sind ungeschoren, einige davon sind hochtragend. Im Hafen von Bari ist an diesem Tag kein Veterinär erreichbar. Die Transporter gehen etwa um 22.30 Uhr an Bord der Fähre „Polaris“. Die Fähre kommt am 05.08.2002 um 11.45 Uhr im Hafen von Igoumenitsa an. 3 Veterinäre kontrollieren die Lkw und stellen fest, dass auf beiden Transportern zu viele Tiere sind. Die erforderliche Entladung kann aber nicht stattfinden, da es im Hafen von Iugoumenitsa und Umgebung keinen adäquaten und nutzbaren Stall gibt. Es gibt nur einen Stall, der nicht betrieben wird. Somit verlassen die Lkws den Hafen um 13.22 Uhr, fahren direkt nach Larissa (Cheimadi) weiter und kommen dort um 21.10 Uhr an. Fahrzeug 1: One compartment Lorry Griech. amtl. Kennzeichen: PIN 3837 Fahrzeug 2: Double Trailer Griech. Amtl. Kennzeichen: PIN 2840 Spedition (beide Fahrzeuge): Vasilios Topis Veterinäre im Hafen von Igoumenitsa: Dr. Papadoudis, Dr. Velos Schafe in sehr schlechter Verfassung vom Fahrer entladen (auf der Fähre) 28.07. – 29.07.2004: Pferdetransport von Dabrowa/Polen nach Rome/Italien Ort der Kontrolle: Palmanova/Goriza, Italien Dokumentierter Vorfall: Der Pferdetransporter wurde auf unser Betreiben um 0:21 Uhr am 29.07.2004 bei Palmanova von der Polizei gestoppt. Die Pferde waren zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 33 Stunden transportiert worden, die zugelassene Transportzeit war somit um 9 Stunden überschritten. Der zur Kontrolle hinzugezogene Veterinär entschied, dass die Pferde entladen werden müssen und veranlasste nach Rücksprache mit dem für den nächstgelegenen Aufenthaltsort Gorizia zuständigen Veterinäramt, dass der Lkw dorthin geschickt wurde (Entfernung ca. 1 Stunde). Dort wurde die Entladung der Tiere aber erst gestattet, nachdem am nächsten Morgen der Manager des Aufenthaltsortes persönlich die Papiere nochmals geprüft hatte. Die Pferde wurden dann am 29.07.2004 um 8.30 Uhr endlich entladen (nachdem sie stundenlang neben dem Aufenthaltsort im Transporter warten mussten). Fahrzeug: Auflieger Poln. amtl. Kennzeichen: WI924AK (Zugmaschine) WI78249 (Auflieger) Transport Company: Animex Trans, sp.z.i.i,Ul. Chalubinskiego 8, Warszawa, Poland Veterinär am Kontrollort: Dr. Pez, Azienda per i servizi sanitari, No 5 „Basa Friulana” Veterinäramt zuständig für Aufenthaltsort Gorizia: A.S.L. Isontina n. 2 Der polnische Transporter 14.07.2004: Pferde- und Eseltransport von Sofia/Bulgarien nach Padua/Italien Ort der Kontrolle: Gorzia/Italien Dokumentierter Vorfall: Im Transporter befindet sich eine Stute mit einem nicht entwöhnten Fohlen – nicht abgetrennt von den anderen Tieren. Auf unser Betreiben wird der LKW in den Aufenthaltsort Gorizia geschickt. Hier wurden viele Versuche unternommen, eine provisorische Trennwand zu installieren, alle waren unzureichend bzw. gefährlich für die Tiere. Das für den Aufenthaltsort zuständige Veterinäramt sah trotz mehrmaliger Aufforderung keine Notwenigkeit, zu erscheinen. Die Entladung der beiden Tiere war nicht möglich, da sich im Aufenthaltsort Gorizia zu diesem Zeitpunkt nur „Schlacht“-pferde befanden und die Stute und ihr Fohlen Papiere für „Zucht- und Nutz“-pferde hatten. Bulg. amtl. Kennzeichen: C 6767 EH Export Company: VAMBOC, Owner: Margherita Bogdanova Transport Company: VECOVE, Sofia/Bulgarien Fohlen nicht abgetrennt von den anderen Pferden Abtrennung: Netzgebilde aus einem Seil 04.04.2004: Pferdetransport von Bulgarien nach Süd Italien Ort der Kontrolle: A 14 Italien zwischen Pesaro und Senigallia Dokumentierter Vorfall: Im Transporter waren insgesamt 28 Pferde. Hengste waren nicht getrennt von den übrigen Pferden, sondern mit einem kurzen Seil an der Seite angebunden. Die Wassertanks des Lkw waren leer, die Lüftungsanlage funktionierte nicht. Viele Pferde waren durch scharfe Kanten im Transporter verletzt. Die dazu gerufene Polizei zwang den Fahrer sofort mit zum Schlachthaus in Senegallia zu fahren, dort gab es einen Veterinär. Es stellte sich heraus, dass die Tiere mehr als 24 Stunden ohne Entladung unterwegs waren und auch die Transportpapiere offensichtlich falsch und manipuliert waren. Leider war es weder der Polizei noch dem Veterinär möglich, einen Entladestall zu finden. Der Transport wurde fortgesetzt. Fahrzeug: Lkw mit Anhänger Ital. amtl. Kennzeichen: AM 415 NN (front) AA 99652 (back) Transport Company: CANAPANA Srl. Export Company: Company Anex – Eliat-2003 EOOD Mr. Llianzi, Grosden Planina st. 09.02. – 12.02.2005: Pferdetransport von Bulgarien nach Italien Ort der Kontrolle: BIP Obrežje (Slovenien), Eintritt in die EU Dokumentierter Vorfall: Ein Transporter mit 28 Pferden aus Sofia (Bulgarien) trifft am 09.02.2005 in Obrežje ein. Er war überladen, ein Pferd war nicht als Schlachtpferde gekennzeichnet und Hengste waren nicht separiert von den anderen Tieren. Folgerichtig wurde dem Transporter die Einfuhr in die EU nicht gestattet. Am 10.02.2005 versucht der Transporter erneut, die Grenze zu passieren. Alle Tiere sind jetzt korrekt gekennzeichnet. Der Transporter ist aber immer noch überladen, Hengste sind immer noch nicht abgetrennt und mittlerweile ist die zulässige Transportzeit von 24 Stunden weit überschritten. Daher wird der Transporter erneut abgewiesen und zurück geschickt. Da der Fahrer für die Rückfahrt kein Geld hat, musste er auf einen Kollegen warten. Er verbrachte eine weitere Nacht mit den geladenen Tieren auf dem Parkplatz. Veterinär, Polizei und Feuerwehr haben es nicht geschafft, einen Entladestall für die Tiere zu finden. Auch Heu konnte keines aufgetrieben werden. So fuhr der Transporter am 11.02.2005 morgens zurück nach Sofia, wo er am 12.02.05 ankam. Die Tiere waren am Ende insgesamt 3 Tage und 8 Stunden auf dem Transporter. Kroat. Amtl. Kennzeichen: DA 909AJ / DA 396 T Transport Company: KOBRA TRANS d.o.o., Kroatien, Export Company: VAMABOG -2000 ltd., Sofia/Bulgarien 08.07.2004: Eseltransport von Bulgarien nach Belgien Ort der Kontrolle: Autobahn A 4, Italien, Raststätte Brembo Dokumentierter Vorfall: Der Transporter hatte insgesamt 42 Esel geladen. Darunter waren zwei sehr junge Fohlen und ein Hengst. Die Stuten waren überwiegend tragend. Weder der Hengst noch die Fohlen waren von den anderen Tieren getrennt. Mindestens bei einem der Fohlen, war die Nabelschnur noch sichtbar. Die Polizei weigerte sich einen Veterinär zu rufen, bzw. für eine Entladung der Tiere zu sorgen. Begründung: Bei Prüfung aller Dokumente legte der Fahrer eine Bescheinigung von einem amtlichen Veterinär des Aufenthaltsortes Goriza vor, die aussagte, dass er alle Tiere inklusive der beiden Fohlen kontrolliert hat und diese für transportfähig befunden hat. Die Tiere wurden nicht ausgeladen, der Transport nach Belgien wurde fortgesetzt. Ital. Amtl. Kennzeichen: VE 24864 / CD 626 CV Transport Company: C.A.B., Soliera, Modena (Italy) Export Company: Vamabog, Inh. Margherita Begdanova, Sofia, Bulgarien Nummer des Dokuments aus Goriza: 04/0455 by ASL 2/GO signed by official veterinarian of ASL 2/Goriza Esel im Transportfahrzeug 06. – 07.12.2003: Rindertransport von Spanien nach Italien Ort der Kontrolle: Autobahn in der Nähe von Palmi (Italien) Dokumentierter Vorfall: Animals’ Angels lässt einen LKW, der Rinder von Spanien nach Calabrien/Sizilien (Italien) transportiert in Palmi (Italien) von der Polizei kontrollieren. Zu diesem Zeitpunkt sind die Tiere seit 47 Stunden auf dem LKW, die zulässige maximale Transportzeit ist somit um 18 Stunden überschritten. Die Tiere sind sichtbar erschöpft und durstig. Die Polizei sieht sich nicht in der Lage, einen Stall zur Notentladung zu finden. Der nächste zugelassene Aufenthaltsort ist Hunderte von Kilometern entfernt. Die Polizei lässt den Tiertransporter weiterfahren, obwohl klar ist, dass bis zur Abladung am letzten Bestimmungsort der Tiere noch einige Stunden vergehen werden. Span. Amtl. Kennz.: R 5081 BBM / 8341 CJM Transport Company: Intertrans Montalban, Fahrzeugtyp: Pezzaioli Durstiger Bulle versucht vergeblich die ungeeigneten Tränkenippel zu benutzen 20./21.04.2004: Pferde- und Rindertransport von Spanien nach Lecce/Italien Ort der Kontrolle: Salon de Provence/Frankreich Dokumentierter Vorfall: Der LKW transportierte 31 Pferde und 20 Rinder auf zwei Ebenen. Gemäß EU Richtlinie ist der Transport von Pferden in mehrstöckigen Fahrzeugen verboten. Ein Pferd lag und schafft es auch nach Intervention des Fahrers nicht, aufzustehen. Die Deckenhöhe der Ladedecks ist sowohl für die Rinder als auch für die Pferde unzureichend. Nach mehrmaligen erfolglosen Versuchen der Polizei, den zuständigen Amtsveterinär und den nächstgelegenen Aufenthaltsort zu verständigen, sehen sich die Beamten gezwungen, den LKW Richtung Süditalien weiterfahren zu lassen. Die verbleibende Transportstrecke ist 1.500 km. Spanisches amtl. Kennzeichen: NA 5071 BD / R 6259 BBL Transport Company: MAITXENE Transportes de Ganado Von Transport geschwächtes Pferd