Schmerzfrei Glücklich Mobil - Katholischer Hospitalverbund Hellweg
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Schmerzfrei Glücklich Mobil - Katholischer Hospitalverbund Hellweg
medTrendd Das Gesundheits-Magazin Schmerzfrei Patienten geben Bestnoten Glücklich Geburt in Geborgenheit Mobil Keine Frage des Alters 2 Das Gesundheits-Magazin medTrend Neues Gesicht des Hauses: Symbol für die Zukunft medTrend Das Gesundheits-Magazin Ausgabe 1/2013 Unsere Themen Seite 2 Mehr Platz UNNA. Die dynamische Entwicklung der Patientenzahlen am KatharinenHospital fordert große Schritte. In den vergangenen Jahren wurde der Platz schlicht und einfach zu eng. Das wird jetzt anders – ganz konkret sichtbar bereits in Form der neuen Information und Aufnahme. Seite 3 Therapie fürs Knie Seite 4 Glückliche Geburt Seite 5 Schmerzkonzept Seite 6 Neue Melanomtherapie Seite 7 Patientensicherheit Seite 8-9 Diabetiker-Ernährung Seite 10 Hochdruckzentrum Seite 11 Wir feiern Jubiläum Seite 12 Schaufensterkrankheit Seite 13 Blick ins Herz Seite 14 Gyn. Krebszentrum Seite 15 Stolpersteine am Boni Seite 16 Mariannen-Hospital Impressum / Herausgeber: Katholischer Hospitalverbund Hellweg gGmbH Obere Husemannstr. 2 59423 Unna Telefon 02303/100-0 www.hospitalverbund.de Redaktion: Karin Riedel (V.i.S.d.P.) Johannes Valerius Melanie Wilberg wir@hospitalverbund.de Satz und Layout: WerbeWirksam Corinna Brinkmann Druck: Graphische Betriebe F. W. Rubens KG Ostring 2 59423 Unna Ausgabe UNNA Bildnachweise: Roger Lortie fotolia.com Hospitalverbund Hellweg März 2013 Gesamtauflage: 185.000 Mitten im Foyer des Krankenhauses hat sie ihren Platz und stellt somit die Entwicklungen des Hauses in den Fokus. Im Hintergrund laufen die Erweiterung durch den Anbau West sowie die Modernisierung des Hauptgebäudes Tag für Tag weiter. Rund 30 Millionen Euro investiert das Katharinen-Hospital insgesamt. Drei neue Herzkatheter-Messplätze und weitere Funktionsbereiche hat die Kardiologie im Erdgeschoss des Anbaus bereits in Betrieb genommen. Damit entstand Platz im „Bestand“. Dieser wird nun neu verteilt. Derzeit entsteht angrenzend ans Foyer ein eigenständiges Ambulantes OP-Zentrum (AOZ). Die Gynäkologische Station im 2. Obergeschoss wurde um die gesamte Ambulanz und Aufnahme der Frauenklinik erweitert. Kreißsaal und Mutter-Kind-Station wurden im Hauptgebäude zusammengeführt. Im Erdgeschoss erhält die Gastroenterologie der Inneren Klinik I vier großzügige Endoskopieräume, flankiert von weiteren Funktionsbereichen. Die oberen Geschosse des Hauptgebäudes erhalten nach dem Durchstich zum Anbau 40 neue Bettenplätze sowie Dienstplätze für Pflege und ärztlichen Dienst. neu strukturiert und erhält zudem einige zusätzliche Bettenplätze: Von derzeit 16 Plätzen kann auf bis zu 22 erweitert werden. Im 1. Obergeschoss wird bis Mitte 2013 die Intensivstation des Katharinen-Hospitals „Im Überblick wird unsere Zahl von 340 Betten nicht verändert. Aber wir verschieben Bettenplätze aus dem bisherigen Baukörper und optimieren insgesamt alle Abläufe im gesamten Krankenhaus“, schildert Geschäftsführer Klaus Bathen. 125 Jahre nach seiner Gründung steht das Katharinen-Hospital in jedem Falle größer und besser da denn je. Besuchen Sie uns auf Facebook t www.katharinen-hospital.de twww.mkh-soest.de twww.mariannen-hospital.de Ihr direkter Weg ins Netz twww.boni-unna.de twww.elisabeth-körbecke.de twww.mariengarten.de twww.hospitalverbund.de Auf der gleichen Geschossebene schließt sich der OP-Ausbau an: Die Nutzung von fünf OP-Sälen wird nach Abschluss der Arbeiten dort möglich sein. medTrend Das Gesundheits-Magazin 3 Moderne Therapie für Knie, Hüfte und Schulter WERL. Drehen, Beugen, Strecken, Abfedern, Halten – das Kniegelenk hat sehr viele und dabei unterschiedlichste Aufgaben zu erfüllen. Bereits kleine Schäden können in diesem komplexen System zu einem komplizierten Problem führen. „Unfälle, die das Knie in Mitleidenschaft ziehen, passieren insbesondere beim Sport”, weiß Dr. Thomas Müller, Chefarzt der Chirurgie im MariannenHospital Werl. Aber heute ist beispielweise ein Schaden am Meniskus mit Hilfe einer minimal-invasiven Operation sehr gut zu behandeln. „Die Arthroskopie ist hier meist das Mittel der Wahl”, schildert der Chefarzt, der mit seinem Team auf die Behandlung von Knieerkrankungen spezialisiert ist. Über zwei kleine Schnitte können Instrumente bis zum Kniegelenk geführt werden. So sind die Mediziner in der Lage, krankhafte Veränderungen zu behandeln, beispielsweise Teile des Meniskus zu entfernen oder „raue“ Stellen am Knorpel zu glätten. Diese Eingriffe sind für Patienten sehr schonend und machen eine schnelle Regeneration möglich. Künstliches Kniegelenk Ein schwierigeres Thema stellt der Verschleiß im Kniegelenk dar, beispielsweise eine fortschreitende Arthrose. Hier ist weniger das Unfallrisiko ausschlaggebend für die Erkrankung als das individuelle Risiko – und natürlich auch das Alter. Wenn Probleme wie Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit oder eine starke Fehlstellung bestehen, kann die Implantation eines künstlichen Kniegelenks große Vorteile bringen. Hierbei werden die beschädigten Flächen ersetzt, entweder in Form einer Teilprothese – die sogenannte „Schlittenprothese“ – oder als Knie-Total-Endoprothese (Knie-TEP) mit Ersatz aller Flächen. „Häufig liegen Jahre mit großen Schmerzen hinter den Patienten, die sich bei uns vorstellen”, schildert Chefarzt Dr. Thomas Müller. Ein Grundsatz gilt dabei: Kein Kniegelenk gleicht einem anderen. Häufig muss während einer OP entschieden werden, welche Prothese die richtige ist und welche Befestigungsmethode für den Patienten passt. Hüftgelenk Und auch am zweiten, „tragenden“ Gelenk des Körpers, der Hüfte, kann der Verschleiß der Gelenkflächen zu einer stark schmerzhaften Bewegungseinschränkung führen. „Während anfangs nur längere Belastungsschmerzen bestehen, ist mit zunehmendem Verschleiß der knorpeligen Gelenkflächen ein dauernder Schmerz zu erwarten. Ein sogenannter Ruheschmerz“, so der Chefarzt. Hier kann der Ersatz des Hüftgelenks durch eine moderne Prothese zu einer Wenn es um Knie, Hüfte und Schulter geht: Das Team um Chefarzt Dr. Thomas Müller bietet individuelle Behandlungsmöglichkeiten. wichtigen Hilfe werden. Und auch bei einem Bruch des Schenkelhalses bei älteren Menschen ist durch das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenkes rasch die Gehfähigkeit wiederherzustellen. Individuelle OP-Methode Je nach Festigkeit des Knochens werden zementierte und zementfreie Verankerungen der Gelenkkomponenten gewählt. Dies kann individuell während der Operation bestimmt werden. Auch die Gleitflächen des künstlichen Gelenkes werden individuell ausgewählt. Metall, Keramik oder Polyethylen stehen hierbei zur Verfügung. ler Mariannen-Hospitals setzen hier konservative und minimalinvasiv-operative Therapien ein - bis hin zur Schulterprothese. Im Anschluss an eine Operation erfolgt die Weiterbehandlung im Haus – ebenfalls ganz individuell: Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeuten arbeiten Hand in Hand, um die ersten Schritte der Patienten nach den Eingriffen gut zu begleiten. Schulterprobleme lösen Bestehen Schmerzen in der Schulter, wird jede Bewegung sofort zum Problem. Für Betroffene hält die moderne Medizin sehr gute Hilfen bereit. Die Chirurgen des Wer- Kontakt Chefarzt Dr. Thomas Müller Abteilung für Chirurgie Tel. 02922 / 801-302 www.mariannen-hospital.de 4 Das Gesundheits-Magazin medTrend 3.47 Uhr: Elias ist da! UNNA. „Die Geburt war kein Spaziergang, sondern ein Marathon“, gibt Jessica Balz zu, schiebt jedoch sofort hinterher: „Aber im Ziel erwartete mich das größte Glück: Elias!“ Die Geburt verlief nach Plan. Der kleine Elias kam just einen Tag vor dem errechneten Termin auf die Welt. §10.7. – 23 Uhr: Es ist kurz vor Mitternacht, als sich Jessica Balz entschließt, sich von ihrem Mann ins Katharinen-Hospital bringen zu lassen. Leichte Schmerzen haben eingesetzt. Im Kreißsaal empfängt Hebamme Claudia das junge Ehepaar. Den „Papierkram“ hat Ehepaar Balz bereits vor einigen Wochen bei der „Vorstellung“ im Kreißsaal erledigt. Damals haben sie die leitende Ärztin der Abteilung für Geburtshilfe bereits kennengelernt. Marija Golka hat auch in dieser Nacht Dienst. Ehepaar Balz freut sich, ein vertrautes Gesicht zu sehen. 10.7. – 2 Uhr: Der Wehenschreiber und weitere Untersuchungen zeigen: Es dauert noch. „Aber Sie sollten jetzt hierbleiben“, sagt die erfahrene Hebamme zu Jessica Balz. „Und Sie können zu Hause noch ein wenig schlafen; Sie brauchen Ihre Kräfte noch“, ist der Rat an den werdenden Vater. 10.7. – 3 Uhr: Marcel Balz nimmt den Vorschlag Kontakt Chefarzt Dr. Kunibert Latos Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Tel. 02303 / 100-2842 www.katharinen-hospital.de der Hebamme gern an und legt sich ein paar Stunden ins eigene Bett. „Trotzdem habe ich vor Aufregung natürlich kein Auge zugemacht und war morgens früh schon wieder im Katharinen-Hospital“, gibt Marcel Balz zu. ¤ 10.7. – 8 Uhr: Marcel Balz zieht im KatharinenHospital zu seiner Frau ins Familienzimmer ein. Dort massiert er Jessica drei Stunden lang den schmerzenden Rücken. Ein echter Liebesdienst! 10.7. – 14 Uhr: Jessica und Marcel Balz gehen gemeinsam in den Kreißsaal. Aber: Es heißt weiterhin warten. Also: Noch einmal zurück auf das Zimmer. 10.7. – 16 Uhr: Diesmal hat sich der Gang in den Kreißsaal gelohnt: Der Muttermund ist endlich ein wenig geöffnet. Die Geburt geht voran. Eine Stunde später entscheidet sich Jessica Balz für eine Infusion gegen Schmerzen. £ 10.7. – 19 Uhr: Vielleicht bringt die Wanne ja zusätzliche Entspannung? Jessica Balz will nichts unversucht lassen. Zwei Stunden lang liegt sie im wohligwarmen Wasser. Aber irgendwie ist es doch auf Dauer nicht das Richtige. ¥ 10.7. – 21 Uhr: Aufmunternde Worte gibt es von der Hebamme Claudia. Sie ist zur Nachtschicht wieder da und voller frischer Energie. Auch Ehemann Marcel tut sein Bestes: „Ich konnte schon am Wehenschreiber sehen, wann eine Wehe kommt und habe Jessicas Hand ganz fest gehalten.“ ¦ 10.7. – 22 Uhr: Geschafft, der Muttermund ist sieben Zentimeter geöffnet! Trotz aller Unterstützung durch die Hebamme und den Ehemann: Die Wehenschmerzen sind für Jessica Balz heftig. Sie entschließt sich zu einer PDA. „Darüber hatte ich mich schon vor der Geburt informiert. Ich wusste: Jetzt möchte ich diese Möglichkeit nutzen. § 10.7. – 23 Uhr: Die letzten 24 Stunden waren anstrengend für Marcel und Jessica. Beide schlafen ein wenig. Es war aufregend: Marcel und Jessica Balz berichten von der Geburt ihres Sohnes Elias im Katharinen-Hospital. 11.7. – 2 Uhr: Das Ehe- ¡ 11.7. paar hat Kraft für den „Endspurt“ getankt. Die Geburt geht weiter. Die Fruchtblase platzt. Zur Unterstützung hat Jessica Balz einen Wehentropf bekommen. Das Köpfchen ist zu spüren. Es ist fast geschafft. 11.7. – 3.47 Uhr: Mit einem Schrei verkündet Elias: Ich bin da! Voller Stolz schneidet Marcel die Nabelschnur durch. Danach wird Elias sofort auf Mamas Bauch gelegt. „Schön war das!“, erinnert sich Jessica Balz an diesen einmaligen Moment. – 5 Uhr: Elias trinkt das erste Mal an Mamas Brust. Der glückliche Vater ruft die frisch gebackenen Großeltern an: Das neue Familienmitglied ist da, es wiegt 3870 Gramm, ist 52 Zentimeter groß, hat einen Kopfumfang von 36 Zentimetern. Und eine weitere wichtige Zahl bekommen die Verwandten für den ersten Besuch auch gleich mitgeteilt: „Ihr findet uns auf der Mutter-Kind-Station im Katharinen-Hospital – im Zimmer Nummer 209.“ medTrend Das Gesundheits-Magazin 5 Patienten geben Bestnoten für das Schmerzkonzept UNNA. „Schmerzen? Wir fragen jeden Patienten danach.“ Was Oberärztin Dr. Doris Bühlmann schildert, klingt wie eine Selbstverständlichkeit. Aber selbstverständlich ist die Frage keinesfalls. Sie ist das Ergebnis eines langen Prozesses, der jetzt am Katharinen-Hospital aktuell mit der Übergabe des Zertifikats „Certkom – Schmerzfreies Krankenhaus“ belohnt wurde. Damit ist das Krankenhaus eine von nur 20 Kliniken in Deutschland, die bisher erfolgreich für ihre qualifizierte Schmerztherapie re-zertifiziert wurden. „Das Wichtigste ist uns der Nutzen für die Patienten“, sagt Dr. Doris Bühlmann. Sie ist in der Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie als Oberärztin verantwortlich für die Umsetzung des Konzepts. „Letztlich arbeitet aber das gesamte Krankenhaus täglich mit daran.“ Das gesamte Krankenhaus? Dazu zählen Ärzte aller Fachrichtungen, die Mitarbeiter der Pflege, Physiotherapeuten, Seelsorger und Psychologen bis hin zu Jahrespraktikanten. Wichtig in der Schmerztherapie: mit den Patienten im Gespräch zu bleiben. Regelmäßig werden die Patienten nach der Schmerzstärke gefragt, um die Therapie anzupassen. Gemeinsam gegen Schmerz Der Chefarzt der Anästhesiologie, der das „Schmerzfrei“-Konzept nach Unna gebracht hatte, nennt das vorbildlich: „Denn es kann nur funktionieren, wenn alle Kontakt Chefarzt Dr. Martin Kelbel Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie, Notfallmedizin und Palliativmedizin Tel. 02303 / 100-6010 www.katharinen-hospital.de Mitarbeiter mitmachen.“ Und das funktioniert so: Bei Neuaufnahme im Krankenhaus sowie danach täglich werden alle Patienten nach ihren Schmerzen befragt. Ein einfaches aber überzeugendes Instrument dazu ist die Schmerzskala, auf der jeder individuell die Intensität angeben kann. „Und je nach Angabe erarbeiten wir mit allen behandelnden Ärzten die passende Schmerztherapie“, so Dr. Bühlmann. Diese reicht von der Tablettengabe über weitergehende medikamentöse Therapien bis hin zur Schmerzpumpe. Es kann aber auch der Rat für ein Gespräch mit der Psychologin oder eine Akupunktur die richtige Empfehlung sein. Positive Rückmeldungen Dass die Patienten diese Angebote sehr schätzen, zeigte sich in den jüngsten Ergebnissen der externen Zertifizierungsgesellschaft „Certkom“. Bestnoten zwischen 1,8 und 2 nach dem Schulnotenprinzip vergaben die Patienten für die Schmerztherapie im KatharinenHospital. „Sehr gute Ergebnisse“ bestätigen die Auditoren in ihrem Bericht. Insbesondere nach schweren Operationen haben die Patienten gute Bewertungen gegeben. Konzept weiterentwickelt Dabei war die re-Zertfizierung des Konzeptes jetzt ein wirklich hartes Stück Arbeit. „Bei der ersten Begutachtung muss man die Prozesse eingeführt haben. Jetzt musste nachgewiesen werden, dass es auch tatsächlich funktioniert“, beschreibt Oberärztin Dr. Bühlmann. Dass dies alles gelungen sei: auch hier vor allem ein Verdienst der engagierten Mitarbeiter. „Im Audit wurde deutlich, dass bis hin zum Praktikaten an allen Stellen das SchmerzThema präsent ist und sehr individuell gearbeitet wird.“ Unterstützt wird die Arbeit durch den AkutSchmerzdienst des Hauses sowie die Möglichkeit, auf allen Stationen und Bereichen ein Schmerz-Konsil anbieten zu können. Speziell weitergebildete Fachärzte übernehmen diesen Dienst, der Patienten auf allen Stationen des Krankenhauses ständig zur Verfügung steht. Immer da: Ansprechpartner Dass es gut „schmerzfrei“ weitergeht, ist für die Schmerz-Spezialisten des Katharinen-Hospitals sehr wichtig. Regelmäßig trifft sich deshalb die interdisziplinäre Gruppe aus Experten aller Bereiche, um neue Anregungen aufzunehmen und auszuarbeiten. „Hier gibt es immer wieder Impulse – gerade aus Patientensicht. Zum Beispiel, dass Dialyse-Patienten besondere Anforderungen in der Schmerztherapie haben“, so Chefarzt Dr. Kelbel. Das Katharinen-Hospital wurde erstmals 2009 in der Schmerztherapie zertifiziert. Jetzt bestätigte Certkom die gute Arbeit abermals. 6 Das Gesundheits-Magazin medTrend Melanom: Fortschritt durch Antikörper-Therapie UNNA. Menschen sagen zu müssen, dass sie an einer unheilbaren Erkrankung leiden, gehört für Dr. Hans-Joachim Böhmer immer wieder einmal zum Berufsleben. Eine schwierige Aufgabe, für die er und seine Kolleginnen und Kollegen viel Einfühlungsvermögen brauchen. Umso mehr freut sich der Chefarzt der Dermatologischen Klinik am Katharinen-Hospital über einen „Quantensprung“ in der Forschung zum gefährlichen malignen Melanom. Ein Melanom entsteht (s.o.): Gefährdet sind vor allem Menschen, die überdurchschnittlich viele Muttermale vorweisen oder in deren Familie bereits Melanome aufgetreten sind. Haut-Experten raten dazu, sich oft selbst sein Hautbild anzuschauen oder den Partner zu bitten, die schwer zugänglichen Körperstellen zu beobachten. Zwei neue Medikamente, die im vergangenen Jahr auf den Markt gekommen sind, versprechen im fortgeschrittenen Stadium zwar keine Heilung, sind aber dennoch eine kleine Sensation. „Eine Behandlung damit kann den Patienten mehr Lebenszeit verschaffen. Zeit, die nach einer solchen Diagnose enorm wichtig ist.“ Zum ersten Mal seit langem sei für den Hautkrebs etwas ganz Neues entwickelt worden. „Wir haben es hier mit einer AntikörperTherapie gegen die Melanom-Tochterzellen zu tun. Die bösartigen Zellen verschwinden nicht komplett, aber die Medikamente sorgen für eine deutliche Reduktion“, weiß Chefarzt Dr. Böhmer. Hautveränderungen regelmäßig kontrollieren Wird das Maligne Melanom – auch schwarzer Hautkrebs genannt – rechtzeitig erkannt, steht meistens eine Operation an. Die betroffene Stelle wird mit einem Sicherheitsabstand herausgeschnitten, der Patient ist danach dann in der Regel gesund. „Wir empfehlen regelmäßige Kontrollen. Wer einmal ein Melanom entwickelt hat, hat auch weiterhin ein großes Risiko, dass sich erneut eines bildet“, weiß der Chefarzt aus seiner langjährigen Erfahrung. Hohe Erkrankungsrate Da das maligne Melanom ein hochgradig bösartiger Tumor ist und sehr früh Metastasen über die Lymph- und Blutbahnen streut, ist es für manche Betroffenen allerdings schon zu spät, wenn sie überhaupt erst einen Hautarzt aufsuchen. Es ist die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit. Neue Medikamente geben Hoffnung Weltweit erkranken von Jahr zu Jahr mehr Menschen neu daran. „Strahlen- und Chemotherapie haben hier meist wenig Erfolg. Da bildet der Hautkrebs eine traurige Ausnahme“, so Dr. HansJoachim Böhmer. Bisher seien die Ärzte deshalb leider schnell am Ende der medizinischen Möglichkeiten gewesen. Mit der Markteinführung der zwei neuen Medikamente hat sich die Situation ein wenig verbessert. Doch nicht jeder Betroffene sei auch ein Kandidat für die neuen Medikamente. Der oder die Erkrankte müsse ansonsten relativ gesund sein, dürfe nicht mit schwerwiegenden anderen Krankheiten wie Herzproblemen oder Asthma zu kämpfen haben. „Leider beobachten wir seit Jahren eine steigende Tendenz bei den Neuerkrankungen. Das liegt einerseits daran, dass die Menschen immer älter werden. Andererseits aber auch an den geänderten Lebensumständen“, klärt Dr. Böhmer auf. Erhöhte Gefahr durch Sonne und Solarien So bräunen sich heute deutlich mehr Menschen unter Solarien oder fahren häufiger in den Urlaub in südliche Länder. Doch eine positive Entwicklung lässt ihn hoffen: Die Zahl derjenigen, die an einem malignen Melanom tatsächlich sterben, hat nicht zugenommen, sondern ist trotz mehr Neuerkrankungen pro Jahr gleichbleibend. Das schreibt Chefarzt Dr. Böhmer der deutlich besseren Aufklärung über die Risiken zu. Außerdem nehmen immer mehr Menschen die Möglichkeit der Vorsorgeuntersuchungen wahr. Kontakt Chefarzt Dr. Hans-Joachim Böhmer Klink für Dermatologie und Phlebologie Tel. 02303 / 100-2832 www.katharinen-hospital.de medTrend Das Gesundheits-Magazin 7 Kleines Armband sorgt für große Sicherheit SOEST / UNNA. Von der Aufnahme bis zur Entlassung: Das Patientenarmband ist ein wichtiger Begleiter während des gesamten Krankenhausaufenthalts. In allen drei Krankenhäusern des Katholischen Hospitalverbundes Hellweg – dem Katharinen-Hospital Unna, dem Marienkrankenhaus Soest und dem Mariannen-Hospital Werl – setzt man auf die zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Es mag den einen oder anderen an die All-Inclusive-Bändchen in Hotels erinnern. Aber das Patientenarmband leistet viel wertvollere Dienste als Kost und Logis zu sichern: Im Krankenhaus tragen es Patienten der eigenen Sicherheit zuliebe. Das Armband gibt den Krankenhausmitarbeitern jederzeit Auskunft über die Identität jedes einzelnen Patienten. Das ist besonders hilfreich, wenn Patienten selber dazu nicht in der Lage sind – zum Beispiel bei Bewusstlosigkeit, vorübergehender Benommenheit, im Schlaf, unter Medikamenteneinfluss, bei Demenz oder bei sprachlichen Problemen. Das wissende Armband Auf dem Armband sind Name, Geburtsdatum und bei Bedarf weitere Informationen über den Patienten vermerkt. Sensible Daten tauchen nur als Strichcode auf. Zum Bei- Patienten ausländischer Herkunft können ihre Identität durch das Tragen eines Patientenarmbandes zu jeder Zeit sicherstellen“, schildert Blanka Nimmert, Pflegedirektorin des Ma- für die Patienten, um Verwechselungen bei Operationen vorzubeugen. „Daraus entwickelte sich die Idee, dieses Sicherheitsnetz auf den gesamten Krankenhausaufenthalt des Manchmal können Patienten nicht selber Auskunft über sich geben - zum Beispiel wenn sie durch Medikamenteneinnahme benommen sind, eine andere Sprache sprechen, an Demenz leiden oder schlafen. Dann leistet das Patientenarmband den Krankenhausmitarbeitern wertvolle Dienste: Die wichtigsten Daten sind auf dem Armband vermerkt, um jederzeit die Identität des Patienten zweifelsfrei feststellen zu können. Kontakt Katharinen-Hospital Unna Pflegedirektion Tel. 02303 / 100-2731 Mariannen-Hospital Werl Pflegedirektion Tel. 02922 / 801-1602 Marienkrankenhaus Soest Pflegedirektion Tel. 02921 / 391-1502 spiel werden in allen drei Krankenhäusern des Katholischen Hospitalverbundes die Ergebnisse der Blutzuckermessungen mit Hilfe des Strichcodes auf dem Patientenarmband festgehalten. Mit einem Handscanner können diese Messdaten von den Krankenhausmitarbeitern abgefragt und elektronisch übertragen werden. „Während einer Krankheit kann unser Patient in Situationen kommen, in denen er seine Identität nicht aktiv äußern kann. Aber auch rienkrankenhauses Soest. „Mit dem Patientenarmband können wir nun sofort sehen, um wen es sich handelt und entsprechend reagieren“. Patienten auszudehnen“, schildert der stellvertretende Pflegedirektor Michael Süssenbecker. Bewährt und gut Auch im Werler Mariannen-Hospital kam der Impuls zur Einführung des Sicherheitsarmbandes aus dem OP-Bereich heraus. „Es ist ein kleines Bändchen, das einen großen Schritt in Richtung Patientensicherheit bedeutet“, betont OP-Koordinator Michael Kiefer. Vor über einem Jahr hat man im Marienkrankenhaus Soest das Patientenarmband eingeführt und möchte nicht mehr darauf verzichten. Im KatharinenHospital Unna gab es bereits seit Jahren im OP-Bereich Identitäts-Bändchen Vorläufer aus dem OP Treuer Begleiter Auf den Stationen, bei allen medizinischen Prozessen und in den verschiedenen Funktionsbereichen, die Patienten während ihres Krankenhausaufenthaltes durchlaufen, ist die kürzlich eingeführte neue Generation von Patientenarmbändern eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung. Inzwischen ist die Akzeptanz bei Patienten und Mitarbeitern groß. „Es hat sich gezeigt, dass das Patientenarmband den besonderen Anforderungen des Krankenhausalltags gewachsen ist“, bestätigt Michael Süssenbecker. „Das Patientenarmband ist wasserfest, Desinfektionsmittel schaden ihm nicht und es ist gut hautverträglich.“ Das Patientenarmband ist aber selbstverständlich nur eine von vielen Sicherheitsmaßnahmen im Krankenhaus: An vielen Schlüsselstellen im Behandlungsablauf finden Dokumentationen, Checks und wiederholte Abgleiche der Daten zur Identifikation der Patienten statt. Das Patientenarmband... - bekommt jeder Patient bei der Aufnahme - ist eine zusätzliche Maßnahme zur Identifikation der Patienten - hält wichtige Informationen auf einen Blick bereit - der Barcode kann zusätzlich Daten speichern 8 medTrend Das Gesundheits-Magazin Das Gesundheits-Magazin Diabetische Lebensmittel – Gefahr oder Hilfe? SOEST / UNNA. Was ist die richtige Ernährung für Menschen mit Diabetes? Die überraschende Antwort: Schokolade, Kuchen und andere Leckereien sind nicht generell verboten. In Maßen zu genießen, ist durchaus erlaubt. Wenig Sinn machen hingegen sogenannte diätische Lebensmittel. Sie vermitteln eine trügerische Sicherheit. Daher ist der bekannte Aufdruck „Für Diabetiker geeignet“ neuerdings verboten. „Für Diabetiker geeignet“ „Das schlechte Gewissen nehmen“ Diabetes – das bedeutet, nie wieder Kuchen und Kekse genießen zu dürfen. Mit Ausnahme von besonderen Diabetiker-Lebensmitteln. So denken wohl die meisten Deutschen. Doch Fakt ist: Die besonders gekennzeichneten Spezialprodukte werden bald aus den Supermarkt-Regalen verschwinden. mal einen herkömmlichen Keks oder ein bisschen Schokolade geben. Aber in Maßen. Wir versuchen auch, den Patienten das ständige schlechte Gewissen zu nehmen“, so Sabine Ortmann. Auch wenn der Alltag der betroffenen Menschen viele Jahrzehnte tatsächlich von Verzicht und teuren Einkäufen geprägt war: nötig wäre es schon lange nicht mehr gewesen. Ärzte, Wissenschaftler und Ernährungsberater hielten Produkte mit dem Zusatz „Im Rahmen eines Diätplanes“ schon seit langem für völlig überflüssig. Doch erst seit Ende letzten Jahres ist der Aufdruck „Für Diabetiker geeignet“ in Deutschland verboten. Lediglich bereits produzierte Ware mit gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum darf noch in den Verkauf. Danach ist endgültig Schluss mit Süßigkeiten, Bier und Co. speziell für Diabetiker. „Wir haben diese Lebensmittel grundsätzlich nie empfohlen. Aber manche Patienten, die wir beraten, haben sie natürlich leider gekauft“, sagt Silke Huneke . Die Diät- und Diabetes-Assistentin am Marienkrankenhaus Soest und ihre Kollegin, Sabine Ortmann, Leiterin der Diabetes-Beratung, sind froh, dass die DiabetikerProdukte ab sofort keine Rolle mehr spielen. „Von der Entscheidung, diese Kennzeichnungen zu verbieten, bin ich sehr überzeugt“, zeigt sich auch Mike Dirkling erleichtert über die neuen rechtlichen Vorgaben. Der Leiter der Diabetesberatung des Katharinen-Hospitals empfand die klassische Diätverordnung aus den 60er Jahren seit Langem als überholt. Obwohl längst klar ist: „Ein Diabetiker sollte sich genauso gesund und ausgewogen ernähren, wie ein gesunder Mensch das tun sollte. Er muss nichts, selbst den normalen Haushaltszucker, komplett aus seinem Speiseplan verbannen.“ Das totale Zuckerverbot für Diabetes-Patienten und die Verwendung von gesonderten Produkten gehören im Katharinen-Hospital schon seit einiger Zeit der Vergangenheit an. Gleich nachdem der Bundesrat im Septemer 2010 beschlossen hatte, die Zusätze „Für Diabetiker geeignet“ und „Im Rahmen eines Diätplanes“ gänzlich zu streichen, hat sich die Küche des KatharinenHospitals umgestellt. Statt dessen stehen viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte und von Genussmitteln wie Kuchen und Keksen eben kleinere Portionen auf dem Speiseplan. Die Klinik-Küche richtet sich dabei nach den Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Danach ist eine Zufuhr von 50 Gramm Zucker pro Tag in Ordnung. Das Marienkrankenhaus Soest ist gerade dabei, ebenfalls sämtliche Diabetiker-Artikel aus dem Speiseplan zu verbannen. „Das Stück Diät-Kuchen ersetzt die Küche künftig durch Obst, Brot oder auf Wunsch auch durch ein kleineres Stück normalen Kuchen“, so Diabetes-Beraterin Huneke. Ihre Kollegin Sabine Ortmann betont: „Wir stimmen den Ernährungsplan sehr individuell auf den Patienten ab und gehen auf die eigenen Gewohnheiten ein.“ In ihren Beratungsgesprächen wollen die Diabetes-Beraterinnen Klarheit vermitteln. „Es darf für Diabetiker auch Diabetes erkennen Beim Typ-1-Diabetes treten die Hinweise auf die Erkrankung meist deutlich zutage: Die Betroffen verlieren in kürzester Zeit viel Gewicht, haben einen vermehrten Harndrang und ein ständiges Durstgefühl. Wesentlich verbreiteter ist jedoch der Diabetes Typ 2 - vor allem ältere Menschen leiden daran. Aber: Oftmals bemerken die Betroffenen die Erkrankung über Jahre nicht - der Körper gibt weniger eindeutige Signale als bei Typ 1. Die Anzeichen für Diabetes mellitus Typ 2 sind eher unspezifisch: Müdigkeit, Schwäche, Sehstörungen und Infektneigung – zum Beispiel häufige Blasenentzündungen – können erste Hinweise auf Diabetes Mellitus Typ 2 sein. Allerdings werden sie als solche oft nicht wahrgenommen. Gesundheitschecks beim Hausarzt können helfen, Diabetes rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Diabetiker-Artikel beinhalten als Ersatz für Zucker entweder Fruchtzucker oder Zuckeralkohol. Beides brachte für Betroffene oft unwillkommene Nebenwirkungen mit sich. „Die Verträglichkeit von Zuckeralkohol war regelmäßig eine Katastrophe“, erinnert sich Mike Dirkling noch an so manch verzweifelten Patienten. Er oder sie litt so sehr unter Blähungen und anderen Verdauungsproblemen, dass sie sich kaum trauten, unter Menschen zu gehen. Auch ein Übermaß an Fruchtzucker kann der Gesundheit (zum Beispiel der Leber) schaden und zudem den Appetit anregen. Ein Problem, mit dem viele Diabetes-Patienten ohnehin zu kämpfen haben. „Schließlich leiden 90 Prozent der Betroffenen unter Diabetes Typ 2. Dabei ist Übergewicht oft sowieso der ständige Begleiter“, sagt der Diabetesberater des Katharinen-Hospitals. In den Gesprächen raten er und seine Kolleginnen dringend, falsche Ernährungsgewohnheiten zu durchbrechen und Sport zu treiben. Mit einem Ziel: letztlich Gewicht zu verlieren. Gönnt sich ein Patient in dieser Phase dann mal eine Tafel Diabetiker-Schokolade, werden seine Insulinwerte zwar nicht steigen, nimmt er allerdings deutlich mehr Fett zu sich, als wenn er eine herkömmliche Schokolade gewählt hätte. Die beiden Diabetes-Beraterinnen sahen immer auch die Gefahr der trügerischen Sicherheit. Viele Betroffene glaubten lange, sie könnten von „ihren“ Lebensmitteln so viel verzehren wie sie möchten, ohne gesundheitliche Schäden zu riskieren. Ein Trugschluss, dem übrigens auch viele gesunde Menschen unterliegen, die meinen, mit dem Genuss von Diabetiker-Artikeln ein paar Pfunde verlieren zu können. Völlig kontraproduktiv. Die Diabetes-Teams an den beiden Krankenhäusern jedenfalls werden ihre Patienten auch zukünftig nach der Maxime beraten: „Die Zuckerdiät ist tot – es lebe die gesunde Ernährung“. Kontakt Diabetesteam Tel. 02303 / 100-3972 www.katharinen-hospital.de Diabetesteam Tel. 02921 / 391-1108 www.mkh-soest.de 9 10 Das Gesundheits-Magazin medTrend Hochdruck-Zentrum bundesweit Vorreiter UNNA. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL hat erstmalig das Zertifikat „Hypertonie-Zentrum DHL“ an rund 50 Kliniken und Praxen vergeben. Das Katharinen-Hospital Unna, genauer die Innere Klinik II/Kardiologie von Chefarzt Prof. Dr. Klaus Weber, zählt zu diesen ersten Einrichtungen, die die Auszeichnung in Empfang nehmen konnten. Der Hintergrund: Patienten, sich bei der Auswahl der vielfältigen Therapieangebote im Bereich der Bluthochdruckbehandlung orientieren wollen, erhalten durch die Zertifizierung eine Hilfe, die vorhandene Qualität richtig einschätzen zu können. Denn die Angebote zur Diagnose und Behandlung von Bluthochdruck sind vielfältig und nehmen stetig zu. neues stationäres Modell für schwer betroffene Bluthochdruck-Patienten. Regional einzigartig „Bluthochdruck-Patienten erkennen daher nur schwer, welches Angebot sinnvoll und für sie richtig ist“, so Oberarzt PD Dr. Jan Börgel. Er leitet den Hypertonie-Bereich sowie das bisher regional einzigartige Hochdrucklabor des Katharinen-Hospitals. „Bluthochdruck braucht eine fachgerechte Versorgung, die besondere Fachkenntnisse voraussetzt und hohe medizinische Kontakt Chefarzt Prof. Dr. Klaus Weber Innere Klinik II/Kardiologie Priv.-Doz. Dr. Jan Börgel Leitung Hochdrucklabor Tel. 02303 / 100-2632 www.katharinen-hospital.de Qualitätsstandards erfüllt.“ Die Spezialisierung der Kardiologischen Klinik des Katharinen-Hospitals ist dabei seit einigen Jahren initialisiert und von Fachleuten wie Patienten sehr anerkannt. auszuzeichnen. Die Zertifizierung schafft dadurch Transparenz und hilft den Vielzahl von Organsystemen beteiligt sein. Die medizinische Versorgung Vollständige Versorgung Hochdrucklabor am Katharinen-Hospital Um die genannte Versorgungsqualität von Bluthochdruck-Patienten zu verbessern, hat die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention im September 2012 begonnen, medizinische Einrichtungen zu prüfen und bei Eignung – also beim Nachweis der geforderten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen – mit der Qualitätsbezeichnung „Zertifiziertes Hypertonie-Zentrum DHL“ Hier werden die Erfahrungen aus den verschiedenen Bereichen, wie Nephrologie (Nierenkrankheiten), Angiologie (Beurteilung von Gefäßverengungen), Kardiologie (Herzkrankheiten), Endokrinologie (Stoffwechselkrankheiten) und der Schlafmedizin auf hohem Niveau zeitlich kompakt für den Patienten bereitgestellt. So können in kurzer Zeit (in der Regel zwei Übernachtungen) eine umfassende Ursachendiagnostik und eine differenzierte Therapiestrategie für den Bluthochdruck-Patienten erstellt werden. Mit verschiedenen diagnostischen Methoden werden die Patienten im Hochdrucklabor des Katharinen-Hospitals in kürzester Zeit gescreent und die individuelle Therapie angeboten. Priv.-Doz. Dr. Jan Börgel (Foto) leitet die erste stationäre Einheit dieser Art. Patienten, sich bei der Auswahl der vielfältigen Therapieangebote im Bereich der Bluthochdruckbehandlung zu orientieren. Bei der Entstehung und den Folgen des Bluthochdrucks können eine von Patienten mit Bluthochdruck (Hypertonikern) ist daher auf verschiedene medizinische Spezialfächer verteilt, was eine erfolgreiche Behandlung erschwert. Mit dem Hochdrucklabor existiert ein Der Anteil der medikamentös schwer einstellbaren Bluthochdruck-Patienten wächst stetig. Die Folge sind häufige Blutdruckentgleisungen. Allein im Ruhrgebiet führen so ca. 35.000 Notfallaufnahmen zu Kosten von jährlich 70 Mio. Euro für die Kassen. Bei einem Großteil dieser schwer betroffenen Hochdruckpatienten werden fassbare Ursachen der Hypertonie übersehen. Mit dem Hochdrucklabor soll durch eine fachübergreifende und vollständige medizinische Versorgung der BluthochdruckPatienten ein qualifizierter Beitrag zur Lösung dieses Problems geleistet werden. medTrend Das Gesundheits-Magazin 11 125 Jahre: Aus Liebe zum Nächsten UNNA. Der 125. Geburtstag ist für das Katharinen-Hospital der Anlass für ein großes Festjahr – und für die Rückbesinnung auf die christlichen Wurzeln: Aus Liebe zum Nächsten. „Wir sind bewusst ein katholisches Krankenhaus. So werden wir auch in der Region wahrgenommen und geschätzt“, sagt Geschäftsführer Klaus Bathen. BEWEGTE GESCHICHTE Die Wurzeln des Hauses liegen in der Katharinengemeinde. 1888 verwirklichte Pfarrer Josef Franz Brisken den Wunsch vieler katholischer Christen in Unna, ein Haus für kranke, alte und bedürftige Menschen zu schaffen. Schwestern des Ordens der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul unterstützten ihn dabei. Im Herzen der Stadt wurden in einem zweigeschossigen Wohnhaus bereits im Gründungsjahr 60 Menschen gepflegt und behandelt. Durch einen damals großzügigen Neubau mit 70 Betten an der heutigen Husemannstraße wurde 1896 der Grundstein gelegt für die weitere Entwicklung des Katharinen-Hospitals. Mit den mittlerweile über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern soll ein Jahr intensiv ausgetauscht und auch gefeiert werden. Aber die Jubiläumsangebote gehen auch über die Grenzen des Hauses hinaus. Mit einem Festgottesdienst zum Auftakt des Jubiläumsjahres kehrte das Katharinen-Hospital im sprichwörtlichen Sinne an den Geburtsort, also die Katharinengemeinde, zurück. Derzeit sind Jugendliche zum Kurzfilmwettbewerb unter dem Motto „Aus Liebe zum Nächsten“ aufgerufen. Dessen Ergebnisse werden bei drei Filmnächten vorgeführt. Familienfreundlichkeit wird im Katharinen-Hospital groß geschrieben - auch im Jubiläumsjahr: Kinder der Krankenhausmitarbeiter können Mamas oder Papas Arbeitsplatz bei einer Rallye erkunden und sich an einem Spieletag im Bornekampbad nach Herzenslust austoben. Welche Werte leiten die Arbeit der Mediziner, Pfleger, Seelsorger, Verwaltungsmitarbeiter und Techniker, eben aller Mitarbeiter im Katharinen-Hospital? Diesem Fragenkomplex gehen alle Kollegen gemeinsam mit denen des gesamten Katholischen Hospitalverbundes beim Werte-Kongress im April mit einem anerkannten Moraltheologen auf den Grund. Mediziner aus dem Krankenhaus und der Region lassen sich im Mai bei einem Mediziner-Forum unterhaltsam fortbilden – mit einem Vortrag zum Konfliktmanagement aus Sicht eines erfolgreichen ehemaligen FIFA-Schiedsrichters. Ebenfalls ungewöhnlich ist der Ansatz, nach dem Mitarbeiter ab Sommer 2013 die Geschichte des Hauses aufarbeiten – mit der Revue „Kiss me Kathi“ unter Anleitung eines Theaterprofis. Singen kann die Belegschaft schon im Juni bei einem Gospelworkshop. Außerdem bietet das Katharinen-Hospital eine Pilgerfahrt nach Rom an. Und bei der City-Gesundheitsmesse am 29. Juni ist die ganze Stadt an die „längste Kaffeetafel“ in die Innenstadt eingeladen. Gemeinsam zurückfinden zu den eigenen Werten können Krankenhausmitarbeiter bei einer „Auszeit“, einer Wanderung mit geistlichen Impulsen der Seelsorger. Wie sich das kleine Katharinen-Hospital im Verlauf seiner Geschichte schließlich zu einem großen Klinikkomplex gewandelt hat, erfahren alle Interessierten im Oktober beim Tag der offenen Tür. Mit zwei Festen, einem im November für die ehrenamtlichen und einem im Dezember für die hauptamtlichen Mitarbeiter, dankt das Krankenhaus zum Abschluss des Jubiläumsjahres 2013 all denen, die es Tag für Tag mit Leben füllen – und mit Nächstenliebe. 1903 wurde der Westflügel mit 101 Betten errichtet. In diesem neuen Gebäudeteil erhielt auch die Kapelle ihren Platz. 1913 erfolgte bereits der dritte Erweiterungsbau. Und es ging weiter voran: Im Jahr 1918 konnte das Krankenhaus mehrere angrenzende Grundstücke erwerben. Nach dem zweiten Weltkrieg wuchs auf diesen Flächen der Ausbau: 1954 der fünfstöckige Nordflügel; 1991 der Neubau. Bis 1996 setzte sich die Komplettsanierung aller weiteren Gebäudetrakte fort. Im gleichen Jahr 1996 wurde die Katharinen-Hospital gGmbH gegründet, zu der neben dem Krankenhaus auch das St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim gehört. Im Jahr 2000 folgte die Gründung der Katholischen Hospitalvereinigung Hellweg gGmbH, die als Holding zunächst das Katharinen-Hospital, das MariannenHospital Werl und das St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim umfasste. 2007 kam das Marienkrankenhaus Soest mit dem St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim Körbecke hinzu. Innerhalb des heutigen Katholischen Hospitalverbundes Hellweg werden im Katharinen-Hospital jährlich über 16 500 Patienten stationär sowie rund 23 000 Patienten ambulant auf hohem medizinischen und pflegerischen Niveau und mit einer modernen technischen Ausstattung behandelt. Es ist vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken, dass diese hohe Qualität auch bei den Patienten verwirklicht werden kann. 12 Das Gesundheits-Magazin medTrend Mit feinsten Nadeln durch kleinste Gefäße WERL. Schmerzen zwingen die Betroffenen zu regelmäßigen Pausen – was nicht selten durch einen unauffälligen Halt vor einem Schaufenster kaschiert wird. Deshalb wird die periphere arterielle Verschlusskrankheit auch „Schaufensterkrankheit“ genannt. Kliniken in der Region haben sie dabei die Richtung geändert: Wann immer es geht, nähern sie sich den Problemstellen „von unten nach oben“. Neueste Materialien und Techniken machen es möglich, vielen Patienten eine Amputation, die im schlimmsten Fall drohen kann, zu ersparen. Hart wie Porzellan Die Gefäßspezialisten um Chefarzt Dr. Heinrich Reike gehen neue Wege Das Bild kann täuschen: Wenn Menschen in den Innenstädten von einemSchaufenster zum anderen schlendern und die Auslagen betrachten, muss dies nicht unbedingt auf ein besonderes Interesse an den ausgestellten Waren schließen lassen. Oft sind es schlicht Schmerzen, die die Betroffenen zu einem Stopp zwingen: Sie leiden unter der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), bei der die Arterien zunehmend verstopfen. Geläufiger ist aber die Bezeichnung, die der Volksmund dem Beschwerdebild gegeben hat: „Schaufensterkrankheit“. Die Zahl derjenigen Menschen, die unter einer PAVK leiden, steigt. Die volkstümliche Übersetzung ist einleuchtend: Die meisten bemerken Durchblutungsstörungen erst dann, wenn beim Gehen die Wade, der Oberschenkel, das Gesäß oder der Fuß schmerzt. Damit signalisiert die Muskulatur, dass sie unter Sauerstoffmangel leidet. Beim Gehen wird sie nämlich stärker beansprucht, braucht mehr Sauerstoff und muss entsprechend besser durchblutet werden. Durch die Engstelle im Arteriensystem geht dies jedoch nicht. Wenn’s zu eng wird Kontakt Chefarzt Dr. Heinrich Reike Abteilung Innere Medizin Tel. 02922 / 801-2103 www.mariannen-hospital.de Wenn sich Blutgefäße in den Beinen verengen, wird’s im wahrsten Sinne des Wortes eng: Durch die Arterien kann nicht mehr so viel Blut fließen, wie benötigt wird. Die Gefäßspezialisten um Dr. Heinrich Reike vom Mariannen-Hospital in Werl kreisen diese Engstellen und Verschlüsse immer näher ein, um sie zu öffnen, beziehungsweise zu weiten. Als eine der ersten Um die verengten oder verstopften Blutgefäße ohne eine Operation behandeln zu können, greifen die Ärzte auf modernste Techniken zurück. Ein Problem bei der Behandlung ergibt sich jedoch durch die Anatomie des Körpers: Das Gefäßsystem ist weit verästelt; je tiefer sich die Arterien in den Beinen befinden, desto dünner und feingliedriger sind sie. Für das Team um Dr. Reike eine Herausforderung: Unter Kontrolle eines Röntgengeräts führen sie kleinste Nadeln in die Beingefäße ein, um den Verschluss aufzubohren. Der Widerstand, auf den sie treffen, ist enorm: „Man kann sich das so vorstellen, dass man mit Metall an Porzellan kratzt“, schildert der Chefarzt. Doch mittlerweile gibt es Nadeln, die diese Wand durchdringen. Wenn die Ärzte den Verschluss oder die Engstelle passiert haben, können sie über den Führungsdraht einen Ballon, der mir einem speziellen Medikament beschichtet ist, ganz exakt in der Verengung platzieren und ihn aufpumpen – wodurch das Gefäß an der entsprechenden Stelle aufgeweitet wird. Das Medikament wirkt direkt in die Gefäßwand ein und verhindert dort neue Wucherungen. Bei Bedarf stabilisieren die Spezialisten das Gefäß an der Stelle mit einer Stütze. Von unten nach oben weicher. Also versuchen wir, sie von dort aus zu lösen.“ Weil sich die Einstichstellen sehr viel näher als üblich an den Gefäßverengungen bzw. -verschlüssen befinden, benötigen die Mediziner zudem wesentlich weniger Kontrastmittel, um sich per Röntgenkontrolle zu orientieren. Hiervon profitiert der Patient zusätzlich. Ein weiterer Effekt: Regelmäßige Pausen vor Schaufenstern entfallen. Es liegt auf der Hand: Je näher sich die Einstiegsstelle des Drahtes an der Verengung befindet, desto exakter können sie arbeiten. Hier liegt das Besondere: Anstatt sich wie gewöhnlich über den Leistenkanal in das Arteriensystem zu gelangen, punktieren Dr. Reike und sein Team seit neuestem auch am Knie oder am Fuß. Die Gefäße dort sind zwar deutlich enger; neueste Katheter und Nadeln, die besonders feingliedrig sind, ermöglichen jedoch den Weg durch das Geäst. Dabei bedienen sie sich auch eines Richtungswechsels: „Gefäßverschlüsse“, sagt Chefarzt Dr. Reike, Schmerzende Beine veranlassen Menschen, „sind nach die unter PAVK leiden, zu häufigen Stopps vor unten hin Schaufenstern. medTrend Das Gesundheits-Magazin 13 Neuer CT gibt Einblicke ins UNNA. Wollte sich der Oberarzt Dr. Andres Balmaceda Schickentanz in der Vergangenheit ein Bild von den Herzgefäßen eines Patienten machen, war der Weg meist klar: Eine Untersuchung mit dem Katheter gab Aufschluss darüber, ob sich etwa Engstellen gebildet hatten. Heute kann der Kardiologe in vielen Fällen darauf verzichten, sich mit einem Metalldraht von der Leiste aus bis zu den Herzgefäßen vorzuarbeiten: Der neue Computertomograph (CT) des Katharinen-Hospitals zeigt ihm in Sekundenschnelle eine dreidimensionale Aufnahme des gesamten Organs – in höchster Qualität und Detailgenauigkeit. Zunächst klingt es fragwürdig: Gestochen scharfe Röntgenaufnahmen von einem „Gegenstand“, der ständig schlägt? Das Prinzip lässt sich mit der Sportfotografie erklären: Je kürzer die Belichtungszeit, desto besser lassen sich Bewegungen festhalten. nimmt sie 128 Schichten auf, die jeweils knapp einen Millimeter dick sind. Damit s i c h d a s Herz bei den Takt des Herzens wichtig Dreimal pro Sekunde rotiert die tonnenschwere Röntgenanlage deshalb um den Körper; bei jeder Umdrehung Kontakt Innere Klinik II / Kardiologie Chefarzt Prof. Dr. Klaus Weber Tel. 02303 / 100-1832 Klinik für Radiologie Chefarzt Jacques Beckman Tel. 02303 / 100-1860 www.katharinen-hospital.de Aufnahmen immer in der gleichen Position befindet, synchronisiert das Team um Radiologie-Chefarzt Jacques Beckman den Auslöser exakt mit den Bewegungen des Organs; wenn notwendig, stellen die Kardiologen den Takt des Herzens zuvor mit Medikamenten ein. Die rund 400 Schichtaufnahmen, die so entstehen, fügt eine spezielle Software zu einer Gesamtansicht des Herzens zusammen. „Die Patienten müssen hierfür während der Untersuchung gerade mal fünf Sekunden lang die Luft anhalten“, sagt ChefRadiologe Beckman. Zum Vergleich: Beim Einsatz eines älteren Geräts würde sich die Zeit auf 20 bis 30 Sekunden verlängern. Das bedeutet für einen Patienten eine deutlich höhere Belastung wärend der Untersuchung. Ein weitere Vorteil der neuen Technik: Die Strahlenbelastung durch den neuen CT ist deutl i c h geringer und d a m i t „gesünder“. Zahlreiche Patienten haben Radiologen und Kardiologen seit Mitte vergangenen Jahres mit diesem Verfahren untersucht; die Ergebnisse sind verblüffend gut: „Wir sehen auf den Bildern mehr, als wir uns erhofft hatten“, berichtet Chefarzt Jacques Beckman. Per Mausklick lassen sich Gefäße virtuell im Längsschnitt betrachten, Ablagerungen können bereits in einem frühen Stadium erkannt sowie Bypässe sehr gut dargestellt werden. „Die Methode kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn nach den ersten Untersuchungen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass keine koronare Herzerkrankung vorliegt“, sagt Dr. Balmaceda Schickentanz. Es gibt eine Einschränkung: Patienten, deren Herzrhythmus zu unregelmäßig oder deren Herzfrequenz stark erhöht ist, eignen sich nicht für diese Art der Bildgebung. Katheter bietet Alternative Lässt sich indes absehen, dass ein Eingriff notwendig wird, raten die Ärzte lieber gleich zu einem Katheter. „Mit diesem können wir direkt einen Stent einsetzen oder mit einem Ballon das betroffene Gefäß dehnen“, sagt Kardiologe Dr. Balmaceda Schickentanz. Das geht mit einem Computertomographen, der zur Diagnostik dient, freilich nicht. Sein Vorteil: Das Risiko einer möglichen, aber eher unwahrscheinlichen Komplikation entfällt. Was ist ein CT? Ein Computertomograph ist ein medizinisches Gerät, das einzelne Körperteile durchleuchtet und ein Röntgenbild erstellt. Eine Röntgenanlage rotiert dabei um den Körper. Im Vergleich zu herkömmlichen Röntgenuntersuchungen ist die Bildqualität besser und die Strahlung geringer. Je ruhiger der Patient während der Untersuchung liegt, desto höher und präziser wird die Bildqualität. 14 Das Gesundheits-Magazin medTrend Auf den Körper achten: Krebszentrum gibt Hilfe auf höchstem Niveau UNNA. Hinter scheinbar harmlosen Beschwerden kann in manchen Fällen eine gynäkologische Krebserkrankung stecken. Aufmerksamkeit tut deshalb not. Frühzeitige Untersuchungen ebenfalls. Eine Therapie - im Fall des Falles - kann auf hohem Qualitätsniveau im Katharinen-Hospital erfolgen: Das Gynäkologische Krebszentrum des Hauses ist von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Oft kommt er unbemerkt, schmerzlos und ohne Vorwarnung: der Krebs. „Wenn es überhaupt Frühsymptome gibt, dann sind sie oft unspezifisch“, schildert der Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Kunibert Latos. Dabei sind die Heilungschancen besonders gut, wenn der Krebs früh erkannt und behandelt wird. Schwierig bleibt aber die Vorsorgemöglichkeit, denn lediglich der Gebärmutterhalskrebs ist durch einen Abstrich beim niedergelassenen Gynäkologen klar erkennbar. Andere gynäkologische Tumorerkrankungen sind nur schwer diagnostizierbar. Körper hören und für Veränderungen sensibel sind“, sagt Chefarzt Dr. Latos „Wenn Frauen bemerken, dass sie sich anders fühlen als sonst, sollten sie sich unbedingt durchchecken lassen.“ Zu solchen Anzeichen, die natürlich auch harmlose Hintergründe haben können, zählen: geschwollene Beine, Zwischenblutungen, starker Gewichtsverlust, verstärkter oder blutiger Ausfluss, häufiger Harndrang, Bauchschmerzen oder ein aufgeblähter Bauch sowie Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Anzeichen wahrnehmen Nach einer möglichen Erstdiagnose beim Gynäkologen helfen die Experten der Frauenklinik des Katharinen-Hospitals betroffenen Patientinnen umfangreich weiter. Die Qualität und die Strukturen innerhalb des zertifizierten Gynäkologischen Krebszentrums (GKZ) hat die Gutachter der Deutschen Krebsgesellschaft überzeugt. Chefarzt Dr. Latos ist mehr als stolz auf die Arbeit des gesamten Teams. „In Schulnoten ausgedrückt haben wir sozusagen ein ‚Sehr gut‘ erhalten.“ Und diese Note bedeutet vor allem eines: „Umso wichtiger ist es, dass Frauen auf ihren Kontakt Chefarzt Dr. Kunibert Latos Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Tel. 02303 / 100-2842 www.katharinen-hospital.de Kompetente Versorgung Patientinnen, die von Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane betroffen sind, können sich auf eine kompetente und umfassende Versorgung am KatharinenHospital verlassen. Konkret betrifft dies die weiterführende Diagnostik Ein Erfolg für das Team um Chefarzt Dr. Kunibert Latos (r.): Das Gynäkologische und Behandlung Krebszentrum ist für die gute Arbeit mit einem Gütesiegel ausgezeichnet. von Krebserkrankungen von Eierstock, Ge- Fachrichtungen wie Gy- Geschäftsführer Klaus Babärmutter, Scheide und näkologie, Onkologie, Ra- then. So ergänzt beispielsScheiden-Eingangsbe- diologie, Strahlentherapie weise die Onkologische reich. Das GKZ Unna am oder Pathologie sowie den Tagesklinik des Hauses das Katharinen-Hospital ist in speziell ausgebildeten Pfle- Spektrum der Behandlung Deutschland eines von nur gekräften wird von einer von Patienten mit Krebs83 Krebszentrum für diese Vielzahl begleitender Dis- erkrankungen in idealer Erkrankungsbilder. Insge- ziplinen ergänzt. Ein Team Weise. Kurze Wege, ein samt sollen bundesweit aus Psychologen, Sozialar- enger Austausch aller beauch lediglich 100 Zentren beitern, Seelsorgern und handelnden Ärzte in den dieses Gütesiegel erhalten. Therapeuten sind deshalb Tumorkonferenzen sowie eng in das Gynäkologische die ganzheitliche BetreuBetreuung Hand in Hand Krebszentrum eingebun- ung finden Hand in Hand den. „Hier können wir auf statt. Bis hin zur Nachsorge Die Strukturen und die Er- Strukturen zurückgreifen, über die niedergelassenen fahrungen der Fachleute die innerhalb des onkolo- Ärzte und der Zusammender Frauenklinik in Unna gischen Schwerpunktes arbeit mit Selbsthilfegrupstellen hier den einen Teil am Katharinen-Hospital pen wird dieses Netzwerk des Erfolges sicher. „Aber gut aufgebaut sind“, sagt ergänzt. unsere Arbeit ist darüber hinaus getragen von der Haltung, neben der medizinischen auch die individuelle Situation der Patientin immer im Blick zu haben“, schildert der Chefarzt. Das enge Netzwerk aus Medizinern verschiedener medTrend Das Gesundheits-Magazin 15 „Stolpern“ über die Historie ist erwünscht Kontakt Mühlenstraße 7 59423 Unna Tel. 02303 / 25 69 40 Fax 02303 / 25 69 459 www.boni-unna.de UNNA. Es war die wohl größte Verlegung der mahnenden Stolpersteine in Deutschland in der jüngeren Vergangenheit: Am St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim erinnert man sich sehr bewusst der jüdischen Vergangenheit des Hauses - ganz konkret mit 166 Namen. „Wir achten und ehren damit die jüdischen Wurzeln und insbesondere die damaligen Bewohner und Mitarbeiter des ehemaligen Israelitischen Altersheims in Westfalen“, sagt Wilfried Averhage. Der kaufmännische Direktor des Katharinen-Hospitals spricht damit für den Träger des Hauses. In einer beeindruckenden Feierstunde wurden im September 2012 entlang der Einfriedungsmauer die Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig verlegt. Sie enthalten die Namen und Lebensdaten aller Bewohner und Mitarbeiter der Jahre 1933 bis 1945. Sie alle wurden in mühevoller Recherchearbeit vom ehrenamtlichen „Arbeitskreis Spurensuche“ zusammengetragen. Mit der Geste der Erinnerung wird allen diesen Menschen ein ehrendes Andenken bewahrt. Festgehalten ist die bewegte Historie des Hauses in einer künstlerisch gestalteten Stele vor dem Eingang des Hauses. Die Geschichte des Hauses Das heutige St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim an der Mühlenstraße wurde im Jahr 1905 als Altersheim für die jüdischen Mitbürger eingeweiht. Als die jüdische Bevölkerung Unnas ab 1933 von den Nationalsozialisten terrorisiert und schließlich auch aus ihren Wohnungen vertrieben wurde, zogen immer mehr vor allem ältere Juden in das Haus an der Mühlenstraße ein, das auf diese Weise zu einer Zufluchtstätte wurde. Deportation 1942 Im Sommer 1942 wurden die letzten Bewohner sowie einige Beschäftigte in das Ghetto Zamosc, am 30. Juli 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt und am 22. August 1942 nach Bielefeld – Schloßhof in das „Alters- und Siechenheim Wickenkamp“ deportiert. Das Haus ging derweil in den Besitz der Stadt über. Im Jahr 1945 wurde es von der amerikanischen Militärregierung in Unna als Krankenhaus bestimmt und die Betreuung der Patienten dem KatharinenHospital übertragen. Mit der Jewish Trust Corporation, die sich in der Nachkriegszeit um die treuhänderische Erfassung von jüdischem Besitz kümmerte, kam es 1956 zur Vereinbarung, in deren Rahmen die Kirchengemeinde St. Katharina das Haus übernahm. Wohn- und Pflegeheim Erst danach wurde dort das Altenheim eingerichtet, während in den Jahren nach dem Krieg die dermatologische Abteilung des Katharinen-Hospitals dort untergebracht war. Als Wohn- und Pflegeheim existiert das „Boni“ seit dem Jahr 1959. Von 1961 bis Ende 1995 stand es unter der Leitung von Ordensschwestern des Heiligen Vinzenz von Paul. 1996 wurde das Haus in die Trägerschaft der KatharinenHospital gGmbH übergeleitet. Die Verlegung von 166 Stolpersteinen wurde von den christlichen Gemeinden gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinden, Rabbiner Daniel Alter (o. l.) und Kantor Didij Podzus, gestaltet. Die Stele (u.) erinnert dauerhaft an die Geschichte des Hauses. 16 Das Gesundheits-Magazin medTrend Optimales Umfeld für die Patientenversorgung WERL. Die Fortentwicklung ist (lebens)wichtig in Medizin und Pflege. Dazu gehören neue Operationsmethoden oder Medikamente - aber auch die Gestaltung der Umgebung. Das zeigt sich im Mariannen-Hospital Werl. Die Substanz des Traditionsgebäudes wurde grundlegend renoviert, teils komplett umgestaltet und an zwei Stellen erweitert. Zentrale neue Bereiche: das offene Foyer und der Empfang, die Fassa- Inneren Medizin mit Endoskopie, DSA und Fußambulanz sowie die Neugestaltung der Radiologie und der Chirurgischen Ambulanz. „Unser Ziel ist, dass wir Neu gestaltete und ausgestattete Räume bieten gute Arbeitsmöglichkeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Werler Krankenhaus - wie hier in der neuen Funktionsabteilung der Inneren Medizin. den- und Dachsanierung, die neue Wahlleistungsstation in der ehemaligen Tagespflege, Sanierung und Komplett-Ausbau des Dachgeschosses, die Erweiterung des Ärztehauses, der Ausbau der neuen Funktionseinheit der Kontakt Unnaer Straße 15 59457 Werl Tel. 02922 / 801-0 www.mariannen-hospital.de uns an den Bedürfnissen von Patienten und Mitarbeitern stetig orientieren und anpassen“, beschreibt Thorsten Roy, Kaufmännischer Direktor des Hauses, die Motivation. Bestes Zeichen dafür: im Bereich der Inneren Medizin werden die Patienten jetzt an zentraler Stelle aufgenommen und direkt in die benachbarten diagnostischen Bereiche geleitet. „Kurze Wege, direkte Kommunikation, Zusammenarbeit Hand in Hand. Das ist für die moderne Behandlung ein absolutes Muss“, so Roy. Ebenfalls unerlässlich: die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und therapeutischen Angeboten. Wartezeiten, lange Wege, Doppeluntersuchungen, solche kritischen Punkte sind vermeidbar, da Krankenhaus und Arztpraxen sowie Therapeuten eng kooperieren. Angesiedelt sind am Haus neue Praxen sowie im hell und luftig gestalteten Dachgeschoss weitere Dienstleister aus der Gesundheitsbranche. TAG DER OFFENEN TÜR IM JUNI Ein Termin sollte im Kalender bereits rot markiert werden: Anlässlich des 150. Todestages der Stifterin des Hospitals, Marianne Heese, und des abgeschlossenen Um- und Ausbaus lädt das Mariannen-Hospital am Sonntag, 16. Juni 2013, von 11 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür mit (gesunden) Angebote für jung und alt ein. Hell, freundlich und modern ist das Dachgeschoss (o.) mit Platz für therapeutische Einrichtungen; gleiches gilt für die Chirurgische Ambulanz, die Medizinern und Pflegekräften für die Patientenversorgung beste Rahmenbedingungen ermöglicht.