Schmerzfrei Glücklich Mobil - Katholischer Hospitalverbund Hellweg

Transcription

Schmerzfrei Glücklich Mobil - Katholischer Hospitalverbund Hellweg
medTrendd
Das Gesundheits-Magazin
Schmerzfrei
Patienten geben Bestnoten
Glücklich
Geburt in Geborgenheit
Mobil
Keine Frage des Alters
2
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
Neues Gesicht des Hauses:
Symbol für die Zukunft
medTrend
Das Gesundheits-Magazin Ausgabe 1/2013
Unsere Themen
Seite 2 Mehr Platz
UNNA. Die dynamische Entwicklung der Patientenzahlen am KatharinenHospital fordert große Schritte. In den vergangenen Jahren wurde der Platz
schlicht und einfach zu eng. Das wird jetzt anders – ganz konkret sichtbar
bereits in Form der neuen Information und Aufnahme.
Seite 3 Therapie fürs Knie
Seite 4
Glückliche Geburt
Seite 5 Schmerzkonzept
Seite 6 Neue Melanomtherapie
Seite 7 Patientensicherheit
Seite 8-9 Diabetiker-Ernährung
Seite 10 Hochdruckzentrum
Seite 11 Wir feiern Jubiläum
Seite 12 Schaufensterkrankheit
Seite 13 Blick ins Herz
Seite 14 Gyn. Krebszentrum
Seite 15 Stolpersteine am Boni
Seite 16 Mariannen-Hospital
Impressum / Herausgeber:
Katholischer Hospitalverbund
Hellweg gGmbH
Obere Husemannstr. 2
59423 Unna
Telefon 02303/100-0
www.hospitalverbund.de
Redaktion:
Karin Riedel (V.i.S.d.P.)
Johannes Valerius
Melanie Wilberg
wir@hospitalverbund.de
Satz und Layout:
WerbeWirksam
Corinna Brinkmann
Druck:
Graphische Betriebe
F. W. Rubens KG
Ostring 2
59423 Unna
Ausgabe UNNA
Bildnachweise:
Roger Lortie
fotolia.com
Hospitalverbund Hellweg
März 2013
Gesamtauflage:
185.000
Mitten im Foyer des Krankenhauses hat sie ihren
Platz und stellt somit die
Entwicklungen des Hauses
in den Fokus. Im Hintergrund laufen die Erweiterung durch den Anbau West
sowie die Modernisierung
des Hauptgebäudes Tag für
Tag weiter. Rund 30 Millionen Euro investiert das
Katharinen-Hospital insgesamt. Drei neue Herzkatheter-Messplätze und weitere
Funktionsbereiche hat die
Kardiologie im Erdgeschoss
des Anbaus bereits in Betrieb genommen. Damit
entstand Platz im „Bestand“. Dieser wird nun neu
verteilt. Derzeit entsteht
angrenzend ans Foyer ein
eigenständiges Ambulantes OP-Zentrum (AOZ). Die
Gynäkologische Station
im 2. Obergeschoss wurde
um die gesamte Ambulanz
und Aufnahme der Frauenklinik erweitert. Kreißsaal
und Mutter-Kind-Station
wurden im Hauptgebäude zusammengeführt. Im
Erdgeschoss erhält die Gastroenterologie der Inneren
Klinik I vier großzügige Endoskopieräume, flankiert
von weiteren Funktionsbereichen. Die oberen Geschosse des Hauptgebäudes
erhalten nach dem Durchstich zum Anbau 40 neue
Bettenplätze sowie Dienstplätze für Pflege und ärztlichen Dienst.
neu strukturiert und erhält
zudem einige zusätzliche
Bettenplätze: Von derzeit
16 Plätzen kann auf bis zu
22 erweitert werden.
Im 1. Obergeschoss wird bis
Mitte 2013 die Intensivstation des Katharinen-Hospitals
„Im Überblick wird unsere
Zahl von 340 Betten nicht
verändert. Aber wir verschieben Bettenplätze aus
dem bisherigen Baukörper
und optimieren insgesamt
alle Abläufe im gesamten
Krankenhaus“, schildert
Geschäftsführer Klaus Bathen. 125 Jahre nach seiner
Gründung steht das Katharinen-Hospital in jedem Falle größer und besser
da denn je.
Besuchen Sie uns auf Facebook
t www.katharinen-hospital.de
twww.mkh-soest.de
twww.mariannen-hospital.de
Ihr direkter Weg ins Netz
twww.boni-unna.de
twww.elisabeth-körbecke.de
twww.mariengarten.de
twww.hospitalverbund.de
Auf der gleichen Geschossebene schließt sich der
OP-Ausbau an: Die Nutzung von fünf OP-Sälen
wird nach Abschluss der
Arbeiten dort möglich sein.
medTrend
Das Gesundheits-Magazin
3
Moderne Therapie für
Knie, Hüfte und Schulter
WERL. Drehen, Beugen, Strecken, Abfedern, Halten – das Kniegelenk hat sehr viele und dabei
unterschiedlichste Aufgaben zu erfüllen. Bereits kleine Schäden können in diesem komplexen
System zu einem komplizierten Problem führen.
„Unfälle, die das Knie in
Mitleidenschaft ziehen,
passieren insbesondere
beim Sport”, weiß Dr. Thomas Müller, Chefarzt der
Chirurgie im MariannenHospital Werl. Aber heute
ist beispielweise ein Schaden am Meniskus mit Hilfe einer minimal-invasiven
Operation sehr gut zu behandeln. „Die Arthroskopie
ist hier meist das Mittel
der Wahl”, schildert der
Chefarzt, der mit seinem
Team auf die Behandlung
von
Knieerkrankungen
spezialisiert ist.
Über zwei kleine Schnitte
können Instrumente bis
zum Kniegelenk geführt
werden. So sind die Mediziner in der Lage, krankhafte Veränderungen zu
behandeln, beispielsweise
Teile des Meniskus zu entfernen oder „raue“ Stellen
am Knorpel zu glätten.
Diese Eingriffe sind für
Patienten sehr schonend
und machen eine schnelle
Regeneration möglich.
Künstliches Kniegelenk
Ein schwierigeres Thema
stellt der Verschleiß im
Kniegelenk dar, beispielsweise eine fortschreitende
Arthrose. Hier ist weniger
das Unfallrisiko ausschlaggebend für die Erkrankung
als das individuelle Risiko
– und natürlich auch das
Alter. Wenn Probleme wie
Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit oder eine
starke Fehlstellung bestehen, kann die Implantation eines künstlichen
Kniegelenks große Vorteile
bringen.
Hierbei werden die beschädigten Flächen ersetzt, entweder in Form
einer Teilprothese – die
sogenannte
„Schlittenprothese“ – oder als
Knie-Total-Endoprothese
(Knie-TEP) mit Ersatz aller
Flächen. „Häufig liegen
Jahre mit großen Schmerzen hinter den Patienten,
die sich bei uns vorstellen”,
schildert Chefarzt Dr. Thomas Müller.
Ein Grundsatz gilt dabei:
Kein Kniegelenk gleicht einem anderen. Häufig muss
während einer OP entschieden werden, welche Prothese die richtige ist und
welche Befestigungsmethode für den Patienten
passt.
Hüftgelenk
Und auch am zweiten,
„tragenden“ Gelenk des
Körpers, der Hüfte, kann
der Verschleiß der Gelenkflächen
zu
einer
stark schmerzhaften Bewegungseinschränkung
führen. „Während anfangs
nur
längere
Belastungsschmerzen bestehen, ist mit
zunehmendem
Verschleiß der
knorpeligen
Gelenkflächen
ein dauernder
Schmerz
zu
erwarten. Ein
sogenannter
Ruheschmerz“,
so der Chefarzt. Hier kann
der Ersatz des
Hüftgelenks
durch
eine
moderne Prothese zu einer
Wenn es um Knie, Hüfte und Schulter geht: Das Team um Chefarzt
Dr. Thomas Müller bietet individuelle Behandlungsmöglichkeiten.
wichtigen Hilfe werden.
Und auch bei einem
Bruch des Schenkelhalses
bei älteren Menschen ist
durch das Einsetzen eines
künstlichen Hüftgelenkes
rasch die Gehfähigkeit
wiederherzustellen.
Individuelle OP-Methode
Je nach Festigkeit des Knochens werden zementierte
und zementfreie Verankerungen der Gelenkkomponenten gewählt. Dies kann
individuell während der
Operation bestimmt werden. Auch die Gleitflächen
des künstlichen Gelenkes
werden individuell ausgewählt. Metall, Keramik
oder Polyethylen stehen
hierbei zur Verfügung.
ler Mariannen-Hospitals
setzen hier konservative
und minimalinvasiv-operative Therapien ein - bis
hin zur Schulterprothese.
Im Anschluss an eine Operation erfolgt die Weiterbehandlung im Haus –
ebenfalls ganz individuell:
Ärzte, Pflegekräfte und
Physiotherapeuten arbeiten Hand in Hand, um die
ersten Schritte der Patienten nach den Eingriffen
gut zu begleiten.
Schulterprobleme lösen
Bestehen Schmerzen in
der Schulter, wird jede
Bewegung sofort zum
Problem. Für Betroffene
hält die moderne Medizin
sehr gute Hilfen bereit.
Die Chirurgen des Wer-
Kontakt
Chefarzt
Dr. Thomas Müller
Abteilung für Chirurgie
Tel. 02922 / 801-302
www.mariannen-hospital.de
4
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
3.47 Uhr: Elias ist da!
UNNA. „Die Geburt war kein Spaziergang, sondern ein Marathon“, gibt Jessica Balz zu, schiebt
jedoch sofort hinterher: „Aber im Ziel erwartete mich das größte Glück: Elias!“ Die Geburt verlief nach Plan. Der kleine Elias kam just einen Tag vor dem errechneten Termin auf die Welt.
§10.7. – 23 Uhr: Es
ist kurz vor Mitternacht,
als sich Jessica Balz entschließt, sich von ihrem
Mann ins Katharinen-Hospital bringen zu lassen.
Leichte Schmerzen haben
eingesetzt. Im Kreißsaal
empfängt Hebamme Claudia das junge Ehepaar.
Den „Papierkram“ hat
Ehepaar Balz bereits vor
einigen Wochen bei der
„Vorstellung“ im Kreißsaal
erledigt. Damals haben
sie die leitende Ärztin der
Abteilung für Geburtshilfe bereits kennengelernt.
Marija Golka hat auch
in dieser Nacht Dienst.
Ehepaar Balz freut sich,
ein vertrautes Gesicht zu
sehen.
ž10.7. – 2 Uhr: Der Wehenschreiber und weitere
Untersuchungen zeigen:
Es dauert noch. „Aber Sie
sollten jetzt hierbleiben“,
sagt die erfahrene Hebamme zu Jessica Balz.
„Und Sie können zu Hause
noch ein wenig schlafen;
Sie brauchen Ihre Kräfte
noch“, ist der Rat an den
werdenden Vater.
Ÿ
10.7. – 3 Uhr: Marcel
Balz nimmt den Vorschlag
Kontakt
Chefarzt
Dr. Kunibert Latos
Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe
Tel. 02303 / 100-2842
www.katharinen-hospital.de
der Hebamme gern an und
legt sich ein paar Stunden
ins eigene Bett. „Trotzdem
habe ich vor Aufregung
natürlich kein Auge zugemacht und war morgens
früh schon wieder im Katharinen-Hospital“, gibt
Marcel Balz zu.
¤
10.7. – 8 Uhr: Marcel
Balz zieht im KatharinenHospital zu seiner Frau ins
Familienzimmer ein. Dort
massiert er Jessica drei
Stunden lang den schmerzenden Rücken. Ein echter
Liebesdienst!
ž
10.7. – 14 Uhr: Jessica
und Marcel Balz gehen gemeinsam in den Kreißsaal.
Aber: Es heißt weiterhin
warten. Also: Noch einmal
zurück auf das Zimmer.
10.7. – 16 Uhr: Diesmal hat sich der Gang in
den Kreißsaal gelohnt: Der
Muttermund ist endlich ein
wenig geöffnet. Die Geburt
geht voran. Eine Stunde später entscheidet sich Jessica
Balz für eine Infusion gegen
Schmerzen.
£
10.7.
– 19 Uhr: Vielleicht bringt die Wanne ja
zusätzliche Entspannung?
Jessica Balz will nichts
unversucht lassen. Zwei
Stunden lang liegt sie
im wohligwarmen Wasser. Aber irgendwie ist es
doch auf Dauer nicht das
Richtige.
¥
10.7.
– 21 Uhr: Aufmunternde Worte gibt
es von der Hebamme
Claudia. Sie ist zur Nachtschicht wieder da und voller frischer Energie. Auch
Ehemann Marcel tut sein
Bestes: „Ich konnte schon
am Wehenschreiber sehen,
wann eine Wehe kommt
und habe Jessicas Hand
ganz fest gehalten.“
¦
10.7.
– 22 Uhr: Geschafft, der Muttermund
ist sieben Zentimeter geöffnet! Trotz aller Unterstützung durch die Hebamme und den Ehemann:
Die Wehenschmerzen sind
für Jessica Balz heftig. Sie
entschließt sich zu einer
PDA. „Darüber hatte ich
mich schon vor der Geburt informiert. Ich wusste: Jetzt möchte ich diese
Möglichkeit nutzen.
§
10.7.
– 23 Uhr: Die
letzten 24 Stunden waren
anstrengend für Marcel
und Jessica. Beide schlafen
ein wenig.
Es war aufregend: Marcel und Jessica Balz berichten von der Geburt
ihres Sohnes Elias im Katharinen-Hospital.
ž
11.7. – 2 Uhr: Das Ehe- ¡
11.7.
paar hat Kraft für den „Endspurt“ getankt. Die Geburt
geht weiter. Die Fruchtblase platzt. Zur Unterstützung hat Jessica Balz einen
Wehentropf bekommen.
Das Köpfchen ist zu spüren.
Es ist fast geschafft.
11.7. – 3.47 Uhr: Mit
einem Schrei verkündet
Elias: Ich bin da! Voller
Stolz schneidet Marcel
die Nabelschnur durch.
Danach wird Elias sofort
auf Mamas Bauch gelegt.
„Schön war das!“, erinnert
sich Jessica Balz an diesen
einmaligen Moment.
– 5 Uhr: Elias
trinkt das erste Mal an
Mamas Brust. Der glückliche Vater ruft die frisch
gebackenen Großeltern
an: Das neue Familienmitglied ist da, es wiegt 3870
Gramm, ist 52 Zentimeter
groß, hat einen Kopfumfang von 36 Zentimetern.
Und eine weitere wichtige
Zahl bekommen die Verwandten für den ersten
Besuch auch gleich mitgeteilt: „Ihr findet uns auf der
Mutter-Kind-Station im
Katharinen-Hospital
– im Zimmer Nummer 209.“
medTrend
Das Gesundheits-Magazin
5
Patienten geben Bestnoten
für das Schmerzkonzept
UNNA. „Schmerzen? Wir fragen jeden Patienten danach.“ Was Oberärztin Dr. Doris Bühlmann
schildert, klingt wie eine Selbstverständlichkeit. Aber selbstverständlich ist die Frage keinesfalls. Sie ist das Ergebnis eines langen Prozesses, der jetzt am Katharinen-Hospital aktuell mit
der Übergabe des Zertifikats „Certkom – Schmerzfreies Krankenhaus“ belohnt wurde. Damit
ist das Krankenhaus eine von nur 20 Kliniken in Deutschland, die bisher erfolgreich für ihre
qualifizierte Schmerztherapie re-zertifiziert wurden.
„Das Wichtigste ist uns
der Nutzen für die Patienten“, sagt Dr. Doris
Bühlmann. Sie ist in der
Klinik für Anästhesiologie
und Schmerztherapie als
Oberärztin
verantwortlich für die Umsetzung
des Konzepts. „Letztlich
arbeitet aber das gesamte Krankenhaus täglich
mit daran.“ Das gesamte
Krankenhaus? Dazu zählen
Ärzte aller Fachrichtungen,
die Mitarbeiter der Pflege,
Physiotherapeuten, Seelsorger und Psychologen bis
hin zu Jahrespraktikanten.
Wichtig in
der Schmerztherapie: mit
den Patienten
im Gespräch
zu bleiben.
Regelmäßig
werden die
Patienten
nach der
Schmerzstärke
gefragt, um
die Therapie
anzupassen.
Gemeinsam gegen Schmerz
Der Chefarzt der Anästhesiologie, der das
„Schmerzfrei“-Konzept
nach Unna gebracht hatte, nennt das vorbildlich: „Denn es kann nur
funktionieren, wenn alle
Kontakt
Chefarzt
Dr. Martin Kelbel
Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin,
Schmerztherapie,
Notfallmedizin und
Palliativmedizin
Tel. 02303 / 100-6010
www.katharinen-hospital.de
Mitarbeiter mitmachen.“
Und das funktioniert
so: Bei Neuaufnahme
im Krankenhaus sowie
danach täglich werden
alle Patienten nach ihren
Schmerzen befragt. Ein
einfaches aber überzeugendes Instrument dazu
ist die Schmerzskala, auf
der jeder individuell die
Intensität angeben kann.
„Und je nach Angabe erarbeiten wir mit allen behandelnden Ärzten die passende Schmerztherapie“,
so Dr. Bühlmann. Diese
reicht von der Tablettengabe über weitergehende
medikamentöse Therapien
bis hin zur Schmerzpumpe. Es kann aber auch der
Rat für ein Gespräch mit
der Psychologin oder eine
Akupunktur die richtige
Empfehlung sein.
Positive Rückmeldungen
Dass die Patienten diese
Angebote sehr schätzen,
zeigte sich in den jüngsten
Ergebnissen der externen
Zertifizierungsgesellschaft
„Certkom“.
Bestnoten
zwischen
1,8 und 2
nach dem
Schulnotenprinzip
vergaben
die Patienten für die
Schmerztherapie im
KatharinenHospital.
„Sehr gute
Ergebnisse“
bestätigen
die Auditoren in ihrem Bericht. Insbesondere nach schweren
Operationen haben die Patienten gute Bewertungen
gegeben.
Konzept weiterentwickelt
Dabei war die re-Zertfizierung des Konzeptes jetzt
ein wirklich hartes Stück
Arbeit. „Bei der ersten Begutachtung muss man die
Prozesse eingeführt haben.
Jetzt musste nachgewiesen werden, dass es auch
tatsächlich funktioniert“,
beschreibt Oberärztin Dr.
Bühlmann. Dass dies alles
gelungen sei: auch hier vor
allem ein Verdienst der engagierten Mitarbeiter. „Im
Audit wurde deutlich, dass
bis hin zum Praktikaten an
allen Stellen das SchmerzThema präsent ist und
sehr individuell gearbeitet
wird.“ Unterstützt wird
die Arbeit durch den AkutSchmerzdienst des Hauses
sowie die Möglichkeit, auf
allen Stationen und Bereichen ein Schmerz-Konsil
anbieten zu können. Speziell weitergebildete Fachärzte übernehmen diesen
Dienst, der Patienten auf
allen Stationen des Krankenhauses ständig zur
Verfügung steht.
Immer da: Ansprechpartner
Dass es gut „schmerzfrei“
weitergeht, ist für die
Schmerz-Spezialisten des
Katharinen-Hospitals sehr
wichtig. Regelmäßig trifft
sich deshalb die interdisziplinäre Gruppe aus Experten aller Bereiche, um neue
Anregungen aufzunehmen
und auszuarbeiten. „Hier
gibt es immer wieder Impulse – gerade aus Patientensicht. Zum Beispiel,
dass
Dialyse-Patienten
besondere Anforderungen
in der Schmerztherapie
haben“, so Chefarzt
Dr. Kelbel.
Das Katharinen-Hospital wurde erstmals
2009 in der Schmerztherapie zertifiziert.
Jetzt bestätigte Certkom die gute Arbeit
abermals.
6
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
Melanom: Fortschritt
durch Antikörper-Therapie
UNNA. Menschen sagen zu müssen, dass sie an einer unheilbaren Erkrankung leiden, gehört
für Dr. Hans-Joachim Böhmer immer wieder einmal zum Berufsleben. Eine schwierige Aufgabe, für die er und seine Kolleginnen und Kollegen viel Einfühlungsvermögen brauchen. Umso
mehr freut sich der Chefarzt der Dermatologischen Klinik am Katharinen-Hospital über einen
„Quantensprung“ in der Forschung zum gefährlichen malignen Melanom.
Ein Melanom entsteht (s.o.):
Gefährdet sind vor allem Menschen, die überdurchschnittlich
viele Muttermale vorweisen oder in deren Familie bereits Melanome aufgetreten sind. Haut-Experten raten dazu, sich oft
selbst sein Hautbild anzuschauen oder den Partner zu bitten,
die schwer zugänglichen Körperstellen zu beobachten.
Zwei neue Medikamente,
die im vergangenen Jahr
auf den Markt gekommen
sind, versprechen im fortgeschrittenen
Stadium
zwar keine Heilung, sind
aber dennoch eine kleine
Sensation. „Eine Behandlung damit kann den Patienten mehr Lebenszeit
verschaffen. Zeit, die nach
einer solchen Diagnose
enorm wichtig ist.“ Zum
ersten Mal seit langem sei
für den Hautkrebs etwas
ganz Neues entwickelt
worden. „Wir haben es
hier mit einer AntikörperTherapie gegen die Melanom-Tochterzellen zu tun.
Die bösartigen Zellen verschwinden nicht komplett,
aber die Medikamente sorgen für eine deutliche Reduktion“, weiß Chefarzt Dr.
Böhmer.
Hautveränderungen
regelmäßig kontrollieren
Wird das Maligne Melanom – auch schwarzer
Hautkrebs genannt –
rechtzeitig erkannt, steht
meistens eine Operation
an. Die betroffene Stelle
wird mit einem Sicherheitsabstand herausgeschnitten, der Patient ist
danach dann in der Regel
gesund. „Wir empfehlen
regelmäßige Kontrollen.
Wer einmal ein Melanom
entwickelt hat, hat auch
weiterhin ein großes Risiko, dass sich erneut eines
bildet“, weiß der Chefarzt
aus seiner langjährigen
Erfahrung.
Hohe Erkrankungsrate
Da das maligne Melanom
ein hochgradig bösartiger Tumor ist und sehr
früh Metastasen über die
Lymph- und Blutbahnen
streut, ist es für manche
Betroffenen
allerdings
schon zu spät, wenn sie
überhaupt erst einen
Hautarzt
aufsuchen.
Es ist die am häufigsten tödlich verlaufende
Hautkrankheit.
Neue Medikamente
geben Hoffnung
Weltweit erkranken von
Jahr zu Jahr mehr Menschen neu daran. „Strahlen- und Chemotherapie
haben hier meist wenig
Erfolg. Da bildet der Hautkrebs eine traurige Ausnahme“, so Dr. HansJoachim Böhmer. Bisher
seien die Ärzte deshalb
leider schnell am Ende
der medizinischen Möglichkeiten gewesen. Mit
der Markteinführung der
zwei neuen Medikamente
hat sich die Situation ein
wenig verbessert. Doch
nicht jeder Betroffene sei
auch ein Kandidat für die
neuen Medikamente. Der
oder die Erkrankte müsse ansonsten relativ gesund sein, dürfe nicht mit
schwerwiegenden anderen Krankheiten wie Herzproblemen oder Asthma
zu kämpfen haben. „Leider
beobachten wir seit Jahren
eine steigende Tendenz bei
den
Neuerkrankungen.
Das liegt einerseits daran,
dass die Menschen immer
älter werden. Andererseits
aber auch an den geänderten Lebensumständen“,
klärt Dr. Böhmer auf.
Erhöhte Gefahr durch
Sonne und Solarien
So bräunen sich heute
deutlich mehr Menschen
unter Solarien oder fahren
häufiger in den Urlaub in
südliche Länder. Doch eine
positive Entwicklung lässt
ihn hoffen: Die Zahl derjenigen, die an einem malignen Melanom tatsächlich
sterben, hat nicht zugenommen, sondern ist trotz
mehr Neuerkrankungen
pro Jahr gleichbleibend.
Das schreibt Chefarzt Dr.
Böhmer der deutlich besseren Aufklärung über
die Risiken zu. Außerdem
nehmen immer mehr
Menschen die Möglichkeit
der Vorsorgeuntersuchungen wahr.
Kontakt
Chefarzt
Dr. Hans-Joachim Böhmer
Klink für Dermatologie
und Phlebologie
Tel. 02303 / 100-2832
www.katharinen-hospital.de
medTrend
Das Gesundheits-Magazin
7
Kleines Armband sorgt
für große Sicherheit
SOEST / UNNA. Von der Aufnahme bis zur Entlassung: Das Patientenarmband ist ein wichtiger Begleiter während des gesamten Krankenhausaufenthalts. In allen drei Krankenhäusern des Katholischen Hospitalverbundes Hellweg – dem Katharinen-Hospital Unna, dem Marienkrankenhaus
Soest und dem Mariannen-Hospital Werl – setzt man auf die zusätzliche Sicherheitsmaßnahme.
Es mag den einen oder
anderen an die All-Inclusive-Bändchen in Hotels
erinnern. Aber das Patientenarmband leistet viel
wertvollere Dienste als
Kost und Logis zu sichern:
Im Krankenhaus tragen
es Patienten der eigenen
Sicherheit zuliebe. Das
Armband gibt den Krankenhausmitarbeitern jederzeit Auskunft über die
Identität jedes einzelnen
Patienten. Das ist besonders hilfreich, wenn Patienten selber dazu nicht
in der Lage sind – zum
Beispiel bei Bewusstlosigkeit, vorübergehender
Benommenheit, im Schlaf,
unter Medikamenteneinfluss, bei Demenz oder bei
sprachlichen Problemen.
Das wissende Armband
Auf dem Armband sind
Name, Geburtsdatum und
bei Bedarf weitere Informationen über den Patienten vermerkt. Sensible
Daten tauchen nur als
Strichcode auf. Zum Bei-
Patienten ausländischer
Herkunft können ihre
Identität durch das Tragen
eines Patientenarmbandes
zu jeder Zeit sicherstellen“,
schildert Blanka Nimmert,
Pflegedirektorin des Ma-
für die Patienten, um Verwechselungen bei Operationen vorzubeugen. „Daraus entwickelte sich die
Idee, dieses Sicherheitsnetz
auf den gesamten Krankenhausaufenthalt
des
Manchmal können Patienten nicht selber Auskunft über sich geben - zum Beispiel wenn sie durch Medikamenteneinnahme benommen sind, eine andere Sprache sprechen, an Demenz leiden oder schlafen. Dann
leistet das Patientenarmband den Krankenhausmitarbeitern wertvolle Dienste: Die wichtigsten Daten sind
auf dem Armband vermerkt, um jederzeit die Identität des Patienten zweifelsfrei feststellen zu können.
Kontakt
Katharinen-Hospital
Unna
Pflegedirektion
Tel. 02303 / 100-2731
Mariannen-Hospital
Werl
Pflegedirektion
Tel. 02922 / 801-1602
Marienkrankenhaus
Soest
Pflegedirektion
Tel. 02921 / 391-1502
spiel werden in allen drei
Krankenhäusern des Katholischen
Hospitalverbundes die Ergebnisse der
Blutzuckermessungen mit
Hilfe des Strichcodes auf
dem Patientenarmband
festgehalten. Mit einem
Handscanner können diese Messdaten von den
Krankenhausmitarbeitern
abgefragt und elektronisch übertragen werden.
„Während einer Krankheit
kann unser Patient in Situationen kommen, in denen
er seine Identität nicht aktiv äußern kann. Aber auch
rienkrankenhauses Soest.
„Mit dem Patientenarmband können wir nun sofort sehen, um wen es sich
handelt und entsprechend
reagieren“.
Patienten auszudehnen“,
schildert der stellvertretende Pflegedirektor Michael
Süssenbecker.
Bewährt und gut
Auch im Werler Mariannen-Hospital kam der Impuls zur Einführung des
Sicherheitsarmbandes aus
dem OP-Bereich heraus.
„Es ist ein kleines Bändchen, das einen großen
Schritt in Richtung Patientensicherheit bedeutet“,
betont
OP-Koordinator
Michael Kiefer.
Vor über einem Jahr hat
man im Marienkrankenhaus Soest das Patientenarmband eingeführt und
möchte nicht mehr darauf
verzichten. Im KatharinenHospital Unna gab es bereits seit Jahren im OP-Bereich Identitäts-Bändchen
Vorläufer aus dem OP
Treuer Begleiter
Auf den Stationen, bei allen medizinischen Prozessen und in den verschiedenen Funktionsbereichen,
die Patienten während
ihres Krankenhausaufenthaltes durchlaufen, ist die
kürzlich eingeführte neue
Generation von Patientenarmbändern eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung.
Inzwischen ist die Akzeptanz bei Patienten und Mitarbeitern groß. „Es hat sich
gezeigt, dass das Patientenarmband den besonderen
Anforderungen des Krankenhausalltags gewachsen
ist“, bestätigt Michael Süssenbecker. „Das Patientenarmband ist wasserfest,
Desinfektionsmittel schaden ihm nicht und es ist
gut hautverträglich.“ Das
Patientenarmband ist aber
selbstverständlich nur eine
von vielen Sicherheitsmaßnahmen im Krankenhaus:
An vielen Schlüsselstellen
im
Behandlungsablauf
finden Dokumentationen,
Checks und wiederholte
Abgleiche der Daten zur
Identifikation der Patienten statt.
Das Patientenarmband...
- bekommt jeder Patient
bei der Aufnahme
- ist eine zusätzliche
Maßnahme zur
Identifikation
der Patienten
- hält wichtige
Informationen auf
einen Blick bereit
- der Barcode kann zusätzlich Daten speichern
8
medTrend
Das Gesundheits-Magazin
Das Gesundheits-Magazin
Diabetische Lebensmittel – Gefahr oder Hilfe?
SOEST / UNNA. Was ist die richtige Ernährung für Menschen mit Diabetes? Die überraschende Antwort: Schokolade, Kuchen und andere Leckereien sind nicht generell verboten. In Maßen zu genießen, ist
durchaus erlaubt. Wenig Sinn machen hingegen sogenannte diätische Lebensmittel. Sie vermitteln eine trügerische Sicherheit. Daher ist der bekannte Aufdruck „Für Diabetiker geeignet“ neuerdings verboten.
„Für Diabetiker geeignet“
„Das schlechte Gewissen nehmen“
Diabetes – das bedeutet,
nie wieder Kuchen und Kekse genießen zu dürfen. Mit
Ausnahme von besonderen Diabetiker-Lebensmitteln. So denken wohl die
meisten Deutschen. Doch
Fakt ist: Die besonders gekennzeichneten Spezialprodukte werden bald aus
den Supermarkt-Regalen
verschwinden.
mal einen herkömmlichen
Keks oder ein bisschen
Schokolade geben. Aber
in Maßen. Wir versuchen
auch, den Patienten das
ständige schlechte Gewissen zu nehmen“, so Sabine
Ortmann.
Auch wenn der Alltag der
betroffenen
Menschen
viele Jahrzehnte tatsächlich von Verzicht und teuren Einkäufen geprägt war:
nötig wäre es schon lange
nicht mehr gewesen. Ärzte,
Wissenschaftler und Ernährungsberater hielten Produkte mit dem Zusatz „Im
Rahmen eines Diätplanes“
schon seit langem für völlig
überflüssig. Doch erst seit
Ende letzten Jahres ist der
Aufdruck „Für Diabetiker
geeignet“ in Deutschland
verboten. Lediglich bereits
produzierte Ware mit gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum darf noch in den
Verkauf. Danach ist endgültig Schluss mit Süßigkeiten,
Bier und Co. speziell für Diabetiker. „Wir haben diese
Lebensmittel grundsätzlich
nie empfohlen. Aber manche Patienten, die wir beraten, haben sie natürlich
leider gekauft“, sagt Silke
Huneke . Die Diät- und
Diabetes-Assistentin am
Marienkrankenhaus Soest
und ihre Kollegin, Sabine Ortmann, Leiterin der
Diabetes-Beratung, sind
froh, dass die DiabetikerProdukte ab sofort keine
Rolle mehr spielen.
„Von der Entscheidung,
diese Kennzeichnungen zu
verbieten, bin ich sehr überzeugt“, zeigt sich auch Mike
Dirkling erleichtert über die
neuen rechtlichen Vorgaben. Der Leiter der Diabetesberatung des Katharinen-Hospitals empfand die
klassische Diätverordnung
aus den 60er Jahren seit
Langem als überholt. Obwohl längst klar ist: „Ein Diabetiker sollte sich genauso
gesund und ausgewogen
ernähren, wie ein gesunder Mensch das tun sollte.
Er muss nichts, selbst den
normalen Haushaltszucker,
komplett aus seinem Speiseplan verbannen.“
Das totale Zuckerverbot für
Diabetes-Patienten und die
Verwendung von gesonderten Produkten gehören im
Katharinen-Hospital schon
seit einiger Zeit der Vergangenheit an. Gleich nachdem
der Bundesrat im Septemer
2010 beschlossen hatte,
die Zusätze „Für Diabetiker
geeignet“ und „Im Rahmen
eines Diätplanes“ gänzlich
zu streichen, hat sich die
Küche des KatharinenHospitals umgestellt. Statt
dessen stehen viel Gemüse,
Obst und Vollkornprodukte
und von Genussmitteln wie
Kuchen und Keksen eben
kleinere Portionen auf dem
Speiseplan.
Die Klinik-Küche richtet
sich dabei nach den Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
Danach ist eine Zufuhr von
50 Gramm Zucker pro Tag in
Ordnung. Das Marienkrankenhaus Soest ist gerade
dabei, ebenfalls sämtliche
Diabetiker-Artikel aus dem
Speiseplan zu verbannen.
„Das Stück Diät-Kuchen
ersetzt die Küche künftig
durch Obst, Brot oder auf
Wunsch auch durch ein
kleineres Stück normalen
Kuchen“, so Diabetes-Beraterin Huneke. Ihre Kollegin
Sabine Ortmann betont:
„Wir stimmen den Ernährungsplan sehr individuell
auf den Patienten ab und
gehen auf die eigenen Gewohnheiten ein.“ In ihren
Beratungsgesprächen wollen die Diabetes-Beraterinnen Klarheit vermitteln. „Es
darf für Diabetiker auch
Diabetes erkennen
Beim Typ-1-Diabetes treten die Hinweise auf die Erkrankung meist deutlich zutage: Die
Betroffen verlieren in kürzester Zeit viel Gewicht, haben einen vermehrten Harndrang
und ein ständiges Durstgefühl. Wesentlich verbreiteter ist jedoch der Diabetes Typ 2 - vor
allem ältere Menschen leiden daran. Aber: Oftmals bemerken die Betroffenen die Erkrankung über Jahre nicht - der Körper gibt weniger eindeutige Signale als bei Typ 1.
Die Anzeichen für Diabetes mellitus Typ 2 sind eher unspezifisch: Müdigkeit, Schwäche,
Sehstörungen und Infektneigung – zum Beispiel häufige Blasenentzündungen – können
erste Hinweise auf Diabetes Mellitus Typ 2 sein. Allerdings werden sie als solche oft nicht
wahrgenommen. Gesundheitschecks beim Hausarzt können helfen, Diabetes rechtzeitig
zu erkennen und zu behandeln.
Die Diabetiker-Artikel beinhalten als Ersatz für Zucker
entweder
Fruchtzucker
oder Zuckeralkohol. Beides
brachte für Betroffene oft
unwillkommene Nebenwirkungen mit sich. „Die
Verträglichkeit von Zuckeralkohol war regelmäßig
eine Katastrophe“, erinnert
sich Mike Dirkling noch an
so manch verzweifelten
Patienten. Er oder sie litt so
sehr unter Blähungen und
anderen Verdauungsproblemen, dass sie sich kaum
trauten, unter Menschen zu
gehen. Auch ein Übermaß
an Fruchtzucker kann der
Gesundheit (zum Beispiel
der Leber) schaden und zudem den Appetit anregen.
Ein Problem, mit dem viele Diabetes-Patienten ohnehin zu kämpfen haben.
„Schließlich leiden 90 Prozent der Betroffenen unter
Diabetes Typ 2. Dabei ist
Übergewicht oft sowieso
der ständige Begleiter“,
sagt der Diabetesberater
des Katharinen-Hospitals.
In den Gesprächen raten er
und seine Kolleginnen dringend, falsche Ernährungsgewohnheiten zu durchbrechen und Sport zu treiben.
Mit einem Ziel: letztlich
Gewicht zu verlieren. Gönnt
sich ein Patient in dieser
Phase dann mal eine Tafel Diabetiker-Schokolade,
werden seine Insulinwerte
zwar nicht steigen, nimmt
er allerdings deutlich mehr
Fett zu sich, als wenn er eine
herkömmliche Schokolade
gewählt hätte.
Die beiden Diabetes-Beraterinnen sahen immer
auch die Gefahr der trügerischen Sicherheit. Viele
Betroffene glaubten lange,
sie könnten von „ihren“ Lebensmitteln so viel verzehren wie sie möchten, ohne
gesundheitliche Schäden
zu riskieren. Ein Trugschluss, dem übrigens auch
viele gesunde Menschen
unterliegen, die meinen,
mit dem Genuss von Diabetiker-Artikeln ein paar
Pfunde verlieren zu können. Völlig kontraproduktiv.
Die Diabetes-Teams an den
beiden Krankenhäusern
jedenfalls werden ihre Patienten auch zukünftig
nach der Maxime beraten:
„Die Zuckerdiät ist tot –
es lebe die gesunde
Ernährung“.
Kontakt
Diabetesteam
Tel. 02303 / 100-3972
www.katharinen-hospital.de
Diabetesteam
Tel. 02921 / 391-1108
www.mkh-soest.de
9
10
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
Hochdruck-Zentrum
bundesweit Vorreiter
UNNA. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL hat erstmalig das Zertifikat „Hypertonie-Zentrum
DHL“ an rund 50 Kliniken und Praxen vergeben. Das Katharinen-Hospital Unna, genauer die
Innere Klinik II/Kardiologie von Chefarzt Prof. Dr. Klaus Weber, zählt zu diesen ersten Einrichtungen, die die Auszeichnung in Empfang nehmen konnten.
Der Hintergrund: Patienten, sich bei der Auswahl
der vielfältigen Therapieangebote im Bereich der
Bluthochdruckbehandlung orientieren wollen,
erhalten durch die Zertifizierung eine Hilfe, die vorhandene Qualität richtig
einschätzen zu können.
Denn die Angebote zur Diagnose und Behandlung
von Bluthochdruck sind
vielfältig und nehmen stetig zu.
neues stationäres Modell
für schwer betroffene
Bluthochdruck-Patienten.
Regional einzigartig
„Bluthochdruck-Patienten erkennen daher nur
schwer, welches Angebot
sinnvoll und für sie richtig ist“, so Oberarzt PD Dr.
Jan Börgel. Er leitet den
Hypertonie-Bereich sowie
das bisher regional einzigartige Hochdrucklabor
des Katharinen-Hospitals.
„Bluthochdruck braucht
eine fachgerechte Versorgung, die besondere Fachkenntnisse
voraussetzt
und hohe medizinische
Kontakt
Chefarzt
Prof. Dr. Klaus Weber
Innere Klinik II/Kardiologie
Priv.-Doz. Dr. Jan Börgel
Leitung Hochdrucklabor
Tel. 02303 / 100-2632
www.katharinen-hospital.de
Qualitätsstandards
erfüllt.“ Die Spezialisierung
der Kardiologischen Klinik
des Katharinen-Hospitals
ist dabei seit einigen Jahren initialisiert und von
Fachleuten wie Patienten
sehr anerkannt.
auszuzeichnen. Die Zertifizierung schafft dadurch
Transparenz und hilft den
Vielzahl von Organsystemen beteiligt sein. Die
medizinische Versorgung
Vollständige Versorgung
Hochdrucklabor am
Katharinen-Hospital
Um die genannte Versorgungsqualität von Bluthochdruck-Patienten zu
verbessern, hat die Deutsche Hochdruckliga e.V.
DHL – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und
Prävention im September
2012 begonnen, medizinische Einrichtungen zu prüfen und bei Eignung – also
beim Nachweis der geforderten diagnostischen und
therapeutischen Maßnahmen – mit der Qualitätsbezeichnung „Zertifiziertes
Hypertonie-Zentrum DHL“
Hier werden die Erfahrungen aus den verschiedenen
Bereichen, wie Nephrologie (Nierenkrankheiten),
Angiologie (Beurteilung
von Gefäßverengungen),
Kardiologie (Herzkrankheiten),
Endokrinologie
(Stoffwechselkrankheiten) und der Schlafmedizin auf hohem Niveau
zeitlich kompakt für den
Patienten bereitgestellt.
So können in kurzer Zeit
(in der Regel zwei Übernachtungen) eine umfassende Ursachendiagnostik und eine differenzierte
Therapiestrategie für den
Bluthochdruck-Patienten
erstellt werden.
Mit verschiedenen diagnostischen Methoden werden die Patienten im
Hochdrucklabor des Katharinen-Hospitals in kürzester Zeit gescreent
und die individuelle Therapie angeboten. Priv.-Doz. Dr. Jan Börgel (Foto)
leitet die erste stationäre Einheit dieser Art.
Patienten, sich bei der
Auswahl der vielfältigen
Therapieangebote im Bereich der Bluthochdruckbehandlung zu orientieren. Bei der Entstehung
und den Folgen des Bluthochdrucks können eine
von Patienten mit Bluthochdruck (Hypertonikern)
ist daher auf verschiedene
medizinische Spezialfächer verteilt, was eine
erfolgreiche Behandlung
erschwert. Mit dem Hochdrucklabor existiert ein
Der Anteil der medikamentös schwer einstellbaren
Bluthochdruck-Patienten
wächst stetig. Die Folge
sind häufige Blutdruckentgleisungen. Allein im Ruhrgebiet führen so ca. 35.000
Notfallaufnahmen zu Kosten von jährlich 70 Mio.
Euro für die Kassen. Bei einem Großteil dieser schwer
betroffenen Hochdruckpatienten werden fassbare
Ursachen der Hypertonie
übersehen. Mit dem Hochdrucklabor soll durch eine
fachübergreifende und vollständige medizinische Versorgung der BluthochdruckPatienten ein qualifizierter
Beitrag zur Lösung dieses
Problems
geleistet
werden.
medTrend
Das Gesundheits-Magazin
11
125 Jahre: Aus
Liebe zum Nächsten
UNNA. Der 125. Geburtstag ist für das Katharinen-Hospital der Anlass
für ein großes Festjahr – und für die Rückbesinnung auf die christlichen Wurzeln: Aus Liebe zum Nächsten. „Wir sind bewusst ein katholisches Krankenhaus. So werden wir auch in der Region wahrgenommen
und geschätzt“, sagt Geschäftsführer Klaus Bathen.
BEWEGTE GESCHICHTE
Die Wurzeln des Hauses liegen in der Katharinengemeinde. 1888 verwirklichte Pfarrer Josef Franz Brisken den Wunsch vieler katholischer Christen in Unna,
ein Haus für kranke, alte und bedürftige Menschen zu
schaffen. Schwestern des Ordens der Barmherzigen
Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul unterstützten ihn dabei. Im Herzen der Stadt wurden in einem
zweigeschossigen Wohnhaus bereits im Gründungsjahr 60 Menschen gepflegt und behandelt. Durch
einen damals großzügigen Neubau mit 70 Betten
an der heutigen Husemannstraße wurde 1896 der
Grundstein gelegt für die weitere Entwicklung des
Katharinen-Hospitals.
Mit den mittlerweile über
900 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern soll ein Jahr
intensiv ausgetauscht und
auch gefeiert werden. Aber
die Jubiläumsangebote gehen auch über die Grenzen
des Hauses hinaus.
Mit einem Festgottesdienst zum Auftakt des
Jubiläumsjahres kehrte
das Katharinen-Hospital
im sprichwörtlichen Sinne
an den Geburtsort, also die
Katharinengemeinde, zurück. Derzeit sind Jugendliche zum Kurzfilmwettbewerb unter dem Motto
„Aus Liebe zum Nächsten“
aufgerufen. Dessen Ergebnisse werden bei drei Filmnächten vorgeführt.
Familienfreundlichkeit
wird im Katharinen-Hospital groß geschrieben - auch
im Jubiläumsjahr: Kinder
der Krankenhausmitarbeiter können Mamas oder
Papas Arbeitsplatz bei einer Rallye erkunden und
sich an einem Spieletag
im Bornekampbad nach
Herzenslust austoben.
Welche Werte leiten die Arbeit der Mediziner, Pfleger,
Seelsorger, Verwaltungsmitarbeiter und Techniker,
eben aller Mitarbeiter im
Katharinen-Hospital? Diesem Fragenkomplex gehen
alle Kollegen gemeinsam
mit denen des gesamten
Katholischen Hospitalverbundes beim Werte-Kongress im April mit einem
anerkannten Moraltheologen auf den Grund.
Mediziner aus dem Krankenhaus und der Region
lassen sich im Mai bei
einem Mediziner-Forum
unterhaltsam fortbilden
– mit einem Vortrag zum
Konfliktmanagement aus
Sicht eines erfolgreichen
ehemaligen FIFA-Schiedsrichters. Ebenfalls ungewöhnlich ist der Ansatz,
nach dem Mitarbeiter
ab Sommer 2013 die Geschichte des Hauses aufarbeiten – mit der Revue
„Kiss me Kathi“ unter Anleitung eines Theaterprofis. Singen kann die Belegschaft schon im Juni bei
einem Gospelworkshop.
Außerdem bietet das
Katharinen-Hospital eine
Pilgerfahrt nach Rom an.
Und bei der City-Gesundheitsmesse am 29. Juni
ist die ganze Stadt an die
„längste Kaffeetafel“ in die
Innenstadt eingeladen.
Gemeinsam zurückfinden
zu den eigenen Werten
können Krankenhausmitarbeiter bei einer „Auszeit“, einer Wanderung mit
geistlichen Impulsen der
Seelsorger. Wie sich das
kleine Katharinen-Hospital
im Verlauf seiner Geschichte schließlich zu einem
großen Klinikkomplex gewandelt hat, erfahren alle
Interessierten im Oktober
beim Tag der offenen Tür.
Mit zwei Festen, einem im
November für die ehrenamtlichen und einem im
Dezember für die hauptamtlichen
Mitarbeiter,
dankt das Krankenhaus
zum Abschluss des Jubiläumsjahres 2013 all denen,
die es Tag für Tag mit Leben füllen – und mit
Nächstenliebe.
1903 wurde der Westflügel mit 101 Betten errichtet. In diesem neuen Gebäudeteil erhielt auch die
Kapelle ihren Platz. 1913 erfolgte bereits der dritte
Erweiterungsbau. Und es ging weiter voran: Im Jahr
1918 konnte das Krankenhaus mehrere angrenzende Grundstücke erwerben. Nach dem zweiten Weltkrieg wuchs auf diesen Flächen der Ausbau: 1954 der
fünfstöckige Nordflügel; 1991 der Neubau. Bis 1996
setzte sich die Komplettsanierung aller weiteren Gebäudetrakte fort.
Im gleichen Jahr 1996 wurde die Katharinen-Hospital
gGmbH gegründet, zu der neben dem Krankenhaus
auch das St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim gehört.
Im Jahr 2000 folgte die Gründung der Katholischen
Hospitalvereinigung Hellweg gGmbH, die als Holding
zunächst das Katharinen-Hospital, das MariannenHospital Werl und das St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim umfasste. 2007 kam das Marienkrankenhaus
Soest mit dem St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim
Körbecke hinzu.
Innerhalb des heutigen Katholischen Hospitalverbundes Hellweg werden im Katharinen-Hospital jährlich
über 16 500 Patienten stationär sowie rund 23 000
Patienten ambulant auf hohem medizinischen und
pflegerischen Niveau und mit einer modernen technischen Ausstattung behandelt.
Es ist vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken, dass diese hohe Qualität auch bei
den Patienten verwirklicht werden kann.
12
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
Mit feinsten Nadeln
durch kleinste Gefäße
WERL. Schmerzen zwingen die Betroffenen zu regelmäßigen Pausen – was nicht selten durch
einen unauffälligen Halt vor einem Schaufenster kaschiert wird. Deshalb wird die periphere
arterielle Verschlusskrankheit auch „Schaufensterkrankheit“ genannt.
Kliniken in der Region haben sie dabei die Richtung
geändert: Wann immer es
geht, nähern sie sich den
Problemstellen „von unten nach oben“. Neueste
Materialien und Techniken
machen es möglich, vielen
Patienten eine Amputation, die im schlimmsten Fall
drohen kann, zu ersparen.
Hart wie Porzellan
Die Gefäßspezialisten um Chefarzt Dr. Heinrich Reike gehen neue Wege
Das Bild kann täuschen:
Wenn Menschen in den
Innenstädten von einemSchaufenster zum anderen
schlendern und die Auslagen betrachten, muss dies
nicht unbedingt auf ein
besonderes Interesse an
den ausgestellten Waren
schließen lassen. Oft sind
es schlicht Schmerzen,
die die Betroffenen zu einem Stopp zwingen: Sie
leiden unter der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), bei der
die Arterien zunehmend
verstopfen. Geläufiger ist
aber die Bezeichnung, die
der Volksmund dem Beschwerdebild gegeben hat:
„Schaufensterkrankheit“.
Die Zahl derjenigen Menschen, die unter einer PAVK
leiden, steigt. Die volkstümliche Übersetzung ist
einleuchtend: Die meisten
bemerken Durchblutungsstörungen erst dann, wenn
beim Gehen die Wade, der
Oberschenkel, das Gesäß
oder der Fuß schmerzt.
Damit signalisiert die
Muskulatur, dass sie unter
Sauerstoffmangel leidet.
Beim Gehen wird sie nämlich stärker beansprucht,
braucht mehr Sauerstoff
und muss entsprechend
besser durchblutet werden. Durch die Engstelle
im Arteriensystem geht
dies jedoch nicht.
Wenn’s zu eng wird
Kontakt
Chefarzt
Dr. Heinrich Reike
Abteilung Innere Medizin
Tel. 02922 / 801-2103
www.mariannen-hospital.de
Wenn sich Blutgefäße
in den Beinen verengen,
wird’s im wahrsten Sinne
des Wortes eng: Durch
die Arterien kann nicht
mehr so viel Blut fließen,
wie benötigt wird. Die
Gefäßspezialisten um Dr.
Heinrich Reike vom Mariannen-Hospital in Werl
kreisen diese Engstellen
und Verschlüsse immer
näher ein, um sie zu öffnen, beziehungsweise zu
weiten. Als eine der ersten
Um die verengten oder verstopften Blutgefäße ohne
eine Operation behandeln zu können, greifen
die Ärzte auf modernste
Techniken zurück. Ein Problem bei der Behandlung
ergibt sich jedoch durch
die Anatomie des Körpers:
Das Gefäßsystem ist weit
verästelt; je tiefer sich die
Arterien in den Beinen befinden, desto dünner und
feingliedriger sind sie. Für
das Team um Dr. Reike eine
Herausforderung: Unter
Kontrolle eines Röntgengeräts führen sie kleinste
Nadeln in die Beingefäße
ein, um den Verschluss
aufzubohren. Der Widerstand, auf den sie treffen,
ist enorm: „Man kann sich
das so vorstellen, dass man
mit Metall an Porzellan
kratzt“, schildert der Chefarzt. Doch mittlerweile
gibt es Nadeln, die diese
Wand durchdringen. Wenn
die Ärzte den Verschluss
oder die Engstelle passiert
haben, können sie über
den Führungsdraht einen
Ballon, der mir einem speziellen Medikament beschichtet ist, ganz exakt
in der Verengung platzieren und ihn aufpumpen
– wodurch das Gefäß an
der entsprechenden Stelle
aufgeweitet wird. Das Medikament wirkt direkt in
die Gefäßwand ein und
verhindert dort neue Wucherungen. Bei Bedarf stabilisieren die Spezialisten
das Gefäß an der Stelle mit
einer Stütze.
Von unten nach oben
weicher. Also versuchen
wir, sie von dort aus zu lösen.“ Weil sich die Einstichstellen sehr viel näher als
üblich an den Gefäßverengungen bzw. -verschlüssen
befinden, benötigen die
Mediziner zudem wesentlich weniger Kontrastmittel, um sich per Röntgenkontrolle zu orientieren.
Hiervon profitiert der Patient zusätzlich. Ein weiterer
Effekt: Regelmäßige Pausen vor Schaufenstern entfallen.
Es liegt auf der Hand: Je näher sich die Einstiegsstelle
des Drahtes an der Verengung befindet, desto exakter können sie arbeiten.
Hier liegt das
Besondere:
Anstatt sich
wie gewöhnlich über den
Leistenkanal
in das Arteriensystem
zu gelangen,
punktieren
Dr. Reike und
sein
Team
seit neuestem auch am
Knie oder am
Fuß. Die Gefäße dort sind
zwar deutlich
enger; neueste Katheter
und Nadeln,
die besonders
feingliedrig
sind, ermöglichen jedoch
den
Weg
durch
das
Geäst.
Dabei bedienen
sie sich auch
eines Richtungswechsels: „Gefäßverschlüsse“,
sagt Chefarzt
Dr.
Reike, Schmerzende Beine veranlassen Menschen,
„sind
nach die unter PAVK leiden, zu häufigen Stopps vor
unten
hin Schaufenstern.
medTrend
Das Gesundheits-Magazin
13
Neuer CT gibt Einblicke ins
UNNA. Wollte sich der Oberarzt Dr. Andres Balmaceda Schickentanz in der Vergangenheit ein
Bild von den Herzgefäßen eines Patienten machen, war der Weg meist klar: Eine Untersuchung
mit dem Katheter gab Aufschluss darüber, ob sich etwa Engstellen gebildet hatten. Heute kann
der Kardiologe in vielen Fällen darauf verzichten, sich mit einem Metalldraht von der Leiste aus
bis zu den Herzgefäßen vorzuarbeiten: Der neue Computertomograph (CT) des Katharinen-Hospitals zeigt ihm in Sekundenschnelle eine dreidimensionale Aufnahme des gesamten Organs –
in höchster Qualität und Detailgenauigkeit.
Zunächst klingt es fragwürdig: Gestochen scharfe Röntgenaufnahmen von
einem „Gegenstand“, der
ständig schlägt? Das Prinzip lässt sich mit der Sportfotografie erklären: Je kürzer die Belichtungszeit,
desto besser lassen sich
Bewegungen festhalten.
nimmt sie 128 Schichten
auf, die jeweils knapp einen Millimeter
dick sind.
Damit
s i c h
d a s
Herz
bei
den
Takt des Herzens wichtig
Dreimal pro Sekunde rotiert die tonnenschwere
Röntgenanlage deshalb
um den Körper; bei
jeder
Umdrehung
Kontakt
Innere Klinik II /
Kardiologie
Chefarzt
Prof. Dr. Klaus Weber
Tel. 02303 / 100-1832
Klinik für
Radiologie
Chefarzt
Jacques Beckman
Tel. 02303 / 100-1860
www.katharinen-hospital.de
Aufnahmen
immer
in der
gleichen
Position
befindet, synchronisiert das
Team um Radiologie-Chefarzt Jacques
Beckman den Auslöser
exakt mit den Bewegungen des Organs; wenn
notwendig, stellen die
Kardiologen den Takt des
Herzens zuvor mit Medikamenten ein. Die rund 400
Schichtaufnahmen, die so
entstehen, fügt eine spezielle Software zu einer Gesamtansicht des Herzens
zusammen. „Die Patienten
müssen hierfür während
der Untersuchung gerade
mal fünf Sekunden lang die
Luft anhalten“, sagt ChefRadiologe Beckman. Zum
Vergleich: Beim Einsatz eines älteren Geräts würde
sich die Zeit auf 20 bis 30
Sekunden verlängern. Das
bedeutet für einen Patienten eine deutlich höhere Belastung wärend der
Untersuchung. Ein weitere Vorteil der neuen Technik: Die Strahlenbelastung
durch den neuen CT ist
deutl i c h
geringer und
d a m i t
„gesünder“.
Zahlreiche
Patienten haben
Radiologen
und
Kardiologen
seit
Mitte vergangenen
Jahres mit diesem
Verfahren
untersucht; die Ergebnisse sind verblüffend
gut: „Wir sehen auf
den Bildern mehr, als
wir uns erhofft hatten“, berichtet Chefarzt Jacques Beckman.
Per Mausklick lassen
sich Gefäße virtuell im
Längsschnitt betrachten,
Ablagerungen
können
bereits in einem frühen
Stadium erkannt sowie
Bypässe sehr gut dargestellt werden. „Die Methode kommt vor allem dann
zum Einsatz, wenn nach
den ersten Untersuchungen die Wahrscheinlichkeit
hoch ist, dass keine koronare Herzerkrankung vorliegt“, sagt Dr. Balmaceda
Schickentanz.
Es gibt eine Einschränkung:
Patienten,
deren Herzrhythmus zu
unregelmäßig oder deren
Herzfrequenz stark erhöht
ist, eignen sich nicht für
diese Art der Bildgebung.
Katheter bietet Alternative
Lässt sich indes absehen,
dass ein Eingriff notwendig
wird, raten die Ärzte lieber
gleich zu einem Katheter.
„Mit diesem können wir
direkt einen Stent einsetzen oder mit einem Ballon das betroffene Gefäß
dehnen“, sagt Kardiologe
Dr. Balmaceda Schickentanz. Das geht mit einem
Computertomographen,
der zur Diagnostik dient,
freilich nicht. Sein Vorteil:
Das Risiko einer möglichen,
aber eher unwahrscheinlichen Komplikation
entfällt.
Was ist ein CT?
Ein Computertomograph
ist ein medizinisches
Gerät, das einzelne Körperteile durchleuchtet
und ein Röntgenbild erstellt. Eine Röntgenanlage rotiert dabei um den
Körper. Im Vergleich zu
herkömmlichen
Röntgenuntersuchungen ist
die Bildqualität besser
und die Strahlung geringer. Je ruhiger der Patient
während der Untersuchung liegt, desto höher
und präziser wird die
Bildqualität.
14
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
Auf den Körper achten:
Krebszentrum gibt Hilfe
auf höchstem Niveau
UNNA. Hinter scheinbar harmlosen Beschwerden kann in manchen Fällen eine gynäkologische
Krebserkrankung stecken. Aufmerksamkeit tut deshalb not. Frühzeitige Untersuchungen ebenfalls. Eine Therapie - im Fall des Falles - kann auf hohem Qualitätsniveau im Katharinen-Hospital
erfolgen: Das Gynäkologische Krebszentrum des Hauses ist von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.
Oft kommt er unbemerkt,
schmerzlos und ohne
Vorwarnung: der Krebs.
„Wenn es überhaupt Frühsymptome gibt, dann
sind sie oft unspezifisch“,
schildert der Chefarzt der
Frauenklinik, Dr. Kunibert
Latos. Dabei sind die Heilungschancen besonders
gut, wenn der Krebs früh
erkannt und behandelt
wird. Schwierig bleibt
aber die Vorsorgemöglichkeit, denn lediglich der
Gebärmutterhalskrebs ist
durch einen Abstrich beim
niedergelassenen Gynäkologen klar erkennbar.
Andere gynäkologische Tumorerkrankungen sind nur
schwer diagnostizierbar.
Körper hören und für Veränderungen sensibel sind“,
sagt Chefarzt Dr. Latos
„Wenn Frauen bemerken,
dass sie sich anders fühlen als sonst, sollten sie
sich unbedingt durchchecken lassen.“ Zu solchen
Anzeichen, die natürlich
auch harmlose Hintergründe haben können,
zählen: geschwollene Beine, Zwischenblutungen,
starker Gewichtsverlust,
verstärkter oder blutiger
Ausfluss, häufiger Harndrang, Bauchschmerzen
oder ein aufgeblähter
Bauch sowie Müdigkeit
und Appetitlosigkeit.
Anzeichen wahrnehmen
Nach einer möglichen
Erstdiagnose beim Gynäkologen helfen die Experten der Frauenklinik
des Katharinen-Hospitals
betroffenen Patientinnen
umfangreich weiter. Die
Qualität und die Strukturen innerhalb des zertifizierten Gynäkologischen
Krebszentrums (GKZ) hat
die Gutachter der Deutschen Krebsgesellschaft
überzeugt. Chefarzt Dr.
Latos ist mehr als stolz
auf die Arbeit des gesamten Teams. „In Schulnoten
ausgedrückt haben wir
sozusagen ein ‚Sehr gut‘
erhalten.“ Und diese Note
bedeutet vor allem eines:
„Umso wichtiger ist es,
dass Frauen auf ihren
Kontakt
Chefarzt
Dr. Kunibert Latos
Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe
Tel. 02303 / 100-2842
www.katharinen-hospital.de
Kompetente Versorgung
Patientinnen, die
von Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane betroffen
sind, können sich
auf eine kompetente und umfassende Versorgung
am
KatharinenHospital verlassen.
Konkret
betrifft
dies die weiterführende Diagnostik
Ein Erfolg für das Team um Chefarzt Dr. Kunibert Latos (r.): Das Gynäkologische
und Behandlung Krebszentrum ist für die gute Arbeit mit einem Gütesiegel ausgezeichnet.
von Krebserkrankungen von Eierstock, Ge- Fachrichtungen wie Gy- Geschäftsführer Klaus Babärmutter, Scheide und näkologie, Onkologie, Ra- then. So ergänzt beispielsScheiden-Eingangsbe- diologie, Strahlentherapie weise die Onkologische
reich. Das GKZ Unna am oder Pathologie sowie den Tagesklinik des Hauses das
Katharinen-Hospital ist in speziell ausgebildeten Pfle- Spektrum der Behandlung
Deutschland eines von nur gekräften wird von einer von Patienten mit Krebs83 Krebszentrum für diese Vielzahl begleitender Dis- erkrankungen in idealer
Erkrankungsbilder. Insge- ziplinen ergänzt. Ein Team Weise. Kurze Wege, ein
samt sollen bundesweit aus Psychologen, Sozialar- enger Austausch aller beauch lediglich 100 Zentren beitern, Seelsorgern und handelnden Ärzte in den
dieses Gütesiegel erhalten. Therapeuten sind deshalb Tumorkonferenzen sowie
eng in das Gynäkologische die ganzheitliche BetreuBetreuung Hand in Hand
Krebszentrum eingebun- ung finden Hand in Hand
den. „Hier können wir auf statt. Bis hin zur Nachsorge
Die Strukturen und die Er- Strukturen zurückgreifen, über die niedergelassenen
fahrungen der Fachleute die innerhalb des onkolo- Ärzte und der Zusammender Frauenklinik in Unna gischen Schwerpunktes arbeit mit Selbsthilfegrupstellen hier den einen Teil am Katharinen-Hospital pen wird dieses Netzwerk
des Erfolges sicher. „Aber gut aufgebaut sind“, sagt ergänzt.
unsere Arbeit ist darüber
hinaus getragen von der
Haltung, neben der medizinischen auch die individuelle Situation der Patientin
immer im Blick zu haben“,
schildert der Chefarzt.
Das enge Netzwerk aus
Medizinern verschiedener
medTrend
Das Gesundheits-Magazin
15
„Stolpern“ über die
Historie ist erwünscht
Kontakt
Mühlenstraße 7
59423 Unna
Tel. 02303 / 25 69 40
Fax 02303 / 25 69 459
www.boni-unna.de
UNNA. Es war die wohl größte Verlegung der mahnenden Stolpersteine in Deutschland in
der jüngeren Vergangenheit: Am St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim erinnert man sich sehr
bewusst der jüdischen Vergangenheit des Hauses - ganz konkret mit 166 Namen.
„Wir achten und ehren
damit die jüdischen Wurzeln und insbesondere die
damaligen Bewohner und
Mitarbeiter des ehemaligen Israelitischen Altersheims in Westfalen“, sagt
Wilfried Averhage. Der
kaufmännische Direktor
des Katharinen-Hospitals
spricht damit für den Träger des Hauses.
In einer beeindruckenden
Feierstunde wurden im
September 2012 entlang
der Einfriedungsmauer die
Stolpersteine durch den
Künstler Gunter Demnig
verlegt. Sie enthalten die
Namen und Lebensdaten
aller Bewohner und Mitarbeiter der Jahre 1933 bis
1945. Sie alle wurden in
mühevoller Recherchearbeit vom ehrenamtlichen
„Arbeitskreis Spurensuche“ zusammengetragen.
Mit der Geste der Erinnerung wird allen diesen
Menschen ein ehrendes
Andenken bewahrt. Festgehalten ist die bewegte
Historie des Hauses in einer künstlerisch gestalteten Stele vor dem Eingang
des Hauses.
Die Geschichte des Hauses
Das heutige St. Bonifatius
Wohn- und Pflegeheim an
der Mühlenstraße wurde
im Jahr 1905 als Altersheim für die jüdischen
Mitbürger eingeweiht. Als
die jüdische Bevölkerung
Unnas ab 1933 von den
Nationalsozialisten
terrorisiert und schließlich
auch aus ihren Wohnungen vertrieben wurde, zogen immer mehr vor allem
ältere Juden in das Haus an
der Mühlenstraße ein, das
auf diese Weise zu einer
Zufluchtstätte wurde.
Deportation 1942
Im Sommer 1942 wurden
die letzten Bewohner sowie einige Beschäftigte in
das Ghetto Zamosc, am 30.
Juli 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt
und am 22. August 1942
nach Bielefeld – Schloßhof
in das „Alters- und Siechenheim Wickenkamp“
deportiert. Das Haus ging
derweil in den Besitz der
Stadt über.
Im Jahr 1945 wurde es
von der amerikanischen
Militärregierung in Unna
als Krankenhaus bestimmt
und die Betreuung der Patienten dem KatharinenHospital übertragen.
Mit der Jewish Trust Corporation, die sich in der
Nachkriegszeit um die
treuhänderische
Erfassung von jüdischem Besitz
kümmerte, kam es 1956
zur Vereinbarung, in deren
Rahmen die Kirchengemeinde St. Katharina das
Haus übernahm.
Wohn- und Pflegeheim
Erst danach wurde dort
das Altenheim eingerichtet, während in den Jahren
nach dem Krieg die dermatologische Abteilung des
Katharinen-Hospitals dort
untergebracht war.
Als Wohn- und Pflegeheim
existiert das „Boni“ seit
dem Jahr 1959. Von 1961
bis Ende 1995 stand es
unter der Leitung von Ordensschwestern des Heiligen Vinzenz von Paul. 1996
wurde das Haus in die Trägerschaft der KatharinenHospital
gGmbH
übergeleitet.
Die Verlegung von 166 Stolpersteinen wurde von den christlichen
Gemeinden gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinden,
Rabbiner Daniel Alter (o. l.) und Kantor Didij Podzus, gestaltet. Die
Stele (u.) erinnert dauerhaft an die Geschichte des Hauses.
16
Das Gesundheits-Magazin
medTrend
Optimales Umfeld für
die Patientenversorgung
WERL. Die Fortentwicklung ist (lebens)wichtig in Medizin und Pflege. Dazu gehören neue Operationsmethoden oder Medikamente - aber auch die Gestaltung der
Umgebung. Das zeigt sich im Mariannen-Hospital Werl.
Die Substanz des Traditionsgebäudes
wurde
grundlegend
renoviert,
teils komplett umgestaltet
und an zwei Stellen erweitert. Zentrale neue Bereiche: das offene Foyer und
der Empfang, die Fassa-
Inneren Medizin mit
Endoskopie, DSA und
Fußambulanz sowie die
Neugestaltung der Radiologie und der Chirurgischen Ambulanz.
„Unser Ziel ist, dass wir
Neu gestaltete und ausgestattete Räume bieten gute Arbeitsmöglichkeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Werler Krankenhaus - wie hier in der neuen Funktionsabteilung der Inneren Medizin.
den- und Dachsanierung,
die neue Wahlleistungsstation in der ehemaligen
Tagespflege,
Sanierung
und Komplett-Ausbau des
Dachgeschosses, die Erweiterung des Ärztehauses, der Ausbau der neuen Funktionseinheit der
Kontakt
Unnaer Straße 15
59457 Werl
Tel. 02922 / 801-0
www.mariannen-hospital.de
uns an den Bedürfnissen
von Patienten und Mitarbeitern stetig orientieren
und anpassen“, beschreibt
Thorsten Roy, Kaufmännischer Direktor des Hauses,
die Motivation. Bestes Zeichen dafür: im Bereich der
Inneren Medizin werden
die Patienten jetzt an zentraler Stelle aufgenommen
und direkt in die benachbarten
diagnostischen
Bereiche geleitet. „Kurze
Wege, direkte Kommunikation, Zusammenarbeit
Hand in Hand. Das ist für
die moderne Behandlung
ein absolutes Muss“, so Roy.
Ebenfalls unerlässlich: die
enge Zusammenarbeit mit
den niedergelassenen Ärzten und therapeutischen
Angeboten. Wartezeiten,
lange Wege, Doppeluntersuchungen, solche kritischen Punkte sind vermeidbar, da Krankenhaus
und Arztpraxen sowie Therapeuten eng kooperieren.
Angesiedelt
sind
am
Haus neue
Praxen sowie im hell
und luftig
gestalteten
Dachgeschoss weitere Dienstleister aus
der
Gesundheitsbranche.
TAG DER OFFENEN TÜR IM JUNI
Ein Termin sollte im Kalender bereits rot markiert werden: Anlässlich des 150. Todestages der Stifterin des
Hospitals, Marianne Heese, und des abgeschlossenen
Um- und Ausbaus lädt das Mariannen-Hospital am
Sonntag, 16. Juni 2013, von 11 bis 17 Uhr zum Tag
der offenen Tür mit (gesunden) Angebote für jung und
alt ein.
Hell, freundlich und modern ist das Dachgeschoss (o.) mit Platz für therapeutische Einrichtungen; gleiches gilt für die Chirurgische Ambulanz,
die Medizinern und Pflegekräften für die Patientenversorgung beste
Rahmenbedingungen ermöglicht.