New Delhi (Indien) - claro
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TARA Projects (Trade Alternative Reform Action) New Delhi (Indien) www.taraprojects.com © TARA Projects / Sunita Handicrafts Group Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 1973; seit 1996 Mitglied der WFTO (World Fair Trade Organization) Ende der 1970er Jahre New Delhi (Sitz) rund 1000 traditionelles Handwerk Verein Mehrheit rund 30 Die ProduzentInnen Tara ist der Name einer tibetanischen Göttin, die die Menschen aus der irdischen Finsternis befreit, sowie das Kürzel für Trade Alternative Reform Action. Diese Doppelbedeutung bringt das Hauptziel von Tara Projects (einer der ersten indischen Fair-Handelspartner) zum Ausdruck, diskriminierten Bevölkerungsgruppen wie den Dalit (den so genannten „Unberührbaren“) zu Verdienstquellen sowie Entwicklungsperspektiven und damit zur Befreiung aus Abhängigkeit und Schuldknechtschaft zu verhelfen. Mittel dazu sind zum einen die Unterstützung von HandwerkerInnen, wobei Tara von Anfang an die Kriterien des Fairen Handels berücksichtigt hat, zum anderen der Kampf um soziale Reformen, wozu Frauenförderung sowie Öffentlichkeitsarbeit zur Anprangerung des indischen Kastensystems und zu Kinderausbeutung gehören. Überdies hat Tara mehrere Schulen eingerichtet, die nicht nur den Kindern der Mitglieder, sondern auch arbeitenden Minderjährigen den Schulbesuch ermöglichen. Als Gründungsmitglied der World Fair Trade Organization-WFTO (vormals IFAT) sowie des asiatischen und des indischen Fair Trade Forums beteiligt sich Tara weltweit an Kampagnen zur Förderung des Fairen Handels und zum Aufbau einer gerechteren Gesellschaft. Im Handwerksbereich fördert Tara u.a. den Aufbau und die Vernetzung von ProduzentInnengruppen. Je nach Region sind die HandwerkerInnen auf die Herstellung ganz bestimmter Produkte spezialisiert. So stammen Glaswaren wie Teeoder Windlichter aus Firozabad, dem Zentrum der indischen Glasindustrie, wo unzählige Kinder unter Missachtung ihrer elementarsten Rechte arbeiten. Im Gegensatz dazu beschäftigt Tara ausschliesslich erwachsene Menschen zu fairen Bedingungen. Die Herstellung der meisten Glasperlen, die für Schmuckstücke und Weihnachtsdekorationen verwendet werden, erfolgt in der Glasperlen-Stadt Purdil Nagar, unweit von Firozabad durch die Tara-Gruppe Glass Craft. Das Produkt claro führt seit Jahrzehnten eine grosse Auswahl der reichen Produktpalette von TARA Projects, darunter Lampen und Lichter, die in Indien nicht nur am Fest des Lichtes Diwali eine grosse Rolle spielen, sowie Weihnachtsdekorationen und verschiedenste Schmuckstücke. Der Beitrag des Fairen Handels Langfristige Zusammenarbeit Abnahmegarantie und Vorfinanzierung Höhere Preise zugunsten der ProduzentInnen sowie der Entwicklungsarbeit der Organisation Weltweite Vernetzung © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, September 2009 Code 262 SASHA Association for Craft Producers Kolkata/Westbengalen (Indien) www.sashaworld.com © SASHA Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 1986; seit 1998 Mitglied der WFTO (World Fair Trade Organization) Ende der 1970er Jahre Kolkata (Sitz) rund 7‘000 traditionelles Handwerk Vermarktungsorganisation über 70 % 115 Die ProduzentInnen SASHA ist eine der vielen fairen Vermarktungsorganisationen, die als Teil eines Entwicklungsprojektes entstanden und im Hinblick auf grössere Transparenz als eigenständige Abteilung registriert wurden. SASHA‘s Gründung geht auf die Initiative der Frauenorganisation Sarba Shanti Ayog zurück, die sich seit den 1970er Jahren in Westbengalen und den umliegenden Bundesstaaten bemüht, benachteiligten Bevölkerungsgruppen (insbesondere Frauen) mit der Schaffung von Verdienstquellen, günstigen Krediten, Alphabetisierung u.a.m. zu besseren Lebensbedingungen zu verhelfen. Dank Eigenanstrengungen und der Unterstützung durch europäische Fair-Handelsorganisationen wie claro fair trade (damals OS3) gelang es der 1986 offiziell anerkannten Organisation, den kommerziellen und den sozialen Bereich auszubauen und weitere Projekte wie z.B. einen landwirtschaftlichen Beratungsdienst zu lancieren. Die Mitgliedergruppen (derzeit 75) sind im Verwaltungsrat von SASHA vertreten und arbeiten eng zusammen: so züchten einige Seidenraupen, während verschiedene andere für die Verarbeitungsschritte bis zum fertigen Seidenschal sorgen. Überdies unterstützt SASHA rund 40 weitere Gruppen mit Bildungs- und Entwicklungsprogrammen sowie – je nach Absatzmöglichkeiten – mit Aufträgen. Als langjähriges Mitglied der World Fair Trade Organization-WFTO (vormals IFAT) und Mitbegründerin des indischen und des asiatischen Fair Trade Forum setzt sich SASHA ferner für Vernetzung sowie für Lobby- oder andere Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene ein. Eine weitere Pionierleistung ist die Führung eines Ladens in Kolkata, der nebst Produkten der Mitgliedergruppen auch Artikel anbietet, die von WFTO-Mitgliedern aus Indien und weiteren asiatischen Ländern sowie aus anderen Weltteilen wie Lateinamerika stammen. Das Produkt claro bietet seit langem eine grosse Auswahl aus der vielfältigen Produktpalette an. Derzeit handelt es sich z.B. um Schals aus Seide und anderen Fasern, die in mehreren Gruppen von Hand gewebt, genäht und teilweise verziert werden, sowie um so genannte traditionelle „Dhokra“-Schmuckstücke, die von den Mitgliedern der Werkstatt Anwesha (alles Angehörige der indischen Urbevölkerung Adivasi) hergestellt werden. Der Beitrag des fairen Handels Vorfinanzierung, Abnahmegarantien und Preise, die über den Produktionskosten liegen Unterstützung beim Auf- und Ausbau der Organisation Frauenförderung Wahrung und Weiterentwicklung des traditionellen Handwerks Nationale und weltweite Vernetzung © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, Oktober 2009 Code 226 Asha Handicrafts Association Mumbai/Uttar Pradesh (Indien) www.ashahandicrafts.net © Asha Handicrafts Association Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 1975; seit 1995 Mitglied der WFTO (World Fair Trade Organization) 2007 Mumbai über 3000 HandwerkerInnen sowie rund 70 Angestellte traditionelles indisches Handwerk nicht gewinnorientierte Vereinigung ca. 12 % (Produktion) sowie 24 % (Angestellte) 62 Die Produzenten Seit dem Aufkommen billiger Industriewaren ist auch in Indien der Fortbestand des traditionellen Handwerks gefährdet. Vielfach zahlt sich dieser Erwerbszweig nicht mehr aus, unzählige Familien leben in grösster Armut, und die jüngere Generation sucht nach lukrativeren Verdienstquellen. Nur ausnahmsweise trifft der Staat Massnahmen, um Handwerkstraditionen zu erhalten, wie es z.B. beim staatlichen Genossenschaftsverband Co-optex (claro code 221) erfolgt. Hingegen bemühen sich die meisten Fair-Handelsorganisationen, nicht nur den HandwerkerInnen zu Zukunftsperspektiven zu verhelfen, sondern auch für die Neubelebung bedrohter Handwerkstraditionen zu sorgen. So betreut Asha („Hoffnung“ auf Sanskrit) – in Zusammenarbeit mit eigens angestellten lokalen BeraterInnen – mittlerweile 62 Gruppen und Werkstätten, die meist auf ein ganz bestimmtes Handwerk spezialisiert sind, doch aufgrund hoher Produktionskosten, mangelnder Nachfrage und Unkenntnis der Markttendenzen damit ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können. Asha sorgt für die Rohstoffbeschaffung und die direkte Vermarktung der Produkte zu fairen Preisen, für die Beteiligung der HandwerkerInnen an den Gewinnen sowie für weitere Leistungen im produktionstechnischen und im sozialen Bereich. So sind die HandwerkerInnen heute in der Lage, ihr kulturelles Erbe zu pflegen und davon zu leben. Im Gegenzug müssen sie sich dazu verpflichten, die Kriterien des Fairen Handels zu befolgen, transparente Preise und Löhne einzuhalten und Kurse zu Produktentwicklung und Qualitätssicherung, aber auch zu Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge, Frauenförderung u.a.m. zu besuchen. Asha ist weiterhin als langjährige Verfechterin des Fairen Handels aktives Mitglied der WFTO (World Fair Trade Organization) sowie der indischen und asiatischen Fair-Handelsnetze. Das Produkt Modeschmuck, wie ihn claro derzeit anbietet, wird in 9 Werkstätten von insgesamt rund 200 HandwerkerInnen hergestellt. So stammen die Ohrhänger „inlay“ aus der Werkstatt eines „Bidri“-Meisters, der heute dank Asha imstande ist, diese traditionelle Einlege-Arbeit mit modernem Design zu verbinden. Der Beitrag des Fairen Handels - Abnahmegarantie und vorfinanzierte Bestellungen - Neubelebung und Weiterentwicklung indischer Handwerkstraditionen (z.B. der „Bidri“-Kunst) - Unterstützung von Sozialprogrammen (wie Schulstipendien, medizinische Versorgung, zinslose Kredite) - (Inter-)nationale Vernetzung © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, Februar 2010 Code 265 Co-optex International Chennai/Tamil Nadu (Indien) www.cooptex.com © Co-optex Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 1975 anfangs der 1980er Jahre Chennai (Sitz und Zentrale) je nach Aufträgen über 1500 WeberInnen und NäherInnen handgewebte und handgeschneiderte Baumwolltextilien staatlicher Genossenschaftsverband 50 % 16 Die ProduzentInnen Industriell gefertigte Artikel und Billigimporte gefährden auch in Indien seit langem eine der wichtigsten Handwerkstraditionen: die Herstellung von handgewebten Baumwolltextilien. Im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu setzt sich der staatliche Genossenschaftsverband Co-optex bereits seit 1935 für das Überleben unzähliger Webergruppen und Nähateliers ein. So beschafft der Verband bei der Erteilung von Aufträgen Baumwollgarn aus genossenschaftlich organisierten Spinnereien und stellt eigene Färbereien zur Verfügung. Zur Förderung der regionalen und nationalen Vermarktung betreibt er mehr als 200 Läden sowie einen Online-Shop; zudem sorgt er für die Koordination von Grossaufträgen staatlicher Institutionen (z.B. Schuluniformen). Zur Steigerung der Umsätze erfolgte Mitte der 1970er Jahre die Gründung der Exportabteilung Co-optex International, die mehrere Fair-Handelsorganisationen beliefert. Auf die Mitgliedschaft bei der WFTO (World Fair Trade Organization) wird bisher aus finanziellen Gründen verzichtet, denn das Exportgeschäft betrifft (absichtlich) nur einen verschwindend kleinen Teil der Gesamtproduktion, nämlich rund zwei Prozent. Zur Zeit beschäftigt Co-optex International 16 Webgruppen, die zugleich ein eigenes Nähatelier betreiben. Die Webarbeit erfolgt meist in der Familie; dabei sorgen in der Regel die Männer für das eigentliche Weben, während den Frauen Aufgaben wie das Vorbereiten des Webstuhls oder das Aufspulen des Garnes obliegen. Co-optex International sorgt für Beratung, Produktentwicklung und Massnahmen zur Verbesserung der Qualität und befähigt die Gruppen, die Ansprüche des Exportmarktes zu erfüllen. Ein grosses Anliegen gilt derzeit dem Nachwuchs. Die meisten Mitglieder sind älter als 45 Jahre, denn Jugendliche sind angesichts der Krise, die dieses Handwerk noch stärker als früher in Mitleidenschaft zieht, kaum bereit, sich für die Sicherung seines Weiterbestandes einzusetzen. Das Produkt Die Küchen- und Haushaltartikel, die claro derzeit anbietet, stammen mehrheitlich aus zwei Genossenschaften, die in den zwei südindischen Webzentren Chennimalai und Ammapalayam tätig sind. Der Beitrag des Fairen Handels - Wahrung und Aufwertung der traditionellen Handweberei - Langjährige Sicherung von Verdienstquellen für Webergruppen und Nähateliers - Produktentwicklung und Qualitätssicherung - Zugang zum (fairen) Exportmarkt © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, Februar 2010 Code 221 Rajlakshmi Cotton Mills Kolkata (Indien) www.rajlakshmi.com © EZA/A.Schlehuber Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Untergruppe: 1971; Fairtrade Zertifizierung seit 2006 2010 Kolkata rund 700 BIO-Baumwolltextilien Familienunternehmen (GmbH) BIO-Kleinbauernvereinigung Chetna Organic Farmers Association Die ProduzentInnen Indien spielt weltweit sowohl im Baumwollanbau als auch in der Textilindustrie eine wichtige Rolle. Doch in beiden Bereichen herrschen in der Regel äusserst schlechte Arbeitsbedingungen; zudem wird die Baumwolle überwiegend auf Grossplantagen mit enorm viel Chemie und hohem Wasserverbrauch produziert. Als Alternative dazu wird freilich mancherorts der Aufbau einer Textilkette gefördert, die vom Baumwollfeld über das Entkernen, Verspinnen, Weben bzw. Stricken, Färben und Nähen bis zum Fertigprodukt das Einhalten sozialer und ökologischer Kriterien gewährleistet. Einer dieser Pionnier-Verarbeitungsbetriebe, Rajlakshmi, ist mittlerweile nicht nur Fairtrade, sondern auch SA 8000 sowie seit 2008 GOTS (Global Organic Textile Standards) zertifiziert. Voraussetzung dazu war, nebst der transparenten Zurückverfolgung der Herkunft der Baumwolle, auch ausgelagerte Arbeiten wie das „Stricken“ der Stoffbahnen wieder in Eigenregie auszuführen. Andere Produktionsschritte wie z.B. Entkernen und Verspinnen der Baumwolle werden in Betriebe ausquartiert, die für die Einhaltung der Kernstandards der ILO-Konvention, bzw. eines strikten „Suppliers Code of Conduct“ bürgen. Die Baumwolle stammt aus der BIO-Kleinbauernvereinigung Chetna Organic Farmers Association (COFA), die erste Fairtrade-zertifizierte Baumwollproduzenten-Organisation Indiens. Für eine verstärkte Zusammenarbeit ist COFA zu 10 % an Rajlakshmi - Rajlakshmi wiederum zu rund 30 % an COFA beteiligt. Somit stehen den Kleinbauern nicht nur in ihrer Vereinigung, sondern auch bei Rajlakshmi ein Mitspracherecht und ein Teil der Gewinne zu. Zudem kommen ihnen Abnahmegarantien und deutlich höhere Preise zugute. Des Weiteren verbessert die Umstellung auf BIO-Anbau, u.a. dank Mischkultur und Fruchtfolgen, die Bodenfruchtbarkeit, bzw. die Erträge und die Selbstversorgung der Familien. Die Fairtrade Prämie wird je nach den lokalen Bedürfnissen u.a. für die Verbesserung der Trinkwasserversorgung, für die Einrichtung von Kompostanlagen und Toiletten und für den Kauf von Schuluniformen verwendet. Das Produkt Als Ergänzung zur neuen Naturkosmetik bietet claro Fairtrade zertifizierte Frottewäsche aus BIO-Baumwolle an. Für die BIO-Zertifizierung steht Ecocert ein. Der Beitrag des Fairen Handels - Vorfinanzierung, kostendeckender Mindestpreis sowie Fairtrade Prämie - Unterstützung einer beispielhaften integrierten Textilkette - Förderung der kleinbäuerlichen BIO-Landwirtschaft - Erweiterung der Absatzmöglichkeiten für faire BIO-Baumwollartikel © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, Oktober 2010 Code 207 Sunstar-Federation (of Small Farmers of Khaddar Area) Khaddar (Indien) © Sunstar Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: 2001; Fairtrade Zertifizierung seit 2004 2011 Sonepat (Sitz), Produzenten in der Region Khaddar (Uttaranchal) rund 900 verschiedene BIO-Reissorten (Basmati & Pusa) Die ProduzentInnen Es ist zwischen der Himalajakette und den Ufern des Ganges, wo der Basmati Reis seinen Ursprung findet und es ist am selben Ort, wo sich Sunstar - Federation of Small Farmers of Khaddar Area - zu einem der wichtigsten Basmati Reis Produzenten in der Region etabliert hat. In Khaddar leben heute vor allem Angehörige der Gujjar-Kaste, welche anfänglich ein Nomadenleben führten und Viehwirtschaft betrieben. In den letzen Dekaden jedoch haben sie sich - getrieben durch zunehmende Benachteiligungen in Bezug auf Quotenregelungen, Besitz und sozialen Status - in dieser Region niedergelassen und in gemeinschaftlichen Familienclans Land gepachtet oder zugekauft und sich nun auch der Landwirtschaft verschrieben. Durch die Vermarktung dieser Reissorte ermöglicht Sunstar Rund 900 ProduzentInnen garantierte Abnahmen sowie einen sicheren Marktzugang. Durch die ausschließliche Bio-Produktion - welche sie beinahe seit ihren Anfängen praktiziert - unterstreicht die Organisation die Bedeutung ihrer nachhaltigen Methoden im Reisanbau, und durch die Fairtrade Zertifizierung 2004 verbessert sie die Lebensgrundlage der ProduzentInnen einschlägig. Die durch den Fairen Handel resultierende Prämie wird für verschiedene soziale Programme sowie für technische Unterstützung in der biologischen Landwirtschaft - wie Kompostierungsschulungen - genutzt. Durch die wiederkehrenden Schäden des stets hohen Wasserspiegels, fließt ein großer Teil der Prämie in die Verbesserung der Infrastruktur, wie in den Straßenbau und den Ausbau von Bewässerungskanälen. Sunstar ermöglicht es zudem Frauen und Kindern von Reisbauern spezifische Bildungsprogramme in eigenständig errichteten Schulen in der Region zu besuchen. Die ProduzentInnen haben zudem die Möglichkeit zinsfreie Kredite zu beantragen, vor allem mit dem Ziel, die Parzellen durch den Zukauf von Bio-Pestiziden und Dünger für den Anbau vorzubereiten und so den Regeln des Bioanbaus gerecht zu werden. Das Produkt Der Fairtrade und Bio-zertifizierte Basmati Reis, den claro 2011 lancieren wird, wächst in der Region Khaddar, welche durch einen hohen Grundwasserspiegel und fruchtbare Böden charakterisiert wird. Wiederkehrende Fluten und der jährlich einsetzende Monsun erlauben es jedoch nur einmal im Jahr den qualitativ hochwertigen Basmati Reis zu ernten. Der Beitrag des Fairen Handels - Sunstar ermöglicht durch die Prämie Bildungsprogramme für Frauen und Kinder der Produzenten - Landwirtschaftsschulungen & Bio-Pestizide für die Produzenten sowie zinsfreie Mikrokreditvergabe - Verbesserung der Infrastrukturen, Entfaltung der Biodiversität sowie Ausbau des Biolandbaus © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, August 2011 Code 205 Eco Tasar Silk New Delhi (Indien) www.ecotasar.com sowie www.masuta.org © Ecotasar Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 2007 2010 New Delhi (Sitz); mehrere ostindische Bundesstaaten (Produktion) rund 2500 Garnproduzentinnen, 60 Weber sowie 16 Angestellte Textilien aus reiner Wildseide Privatbetrieb 100 % (Garnproduktion) Masuta Producers Company Die ProduzentInnen Seit eh und je wird Seide in Indien für den Eigengebrauch und den Verkauf hergestellt. In der Regel erfolgen die Produktionsschritte - Seidenraupenzucht oder Wildsammlung, Herstellung des Garns, Verarbeitung, sowie die Vermarktung an verschiedenen Orten. Die Wertschöpfung, die bei jeder Etappe entsteht, kommt nur selten den ProduzentInnen zugute. Billigimporte von Seidengarn und Seidenstoffen aus China verschlimmern heute diese Situation. Zu den wenigen Ausnahmen gehört der Vermarktungsbetrieb Eco Tasar Silk, dessen Gründung auf eine Initiative der NGO PRADAN zurückgeht. In der Tat unterstützt PRADAN seit Mitte der 1990er Jahre im ostindischen Bundesstaat Jharkhand besonders benachteiligte, weiterhin kastenlose Angehörigen indigener Völker bei der Herstellung von Wildseide („Tasar“), u.a. durch den Aufbau von Dorfgruppen und deren Vernetzung. In diesem Rahmen entstand 2005 die Produzentenvereinigung Masuta, die, in enger Zusammenarbeit mit PRADAN, mittlerweile in drei Bundesstaaten die Wildseidengarn-Produktion von rund 2500 Frauen betreut und vermarktet. Zudem lernen die Frauen, in ihren Gruppen, Regionalverbänden und im Verwaltungsrat von Masuta, in dem sie vertreten sind, für demokratische Strukturen einzustehen, Verantwortung zu übernehmen und eigenständig zu handeln. Mit dem Ziel, den Absatz des Garns, bzw. der Fertigprodukte zu stärken, gründeten PRADAN und Masuta 2007 die Vermarktungsorganisation Eco Tasar Silk, die auch die Weiterverarbeitung des Garns zu handgewebten Stoffen und Fertigprodukten in Baghalpur, einem Jahrhunderte alten Webzentrum im Bundesstaat Bihar, koordiniert. In ihrem Sitz in New Delhi sorgen derzeit 16 Angestellte zu überdurchschnittlichen Arbeitsbedingungen u.a. für Produktentwicklung, Qualitätskontrolle und Verpackung der Produkte. Das Produkt Die Erstbestellung der claro besteht aus einer Auswahl an handgewebten Schals aus reiner Wildseide, auch Tussah-Seide genannt. Anders als bei der Zuchtseide werden die Wildseide-Kokons erst nach dem Ausschlüpfen einer wildlebenden Schmetterlingsart verwendet. Der Beitrag des Fairen Handels - Einkommensbeschaffung (insbes. für kastenlose Familien indigener Abstammung) Stärkung indischer KleinproduzentInnen gegenüber der chinesischen Konkurrenz - Unterstützung einer modellhaften Wertschöpfungskette - Zugang zum (fairen) Exportmarkt © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, Dezember 2010 Code 208 Manjeen Handicrafts (Marginalised Artisan´s Network & Joint Endeavour) Delhi (Indien) www.manjeen.org © Tradecraft/R.Else Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 2000 2011 Delhi sowie weitere Landesgegenden 159 traditionelles Handwerk (insbes. Schmuck, Keramik, Holzartikel) Privatbetrieb 40 % 12 (Kleinbetriebe, Selbsthilfegruppen, Vereinigungen,…) Die ProduzentInnen Die Gründung des Netzwerkes Manjeen Handicrafts geht auf die Initiative einer jungen Frau zurück, die aus einer armen, vom Land her nach Delhi zugezogenen Familie stammt, als Heimarbeiterin die Ausbeutung durch Zwischenhändler erlebt, doch dann - dank ihrer Anstellung bei Tara (claro code 262) - eine Alternative kennengelernt hatte. Mit dem Ziel, auch anderen Frauen zu neuen Lebensperspektiven zu verhelfen, unterstützte sie - zunächst auf ehrenamtlicher Basis - ein paar Frauen bei der Produktion und Vermarktung von Schmuck. Um dabei nicht mehr vom einheimischen Zwischenhandel abzuhängen, lancierte sie in der Folge eine eigene Organisation, Manjeen Handicrafts, und knüpfte Kontakte zu europäischen Fair-Handelsorganisationen. Seither vermittelt sie den ProduzentInnen nebst neuen Designs und Techniken (z.B. zur Berücksichtigung ökologischer Kriterien oder zur Qualitätsverbesserung) auch die Prinzipien des Fairen Handels. Mit 3 MitarbeiterInnen (darunter der Gründerin) und 3-4 Angestellten ist Manjeen Handicrafts zwar eine sehr kleine Organisation, doch betreut sie mittlerweile in Delhi und den nördlichen Bundesstaaten Uttar Pradesh, Bihar und Rajasthan bereits 12 Gruppen mit 159 Mitgliedern. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Angehörige von - vielfach landlosen - Familien, die mangels Einkommen aus der kleinbäuerlichen Landwirtschaft nach Delhi gezogen oder in ihrem angestammten Dorf auf einen Zusatzverdienst angewiesen sind. Alle Mitglieder des „Netzwerkes & gemeinsamen Unternehmens marginalisierter HandwerkerInnen“ (Marginalised Artisan´s Network & Joint Endeavour) sind im Koordinations-Komitee vertreten und beteiligen sich z.B. an der Preiskalkulation. Im Übrigen tritt Manjeen Handicrafts für die Abschaffung der Kinderarbeit ein und will, nach der geplanten Gründung einer NGO zur Durchführung von Ausbildungs- und Entwicklungsprogrammen, auch den Schulbesuch der Kinder, insbes. der Mädchen, gezielt fördern. Das Produkt claro bietet als erstes eine Auswahl an Glasperlen- und Kunstharzschmuck an. Für die Herstellung der Glasperlen-Ketten sorgt die Frauengruppe Khewai, für den Kunstharz-Schmuck der Kleinbetrieb Lakh Art & Craft. Der Beitrag des Fairen Handels - Unterstützung beim Aufbau von Handwerksgruppen und deren Vernetzung - Einkommensbeschaffung für marginalisierte Familien - Gezielte Förderung von Frauen und Kindern © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, Mai 2011 Code206 SIPA (Federation of South India Producer Association) Chennai/Tamil Nadu (Südindien) www.sipa.in © SIPA Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 1985, WFTO-Mitglied seit 1991 1985 Chennai (Sitz); mehrere südindische Bundesstaaten (Produktion) rund 1700 traditionelles Handwerk Dachverband rund 85% je nach Aufträgen 32-38 Die ProduzentInnen Die Produzentenvereinigung SIPA (South Indian Producer Association) entstand Mitte der 1980er Jahre im Rahmen eines Netzwerkes von Entwicklungsorganisationen, die benachteiligten Bevölkerungsgruppen zu besseren sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen verhelfen wollten. Dank Kontakten zu europäischen Fair Handelsorganisationen, darunter claro (damals OS3), berücksichtigte SIPA von Anfang an die Grundsätze des Fairen Handels und beteiligte sich auch aktiv an der Gründung der WFTO sowie des indischen und des asiatischen Forums für Fairen Handel. Im Laufe der Jahre wuchs SIPA zu einem Dachverband, der in mehreren südindischen Bundesstaaten bis zu 38 Gruppen unterstützt und nebst der Vermarktung der Produkte verschiedenste Schulungen und Sozialprogramme anbietet. 2010 kam eine Evaluierung durch die englische Fair Handelsorganisation Traidcraft zum Schluss, dass der Vermarktungsbereich ungenügend entwickelt sei. Darauf erfolgte die Gründung einer neuen Abteilung namens SIPA Fair Deal Trust. Während der Dachverband den ProduzentInnen wie bisher verschiedenste Dienstleistungen und soziale Aktivitäten anbietet, sollen dank transparenter Strukturen und der Professionalisierung des Vermarktungsbereiches die Absätze auf dem Binnen- und dem Exportmarkt verbessert werden. Die HandwerkerInnen, die je nach Region ganz unterschiedliche Artikel herstellen, sind auch unterschiedlich organisiert. Nebst Genossenschaften, Selbsthilfegruppen und Familienbetrieben handelt es sich auch um einzelne HandwerkerInnen, die von einer lokalen Organisation betreut werden. So verschafft die gemeinnützige NGO Alleppey Diocesan Society mit der Aufwertung eines traditionellen Handwerks 50 Frauen und 130 Männern einen unentbehrlichen Zusatzverdienst. In der Tat werden in der Gegend von Alleppey, einer Hafenstadt des südindischen Bundesstaates Kerala, seit altersher Kokosnussfasern für die ortsüblichen Hausboote sowie für Gegenstände wie Schnüre und Matten benutzt. Das Produkt SIPA-Produkte gibt es bei der claro seit über 25 Jahren. Derzeit handelt es sich um Türvorleger aus Kokosnussfasern, die SIPA von der Alleppey Diocesan Society bezieht. Sowohl das Zwirnen der Fasern als das Weben oder Flechten der Artikel erfolgt von Hand. Jeder Türvorleger ist ein Einzelstück! Der Beitrag des Fairen Handels - Langfristige Handelsbeziehungen - Einkommensbeschaffung und Ausbildungsmöglichkeiten für gesellschaftliche Randgruppen - Impulse zur Einführung verbesserter Strukturen © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, März 2011 Code 229 E M A (Equitable Marketing Association) Baruipur-South 24 Parganas/Westbengalen (Indien) www.emaindia.org © EZA/E. Mayrhuber Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 1977, WFTO-Mitglied seit 1993 anfangs der 1980er Jahre Baruipur (Sitz); Westbengalen und Uttar Pradesh (Produktion) rund 430 traditionelles Handwerk Vereinigung 35 % (Produktion); über 70 % (Leitung) hauseigene Werkstätte sowie 24 unterschiedlich organisierte Gruppen Die ProduzentInnen Indien ist heute in vieler Hinsicht ein hoch entwickelter Industriestaat. Doch ein Grossteil der Bevölkerung lebt - vor allem in ländlichen Gebieten - weiterhin unter schwierigsten wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen. Unzählige Familien versuchen, aus dem Verkauf von Handwerksartikeln einen unentbehrlichen Zusatzverdienst zur kleinbäuerlichen Subsistenzwirtschaft zu erzielen. Doch die wenigen Absatzmöglichkeiten, die es seit dem Aufkommen billiger Industrieprodukte überhaupt noch gibt, werden in der Regel von ausbeuterischen Zwischenhändlern monopolisiert. Zu den zahlreichen indischen Fair-Handelspartnern, die mit Beratung, Produktentwicklung, Bezahlung kostendeckender Preise, u.a.m. einen Beitrag zur Bekämpfung von Armut und Landflucht leisten, gehört auch die Equitable Marketing Association (EMA). Ursprünglich als Zusammenschluss von sieben Handwerksgruppen entstanden, nimmt diese Vereinigung heute die Aufgaben eines Dachverbands wahr. Nebst dem Aufbau zahlreicher Handwerksgruppen, der Ausweitung der einheimischen Absatzmärkte sowie der aktiven Beteiligung an der WFTO und am indischen Netzwerk für Fairen Handel, setzt sich EMA auch für die Entwicklung des ökologischen Landbaus und die Nutzung von Regenwasser und Sonnenenergie ein. Zu diesem Zweck wurde 2003 in Baruipur, einem Dorf unweit von Kolkota, das so genannte Development Centre gegründet. Dort erfolgt mittlerweile auch die Produktion von Leder- und Textilartikeln sowie Kerzen und Musikinstrumenten, die für den Export bestimmt sind, so dass garantiert werden kann, dass die Rohmaterialien den EU-Normen entsprechen. Für die Herstellung von Produkten aus Speckstein, Horn, Holz wird weiterhin in den angeschlossenen - dezentralisierten - Kleinbetrieben und Gruppen gesorgt. Das Produkt claro führt derzeit verschiedenste Lederartikel, die im Developement Centre entworfen und je nach Aufträgen von 100-150 HandwerkerInnen hergestellt werden. Das Rohmaterial stammt aus einer lokalen Gerberei. Zusätzliche Informationen zur Lederproduktion finden Sie auf www.emaindia.org/leather. Der Beitrag des Fairen Handels - Stabile, mehr als 20-jährige Handelsbeziehungen - Abnahmegarantien, Vorfinanzierung und kostendeckende Preise - Gewinne, die u.a. dem Development Centre und der Stärkung der Binnenvermarktung zu Gute kommen © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, Mai 2011 Code 228 Prokritee (vormals MCC) Dhaka (Bangladesch) www.prokritee.com © Prokritee Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte:: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 1975 (MCC); 2008 (Prokritee) Ende der 1970er Jahre Dhaka (Sitz); mehrere Landesgegenden (Produktion) 475 permanent angestellte Handwerkerinnen sowie 195 Teilzeitbeschäftigte Handwerksartikel aus lokalen Rohmaterialien Vermarktungsabteilung der Nicht-Regierungsorganisation MCC 98 % 7 Die ProduzentInnen Nach dem Ende des Bürgerkriegs (1971) wurden in Bangladesh mit Hilfe internationaler Organisationen zahlreiche Projekte lanciert, die der Bevölkerung zu besseren Lebensbedingungen verhelfen sollten. FairHandelsorganisationen wie Jute Works (claro code 211) und Dhaka Handicrafts (213) sowie dem Mennonite Central Committee (MCC) ging – und geht - es dabei vor allem darum, durch die Vermarktung von Handwerksartikeln aus einheimischen Rohmaterialien Verdienstquellen für alleinstehende Frauen und Mütter zu schaffen. Auf Initiative des MCC entstanden in diesem Rahmen zwischen 1982 und 1999 sieben Frauengruppen, deren Mitglieder - mehrheitlich land- und mittellose Frauen ohne Schulabschluss - dank Beratung und Ausbildung mittlerweile in der Lage sind, in ihrer Gruppe und ihrem Dorf sowie auf Organisationsebene verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. Besonders stolz sind die Frauen darauf, ihren Kindern den Schulbesuch, manchmal gar ein Universitätsstudium ermöglichen zu können! Mit dem Ziel, transparente Strukturen zu schaffen und dem fairen Handwerksprojekt grössere Unabhängigkeit zu verleihen, hat MCC 2001 den Aufbau einer eigenständigen Vermarktungsabteilung namens Prokritee («Natur» auf Bengalisch) in die Wege geleitet; die offizielle Gründung fand 2008 statt. Als Mitglied des nationalen Fair-Handelsforum ECOTA ist Prokritee den 10 Standards der WFTO verpflichtet und bringt diese den Handwerkerinnen u.a. in Kursen nahe. Bei der Produktentwicklung wird grosser Wert auf die schonende Verwendung der einheimischen Rohmaterialien gelegt. Das Produkt MCC, bzw. Prokritee ist seit der «Jute statt Plastik»-Kampagne (Ende der 1970er Jahre) im claro-Sortiment vertreten. Nebst von Hand gezwirnten Hanfschnüren, deren Herstellung permanent 95 Angestellte sowie – bei grösseren Aufträgen – zusätzlich rund 50 weitere Frauen beschäftigt, stehen kunstvoll verzierte Grussund Geschenkkarten aus handgeschöpftem Naturfasern-Papier im Angebot. Jede Karte ist ein Einzelstück! Der Beitrag des Fairen Handels - Langfristige Handelsbeziehungen, bzw. Abnahmegarantien - Verdienstquellen und Ausbildungsmöglichkeiten für landlose Frauen - Aufwertung und Erhalt von einheimischen Rohmaterialien und traditionellen Handfertigkeiten © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, Mai 2011 Code 214 Pekerti Jakarta (Indonesien) www.pekerti.com © ©EZA/A. Stehrer Gründung: claro-Partner seit: Ort: Produzentenzahl: Produkte: Struktur: Frauenanteil: Untergruppen: 1975; WFTO-MItglied seit 1998 1986 Jakarta (Sitz und Zentrale); verschiedene Landesregionen (Produktion) rund 1070 Kunsthandwerk und Gebrauchswaren Stiftung über 50% 66 Die ProduzentInnen Anfangs der 1970er Jahre zeigte sich in Indonesien die Kehrseite der so genannten Grünen Revolution. Aufgrund der hohen Kosten der modernen Landwirtschaft gelang es unzähligen Kleinbauernfamilien nicht mehr, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Doch fehlte es damals - wie noch heute - auch in Stadtgebieten an Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten. Die 1975 auf Initiative von fünf einheimischen Entwicklungsorganisationen gegründete Stiftung Pekerti verfolgt deshalb das Ziel, mit der Förderung und Vermarktung von Kunsthandwerk und Gebrauchswaren Verdienstquellen und Entwicklungsperspektiven für die benachteiligte Bevölkerung zu schaffen und der Landflucht Einhalt zu gebieten. Dabei stützt sich die Organisation auf ein breites Netzwerk von lokalen BeraterInnen. Da Pekerti Hilfe zur Selbsthilfe leisten will, werden die HandwerkerInnen mit Beratung, Ausbildungskursen und Kleinkrediten befähigt, schrittweise Verantwortung zu übernehmen und eigenständig für Produktentwicklung, Qualitätskontrolle, lokale Vermarktung, u.a.m. zu sorgen. Die Gewinne, die der Verkauf an europäische Fair-Handelsorganisationen erbringt, werden für Ausbildungskurse und Kleinkredite zu Gunsten der ProduzentInnen verwendet, zur Vergrösserung des Betriebskapitals, für Notmassnahmen im Fall einer Naturkatastrophe, sowie für ein Wiederaufforstungsprogramm benutzt. Als Mitglied der WFTO, bzw. des asiatischen und des nationalen Netzwerkes für Fairen Handel setzt sich Pekerti sowohl bei den ProduzentInnen als auch auf politischer Ebene für die Verbreitung des Fairen Handels ein. So ist ausbeuterische Kinderarbeit, im Gegensatz zu den landesüblichen Gepflogenheiten, streng verboten. Das Produkt Seit Jahrzehnten spiegelt die Auswahl der claro die Vielfalt der Handwerkstraditionen wieder, die auf dem weitläufigen Archipel gepflegt werden. Die Deko-Artikel, wie sie insbes. zu Ostern und Weihnachten angeboten werden, sind kunstvolle Beispiele der Batik-Technik, die 2009 von der UNESCO zum indonesischen Weltkulturerbe erklärt wurde, Der Beitrag des Fairen Handels - Langjährige Einkommensbeschaffung für KleinproduzentInnen - Abnahmegarantie, Vorfinanzierung und kostendeckende Preise - Aufwertung des indonesischen Kunsthandwerks © claro fair trade AG, 2552 Orpund, 032 356 07 00, www.claro.ch, Mai 2011 Code 300