Unsere Coburg - Industrieregion mit - IHK zu Coburg

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Unsere Coburg - Industrieregion mit - IHK zu Coburg
Unsere
Wirtschaft
WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER IHK ZU COBURG
Region S. 10
Ausbildung S. 18
Statements - Wo sehen Firmen
Optimierungsbedarf in der Region?
Unternehmen beklagen mangelnde
Ausbildungsreife von Jugendlichen
AUSGABE 5/2010
starthilfe S. 22
Kreditmediator nimmt sich
Finanzierungsproblemen an
Coburg - Industrieregion
mit Wachstumspotenzial
2
tagesseminare
Tagesseminare Mai und Juni 2010
mai 2010
10. mai
17. mai
20. Mai
Auftreten – Wirkung erzielen: Training zur Stärkung der Persönlichkeit
Frauen in Führungspositionen
Mit Auszubildenden richtig kommunizieren
juni 2010
Professionelle Gesprächsführung bei betriebsinternen Untersuchungen –
Gezielte Kommunikation für professionelle Befragung in Unternehmen
15. juni Lohn-Nebenkosten senken – So nutzen Sie alle rechtlichen und steuerlichen
Spielräume
22. juni
Organisationsaufgaben für Meister und Schichtführer
23. juni
Public Relations für Unternehmen
24. juni
Kooperation REFA / IHK
KVP – Wege der Einführung und langfristiger Implementierung
24. und 25. juni Sicher führen in Produktionsbetrieben – Teil 2: Kommunikation und
Gesprächsführung
28., 30. juni VBA-Programmierung in Excel
5., 12., 19., 21. juli (Visual Basic für Application)
30. juni
Systematische Neukundengewinnung
10. juni Seminarreihe „Arbeitsrecht“
8. juni
Befristung - Teilzeit - Elternzeit - Elterngeld
Seminarreihe EDV/ Internet
(Unterrichtszeit: 18:00 Uhr bis 21:15 Uhr)
3. und 5. Mai
21. und 23. juni
Word-Bausteine: Erstellen von Dokumentationen
Folienanimationen für Fortgeschrittene
Auskünfte und detailliertes Informationsmaterial:
IHK zu Coburg, 96450 Coburg, Schloßplatz 5, Telefon 09561 7426-23, -24, -25, Fax 09561 7426-15, e-mail ihk@coburg.ihk.de
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editorial
Relativ gut ausgestattet ist unser Raum bereits heute in den Bereichen Kunststoffverarbeitung, Papier-, Kartonagen und Verpackungsmaterial-Herstellung sowie Automobilzulieferindustrie und Maschinenbau. Hohen Gewinn verdanken wir in den letzten Jahrzehnten
dem Versicherungswesen, den Dienstleistern, insbesondere den
Finanzdienstleistungen.
Gerade erleben auch Industriezweige, die vor Jahren noch als „Old
Economy“ abgetan wurden, eine regelrechte Renaissance. Im Arbeitsagenturbezirk Coburg bilden die alteingesessenen Branchen das
Fundament von Beschäftigung und kommunaler Finanzkraft. In der
Wirtschaftsflaute waren sie es - zum Beispiel die Polstermöbelindustrie - die sich als Stabilitätsfaktor glänzend bewährt haben. Ihnen
vor diesem Hintergrund Wachstumspotenzial abzusprechen, wäre
töricht. Generell sind aber Branchen, deren Märkte mehr gesättigt
sind, dem internationalen Wettbewerbsdruck stärker ausgesetzt.
Friedrich Herdan,
Präsident der IHK zu Coburg
Coburg - Industrieregion mit Wachstumspotenzial
Wir schöpfen unsere
Möglichkeiten nicht aus
Liebe IHK-Mitglieder,
sehr geehrte Damen und Herren,
seit Jahren diskutieren wir kontrovers über Stärken und Schwächen
unserer Region im Standortwettbewerb und über die Qualität wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Sich darüber kritisch und konstruktiv auseinanderzusetzen ist förderlich, um Verbesserungschancen
zu erkennen und zu erschließen. Ebenso berechtigt ist es, zu analysieren, in welchem Umfang unsere regionalen Möglichkeiten genutzt
werden. Um es vorweg zu nehmen: hier sieht die Industrie- und Handelskammer durchaus Potenzial.
Geografisch sind die Voraussetzungen des Wirtschaftsraumes Coburg für weiteres Wirtschaftswachstum nicht ungünstig. Unsere zentraleuropäische Lage haben wir seit der Überwindung der deutschen
Teilung zurück. Schon zu Beginn der Industrialisierung in Deutschland
war unsere zentrale Position ein Glücksfall, der die Gründung von
Unternehmen begünstigte und die Region zu einem der stärksten industrialisierten Wirtschaftsräume Bayerns entwickeln ließ. Dank der
Wettbewerbsfähigkeit und Solidität etablierter, vielfach inhabergeführter Firmen ist das bis heute so.
Für den zukunftssicheren Ausbau unserer Wirtschaftsstruktur und
zur Abfederung der demografischen Entwicklung benötigen wir aber
zusätzlich Wirtschaftsbetriebe mit hohem Wachstumspotenzial, die
sich in die Wertschöpfungskette der Region gut eingliedern und diese sinnvoll ergänzen. Auf der Wunschliste der Ansiedlungswerbung
müssen deshalb ganz oben stehen:
- Im Industriebereich: Produzenten der Energieversorgung (insbesondere erneuerbare Energien), der Medizin- und Sensortechnik.
- Im Dienstleistungssektor: Forschungs- und Entwicklungsinstitute,
IT-Unternehmen sowie Firmen aus dem Bereich „Neue Medien“
etc.
All diese Branchen warten mit hoher Wachstumsdynamik auf.
Trotz allem ist unsere Wirtschaftsstruktur derzeit nicht breit
genug, um „glänzende Aussichten für eine sichere Zukunft“
prognostizieren zu können.
Wichtig ist deshalb, dass wir all unsere Chancen und Optionen konsequent nutzen. Beispielsweise könnten der Wissens- und Technologietransfer aus unserer Hochschule in die Unternehmen ebenso wie
die Ausgründungen aus der Hochschule intensiviert werden. Daraus
lassen sich mehr innovative Produkte und Dienstleistungen in der
Region generieren.
Die Unterstützung von Wirtschaftsförderungen, Wirtschaftsorganisationen - wie der IHK - und regionaler Geldinstitute könnte noch
stärker zur Erschließung staatlicher Förderungen bei Investitionsvorhaben in Anspruch genommen werden. Die mannigfaltigen Angebote
zur Berufs- und Aufstiegsqualifikation von Mitarbeitern und familienfreundliche Arbeitsmodelle könnten intensiver als bislang genutzt
werden, um dem Fachkräfteproblem präventiv entgegenzuwirken.
Aufgefordert bleiben aber vor allem die Kommunen. Es gehört
zu deren „ureigensten Aufgabe und Verantwortung“, aus der Zentrallage Coburgs in Europa Vorteile im Standortwettbewerb und für die
Wirtschaftsbetriebe zu erschließen, insbesondere durch Anbindung
unserer Region an Ballungsräume und Verkehrsdrehscheiben. Hier
reicht der Fortschritt durch die Autobahn allein nicht aus.
Für den Erhalt und den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit unserer
Unternehmen ist ein richtlinienkonformer Verkehrslandeplatz
dringende Voraussetzung. Auch der ICE-Systemhalt am Bahnhof
Coburg sowie die Ost-West-Anbindung im Straßenverkehr sind
Infrastrukturprojekte, die im Interesse regionaler Zukunftsperspektiven dringend zeitnah zu realisieren sind.
Eine kontroverse Diskussion allein hilft nicht weiter. Gefordert ist
entschlossenes Handeln aller Verantwortlichen und konstruktives
Zusammenwirken aller Beteiligten. Denn auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort ist nicht die Frage entscheidend,
ob die Chancen der Region mehr oder minder gut sind. Die Schlüsselfrage ist: Werden die vorhanden Potenziale konsequent weiter
ausgebaut und optimal genutzt?
Ihr
Friedrich Herdan
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inhalt
© Foto Ros GmbH
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Unsere
Wirtschaft
WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER IHK ZU COBURG
Impressum
Verleger und Herausgeber
Industrie- und Handelskammer zu Coburg
96450 Coburg Schloßplatz 5 . Telefon (09561) 7426-0
Fax (09561) 7426-50 (Standortpolitik, Zentrale
Dienste, Recht, Ausbildung) und (09561) 7426-15
(Weiterbildung, Starthilfe und Unternehmensförderung, Innovation und Umwelt, International)
E-Mail: ihk@coburg.ihk.de . Postfach 2043
96409 Coburg . Internet: http://www.coburg.ihk.de
Fit for Fortune: Unsere Region ist stark genug, um
vom Strukturwandel zu profitieren.
5
Region
Leitung und Verantwortung für den Inhalt
Hauptgeschäftsführer Gerold Gebhard
03
Editorial
Redaktion
Natalie Riedel
07
Die Stadt Coburg intensiviert
Werben um Investoren
Fotos (soweit nicht anderw. ausgewiesen)
Hagen Lehmann, Coburg (10), Henning Rosenbusch,
Coburg (8), IHK zu Coburg
Erscheinungsweise
10- mal jährlich (Doppelausgaben Januar/Februar
und August/September)
Bezugspreis
Kostenlos für IHK-Zugehörige, im Übrigen 18,40 Euro
pro Jahr. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im
Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als
Mitglied der IHK.
Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 16.30 Uhr
Freitag: von 7.30 bis 15.00 Uhr
und weitere Termine nach persönlicher
Vereinbarung
Anzeigenmarketing und Herstellung
w e b e r - kommunikation
Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung
Heckenweg 10 . 96465 Neustadt b. Coburg
Telefon (09568) 9418-11 . Fax (09568) 9418-17
E-Mail: notes@weber-kommunikation.de
Internet: www.weber-kommunikation.de
Bankverbindung: VR-Bank Coburg eG
(BLZ 783 600 00) Kto.-Nr. 1558269
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U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
Wirtschaftsförderung: Gesamtpaket
einer Region muss stimmen
Statements: Worin etablierte Firmen
Optimierungspotential sehen
Coburg will mit Highspeed-Datennetz
im Standort-Wettbewerb punkten
Mezzanine-Kapital gewinnt als
Finanzierungsform an Bedeutung
schwerpunktthema
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Gewerbebau: Gelungene
Firmenübergabe in Coburg
Aus- und
Weiterbildung
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tourismus
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STANDORT
Druck
DCT GmbH . Nicolaus-Zech-Str. 64a . 96450 Coburg
Telefon (09561) 83 45-0
Mit Verfasser-Namen bzw. Initialen gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder. Nachdruck von Beiträgen
und Nachrichten nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers. Beiträge unserer
Zeitschrift, in denen Erzeugnisse von Firmen
besprochen werden, dienen der Information
der Leser, um sie über die Neuheiten auf
diesem Gebiet aufzuklären. Eine Garantieerklärung für Produkte und Firmen ist damit nicht
verbunden. Für den Anzeigenteil wird keine
Haftung übernommen.
Girls‘ Day 2010 in Coburg: Mädchen lassen sich
auch für technische Berufe begeistern
18
KAESER: Vorreiter in der Ausbildung
von Produktionstechnologen
Was bei Werbung mit der
Fußball-WM zu beachten ist
Starthilfe / unternehmensförderung
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Kredit abgelehnt? - Der neue
Kreditmediator kann helfen
recht
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SB-Solarien droht wegen neuer
UV-Schutz-Verordnung das Aus
wirtschaftsjunioren
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Nachwuchsorganisation begrüßt
neue Mitglieder
international
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ICC bereitet Neufassung der
vielgenutzten „Incoterms“ vor
innovation und umwelt
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Glashandel Maier eröffnet neuen
Betrieb in Neustadt bei Coburg
Titelbild Kunststofffertigung der Valeo Klimasysteme GmbH in Bad Rodach. Der Standort des
französischen Konzerns Valeo (Paris) beschäftigt aktuell rund 700 Mitarbeiter und produziert Klimaanlagen für hauptsächlich deutsche Fahrzeughersteller. Weitere Informationen: www.valeo.com
REGION
Die Wirtschaftsstrukturen ändern sich global - unser Raum könnte davon besonders profitieren
Auf dem Weg vom Industriezum Innovationsstandort
Der Strukturwandel, der sich in unserer Region seit Jahren vollzieht, ist
keine exklusive Entwicklung. Die Wirtschaftslandschaft, die über ein
Jahrhundert lang von den Industrien geprägt wurde, ändert sich global.
Für den Coburger Raum kann diese Veränderung sogar Vorteile mit sich
bringen - wenn seine Chancen erkannt und genutzt werden.
Der Wirtschaftsraum Coburg nimmt seit jeher
historisch wie auch staatsrechtlich eine Sonderstellung ein. Und auch im Hinblick auf die
Wirtschaftsstruktur zeigt das Coburger Land ein
besonderes Bild: Bedingt durch die begünstigte
geographische Lage im Herzen Deutschlands
war der Landkreis Coburg eines der am frühesten industrialisierten Gebiete in Bayern. War die
Region als Folge der deutschen Teilung auch in
eine Randlage geraten, zählen Stadt und Landkreis Coburg mit 162 Arbeitsplätzen auf 1.000
Einwohner (2008) noch immer zu den am dichtest industrialisierten Gebieten in Bayern. Doch
befindet sich der früher prosperierende Industriestandort seit Jahren in einem tiefgreifenden
Strukturwandel. Als einstige Industrieregion
mit einer breit gefächerten Produktvielfalt, die
von Sammlerpuppen über Bleistiftspitzer bis zu
Polstermöbel reichte, muss sich Coburg heute
neuen Herausforderungen stellen, um nicht den
Anschluss zu verpassen.
Vor neuen Herausforderungen
intensiven Branchen hat auf der einen Seite die
am Standort Coburg traditionell stark vertretenen Branchen, wie z. B. die Polstermöbel- und
Spielzeugindustrie unter erheblichen Anpassungsdruck gesetzt. Arbeitsplätze gingen verloren, einige Betriebe mussten ganz aufgeben.
Dennoch ist die Region vergleichsweise gut aufgestellt, hält sie doch führende Kompetenzen
in den Wachstumsbranchen Automobilzulieferindustrie, Maschinenbau, Versicherungswirtschaft sowie in der Kunststoff verarbeitenden
Industrie vor. In diesen Branchen bietet die zunehmende Öffnung der internationalen Märkte
große Chancen. Hier bestehen ausbaufähige
Unternehmens-Cluster.
Jobmotoren Versicherung und Automotive
Der Maschinenbau stellt heute den Schwerpunkt in der Coburger Industrielandschaft dar.
Die hiesigen Maschinenbaubetriebe beschäftigen mit rund 3.100 Arbeitnehmern knapp 40
Prozent der Beschäftigten des Verarbeitenden
Gewerbes in der Stadt Coburg.
Erfolgreiche Spezialisten wie Sauer Polymertechnik
in Neustadt (Bild oben) und die Schmidt GmbH
Laborglas + Glastechnik in Coburg prägen die vielschichtige Struktur unseres Wirtschaftsraums.
© Foto Waldrich Coburg
Der verschärfte globale Wettbewerb in arbeitsVom Strukturwandel besonders profitiert hat
der Dienstleistungssektor in der Region. Größtes Dienstleistungsunternehmen und größter
Gewerbesteuerzahler am Standort Coburg ist
die HUK Coburg Versicherungsgruppe. Mit einer
positiven Beschäftigungsbilanz in den letzten
Jahren zählt die HUK neben der Brose Unternehmensgruppe zu den größten Arbeitgebern
in der Region. Alleine im Versicherungsgewerbe und der Automotive-Branche wurden in den
vergangenen sechs Jahren rund 1.700 neue Jobs
geschaffen.
Neben den erfreulich prosperierenden Großunternehmen wächst aber auch die Bedeutung
Der Werkzeugmaschinenbau (Archivbild: Waldrich Coburg) ist mit einem Anteil von knapp 40 Prozent der
Beschäftigten in der Industrie unverändert eine Schlüsselbranche unseres Wirtschaftsraums.
(Fortsetzung auf Seite 6)
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REGION
© Foto Ros GmbH
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In den beschäftigungsintensiven Wirtschaftsbereichen ist unsere Polstermöbelindustrie (Bild: fm Munzer, Weidhausen) ein Stabilitätsfaktor.
Auf ihren Märkten gut positioniert sind die heimischen Kunststoffverarbeiter, nicht
zuletzt wegen ihres Know-how-Vorsprungs im Werkzeugbau (Bild: Ros, Coburg).
(Fortsetzung von Seite 5)
so genannter „Hidden Champions“ in der Unternehmenslandschaft von Stadt und Landkreis
Coburg. Solche „heimlichen Gewinner“ sind zumeist mittelständische Betriebe, denen in ihren
Produktsegmenten keiner das Wasser reichen
kann und die dennoch meist wenig bekannt sind.
Viele dieser „Hidden Champions“ vermarkten
ihre Produkte global. Teilweise kommen sie auf
Marktanteile von 70 bis 90 %.
Die Zukunft des Wirtschaftsraums Coburg hängt
sowohl von der Leistungskraft wachsender Zukunftsbranchen wie z.B. der Informations- und
Kommunikationstechnologie ab als auch insbesondere von Unternehmen aus etablierten Branchen, die als Leistungsträger der Region künftig
noch immer eine tragende Rolle spielen.
heitstourismus. Coburg hat mit vier Thermalbädern in Bad Staffelstein, Bad Rodach, Bad Colberg und Masserberg - alle in einer Entfernung
von weniger als 20 km im Umkreis - und dem
Medical Park in Bad Rodach optimale Voraussetzungen, sich im Bereich „Medical Wellness“
zu etablieren. Diese Tourismussparte liegt im
Trend und verspricht beste Entwicklungschancen vor allem im Hinblick auf das gesteigerte
Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung und
den Veränderungen der Bedürfnisse unserer zunehmend älter werden Gesellschaft.
Infrastruktur für Tagungen verbessern
Des Weiteren kann unser Wirtschaftsraum
vom wachsenden Kongress-, Tagungs- und
Messewesen profitieren. Neben der Sicherung
von Arbeitsplätzen kann durch Kongress- und
Messegäste Kaufkraft in die Region gezogen
und somit der Einzelhandel gefördert werden.
Vor diesem Hintergrund fordert die IHK zu Coburg eine schnelle Planung und Umsetzung eines Kongress- und Tagungszentrums mit angeschlossenem Kongresshotel im Coburger Süden.
Strukturell weist die Region jedoch noch verschiedene Defizite auf. Neben einer prognostizierten negativen Bevölkerungsentwicklung
bis 2020 in Stadt wie auch im Landkreis Coburg
stellen sich verstärkt das Problem der Überalterung der Bevölkerung und damit auch der
Erwerbsbevölkerung sowie ein zunehmender
Fachkräftemangel.
Bildung gegen Fachkräftemangel
Innovationsmilieus sind vorhanden
Der Innovationsfähigkeit unserer Unternehmen kommt große Bedeutung zu. Innovative
Milieus sind im Wirtschaftsraum Coburg durch
eine gute Bildungs- und Forschungsinfrastruktur und intensiven Wissenstransfers zwischen
Hochschule und Unternehmen vorhanden. In
den meisten Branchen sind jedoch noch weitere Anstrengungen notwendig, um Stabilität und
Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Besonders
im Design- sowie im Sensorik-Bereich steckt ein
enormes Entwicklungspotenzial.
Hervorragende Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Entwicklung bieten sich für die Region
auch im Zukunftsmarkt Wellness- und GesundU n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
Wir sind angehalten jungen Coburgern, aber insbesondere auch den Absolventen der örtlichen
Hochschule attraktive berufliche Perspektiven
aufzuzeigen. Je mehr es gelingt, hochqualifizierte Fachkräfte am Standort Coburg zu halten, je
weniger drohen uns Beeinträchtigungen aus der
demografischen Entwicklung.
IHK-Präsident Friedrich Herdan:
„Die Zukunftsfähigkeit unserer
Region liegt in der Stärkung etablierter Wirtschaftszweige, im weiteren
Ausbau der Infrastruktur sowie in
der Ansiedlung von Unternehmen
aus Zukunftsbranchen. Alle Akteure
im Wirtschaftsraum Coburg müssen
hierzu an einem Strang ziehen.“
Noch zu lange Reisezeiten
Nachholbedarf gibt es immer noch in der Verkehrsinfrastruktur, wie bereits im Editorial (Seite 3) zu lesen ist. Handlungsbedarf gibt es auf
der Straße (Ost-West-Tangente), auf der Schiene
(ICE-Halt) und auf dem Luftweg (Verkehrslandeplatz).
Patricia Leistner-Wolf
REGION
Wifög-Chef Horn über die Zukunftsstrategie der Stadt Coburg
nisterium. Gerne arbeiten wir dabei natürlich
auch mit den Kolleginnen und Kollegen der IHK
zusammen, die sich in diesem Aufgabenfeld
sehr engagieren.
Aufstiegschancen
Die Stadt Coburg setzt verstärkt auf Ansiedlung. Auf Bitte der IHK legt
Wifög-Geschäftsführer Stephan Horn dar, wo die kommunale Wirtschaftsförderung die wichtigsten Aufgaben und größten Chancen sieht:
Platz 37 von 1100 Regionen in Europa
Die Stadt Coburg liegt mit dieser Wirtschaftsstruktur in der Rangliste 2010 der Zukunftsregionen der EU auf Platz 37 von 1100 Regionen
und somit weit vor benachbarten Städten wie
Schweinfurt, Bamberg oder Würzburg. Zusätzlich weist die Stadt Coburg mit 197 Beschäftigten (je 1.000 Einwohner) in Industriebetrieben
eine der höchsten Industriedichten in Deutschland auf. Selbst Bayern insgesamt liegt mit
einem Wert von 105 Industriebeschäftigten
unter dem Coburger Niveau.
Diese günstige Ausgangsposition gilt es zu
erhalten, zu stärken und zu nutzen. Selbstverständlich wird wirtschaftliche Entwicklung in
den Unternehmen gemacht, und wirtschaftlicher Erfolg dort generiert. Die öffentliche Hand
schafft hierzu die entsprechenden, attraktiven
Rahmenbedingungen.
In der Wirtschaftsförderung haben wir in Anlehnung an die bayerische Clusterstrategie
eine Fokussierung von Tätigkeiten und Zielbranchen erarbeitet. Bei der Branchenorientierung, insbesondere im industriellen Sektor,
geht die Fokussierung natürlich von der vor-
handenen Wirtschaftsstruktur aus. So sind die
Automobilzulieferindustrie, der Maschinenbau
und die Kunststoffverarbeitung engere Zielbranchen. Dort sind wir mit verschiedenen Aufgabenfeldern aktiv, wie beispielsweise mit der
Beteiligung am Technologietransferzentrum
Automotive an der Hochschule Coburg.
Klare Zielausrichtung
Neu haben wir Branchen festgelegt, die zukünftig verstärkt in unseren Aufgabenfeldern
berücksichtigt werden. So ist es gelungen,
Gründungen aus dem Bereich Software und
Informationstechnologie in Coburg so zu unterstützen, dass eine ganze Reihe dieser Unternehmen sehr erfolgreich Fuß fassen konnten.
Querschnittsbranchen wie Verpackungsindustrie und unternehmensnahe Dienstleistungen
werden zukünftig eine größere Rolle spielen.
Aber insbesondere die Branchen Sensortechnik, Logistik, Medizin sowie Energie und
Umwelt sind diejenigen, die in den nächsten
Jahren im Zentrum stehen werden. Wir arbeiten zusammen mit Coburger Unternehmen an
Netzwerken - bringen Veranstaltungen in den
Bereichen Logistik und Medizintechnik nach
Coburg, unterstützen Existenzgründungen im
Bereich Sensorik und schaffen räumliche Möglichkeiten zur Unterbringung von neuen Unternehmen. Die bisherigen Branchenforen, etwa
in der Medizintechnik, wurden von Coburger
Unternehmen gut angenommen.
Daneben bauen wir derzeit das Aufgabenfeld
„Ansiedlungsservice“ aus. Ein eigener Ansprechpartner für dieses Aufgabenfeld übernimmt zukünftig Marketing, Kommunikation
und Projektbetreuung. Unter Berücksichtigung
von Faktoren wie Verfügbarkeit von Flächen,
bestehender Wirtschaftsstruktur und oft unklarer Marktlage ist das eine herausfordernde Aufgabenstellung, die vor allem kleine und
mittlere Unternehmen aus den genannten
Branchen als Zielgruppe erkennen lässt. Die
Arbeit hier geschieht in enger Verbindung mit
dem zuständigen bayerischen Wirtschaftsmi-
© Foto WiföG Coburg mbH
Erfreulicherweise ist die Stadt Coburg nach
wie vor ein hoch industrialisierter Standort.
Trotz der glücklichen Situation mit der HUK
Coburg ein Unternehmen in ihren Grenzen zu
haben, das die Wirtschaftsstruktur deutlich
prägt, gibt es im Stadtgebiet eine starke industrielle Basis. Diese weist eine sehr hohe
Bandbreite sowohl von Branchen als auch
von Unternehmensgrößen auf. Diese Varianz
von kleinen und mittleren Industriebetrieben
bis hin zu Global Playern, von der Automobilzulieferindustrie über den Maschinenbau und
die Kunststoffverarbeitung bis hin zur Sensortechnik ist letztlich auch ein Grund dafür, dass
die schwierigen vergangenen Monate sich in
Coburg nicht so extrem ausgewirkt haben, wie
es in anderen, eher monostrukturell geprägten
Regionen, geschehen ist.
Fest steht: Coburg ist ein hochinteressanter
und gut aufgestellter Industriestandort. Die
tatkräftigen und kompetenten Mitarbeiter, die
verbesserte Infrastruktur, aber vor allem die
Unternehmerpersönlichkeiten und Geschäftsführer der Industrieunternehmen machen die
Stadt Coburg zu einem bedeutenden Industriestandort. Nicht zuletzt mit den erheblichen Investitionen und der landesweit Maßstäbe setzenden Arbeit im Bildungsbereich, haben wir
Nach Ansicht der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg ist Coburg mit Hard- und
Soft-Skills vergleichsweise günstig ausgestattet.
Geschäftsführer Stephan Horn sieht gute Chancen,
strukturelle Stärken zu fördern und Investoren aus
Wachstumssektoren zu gewinnen.
in Coburg bereits heute die Weichen gestellt,
um dem in Zukunft prognostizierten Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Auch und vor
allem im Bereich der so genannten „weichen
Standortfaktoren“, wie etwa dem Angebot
an Kinderbetreuungsmöglichkeiten, aber auch
dem lebendigen Kultur-, Freizeit- und Vereinsangebot, kann sich Coburg mit weitaus größeren Städten messen. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg mbH trägt
mit ihren Geschäftsbereichen mit Freude ihren
Teil zum Erhalt und Ausbau dieser Position bei.
Stephan Horn
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REGION
Wirtschaftsförderer Schmitz zur Industrie im Landkreis
Von wegen „old“
Dass ausgerechnet zuletzt als „OldEconomy“ abgetane Wirtschaftszweige in der Flaute „Biss“ zeigten,
ist für den Wirtschaftsförderer des
Landkreises Coburg überhaupt nicht
überraschend. Für die IHK schreibt
er, warum er die heimische Industrie
für stark hält.
Wir blicken zurück auf anstrengende Zeiten
in der Wirtschaftswelt. Die Finanzkrise und
in der Folge die weltweite Wirtschaftskrise
haben sich auch in unserer Region bemerkbar
gemacht; zwar zum Glück nicht in dem Ausmaß
wie andernorts, aber Umsatzrückgänge, schmalere Gewinnmargen, teils Verluste und Kurzarbeit sind an so manchen Stellen zu beobachten.
© Foto Landratsamt Coburg
8
Seit nunmehr zehn Jahren ist Martin Schmitz
(links) für die Wirtschaftsförderung im Landkreis
Coburg verantwortlich. Der persönliche Kontakt zu
Unternehmern und Entscheidungsträgern ist ihm
besonders wichtig. Unser Bild zeigt ihn bei einem
Besuch der Valeo Klimasysteme GmbH mit
Geschäftsführer Markus Naujack.
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Unsere regionale Wirtschaft zeigt sich in dieser
Zeit von einer vollkommen neuen Seite: Während in Boomphasen skeptisch auf die Branchen
der so genannten Old-Economy geschaut wurde, sind unsere Firmen der Polstermöbel- oder
Spielwarenindustrie aktuell erstaunlich erfolgreich. Wissenschaftler packen das, was wir hier
erleben, gleich in einen Trend: „Homing“ oder
„Cocooning“ sind englischen Begriffe für eine
Entwicklung, hinter der die Neigung der Menschen steckt, sich in Krisenzeiten verstärkt in
die eigene Privatsphäre zurückzuziehen: Wenn
die Welt da draußen schwieriger wird, macht
man es sich zu Hause mit der Familie schön.
Als Wirtschaftsförderer des Landkreises Coburg hat mir die Trennung unserer Unternehmenslandschaft in die Alt-Industrie und die
New-Economy persönlich nie gefallen. Landläufig assoziieren wir damit nämlich: Alt-Industrien
sind von Krisenunternehmen gekennzeichnet
und tendenziell erfolglos. Auf der anderen Seite
sind da die neuen Branchen mit erfolgreichen
neuen Dienstleistungen und allseits aufstrebenden jungen Betrieben.
Die Entwicklungen sprechen eine andere Sprache. In meinen zehn Jahren Wirtschaftsförderung im Coburger Land - und auch sonst - habe
ich diese Art der Trennung überhaupt nicht
erlebt. Gewiss, der Strukturwandel ist auch
in unserer Region nicht wegzudiskutieren. Wir
müssen für uns in den letzten zehn Jahren einen weitreichenden Abbau von Arbeitsplätzen
im produzierenden Sektor konstatieren. Jedoch
dürfen wir das nicht an einer Einteilung in Oldund New-Economy festmachen. Mehr oder
minder großer Erfolg von Unternehmen hat mit
der Branche zunächst einmal gar nicht so viel
zu tun. Deshalb findet auch der wirtschaftliche Strukturwandel in Regionen nicht allein
in Branchenverschiebungen statt. Er beginnt
vielmehr in den einzelnen Unternehmen selbst.
In den Guten werden Trends früh erkannt, die
Geschäftsführung handelt vorausschauend und
die Belegschaft zieht mit. Das ist das Geheimnis,
das erfolgreiche Betriebe seit jeher auszeichnet.
Arbeitsqualität ist Lebensqualität
Ich behaupte, dass sich die Attraktivität einer
Region letztendlich über die Lebensqualität für
ihre Bevölkerung definieren lässt. Unsere Einwohner wollen in der Region einer Arbeit nachgehen können – der Beruf als Einnahmequelle
und Lebensgrundlage. Sie brauchen attraktiven
Wohnraum, müssen sich (weiter-)bilden können
und wollen mobil sein. Menschen legen Wert
darauf in einem funktionierenden, sozialen Umfeld zu Hause zu sein; in einem Umfeld, in dem
man sich wohl fühlt und sich auch erholen kann.
Wenn junge Menschen eine Standortentscheidung treffen, muss das Gesamtpaket stimmen.
Fragen wir junge, wegziehende Menschen, warum sie ihrer Heimat den Rücken kehren, dann
steht meist die „Arbeit“ an erster Stelle. Man
geht weg, um zu studieren, das lang ersehnte
Jobangebot anzunehmen, Karriere zu machen
und/oder die chancenreiche Großstadt zu erleben. Leider kommen sie noch zu selten in unsere
Region zurück.
Wir müssen uns kümmern
Die oft standortbestimmenden Jobs werden
letztendlich in gesunden, erfolgreichen Unternehmen generiert. Deshalb ist es wichtig, dass
sich die Region um ihre Industrie kümmert – sie
als Stärke begreift. Es ist wichtig, dass die Einwohner unserer Region unseren Unternehmen
positiv gegenüberstehen. Gesunde, erfolgreiche
Firmen müssen sich entwickeln können. Gesunde, erfolgreiche Unternehmen müssen Gewinne
erzielen. Es sollte mittlerweile jedem klar sein,
dass es bei uns im Coburger Land nicht um maßlose Manager-Gehälter geht. Es geht um die
Grundlage zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen und es geht um die Finanzierungsgrundlage aller öffentlichen und sozialen Infrastrukturen: Die Zukunft unseres Coburger Landes
und unserer nachfolgenden Generationen hängt
auch ganz entscheidend vom Erfolg oder Misserfolg unserer heimischen Industrie ab. Wenn
die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe gefährdet wird, setzen wir mehr aufs Spiel als den
Verlust unserer Industriekompetenz.
Martin Schmitz
REGION
Wirtschaftsförderung als Katalysator innerer Kräfte
Neustadt nimmt
Herausforderungen an
Sandra Franz ist seit 1. November 2009 die neue
Wirtschaftsförderin der Stadt Neustadt. Ihr
Motto: „Geht nicht? Gibt’s nicht!“ Die gelernte Bankkauffrau hat eine schwierige Mission:
Während im Norden die Industriestadt Sonneberg auch dank üppiger Förderkulisse ihre
Renaissance erlebt, muss sich Neustadt als
Wirtschaftsstandort nach dem Verlust großer
Industriearbeitgeber neu definieren und behaupten.
Sandra Franz, Wirtschaftsförderin der Stadt
Neustadt, bei der Firma
Sykonec: „Meine Vision
ist eine Art Stammtisch,
wo sich Menschen aus unterschiedlichen Bereichen
zusammensetzen um Ideen
auszuarbeiten.“
nung nach zu sehr vor der Öffentlichkeit versteDie Nachfolgerin von Franz Rung, der nach 49 cken: „Ich höre oft von Fach- und FührungskräfJahren Stadtverwaltung in Pension gegangen temangel in Betrieben, die schlicht zu unbekannt
ist, ist viel bei den „zahlreichen spannenden Un- sind, um Initiativbewerber anzulocken.“
ternehmen in Neustadt und Umgebung“ unterwegs, denn „Besuche sind für mich sehr wichtig. Hier will Franz ansetzen und sie hat eine Vision,
Im Büro kann ich mir viel überlegen.“ Auch über „von einer Art Neustadter Stammtisch an den
unkonventionelle Wege - wie kürzlich, als Franz sich Menschen aus den verschiedensten Bedie Neustadter Gastronomen zu einem „Impuls- reichen zusammensetzen und gemeinsam neue
L f A _referat“
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und viel positives Feedback dafür bekam - will Firma Sykonec, die sich aus einer Zusammenarsie Unternehmer erreichen, die sich ihrer Mei- beit mit dem Kabelhersteller Prysmian und Gehr-
licher Solar entwickelt hat und sich in wenigen
Monaten eine hervorragende Stellung im Markt
für steckfertige elektrische Leitungssysteme
für Photovoltaik-Anlagen erarbeitet hat – und
weiter wächst. „Oft reicht es, einfach mehr miteinander zu reden. Aber manchmal muss man
auch klappern!” Die Wege zu Oberbürgermeister Frank Rebhan sind kurz, ihre Tür stünde immer offen und sie wird nicht müde zu betonen:
„Es muss mehr miteinander geredet werden,
um Hand in Hand lösungsorientiert arbeiten zu
können.”
www.lfa.de
Gründung | Wachstum | Innovation | Umweltschutz | Stabilisierung
Damit machbar wird, was denkbar ist.
Eine gute Idee, aber zu wenig Kapital – das ist häufig eine Hürde für kleine und mittelständische Unternehmen.
Deshalb fördern wir von der LfA Förderbank Bayern Ideen, die Zukunft haben. Als Spezialkreditinstitut des
Freistaates Bayern haben wir in den letzten fünf Jahren dem Mittelstand über 50.000 Darlehen und Risikoübernahmen zugesagt. Sprechen Sie mit uns, wenn Ihre Gedanken Gestalt annehmen. Rufen Sie uns an unter
der Nummer 01801 / 21 24 24 (zum Ortstarif). Wir beraten Sie gerne.
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REGION
© Foto SOMSO Modelle GmbH
© Foto Hermann Koch GmbH
Produktionshalle der Hermann Koch GmbH in Coburg.
Malerei der Marcus Sommer SOMSO Modelle GmbH in Coburg-Neuses.
Hermann Koch GmbH Coburg:
SOMSO Modelle GmbH, Coburg:
Um Jugend besorgt
Wussten Sie, dass die Verpackung
Ihres Deo-Rollers oder Ihrer Tagescreme aus Coburg-Creidlitz
stammen könnte? Das seit 1914
in Coburg-Creidlitz ansässige Familienunternehmen Hermann Koch
GmbH Kunststofftechnik stellt
Verpackungen aus Kunststoff und
technische Kunststofferzeugnisse
für die Kosmetikindustrie und viele
weitere Branchen her.
Die Geschäftsführung von Hermann Koch zeigte sich auf Nachfrage nur bedingt zufrieden mit
dem Unternehmensstandort. Zwar
habe sich die Erreichbarkeit auf
Straße und Schiene in den vergangenen Jahren verbessert, die Nähe
zu Absatzmärkten bzw. Zulieferern
sei allerdings nach Meinung der
Geschäftsführung noch verbesserungswürdig.
Als mittelständisches Unternehmen sieht sich Koch zunehmend
mit dem Problem der Fachkräfterekrutierung konfrontiert. Es fehle
vermehrt an qualifizierten, insbesondere auf die Belange der Branche ausgerichteten Fachkräften.
Im Bereich Ausbildung werden die
wenigen geeigneten Jugendlichen
bereits von den großen Industrieund Dienstleistungsunternehmen
abgeschöpft. Den dann noch verfügbaren Schulabgängern fehle
es häufig an der Ausbildungsreife.
Der kaufmännische Leiter Oliver
Mechthold appelliert an Schule
und Elternhaus, sich stärker in die
Ausbildung einzubringen.
Innovativ bleiben
Erinnern Sie sich noch an den
Biologieunterricht, wie Ihnen beispielsweise der Aufbau des Gehörorgans erkärt wurde? Das Modell,
das damals zur Veranschaulichung
herangezogen wurde, stammt mit
einiger Wahrscheinlichkeit von
der Firma Marcus Sommer SOMSO
Modelle GmbH. Die Firma SOMSO
ist seit 1960 in Coburg-Neuses
ansässig. Die Keimzelle des Unternehmens lag in Sonneberg/
Thüringen (Firmengründung 1876).
Nach der Grenzöffnung im Jahr
1991 wurde die Verantwortung für
das enteignete Stammhaus wieder
übernommen. SOMSO fertigt anatomische, zoologische und botanische Modelle für den Unterricht an
Schulen, Universitäten und medizinischen Einrichtungen.
Hans Sommer, Geschäftsführer der
Firma SOMSO, zeigt sich im Rahmen der Umfrage weitgehend zufrieden mit dem Standort Coburg.
Er bescheinigt seinem Unternehmensstandort eine gute infrastrukturelle Ausstattung. Besonders
die Verfügbarkeit von hochqualifizierten Fachkräften, Facharbeitern
und Auszubildenden beurteilt er als
gut.
Um allerdings die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsraums Coburg für Unternehmen zu sichern,
so Sommer, und insbesondere um
die Vielfältigkeit der Wirtschaftsstruktur am Standort Coburg erhalten zu können, müssen Innovationen laufend ausgebaut werden.
Haba-Firmenfamilie, Bad Rodach:
Mangel an Spezialisten
Die Haba-Firmenfamilie (Habermaaß
GmbH, Wehrfritz GmbH, Jako-O
GmbH, Jako-O Familystore GmbH &
Co. KG) will nach eigenen Angaben
weiter expandieren. Alle Bereiche
arbeiten für Kinder und ihre Familien. In Bad Rodach werden qualitativ
hochwertige Produkte entwickelt
und über die verschiedenen Vertriebsbereiche weltweit verkauft.
Die eigene Fertigung von Möbeln
und Spielwaren wird von den Bad
Rodachern als Wettbewerbsvorteil
gesehen. Die Firmenfamilie zeigt
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
sich mit den Standortbedingungen
weitgehend zufrieden. Beklagt wird
hingegen der zunehmende Mangel
an Fachkräften. Dem sei durch stärkere Anstrengungen in der Aus- und
Weiterbildung sowie durch die weitere Erhöhung der Lebensqualität in
der Region zu begegnen. „Es muss
uns durch mehr Attraktivität für Familien gelingen, Mitarbeiter in unsere Gegend zu holen, die gerne hier
leben und arbeiten wollen“, teilte
das Unternehmen auf Anfrage mit.
© Foto Habermaaß GmbH
10
Mit aktuell 1.715 Beschäftigten ist die Haba-Firmenfamilie einer der größten
Arbeitgeber in unserer Region. Sie will in Bad Rodach weiter expandieren.
REGION
11
Forscher untersuchen Auswirkungen der Arbeitszeitflexibilisierung
Mehrarbeit kostet
keine neuen Jobs
Fragen der Arbeitszeit sind ein wirtschaftsund tarifpolitischer Dauerbrenner. In den 80er
und 90er Jahren erregte die Arbeitszeitverkürzung die Gemüter. Mittlerweile sind es Fragen
der Flexibilisierung und der Arbeitszeitverlängerung, die heftig diskutiert werden. Bemerkenswerterweise wurden die ökonomischen
Auswirkungen von Arbeitszeitverlängerung
und Arbeitszeitflexibilisierungen trotz ihrer
großen politischen Bedeutung empirisch bisher nur relativ selten erforscht. Unser Institut
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat im
Rahmen seines Graduiertenprogramms HansDieter Gerners Untersuchung gefördert, die
unter dem Titel: „Arbeitzeitverlängerung, Arbeitszeitkonten und Teilzeitbeschäftigung –
Ökonometrische Analysen“ veröffentlicht wurde (siehe auch unter: www.arbeitsagentur.de >
F l y e r a l a r m_ M A I _ 1 4 0 . p d f
Se
Veröffentlichungen > Veröffentlichungsreihen
des IAB > IAB-Bibliothek).
Die erste Studie, die in Zusammenarbeit mit
anderen Wirtschaftsforschern entstanden ist,
setzt sich mit den Beschäftigungseffekten verlängerter Wochenarbeitszeiten auseinander.
Es zeigen sich insgesamt keine Anhaltspunkte
für beschäftigungsschädliche Effekte, die von
den Gegnern einer solchen Politik befürchtet
werden. Im Gegenteil: Für Überstundenbetriebe zeigt sich sogar ein (schwach signifikant)
positiver Beschäftigungseffekt. Man vermutet,
dass die eingesparten Überstundenzuschläge
einen Anreiz für neue Beschäftigungsverhältnisse schaffen.
In der zweiten empirischen Untersuchung wird
u.a. der Frage nachgegangen, ob ein Zusammenhang zwischen der Existenz von Arbeitszeitkonten und der Beschäftigungsentwicklung besteht.
i t e 1 0 7 . 0 4 . 1 0 ,
1 6 : 2 5
Aufgrund des bisherigen Zahlenmaterials kann
aber dazu keine Aussage getroffen werden.
Thomas Dippold, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Coburg.
Die letzte Studie des Verfassers setzt sich
schließlich mit den Auswirkungen der Teilzeitansprüche (seit 1.1.2001 gesetzlich normiert in
§ 8 TzBfG und § 15 BErzGG) auf den betrieblichen Einsatz Teilzeitbeschäftigter auseinander.
Da die Teilzeitansprüche lediglich für Betriebe
mit mehr als 15 Beschäftigten gelten, liefert
dieser Umstand die Möglichkeit zu interessanten Vergleichen. Die ökonometrische Analyse
zeigt, dass die Teilzeitansprüche insbesondere in solchen Betrieben eine positive Wirkung
entfaltet haben, die vor dem 1.1.2001 keine
Teilzeitbeschäftigten einsetzten.
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REGION
Schaltzentrale in der regionalen Infrastruktur des
Informationszeitalters: Bei süc//dacor in Coburg
laufen die Fäden des Hochleistungs-Datennetzes
zusammen.
Vorvertrag unterzeichnet
Schumacher
übernimmt
Gruppe in Polen
Die Schumacher Packaging Unternehmensgruppe (Ebersdorf bei Coburg) hat kürzlich
einen Vorvertrag mit dem polnischen Packmittel- und Papierhersteller Polpak Grupa
Sp. z o.o. unterzeichnet. Mit der Übernahme setzt Schumacher einen strategischen
Meilenstein zum Ausbau der Marktpräsenz
in Osteuropa und Skandinavien. Die PolpakGruppe stelle nicht nur eine ideale Ergänzung zum bestehenden Schumacher-Standort im südpolnischen Miekinia dar, ondern
Schumacher decke durch Polpak auch 30
Prozent des eigenen Rohstoffbedarfs ab,
teilte das Unternehmen mit. Durch die Integration von Polpak (Stammerk Poledno)
verfügt Schumacher Packaging zukünftig
über drei Werke in Polen und sechs Standorte in Deutschland. Mit ihren Dependencen Polpak-Papier und Polpak-Recycling in
Grudziadz zählt die Polpak-Gruppe zu den
größten polnischen Erzeugern von Wellpappe, Papier und Wellpappenverpackungen. Im Geschäftsjahr 2009 erzielte das
Unternehmen mit 520 Mitarbeitern einen
Umsatz von 60 Millionen Euro.
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
Coburg will sich Vorsprung in Daten-Netztechnik erarbeiten
50 Millionen für
Highspeed-Netz
Der schnelle Internetzugang wird zu einem mitentscheidenden Standortfaktor für Regionen und Unternehmen im Wettbewerb. In Coburg wird eines
der schnellsten Datennetze Europas aufgebaut.
In der Region Coburg arbeitet das Unternehmen süc//dacor seit Jahren am Ausbau eines
flächendeckenden Glasfasernetzes. „Wir bauen hier vor Ort eines der schnellsten Datennetze Europas“, sagt Geschäftsführer Uwe
Meyer.
Mit dem Pilot-Projekt CODAB (Coburger Datenautobahn) der SÜC und der süc//dacor
nimmt Coburg eine Vorreiterrolle in Sachen
Breitbandanbindung ein. Mit 25 Mbit sind seit
Oktober 2009 die ersten 250 Teilnehmer im
Testgebiet Beiersdorf an das Glasfasernetz
angeschlossen, in der Endphase und je nach
gewähltem Tarif sind dann bis zu 100 Mbit/s
möglich. Ziel ist es über einen Zeitraum von
zunächst sechs bis acht Jahren alle Haushalte
Coburgs an die CODAB (Coburger Datenautobahn) anzubinden. Für diese Investition sind
bis zu 50 Millionen EUR vorgesehen. Bayernweit ist Coburg damit Vorreiter neben München und Regensburg, unterscheidet sich aber
durch das Ziel eines flächendeckenden Ausbaus mit Glasfaser.
Die Erschließung mit Glasfaser macht den
Wirtschaftsstandort Coburg attraktiver für
Unternehmen und fördert das Wirtschaftswachstum in der Region. „Für Unternehmen
wird eine schnelle Internetanbindung und
breitbandige Standortvernetzungen immer
wichtiger, speziell auch für kleine und mittelständische Unternehmen“, so Uwe Meyer.
„Aus diesem Grund setzen wir auf die Glasfasertechnologie als das Transportmedium der
Zukunft, denn Glasfaser beschleunigt Daten
auf 100 Mbit/s und mehr.“
Im Rahmen der Glasfaserinitiative von süc//
dacor sollen insbesondere auch Gewerbegebiete erschlossen werden, in denen heute die
derzeitige DSL-Technik aufgrund von Längenrestriktionen nur geringe Bandbreiten ermöglicht. Zudem beteiligen sich SÜC und süc//
dacor an kommunalen Breitbanderschließungen mittels der VDSL2-Technik in der Region
Coburg und Nachbarlandkreisen im Rahmen
der Breitband-Offensive für Bayern.
© Foto DIHK
standort
Top-10-Forderungen des DIHK
Wegweiser zu
Wachstum und
Wohlstand
DIHK-Präsident Hans
Heinrich Driftmann:
„Einige der im
Koalitionsvertrag
angekündigten Reformen scheinen bereits
jetzt in Vergessenheit
geraten zu sein.“
1.
2. Exit-Strategie aus der Schuldenmisere fin-
Wirtschaftspolitische Positionen der IHK-Organisation 2010
Es braucht Mut und
Geschlossenheit
Der DIHK hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Wirtschaftspolitischen
Positionen 2010 der IHK-Organisation übermittelt und für mutige Reformen
geworben.
Mit ihren Positionen benennt die IHK-Organisation wichtige Wegweiser für Wachstum
und Wohlstand in Deutschland. Die Politik in
Deutschland stehe vor gewaltigen Herausforderungen, die es gerade auch im Interesse kommender Generationen zu bewältigen gelte.
Kreditvergabe an die Unternehmen verbessern. Bankensystem nachhaltig konsolidieren. Finanzmärkte weltweit mit
Augenmaß regulieren.
den und ein einfaches, transparentes und
international wettbewerbsfähiges Steuersystem einführen – durch Rückführen
von Staatsausgaben, Subventionen und
selektiven Steuererleichterungen.
3. Innovationsstandort Deutschland durch
Gesamtansatz stärken: Fachkräftebasis
ausbauen, Steuerrecht vereinfachen, Finanzierung erleichtern.
4. Energieträgermix technologieoffen ge-
würde der Verantwortung politischen Handelns
nicht gerecht. Die Herkulesaufgabe, Konsolidierung und eine umfassende Steuerreform gleichzeitig zu stemmen, kann nur in einem Gesamtansatz gelingen: Dazu müssen die konsumtiven
Staatsausgaben zügig begrenzt sowie die Subventionen und selektiven Steuererleichterungen
zurückgeführt werden.
Der Staat sei auch wegen der Krise noch mehr
finanzielle Verpflichtungen eingegangen, als er
dauerhaft schultern kann. Zwar zwinge die im In Verantwortung für kommende Generationen
Grundgesetz neu verankerte Schuldenbremse und im Auftrag von Bürgern und Unternehmen
Bund und Länder zur strikten Haushaltskonsoli- stehe Politik in der Pflicht, nach Lösungen für
dierung, zugleich werde aber auch ein einfaches, eine bessere Wirtschaftspolitik zu suchen. Nach
transparentes und gerechtes Steuersystem mit Ansicht von DIHK-Präsident Driftmann braucht
konsistenten Vorschriften und schrittweisen die Bundesregierung hierzu mehr Einigkeit, Mut
Go l d b e c k _ COB9 3 _ 0 5 . p d f
Se i t e 3 0 8 . 0 4 . 1 0 ,
1 5 : 2 4
Entlastungen gebraucht. Diese wichtige Wei- und einen klaren Kurs.
chenstellung zu verschieben oder zu verdrängen,
stalten. Akzeptanz für den Ausbau der
Netze und die Errichtung von Kraftwerken
erhöhen sowie die Einführung von Innovationen unterstützen.
5. Engpässe im Straßen- und Schienennetz
beseitigen. Investitionsmittel für die Verkehrswege verstetigen.
6. Arbeitsmarkt intelligent flexibilisieren.
Einstellungen im Aufschwung erleichtern
und auf Mindestlöhne verzichten.
7.
Ausbildungspakt weiterentwickeln. Ausbildungsreife der Jugendlichen erhöhen
und Fachkräftemangel entgegenwirken.
8. Gesetzliche Kranken- und Pflegeversiche-
rung demografiefest weiterentwickeln.
Bisherige Reformschritte in der Rente
nicht aufs Spiel setzen.
9. MINT-Fächer in den Schulen stärken.
Mehr naturwissenschaftlichtechnischen
Unterricht anbieten und Qualität steigern.
10. Unternehmen spürbar von Bürokratie entlasten. Potenziale von E-Government konsequent nutzen.
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13
standort
Bilanziell zwischen Eigenkapital und Fremdkapital: Mezzanine Finanzierungen
Alternative zum Bankkredit
Das Thema „Mezzanine Finanzierungsformen“ stand im Mittelpunkt der
letzten Sitzung des IHK Industrieausschusses. In einem Vortrag zweier
Vertreter der Bayern Mezzaninekapital GmbH & Co. KG konnten sich die
Sitzungsteilnehmer über die typischen Ausgestaltungsformen, Merkmale
und Vorteile von Mezzanine Finanzierung informieren.
Das Thema Finanzierung hat gerade in schwierigen Zeiten höchste Priorität. Zwar können
wir seit Jahresbeginn bundesweit wie auch im
IHK-Bezirk Coburg branchenübergreifend eine
Aufhellung der Wirtschaftslage erkennen und
auch die Zukunftsprognosen sind in den meisten
Fällen wieder positiver, doch steht und fällt die
wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen
mit ihrer Liquidität. Eine solide Finanzierung erhält die Wachstumsfähigkeit und hilft, die notwendige Liquidität zu sichern.
Bislang stand beim deutschen Mittelstand die
langfristige Fremdfinanzierung in Form des
Bankkredits bei der Kapitalbeschaffung im Vordergrund. Jedoch ist der Mittelstand in letzter
Zeit mit teilweise tiefgreifenden Änderungen
der Rahmenbedingungen für die Unternehmensfinanzierung konfrontiert. Bedingt durch die
schlechte konjunkturelle Lage der vergangenen
Monate und die dadurch resultierenden Unternehmensinsolvenzen ergeben sich Veränderungen auf Seiten der Banken. Bei tendenziell höheren Risiken wird für sie der Bankkredit in der
bisherigen Form und auf dem bisherigen Margenniveau immer unattraktiver. Hinzu kommen
die Eigenkapitalvereinbarungen für die Banken
entsprechend Basel-II. Bereits seit einiger Zeit
beklagen mittelständische Unternehmen auch
in unserer Region, dass die Kreditvergabebereitschaft der Banken spürbar zurückgegangen
sei. Umfragen der IHK Organisation zu diesem
Thema bestätigen diese Entwicklung auch für
den IHK-Bezirk Coburg.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage,
welche Auswirkungen die veränderten Rahmenbedingungen für die Finanzierung von mittelständischen Unternehmen haben werden, welche
Finanzierungswege für den Mittelstand künftig
möglich sind und, welcher Anpassungsbedarf
sich hierbei für die mittelständische Unternehmen wie für Anbieter von Finanzierungsinstrumenten ergeben. Alternativen zum klassischen
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
die Aufnahme von Fremdkapital, sondern ergänzt dieses vielmehr.
Vor allem Projekte mit hohem Investitionsbedarf
in der Anlaufphase des Projektes und erst spät
fließenden Erträgen sind als Einsatzgebiete für
Mezzanine-Kapital geeignet.
© Foto dpa Picture Alliance GmbH
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Bankkredit wie z.B. Mezzanine Finanzierungsformen werden für kleine und mittelständische
Unternehmen daher immer interessanter.
Was versteht man unter
Mezzanine Finanzierung?
Im Bereich Finanzierung dient der Begriff Mezzanine als Oberbegriff für Finanzierungsinstrumente, die aufgrund ihrer rechtlichen und wirtschaftlichen Charakteristika bilanziell zwischen
Eigenkapital und Fremdkapital einzuordnen sind.
Oftmals werden diese Finanzierungsinstrumente daher auch als hybride Finanzierungsformen
bezeichnet. Mezzanine-Kapital ist also keine
eigenständige Finanzierungsform, sondern setzt
sich aus bereits bekannten Finanzierungsinstrumenten zusammen.
Wann kommt Mezzanine
Kapital zum Einsatz?
Mezzanine-Kapital wird eingesetzt, um ein
ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigen- und
Fremdkapital zu schaffen (und damit ein eventuell bestehendes Ungleichgewicht zu beseitigen) sowie vorhandene Finanzierungslücken zu
schließen. Diese können darauf zurückzuführen
sein, dass dem Unternehmen zur Aufnahme von
(weiteren) Krediten die Sicherheiten fehlen, der
Grad der Fremdverschuldung des Unternehmens
bereits sehr hoch ist oder aber das RatingErgebnis keine Kreditaufnahme mehr zulässt.
Mezzanine-Kapital ersetzt dabei keineswegs
Für wen ist die Finanzierung mit Mezzanine-Kapital von Interesse?
Grundsätzlich ist diese Finanzierungsmöglichkeit vor allem für solche Unternehmen von
Interesse, die hohe Wachstumsziele auf internationalen Märkten und/oder durch Produktinnovationen verfolgen und dafür viel Kapital benötigen. Allerdings sollte das Unternehmen eine
solide Ausgangsposition haben. Neben hohem
Wachstumspotential sollte es auch über eine
gute Eigenkapitalrendite, eine hohe Ertragskraft
sowie eine gute Marktposition verfügen.
Die Mezzaninekapital GmbH & Co. KG ist eine
Beteiligung der bayerischen Sparkassen, der
Bayern LB und der Saar LB. Ziel ist die Finanzierung und Begleitung inhabergeführter Familienunternehmen insbesondere in Bayern und
im Saarland. Die Gesellschaft hat bereits einige
Projekte in Oberfranken erfolgreich realisiert.
Ihre Stärke ist die individuelle Ausgestaltung
und die Umsetzungsgeschwindigkeit. In der
Regel werden Finanzierungspakete zur Stabilisierung der Finanzstruktur und Coaching angeboten.
Nähere Informationen zu „Mezzanine Finanzierung“ erhalten Sie auch direkt bei der Bayern
Mezzaninekapital GmbH & Co. KG, München
unter der Rufnummer 089 2171-27664 oder unter
www.bayern-mezzanine.de
STANDORT
Ihre Ansprechpartnerin
Diplom-Geografin
Patricia Leistner-Wolf
Leiterin des Bereichs Standortpolitik
Tel.: 09561 7426-27, Fax: 09561 7426-50,
E-Mail: patricia.leistner-wolf@coburg.ihk.de
standort
DIHK-Studie
„Mutmacher der Nation“
Dienstleister geben Bewerbungsfrist
schon wieder Gas
verlängert
Die Dienstleistungsunternehmen vermelden
als einziger Wirtschaftszweig zu Jahresbeginn
bereits eine positive Geschäftslage. Das ist
das Fazit des aktuellen DIHK-Dienstleistungsreports, für den rund 11.000 Unternehmen aus
Dienstleistung und Handel befragt wurden. Danach planen wissensintensive Dienstleistungsbranchen wie IT-Dienste, die F&E-Institute,
Versicherungen,
Unternehmensberatungen
sowie Werbung und Marktforschung Neueinstellungen. Auch die Gesundheits- und
sozialen Dienste, die Sicherheitswirtschaft
schaffen Stellen. Zeitarbeitsagenturen bereiten sich auf größere Nachfrage vor. Der
DIHK-Dienstleistungsreport 2010 ist unter
www.dihk.de (Top-Themen) downloadbar.
Selbstbewusste Kämpfer, tüchtige Optimisten
und visionäre Macher – über 300 Unternehmer haben sich als „Mutmacher der Nation
2010“ beworben. Der Jury von Deutschlands
größter Mittelstandsinitiative dürfte die Entscheidung nicht leicht fallen, zumal diesmal
das Gefälle unter den Bundesländern auffällig
groß ist. Deshalb haben die Initiatoren, die
Verlage von „Das Örtliche“, die Bewerbungsfrist um zwei Monate bis zum 30. Juni verlängert. Mitmachen lohnt sich: Es gibt Preisgelder von über 50.000 Euro zu gewinnen, dazu
kostenlose Öffentlichkeitsarbeit.
Bewerbungen und Teilnahmeformulare online
unter www.mutmacher-der-nation.de
und unter Telefon 0201 830 12 510.
Veranstaltungen
zum Jahresmotto
19. Mai 2010
09:00 - 16:00 Tagesseminar für
Existenzgründer
Grundlageninformationen für potentielle
Gründer - von den Vorbereitungen bis hin zum
Businessplan
17. Juni 2010
09:30 - 15:00 LfA-Beratungstag
Vertrauliche Einzelberatung durch Finanzierungsexperten der LfA zum Thema Fördermöglichkeiten
SISBY: schneller zur Gewerbefläche
1997 riefen die bayerischen Industrie- und Handelskammern eine Online-Plattform für Gewerbeflächen
ins Leben: www.sisby.de - das Standortinformationssystem Bayern. Investoren und Unternehmer können sich über SISBY schnell und kostenfrei umfassende Informationen zu Gewerbeflächen in ganz Bayern
abrufen. SISBY hält Informationen zu ca. 3.500 sofort
und kurzfristig verfügbaren Gewerbeflächen mit einem sofortigen Ansiedlungspotenzial von ca. 7.500 ha
bereit (Stand: August 2009). Im Bezirk der IHK zu Coburg beläuft sich das freie Gewerbeflächenpotenzial
auf 151,7 ha. Davon sind knapp 85 % (127,8 ha) sofort
für eine Ansiedlung verfügbar. Seit seiner Einführung
hat sich das Gewerbeflächenportal bestens bewährt
und wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Kommunen haben zum Beispiel die Möglichkeit ihre Gewerbeflächen online anzubieten und selbst zu pflegen.
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
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16
schwerpunktthema
Patrick Heindl (rechts), seit 1. November 2009 Geschäftsführender Gesellschafter der Eichhorn-Heindl GmbH zusammen mit dem Prokuristen Werner Langer und
Ingenieur Ralf Cigan im Planungsbüro der Metallbau-Designer zu deren Geschäftsbereichen auch die Objektabwicklung und Montage gehören.
Unternehmensübergabe: Coburger Metallbau-Spezialist Eichhorn-Heindl startet mit neuem Chef durch
Reibungsloser Stabwechsel
Aus Metallbau-Design Eichhorn wird Eichhorn-Heindl: Nach einer intensiven Einarbeitung von Patrick Heindl durch Gründer Walter Eichhorn ist der
Erstgenannte seit 1. Januar 2010 alleiniger Geschäftsführer des Coburger
Betriebes mit 28 Mitarbeitern. Auch dank einer kompetenten Beratung
durch die IHK zu Coburg ist die Übernahme reibungslos abgelaufen.
Rosig sähe es wegen der derzeitigen Wirtschaftskrise nicht gerade aus, sagt Heindl,
„aber die ersten Gänseblümchen gibt es.“ Der
erste Schritt in eine erfolgreiche Zukunft ist
jedenfalls mit einer „Übernahme, die sehr gut
geklappt hat“, getan. Walter Eichhorn hat mit
Heindl seinen Nachfolger gefunden, nachdem
die Suche innerhalb der Familie erfolglos blieb.
Was jedoch nicht heißen soll, dass Eichhorn an
der Zukunft seines ehemaligen Betriebes nicht
interessiert wäre: „Ihm ist es sehr wichtig,
dass das Unternehmen fortgeführt wird und die
Arbeitsplätze erhalten bleiben“, so Heindl, was
nicht zuletzt an der immer kooperativen und
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
freundlichen Zusammenarbeit bei der Übergabe fest zu machen sei.
Eichhorn hinterlässt einen Auftragsbestand in
Höhe von rund 4,5 Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr und mit Real, Schenker, Metro,
Siemens oder Adidas sowie im regionalen Umfeld zum Beispiel mit Kaeser, Brose und HUK
u.a. einen potenten Kundenstamm. Heindl ist
besonders froh darüber, dass es keinen Knick
bei der Kundenübernahme gegeben hat: „Auch
der IHK-Coburg bin ich für die freundliche und
kompetente Beratung sehr dankbar. Bei einem
Beratertag habe ich schließlich auch unseren
Notar, Dr. Georg Lugert, kennengelernt, der die
Formalitäten durchgeführt hat.
Das Geschäftsmodel hat er weitestgehend
von seinem Vorgänger übernommen: EichhornHeindl verfügt über viele Mitarbeiter mit
20-jähriger Erfahrung auf allen Gebieten des
Metallbaus: Stahlkonstruktionen, Trapezblechdach- und Wandarbeiten, Aluminium-StahlGlas-Fassaden, Glasbauten, Aluminiumfenster- und Türkonstruktionen, Stahlblechtor und
Türelemente, aber auch Schlosserarbeiten
und Kompletthallen, Kunststofffenster und
Profilitverglasungen. Der Schwerpunkt der
Tätigkeiten liegt bei Gewerbebauten: Fertigungs- und Lagerhallen, Verwaltungs- und
Bürogebäude werden durch Eichhorn-Heindl
geplant und montiert; aber nicht produziert:
„Die Fertigung kaufen wir bei verschiedenen
Partnerunternehmen zu - je nach dem wer
gerade Fertigungskapazitäten frei hat,“ so
© Foto Eichhorn-Heindl GmbH
schwerpunktthema
real,- ist einer der Kunden von Eichhorn-Heindl
Auch die Metallkonstruktion des Hallstadter
Einkaufsmarktes wurde von dem Coburger Spezialisten gebaut.
Heindl. Denn die Stärke des Unternehmens sei
die zeitnahe und zügige Umsetzung von Projekten und auch sobald es um Komplettlösungen
geht zahlt sich das Know-How der langjährigen
Mitarbeiter aus. Bei größeren Aufträgen verstärkt Heindl sein Team durch Zeitarbeiter. Die
Metallbauer bekommen dann passgenaue und
fertige Pläne was Eichhorn-Heindl zu einem
gern gesehenen Kunden macht. Und auch die
Anfragetätigkeit nähme schon wieder leicht zu
so Heindl, der demnächst trotz eines derzeit
harten Preiskampfes in der Branche zwei neue
Auszubildende einstellen will. Das wird Walter
Eichhorn, der ihm in den kommenden beiden
Jahren als Berater zur Verfügung stehen wird,
sicherlich freuen.
Gebäudehülle für Industriebetriebe energetisch optimieren
Umweltverträglichkeit auch im
Gewerbebau stärker gefordert
Die Umweltverträglichkeit der Bauweise wird
sich in den nächsten Jahrzehnten zu einem
wichtigen Bewertungskriterium auch bei Industriebauten entwickeln. Weiter zeichnet
sich ab, dass ein umweltverträglich optimal
durchkonstruiertes Gebäude zukünftig echte
Kostenvorteile im Unterhalt erwirtschaften
wird, und zwar durch den sparsamen Umgang
mit Energie, Wasser, Abfall, usw. Ein umweltverträglich gebauter Gewerbebetrieb muss
dabei nicht teurer sein als ein konventionell
errichteter, wenn er von Anfang an sinnvoll
geplant wurde. Je früher der Energiebedarf in
der Planung berücksichtigt wird, desto höher
ist das erschließbare Einsparpotential.
Vorplanung
Weil zu Beginn der Vorplanung erst relativ
wenige Festlegungen getroffen sind, lässt
sich ein Energiekonzept aufstellen, welches
das Gebäude und die Gebäudetechnik umfasst. Es ist vorteilhaft, zu diesem Zeitpunkt
bereits Fachleute für energierelevante Teilbereiche – Bauphysik, Licht, Heizungs- und Klimatechnik, Elektrotechnik – heranzuziehen.
Eine umfassende integrale Vorplanung macht
nicht nur einen niedrigeren Energieverbrauch
des Gebäudes möglich, sondern auch die Senkung der Gesamtkosten des Gebäudes, da die
einzelnen Komponenten besser aufeinander
abgestimmt werden können und in späteren
Planungsphasen deshalb weniger Korrekturen vorgenommen werden müssen.
Entwurf und Werkpläne
In der Entwurfsphase wird der Vorentwurf
konkretisiert, in Strategien und technische
Konzepte umgesetzt. Dabei müssen Konflikte
zwischen einzelnen Bestandteilen des Entwurfs beseitigt werden. Dies kann eine Revision von Teilen des Vorentwurfs erforderlich
machen.
In der Werkplanung kommt es in erster Linie auf die Sorgfalt der Planung und die Abstimmung der Fachplaner untereinander an.
Änderungen an Konzepten sind zu diesem
Zeitpunkt kaum mehr möglich, weil diese in
der Regel mit zu hohem zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden wären.
Ausführung
In der Ausführungsphase sollte die Planung
so weit ausgereift sein, dass keine wesentlichen Veränderungen mehr notwendig sind.
Wichtig ist hier, durch eine gute Bauleitung
und Bauüberwachung die Umsetzung der Planungsvorgaben und eine hohe Ausführungsqualität sicherzustellen.
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18
aus- und weiterbildung
Mangelnde Ausbildungsreife von Jugendlichen wird zum Problem
IHK: Schulen und
Eltern in der Pflicht
Das Problem mangelnder Ausbildungsreife von Jugendlichen wächst.
Das ist das Ergebnis der jüngsten bundesweiten Umfrage der IHK
Organisation zum Ausbildungsmarkt. Auch die Unternehmen im IHK
Bezirk Coburg stellen Defizite bei den Ausbildungsvoraussetzungen
der Schulabgänger fest.
Über die Hälfte der befragten Unternehmen
(56,6%) im IHK Bezirk Coburg klagt über Ausbildungshemmnisse und für über 80 % dieser
Unternehmen bringen die Jugendlichen heute
nicht mehr die nötige Reife für eine betriebliche Lehre mit.
Leistungsbereitschaft und Disziplin
lassen zu wünschen übrig
Schnappschüsse vom Girls‘ Day 2010 in Coburg.
Girls‘ Day 2010
Mädchen gewinnen
für Technik-Berufe
Beim 8. Coburger Girls’ Day haben wieder
fast 100 Unternehmen teilgenommen. Mit 900
Plätzen wurde den Mädchen dank des Engagements der regionalen Wirtschaft ein vielfältiges Programm geboten. Die Organisatoren von
der IHK zu Coburg, Agentur für Arbeit Coburg,
Designwerkstatt Coburg, Hochschule Coburg,
Handwerkskammer für Oberfranken, Kommunale Jugendarbeit, Landkreis Coburg, Regierung von Oberfranken – Gewerbeaufsichtsamt
und der Stadt Coburg besuchten am Aktionstag viele Unternehmen und machten sich vor
Ort ein Bild. Sie zogen nach der Veranstaltung
eine überaus positive Bilanz. Befragungen bei
den Teilnehmerinnen zeigen, dass durch die
Veranstaltung frühzeitig ein Technikinteresse
geweckt werden kann und die Mädchen sich
danach auch vorstellen können ein Praktikum
oder eine Ausbildung in dem für sie neuen Beruf zu machen. Gerade bei jüngeren Mädchen
kann Begeisterung für Mädchen untypische Berufe geweckt werden. Viele Firmen nutzen die
Aktion inzwischen für ihre Personalauswahl.
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
Vornehmlich mangelt es den Jugendlichen an
Leistungsbereitschaft und Motivation. Mehr
als die Hälfte der Unternehmen klagen darüber. Über Probleme mit der Disziplin berichten
54,9 % der Ausbildungsbetriebe. Auch weisen
viele Schulabgänger Defizite hinsichtlich des
mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögens (46,3 %) sowie bei den Umgangsformen
(43,9 %) auf.
Viele Unternehmen, die Ausbildungshemmnisse beklagen, haben selbst Maßnahmen gegen
die mangelnde Ausbildungsreife ergriffen.
Über 60 Prozent der Unternehmen bieten selbst
Nachhilfe im Unternehmen an. Eine beliebte
Strategie ist auch die Nutzung ausbildungsbegleitender Hilfen der Arbeitsagentur (30,2 %).
Fachkräftemangel zwingt Firmen
zu Zugeständnissen
„Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf dem Fachkräftemarkt zwingen uns
dazu auch junge Menschen mit fehlender Ausbildungsreife zu qualifizieren“, kommentiert
IHK-Präsident Friedrich Herdan die Umfrageergebnisse. „Diesen Herausforderungen müssen
sich unsere Wirtschaftsunternehmen stellen
und neue Wege der Nachqualifizierung gehen,
um auch in Zukunft den Fachkräftebedarf decken zu können. Künftig muss unsere Devise
lauten: Wer ausbildungswillig ist, ist auch ausbildungsfähig. Bei diesem Ausbildungskraftakt
ist die Wirtschaft, mehr noch als in der Vergangenheit, auf die Unterstützung von Elternhaus
und Schule angewiesen.“
Betriebe setzen auch künftig
auf Ausbildung
Wir freuen uns deshalb, dass über die Hälfte
der Ausbildungsbetriebe aus Stadt und Landkreis Coburg laut Umfrage die Anzahl ihrer
Ausbildungsplätze konstant halten. 17,3 %
werden sie sogar steigern.
„Es ist heute wichtiger denn je auf die Ausbildung junger Menschen zu setzen. Schließlich
wird der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte in Zukunft stetig zunehmen. Vor diesem
Hintergrund tun die Unternehmen gut daran,
sich auch künftig ihren Fachkräftenachwuchs
selbst heranzuziehen.“, so Herdan.
AUS- UND WEITERBILDUNG
Ihre Ansprechpartner
Dipl.-Betriebswirtin (FH)
Bettina Ettinger,
Leiterin des Bereichs Weiterbildung
Tel.: 09561 7426-23, Fax: 09561 7426-15,
E-Mail: ettinger@coburg.ihk.de
Dipl.-Betriebswirt (FH)
Rainer Kissing
Leiter des Bereichs Ausbildung und Ausbildungsberater der IHK
Tel.: 09561 7426-29, Fax: 09561 7426-50
E-Mail: kissing@coburg.ihk.de
aus- und weiterbildung
Constantin Wagner und Marco Liske sind zwei von derzeit drei Auszubildenden im neuen Beruf Produktionstechnologe bei KAESER in Coburg. Unser Bild zeigt
sie im Gespräch mit der Berufsverantwortlichen Yvonne Sauer und dem Leiter der Personalentwicklung Michael Scheler.
Produktionstechnologe/-in
Ein neuer Beruf
für die Industrie
Interview: Michael Scheler, Leiter der Personalentwicklung
KAESER ist Vorreiter in der Ausbildung
von Produktionstechnologen
Produktionstechnologen und –technologinnen setzen ihr Fachwissen in unterschiedlichen Bereichen, von der Entwicklungsabteilung über die Serienproduktion bis
zum Support, ein. Sie planen industrielle
Produktionsprozesse, richten Produktionsanlagen ein und nehmen diese in Betrieb.
Außerdem betreuen sie die Prozessabläufe
und dokumentieren sie.
Herr Scheler, wie sieht die Ausbildungspraxis
bei KAESER im Beruf Produktionstechnologe derzeit aus?
Wenn ein Unternehmen innerhalb kurzer Zeit ein neues Produkt auf den Markt
bringen will, sind Produktionstechnologen
und –technologinnen gefragt, die ihr technisches Know-how in zahlreichen Gebieten
einsetzen können und die Produktion von
der Entwicklung bzw. Testphase über die
Umsetzung bis zur Durchführung begleiten.
Produktionstechnologen und –technologinnen arbeiten in erster Linie im Maschinen- und Anlagenbau, im Fahrzeugbau
sowie bei Unternehmen, die produktionsunterstützende Dienstleistungen anbieten,
z. B. Anwenderberatung oder Wartungsarbeiten an Produktionsanlagen. Darüber hinaus können sie in Industrieunternehmen
unterschiedlicher Wirtschaftszweige tätig
sein, in denen Produktionstechnologie zum
Einsatz kommt.
Michael Scheler: Das Unternehmen KAESER
bildet seit 2009 in dem neuen Beruf des Produktionstechnologen aus. Mittlerweile sind
drei Auszubildende in diesem Beruf bei uns
tätig. Im September 2010 werden weitere vier
Auszubildende hinzu kommen. Im Moment sind
wir das einzige Unternehmen im IHK-Bezirk Coburg, das in diesem zukunftsträchtigen Beruf
ausbildet. Wir würden uns freuen, wenn auch
andere Unternehmen nachziehen. Insbesondere
deshalb, weil eine ortsnahe Beschulung bzw.
eine Beschulung in Bayern im Moment nicht gewährleistet ist. Wir sind deshalb in Gesprächen
mit Unternehmen in Südthüringen und wollen
gemeinsam versuchen eine Beschulung in Ilmenau zu ermöglichen. Der Standort Ilmenau ist
für uns auch deshalb interessant, da wir dort
einen Partner haben, der bereit ist unsere Vorstellungen im Rahmen einer prozessorientierten
Ausbildung mit umzusetzen.
Welche Vorteile verspricht sich Ihr Unternehmen
durch das Engagement in diesem neuen Beruf?
Scheler: Ziel ist es natürlich den eigenen
Fachkräftenachwuchs selbst auszubilden. Da
der Produktionstechnologe, technische und
Michael Scheler ist seit 2009 Leiter der Personalentwicklung der KAESER Kompressoren
GmbH. Für das Unternehmen ist er seit 1989
tätig. Seit rund zehn Jahren ist er mit der gesamten Ausbildung betraut.
kaufmännische Inhalte vereint, ist er ein klassischer Querschnittsberuf. Grundlagen in der
Metallbearbeitung und elektrische Grundkenntnisse erfahren die Auszubildenden in den ersten
6 Monaten des 1. Ausbildungsjahres in unserer
Lehrwerkstatt. In den nachfolgenden zwei Jahren sind die Auszubildenden in den kompletten
Fertigungsprozess integriert. Prozesswissen,
also der Blick über den gesamten Fertigungsablauf aus der sogenannten Vogelperspektive, ist
zur Optimierung der Fertigung unabdingbar. In
den letzten 6 Monaten erfolgt dann eine Einarbeitung in die zukünftigen Aufgaben. Damit ist
die Schaffung dieses neuen Ausbildungsberufes für unser Unternehmen ein echter Gewinn.
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
19
aus- und weiterbildung
Polstermöbel
Kooperation in
der Entwicklung
von Prototypen
Seit vielen Jahren kooperiert die IHK zu Coburg mit dem Studiengang Innenarchitektur
der Hochschule Coburg und dem Coburger
Designforum Oberfranken in der Ausbildung
von Polstermöbelmeistern. Ziel dieser Kooperation ist die gemeinsame Realisierung
von Prototypen durch zukünftige Polstermöbelmeister mit Studenten der Hochschule
Coburg, um gezielt junge Menschen in der
Ausbildung für das Thema Polstermöbel
zu interessieren, aber insbesondere auch
den zukünftigen Polstermeistern eine Perspektive als Produktentwickler in den Unternehmen zu eröffnen. Denn gerade die
Produktentwicklung ist ein Bereich, in dem
die Zukunft der Deutschen Polstermöbel
wesentlich beeinflusst wird. -Neu ist, dass
die Zusammenarbeit zum ersten Mal in den
Räumen des Innovationszentrums in Lichtenfels statt fand. Dort arbeiteten vom 01.
bis 06.03.2010 20 angehende Polstermeister mit 20 Studenten mit großem Engagement an der Realisierung der Prototypen.
Einwöchige Schulung im August
Die IHK bietet neuen Kurs
„Marketing kompakt“ an
Im August 2010 bietet die IHK zu Coburg erstmals eine Marketing-Kompaktwoche für alle
an, die mehr über den praktischen Einsatz gängiger Marketingmethoden wissen möchten.
Der Kurs richtet sich an Marketingmitarbeiter,
die bereits in einem Marketingteilbereich arbeiten, wie z.B. einer Werbeabteilung, ebenso
wie Quereinsteiger oder Führungskräfte, die
Marketingkonzepte selbst erstellen oder beurteilen müssen.
Marketing ist nicht gleich Werbung
Vermittelt wird die systematische Vorgehensweise zur Erstellung einer Marketingplanung
und deren praktischer Umsetzung. Schnell wird
klar, dass der in vielen Köpfen vorhandene
Glaube: „Marketing = Werbung“ eine Fehleinschätzung ist und dass der Begriff des Marketingmanagement weit mehr umfasst. In der
heutigen schnelllebigen Zeit wird von Ihrem
Unternehmen vor allem Weitsicht und Marktnähe erwartet und das verlangt strukturiertes
und auf aussagekräftige Analysen gestütztes
Planen und Handeln. In Großunternehmen werden zu diesen Zwecken Consultants engagiert,
die diese Analysen vornehmen. Lernen Sie in
dieser Kompaktwoche die wichtigsten Marketing-Methoden anhand einer Fallstudie selber
kennen, beurteilen und anzuwenden. Am Ende
des Lehrgangs verfügen Sie dann über einen
Marketing-Tool-Koffer, den Sie in der eigenen
Praxis nutzen können.
Der Kurs ist gegliedert in die fünf Teilbereiche:
„„ Situationsanalye: Erkennen Sie rechtzeitig die Chancen, die Ihnen der Markt
bietet
„„ Marktforschung: Wissen, was Ihre
Kunden wirklich wollen
„„ Strategieentwicklung, Visionen,
Ziele: Schaffen Sie ein Angebotsportfolio, das den Wünschen und Bedürfnissen
Ihrer Kunden entspricht und gleichzeitig
dem Unternehmen langfristige Gewinne
einbringt
„„ Marketing-Mix: Wichtige Hinweise
zur Gestaltung optimal aufeinander abgestimmter Marketingmaßnahmen
„„ Kundenbindung: Maßnahmen welche
die Kundenzufriedenheit steigern
Der Kurs findet vom 02. - 06.08.2010 von
9.00 Uhr bis 17.00 Uhr in den Räumen der IHK
zu Coburg statt. Durch Prüfung kann das IHKZertifikat „Marketing Kompakt“ erlangt werden.
Als Referentin verpflichtete die IHK Anke Gaidzik, die über 18jährige Industrieerfahrung im
Entwicklungs- und im Marketingbereich mittelständischer Unternehmen verfügt. Außerdem ist sie seit sechs Jahren in der Erwachsenenbildung und im Bereich Business Coaching
Schwerpunkt Marketing tätig.
Gerne schicken wir Ihnen unseren Flyer „Marketing kompakt“ zu. Weitere Informationen:
www.ask-your-customer.de/Marketing.
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21
CObook
Neues Tourismus-Angebot
CObook macht‘s
im Dutzend billiger
Public Viewing bei Mega-Sportevents wie der Fußballweltmeisterschaft ist ein Publikumsmagnet und
Umsatzkatalysator in der Gastronomie. Auch in der Region erfreut es sich größter Beliebtheit, wie dieses
Archivbild vom EM-Garten der „Neuen Presse Coburg“ aus 2008 zeigt.
Mega-Sportevent soll auch Umsätze in Schwung bringen
Fussball-WM - Wie
darf ich werben?
Am 11. Juni 2010 beginnt die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika. Unternehmen haben den Wunsch, sich – insbesondere ihre Produkte und Dienstleistungen – in diesem Kontext zu vermarkten. Was ist dabei zu beachten?
Veranstalterin der Fußballweltmeisterschaft
2010 ist die FIFA (Féderation Internationale de
Football Association). Sie ist Inhaberin sämtlicher kommerzieller Rechte und Lizenzen an
dem sportlichen Großereignis. Gleichgültig,
ob es um Public Viewing, Maskottchen, Logos,
Gewinnspiele mit Eintrittskarten oder spezielle „WM-Produkte“ oder „WM-Aktionen“ geht,
sind diese Rechte zu berücksichtigen.
Tourismus
Ihr Ansprechpartner
Dipl.-Geograf
Ulf Horstmann
Referent
Tel.: 09561 74 26-54, Fax: 09561 7426-50
E-Mail: ulf.horstmann@coburg.ihk.de
Die IHK zu Coburg hat in einem Merkblatt Fragen und Antworten zu diesen Themen zusammengestellt. Es beantwortet Fragen wie:
„ „ Mit welchen Hinweisen auf die Fußballweltmeisterschaft darf überhaupt geworben werden?
„ „ Können eigene WM-Logos entworfen
und verwendet werden?
„ „ Wie sieht es mit Sammelbildern zum
World Cup aus?
„ „ Wie sieht es mit Gewinnspielen aus, bei
denen Eintrittskarten für die Fußballspiele vergeben werden sollen?
„ „ Welche Vorgaben sind beim Public Viewing zu beachten?
➲ Ansprechpartner:
IHK zu Coburg, Bereich Recht, Frank Jakobs
Telefon 09561 7426-17, Fax: 7426-50
E-Mail: jakobs@coburg.ihk.de
Das neue Angebot von Tourismus Coburg
macht es möglich: Mit dem CObook erhalten Coburg-Besucher Zutritt zu den zwölf
beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Stadt
und Region. Um sich ausreichend Zeit zur
Besichtigung der einzelnen Einrichtungen
nehmen zu können, gilt das CObook an fünf
aufeinander folgenden Tagen. Zudem berechtigt das CObook zur Teilnahme an einer
Gästeführung für Einzelreisende durch die
Coburger Altstadt sowie zur unbegrenzten
Nutzung der Coburger Stadtbusse. Das
CObook, das Leistungen im Gesamtwert von
43,90 Euro enthält, kostet nur 9,90 Euro.
So funktioniert es:
1. Kaufen – erhältlich ist das CObook bei
TC/ Tourismus Coburg, Herrngasse 4
2. Stempeln – lassen Sie die erste Einrichtung, die Sie besuchen, Ihr CObook
abstempeln und das Datum eintragen
3. Loslegen – das CObook ist ab dem eingetragenen Datum an fünf aufeinander
folgenden Tagen gültig. Dies gilt in allen zwölf Sehenswürdigkeiten, Stadtführung und den SÜC Bussen
➲ Weitere Informationen:
www.coburg-tourist.de
Bayr. Innovationspreis 2011:
Hoch dotierter
Wettbewerb
Mit einem Marketingpaket im Wert von 50.000
Euro ist der Innovationspreis für Angebotsgestaltung im Tourismus einer der am höchsten
dotierte Tourismus-Preis im Freistaat. Gesucht
wird jetzt das stärkste Urlaubsangebot 2011.
Ausschreibungsunterlagen gibt es zum Download unter www.innovationspreis.by.
Mit Erscheinen dieses Heftes sind unter dieser
Adresse auch Online-Bewerbungen möglich.
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
starthilfe / unternehmensförderung
DIHK-Präsident Driftmann:
Kreditmediation
ist eine
Zusatzchance
„Es geht bei der Kreditmediation nicht darum, einzig die Kreditinstitute zur Suche
nach Lösungen zu bringen. Nicht selten
scheitern Kreditgesuche auch an den eingereichten Unterlagen des Unternehmens.
Deshalb kommt dem Unternehmer selbst
eine wichtige Rolle zu. Er kann wichtige
Anstöße geben, damit das Verfahren nochmals ins Rollen kommt. Dafür muss das
Unternehmen seine Finanzkommunikation
überdenken. Wenn aber alle Beteiligten
konstruktiv herangehen, lässt sich in manchen Fällen doch noch eine Lösung finden.
Klar ist aber: Es gibt kein Grundrecht auf
Kredit. Die letzte Entscheidung trifft immer das Kreditinstitut. Denn die Bank darf
kein Risiko übernehmen, dass sie gegenüber den Sparern und Eigentümern nicht
verantworten kann.“
Hans-Joachim Metternich ist der
Bundesbeauftragte für Kreditmediation. Mit seinem Team in Frankfurt soll
er die Kreditversorgung des Mittelstandes in Deutschland verbessern helfen.
Seit 1. April 2010 kann die neue Hilfe beantragt werden
Kredit abgelehnt?
- Der Mediator hilft
Seit 1. April nehmen der Bundesbeauftragte für Kreditmediation HansJoachim Metternich und sein Team Anträge auf Kreditmediation von
Unternehmen entgegen, deren Kreditanträge abgelehnt wurden.
Was bedeutet “Kreditmediation“?
Die Einrichtung eines institutionellen Kreditmediators geht auf eine Initiative der Bundesregierung zurück, die Kreditversorgung – insbesondere des Mittelstandes – zu verbessern.
Ziel des Kreditmediationsverfahrens ist es,
nach einem abgelehnten Finanzierungsersuchen mit allen Beteiligten die Möglichkeiten
einer Finanzierung nochmals zu prüfen.
Warum und wann kann ein Kreditmediationsverfahren Sinn machen?
Antragsformulare werden auf der Website des Kreditmediators zum Download zur Verfügung gestellt.
STARTHILFE / UNTERNEHMENSFÖRDERUNG
Ihre Ansprechpartnerin
Dipl.-Betriebswirtin (FH)
Susanne Stammberger
Referentin
Tel.: 09561 7426-11,Fax: 09561 7426-15
E-Mail: stammberger@coburg.ihk.de
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
© Foto kreditmediator-deutschland.de
22
Die Gründe, warum Kreditanträge von kreditwürdigen Unternehmen abgelehnt werden,
sind vielschichtig. In einem Kreditmediationsverfahren können kritische Punkte identifiziert,
kommuniziert und im Idealfall einvernehmlich
gelöst werden. Das setzt voraus, dass alle Beteiligten, insbesondere der Antragsteller und
Kreditinstitute, bereit sind, sich an einen Tisch
zu setzen, um die kritischen Punkte anzusprechen und offen nach Lösungen zu suchen. Hierzu ist es im Vorfeld notwendig, die Gründe, die
zu der Kreditablehnung geführt haben, offenzulegen. Daneben kann der Antragsteller durch
die Vorlage neuer bzw. ergänzender Informationen und Unterlagen im Rahmen des Kreditmediationsverfahrens die Kreditentscheidung
positiv beeinflussen.
Durch das Kreditmediationsverfahren wird
der Kreditwunsch des Antragstellers nochmals durch das Kreditinstitut geprüft. Ziel ist
es, neue Informationen (zum Beispiel durch
die Einbindung von Förderprogrammen) herauszuarbeiten, um die Kreditentscheidungen
auf eine neue Grundlage zu stellen und die Erfolgschancen für eine positive Entscheidung zu
erhöhen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es
nach dieser Prüfung zu einer positiven Kreditentscheidung kommen wird.
Wer kann einen Antrag stellen?
Hier einige der Voraussetzungen:
„„ Gewerblich Selbständige, die seit mindestens zwei Jahren aktiv am Markt sind
und deren Umsatz 500 Mio. Euro p.a. nicht
überschreitet.
„„ Das Kreditersuchen wurde in einem Zeitraum von längstens drei Monaten vor
Antragstellung von einem Kreditinstitut
abgelehnt.
„„ Das Volumen des abgelehnten/gekürzten
Kredits beträgt mindestens 25.000 Euro.
„„ Die Antragsunterlagen sind online unter
der Homepage des Kreditmediators abrufbar und bei diesem direkt einzureichen.
„Das Kreditmediationsverfahren bietet Unternehmen mit gravierenden Finanzierungsproblemen eine zusätzliche Chance. Die Industrie- und
Handelskammer zu Coburg unterstützt deshalb
den Kreditmediator intensiv bei der Suche nach
individuellen Lösungen. Wir werden bei guten
Erfolgsaussichten in der Region Unternehmen,
Hausbank und Förderinstitute zu so genannten
’Mediationstischen’ einladen“, so IHK-Referentin Susanne Stammberger.
➲ Weitere Informationen:
www.kreditmediator-deutschland.de
starthilfe / unternehmensförderung
23
Sonderfonds „Runder Tisch“ wurde deutlich aufgestockt
Kostenlose Beratung für
Unternehmen in der Krise
Die Finanzmarktkrise und deren wirtschaftliche Auswirkungen haben nicht nur viele
große, sondern auch zahlreiche kleine und
mittelständische Unternehmen in der Region
getroffen: Aufträge wurden storniert oder
blieben aus, die Finanzierungsbedingungen
sind schwieriger geworden.
Auch wenn sich mittlerweile wieder erste Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung
zeigen: Viele kleine und mittlere Unternehmen werden die Auswirkungen der aktuellen
Krise nicht bewältigen können. Notwendig
sind jetzt vielmehr die vorbehaltslose Identifizierung der eigenen Stärken und Schwächen
sowie die Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen, die den Weg in eine erfolgreiche Unternehmenszukunft weisen.
Programm “Runder Tisch“. Dieses Angebot ist
im Rahmen der Konjunkturpakete der Bundesregierung deutlich aufgestockt worden – allein für 2010 hat das Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen des so genannten Sonderfonds “Runder
Tisch“ zusätzlich bis zu 3,0 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, insgesamt sind nun 5,9 Mio.
Euro im Fördertopf.
Zehn Beratungen in unserem IHK-Bezirk
Bereits im vergangenen Jahr konnte die Anzahl der Beratungen mit Hilfe des Sonderfonds „Runder Tisch“ um über 30 % gesteigert
werden: über 3.000 mittelständische Unternehmen nutzten die kostenlose Beratung
durch einen externen Experten. Im Jahr 2009
beantragten 10 Unternehmen im IHK-Bezirk
eine Beratung.
Ehrlicher Schwachstellenanalyse nötig
Eine aussagekräftige und ehrliche Schwachstellenanalyse lässt sich am besten mit externer Hilfe erstellen – zum Beispiel über das
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positive Fortführungsprognose erhalten, eine
weitere Beratungsförderung der KfW offen,
nämlich die “Turn-Around-Beratung“ aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Hier hilft
ein Berater gezielt dabei, die Maßnahmen aus
der Schwachstellenanalyse weiter zu entwickeln und umzusetzen und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wiederherzustellen.
Ziel des “Runden Tisches“ ist es, Transparenz
über die Ursachen der Krise zu gewinnen. Inhalte sind die Erstellung einer Schwachstellenanalyse und die Ableitung erster Maßnahmen für die Überwindung der wirtschaftlichen
Schwierigkeiten von kleinen und mittleren
Unternehmen. Erster Ansprechpartner vor Ort
ist die IHK zu Coburg für ihre Mitgliedsfirmen.
Nach der Zusage für eine Förderung wählen die Unternehmer einen für den “Runden
Tisch“ zugelassenen Berater aus der KfW
Beraterbörse aus (https://beraterboerse.kfw.
de), dieser führt die Krisenberatung durch.
Am Ende steht für die Unternehmen, die eine
Probleme vermeiden
KfW Beraterbörse
Unternehmen festigen, Energie einsparen, Nachfolge organisieren: Zu diesen
und anderen unternehmerischen Fragen
bieten fachkundige Unternehmensberaterinnen und Berater Unterstützung an. In
der KfW Beraterbörse präsentieren sich
spezialisierte Berater, von denen viele
von der KfW für die verschiedenen KfWBeratungsprogramme zugelassen sind.
Diese weisen ihre fachlichen Kompetenzen
und Stärken zudem durch Referenzprojekte
nach. Unternehmerinnen und Unternehmer
können in der Börse ihren Berater nach
Namen, Branchenbezug, Unternehmensphase, Beratungsthema und Postleitzahl
suchen und finden.
➲ Weitere Informationen:
https://beraterboerse.kfw.de
U n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
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11.03.2009 06:38:14
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© Foto dpa Picture Alliance GmbH
24
Die Bundesregierung will Selbstbedienungs-Solarien ohne Fachaufsicht offenbar verbieten.
UV-Verordnung geplant
SB-Solarien vor
dem Aus?
Betroffene Betriebe sollten sich zügig auf die
von der Regierung noch für 2010 geplante
UV-Schutzverordnung einstellen. Knackpunkt
des jetzt in mündlicher Anhörung bearbeiteten Gesetzesentwurfs des Bundesumweltministerium ist die Bestimmung „Während der
Betriebszeiten muss eine als Fachpersonal
qualifizierte Person anwesend sein. Solarien mit Münzbetrieb und ohne Personal sind
danach künftig nicht mehr zulässig.“ Nach
Einschätzung der IHK zu Coburg könnte dies
nicht nur das Aus für SB-Solarien bedeuten,
sondern auch die Hotellerie und die Betreiber
von Fitness-Studios, Hallenbädern, SaunaLandschaften und Wellnessparks betreffen.
Änderungen im deutschen Steuerrecht nach jüngsten Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs:
Bund erfüllt EU-Forderungen
Das Gesetz zur Umsetzung steuerlicher EU-Vorgaben sowie zur Änderung
steuerlicher Vorschriften ist in Kraft getreten. Die steuerlichen Änderungen gelten zum Teil rückwirkend. Wir stellen die wichtigsten vor:
Änderung ab dem 2. April 2010
Die Steuerfreiheit von Vermögensbeteiligungen von Unternehmensmitarbeitern wird auf
so genannte Entgeltumwandlungen ausgedehnt
(§ 3 Nr. 39 EStG).
Änderungen ab dem 15. April 2010
Ausweitung der degressiven Abschreibung: Die
Möglichkeit, die degressive Abschreibung auf
Gebäude in Anspruch zu nehmen, wird auf das
EU-Ausland und den Europäischen Wirtschaftsraum ausgeweitet (§ 7 Abs. 5 EStG).
Funktionsverlagerung: Die steuerlichen Regelungen zur Verlagerung betrieblicher Funktionen
ins Ausland wurden weiter geöffnet, so dass
Verrechnungspreise auf der Grundlage einzelner
Bestandteile des Verlagerungspakets bestimmt
werden können, wenn der Steuerschuldner zumindest ein darin enthaltenes „wesentliches
immaterielles Wirtschaftsgut“ genau bezeichnet. (§ 1 Absatz 3 Satz 9 und 10 AStG).
freiung von den Hinzurechnungsregelungen
bei Leasing und Factoring werden neu gefasst
(§ 35 c Absatz 1 Nr. 2 Buchst. f) GewStG).
Spenden: Spenden an gemeinnützige Einrichtungen im EU-Ausland oder im Europäischen
Wirtschaftsraum werden künftig steuerlich
anerkannt. Allerdings beschloss der Bundestag
dazu eine Einschränkung: Bei noch nicht bestandskräftigen Veranlagungen für Zeiträume
vor 2007 sollen die Abzugshöchstbeträge nicht
erhöht werden (§ 10b Abs. 1 EStG etc.).
Riesterrente: Das Recht, eine staatliche Zulage
zur Altersvorsorge (Riester-Rente) zu erhalten,
wird daran gekoppelt, dass eine Pflichtversicherung in der inländischen gesetzlichen Rentenversicherung oder der Bezug einer inländischen Besoldung existiert (§ 10a Abs. 1 EStG).
Der steuerrechtliche Status einer Person ist
nicht mehr entscheidend.
Änderungen ab dem 1. Juli 2010
Gewerbesteuer, Hinzurechnungen bei Finanzdienstleistungen: Die Bedingungen für die BeU n s e r e W ir t s c h a f t 5/ 2 010
Umsatzsteuerbefreiung nur noch für Postuniversaldienstleistungen: Nur noch die flächende-
ckende Grundversorgung der Bevölkerung mit
postalischen Dienstleistungen, so genannten
Universaldienstleistungen, bleibt künftig von
der Umsatzsteuer befreit (§ 4 Nr. 11b UStG).
Durch das Gesetz werden künftig flächendeckend arbeitende Postdienstleister ebenso von
der Umsatzsteuerpflicht befreit werden wie
die Deutsche Post. Von der Umsatzsteuer ausgenommen werden Briefsendungen bis 2000
Gramm, Pakete bis zehn Kilogramm sowie Einschreiben und Wertsendungen. Für alle anderen
Leistungen fällt künftig Umsatzsteuer an.
Reverse-Charge-Verfahren: Auf Umsätze aus
dem Kohlendioxid-Emissionshandel wird das so
genannte Reverse-Charge-Verfahren eingeführt
(§ 13b Abs. 2 Nr. 6 UStG).
Zusammenfassende Meldungen: Die Abgabe der
so genannten „Zusammenfassenden Meldungen“ bei innergemeinschaftlichen Warenlieferungen und Lieferungen im Sinne des § 25b Abs.
2 UStG muss grundsätzlich monatlich erfolgen
(§ 18a UStG).
Fundstelle: BGBl. I, 2010 vom 14.04.2010, S. 386 ff.
recht
Lebensmittelchemie:
IHK zu Coburg
bestellt neue
Sachverständige
Die öffentliche Bestellung eines Sachverständigen erfolgt nur, wenn die besondere Sachkunde
und die persönliche Eignung nach eingehender
Überprüfung nachgewiesen worden ist. Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige sind
verpflichtet, ihre Gutachten unabhängig, weisungsfrei, persönlich, gewissenhaft, unparteiisch
und objektiv zu erstatten. Sie sind zur Erstellung
von Gutachten verpflichtet, wenn sie von Gerichten und Verwaltungsbehörden nach Maßgabe der
Gesetze beauftragt werden, können aber auch im
Auftrag von Privatpersonen tätig werden.
Dr. Iris Eschenbacher, die neue von der IHK zu Coburg bestellte und vereidigte Sachverständige für das
Sachgebiet Lebensmittelchemie, erhielt aus der Hand von IHK-Präsident Friedrich Herdan (2. von links)
ihre Bestellungsurkunde. Hauptgeschäftsführer Gerold Gebhard (links) und IHK-Bereichsleiter Recht Frank
Jakobs gratulierten.
➲ Kontakt:
Dr. Iris Eschenbacher, Gereuther Weg 30, 96472
Rödental
Telefon: 09563 726040; Mobil: 0171 1911059;
Fax: 09563 726042;
E-Mail: iris.eschenbacher@owoba.de
08
:20
01
90
Bundesweites IHK-Sachverständigenverzeichnis:
http://svv.ihk.de
Bundesweites Seminar in Coburg Personendaten in der Werbung
Auch Experten be- Neues Merkblatt
gehen „Todsünden“ liegt auf
Zum Thema „Todsünden des Sachverständigen – der Sachverständige im Gerichtsverfahren“ veranstaltete das Institut für
Sachverständigenwesen
Mitte April im IHK-Weiterbildungszentrum ein
Fortbildungsseminar für
öffentlich bestellte und
vereidigte Sachverständige aus ganz Deutschland. Der Referent des
Seminars, Dr. Walter Bayerlein (kleines Foto),
Vorsitzender Richter am OLG München a. D.
und anerkannter Fachmann auf dem Gebiet
des Sachverständigenrechts erläuterte den
über zwanzig Seminarteilnehmern die Rechte
und Pflichten des Sachverständigen im Gerichtsverfahren.
SICHER HOCH
Die IHK zu Coburg hat jetzt die Rödentaler Lebensmittelchemikerin Dr. rer. nat. Iris Eschenbacher zur Sachverständigen für Lebensmittelchemie öffentlich bestellt und vereidigt. Im Rahmen
des Sachgebietes stellt Dr. Eschenbacher u. a. die
chemische und mikrobiologische Zusammensetzung von Lebensmitteln fest. Außerdem umfasst
ihre Sachverständigen-Tätigkeit Gutachten über
die Kennzeichnungspflichten von Lebensmitteln,
Kosmetik und Spielsachen, z. B. auf Produktverpackungen. Dazu verfügt Frau Dr. Eschenbacher
über umfassende wirtschaftliche, technische und
rechtliche Kenntnisse auf ihrem Fachgebiet.
Der Umgang mit personenbezogenen Daten
in der Werbung ist für Unternehmen ein sensibles Thema. Zum rechtsicheren Umgang in
Bezug auf Werbung und Datenschutz gibt es
bei der IHK zu Coburg ein neues Merkblatt. Es
ist über den Bereich Recht erhältlich.
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wirtschaftsjunioren
Meinung der Bürger befragt:
Wo steht Coburg,
wo Deutschland?
Mit großem Engagement haben die Coburger
Wirtschaftsjunioren an der Bevölkerungsumfrage
der Wirtschaftsjunioren Deutschland zur Meinung über Wirtschaft, Politik und aktuelles Zeitgeschehen mitgewirkt. Der WJD-Fragekatalog
wurde für die Aktion am 17. April in der Coburger
Fußgängerzone um zwei zusätzliche Fragen zur
Attraktivität der Coburger Innenstadt und dem
Freizeitangebot der Region erweitert. Die Interviewer erlebten stille Beobachter ebenso wie
sehr leidenschaftliche Interessenten und Teilnehmer. Unzufriedenheit über die eigene Situation
kam genauso zur Sprache wie die Zuversicht, das
nach der überstandenen Flaute bessere Zeiten
folgen werden. Erheblich Gesprächsstoff boten
die Erörterungen über die regionale Situation. Die
Ergebnisse der Befragung werden bundesweit
durch eine unabhängige Agentur ausgewertet.
Wirtschaftswissen
Coburger Schülerin
im Bundesfinale
Zwar hat es für die Coburger Schülerin Laura
Schubert (Foto) beim Bundesfinale Wirtschaftswissen in Potsdam nicht
für einen Platz auf dem
Siegertreppchen
gereicht, dennoch hat sie
das Wochenende der 43
Besten des Bundesgebietes als persönlichen
Erfolg und Ansporn
verbucht. Die Schülerin des Coburger Gymnasiums Ernestinum hatte sich im Herbst 2009 beim
Wirtschaftswissentests des WJ-Kreises in den
9. Klassen als Beste für die Teilnahme an der Entscheidung qualifiziert. In Potsdam mussten die
Finalisten jetzt in 100 Fragen aus den Bereichen
Allgemeinbildung, Wirtschaft und Politik ihr Wissen beweisen.
Der Test des Wirtschaftswissens in den 9. Klassen wird im Rahmen des Programmes „Wirtschaft
und Schule“ auch in diesem Jahr stattfinden.
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Fünf neue Mitglieder konnten die Coburger Wirtschaftsjunioren im Rahmen ihrer Hauptversammlung
willkommen heißen. Im Bild (von links) Stephanie Kuttner, Christoph Hofmann, Carolin Herppich, Dr. Florian
Bertges, Kathrin Maschner zusammen mit Kreissprecher Uwe Müller.
Harmonische Hauptversammlung in Coburg
Fließender Wechsel
bei den Mitgliedern
Bei den Coburger Wirtschaftsjunioren vollzieht sich der Generationswechsel fließend. Das zeigte sich jetzt erneut bei der Jahreshauptversammlung,
in der aus Altersgründen satzungsgemäß ausscheidende Mitglieder verabschiedet und Neumitglieder begrüßt wurden.
Zur turnusgemäßen Hauptversammlung waren
Mitglieder und Fördermitglieder eingeladen.
Ihnen wurde damit der jährliche Einblick in
die Arbeit der Wirtschaftsjunioren und die in
diesem Zusammenhang stehenden Geschäftszahlen ermöglicht. Ehrengäste waren IHKPräsident Friedrich Herdan, das Ehrenmitglied
Jörg Falkenberg und IHK-Hauptgeschäftsführer Gerold Gebhard.
Der Rechenschaftsbericht von Kreissprecher Uwe Müller für das Jahr 2009 und der
Finanzbericht von Schatzmeisterin Katrin Ertl
wurden von der Versammlung mit Interesse
aufgenommen. Die Entlastung des Vorstandes
erfolgte einstimmig in Verbindung mit einem
offiziellen Dank für gute und erfolgreiche Arbeit.
Danach galt es, die neuen Mitglieder, welche
sich selbst noch einmal persönlich kurz vorstellten, in den Reihen der Wirtschaftsjunioren willkommen zu heißen. Weitere, sehr ver-
diente Mitglieder wurden aus Altersgründen
in den Club 46 verabschiedet.
Als letzter Tagungsordnungspunkt wurden die
für 2010 geplanten Aktivitäten vorgestellt. Sicher ist, dass es für die Wirtschaftsjunioren
wieder ein spannendes, abwechslungsreiches
und kurzweiliges Jahr wird. Ein kleiner Imbiss, welcher noch einmal zum gemeinsamen
Gedankenaustausch animierte, rundete die
Conny Landgraf
Versammlung ab.
Wirtschaftsjunioren
Ihr Ansprechpartner
Uwe Müller
Kreissprecher
Tel.: 0700 24226537
Fax: 03212/ 1160555 . Mobil: 0178/ 1686989
E-Mail: uwe-mueller@isf-institut.de
Internet: http://uwe-mueller.isf-institut.de/
wirtschaftsjunioren
Linkes Bild: Spieler der Brose Baskets bei einer Werksführung: „Brose is a Wonderland“, so Spielführer Casey Jakobsen. Rechtes Bild: Spielmacher Jakobsen,
Trainer Fleming, Manager Heyder und Michael Stoschek im Rahmen des Besuchs der frischgebackenen Pokalsieger.
Eine Erfolgsgeschichte im Namenssponsoring
„Bamberg? - Ach,
Brose Baskets!“
Nach der Deutschen Meisterschaft 2007 machen die „Brose Baskets“ am
11. April mit dem Pokalsieg in Frankfurt wieder nationale Schlagzeilen; eine
sehr erfreuliche Entwicklung - auch für die Brose Gruppe - die seit vier
Jahren Namenssponsor ist.
Im Finale trafen die „Brose Baskets“ auf die
„Deutsche Bank Skyliners“ und gewann knapp
mit 76:75. Die beiden BBL-Basketball-Teams haben eine Gemeinsamkeit: Dadurch, dass die besonders in Deutschland sehr traditionelle Ortsbestimmung fehlt, soll die Aufmerksamkeit auf
den Namensgeber gelenkt werden, der an neun
deutschen Standorten tätig ist.
„Bamberg? Ach, Brose Baskets!“ – Bekannte
von Michael Stoschek, so der Vorsitzende der
Gesellschafterversammlung der Brose Gruppe,
aus der alten fränkischen Kaiser- und Bischofsstadt, würden in der Fremde immer häufiger auf
das sportliche Aushängeschild ihrer Stadt angesprochen. So funktioniert positiver Imagetransfer. Dass die Ortsbezeichnung im Namen fehlt,
findet Stoschek gut, denn „schließlich haben wir
nicht nur ein Werk in Bamberg“.
Die Stimmung in der dortigen Jako-Arena - unter Insidern bekannt als „Frankenhölle“ - ist
berühmt-berüchtigt und viele Brosianer sind bei
den Heimspielen regelmäßig mit von der Partie:
„Gerade unter den Coburger und Hallstadter
Mitarbeitern finden sich zahlreiche Fans“, sagt
Gabi Rujoub aus der Unternehmenskommunikation.
Der Titelgewinn 2007 - gleich im ersten Jahr des
Name-Sponsorings - war „doppelt erfreulich“
sagt Frau Rujoub. Der „Macher“ der Brose Baskets, Geschäftführer Wolfgang Heyder, kann das
im Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Brose
Baskets nur - wenn auch im ganz anderen Sinne
- bestätigen: „Brose ist mehr als ein Sponsor für
uns. Wir müssen uns auch für die Mithilfe beim
Aufbau professioneller Strukturen bedanken.“
Schließlich spielten sie Beide in der ChampionsLeague, wo Systematik entscheidend zum Erfolg
beiträgt, wie der sportbegeisterte Michael Stoschek betont. „Das Wichtigste jedoch ist die
Leidenschaft“, sagte Stoschek bei einem Besuch
der Mannschaft in Coburg kurz nach dem Pokalsieg. Viel Beifall erntete der Pressesprecher der
Brose Baskets, Thomas Meyer, als er zahlreichen
Mitarbeitern und der versammelten Führungsriege zurief: „Dieser Pokal ist auch ein bisschen ihr
Pokal!“
Stoschek setzt auf die längerfristige Zusammenarbeit mit dem Bamberger Basketballclub
und verweist auf Berlin, wo ein anderes familiengeführtes Unternehmen, erfolgreiches
Sportsponsoring im Basketball betreibt: „Kein
Mensch spricht mehr von Berlin - alle sprechen
nur noch von ALBA.“
Namenssponsoring
Königsweg in der
Sportförderung
Seit zehn Jahren unterstützt die BroseGruppe die Bamberger Basketballer, seit der
Saison 2006/2007 ist sie Hauptsponsor und
Namensgeber des jeweils zweimaligen Deut-
Elton Brown mit Spaß am Spiel vor Mitarbeitern
auf dem Brose-Betriebsgelände.
schen Meisters und Pokalsiegers. Die Brose
Loge in der Jako Arena wird primär für die
Kontaktpflege mit Kunden und Geschäftspartnern genutzt; Führungskräfte und Mitarbeiter
werden mit ihren Partnern im Rahmen von
Incentive-Maßnahmen zu den Heimspielen in
die Loge eingeladen.
Das hohe Sportinteresse der Bevölkerung
und die breite Akzeptanz bilden die Basis von
unternehmerischen Kommunikationszielen im
Sportsponsoring. Das Deutsche Sport Fernsehen (DSF) ist TV-Partner der BasketballBundesliga. Die öffentlich-rechtlichen Sender
berichten in ihren Tagesnachrichten, sowie im
Morgen- und Mittagsmagazin.
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27
DIE DIHK-SEI T E 05 · 2010
Neues aus Berlin und Brüssel
Deutliche Fortschritte beim 3. Kreditgipfel
Mit konkreten Ergebnissen für die Unternehmen
endete der dritte Kreditgipfel.
v.l.n.r. Heinrich Haasis, Hans Heinrich Driftmann,
Rainer Brüderle, Jörg Asmussen
Berlin. Konkrete Ergebnisse brachte das
3. Spitzentreffen zur Unternehmensfinanzierung im Haus der Deutschen Wirtschaft. In einer gemeinsamen Abschlusserklärung sicherte die Kreditwirtschaft zu,
Unternehmensperspektiven beim Rating
angemessen zu berücksichtigen und ihre
Beteiligungskapital-Angebote vermehrt
in ihre Beratung einzubauen. Die Politik
Kleinstbetriebe sollen von Jahresabschlusspflicht befreit werden
Brüssel. Geht es nach dem Willen des Europaparlamentes, so können die EU-Staaten
bestimmte kleine Unternehmen künftig von
der Pflicht befreien, einen Jahresabschluss zu
erstellen. Es folgt damit einer Forderung der
IHK-Organisation auf Entlastung der kleinen
Unternehmen. Denn: Von dem Bürokratieabbau könnten in Deutschland Unternehmen
profitieren, die zwei der folgenden Kriterien
nicht überschreiten: Bilanzsumme 500.000
Euro, durchschnittlich 10 Mitarbeiter im Geschäftsjahr und/oder einen Nettoumsatzerlös von 1 Mio. Euro im Jahr. Würde die Bilanzierungspflicht wegfallen, müssen diese
Unternehmen zur Ermittlung der Steuern
lediglich eine Einnahme-Überschuss-Rechnung erstellen. Das Bundesjustizministerium
hat die Entlastung der Kleinstunternehmen
grundsätzlich begrüßt und angekündigt,
dass es nationale Umsetzungsmöglichkeiten
prüfen wird.
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22
Wirtschaft im Musterland 05 · 2010
versprach, die Exportfinanzierung weiter zu stärken
– so wurde das Programm
zur Refinanzierung hermesgedeckter Exportkredite bis
Ende 2010 verlängert. Auch
die Belebung des Verbriefungsmarktes soll gelingen,
um Kreditvergabespielräume
zu erweitern.
Moderiert vom Gastgeber
DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann diskutierten
2 Stunden lang rund 40 hochrangige Vertreter aus Politik, Kreditwirtschaft und
Realwirtschaft. Mit dabei u.a.: Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, Kreditmediator Deutschland Metternich, KfWChef Schröder, die Finanzstaatssekretäre
Asmussen und Beus sowie Heinrich Haasis, DSGV-Präsident und amtierender Vorsitzender des zentralen Kreditausschusses.
Alle waren sich einig: Eine Kreditklemme
muss vermieden werden, der Aufschwung
darf nicht abgewürgt werden.
Endlich reeller Wettbewerb bei
Postdienstleistungen
Berlin. Was lange währt, wird endlich gut:
Ab dem 1. Juli 2010 werden private Wettbewerber mit der Deutschen Post AG (DPAG)
umsatzsteuerlich gleichgestellt. Dies hat
der DIHK wiederholt angemahnt. Die DPAG
kann derzeit ihre Postdienstleistungen umsatzsteuerfrei erbringen, Wettbewerber
müssen dagegen Umsatzsteuer berechnen.
Nachdem das Postmonopol bereits Ende
2007 ausgelaufen ist, wird es höchste Zeit,
dass im Interesse eines fairen Wettbewerbs
die Ungleichbehandlung rasch beendet
wird. Das im März 2010 verabschiedete EURichtlinien-Umsetzungsgesetz bestimmt,
dass sog. Universaldienstleistungen künftig
auch von Wettbewerbern der DPAG umsatzsteuerfrei erbracht werden können. Die
übrigen Postdienstleistungen, insbesondere
Geschäfts- und Massenpost, für die abweichende Konditionen ausgehandelt wurden,
unterliegen künftig durchgängig dem Regelsteuersatz von 19 %.
Besteuerung von Funktionsverlagerung entschärft
Berlin. Mit der Unternehmensteuerreform
2008 wurde die Besteuerung der sogenannten Funktionsverlagerung eingeführt.
Darunter versteht man z.B. die Verlegung
einer in Deutschland unrentablen Produktionsanlage in ein Tochterunternehmen
im Ausland. Überzogene Besteuerung war
programmiert, weil der deutsche Fiskus die
Anlage fälschlicherweise so behandelt hat,
als hätte sie noch einen echten Gebrauchswert. Der DIHK hat deshalb bei Politik und
Bundesfinanzministerium immer wieder
massiv auf eine Änderung gedrängt. Jetzt
der Durchbruch: Ende März 2010 hat der
Bundesrat einer Gesetzeskorrektur zugestimmt, die eine Rückkehr zum international üblichen „Einzelbewertungsansatz“
erlaubt: Eine ausrangierte Maschine kann
demnach zum Schrottwert entnommen
und ins Ausland abtransportiert werden.
Bildungsprämie attraktiver
Berlin. Forderungen des DIHK, die Bildungsprämie deutlich aufzustocken, hatten jetzt Erfolg. Das Bundesbildungsministerium erhöht die Zahlung von 154 €
auf 500 €. Auch der Empfängerkreis verbreitert sich: Antragsberechtigt sind nun
über 60 Prozent der Erwerbsbevölkerung.
Das macht die Prämie jetzt für viele attraktiv. Einen Wermutstropfen sieht jedoch
der DIHK: Es dürfen nur solche Themen für
eine Weiterbildung ausgesucht werden,
die im ausschließlichen Interesse des persönlichen Fortkommens des Antragstellers
liegen. Hier fragt sich, warum nicht auch
die Themen, die im betrieblichen Interesse
liegen, gefördert werden können.
international
WM in Südafrika:
Einschränkungen
im Transport
ICC bereitet Neufassung der unentbehrlichen „Incoterms“ vor
Update in Arbeit
„Verständlicher und anwenderfreundlicher“ sollen die neuen
„Incoterms“werden, die beim ICC
Deutschland in Vorbereitung sind.
Fast jedes Unternehmen verwendet sie bei internationalen Kaufverträgen zur Regelung von
Liefermodalitäten, Transportkosten, Gefahrtragung und teilweise auch Transportversicherungspflichten: Die „Incoterms“ der Internationalen Handelskammer (ICC), derzeit in der
Fassung der Incoterms 2000. Nach Angaben
der ICC Deutschland soll allerdings zum 1. Januar 2011 eine neue Version in Kraft treten,
die die ICC im dritten Quartal dieses Jahres
als „Incoterms 2010“ veröffentlichen will.
Die ICC verrät noch nicht viel über die neuen Klauseln, es soll allerdings einen ganz neu
konzipierten Incoterm geben. Die Anzahl der
bisher 13 Klauseln soll zugleich auf elf verrin-
gert werden. Auch eine stärkere Aufteilung
der Incoterms in multimodal und lediglich für
See- und Binnenschiffstransporte verwendbare Klauseln kündigt die ICC Deutschland
an. Schließlich sollen die Incoterms 2010 verständlicher und anwenderfreundlicher ausgestaltet werden.
Quelle: Online-Auftritt der ICC Deutschland
INTERNATIONAL
Ihre Ansprechpartnerin
Elisabeth Löhr
Referentin
Tel.: 09561 7426-14, Fax: 09561 7426-15
E-Mail: loehr@coburg.ihk.de
Gewinner in fünf Kategorien gesucht
Jetzt bewerben für den
Exportpreis Bayern 2010
Der südafrikanische Industrie- und Handelsverband hat bekannt gegeben, dass während der
Fußballweltmeisterschaft mit Einschränkungen
für das Transportgewerbe gerechnet werden
muss. Während der Spieltage wird es in den
Austragungsorten der Fußballweltmeisterschaft
für die Dauer des Turniers (11. Juni bis 11. Juli) zu
Verkehrsbehinderungen kommen. Die Deutsche
IHK für das Südliche Afrika (AHK Johannesburg)
bestätigte, dass der Verkehr im Umkreis von drei
Kilometern um die Spielstätten erheblich eingeschränkt sein wird. Daraus könnten sich im weiteren Umkreis Behinderungen bei der Warenzustellung ergeben. Betroffen sind Johannesburg,
Durban, Kapstadt, Tshwane (Pretoria), Nelson
Mandela Bay (Port Elizabeth), Nelspruit, Mangaung/Bloemfontein, Polokwane, Rustenburg.
Kontakt: Southern African - German Chamber of
Commerce and Industry (SAGCC), Johannesburg,
South Africa
Tel. 0027 (0)11 486-2775, Fax -3625
E-Mail: info@germanchamber.co.za
Internet: www.germanchamber.co.za
Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH
Bereits zum vierten Mal wird 2010 der Exportpreis Bayern verliehen. Der
Wettbewerb des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie,
des Bayerischen Industrie- und
Handelskammertags, der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen
Handwerkskammern und in Zusammenarbeit mit Bayern International richtet sich an Unternehmen
mit maximal 50 Vollzeitbeschäftigten, die erfolgreich in Auslandsmärkten
sind. Ausgezeichnet werden die Gewinner in den fünf Kategorien Industrie,
Handwerk, Dienstleistung, Handel und Tourismus. Die Bewerbungsfrist
endet am 31. Juli 2010. Nähere Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen für den Exportpreis sind im Internet unter www.exportpreisbayern.de bereitgestellt.
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innovation & umwelt
Würdige Preisträger gesucht
„impulse“ winkt
mit Reportage
Der DIHK und das Wirtschaftsmagazin „impulse“ veranstalten gemeinsam den Wettbewerb „Potenzial Innovation“. Eine hochkarätige Jury mit Vertretern aus Theorie
und Praxis wird unter den Einsendungen die
zehn spannendsten Innovationen auswählen. Ziel ist es, anhand konkreter und vorbildhafter Beispiele das Thema Innovation
stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. Die
zehn Gewinner werden im Herbst 2010 in
einer Serie in „impulse“ porträtiert.
Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen mit
Sitz in Deutschland mit mindestens fünf
Beschäftigen, deren Innovation nicht länger als drei Jahre auf dem Markt ist. Die
Bewerbungen müssen bis zum 31. Mai 2010
eingehen. Einreichen können Sie die Unterlagen bei der IHK, dem DIHK oder „impulse“.
KMU-Patentaktion
SIGNO erweitert
Die KMU-Patentaktion ist Bestandteil des Förderprogramms SIGNO Unternehmen und bietet
finanzielle Zuschüsse für ein Paket von Maßnahmen zur Sicherung und Verwertung der ersten Patent- oder Gebrauchsmusteranmeldung
eines kleinen und mittleren Unternehmens
(KMU) oder Unternehmensgründers. Zukünftig
sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft
(vorher nur produzierendes Gewerbe), der freien naturwissenschaftlich-technischen Berufe
und der Landwirtschaft mit Geschäftssitz und
Produktionsstätte in Deutschland antragsberechtigt. Gefördert werden: Recherchen zum
Stand der Technik, Kosten-Nutzen-Analyse,
Patentanmeldung beim Deutschen Patent- und
Markenamt, Vorbereitung für die Verwertung
einer Erfindung, gewerblicher Rechtsschutz im
Ausland.
www.signo-deutschland.de
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Strahlende Gesichter bei der Neueröffnung des Glashandels Maier in Neustadt (v.l.): Ministerialdirigent
für Umwelt und Gesundheit Dr. Bernd Witzmann, Umweltberater Dieter Scheler, Landrat Michael Busch,
Christine Maier, Geschäftsführer Stefan Maier, Katharina Maier (mit Urkunde), Jürgen Petrautzki (zweiter
Bürgermeister) und Oberbürgermeister Frank Rebhan.
Umweltpakt: Glashandel Maier eröffnet neuen Betrieb in Neustadt
Große Zuversicht
Mit einer „Garage“ in Fechheim als Zwei-Mann-Betrieb hat vor sieben Jahren für Stefan Maier das Dasein als Flachglasgroßhändler begonnen: Am
23. April eröffnete „Glashandel Maier – Glasideen, die faszinieren“ seine
neuen und hochmodernen 200 qm großen Ausstellungs- und Büroräume in
der Röntgenstraße von Neustadt bei Coburg.
Zu Gründerzeiten im Jahre 2003, so Maier,
„hatte das Handwerk gerade keinen goldenen
Boden.“ Dank treuer Kunden und hervorragender Mitarbeiter, sowie seiner unermüdlich
arbeitenden Familie könnten sie alle stolz auf
das Erreichte sein: „Wir konnten unsere Umsätze kontinuierlich steigern.“
Neben Oberbürgermeister Frank Rebhan
(„schön was Sie aus dieser Brache gemacht
haben“) und Landrat Michael Busch gratulierte
auch Ministerialdirigent Dr. Bernd Witzmann
und überreichte eine Urkunde in Vertretung
für Umwelt- und Gesundheitsminister Söder
für die Aufnahme in den Umweltpakt Bayern,
wo bereits 5500 Unternehmen eingetragen
sind: „Wir sind froh einen weiteren Partner
gewonnen zu haben und können es nur wiederholen: Ökonomie und Ökologie sind heutzu-
tage kein Widerspruch mehr.“ Zwischen zwei
und fünf Prozent Gesamtkosten könnten durch
ökologische Maßnahmen eingespart werden:
„Das ist mehr als ein Zeichen für umweltbewusstes und nachhaltiges Wirtschaften.“
INNOVATION &
UMWELT
Ihr Ansprechpartner
Diplom-Kaufmann
Rico Seyd
Referent
Tel.: 09561 7426-46, Fax: 09561 7426-50
E-Mail: seyd@coburg.ihk.de
bekanntmachungen
Änderung der
Anlage zur Gebührenordnung (Gebührentarif) der
IHK zu Coburg
Die Vollversammlung der Industrie- und
Handelskammer zu Coburg beschloss in
ihrer Sitzung am 04. Dezember 2009, die
Anlage zur Gebührenordnung der Industrieund Handelskammer zu Coburg gemäß § 4
Satz 2 Ziffer 2 IHKG und § 4 Absatz 2 b wie
folgt zu ändern:
a)Gebühren für
Weiterbildungsprüfungen
(1)Berufliches Bildungswesen
Fortbildungsprüfungen ohne
Materialkosten
50,-- bis 600,-- EUR
- Wiederholung von Prüfungsteilen
25,-- bis 300,-- EUR
b)Ursprungszeugnisse und„
Bescheinigungen
(4)Außenhandel
a) Ausstellung von Ursprungszeugnissen
1 Original mit 2 Kopien
7,-- EUR
jede weitere Kopie
2,-- EUR
b) Bescheinigung von Handels rechnungen und Beglaubigung
sowie Bescheinigung von
Sonstigen Warenbegleitpapieren
7,-- EUR
Jede weitere Kopie
2,-- EUR
(9)Unterrichtung nach dem
Gaststättengesetz
Teilnahme einschl.
Bestätigungsurkunde
50,-- EUR
Zweitschrift der Bestätigungsurkunde
10,-- EUR
Coburg, 04.12.2009
Friedrich Herdan
Präsident
Gerold Gebhard
Hauptgeschäftsführer
Die vorstehenden Änderungen der Anlage zur
Gebührenordnung (Gebührentarif) wurden vom
Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft,
Infrastruktur, Verkehr und Technologie mit
Schreiben vom 23.03.2010, Aktenzeichen IV/3 6011d/10/1 genehmigt. Die Änderungen werden
hiermit ausgefertigt und im Mitteilungsblatt
der Industrie- und Handelskammer zu Coburg
„Unsere Wirtschaft“, Ausgabe 05/2010 veröffentlicht.
Arbeitsjubiläen
50 Jahre
Karl-Heinz Scheler, Leiter Betriebsbetreuung, bei Gaudlitz GmbH, Coburg.
40 Jahre
Antonie Schramm, Teamassistentin, bei Schenker Deutschland AG Service Center IT, Coburg;
Monika Angermüller, Sachbearbeiterin Finanzwesen, Erwin Brückner, Werkzeugmechaniker, Klaus Horcher, Werkzeugmechaniker, Otto Poppe, Leiter Bemusterung,Gunter Weidenhöfer, Werkzeugmechaniker,
bei Gaudlitz GmbH, Coburg.
25 Jahre
Jürgen John, Anwendungsprogrammierer, bei Schenker Deutschland AG Service Center IT, Coburg.
Frank Bonnawitz, Mitarbeiter Qualitätsmanagement, Berndt Hartel, Kunststoff-Formengeber, Volker
Leitzinger, Werkzeugmechaniker, Roland Mäusbacher, Kalkulator, Jürgen Schweiger, Meister Reinraumfertigung, Robert Seitz, Leiter Kompetenzzentrum, Norbert Weschenfelder, Mitarbeiter PPS, bei Gaudlitz
GmbH, Coburg.
HR-Eintragungen
Neueintragungen
Ingo Leicht GmbH, Max-Roesler-Str. 14, 96476 Bad Rodach; Nexolve GmbH, Gustav-Freytag-Weg 14, 96450
Coburg; Tontopf e.K., Ketschendorfer Str. 82-84, 96450 Coburg; franconpharm Arzneimittel Limited,
Zweigniederlassung Deutschland, Alexandrinenstr. 1, 96450 Coburg; SONeX GmbH, Bahnhofstr. 22, 96465
Neustadt; OK Immobilien- und Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt), Grafengasse 2, 96450 Coburg;
Wahnsinn in Weiß UG (haftungsbeschränkt), Röntgenweg 2, 96450 Coburg; Jäger Transporte e.K.,
Untere Burgstr. 4, 96465 Neustadt.
Löschungen
Photo & Dokumentation Uwe Dzyck e.K., Heiligkreuzstr. 28, 96450 Coburg; Ingo Leicht Kfz-Meisterbetrieb e.K., Max-Roesler-Str. 14, 96476 Bad Rodach; GEO-Reisebüro für individuelles Reisen GmbH,
Drosselweg 10, 96253 Untersiemau.
Bayerisches Wirtschaftsministerium bereitet Italienreise vor
Staatssekretärin Hessel lädt
Logistikunternehmer ein
Die Bayerische Staatsekretärin für Wirtschaft,
Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Katja
Hessel, wird vom 6. bis 8. Oktober 2010 mit einer Wirtschaftsdelegation nach Triest, Italien,
reisen. Das Angebot der Delegationsreise richtet sich insbesondere an Geschäftsführer von
Unternehmen aus der Logistikbranche sowie
Interessensvertreter der Branche.
Ziel der Reise ist es, durch Gespräche mit Entscheidungsträgern aus Staat und Wirtschaft
zu einer Intensivierung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen beizutragen, neue Kooperationsfelder zu erschließen und bestehende zu
vertiefen.
Im Zuge der EU-Osterweiterung haben die
Nordadria-Häfen in den letzten Jahren für Bayern weiter an Bedeutung gewonnen. Bayern
setzt sich daher vor allem für eine Verbesserung
der alpenquerenden Schieneninfrastruktur ein,
damit die bayerische Exportwirtschaft nicht allein von den zunehmend überlasteten Nordseehäfen abhängig ist. Der Hafen von Triest ist für
die verladende Wirtschaft in Bayern von besonderer Bedeutung.
Interessierte bayerische Unternehmen aus der
Logistikbranche werden gebeten, ihr Interesse
an einer Teilnahme bis 26. Mai 2010 schriftlich mitzuteilen.
Kontakt: Bayerische Gesellschaft für Internationale Wirtschaftsbeziehungen mbH, Bayern
International, Frau Martina Gsedl, Landsberger Straße 300, 80687 München
Tel.: 089 660566–202, Fax: –150,
E-Mail: mgsedl@bayern-international.de
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Bayerisches Staatsministerium für
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
Mit Ausbildung erfolgreich in die Zukunft!
Mit der gravierendsten Finanzmarktkrise seit 80 Jahren und der
schwersten Rezession seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland
war 2009 wirtschaftlich ein außergewöhnlich schwieriges Jahr.
Dennoch hat die bayerische Wirtschaft hohe Ausbildungsbereitschaft und
damit unternehmerische Weitsicht unter Beweis gestellt. Dank dieses unermüdlichen Einsatzes stand auch im vergangenen Jahr allen ausbildungsfähigen und –willigen Jugendlichen in Bayern ein Qualifizierungsangebot
als Voraussetzung für einen gelungenen Start in das Berufsleben zur
Verfügung. Allen Ausbildungsbetrieben möchten wir hierfür im Namen
der Bayerischen Staatsregierung unseren Dank und unsere hohe Annerkennung aussprechen.
Martin Zeil
Bayerischer Staatsminister
für Wirtschaft, Infrastruktur,
Verkehr und Technologie
Qualifizierte Fachkräfte sind das große Plus des Wirtschaftsstandortes
Bayern und für seine Zukunftsfähigkeit mehr denn je von hoher Bedeutung. Denn Wissen und Fähigkeiten motivierter Mitarbeiter bilden als der
vielfach zitierte „Rohstoff Geist“ die Grundlage für Innovationen, die für
den Wirtschaftsstandort Bayern unverzichtbare Voraussetzung für unternehmerische Erfolge und Wachstum sind.
Daher unsere dringende Bitte an alle bayerischen Unternehmen – gerade
auch im Hinblick auf die Gefahr eines wachsenden Fachkräftemangels:
Lassen Sie in Ihrem hohen Engagement für die Ausbildung im eigenen
Betrieb nicht nach! Die Ausbildungsberater der Handwerkskammern und
der Industrie- und Handelskammern werden Sie dabei gerne unterstützen.
Martin Zeil
Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur,
Verkehr und Technologie
Katja Hessel
Staatssekretärin im
Bayerischen Staatsministerium
für Wirtschaft, Infrastruktur,
Verkehr und Technologie
Katja Hessel
Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium
für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie