Kompetenzatlas Logistik
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Kompetenzatlas Logistik
neuer Umschlag_Kompetenzatlas.qxp 02.09.2005 12:42 Seite 1 Projekt Ruhr GmbH Berliner Platz 6 – 8 45127 Essen Telefon (02 01) 102 28 00 Fax (02 01) 10 22 80 10 Kompetenzatlas Logistik info@projektruhr.de www.projektruhr.de Kompetenzatlas Logistik Logistik im Ruhrgebiet – Struktur und Entwicklungsperspektiven Eine Initiative der Projekt Ruhr GmbH Eine Initiative der Projekt Ruhr GmbH neuer Umschlag_Kompetenzatlas.qxp 02.09.2005 12:42 Seite 2 Kompetenzkarte Logistik an der Ruhr Herausgeber: Projekt Ruhr GmbH Berliner Platz 6-8 45127 Essen Redaktion: Eva Kießler Ansprechpartner: Johannes Peuling Telefon (0201) 102 28 00 Fax (0201) 10 22 80 10 info@projektruhr.de www.projektruhr.de Texte und Kartengrundlagen: SCI Verkehr GmbH Hardefuststraße 11-13 50677 Köln Telefon (0221) 93 17 80 Telefax (0221) 931 78 78 www.sci.de Satz und Layout: MediaCompany Berlin GmbH Limpericher Str. 10 53225 Bonn Telefon (0228) 90 96 60 Telefax (0228) 909 66 33 www.mediacompany-berlin.de Fotos: Bildarchiv NRW, Deutsche Post, Flughafen Dortmund, MEV, Projekt Ruhr GmbH, RTG, Universität Bochum, Universität Dortmund Stand: August 2005 77 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas_b.qxp 02.09.2005 12:10 Seite 1 Inhalt Vorwort: Metropole Ruhr – die Logistikregion in Europa ............................. 2 Zentrale Position in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Unsere Stärke: Ein System von Logistikknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Standort für europäische Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Unternehmen nutzen das Logistiknetz ................................................. 38 Logistik und IT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Wissenschaft und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Aus- und Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Arbeitskräfte in der Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Kompetenzkarte ........................................................................... 77 1 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas_b.qxp 02.09.2005 13:03 Seite 2 Vorwort Metropole Ruhr – die Logistikregion in Europa Die Logistikwirtschaft ist heute einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Metropole Ruhr, die ein Standort der Superlative ist: Hier gibt es das dichteste Wasserstraßennetz in Europa mit rund 70 privaten und elf öffentlichen Häfen. In Duisburg liegt der größte Binnenhafen Europas mit Zugang zu den Seehäfen im Beneluxraum, Dortmund hat den umfangreichsten Kanalhafen Deutschlands und ist das Kompetenzzentrum in der E-Logistik. Im östlichen Ruhrgebiet entwickeln sich ideale Standorte für Handelsunternehmen mit Verteillogistik. In Herne, Herten und Gelsenkirchen entsteht der Last Mile Logistik Park. Rund 3.000 Logistikunternehmen machen die Region zum Logistikriesen in Europa. Mit mehr als acht Prozent ist der Anteil dieser Branche am Bruttoinlandsprodukt der Region so hoch wie nirgendwo sonst in Deutschland. Mit der nun vorliegenden Fortschreibung des Kompetenzatlas Logistik legt die Projekt Ruhr GmbH zum zweiten Mal einen aktuellen Überblick über die Struktur und die Entwicklungsperspektiven des Kompetenzfeldes Logistik im Ruhrgebiet vor. Er ist ein bislang einmaliges Instrument für das Standortmarketing und die Akquise von Neuansiedlungen für den Logistikstandort Ruhrgebiet und gibt einen differenzierten Überblick über die Struktur, die Leistungsfähigkeit und die Entwicklungsmöglichkeiten des Kompetenzfeldes Logistik in der Region. Er beantwortet damit entscheidende Fragen ansiedlungswilliger Unternehmen und zukünftiger Investoren. Sie finden hier Daten über Potenziale und Infrastruktur der Logistikdienstleistungen, des Verkehrs sowie über Güterströme, über das System logistischer Knotenpunkte, Logistikparks und freie Flächen, Standortinitiativen, IT-Entwicklungszentren sowie Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, aber auch über Wissenschaft, Forschung und IT-Unterstützung. Kurz: Dieses Kompendium liefert einen in dieser Form einzigartigen Überblick über alle Logistikaktivitäten und -kompetenzen in der Region, und belegt konkret, dass diese Stärke immer mehr Investoren überzeugt. Nach der Lektüre werden Sie überzeugt sein: Die Bündelung aller Kräfte ist eine unverzichtbare Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Wenn die Metropole Ruhr ihre einzigartigen Potenziale gemeinsam ausspielt, entsteht ein Investitionsstandort von europäischem Rang. In der Logistik haben viele Akteure dies erkannt – genau deshalb spielt die Logistik in unserer Region eine so große Rolle. Darauf sind wir stolz. 2 Hanns-Ludwig Brauser Geschäftsführer Projekt Ruhr GmbH Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:50 Seite 3 Zentrale Position in Europa Neben Paris und London ist das Ruhrgebiet die drittgrößte Agglomeration Europas. Zwischen den Flüssen Rhein, Ruhr und Lippe erstreckt sich das Ruhrgebiet auf rund 4.400 qkm. Etwa 30 % der Einwohner Nordrhein-Westfalens wohnen hier. Rund 20 Mio. Menschen im Umkreis sind innerhalb von 2 Stunden erreichbar. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von durchschnittlich 1.208 Menschen pro qkm. Das Ruhrgebiet hat sich wegen seiner zentralen Lage zu einem attraktiven Logistikstandort in Europa entwickelt. Mit 8,3 % des Bruttoinlandsproduktes liegt das Logistikvolumen im Ruhrgebiet weit über dem durchschnittlichen Logistikvolumen in Europa. Die Region verfügt mit ihrer geografisch günstigen Lage, ihrer gut entwickelten Verkehrsinfrastruktur und dem Industriebesatz über hervorragende Voraussetzungen für dauerhaftes Wachstum der Logistikbranche am Standort. Die fast 3.000 Logistikunternehmen im Ruhrgebiet stellen hochwertige Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ihrer Kunden sicher. 3 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas_b.qxp 02.09.2005 12:10 Seite 4 Die Rhein-Ruhr Region im Wirtschaftsradius von 250 km Allein der Rhein-Ruhr Raum erreicht mehr als 50 % des gesamten Bruttoinlandprodukts der Niederlande. Mit einem Radius von 250 km ist er der stärkste Wirtschaftsraum Europas. Die logistischen „Konkurrenzregionen“ in den Niederlanden, Belgien und Deutschland erreichen nur einen Bruchteil der Potenziale der Metropole Ruhr. Rhein-Ruhr Raum (2002) Einwohner: . . . . . . . . . . . . . . 9,6 Mio. Arbeitsplätze: . . . . . . . . . . . 3,84 Mio. Bruttoinlandsprodukt: . . 234,1 Mrd.€ Niederlande (2004) Einwohner . . . . . . . . . . . . . 16,3 Mio. Erwerbstätige . . . . . . . . . . 6,874 Mio. Bruttoinlandsprodukt: . . 466,3 Mrd.€ Belgien (2004) Einwohner . . . . . . . . . . . . . 10,4 Mio. Erwerbstätige . . . . . . . . . . . 3,51 Mio. Bruttoinlandsprodukt: . . . . 283 Mrd.€ Metropole Ruhr Rheinland Benelux 4 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:50 Seite 5 Zentrale Position in Europa EU-Erweiterung macht das Ruhrgebiet zum neuen Logistik-Zentrum Die Metropole Ruhr hat sich zu einer europäischen Logistik-Drehscheibe entwickelt. Mit der EU-Osterweiterung verschiebt sich der geografische Mittelpunkt der EU von den Rheinanlieger-Staaten Benelux und Nord-Ost-Frankreich nach Deutschland. Durch den mit der EU-Erweiterung verbundenen Zentralitätsgewinn entwickelt sich die Metropole Ruhr in stärkerem Maße zu einer Verkehrsdrehscheibe und einem Logistikkompetenzzentrum. Hier treffen, in Ost-West-Richtung und Nord-Süd-Richtung, europäische Verkehrsströme aufeinander. Die geografische Lage der Metropole Ruhr im erweiterten Europa lässt die Region in den nächsten Jahren zu einem wichtigen Standort für europäische Distributionszentren aufsteigen. Im Wettbewerb zu den bisherigen Top-Logistikstandorten Belgien und Niederlande besitzt die Metropole Ruhr durch ihre günstige geografische Lage und die vorhandenen logistischen Kompetenzen einen entscheidenden Vorteil. Hier entsteht ein großer wechselseitiger Güterfluss zwischen West- und Osteuropa. 5 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:50 Seite 6 Europas einzigartiges Netzwerk Die Verkehrsinfrastruktur in der Metropole Ruhr ist ausgesprochen leistungsfähig. Die Anbindung der Metropole Ruhr an die Infrastruktur-Netze der Verkehrsträger, die Verfügbarkeit geeigneter Logistikflächen sowie die Ausstattung und Qualität der Binnenhäfen und Umschlagterminals liegen im Vergleich zu anderen europäischen Regionen über dem Durchschnitt. Darüber hinaus stellt die Metropole Ruhr eine stark frequentierte Zielregion für die Versorgung von gewerblichen Unternehmen und privaten Haushalten dar. 6 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:50 Seite 7 Zentrale Position in Europa Verkehrsinfrastruktur Straße Autobahnen mit überregionaler Bedeutung und zahlreichen Anschlussstellen queren die Region in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung. Sie gewährleisten eine Anbindung an die transeuropäischen Netze. Insgesamt kreuzen 600 km Autobahn, 730 km Bundesstraße und 1.190 km Landstraße die Metropole Ruhr. 7 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:51 Seite 8 Verkehrsinfrastruktur Straße: Unser Netz verbindet Europa Per LKW sind alle wichtigen Agglomerationen der EU aus der Metropole Ruhr innerhalb von höchstens 48 Stunden zu erreichen. Von Duisburg aus können innerhalb von drei Stunden 62,5 Mio. Menschen über die Straße erreicht werden. Mit der Eisenbahn sind es ca. 47 Mio. Dies ist ein europäischer Spitzenwert. Von Berlin aus sind in drei Stunden gerade 15 Mio. Menschen über die Straße und 20 Mio. über die Schiene erreichbar. Paris kann mit 28 Mio. Menschen, die über die Straße und 37 Mio., die über die Schiene erreicht werden können, nicht mit der Erreichbarkeit der Metropole Ruhr konkurrieren. Selbst die niederländische Region Midden-Limburg mit dem Logistikzentrum Venlo bleibt unter den Erreichbarkeitswerten der Metropole Ruhr (48,1 Mio. und 41 Mio.). 8 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:51 Seite 9 Zentrale Position in Europa Verkehrsinfrastruktur Straße: Güterströme National-Inbound: National-Outbound: 165 Mio. Tonnen jährlich über die Straße = ca. 8,2 Mio. Lkw rund 35.700 beladene Lkw täglich! 170 Mio. Tonnen jährlich über die Straße = ca. 8,5 Mio. Lkw rund 37.000 beladene Lkw täglich! 9 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:54 Seite 10 Verkehrsinfrastruktur Straße Die Straßenverkehrsinfrastruktur in der Metropole Ruhr ist ausgesprochen leistungsfähig. Die Bundesautobahnen der Region weisen eine hohe Nutzungsintensität bei weitgehend stabilem Verkehrsfluss und relativ kontinuierlicher Geschwindigkeit auf. Dennoch führt die permanente und außerordentlich hohe Belastung der Fernstraßen zu Überlastung und Staus an neuralgischen Stellen innerhalb kritischer Zeitfenster sowie an Baustellen. 10 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:55 Seite 11 Zentrale Position in Europa Verkehrsinfrastruktur Straße An Messpunkten auf ausgewählten Autobahnabschnitten wird die Verkehrsbelastung im Tagesverlauf erfasst. So können verkehrsarme Zeiten identifiziert werden. Anschließend können Wareneingang und Warenausgang von bereits bestehenden oder anzusiedelnden logistikaffinen Unternehmen ermittelt und mit den Tagesganglinien abgeglichen werden. Durch die Verknüpfung der Tagesganglinien mit Warenein- und -ausgangsdaten ist eine dynamische Betrachtung der unternehmerischen Tourenplanung im Zusammenhang mit der Verkehrsbelastung auf Bundesautobahnen möglich. Das entstehende Flächen-VerkehrsSzenario kann auch bei der Identifikation von notwendigen Erneuerungen und dem gezielten Ausbau der Straßeninfrastruktur angewendet werden. (Quelle: Verkehrsverband Westfalen-Mitte e.V. 2004). Beispiel Tagesganglinie A2 Dortmund Mengede Fahrtrichtung Südwesten – Montags Beispiel Tagesganglinie A2 Dortmund Mengede Fahrtrichtung Südwesten Dienstags bis Donnerstags Beispiel Tagesganglinie A2 Dortmund Mengede Fahrtrichtung Nordosten– Montags Beispiel Tagesganglinie A2 Dortmund Mengede Fahrtrichtung Nordosten Dienstags bis Donnerstags Geschw. Gesamt Geschw. LKW Fahrzeuge LKW 11 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:55 Seite 12 Verkehrsinfrastruktur Schiene Die Metropole Ruhr verfügt über ein dichtes, weit verzweigtes Schienennetz regionaler Eisenbahnen des öffentlichen und nicht-öffentlichen Verkehrs. Die 1.470 km der DB AG werden durch eine Reihe Private Bahnen (NE-Bahnen) ergänzt. Hinzu kommen über 20 Eisenbahnen des öffentlichen Verkehrs in der Metropole Ruhr mit einer Gleislänge von 870 km. Netz der DB AG (ohne Privatschienen) 12 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:55 Seite 13 Zentrale Position in Europa Verkehrsinfrastruktur Schiene: Güterströme 47 Mio. Tonnen jährlich über die Schiene, davon 53 Mio. Tonnen jährlich über die Schiene, davon National-Inbound: National-Outbound: 41 Mio. Tonnen 49 Mio. Tonnen International-Inbound: International-Outbound: 6 Mio. Tonnen 4 Mio. Tonnen 13 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas_b.qxp 05.09.2005 11:47 Seite 14 Verkehrsinfrastruktur Schiene: NE-Bahnen der Metropole Ruhr Die öffentlichen Eisenbahnstrecken sind größtenteils elektrifiziert. Lediglich im Südraum des Kreises Unna existieren nichtelektrifizierte Hauptstrecken. Wichtiger als die reine Präsenz einer ausgebauten Eisenbahninfrastruktur ist deren Befahrbarkeit. In Anbetracht der zu erwartenden Verkehre werden für die Region im Schienenverkehrskonzept daher drei sog. „Neue Abbiegebeziehungen“ vorgeschlagen. Diese sind Castrop-Rauxel Dortmund - Holzwickede, Werne - Bockum-Hövel - Hamm sowie Wittbräuke - Hagen Lethmathe. (Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Integriertes Schienenkonzept für den Güterverkehr in NRW, Düsseldorf, November 2002) Unternehmen Beschäftigte Eigentumsstreckenlänge km Gleislänge km Dortmunder Eisenbahn GmbH 233 19,4 50 33 16.660 Duisport Rail 30 - 94,3 10 660 Eisenbahn und Häfen GmbH, Duisburg 1.292 111,3 505 95 73.400 GELSEN-LOG mbH 10 14,8 18,4 3 750 Hafen Hamm GmbH 9 - 11,5 3 478 Stadthafen Lünen GmbH 3 - 4,2 91 217 Wanne-Herner-Eisenbahn und Hafen GmbH 116 12,4 31,9 8 5.663 Westfälische LandesEisenbahn GmbH 119 119,43 130,9 18 1.098 14 Lokomotiven Beförderte Güter 2004 in 1.000 t Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:56 Seite 15 Zentrale Position in Europa Verkehrsinfrastruktur Wasserstraßen Die Metropole Ruhr verfügt über das dichteste Wasserstraßennetz in Europa. Neben dem Rhein und dem schiffbaren Teil der Ruhr durchqueren der Wesel-Datteln-Kanal, der Datteln-Hamm-Kanal, der Dortmund-Ems-Kanal sowie der Rhein-Herne-Kanal die Region (siehe S. 21 ff). 15 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:56 Seite 16 Verkehrsinfrastruktur Wasserstraßen: Güterströme Binnenschiff 16 56 Mio. Tonnen jährlich über den Wasserweg, davon 30 Mio. Tonnen jährlich über den Wasserweg, davon National-Inbound: National-Outbound: 6 Mio. Tonnen 10 Mio. Tonnen International-Inbound: International-Outbound: 50 Mio. Tonnen 20 Mio. Tonnen Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:56 Seite 17 Zentrale Position in Europa Verkehrsentwicklung Erwartete Zunahme der Güterverkehrsleistungen in Deutschland von 1997 bis 2015 17 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:57 Seite 18 Verkehrsentwicklung Güterverkehrszuwachs in Deutschland nach Verkehrsträgern bis 2015 18 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:57 Seite 19 Zentrale Position in Europa Verkehrsentwicklung Die Entwicklung des Güterverkehrs in NRW liegt im bundesweiten Trend. Die Güterfernverkehrsleistung wird den vorliegenden Prognosen zufolge bundesweit zwischen 1997 und 2015 von 371 Mrd. auf rd. 600 Mrd. t/km um mehr als 60 %, die Güternahverkehrsleistung von 67 Mrd. auf 84 Mrd. t/km um rd. 25 % anwachsen (Quelle: MVEL NRW, 2004). Vor diesem Hintergrund ist der Beitrag aller Verkehrsträger unverzichtbar, um die erwarteten Verkehrszuwächse zu bewältigen. Dies gilt insbesondere, weil in der dicht besiedelten Region Raum für neue Straßen nicht oder allenfalls sehr eingeschränkt zur Verfügung steht. Trotz aller Verlagerungsbemühungen wird allerdings die Straße der Hauptverkehrsträger für den Güterverkehr bleiben. Gegenwärtig werden 58 % der Güterverkehrsleistungen mit dem Lkw erbracht. 19 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:57 Seite 20 Unsere Stärke: Ein System von Logistikknoten System der logistischen Knotenpunkte „trockener“ Containerumschlag „nasser“ Containerumschlag öffentlicher Hafen Flughafen 20 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:58 Seite 21 Unsere Stärke: Ein System von Logistikknoten Logistikkompetenz: Häfen Für den internationalen Handel per Schiff bietet die Metropole Ruhr beste Voraussetzungen. Durch die Notwendigkeit, Massengüter schnell und kostengünstig zu transportieren, hat sich in der Metropole Ruhr das dichteste Kanal- und Hafensystem Europas entwickelt. Etwa 230 km Binnenschifffahrtswege mit einer Reihe von Häfen und Umschlagsanlagen schaffen einen der wichtigsten Stützpunkte der Verkehrsinfrastruktur der Region. Neben den öffentlichen Häfen in der Metropole Ruhr werden von großen verladenden Unternehmen auch private Binnenhäfen an den Flüssen und Kanälen unterhalten. Diese privaten Häfen wie z.B. DU-Walsum sind allerdings auf bestimmte Güter (hier: Erz und Stahl) spezialisiert, während in den öffentlichen Häfen ein breiteres Spektrum an Gütern umgeschlagen wird. 21 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:58 Seite 22 Logistikkompetenz: Häfen Wasserstraßenaffiner Güterumschlag von öffentlichen Binnenhäfen in der Metropole Ruhr Hafen Güterumschlag in Mio. t 2004 Prognose 2015 Duisburg 14,3 17,3 Kreis Wesel (mit Orsoy und Emmelsum) 5,5 5,7 Dortmund 2,8 3,3 Hamm 1,4 1,4 Gelsenkirchen 1,3 1,5 Mülheim 1,0 0,74 Lünen 0,63 1,0 Essen 0,4 0,62 Herne-Wanne 0,45 0,61 Dorsten 0,48 0,27 Wasserstraßenverkehrs- und Hafenkonzept NRW, fortgeschrieben 22 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:58 Seite 23 Unsere Stärke: Ein System von Logistikknoten Logistikkompetenz: Häfen Hafen Duisburg Mit einem wasserseitigen Güterumschlag von 49,2 Mio. Tonnen (öffentliche und private Häfen) im Jahr 2004 ist der Hafen Duisburg der größte Binnenhafen Europas. Jährlich laufen 20.000 Schiffe den Hafen an. Es bestehen direkte Verbindungen zu den ARA-Häfen in den Niederlanden und Belgien (Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam). Darüber hinaus sind auch Norddeutschland, Berlin und Osteuropa über das westdeutsche Kanalnetz auf dem Wasserweg erreichbar. Die Einbindung Duisburgs in das europäische Netz des Kombinierten Verkehrs macht den Hafen zum Hub für internationale Gateway-Verkehre. Vom Duisburger Hafen aus werden regelmäßig 70 europäische Zielbahnhöfe angefahren. Der Hafen Duisburg verfügt über drei große Logistikzentren: Logport, Kaßlerfeld und Ruhrort. Vier Containerterminals mit einer derzeitigen Gesamtkapazität von 800.000 TEU sowie 400.000 qm überdachte Warehouse-Fläche sprechen für sich. 23 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas_b.qxp 02.09.2005 12:11 Seite 24 Logistikkompetenz: Häfen Häfen im Kreis Wesel Die Häfen im Kreis Wesel umfassen die Rheinhäfen Wesel, Rhein-Lippe-Hafen, Emmelsum und Orsoy. Alle Häfen im Kreis Wesel können mit 6er Schubverbänden angefahren werden. Der Anschluss an das überregionale Straßennetz (A3) ist über Bundesund Kreisstraßen sichergestellt. In allen Häfen – außer dem Rhein-Lippe-Hafen – ist ein Gleisanschluss vorhanden. Die Schwerpunkte beim Umschlag liegen im Hafen Wesel bei Steinen und Erden, im Rhein-Lippe-Hafen bei Mineralölprodukten, im Hafen Emmelsum beim Containerumschlag und im Hafen Orsoy bei Kohle und Erz. Die Häfen Emmelsum sowie der RheinLippe-Hafen bieten noch Freiflächen für eine weitere Hafenentwicklung. Hafen Dorsten Der Hafen Dorsten am Wesel-Datteln-Kanal wird gemeinsam mit Unternehmen der Logistikbranche betrieben. Schwerpunkt ist der Umschlag von Massengütern wie Kohle, Baustoffe und anderer loser Güter. Es stehen eine Bandanlage sowie Krananlagen zur Verfügung. Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:59 Seite 25 Unsere Stärke: Ein System von Logistikknoten Logistikkompetenz: Häfen Hafen Dortmund Der Dortmunder Hafen ist der größte Kanalhafen in Europa. Mit der direkten Anbindung an die A 45 und einem eigenen Stadtbahnhof ist der Hafen ein hochwertiger Gewerbestandort, dessen Potenzial weit über die ursprüngliche Hafennutzung hinausgeht. Der gesamte Güterumschlag im Dortmunder Hafen beträgt 2,8 Mio. Tonnen und liegt in den Händen von Privatunternehmen. Bei den Verladegeräten nehmen ca. 40 Krananlagen mit einer Tragfähigkeit bis zu 60 Tonnen den wichtigsten Platz ein. Außerdem stehen 5 Getreidegebläse mit einer Stundenleistung von 130 Tonnen und 5 Mineralölleitungen, die 500 m³ Mineralöl in der Stunde transportieren können, zur Verfügung. Mit dem Container-Terminal Dortmund befindet sich ein bedeutender KLV-Umschlagspunkt mit Verbindungen zu den deutschen Seehäfen im Dortmunder Hafen. Insgesamt sind im Hafen 160 Unternehmen mit ca. 5.000 Beschäftigten und einem Betriebsgelände von 135 ha angesiedelt. Sie kommen aus hafenverbundenen Branchen wie z.B. Umschlags- und Speditionsgewerbe, aber auch aus allen anderen Bereichen der gewerblichen Wirtschaft. Hafen Hamm Mit 1,4 Mio. Tonnen Schiffsgüterumschlag und ca. 500.000 Tonnen Bahngüterverkehr stellt der Hafen Hamm einen der wichtigsten Knotenpunkte in der Region dar. Mit seiner bedarfsorientierten Infrastruktur, den unterschiedlichsten Verlade- und Umschlageinrichtungen und der hohen Massenleistungsfähigkeit gewinnt der Hafen als Güterumschlag- und Verteilzentrum immer mehr an Bedeutung. Durch den 47 km langen DattelnHamm-Kanal ist der Hafen Hamm, und mit ihm die gesamte Region, an das europäische Kanalnetz angeschlossen. Stadthafen Lünen Der Stadthafen Lünen stellt einen Universalhafen für Schüttgüter wie Erze und Stahl sowie Recyclinggüter dar. Zur technischen Ausrüstung gehören 6 moderne PortalDrehwippkräne mit einer Tragkraft bis 20 Tonnen sowie 3 Radlader und 4 Stapler. Darüber hinaus stehen eine Stahlhalle sowie mehrere Allzweckhallen und Silos zur Verfügung. 25 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:59 Seite 26 Logistikkompetenz: Häfen Hafen Gelsenkirchen Der Hafen in Gelsenkirchen ist ein bedeutender Knotenpunkt für Mineralölerzeugnisse und Getreide. Auf einer Gesamtfläche von rund 1.200.000 m2 sind insgesamt 31 Kräne incl. einer Schwergutumschlaganlage mit einer Kapazität von bis zu 250 Tonnen installiert. Der Hafen ist von Motorschiffen mit einer Abladetiefe von bis zu 2,8 m bzw. mit einer Ladefähigkeit von bis zu 4.500 t erreichbar. Mit 18,4 km eigenem Schienennetz und einer schnellen Anbindung an die Bundesautobahnen ist der Hafen sehr gut an die überregionalen Tangenten angebunden. Hafen Herne-Wanne Der Hafen Herne-Wanne ist ein erfolgreicher Knotenpunkt des Kombinierten Güterverkehrs. Mit seiner eigenen Eisenbahn und den Übergabeverkehren an die Railion ist der Standort gut in die europäischen Bahnverkehre eingebunden. Mit dem Ausbau des Rhein-Herne Kanals steigt die maximale Abladetiefe auf 2,8 m. Einen ausgezeichneten Anschluss an die Schiene, Straße und Wasser besitzt das neue Container Terminal Herne (CTH) - das optimale Gateway für Container, Wechselbehälter und Trailer. In der ersten Inbetriebnahme ist der CTH auf 40.000 Umschläge pro Jahr ausgerichtet. Bis Ende 2007 wird die Kapazität kontinuierlich auf 200.000 Kranungen/Jahr erhöht. Hafen Mülheim/Ruhr Eine optimale Verkehrsanbindung in die Rhein-Ruhr-Region ist der Vorzug des Hafens Mülheim am Schifffahrtskanal Ruhr. Autobahn, eigene Hafenbahn und der Anschluss zum Rhein befinden sich in unmittelbarer Nähe. Umgeschlagen werden Halbund Fertigprodukte aus Eisen und Stahl sowie die Wertstoffe Schrott und Altpapier. Für Schwergut-Verladungen steht eine 600 Tonnen Ladebrücke bereit. Hafen Essen Der Hafen Essen ist für die Wirtschaft und Industrie des Einzugsbereiches Essen, Oberhausen, Bottrop und Gladbeck ein wichtiger Umschlagplatz für trockene und flüssige Umschlaggüter. Als Trilogistikzentrum werden hier auf intelligente Weise die drei Verkehrswege Schiene, Straße und Wasserstraße zu Transportketten miteinander verknüpft. Im Hafen stehen mehrere Brückenkräne mit bis zu 30 Tonnen Tragkraft sowie Umschlagsanlagen für Mineralöl zur Verfügung. Der Hafen ist direkt an die A42 sowie mit einer eigenen Hafenbahn ans öffentliche Eisenbahnnetz angebunden. 26 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 18:59 Seite 27 Unsere Stärke: Ein System von Logistikknoten Logistikkompetenz: Containerverkehr „Nasser“ Containerumschlag von öffentlichen Binnenhäfen in der Metropole Ruhr Containerumschlag in Mio. t Hafen 2002 2004 2015 (Prognose) Duisburg 242 320 344 Emmelsum 24 - 31 Dortmund 3 10,4 27 Wasserstraßenverkehrs- und Hafenkonzept NRW, fortlaufend 27 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas_b.qxp 02.09.2005 12:11 Seite 28 Logistikkompetenz: Containerverkehr Neben dem „nassen“ Containerverkehr von der Wasserseite her verfügt die Metropole Ruhr über diverse „trockene“ Containerterminals: ● Terminal Duisburg-Ruhrort Hafen sowie Terminal Hagen der Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) mbH ● CTH Container Terminal Herne ● KV-Terminal im Chemiepark Marl ● Container-Terminal der Firma Nylog (für die Firma Dupont betrieben) in HammUentrop ● in Bönen wird im Gewerbegebiet „Am Mersch“ ein Terminal von der ABX Logistics (Deutschland) betrieben. ● in Unna verlädt die Firma Karstadt auf einem privaten Terminal. Das Kompetenzfeld Logistik im Ruhrgebiet wird weiter gestärkt: Im Kreis Unna entsteht das dezentrale „Logistikzentrum Ruhr Ost“. Das neue Logistik-Verbundsystem soll bereits im Herbst 2005 in Betrieb gehen. Rund 12,5 Millionen Euro kostet das Projekt. An den beiden Güterknoten Unna und Bönen wird künftig die Fracht vom Lastwagen auf den Schienenverkehr und umgekehrt verladen. In der Gemeinde Bönen soll dafür ein schon vorhandenes Terminal ausgebaut und in Unna ein neuer Container-Umschlagplatz entstehen. Das geplante Volumen beträgt in Bönen rd. 210 p.T. sowie in Unna rd. 250 p.T. 28 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:00 Seite 29 Unsere Stärke: Ein System von Logistikknoten Logistiksystem für Containerverkehre Der Containerverkehr ist zur tragenden Säule des globalen Warenhandels geworden. Die Metropole Ruhr ist eines der zentralen Hinterlandgebiete zur Verteilung der Container und der einzelnen Waren aus den Containern. Zwar erschweren Brücken, Schleusen und Kanalgebühren ein dynamisches Wachstum der Containerschifffahrt im Binnenland, gleichwohl stellt der Containerverkehr auf dem Wasser eine echte Alternative zur Straße dar. Im Vergleich zu anderen Hinterlandregionen der großen Seehäfen ist die Bahn/Wasser-Vernetzung der Metropole Ruhr ein wertvoller Standortvorteil. In den nächsten Jahren muss deshalb das System der Logistikknoten in der Metropole Ruhr durch intelligente Projekte zur Erschließung von Containersammelverkehren zu und von den Rhein- und Seehäfen erweitert werden. Dazu plant die Projekt Ruhr GmbH die Durchführung nachstehender Vorhaben: ● vollautomatischer Betrieb auf der Schiene ● Shuttlefunktionen zwischen den Umschlagstandorten 29 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:00 Seite 30 Logistikkompetenz: Luftfracht Der Flughafen Dortmund-Wickede liegt an der Stadtgrenze Dortmund - Unna. Ein neues Abfertigungsgebäude ist realisiert und die Start- und Landebahn ist bereits auf 2.000 Meter Länge (45 m Breite) erweitert worden. Zu den Stärken dieses Flughafens zählen in erster Linie der Service, die schnelle Abfertigung (Flughafen der kurzen Wege), kurze Verbindungen in viele Gebiete Europas mit Anschlussverbindungen in alle Teile der Welt. Der Flughafen verfügt über ein Luftfrachtzentrum mit Zoll-Abfertigung sowie über die Präsenz namhafter Luftfahrtgesellschaften und Luftfracht-Speditionen. Zu den aktuellen Fluggesellschaften zählen: Lufthansa, Easy-Jet, Air Berlin, Luftfahrtgesellschaft Walter mbH und Hapag-Lloyd Express GmbH. Über den Flughafen Dortmund hinaus verfügt die Metropole Ruhr mit den im Umkreis liegenden Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn über exzellente Verbindungen in alle Welt. Kennzahlen Flughafen Dortmund (Quelle: Flughafen Dortmund GmbH) 30 Kennzahlen 2002 2003 2004 Starts/Landungen 41.690 37.879 33.429 Fluggäste 994.508 Luftfracht (t) 5.550 5.267 6.680 Arbeitsplätze 1.581 1.338 1.367 davon: Flughafen Dortmund GmbH 259 274 334 1.023.339 1.179.278 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:00 Seite 31 Standort für europäische Logistik Logistikkompetenz: Logistikparks Logistikparks/-zentren 31 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:00 Seite 32 Logistikkompetenz: Logistikparks Logport, Duisburg: Europa wächst zusammen. In seinem Zentrum: logport. Ein trimodales Logistikzentrum mit allen Vorteilen eines optimalen Logistikstandortes – exzellent ausgestattet und perfekt vernetzt, sowie im Schnittpunkt großer europäischer Verkehrsachsen positioniert. Von hier aus erreicht man die Märkte in ganz Europa – auch die wachsenden EUMärkte Osteuropas. Eingebunden in den Duisburger Hafen – Europas größten Binnenhafen – finden Investoren hier eine völlig neue und hochmoderne Infrastruktur sowie Freiräume für unternehmerische Entfaltung. Last-Mile-Logistik-Park, Herne Im Rahmen eines interkommunalen Entwicklungsprojektes wird in Zusammenarbeit der Städte Herne, Herten und Gelsenkirchen der LAST MILE LOGISTIK PARK (LMLP) entwickelt. Optimale Rahmenbedingungen für Logistik und Handel ergeben sich aufgrund der Zentralität des Standortraumes und des bestehenden Logistik-Know-hows. Alle Flächen liegen in direkter Nähe zu den Hauptverkehrsadern der Region: der A 42, A 2 und einer der wenigen Nord-Süd Verbindungen, der A 43. Weiterhin verfügen einige der Flächen über einen direkten Gleisanschluss bzw. bieten die Möglichkeit der Nutzung des GVZ-Emscher (Güterverkehrszentrum Emscher) als Terminal für den kombinierten Verkehr. 32 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:00 Seite 33 Standort für europäische Logistik Logistikkompetenz: Logistikparks GVZ-EMSCHER Die Region verfügt über ein funktionales System logistischer Knoten, das die Vernetzung der Verkehrsträger über leistungsfähige Schnittstellen ermöglicht. Die günstige verkehrsgeographische Lage des GVZ-Standortes und die Einbindung in regionale und überregionale Verkehrsnetze stellen eine wichtige Voraussetzung für die Logistikwirtschaft dar. LippeMündungsraum Mit einer Länge von 6 km erstreckt sich das rechtsrheinische Gebiet des Lippe Mündungsraumes auf die Städte Wesel, Voerde und die Gemeinde Hünxe. Diese Gebietskörperschaften, ebenso wie der Kreis Wesel und die Stadt Dinslaken, sind Gesellschafter der Rhein-Lippe-Hafen GmbH, deren Hauptaufgabe die Entwicklung des Lippe Mündungsraumes ist. Der LippeMündungsraum mit seiner hervorragenden Verkehrsinfrastruktur, seiner zentralen geographischen Lage und seinem vielseitigen Flächenangebot lässt keine Investorenwünsche offen. Im LippeMündungsraum stehen rund 200 ha sofort verfügbare Freiflächen für die Ansiedlung von Distributions- und Branchenlogistikzentren zur Verfügung. 33 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:01 Seite 34 Logistikkompetenz: Standortinitiativen Logistik Initiative Duisburg Niederrhein Die Ziele der Logistik Initiative sind zum einen die Abstimmung und die Diskussion der Partner untereinander. Unterschiedliche fachliche Schwerpunkte der Mitglieder ermöglichen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der (Weiter)-Entwicklung logistischer und e-logistischer Lösungen. Zum anderen setzt die Logistik Initiative auf eine bessere Positionierung Duisburgs und des Niederrheins als e-Logistik-Standort. In der nationalen und internationalen Fachwelt kennt man den Niederrhein als Standort für die Kernprozesse der Logistik. Seine Stärken und Potentiale in der e-Logistik sind noch weniger bekannt. Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft sind gleichermaßen in der Logistik Initiative vertreten. Jeder Partner bündelt fachspezifisches Know-how in seinem Bereich. Unter dem Motto „Vernetzer vernetzt“ führt die Logistik Initiative dieses Fachwissen zusammen. Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:01 Seite 35 Standort für europäische Logistik Logistikkompetenz: Standortinitiativen Log-Site – Smart Locations for Logistics Die Arbeitsgemeinschaft LogSite versteht sich als Finanzierung Immobilien Logistik-Kompetenz-Center, welches als Public-PrivatePartnership-Projekt mit einem integrierten LeistungsLogistikstandorte angebot und über zwölf Logistikflächen den europäischen Logistikmarkt proaktiv bearbeitet. Ziel von LogSite ist es, die Logistikregion östliches Ruhrgebiet inPersonal Consulting ternational zu kommunizieren sowie neue Logistiker und logistikintensive Branchen in der Region östliches Ruhrgebiet anzusiedeln. Dieses Projekt ist Teil der Landesinitiative Logistik Nordrhein-Westfalen und der regionalen Initiative für das Ruhrgebiet LogNet Ruhr. Die Initiative besitzt zugleich Pilotcharakter für die erfolgsorientierte Logistikentwicklung des Ruhrgebiets. last mile logistik netzwerk gmbh Im Zentrum des Ruhrgebietes haben sich die Städte Gelsenkirchen, Herne und Herten in der last mile logistik netzwerk gmbh zusammengeschlossen, um die gewachsenen Stärken als Kompetenzregion für Last-Mile-Logistik weiter zu entwickeln. Die regionalen Erfolgsfaktoren sind: Lagegunst, Logistik-Know-how und Flächenpotenziale. Die Hauptaufgaben der last mile logistik netzwerk gmbh sind dabei: Regionalmarketing für den Logistikstandort im Zentrum der Metropole Ruhr, interkommunale Koordination der Entwicklung von Logistikflächen und Unterstützung der Vermarktung von Logistikstandorten des Last Mile Logistik Parks. Dabei baut die Gesellschaft die regionale Last-Mile-Kompetenz in ihrem partnerschaftlichen Netzwerk von Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft weiter aus. Die bisherigen Logistikansiedlungen und -erweiterungen in der Netzwerkregion sind eine Erfolgsgeschichte. Aktuell sind 24.000 Personen im Logistikbereich beschäftigt. Allein zwischen 2001 und 2003 sind 1.200 neue Arbeitsplätze in der Logistik geschaffen worden. 35 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:02 Seite 36 Logistikkompetenz: Verfügbarkeit von Logistikflächen 4 12 13 11 10 3 2 18 6 7 16 1 15 8 17 9 14 5 Stand: Mai 2005 Nummerierungen beziehen sich auf die Tabelle auf Seite 37 36 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:02 Seite 37 Standort für europäische Logistik Logistikkompetenz: Verfügbarkeit der Logistikflächen Gesamtfläche des Areals in qm* größte verfügbare Fläche in qm 250.000 250.000 Hamm/Bönen 1.850.000 240.000 DuPont-Gelände Hamm 1.500.000 200.000 4 Interkommunaler Industriepark Dorsten/Marl Dorsten/Marl 700.000 200.000 5 Rheinhausen Duisburg/Logport 2.650.000 170.000 6 Projekt Ewald, ehem. Zechengelände Ewald 1/2/7 Herten 500.000 170.000 7 Industrie- und Gewerbepark Hünxe Hünxe 700.000 120.000 8 Hibernia, Teilfläche B Herne 170.000 95.000 9 Industrie- und Gewerbeareal econova Essen 1.520.000 80.000 10 Hafen/GVZ Hamm 206.000 67.000 11 GI/GE-Gebiet Uentrop-West Hamm 300.000 60.000 12 GI/GE-Gebiet Uentrop Hamm 640.000 50.000 13 Industrie- und Gewerbegebiet „Nordlippepark“ Werne 50.000 50.000 14 Hohenbudberg Duisburg 210.000 40.000 15 Güterverkehrszentrum Emscher -GVZ Emscher- Herne 230.000 20.000 16 Hafen Emmelsum Voerde 20.000 20.000 17 Güterverteilzentrum Ellinghausen Dortmund 70.000 15.000 18 Gewerbe- und Industriegebiet „Am Mersch“ Bönen 1.000.000 12.500 Name des Gebiets Standort 1 Industriezentrum Unna Nord Unna 2 Regionales Industrie- und Gewerbegebiet Hamm/Bönen 3 Nr. Quelle: Arbeitsgemeinschaft LogSite, EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hamm mbH, last-mile-logistik netzwerk GmbH, EntwicklungsAgentur Wirtschaft (EAW) Kreis Wesel, Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH, Wirschaft- und Beschäftigungsförderung Dortmund, Projektgesellschaft Industriepark Dorsten/Marl, Stadt Herten *Bei einzelnen Gebieten ist nicht die Gesamtfläche, sondern es sind nur Teilflächen für Logistikansiedlungen geeignet. 37 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:02 Seite 38 Unternehmen nutzen das Logistiknetz Unternehmen der Logistik – regionale Schwerpunkte Verlader Speditionen Logistiker 38 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:02 Seite 39 Unternehmen nutzen das Logistiknetz Regionaler Schwerpunkt: Duisburg Duisburg – das Logistikhub im Westen Ausgewählte Unternehmen Duisburg steht für die Verbindung von Wasser, Schiene, Straße und Kontraktlogistik. Insbesondere auf dem ehemaligen Hüttengelände in Rheinhausen, das seit 1990 zum Logport entwikkelt wurde, haben sich in den letzten Jahren überregional bedeutende Logistiker angesiedelt. Im vergangenen Jahr hat beispielsweise die Bremer E.H. Harms Automobile Logistics auf dem logport-Areal auf einer Fläche von 100.000 qm ein neues intermodales Auto-Terminal errichtet. Auch die Niederländer entdecken das Ruhrgebiet für sich. Unweit vom logport-Gelände baut die niederländische Logistikgruppe Seacon ihren deutschlandweit ersten Standort im ehemaligen Duisburger Kaiserhafen auf. Im Duisburger logport wird Vos Logistics ein Logistikzentrum mit Siloterminal für den Umschlag, die Lagerung und Kommissionierung von ungefährlichen Produkten der chemischen und vor allem petrochemischen Industrie bauen. In der verladenden Industrie besteht in Duisburg ein Schwerpunkt von Unternehmen aus den Bereichen Stahl und Maschinenbau. Die Tabelle zeigt Beispiele Duisburger Unternehmen des Logistiksektors sowie einiger Verlader. ABX Logistics (Deutschland) GmbH Buhlmann Stahlhandel Carl Spaeter GmbH CM Eurologistik GmbH Geodis Deutschland GmbH Haeger & Schmidt International GmbH HTAG Häfen und Transport AG Huettemann GmbH Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH IHG Logistics GmbH ISPAT Klöckner Stahl und Metallhandel Kühne & Nagel (AG & Co.) KG Lehnkering GmbH New Wave Logistics (Deutschland) GmbH Panopa Logistik GmbH Rheinkraft International GmbH Thyssen-Krupp AG 39 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:02 Seite 40 Regionaler Schwerpunkt: Wesel Wesel – der Speditionsstandort Ausgewählte Unternehmen Die gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur und die kurzen Wege zu den Ballungsräumen Rhein-Ruhr und den Niederlanden/Belgien zeichnet die Region als Standort für zahlreiche Speditions- und Fuhrunternehmen aus. Zusammen mit Duisburg und dem Kreis Kleve bildet Wesel die Logistikregion Duisburg-Niederrhein. Die Tabelle zeigt Beispiele von Speditionsunternehmen im Kreis Wesel. Andryk Logistik GmbH Alfons Greiwing GmbH Duvenbeck Kraftverkehr GmbH & Co. Spedition KG Exel (Hünxe) GmbH Fenneken Spedition Friedrich Dümmen GmbH Spedition u. Lagerung GLS General Logistics Systems Germany GmbH & Co. Greenline Pflanzenlogistik GmbH H & S Schwertransport und Projektspedition GmbH HEEMEX Spedition GmbH Hegmann Transit GmbH Nussbaum GmbH & Co. Speditions KG Paul Günther Kontraktlogistik GmbH Rinnen GmbH & Co. KG Spedition Milz GmbH Stute Verkehrsgesellschaft mbH 40 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:02 Seite 41 Unternehmen nutzen das Logistiknetz Regionale Schwerpunkte: Herne/Herten/Gelsenkirchen Herne/Herten/Gelsenkirchen – der Last-Mile-Logistik-Standort In der Region Herne/Herten/Gelsenkirchen hat sich ein Schwerpunkt von Unternehmen im Bereich der Last-MileLogistik herausgebildet. Gemeinsam haben die Städte die Last Mile Logistik Netzwerk GmbH gegründet. Die Kompetenzen der Region überzeugten auch das Unternehmen Bärwolf Bordüren GmbH & Co. KG in Herne. 2004 investierte Bärwolf in ein neues Logistikzentrum für die Europadistribution. Auch die Pleiss GmbH in Gelsenkirchen investiert weiter in den Standort. Auf 6.000 qm baut der alteingesessene Spezialist für Gastronomie- und Hotelbetriebe, Kantinen und Weinhandel einen Erweiterungsbau eine Lagerhalle mit Tiefkühlhaus. Die Tabelle zeigt Beispiele von Last-Mile-Logistikern in der Region Herne/Herten/Gelsenkirchen. Ausgewählte Unternehmen Aldi GmbH & Co. KG Anton Graf GmbH bofrost* Dienstleistungs GmbH & Co. KG Burgmer Lager & TransportService GmbH & Co. KG Dachser GmbH & Co. KG Eugen Knecht GmbH Franz Morsbach KG HEIM-FROST Lidl GmbH & Co. KG Logistikzentrum Herne Loxx Holding GmbH Phoenix Pharma Handel AG & Co. SGS Germany GmbH Spedition Grewer Stadtparfümerie Pieper Auslieferungslager Tchibo Logistik GmbH UPS Transport GmbH Wrede Logistik GmbH Wüstefeld Logistik GmbH – ein Unternehmen der MÜLLER I DIE LILA LOGISTIK AG 41 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:02 Seite 42 Regionale Schwerpunkte: Dortmund/Unna/Hamm Ausgewählte Unternehmen COLDSTORE HAMM. GmbH CS Parts Logistics GmbH Deutsche Woolworth GmbH DHL Solutions GmbH Doegro Fruchthandel und Import eG EDEKA Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH Elektro-Großhandels Union Rhein-Ruhr GmbH & Co. KG FW Scheiing KG IHG Logistics GmbH IKEA Lager und Service GmbH Karstadt Warenhaus AG KiK Textilien und Non-Food GmbH Manss Fruchtimport KG MDL Logistikzentrum Hamm Plus Warenhandels GmbH Rewe Dortmund eG Rullko Großeinkauf GmbH & Co. KG trinkgut Welser Profile 42 Dortmund/Unna/Hamm – der Handelslogistikstandort In der Region Dortmund/Unna/Hamm sind viele bedeutende Unternehmen der Handelslogistik vertreten. Die Städte Dortmund und Hamm sowie der Kreis Unna bilden zusammen die Logistikinitiative östliches Ruhrgebiet. Im Standortwettbewerb gegen Piacenza und Rotterdam hat sich Dortmund als Standort für ein IKEA-Europalager durchgesetzt. IKEA ist bereits mit einem sogenannten Customer Distribution Center (CDC) in Dortmund-Ellinghausen vertreten. Auch die in Krefeld ansässige Firma „trinkgut“ hat sich entschieden, in dieser Region ihr neues Logistikzentrum zu errichten. Auf einer westlich der Firma MHP in Hamm gelegenen, ca. 138.000 m² großen Brachfläche wird das Unternehmen trinkgut 2005 ca. 30 Millionen Euro investieren. Die Hallengrundfläche allein wird 30.000 m² einnehmen. Die Tabelle zeigt Beispiele von Unternehmen der Handelslogistik in der Region östliches Ruhrgebiet. Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:02 Seite 43 Unternehmen nutzen das Logistiknetz Regionaler Schwerpunkt: Hagen Hagen – der Speditionsstandort im Süden Ausgewählte Unternehmen In Hagen ist eine große Anzahl von Speditions- und Fuhrunternehmen zu finden. Durch das stark frequentierte Umschlagsterminal für den kombinierten Verkehr in Hagen haben sich auch Unternehmen aus dem intermodalen Bereich angesiedelt. Die Tabelle zeigt Beispiele von Speditionsunternehmen und Niederlassungen in Hagen. CDS – Kundenorientierte Automobillogistik GmbH & Co. KG ABX Logistics (Deutschland) GmbH Cordes & Simon Deutscher Paket Dienst NL Hagen Express - Interfracht Internationale Spedition GmbH H.C. Schmidt Nachf. GmbH & Co. KG Hermann Maier Spedition KS - Logistik & Services GmbH & Co. KG LUEG Transport-Kontor, Friedrich E. LUEG GmbH & Co. Ottensmann & Co. KG Panalpina Welttransport GmbH Robert Schmitz Spedition GmbH Schenker Eurocargo (Deutschland) AG Spedition Konze TRANSA Spedition GmbH Wiedemeyer Spedition 43 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:03 Seite 44 Unternehmensbeispiele IKEA Lager und Service GmbH, Werne ● 35 IKEA-Einrichtungshäuser in Deutschland ● Lagerkapazität 615.000 m³, davon 120.000 m³ am Standort Werne ● Customer Distribution Center am Standort Dortmund für die Kundendirektbelieferung in Deutschland, Belgien und den Niederlanden mit jährlich mehr als 500.000 Lieferungen Thyssen Krupp Stahl AG, Duisburg ● Umsatz 6,5 Mrd. EUR ● 19.000 Mitarbeiter ● Produktion von 14,2 Mio. t Flacherzeugnissen aus Qualitätsstahl für 2.100 Kunden in über 80 Ländern ● Führender Hersteller von Qualitätsflachstahl in Deutschland und die Nr. 2 in Europa ● Täglich: 2.000 Tonnen Coils und 400 Tonnen Tafelpakete 44 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:03 Seite 45 Unternehmen nutzen das Logistiknetz Unternehmensbeispiele Rhenus AG & Co. KG, Holzwickede ● Umsatz 1,012 Mrd. Euro ● 5.800 Mitarbeiter ● über 80 Standorte europaweit Brenntag GmbH, Mülheim/Ruhr ● Europas Chemie-Distributeur Nr. 1 ● Umsatz 4,3 Mrd. Euro ● 8.800 Mitarbeiter ● rund 300 Standorte weltweit ● Jährlich: Lieferung von 250 Tonnen Vitamin C. Das entspricht einem Gegenwert von 30 Millionen Zitronen. 45 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:03 Seite 46 Logistik und IT Schwerpunkte der Informations- und Kommunikationstechnologie Logistik-IT-Verbindung 46 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:03 Seite 47 Logistik und IT IT- Schmiede östliches Ruhrgebiet Eine besondere Stärke der Logistikwirtschaft in der Metropole Ruhr ist die Entwicklung logistischer IT-Lösungen. Software zur Steuerung des Materialflusses, der Warenwirtschaft, der Lagerbestände und zur Verknüpfung aller Status-Informationen über die gesamte Lieferkette werden weltweit eingesetzt. Ihr Entstehungsort ist nicht selten die Metropole Ruhr. Insbesondere das östliche Ruhrgebiet verfügt über eine sichtbare Ansammlung von Softwareunternehmen der Logistik. Die Region ist mit mehr als 1.000 Firmen und über 14.000 Spezialisten der größte IT-Standort in Deutschland. Hier liegt das logistische Kompetenzzentrum Deutschlands. Auch die Hardware-Industrie zählt seit einiger Zeit zu den stark entwickelten Branchen in der Region. So gehört z. B. das Unternehmen Maxdata in Marl mit mehr als 1.200 Beschäftigten zu den Spitzenreitern der europäischen IT-Hersteller. Am Rand des Hafens Dortmund befindet sich das Kompetenzzentrum für e-Logistik e-port-dortmund. Unter dem Dach von e-port-dortmund werden Firmenansiedlungen von KMU's und Start-ups der Logistikbranche gefördert. Vor dem Hintergrund des zunehmendes IT-Einsatzes in der Logistik wurden die ITUnternehmen aus Dortmund zu diesem Thema befragt. Rund zehn Prozent geben an, dass wichtige Kunden aus der Logistik-Branche stammen. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der IT-Unternehmen ergibt sich, dass 1.200 Beschäftigte für die Logistikbranche tätig sind. Mehr als acht Prozent der befragten IT-Vertreter sehen in der LogistikBranche eine wichtige Zukunftsbranche für ihr Unternehmen (Quelle: dortmund-project, Dortmunder Branchenbericht 2004). Branche Anzahl der Unternehmen Beschäftigte IT & eBusiness1) 1.100 14.000 2) 660 11.600 1.000 über 20.000 IT & eBusiness Logistik1) 1) Quelle: IHK zu Dortmund (Daten beziehen sich auf den IHK-Bezirk) 2) Quelle: dortmund-project Jahresbericht 2003 (Daten beziehen sich auf die Stadt Dortmund) 47 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:04 Seite 48 IT-Networking LOG-IT-Club e.V., Dortmund Über 40 Unternehmen haben am 01.10.2002 im nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium den LOG-IT Club gegründet. Der LOG-IT Club e.V. versteht sich als Plattform für Unternehmen an der Schnittstelle von Logistik und IT. Die Gründungsidee entstand bei zahlreichen nordrhein-westfälischen Logistik- und IT-Unternehmen, die im Jahr 2002, den von der Landesregierung NRW geförderten eLogisticsWettbewerb aktiv begleiteten.Seit der Gründung ist mit Hilfe des gewählten Vorstands und der Geschäftsstelle ein Unternehmensnetzwerk entstanden, das aktives Networking betreibt. Der „3rd Wednesday“: Ideen treffen Kapital und Know-how Wenn engagierte Gründer und Unternehmer mit guten Geschäftsideen auf erfahrene Ratgeber und Kapitalgeber treffen, so hat dieses Ereignis in Dortmund einen Namen: 3rd Wednesday – die Kontaktbörse für Gründer, Unternehmer, Investoren und Berater. In entspannter Atmosphäre werden alle zwei Monate an jedem dritten Mittwoch im Monat im Kompetenzzentrum e-port-dortmund Kontakte, Erfahrungen und Ideen ausgetauscht und diskutiert. Der 3rd Wednesday fördert somit das generelle Gründungsklima in der Region und leistet einen wichtigen Beitrag bei der Unterstützung neuer und junger Firmen. Der 3rd Wednesday ist ein gemeinsames Projekt der Rhenus AG, der IHK zu Dortmund, der Ruhr Nachrichten und der e-port-dortmund GmbH. Unterstützt wird die Veranstaltung dazu von vielen weiteren Partnern wie dem dortmund-project und der Brauerei Brinkhoff's. 48 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:04 Seite 49 Logistik und IT IT-Förderprogramm Förderprogramm „LogMit“ Seit Januar 2005 läuft mit dem Logistikprogramm Mittelstand (LogMit) ein Förderprogramm der Landesinitiative Logistik NRW, das den Einsatz von eLogistics und modernen Management-Ansätzen im logistischen Mittelstand fördern soll. Das Förderprogramm LogMit dient dazu, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Logistikbranche im Ziel-2-Gebiet des Landes NRW – und damit primär die Unternehmen aus dem Ruhrgebiet – beim anstehenden Strukturwandel zu unterstützen und sie damit zukunftsfähiger zu machen. Die finanzielle Unterstützung und Umsetzung von Modellvorhaben soll dazu beitragen, Barrieren bei der Einführung moderner Informations- und Telekommunikations-Technologien bei KMU zu überwinden und die Installation eines Kooperationsmanagements in der Branche zu forcieren. Das Programm LogMit läuft bis Ende 2006. Die Fördersumme beträgt im Maximum 100.000 €, gefördert werden max. 35 % der Projektkosten. Das Antragsverfahren ist zweistufig und wird durch die Landesinitiative Logistik begleitet. 49 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:05 Seite 50 RFID-Kompetenzen LogID-Lab, Universität Dortmund Das logistische Identifikationslabor LogID-Lab® des Fachgebiets Logistik an der Universität Dortmund bietet Prozessanalysen für alle Anwendungen der Transpondertechnologie. Transponder sind, verglichen mit dem Barcode- und anderen gängigen Kennzeichnungsverfahren, robuster und besser lesbar. Die umfangreiche Geräte- und Demonstratorenausstattung des Identifikationslabors LogIDLab® ermöglicht physikalische Grundlagen- und Performance-Tests und damit die Optimierung von Produktions-, Transport- und Lagerprozessen. Das logistische Identifikationslabor LogIDLab® bietet die Möglichkeit, zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte zum innovativen Einsatz der Transpondertechnologie experimentell zu ergänzen. Open ID-Center, Dortmund Am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) hat im April 2005 ein „Open ID-Center“ geöffnet. Es soll mittelständischen Anwendern beim Aufbau vernetzter Wertschöpfungsketten auf Basis von RFID-Technologien Unterstützung bieten. Als neues Testfeld für RFID-Lösungen dienen ab jetzt die förder- und lagertechnischen Einrichtungen am Fraunhofer-Institut und am Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen der Universität Dortmund in unmittelbarer Nähe. Das neue Zentrum soll insbesondere dem Informationsbedarf kleiner und mittelständischer Unternehmen dienen, die in Sachen RFID gerade durch Erfolgsmeldungen großer Handelskonzerne wie Metro, Wal-Mart und Tesco verunsichert sind. 50 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:05 Seite 51 Logistik und IT RFID-Kompetenzen Extra Future Store, Rheinberg Gemeinsam mit Intel, SAP, IBM und T-Systems sowie zahlreichen anderen Unternehmen entwickelt die METRO Group im Rahmen der Future Store Initiative den Supermarkt der Zukunft. Als „Zukunftswerkstatt“ dient dabei ein Markt der Vertriebslinie Extra in der Ruhrgebietsstadt Rheinberg. Dort werden unter realen Bedingungen Einsatz und Akzeptanz von neuen Technologien im Handel getestet. Ziel sind nutzenorientierte Lösungen, die sowohl dem Handel als auch den Kunden Vorteile bringen. 51 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:05 Seite 52 Ausgewählte Unternehmen der IT- Branche 52 Unternehmen Sitz ACK Software- und Beratungsgesellschaft mbH Dortmund agiplan GmbH Mülheim a.d.R. BOV AG Essen COMIDOS® Software GmbH Kamp-Lintfort F/L/S Fuzzy Logik Systeme GmbH Dortmund GamBit Networking GmbH Dortmund IDS GmbH Herne INPLAN RUHR Informationstechnik GmbH Oberhausen Krupp Timtec Telematik GmbH Lünen LogAgency GmbH Dortmund LOGIBALL GmbH Herne MATERNA GmbH Dortmund myLOGconsult GmbH Dortmund proLogistik GmbH + Co KG Dortmund relamedia GmbH Herne Remira GmbH Dortmund Richard Müller GmbH Dortmund Salomon Automation GmbH Dortmund SDZ GmbH Dortmund Services for Business IT Ruhr GmbH Gelsenkirchen Setlog GmbH Witten Vanderlande Industries Logistics Software GmbH Dortmund w3logistics AG Dortmund Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:06 Seite 53 Wissenschaft und Forschung Standorte der Logistikforschung * Wissenschaft/Forschung * in Gründung 53 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:06 Seite 54 Wissenschaft und Forschung Institut für Materialfluss und Logistik (IML) verzahnt IT und Logistik Die Verzahnung zwischen IT und Logistik macht den Wissenschaftsstandort Ruhrgebiet besonders attraktiv: Das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund ist europaweit das Zentrum für Materialfluss und Logistik. Es berät Unternehmen aus Industrie und Handel in allen Fragen rund um diesen Themenbereich. Es bietet innovative Forschungs- und Entwicklungs-, Engineering- und Beratungsdienstleistungen. Zahlreiche Produkte vom Palettierroboter über Lagersysteme bis zur Simulationssoftware sind hier bereits entwickelt worden. Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) fokussiert sich in Forschung und Entwicklung auf drei Leitthemen: ● Informationslogistik mit Lösungen, die individualisierte, bedarfsorientierte und aktive Informationsflüsse ermöglichen. ● Continuous Software Engineering mit Konzepten, Methoden und Architekturen für den langlebigen Einsatz von Softwaresystemen sowie Learning Technologies, Methoden und Tools zur Umsetzung der arbeitsbegleitenden Aus- und Weiterbildung. ● Learning Technologies Ausgewählte Forschungseinrichtungen in der Metropole Ruhr 54 Einrichtung Sitz Universität Duisburg-Essen Essen/Duisburg Universität Dortmund Dortmund FTK - Forschungsinstitut für Telekommunikation e.V. Dortmund Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik Dortmund Projektgruppe Prolog Duisburg Ruhr-Universität Bochum Bochum Fachhochschule Gelsenkirchen Gelsenkirchen/Recklinghausen SRH Fachhochschule Hamm i.G. Hamm Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:06 Seite 55 Wissenschaft und Forschung Wissenschaft und Forschung Universität Dortmund Durch Partnerschaften und Kooperationen mit Hochschulen und Persönlichkeiten der Forschung in der ganzen Welt ist die Dortmunder Universität fest in der internationalen Gemeinschaft der Wissenschaften verankert. Rund 3.000 Mitarbeiter sind in den Forschungsbereichen der Universität beschäftigt. Das Fachgebiet Logistik beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Teilbereichen Handels- und Transportlogistik, Verpackungsund Entsorgungslogistik sowie den Sondergebieten Krankenhaus- und Gefahrgutlogistik. Außerdem wird auf dem Gebiet der Verkehrssysteme – Schwerpunkt Güterverkehr – und der Verkehrslogistik zur Planung, Steuerung und Optimierung der Waren- und Informationsflüsse zwischen Versendern und Empfängern geforscht. Die Universität versucht ihre Stellung auf dem deutschen Markt als kompetenter Forschungspartner weiter auszubauen und enger mit Unternehmen zusammenzuarbeiten. Ansätze hierfür finden sich mit IKEA Deutschland, der reflex GmbH, der Lufthansa Cargo AG sowie der DB Cargo AG. 55 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:06 Seite 56 eLog-Center, Dortmund Das eLog-Center ist am FTK Forschungsinstitut für Telekommunikation in Dortmund angesiedelt und stellt eine neutrale Instanz dar, die sich als Mittler zwischen Know-how-Anbietern und Praxis versteht. Es soll die Unternehmen des Güterverkehrs und der Logistik für die Chancen des elektronischen Geschäftsverkehrs sensibilisieren. Zusätzlich werden Hilfestellungen bei der Bewältigung der Umstellungsprozesse, die mit dem Wandel vom Transport zum Logistikdienstleister einhergehen, angeboten. Verein zur Förderung innovativer Verfahren in der Logistik e.V., Dortmund Der VVL ist ein unabhängiger Verein, der sich mit innovativen Verfahren in der Logistik befasst. Er ist eine der drei Vereinigungen, die den Deutschen Forschungsverbund Verpackungs-, Entsorgungs- und Umwelttechnik (DVEU) e.V. in Hamburg repräsentieren. Seit seiner Gründung im Jahre 1985 konnte der VVL aufgrund umfangreichen Expertenwissens und langjähriger Erfahrungen seine Aufgabenfelder ständig erweitern. Insbesondere die hohe Aktualität der Forschungsthemen führt zur Vermittlung von Kontakten zwischen Unternehmen in Form von Arbeitskreisen und zur Bearbeitung gemeinsamer Problemstellungen. Durch Mitarbeit in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien erfolgt die Förderung innovativer Verfahren und Techniken. 56 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:07 Seite 57 Wissenschaft und Forschung SRH Fachhochschule Hamm Die SRH Fachhochschule Hamm i.G.* ist eine zur SRH Learnlife AG gehörende private Fachhochschule, die ab September 2005 Logistikstudiengänge anbietet. Die enge Verzahnung mit der betrieblichen und beruflichen Praxis (u.a. Dozenten aus leitenden Unternehmensfunktionen) bietet in Kombination mit einer internationalen Ausrichtung (ausländische Partnerhochschulen/fundierte Fremdsprachenkenntnisse) hervorragende Karrierechancen in der Logistikbranche. Die angewandte Forschung der Hochschule wird bestimmt von den Bedürfnissen und praktischen Problemstellungen der mittelständischen Wirtschaft. * Vorbehaltlich einer Genehmigung der Hochschule und der Studiengänge durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW Ruhr-Universität Bochum Die Ruhr-Universität Bochum ist mit fast 32.000 Studierenden und 6.021 Mitarbeitern die größte Hochschule der Region. Für den Logistikbereich sind in Bochum insbesondere die Forschungsschwerpunkte in den Bereichen der Wirtschaftswissenschaften (Operations-Research) und des Bauingenieurswesens (Verkehrswesen) von Relevanz. Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:07 Seite 58 Fachhochschule Gelsenkirchen Die Fachhochschule Gelsenkirchen verknüpft klassische Ausbildungsrichtungen und moderne Inhalte von Technik und Wirtschaft zu neuen Impulsen im nördlichen Ruhrgebiet und der Emscher-Lippe-Region sowie im Westmünsterland. Die Studiengänge der Fachhochschule liegen auf den Gebieten Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik und Elektrotechnik. Der Standort Recklinghausen der Fachhochschule konzentriert sich auf die Bereiche Transport, Verkehr und Logistik. Institut für „Demand Logistics“, Gelsenkirchen Mit dem neu gegründeten Institut „Demand Logistics“ wird an der Fachhochschule Gelsenkirchen insbesondere im Bereich der Distributionslogistik der „letzten Meile“ geforscht. Das Institut griff das Ziel des Landes NRW auf, das mittlere Ruhrgebiet für Aufgaben der Logistik in der Feinverteilung und auf der letzten Meile bis zum Kunden vorzubereiten. Inzwischen hat die Forschungsgruppe aus rund einem Dutzend Wissenschaftlern einen Forschungsschwerpunkt „Logistikdienstleistungen auf Abruf“ entwickelt und bereits ein erstes Projekt abgeschlossen. Ein Last-Mile-System der Metropole Ruhr: der Tower 24 in Dortmund 58 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:07 Seite 59 Wissenschaft und Forschung Universität Duisburg-Essen Die Universität Duisburg-Essen mit rd. 30.000 Studierenden liegt mitten in der dichtesten Hochschullandschaft Europas. Mit 3.400 Mitarbeitern im wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Dienst nimmt die Hochschule einen vorderen Platz unter den Arbeitgebern in der Metropole Ruhr ein. In der Forschung will sich die Universität mit Logistikthemen positionieren und in den Wettbewerb um Spitzenplätze auf nationaler und internationaler Ebene einschalten. Integration von Stadt und Verkehr, das Mobilitätsverhalten im Personen- und Güterverkehr und eine vernünftig in die Stadtstrukturen eingebundene Abfall- und Verkehrsbewältigung stellen die Schwerpunktthemen der Logistikforschung dar. Dafür wurde mit dem Zentrum für Logistik und Verkehr ein fächerübergreifendes Forschungszentrum gegründet. Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST), Duisburg Der DST e.V. in Duisburg steht den Transportdienstleistern, der Industrie und der Politik als Berater in allen technischen und wirtschaftlichen Fragen zur Verfügung, die die Entwicklung und Umsetzung marktgerechter Transportkonzepte unter Einbindung der Binnen- und Küstenschifffahrt betreffen. 59 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:07 Seite 60 Wissenschaftliche Angebote Die Kraftstoffe des Innovationsmotors der Region sind die wissenschaftlichen Qualifikationen, Grundlagenforschung und fundierte Weiterbildung. 14 Universitäten, Gesamthochschulen und Fachhochschulen bilden in der Metropole Ruhr die dichteste Hochschullandschaft Europas. Die Metropole Ruhr hat sich zu einem Wissenschaftsstandort in den Bereichen Wirtschaft, Logistik, Informatik, Telekommunikation, entwickelt. Mit über 11.000 Studierenden im Fachbereich Informatik werden mehr als die Hälfte der Absolventen von ganz NRW in der Metropole Ruhr ausgebildet. Einrichtung Studiengänge mit logistischer Ausrichtung 60 Universität Duisburg-Essen Logistik Universität Dortmund Logistik, Maschinenbau Wirtschafts- und Sozialwissenschaft Fachhochschule Gelsenkirchen Wirtschaftsingenieurwesen Fachhochschule Bochum Bauingenieurwesen Ruhr-Universität Bochum Wirtschaft FH Dortmund Wirtschaftsingenieurwesen Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:07 Seite 61 Wissenschaft und Forschung Neue Ausbildungs- und Studiengänge Die Universität Dortmund stellt mit über 6.200 Informatikstudenten im Jahr mit Abstand die größte Informatik-Fakultät in Deutschland. Die Stadt Essen unterhält den Wissenstransfer mit mehr als 25 Bildungseinrichtungen im IT-Bereich und verfügt an der Universität über den größten Fachbereich für Wirtschaftsinformatik im deutschsprachigen Raum. Mit den neuen Studiengängen „System Engineering“ bzw. „Master of Science/ Wirtschaftsinformatik“ bietet die Universität Duisburg Essen Bildungsangebote, die den gewachsenen Anforderungen entsprechen. Auch die Ruhr-Universität in Bochum bietet aufgrund ihrer starken Kompetenz im Bereich e-Security neue Ausbildungsgänge zur Verbesserung der Sicherheit in der Informations- sowie der Telekommunikationstechnik an. Logistische Abläufe nicht nur in der Praxis zu erleben, sondern auch durch wissenschaftliches Denken zu erkennen und zu analysieren ist das Ziel des Studienganges „Diplom-Logistiker“, der seit Beginn des Wintersemesters ´98/99 an der Dortmunder Universität angeboten wird. Die Graduate School für Produktionstechnik und Logistik der Universität Dortmund ist eine der sechs neu gegründeten Graduate Schools im Bundesland NordrheinWestfalen. Das Promotionsprogramm basiert auf einem gut strukturierten Curriculum, das darauf abzielt, angehende Forscher innerhalb von drei Jahren zur Vollendung ihrer Dissertationsarbeit zu führen. Die Forschungs- und Promotionsthemen in diesem Programm betonen den interdisziplinären Charakter der Produktionstechnik und Logistik. 61 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:09 Seite 62 Aus- und Weiterbildung Standorte Schwerpunkte Qualifizierungsangebote der Logistik 62 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:09 Seite 63 Aus- und Weiterbildung Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung Die Logistik ist heute unternehmensnotwendig, um die Wertschöpfungsketten zwischen Lieferanten, Herstellern, Handel, Kunden und Dienstleistern effizient zu gestalten. Sie ist zu einem Schlüsselfaktor in der gesamten Wirtschaft geworden. Somit ist in allen Wirtschaftszweigen ein integrales Logistikmanagement und spezifisches LogistikKnow-how erforderlich. Demzufolge steigen die Anforderungen an Führungskräfte, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Logistikbereich, die administrative, planerische und dispositive Aufgaben ausführen. Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf an entsprechend ausgebildeten Fachleuten für den Bereich Logistik in allen Wirtschaftszweigen steigt und damit ein wachsendes Beschäftigungspotenzial darstellt. Aus diesen geänderten Rahmenbedingungen ergeben sich neue Anforderungen an die Qualifizierung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Bereich Logistik und damit an die Ausbildungsinhalte. Die Entwicklung und Abstimmung von Ausbildungsinhalten im dualen System und für Curricula in Hochschulen und Universitäten sowie bei anderen Weiterbildungsträgern ist daher vorrangiges Ziel. Die steigenden und qualitativ neuen Anforderungen richten sich nicht nur an Fach- und Führungskräfte auf dem Gebiet der Logistik. Entscheidend ist nämlich, dass geforderte (Schlüssel-)Qualifikationen nicht über eine primär akademische Ausbildung zu vermitteln sind. Diese sind zwar eng verbunden mit fundierten Kenntnissen in den Bereichen Materialfluss, Fabrikorganisation, Betriebswirtschaft etc. – aber sie können nur in der Konfrontation mit realen Problemen des Unternehmensalltags erworben werden. 63 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:09 Seite 64 Qualifikation – der Schlüssel zum Erfolg Die radikale Umstrukturierung der Gesamtwirtschaft, von der Industrie- und Produktions- zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft, erfordert es, die bestehenden Berufsfelder auf ihre Beschäftigungsreserven hin zu überprüfen sowie neue Berufsbilder zu definieren. Auch die Anforderungsprofile des Berufsfeldes Logistik haben sich in qualitativer und quantitativer Hinsicht geändert. Dem Mangel sowohl an hoch qualifizierten Spitzenkräften als auch dem Mangel an Fachkräften in der Lagerwirtschaft, dem Verkauf/Vertrieb, der Buchhaltung und im Fuhrpark muss entgegengewirkt werden, damit der sich bereits abzeichnende entscheidende Engpass in der Entwicklung der Logistikbranche auch in NRW „an den Wurzeln“ gepackt und gelöst wird. Da sich bisher ein weitgehend gleichartiges Berufsbild Logistik für Studium und duale Ausbildung noch nicht durchsetzen konnte, kommt der beruflichen Weiterbildung die entscheidende Bedeutung für die Qualifizierung von Mitarbeitern/-innen zu. Regionen mit einem ausreichenden Arbeitskräftepotenzial werden einen entsprechenden Wettbewerbsvorsprung reklamieren können. Die Verfügbarkeit qualifizierten Personals ist ein Schlüssel für die Sicherung bestehender und die Ansiedlung neuer Logistikunternehmen. 64 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:10 Seite 65 Aus- und Weiterbildung Berufsausbildung Die breite Palette an drei- bis vierjährigen Ausbildungsberufen im Dualen System bildet die Basis für spätere Weiterbildungsmaßnahmen: vom Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung über die Fachkraft für Lagerlogistik, den/die Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel bis hin zum/zur Industriekaufmann/-frau. Im weiteren Sinne können zudem einige der neuen IT-Berufe dem Bereich der Logistik zugerechnet werden. Kaufmännische Berufe gelten als Bereich des Dualen Systems mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an (Fach-) Abiturienten. Noch ausgeprägter ist der Anteil an Auszubildenden mit (Fach-) Hochschulzugangsberechtigung bei den im Logistik-Bereich auch relevanter werdenden „neuen Berufen“ im IT-Bereich. Vergleichsweise viele junge Menschen mit qualifizierter Schulausbildung ergreifen einen Beruf in der Logistik. Dies zeigt, dass das Duale System in der Logistik als Einstieg in eine Berufslaufbahn mit Aussicht auf Führungspositionen dienen kann. 65 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:10 Seite 66 Kompetenz: Aus- und Weiterbildung Die Logistikwirtschaft bietet jungen Leuten eine Vielzahl von guten Ausbildungsmöglichkeiten in der Metropole Ruhr. Beispielsweise ist das Schiffer-Berufskolleg RHEIN die größte und modernste Einrichtung von zwei Schifferberufsschulen in Deutschland. Die in der Tabelle aufgeführten und direkt der Logistik zuzurechnenden Ausbildungsberufe verdeutlichen, welche Bedeutung die Logistikwirtschaft für den Ausbildungsmarkt in der Metropole Ruhr besitzt. Insgesamt existieren in Deutschland 350 „staatlich anerkannte Ausbildungsberufe“. Die vier exemplarisch aufgezeigten Ausbildungsberufe stellten im Jahr 2004 fast 2 % der Ausbildungsplätze in der Metropole Ruhr. Ausbildungsberuf Gemeldete Ausbildungsstellen in der Metropole Ruhr Insgesamt 30.453 davon Fachkraft für Lagerlogistik (vormals Fachkraft für Lagerwirtschaft ) 164 Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung (vormals Speditionskauffrau/mann) 153 Fachlagerist/in (vormals Handelsfachpacker/in) Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr 70 149 September 2004 66 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:11 Seite 67 Aus- und Weiterbildung Neue Ausbildungsberufe bei Kurier-, Expressund Postdiensten und in der Servicebranche Im Jahr 2004 erfolgte bereits eine inhaltliche Neuausrichtung vieler Berufsbilder in der Logistik, um den steigenden Anforderungen der Branche gerecht zu werden. Das Jahr 2005 steht für neue logistische Berufsbilder insbesondere im Bereich der Kurier-, Express- und Paketdienstleistungen (KEP-Dienstleistungen). Ab 1. August 2005 können in der Branche Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (KEPDienste) in zwei modernisierten Ausbildungsberufen der KEP-Kaufmann bzw. die KEP-Kauffrau zur qualifizierten Fachkraft ausgebildet werden. Außerdem wird mit dem Servicefahrer/der Servicefahrerin ein neuer Ausbildungsberuf für den wachsenden Bereich der Servicedienstleister geschaffen. Mit dem neuen Beruf wurde dem Anliegen der Servicebranche nach Fachkräften Rechnung getragen, die Produktkenntnisse besitzen und vor allem als Dienstleister für den Kundenkontakt vor Ort ausgebildet sind. Die Branche hat für die nächsten Jahre eine erhebliche Zahl an Ausbildungsplätzen in Aussicht gestellt. 67 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:11 Seite 68 Weiterbildungskurse und -seminare Eine breite Vielfalt an Kursen und Seminaren zur Anpassung des beruflichen Wissens an sich laufend verändernde Rahmenbedingungen bietet Maßnahmen auf allen Qualifikationsebenen der Logistik an. Die Angebote der Berufsverbände, Kammern und staatliche Einrichtungen führen zu einem anerkannten Abschluss. Dazu zählen aufstiegsorientierte Fortbildungsmaßnahmen und Umschulungen der IHKen (z.B. Fachwirt/in Verkehr, Meister/in Lagerwirtschaft, Fachkaufmann/-frau für Einkauf und Logistik) sowie berufsbezogene Weiterbildungsstudiengänge (z.B. Logistik für Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Dortmund oder Master Logistikmanagement an der Universität Duisburg-Essen). Umfangreiche Weiterbildungsmaßnahmen, die Kenntnisse und Fertigkeiten unterhalb von Abschluss-Niveau vermitteln, werden von den Weiterbildungsakademien der Kammern und (Fach-)Verbände bis hin zu Management-Akademien angeboten. Hierzu zählt z.B. die Weiterbildung zur Fachkraft für Verkehr und Logistik an der IHK Duisburg. Ausgewählte Weiterbildungseinrichtung Durchführungsort Berufsbegleitendes Angebot IHK-Abschluss IHK-Zertifiziert Bildungszentrum der Wirtschaft am Niederrhein Duisburg Fachkaufmann für Einkauf und Logistik (24 Monate) Technischer Fachwirt (24 Monate) Logistiker RWTÜV Akademie GmbH Dortmund Gepr. Verkehrsfachwirt(in) Gepr. Meister(in) für Lagerwirtschaft Haus der Technik e.V. Essen Verkehrsfachwirt Fachkaufmann für Einkauf und Logisitik 68 Controlling Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:11 Seite 69 Aus- und Weiterbildung Ausgewählte Weiterbildungseinrichtung Durchführungsort Ein- oder mehrtägige Seminare Bildungszentrum der Wirtschaft am Niederrhein Duisburg Erfolgreiche Vertragsgestaltung bei Logistikverträgen; Logistik-Controlling; Lagerlogistik RWTÜV Akademie GmbH Gelsenkirchen Ladungssicherung für Straßenfahrzeuge; Fortbildung zum Gefahrgutbeauftragten/Fortbildungslehrgang gem. § 3 und § 4 GbV (inkl. Prüfung); Haus der Technik e.V. Essen Lagerlogistik; Produktionslogistik; Wirtschaftliche Materialdisposition; Arbeitsablauf- und Materialflussoptimierung; Produktionslogistik Verein zur Förderung innovativer Verfahren in der Logistik e.V. Dortmund Neue Anforderungen des Handels an das Supply Chain Management; Transportverpackungen: maßgeschneiderter Schutz für Qualitätsprodukte; Sicherheit in der Logistik; Maßnahmen zur praxisgerechten Gestaltung der Ladeeinheitensicherung zur Optimierung der Transportkette DEKRA Akademie GmbH Dortmund Ladungssicherung nach VDI 2700a, Ausbildung zum Gabelstaplerfahrer, Gefahrgutfahrer Grund- und Fortbildungsschulung, Gefahrgutbeauftragten Grund- und Fortbildungsschulung DEKRA Akademie GmbH Essen Ladungssicherung nach VDI 2700a, Ausbildung zum Gabelstaplerfahrer, Gefahrgutfahrer Grund und Fortbildungsschulung, Gefahrgutbeauftragten Grund- und Fortbildungsschulung, Sach- und Fachkunde Güterkraftverkehr (IHK) 69 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:11 Seite 70 Weiterführende Studiengänge Eine wichtige Funktion übernehmen die Angebote der weiterführenden Studiengänge, wobei zwischen den akademischen Aufbaustudiengängen und den (beruflichen) Weiterbildungsstudiengängen zu unterscheiden ist. Die akademisch ausgerichteten Studiengänge ermöglichen eine Vertiefung und Spezialisierung auf Basis eines vorhandenen akademischen Abschlusses, wie es im Rahmen des Studiengangs zur/zum „Diplom-Logistikkaufmann/-frau“ an der Universität Dortmund möglich ist. Hierzu gehören auch die MBA-Studiengänge. Andererseits bieten Hochschulen auch „weiterführende Studiengänge“ an, für die ein akademischer Abschluss als Zugangsvoraussetzung nicht zwingend erforderlich ist. Diese in der Regel kostenpflichtigen Maßnahmen gehören eigentlich eher in den Bereich der zertifizierten beruflichen Weiterbildung. FernUniversität Hagen Als erste und einzige Fernuniversität im deutschsprachigen Raum bietet die Hochschule in Hagen durch den systematischen Einsatz traditioneller und neuer Medien den 50.000 Studierenden grundständige Studiengänge mit universitärem Abschluss sowie forschungsorientierte wissenschaftliche Weiterbildung auf einem qualitativ hohen Niveau. Mit ihrer Tradition des betreuten Fernstudiums ermöglicht die FernUniversität ein ortsund zeitunabhängiges Studium neben dem Beruf oder der Familienarbeit, für Studierende in besonderen Lebenslagen oder auch als bewusste Alternative zum Präsenzstudium. 70 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas_b.qxp 02.09.2005 12:11 Seite 71 Aus- und Weiterbildung SRH Fachhochschule Hamm Die SRH Fachhochschule Hamm i.G. ist eine zur SRH Learnlife AG gehörende private Fachhochschule, die ab Herbst 2005 Logistikstudiengänge anbietet. An der Hammer Hochschule kann in einem effizienten Studienmodell ein Bachelor-Abschluss (aufbauend ist ein Master-Abschluss geplant) sowohl in einem Präsenzstudium Logistik als auch bundesweit erstmalig im Rahmen eines berufsbegleitenden Fernstudiums Logistik erworben werden. Ein Studienabschluss ist wahlweise mit einem technischen oder einem betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt möglich. Die enge Verzahnung mit der betrieblichen und beruflichen Praxis (u.a. Dozenten aus leitenden Unternehmensfunktionen) bietet in Kombination mit einer internationalen Ausrichtung (ausländische Partnerhochschulen/fundierte Fremdsprachenkenntnisse) hervorragende Karrierechancen in der Logistikbranche. IT-Center Dortmund (ITC) Auch das IT-Center Dortmund (ITC) spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Wissenschaftsstandorts Ruhrgebiet. ITC bietet den schnellsten Informatikstudiengang in Deutschland (in zwei Jahren zum „Professional in Information Technology“). 71 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:11 Seite 72 LEA! Ziel des Projektes „LEA! – Logistik erweitert Ausbildung“ ist es, die Zahl der Ausbildungsbetriebe und Ausbildungsplätze in den Bezirken der Arbeitsagenturen Wesel Duisburg - Oberhausen - Essen - Gelsenkirchen - Bochum und Recklinghausen zu erhöhen. Dazu sollen kleine und mittlere Betriebe, die derzeit noch nicht ausbilden, von den Vorzügen und Möglichkeiten einer Verbundausbildung in ihrem Betrieb überzeugt werden. Unternehmen, die bereits Ausbildungsbetrieb sind, sollen über die Schiene der gemeinschaftlichen Ausbildung zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen. Zudem wird im Rahmen des Projektes LEA! auch das externe Ausbildungsmanagement übernommen, Kurse angeboten sowie Betriebe und Auszubildende während der gesamten Ausbildung begleitet. Für das Projekt LEA! ist der „Ausbildungsverein LEA!“ gegründet worden, der die organisatorische Plattform der Verbundausbildung und Ausbildungsförderung übernehmen wird. Mit der Gründung eines Vereines soll die Verbindlichkeit und Langfristigkeit der Projektidee dokumentiert werden. LogFactory, Kamen Ziel der „LogFactory“ ist die Durchführung und Vermarktung von Logistik-Weiterbildungsmaßnahmen für unterschiedliche berufliche Anforderungsniveaus nach den Standards der European Logistics Association (ELA). Auf Basis eines hochwertigen und ELAzertifizierten Ausbildungsprogramms werden über die Einbindung externer Dozenten Kurse angeboten. Um eine zielgerichtete Ausbildung zu gewährleisten, werden die Qualifizierungsbedarfe der Kandidaten über standardisierte Tests ermittelt. Daneben werden die Kursmaterialien gegen Lizenzgebühren auch anderen Weiterbildungsinstitutionen zugänglich gemacht. Anfang 2006 werden die ersten Kursteilnehmer der LogFactory im Technopark Kamen die Schulbank drücken. Das Projekt wird mit rund 1,7 Mio. Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW gefördert. Die Lehr- und Studieninhalte entwickelt das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Technik und Didaktik der Universität Dortmund. 72 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:11 Seite 73 Arbeitskräfte in der Logistik Regionaler Logistik-Arbeitsmarkt Gewerblicher Transport Gewerbliche Lager/Umschlag Kaufmännische Angestellte Berater 73 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:11 Seite 74 Regionaler Arbeitsmarkt Die Logistikbranche besitzt im Ruhrgebiet eine besondere verkehrswirtschaftliche und strukturpolitische Bedeutung. Ein optimierter Material- und Informationsfluss sowie die Existenz von leistungsfähigen Logistikdienstleistern zählt zu den wichtigsten Standortfaktoren. Mit der dynamischen Entwicklung der Kommunikations- und Informationstechnologien verfügt die Logistikbranche über ein hohes Innovationspotenzial und schafft neue hochwertige Arbeitsplätze. In der Kernbranche Logistik sind im Ruhrgebiet ca. 79.000 Personen tätig. Dies entspricht einem Anteil von über 30 % an der gesamten Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen in der Kernbranche, die sich wie folgt verteilt. ● 7.900 Beschäftigte in der logistiknahen Industrie (u.a. Verpackungs- und Transportmittel) ● 5.000 Beschäftigte in logistiknahen Dienstleistungen (u.a. Software, Fahrzeugverleih) ● 66.100 Beschäftigte im Bereich der logistikspezifischen Dienstleistungen (u.a. Transport, Umschlag, Lagerung) Zählt man die Mitarbeiter in Industrie und Handel dazu, die ebenfalls mit logistischen Tätigkeiten beschäftigt sind, erhöht sich die Beschäftigtenzahl im Ruhrgebiet auf 160.000 Personen. Duisburg/Kreis Wesel kaufm. Angestellte 19,0 % gewerblich Angestellte Umschlag 34,0 % 74 Berater etc. 0,6 % gewerblich Angestellte Transport 37,4 % Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:11 Seite 75 Arbeitskräfte in der Logistik Der Logistiksektor ist in den Arbeitsmärkten Duisburg und Wesel durch ein stetiges Wachstum der Beschäftigung geprägt. Besonders bedeutsam sind die gewerblichen lager- und umschlagbezogenen Dienstleistungen bei der Entwicklung zusätzlicher Beschäftigung. Die Entwicklung wird sich fortsetzen, auch wenn in einzelnen Bereichen Sättigungstendenzen absehbar sind. Gerade im Wachstumssektor Logistikdienstleistungen ist eine erhebliche Personalfluktuation erkennbar. Im Rahmen des regionalen Entwicklungskonzeptes und seiner Fortschreibung kommt dem Logistiksektor in der Region Herne/Herten/Gelsenkirchen besondere Bedeutung zu. Dies betrifft insbesondere den gewerblichen Transport und die einschlägigen Logistikbereiche. Das östliche Ruhrgebiet (einschl. Dortmund) ist mit einer wachsenden Beschäftigtenanzahl ein führender Standort der regionalen Logistikwirtschaft. Als Standort der Handelslogistik dominiert im östlichen Ruhrgebiet der Bereich des gewerblichen Umschlages und der Lagerung. Östliches Ruhrgebiet kaufm. Angestellte 17,7 % gewerblich Angestellte Umschlag 49,1 % Herten/Herne/Gelsenkirchen Berater etc. 0,9 % gewerblich Angestellte Transport 32,4 % kaufm. Angestellte 17,2 % gewerblich Angestellte Umschlag 47,4 % Berater etc. 0,5 % gewerblich Angestellte Transport 34,8 % 75 Ruhr_Projekt_Kompentenzatlas.qxp 30.08.2005 19:12 Seite 76 Die MEO Region (Mülheim, Essen, Oberhausen) hat ihre besondere Stärke im Verwaltungsbereich. Über ein Viertel der kaufmännischen Angestellten des Logistikbereiches im Ruhrgebiet arbeitet in diesem Sektor. Auch der Anteil der Berater ist in der MEO-Region besonders hoch. Die Region Hagen ist ebenfalls eine logistische Wachstumsregion, die sich insbesondere durch eine hohe Anzahl von Speditionsunternehmen auszeichnet. MEO-Region kaufm. Angestellte 23,5 % gewerblich Angestellte Umschlag 44,3 % 76 Hagen Berater etc. 1,5 % gewerblich Angestellte Transport 30,7 % kaufm. Angestellte 18,8 % gewerblich Angestellte Umschlag 47,6 % Berater etc. 0,6 % gewerblich Angestellte Transport 33,0 % neuer Umschlag_Kompetenzatlas.qxp 02.09.2005 12:42 Seite 2 Kompetenzkarte Logistik an der Ruhr Herausgeber: Projekt Ruhr GmbH Berliner Platz 6-8 45127 Essen Redaktion: Eva Kießler Ansprechpartner: Johannes Peuling Telefon (0201) 102 28 00 Fax (0201) 10 22 80 10 info@projektruhr.de www.projektruhr.de Texte und Kartengrundlagen: SCI Verkehr GmbH Hardefuststraße 11-13 50677 Köln Telefon (0221) 93 17 80 Telefax (0221) 931 78 78 www.sci.de Satz und Layout: MediaCompany Berlin GmbH Limpericher Str. 10 53225 Bonn Telefon (0228) 90 96 60 Telefax (0228) 909 66 33 www.mediacompany-berlin.de Fotos: Bildarchiv NRW, Deutsche Post, Flughafen Dortmund, MEV, Projekt Ruhr GmbH, RTG, Universität Bochum, Universität Dortmund Stand: August 2005 77 neuer Umschlag_Kompetenzatlas.qxp 02.09.2005 12:42 Seite 1 Projekt Ruhr GmbH Berliner Platz 6 – 8 45127 Essen Telefon (02 01) 102 28 00 Fax (02 01) 10 22 80 10 Kompetenzatlas Logistik info@projektruhr.de www.projektruhr.de Kompetenzatlas Logistik Logistik im Ruhrgebiet – Struktur und Entwicklungsperspektiven Eine Initiative der Projekt Ruhr GmbH Eine Initiative der Projekt Ruhr GmbH