comfort sugaring Depilation
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comfort sugaring Depilation
by De com pila tion f or sku t s u g a r i ng rs copyright© Sybille Selbmann Inhalt 1. Willkommen bei COMFORT SUGARING Seite 02 2. Was ist modernes sugaring? Seite 03 3. Was Sie über Zucker wissen sollten 3.1. Wie funktioniert das zuckern? Seite 04 Seite 05 4. Die Haare 4.1. Das Haarorgan 4.2. Der Haarzyklus 4.3. Die Phasen des Haarwachstums 4.4. Die Haartypen 4.5. Die wichtigsten Haarerkrankungen Seite 10 Seite 10 Seite 12 Seite 14 Seite 16 Seite 16 5. Zusammenhang von Hautbild und Haaren Seite 18 6. Reaktionen der Haut auf das sugaring Seite 19 7. sugaring: Depilation oder Epilation? 7.1. Sugaring – dauerhafte Haarentfernung Seite 19 Seite 19 8. Praxis 8.1. Sicherung der Hygiene 8.2. Vorbereitung des Arbeitsplatzes 8.3. Das Arbeiten mit den Kunden/innen 8.4. Durchführung der Sugaring-Behandlung 8.4.1. Auftragetechnik 8.4.2. Entfernung 8.5. Zuckern des Gesichts/Terminalhaare/Intermediärhaare/Vellushaare 8.6. Zuckern des Nackens/Terminalhaare 8.7. Zuckern der Arme/Intermediärhaare/Terminalhaare/Vellushaare 8.8. Zuckern der Achseln/Terminalhaare 8.9. Zuckern der Brust/Rücken/Terminalhaare 8.10. Zuckern der Beine/Intermediär Haare/Vellushaare 8.11. Zuckern des Intimbereiches/Terminalhaare Seite 20 Seite 20 Seite 21 Seite 21 Seite 22 Seite 22 Seite 22 Seite 23 Seite 24 Seite 25 Seite 25 Seite 26 Seite 26 Seite 27 Marketingmaßnahmen Anamnesebogen Fremdwörter Ziel: Schutz des Arbeitnehmers und des Kunden Prüfungsfragen Seite 29 Seite 30 Seite 32 Seite 34 Seite 35 Überarbeitet 2014 Copyright© Sybille Selbmann 2 1. Willkommen bei COMFORT SUGARING Sie haben sich verbindlich zum Depilationskurs bei COMFORT SUGARING angemeldet und wollen Ihre Dienstleistungspalette mit sugaring erweitern. Die Arbeit am menschlichen Körper erfordert es, die Anatomie und Physiologie der Haut genau zu kennen um die Auswirkungen unseres persönlichen Handelns auf den Körper zu verstehen. Diese Unterlagen unterstützen Sie bei Ihrer verantwortungsvollen Arbeit, indem Sie Ihnen wichtige theoretische Grundlagen des sugarings vermitteln. Seit 2005 bilden wir im In- und Ausland aus. Unser Ausbildungskonzept basiert auf den Erfahrungen zahlreicher Anwender im In– und Ausland, die in der täglichen Praxis gesammelt werden. Demzufolge befindet sich diese Konzeption in stetiger Entwicklung. Vor Ihnen liegt die 7. Überarbeitung der Schulungsunterlagen. Sollten Sie Vorschläge zur Verbesserung haben teilen Sie mir diese gerne mit. Sugaring ist ein Handwerk und wie bei jedem Handwerk werden Sie es von Mal zu Mal besser beherrschen. Unser Gehirn benötigt mindestens 28 Tage bis wir Bewegungsabläufe automatisiert haben. Was so simpel aussieht, ist in der perfekten Ausführung nicht einfach. Es ist also nach dem Kurs zwingend erforderlich täglich zu üben, damit Sie eine Grundroutine erwerben. Sie kennen diese Problematik von der Fahrschule. Solange Sie die Technik nicht automatisiert haben, fällt es Ihnen schwer, individuell auf Situationen zu reagieren. Der Beginn kann ein wenig mühselig sein. Bedenken Sie, Ihre Kunden/innen können sich nicht selbst in guter Qualität zuckern und nicht jeder Mitbewerber, der Zuckern anbietet, sichert eine hohe Qualität bei der Arbeit. Unser Team, das in Deutschland und Österreich präsent ist, begleitet Sie gerne auf Ihrem Weg. Nutzen Sie die angebotenen Konsultationen oder Zuckertreffen in Ihrer Region, um Ihr Wissen sowie Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten immer wieder zu vervollkommnen. Um aktuelle Werbeaktionen oder Neuigkeiten zu verfolgen, können Sie sich mit eigenem Passwort und Benutzernamen im Anwenderforum einloggen. Dort erfahren Sie News, Angebote und können Ihre Fragen stellen. Ihre Bestellungen können Sie auch unproblematisch online abwickeln. Von 07.30 Uhr bis 15.00 Uhr erreichen Sie uns in der Deutschland Zentrale persönlich. Gerne beantworten wir oder die Trainer Ihre Fragen. Über den Umkreisfinder zeigen wir den Kunden/innen an, wo sie Sie mit Ihrem Geschäft finden. Sollten Sie noch nicht im Internet präsent sein, unterstützen wir Sie dabei. Viel Spaß beim Studium! Sybille Selbmann (Mastereducator) Copyright© Sybille Selbmann 3 2. Was ist modernes sugaring? Zucker wird seit mehreren tausend Jahren nicht nur zum Süßen von Speisen eingesetzt, sondern auch als Heilungs- und Schönheitselixier. Im medizinischen Bereich wird Einfachzucker heute u.a. als Glucose Tropf genutzt. Aber auch - zur Wundheilung, speziell bei Verbrennungen und - zum Desinfizieren von Wunden Kosmetisch wird Zucker genutzt zur - Epilation - Exfoliation/Peeling - Regeneration - Feuchtigkeitsbindung in kosmetischen Produkten Sugaring hat sich in den letzten 10 Jahren als professionelle Haarentfernungs-technik etabliert. In vielen mediterranen Ländern war und ist diese Form der Enthaarung bereits im Privatbereich, unter anderem aus religiösen Gründen, gängige Praxis. Dabei besteht das Ziel darin irgendwie unerwünschte Behaarung zu entfernen. Oft ist diese Prozedur mit blauen Flecken und Schmerzen verbunden, die billigend in Kauf genommen werden. Seit 2002 beschäftige ich mich tagtäglich mit sugaring und bin zu dem Schluss gekommen, dass modernes sugaring ein komplexer Prozess ist, der durchaus mit einer vollständigen Kosmetikbehandlung vergleichbar ist. Warum? Selbstverständlich wird durch das sugaring die Haut von ungewolltem Haarwuchs befreit, aber bei genauer Betrachtung des Prozesses passiert viel mehr. Durch das Auftragen von Zuckerpaste wird die Haut porentief gereinigt und desinfiziert. Die Hand Zuckerpaste besteht aus Glucose, Fructose und wenig Wasser (maximal 9%). Sie wirkt auf Grund ihrer Konsistenz und Zusammensetzung reinigend und desinfizierend. Wir tragen die Paste körperwarm, mit sanft massierenden Bewegungen auf, um die Poren nicht zu schließen und keine unnötigen Schmerzen zu erzeugen. Dabei achten wir darauf sie gegen die Haarwuchsrichtung aufzutragen, also in Lymphflussrichtung. Unsere sanfte Auftrage- Technik regt also den Lymphfluss an. Beim zügigen, flachen Abnehmen der Zuckerpaste entsteht ein Vakuum, das dass Bindegewebe lockert und die Mikrozirkulation aktiviert. Das ist der Grund dafür, dass die Haut nach dem Zuckern praller aussieht. Die Zuckerpaste verfärbt sich weißlich, weil überschüssige Korneozyten entfernt werden. Das heißt wir peelen die Haut. Bei der Haarentfernung entstehen Mikroverletzungen. Quantität und Qualität werden durch den Bewuchs und den Haar Typ bestimmt. Bei der Entfernung von Terminalhaar sind die Verletzungen tiefer als bei der Vellushaarentfernung. Genaueres werden Sie im Kapitel Haar erlesen. Diese Verletzungen muss der Körper reparieren, das heißt, die Haut muss sich regenerieren. Um der Gefahr des Verlustes an Körperflüssigkeit zu begegnen bzw. zu verhindern das Erreger oder Schadstoffe eindringen, muss die Haut nach dem Zuckern fachgerecht gepflegt und geschützt werden. Die Haut muss von uns bei ihrer Reparatur unterstützt werden. In unserer Verantwortung liegt es, dass Substanzen, die nicht in die Haut gehören, wie Parfümstoffe, Parabene usw. nach dem sugaring nicht verwendet werden. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Prozedur des Sugarings mit einer vollständigen Kosmetikbehandlung zu vergleichen ist. Sie erfordert das verantwortungsbewusste Handeln der „Zuckerer.“ Modernes sugaring ist ein komplexer Prozess. Copyright© Sybille Selbmann 4 Wir benötigen für die Arbeit moderne Zuckerpasten und spezielle Vor- und Nachbehandlungs-produkte um optimale Resultate für die Kunden zu sichern. Im Orient wurde Zucker mit Zitrone aufgekocht, um die notwendigen Molekülketten zu erzeugen. Professionelle Zuckerpasten des 21. Jahrhunderts sind rein. Sie enthalten ein optimales Verhältnis von Glucose und Fructose und ermöglichen eine qualitativ hochwertige Arbeit. Das heißt, die Arbeit wird weniger schmerzhaft für den Kunden und die Haarentfernung wird effektiver. Wir arbeiten mit den Produkten der Firma PANDHY’S World Wide, dem Pionier des Sugarings. PANDHY’S™ und comfort sugaring-Produkte sind speziell für die moderne Zuckeranwendung entwickelt worden. Den Produktkatalog finden Sie auf unserer web Site www.comfort-sugaring.de. Überall in Europa arbeiten PANDHY’S™ Partner nach einem einheitlichen Qualitätssicherungssystem. Handzuckerpaste erhalten nur Anwender, die von comfort sugaring oder PANDHY’S zertifiziert wurden. Mehr Informationen über PANDHY’S™ finden Sie unter www.pandhys.com. 3. Was Sie über Zucker wissen sollten Zucker ist ein Sammelbegriff für süß schmeckende, organische Verbindungen. In der Geschichte wurde er auch als weißes Gold bezeichnet. Zucker ist ein nachwachsender Rohstoff, der zunehmend an Bedeutung auf dem Weltmarkt gewinnt, da er zur Herstellung von Bioethanol und Biodiesel benötigt wird. Chemisch gesehen ist Glucose (Zucker) ein Kohlenhydrat. Glucose sowie Fructose, sind Einfachzucker (Monosaccaride). Die Glucose dient allen Lebewesen als Baustoff und ist die Basis für die Energieproduktion der Zellen. Deshalb gibt es keine Lebewesen mit Glucose Allergie. Bekommt eine Zelle keine Energie oder keinen Sauerstoff, dann stirbt sie. Da Glucose in jede unserer Zellen muss, ist sie sehr klein. Der Molekülradius ist 130 nm oder 180 Dalton. Diese Größe macht das sugaring erst möglich. Chemische Fakten über Zucker: Disaccharide (veraltet Zweifachzucker) sind organisch-chemische Verbindungen aus der Gruppe der Kohlenhydrate mit der allgemeinen Summenformel CnH2n−2On−1. Bei ihnen sind jeweils zwei Monosaccharide (Einfachzucker) kovalent über eine glycosidische Bindung verknüpft. Die Hyaluronsäure ist eine makromolekulare Kette aus Disacchariden, die wiederum aus je zwei Glucosederivaten bestehen: D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-glucosamin. Nur zum Vergleich; das Molekülgewicht beträgt 1,2 bis 2 Millionen Dalton. PANDHY’S™ PANDHY’S™ Zuckerpaste besteht aus den Einfachzuckern (Monosacchariden) Glucose, Fructose und Wasser. Ausschließlich der Wasseranteil unterscheidet die Zuckerpasten in ihrer Festigkeit voneinander. Der Mediteran Sugar (besonders geeignet bei Wärme oder für starkes Haar) enthält ca. 7 % Wasser, der Normal Sugar ca. 5 % Wasser, der Ultra Soft Sugar (besonders geeignet für feines Haar) enthält bis zu 9 % Wasser. Zucker ist organisch. Das heißt die Farbe der Pasten und ihre Konsistenz schwanken, weil viele Faktoren das Wachstum von Pflanzen beeinflussen und keine chemischen Stabilisatoren enthalten sind. Die Pasten können miteinander gemischt werden. Jeder Anwender kann so die Konsistenz an seine Technik sowie an den Haut und Haartyp des Kunden flexibel anpassen. Copyright© Sybille Selbmann 5 Reine Glucose kann problemlos penetrieren. Das nutzen wir gezielt bei unseren vielseitigen Behandlungen. Auch ein Teil der Glucose der Handzucker Paste dringt in die Haut ein wenn diese längere Zeit (ca. 10 Minuten) auf einem Hautarial verbleibt. Das heißt wenn Sie Diabetiker sind tragen Sie bitte auch an der Arbeitshand einen Handschuh. Der Multizucker Hyaluronsäure verschmilzt mit der Keratin Schicht und bildet einen Schutz vor Wasser und glättet die Haut. Sie kann wegen ihrer Größe nicht die intakte Hautbarriere durchdringen, es sei denn Sie wird gespritzt. Kosmetischer Zucker hat - je nach Einsatz- eine hydrierende oder dehydrierende Wirkung. Beim Depilieren mit Zuckerpaste wird der Haut Feuchtigkeit entzogen weil ein Vakuumeffekt im Follikel entsteht. Deshalb muss die Haut nach dem sugaring gut durchfeuchtet werden. Sie kann sich sonst nicht problemlos regenerieren. Beim Massieren mit Zuckergel wird die Haut hydriert und versorgt weil GlucoseGel Wasser enthält und ohne die Fructose perfekt penetriert. Wenn Zucker hochkonzentriert, zum Beispiel als Paste, vorliegt wirkt er desinfizierend. Legen wir die Paste als Maske auf, (nach einer Akne-Behandlung) entsteht ein okklusiver, also verschließender Effekt. Die Erreger bekommen sprichwörtlich keine Luft mehr. Der Zucker entzieht Mikroorganismen das Wasser. Dieser Prozess wird Osmose genannt. Dadurch, dass die PANDHY’S™ Zuckerpasten eine Zuckerkonzentration von über 90% haben, wirken sie desinfizierend und es wird kein zusätzliches Desinfektions-mittel vor der Behandlung benötigt. Das bedeutet aber auch, dass die Arbeitshand immer klinisch sauber ist. Es versteht sich von selber, dass die Begleithand mit einem Handschuh versehen sein muss. Der Reinigungsaufwand ist nach jeglicher Zuckeranwendung minimal, da Zucker mit warmem Wasser problemlos von jedem Material entfernt werden kann. Zusammenfassend: Modernes Sugaring nutzt die natürlichen Eigenschaften von Einfachzucker (Monosacchariden), die in hochkonzentrierter Form in der PANDHY’S™ Zuckerpaste vorliegen. Das Arbeitsmaterial wirkt aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften reinigend, desinfizierend und ist wasserlöslich. PANDHY’S™ Zuckerpaste ist frei von Allergenen, weil sie nur aus den körpereigenen Einfachzuckern, Glucose und Fructose sowie Wasser besteht. Wasser als auch Einfachzucker sind essentiell für den Aufbau und Energiestoffwechsel des Körpers. PANDHY’S™ Zuckerpaste ist effektiv, weil sie in optimaler Zusammensetzung der Monosaccharid Ketten besteht. Sie ist frei von Beimengungen, die das Festkrallen der Zuckerketten verschlechtern. 3.1. Wie funktioniert das Zuckern mit PANDHY’S™ Zuckerpaste Ein Haar hat einen Durchmesser von ca. 50.000 bis 70.000 nm. Von Außen wird das Haar von einer durchsichtigen Schuppenschicht umgeben. Der größte Teil des Haarschaftes ist nicht sichtbar. Für einen erfolgreichen sugaring Prozess benötigen wir eine entspannte, trockene Haut. Deshalb wird die Haut zuerst gereinigt. Sowohl PANDHY’S™ Skin Cleanser als auch der PANDHY’S Bio Schaumreiniger sind alkoholfrei. Sie entziehen der Haut kein Wasser. Durch die Zusammensetzung sind sie durchfeuchtend und gründlich reinigend. Unsere Haut ist ein wichtiges Abwehr- und Schutzorgan. Wenn wir der Haut Wasser entziehen oder adstringierende Substanzen auftragen, zieht sich der Follikel zusammen. Damit verringert sich entscheidend die Hebelwirkung, die wir zum kompletten Lösen des Haares benötigen. Die Hautoberfläche muss trocken sein, damit sich die wasserlösliche Zuckerpaste nicht Copyright© Sybille Selbmann 6 mit der Feuchtigkeit verbindet. Ist die Haut feucht, rutschen wir über sie und können nicht depilieren. Es entsteht ein Effekt wie beim Aquaplaning. Deshalb resorbieren wir die Restfeuchte mit Talkum. Das ist gemahlener Speckstein. Der PANDHY’S Mineralpuder saugt Feuchtigkeit hervorragend auf. Er ist zu 100 % anorganisch, also frei von Mikroorganismen. Anders als Babypuder ist Talkum feinmolekular und fettfrei. Er blockiert deshalb nicht den Follikelhals. Wenn Sie das Gesicht zuckern, tragen Sie den Puder vorsichtig mit einem Wattepad auf, damit er nicht eingeatmet wird und sich die feinen Mineralien nicht in den Bronchien absetzen. Beim sugaring schieben wir die Zuckerpaste ohne Druck langsam vor uns her. Die Zuckerpaste besteht aus winzigen Molekülketten. Die Ketten entstehen durch die Verbindung der Monosacharide. Wir tragen den Zucker gegen die Haarwuchsrichtung auf. Der „Berg“, den wir vor uns herschieben, richtet das Haar auf und umfließt den Haar Schaft. Arbeiten wir ohne den „Berg“, wir schmieren den Zucker auf, legen wir das Haar an der Haut an und die Moleküle können sich nur unzureichend verankern. Wir müssen die Zuckerpaste langsam schieben, damit die Zuckermolekülketten in der Schuppenschicht der Haare festzukrallen können. Der Zucker muss einfließen. Ein Teil der Paste sinkt in den Follikelhals ein. Das verbessert unsere Hebelwirkung. Mit einer schnellen, gezielten Bewegung in Haarwuchsrichtung entfernen wir das komplette Haar. Das heißt, wir nutzen dabei die Hebelgesetze aus. Es gibt Zuckerpasten die kalt aufgetragen werden und sich während des Arbeitsprozesses erwärmen. Das ist für den Kunden und Anwender nicht optimal. Unsere Haut ist ein Abwehrorgan. Trifft etwas Kühles auf die Haut ziehen sich die Follikel zusammen. Das sugaring wird schmerzhafter und es werden weniger Haare entfernt. Also muss auf der gleichen Hautstelle der Zucker mehrfach aufgetragen werden um das gewünschte Resultat zu erzielen. Das ist nicht nur zeitaufwendig sondern auch belastend für die Haut. PANDHY’S™ Zuckerpaste wird im Twin Heater mit der Stufe 2-3 erwärmt. Dann ist sie körperwarm und kann leicht in den Haar Schaft und den Follikelhals einfließen. Die Haut bleibt locker und entspannt, wenn wir die Paste langsam und drucklos auftragen. Wird die Füllmenge in der Dose geringer, muss die Therme runter reguliert werden, damit die Paste nicht zu warm wird. Wie Sie sehen beruht das Zuckern auf einem völlig anderen Wirkprinzip als das Wachsen. Beim Wachsen werden die Haare schlicht und ergreifend am Vliesstreifen fest geklebt (leider zum Teil auch auf der Epidermis). Dünnes Haar oder sehr kurzes Haar kann deshalb nicht entfernt werden. Diese Haare bieten dem „Klebstoff“ eine zu geringe Angriffsfläche. Dünne Haut wird oft verletzt, weil zu viel Hornschicht mit abgerissen wird. Die Zuckermoleküle sind jedoch so klein (180dalton), dass sie sich auch in sehr feinem oder kurzem Haar verankern können. Durch die spezielle Technik des Abnehmens der Zuckerpaste unter Beachtung der Wuchsrichtung der Haare wird das Haar nicht abgerissen sondern aus dem Haarfollikel gelöst. Beim Zuckern entfernen wir die Haare generell physiologisch, das heißt, immer in Wuchsrichtung. Keine Kosmetikerin würde die Augenbrauen gegen die Wuchsrichtung zupfen. Sie weiß, dass sie dann die Haare abbricht und die Augenbraue nicht sauber aussieht. Wachsen funktioniert aber nur, wenn das Wachs in Wuchsrichtung aufgetragen und gegen die Wuchsrichtung vergleichsweise wie ein Pflaster entfernt wird. Sehen wir uns jetzt den Einfluss des Sugarings auf die Haut etwas genauer an! Beim Abreinigen nehmen wir bekanntlich Einfluss auf den Säure Schutzmantel. Wenn wir die Zuckerpaste abnehmen entfernen wir einen Teil der Hornschicht, also peelen wir die Haut mechanisch. Wir achten konsequent darauf, dass wir die Haut nicht überzuckern. Das heißt, nur um einzelne, hartnäckige Haare zu entfernen, dürfen wir nicht beliebig oft über eine Hautpartie zuckern. Wir wissen, dass der Hautzustand von vielen Faktoren abhängig ist. Die Gesichtshaut ist zarter als die Haut an den Unterschenkeln. Die Innenseiten der Oberschenkel sind empfindlicher als die Copyright© Sybille Selbmann 7 Schienenbeine weil sie nicht so stark Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Mit zunehmendem Alter kommt es nicht nur zu einer Abnahme der Hautelastizität und der Hautdicke, sondern auch zur Verlängerung der Erholungsphase der Haut. Das heißt, wie vor einer Kosmetik-behandlung führen wir eine Hautanamnese durch, um unsere Vorgehensweise zu bestimmen und Nachbehandlungsprodukte auszuwählen. Rötet sich die Haut beenden wir den sugaring Vorgang. Es gilt die Regel Hautgesundheit steht vor der Haarentfernung. Wenn Sie überzuckert haben erkennen Sie das daran, dass die Haut feucht glänzt. Sie haben dann die lebende Zellschicht, die Dermis, erreicht. Weil Zucker wasserlöslich ist kann, im Unterschied zu konventionellem Wachs, diese Schicht nicht verletzt werden. Sobald Sie auf lebende Zellen kommen „rutschen" Sie regelrecht über die Haut. Das kann man gut auf sehr dünner Haut beobachten, beispielsweise auf den Hoden. Erreichen wir die Dermis, dann greift der Zucker nicht mehr. Das Problem ist jedoch, dass die mechanische Barriere, die die Haut schützt, beseitigt wurde. Die Haut sieht an dieser Stelle rau und schuppig aus. Die Hautbarriere muss dann intensiv ausgepflegt werden. Als Zuckerer provozieren wir den Abwehrmechanismus der Haut. Deshalb ist es erforderlich hygienisch und korrekt zu arbeiten. Die Begleithand muss immer mit einem Handschuh versehen sein. Nach jedem Zuckern muss die Barriere Funktion der Haut gestärkt werden. Hierzu benutzen wir am besten das PANDHY’S Lavendel- oder Rosenwasser. Sie sind schwach adstringierend und unterstützen die Beruhigung der Haut. Die ACV Cure Lotion, die Sweet Care Face & Body Creme und die Rathany Hydrating Lotion wurden für die Wiederherstellung der Balance der Haut entwickelt. Bei sehr empfindlichen Kunden, aber auch um den Haarzyklus zu stören, setzen wir Sweet Retard Mikroemulsion und Bodybutter ein. Zur Stabilisierung der Hautbarriere und den ausgewogenen Regenerationsprozess im Gesicht stellen wir Ihnen Natural Delight und Natural Revital zur Verfügung. Diese Pflege wird nach strengster ICADA Richtlinie produziert und enthält alles, was die Haut nach dem sugaring zur perfekten Regeneration benötigt. Wir haben gesehen, dass wir mit dem sugaring komplex auf die Haut einwirken. Mit bis zu 2 m² Fläche bietet uns die Haut ein großes Betätigungsfeld. Die Epidermis und Dermis ist 1,5 bis 4 mm dick (ohne Subkutis). Da die Terminalhaare bis zu 5 mm tief in die Haut reichen können, wird klar, dass wir beim sugaring nicht nur auf, sondern tief in der Haut arbeiten. Copyright© Sybille Selbmann 8 Zur Erinnerung Die Haut und ihr Aufbau Die menschliche Epidermis (Oberhaut) besteht aus verschiedenen Schichten, deshalb wird sie als mehrschichtiges Plattenepithel bezeichnet. Sie ist etwa 0,4 mm dick. Im unteren Teil der Oberhaut liegen die Melanozyten und die Langerhansschen Zellen. Die Melanozyten produzieren Melanin, das zur Hautfarbe beiträgt und die Haut vor Licht schützt. Die Langerhansschen Zellen gehören zum Abwehrsystem der Haut. Die oberste Schicht (Stratum corneum) ist wie eine Mauer aufgebaut. Sie besteht aus kernlosen, flachen Zellen, die durch den Zellzement zusammengehalten werden (lipophile Interzellularsubstanz). Die verhindert den Verlust von Körperflüssigkeiten (Wasser, Elektrolyte, Salz) und ist eine der effektivsten mechanischen Barrieren, die die Natur hervorgebracht hat. Sie wird von einem Oberflächenfilm bedecktdem Säureschutzmantel- der von den Talgdrüsen produziert wird und von einer eigenen Haut Flora besiedelt ist (Bakterien, Pilze). Er verhindert das Eindringen von Mikroorganismen und Austrocknen der Haut. Eine gesunde Haut hat einen pH-Wert von 5,5. Das kontinuierliche Abschuppen wird als Desquamation bezeichnet. In der folgende Körnerschicht (Stratum granulosa) bilden die Keratinozyten die epidermalen Eiweiße (Keratine) und die Fette, die den Zellzement bilden (Lipide der Interzellularräume). Copyright© Sybille Selbmann 9 Die Stachelzellschicht (Stratum spinosum) und Basalzellschicht (Stratum basale) bilden zusammen die Keimschicht (Stratum germinativum). Durch Mitose (Zellteilung) werden ständig neue Zellen gebildet. Die Erneuerung der Oberhaut von der Zellteilung bis zum Lösen der verhornten Zellen nimmt ungefähr 30 Tage in Anspruch. Wenn die Zellen von unten nach oben wandern, verändern sie ihre Form und Funktion. Dieser Prozess wird als Differenzierung bezeichnet. Die gesamte Epidermis ist frei von Blutgefäßen. Die Blutgefäße liegen in der Dermis (Lederhaut), welche ca. 1 mm dick ist. Die Dermis ist ein Gefäß -und nervenreiches Bindegewebe. Sie gibt unserer Haut die Festigkeit und ermöglicht die Verformung der Haut. Es werden zwei Schichten unterteilt: Die Zapfenschicht (Stratum papillare) ist von einem dichten Netz von Lymph- und Blutgefäßen sowie Nerven durchzogen. Sie versorgt die Basalzellschicht der Oberhaut mit Nährstoffen und ist für den Stoffabtransport verantwortlich. In ihr sind die Mastzellen, Wärme- und Kälterezeptoren sowie die Tastkörperchen eingelagert. Die Schicht besteht aus zahlreichen Fibroblasten (Bindegewebszellen). In den Fibroblasten werden mithilfe spezieller Enzyme Androgene gebildet. Das heißt, wachsen die Fibroblasten, hat das Einfluss auf die Kollagen, aber auch auf die Haar- und Melanozytenbildung. Diese Zellen sind aber auch für Produktion von Kollagen, Elastin und Interzellullarsubstanz verantwortlich. Zwischen den Zellen (Interstitium) ist gelartige Flüssigkeit (extrazelluläre Matrix). Sie ist verantwortlich für das Wasserspeichervermögen der Haut und reguliert unseren Hautdruck. Das Interstitium ist Transitstrecke zwischen den Zellen und den Blut- und Lymphgefäßen. Dort findet der Stoffaustausch statt. Im Interstitium bewegen sich auch die Abwehrzellen. Daran schließt sich die Netzschicht (Stratum reticulare) an. Sie besteht aus einem dichten Netz von Kollagenfasern und elastischem Bindegewebe – dadurch erhält unsere Haut ihre Reißfestigkeit und Dehnbarkeit. Hier ist der Haarfollikel eingelagert. In der Dermis finden wichtige Prozesse statt. Zum einen die Immunabwehr, denn durch den speziellen Aufbau sind dort viele Abwehrzellen (Leukozyten). Sie „schlucken“ eindringende Fremdkörper und transportieren diese zum nächstgelegenen Lymphknoten. Die Subkutis, die aus Fettläppchen und lockerem Bindegewebe besteht, schließt sich an. Sie ist reich an Blutgefäßen und Nervenzellen. Dieses schützende Polster( Wärmeisolierung, Energiespeicher, mechanischer Schutz) reduziert sich im Alter und lässt unsere Nase länger erscheinen und Falten deutlicher vortreten. Unsere Haut erfüllt komplexe Aufgaben. Sie schützt uns gegen äußere Einflüsse und sorgt dafür, dass der Körper sein inneres Gleichgewicht (Hämostase) aufrechterhalten kann. Die äußere Keratin Schicht und der Säureschutzmantel stellt eine Barriere gegen das Eindringen von Mikroorganismen dar und verhindert den Verlust von Körperflüssigkeit. Beide schützen uns aber auch gegen chemische Einflüsse. Große Moleküle (Makro) können nicht durch die Hornschicht penetrieren (Penetrationsbarriere) und der Oberflächenfilm ist eine Pufferzone. Kleinmolekulare Stoffe können durch den Zell Kitt eindringen (interzellulare Lipidschicht). Sie stoßen dann aber auf die metabolische Barriere. Werden lebende Epithelzellen erreicht, kommt es zur Abwehrreaktion. Konventionelle Enthaarungsmethoden Beim Rasieren werden Haare gekürzt. Die Haut wird mechanisch belastet und deshalb ledrig. Beim Wachsen werden sie entgegen ihrer Wuchsrichtung abgerissen. Beim Prozess des Abreißens können lebende Epithelzellen verletzt werden, weil der Wachs klebt. Der Kontakt mit den Inhaltsstoffen des angewandten Produkts, vielmehr aber das anschließend aufgetragene Öl zur Reinigung, führt oft zur Abwehrreaktion. Beim schmerzhaften Epilieren wird an den Haaren gerissen und die Haare wachsen oft parallel zur Hautoberfläche ein. Copyright© Sybille Selbmann 10 4. Die Haare Neben physiologischen Funktionen, wie Schutz der Augen (Wimpern, Augenbrauen), Schutz der Lunge (Nasenhaare) und Schutz des Trommelfells (Ohrbehaarung), haben Haare vor allem eine ästhetische und modische Funktion. Körperbehaarung unter den Achseln sowie an den Beinen und starke Behaarung im Genitalbereich gilt heute im Allgemeinen als ungepflegt. Die Entwicklung der Haare beginnt bereits in der 6. Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt werden die ca. 5 Millionen Haarfollikel angelegt. Nach der Geburt kommen keine neuen Haarfollikel mehr hinzu. Obwohl der Mensch genauso viel Haarfollikel besitzt wie der Schimpanse, wächst nicht in jedem Haarfollikel ein Haar. Im Verlauf der Evolution hat sich eine komplette Behaarung als unpraktisch erwiesen. Parallel dazu konnte der menschliche Körper ein perfektes Kühlsystem entwickeln (Schweißdrüsen) Der Charakter der Haare, also der Haar-Typ, verändert sich im Leben mehrfach. Aus Vellushaaren entwickeln sich in der Pubertät z. B. Barthaare. Auch die Genital- und Achselbehaarung ändert sich. 4.1. Haarorgan Das Haar entwickelt sich an der Haarpapille. Die Papille ragt in die Haarwurzel und sichert über Blutgefäße die Versorgung der Matrixzellen. Sie wird von den sogenannten Tassenzellen umschwebt, die ebenfalls die Reproduktion des Haares unterstützen. Im Bereich der Haarmatrix befinden sich zahlreiche Melanozyten, die ihr Melanin (Pigmente) an das sich entwickelnde Haar abgeben. Hier liegen auch Rezeptoren für Androgene, die den Haarwuchs stimulieren. Die Papille ist von einem feinen Nervengeflecht umgeben. Bei der Zellteilung entstehen Keratin reiche Hornzellen, die nach oben wandern und sich zum Haar Schaft formieren. Dieser schiebt sich innerhalb des Follikels zur Oberfläche und wird auf der Haut als Haar(Schaft) sichtbar. Der Haar Schaft liegt in einer länglichen Einstülpung der Oberhaut. Diese Einstülpung wird als Haarfollikel oder -balg bezeichnet. In diesen Follikel mündet die Talgdrüse, in einigen Körperbereichen auch Duftdrüsen (z.B. Analbereich, Achseln). Die Talgdrüse ist aus zahlreichen kleinen Drüsenläppchen aufgebaut, die das Sebum produzieren und abgeben. Das Fett sorgt für die Geschmeidigkeit der Haare und Haut. Produzieren die Talgdrüsen im Kopfbereich zu viel Fett, ist das Haar fettig. Eine Unterproduktion führt zu trockenem, brüchigem Haar. Der Haarfollikel ist mit Epithelzellen ausgekleidet. Sie unterteilen sich in eine äußere Schicht, die als äußere Wurzelscheide bezeichnet wird. Die zweite, innen liegende Schicht, ist die innere Wurzelscheide. Die äußere Wurzelscheide bildet an der Stelle, wo das Haar vom Haar Schaft in die Haarwurzel übergeht, einen Haartrichter, also eine Einsenkung in die Haut. Die innere Wurzelscheide umgibt den Haar Schaft und die Haarwurzel. Sie entwickelt sich aus dem äußeren Rand, der in der Matrix gelegenen Matrixzellen (Zellen, die für die Zellteilung verantwortlich sind). Diese Zellen sind sehr aktiv. Copyright© Sybille Selbmann 11 Die Zellen der inneren Wurzelscheide verhornen und beteiligen sich am Aufbau des fertigen Haares. Am äußeren Rand setzt der Haaraufrichter-Muskel (Haarbalgmuskel) an. Er besteht aus glatter Muskulatur und entspringt in der Lederhaut. Der Muskel setzt unterhalb der Talgdrüse am Haar an und richtet sich bei Kälte oder Erregung auf. Dadurch wird Luft eingeschlossen, es bildet sich eine Isolierschicht. Gleichzeitig drückt der Muskel auf die Talgdrüse und zwingt diese zur Entleerung. Das Sebum soll eine Wasserverdunstung und damit eine weitere Kühlung verhindern. Dieser Mechanismus war bei unseren vollbehaarten Vorfahren und ist bei Tieren zu 100 Prozent wirksam. Des Weiteren sind Nervenfasern um den Follikel gewickelt. Sie machen den Haarfollikel zum Haarrezeptor. Jedes Kind weiß, wie wirkungsvoll es ist, „Feinde” an den Haaren zu ziehen. Daraus ist abzuleiten, dass es keine nachhaltige Haarentfernungstechnik geben kann, die nicht spürbar ist. Es gibt keine schmerzfreien Techniken. Die Techniken können sich nur bezüglich der Schmerzintensität unterscheiden. Beherrschen Sie die Technik gut, können Sie mit Zucker absolut schmerzarm arbeiten. Copyright© Sybille Selbmann 12 Der Haar Schaft ist aus drei Zonen aufgebaut: a) dem Haar Mark (Medulla). Der innere Kern des Haares, die Medulla, besteht aus Markzellen. Sie ist von der Faserschicht (Cortex) umgeben, die aus Faserbündeln feiner Keratin Fasern besteht. In die Faserschicht eingelagert sind die Farbpigmente. Diese Schicht bildet 80 % des Haarschaftes und ist für die Festigkeit und Elastizität des Haares verantwortlich. b) der Rindenzone (Cortex) Der Cortex ist von einer durchsichtigen, dünnen, aus 7 bis 8 Lagen bestehenden Schuppenschicht umgeben, die ähnlich wie bei einem Tannenzapfen angeordnet ist. Sie schützt das Haar. Die Farbpigmente schimmern durch. Ist die Schuppenschicht gesund, so liegt das Haar flach an. Um das Haar zu färben, wendet der Friseur Basen an, um die Schuppenschicht zu öffnen und Farbpigmente anzulagern. Um die Schicht zu schließen, muss er mit sauren Produkten nachbehandeln. Hier lagern wir die Zuckermolekülketten ein. c) der äußersten Schuppenschicht (Cuticula), die mit der inneren Wurzelscheide innig verzahnt und damit fest verankert ist. Die innere Wurzelscheide wird von der äußeren Wurzelscheide umschlossen, die aus Bindegewebsfasern (unter anderem Kollagenfasern) besteht und kontinuierlich in die umgebende Lederhaut übergeht. So wird eine feste Verankerung der Haarwurzel in der Haut gewährleistet. Es ist wichtig, dass Terminal- und Intermediär Haare markhaltig und pigmentiert sind. Altershaar ist depigmentiert, weiße Borsten. In den Haarfollikel mündet die Talgdrüse und gegebenenfalls Duftdrüsen. Die Vellushaare (feine Haare) sind marklos, der Haarfollikel ist drüsenfrei, das Haar ist schwach oder nicht pigmentiert. Haare wachsen nahezu überall am Körper auf der Felder Haut. Frei von Haaren sind die Handflächen, die Fingerinnenseite, die Fußsohlen, die Brustwarze und das Lippenrot. Die Haut der Handinnen- und Fußflächenwird aufgrund ihrer Struktur als Leistenhaut bezeichnet. Mit Zucker können prinzipiell alle unerwünschten Haare am Körper entfernt werden. Haare, die physiologisch bedeutsam sind, etwa in der Nase oder im Ohr, werden nicht entfernt; ebenso wenig auf Hautveränderungen (Leberflecken…) 4.2. Der Haarzyklus (Abb. Haarzyklus) Das Haarwachstum erfolgt nicht kontinuierlich (synchron), sondern in jedem Follikel wechseln sich die Phasen der Haarbildung in rhythmischer Folge ab. Diese Rhythmik wird als Haarzyklus bezeichnet. Jeder Follikel folgt seinem eigenem Haarzyklus und ist zeitlich gegenüber dem benachbarten Follikel versetzt. Diese Haarproduktion bezeichnet man als asynchron. Menschen haben dadurch einen kontinuierlichen, unauffälligen Haarwechsel. Täglich verlieren Menschen Wimpern, Kopfhaar usw. Im Tierreich gibt es den bekannten synchronen Haar- bzw. Hautwechsel: Schlangen häuten sich, Vögel verlieren die Federn, Säuger wechseln das Fell. Verantwortlich für die Art und Weise der Haarsteuerung ist die Haarpapille. Copyright© Sybille Selbmann 13 (Abb.: Querschnitt eines Haares) Copyright© Sybille Selbmann 14 4.3. Die Phasen des Haarwachstums Es gibt 3 Phasen des Haarwachstums - Die anagene, etwa 85 % der Haare befinden sich in dieser aktiven Phase .Diese Haare werden als Papillarhaare bezeichnet. - Die katagene Phase. Diese Phase ist eine Übergangsphase in der sich ca. 1% der Haare befindet. Die Matrix stellt die Zellproduktion ein, der Haarfollikel verengt sich. Diese Haare werden als Beethaare bezeichnet. - die telogene Phase. In dieser Ruhephase löst sich die Verankerung des Haares im Haarfollikel (Haarbett) 13 bis 15 Prozent der Haare sind in dieser Phase. Sie werden auch als Kolbenhaare bezeichnet. Die Haarpapille beginnt wieder mit der Produktion, der Haarfollikel regeneriert sich. Die Phasen können Sie sich gut merken. ( AKT) In der Literatur wird zum Teil eine 4. Phase genannt, die als exogene Phase oder Ausstoßphase bezeichnet wird. Die Zellen der Haarmatrix haben eine hohe Stoffwechselleistung und Zellteilungsaktivität. Um den Nachschub von Keratin zu gewährleisten, müssen 5-mal mehr Zellen als für normale Hautzellen gebildet werden. Die Phasen sind für unser Verständnis sehr wichtig deshalb noch einmal. Anagene Phase – unsere Lieblingsphase Dies ist die aktive Wachstumsphase. Sie kann ca. 2 bis 6 Jahre andauern, je nach Veranlagung und Körperregion. Dieser aktive Wachstumsprozess wird als Vorgang der Zellkernteilung (Mitose) bezeichnet. Die anagene, insbesondere die frühe Phase ist für uns die günstigste Zuckerphase, denn es besteht die Verbindung mit der Nährstoffquelle, der Papille und trägt den Namen Papillarhaar. 1. Wenn wir das Haar jetzt entfernen wird die Papille verletzt. Je öfter wir das Haar in dieser Phase „erwischen“ umso schwächer wird die Papille. Das ist unser Ziel. Deshalb ist Zuckern ein temporäres Verfahren, d.h. durch Kontinuität zerstören wir die Haaranlage. Deshalb sollten die Kunden auch nicht im Winter mit dem Zuckern aufhören. 2. Der Haarfollikel hat zu diesem Zeitpunkt seine größte Ausdehnung. Er reicht bis in die Subkutis. Entfernen wir jetzt Haare, haben wir die Möglichkeit tief in die Haut einzudringen, ohne Zusatzaufwand. Ohne technische Geräte kommen wir bis in die Subkutis und können die Haut versorgen. Beispielsweise mit Hyaluronsäure, die für eine intakte Barriere zu groß ist. 3. Wird das Haar in der frühen anagenen Phase entfernt, so ist der Haarbalg über einen längeren Zeitraum leer und verengt sich. Das wachsende Haar hat weniger Platz und wird deshalb feiner. Es wird heller, weil es weniger Melanin aufnehmen kann. Das ist der Grund warum die Kunden bereits nach einigen Anwendungen sagen, die Haare sind feiner und nicht mehr so dicht. Katagene Phase – Übergangsphase In dieser Phase werden die Zellen der Papille inaktiv. Das Haarwachstum wird eingestellt. Der Haarschaft trennt sich von der Papille und der Haarfollikel verkürzt sich. Das Haarwachstum ist beendet. Dieser Zeitraum kann etwa 2 bis 6 Wochen betragen. In dieser Phase befindet sich etwa 1 % der Haare. Katagene Haare sind am unteren Ende noch nicht aufgetrieben. Sie sehen deshalb aus wie abgebrochen. Sollten Sie jedoch zu viele Beethaare sehen, ist es wahrscheinlich, dass Haare abgebrochen wurden. Copyright© Sybille Selbmann 15 Telogene Phase – Ruhephase Das Haar tritt nun in die nächste Phase, die Ruhephase, ein. Das Haar ruht im Haarbalg bis es herausgeschoben oder entfernt wird. In dieser Ruhezeit verdickt sich der untere Teil des Haares. Es wird deshalb Kolbenhaar genannt. Der Haarfollikel bildet sich zurück bis zum Haarbalgmuskelansatz. Dieser Zeitraum kann etwa 2 bis 4 Monate dauern. In dieser Zeit beginnt jedoch bereits die Stimulation des Haarfollikels. Haarpapille und -matrix entwickeln ein neues Haar. Es ist für uns die uneffektivste Zeit der Haarentfernung, denn das Haar würde „demnächst“ auch von allein herausfallen und der Mitose-Prozess für ein neues Haar ist schon wieder aktiv. Wenn Sie Kolbenhaare entfernen, können sie manchmal schon das nachwachsende Papillarhaar sehen. Diese exogene Phase oder Ausstoßsphase ist Bestandteil der telogenen Phase. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass das anagene Haar (Papillarhaar) das telogene Haar (Kolbenhaar) aus der Haut schiebt. Sie ist Bestandteil der telogenen Phase. Die Kunden, denen Sie den asynchronen Wachstumsverlauf nicht erklären, werden sich bei Ihnen beschweren, dass sie ja bereits einige Tage später bereits wieder Haare gefunden haben. Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Haarbildungsprozess einer der aktivsten Syntheseprozesse im Körper ist. Das macht ihn aber auch anfällig und wird von uns beim Zuckern genutzt, in dem wir den Haarbildungsprozess immer wieder stören. Es ist deshalb wichtig, dass der Kunde regelmäßig zum Zuckern kommt und keine konventionellen Techniken (rasieren, wachsen, epilieren) zwischen den Behandlungsterminen anwendet. Zusätzlich kann das Haarwachstum behindert werden durch den Einsatz von PANDHY’S Sweet Retard Microemulsion und Sweet Retard Body Butter. Diese hemmen auf schonende und natürliche Art und Weise zusätzlich die Aktivität der Haarpapille. Sugaring ist ein temporäres Verfahren, dass langfristig den Haarwuchs reduziert bzw. einstellt. Wir versprechen unseren Kunden keine Wunder. Die Natur lässt sich durch uns nicht überlisten. Aber folgende Aussagen können Sie ruhigen Gewissens treffen - Die unerwünschten Haare werden sanft, schonend und vollständig entfernt. - Sugaring ist schmerzarm, weil die Haare physiologisch in Wuchsrichtung entfernt werden. Sie werden nicht abgebrochen und der Haarfollikel wird nicht gereizt, weil er nicht verdreht wird. - Das Verfahren gestattet ein Höchstmaß hygienischen Arbeitens und ist ökologisch. - Nach modernem sugaring ist die Haut gepflegt, rosig und regeneriert sich hervorragend. Jede marktübliche Haarentfernungstechnik zielt darauf ab, die Haarbildungsstruktur zu zerstören und das möglichst in einer Behandlung. Obwohl es bereits die unterschiedlichsten Hightech-Geräte gibt, ist das nicht möglich, da der Haarbildungsprozess einer der dynamischsten Prozesse im menschlichen Körper ist. Seine komplexe Funktionsweise ist noch nicht vollständig geklärt. Beim Zuckern können alle Haartypen langfristig entfernt werden. Copyright© Sybille Selbmann 16 4.4. Die Haartypen Lanugohaar ist das Körperhaar des Fetus‘ im Mutterleib. Nach der Geburt wird durch Vellus- und zum Teil auch sofort durch Terminalhaar ersetzt. Es ist nicht pigmentiert, kurz, weich und besitzt kein Haar Mark. Dieses Haar spielt im Arbeitsprozess keine Rolle. Vellushaar (Wollhaar) ist kurz, dünn und größtenteils marklos und schwach pigmentiert. Es bildet die allgemeine Körperbehaarung bis zur Pubertät und zum Teil darüber hinaus. Es hat einen Durchmesser von ca. 0,04 mm. Terminalhaar ist kräftiges Haar, meist markhaltig und je nach individueller Haarfarbe auch pigmentiert. Es sitzt tief in der Haut. Es wird in 2 Sorten eingeteilt: - in kurzes Terminalhaar auch Borstenhaar genannt. Das sind die haare der Wimpern, Augenbrauen, die Barthaare, Haare am Nasen -und Gehöreingang. - Langes Terminalhaar finden wir auf dem Kopf, der Scham, den Achseln und zum Teil auf der Männerbrust und Rücken. Am Körper wird das Vellushaar beim Mann mit Beginn der Pubertät zu etwa 90 % Schritt für Schritt durch Terminalhaar ersetzt. Bei der Frau sind es hingegen nur ca. 35 %. Ein Terminalhaar hat einen Durchmesser von ca. 0,12 mm. In den Haarfollikel mündet die Talgdrüse, zum Teil auch Duftdrüsen. Intermediär- oder Zwischenhaar ist markhaltig und pigmentiert. Die Stärke liegt zwischen Terminal- und Vellushaaren. Die beiden zuletzt genannten Haartypen sind nicht immer genau voneinander zu unterscheiden. Zusammenfassung: Ein Haarfollikel kann im Laufe seines Lebens verschiedene Haartypen bilden. Am deutlichsten wird das in den Achselhöhlen und im Genitalbereich. Dort wird Vellushaar in der Pubertät durch den Einfluss der Sexualhormone in Terminalhaar umgewandelt. Auch der umgekehrte Weg ist möglich. So kann beispielsweise bei Anlage bedingten Haarausfalles am Kopf eine allmähliche Rückbildung von Terminal- zu Vellushaar erfolgen. Im Laufe seines Lebens kann kein Mensch mehr Haare bekommen. Der Haar Typ kann sich jedoch ändern. Deshalb werden bisher unauffällige Haare sichtbar. 4.5. Haarerkrankungen Das Haarorgan ist ein komplexes, stoffwechselintensives Organ. Entsprechend ergeben sich zahl-reiche Möglichkeiten der Erkrankung. Es gibt endogene (im Körper selbst entstandene) und exogene (von außen in den Körper eindringende) Faktoren, von denen die Haarbildung beeinflusst wird. Physikalische und chemische Schadstoffe (Noxen) sind äußere Einflüsse (Exogene), die zu lokalen oder überall auftretende (generalisierten) Haarbildungsstörungen führen. Copyright© Sybille Selbmann 17 Hier einige Beispiele: Traktionsalopezie – mechanisch (physikalisch) bedingter Haarausfall (Bsp.: ein Streifen von Stiefeln an der Wade) Trichotillomanie – neurotisches Haarzupfen (physikalisch) (Bsp.: besonders „beliebt“ im Bikinibereich oder an den Unterschenkeln; häufig kommt es zu Hautverletzungen, die sich infizieren und entzünden) Kosmetikschäden – Färben, Dauerwellen (chemisch) Medikamentöse Hypertrichosen* – bedingt durch Medikamente und Anabolika (Bsp.: Kortison, Hormonpräparate, Hydantoin, Ciclosporin A, Minoxidil) Lokale Haarbildungsstörungen können durch - Dermatosen – (bakteriell eitrige Infektionen, Ekzeme ) - rasieren – (Verletzungsgefahr) - chemische Cremes – (Hautreaktion, Irritation) hervorgerufen werden. Endogen bedingte Haarbildungsstörungen können durch Erkrankungen von Organen hervorgerufen werden. Das können sein: - Mangelernährung (Anorexie) - Schilddrüsenerkrankungen Lebererkrankungen - psychische Erkrankungen - Stoffwechselstörungen (dadurch entstehen Hypertrichosen) - Diabetes mellitus - Maligne Melanome - Endokrinopathien (Hormonstörungen) Bei diesen Erkrankungen verändert sich das physiologische Behaarungsmuster, das heißt aus unauffälligen Vellushaaren werden auffällige Terminalhaare. Hypertrichose* ist der medizinische Begriff für Überbehaarung. Sie tritt zumeist bei Frauen auf. Es tritt eine starke, kräftige Behaarung am Kinn, an der Oberlippe, den Wangen und dem Hals auf. Bei anderen tritt ein übermäßig starker Bewuchs in anderen Körperregionen auf, beispielsweise Brust, Oberschenkel oder Gesäß. Diese starke Behaarung wird nicht hormonell verursacht. Sie kann bereits seit der Geburt bestehen oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Nicht immer ist die Ursache bekannt. Medizinisch heißt das dann: die Ursache ist idiopathisch. Es ist bekannt, dass Frauen aus dem Mittelmeerraum häufiger unter Hypertrichose leiden, als Mitteleuropäerinnen. Die symptomatische Hypertrichose wird zumeist durch Medikamente hervorgerufen, etwa nach Langzeitbehandlungen mit Kortikoiden, Streptomycin oder Hydantoinpräparaten. Hirsutismus** (lat. Stachlig) ist der medizinische Begriff für Frauen, die ein männliches Behaarungsmuster aufweisen. Es gibt zwei mögliche Ursachen: eine symptomatische und eine ethnisch familiäre (idiopatisch). Bei der Symptomatischen werden im Körper zu viele Androgene (männliche Sexualhormone) gebildet. Androgenbildung kann durch Medikamente gefördert werden. Es ist aber auch möglich, dass die Frau überempfindliche Haarfollikel hat, die auf androgene Reize stärker als normal reagieren (siehe Aufbau der Haare). Copyright© Sybille Selbmann 18 Androgene (männliche Sexualhormone) haben einen entscheidenden Einfluss auf die Behaarung. Hormone sind im Körper wichtige Informationsübermittler. Sie können Zellen zur Teilung anregen (z. B. Haarfollikel) oder verschiedene Stoffwechselwege auslösen. Die Hormonproduktion ist streng reguliert. Schon geringste Abweichungen des Hormonspiegels haben gravierende Folgen für den gesamten Organismus. Androgene (männliche Hormone) stimulieren das Enzym Ornithindecarboxylase (OCD), das die Haarfollikelrezeptoren stimuliert. Männer haben wesentlich mehr Testosteron im Körper und deshalb eine stärkere Terminalbehaarung als Frauen. Ein stärkeres Behaarungsmuster kann sich auch bilden, wenn Frauen unter einer Erkrankung der Hormondrüsen leiden, z.B. in die Wechseljahre kommen und die Östrogenproduktion sinkt. Die Ursachenklärung ist Aufgabe des Arztes. 5. Zusammenhang von Hautbild und Haaren Das Hautbild wird stark durch den Haarwuchs und durch die Gesundheit der Haarfollikel beeinflusst. Entsprechend wird durch das Zuckern das gesamte Erscheinungsbild der Haut beeinflusst. Beispiele für Hautbildveränderungen: - Trichoepitheliome (meist familiär bedingt) Follikelfehlbildung mit Hautfarben Knötchen (derb, Glasstecknadelkopf groß) - Osteofollikulitis Pustel mit entzündetem Hof und einem Haar in der Mitte (das Haar und die Hyperkeratose blockieren den Talgdrüsenabfluss); Furunkel enthalten einen entzündeten Knoten mit zentralem Pfropf (das war einmal ein Follikel); durch die Abszess bildende Entzündung ist der Follikel eingeschmolzen; Pilze können die Haut befallen; Auslöser sind Candida albicans (löst oft chronische Follikulitis im Bartbereich aus) und Pityrosporum follikulitis (durch Pityrosporum am Oberkörper) - Follikuläre Zysten Milien (kleine weiße Epithelzysten; gehen von Vellushaarfollikeln, Schweißdrüsenausführungsgängen oder interfollikulärer Epidermis aus) Atherome Zysten (Knoten, z. B. Kopfhaut) - Follikuläre Tumore Basalzellkarzinom (kann von den Stammzellen der interfollikulären Epidermis, aber auch von den Zellen des Haarfollikels ausgehen) Wie überall in der Kosmetik gilt auch beim Zuckern der Grundsatz: KEIN ZUCKERN/ZUPFEN AN HAUTABNORMITÄTEN! Copyright© Sybille Selbmann 19 6. Reaktionen der Haut auf das sugaring Wir wissen die Haut ist ein Abwehrorgan. Wir haben bereits erarbeitet, dass wir beim Zuckern den Säureschutzmantel angreifen und einen Teil der mechanischen Barriere entfernen. Durch das Herauslösen der Haare aus dem Haarfollikel alarmieren wir die unspezifische Immunabwehr. Zum einen durch die Verletzung zum anderen dadurch, dass bei diesem Prozess auch winzige Zellsplitter entstehen können. Die neutrophilen Granolozythen, die Monozyten und die Makrophagen sind zuerst am Ort des Geschehens. Sie erscheinen sobald irgendwelche Wunden entstehen oder Fremd-körper oder Erreger eindringen. Wir sehen sie dann als eitrige Pustel. Diese Abwehr ist angeboren. Unsere Hautbarriere schützt uns perfekt vor vielen Substanzen und Erregern. Sollten wir aber wiederholt nach dem Zuckern Substanzen auf die Haut auftragen, die der Körper als fremd erachtet (Antigene), können wir auch die spezifische Immunabwehr aktivieren. Die spezifische Abwehr richtet sich gezielt gegen bestimmte Antigene, die auch wiedererkannt werden können. Das heißt, irgend-wann reagiert die Haut auf den Stoff. Wir sind allergisiert. Das können Parfümstoffe, chemische Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder spezielle Eiweiße sein. Wenn Sie sich verletzt haben tragen Sie normaler Weise nicht ihre Kosmetik auf die Wunde auf. Das gilt genauso für die Nachbehandlung nach dem Zuckern. Unsere Nachbehandlungsprodukte sind speziell für die „tausend“ Micro-Verletzungen entwickelt worden. Sie pflegen die Hautbarriere aus und schützen sie. Es ist klar, dass sie deshalb auch für eine intakte Hautbarriere oder sehr empfindliche Kunden geeignet sind. Da es nicht „die Haut nach dem Zuckern“ gibt, sondern die verschiedensten Hauttypen, stellen wir Ihnen ein Programm zur Verfügung, das es Ihnen gestattet, individuell und kompetent auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden einzugehen. 7. Sugaring: Depilation oder Epilation? Ziel aller Methoden der Haarentfernung, ist eine möglichst langanhaltende Störung des Haarwuchses – egal ob beim Rasieren, Zupfen, Elektro- und Laserepilation oder Zuckern. Es ist klar, um ein Haar dauerhaft zu entfernen, muss die für das Wachstum des Haares verantwortliche Struktur zerstört werden. Dazu sind die unterschiedlichsten Verfahren auf dem Markt. Sie werden in Depilations- und Epilationsverfahren unterteilt. Beides heißt Haarentfernung (griechisch/lateinisch). Im deutschsprachigen Raum hat es sich eingebürgert, dass die Verfahren, bei denen die Haare oberhalb der Epidermis entfernt werden, als Depilationsverfahren bezeichnet werden (z. B. rasieren). Epilationsverfahren dienen der vollständigen Haarentfernung mit dem Ziel, die Haarbildungsstruktur zu zerstören und ein permanentes Ergebnis zu erzielen (Nadelepilation). In diesem Sinne ist das Zuckern sowohl ein Epilations- als auch Depilationsverfahren. 7.1. Sugaring – dauerhafte Haarentfernung Für den Begriff „dauerhaft“ gibt es verschiedene Synonyme: es steht für längerfristig, beständig, immer, ausdauernd. sugaring bietet ein dauerhaftes Verfahren. Bei regelmäßiger, sachgerechter Ausführung wachsen die Haare längerfristig nicht nach. Zusätzlich führt ständig wiederholtes, qualitativ hochwertiges sugaring (individuelle, hauttypgerechte Nachpflege) zu einer Aktivierung und Kräftigung der Haut. Mit anderen Worten: dauerhafte Haarentfernung durch regelmäßiges Sugaring. Copyright© Sybille Selbmann 20 8. Praxis 8.1.Sicherung der Hygiene Ziel: Schutz des Arbeitnehmers und des Kunden Grundlagen sind folgende gesetzliche Vorgaben: - Infektionsschutzgesetz Robert Koch Institut (siehe Anlage) - Rahmenhygienepläne der Länder - Eigene Hygienepläne der Salons nach FB-HyQM-002/A Hygieneplan siehe Anlage Anforderungen an Arbeitskleidung: - Trennung von Tages und Arbeitskleidung (MRSA Keime) - Arbeitskleidung verbleibt im Salon, wird dort gewaschen - Verbot langärmlige Kleidung zu tragen - Pflicht: geschlossene Arbeitsschuhe zu tragen - Verzicht auf nicht angemessene Bekleidung (Mini, kurze Hosen) Sauberkeit: - Reinigung und Desinfektion entsprechend Hygieneplan/täglich; es dürfen ausschließlich VHA-gelistete Desinfektionsmittel verwendet werden - Hände-Desinfektion nach Vorschrift vor und nach der Behandlung jedes Kunden - Hygiene/Desinfektions-Wandspender müssen in jeder Kabine bereitgestellt werden - der Kunde wird auf die vorschriftsmäßige Händedesinfektion hingewiesen - einmal jährlich werden die Sicherheitsdatenblätter und Betriebsanweisungen der Desinfektionsmittel durch jeden Mitarbeiter studiert; (Ordner befindet sich zugänglich im Salon). Der Mitarbeiter bestätigt durch seine Unterschrift, dass er sich mit dem Inhalt der Unterlagen vertraut gemacht hat. - Die Sterilisierung der Pinzetten und Scheren erfolgt nach Hygieneplan. Die entnommenen Instrumente werden in eine 3-fache Lage Alufolie eingelegt und erst unmittelbar vor der Nutzung entnommen. - Bioindikatorenpäckchen für Sterilisator | Überprüfung ½-jährlich ca. 17,00 € - Einmallanzetten/Kanülen in speziellem Kanülenabwurfbehälter ablegen Achtung - Flächendesinfektion ist nur noch als Wischdesinfektion erlaubt = das dient dem Schutz des Arbeitnehmers (z. B. mit Orasept). Die Lösung der Wischeimer ist alle 28 Tag auszutauschen. - beim Ansetzen von Lösungen ist Schutzkleidung zu tragen (Schutzbrille, dicke Handschuhe, Mundschutz, Gummischürze) - beim Zuckern ist der Liegenbezug zu entfernen oder vollständig abzudecken mit Einwegmaterial. Nach der Behandlung ist der Raum in einen vorschriftsmäßigen Zustand zu versetzen. Die Flächen sind zu desinfizieren. Achtung: - Einwirkzeit beachten, 15 Minuten bei Orasept, andere Mittel abweichend, Anweisung beachten und Zulässigkeit kontrollieren. - um die Sauberkeit der Handtücher und Bezüge zu gewährleisten, sind die Waschmittel ArielProfessionell oder Canesten, Eltra zu nutzen. Für die normale Wäsche beträgt die Waschtemperatur 60 Grad C + Trockner - Unfallverhütungsvorschriften (Berufsgenossenschaft) - an jedem Behandlungsplatz mit Waschbecken ist allgemeine Vorschrift: Einmal-Handtuchspender, Wand-Desinfektionsspender, Seifenspender - um darüber hinaus eine Gefährdung des Anwenders und der Kunden zu vermeiden, gelten die allgemeinen Unfallbestimmungen. Copyright© Sybille Selbmann 21 8.2.Vorbereitung des Arbeitsplatzes - Regulieren Sie die Raumtemperatur auf mindestens 24 Grad Celsius. - Leuchten Sie den Arbeitsplatz gut aus, damit Sie helle oder feine Haare schneller sehen. - Zuckerdosen in die Therme einsetzen: Mediterran/Normalzucker und oder Ultasoft/Sweet&Easy (Heater auf Stufe 2 bis 3). Nach maximal 30 Minuten ist die Arbeitstemperatur erreicht. - Strips zuschneiden (8 – 10 cm) - Bereitstellen von warmem Wasser/ Desinfektion, Microfasertuch zur Reinigung (wenn etwas daneben geht), Handtuch für die eigenen Hände, Wattepads ,Kleenex, Schere, Handschuhe, Maskenschale, Maskenpinsel, Holzspatel, Rosenholzstäbchen, Abfallspender ,Pinzette, Einmal- Kanülen, Kanülen Spender, Makeup Pinsel Für ein perfektes Ergebnis benötigen Sie folgende Produkte von PANDHY’S™ zur Vor- und Nachbehandlung: - Skin Cleanser, - Bio Schaumreiniger, - Drying Powder, - Lavender Water, - Rose Water, - MUD, ACV Cure Lotion, - Rathany Hydrating Lotion, Sweet Care Face & Body Creme, - Hydro Base, Hyaluronsäure - Miraculum Essential Oil, Purity - Mineral Make-up, - Sweet Retard Micro Emulsion, - Sweet Retard Body Butter, - Natural Revital, Natural Delight 8.3 Das Arbeiten mit den Kunden/innen Geben Sie den Kunden/innen bei Erstbehandlungen bitte den Anamnesebogen und lassen Sie diesen im Rahmen des Gespräches - zu Ihrer Sicherheit- von den Kunden/innen ausfüllen und unterschreiben. Erkundigen Sie sich bei jeder weiteren Behandlung nach den Erfahrungen der Kunden/innen. Gab es irgendwelche Reaktionen? Bemerken Sie schon eine Veränderung des Bewuchses? Wie ist die Kundin mit dem Produkt zu Recht gekommen? Wie gefällt der Kundin das Produkt? Fragen Sie Ihre Kundin, welches Behandlungsresultat gewünscht ist! Klären Sie mit den Kunden, was für eine Behandlung die bestmögliche für das gewünschte Resultat ist! Finden Sie einen Konsens mit den Kunden/innen. Nach der Inspektion entscheiden Sie individuell, wie und mit welcher Vor- und Nachpflege Sie die Kunden/innen heute behandeln. Beziehen Sie die Kunden/innen ein und begründen Sie Ihre Entscheidung. Copyright© Sybille Selbmann 22 8.4. Durchführung der sugaring Behandlung Vorbereitung der Haut Die linke Hand oder beide müssen mit einem Handschuh versehen werden. Um die Hautpartien schonend von Schmutzpartikel, Schweiß und Fett zu befreien, wird der entsprechenden Reiniger von PANDHY’S™ aufgesprüht – er reinigt die Haut sanft; ohne sie dabei auszutrocknen. Mit dem PANDHY’S™ - Bio Schaumreiniger wird die Gesichtshaut optimal vorbereitet. Mit einem Zell Tuch wird die Haut mit dem Lymphfluss abgetupft. Gleichzeitig werden dadurch die Haare aufgerichtet. Um die Restfeuchte zu resorbieren, wird gegen die Haarwuchsrichtung PANDHY’S™-Puder dünn aufgetragen. Dadurch werden die Haare besser sichtbar und ein Rutschen des Zuckers auf der Haut wird verhindert. Um die nötige Distanz zu schaffen und effizient gezielt im Gesicht sowie im Intimbereich zu arbeiten wird ein Watte Pad zum Auftragen des Puders eingesetzt. Falls ein Kunde/in während der Behandlung ins schwitzen kommt, wird die Haut durch sanftes Abtupfen getrocknet. Falls die Haut nachschwitzt, wird sie leicht nachgepudert. Wenn sich jedoch Lachen in den Achseln oder im Schritt bilden müssen die vor dem Nachpudern abgetupft werden. Dieser Vorgang wird besonders bei Frauen im Klimakterium beobachtet. 8.4.1. Auftragetechnik Die Zuckerpaste oder das Zuckergel wird drucklos entgegen der Wuchsrichtung auf die zu behandelnde Hautpartie aufgetragen. Egal ob mit der Hand oder einem Spatel gearbeitet wird: der Arbeitswinkel muss immer 45 Grad betragen. Der Zucker muss wie eine Bugwelle laufen. Er „umspült“ dann das Haar und kann in die Schuppenschicht einfließen. Schieben sie einmal die Seiten eines Buches beim Umblättern. So muss das aussehen. Der Spatel oder die Finger werden sanft wie ein startendes Flugzeug aus dem Zucker gezogen, sonst wird dem Kunden/in unnötig Schmerzen bereitet. Wenn mit einem Spatel gearbeitet wird muss er senkrecht gestellt werden. Wenn sie den Spatel wie ein Buttermesser benutzen, kommt es zum schmieren. Dann legen sich die Haare an und die Molekülketten können sich nur unzureichend verankern. 8.4.2. Entfernung Das Abnehmen der Zuckerpaste erfolgt immer in Wuchsrichtung. Striptechnik: Die linke Hand spannt die Haut entgegen der Wuchsrichtung der Haare, die rechte Hand wird parallel zur Haut „weggeworfen“. Es wird locker aus dem Handgelenk gearbeitet. Handtechnik: Beim Abnehmen des Zuckers wird über die Paste geglitten und die Hand zur Haut in einem Winkel von 45 Grad gehalten - ohne jeden Druck. Es ist wichtig, dass der Zucker nicht angedrückt wird, da es sonst zu Hämatomen kommen kann. Das Arbeiten aus dem Handgelenk verhindert ein Hängenbleiben. Falls Sie über den Pasten Rand gekommen sind, holen Sie Schwung und lassen Sie die Paste parallel zur Haut „fliegen“. Das heißt, im letzten Drittel gleiten Sie nur noch über die Paste. Copyright© Sybille Selbmann 23 8.5. Zuckern des Gesichts/Terminalhaare/Intermediärhaare/Vellushaare Um die bestmöglichen Resultate beim Zuckern zu erzielen ist es erforderlich, dass die Zuckerpaste den zu entfernenden Haaren angepasst wird. Zum Beispiel bei dicken „Stoppeln“ am Kinn wird Mediteran Sugar verwendet. Es bietet sich an, vorab eine MUD-Packung aufzutragen, dadurch quellen Haut und Haare auf und sind perfekt vorbereitet. Sie können auch vor dem Zuckern die Haut mit einer Mischung 1:1 Glucose Gel und Bioschaumreiniger massieren und dann diese Mischung unter einer warmen Kompresse kurz einwirken lassen. Die Arbeit wird effektiver, da der Zucker schneller greift. Es ist günstig, den Zucker längere Zeit liegen zu lassen, was als „Parken“ bezeichnet wird. Erst nach dem 2- bis 3-mal rüber zuckern wird ein Erfolg erzielt, da die Haare fester und tiefer sitzen. Bei der Entfernung von Vellushaar wird möglichst dünner Zucker verwendet. Der Zucker wird abwechselnd und sehr langsam auf 2 Regionen aufgetragen und „geparkt“. Er verankert sich in den feinen Haaren und sinkt nicht so tief in die Haut ein. Je dünner der Zucker ist umso schneller muss die Abnahmetechnik sein. Da die Haut zart ist, wird in kurzen Arbeitsschritten gearbeitet, um die Hautpartien zu schonen. Manche Kunden/innen reagieren sehr stark an der Lymphkette. Das ist eine Immunabwehrreaktion. Die Haut rötet sich und es kann zu Quaddeln kommen. Um solche Reaktionen zu reduzieren wird direkt nach dem Sugaring die Sweet Retard Micro Emulsion von PANDHY’S™ zur Beruhigung aufgetragen. Nach der Depilation ist die Haut im Gesicht besonders regenerationsbedürftig und muss intensiv hydriert, gepflegt und geschützt werden. Folgende Möglichkeiten gibt es: Rose Water und Hyapur emulgieren, einarbeiten und dadurch die Haut gut ab sättigen. Anschließend entsprechend des Hautzustandes Natura Delight mit Purity einarbeiten und Mineral Make-up zum Schutz auftragen. Hydro-Base mit Rose oder Lavender Water mischen und die Haut gut ab sättigen. Danach mit Rathany Hydrating Lotion oder Sweet Care Face & Body nacharbeiten und das Mineral Make-up zum Schutz auftragen. Ist die Haut sehr empfindlich, tragen Sie unmittelbar nach dem Zuckern PANDHY’S Sweet Retard Mikro Emulsion auf und lassen anschließend 5 bis 10 Minuten die Body Butter als Maske einwirken. Danach tragen Sie etwas Natural Delight auf und schützen die Haut mit Mineralien. Unsere Erfahrung besteht darin, wenn wir die Kunden gerötet oder mit Quaddeln entlassen, dann schminken Sie sich mit Makeups, die nicht nach dem Zuckern geeignet sind und bekommen unerwünschte Nachreaktionen. PANDHY’S Mineral-Make-up besitzt eine besondere Struktur. Durch die Auftrage Technik entsteht eine wirkungsvolle „Rüstung“ auf der Haut, die diese wirkungsvoll bei Ihrer Regeneration unterstützt. Wie sie wissen, dürfen Sie unmittelbar nach dem Zuckern nicht klassisch massieren. Wir bieten ihnen eine spezielle Massage an, die Sie unmittelbar nach der Behandlung ausführen können. Diese unterstützt das Ausbalancieren der Haut und wirkt tiefenentspannend auf den Kunden. Zur milden Reinigung wird PANDHY’S™ Bio Schaumreiniger empfohlen. Nach der Behandlung sollte die Haut 24 Stunden so wenig wie möglich strapaziert werden. Um den Regenerationsprozess optimal zu unterstützen, empfiehlt COMFORT SUGARING wenigstens 3 Tage unsere spezielle Nachpflege zu benutzen. Copyright© Sybille Selbmann 24 Zur weiteren Pflege werden hauttypentsprechende Produkte aus dem Sortiment empfohlen. Zum Beispiel: Hyapur oder Hydro Base zur Hydrierung; Natural Delight für normale und Feuchtigkeitsarme Haut; Natural Delight und Purity für entzündete Haut. In der Kabine wird zur Behandlung zum Beispiel - eine Vlies Maske getränkt mit Rose- oder Lavender Water oder - eine Maske aus MUD mit Lotion gemischt empfohlen. In der Anlage finden Sie eine Tabelle mit allen verfügbaren Produkten und deren Anwendungsmöglichkeiten. Das ermöglicht Ihnen ganz individuell auf Ihre Kunden einzugehen. 8.6. Zuckern des Nackens/ Terminalhaare Diese Behandlung wird vorwiegend bei Männern durchgeführt. Die Partie ist außerordentlich schmerzempfindlich (Medulla oblongata). Aufgrund der Wichtigkeit dieser Körperpartie ist hier auch die Immunabwehr stark ausgeprägt. Es gibt viele Schmerzrezeptoren und Nervenbahnen. Um die Muskulatur automatisch anzuspannen, wird der Kunde gebeten, sich in eine sitzende Position zu bringen – entweder auf einem Massagestuhl oder rittlings auf einen normalen Stuhl, damit er die Unterarme auflegen und den Kopf gut nach vorne strecken kann. Die entsprechenden Hautpartien werden gereinigt und gepudert. Mit einem Spatel oder der Patrone Sweet & Easy wird entgegen der Haarwuchsrichtung die entsprechende Zuckerpaste aufgetragen. Entsprechend der Zuckerbahn wird ein Strip vorbereitet und zugeschnitten. Dieser wird vor dem Auflegen auseinander gezogen und fixiert. Der Strip wird mit der Hand ausgestrichen, welche dann etwas auf dem Strip ruht. Das beruhigt den Kunden und der Zucker kann besser einfließen. Es wird in kurzen Schritten gearbeitet. Der Strip wird sehr schnell abgenommen. Danach wird sofort mit der Begleithand nachgedrückt. Verbliebenes Rest Haar wird anschließend mit der“ Einfinger“-Technik entfernt. Anschließend wird die Haut mit einer Lavendelkompresse gekühlt. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass selbstverständlich auch im Nacken mit der Handtechnik gearbeitet werden kann. Sie ist jedoch für den Kunden wesentlich schmerzhafter. PANDHY’S™ Nachbehandlung - Micro Emulsion - Body Butter als Maske - ACV Cure Lotion - zum Schutz werden danach Mineralien aufgetragen und mit Lavender Water fixiert. Für langfristige bestmögliche Resultate, und um eingewachsene Haare zu vermeiden, werden folgende PANDHY’S™ Produkte zur weiteren unterstützenden Behandlung empfohlen: ACV Cure Lotion - die Lotion hat stark regenerierende, desinfizierende und beruhigende Eigenschaften und kann auch als pflegendes Aftershave eingesetzt werden Rathany Hydrating Lotion - Der Kunde sollte nach der Behandlung auf enge Hemdkragen, Rollkragenpullover oder Wollschals verzichten, da es zu unnötiger Reibung und somit zu Irritationen der Haut führen kann. Genauso ist es empfehlenswert, die ersten 24 Stunden nach der Behandlung auf einen Kontakt mit Seife, Shampoos etc. zu verzichten. Copyright© Sybille Selbmann 25 8.7. Zuckern der Arme/Intermediärhaare/Terminalhaare/Vellushaare Männern haben eher eine sehr starke Behaarung und Frauen oft viele dafür feine Haare an den Armen. Hier hat sich das Vorstrippen gut bewährt. Um das Zuckern so angenehm wie nur möglich für den Kunden zu gestalten, ist es empfehlens-wert, das Zuckergel mehr einlaufen zu lassen als zu schieben. Es werden 3 bis 4 kurze Strips benötigt, um die Hauptmenge der Haare zu entfernen. Gerade wenn sehr viele blonde, feine Härchen da sind, muss der Zucker gut einwirken. Beim Abnehmen muss genauso wie bei den Knien über die Rundung gegangen werden. Die Nachbehandlung erfolgt mit ACV Cure Lotion. Für langfristige bestmögliche Resultate und um eingewachsene Haare zu vermeiden werden folgende PANDHY’S™ Produkte zur weiteren unterstützenden Behandlung empfohlen: - Bio Schaumreiniger - ACV Cure Lotion, Sweet Care Face & Body Creme, Rathany Hydrating Lotion - Safe Sun Self Tan (Selbstbräuner) für eine gleichmäßige Bräune 8.8. Zuckern der Achseln/Terminalhaare Zur Vorbereitung werden beide Achseln gereinigt und gepudert. Falls die Lymphknoten geschwollen sind (starke Infekte, Menstruation) wird eine Terminverschiebung dringend empfohlen. Männer und adipöse Menschen bevorzugen die Striptechnik, weil es schneller geht. Die Haare benötigen eine Länge von mindestens 5 mm. Gegebenenfalls werden die Haare gekürzt. Die Kunden/innen spannt die Haut der zu behandelnden Achsel mit der anderen Hand. Bei der Behandlung ist es wichtig auf die Wuchsrichtung der Haare zu achten. Es wird von außen nach innen gearbeitet. Zum einen, weil das Zentrum am empfindlichsten ist, zum anderen, damit wir die Haare nicht verkleben. Da die Haut in diesem Bereich besonders empfindlich ist empfiehlt es sich maximal 2mal über eine Hautstelle zu gehen. Es gibt Kunden/innen, bei denen nicht alle Haare bei den ersten Behandlungen entfernt werden können, ohne die Haut unnötig zu strapazieren. Das trifft besonders auf Kunden/innen zu, die lange rasiert oder epiliert haben. Sie leiden oft unter eingewachsenen Haaren. Für bestmögliche Resultate wird eine Vorbehandlung mit PHANDY’S MUD oder Bio Schaumreiniger empfohlen. Die Maske wird auf die zu behandelnde Haut blickdicht aufgetragen und nach 10 Minuten wieder abgenommen. Für langfristige bestmögliche Resultate, und um eingewachsene Haare zu vermeiden, werden folgende PANDHY’S™ Produkte zur weiteren unterstützenden Behandlung empfohlen: - Bio Schaumreiniger - Sweet Care Face & Body Creme für trockene Haut - ACV , die Lotion hat stark regenerierende, desinfizierende und beruhigende Eigenschaften und kann auch als pflegendes Aftershave eingesetzt werden - Lyli Skin Softener Creme – die Creme hat einen sanft abtragenden (peelenden) Effekt Der Kunde sollte direkt nach der Behandlung auf enge Kleidung verzichten. Copyright© Sybille Selbmann 26 8.9. Zuckern der Brust/Rücken/Terminalhaare Aufgrund der Herz- und Lungennähe ist diese Partie außerordentlich empfindlich. Der Körper schützt sich durch eine starke Immunabwehr und zahlreiche Schmerzrezeptoren in dieser Region. Es ist davon auszugehen, dass die Haut nachreagieren kann. Generell wird mit der Begleithand sanft nach gedrückt. Beim Arbeiten im Brustbereich wird der Kunden beim Spannen aktiv mit eingebunden. Es ist günstig, wenn der Kunde auf der unterstützenden Hand einen Handschuh oder einen Waschhandschuh trägt. Viele Kunden schwitzen beim Sugaring stark. Beim Arbeiten im oberen Rückenbereich und den Schultern sitzt der Kunde auf einen Stuhl. Um eine gute Spannung zu erzeugen werden die Oberarme vom Kunden in Umarmungsposition gebracht. Für den unteren Rückenbereich nimmt der Kunde eine Position ein, in der er einen Rundrücken machen kann. Es hat sich gezeigt, dass Männer es bevorzugen, wenn vorgestrippt wird. Nach der Vorbereitung wird sorgfältig von außen nach innen gearbeitet. Die Haare dürfen beim Auftragen nicht verkleben – deshalb müssen lange Haare auf 5 mm gekürzt werden. Bei Neukunden ist es sinnvoll die Erstbehandlung auf zwei Termine aufzuteilen, da es meistens für den Körper stressintensiv ist gleich die gesamte Region zu enthaaren. Um die empfindliche Partie der Brustwarze wird mit der Einfinger-Technik gearbeitet. PANDHY’S™ Nachbehandlung - Micro Emulsion - Body Butter mit Lavendelkompresse abdecken und 10 Minuten einwirken lassen - ACV Cure Lotion auftragen - Zum Schutz werden danach Mineralien gemischt mit Hydro-Base aufgetragen und mit Lavender Water fixiert Idealerweise trägt der Kunde Baumwollwäsche auf der frisch behandelten Haut. Für langfristige bestmögliche Resultate und um eingewachsene Haare zu vermeiden werden folgende PANDHY’S™ Produkte zur weiteren unterstützenden Behandlung empfohlen: - Bio Schaumreiniger, - Sparoma Salt, das darin enthaltende Salz, Lavendel- und Teebaumöl wirken desinfizierend und das Jojoba-Öl verhindert das Austrocknen - ACV, die Lotion hat stark regenerierende, desinfizierende und beruhigende Eigenschaften und kann auch als pflegendes Aftershave eingesetzt werden, - Sweet Retard Body Butter (bei empfindlicher Haut) durch die Zusammensetzung wird die Haarproduktion gestört und nachhaltig Entzündungen gestoppt, - Lyli Skin Softener Creme ist bei robuster Haut sehr zu empfehlen. 8.10. Zuckern der Beine/Intermediärhaare/Vellushaare Das Zuckern der Beine kann vergleichsweise zeitaufwendig und materialintensiv sein. Deshalb empfiehlt sich die Anwendung der Striptechnik insbesondere auf den Unterschenkeln. Die Haut wird wie gewohnt vorbereitet. 2 große Gel Bahnen werden aufgetragen. Fixieren Sie die Strips und ziehen Sie diese nacheinander ab. Einzelne Haare werden anschließend mit der Handtechnik entfernt. Beim Handzuckern wird eine größere Menge weiche Zuckerpaste so aufgetragen, dass das halbe Bein abgearbeitet werden kann (als ob ein Pizzateig ausgerollt wird). Copyright© Sybille Selbmann 27 Für eine perfekte Hautspannung winkelt die Kunde/in die Füße an. Die Arbeit ähnelt einer Massage. Sind noch Haare zu sehen, wenn ein Teil des Zuckers abgenommen wurde, wird die Stelle noch einmal bearbeitet. Wenn der Zucker komplett entfernt ist, muss die vordere bzw. hintere Seite des Unterschenkels frei von Haaren sein. Dann kann der zweite Unterschenkel gezuckert werden. Um die Haare auf dem Knie zu entfernen, muss die Kundin ihr Bein anwinkeln und den Fuß aufstellen. Die Oberschenkel sind sehr empfindlich, insbesondere die Innenschenkel. Systematisches Arbeiten ist für ein erfolgreiches und schmerzarmes Handzuckern erforderlich. Sowohl die Kunden als auch der Zuckerer müssen die Haut spannen, ansonsten können sich sehr leicht Hämatome bilden. In diesem Bereich wird immer mit der Begleithand nachgedrückt. Nach dem Zuckern wird der Kunde mit einer der Haut entsprechenden Lotion massiert. PANDHY’S™ Nachbehandlung - Lavender Water aufsprühen - mit einer Mischung aus ACV /Rathany und Lavendel Water wird behutsam die behandelte Haut massiert. Zum Schutz werden danach Mineralien gemischt mit Hydro-Base aufgetragen und mit Lavender Water fixiert. Für langfristige bestmögliche Resultate, und um eingewachsene Haare zu vermeiden, werden folgende PANDHY’S™ Produkte zur weiteren unterstützenden Behandlung empfohlen: - Bio Schaumreiniger - Sparoma Salt, das darin enthaltende Salz, Lavendel- und Teebaumöl wirken desinfizierend und das Jojoba-Öl verhindert das Austrocknen. Es kann als Badezusatz genauso wie als Peeling angewandt werden. - ACV, die Lotion hat stark regenerierende, desinfizierende und beruhigende Eigenschaften und kann auch als pflegendes Aftershave eingesetzt werden, - Sweet Retard Body Butter (bei extrem empfindlicher Haut) durch die Zusammensetzung wird die Haarproduktion gestört und nachhaltig Entzündungen gestoppt. - Lyli Skin Softener Creme ist bei robuster Haut sehr zu empfehlen - Miraculum Oil bei sehr fettarmer Haut, es schützt wirkungsvoll vor der Austrocknung durch Kleidung Für sonnengebräunte Beine Safe Sun Lotion in der Stärke 3 und 5. 8.11. Zuckern des Intimbereiches/Terminalhaare Zuckern im Intimbereich ist eine sehr persönliche und vertrauensvolle Angelegenheit. Um das Wohlbefinden des Kunden zu gewährleisten, ist es deshalb enorm wichtig, sich routiniert und professionell zu verhalten. Für ein bestmögliches Ergebnis werden die Kunden/innen aktiv in den Arbeitsprozess mit einbezogen. An beiden Händen werden Handschuhe getragen. Die Haut wird wie gewohnt auf das Zuckern vorbereitet. Falls die Haare nicht zu kurz sind kann im Seitenbereich und an den festen Hautpartien gestrippt werden. Es gilt das Prinzip, sich immer eine gerade, gut gestraffte Haut-Bahn zu schaffen. Es wird systematisch von oben, nach außen und von innen nach unten gearbeitet. Schwierige Hautpartien, wie Schamlippen, Hodensack oder Glied, werden mit der Einfinger-Technik oder Stäbchen zum Schluss bearbeitet. Es wird in kurzen Schritten gearbeitet. An schwierigen Stellen wird der Zucker „geparkt“. Copyright© Sybille Selbmann 28 Bei sehr empfindlichen Kunden/innen kann der Schmerz weg geatmet werden. Soweit möglich wird die Muskulatur angespannt, indem die Kunden/innen den Beckenboden anspannen. Folgende Stellungen können von den Kunden/innen eingenommen werden: Schritt: Anwinkeln des Beines (Schwimmposition) oder Bein über der Liege hängen lassen, Unterbauch hochziehen lassen, Hohlkreuz andeuten Schamlippenbereich: ein Knie aufstellen, anderes Bein wegspreizen, Po leicht anheben Afterbereich: Seitenlage, die Kunden/innen schlägt ein Bein über das andere und halten die Pobacke fest Zweimal kann in der Regel über die gleiche Hautstelle gezuckert werden. Das gilt jedoch nicht für den Hodensack. Dort wird das Haar eingedreht und entfernt. Die Beine des Kunden dürfen nicht zusammengepresst sein. Wird die Haut heiß, kann der Zucker tief einsinken. Je nach Hautpartie wird ein Strip verwendet. Es wird entweder fester Zucker angewandt oder gekühlt. Bei Neukunden ist es sinnvoll die Erstbehandlung auf zwei Termine aufzuteilen, da es meistens stressintensiv für den Körper ist gleich die gesamte Region zu enthaaren. Falls die Kunden sehr gestresst oder stark schwitzen, ist es empfehlenswert, bei der Erstbehandlung in Etappen zu arbeiten. Ist die Haut durch jahrelanges rasieren sehr hart oder gibt es durch das Epilieren oder Waxen viele eingewachsene Haare, wird vor dem Zuckern eine Maske Sigma-Line und Glucose-Gel oder Glucose-Gel mit Blütenwasser gemischt aufgetragen. Ca. 10 Min einwirken lassen, abnehmen, trocknen, pudern. PANDHY’S™ Nachbehandlung - Sweet Retard Micro Emulsion/Lavendelwasser aufsprühen - Sweet Retard Bodybutter - feuchte Gaze auf den Körper auftragen und wenigstens 10 Minuten einwirken lassen - (Maske aus MUD pur mit ACV oder Miraculum Oil gemischt auftragen – je nach Hautbedürfnis) - Mit einer Mischung aus ACV und Lavender Water wird behutsam die behandelte Haut gepflegt, - Zum Schutz werden danach Mineralien gemischt mit Hydro-Base aufgetragen und mit Lavender Water fixiert. Bei der Terminvereinbarung werden die Kunden/innen darauf hingewiesen an dem Tag der Behandlung bevorzugt Baumwollwäsche und lose Kleidung zu tragen, da Reibung die Haut und die offenen Follikel stark reizt. Um die Haut vor Irritationen zu schützen wird ein Kleenex mit ACV getränkt, das die Kunden/innen als Einlage nutzen. Für langfristige bestmögliche Resultate und um eingewachsene Haare zu vermeiden werden folgende PANDHY’S™ Produkte zur weiteren unterstützenden Behandlung empfohlen: - Bio Schaumreiniger - Sparoma Salt, das darin enthaltende Salz, Lavendel- und Teebaumöl wirken desinfizierend und das Jojoba-Öl verhindert das Austrocknen. Es kann als Badezusatz genauso wie als Peeling angewandt werden - ACV, die Lotion hat stark regenerierende, desinfizierende und beruhigende Eigenschaften und kann auch als pflegendes Aftershave eingesetzt werden - Sweet Retard Body Butter (bei extrem empfindlicher Haut) durch die Zusammensetzung wird die Haarproduktion gestört und nachhaltig Entzündungen gestoppt. Copyright© Sybille Selbmann 29 Marketingmaßnahmen - 50% der deutschen Frauen enthaaren sich - 70% mehr als in der letzten Studie - Tendenz steigend Das Zuckern hat im Laufe der letzten Jahre seinen Bekanntheitsgrad um ein vielfaches gesteigert und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Doch der Beautymarkt und entsprechende Dienstleistungen ist ein hart umkämpfter Markt. Daher bietet COMFORT SUGARING seinen Kooperationspartnern die Möglichkeit auf bewährte Marketingtools zurückzugreifen wie zum Beispiel: individualisierbare Flyer. Außerdem besteht die Möglichkeit auf der offiziellen Website von COMFORT SUGARING in dem Umkreisfinder gelistet zu werden. Bei qualitativ hochwertiger Arbeit werden Sie als Qualitätsstudio besonders gekennzeichnet. Zuckerkarten, die als VIP-Einladung genutzt werden können. Kooperationsmöglichkeiten bei der Erstellung und Pflege eines Internetauftritts, regionale Zuckertreffen. Refresher und Weiterbildung für alle Anwender in der Zuckerakademie in Potsdam; im Anwenderforum und Facebook sind immer alle aktuellen Informationen nach zu lesen. Regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen. Sie können sich zum Master of sugaring qualifizieren. Copyright© Sybille Selbmann 30 Anamnesebogen Die nachstehenden Informationen werden vertraulich behandelt und nur intern vom COMFORT SHUGARING-Anwender verwendet. Sie dienen als Hilfe für eine fachgerechte Behandlung, in der Ihnen am besten entsprechenden Weise. (Bitte füllen Sie den Fragebogen in Druckbuchstaben aus.) Name: Geburtsdatum: Anschrift: Telefon: 1. Woher kennen Sie comfort sugaring? [ [ [ [ [ ] von meiner Kosmetikerin ] Freunde/Bekannte ] aus Rundfunk/Fernsehen ] aus der Presse ] Sonstige: 2. Welches Enthaarungsverfahren haben Sie bisher angewendet und in welchen Abständen entfernen Sie lästige Haare? 3. Hatten Sie Probleme nach der Anwendung von Enthaarungstechniken? [ ] Nein [ ] Ja Ich hatte Probleme mit 4. Leiden Sie unter einer Allergie? [ ] Nein [ ] Ja Ich leide unter: 5. Haben Sie jemals an sich eine akute Hautreaktion, Nesselausschlag o. Ä. wahrgenommen? [ ] Nein [ ] Ja Ich hatte Copyright© Sybille Selbmann 31 6. Sind Sie z. Zt. In hautärztlicher Behandlung? [ ] Nein [ ] Ja Ich bin in Behandlung, weil 7. Nehmen Sie Medikamente? [ ] Nein [ ] Ja Ich nehme 8. Befinden Sie sich in den Wechseljahren oder nehmen Sie Hormonpräparate ein? [ ] Nein [ ] Ja Ich nehme 9. Neigen Sie zu einer verstärkten Histaminausschüttung? [ ] Nein [ ] Ja 10. Sind Sie Diabetiker? [ ] Nein [ ] Ja 11. Sind Sie Bluter? Haben Sie HIV/Hepatitis? [ ] Nein [ ] Ja Ich wurde am Tag der Zuckerbehandlung aufgeklärt: Nicht in die Sauna zu gehen oder ein öffentliches Schwimmbad aufzusuchen, keine Arbeiten zu verrichten, bei denen die Haut stark verschmutzt wird. Auf Sonnenbäder zu verzichten, keine Cremes, Shampoos, Duschbäder, Make-ups, Deodorants usw. zu verwenden. Atmungsaktive Kleidung zu tragen, innerhalb 76 Stunden nach dem Zuckern kein Peeling anzuwenden. Ort: …………………………….. Datum: …………………………….. Unterschrift: …………………………….. Copyright© Sybille Selbmann 32 Fremdwörter apokrin [griech. Krinein = abgeben] – nach außen führend Ciclosporin A – ist ein in der Natur in Pilzen vorkommender Wirkstoff; er wird für die Anwendung in der Medizin jedoch synthetisch hergestellt; wenn der Wirkstoff vom Körper aufgenommen wird, lagert er sich in den T-Lymphozyten an bestimmte Rezeptoren an; die T-Zellen sind die wichtigsten Zellen bei der spezifischen Abwehr des Körpers Cortex/Kortex (Med., Biol.) – Rinde eines Organs Cuticula/Kutikula – dünnes Häutchen über der äußeren Zellschicht bei Pflanzen und vielen Tieren Kutis [lat. Cutis = Haut] Defeminisierung – physische und psychische Umwandlung der Frau zu männlichen Geschlecht hin Dermatose (Med.) – Hautkrankheit endokrin [griech. Éndon = innen, innerhalb] Endokrinologie – Lehre von den endokrinen Drüsen Endokrinopathien – sind definiert als Erkrankung endokriner Drüsen mit Störung der Hormonproduktion oder –regulation exogen (Med.) – (von Stoffen, Krankheitserregern od. Krankheiten) außerhalb des Organismus entstehend; von außen her in den Organismus eindringend germinativ – den Keim, die Keimung betreffend Germinaldrüsen – (Biol.) Keim- od. Geschlechtsdrüsen Glykogen – ist die Speicherform von Kohlenhydraten bei Mensch und Tier (= Reservekohlenhydrate); es kommt in der Leber (etwa 100 g Glykogen) und Muskulatur vor; das Leberglykogen dient der Blutzuckerregulation und verhindert einen Abfall des Blutzuckers zwischen den Mahlzeiten Hirsutismus [Lat. Hirsutus = struppig, stachlig] (Med.) – abnormer Haarwuchs, bes. bei Frauen, infolge einer Überfunktion der Nebennierenrinde Hydantoin DMDM – ist ein Konservierungsmittel für Kosmetika hygroskopisch – Wasser anziehend Hypertrichose – Substanz, die sich in Wasser löst bzw. sich mit Wasser verbindet, z.B. Salz Trichose (Med.) – abnorm vermehrte Körperbehaarung idiopathisch [griech. Páthos = Leiden, Krankheit] (Med.) – (von bestimmten Krankheitsbildern) spontan, ohne erkennbare Ursache, selbständig, nicht im Gefolge anderer Krankheiten invasiv (Med.) – (von Krebszellen) in das umgebende Bindegewebe hineinwachsend, eindringend Kortison/Cortison (Med.) – aus dem Hormon der Nebennierenrinde gewonnenes, bes. entzündungshemmendes Mittel Lipide – werden auch als Fette bezeichnet; allen Lipiden gemeinsam ist die schlechte Löslichkeit in Wasser; dagegen lösen sie sich gut in organischen Lösungsmitteln wie Methanol, Aceton oder Chloroform Makrophagen – Fresszellen Medulla (Med.) – das Mark Medullaris [spätlat. = im Innern, im Mark befindlich] Melanozyten – sind Zellen, die das Pigment Melanin produzieren Milien – sind weißliche, stecknadelkopfgroße, mit Hornmaterial gefüllte Zysten, die sich insbesondere im Gesicht bilden Mitose (Biol.) – indirekte Zellkernteilung Noxe [lat. Noxa = Schaden] – Stoff od. Umstand, der eine schädigende Wirkung auf den Organismus ausübt Phagozytose – Aufnahme extrazellulärer, fester Partikel durch Zellen Phytoderm – zur Regulierung des Hautstoffwechsels und zur Entlastung der Haut, z.B. bei Ekzemen Proteine – sind in der lebenden Natur in großer Vielfalt vorkommende Eiweißstoffe, die sehr unterschiedliche Längen und Funktionen haben können Copyright© Sybille Selbmann 33 Sebum – Hauttalg/Hautfett; bei unreiner Haut und Akne kommt es durch die vermehrte Produktion von Hautfett und eine Verhornungsstörung am Ausgang der Talgdrüsenfollikel zu den typischen Symptomen Fettglanz und Komedonenbildung bis hin zu Papeln und eitrigen Pusteln symptomatisch [griech. Symptomatikós = zufällig] (Med.) – die Symptome betreffend; nur auf die Symptome, nicht auf die Krankheitsursache einwirkend Trichotillomanie [griech. Tillein = rupfen, zupfen] (Med.) – krankhafte Sucht, sich Kopf- und Barthaare auszureißen Virilismus (Med.) – Vermännlichung (bei Frauen); vorzeitige Geschlechtsreife (bei Knaben) Copyright© Sybille Selbmann 34 Ziel: Schutz des Arbeitnehmers und des Kunden Grundlagen sind folgende gesetzliche Vorgaben: - Infektionsschutzgesetz Robert Koch Institut (siehe Anlage) - Rahmenhygienepläne der Länder - Eigene Hygienepläne der Salons nach FB-HyQM-002/A Hygieneplan siehe Anlage Anforderungen an Arbeitskleidung: - Trennung von Tages und Arbeitskleidung (MRSA Keime) - Arbeitskleidung verbleibt im Salon, wird dort gewaschen - Verbot langärmlige Kleidung zu tragen - Pflicht: geschlossene Arbeitsschuhe zu tragen - Verzicht auf nicht angemessene Bekleidung (Mini, kurze Hosen) Sauberkeit: - Reinigung und Desinfektion entsprechend Hygieneplan/täglich; es dürfen ausschließlich VHA-gelistete Desinfektionsmittel verwendet werden - Hände-Desinfektion nach Vorschrift vor und nach der Behandlung jedes Kunden - Hygiene/Desinfektions-Wandspender müssen in jeder Kabine bereitgestellt werden - der Kunde wird auf die vorschriftsmäßige Händedesinfektion hingewiesen - einmal jährlich werden die Sicherheitsdatenblätter und Betriebsanweisungen der Desinfektionsmittel durch jeden Mitarbeiter studiert; (Ordner befindet sich zugänglich im Salon) Der Mitarbeiter bestätigt durch seine Unterschrift, dass er sich mit dem Inhalt der Unterlagen vertraut gemacht hat. - Die Sterilisierung der Pinzetten und Scheren erfolgt nach Hygieneplan. Die entnommenen Instrumente werden in eine 3-fache Lage Alufolie eingelegt und erst unmittelbar vor der Nutzung entnommen. - Bioindikatorenpäckchen für Sterilisator Überprüfung ½-jährlich ca. 17,00 € - Einmallanzetten/Kanülen in speziellem Kanülenabwurfbehälter ablegen - Achtung: Flächendesinfektion ist nur noch als Wischdesinfektion erlaubt = das dient dem Schutz des Arbeitnehmers (z. B. mit Orasept). Die Lösung der Wischeimer ist alle 28 Tag auszutauschen. - beim Ansetzen von Lösungen ist Schutzkleidung zu tragen (Schutzbrille, dicke Handschuhe, Mundschutz, Gummischürze) - beim Zuckern ist der Liegenbezug zu entfernen oder vollständig abzudecken mit Einwegmaterial Nach der Behandlung ist der Raum in einen vorschriftsmäßigen Zustand zu versetzen. Die Flächen sind zu desinfizieren. - Achtung: Einwirkzeit beachten, 15 Minuten bei Orasept, andere Mittel abweichend, Anweisung beachten und Zulässigkeit kontrollieren. - um die Sauberkeit der Handtücher und Bezüge zu gewährleisten, sind die Waschmittel ArielProfessionell oder Canesten, Eltra zu nutzen. Für die normale Wäsche beträgt die Waschtemperatur 60 Grad C + Trockner - Unfallverhütungsvorschriften (Berufsgenossenschaft) - an jedem Behandlungsplatz mit Waschbecken ist allgemeine Vorschrift: Einmal-Handtuchspender, Wand-Desinfektionsspender, Seifenspender - um darüber hinaus eine Gefährdung des Anwenders und der Kunden zu vermeiden, gelten die allgemeinen Unfallbestimmungen Produktübersicht - SOP 5 Copyright© Sybille Selbmann