12 2008

Transcription

12 2008
2008
12
NEWS
43. German Open 2008 (Berlin)
Official Equipment Supplier
and Sponsor for the
2009 World Table Tennis Championships
In dieser Ausgabe:
Rückblick
02
German Open, Berlin
Boll in Berlin bravourös / Boros schlägt Top-Ten-Spielerin
News/WRL
Timo Boll hat nach seinen Erfolgen in den Jahren 2004 (Leipzig) und
2006 (Bayreuth) zum dritten Mal die German Open gewonnen. Im
Berliner Velodrom besiegte Deutschlands Weltstar vor 4000 Zuschauern seinen taiwanesischen Butterfly-Kollegen Chuan Chih-Yuan
in fünf Sätzen. Mit Cheung Yuk (Hongkong) bei den Herren sowie mit
der Ungarin Krisztina Toth und der Italienerin Nikoleta Stefanova bei
den Damen eroberten Tamasu-Spieler außerdem drei Bronzemedaillen. Zusätzlich zu fünfmal Edelmetall im Einzel waren Jakub Kosowski
(Polen) und Bastian Steger (Deutschland) mit ihren Teams im Finale
des Mannschafts-Wettbewerbs vertreten. Den favorisierten Gastgebern, die den wenige Tage vor Turnierbeginn umgeknickten Timo Boll
bis zum Beginn der Einzelwettbewerbe schonten, blieb diesmal
allerdings nur der zweite Rang. Mehr dazu auf der nächsten Seite!
Der Blick zurück: 2008 06
(11/08)
News II
08
Tipps und Tricks
09
Werner Schlager: Psychologie
Produkte des Monats
11
Boll Holzserie
Techniktipps
13
Der Vorhand-Tospin aus Extremsituaationen II
Interview
www.butterfly-world.com
05
16
Zoran Primorac, Kroatien
Butterfly-Inside
Butterfly-Academy
Redaktion/Editor - Am Schürmannshütt 30h - D-47441 Moers - Germany - Phone: +49 2841 90532-0 - Mail: info@butterfly-world.com
18
02 Rückblick German Open
Termine
43. German Open 2008 (Berlin)
Boll in Berlin bravourös / Boros schlägt Top-Ten-Spielerin
Ohne die Leistung der Konkurrenz schmälern zu wollen die Lichtgestalt des Turniers, oder besser der vergangenen
acht Wochen, heißt Timo Boll. Nach dem Finaleinzug
beim World Cup im Lüttich Ende September sowie den
Europameisterschaften Anfang Oktober in St. Petersburg,
die er mit drei erfolgreichen Titelverteidigungen dominierte,
gewann der Weltranglisten-Fünfte aus Düsseldorf
nacheinander die Austrian Open in Salzburg, den Supercup in Moskau sowie an diesem Wochenende nun die
German Open in Berlin. Eingerechnet des gewonnenen
Pro-Tour-Finales 2005 war Berlin für den Deutschen
bereits der 14. Titelgewinn im Turniercircuit der ITTF. Boll
zeigte sich im Velodrom zufrieden mit seiner Leistung. „Ich habe besonders im Finale sehr gut gespielt. Die
starke Gegenwehr von Chuan hatte ich erwartet, er hatte sich bestens auf mich eingestellt. Aber ab dem
zweiten Satz hab ich durch ein paar taktische Finessen die Oberhand gewonnen und ein paar nicht alltägliche
Bälle gespielt.“
„Derzeit läuft es insgesamt wirklich traumhaft“, blickt Boll bilanzierend auf Berlin und die vergangenen Wochen
zurück, „Ich hoffe, dass mein Lauf noch bis einschließlich der Polish Open in der nächsten Woche anhält, denn
dort werde ich zum letzten Mal in diesem Jahr bei einem Pro-Tour-Turnier an den Start gehen.“ Wenngleich er
in der Punktewertung weit im Vorderfeld liegt, für das Grand Final der Pro Tour vom 11.-14. Dezember in
Macao wird Boll trotz seiner Siege bei den Internationalen Meisterschaften von Deutschland und von Österreich in diesem Jahr nicht qualifiziert sein. Boll besitzt zwar ausreichend Punkte, kommt jedoch aufgrund seiner
dreimonatigen Verletzung im Frühjahr nicht auf die vorgeschriebene Anzahl von sechs Turnierteilnahmen. Der
27-Jährige nimmt’s gelassen: „Es ist schade. Aber während die anderen spielen, werde ich etwas kürzer treten
und einen kleinen Urlaub machen.“
12
NEWS
2008
11. Dezember - 14. Dezember 2008
Pro Tour: Volkswagen Grand Final,
Macao
09. Januar - 11. Januar 2009
Tournament of Champions,
Changcha (China)
13. Januar - 17. Januar 2009
Pro Tour: Slovenia Open, Velenje
21. Januar - 25. Januar 2009
Pro Tour: Danish Open,
Frederikshavn
Unsere Foto-Partner
Manfred Schillings
Impressum:
Redaktion + Kontakt
Yuki Kamizuru, 02841/90532-0
Für Irrtümer und Tippfehler keine Haftung.
Alle Preise sind unverbindliche
Preisempfehlungen.
www.butterfly-world.com
03 Rückblick German Open
Für nicht unbedingt erwartete Erfolge hatte zuvor bis zum Achtelfinale ButterflyPartner Lars Hielscher gesorgt. Der Bremer gewann sein Auftakteinzel gegen Belgiens
Ex-Europameister Jean-Michel Saive ebenso wie das anschließende Match gegen
den Slowenen Bojan Tokic und wurde erst von seinem Tamasu-Kollegen Petr Korbel
gestoppt, der wiederum im Achtelfinale Chuan gratulieren musste.
Bei den Damen standen in Berlin überraschend nur
Europäerinnen auf dem Treppchen, darunter - hinter
Siegerin Liu Jia (Österreich) und Wu Jiaduo (Deutschland) – zwei Spielerinnen mit dem Schmetterling auf
dem Trikot: Ungarns Routinier Krisztina Toth und die
Italienerin Nikoleta Stefanova. Die beiden boten solide
Leistungen und schalteten auf dem Weg in das Halbfinale auch Asiatinnen aus. Stefanova bezwang die
Singapur-Chinesin Sun Bei Bei, Toth besiegte die
Japanerin Yuka Ishigaki. Den für Insider emotionalsten
Sieg allerdings verdiente sich Tamara Boros. Der
sympathische Butterfly-Star, der nach einer langwierigen Virusinfektion vor
zwei Jahren bei dem unermüdlichen Bemühen um die Rückkehr in die Weltspitze zahlreiche Rückschläge einstecken musste, gelang im Achtelfinale mit
dem Sieg über die Nummer Acht Wang Yue Gu nach langem Warten endlich
wieder einmal ein Erfolg über eine Top-Ten-Spielerin, bevor anschließend
gegen eine starke Stefanova etwas die Konstanz fehlte.
Hier kommen
Chuan Chih-Yuan, der ebenso wie Halbfinalist Cheung Yuk in Macao an den Start
gehen wird, erkannte nach dem Finale neidlos die Überlegenheit Bolls an: „Timo war
heute einfach der Bessere. Wir haben außer im ersten Satz auf unterschiedlichem
Niveau gespielt, ich habe zu viele unnötige Fehler gemacht.“ Chuan, Cheung und
zuvor im Viertelfinale der Japaner Koji Yoshida waren gegen einen überragenden Boll
ohne Chance. Zuvor allerdings kam der zweimalige World-Cup-Gewinner im Achtelfinale zu einem Erfolg, der dem untadeligen Sportsmann zum ersten Mal in seiner
Karriere keinerlei Freude bereitete. Die Turnierleitung erklärte Boll zum Achtelfinalsieger über Adrian Crisan, nachdem der Rumäne zuvor mit einem nicht regelkonformen Schläger seinen knappen 4:3 Erfolg erkämpft hatte. Crisans Beläge, dies
ergab ein Test, überschritten die zulässige Gesamtstärke der Beläge von vier Millimetern. Damit war dessen Schläger nach den Regeln des Weltverbandes unzulässig.
Timo Boll ließ der Vorfall nicht unbeeindruckt: „Ich mag Adrian. Doch alle Spieler
müssen sich ans Reglement halten. Wenn mit einem verbotenen Schläger gespielt
wird, dann müssen die Regeln knallhart angewendet werden.“
Ergebnisse der German Open in Berlin
(Namen von Butterfly-Spielern gefettet)
Herren-Einzel
1. Timo Boll GER
2. Chuan Chih-Yuan
3. Cheung Yuk HKG
3. Jiang Tianyi HKG
Damen-Einzel, Finale
1. Liu Jia AUT
2. Wu Jiaduo GER
3. Krisztina Toth HUN
3. Nikoleta Stefanova ITA
Herren-Mannschaft
1. Polen (mit Jakub Kosowski)
2. Deutschland (mit Bastian Steger)
Damen-Mannschaft
1. Singapur
2. Deutschland
12
NEWS
2008
04 Rückblick German Open
Gratulation zu Deinem Titelgewinn in Berlin. Es war der insgesamt 14. Turniersieg in der
Pro-Tour, das Grand Final 2005 eingerechnet. War es ohne Chinas Superstars eher ein
leichter Erfolg bei den German Open?
„Nein, natürlich nicht. Es waren genügend Weltklassespieler am Start und ein
Turnier zu gewinnen, ist nie etwas Selbstverständliches. Da entscheidet oft nur
die Tagesform.“
Deine Tagesform ist nun jedoch schon seit zwei Monaten meisterlich. Seit dem Einzug in
das Finale des World Cups Ende September hast Du sämtliche vier anschließenden
Einzelturniere gewonnen – EM, Austrian Open, Supercup und German Open….
„Es stimmt, derzeit läuft es insgesamt wirklich traumhaft. Ich hoffe, dass mein
Lauf noch bis einschließlich der Polish Open in der nächsten Woche anhält,
denn dort werde ich zum letzten Mal in diesem Jahr bei einem Pro-Tour-Turnier
an den Start gehen.“
Welches war Dein bestes Spiel bei den German Open?
„Ich habe besonders im Finale sehr gut gespielt. Die starke Gegenwehr von
Chuan Chih-Yuan hatte ich erwartet, er hatte sich bestens auf mich eingestellt.
Aber ab dem zweiten Satz hab ich durch ein paar taktische Finessen die
Oberhand gewonnen und ein paar nicht alltägliche Bälle gespielt.“
Dein schwerstes Spiel dürfte sicherlich das gegen Adrian Crisan gewesen sein? Auf dem
Schiedsrichterzettel stand am Ende ein 4:3 für den Rumänen, der dann allerdings
disqualifiziert wurde, weil festgestellt wurde, dass die Dicke seiner Beläge über der
zulässigen Maximalstärke von vier Millimetern lag.
„Ich mag Adrian. Doch alle Spieler müssen sich ans Reglement halten. Wenn
mit einem verbotenen Schläger gespielt wird, dann müssen die Regeln knallhart
angewendet werden.“
Du hast als Sportler bereits Fair-Play-Preise gewonnen und giltst ohnehin als untadeliger
Sportsmann mit Vorbildfunktion. Aber bei der Präsentation der Spieler vor dem
Viertelfinale gegen Yoshida gab es sogar vereinzelte Pfiffe, weil anscheinend einzelne
Zuschauer den Vorfall nicht mitbekommen oder nicht verstanden hatten. Ärgert Dich
das?
NEWS
12 2008
“Der, der in dieser Situation am Dümmsten dastand, war ich, obwohl ich gar
nichts dafür konnte. Um solche Dinge zu verhindern, sollte es
stichprobenartige Laboruntersuchungen geben. Vielleicht müsste man einen
Sünder auch mal für ein halbes Jahr sperren. Ich kann schon am Sound
erkennen, ob etwas mit einem Schläger gemacht wurde oder nicht. Zum
Glück gibt es auch Spieler, die ihre Schläger nicht tunen. Außerdem
muss man schon grundsätzlich immer einen Ersatzschläger dabeihaben.
Ich bin schließlich auch mit drei Schlägern nach Berlin gefahren.“
(Butterfly-
Timo Boll: „Erstmal eine Pause, aber über Weihnachten wird wieder trainiert“
Das Jahr hatte für Dich mit einer dreimonatigen Patellasehnenentzündung
denkbar schlecht begonnen, auch danach lief nicht alles immer nach Plan. Und
nun diese unglaubliche Siegesserie nach den Olympischen Spielen. Ist das eine
Genugtuung für Dich?
„Unter den Umständen wie das Jahr angefangen hat, da hat man an
seinen ganz schlechten Tagen sogar Sorgen vor einem vorzeitigen
Karriereende. Da war wirklich der Wurm drin. Wenn man die
Verletzungsmonate aus dem alten Jahr mitzählt, konnte ich in der
jüngeren Vergangenheit fast sechs bis sieben Monate keinen einzigen Schlag
trainieren. Deshalb ist diese unglaubliche Serie zum Jahresende hin natürlich
umso schöner.“
Beim Grand Final der Pro Tour Mitte Dezember in Macao darfst Du nicht starten. Du
hast zwar ausreichend Punkte, weist jedoch aufgrund Deiner gesundheitlichen
Probleme vom Jahresanfang nicht genügend Turnierstarts auf. Wie wird das Jahres
denn für Dich ausklingen.
„Ich werd nach den Polish Open erst einmal etwas ausspannen und eine
kurze, aber wohlverdiente Pause machen. Danach geht der Blick natürlich
schon im Dezember wieder nach vorne, denn meine Gegner bleiben auch
nicht stehen. Außerdem wird wahrscheinlich sogar über Weihnachten
trainiert, denn mit Borussia Düsseldorf wollen wir ja nach den Feiertagen
beim Final Four in Hannover den DTTB-Pokal gewinnen.“
www.butterfly-world.com
05 News/WRL
ITTF Weltrangliste Herren (11/2008)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
WANG Hao CHN
MA Long CHN
MA Lin CHN
WANG Liqin CHN
BOLL Timo GER
SAMSONOV Vladimir BLR
Chen Qi CHN
RYU Seung Min KOR
JOO Se Hyuk KOR
HAO Shuai CHN
OH Sang Eun KOR
CHUAN Chih-Yuan TPE
SCHLAGER Werner AUT
OVTCHAROV Dimitrij GER
KREANGA Kalinikos GRE
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
LI Ching HKG
CHEUNGYuk HKG
KAN Yo JPN
PERSSON Jörgen, SWE
GAO Ning SIN
MAZE Michael DEN
CHEN Weixing, AUT
PRIMORAC Zoran, HRV
KO Lai Chak, HKG
HOU Yingchao CHN
MITZUTANI Jun JPN
CRISAN Adrian ROU
GARDOS Robert AUT
YOON Jae Young KOR
LEE Jung Woo KOR
ITTF Weltrangliste Damen (11/2008)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
LI Xiaoxia CHN
ZHANG Yining CHN
GUO Yue CHN
GUO Yan CHN
WANG Nan CHN
Li Jia Wei SIN
FENG Tianwei SIN
WANG Yue Gu SIN
TIEYana HKG
JIANG Huajun HKG
KIM Kyung Ah KOR
CAO Chen CHN
GAO Jun USA
LIU Jia AUT
Li Jiao NED
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
25
27
28
29
30
WANG Chen USA
FUKUHARA Ai JAP
DANG Ye Seo KOR
LIU Shiwen CHN
FAN Ying CHN
LIN Ling HKG
PARK Mi Young KOR
HIRANO Sayaka JPN
LI Qian POL
SUN Bei Bei SIN
TOTH Krisztina HUN
FUKUOKA Haruna JPN
Yao Yan, CHN
DIN G Ning CHN
PAVLOVICH Viktoria BLR
Boll im TV
Vor wenigen Tagen wurde auf dem deutschen Fernsehsender SAT.1 ein Bericht über
das „magische Sehvermögen“ von Timo Boll ausgestrahlt:
http://www.planetopia.de/archiv/2008/planetopia/11_23/3_auswahl.html
Holger Niekelis mit neuem Sponsor
Die Ralf Bohle GmbH mit Sitz in Wenrath ist neuer Sponsor von Rollstuhl-Tischtennisspieler
Holger Nikelis. Das gaben der 30 Jahre Paralympicssieger von 2004 und der oberbergische
Reifenhersteller mit der Hauptmarke Schwalbe jetzt bekannt. Beide Parteien unterzeichneten einen Sponsoringvertrag, der zunächst auf ein Jahr ausgelegt ist.
„Ich freue mich sehr, dass Schwalbe mich auf dem Weg unterstützt, meinen Sport weiter
professionalisieren zu können“, sagt Holger Nikelis. Der Kölner erhält u. a. eine Ausstattung
mit den Produkten des Unternehmens, wie etwa Rollstuhlsportreifen. Im Gegenzug stellt
Nikelis Werbeflächen zur Verfügung, wird neue Prototypen testen und über seine Erfahrungen mit den Produkten berichten. „Wir möchten Holger Nikelis die Chance geben, seinen
Sport so professionell wie möglich ausüben zu können“, sagt Manuela Zahn, Marketingleiterin für Rollstuhlreifen bei der Ralf Bohle GmbH. „Holger ist ein idealer Werbeträger für
unsere Marke, ein Vorbild und Leistungsträger. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“
Schwalbe engagiert sich bereits im Handball (VfL Gummersbach), Radsport (u.a. Team
Columbia), Tischtennis (Zweitligist TTC Schwalbe Bergneustadt) und im Behindertensport
(u.a. Skifahrer Martin Braxenthaler). „Der Behindertensport braucht Sponsoren, denn die
sind noch immer rar gesät. Dabei ist er ebenso förderungswürdig wie der Sport ohne Handicap“, betont Manuela Zahn.
12
NEWS
2008
06 Der Blick zurück: 2008
Jahresrückblick
Das Jahr 2008 nähert sich in Riesenschritten seinem Ende. Wenngleich das
Grand Final der ITTF Pro Tour Mitte Dezember mit Weltmeisterin Guo Yue als
Favoritin noch nicht gespielt wurde und beim deutschen Final Four in den
Tagen nach Weihnachten noch die Nachfolge des 18-fachen DTTBPokalsiegers Borussia Düsseldorf zu regeln ist, die vergangenen elf Monate
boten Highlights und Erwähnenswertes genug, um aus Sicht des Hauses
Butterfly – ohne Anspruch auf Vollständigkeit - einen kurzen Rückblick zu
riskieren.
Januar. Das Jahr beginnt erfolgreich in der Champions League mit dem
Viertelfinaleinzug des Tamasu-Teams von Borussia Düsseldorf. Nur wenige
Tage später erscheint die erste Weltrangliste des neuen Jahres und weist
Superstar Timo Boll erwartungsgemäß den direkten Startplatz für die
Olympischen Spiele in Peking zu. Zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand,
dass Timo Boll beinahe drei Monate lang zum Jahresauftakt eine Zwangspause
einlegen muss, zu der ihn die Auswirkungen einer Patellasehnenverletzung
zwingen werden, zugezogen bei einem Fitnesslehrgang über die
Weihnachtstage in Spanien.
Zum neunten Mal innerhalb von zehn Jahren wird Timo Boll bei der vom
Magazin tischtennis veranstalteten Wahl zum deutschen „Spieler des Jahres“
gekürt. Die noch größere Ehrung war dem dreimaligen Europameister von
Belgrad jedoch bereits Ende Dezember 2007 zuteil geworden, als ihn die
bundesweite Sportpresse bei der Wahl zum „Sportler des Jahres“ direkt hinter
Turn-Weltmeister Fabian Hambüchen auf Platz zwei setzte.
Februar. Wenige Tage bevor Borussia Düsseldorf in das Halbfinale der Champions
League einzieht, fordert am ersten Wochenende des Monats die immer noch nicht
verheilte Patellasehnenentzündung Timo Bolls endgültig ihren Tribut. Trotz aller medizinischen Künste ereilt den Sieger der Jahre 2002, 2003 und 2006 beim europäischen
Ranglisten-Turnier Europe Top 12 in Frankfurt bereits in der Vorrunde sieg- und
chancenlos das Aus. Das Knie schmerzt bei jedem Schritt und jeder Bewegung. Statt
12
NEWS
2008
des erhofften Comebacks warten auf Boll nach ärztlicher Diagnose nun beinahe zwei
weitere Monate Regeneration und Spielpause, nachdem der Medaillenkandidat für die
Olympischen Spiele bereits im Januar so gut wie nicht trainieren konnte. Deutschlands
Superstar muss als Folge erstmals in seiner Karriere auf die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft verzichten, bei der Ende Februar beziehungsweise Anfang März die
Butterflystars Zhang Yining und Guo Yue Gastgeber China bei den Damen erwartungsgemäß zum Gewinn der Goldmedaille führen. Europäische Mannschaften gehen bei der
Medaillenvergabe in Guangzhou leer aus. Butterfly ist mit seinen Athleten in insgesamt
sechs von acht mit Edelmetall dekorierten Teams vertreten.
März. Immer noch ohne den verletzten Timo Boll verliert Borussia Düsseldorf
das erste Halbfinale der Champions League mit 1:3 gegen Royal Villette
Charleroi. Dennoch ist der März ein guter Monat, denn am letzten
Wochenende erfolgt endlich das lang herbeigesehnte Comeback des Timo
Boll. Bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg gewinnt der achtmalige
Sieger nach fast dreimonatiger Trainingspause zwar nur Bronze und verpasst
die Einstellung des legendären Rekords von Eberhard Schöler und Conny
Freundorfer mit neun Titeln, doch erleichtert nimmt die Nation zur Kenntnis:
Deutschlands erfolgreichstes Tischtennis-Knie aller Zeiten hält der Belastung
stand – die Verletzung ist auskuriert. Doch keine DM ohne einen Sieger mit
dem Schmetterling auf der Brust. Bei den Damen gewinnt Andrea Scheld Gold
im Doppel.
April. Auch der in das Team zurückgekehrte Timo Boll kann nicht das Aus der
Düsseldorfer Borussia in der Champions League verhindern. Wie das Hinspiel
verliert der Butterfly-Klub auch das Rückspiel in Charleroi mit 1:3. Dafür
beendet die Borussia die Normalrunde in der Deutschen Tischtennis Liga
(DTTL) als Tabellenführer und startet Ende des Monats mit einem Sieg in
Fulda in die Play-off-Begegnungen.
Mai. Der Monat Mai bringt die Entscheidungen in der DTTL. Borussia Düsseldorf
gewinnt zunächst sein zweites Halbfinalspiel gegen Fulda leicht mit 6:2 und qualifiziert
sich für das Endspiel gegen den TTC Frickenhausen, der Ochsenhausen ausschaltet. In
den hochklassigen Endspielen wird die Borussia ihrer Favoritenrolle gerecht und trium-
www.butterfly-world.com
07 Der Blick zurück: 2008
phiert mit 6:2 und 6:3 über den Titelverteidiger. Damit gewinnt das Tamasu-Team aus
Düsseldorf zum insgesamt 21. Mal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Der gleiche
Monat bringt für Timo Boll auch die Rückkehr auf die internationale Turnierbühne. Bei
den Korean Open in Daejeon erreicht Boll auf Anhieb das Viertelfinale.
Juni. Eine Woche nach den Internationalen Meisterschaften von Korea sehen die
Singapore Open bereits wieder einen Timo Boll, der sich in die Medaillenränge spielt.
Deutschlands Weltstar wird Dritter und unterliegt lediglich Turniersieger Ma Long. Die
Verletzung des Jahresauftakts ist noch nicht vergessen, doch die Formkurve zeigt beim
letzten Pro-Tour-Turnier vor den Olympischen Spielen deutlich nach oben.
Juli. Ein Monat im Zeichen der Olympia-Vorbereitungen. Timo Boll absolviert dabei
mit Deutschland sein kuriosestes Länderspiel, denn die Peking-Generalprobe gegen
Schweden in Hamm muss nach zwei Boll-Siegen beim Stand von 2:2 wegen Stromausfalles abgebrochen werden. Am letzten Tag des Monats beginnt der zweitägige Einzelturniertest beim Olympischen Vorbereitungsturnier in Düsseldorf, das mit Boll einen
Butterfly-Sieger stellt und zudem in Michael Maze (Bronze), Viktoria Pavlovich (Silber)
und der Schwester Veronika (Bronze) drei weitere Akteure mit dem Schmetterling auf
dem Trikot auf dem Treppchen sieht.
August. Bei den Olympischen Spielen setzt sich Tischtennis-Kaiserin Zhang Yining in
ihrer Heimatstadt Peking selbst ein Denkmal. Der Butterfly-Star sichert sich durch seine
Triumphe im Einzel und mit der chinesischen Mannschaft ebenso wie vor vier Jahren in
Athen jeweils zwei Goldmedaillen und schließt damit zu seiner legendären Landsfrau
Deng Yaping auf. Zweimal Edelmetall gewinnt auch Weltmeisterin Guo Yue, die neben
Gold mit der Mannschaft auch Bronze im Einzel gewinnt. Timo Boll und Oh Sang Eun
weiten den Kreis der bei Olympia erfolgreichen Schmetterlinge auf den männlichen
Bereich aus: Boll kehrt mit der Silbermedaille aus dem Team-Wettbewerb nach
Deutschland zurück, Oh eroberte mit Südkorea Bronze. Für eine Medaille im Einzel
reicht es jedoch für Timo Boll trotz aller Bemühung nicht. Die dreimonatige Verletzungspause vom Jahresbeginn erweist sich als nicht schnell genug aufholbar.
September. Mit dem Ausklingen der Olympischen Spiele beginnt auch für die besten
Spieler der Welt eine neue Zeitrechnung im Tischtennissport, denn seit 1. des Monats
ist das Frischkleben durch den Weltverband ITTF verboten. Für Timo Boll vollzieht
sich die damit verbundene Materialumstellung jedoch mühelos. Der Superstar mit dem
enormen Gefühl für den Zelluloidball gewinnt mit seinen Tenergy-Belägen sogar an
Sicherheit auf der Rückhand und rüttelt Ende des Monats beim World Cup in Lüttich
schon wieder an der Vorherrschaft der Chinesen. Nach seinen Triumphen 2002 in
Jinan und 2005 in Belgien an gleicher Stelle erreicht Boll zum dritten Mal das Endspiel
des Prestigeturniers mit einem Sieg über Chinas Ma Long und muss sich in einem
hochklassigen Finale nur Titelverteidiger Wang Hao beugen. Auch sein griechischer
Butterfly-Kollege Kalinikos Kreanga überzeugt und erreicht die Runde der besten
Vier.
Oktober. Der 27-jährige Timo Boll setzt sich in St. Petersburg selbst ein Denkmal.
Als erster Sportler überhaupt bei den seit 1948 ausgetragenen Europameisterschaften
gelingt Boll die Verteidigung aller drei im Vorjahr in Belgrad gewonnenen Titel im
Einzel, Doppel und mit der Mannschaft. Die historische Bestmarke von 2008 wird
ergänzt durch ein rekordverdächtiges Resultat der Butterfly-Vertragsspieler, die in den
sechs Konkurrenzen insgesamt 16-mal auf dem Siegerpodest vertreten sind und
fünfmal Gold, dreimal Silber und achtmal Bronze gewinnen. Im prestigeträchtigen
Herren-Einzel stehen mit Boll sowie den Österreichern Werner Schlager und Robert
Gardos sogar drei von vier Spielern von Butterfly auf dem Siegerpodest.
November. Nach zwei Jahren mit immer wieder kehrenden
gesundheitlichen Rückschlägen und ohne Sieg in der ITTF Pro Tour meldet
sich Timo Boll auch in diesem Segment zurück. Der Deutsche gewinnt
nacheinander die Austrian Open in Salzburg, den Supercup in Moskau
sowie die German Open in Berlin, was ihm innerhalb von drei Wochen ein
Preisgeld in Höhe von 90.000 Euro beschert. Eingerechnet des gewonnenen
Pro-Tour-Finales 2005 waren die German Open für Boll bereits der 14.
Titelgewinn im Turniercircuit der ITTF.
Dezember. Wo kein Rückblick möglich ist, sei zur Vervollständigung
zumindest ein kleiner Ausblick gestattet. Das Grand Final der ITTF Pro Tour
Mitte Dezember in Macao findet ohne Timo Boll statt, der zwar ausreichend
Punkte, aufgrund seiner Verletzung zu Jahresbeginn jedoch nicht genügend
Turnierteilnahmen aufweist. Bei den Damen ist in Abwesenheit von
Olympiasiegerin Zhang Yining die Weltmeisterin Guo Yue favorisiert.
Zwischen Weihnachten und Neujahr greift Vorjahressieger Borussia
Düsseldorf beim deutschen Final Four in Hannover nach seinem 19. DTTBPokalgewinn.
12
NEWS
2008
08 News
TUI DTTB Final Four
Weltklassetischtennis und Konzert-Highlight in einem Event. Am 27.12.08 findet
in der TUI Arena in Hannover das Endspiel um die Deutsche Pokalmeisterschaft
mit Deutschlands derzeit erfolgreichster Pop-Band „Ich + Ich“ statt. Sichern Sie
sich jetzt Karten für diesen Topevent. Tickets gibt es als Weihnachtsspecial für
den Sensationspreis von nur 39,- € unter der Telefonnummer 01805 - 87 80 80 (14
ct./Min, aus dem Handynetz ggf. abweichend) oder im Internet unter www.tuiarena.de und bei eventim.
Butterfly in Guayas
Guayas ist eine Provinz in Wcuador, die bei den letzten
nationalen Meisterschaften mit einer sehr erfolgreichen
Mannschaft antrat. Dino Suarez (in der Mitte, zweiter
von rechts), gewann das Jungen Einzel, Michelle Vitteri
(vorne, ganz rechts) gewann das Mixed und (von links
nach rechts) Sandra Durazno, Astrid Salazar, Tanja
Almendariz gewannen den Mannschaftswettbewerb bei
der Maedchen Klasse.
Silbernes Lorbeerblatt für drei Düsseldorfer
Das Düsseldorfer Trio Timo
Boll, Dimitrij Ovtcharov und
Christian Süß wurde im
Rahmen der German Open
von Bundespräsident Horst
Köhler mit dem Silbernen
Lorbeerblatt geehrt. Die drei
Nationalspieler erhielten die
höchste deutsche Auszeichnung für sportliche Erfolge als
Anerkennung für ihre Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb der Olympischen Spiele in Peking. Ort der
Feier war das Tempodrom in Berlin-Mitte.
Foto: DTTB. Silbernes Lorbeerblatt für Olympiamedaillengewinner. Timo Boll,
Bundestrainer Richard Prause, Christian Süß und Dimitrij Ovtcharov (v.l.) nach
der Ehrung durch Bundespräsident Horst Köhler.
12
NEWS
2008
In den Medien: Kicker vom 24.11.2008
www.butterfly-world.com
09 Tipps und Tricks
Weltmeister Werner Schlager: Teil 21: Psychologie 1
Bisherige Beiträge: Schupfen, Kontern, Vorhand-Topspin, Rückhand-Topspin,
Flipp, Schmetter, Ballonabwehr, Unterschnittabwehr, Block, Aufschlag,
Rückschlag, Techniktraining, Spielsysteme im Tischtennis, Ausdauer 1 und II,
Kraft, Schnellkraft + Ausdauer, Koordination, Doppelspiel.
Im Jahre 2003 wurde Werner Schlager in Paris sensationell Weltmeister im Herren-Einzel und war im Juni die Nummer 1 der Welt. In der
aktuellen Weltrangliste verbesserte er sich auf den 13. Platz. Im Oktober gewann er bei den Europameisterschaften in Sankt Petersburg im
Einzel Bronze und im Doppel Silber mit dem Niederländer Trinko Keen. Der 35-jährige Österreicher lebt und lebte Tischtennis wie kaum ein
Zweiter. Er vertraut seit Jahren auf Butterfly-Material und ist ein ausgezeichneter Produktberater der Firma. In seinem 2006 erschienenen
Buch „Matchball – Träume&Triumphe“ beschreibt er seine Karriere, seine Erfolge und Enttäuschungen, seine Ansichten über den
Tischtennissport und seine ganz persönlichen, durchaus philosophischen Gedanken zum Leben. Ein äußerst lesenswertes Buch, nicht nur für
Tischtennisspieler. In der Butterfly News-Serie „Tipps&Tricks vom Weltmeister“ beantwortet er viele Fragen zu allen Bereichen von
Wettkampf und Training. Viel Spaß dabei wünschen Ihnen, liebe Leser, Werner Schlager und das Butterfly News-Team.
Wenn zwei etwa gleich starke Spieler aufeinander treffen, wird häufig behauptet,
der Kopf entscheide das Spiel. Wie stehst du zu dieser Behauptung und was
verstehst du unter „Kopf“?
Es kann den Unterschied ausmachen. Wie gesagt, die mentale Stärke ist ein
Teilaspekt der Gesamtspielstärke.
Die Spielstärke setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen.
Eine wichtige davon ist die mentale Stärke, denn ein mental starker
Spieler kann durchaus in der Lage sein, trotz spielerischer Defizite ein
Spiel zu gewinnen.
Nicht sehr unterschiedlich. Wang Hao und Wang Liqin sind auf gewohnt hohem
Niveau, Ma Lin etwas darunter.
Nehmen wir die gerade zurückliegenden Europameisterschaften in St.
Petersburg. Im Mannschaftswettkampf gegen Deutschland hast du Timo Boll
geschlagen. Wenige Tage später im Halbfinale des Einzelwettbewerbs unterliegst
du ihm. Ist das wirklich nur eine Frage des Kopfes oder hat das auch mit taktischen Veränderungen zu tun, obwohl ihr beide euch doch bestens durch viele
Wettkämpfe kennt?
Im Mannschaftsspiel habe ich ihn mit einer neuen Taktik (ebenso Kopfsache) überrascht. Im nächsten Spiel hatte er schon eine passende Antwort bereit. Dies ist ein gutes Beispiel für die hohe Leistungsdichte an
der Weltspitze.
Wie würdest du Ma Lin, Wang Hao und Wang Liqin unter mentalem Aspekt einstufen?
Wer sind für die dich die mental stärksten Europäer?
Samsonov und Boll.
Wie stufst du dich selbst in mentaler Hinsicht ein. Du bist ein erfahrener Spieler und
kannst mit Drucksituationen umgehen, gibt es dennoch Situationen, die für dich psychisch
belastend sind?
Ich bin mit meiner mentalen Belastbarkeit ganz zufrieden. Die Erfahrung von
über 30 Jahren Tischtennis hilft natürlich. Dennoch arbeite ich stetig an Verbesserungen.
Es gibt Spieler, die als mental sehr stark gelten, andere als schwächer. Ist das der
Unterschied zwischen einem Top 10- und einem Top 50- oder Top-100-Spieler?
12
NEWS
2008
10 Tipps und Tricks
Gab es in deiner Karriere auch schon mal eine schwarze Serie, wo du wichtige
Spiele aufgrund einer psychischen Barriere einfach nicht gewinnen konntest? Wenn
ja, woran lag das und wie bist du wieder raus gekommen?
Natürlich hatte ich des Öfteren mentale „Hänger“. Die angesprochene
„schwarze Serie“ hatte ich jedoch nie. Die größten Probleme gab es in der
Schüler/Jugendzeit. Mit zunehmendem Alter kommt meist auch die nötige
„mentale Gelassenheit“.
Schauspieler sprechen vorm Auftritt vom Lampenfieber, auch noch nach 50 Jahren.
Das gehöre einfach dazu, sonst stimme etwas nicht. Wie steht es um deine Nervosität
vor einem Spiel? Wie bringst du dich in einen optimalen Vorstartzustand und wie sieht
der aus?
Ich bin auch der Meinung, dass eine Grundnervosität einfach dazugehört. Vor
jedem meiner Spiele verspüre ich ein Kribbeln im Bauch. Ich denke, dass es
mir dabei hilft meine Sinne zu schärfen.
Tischtennis ist extrem schnell. Jeder Punktentscheid ist wie ein Elfmeter: drin oder
daneben. Wie gehst du mit einfach vergebenen Punkten oder so genannten „Elfmetern“ um?
Manche Spieler sind vor dem Spiel übernervös oder sie bekommen bei knappen
Spielständen Angst, den berühmten Eisenarm. Hast du so eine Situation auch schon
mal erlebt? Wie kommt man da raus?
Das Beste wäre, man urteilt nicht groß über seine Schläge. Vor allem nicht
über die schlechten. Man sollte sich so schnell wie nur möglich auf den
nächsten Ballwechsel konzentrieren. Also: kurze technische Analyse und
dann gleich wieder vollste Konzentration.
Vor dem berühmten „Eisenarm“ bleibt wohl keiner verschont. Ein Mentalcoach hat hierfür die individuell passende Lösung, denn ein Pauschalrezept
dagegen gibt es nicht.
In vielen Spielen macht der Spieler gute und schlechte Phasen durch. Entscheidend
dürfte sein, Frustration zu kanalisieren, da es sonst zu Wutausbrüchen und sonstigen die Konzentration störenden Verhaltensweisen kommt. Das kann man
besonders gut in unteren Spielklassen beobachten. Wie gehst du mit Frust um?
Man sollte erst gar keinen Frust aufkommen lassen. Wenn er mal da ist,
ist es natürlich ungleich schwieriger sich wieder zu beruhigen. Ein Mentalcoach kann einem wirkungsvolle Mechanismen der Selbstregulation beibringen. Ich ließ mir helfen.
Du hast also schon professionelle sportpsychologische Hilfe in Anspruch genommen, z.B. in Form von mentalem Training? Kann dieser Ansatz manchen Spielern
helfen, mehr Selbstvertrauen und Ruhe in ihr Spiel zu bringen?
Ja, ich habe Hilfe in Anspruch genommen. Die Hilfe eines Mentalcoaches
ist jedem Spieler zu empfehlen!
Zu Ende gedacht:
Wenn es 10:10 im 7. Satz steht....steht es im Kopf 5:5
Wenn ich gleich mit 0:4 in Rückstand gerate....ist noch nichts entschieden.
Wenn mein Gegner einen Kantenball reklamiert, der keiner war....schmunzle ich
darüber.
Wenn ich vor dem Spiel nervös bin....ist alles ok.
Wenn ich einen Fehlaufschlag bei 9:9 im 7. Satz spiele....geht es voll konzentriert weiter.
Wenn ich nach Sätzen 3:0 geführt habe und mein Gegner zum 3:3
ausgleicht....wird es ein spannender 7. Satz.
12
NEWS
2008
www.butterfly-world.com
11 Produkte des Monats
Die TIMO BOLL Holzserie
Erhalten Sie ein Gespür für Selbstvertrauen und Fair Play
Im gut sortierten Fachhandel!
Timo Boll spielte im Alter von 15 Jahren erstmals in der deutschen Bundesliga. Mit seinem einzigartigen, dynamischen Topspinspiel, zählt er seit langer Zeit zur absoluten Weltspitze.
Durch seine sympathische Ausstrahlung und Fairness wurde er bereits bei den World Fair Play
Awards ausgezeichnet.
Diese Holzserie wurde in Zusammenarbeit von BUTTERFLY und Timo Boll mit dem Ziel entwickelt das Gefühl für seine Technik auch an andere weiterzugeben. Mit diesen Hölzern halten Sie ein
Stück von Timo Boll in ihren Händen.
Timo Boll ZLC – Zylon Carbon
Timo Boll ZLF – Zylon Fibre
Ein Holz der Extraklasse für die nächste Generation
Ein innovatives Holz für die ultimative Offensive
Das von Butterfly exklusiv entwickelte Timo Boll ZLC verbindet die
Tempoeigenschaften des Carbon mit der Leichtigkeit und Flexibilität
der Zylon-Faser. Es überzeugt durch sein geringes Gewicht, den
dynamischem Ballabsprung und viel Flexibilität.
Erhältlich in AN, FL, ST / 90g
5-schichtig + 2 Zylon-Carbon
UVP 149,90 €
Die ZL-Faser ist ein hochentwickeltes Material mit besonderer Leichtigkeit
und Dynamik. Das Timo Boll ZLF ermöglicht eine variable und dominante
Offensivstrategie, bei nahezu allen Ballwechseln.
Erhältlich in AN, FL, ST / 90g
5-schichtig + 2 Zylon
UVP 139,90 €
12
NEWS
2008
12 Produkte des Monats
Timo Boll T5000 – Tamca Carbon
Im gut sortierten Fachhandel!
Ein Tempoorientiertes Holz mit enormer Kraftübertragung
Tamca 5000 Carbon ist für seine extrem hohe Dynamik bekannt. Für
dieses Holz wurden Furnierdicken verwendet, welche die Gesamtdicke
des Holzes reduzieren, ohne dabei die Vorzüge des Tamca 5000 zu
beeinflussen. Hohe Bruchfestigkeit, vergrößerter Sweetspot, hohe
Kontrolle bei maximalen Tempo.
Erhältlich in AN, FL, ST / 90g
5-schichtig + 2 Carbon
UVP 119,90 €
Timo Boll W7
7-schichtiges Holz für Dynamik und Kontrolle
Das Kernelement dieses Holzes ist die bestmögliche Balance
von Dynamik und Kontrolle, die ein besonderes Ballgefühl
bei hohem Tempo verleiht. Als einziges reines Holzprodukt
der TIMO BOLL Serie ist es eines der exklusivsten 7schichtigen Tischtennishölzer auf dem Markt.
Erhältlich in AN, FL, ST / 95g
7-schichtig
UVP 89,90 €
Timo Boll ALC – Arylate Carbon
Das Holz von Timo Boll
Timo Boll, der seit fast einem Jahrzehnt ununterbrochen in der
Weltspitze vertreten ist, spielt dieses Holz als Nachfolger des legendären Boll Spirit und konnte damit innerhalb weniger Monate bereits
den zweiten Platz beim World Cup und den dreifachen
Europameistertitel feiern.
Arylate-Carbon ist die ideale Kombination für ein offensives und
zugleich kontrolliertes Spiel. Die enorme Rotation in seinen Schlägen
und die Stabilität im Topspin- und Blockspiel sind nicht zuletzt auch
ein Resultat der herausragenden Eigenschaften des Timo Boll ALC.
Ausgewogene Härte und Ballgefühl, ein relativ geringes Gewicht für
die optimale Präzision im Spiel.
Erhältlich in AN, FL, ST / 85g
5-schichtig + 2 Arylate – Carbon
UVP 99,90 €
12
NEWS
2008
www.butterfly-world.com
13 Techniktipps
Der Vorhand-Tospin aus Extremsituationen – Teil 2
In der vergangenen Butterfly-News-Ausgabe haben wir uns eine
Extremvariante des Vorhand-Topspins angeschaut. Tischtennis ist den letzten Jahren immer schneller geworden. Die Akteure haben immer weniger Zeit, eine optimale Schlagstellung
einzunehmen. Die erfolgreichste Tischtennisspielerin der letzten Jahre, die Chinesin Zhang Yining zeigt uns im vorliegenden
Beitrag eine zweite, häufig zu beobachtende Topspin-Variante
aus einer Extremsituation heraus. Die Butterfly-Vertragsspielerin,
die derzeit als frisch gebackene Olympiasiegerin auf Position 1
der Weltrangliste steht, gilt als perfekte „Technikerin“ und demonstriert uns in der vorliegenden Bildreihe einen VorhandTopspin aus einer extrem tiefen Position, der mehr oder minder nur aus dem Arm gezogen wird. Die einzigartige Athletik, ja
beinahe schon Artistik der Sportart Tischtennis, wird hierbei
deutlich.
Ausholphase – Fotos 1-2: Yining drückt sich gerade vom rechten Fuß ab (Foto 1).
Das linke Bein hat sie bereits abgehoben. Alles deutet darauf hin, dass Sie die Rückhand umspringen will, um in eine Schlagposition für einen Vorhand-Topspin zu gelangen.
Sie befindet sich weit in der Rückhand-Seite, wenn nicht sogar schon neben der gedachten Verlängerung der Tischseitenlinie. Auch die Entfernung zum Tisch dürfte bei
mindestens zwei Metern liegen. Auf Foto 2 sehen wir, wie Yining bereits zum VorhandTopspin ausholt, den Körperschwerpunkt absenkt, und den linken Arm zur Körperbalance nach vorne-oben wegstreckt, ohne ihn durchzustrecken. Den linken Fuß hat sie
noch nicht aufgesetzt. Das Körpergewicht lastet auf dem rechten Bein.
12
NEWS
2008
14 Techniktipps
Schlagphase – Fotos 3-5: Zu Beginn der
Schlagphase lastet das Körpergewicht auf beiden
Beinen, die schon im Kniegelenk stark gebeugt
sind. Bei genauer Betrachtung der Füße fällt auf,
dass sie sowohl links als auch rechts auf dem
vorderen inneren Fußballen und großen Zeh belastet. Dadurch kann sie die Knie nach innenunten schieben und den Körper extrem nach
unten absenken. Das wird besonders schön auf
Foto 3 deutlich. Sehr sauber auch die Ausholbewegung des Schlagarm der nach hinten-unten
weggestreckt ist, ohne ganz durchgestreckt zu
sein. Dadurch erzielt sie eine optimale Vorspannung in der Schulter-/Armmuskulatur. Der
fürs Gleichgewicht sorgende linke Arm hat
übrigens einen fast identischen Beugewinkel im
Ellbogengelenk. Foto 4 beweist, wie weit Yining
vom Tisch weg sein muss. Denn später kann man
den Ball kaum noch treffen. Dennoch – und das
ist das Meisterliche an dieser Variante – hebt sie
den Ball nicht nur passiv, sondern dadurch, dass
sie mit dem Körper durch eine extrem breite
Beinstellung so tief herunter gegangen ist, wird
es ihr noch möglich, einen vielleicht nicht druckvollen, aber sicherlich effetreichen VorhandTospin zu ziehen.
12
NEWS
2008
www.butterfly-world.com
15 Techniktipps
Beim Vergleich von Foto 4 mit Foto 5 fällt auf, dass die
Schlagstrecke dieser Topspin-Variante sehr kurz ist, der
Topspin fast nur aus dem Arm, besonders dem Unterarm,
ausgeführt wird. Wobei der Handgelenkeinsatz sicher auch
noch eine Rolle spielt, aber auf diesem Foto nicht klar nachzuweisen ist. Fest steht jedenfalls, dass der Oberkörper
oder die Beine für die Durchführung dieser Tospin-Variante keine große Rolle spielen, außer dass sie für eine in
dieser Extremsituation noch optimale Schlagposition sorgen. Dies wird auch durch Foto 6 unterstrichen, das zur
Ausschwungphase gehört. Denn im Grunde verbleibt
Yining nach der Ausführung des Topspins in der tiefen Stellung, da sie keinen durch Beine oder Rumpf nach oben
gerichtete Bewegungsimpuls bekommen hat..
Fazit: Was lernen wir von dieser und der letzten TopspinVariante in einer Extremsituation? Natürlich lernt jeder
zunächst einmal die Grundform eines Tospins und automatisiert sie: auf Unterschnitt, auf Oberschnitt, aus der
Vorhand, aus der Tischmitte, aus der Rückhand, nah am
Tisch, aus der Distanz usw. Je schneller und je qualitativ
besser das Spiel aber wird, verlangt es vom Spieler in
bestimmten Spielsituationen auch von der Grundform abweichende Varianten, so wie sie uns Yining zeigt. Die Fähigkeit, solche Varianten im Spiel anwenden zu können,
kommt aber nicht angeflogen, sondern muss auch hart trainiert werden, z.B. durch häufige unregelmäßige Übungsformen. Denn Yinings Schlagposition einnehmen zu können, setzt hohe koordinative Fähigkeiten besonders ans
Gleichgewicht, eine extrem hohe Beweglichkeit in den Gelenken (Füße, Knie, Hüfte) und Kraft in der Beinmuskulatur
voraus. Aber das lässt sich ja trainieren.
12
NEWS
2008
16 Interview
Zoran Primorac, Kroatien
Roger Federer oder Rafel Nadal mit einem HolzTennisschläger von Björn Borg – das kann lustig werden
Zoran Primorac, von seinen Freunden Zoki genannt,
ist 39 Jahre alt. Seit 1986 nahm er an allen Welt- und
Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen
teil. Er holte zahlreiche Gold- (EM-Doppel und
Mixed), Silber- (je zweimal EM-Einzel und WMDoppel und einmal Olympia-Doppel) und Bronzemedaillen( viermal beim World Cup). Im Augenblick
steht der Kroate auf Platz 23 Weltrangliste. Über
viele Jahre gehörte der beidseitige Offensivkünstler zu
den Top 10 der Welt. Zuletzt überraschte der Butterfly-Star bei Olympia 2008 in Peking mit dem Einzug
ins Viertelfinale. Der zweifache Familienvater liebt
seinen Sport über alles. Der Spaß daran ist für ihn das Wichtigste. Als Chairman der ITTF-Athletenkommission nimmt er auch kein Blatt vor den Mund,
wenn es darum geht, Missstände anzuprangern. Und Ideen hat er auch.
Zoki, bei den Olympischen Spielen in Peking, hast du sensationell das Viertelfinale
erreicht. Dein Gegner war noch drei Jahre älter: der Ex-Weltmeister Jörgen Persson.
Du warst zwar knapp unterlegen, hast aber insgesamt ein großes Olympisches
Turnier gespielt. Wie ist es möglich, in diesem Alter nach über zwanzig Jahren professionellem Tischtennis noch auf einem so hohen Niveau zu spielen?
Ich weiß, dass manche etwas abfällig über unseren Sport reden und das hohe
Alter mancher Profis auf die geringen Anforderungen des Tischtennisspiels
schieben. Aber das ist falsch, eindeutig falsch. Zum einen sind es gar nicht so
viele, die sich in unserem Alter auf einem noch so hohen Niveau bewegen.
Und zum anderen spielen wir dauernd gegen junge Zwanzigjährige. Ich glaube vielmehr, dass wir ein Beweis dafür sind, wie viel wir in unseren Sport
investieren, wie hart wir dafür arbeiten. Ich habe mich mit Jörgen gemeinsam auf Olympia vorbereitet und ich kann nur sagen, die Jungen trainieren
nicht mehr als wir. Wir lieben unseren Sport, wir leben sehr sportlich, trainieren viel und achten auf unseren Körper. Das ist der Grund, warum wir noch
so gut sind.
12
NEWS
2008
Vielleicht ist es ja auch ein Zufall, dass gerade deine Generation, die 1984 bei den
Jugendeuropameisterschaften im belgischen Leuven Europa beherrschte, so stark ist.
In jedem Fall war das eine außergewöhnlich starke Generation, wenn man auf
ihre Erfolge blickt. Ich glaube, Jörgen Persson, Jean-Michel Saive, Jörg
Rosskopf, oder auch ich und noch andere hatten sicher sehr viel Talent, aber
wir waren auch enorm fleißig im Training. Wenn ich mein heutiges Spiel anschaue, dann ist es besser als das von 2004 oder 2000. Außerdem trainiere
ich kompakter und bewusster. Ich habe einen Mental- und einen Konditionstrainer. Ich glaube daran mangelt es manchen jungen Spielern oder sie haben
nicht die Voraussetzungen dazu. Häufig wird auch behauptet, die Alten seien
so gut, weil die Jungen so schlecht seien. Aber die das sagen, haben keine
Ahnung. Sie kennen unseren Sport zu wenig. Wenn ich 100 Meter laufe, dann
ist die Zeit der objektive Leistungsmaßstab. Wer kann wirklich behaupten,
der Primorac ist heute besser als früher oder anders herum. Es sind ja auch
zum Teil Winzigkeiten, die man in der Technik umstellt oder verbessert. Das
kann ein Außenstehender gar nicht beurteilen.
Sprechen wir über die Zukunft. Was hast du vor? Willst du noch mit 45 Jahren für
Kroatien spielen?
Solange ich Spaß am Training, Spaß am Wettkampf, gute Ergebnisse, einen
gesunden Körper und eine zufriedene Familie habe – ich habe eine Frau und
zwei Kinder, die mich auch brauchen -, werde ich spielen. Wenn ich keinen
Spaß mehr am Tischtennis habe und ich merke, dass ich nur noch fürs Geld
spiele, höre ich sofort auf. Ich habe als Kind aus Spaß mit Tischtennis angefangen und nur der Spaß ist letztlich das ausschlaggebende Motiv.
Wir haben im Augenblick eine verworrene Situation im Materialbereich: die ITTF hat
zum 1. September nicht nur das Frischkleben, sondern jetzt auch die Booster und
Tuner verboten. Das Problem ist nur, dass bei den Boostern keine schädlichen Stoffe
vorhanden und damit messbar sind. Nur durch das Aufblähen des Schwammes kann
anhand der Belagdicke ein Nachweis erbracht werden. Insider behaupten, dass 80%
der Teilnehmer der Europameisterschaft in St. Petersburg boostern, ja zum Teil sogar
frisch kleben würden. Wie siehst du das Problem?
www.butterfly-world.com
17 Interview
Zunächst bin ich froh, dass ich Butterfly-Spieler bin, denn im Moment hat
Butterfly das eindeutig beste Material. TENERGY ist der beste Belag und
es ist kein Geheimnis, dass Spieler, die bei anderen Firmen unter Vertrag
stehen, mit ihm spielen. Insgesamt ist die jetzige Situation für unseren Sport
aber sehr schädlich. Wir brauchen faires Material. Material was erlaubt ist,
was überprüft werden kann. Die ITTF kann nicht etwas verbieten, was nicht
zu kontrollieren ist. Wenn Kleber die Gesundheit der Spieler gefährdet,
muss er verboten werden. Da stimme ich zu 100% zu. Bei Boostern gibt es
keine gesundheitlichen Bedenken. Warum wird es dann verboten? Dass
Spieler jetzt noch zum Booster greifen, kann ich verstehen. Aus moralischer
Sicht des Fairplay-Gedankens ist es nicht gut, aber was soll jemand machen,
wenn er plötzlich mit Belägen spielen muss, die ohne Booster im Tischtennis-Mittelalter gespielt wurden?
Weiß ich nicht. Als Chairman der ITTF-Athletenkommission habe ich
jedenfalls beim Executive Committee der ITTF einen offiziellen Antrag
eingereicht. Natürlich müsste die optimale Netzerhöhung genauestens
erprobt und getestet werden. Das darf kein Schnellschuss sein.
Welche Gefahren siehst du denn angesichts der jetzigen Situation?
Letzte Frage: wenn du im Moment neben der Materialfrage etwas verändern
könntest, was wäre das?
Du kannst die Evolution einer Sportart nicht stoppen. Das Tischtennis, was
Dragutin Surbek und Istvan Jonyer 30 oder 40 Jahren spielten, war
seinerzeit sehr attraktiv. Heute könnte man mit diesem Tischtennis nichts
mehr gewinnen. Eine Sportart entwickelt sich weiter und damit auch das
Material. Ich sagte der TENERGY ist im Moment der beste Belag der
Welt, aber trotzdem erreicht er nicht genau die Spieleigenschaften, die ich
vorher mit einem frisch geklebten Butterfly-Belag erzielte. Also musste ich
– wie die anderen auch - einen Schritt zurückgehen. Und das ist nicht gut für
die Entwicklung unseres Sports. Technisch gesehen müssen wir auf Techniken zurückgreifen, die wir vor 15 Jahren gespielt haben. Das Risiko im
Spiel ist größer. Das kann nicht gut sein.
Was steckt denn hinter den ITTF-Maßnahmen?
Neben dem gesundheitlichen Aspekt, soll das Spiel langsamer und damit
sollen Ballwechsel länger werden. Dafür habe ich aber ein einen anderen
Vorschlag: Macht das Netz höher. Das Risiko in den ersten beiden Ballkontakten nimmt dadurch ab. Und danach kommt es sicher zu mehr attraktiven Spin-Spin- Ballwechseln.
Wenn du jetzt ITTF-Präsident wärest, was würdest du unternehmen?
Ich würde in punkto Netz mit seriösen Tests beginnen. Gleichzeitig würde
ich in enger Zusammenarbeit mit den Tischtennisfirmen und den Spielern
alles versuchen, dass die Spieler wieder auf Spielmaterial zurückgreifen
können, dass über dieselben Spieleigenschaften wie frisch geklebte
Beläge verfügen. Ich möchte mal im Tennis einen Roger Federer oder
Rafael Nadal mit einem Holz-Schläger von Björn Borg spielen sehen.
Ich würde ab sofort hohe Preisgelder bei den Europa- und Weltmeisterschaften einführen. Wir sind eine der wenigen Sportarten, die bei ihren
beiden wichtigsten Turnieren, kein Preisgeld vergibt. Zuschauer und
Medien verbinden aber mit professionellem Spitzensport hohe Preisgelder. Ein Europa- oder Weltmeister ohne Siegprämie ist eigentlich ein
Amateur. Was in dieselbe Richtung geht, ist die Vermarktung unserer
Spieler als Marke. Die Namen der Topspieler müssen größer und bekannter werden. Die Namen müssen zu internationalen Markenzeichen
werden. Wenn im Tennis Federer in St. Petersburg Tennis spielt, dann ist
es eigentlich egal, um welches Turnier es sich handelt, Hauptsache
Federer ist am Start. Das fehlt im Tischtennis. Weder Boll noch
Samsonov sind im großen internationalen Sport ein Begriff und ein Markenzeichen. Ich glaube, dass alle Verbände - ob national oder international - viel zu wenig tun, um Spieler in den Medien größer zu machen.
Vielleicht haben sie sogar Angst davor, denn große Spieler können auch
mächtig werden.
Da werden aber andere Kollegen von deiner Idee nicht begeistert sein.
12
NEWS
2008
18 Butterfly Inside
Sönke Geil
Sportdirektor
Baden-Württemberg
Ehem. Bundesliga-Trainer
ohne Übernachtung mit Vollverpflegung
Übernachtung im ****Hotel
Übernachtung im ****Hotel evviva im DZ. (8 - 17 Jahre)
evviva im DZ. (18 - 23 Jahre)
Übernachtung im Nebengebäude (8 - 17 Jahre)
Termin: 23. bis 27.2.2009
5-Tage
5-Tage
5-Tage
5-Tage
Alle Preise incl. 19% Mwst. und incl. der ortsüblichen Kurtaxe.
Unsere Campbedingungen
EUR 269,EUR 329,EUR 349,EUR 149,-
Anmeldung: Anmeldungen sind nur möglich mit vollständig ausgefülltem Anmeldeformular.
Zahlung: Die Bezahlung der Kursgebühr muss mit Rechnungsstellung erfolgen. Teilnahmebestätigungen oder
Absagen können nicht am Telefon gegeben werden, sie müssen schriftlich erfolgen.
Die Bearbeitungszeit beträgt ca. 2 Wochen. Platzreservierungen werden gleichfalls nur schriftlich vorgenommen.
Bestätigung: Sobald der vollständig ausgefüllte Anmeldebogen bei uns eingetroffen ist und der gewünschte
Platz noch frei ist, erhalten Sie mit der Bestätigung einen Brief, in dem noch detailliertere Informationen
(Checkliste) enthalten sind.
Versicherung: Verletzungen und Erkrankungen sowie eventuelle Folgeschäden sind durch die private
Kranken- und Unfallversicherung der Erziehungsberechtigten direkt abzusichern.
Rücktritt: Bei Abmeldungen bis vier Wochen vor Kursbeginn werden Euro 20,-- als Bearbeitungsgebühr
einbehalten. Bei Rücktritt bis 3 Wochen vor Kursbeginn sind 30% des Teilnahmepreises fällig, ab 2 Wochen
die Hälfte. Mit der Absage sind alle Ansprüche an den Veranstalter erloschen.
Erklärung: Mit den oben angeführten Vereinbarungen bin ich einverstanden. Der/die Teilnehmer (in) ist
gesund und sportlich voll belastbar. Den Anordnungen der Campleitung wird er/sie Folge leisten. Bei groben
oder wiederholten Verstößen kann er/sie von der weiteren Teilnahme ausgeschlossen werden.
Armin Zeh
langjähriger
Vereinstrainer
TTF Kißlegg
Anmeldung:
Volker Ziegler
Landestrainer
Baden-Württemberg
Dipl. Sportwissenschaftler
Infos unter www.sportspartner.net
www.evviva.de
Name
Vorname
Straße
PLZ/Ort
Telefon
Fax
M
L
XL
Übernachtung im Hotel (18 - 23 Jahre)
S
ohne Übernachtung mit Vollverpflegung
XS
Übernachtung im Hotel (8 - 17 Jahre)
XXS
Unterschrift:
mit der Unterschrift erkennen Sie unsere Camp-Bedingungen an.
Datum:
Textilgröße
Spielklasse:
Übernachtung im Nebengebäude (8 - 17 Jahre)
E-mail:
Geburtsdatum
Telefon: 0 70 34/65 50 07, Fax: 0 70 34/65 50 08, Volker_Ziegler@web.de
Bitte an Volker Ziegler, Neue Straße 33, 71134 Aidlingen
Der Lehrgang findet im Aktivhotel evviva
von Fußball-Weltmeister Karl-Heinz
Riedle in Oberstaufen/Allgäu statt.
Lothar Jander
seit 20 Jahren
Vereinstrainer SV Weiler
Internationaler
Schiedsrichter
Tischtennisferiencamps für Tischtennisbegeisterte im Allgäu
Das Trainerteam garantiert Training auf Top-Niveau:
Ausschließlich Top-Trainer, die langjährige Erfahrung in der
Ausbildung vom Anfänger bis zum Jugend-Europameister und
Bundesligaspieler haben, trainieren dich optimal und verbessern
dein Spiel in allen Bereichen. Besser gehts nicht!
TABLE
TENNIS
Erfolgreiche Top-Trainer
23.-27.2
2009
Trainieren wie die Profis
Tischtenniscamp 2009
Academy
2008
12
NEWS