Mikroökonomie II Kapitel 16 Märkte mit asymmetrischer Information

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Mikroökonomie II Kapitel 16 Märkte mit asymmetrischer Information
Mikroökonomie II
Kapitel 16
Märkte mit asymmetrischer
Information
SS 2005
Themen in diesem Kapitel
„
Qualitätsunsicherheit und der Markt für “Lemons”
„
Marktsignalisierung
„
Moral Hazard
„
Das Prinzipal-Agent Problem
„
Managementanreize im integrierten Unternehmen
„
Asymmetrische Information auf dem Arbeitsmarkt:
Die Effizienzlohntheorie
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
2
Einführung
„
Wir werden untersuchen, wie unvollständige
Informationen die Allokation der Ressourcen und das
Preisbildungssystem beeinflussen.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
3
Qualitätsunsicherheit und
der Markt für “Lemons”
„
Der Mangel an vollständigen Informationen beim
Kauf eines Gebrauchtwagens führt zu einer
Erhöhung des Risikos des Kaufes und zur einer
Reduzierung des Wertes des Wagens.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
4
Qualitätsunsicherheit und
der Markt für “Lemons”
„
Der Gebrauchtwagenmarkt
z
Annahmen:
‹Käufer
und Verkäufer können zwischen Autos
hoher und minderer Qualität unterschieden.
‹Es
wird zwei Märkte geben.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
5
Das “Lemons-Problem”
PH
Der Markt für Autos hoher und
minderer Qualität, wenn die Käufer und
Verkäufer jedes Auto zuordnen können.
PL
SH
10.000
Bei asymmetrischer Information fällt es
den Käufern schwer, die Qualität zu bestimmen. Sie
senken ihre Erwartungen der durchschnittlichen
Qualität von Gebrauchtwagen. Die Nachfrage nach
Gebrauchtwagen minderer und hoher
Qualität verschiebt sich auf DM.
Durch den Anstieg von QL
werden die Erwartungen und
die Nachfrage auf DLM gesenkt.
Der Anpassungsprozess setzt sich
fort, bis die Nachfrage= DL ist.
DH
SL
DM
5.000
DM
DLM
DLM
DL
DL
25.000
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
50.000
QH
Kapitel 16
50.000
75.000
QL
6
Qualitätsunsicherheit und
der Markt für “Lemons”
„
Der Gebrauchtwagenmarkt
z
Bei asymmetrischer Information:
‹ Durch
Güter minderer Qualität werden Güter hoher
Qualität aus dem Markt verdrängt.
‹ Auf
dem Markt ist kein allseits vorteilhafter Handel
zustande gekommen.
‹ Es
sind zu viele Autos minderer und zu wenige Autos
hoher Qualität auf dem Markt.
‹ Es
findet eine adverse Selektion statt. Die einzigen Autos
auf dem Markt werden Autos minderer Qualität sein.
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Kapitel 16
7
Die Auswirkungen asymmetrischer Information
Der
Der Versicherungsmarkt
Versicherungsmarkt
„
Krankenversicherung
z
Frage
‹ Ist
es den Versicherungsgesellschaften möglich,
Versicherte mit hohem und Versicherte mit niedrigem
Risiko zu trennen?
z
Ist dies nicht möglich, werden nur Personen mit hohem
Risiko eine Versicherung kaufen.
z
Durch die adverse Selektion würde die Krankenversicherung
unrentabel werden.
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Kapitel 16
8
Die Auswirkungen asymmetrischer Information
Der
Der Versicherungsmarkt
Versicherungsmarkt
„
Automobilversicherungen
z
Fragen
‹ Welche
Auswirkungen haben asymmetrische
Informationen und die adverse Selektion auf die
Versicherungsbeiträge und die Ausgabe von
Versicherungen gegen Autounfälle?
‹ Wie
kann der Staat die Auswirkungen der adversen
Selektion in der Versicherungsbranche reduzieren?
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Kapitel 16
9
Die Auswirkungen asymmetrischer Information
„
Der Kreditmarkt
z
Durch asymmetrische Information entsteht die Möglichkeit,
dass unter Umständen nur Kreditnehmer mit geringer
Bonität versuchen, Kredite aufzunehmen.
z
Frage
‹ Wie
können Daten über das vergangene Kreditverhalten
dazu beitragen, dass dieser Markt effizienter wird und die
Kreditkosten sinken?
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Kapitel 16
10
Die Auswirkungen asymmetrischer Information
„
Die Bedeutung der Reputation und der Standardisierung
z
Asymmetrische Information und tägliche
Marktentscheidungen
‹ Einzelhandelsgeschäfte
‹ Händler
von Antiquitäten, Kunstgegenständen, seltenen
Münzen
‹ Handwerker
‹ Restaurants
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Kapitel 16
11
Die Auswirkungen asymmetrischer Information
„
Frage
z
Wie können diese Produzenten Güter hoher
Qualität liefern, wenn durch asymmetrische
Information die Güter hoher Qualität durch
adverse Selektion vom Markt verdrängt werden?
z
Antwort
‹Durch
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ihre Reputation.
Kapitel 16
12
Die Auswirkungen asymmetrischer Information
„
Frage
z
„
Warum freut man sich auf einen Big Mac, wenn man
verreist, obwohl man zu Hause niemals einen kaufen
würde?
Holiday Inn machte einmal Werbung mit dem Slogan “Keine
Überraschungen”, damit wendete sich die Hotelkette dem
Thema der adversen Selektion zu.
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Kapitel 16
13
Marktsignalisierung
„
Das Verfahren, bei dem die Verkäufer Signale
verwenden, um den Käufern Informationen über die
Qualität des Produktes zu vermitteln, hilft den
Käufern und Verkäufern beim Umgang mit
asymmetrischer Information.
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Kapitel 16
14
Marktsignalisierung
„
Starkes Signal
z
Um wirkungsvoll zu sein, muss es für Verkäufer von
Produkten hoher Qualität leichter möglich sein, das
betreffende Signal zu geben als für Verkäufer von Produkten
minderer Qualität.
z
Beispiel
‹ Arbeitskräfte
mit hoher Produktivität nutzen das Niveau
ihrer Bildungsabschlüsse zur Signalisierung.
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Kapitel 16
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Marktsignalisierung
„
Ein einfaches Modell der Signalisierung auf dem Arbeitsmarkt
z
Annahmen
‹ Zwei
z
z
z
Gruppen von Arbeitskräften
Gruppe I: geringe Produktivität--AP & MP = 1
Gruppe II: hohe Produktivität--AP & MP = 2
Die Arbeitskräfte sind gleichmäßig zwischen Gruppe I und
Gruppe II aufgeteilt—durchschnittliche Produktivität aller
Arbeitskräfte = 1,5
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Kapitel 16
16
Marktsignalisierung
„
Ein einfaches Modell der Signalisierung auf dem Arbeitsmarkt
z
Annahmen
‹ Kompetitiver
z
z
z
z
Produktmarkt
P = €10.000
Die Arbeitskräfte werden durchschnittlich 10 Jahre
beschäftigt.
Gruppe I Erlös = €100.000 (10.000/J. x 10)
Gruppe II Erlös = €200.000 (20.000/J. X 10)
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Kapitel 16
17
Marktsignalisierung
„
„
Bei vollständigen Informationen
z
w = Grenzerlösprodukt
z
Gruppe I Lohn = €10.000/J.
z
Gruppe II Lohn = €20.000/J.
Bei asymmetrischer Information
z
w = durchschnittliche Produktivität
z
Gruppe I & II Lohn = €15.000
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Kapitel 16
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Marktsignalisierung
„
Signalisierung mit Hilfe der Ausbildung zur Reduzierung
asymmetrischer Information
z
y = Ausbildungsniveau (Jahre höherer Ausbildung)
z
C = Kosten zur Erzielung des Ausbildungsniveaus y
z
Gruppe I--CI(y) = €40.000y
z
Gruppe II--CII(y) = €20.000y
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Kapitel 16
19
Marktsignalisierung
„
Signalisierung mit Hilfe der Ausbildung zur Reduzierung
asymmetrischer Information
z
Nehmen wir an, dass durch die Ausbildung die Produktivität
nicht gesteigert wird.
z
Entscheidungsregel:
‹ y*
signalisiert GII und Lohn = €20.000.
‹ Unterhalb
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von y* signalisiert GI und Lohn = €10.000.
Kapitel 16
20
Marktsignalisierung
B(y) = mit jedem
Ausbildungsniveau verbundene
Steigerung des Lohns
Wert der
CollegeAusbildung
Welches Ausbildungsniveau
sollte erzielt werden?
Wert der
CollegeAusbildung
Gruppe I
€200K
Gruppe II
€200K
CI(y) = €40.000y
€100K
Die Ausbildungsentscheidung
beruht auf dem Vergleich
von Kosten/ Nutzen.
CII(y) = €20.000y
€100K
B(y)
0
1
2
3
Beste Wahl von
y für Gruppe I
4
y*
5
B(y)
6 Ausbildungs- 0
jahre
1
2
Beste Wahl von
y für Gruppe II
3
4
y*
5
6 Ausbildungsjahre
Marktsignalisierung
•Nutzen = €100.000
•Kosten
•CI(y) = 40.000y
•€100.000<€40.000y*
•y* > 2,5
•Keine Ausbildung wählen.
Wert der
CollegeAusbildung
€200K
•Nutzen = €100.000
•Kosten
•CII(yO)= 20.000y
•€100.000<€20.000y*
•y* < 5
•y* wird gewählt.
Wert der
CollegeAusbildung
€200K
CI(y) = €40.000y
€100K
CII(y) = €20.000y
€100K
B(y)
0
1
2
3
Beste Wahl von
y für Gruppe I
4
y*
5
B(y)
6 Ausbildungs- 0
jahre
1
2
Beste Wahl von
y für Gruppe II
3
4
y*
5
6 Ausbildungsjahre
Marktsignalisierung
„
Vergleich von Kosten und Nutzen
z
Die Entscheidungsregel funktioniert, wenn y* zwischen 2,5
und 5 liegt.
z
Wenn y* = 4:
‹ würde
Gruppe I sich gegen eine Ausbildung entscheiden.
‹ würde
Gruppe II y* wählen.
‹ Mit
Hilfe dieser Regel wird eine zutreffende
Unterscheidung getroffen.
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Kapitel 16
23
Marktsignalisierung
„
Die Ausbildung steigert die Produktivität und stellt ein
nützliches Signal für die Arbeitsgewohnheiten einer
Person dar.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
24
Arbeiten bis in die Nacht
„
Frage
z
Wie können Sie Ihrem Arbeitgeber gegenüber
signalisieren, dass Sie produktiver sind?
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
25
Marktsignalisierung
„
Garantien und Gewährleistungen
z
Signalisierung zur Bestimmung hoher Qualität und
Zuverlässigkeit
z
Effektives Entscheidungs-instrumentarium, da die
Kosten von Garantien für Produzenten minderer
Qualität zu hoch sind.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
26
Moral Hazard
„
Moral Hazard liegt vor, wenn ein Versicherter,
dessen Handlungen nicht überwacht werden, die
Wahrscheinlichkeit oder das Ausmaß einer Zahlung
im Zusammenhang mit einem Vorfall beeinflussen
kann.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
27
Moral Hazard
„
Bestimmung der Prämie für eine Feuerversicherung
z
Lagerhaus mit einem Wert von €100.000
z
Wahrscheinlichkeit eines Brandes:
‹ 0,005,
wenn für die Angestellten ein
Feuervermeidungstraining für €50 durchgeführt wird.
‹ 0,01
ohne die Durchführung eines solchen Programms.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
28
Moral Hazard
„
Bestimmung der Prämie für eine Feuerversicherung
z
Wird das Trainingsprogramm durchgeführt, beträgt die Prämie:
‹ 0,005 x €100.000 = €500
z
Nachdem die versicherten Besitzer die Versicherung gekauft
haben, besteht für sie kein Anreiz mehr, das Trainingsprogramm
durchzuführen, folglich ist die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes
gleich 0,01.
z
Eine Prämie von €500 führt zu einem Verlust, da der erwartete
Verlust nicht €1.000 (0,01 x €100.000) beträgt.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
29
Die Auswirkungen von Moral Hazard
Kosten
pro
Kilometer
MC sind die Grenzkosten des Autofahrens.
Ohne Moral Hazard und unter der
Annahme, dass die Versicherungsgesellschaften
die gefahrenen Kilometer messen können,
sind MC = MB bei €1,50 und einer
effizienten Allokation von 100 Kilometern/ Woche.
Gibt es ein Moral Hazard, können die
Versicherungsgesellschaften
die gefahrenen Kilometer nicht messen.
Die MC betragen €1,00, und
die gefahrenen Kilometer steigen auf 140
Kilometer/Woche – ineffiziente Allokation.
€2,00
€1,50
MC
€1,00
MC’
€0,50
D = MB
0
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
50
100
140
Kapitel 16
Kilometer pro Woche
30
Abbau von Moral Hazard
--Garantien für Tiergesundheit
„
„
Szenario
z
Die Einkäufer von Nutztieren wollen Tiere, die nicht an
Krankheiten leiden.
z
Hier besteht asymmetrische Information.
z
In vielen US-amerikanischen Bundesstaaten sind Garantien
vorgeschrieben.
z
Für die Käufer und Verkäufer besteht kein Anreiz mehr, die
Krankheitsfälle zu senken (Moral Hazard).
Frage
z
Wie kann diese Form des Moral Hazard reduziert werden?
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
31
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Agency-Beziehung
z
„
Agent
z
„
Das Wohl einer Person hängt davon ab, was eine andere
Person tut.
Person, die handelt.
Prinzipal
z
Person, die durch die Handlung beeinflusst wird.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
32
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Die Eigentümer von Unternehmen sind Prinzipale.
„
Arbeitskräfte und Manager sind Agenten.
„
Die Eigentümer verfügen nicht über vollständige Informationen.
„
Die Beschäftigten können unter Umständen ihre eigenen Ziele
verfolgen und so die Gewinne senken.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
33
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Das Prinzipal-Agent-Problem in privaten Unternehmen
z
Bei nur 16 der 100 größten Unternehmen gehören einer
einzelnen Familie oder einem Finanzinstitut mehr als 10%
der Anteile.
z
Die meisten großen Unternehmen werden durch die
Geschäftsführung kontrolliert.
z
Die Überwachung der Geschäftsführung ist aufwändig
(asymmetrische Information).
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
34
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Das Prinzipal-Agent-Problem in privaten
Unternehmen
z
Die Geschäftsführer können unter Umständen ihre
eigenen Ziele verfolgen.
‹Wachstum
‹Nutzen
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
aus einem Arbeitsplatz
Kapitel 16
35
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Das Prinzipal-Agent-Problem in privaten Unternehmen
z
Begrenzung der Möglichkeiten der Führungskräfte, von den
Zielen der Eigentümer abzuweichen:
‹ Die
Aktionäre können die Führungskräfte entlassen.
‹ Übernahmeversuche.
‹ Markt
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
für Führungskräfte, die die Gewinne maximieren.
Kapitel 16
36
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Das Prinzipal-Agent-Problem in öffentlichen Unternehmen
z
Bemerkungen
‹ Die
Ziele der Führungskräfte können sich vom Ziel der
Agentur (Größe) unterscheiden.
‹ Eine
Überwachung ist schwierig (asymmetrische
Information).
‹ Die
Kräfte des Marktes fehlen.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
37
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Das Prinzipal-Agent-Problem in öffentlichen Unternehmen
z
Begrenzung der Macht des Managements
‹ Die
Führungskräfte entscheiden sich für eine Anstellung
im öffentlichen Sektor.
‹ Arbeitsmarkt
für Führungskräfte.
‹ Überwachung
durch die Legislative und andere
Behörden (Government Accounting Office & Office of
Management and Budget).
‹ Konkurrenz
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
unter den Agenturen.
Kapitel 16
38
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts
z
Die Gestaltung eines Entlohnungssystems, mit dem
die Ziele von Prinzipal und Agent in Einklang
gebracht werden – ein Beispiel:
‹Der Erlös hängt zum Teil auch von der Qualität
der Teile und der Zuverlässigkeit der
Arbeitskräfte ab.
‹Hohe
Überwachungskosten machen eine
Bewertung der Arbeit des für die Reparatur
zuständigen Mitarbeiters schwierig.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
39
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts
z Die Gestaltung eines Entlohnungssystems, mit dem die Ziele von
Prinzipal und Agent in Einklang gebracht werden – ein Beispiel:
‹ Der Mitarbeiter für Reparaturen kann entweder mit
geringem oder mit hohem Einsatz arbeiten.
‹ Die
Erlöse hängen vom Einsatz im Verhältnis zu den
anderen Ereignissen (Pech oder Glück) ab.
‹ Die
Eigentümer können einen hohen oder niedrigen
Einsatz nicht bestimmen, wenn der Erlös = €20.000 ist.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
40
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts
z
Die Gestaltung eines Entlohnungssystems, mit dem die Ziele von
Prinzipal und Agent in Einklang gebracht werden – ein Beispiel:
‹
Das Ziel des Mitarbeiters für Reparaturen besteht in der
Maximierung des Lohnes abzüglich der Kosten.
‹
Kosten = 0 bei geringem Einsatz
‹
Kosten = €10.000 bei hohem Einsatz
‹
w(R) = ausschließlich auf der Gütermenge beruhender Lohn des
Mitarbeiters für Reparaturen.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
41
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts
z
Die Wahl des Lohnes
‹w = 0, a = 0, R = €15.000
‹R = €10.000 oder €20.000, w = 0
‹R = €40.000, w = €24.000
z
z
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
R = €30.000, Gewinn = €18.000
Nettolohn = €2.000
Kapitel 16
42
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Anreize im Rahmen des Prinzipal-Agent-Konzepts
z
Die Wahl des Lohnes
‹w
= R - €18.000
z
z
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Nettolohn = €2.000
Hoher Einsatz
Kapitel 16
43
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Schlussfolgerung
z
Eine Anreizstruktur, die das Ergebnis eines
hohen Einsatzniveaus belohnt, kann Agenten
dazu motivieren, die von den Prinzipalen
gesetzten Ziele anzustreben.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
44
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Asymmetrische Information und Anreizsysteme im
integrierten Unternehmen
z
In integrierten Unternehmen verfügen die Manager
der einzelnen Abteilungen über bessere
(asymmetrische) Informationen im Hinblick auf die
Produktion als das zentrale Management.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
45
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Asymmetrische Information und Anreizsysteme im integrierten
Unternehmen
z
Zwei Probleme
‹ Wie
kann das zentrale Management zutreffende
Informationen beschaffen?
‹ Wie
kann das zentrale Management eine effiziente
Produktion in den Abteilungen erreichen?
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
46
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Mögliche Anreizpläne
z
Auf der Gütermenge oder auf dem Gewinn
beruhender Bonus
‹Liefert
dieser Plan einen Anreiz für die
Bereitstellung zutreffender Informationen?
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
47
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Mögliche Anreizpläne
z
Bonus, der darauf beruht, wie genau die Manager ihre
Prognosen im Hinblick auf Gütermenge und Gewinne
erreichen können.
‹ Qf
z
= geschätztes, erreichbares Produktionsniveaus
‹B
= Bonus in Euro
‹Q
= tatsächliche Produktion
‹B
= 10.000 – 0,5(Qf - Q)
Anreiz zur Unterschätzung von Qf.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
48
Das Prinzipal-Agent-Problem
„
Mögliche Anreizpläne
z
Der Bonus ist immer noch an die Genauigkeit der
Prognose gebunden.
‹Wenn
Q > Qf ,B = 0,3Qf + 0,2(Q - Qf)
‹Wenn
Q < Qf ;B = 0,3Qf - 0,5(Qf - Q)
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
49
Anreizgestaltung im integrierten Unternehmen
Bonus
Wenn Qf = 10.000,
(Euro pro
Jahr)ist der Bonus gleich €5.000.
Qf = 30.000
Qf = 20.000
10.000
Wenn Qf = 30.000,
ist der Bonus gleich €4.000
Qf = 10.000
8.000
6.000
Wenn Qf = 20.000,
ist der Bonus gleich €6.000,
dem höchstmöglichen Betrag.
4.000
2.000
0
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
10.000
20.000
Kapitel 16
30.000
40.000
Output
(Einheiten
pro Jahr)
50
Zusammenfassung
„
Asymmetrische Information führt zu einem Marktversagen, bei
dem schlechte Produkte dazu neigen, gute Produkte vom Markt
zu verdrängen.
„
Auf Versicherungsmärkten kommt es häufig zu asymmetrischer
Information, da der Versicherungsnehmer bessere
Informationen über das gegebene Risiko hat als die
Versicherungsgesellschaft.
„
Durch asymmetrische Information kann es für die Eigentümer
von Unternehmen aufwändig werden, das Verhalten der
Führungskräfte des Unternehmens genau zu überwachen.
Prof. Dr. Thomas Wein, MIkro II
Kapitel 16
51