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2.0 System Alliance Zukunftsreport 2.0 Inhalt 1Vorwort 6 2 8 Management Summary – Die Zukunfts-Werkstatt der System Alliance auf einen Blick 3 Trends und Ergebnisse 10 3.1 Die Trendportfolios 11 3.2 Übersicht der Trends 16 3.3 Gesellschaft und Individuum 17 3.3.1 Demografischer Wandel 18 3.3.2 Fortschreitende Individualisierung 20 3.3.3 Zunehmende Werteorientierung 22 3.3.4 Wachsende Relevanz von Wissen 24 3.3.5 Fortschreitende gesellschaftliche Polarisierung 26 3.3.6 Zunehmende Relevanz von Ballungszentren 28 3.4 Technologie und Innovation 30 3.4.1 Verkürzte Innovationszyklen 31 3.4.2 Fortschreitende Automatisierung 33 3.4.3 Wachsende Relevanz der IT 35 3.4.4 Wachsende Relevanz von Kommunikationssystemen 37 3.4.5 Zunehmende Relevanz erneuerbarer Energien für Standorte und Fahrzeuge 39 3.4.6 Wachsende Relevanz innovativer Verkehrskonzepte und Verkehrssysteme 41 3.4.7 Zunehmende Verschmelzung von Informations- und Kommunikationstechnologien 43 3.5 Wirtschaft und Unternehmen 45 3.5.1 Fortschreitende Globalisierung 46 3.5.2 Volatilität der Wirtschaft nimmt zu 48 3.5.3 Die Zukunft des Mittelstands: Chancenreich bei wachsenden Herausforderungen 50 3.5.4 Arbeitsplatz der Zukunft 52 3.5.5 Fachkräftemangel nimmt zu 54 3.5.6 Nachfolgeregelung wird relevanter 56 3.5.7 Fusionen und Übernahmen gewinnen an Bedeutung 58 3.5.8 Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen wird wichtiger 60 3.6 Politik und Recht 62 3.6.1 Zunahme gesetzlicher Reglementierungen und Normen 63 3.6.2 Zunehmende Relevanz von Zertifizierung 65 3.6.3 Wachsende Anforderungen an den Datenschutz 67 3.6.4 Sicherheit wird wichtiger 69 3.6.5 Verknappung öffentlicher Mittel 71 3.6.6 Wachsende Relevanz von Lobbyarbeit 73 3.7 Umwelt und Ressourcen 75 3.7.1 3.7.2 3.7.3 3.7.4 3.7.5 3.8 3.8.1 3.8.2 3.8.3 3.8.4 3.8.5 3.8.6 3.8.7 3.8.8 3.8.9 3.8.10 3.8.11 3.8.12 3.8.13 3.8.14 3.8.15 Fortschreitende Verknappung von Ressourcen Infrastrukturauslastung nimmt zu Zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit Fortschreitende Reduktionsanforderungen beim CO2 Fortschreitender Klimawandel Branchentrends Logistik Kapazitätsplanung wird wichtiger und schwieriger Image der Logistik im Wandel Höhere Anforderungen an die Stabilität Neue Kunden- und Marktbeziehungen entwickeln sich Zunehmende Konzentration der Logistikanbieter Zunehmende Relevanz von Finanzierung Fortschreitende Anonymisierung Mehrwertdienstleistungen erweitern die Wertschöpfung der Logistik Zunehmender Einfluss des Privatkundengeschäfts (B2C) Speditionelle Dienstleister zunehmend unter Druck Wachsende Anforderungen an Prozesskompetenz Zunehmende Dienstleistungsinnovationen Wachsender Lobbyismus pro Schiene Zunahme grenzüberschreitender Verkehre Wachsende Anforderungen an Supply Chain Designs 76 78 80 82 84 86 87 89 91 93 95 97 99 101 103 105 107 109 111 113 115 4 Stakeholder Portfolio 117 5 Maßnahmen aus der Zukunfts-Werkstatt – Die Arbeit fängt an, die Zukunft wird gestaltet 122 6 Fazit und Ausblick 125 7 7.1 7.2 7.3 Eingebundene Mitarbeiter, Projektteam und Projektteilnehmer 128 129 Das Wissenschaftsteam Kernteam und Gesellschafterversammlung 132 Eingebundene Mitarbeiter, Projektteam und Projektteilnehmer 133 8 8.1 8.2 8.3 8.4 Herangehensweise und Methodik Wie wird das Thema methodisch aufbereitet 134 Struktur und Aufbau der Studie: „Von Themen über Personen bis hin zu Maßnahmen“ 135 Methodik: Auswertung vorhandener Studien und eigene Erhebungen 136 Literatur – theoretische Fundierung 142 Appendix: Bewertungskatalog der externen Zukunftsstudien 143 6 Vorwort Zukunfts-Werkstatt 2.0: Der nächste Schritt ist gemacht Als sich die System Alliance im Jahr 2010 erstmals intensiv mit Fragen der Zukunftsforschung befasst hat, wussten wir nicht, wie sehr uns dieses Thema in den folgenden Jahren beschäftigen würde. Mittlerweile ist klar: Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit wichtigen Zukunftsfragen stellt sich für die System Alliance als eine lohnenswerte Herausforderung dar. Volatile Märkte und der demografische Wandel erfordern unternehmerische Weitsicht. Wer vorbereitet sein will, muss nicht nur seine Hausaufgaben machen, sondern gleichzeitig seinen Blickwinkel vergrößern. Mehr denn je sind nachhaltige Konzepte gefordert, die auch und vor allem die Interessen künftiger Generationen berücksichtigen. Allein schon deshalb ist die Zukunftsforschung längst eine anerkannte Querschnitts-Wissenschaft, die mittlerweile auch der Logistikmittelstand für sich entdeckt hat. Seit dem 01.07.2003 führt Georg Köhler die Geschäfte der System Alliance GmbH im nordhessischen Niederaula. In dieser Eigenschaft engagiert er in verschiedenen Beiräten von Beteiligungsgesellschaften. Der gebürtige Sauerländer hat nach seiner Ausbildung zum Industriemeister ein berufsbegleitendes Management-Studium an der Universität Augsburg mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaft und Personalführung In der Zukunfts-Werkstatt 1.0, deren Ergebnisse wir auf der „transport logistic 2011“ einem breiten Publikum präsentiert haben, ging es vornehmlich um die Frage, welche Trends uns in Zukunft beschäftigen werden und welche Themen wir auf die Tagesordnung nehmen müs- absolviert. Er bekleidete acht Jahre in Süddeutschland und sen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Daraus haben seit 1997 in Nordhessen leitende Funktion in logistischen wir gemeinsam mit dem vierköpfigen Wissenschafts- Unternehmen. Vor dem Wechsel zur System Alliance war er sechs Jahre bei CargoNetwork in Bad Hersfeld beschäftigt, von 2000 bis 2003 ebenfalls als Geschäftsführer. Team, das uns seither begleitet, konkrete Maßnahmen abgeleitet. Diese sind bereits teilweise umgesetzt oder stehen auf der Agenda für das kommende Jahr 2013. System Alliance Zukunftsreport 2012 Vorwort In diesem Zusammenhang möchte ich die kooperations- der (bedeutsame Personen oder Personengruppen, mit interne Fachkonferenz „Gute Personalarbeit“ heraushe- denen die Gesellschafter in einer Beziehung stehen) für ben, die auf ein starkes fachliches Interesse gestoßen die System Alliance besonders wichtig sind und wel- ist. Mit diesem neuartigen Veranstaltungskonzept che Antworten wir als Netzwerk auf Zukunftsfragen haben wir für Personalverantwortliche innerhalb geben können. Abgerundet wurde der wissenschaftlich unserer Branche eine Plattform geschaffen, die Raum fundierte Methodenmix durch die Auswertung von 17 für intensive Diskussionen und Wissenstransfer rund Zukunftsstudien aus Transport und Logistik. um den Fachkräftemangel bietet. Aber auch die sen- Der vorliegende „Zukunftsreport 2.0“ ist ein Doku- dungsbezogene CO2-Ermittlung oder der Visions- und ment, das viele spannende und diskussionswürdige Strategieprozess, der ebenfalls 2013 beginnen wird, Erkenntnisse liefert. Er beschreibt 47 Trends und deren sind – mindestens in weiten Teilen – ein Ergebnis der Bedeutung für die System Alliance, schildert Maßnah- „Zukunfts-Werkstatt 1.0“. men und Methoden und porträtiert die ausgewerteten Warum brauchte es also eine zweite Auflage dieses Zukunftsstudien. Das alles wurde möglich durch die aufwendigen Werkstattprozesses? Warum war und ist aktive und sehr engagierte Mitwirkung von rund 200 es sinnvoll, noch tiefer in die Materie einzudringen? Personen, die sich auf den intensiven Prozess eingelas- Ganz einfach: Weil sich die Welt täglich in rasendem sen und ihn tatkräftig mitgestaltet haben. Ihnen allen Tempo weiterentwickelt und uns immerzu vor neue Her- sage ich ein herzliches „Dankeschön“! ausforderungen stellt. Und weil wir in den 42 Regionalbetrieben unserer mittelständischen Stückgutkoopera- Und nun wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre. tion engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, deren Wissen und Know-how Mit besten Grüßen wir unbedingt „nutzen“ wollen. Deshalb haben wir uns entschieden, die „Zukunfts-Werkstatt 2.0“ noch stärker auf den operativen Teil unserer Arbeit auszurichten. Dabei wurden neben den Inhabern und Geschäftsfüh- Georg Köhler, rern unserer zehn Gesellschafter vor allem die Spedi- Geschäftsführer System Alliance GmbH tions- und Vertriebsleiter einbezogen. In zahlreichen Workshops wurden die Trends aus der „Zukunfts-Werkstatt 1.0“ aufgegriffen und erneut bewertet. Dabei ging es immer wieder auch um die Frage, welche Stakehol- System Alliance Zukunftsreport 2012 7 12 Trends und Ergebnisse Die aktuelle Untersuchung Die Zukunfts-Werkstatt 2.03 der System Alliance knüpfte inhaltlich direkt an die umfassenden Ergebnisse der Zukunfts-Werkstatt 1.0 an, validierte diese und erweiterte sie um neue Sichtweisen, Ansätze und Inhalte. Als methodische Ergänzung kam insbesondere die Analyse relevanter Anspruchsgruppen (Stakeholder) hinzu. Neue Zukunftsstudien wurden ausgewertet und analysiert, Unternehmer und Geschäftsführer befragt und Führungskräfte aus den Bereichen Spedition, Vertrieb und Personal im Rahmen von Workshops und einer Tagung aktiv in den Forschungsprozess eingebunden. Die Trendportfolios Die Ergebnisse der ersten und der zweiten Zukunfts-Werkstatt wurden in Trendportfolios (vgl. Abb. 02 und 03) übertragen und im Rahmen einer Wechselwirkungs- und Auswirkungsanalyse miteinander verglichen. Das aktuelle Trendportfolio (vgl. Abb. 04) zeigt, welche Themen von besonderer Bedeutung für die Kooperation sind und mit hoher Priorität in Angriff genommen werden sollten. Die Ergänzungen und die sichtbaren Verschiebungen in Bezug auf Einfluss und auf Eintrittswahrscheinlichkeit ergeben sich zum einen aus der Bewertung der jeweiligen Trends in aktuellen Zukunftsstudien und zum anderen aus der Neubewertung einzelner Trends auf Basis der Stakeholder-Analyse der System Alliance (siehe hierzu Kapitel 4). Die Trends aus der Zukunfts-Werkstatt 1.0 hoch In orange die Trends mit der höchsten Priorität Sei vorbereitet auf überraschende Trends Greife diese Trends proaktiv auf Nehme diese Trends sofort in Angriff 1 9 4 7 2 28 23 11 die SyA niedrig Einfluss auf 8 2 16 37 3 Beobachte diese Trends 12 34 10 32 6 3300 17 155 31 14 36 21 22 22 24 25 Keine unnötige Ressourcenbindung 38 13 26 20 119 35 229 39 18 33 5 Beobachte und integriere diese Trends niedrig Wahrscheinlichkeit Abbildung 02: Portfolio der Zukunfts-Werkstatt 1.0 Quelle: Portfolio in Anlehnung an Fink (2006); Inhalte: SyA Wissenschaftsteam (2011) auf Basis von Gesellschafterinterviews, Workshops, Zukunftsstudienanalyse, Online-Befragung 3 27 Laufzeit 2011 bis 2012 System Alliance Zukunftsreport 2012 hoch Trend 1: Demografischer Wandel Trend 2: Individualisierung Trend 3: Werteorientierung Trend 4: Relevanz von Wissen Trend 5: Polarisierung Trend 6: Innovationsdruck Trend 7: Automatisierung Trend 8: Informationstechnologien Trend 9: Kommunikationstechnologien Trend 10: Relevanz Erneuerbare Energien Trend 11: Innovative Verkehrskonzepte Trend 12: Globalisierung Trend 13: Volatilität Trend 14: Zukunft Mittelstand Trend 15: Arbeitsplatz der Zukunft Trend 16: Fachkräftemangel Trend 17: Regeln & Normen Trend 18: Zertifizierung Trend 19: Datenschutz Trend 20: Sicherheit Trend 21: Öffentliche Mittel Trend 22: Verknappung Ressourcen Trend 23: Infrastrukturauslastung Trend 24: Nachhaltigkeit Trend 25: CO2-Reduktion Trend 26: Klimawandel Trend 27: Kapazitätsplanung Trend 28: Image Logistik Trend 29: Stabilität Trend 30: Neue Kunden und Märkte Trend 31: Konzentration Anbieter Trend 32: Finanzierung Trend 33: Anonymisierung Trend 34: Mehrwertdienste (VAS) Trend 35: Privatkundengeschäft (B2C) Trend 36: Druck Spediteure Trend 37: Prozesskompetenz Trend 38: Service Innovation Trend 39: Lobbyarbeit Trends und Ergebnisse Die Trends aus der Zukunfts-Werkstatt 2.0 hoch Enthalten sind alle neuen Trends, alle Trends mit höchster Priorität aus der ersten Zukunfts-Werkstatt und alle Trends, bei denen sich durch Neubewertung oder Verstärkung durch neue Trends wesentliche Veränderungen ergeben haben. Sei vorbereitet auf überraschende Trends Greife diese Trends proaktiv auf Nehme diese Trends sofort in Angriff 1 2 4 466 16 die SyA niedrig Einfluss auf 26 26 Beobachte diese Trends 37 13 42 8 45 9 27 41 40 3 20 133 3 38 4477 34 1122 34 44 20 25 31 24 25 14 Keine unnötige Ressourcenbindung 443 Beobachte und integriere diese Trends niedrig hoch Wahrscheinlichkeit Abbildung 03: Portfolio der Zukunfts-Werkstatt 2.0 Quelle: Portfolio in Anlehnung an Fink (2006); Inhalte: SyA Wissenschaftsteam (2012) auf Basis von Gesellschafterinterviews, Zukunftsstudienanalyse, Wissenschaftsteam-Trendworkshop Das Ergebnis: Aktuelles Trendportfolio hoch In orange die Trends mit der höchsten Priorität Sei vorbereitet auf überraschende Trends Greife diese Trends proaktiv auf Nehme diese Trends sofort in Angriff 1 2 7 16 die SyA niedrig Einfluss auf 11 28 23 42 Beobachte diese Trends 44 26 10 32 8 45 45 27 4 466 9 41 40 41 37 20 13 38 34 34 477 3 1122 31 14 17 155 21 36 22 24 Keine unnötige Ressourcenbindung 43 39 39 18 5 6 3300 255 19 19 35 29 33 Beobachte und integriere diese Trends niedrig Wahrscheinlichkeit Abbildung: 04: Das aktuelle Trend-Portfolio hoch Quelle: Portfolio in Anlehnung an Fink (2006); Inhalte: SyA Wissenschafts-Team (2012) - Zusammenführung der Ergebnisse der beiden Zukunfts-Werkstätten 13 Trend 1: Demografischer Wandel Trend 2: Individualisierung Trend 3: Werteorientierung Trend 4: Relevanz von Wissen Trend 5: Polarisierung Trend 6: Innovationsdruck Trend 7: Automatisierung Trend 8: Informationstechnologien Trend 9: Kommunikationstechnologien Trend 10: Relevanz Erneuerbare Energien Trend 11: Innovative Verkehrskonzepte Trend 12: Globalisierung Neu Trend 13: Volatilität Trend 14: Zukunft Mittelstand Trend 40: Nachfolgeregelung Trend 15: Arbeitsplatz der Zukunft Trend 41: Fusionen und Übernahmen Trend 16: Fachkräftemangel Trend 42: Relevanz Ballungszentren Trend 17: Regeln & Normen Trend 43: Gesellschaftliche Trend 18: Zertifizierung Verantwortung (CSR) Trend 19: Datenschutz Trend 44: Lobby pro Schiene Trend 20: Sicherheit Trend 45: Verschmelzung IKT Trend 21: Öffentliche Mittel Trend 46: Grenzüberschreitende Trend 22: Verknappung Ressourcen Verkehre Trend 23: Infrastrukturauslastung Trend 47: Supply Chain Design Trend 24: Nachhaltigkeit Trend 25: CO2-Reduktion Trend 26: Klimawandel Trend 27: Kapazitätsplanung Trend 28: Image Logistik Trend 29: Stabilität Trend 30: Neue Kunden und Märkte Trend 31: Konzentration Anbieter Trend 32: Finanzierung Trend 33: Anonymisierung Trend 34: Mehrwertdienste (VAS) Trend 35: Privatkundengeschäft (B2C) Trend 36: Druck Spediteure Trend 37: Prozesskompetenz Trend 38: Service Innovation Trend 39: Lobbyarbeit Trend 1: Demografischer Wandel Trend 2: Individualisierung Trend 3: Werteorientierung Trend 4: Relevanz von Wissen Trend 5: Polarisierung Trend 6: Innovationsdruck Trend 7: Automatisierung Trend 8: Informationstechnologien Trend 9: Kommunikationstechnologien Trend 10: Relevanz Erneuerbare Energien Trend 11: Innovative Verkehrskonzepte Trend 12: Globalisierung Trend 13: Volatilität Trend 37: Prozesskompetenz Trend 14: Zukunft Mittelstand Trend 38: Service Innovation Trend 15: Arbeitsplatz der Zukunft Trend 39: Lobbyarbeit Trend 16: Fachkräftemangel Trend 40: Nachfolgeregelung Trend 17: Regeln & Normen Trend 41: Fusionen & Übernahmen Trend 18: Zertifizierung Trend 42: Relevanz Ballungszentren Trend 19: Datenschutz Trend 43: Gesellschaftliche Trend 20: Sicherheit Verantwortung (CSR) Trend 21: Öffentliche Mittel Trend 22: Verknappung Ressourcen Trend 44: Lobby pro Schiene Trend 45: Verschmelzung IKT Trend 23: Infrastrukturauslastung Trend 46: Grenzüberschreitende Verkehre Trend 24: Nachhaltigkeit Trend 47: Supply Chain Design Trend 25: CO2-Reduktion Trend 26: Klimawandel Trend 27: Kapazitätsplanung Trend 28: Image Logistik Trend 29: Stabilität Trend 30: Neue Kunden und Märkte Trend 31: Konzentration Anbieter Trend 32: Finanzierung Trend 33: Anonymisierung Trend 34: Mehrwertdienste (VAS) Trend 35: Privatkundengeschäft (B2C) Trend 36: Druck Spediteure System Alliance Zukunftsreport 2012 14 Trends und Ergebnisse Querschnittsthemen von herausragender Bedeutung Demografischer Wandel Der demografische Wandel bleibt zentral, da er sich auf alle Unternehmens- und Gesellschaftsbereiche auswirkt. Konkrete Beispiele sind: • Alternde Belegschaften, mit neuen Herausforderungen etwa für den Erhalt der Arbeitsfähigkeit, das betriebliche Gesundheitsmanagement, die Verringerung schwerer körperlicher Arbeiten etwa durch Automatisierung und Assistenzsysteme, lebenslanges Lernen etc. • Neue Herausforderung für Übergabe und Nachfolge sowie ein sinkendes Arbeitskräfteangebot, denen durch geeignete Maßnahmen in der Personalbeschaffung sowie durch die Steigerung der Attraktivität des Unternehmens (zum Beispiel Employer Branding (Arbeitgebermarke)) und der Arbeit zu begegnen ist. • Alternde Kunden, insbesondere im B2C-Geschäft4, die über die Logistikketten immer deutlicher in das B2BGeschäft5 hineinwirken. Grundlegende Veränderungen im Handel und in der zugehörigen Supply Chain Die Veränderung der Logistikmärkte schreitet fort, etwa durch den stetig wachsenden Onlinehandel, die zunehmende Ausschaltung des Zwischenhandels mit einer wachsenden Zahl von Multistopp-Lieferungen und die Verlagerungen von Unternehmensleistungen aus den Unternehmen in die Logistikkette. Hier reicht das Spektrum von einfachen Dienstleistungen bis hin zur Vorproduktion oder Endfertigung. Vom Klima zum Wertewandel Die Begrenztheit fossiler Energie, weltweit wachsender Energiebedarf und -verbrauch, der damit verbundene CO2Ausstoß und der Klimawandel führen zum Umdenken bei Entscheidern in den Unternehmen und beim Endkunden. Unter dem Schlagwort „grüne Logistik“ werden neue Gesetze und Verordnungen zur Emissionsvermeidung und Energieeffizienz erlassen. Parallel nimmt die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen menschlichen und unternehmerischen Handelns zu. Weitere Themen aus den Bereichen Natur- und Umweltschutz – soziale Arbeits- und Lebensbedingungen, Chancengleichheit, Lärmschutz – erhalten mehr Aufmerksamkeit und führen zu Forderungen nach Transparenz und einer neuen Unternehmensethik. Soziale Netzwerke und die Geschwindigkeit der Ausbreitung von Informationen durch das Internet verstärken diese Entwicklung. Dabei wird die Verantwortung gegenüber der Umwelt zunehmend um die soziale Verantwortung von Unternehmen (CSR – Corporate Social Responsibility) ergänzt, gerade in der öffentlichen Wahrnehmung gewinnt dieser Aspekt perspektivisch deutlich an Bedeutung. 4 „Business to Consumer“ 5 „Business to Business“ System Alliance Zukunftsreport 2012 Trends und Ergebnisse 15 Wissensgesellschaft Vom „Know how“ zum „Know why“: Obgleich die Relevanz von Wissensmanagement und -transfer in Unternehmen längst erkannt ist, wird das vorhandene Potenzial zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von kaum einem Unternehmen voll ausgeschöpft. Das Potenzial eines systematischen Wissenstransfers sowohl in Bezug auf vergleichsweise einfach weiter zu gebendes explizites Wissen als auch in Bezug auf das schwieriger zu vermittelnde implizite Wissen ist gewaltig. Dieses Potenzial könnte beispielsweise durch neue Formen der Arbeitsorganisation, den fachlichen Austausch und altersgemischte Teams erreicht werden. Hier existiert ein gewaltiges Potenzial, das durch geeignete Formen der Kooperation innerhalb und zwischen den Organisationen erschlossen werden kann und über die damit verbundene Wertschätzung Mitarbeiter motiviert. Gleichzeitig wird das Wissen in jedem Wissensbereich immer vielschichtiger und komplexer. In der Folge entstehen neue Spezialisierungen. Verschmelzung von IKT Zunehmend als eigener Trend wird die fortschreitende Verschmelzung von Informations- und Kommunikationstechnologien wahrgenommen. Aus globaler Perspektive führt das zu grundlegenden Veränderungen der Wirtschaftssysteme mit neuen Märkten, neuen Geschäftsmodellen und neuen Anforderungen an Unternehmen. Die Abwicklungen und die Formen der Zusammenarbeit ändern sich grundlegend, diese Entwicklung ist in ihren Anfängen auch gegenwärtig schon zu beobachten. Aus unternehmerischer Perspektive wird eine Trennung oder separate Betrachtung unterschiedlicher Medien, Systeme und Datenformate zunehmend unmöglich. Der daraus resultierende Innovations- und Veränderungsdruck ist enorm. Ein übergreifendes Verständnis der Funktionen und Einsatzmöglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnologien quer über alle Unternehmensbereiche hinweg wird erforderlich. Die Mitarbeiter benötigen deutlich erweiterte Kompetenzen im Umgang mit elektronischen Medien und im Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien, sowohl im Hinblick auf Nutzen und Einsatzmöglichkeiten als auch im Hinblick auf Konsequenzen und Risiken. Zusammenfassend müssen die Organisationen auf die geänderten Restriktionen der Geschäfte durch die neuen „Wunder“ der IKT reagieren. Sicherheit Sicherheit wird zum Querschnittsthema. Unterschiedlichste Sicherheitsanforderungen, -bedrohungen und -erwartungen fließen zunehmend zusammen. Die Betrachtung nur eines Aspektes führt zu einer trügerischen Sicherheit. Ein sehr plakatives Beispiel ist die materielle Diebstahlsicherung von Fahrzeugen, Anhängern und Wechselbrücken durch Ortungssysteme. Diese ist hinfällig, wenn die entsprechenden Fahrzeuge durch externe oder interne Manipulationen aus den IT-Systemen der Frachtunternehmen „verschwinden“ können. Auf der anderen Seite nutzen ausgeklügelte Firewalls den Datennetzen wenig, wenn mit kritischen Informationen in der „realen Welt“ sorglos umgegangen wird. Ein anderes Beispiel sind Sicherheitsmaßnahmen, die nicht hinreichend in die betrieblichen Abläufe integriert wurden. Diese werden im Sinne einer effizienten Prozessgestaltung aus scheinbar rationalen Motiven häufiger umgangen. Unternehmen, die hier gut aufgestellt sein wollen, müssen das Thema Sicherheit an jedem Punkt ganzheitlicher betrachten und im Hinblick auf Bedrohungen und Reaktionsweisen in Alternativen denken. System Alliance Zukunftsreport 2012 16 Trends und Ergebnisse 3.2 Übersicht der Trends Trends Einflussstärke Wissenschaftsteam Gesellschaft und Individuum Demografischer Wandel, überarbeitet Fortschreitende Individualisierung, überarbeitet Zunehmende Werteorientierung, überarbeitet Wachsende Relevanz von Wissen, überarbeitet Fortschreitende gesellschaftliche Polarisierung Zunehmende Relevanz von Ballungszentren, neu Technologie und Innovation Verkürzte Innovationszyklen erhöhen den Innovations- und Wettbewerbsdruck Fortschreitende Automatisierung Wachsende Relevanz der IT, überarbeitet Wachsende Relevanz von Kommunikationssystemen, überarbeitet Zunehmende Relevanz erneuerbarer Energien für Standorte und Fahrzeuge Wachsende Relevanz innovativer Verkehrskonzepte und Verkehrssysteme Zunehmende Verschmelzung von IKT, neu Wirtschaft und Unternehmen Fortschreitende Globalisierung, überarbeitet Volatilität der Wirtschaft nimmt zu, überarbeitet Zukunft d. Mittelstands: Chancenreich bei wachsend. Herausforderungen, überarbeitet Arbeitsplatz der Zukunft Fachkräftemangel nimmt zu, überarbeitet Nachfolgeregelung wird relevanter, neu Fusionen und Übernahmen gewinnen an Bedeutung, neu Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen wird wichtiger (CSR), neu Politik und Recht Zunahme gesetzlicher Reglementierungen und Normen Zunehmende Relevanz von Zertifizierung Wachsende Anforderungen an den Datenschutz Sicherheit wird wichtiger, überarbeitet Verknappung öffentlicher Mittel (zusätzlicher Trend) Wachsende Relevanz von Lobbyarbeit, überarbeitet Umwelt und Ressourcen Fortschreitende Verknappung von Ressourcen Infrastrukturauslastung nimmt zu Zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit, überarbeitet Fortschreitende Reduktionsanforderungen beim CO2, überarbeitet Fortschreitender Klimawandel, überarbeitet Branchentrends Logistik Kapazitätsplanung wird wichtiger und schwieriger, überarbeitet Image der Logistik im Wandel Höhere Anforderungen an die Stabilität Neue Kunden- und Marktbeziehungen entwickeln sich Zunehmende Konzentration der Logistikanbieter, überarbeitet Fortschreitende Relevanz von Finanzierung Fortschreitende Anonymisierung, überarbeitet Mehrwertdienstleistungen erweitern die Wertschöpfung der Logistik, überarbeitet Zunehmender Einfluss des Privatkundengeschäfts (B2C) Speditionelle Dienstleister zunehmend unter Druck Wachsende Anforderungen an Prozesskompetenz Zunehmende Dienstleistungsinnovationen (zusätzlicher Trend) Wachsender Lobbyismus pro Schiene, neu Zunahme grenzüberschreitender Verkehr, neu Wachsende Anforderungen an Supply Chain Design, neu Abbildung 05: Übersicht der Trends aus beiden Zukunfts-Werkstätten Die Pfeile zeigen, welche Trends sich gegenüber der Zukunfts-Werkstatt 1.0 verstärkt haben. System Alliance Zukunftsreport 2012 Relevanz SyA Befragung Trenddauer Innovativität Wissenschaftsteam Wissenschaftsteam 22 Gesellschaft und Individuum 3.3.3 Zunehmende Werteorientierung Kategorie: Gesellschaft und Individuum Trend: 3, überarbeitet Einflussstärke: Relevanz für die SyA: Trenddauer: Innovativität: Trendbeschreibung (Zahlen, Daten, Fakten – extern) Die Relevanz von Werten und Werthaltungen nimmt im gesellschaftlichen Maßstab zu. Unternehmen, die gegen soziale, ökologische, kulturelle und ethische Erwartungen von Kunden und anderen gesellschaftlichen Anspruchsgruppen verstoßen, müssen mit sehr schnellen und deutlichen Reaktionen rechnen. Soziale Netzwerke und die Verschmelzung der Medien im Internet sorgen dafür, dass das soziale oder ökologische Verhalten von Unternehmen deutlich schneller publik wird. Boykotte, Kampagnen und ein entsprechendes Medienecho wirken sich negativ auf das Image aus. Ausgeprägte Werthaltungen sind zum einen Ergebnis der zunehmenden Alterung der Gesellschaft – viele Werthaltungen entwickeln sich mit wachsender Lebenserfahrung – finden sich aber verstärkt auch bei den nachwachsenden Generationen. Kauf- und Berufswahlentscheidungen werden immer häufiger auf Basis von Werthaltungen getroffen und mit Fragen nach dem Sinn und dem gesellschaftlichen, kulturellen und ökologischen Nutzen der Tätigkeit verknüpft. Damit steigt auch die Relevanz von Werten als Führungs- und Steuerungsinstrument in Unternehmen stetig. Das Leitbild des „Ehrbaren Kaufmanns“ als Synonym für verantwortliches Handeln im Wirtschaftsleben wird – etwa unter dem Terminus der „Nachhaltigkeit" – neu belebt und durch die Erwartungen von Mitarbeitern und äußeren Anspruchsgruppen verstärkt. Es steht für ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein für das eigene Unternehmen und zugleich für die Bereitschaft für Gesellschaft und Umwelt mehr Verantwortung zu übernehmen. Trendwahrnehmung intern (Interviews, Workshops, Befragung – SyA intern) • Steigende Nachfrage nach grüner Logistik und ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit wirtschaftlichen Handelns; „Green Sells“. • Kunden fragen nach menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, sozialem Miteinander, dem Erhalt einer lebenswerten Umwelt. • Die dauerhafte Grundversorgung der Menschen mit Wasser, Nahrung, Gesundheit, Bildung, Wohnung beschäftigt sie. System Alliance Zukunftsreport 2012 Gesellschaft und Individuum 23 Implikationen für die SyA/für die Logistik (extern) • Sustainable Responsible Business (SRB – nachhaltiges Wirtschaften), Compliance (Regelkonformität zum Beispiel Ablehnung von Bestechungszahlungen) und Corporate Social Responsibility (CSR – gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen) werden immer wichtiger. • Logistiker gestalten Produkte und Dienstleistungen nach den drei Nachhaltigkeitsdimensionen: ökonomisch, ökologisch, sozial. • Es müssen transparente Messmechanismen/Audits/Standards geschaffen/erlernt werden. • Mitarbeiter sollten zunehmend zu nachhaltigem Handeln geschult werden. • Professionelle Begleitung von Nachhaltigkeitsstrategien durch Kommunikation und Marketing wird erfolgsentscheidend. Schnittstelle zu den Trends: • Image der Logistik im Wandel • Zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit • Arbeitsplatz der Zukunft • Zunehmende gesetzliche Reglementierung • Die Zukunft des Mittelstands: Chancenreich bei wachsenden Herausforderungen • Wachsende Relevanz von Kommunikationssystemen • Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen wird wichtiger • Wachsende Relevanz von Lobbyarbeit (Weiterführende) Quellen / Zitate Mathias Bucksteeg, Kai Hattendorf (2012): Führungskräftebefragung 2012. Bonn Deutsche Post DHL (2009): Delivering Tomorrow. DP DHL, Bonn Reinders, H. (2005): Jugend. Werte. Zukunft.. Hrsg. Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH. Stuttgart Korndörffer, S. H./Scheinert, L./Bucksteeg, M. (Hrsg) (2010): Ihre Werte, bitte! GablerVerlag, Wiesbaden Opaschowsky, H. W. (2010): WIR! Warum Ichlinge keine Zukunft mehr haben. Murmann, Hamburg Pischetsrieder, G. (2010): Werte, Wertschätzung, Wertschöpfung. GPO Verlag, Hamburg Supply Chain Management Institute (2008): Future of Logistics 2025: Global Scenarios. BrainNet Science Edition, St. Gallen Supply Chain Management Institute/FutureManagementGroup AG (2008): Zukunft der Logistik-Dienstleistungsbranche in Deutschland 2025. Deutscher Verkehrs-Verlag, Hamburg Supply Chain Management Institute/PwC (2009): Transportation & Logistics 2030 – Volume 1: How will supply chains evolve in an energy-constrained, low-carbon world? PricewaterhouseCoopers, Düsseldorf von der Gracht, H. A. et al. (2010): Wohlstand ohne Wachstum – Analyse von Wechselbeziehungen der drei Ökonomien. Policy Paper 02/2010. stiftung neue verantwortung, Berlin System Alliance Zukunftsreport 2012 28 Gesellschaft und Individuum 3.3.6 Zunehmende Relevanz von Ballungszentren Kategorie: Gesellschaft und Individuum Trend: 6, neu Einflussstärke: Relevanz für die SyA: Trenddauer: Innovativität: Trendbeschreibung (Zahlen, Daten, Fakten – extern) Die Urbanisierung nimmt weltweit zu. Im Jahr 2008 lebten weltweit erstmals mehr als 50 Prozent aller Menschen in Städten. Im Jahr 1950 wohnten nur 28,8 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, 2050 werden es knapp 69 Prozent sein. Doch nicht nur die Anzahl der Großstädte steigt, sie werden auch immer größer. Ging man bis vor wenigen Jahren noch davon aus, dass die Abwanderung von Teilen der Stadtbevölkerung die Urbanisierung abschwächen wird, zeigt sich heute, dass die Abwanderung ins Umland eher noch die Verschmelzung von Städten zu Ballungszentren fördert. In Deutschland und Europa wachsen die Bevölkerungszahlen vor allem in den Ballungsräumen, während sie ansonsten auch in Folge des Bevölkerungsrückgangs deutlich sinken. Das hat Auswirkungen auf das regionale Arbeitskräfteangebot und auf die Infrastrukturen, die an die veränderten Verhältnisse anzupassen sind. Die Verstädterung geht einher mit erhöhter Mobilität und einer Zunahme der Güterströme, mit entsprechenden Folgewirkungen auf die Bewohner und die Umwelt. Die Logistik ist gefordert neue Transportkonzepte zu entwickeln, die Modularität zu steigern und verstärkt zu kooperieren, um sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Trendwahrnehmung intern (Interviews, Workshops, Befragung – SyA intern) • Die Probleme bei der Anlieferung im Nahverkehr summieren sich (akuter Fahrermangel, Termindruck durch eingeschränkte Lieferzeiten, verringerte Termintreue durch überlange Wartezeiten, Verkehrsdichte …). • Die Reglementierung des städtischen Verkehrs nimmt weiter zu – Logistikstandorte werden verdrängt. • Innenstadtbelieferung: Höhere Verfügbarkeit ohne Läger wird erwartet. Optimierung durch Bündelung mehrerer Dienstleister möglich. • Die Bedürfnislage der Konsumenten ändert sich durch den demografischen Wandel (Alles soll nach Hause geliefert werden). • In den Megastädten Asiens werden Logistikkonzepte erprobt, die sich später in Europa durchsetzen. • Zukunftsvision: In den Städten werden die Waren unterirdisch verteilt. • Zukunftsvision: Lärmreduzierte Fahrzeuge dürfen auch in der Nacht liefern. System Alliance Zukunftsreport 2012 Gesellschaft und Individuum 29 Implikationen für die SyA/für die Logistik (extern) • Weitere Regulierungen für die Logistik in Städten und Ballungszentren sind zu erwarten. Wer sich rechtzeitig darauf einstellen will, sollte die Entwicklungen in der Verkehrspolitik kontinuierlich beobachten. • E-Mobilität und alternative sowie autonome Transportsysteme könnten die City-Logistik verändern. • Kompetenzen in der Stadtlogistik werden zum Wettbewerbsvorteil. Schnittstelle zu den Trends: • Demografischer Wandel • Kapazitätsplanung wird wichtiger und schwieriger • Zunehmender Einfluss des Privatkundengeschäfts (B2C) • Zunahme gesetzlicher Reglementierungen und Normen • Infrastrukturauslastung nimmt zu • Wachsender Lobbyismus pro Schiene (Weiterführende) Quellen / Zitate United Nations – Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) (2009): World Urbanization Prospects: The 2009 Revision United Nations – Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) (2008): World Population Prospects: The 2008 Revision PWC/SMI (2010): Transportation & Logistics 2030. Volume 1: How will supply chains evolve in an energy-constrained, low-carbon world? United Nations Human Settlements Programme (2008): State of the World’s Cities 20082009. London System Alliance Zukunftsreport 2012 Technologie und Innovation 43 3.4.7 Zunehmende Verschmelzung von Informations- und Kommunikationstechnologie Kategorie: Technologie und Innovation Trend: 7, neu Einflussstärke: Relevanz für die SyA: Trenddauer: Innovativität: Trendbeschreibung (Zahlen, Daten, Fakten – extern) Neben dem enormen Bedeutungszuwachs von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist eine weitere Entwicklung deutlich – die zunehmende Verschmelzung der Informations- mit der Kommunikationstechnologie. Beide Technologiefelder lassen sich inzwischen kaum mehr sinnvoll voneinander trennen. Dies zeigt sich auch in der verwendeten Nomenklatur: Beide Begriffe werden überwiegend gemeinsam als IKT verwendet. Im Bereich der Anwendungssysteme hat sich in den letzten Jahren eine deutliche Entwicklung vollzogen. Durch die Erhöhung der Übertragungsraten und -zeiten von Daten und der ständigen Verbesserung des Preis-/Leistungsverhältnisses entwickeln sich zunehmend dezentrale, vernetzte Systemstrukturen. Damit rücken wie beschrieben eben auch Funktionen der „klassischen“ IT und der Kommunikation zusammen. Auch bei den Endgeräten ist diese Tendenz deutlich sichtbar. Telefon und mobiler Computer verschmelzen in der Entwicklung zum Smartphone und werden erschwinglich und somit massentauglich bzw. für einen breiten Einsatz in der Praxis geeignet. So sind in Deutschland im Jahr 2011 bereits über 20 Mio. Smartphones in Gebrauch. Die Folge ist, dass die Möglichkeiten automatischer Selbststeuerung von Prozessen auch bei verteilten Akteuren, zum Beispiel durch Agentensysteme, deutlich zugenommen haben. Wo teilweise hoher (menschlicher) Kommunikationsaufwand notwendig war, kann die Steuerung durch „intelligente“ Software-Agenten erfolgen. Gleichzeitig ergeben sich aber auch neue Herausforderungen. So wächst die Störanfälligkeit der Systeme, die Bedeutung von Safety und Security nimmt erheblich zu. Da immer wieder Fälle bekannt werden, wo sensible Daten unerlaubt an unbefugte weitergegeben bzw. gestohlen wurden, ist das Thema Datenschutz auch im Fokus der Öffentlichkeit. An dieser Stelle gilt wie bei allen technologischen Entwicklungen, dass nicht alleine die Technologie ausschlaggebend ist, sondern auch die konsequente Anpassung der bestehenden Strukturen: So bringt alleine die Möglichkeit der internetbasierten Avisierung von Transporten noch keinen Nutzen per se, wenn die Fahrer sich in zahlreichen unterschiedlichen, nicht standardisierten Systemen anmelden müssen. System Alliance Zukunftsreport 2012 44 Technologie und Innovation Trendwahrnehmung intern (Interviews, Workshops, Befragung – SyA intern) • NotwendigkeitderIntegrationderSC-AkteuredurchdurchgängigeIKT • VeränderungderArbeitsabläufesowohlimgewerblich-technischenalsauchimkaufmännischenBereich Implikationen für die SyA/für die Logistik (extern) • AusbauderKompetenzbzgl.Informations-undKommunikationstechnologieisterfolgskritisch. • KooperationenmitIT-DienstleisternundzwischendenSyA-PartnernsindfürdenLogistik-Mittelstandnotwendig. Schnittstelle zu den Trends: • WachsendeRelevanzderIT • WachsendeRelevanzderKT • WachsendeAnforderungenandenDatenschutz • FortschreitendeIndividualisierung • FortschreitendeAutomatisierung • WachsendeRelevanzinnovativerVerkehrskonzepteundVerkehrssysteme • NeueKunden-undMarktbeziehungenentwickelnsich • FortschreitendeAnonymisierung • ZunehmenderEinflussdesPrivatkundengeschäfts(B2C) (Weiterführende) Quellen / Zitate Mertens, P. (2009): Integrierte Informationsverarbeitung 1: Operative Systeme in der Industrie, 17. Aufl., Wiesbaden Mertens, P. (2009): Integrierte Informationsverarbeitung 2: Planungs- und Kontrollsysteme in der Industrie, 10, vollst. überarb. Aufl., Wiesbaden Statista GmbH (2012): Anzahl der Smartphone-Nutzer in Deutschland in den Jahren 2009 bis 2011, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/198959/umfrage/anzahl-der-smartphonenutzer-in-deutschland-seit-2010/, Abruf am 14.09.2012 System Alliance Zukunftsreport 2012 Zimmermann, R.; Paschke, A. (2003): PAMAS – An Agent-Based Supply Chain Event Management System, In: Americas Conf. on Information Systems - Mini-track on Intelligent Agents and Multi-Agent Systems, Tampa Vgl. auch die Literatur zu den Trends „Wachsende Relevanz der IT“ und „Wachsende Relevanz der KT“ 56 Wirtschaft und Unternehmen 3.5.6 Nachfolgeregelung wird relevanter Kategorie: Wirtschaft und Unternehmen Trend: 6, neu Einflussstärke: Relevanz für die SyA: Trenddauer: Innovativität: Trendbeschreibung (Zahlen, Daten, Fakten – extern) Der demografische Wandel, die erforderlichen fachlichen Kompetenzen in einer wissensintensiven Wirtschaft und die mit diesen Faktoren verbundenen Finanzierungsfragen erschweren die Unternehmensübergabe. In vielen Familienunternehmen ist die Nachfolge völlig ungeklärt. In Deutschland hat sich gut die Hälfte der Unternehmer über 50 Jahre – fast ein Fünftel noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt. Damit unterscheiden sich die über 50-Jährigen kaum von jüngeren Unternehmern. Fehlt der passende Nachfolger, können gesunde Betriebe abgewickelt oder von größeren Unternehmen geschluckt werden. In der Konsequenz verringert sich so die Anzahl mittlerer Unternehmen und die mittelständische Wirtschaft wird geschwächt. Über das konkret betroffene Unternehmen hinaus, fallen auch Kooperationspartner aus und Unternehmensnetzwerke werden gefährdet. In Deutschland wächst die Zahl der Unternehmer, die ihr Unternehmen nicht an die eigenen Kinder geben wollen oder das nicht für die erfolgversprechendste Lösung halten. Das gilt insbesondere für Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten. Dennoch tun sich viele Unternehmer schwer mit möglichen Nachfolgern in Kontakt zu kommen und Pläne für eine geregelte Übergabe zu entwickeln. Bis 2020 wird die Zahl der anstehenden Übergaben noch deutlich wachsen, während die Zahl derer sinkt, die ein Unternehmen übernehmen könnten. Kaum berücksichtigt wird das Thema Unternehmensnachfolge bisher im Risikomanagement, so eine österreichische Studie. Rund die Hälfte der Unternehmen entwickelt Gegenstrategien für den Fall von Absatzrückgängen durch Konjunktur oder erfolgreiche Wettbewerber. Doch der plötzliche Ausfall der Unternehmensführung ist gerade einmal für 20 Prozent der Unternehmen Thema. Notfallpläne für den wirtschaftlichen Fortbestand nach Ausfall von Führungskräften fehlen. Trendwahrnehmung intern (Interviews, Workshops, Befragung – SyA intern) • Die Bedrohungen beispielsweise durch Verkauf und Nachfolge werden kleiner, wenn die Klammer in der System Alliance stärker ist. • Es ist offenkundig, dass Nachfolgeregelungen, Aufkauf, neue Allianzen und dergleichen zu grundsätzlichen Veränderungen in der System Alliance führen können. • Stabilität wird auch durch verbindliche Nachfolgeregelungen erzeugt. System Alliance Zukunftsreport 2012 Wirtschaft und Unternehmen 57 Implikationen für die SyA/für die Logistik (extern) • Eine rechtzeitige Suche nach potentiellen Nachfolgern sichert die Stabilität des Unternehmens. • Die kurz- und langfristige Nachfolge sollte systematischer Bestandteil von Risikobetrachtungen und Risikoszenarien sein. • Die Werteorientierung familiengeführter Unternehmen, die auf das langfristige Überleben des Unternehmens, die Sicherung von Arbeitsplätzen und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern ausgelegt ist, lässt sich nur durch systematische Nachfolgeplanung erhalten. Schnittstelle zu den Trends: • Volatilität der Wirtschaft nimmt zu • Fusionen und Übernahmen gewinnen an Bedeutung • Die Zukunft des Mittelstands: Chancenreich bei wachsenden Herausforderungen • Speditionelle Dienstleister zunehmend unter Druck • Höhere Anforderungen an die Stabilität (Weiterführende) Quellen / Zitate Schröer, S.; Kayser, G. (2006): Beratungsbedarf und Beratungspraxis bei Unternehmensnachfolgen, in: Jahrbuch zur Mittelstandsforschung 1/2006, Schriften zur Mittelstandsforschung Nr. 112 NF, Wiesbaden, S. 1-44 Kailer, N.; Gruber-Mücke, T. (2010): Unternehmensnachfolge in Österreich - Planung und Umsetzung der Unternehmensnachfolge - Eine empirische Studie. Linz Moog, P.; Kay, R.; Schlömer-Laufen, N.; Schlepphorst, S. (2012): Unternehmensnachfolgen in Deutschland – Aktuelle Trends, in: Institut für Mittelstandsforschung Bonn (Hrsg.): IfM-Materialien Nr. 216, Bonn Müller, K. et al. (2011): Der Generationswechsel im Mittelstand im demografischen Wandel. Hrsg. BMWi. Mecke Druck, Duderstadt Theuermann, C; Ebner, G. (2012): Risikomanagement im österreichischen Mittelstand – Verbreitung, Bedeutung und zukünftige Erwartungen. Graz Zellweger, T. & Sieger, P. (2012): Coming home or breaking free? Career choice intentions of the next generation in family businesses. St. Gallen System Alliance Zukunftsreport 2012 58 Wirtschaft und Unternehmen 3.5.7 Fusionen und Übernahmen gewinnen an Bedeutung Kategorie: Wirtschaft und Unternehmen Trend: 7, neu Einflussstärke: Relevanz für die SyA: Trenddauer: Innovativität: Trendbeschreibung (Zahlen, Daten, Fakten – extern) Die Finanzkrise und die darauf folgende wirtschaftliche Rezession führten in der Logistikbranche zu einer verringerten Zahl von Mergers & Acquisitions (M&As)9 und zu einem Umdenken in Bezug auf die bestehenden Strategien und Strukturen. Unstabile Rahmenbedingungen, vorwiegend hervorgerufen durch wirtschaftliche Volatilität, waren Auslöser für eine allgemeine Verunsicherung und eine vorsichtigere Haltung. Seit Ende der Krise, spätestens aber seit 2011 nahm die Zahl der Fusionen und Übernahmen in der Logistik wieder zu. Ursachen waren u. a. die Trennung von defizitären Geschäftsbereichen und unternehmensinterne Reorganisationen, die die Attraktivität von Logistikunternehmen erhöhten. Wichtige Treiber für M&As werden auch in Zukunft der Ausbau von Marktstellung und Servicenetzwerken, die Ausdehnung des Portfolios als Teil der Geschäftsstrategie, die Nutzung von Möglichkeiten zur Senkung von Stückkosten und der Zugang zu neuen Märkten sein. Dieser letzte Punkt stellt zugleich das größte Wachstumspotenzial durch M&As dar, vor allem in aufstrebenden Märkten, wie China, Indien und Brasilien. Unternehmen aus der Region Asien-Pazifik werden auch als selbstständige Akteure von M&As wichtiger. Die Zahl der Transaktionen wird sich hier erhöhen. Schon heute sind die Industrieländer wichtige Zielmärkte. Hier hat China Indien bereits überholt. Trendwahrnehmung intern (Interviews, Workshops, Befragung – SyA intern) • Dieser in der internen Wahrnehmung neue Trend, bekommt nach der Finanz- und Wirtschaftskrise neues und stärkeres Gewicht (entsprechend niedrig ist die Zahl der M&As in den kriselnden Süd-Ländern der EU). • Das Ausfallrisiko von Partnern ist wieder erhöht und kann die Stabilität des Netzes gefährden. • Offenheit gegenüber neuen Partnern kann das Ausfallrisiko ausgleichen. 9Fusionen und Übernahmen System Alliance Zukunftsreport 2012 Wirtschaft und Unternehmen 59 Implikationen für die SyA/für die Logistik (extern) • Unternehmen sind prinzipiell Akteure und Objekte von M&As. • Transparenz und ein institutionalisierter Informationsaustausch lösen zwar das Problem nicht grundlegend, erlauben aber größere Spielräume: – hinsichtlich der Entwicklung von Handlungsoptionen – hinsichtlich der Zeitspanne, um mögliche Ausfälle zu kompensieren Schnittstelle zu den Trends: • Fortschreitende Globalisierung • Volatilität der Wirtschaft nimmt zu • Zunehmende Konzentration der Logistikanbieter • Die Zukunft des Mittelstands: Chancenreich bei wachsenden Herausforderungen • Nachfolgereglung wird relevanter (Weiterführende) Quellen / Zitate Centum Capital (2012): Branchenreport 2012. M&A in der Transportlogistik. Centum Capital GmbH, Hamburg Clifford Chance (2012): Cross-border M&A. Perspectives on a Changing World. Clifford Chance US LLP, New York Klaus, P./Hartmann, E./Kille, C. (2010): Die Top 100 der Logistik 2010/2011. DVV, Hamburg KPMG (2012): M&A Outlook. Transport and Logistics 2012. KPMG LLP PricewaterhousCoopers (PwC) (2012): Intersection. Second Quarter 2012 Transportation and Logistics Industry Mergers and Acquisitions Analysis. PwC LLP The Boston Consulting Group (BCG) (2012): Plant and Prune. How M&A Can Grow Portfolio Value. BCG, Boston System Alliance Zukunftsreport 2012 60 Wirtschaft und Unternehmen 3.5.8 Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen wird wichtiger Kategorie: Wirtschaft und Unternehmen Trend: 8, neu Einflussstärke: Relevanz für die SyA: Trenddauer: Innovativität: Trendbeschreibung (Zahlen, Daten, Fakten – extern) Die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung (Corporate Social Responsibility – CSR) durch Unternehmen ist alles andere als ein neuer Trend. Eine erste Veröffentlichung dazu erschien 1953 in den USA. Sie umfasst vor allem einen angemessenen Umgang mit Menschen, Umwelt und Ressourcen und ein entsprechendes Engagement. Konzepte zur Förderung von Unternehmen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und Verpflichtungen zu verantwortlichem Handeln beispielsweise in Form von Nachhaltigkeitsberichten, stehen seit dem Jahr 2000 auf der Agenda der EU. Sie werden kontinuierlich weiter entwickelt und rechtlich verankert. Für viele Unternehmen ist sie gelebte Realität, dennoch zeigt der Blick in die Vergangenheit und Gegenwart, dass Unternehmen aus unterschiedlichsten Gründen dagegen verstoßen. Das wird in Zukunft schwieriger: Unternehmens- und Umweltskandale sowie Finanzmarktkrisen haben die Skepsis gegenüber Unternehmen vergrößert. Eine wachsende Weltbevölkerung und die Begrenztheit des Planeten Erde und seiner Ressourcen erhöhen den Druck zum verantwortlichen Umgang mit den verbleibenden Möglichkeiten. Gleichzeitig verstärken das Internet und die dort etablierten sozialen Netzwerke die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf unternehmerisches Handeln. In der Unternehmenskommunikation gilt Corporate Social Responsibility auch deshalb als eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Übernehmen Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung etwa durch eine klare Positionierung zu Menschenrechten, Umweltschutz und Bildungsgerechtigkeit, fällt es ihnen leichter Kunden und Mitarbeiter zu gewinnen. Von einer effizienten Nutzung von Ressourcen profitieren sie mittel- und langfristig durch reduzierte Kosten bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt. Angebote für Mitarbeiter beispielsweise zur Verbesserung der „Work-Life-Balance” sind vorteilhaft für das Recruiting und fördern die Motivation. Das Zusammenspiel solcher Maßnahmen stärkt das Image der Firma und damit die Wettbewerbsfähigkeit und Marktposition. System Alliance Zukunftsreport 2012 Wirtschaft und Unternehmen 61 Trendwahrnehmung intern (Interviews, Workshops, Befragung – SyA intern) • Soziale Verantwortung und ökologische Nachhaltigkeit spielen für die Kunden eine Rolle, sollen sich aber nicht im Preis niederschlagen. • Motivierte Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital von Dienstleistungsbetrieben. • Es wird immer wichtiger Werte nicht nur zu leben, sondern auch darüber zu sprechen. • Die Kooperation hat durch ihre Mitglieder schon ein solides Wertesystem, das stärker nach außen kommuniziert werden sollte. • Die Selbstverpflichtung der Unternehmen in der System Alliance auf einen gemeinsamen Wertekanon kann ein sinnvolles Ziel sein. • Wachstum nicht um jeden Preis: Natur- und Ressourcenschutz für unsere Nachkommen steht an erster Stelle. Wir wollen keine verbrannte Erde hinterlassen! Implikationen für die SyA/für die Logistik (extern) • Aktivitäten im Bereich Corporate Social Responsibility sollten stärker kommuniziert werden. Das verbessert nicht nur das Ansehen des Unternehmens und das Image der Logistik, sondern regt auch zur Nachahmung an. • In den sozialen Medien werden Unternehmen immer schärfer beobachtet. Ein mögliches Fehlverhalten zieht häufig Kampagnen und Boykotte nach sich. Schnittstelle zu den Trends: • Demografischer Wandel • Zunehmende Werteorientierung • Wachsende Relevanz von Wissen • Wachsende Relevanz von Kommunikationssystemen • Fortschreitende Verknappung von Ressourcen • Zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit • Fortschreitender Klimawandel • Image der Logistik im Wandel (Weiterführende) Quellen / Zitate Bowen, H. R. (1953): Social Responsibilities of the Businessman. Harper, New York Loew, T.; Ankele, K.; Braun, S.; Clausen, J. (2004): Bedeutung der CSR-Diskussion für Nachhaltigkeit und die Anforderungen an Unternehmen. Berlin Peters, A. (2009): Wege aus der Krise - CSR als strategisches Rüstzeug für die Zukunft. Bertelsmann Stiftung, Gütersloh Schneider, A.; Schmidpeter, R. (Hrsg.) (2012)Corporate Social Responsibility. Verantwortungsvolle Unternehmensführung in Theorie und Praxis. Springer, Berlin System Alliance Zukunftsreport 2012 80 Umwelt und Ressourcen 3.7.3 Zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit Kategorie: Umwelt und Ressourcen Trend: 3, überarbeitet Einflussstärke: Relevanz für die SyA: Trenddauer: Innovativität: Trendbeschreibung (Zahlen, Daten, Fakten – extern) Nachhaltiges Wirtschaften wird für die Wahrnehmung und Bewertung von Unternehmen immer relevanter. Das zeigt auch die fortschreitende Entwicklung von Nachhaltigkeitsindizes und die wachsende Zahl an Nachhaltigkeitsberichten. Es genügt allerdings immer weniger, Hochglanzbroschüren zu produzieren oder Minimalstandards zu erfüllen. Vielmehr muss die Nachhaltigkeit für Kunden und Gesellschaft sicht- und wahrnehmbar werden. Dabei ist die Nachhaltigkeit sowohl im altruistischen Sinne wichtig für die gesamte Gesellschaft, aber auch im unternehmerischen Sinne wichtig für eine langfristig erfolgreiche Geschäftstätigkeit. Ganz wesentlich dabei ist es, die drei Säulen der Nachhaltigkeit gleichrangig zu berücksichtigen, also ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig zu wirtschaften. Im Zeitalter der Globalisierung tritt oft noch die Forderung nach kultureller Nachhaltigkeit im Sinne des Erhalts von Kulturen mit ihren Eigenheiten hinzu. Seit dem Jahr 2000 bieten die Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI13) international anerkannte Empfehlungen für eine aussagekräftige Nachhaltigkeitsberichterstattung. Angesichts des Klimawandels, der Verknappung von Rohstoffen und des zunehmenden Umweltbewusstseins werden sich die Nachhaltigkeitskriterien vom Differenzierungsmerkmal zum Musskriterium entwickeln. Wie Studien zeigen, gehen private und institutionelle Investoren und Kapitalgeber schon heute davon aus, dass nachhaltig wirtschaftende Unternehmen langfristig erfolgreicher sind und höhere Renditen erzielen. Entsprechend wichtig sind die Kommunikation der Strategie und Maßnahmen zur Nachhaltigkeit. Hier haben mittelständische Unternehmen mit solider Werteorientierung, langfristigen Unternehmenszielen, großer Kundennähe und regionaler Einbettung klare Vorteile, die sie sich zunutze machen sollten. Dabei steht Nachhaltigkeit in den meisten Fällen nicht im Widerspruch zu Effizienz und Effektivität des Unternehmens. Für die Logistikbranche, die in Sachen Nachhaltigkeit unter besonderer Beobachtung steht, ist das Thema von herausragendem Stellenwert. Logistikdienstleister, die Nachhaltigkeit praktizieren und nachvollziehbar darstellen, fallen doppelt positiv auf. 13 Die Global Reporting Initiative (GRI) wurde 1997 von der Coalition of Environmentally Responsible Economies (CERES) gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet. Sie entwickelt Richtlinien für Nachhaltigkeitsberichte (Sustainability Reports) von Unternehmen und anderen Organisationen. Ziel ist die Entwicklung von Standards, die eine vergleichende Betrachtung über mehrere Jahre hinweg und zwischen den Berichterstattern ermöglicht. System Alliance Zukunftsreport 2012 Umwelt und Ressourcen 81 Trendwahrnehmung intern (Interviews, Workshops, Befragung – SyA intern) • Bei Nachhaltigkeit geht es nicht allein um die Umwelt, sondern auch um die ökonomische Zukunft von Unternehmen. • Wachsende Relevanz von Umweltthemen • Vollständige Aufschlüsselung und Berücksichtigung von Umweltkosten Implikationen für die SyA/für die Logistik (extern) • Verursachergerechte Preissystematik des Carbon Footprints • Vollständige Aufschlüsselung, Berücksichtigung und Einberechnung von Umweltkosten • Transportkapazitäten müssen in Zukunft flexibler und effizienter genutzt werden. • Intelligente Verkehrsleitsysteme und eine Automatisierung der Transportmittel werden den Gütertransport bis 2030 revolutionieren. • Nachhaltigkeit hat die drei Dimensionen: ökologisch, ökonomisch und sozial – die Balance wird entscheidend sein. • „Es gibt eine ‚Green’-Tabelle (ein Ranking nach Umweltbelastung) von Unternehmen und ihren Transport lösungen. Und wir sind bestens platziert!“ Schnittstelle zu den Trends: • Zunehmende Werteorientierung • Image der Logistik im Wandel • Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen wird wichtiger • Umwelt und Ressourcen (alle Trends) • Wachsende Anforderungen an Supply Chain Designs • Zunehmende Relevanz von Zertifizierung • Zunahmen gesetzlicher Reglementierungen und Normen • Zunehmende Relevanz von Ballungsräumen • Wachsender Lobbyismus pro Schiene (Weiterführende) Quellen / Zitate BVL [Hrsg.] (2011): Grünbuch der nachhaltigen Logistik, BVL-Verlag: Wien. Deutsche Post DHL (2010): Delivering Tomorrow: Zukunftstrend Nachhaltige Logistik. DP DHL, Bonn EC (2009): A sustainable future for transport. Publications Office of the European Union, Luxembourg Öko-Institut (2009): Renewbility – Stoffstromanalyse nachhaltige Mobilität im Kontext erneuerbarer Energien. Öko-Institut e.V., Berlin Hansen Kommunikation Collier (2011): Studie zur Bedeutung von Nachhaltigkeit bei Investitionsentscheidungen institutioneller Investoren. Köln Paech, Niko (2005): Nachhaltiges Wirtschaften jenseits von Innovationsorientierung und Wachstum. Eine unternehmensbezogene Transformationstheorie. Univ., Habil.-Schr.-Ol- denburg. Metropolis-Verlag, Marburg Shell Deutschland Oil GmbH (2010): Lkw-Studie: Fakten, Trends und Perspektiven im Straßengüterverkehr. Shell Deutschland Oil GmbH, Hamburg Supply Chain Management Institute/PwC (2009): Transportation & Logistics 2030 - Volume 1: How will supply chains evolve in an energy-constrained, low-carbon world? PricewaterhouseCoopers, Düsseldorf. Spath, Dieter (2010): Green Office. Ökonomische und ökologische Potenziale nachhaltiger Arbeits- und Bürogestaltung. Gabler, Wiesbaden WBCSD (2004): Mobility 2030 - meeting the challenges with sustainability. World Business Council for Sustainable Development, Conches-Geneva, Schweiz System Alliance Zukunftsreport 2012 Branchentrends Logistik 107 3.8.11 Wachsende Anforderungen an Prozesskompetenz Kategorie: Branchentrends Logistik Trend: 11, überarbeitet Einflussstärke: Relevanz für die SyA: Trenddauer: Innovativität: Trendbeschreibung (Zahlen, Daten, Fakten – extern) Das Unternehmensumfeld wird im Zuge fortschreitender internationaler Vernetzung und Digitalisierung immer komplexer und dynamischer. Effizientes Prozessmanagement wird zum unverzichtbaren Überlebenskriterium. Projekte sind selbst Teil komplexer Systeme und stehen in mannigfaltigen Beziehungen zur Umwelt. Diese Zusammenhänge in der Projektarbeit ausreichend zu berücksichtigen, ist erfolgsentscheidend. Fachexpertise muss zukünftig noch stärker mit Prozesskompetenz ergänzt werden, d. h. mit der Fähigkeit, Komplexität wahrzunehmen und bei der Gestaltung des Weges zum Ziel angemessen zu berücksichtigen. Dabei stehen sowohl die internen Prozessabläufe als auch die Integration der Kundenprozesse im Fokus. Trendwahrnehmung intern (Interviews, Workshops, Befragung – SyA intern) • Prozesse sind wichtig für die Logistik und sie bleiben es. • Ein Hauptaugenmerk muss darauf liegen, dass Prozesse durchgängig und nachvollziehbar gestaltet werden. • Hohe Prozessqualität ist eine Grundvoraussetzungen in der Logistik. Implikationen für die SyA/für die Logistik (extern) • Projekt- und Qualitätsmanagement gewinnen in der Logistik weiter an Bedeutung. • Methodenkompetenzen werden in Unternehmen ausgebaut, der alleinige Fokus auf Fachexpertise reicht nicht mehr aus. • Mitarbeiter fordern aktiv nach Schulungen, da Prozesskompetenz zunehmend vorausgesetzt wird. • Es entstehen neue Aus- und Weiterbildungsangebote, die auf Prozesskompetenz in der Logistik ausgerichtet sind; First Mover etablieren eigene Inhouse-Akademien, um ihre Mitarbeiter auf die neuen Anforderungen optimal vorzubereiten. • Konzepte aus der Industrie wie z. B. Lean Management und six sigma gewinnen für Logistikdienstleister weiter an Bedeutung. • Bestehende Prozesse müssen hinterfragt werden, zum Beispiel bezüglich der Cut-off Zeiten. System Alliance Zukunftsreport 2012 108 Branchentrends Logistik Schnittstelle zu den Trends: • Fortschreitende Automatisierung • Wachsende Relevanz der IT • Wachsende Relevanz von Kommunikationssystemen • Zunahme gesetzlicher Reglementierung • Zunehmende Relevanz von Zertifizierung • Fortschreitende Verknappung von Ressourcen • Fortschreitende Reduktionsanforderungen beim CO2 • Kapazitätsplanung wird wichtiger und schwieriger • Kunden- und Marktbeziehungen entwickeln sich • Mehrwertdienstleistungen erweitern die Wertschöpfung der Logistik • Zunehmende Dienstleistungsinnovationen • Wachsende Anforderungen an Supply Chain Design (Weiterführende) Quellen / Zitate Krupp, T. (2006): Prozessbenchmarking als Controlling-Instrument für KontraktlogistikDienstleister. Josef Eul, Köln Schneider, Chr. (Hrsg.) (2004): Controlling für Logistikdienstleister: Konzepte, Instrumente, Anwendungsbeispiele, Trends. Deutscher Verkehrs-Verlag, Hamburg System Alliance Zukunftsreport 2012 Supply Management Institut/FutureManagementGroup AG (2008): Zukunft der LogistikDienstleistungsbranche in Deutschland 2025. Deutscher Verkehrs-Verlag, Hamburg Supply Management Institut (2008): Future of Logistics 2025: Global Scenarios. BrainNet Science Edition, St. Gallen 5 Maßnahmen aus der Zukunfts-Werkstatt System Alliance Zukunftsreport 2012 Die Maßnahmen 123 5 Maßnahmen aus der Zukunfts-Werkstatt Wichtige Projekte auf den Weg gebracht Die priorisierten Maßnahmen, die das Wissenschaftsteam im Rahmen der „Zukunfts-Werkstatt 1.0“ entwickelt hat, wurden entsprechend auf den Weg gebracht. Gleichzeitig haben die Gesellschafter der System Alliance beschlossen, die „Zukunfts-Werkstatt“ im Kern fortzuführen: Der sogenannte „Trend-Monitor“ überwacht Trends und Entwicklungen, die für die Kooperation von Bedeutung sind und analysiert diese für die Gesellschafter. Fachkonferenz „Gute Personalarbeit“ Die Fachkonferenz „Gute Personalarbeit“ fand erstmals 2012 in Niedernberg statt. Die zweitägige Veranstaltung soll als Plattform für den koordinierten und systematischen Gedanken- und Erfahrungsaustausch innerhalb der System Alliance etabliert werden. Zur ersten Veranstaltung kamen Personalverantwortliche bzw. Führungskräfte aus dem Kreise der zehn Gesellschafter zusammen. Auf der Agenda standen aktuelle Branchenthemen wie der Fachkräfte- und Fahrermangel sowie betriebliches Gesundheitsmanagement. Die sechs Referentinnen und Referenten wurden durch einen Moderator und das Wissenschaftsteam der System Alliance unterstützt. Aufgrund der positiven Resonanz der Beteiligten institutionalisiert die System Alliance die Fachkonferenz als jährliche Veranstaltung. Sendungsbezogene CO2-Ermittlung Gemeinsam mit den Projektpartnern active logistics und IVE (Ingenieurgesellschaft für Verkehrs- und Eisenbahnwesen mbH) hat die System Alliance einen Prozess entwickelt, mit dem die CO2-Berechnung auf Basis wesentlicher Transportdaten durchgeführt werden kann. Dabei werden die CO2-Emissionen je Transportschritt für alle Sendungen im Netzwerk der Kooperation ausgewiesen. Alle Daten werden auf einem CO2-Statistikserver zusammengeführt. Das Ergebnis der Berechnungen steht den Gesellschaftern und Systempartnern elektronisch zur Verfügung. Dazu wurden Schnittstellen zu den jeweiligen Transportmanagement-Systemen geschaffen. Visions- und Strategieprozess Im Februar 2013 startet ein vierstufiger Strategieprozess, der vom Wissenschaftsteam der System Alliance moderiert und begleitet wird. Ziel ist es, eine von allen zehn Gesellschaftern getragene Vision für die Stückgutkooperation zu entwickeln. Dabei liegt das Augenmerk auf der gemeinsamen Wertebasis, die den Zusammenhalt und das vertrauensvolle Miteinander ermöglicht. Der gesamte Prozess wird etwa 12 Monate dauern. System Alliance Zukunftsreport 2012 124 Die Maßnahmen Trend-Monitor Der „Trend-Monitor“ der System Alliance erfasst frühzeitig aktuelle Studien, neu aufkommende Themen, neue Trends und Veränderungen in der Wahrnehmung einzelner Trends in Wissenschaft und Öffentlichkeit. Im Rahmen des „TrendMonitors“ wird das vierköpfige Wissenschaftsteam der System Alliance aktuelle Studien zur Zukunft der Logistik und den für die Logistik relevanten Umfeldern identifizieren, Bezüge zur Arbeit der System Alliance herstellen und die gewonnenen Erkenntnisse den Gesellschaftern periodisch zur Verfügung stellen. Die System Alliance ist auf diese Weise noch besser in der Lage, rechtzeitig auf Entwicklungen in den Umfeldern zu reagieren und gezielt Handlungsoptionen zu nutzen. Der „Trend-Monitor“ wird ausschließlich digital für den internen Gebrauch aufbereitet. Quartalsweise: Status-Newsletter 1. Übersicht zu den neuen Studien 2. Relevanzbewertung für die SyA und Aufnahme in die Auswertung 3. Sonstige Informationen des Wissenschaftsteams (aus Kongressen etc.) Anlassbezogen: Sonderbericht als Studienprofil – erscheint sobald relevante Studien identifiziert wurden 1. Klassifizierung der Studie und Kurzbeschreibung 2. Gesamtübersicht der in der Studie enthaltenen Trends 3.Top-Trends der Studie für die SyA analog zu den Trendprofilen des Zukunftsreports Abbildung 09: Der System Alliance Trend-Monitor: Newsletter und Sonderberichte System Alliance Zukunftsreport 2012 Jährlich: Bericht „SyA Trend-Monitor“ 1. Zusammenfassung der Sonderberichte 2. Neue Trends im Trendportfolio (Wechselwirkungsanalyse) 3. Folgen für die System Alliance 4. Mögliche Reaktionsweisen 5. Empfehlungen des Wissenschaftsteams 6 Fazit und Ausblick System Alliance Zukunftsreport 2012 126 Fazit und Ausblick 6 Fazit und Ausblick Die beiden Zukunfts-Werkstätten der System Alliance brachten umfassende Ergebnisse. Die wichtigsten Trends für die Kooperation und ihre Gesellschafter sowie für den Logistikmittelstand sind identifiziert und in einer Trendübersicht klar dargestellt. Auf Basis der ausgewerteten Studien und der internen Gespräche wurde zu jedem Trend die konkrete Bedeutung für die System Alliance herausgearbeitet. Daraus wurden direkt umsetzbare Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die im Trendportfolio erfassten Trends und die Stakeholdermatrix bilden einen fundierten Orientierungsrahmen für alle begleitenden und nachfolgenden Aktivitäten in den Bereichen Strategie und Vision, Innovation, Personal und Nachhaltigkeit bis hin zu operativen Maßnahmen. Die System Alliance hat es verstanden, die Zukunfts-Werkstatt 1.0 deren bisherige Maßnahmen und Ergebnisse kompetent nach außen zu vermitteln. Davon zeugt das breite und durchweg positive Echo bei Messen, Kongressen und in den Medien. Jetzt gilt es, weitere Aktivitäten zu initiieren, die auf den Ergebnissen der beiden Zukunfts-Werkstätten beruhen. Die Aufmerksamkeit ist für Zukunftsthemen in der Kooperation geweckt. Der intensive Dialog – sowohl intern als auch mit dem Wissenschaftsteam wird dazu führen, die Potenziale zu heben und die Umsetzungsprozesse zu stärken. Zielperspektive ist ein systematisches und aktives Zukunftsmanagement aller Akteure. Auf Ebene der Kooperation wurden folgende Maßnahmen als Ergebnis der Zukunfts-Werkstatt eingeleitet: • Die jährliche Fachkonferenz „Gute Personalarbeit“ für Führungskräfte und Mitarbeiter aus den Personalbereichen der Unternehmen in der System Alliance • Die sendungsbezogene CO2-Ermittlung, mit der die CO2-Emission für jede einzelne Sendung genau bestimmt werden kann. • Der Visions- und Strategieprozess, in den die Gesellschafter der System Alliance im Frühjahr 2013 eintreten und der auf den Ergebnissen der beiden Zukunfts-Werkstätten basiert. • Der „Trend-Monitor“, mit dem aktuelle Studien, neu aufkommende Themen, neue Trends und Veränderungen in der Wahrnehmung einzelner Trends in Wissenschaft und Öffentlichkeit frühzeitig erkannt werden können. Durch den „Trend-Monitor“ werden die Unternehmen der Kooperation frühzeitig über neue Entwicklungen in den Umfeldern informiert und können rechtzeitig darauf reagieren. So wird die Zukunfts-Werkstatt konsequent, aber auch effizient fortgeführt. System Alliance Zukunftsreport 2012 Fazit und Ausblick 127 Die Arbeit von etwas mehr als zwei Jahren hat gezeigt, wie wichtig es für einen Unternehmensverbund wie die System Alliance ist, sich kontinuierlich und systematisch mit der Zukunft zu befassen und die relevanten Entwicklungen in den Unternehmensumfeldern zu beobachten. Das sorgt nicht nur für eine gesteigerte Unabhängigkeit von vorübergehenden Modethemen in den Medien und dem oft engen Fokus von Einzelstudien, sondern auch für einen weiten Horizont, in dem Raum für strategisches Denken und Innovationsbereitschaft ist. Aus diesem Grund wird die System Alliance die Zukunfts-Werkstätten konsequent weiterführen. Auf diese Weise können gemeinsame Anstrengungen und Projekte fundiert und in einem ebenso praxisorientierten wie theoretisch gesicherten Rahmen abgestimmt und auf die Zukunft ausgerichtet werden. System Alliance Zukunftsreport 2012 8 Herangehensweise und Methodik Herangehensweise & Methodik 135 8 Herangehensweise und Methodik Wie wird das Thema methodisch aufbereitet 8.1 Struktur und Aufbau der Studie: „Von Themen über Personen hin zu den Maßnahmen“ Ziel der Zukunfts-Werkstatt 2.0 war die konsequente Fortführung der Analysen und Maßnahmen der ersten Werkstatt. Entlang der drei Säulen „Themen“, „Personen“ und „Maßnahmen“ wurde mittels eines reichhaltigen Methoden-Portfolios eine System Alliance-interne und externe Sicht wissenschaftlich erhoben, verdichtet und ausgewertet (vgl. Abb. 10). Zukunfts-Werkstatt 2.0 Fokus Methode 1 Themen • Zukunftsstudien • Gesellschafterinterviews • Trendanalyse und -portfolio 2 Personen • Stakeholder-Analyse (inkl. Workshops Speditions-/ Vertriebsleiter) • Externes Expertenecho 3 Maßnahmen • Fachkonferenz „Gute Personalarbeit“ • Visions- und Strategieprozess • Trend-Monitor • sendungsbezogene CO2-Ermittlung Abbildung 10: Inhalte der Zukunfts-Werkstatt 2.0 Quelle: Wissenschaftsteam der System Alliance System Alliance Zukunftsreport 2012 136 Herangehensweise & Methodik 8.2 Methodik: Auswertung vorhandener Studien und eigene Erhebungen Das methodische Konzept der Zukunfts-Werkstatt 2.0 basiert auf der Kombination unterschiedlicher Ansätze. Auf diese Weise wurde ein solides theoretisches Fundament für die Erkenntnisse gelegt, die im Zukunftsreport 2.0 dargestellt sind. Auswahl und Auswertung relevanter Zukunftsstudien (Säule 1: Themen) Im Rahmen der Zukunftsstudien-Analyse 2.0 (vgl. Abb. 11) wurden aktuelle Szenario- und Zukunftsstudien zu Transport und Logistik durch Datenbank- / Internetrecherche identifiziert, zusammengetragen und inhaltlich ausgewertet. Insgesamt 17 Studien wurden aufgrund ihrer Qualität und Relevanz für die weitere Analyse selektiert. Ziel der Zukunftsstudien-Analyse 2.0 war die Identifikation potenzieller neuer Top-Trends für die Logistik nach Bedeutung und Häufigkeit der Nennung sowie die Identifikation möglicher „schwacher Signale“, das heißt aufkommender (Rand-) Themen. Daneben wurde geprüft, ob die bereits für den ersten Zukunftsreport identifizierten Trends in den aktuellen Studien im Hinblick auf ihre Relevanz und mögliche Reaktionsweisen anders bewertet wurden. 1 2 3 4 5 Identifikation relevanter neuer Studien Vorbereitung der Vergleichsmatrix Katalogisierung und Clusterung Identifikation neuer zentraler Trends Ziel • Zusammenstellung aller relevanten Zukunfsstudien Ziel • Vorbereitung der inhaltlichen Vergleichsmatrix Ziel • Systematisierung der Trends in einer „Bibliothek“ Ziel • Ermittlung neuer Top Trends der Logistik Ziel • Bewertung der Top Trends für System Alliance Details • Identifikation von 17 neuen Zukunftsstudien • Ausgewogener Mix aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft • Unterschiedliche Zukunftshorizonte und Grade wissenschaftlicher Fundierung Details • Strukturierung der Trends nach STEEP+L* • Aufbereitung in Zukunftsfaktoren, Trendaussagen, ggf. weitere Projektionen • Quellenvereichnis Details • Detailanalyse der Studien • Extraktion von 142 Trends • Clusterung und Systematisierung nach Vergleichsmatrix • Abgleich der Ergebnisse mit der ZW 1.0 Details • Detailanalyse neuer Top Trends • Berücksichtigung von Treibern in den STEEP+L Bereichen • Priorisierung der Trends nach Innovativität, Bedeutungszuwachs Details • Prägnante Aufarbeitung der Trends aus SyA Sicht • Bedeutung und Chancen für Logistik und System Alliance • Cross-ImpactAnalyse der Trends aus der ersten und zweiten Auswertung * STEEP + L = Soziokulturell, technologisch, ökologisch, ökonomisch, politisch + Logistikumfeld Abbildung 11: Prozess der Zukunftsstudien-Analyse 2.0 Quelle: Wissenschaftsteam der System Alliance System Alliance Zukunftsreport 2012 Einflussanalyse Herangehensweise & Methodik 137 Die Ergebnisse der Zukunftsstudien-Analyse 2.0 wurden anschließend strukturiert aufbereitet, um einen Abgleich („Match“) mit den Ergebnissen der internen Befragung sowie den Ergebnissen der Zukunfts-Werkstatt 1.0 vornehmen zu können. Die Abbildung 12 gibt einen Überblick über die 17 neuen Studien: Planungs- Wissenschaftl. horizont Szenarioansatz Nr. Verfasser (Jahr) Studientitel 1 VDMA / ZT (2009) Zukunft der Intralogistik 2020+ (nicht publiziert) 2020+ Ja 2 Straube, F.; Borkowski, S. A. (2008) Global Logistics 2015+ 2015+ Nein 3 KPMG International (2011) Competing in the Global Truck Industry. Emerging Markets Spotlight – Nein 4 Deutsche Bahn / McKinsey Zukunftsperspektiven für Mobilität und & Company (2010) Transport. Eisenbahn in Deutschland 2025 2025 Ja 5 PwC / SMI (2010) Transport & Logistics 2030: Vol. 3 Emerging Markets 2030 Ja 6 PwC / SMI (2011 Transportation & Logistics 2030: Vol. 4 Securing the Supply Chain 2030 Ja 7 P&G / CEFU (2011) Warenverfügbarkeit 2.0 2030 Ja 8 SIIE / SMI (2011) Branchenbarometer Logistik Vol. 1 2020 Ja 9 STOA / ETAG (2008) The Future of European Long-Distance Transport 2047 Ja 10 OECD / ITF (2010) Transport Outlook 2010: The Potential for Innovation 2050 Ja 11 OECD / ITF (2011) Transport Outlook 2011: Meeting the Needs of 9 Billion People 2050 Ja 12 Klumpp (2009) Logistiktrends und Logistikausbildung 2020 2020 Nein 13 IFMO (2010) Zukunft der Mobilität – Szenarien für das Jahr 2030 2030 Ja 14 SCMI (2010) Zukünftige Mobilität in deutschen Ballungsräumen 2030 2030 Ja 15 IInstitute for Transport Studies (2010) The Future of Sustainable Freight Transport and Logistics – Nein 16 Deutsche Post AG (2012) Delivering Tomorrow: Logistik 2050 – Eine Szenario-Studie 2050 Ja 17 PwC / IFK (2012) T&L2030, Vol. 5: Winning the talent race 2030 Ja Abbildung 12: Übersicht zu den aktuell ausgewerteten Zukunftsstudien System Alliance Zukunftsreport 2012 138 Herangehensweise & Methodik Die Zukunftsstudien-Analyse 2.0 lieferte die folgenden Ergebnisse: • 17 neue Studien mit insgesamt 144 Trends wurden ausgewertet. • Acht neue Trends mit hoher Relevanz für die System Alliance wurden identifiziert, klassifiziert und beschrieben: Nachfolgeregelung, Fusionen und Übernahmen, Relevanz von Ballungszentren, gesellschaftliche Verantwortung (CSR), wachsender Lobbyismus pro Schiene, Verschmelzung von Informations- und Kommunikationstechnologie, Zunahme grenzüberschreitender Verkehre, wachsende Anforderungen an Supply Chain Designs. • Zukunftsstudien zu Transport und Logistik werden weiterhin kontinuierlich publiziert und liefern neue Ergebnisse in Form von „schwachen Signalen“ und neuen Trends. • Wir konnten sowohl eine Intensivierung der Wahrnehmung einzelner Trends in den Studien beobachten als auch eine Neubewertung oder nachlassendes Interesse an anderen. • Die aktuellen Studien sind im Hinblick auf den Methodeneinsatz professioneller – im Vergleich zur ZukunftsstudienAnalyse 1.0 wurde für deutlich mehr Studien ein wissenschaftlicher Szenarioansatz gewählt. • Die Analysehorizonte tendieren gegen 2030, es treten aber auch zunehmend Studien mit weiteren Horizonten auf. Jede der 17 neuen Studien wurde nach Studienfokus, Untersuchungsobjekt, Planungshorizont, Anzahl der Szenarien, Ausrichtung der Szenarien (Szenario-Scope), Art der Szenarien sowie Datengrundlage klassifiziert und beurteilt. Der Bewertungskatalog ist als Appendix beigefügt. Gesellschafterinterviews (Säule 1: Themen) Ziel der semi-strukturierten Interviews war die Vertiefung und Erweiterung vorangegangener Analysen. Insgesamt 14 Interviews mit einer durchschnittlichen Dauer von einer Stunde wurden geführt. Neben den „Top 3“-Themen mit aktueller Relevanz für die System Alliance und deren Implikationen und Handlungsnotwendigkeiten wurden die „MUSS“-Themen im Sinne des Handlungsdrucks diskutiert. Abgerundet wurden die Gespräche durch einen langfristigen visionären Ausblick auf das Stückgutgeschäft und die Rolle der System Alliance in 50 Jahren. Wie bereits in der Zukunfts-Werkstatt 1.0 wurden alle Interviews wissenschaftlich fundiert ausgewertet und in die Gesamtanalyse eingebettet. Die Auswertung ergab insgesamt 70 Kernstatements. Trendanalyse und Trendportfolio (Säule 1: Themen) Ziel der Trendportfolios war die übersichtliche Präsentation der in beiden Zukunfts-Werkstätten ausgewählten Trends und die nachvollziehbare Darstellung der Veränderungen von der Zukunfts-Werkstatt 1.0 zur Zukunfts-Werkstatt 2.0. Das Trendportfolio erleichtert zugleich das Monitoring und Management der Trends. Dafür haben wir ein Portfolio nach Fink et al. (2001) verwendet, in dem die ausgewählten Trends entlang ihres Einflusses auf die Kooperation sowie ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst wurden (vgl. Abb. 13). System Alliance Zukunftsreport 2012 hoch Herangehensweise & Methodik 139 Sei vorbereitet auf überraschende Trends Greife diese Trends proaktiv auf Nehme diese Trends sofort in Angriff die SyA niedrig Einfluss auf 1 Beobachte diese Trends Keine unnötige Ressourcenbindung Beobachte und integriere diese Trends niedrig Wahrscheinlichkeit hoch Abbildung 13: Das verwendete Trendportfolio Quelle: Porfolio in Anlehnung an Fink et al. 2001 Alle Trends der Zukunfts-Werkstatt 1.0 und Ergänzungen sowie Veränderungen aus den aktuellen Analysen (Zukunftsstudien-Analyse, Gesellschafterinterviews, Workshops) wurden bei der Klassifizierung berücksichtigt. Stakeholder-Analyse (Säule 2: Personen) Ziele von Stakeholder-Analysen sind ein erweitertes Verständnis der Umwelt eines Unternehmens sowie ein professionelleres Beziehungsmanagement. Die Stakeholder-Analyse ist die konsequente Ergänzung zu den Umfeldanalysen der beiden Zukunfts-Werkstätten. Bei den Mitarbeitern der System Alliance-Gesellschafter schafft sie ein Verständnis für die Bedürfnisse und Antriebe der wichtigsten Anspruchsgruppen (Stakeholder). Auf dieser Basis wird ein gezielteres Beziehungsmanagement möglich. Stakeholder können System Alliance-intern (zum Beispiel Mitarbeiter und Partner) oder aber extern sein (Lieferanten, Wettbewerber, Kunden etc.). Definition: „Als Stakeholder-Gruppe (Bezugsgruppe oder Anspruchsgruppe) bezeichnet man jede Gruppe von Personen oder Organisationen, die von der Tätigkeit des Unternehmens betroffen ist und/oder versucht, diese zu beeinflussen. Die Beziehung zu diesen Gruppen und ihr Verhalten entscheiden über den Erfolg des Unternehmens.“ (Quelle: www.manager-wiki.com/index.php/externe-analyse/32-stakeholder-analyse) System Alliance Zukunftsreport 2012 140 Herangehensweise & Methodik Für die Stakeholder-Analyse entwickelte das Wissenschaftsteam der System Alliance einen systematischen Prozess entlang von fünf Prozessschritten (vgl. Abb. 14): Zuerst wurde die interne Sicht der System Alliance in zwei Workshops mit Speditionsleitern (rund 70 Teilnehmer) und Vertriebsleitern (rund 25 Teilnehmer) erfasst. Die Ergebnisse wurden durch das Wissenschaftsteam zusammengeführt und vor dem Hintergrund des Gesamtprozesses ausgewertet. Ergebnis ist eine Stakeholder-Matrix (siehe Kap. 4). Die Matrix wurde vom erweiterten Kernteam diskutiert und anschließend durch externe Experteninterviews validiert. 1 2 Identifikation relevanter Trends Ziel • Erfassung relevanter Trends im Nahfeld der System Alliance Details • Fokus auf Transaktions- und internes Umfeld • Schwerpunkt auf operative Bereiche • Berücksichtigung der Interessen von Stakeholdern 3 Identifikation relevanter Stakeholder Ziel • Bestimmung der Stakeholder mit hoher Relevanz für die System Alliance Details • Sammlungsphase mit Brainstorming und Priorisierung in Bezug auf ausgewählte Trends 4 5 Externe Validierung Stakeholderportraits Einflussanalyse Ziel • Beschreibung der Stakeholder und ihrer Interessen Ziel • Erweiterung der internen Sicht um externe Experteneinschätzung Ziel • Erweiterung der internen Sicht um externe Experteneinschätzung Details • Entwicklung einer Stakeholdermatrix auf Basis des Interesses an der System Alliance und der Einflussstärke • Ableitung von zweckmäßigem Verhalten gegenüber diesen Stakeholdern Details • Identifikation von Experten mit ganzheitlichem „Blick“ • Interviews zur Identifikation und Bewertung von SyA Stakeholdern • Match mit interner Analyse Details • Auswahl eines Subsets von Stakeholdern zu den ausgewählten Trends • Beschreibung der 1. Bedürfnisse, der 2. Haltung und der 3. Strategie dieser Stakeholder in Bezug auf diese Trends Abbildung 14: Prozess der Stakeholder-Analyse Quelle: Wissenschaftsteam der System Alliance Der Prozess folgte den folgenden vier Leitfragen: • Welches sind die wichtigsten Personengruppen (Stakeholder) für den Erfolg unseres Unternehmens? • Wie stark schätzen wir die Einflussnahme des Stakeholders auf unser Unternehmen ein? • Wo liegen Risikopotenziale? • Welche Chancen ergeben sich für uns? Ergebnisse sind Trendlandkarten der Speditions- und Vertriebsleiter (1), Stakeholder-Porträts der Speditions- und Vertriebsleiter zu ausgewählten Stakeholder-Gruppen (2), eine Einfluss-Interessen-Matrix aller Stakeholder (interne Sicht) (3) und ein Expertenecho (extern) (4) zur Relevanz der Stakeholder für die System Alliance und ihr Geschäft. System Alliance Zukunftsreport 2012 Herangehensweise & Methodik 141 Externes Expertenecho (Säule 2: Personen) Die Ergebnisse der Stakeholder-Analyse beruhen auf der Sicht der Speditions- und Vertriebsleiter sowie den Einschätzungen und Interpretationen des Wissenschaftsteams der System Alliance. Sie sind somit nicht repräsentativ für die gesamte System Alliance und die 42 Regionalbetriebe, zeigen jedoch Tendenzen und Sichtweisen auf. Um diese zusätzlich zu validieren, wurden vier externe semi-strukturierte Interviews mit folgenden Fragen durchgeführt: • Welche Stakeholder sind Ihrer Meinung nach besonders relevant für eine Stückgutkooperation wie die System Alliance? • In Bezug auf welche Stakeholder erwarten Sie eine Einflussänderung in der Zukunft im Logistikmittelstand? • Was wird zukünftig im Sinne des Stakeholder-Managements im Logistikmittelstand besonders wichtig? Teilnehmer dieser erweiterten Befragung waren renommierte Persönlichkeiten der Logistik: • Dr. Jack Thoms (Mitglied der Geschäftsleitung, Gründungsinitiative Frankfurt HOLM e. V.), • Michael Kluger (Leiter Cluster Mobilität, Regionalmanagement Nordhessen GmbH / MoWiN.net e. V.), • Prof. Dr. Christian Kille (Professur für Handelslogistik, Hochschule Würzburg-Schweinfurt / Institut für Angewandte Logistik IAL, Mitautor der Top 100 Studie), • Prof. Dr. Helmut Keim (Professor für Dienstleistungsmanagement, Schwerpunkt Logistik, ehem. Mitglied der Geschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände) Die zuvor erhobenen Ergebnisse konnten durch die Befragung validiert und ergänzt werden. System Alliance Zukunftsreport 2012 142 Herangehensweise & Methodik 8.3 Literatur – theoretische Fundierung Albert, B./Burmeister, K./Glockner, H./Neef, A. (2002): Zukunftsforschung und Unternehmen. Praxis, Methoden, Perspektiven. Z_punkt, Essen Atteslander, P. 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