Betriebszeitung 21 - Ausgabe Juli 2011
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Betriebszeitung 21 - Ausgabe Juli 2011
H a n d we r k u n d S oz i a l p ä d a g o g i k u n te r e i n e m D a c h T H E M E N | I N F O R M AT I O N E N | A N G E B OT E Ausgabe 21 | Juli Juni2011 2011 1 Werden benachteiligte Jugendliche endgültig ins Abseits gestellt? | Seite 2-3 Neue Abteilung: Fahrrad+Service | Seite 4 Rotary Club Augsburg-Renaissancestadt schiebt Fahrrad+Service kräftig an | Seite 4 Umzug ins Dierig DienstleistungsZentrum | Seite 5 PHINEO:„Hier entsteht bemerkenswerte gesellschaftliche Wirkung" | Seite 6 Kooperation mit der Kapellen-Volksschule in Augsburg Oberhausen – Teil II | Seite 6 Ein Patenkind aus Burkina Faso | Seite 7 Neu im Team | Seite 7 Jugendseite: „Herz ist Trumpf – Spielkarten von A bis Z“ | Seite 8 Werden benachteiligte Jugendliche endgültig ins Abseits gestellt? 2 Mit den geplanten Arbeitsmarktreformen der Bundesregierung droht das Aus für die Finanzierung von passgenauen Eingliederungsmaßnahmen für benachteiligte Jugendliche. „Instrumentenreform“ ist das Stichwort, das dieser Tage zum Reizwort wird. Mit den zurückgehenden Arbeitslosenzahlen plant das Bundesministerium für Arbeit eine drastische Streichung von Fördermaßnahmen, also Instrumenten des Arbeitsmarktes zur Qualifizierung und Eingliederung von benachteiligten jungen Menschen mit besonderem Förderbedarf. Die Rechnung scheint einfach: bei abnehmenden Arbeitslosenzahlen und zunehmendem Fachkräftemangel wird hier kein nennenswerter Bedarf mehr gesehen. Vertreter von Jugendsozialarbeit und berufsbezogener Jugendhilfe in Bayern laufen dagegen Sturm. Sie wissen, dass die Zielgruppe der benachteiligten Jugendlichen von Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt nicht profitieren kann, selbst wenn auf der Angebotsseite Lehrstellen in großem Umfang unbesetzt bleiben sollten. Es sind junge Frauen und Männer, die aufgrund von persönlichen Problemen, mangelnder Qualifikationen oder instabiler Persönlichkeit die erforderliche Berufs- oder Ausbildungsreife nicht mitbringen. Andererseits zeigt Bayern mit dem speziellen Modell Jugendwerkstatt, dass selbst schwache Jugendliche mit passgenauen Förderkonzepten eine Ausbildung anpacken und erfolgreich abschließen können. Danach stehen sie tatsächlich als Facharbeiter ihren Mann, ihre Frau. Hanna H., 24 Jahre, 2-jähriges Kind, Hauptschulabschluss; diverse kurze Jobs; 3 „Am Ende kann es für alle viel teurer werden“ „…der Mensch soll im Mittelpunkt stehen.“ „Die Jugendwerkstätten in Bayern haben erfolgreiche Konzepte" Klaus Umbach, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Jugend sozialarbeit in Bayern: Matthias Jokisch, Geschäftsführer der Evangelischen Jugendsozialarbeit Bayern e. V.: Peter Leinauer, Geschäftsführer der Jungen Werkstatt: „Die Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente wird vordergründig als großes Aufräumen mit angeblich unbrauchbaren Werkzeugen der Agenturen und Jobcenter verkauft. In Wirklichkeit ist ein Hauptzweck die Einsparung von mehreren Milliarden jährlich. Geld also, das denen nicht mehr zur Verfügung steht, die es am dringendsten brauchen. Es besteht die Gefahr, dass präventives Handeln oder frühzeitiges Eingreifen gar nicht mehr möglich ist und es am Ende für alle viel teurer wird.“ „Ich habe hohe Erwartungen an die Instrumentenreform. Es gibt durchaus einen großen Bedarf, die Erfahrungen der vergangenen Jahre in eine Reform einfließen zu lassen. Während sich manche Instrumente als ungeeignet erwiesen haben, können andererseits gute Ideen, um benachteiligten Jugendlichen zu helfen, nicht umgesetzt werden, weil Kooperationen in Finanzierungsfragen schwierig, Prioritäten falsch gesetzt und Zuständigkeiten auf zu viele Stellen aufgeteilt sind. Wir wünschen uns mehr Flexibilität und engere Kooperationen. Dabei haben wir den Anspruch, dass bei der Gestaltung und Auswahl verschiedener Instrumente nicht der Preis, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht. Wer Menschen auf Ihrem Weg in ein gelingendes Leben helfen will, muss mit hoher Qualität arbeiten.“ „Qualifizierende Beschäftigung und Ausbildung in Verbindung mit individueller Förderung für unsere Zielgruppe muss weiterhin möglich bleiben. Dazu gehört, dass junge Menschen während einer Qualifizierungsmaßnahme auch einen Lohn erhalten, der es ihnen ermöglicht, selbständig zu leben; oder dass die Maßnahmedauer und intensive pädagogische Begleitung für den einzelnen Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht. In den Jugendwerkstätten in Bayern gibt es dafür fundierte und erfolgreiche Konzepte. Wir wünschen uns, dass Förderinstrumente nach den Erfahrungen vor Ort zusammen mit den regionalen Kooperationspartnern flexibel gestaltet werden können. Eine sehr gute Komplementärfinanzierung durch den Europäischen Sozialfond gibt es bereits.“ Alg-II-Bezug; Wunschberuf: Schneiderin; Einstieg in Beschäftigung in Neue Arbeit; Markus P., 23 Jahre, Hauptschulabschluss; 2 Jahre lang diverse Verkaufstätigkeiten; Schulden aus Scheinselbständigkeit; Probearbeit in der Jungen Werkstatt; 2008 Ausbildungsbeginn hier; 2010 massive Krise nach Trennung von der Partnerin; Praktikum in der Schneiderei der Jungen Werkstatt; danach Übernahme in Ausbildung. Sozialpädagoginnen von Neue Arbeit und Die Junge Werkstatt begleiteten die junge Frau intensiv, motivierten, organisierten Teilzeitregelungen und Kinderbetreuung, vermittelten die passende Ausbildungsstelle. erneut Schulden aufgrund von Strom- und Gasnachzahlungen; gesundheitlicher Zusammenbruch, Ausbildungsabbruch droht. Meister und Sozialpädagogin führen intensive Gespräche zur Krisenbewältigung, akzeptieren Auszeit, vermitteln Ausbildungsbegleitende Hilfen und unterstützen Markus bei Schuldenregulierung und Finanzplanung. 2011 nimmt Markus als Azubi im 3. Lehrjahr die Vorbildrolle in der Werkstattgruppe selbstbewusst wahr und ist anerkannt. Seine Persönlichkeit ist stabilisiert und der erfolgreiche Ausbildungsabschluss ist realistisch. Maria V., 22 Jahre, Hauptschule abgebrochen; 10 Monate Einstiegsqualifizierung in der Jungen Werkstatt; erhebliche Verhaltensauffälligkeiten, Respektverweigerung und Jähzorn gegenüber Vorgesetzten und Teamkollegen, Ablehnung von Regeln und Strukturen; Sept. 2009 Ausbildungsbeginn in der Jungen Werkstatt; Nov. 2009 fristlose Kündigung aufgrund massiven Drogenkonsums; März 2010 Neustart der Ausbildung in der Jungen Werkstatt; Seitdem regelmäßiger Berufsschulbesuch, Belobigung für Sozialverhalten, zuverlässige Arbeit in der Werkstatt. Der Sozialpädagoge der Jungen Werkstatt konnte eine starke persönliche Beziehung zu der jungen Frau aufbauen, sie in Drogentherapie vermitteln und sie durch engmaschige Betreuung zusammen mit der Handwerksmeisterin schließlich bei der Stange halten. Erfolgserlebnisse in der Arbeit weckten zusätzlich Motivation und Selbstvertrauen. Die Ausbildung läuft mit positiver Prognose. Neue Abteilung: Die Junge Werkstatt zieht um Fahrrad+Service Bald sind alle Abteilungen an einem Standort im Dierig Dienstleistungszentrum an der Eberlestraße in Pfersee vereint. Die Junge Werkstatt ist Kooperationspartner der Stadtwerke Augsburg beim Betrieb der Fahrradv erleihstationen im Stadtgebiet. 5 Für das Grundanliegen der Jungen Werkstatt, Jugendlichen einen nachhaltigen Weg ins Erwachsenenleben zu ermöglichen, ist das neue Arbeitsgebiet „Fahrrad+Service“ eine ideale Erweiterung ihres Angebots. Die Werkstatt für Fahrrad+Service wird derzeit auf dem Gelände des Dierig Dienstleistungszentrums an der Eberlestraße umgebaut und eingerichtet. traß e Pfersee e l s traße Br Lutzstraße er S Am Weberec öb team m&m CH WERTA s t raße Mehr Informationen unter 0821/6500-6500. www.stadtwerke-augsburg.de Das Team Die Junge Werkstatt bedankt sich herzlich für die Solidarität der Rotarier mit den Zielen der Jugendwerkstatt und mit den Bedürfnissen ihrer jugendlichen Mitarbeiter! rg sbu A ug Stadtberger Straße Fr Fahrrad-Verleih Mit ihrem Beitrag wollen die Mitglieder des Rotary Clubs Augsburg-Renaissancestadt Jugendlichen und jungen Erwachsenen helfen, im Leben Fuß zu fassen. So formulierte die Präsidentin, Dagmar Conrad, die Motivation der Rotarier für ihre großzügige Spende an Die Junge Werkstatt. Haus A k Viele unserer Fachkräfte arbeiten in Teilzeit. Am 13. April besuchte der Rotary Club Die Junge Werkstatt und übergab einen Scheck über 6000 € als Anschub für den Aufbau der neuen Abteilung Fahrrad+Service. Stadtberger Straße Haus B er g Fahrrad+Service kräftig An raße Spicherer St Renaissancestadt schiebt . Ch.-Dierig- S t r Stadtbergen str. ken rüc eib Zw ße 030 69205046 Rotary Club Augsburg- Ludwigshafenerstr. Stadt berge r stra Anrufen und Losfahren! Seite 1 traß e Hessenbachstraße 15:50 Uhr Zentrum er S e ra ß es t 08.07.2011 > 5 Abteilungen: Gebäudereinigung, Grünpflege, Holzarbeiten, Pflege / Hauswirtschaft, Haus-Werkstatt-ArbeitIntegration HaWAI > 50 Plätze in Maßnahmen „Arbeiten und Lernen“ > 5 Ausbildungsplätze > Fachteam: 7 Handwerkliche Anleiter/innen 5 Pädagog/innen 2 Verwaltungskräfte Ge r mer she im erl Eb 90x106Fahrradverleih:Layout 1 v. li.: Fritz Graßmann, Vorstand des Diakonischen Werks Augsburg, Dagmar Conrad, Präsidentin des Rotary Clubs Augsburg-Renaissancestadt, Peter Leinauer, Geschäftsführer Die Junge Werkstatt, bei der Spendenübergabe. Oberhausen Bürgerm eister-A ckerman n-Straße Deutschenbauerstraße ! Die historischen Sheddächer bringen viel Tageslicht in die neu entstehenden Büros und Werkstätten. Der Industrieschornstein im Hof unmittelbar neben dem künftigen Haupteingang konnte saniert und in verkürzter Form erhalten werden. Er ist nun Wegweiser zum künftigen Haus A der Jungen Werkstatt im Dierig Dienstleistungszentrum. Projekt Neue Arbeit, martini-Park: Ab September bietet unsere Fahrradwerk statt auch privaten Kunden Fahrradservice und -reparatur im Dierig Dienstleistungs zentrum, Eberlestraße 29. Die neuen Werkstätten und Büros entstehen in diesen Wochen im Dierig Dienstleistungszentrum in der Shedhalle der ehemaligen Weberei, gegenüber unserer bereits bestehenden Filiale mit Schreinerei und Malerei. Dort werden wir ab August auch unsere Kunden und Gäste in einem einladenden Eingangsbereich empfangen. u nnenb achstraße Die Stadtwerke haben sich für eine Kooperation mit der Jungen Werkstatt entschieden, um damit einen Sozialbetrieb in und für die Region Augsburg zu stärken. Als Sponsoringpartner finanzieren die Stadtwerke einen Transporter für den Einsatz im Rahmen von Fahrrad+Service. aktuell wieder erweitert mit der neuen Abteilung Fahrrad+Service. Reinölstraße > 6 Gewerke und Dienstleistungen: Fahrrad+Service, Garten-/Landschaftsbau, Maler-/Lackiererei Schlosserei, Schneiderei, Schreinerei > 37 Ausbildungsplätze > 12 Plätze für Berufliche Einstiegsqualifizierungen > Fachteam Handwerk: 13 Handwerksmeister/innnen und Gesellen > Fachteam Pädagogik: 5 Sozialpädagog/innen > Fachteam Verwaltung 6 Fachkräfte Über 30 Jahre lang nähten, hämmerten und schweißten junge Leute im Haus Jakobine-Lauber-Str. 5 zur beruflichen Orientierung oder auf dem Weg zum ersehnten Ausbildungsabschluss. Nun werden die Abteilungen GaLa-Bau, Schlosserei, Schneiderei und Verwaltung in neue, größere Räume auf dem DierigGelände ziehen. Aus den Anfängen im ehemaligen Betsaal der evangelischen Kirchengemeinde St. Paul ist ein soziales Unternehmen gewachsen, das sich auch b Die Junge Werkstatt im Dierig Dienstleistungs zentrum an der Eberlestraße: Ab Juli wird Die Junge Werkstatt Räder und Stationen des neuen Fahrradverleihsystems der Stadtwerke Augsburg warten. Zwei neue Ausbildungsplätze und Plätze für Einstiegsqualifizierungen werden bei Fahrrad+Service neu entstehen. ch Kir 4 „Hier entsteht bemerkenswerte gesells chaftliche Wirkung“. „Sowohl der Handlungsnsatz als auch die Organisationsstrukturen von Die Junge Werkstatt gGmbH sind bemerkenswert und versprechen eine hohe Wirkung. Dem Augsburger Projekt gelingt es erfolgreich, jungen Menschen berufliche Zukunftsperspektiven zu schaffen.“, fasst Bettina Kurz, Analystin bei Phineo, ihre Einschätzung der Jugendwerkstatt mit Ausbildung und Beruflichen Einstiegsqualifizierungen zusammen. Phineo hatte bundesweit 97 Organisationen aus dem Themenfeld „Hilfe beim Übergang von der Schule in den Beruf“ in einem mehrstufigen Verfahren auf deren Wirkungspotenzial analysiert. Für Die Junge Werkstatt wie für 17 weitere Projekte gilt: „Hier entsteht bemerkenswerte gesellschaftliche Wirkung“. www.phineo.org PHINEO, eine Tochter der BertelsmannStiftung, gibt Spendern, Stiftern und sozial engagierten Unternehmen Orientierung bei der Suche nach konkreten Projekten für ihr wirkungsvolles soziales Engagement. Die Junge Werkstatt ist mit einem ausführlichen Porträt vertreten auf www.phineo.org. Hier finden Interessierte und potentielle Sponsoren einen detaillierten Einblick in die Stärken und Potentiale unseres Betriebs. Ein Patenkind aus Burkina Faso Mitzuhelfen, dass junge Menschen auch in den ärmsten Regionen der Welt Entwicklungschancen bekommen, das war die Idee für das Geschenk, das sich Die Jungen Werkstatt zum Abschluss ihres Jubiläumsjahrs 2010 selbst machte. Die Kolleginnen und Kollegen des Fachteams wurden sich schnell einig, ein Mädchen aus Afrika zu unterstützen. Andrea heißt das kleine Mädchen, das nun über eine langfristige Patenschaft gefördert werden soll. Die Siebenjährige lebt in Burkina Faso, Westafrika. Das Patenschaftsprogramm umfasst neben der Hilfe für Adreas Familie und ihre Schulbildung auch Projekte wie die Der alte Pflastersteinbelag musste entfernt werden – harte Arbeit für die Achtklässler. Kooperation mit der Kapellen-Volksschule in Augsburg Oberhausen – Teil II Wie schon im vergangenen Jahr schnupperten Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Kapellen-Schule in den Arbeitstalltag von Schlossern, Schreinern und Garten-/Landschaftsbauern der Jungen Werkstatt. Aktive Mitarbeit war gefordert und die Mädchen und Jungen arbeiteten mit Eifer am gemeinsamen Projekt, der Umwandlung einer gepflasterten Schulhoffläche in einen Spielplatz. In Schreinerei und Schlosserei wurden Bänke gefertigt, unter der Regie der Galabau-Abteilung entstanden der neue Platz mit Spänebelag und die Fundamente für Sportgeräte und Sitzplätze. Die Auszubildenden der Jungen Werkstatt lernten dabei die Schüler im Umgang mit Werkzeug und Material an - eine ganz neue Erfahrung für beide Seiten. 7 Foto: www.kappisdesign.de / pixelio.de 6 Die Junge Werkstatt: geprüft und empfohlen durch PHINEO Plattform für soziale Investoren kindorientierte Gemeindeentwicklung, Ausbau des Gesundheitssystems oder die Verbesserung der Erwerbsmöglichkeiten in der Region. Die Lebensbedingungen der Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt und speziell der Alltag der heranwachsenden Andrea rücken ins Blickfeld von Jugendlichen und Fachteam. Was hat unser gewohnter westlicher Lebensstandard damit zu tun? Welche Aktionen könnten wir in unserem Alltag durchführen zur sinnvollen Unterstützung von Andrea und ihrer Familie? - das sind Themen in Werkstatt und Unterricht. Neu im Team: John Brunton baut seit Juni unsere neue Abteilung Fahrrad+Service auf und wird sie als Meister auch leiten. Das Arbeitsfeld ist dem 33-Jährigen aus dem hohen Norden vertraut. In Walsrode, Lüneburger Heide, leitete er die Fahrradwerkstatt einer Produktionsschule für benachteiligte Jugendliche. John Brunton ist Mechaniker mit Leib und Seele. In der Förderung und Anleitung Jugendlicher fasziniert ihn der Anstoß der Potentiale, den er jungen Menschen dabei geben kann: „Ich finde es toll zu sehen, wie die Jugendlichen über das Schrauben und Drehen plötzlich anfangen, ihr eigenes Ding zu machen und sich etwas zuzutrauen.“ Im „tiefen Süden“ Fuß zu fassen fällt ihm leicht: „Ich bin bisher nur netten Menschen begegnet, hatte nur Superwetter und wurde sehr herzlich empfangen. Nur eines müssen die Augsburger noch lernen: „Moin“ heißt nicht „Guten Morgen“, sondern „Guten Tag“. 8 Jugendseite „Herz ist Trumpf – Spielkarten von A bis Z“ Unter diesem Motto stellten sich die angehenden Damenschneiderinnen der Jungen Werkstatt der bayerischen Nachwuchskonkurrenz. Beim Avantgardewettbewerb für die Auszubildenden des Maßschneiderhandwerks Bayern in Kempten waren kreative Ideen zum Wettbewerbsmotto sowie die Lust am Experimentieren mit außergewöhnlichen Materialen und Herstellungsmethoden gefragt. Wochenlang tüftelten fünf Auszubildende unserer Schneiderei an fantasievollen Modellen. Sie schnitten, nähten, klebten und tackerten ihre Gewänder für den Wettbewerb in ihrer Freizeit. „Es war viel Arbeit, und ganz schön anstrengend, aber es war toll!“, so die einhellige Meinung der jungen Frauen. Sarah Weigl, 3. Lehrjahr, klammerte ihr Kleid aus Kunststofffolie mit dem Tacker zusammen. Rommee- und Memory-Karten zierten Kleid und Zweimeterschleppe. Susanna Heckels (1. Jj.) Satinkleid mit Spitze wird im Rücken mit Bändern geschnürt. Hutkrempe und kleine Schleppe sind mit Spielkartenmotiven besetzt. Julia Rosenbauer, 3. Lj., ist die „Karo Dame“. In ihr bodenlanges Spitzenkleid hatte sie transparente Karos eingesetzt. Vera Pimpl, 1. Lj., stellte sich ihr Outfit zur verwegenen Pokerrunde vor: bauchfreier Kapuzenpulli zu silberner Wickelhose. Pokerkartenmotive klebten auf Gesicht und Bauch. Silbermedaille für die „Schafkopf-Dame“ Anna-Lena Bachmann, 2. Lj., gewann mit ihrer Schafkopf-Robe die Silbermedaille. Eine Tournüre, ein Reifrock zur Betonung der Po-Partie nach Gründerzeitmanier, bauschte Ihr rückenfreies Corsagenkleid aus Seide und Satin. Die Symbole der Schafkopfkarten hatte sie auf den Rock genäht. Herzlichen Glückwunsch! Im Bild v. li.: Simone Linder führte das Kleid von Sarah Weigl vor, Susanna Heckel, Julia Rosenbauer, Vera Pimpl, Anna-Lena Bachmann Die Junge Werkstatt gGmbH ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche Augsburg. Wir sind Mitglied der Evangelischen Jugendsozialarbeit Bayern e.V. Mit der Verbindung von Arbeit, Bildung und Beratung qualifizieren wir arbeitslose Jugendliche für den Beruf. Unseren Kunden bieten wir fachkundige Beratung und Qualitätsarbeit aus den Meisterwerkstätten: Fahrrad+Service | Garten- / Landschaftsbau | Maler- / Lackiererei | Schlosserei | Schneiderei | Schreinerei. Die Junge Werkstatt wird kofinanziert durch den Europäischen Sozialfond. Herausgeber: Die Junge Werkstatt gGmbH, Berufsbezogene Jugendhilfe | verantwortlich: Peter Leinauer, Geschäftsführer | Redaktion: Susanne Amberg Postanschrift: Die Junge Werkstatt gGmbH, im Dierig-Dienstleistungszentrum, Eberlestraße 29, 86157 Augsburg | Fon: (08 21) 650 716-10 | info@die-junge-werkstatt.de | www.die-junge-werkstatt.de | Gestaltung: Sigrid Christl, info@sc-grafix.de | Druck: Farbdrucke Bayerlein, Neusäß