Seite 19 - WIZO Deutschland eV
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„Ruths Kochbuch“ Eine polnisch-jüdische Familiengeschichte in Rezepten und Anekdoten Im Judentum haben Überlieferung, Erinnerung und Gedenken einen enormen Stellenwert. Die Hebräische Bibel ist in mündlicher und schriftlicher Überlieferung mit einer Vielzahl von Auslegungen nicht nur für die jüdische Welt Grundlage von allem. Torah und Talmud sind auch ein Teil des Weltkulturerbes. Wie ist von hier der Bogen zu einem kleinen jüdischen Kochbuch zu spannen? Schlicht und einfach über dieselben Grundbegriffe Überlieferung, Erinnerung und Gedenken an eine jüdische Welt, die nicht mehr ist: über Rezepte, Familiengeschichten, Lebensweisheiten und Gebote. Jeder jüdische Mensch, der vor der „Melchume“, vor dem Zweiten Weltkrieg, in Europa geboren wurde und die „Schoah“ überlebte, hat Schlimmstes überstanden. Oft ist von einst weitläufigen Familien nichts geblieben, kaum ein Foto, keine Dokumente und schon gar nicht persönliches Hab und Gut. Nur die Erinnerungen. Zu den besten Teilen davon gehören die Familienrezepte und die Anekdoten darum herum. Der Duft der Challe, wie sie die Großmutter buk, der heimische für Schabbat schön gedeckte Tisch, die Mühsal, die Familie zu versorgen oder der Wohlstand, seinen Lieben über das Essen Wohlbefinden zu verschaffen, das alles steckt darin. Darum lag es für Ruth Melcer nahe anlässlich der Bar Mitzwa ihrer Zwillingsenkel 1991 die Familienrezepte in einem speziellen Kochbuch zusammenzustellen. Es setzte den überlebenden Frauen der Familie Cukierman-Melcer wie auch den 36 ermordeten Familienmitgliedern ein Denkmal. Denn indem Ruth Melcer ihre Rezepte für Gefilte Fisch und Tscholent, für pessachdiken Schokoladenkuchen und ganzjährigen Lekech aufschrieb, schuf sie eine Sammlung von kostbaren Erinnerungen mit praktischem Wert: „Die mündlich überlieferten Rezepte sind das einzige Vermächtnis aus der Zeit in Polen“. Die Familie war über das originelle Geschenk, dieses kulinarische Schatzkästlein, begeistert. Als der Gerstenberg Verlag in seiner Kochbuchreihe verschiedener Traditionen – © Marina Maisel von italienisch über türkisch bis chinesisch – auch ein ostjüdisches aufnehmen wollte, lag es nahe Ruth Melcer anzufragen. Viele Rezepte gab es schon, es ging „nur“ darum, diese zu standardisieren, so dass sie jedermann und jede Frau nachkochen kann und um die persönliche Lebensgeschichte. Ruth Melcer war dazu bereit unter der Bedingung der Arbeitsteilung: Sie kochte alles konsequent durch und erzählte, ich kostete und hörte zu. Zum Werkeln in der Küche und gemeinsamen Essen und Sprechen über die Vergangenheit kamen Stunden des Recherchierens und Schreibens. Es war gewiss nicht leicht für Ruth Melcer. 1935 in Tomaszów Mazowiecki geboren, wo bis 1939 rund 13.000 Juden lebten, durchlitt sie alles, was einem jüdischem Mensch im von den Deutschen okkupierten Polen widerfahren konnte. Sie verlor ihre Großeltern, Onkel, Tanten und den kleinen Bruder, überlebte in einem Alter, das man in der Grundschule verbringen sollte, Ghetto und Deportation nach Auschwitz. Das unermessliche Glück, nach der Befreiung wieder mit den eigenen Eltern zusammenzukommen und ein unerschütterlicher Lebensmut und Humor halfen ihr, das Leben zu meistern und mit ihrem Mann Jossi eine eigene Familie zu gründen. © Marina Maisel Essen bedeutet für sie „Gesellschaft, Gemeinschaft, wie ich das schon bei meinen Eltern kennengelernt habe“. Ihre Mutter Hanna richtete Ruths zwölften Geburtstag in einem winzigen Zimmer 1947 in der Berliner DP-Unterkunft aus, ihre Tante Reginka zauberte in Israel in einer Miniküche eine Speisevielfalt, die jeder Großküche zur Ehre gereicht hätte. Sie schaffte es für jedes Familienmitglied noch Besonderes zubereitete – wie für Ruth den geliebten Spinat. Bis heute kommt Ruths Familie zu festlichen Anlässen bei ihr zuhause zusammen und auch hier ist nie zu wenig Platz, immer reichlich und köstlich zu essen, bis hin zu Besonderheiten für einzelne Gäste. Ich bin überzeugt: Es ist ein Glück, wenn man Menschen findet, für die man gerne kocht, mit denen man gerne zusammen isst, lacht, Gemeinsames entdeckt. Essen und Trinken gehören zum Überleben, es zu genießen bedeutet mehr – nämlich zu leben. Wer sich jetzt denkt, das kenne ich doch aus meiner eigenen Familie, möge dies künftig noch mehr genießen, vielleicht die eigenen Rezepte für die eigenen Kinder aufschreiben, die Rezepte von Ruth Melcer nachkochen, mit den eigenen vergleichen. Denn es heißt nicht umsonst: „Selbst wenn alle Frauen die gleichen Zutaten nehmen und nach dem selben Rezept die Challe backen, wird sie bei jeder anders schmecken.“ Ruth Melcer und Ellen Presser: Ruths Kochbuch. Die wunderbaren Rezepte meiner jüdischen Familie. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2015, 160 Seiten, 19,95 Euro. 37 JAKUBOWICZ · BAUR & COLLEGEN RECHTSANWÄLTE / ADVOCATES Unsere effiziente und lösungsorientierte Rechtsberatung beruht auf den gleichen Werten, wie unsere Verbundenheit zum Staate Israel: Deshalb sind wir stolz, die WIZO zu unterstützen und wünschen ihr weiterhin den größten Erfolg. Büro Grasbrunn Springerstr.12 85630 Grasbrunn fon 089-60853040 fax 089-60853041 WEB Mail Büro München Zenettistr.11 80337 München fon 089-76773658 fax 089-76773661 www.rgo-hausverwaltung.de info@rgo-hausverwaltung.de Gary Ostermeier Johann Rastorfer Ralph Gertig Ihre Spezialisten für die Verwaltung von Mietshäusern, vermieteten Wohnungen und Gewerbeobjekten. Zuverlässigkeit, Werterhalt und Nachhaltigkeit sind unsere obersten Prioritäten. Rufen Sie uns an und vereinbaren einen Termin! 089 76 77 36 - 58 oder - 59 info@rgo-hausverwaltung.de Ron C. Jakubowicz Rechtsanwalt Markus D. Baur Fachanwalt für Arbeitsrecht BRIENNER STRASSE 21 80333 MÜNCHEN BRIENNER STRASSE 21 80333 MÜNCHEN TELEFON: +49-(0)89-5999560 TELEFAX: +49-(0)89-59995610 rcj@munichadvocate.com TELEFON: +49-(0)89-4194470 TELEFAX: +49-(0)89-41944711 markus.baur@kanzlei-baur.com WIZO AKTUELL WIZO-Projekte in Israel Kindertagesstätten Nahariah Kindertagesstätten Jugenddörfer und Schulen Adam & Romana Alfred Marcel & Sharon Bruck Nahariah Haifa Jugenddörfer und Schulen Haifa Jugendzentren Tiberias Tiberias Jugendzentren FrauenhäuserFrauenhäuser Amnon & Dora Harman Zentren für gefährdete Zentren für gefährdete Kinder und Jugendliche Kinder und Jugendliche “ Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.” Mahatma Gandhi Herzliah Herzliah Tel Aviv Tel Aviv Jerusalem Jerusalem Beer Sheva Beer Sheva Regina Pemper Hardy & Martina Otscheret Meir & Eva Sharbatov Eilat Eilat 41 ABC Kieferorthopädische Privatpraxis Dr. Linge-Thränhardt 200 000 FRAUEN IN 50 FÖDERATIONEN WELTWEIT SIND EHRENAMTLICH FÜR DIE WIZO TÄTIG Es gibt in Israel: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 14 000 Kinder (3 Monate - 3 Jahre) in 180 Kindertagestätten 1 600 Kinder in 19 Ganztags-Kindertagesstätten ( von 7 Uhr morgens - 19 Uhr abends) 285 Kinder (6 - 9 Jahre) in der Nachmittagsbetreuung 166 Kinder (6 - 18 Jahre) in WIZO-Waisenhäusern 32 Kinder (4 - 18 Jahre) in vier therapeutischen WIZO-Zentren 5 200 Jugendliche (12 - 18 Jahre) besuchen die Schulen in den WIZO-Jugenddörfern 1 060 gefährdete Jugendliche (12 - 18 Jahre) leben in den WIZO-Jugenddörfern 27 Zentren für 380 gefährdete Mädchen 30 Rechtsberatungszentren für Tausende Frauen 80 Frauen und 100 Kinder in zwei WIZO-Frauenhäusern 5 340 Frauen im beruflichen Wiedereinstiegsprogrammen 4 500 alleinerziehende Mütter in 86 Selbsthilfegruppen 10 000 Frauen in landesweiten Zentren mit Programmen zur Stärkung ihres Selbstwertgefühls WIZO Hotline für Kinder WIZO Hotline für gewalttätige Männer Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch kranker Menschen Zentren für Senioren Zentren für Neueinwanderer 45 Second Hand-Läden und Vieles mehr » Keine Schuld ist dringender, als die, Danke zu sagen. « Marcus Tullius Cicero Kieferorthopädische Privatpraxis DR. CONSTANZE LINGE-THRÄNHARDT Marschallstraße 14 . 80802 Muenchen / Germany . Tel. +49 (0) 89 . 383 89 80 e-Mail info @ kieferorthopaedie-muenchen.de . www.kieferorthopaedie-muenchen.de Anzeige: Dr. Constanze Linge-Thränhardt . WIZO München 2015 . 1/2 Seite quer . Mai / 2015 Wir sind stolz, die WIZO zu unterstützen und wünschen ihr weiterhin den größten Erfolg. Gabriele Dietrich, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Föhrenstrasse 15 / 82281 Egenhofen / Telefon: 08134/93 59 - 506 / Fax: 08134/93 59-507 www.anwaltskanzlei-dietrich.de / info@anwaltskanzlei-dietrich.de 4210 WIZO MAGAZIN 2015 „Ein Sonntagvormittag, wie er schöner nicht sein könnte: Inmitten von lauter fröhlichen Kindern, sehr interessanten Menschen und kulinarischen Highlights erlebten meine Kinder und ich unseren ersten WIZO Brunch. Wir haben uns gleich wohlgefühlt in dieser sehr familiären Atmosphäre und haben den Vormittag sehr genossen. Meine Kinder beim gemeinsamen Basteln, Malen und Spielen und ich bei interessanten Gesprächen unter anderem mit Menschen, die ich dort kennenge lernt habe. Es ist ein Segen, dass dieser Brunch ins Leben ge rufen wurde, ermöglicht er doch auf eine sehr charmante Weise Gutes zu tun und die WIZO zu unterstützen. Ich freue mich schon jetzt wieder auf das nächste Mal.“ Natalie Schmid Liebe WIZO - Ladies, ich finde Euer Engagement für Bedürftige bewundernswert und wünsche Euch weiterhin viel Erfolg! Mary-Ann Wahl 44 Sonntagsbrunch bei KäferBrunch WIZO zugunsten des “Hot Meals Projects” Jedes Jahr organisiert WIZO einen wunderschönen Brunch; und jedes Jahr wird so mehr Kindern in Israel geholfen. Für uns Münchner bedeutet der Brunch ein schönes Zusammenkommen aller Generationen. Großeltern genießen die Köstlichkeiten, sowie den neuesten Klatsch und Tratsch; Eltern die von der exquisiten Dekoration beeindruckt sind, verbringen einen fröhlichen Sonntagvormittag in einer harmonischen Atmosphäre; und die Kinder werden vom altersgerechten Buffet sowie vom kreativem und lustigem Bastellprogramm angesprochen. Der Brunch hat jedoch noch einen größeren Zweck als das leckere Essen von Käfer zu genießen. Er ist nämlich eine Brücke zwischen München, besser gesagt Deutschland und Israel. Denn durch das Zusammenkommen aller Gäste wird das „Hot Meal Project“, ein Programm welches Kindertagesstätten in Israel eine warme Mahlzeit zur Verfügung stellt, ermöglicht. Den Zweck dieses Projektes durfte ich vor einigen Jahren selbst in Israel erleben. Meine Schwester Alexandra, Maya Grüngras, einer Freundin von ihr, und ich besuchten zusammen die Kindertagesstätte in Bat Yam. Dort beobachteten wir fasziniert wie Kinder aus armen Familien mit problematischen Lebensumständen gemeinsam bastelten, spielten und Freundschaften schlossen. Berührt von der Wärme mit der wir von allen Seiten begrüßt wurden, stellte ich fest, dass Kinder in deren Zuhause Hungersnot herrscht dort eine warme Mahlzeit genießen können. Diese Versorgung sowie die liebevolle Fürsorge der Betreuer ermöglicht den Kindern in Israel eine freie und glückliche Kindheit; und das ist es was zählt. WIZO, und die Arbeit die sie leistet ist ein großes Vorbild für meine Generation. Sie hat sich nämlich unsere wichtigste Aufgabe „Tikkun olam“, die Verbesserung der Welt, als Ziel genommen. Und nach meinem Besuch in einem ihrer Kindergärten ist mir klar geworden, dass sie ihren Wunsch bedürftigen Kindern in Israel zu helfen, sehr gut erfüllen. Wie alle die schon einmal auf einem WIZO Brunch waren, freue ich mich auf den Nächsten und empfehle Allen an dieser tolle Veranstaltung teilzunehmen. Caroline Baumöhl 45 Hot Meals Project Eine warme Mahlzeit am Tag In Kiryat Shmona, im Münchner WIZO Haus werden täglich 50 warme Mahlzeiten an bedürftige Jugendliche ausgegeben. Nach eingehender Untersuchung werden junge Leute aus sozial schwachen Familien ausgesucht um ihnen die Teilnahmen an diesem wichtigen Programm zu ermöglichen. Die geschieht alles mit großer Sorgfalt und Sensibilität, um das Selbstwertgefühl dieser jungen Menschen nicht zu verletzen. Es ist bei vielen oft die einzige Mahlzeit des Tages. Nach dem Essen haben alle die Möglichkeit an verschiedenen Programmen in diesem Haus teil zunehmen. Diese Projekt wird in Kiryat Shmona sehr geschätzt und dankbar aufgenommen und wir hier in München hoffen, es mit Ihrer Hilfe weiter führen zu können. Für mich ist dieses Zusammentreffen des von WIZO veranstalteten Brunchs ein Muss. Nicht nur, dass er hervorragend organisiert ist, sondern auch die Tischordnung, die Zusammensetzung der teilnehmenden Personen und das wirklich hervorragende Essen bei Käfer, machen die Veranstaltung so herausragend. Der Unterhaltungswert ist einmalig, man hat endlich Zeit sich mit Freunden zu treffen und einen tollen Vor-/Nachmittag zu verbringen. Ich hoffe, dass diese Tradition in Zukunft noch lange und oft fortgeführt wird. Leonhard Otscheret 46 47 “ Solang wir Träume haben, leben wir. Solang wir leben, geben uns Träume Hoffnung. Solang es Hoffnung gibt, haben wir keine Angst vor der Zukunft. Die Zukunft liegt in unseren Händen. Träumen wir sie nicht nur, sondern erleben wir sie.” Peter Heierhoff George & Sara Baumöhl Amir & Merav Borenstein Dr. Irvin & Simone Weissmann 49 WIZO AKTUELL Es ist gut, Teil davon zu sein. MAYER’SCHE HOFKUNSTANSTALT Die WIZO – eine Antwort Jedes Jahr im Juni verbringen mein Mann Volker und ich zwei Wochen in Israel. Wir treffen Freunde, laufen in der Wüste herum, hocken am Strand. In Tel Aviv bekommt man beim Schnaufen mehr Luft, das ist tatsächlich so. Dieses Jahr hatten wir außerdem das Vergnügen, zwei Einrichtungen zu besuchen, die von der WIZO unterstützt werden. Avital Blumenthal, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des WIZOHauptbüros, holte uns vom Hotel ab. Wir fuhren zum „Luba und Mosche Korn Ganztagskindergarten“, in den Spenden der WIZO-Gruppe Frankfurt fließen, zu der ich gehöre. Sehr freundlich wurden wir von Sagit Simon empfangen, sie leitet den Kindergarten seit sechzehn Jahren. Der Eingangsbereich war noch dem Schawuot-Fest entsprechend „erntedankmäßig und milchig“ geschmückt, dabei auch ein gemütlicher Strohballen. Sagit sprach über den Aufbau und die soziale Zusammensetzung der verschiedenen Gruppen und führte uns durch die Räume, wo die Kinder konzentriert mit ihren Spielen beschäftigt waren. Unter Anleitung der Erzieherinnen wurde gebastelt und gesungen, eine Gruppe übte sich im Tanzen. Als wir jedoch die Tür öffneten, um auch den Gartenhof zu besichtigten, drängten die Kleinen hinaus, als gäbe es draußen eine wichtige Arbeit für sie. Manche schwangen sich flink auf verschiedene Rädchen und Autos, andere kletterten auf die Spielgeräte. Ihr Vergnügen zu sehen, war wirklich herzerwärmend. Es muss eine wunderbare Aufgabe sein, dachte ich, diese munteren kleinen Wesen bei ihrer Entfaltung zu „Menschen“ zu unterstützen. Mir fiel ein Regal mit Gegenständen für die Schabbatfeier auf: Leuchter, Becher, Challedeckchen, Kippot. „Die Einrichtung wird zwar nicht religiös geführt, aber die jüdischen Traditionen werden vermittelt“, sagte Sagit. Bei unserem Rundgang kamen wir auch in die Küche. Uns überraschte ganz besonders, dass die drei Mahlzeiten für die Kinder täglich von einer eigens dafür beschäftigten Köchin frisch zubereitet werden. Wir durften zum Lunch bleiben. Früchte, Gemüse, Humus, es war köstlich. Mir fiel gleich unsere WIZO-Gala in Frankfurt ein: „SPONSOR A CHILD“. Mit 500 Euro wird ein Jahr lang das Essen für ein Kind bezahlt. Natürlich wusste ich das, aber statt nur zu wissen, jetzt tatsächlich die durch unsere Spenden gefüllten Kochtöpfe einmal zu sehen, war ein ganz anderes befriedigendes Gefühl und eins der Zugehörigkeit. Da in dem „Luba and Moshe Day Care Center“ alles so erfreulich war, fuhren wir neugierig weiter zu einem Projekt nach Herzliah, das, wie uns Avital erläuterte, von der WIZO-Gruppe Südafrika unterstützt wird. Das Auto hielt in einer gepflegten, ruhigen Straße vor einer Reihe von Einfamilienhäusern, die alle zur WIZO gehören. In jedem dieser Häuser wohnt ein Elternpaar zusammen mit acht Pflege- WERKSTÄTTE FÜR GLASGESTALTUNG UND MOSAIK kindern, jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen. Leise sagte ich zu Volker: „Diese Leute müssen Heilige sein.“ Uns erwarteten Eli und Ariella, die freimütig erzählten. Früher hatten sie in einer landwirtschaftlichen Siedlung gelebt, aber nachdem ihre eigenen Töchter selbstständig waren, beschlossen sie, diese Herausforderung als Pflegeeltern anzunehmen. Ja, ein Risiko. Aber die Beiden wirkten wach und ausgeglichen. Sie zeigten uns das Haus. Oben ein Zimmer mit Stockbetten für die Mädchen, eines für die Jungs, im Keller Platz zum Lernen, Spielen und Fernsehen. Der einzige Rückzugsort für Eli und Ariella ist das Elternschlafzimmer. Nein, das sei nicht immer einfach, nicht nur wegen der Kinder, sondern weil deren leibliche Eltern, meist die Mütter, zu Besuch kämen oder die Kinder am Wochenende sogar abholten. Mir wurde es bei der Vorstellung ganz schwummrig. Aber Ariella betonte, wie wichtig dieser Kontakt sei. „Obwohl manchmal bittere Enttäuschungen damit verbunden sind.“ Natürlich, sagte Eli, als wir den Garten besichtigen, gebe es manchmal Probleme, doch Sozialarbeiterinnen unterstützten die Familie. Inzwischen waren auch Tova Ben-Dov und Janine Gelley mit einem engagierten WIZO-Ehepaar aus Südafrika eingetroffen. „Tee oder Kaffee?“ Uns blieb fast noch eine Stunde, bis die Kinder von der Schule nach (l). Irina Wittmer Hause kommen würden. Ariella hatte Kuchen gebacken, feines Rezept. Gerade noch Fremde, aus allen Richtungen angereist, saßen wir bald am großen Esstisch der Familie wie Leute, die eine gemeinsame Verantwortung tragen. Fragen hin, Fragen her. Auch von Drogenabhängigkeit, Prostitution und Gefängnissaufenthalten war die Rede. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es wohl nachher hier zugehen würde, mit acht Kindern. Jedes hat sein Päckchen zu tragen und wird sich doch fügen müssen. Mir wurde klar, dass Ariella und Eli keine Himmelsbewohner sind. Sie stehen fest auf dem Boden, willens, die Welt für die gebeutelten jungen Menschen, die ihnen anvertraut sind, zu einem sichereren Platz zu machen. Sie erzählten auch von Schützlingen, die alt genug waren, um fortzugehen. Was heißt fort? Für junge Leute in Israel bedeutet „fort“ jedenfalls erst einmal zur Armee. Aber gelegentlich kommen manche doch gerne in das Haus zurück, wo sie Liebe und Fürsorge bekommen haben. Ariella und Eli werden nicht vergessen, das gibt ihnen Kraft und den Mut, weiterzumachen. Auf der Rückfahrt nach Tel Aviv dachte ich, die Welt bietet ja weit mehr Fragen als Antworten. Aber eine gute Antwort auf alle Unwägbarkeiten heißt ganz gewiss WIZO. Irina Wittmer im Juni 2014 WIZO MAGAZIN 2015 50 SEIT 1847 17 Mayer’sche Hofkunstanstalt GmbH Seidlstraße 25 | 80335 München | www.mayersche-hofkunst.de | Tel 089-54 59 62-0 Dr. med. Ruth Weissberg “Wir sollten unseren Kindern nicht vorgaukeln, die Welt sei heil. Aber wir sollten in ihnen die Zuversicht wecken, dass die Welt nicht unheilbar ist” Seit 2012 biete ich Ihnen, speziell für den medizinisch-ästhetischen Bereich, meine neuen, zusätzlichen Praxisräume in Bogenhausen, Galileiplatz 1, an. Hier werden in ruhiger und absolut privater Atmosphäre, minimal-invasive, ästhetische Behandlungen durchgeführt. Gerne können Sie sich unter www.drweissberg.de weiter informieren. Praxis für Allgemeinmedizin Praxis für Ästhetische Medizin Taimerhofstraße 28 81927 München Telefon 089 / 98 86 87 Galileiplatz 1 81679 München Telefon 089 / 20 60 41 41 40 Sprechzeiten: Mo. bis Fr. 8.00–12.00 Uhr Mo. 15.00–18.00 Uhr Sprechzeiten: Nur nach Vereinbarung Ambulante OP Johannes Rau � Botox, Faltenunterspritzung, Fettwegspritze, Lippenvergrößerung, Handverjüngung, Mesotherapie, Hyperhidrosebehandlung, Liquid Lifting, Fadenlifting Priceless Wisdom from Golda Meir Tuvia & Nani Drory Romy & Raquel Ryba “We owe a responsibility not only to those who are in Israel but also to those generations that are no more, to those millions who have died within our lifetime, to Jews all over the world, and to generations of Jews to come. We hate war. We do not rejoice in victories. We rejoice when a new kind of cotton is grown, and when strawberries bloom in Israel.” Baruch & Gabi Grüngras “My dear, old age is like an airplane flying in a storm. Once you’re in it there’s nothing you can do. You can’t stop a plane, you can’t stop a storm, you can’t stop time. So you might as well take it easy, with wisdom.” (Golda with President Nixon) “Let me tell you the one thing I have against Moses. He took us forty years into the desert in order to bring us to the one place in the Middle East that has no oil!” (Golda working in theKibbutz.) Sara Schmerz “We can forgive the Arabs for killing our children. We cannot forgive them for forcing us to kill their children. We will only have peace with the Arabs when they love their children more than they hate us.” ”It is true we have won all our wars, but we have paid for them. We don’t want victories anymore.” Don’t be so humble, you aren’t that great. “Trust yourself. Create the kind of self that you will be happy to live with all your life. Make the most of yourself by fanning the tiny, inner sparks of possibility into flames of achievement.” (Golda with Ben Gurion) 53 WIZO AKTUELL Äthiopische Einwanderer in Israel Die Kinder bekommen ein neues „Zuhause“ bei der WIZO Die äthiopischen Juden, die von ihren Nachbarn „Falasha“ (Außenseiter) genannt wurden, haben ihren jüdischen Glauben und ihre Bräuche seit mehr als 2000 Jahren bewahrt. Jahrhundertelang lebten sie, die sich selbst „Beta Israel“ (Haus Israels) nennen, in den Bergen von Gondar und träumten dennoch von den Hügeln Jerusalems. Seit dem 17. Jahrhundert war es Juden in Äthiopien nicht gestattet, Ländereien zu besitzen. Mitte des 20. Jahrhunderts verschlechterte sich ihre politische Lage, denn man machte sie für die Krisen des Landes verantwortlich. Bei den politischen Unruhen von 1974 kamen annährend 2500 Juden ums Leben und 7000 weitere wurden obdachlos. 1977 wurde die Lage derart unerträglich für Juden, dass Tausende zu Fuß in den benachbarten Sudan flohen und dort in überfüllten Flüchtlingscamps leben mussten. Die Situation dort wurde für die Menschen immer schlimmer, geprägt von Hunger, Durst und Elend. Der israelischen Regierung wurde klar, dass sie dringend eine großangelegte Rettungsaktion durchführen musste. Am 21. November 1984 begann die Operation „Moses“. Da das diplomatische Verhältnis zu Äthiopien äußerst angespannt war und für eine solche Luftbrücke zudem das Territorium von arabischen Staaten überflogen werden musste, wurde strengste Geheimhaltung über die Operation verhängt. Die Flüchtlinge wurden aus den Camps direkt zum Militärflughafen in der Nähe von Khartum gebracht und ohne Zwischenstopp nach Israel ausgeflogen. Innerhalb von sechs Wochen – zwischen dem 21. November 1984 und dem 5. Januar 1985 – überführte die Jewish Agency im Rahmen dieser erfolgreichen Luftbrücke 7000 äthiopische Juden nach Israel. Im Mai 1991 stürzten Rebellen Diktator Mengitsu und hatten Mitte des Jahres bereits die Kontrolle über die Hauptstadt des Landes, Addis Abeba. Durch diese Entwicklungen waren die Aussichten äußerst schlecht, die zurückgebliebenen 14 500 Mitglieder von Beta Israel aus dem Land holen zu können. Die Jewish Agency for Israel und die israelische Regierung unter Ministerpräsident Yitzhak Shamir waren sich einig, dass sie sofort handeln mussten. Sie organisierten sozusagen „adhoc“ eine der massivsten und erstaunlichsten Rettungsaktionen der Geschichte. In 36 Jumbojets und „Hercules“-Flugzeugen waren die Sitze ausgebaut worden, um eine größtmögliche Zahl von Passagieren transportieren zu können. Freitag, 24. Mai 1991 – Juden rund um die Welt feierten Schabbat-Eingang – als sie die erstaunliche Nachricht vernahmen: Innerhalb von nur 36 Stunden hatte die Jewish Agency im Rahmen der Operation „Salomon“ insgesamt 14 310 äthiopische Juden nach Israel in Sicherheit gebracht. 26 54 WIZO MAGAZIN 2015 Seit 2005 konnten alle noch in Äthiopien lebenden Juden nach Israel ausreisen. Insgesamt hat Israel seit der Staatsgründung 1948 mehr als 90 000 Einwanderer aus Äthiopien aufgenommen. Die Geschichte der äthiopischen Einwanderungswelle ist eng verbunden mit der Geschichte unserer WIZO-Kindertagesstätte in Rishon Le Zion, im Stadtteil Ramat Eliyahu. In dieser Gegend leben vorwiegend äthiopische Familien, die zu den sozial Schwächsten der israelischen Gesellschaft gehören. Die liebevolle Betreuung, das hervorragende pädagogische Konzept der WIZO in der frühkindlichen Erziehung machen es möglich, den Kindern in unserer Tagesstätte einen guten Start ins Leben zu geben. Neben einer gezielten Sprachförderung, fein- und grobmotorischen Übungen und musikalischen Aktivitäten für die Kinder bietet das gut geschulte Personal regelmäßig Workshops für Kinder und Eltern an. Durch die oft hohe Arbeitslosenquote und die traditionell sehr stark ausgeprägten autoritären Familienstrukturen kommt es häufig zu Spannungen und Konflikten. Gerade die Väter, die in der alten Heimat Äthiopien die „Herren im Haus“ waren und das Sagen in der Familie hatten, haben große Probleme damit, sich den Gegebenheiten und den modernen Einflüssen in Israel anzupassen. Sozialarbeiter, Psychologen und Therapeuten versuchen gemeinsam mit den Erzieherinnen, diese Strukturen aufzubrechen und den Familien zu helfen. ABC Zur Zeit werden ca. 60 Kinder im Alter von 7 Monaten bis 3 Jahren in der Kita LIAM REICH, Berlin for his generous donation on the betreut. Dank umoccasion of his Bar Mitzwah fassenden SanieSHIREL FEINGOLD-STUDNIK, Berlin for her generous donation on the rungsarbeiten und occasion of her Bat Mitzwah Renovierungen PAULA ALTMAN, Frankfurt NOMI BRONNER, Frankfurt im letzten Jahr, SIMONE GRAUMANN, Frankfurt die nur durch die ESTHER HEUBERGER, Frankfurt überaus großzügiDIANA SCHNABEL, Frankfurt ge Unterstützung SONJA SEIFFE, Frankfurt von Spendern aus Deutschland möglich wurden, ist die Tagesstätte im wahrsten Sinne des Wortes „in neuem Licht“ erstrahlt. Einzigartig anziehend ... FLIESE � STEIN � DESIGN Moderne sanitäre Anlagen, helle und freundliche Räume, viele neue Spielgeräte drinnen und draußen bringen die Kinderaugen jeden Tag aufs Neue zum Leuchten. Die Mitarbeiter freuen sich, in so einer schönen Umgebung arbeiten zu dürfen und hegen und pflegen die Räumlichkeiten und Spielplätze. Neben den umfassenden baulichen Maßnahmen ist es der WIZO – durch die aktive Hilfe aus Deutschland – wieder einmal gelungen, auch das Selbstwertgefühl all dieser Menschen zu stärken durch das Erleben und die Erfahrung, dass ihre Kinder in einer besonders schönen und modernen Kindertagesstätte betreut werden. Nach der aufwendigen Renovierung gibt es plötzlich eine Warteliste für Kinder auch aus anderen – sozial stärkeren – Stadtteilen von Rishon Le Zion, so stark ist die Nachfrage gestiegen. Daher hat die WIZO Deutschland beschlossen, einen weiteren Trakt anzubauen, um noch mehr Kinder aufnehmen zu können. Leider ist es aber nicht allein mit den Spiel,- Schlaf,- und Waschräumen für weitere 30 Kinder getan. Es muss auch ein neuer bombensicherer Schutzraum gebaut werden, da auch Rishon Le Zion im vergangenen Sommer nicht vom Raketenbeschuss der Hamas verschont geblieben ist und man alles dafür tun muss, dass Kinder und Mitarbeiter sich in ihrer Tagesstätte immer sicher fühlen können. Wir nehmen die Aufgabe und Verpflichtung sehr ernst und werden unsere Aktivitäten deutschlandweit im diesen und nächsten Jahr gezielt diesem Vorhaben widmen. Diana Schnabel Entdecken Sie die Welt exklusiver Designideen für Boden, Decke und Wand: Seit 1977 & Hochzeitscouture > Ausstellung AbendBruckmühl > Ausstellung München für M onsieur & Madame Siemensstraße 15 Prinzregentenstraße 78 83052 Bruckmühl 81675 München Tel. +49 (0) 8062 906 81 +49 (0) 89 410 730 90 Sandgasse (am940 ParkhausTel. Hauptwache) bruckmuehl@terraemuro.de muenchen@terraemuro.de 60311 Frankfurt am Main Besuch aus Deutschland Tel. 069-28 10 52 Traunstein > Ausstellung Waging52 82 • Fax 069-28 > Ausstellung welcome@sioedam.de • www.sioedam.de Salzburger Straße 25 Kotzingerstrasse 4 83052 Waging am See 83278 Traunstein Tel. +49 (0) 8681 4776993 Tel. +49 (0) 8062 90 81 940 waging@terraemuro.de traunstein@terraemuro.de WIZO MAGAZIN 2015 www.terraemuro.de 27 51 14 Jahre Sushibar www.sushibar-muc.de FÜR DIE BESTEN * SUSHI DER STADT “Wir fangen da an, wo ander aufgeben...” *Feinschmecker Magazin 09-2004 Peter J. Guttmann Rechtsanwalt & Dipl. Betriebswirt Seidlstraße 27 80335 München ( Stiglmaierplatz) Telefon +49 89 5519677-0 Telefax +49 89 551967722 Web www.guttmann-office.de Mail anwalt@guttmann-office.de Leonardo Hotels München Ein gutes Gefühl in Hotels mit besonderem lokalen Bezug, eigenem regionalen Charakter und individueller Ansprache. www.vollmaier.de 8 x in München vertreten: Ob am Olympiapark, in der Innenstadt, in Giesing oder am Englischen Garten - so unterschiedlich die Lage, so vielfältig ist auch das Angebot der Leonardo Hotels. Massing 4 • 83352 Altenmarkt a.d. 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Doch auch über die Aufnahme der offiziellen diplomatischen Beziehungen wurde in Israel gestritten. Auch ich, das muss ich zugeben, habe als Studentin der Hebräischen Universität Jerusalem an einer Protest demonstration teilgenommen, denn bei meinem ersten Deutschland-Besuch 1964 wurde ich in einer Frankfurter Straßenbahn als „ Ausländerin“ beschimpft und war der Ansicht, dass sich in Deutschland nichts geändert hatte. Zum Glück hörte man auf mich und die Protestierenden nicht. Es gehört ja inzwischen beinahe zur Normalität, wenn man heute auf den Straßen Berlins und anderer deutscher Städte Hebräisch hört. Quelle: GPO 58 42 WIZO MAGAZIN 2015 T ERZIM Quelle: Botschaft des Staates Israel, Foto: Gregor Zielke David Ben Gurion mit Konrad Adenauer Die DDR, als angebliche Widersacherin des Faschismus, weigerte sich, ihrerseits die Juden als eigenständige Opfergruppe anzuerkennen, Israel, der „Marionette der USA“, einen Anteil zu zahlen, und unterstützte fortan und bis kurz vor ihrem Ende 1989 Israels Feinde. In der Bundesrepublik hingegen war 1952 bis 1966 in Köln eine israelische Handelsmission tätig, die Grundlage für die späteren bilateralen diplomatischen Beziehungen. Als der erste Botschafter Israels in der Bundesrepublik amtierte von 1965 bis 1969 Asher Ben-Natan. ABC KI THANK YOU R ND ME 2015 ist ein besonderes Jahr für die deutsch-israelischen Beziehungen, denn vor nunmehr 50 Jahren, am 25. Mai 1965, haben die Bundesrepublik Deutschland und der Staat Israel diplomatische Beziehungen aufgenommen. Um so kurz nach dem 2. Weltkrieg und der Shoah den unendlich tiefen Graben zwischen dem Land der Täter und dem Land der Opfer etwas einebnen zu können, bedurfte es von der deutschen Seite der Bereitschaft, die politische und moralische historische Verantwortung für die nationalsozialistischen Verbrechen zu übernehmen, zu welcher sich Bundeskanzler Konrad Adenauer 1951 bekannte. Vertieft wurde dies im Luxemburger Abkommen von 1952, das die Frage der sogenannten „Wiedergutmachung“ sowie der Rückerstattung von Vermögenswerten an die überlebenden Opfer und Flüchtlinge regelte. Den Verhandlungen zwischen dem jungen jüdischen Staat unter David Ben Gurion, der Jewish Claims Conference und der Bundesrepublik Deutschland widersetzten sich viele Israelis, die kein deutsches „Blutgeld“ akzeptieren wollten. Ä ENWE L RCH Nothing you do for children is ever wasted, Individuelle Zimmereinrichtungen für Kinder Jugendliche BRODT Aline & undJakob Zur Normalisierung der – nach wie vor einzigartigen – Beziehungen trugen Bemühungen einzelner Politiker und Persönlichkeiten in beiden Ländern bei, welche die geschichtliche Last als Verpflichtung auf der Grundlage der Wertegemeinschaft sahen. Seit 1957 kooperieren der Deutsche Gewerkschaftsbund und die israelische Histadrut miteinander, wozu auch der Jugendaustausch gehört. Der erste bundesrepublikanische Präsident Theodor Heuss besuchte schon 1960 halboffiziell Israel und wurde dort mit Ehren empfangen, im gleichen Jahr gründete Hellen Israel die WIZO Deutschland. Seit 1967 steht das im Andenken an ihn dank der Spenden aus Deutschland errichtete erste israelische Müttergenesungsheim der WIZO, ein Vorzeigeprojekt der deutschen WIZO-Sektion, in Herzliah hilfsbedürftigen israelischen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Hochwertige Möbel aus Massivholz in 2000 Farben www.brodtfoundation.org Handbemalt von Designern mit Märchenmotiven Stoffe, Tapeten, Accessoires, Geschenke Fachberatung des Innenarchitekten inklusive Bekleidung von 0 bis 14 Jahren 1966 erfolgte die Gründung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, weitere deutsch-israelische Vereinigungen folgten, gepaart mit immer enger werdenden politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Banden. Seit 2008 finden jährliche Regierungskonsultationen beider Staaten statt. Das Existenzrecht Israels in Sicherheit gehört zur deutschen Staatsräson und muss der Schuljugend vermittelt werden. Israel betrachtet die Bundesrepublik als engsten Verbündeten in der EU und Deutschland ist gegenwärtig das beliebteste Reiseziel vor allem der jungen Israelis. Als jedoch Bundeskanzlerin Angela Merkel 2008 in der Knesset eine Rede auf Deutsch hielt, klang es für manchen israelischen Parlamentarier immer noch befremdlich. Botschafter Hadas-Handelsman und Bundespräsident Gauck Der nunmehr 50-jährige enge und erfolgreiche gemeinsame Weg soll und muss weitergehen, auch und gerade angesichts des islamistischen Terrors und des Antisemitismus, welche die jüdischen Bürger Europas, aber eben nicht nur sie, zunehmend bedroht. Daher ist es unerlässlich, dass hierzulande wie im Rest Europas erkannt wird, dass die Sicherheit der jüdischen Bürger unverzichtbar für die Stabilität und das Wohlergehen der eigenen Gesellschaften ist. In diesem Sinne: herzlichen Glückwunsch, mazal tov und auf eine gute gemeinsame Zukunft! Elvira Grözinger Kaiserhofstraße 15, 60313 Frankfurt Telefon 069- 92 88 28 88 www.maerchenwelt-kinderzimmer.de Öffnungszeiten: Mo-Fr 10.00 - 19.00 Uhr, WIZO Sa 10.00MAGAZIN - 18.002015 Uhr 43 WIZO AKTUELL WIZO AKTUELL Eine Mutter sagt Danke ten wieder einmal unbeschwert mit Gleichaltrigen im Freien spielen. Während unseres dreiwöchigen Aufenthalts im Beith Heuss konnten wir Mütter aus Or Haner mit unseren Kindern eine „Normalität“ leben, die wir seit Jahren nicht mehr kannten. Wir fühlten uns sicher und beschützt, von Liebe und Wärme umgeben. Zuflucht im Theodor Heuss-Familientherapiezentrum Das Theodor Heuss-Familientherapiezentrum in Herzliah (25 km nördlich von Tel Aviv) wurde 1967 auf Wunsch des ersten Bundespräsidenten Prof. Theodor Heuss der WIZO übergeben. Tausende Frauen und Männer konnten seitdem Hilfe in diesem auf der Welt einzigartigen Projekt finden. Auch und gerade in Zeiten der Not wie im Gazakrieg 2014 fanden viele Familien aus dem Süden Israels hier Zuflucht vor dem täglichen Raketenbeschuss. Wir konnten uns von den durchlebten Schrecken erholen und neue Kräfte sammeln. Wir haben neue Freunde gewonnen, mit denen wir auch in Zukunft in Verbindung bleiben wollen. In der Hoffnung auf Frieden und Ruhe sind wir in unseren Kibbuz zurückgekehrt, aber Beith Heuss wird immer in unseren Herzen und Gedanken bleiben. Liebe WIZO, Liebe WIZO-‐Freunde, seit Tagen verfolgen wir alle die dramatischen Ereignisse in Israel. Jede Stunde gibt es neue Nachrichten, die uns betroffen machen! Wir wollen Sie informieren, wie die WIZO in dieser schweren Zeit sofort aktiv geworden ist. ! Die WIZO Deutschland ermöglichte den Bau bombensicherer Schutzräume in der YAD VASHEM-‐ Kindertagesstätte in BEER SHEVA. Die traurige Einweihung fand am Montag, den 7. Juli statt -‐ alle Kinder und Betreuer konnten sich nach dem RED ALERT (ZEWA ADOM) in Sicherheit bringen. ! Die WIZO öffnet ihre Jugenddörfer und Internate, auch jetzt in der Ferienzeit, um bei Evakuierungen Familien aus dem Süden aufnehmen zu können. ! „UNSER“ Theodor Heuss – Familientherapiezentrum (Beith Heuss) in Herzliah stellt ebenfalls ab sofort seine Räumlichkeiten zur Verfügung für alle, die Schutz suchen. ! Die WIZO betreibt eine „HOTLINE“ von 7.00 – 22.30 Uhr für Mütter und Väter, in der sie Hilfestellung erhalten zur Stressbewältigung und Angst. ! Die WIZO -‐ Kindertagesstätte im BARZILAI HOSPITAL in Ashkelon ist ab sofort 24 Stunden geöffnet, damit die Ärzte und das Pflegepersonal ihre Kinder versorgt wissen können, wenn sie in dieser SOS-‐Situation in der Klinik gebraucht werden. Dies sind nur einige Beispiele, um zu zeigen: DIE WIZO HILFT, WO SIE KANN! HELFEN SIE DER WIZO! vor nun mehr als acht Jahren an Sukkot (Laubhüttenfest), als der Beschuss mit KassamRaketen der Hamas begann, fielen 30 Geschosse auf Sderot und die Siedlungen rund um Gaza. Wir hatten gerade unser Festmahl in dem Haus meiner Eltern beendet und waren auf dem Nachhauseweg. Ich hatte schon vorher ein ungutes Gefühl und mich bei meinen Eltern beschwert, dass sie das Essen in der Sukka (die Laubhütte, die aus Anlass des Feiertags im Freien errichtet wird) servierten, statt im Haus. Während wir die Straße entlangliefen, begann der Sirenenalarm und wir konnten die Raketen in der Ferne hören. Mein kleiner Sohn saß im Kinderwagen. Beim vierten Einschlag erkannte ich, wie gefährlich nahe die Raketen kamen. Ich streifte meine hohen Schuhe ab und nahm das Kind auf den Arm. In Panik rief ich um Hilfe. Mein Mann Tal schaute verlegen und sagte, er schäme sich meinetwegen. Neben mir stand ein alter Mann, den mein Verhalten offensichtlich befremdete. Aber ich hörte nicht auf zu rufen, in der Hoffnung, jemand aus den umliegenden Häusern würde uns zu Hilfe eilen. Aber niemand kam. Alle waren in ihre Schutzbunker geflohen und hörten uns nicht, dann folgte ein heftiger Einschlag direkt neben mir. Mein Mann schrie, ich solle schneller rennen, doch ich verharrte im Schock mit meinem Kind im Arm und dem leeren Kinderwagen. Dann ließ ich den unvermittelt los und rannte, mein Kind fest an mich gedrückt, in die Garage eines der geschlossenen Häuser, Schutz suchend zwischen zwei Autos. Und wieder ertönte ein gewaltiger Knall, ich spürte, wie das Blut aus meinem Kopf wich, drückte meinen Sohn noch fester an mich 60 20 WIZO MAGAZIN 2015 und sah nur noch Rauch. Der alte Mann, der mich gerade noch nachsichtig belächelt hatte, lag blutüberströmt auf der Straße. Der Kinderwagen war in Stücke gerissen worden. Auf einmal kamen von überall Menschen, ein Rettungswagen hielt neben mir, die Sanitäter sahen mein Kind blutbefleckt an Armen und Beinen. Ich schaute an mir herab, meinem Sohn und mir war nichts geschehen. Aber mein Mann war schwer verletzt, das Blut an den Armen und Beinen unseres Sohnes stammte von ihm und er wurde schnellstens ins Krankenhaus gebracht. Die Rakete hatte alle umliegenden Häuser beschädigt. In den darauffolgenden Jahren wurde ich wegen der in Sderot erlittenen Traumata von zwei Psychologen behandelt. Heute leben wir im Kibbuz Or Haner. Wir haben zwei Kinder, Nehorai ist neun Jahre alt und Shira viereinhalb. Früher hatte ich als Verkaufsdirektorin in einem Unternehmen im Süden Sderots gearbeitet. Während sich die Sicherheitslage zusehends verschlechterte und die Sirenen immer wieder „Roten Alarm“ schrillten, steigerten sich meine Ängste und ich litt unter Panikattacken. Ich konnte nicht arbeiten, ich erlaubte meinen Kindern nicht, draußen zu spielen, ich schlief nachts bei ihnen, und wenn wieder einmal die Sirenen ertönten, musste mein neunjähriger Sohn mich trösten und beruhigen. Als die Militäraktion „Protektive Edge” im Sommer 2014 begann, errichtete die Armee Zeltlager um unseren Kibbuz. Der endlose Raketenbeschuss, die ständigen Sirenen des „Red-Alert-Alarms“ und die Bombardierung Gazas durch unsere Streitkräfte hatten zur Folge, dass meine Panik von Tag zu Tag wuchs. Ich hatte Glück, als in unserem Krisenzentrum vorgeschlagen wurde, dass wir einige Tage zur Erholung ins Familientherapiezentrum der WIZO, Beith Heuss, nach Herzliah fahren sollten. Für mich waren die Tage dort ein Geschenk, ja eine Erlösung. Endlich konnten wir zur Ruhe kommen. Die Herzlichkeit, mit der uns die Mitarbeiter empfangen haben, war unbeschreiblich. Unsere Kinder konn- Bislang hatte ich keine Vorstellung davon, was die WIZO in Israel leistet, und ich möchte mich aus tiefstem Herzen für euren großartigen Einsatz bedanken. Ein großer Dank auch an die WIZO-Freundinnen in Deutschland, durch deren Engagement es so ein Zentrum wie Beith Heuss gibt. Odelia Wanger Kibbuz Or Haner RANGE ROVER EVOQUE EVOQUE YOUR LIFE! 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Wer andere glücklich macht, wird glücklich.” André Gide Dr. Richard & Lilian Steinberg Jonas & Vera Szackamer Anlässlich ihrer Hochzeit haben Dr. Irving und Simone Weissmann ihre Gäste gebeten, anstatt Geschenke, der WIZO eine Spende zukommen zu lassen. Vivian Schenavsky feierte einen runden Geburtstag. Es wurde großzügig für WIZO gespendet. Ihre Tochter Elise folgte ihrem Beispiel. Auch Bernhard und Florence Melcer verzichteten auf Geschenke und nahmen ihre Feier zum Anlass um für Spenden für WIZO zu bitten. Den großzügigen Gastgebern vielen Dank und Mazal – Tov! Wir wünschen Vivi & Vicki und allen Kindern Mazal Tov zum Schulanfang! WIR DANKEN DER WIZO GUTES TUN ZU KÖNNEN! BEATRICE JESSNER Dr. med. C. Citronenbaum Facharzt für Hautkrankheiten Dr. med. G. Menzel Fachärztin für Innere Medizin hausärztliche und internistische Versorgung Präventions- und Vorsorgeuntersuchungen OP-Vorbereitung Ernährungsberatung Reisemedizinische Beratung und Impfung Tauchuntersuchung Prinzregentenstraße 79 81675 München Tel.: 089-478187 www.dr-menzel Dr. R. Steinberg Hanna Domanski Zahnärzte Müllerstr. 27 80469 München Tel.: 089-2609541 Fax: 089-2609542 steinberg-domanski@arcor.de Mögen die Projekte der WIZO von Glück und Erfolg begleitet sein. Geibelstraße 10 81679 München Tel. (089) 4704415 www.dalmatiner-grill.de Wir danken der WIZO für ihre wunderbare Arbeit und unterschtützen sie gerne Pasinger Bahnhofsplatz 4 81241 München Tel.: 089-880828 Fax: 089-8204181 wir bringen ihnen den genuss, der nach thailand entführt, gerne auch nach hause. Dr. med. Golda Schörken Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin Hausbesuche Fraasstr. 17 80638 München Tel.: 089 16783636 Fax.: 089 16783637 drgoldi@freenet.de Dr. med. dent. A. Fuchs Zahnarzt MEMBER OF THE AMERICAN AND INTERNATIONAL ACADEMY OF PERIODONTOLOGY MEMBER OF THE AMERICAN ACADEMY OF COSMETIC DENTISTRY Leopoldstr. 25 80802 München Tel.: 089-334251 Fax: 089-334256 www.leo25.de praxis@leo25.de am viktualienmarkt ~ sebastiansplatz 8 ~ t 089.66063613 in schwabing ~ hohenzollernplatz 1 ~ t 089.32199106 jeweils mit großer sonnenterrasse www.yum 2 take.com unser fleisch beziehen wir ausschließlich aus ökologischer tierhaltung SHANA TOVA Das ganzes Team wünscht WIZO weiterhin viel Glück und Erfolg Dr. med. stom. Madalina Dordea Geprüfte Expertin der Implantologie(DGOI) Dipl. Intl. Congr. of Oral Implantologists(ICOI) Tegernseer Platz 5 D - 81541 München Tel.: +49(89) 30 90 88 70 Fax.: +49(89) 30 90 88 729 www.tp5.de info@tp5.de HONIGSÜSSE REISEPREISE 1 WOCHE TEL AVIV BOUTIQUEHOTEL ARTPLUS *** Sehr beliebt, zentral gelegen Inkl. Flug mit EL AL ab/bis München 7 ÜF im Doppelzimmer p.P. ab 645 € 7 TAGE FLUG & MIETWAGEN ISRAEL Inkl. 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