Liebe Freundinnen und Freunde des Hauses Tocotronic, Liebe
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Liebe Freundinnen und Freunde des Hauses Tocotronic, Liebe
Liebe Freundinnen und Freunde des Hauses Tocotronic, Liebe Hörerinnen und Hörer, nachdem wir anno 2010 unsere Berlin-Trilogie, bestehend aus »Pure Vernunft darf niemals siegen«, »Kapitulation« sowie »Schall und Wahn« für beendet erklärt und überdies landauf, landab konzertiert hatten, riefen wir für 2011 den Sabbat aus. Kurzum: Wir verschwanden von der Bildfläche und verkrümelten uns. In aller Stille und unter dem Deckmantel des Müßiggangs sammelten wir jedoch bereits frühzeitig Ideen, Skizzen, Strukturen und Spuren für neue Lieder. Im Sommer 2011 reifte bei uns und unserem langjährigen Freund und Produzenten Moses Schneider der Plan für ein Album unter völlig veränderten Vorzeichen. Moses Schneider hatte in Erfahrung gebracht, dass sich das, im ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin ansässige, »Candy Bomber Studio« im Besitz einer analogen Telefunken-T9-Vier-Spur-Tonbandmaschine aus dem Jahr 1958 befände. War es das erklärte Ziel der Berlin-Trilogie, den Minimalismus, die destruktive Rohheit der Tocotronischen Spielweise und alle erdenklichen Saalschlachten zum Schallen zu bringen, schwebte uns angesichts dieser Entdeckung eine andere, ungleich artifiziellere Soundarchitektur vor: Wir wollten ein Album mit einer Technik aufnehmen, die zuletzt in den späten sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zum Einsatz kam und fanden in dem Toningenieur und Candy-Bomber-Betreiber Ingo Krauss einen kongenialen Partner für die Umsetzung unserer Visionen. So checkten wir im Juni 2012 im Flughafen ein und hoben ab. Die Bandmaschine glühte, die Vorverstärker summten und das Mischpult vibrierte. Als erklärter Dub-Reggae-Fan konnte Ingo Krauss unsere und Moses Schneiders Vorstellungen einer Klangästhetik, die maßgeblich von Hall und Echo, von Verwaschungen und Unschärfen definiert war, glänzend nachvollziehen und in nur 10 Tagen waren wir in der Lage, 17 Lieder aufzunehmen. Unser langjähriger Komplize, der schwedische Meistermixer Michael Ilbert, verhalf darüber hinaus unseren Kompositionen zu noch mehr Eleganz und Glamour. Zuletzt gesellten sich neue und alte WeggefährtInnen zu uns: Aus New York kam die Theremin-Virtuosin Dorit Chrysler, aus Hamburg das verrückte Paar von JaKönigJa, Ebba Durstewitz und Jakobus Siebels mit wunderbaren Bläserarrangements und in Berlin sangen unsere ewig jungen Freundinnen Julia Wilton und Michaela Meise. Ben Lauber (Apparat-Band) war für die exotischeren Instrumente zuständig. Im Zuge dieser sehr heiteren Produktion öffneten sich für uns sprichwörtlich stetig neue Räume und wir waren am Ende in der glücklichen Lage, ein neues Kapitel in unserer zwanzigjährigen Geschichte aufschlagen zu können. Dabei ist es sicherlich kein Zufall, dass die beträchtliche Anzahl der Lieder unseres neuen Albums der des Doppelalbums K.O.O.K. aus dem Jahr 1999 entspricht, das seinerseits und -zeit für uns eine Schwelle im eigenen Kosmos markierte. Die 17 Lieder handeln, grob vereinfacht, von zwei miteinander verschränkten Themenkomplexen. Sie handeln von Körpern und Befreiung. Die Literaturwissenschaftlerin Hélène Cixious hat einmal gesagt, dass Schreiben eine Höllenfahrt sei und der Einstieg dazu der eigene Körper. Sie hatte recht, denn wir existieren nicht alleine, sondern sind an ein Wesen gefesselt, von dem uns Abgründe trennen und dem wir uns kaum verständlich machen können: unseren Körper. Aber vielleicht liegt in dieser Fremdheit, in diesem Eindringen in den Untergrund, in dieser Höllenfahrt, deren Einstieg der Körper ist, auch die Möglichkeit einer Emanzipation von uns selbst. Obwohl unsere 17 neuen Lieder durch immer wiederkehrende Begriffe miteinander verbunden sind, bilden sie keine Erzählung, sie gleichen in der Sammlung eher einem Protokoll. Doch vielleicht können wir, und sie, liebe Hörerinnen und Hörer, davon lernen, wie wir leben wollen. Viel Spaß! Ihre Tocotronic Biographie & Diskographie 1993/94 Der aus dem Badischen nach Hamburg gezogene Sänger und Gitarrist Dirk von Lowtzow lernt an der Uni die Punk-Musiker Jan Müller (Bass) und Arne Zank (Schlagzeug) kennen. Sie gründen die Band Tocotronic, benannt nach einem Gameboy-Vorläufer, und geben schon bald ihr erstes Konzert in einem Eimsbütteler ProberaumBunker. Dort nehmen Tocotronic auch im kompromißlosen LP/CD Nach der verlorenen Zeit 7” You Are Quite Cool 7” Freiburg Live 7” Split mit Chokebore 12”/ MCD Die Welt kann mich nicht mehr verstehen LP/CD/MC Wir kommen um uns zu beschweren 7” Split mit Christoph de Babalon Zweispur-Verfahren (vulgo: Kassettenrekorder) ihre Debütsingle auf, noch 1993 veröffentlicht als Seven-Inch auf dem eigenen Label ROCK-O-TRONIC records. Die Hamburger Musikszene wird schnell aufmerksam auf diese Newcomer, die zwischen Punk und Grunge, Wut und Melancholie einen ganz eigenen Sound haben. Hauswand-taugliche Slogans in deutscher Sprache, ein SlackerStil aus Trainingsjacken und engen Werbe-T-Shirts, sowie vorbildliche Höflichkeit auf der Bühne steigern die Begeisterung. Blumfeld nehmen Tocotronic mit auf Tour, und das Plattenlabel L’Age D’Or möchte ein Album. 7” Meine Freundin und ihr Freund 1995/96 Zwei, drei Tage Aufnehmen, zwei Tage Mischen im Hamburger Soundgarden-Studio – und fertig ist das Album: »Digital ist besser« erscheint im Februar 1995, einzigartig von der Polaroid-Optik des Covers über den rauen Klang bis zu den Songs natürlich, darunter welche wie »Drüben auf dem Hügel«, »Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein« oder »Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk«, die längst zu Klassikern der Popmusik in Deutschland geworden sind – und so fehlt »Digital ist besser« heute in kaum einer der einschlägigen Bestenlisten. Tocotronic ruhen sich nicht aus auf den Lorbeeren für ihr Debütalbum, sondern führen das Prinzip »Platten 1997/98 Das in Frankreich mit Produzent Hans Platzgumer aufgenommene Album »Es ist egal, aber« erscheint im Juli 1997. Es ist Höhe- und Endpunkt der ersten Phase des tocotronischen Schaffens. Einerseits zählen Lieder wie der Foucault-inspirierte Protestsong »Sie wollen uns erzählen« oder das herbstliche »Dieses Jahr« zu den Höhepunkten im Werk, andererseits spüren Tocotronic, dass sie sich an der Schwelle zur Selbstwiederholung befinden. Lieder, die von der Band als Ausdruck verschrobener Privatstyles empfunden wurden, wurden vom Publikum als Identifikationsfolie genommen, als Ausdruck eines Lebensgefühls einer Generation gar – von außen betrachtet kann eine Popband kaum mehr erreichen, doch für eine Band, die sich so oft Verweigerung auf die Fahnen geschrieben hatte, ist es eine schwierige Situation. »Das war eine Zeit, in der wir als Band auf der Kippe standen«, sagen sie im Nachhinein, krasser noch: »Man denkt sich: Ich bin nicht euer Seitenscheitel-Trainingsjacken-Typ auf Lebenszeit«. Fern von allen Vereinnahmungssorgen touren Tocotronic 1998 mit der befreundeten Band Fuck durch die USA und ziehen sich im Herbst für vier Wochen nach Frankreich ins Studio zurück. 12”/ MCD Sie wollen uns erzählen LP/CD Es ist egal, aber machen wie Tagebuch schreiben« ein und veröffentlichen schon im Sommer 1995 die Mini-LP »Nach der verlorenen Zeit« mit den schwer umstrittenen Songs »Ich bin neu in der Hamburger Schule«, »Es ist einfach Rockmusik« und »Michael Ende, Du hast mein Leben zerstört«. Und nur ein Jahr nach den Aufnahmen zu »Digital ist besser« sind Tocotronic schon wieder im Studio, nehmen das Album »Wir kommen um uns zu beschweren« auf und 12”/ MCD Dieses Jahr 7” Split mit Fuck Songbook Noten 1 Videocompilation, VHS Tocotronics (nur Export) The Hamburg Years CD 1999-2001 haben damit innerhalb von zwölf Monaten 43 Lieder Das Ergebnis des längeren Nachdenkens und Aufnehmens auf Band gebracht. »Wir kommen um uns zu beschweren« ist das Album »K.O.O.K.«, im Juni 1999 durch die etwas erscheint im April 1996 in Zusammenarbeit mit Motor irreführende Zitat-Rocksingle »Let There Be Rock« Music und ist die erste Tocotronic-Platte in den Charts, angekündigt. »K.O.O.K.« ist ein ziemlicher Brocken, die auch das Video zu der punkpoppigen Entfremdungshymne Songs dürfen ausfasern, lange Gitarrenschleifen treffen »Die Welt kann mich nicht mehr verstehen« ist öfters auf den Musikkanälen zu sehen. Einer davon, Viva, meint es gut und will zur Popkomm 1996 einen Award verleihen, doch Tocotronic lehnen den Preis in der Kategorie »Jung, deutsch und auf dem Weg nach oben« ab mit der Begründung, weder Jugend noch Nationalität seien ein Grund zum Stolz. 12” Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein LP/CD Digital ist besser auf Texte, die bildhafter und verrätselter als bisher gestaltet sind. Tocotronic haben damit begonnen, sich neu zu erfinden. Das gewachsene Interesse der Tocotronic-Bandmitglieder an elektronischer Musik führt zu der Idee, eine Remixplatte zu »K.O.O.K.« nachzuliefern, »K.O.O.K. Variationen«, die im Juli 2000 erscheint und mit »Freiburg Version 3.0« von Console einen echten Hit umfasst. Ab Mitte 2000 gehen Tocotronic in Tobias Levins Studio Electric Avenue ein und aus – für anderthalb Jahre, wie sich zeigen wird. Bei den vereinzelten Liveauftritten ist als Keyboarder und zweiter Gitarrist nun Rick McPhail dabei – die ausgefeilteren Arrangements von »K.O.O.K.« ließen 12”/ MCD Aber hier leben, nein danke DoLP/CD Pure Vernunft darf niemals siegen 12”/ MCD Gegen den Strich 12”/ MCD Pure Vernunft darf niemals siegen sich in Triobesetzung nicht mehr angemessen spielen. 12”/ MCD Let There Be Rock DoLP/CD K.O.O.K. CD (nur Export) K.O.O.K. Englisch 12”/ MCD Jackpot 12”/ MCD Freiburg V 3.0 DoCD Variationen EP 1-12” Variationen EP 2-12” Variationen 2002-2004 Die anderthalb Jahre in Tobias Levins Studio, in »workDoCD/CD Best of Tocotronic 2007-2009 Tocotronic unterschreiben bei Universal Music und veröffentlichen dort im Juni 2007 das achte Studioalbum namens »Kapitulation«. Aufgenommen wurde es, wie schon »Pure Vernunft«, zusammen mit dem Produzenten Moses Schneider in Berlin. »Kapitulation« klingt, als seien Tocotronic durch all die Jahre der Abgrenzung gegangen, um nun von einem anderen Stand aus frühere musikalische Aufgaben neu anzugehen. Musik, Haltung und Texte haben einen enormen öffentlichen Widerhall. Der Spiegel, um nur eine begeisterte shop-artiger Situation«, haben sich gelohnt, wie das 2002 Kritik zu nennen, hält »Kapitulation« für »das vielleicht erscheinende Album »Tocotronic« zeigt. Ganz in weiß wichtigste, bemerkenswerteste deutschsprachige Popgehalten, verlässt es die Soundästhetik des Indie-Rock Album der vergangenen Jahre« Ein Song wie »Mein und klingt nach großem Pop-Entwurf. Dirks Texte speisen sich aus einer ganz eigenen Metaphorik aus Fantasy, Märchen, Politischem und ganz einfachen Worten. »Tocotronic« erschließt der Band Hörerkreise, die mit den charmanten Dilettanten von einst nichts hätten anfangen mögen. Im Frühjahr 2004 erscheint zum zehnjährigen Bandbestehen die DVD/CD »10th Anniversary« mit B-Seiten, Raritäten, Musikvideos und seltenen Filmdokumenten. 12”/ MCD This Boy Is Tocotronic DoLP/CD Tocotronic 12”/ MCD Hi Freaks 1 12”/ MCD Hi Freaks 2 DVD+CD 10th Anniversary 2004-2006 2004 nehmen Tocotronic in nur neun Tagen im Berliner Ruin« erweist sich angesichts der Finanzkrise als geradezu prophetisch. Auf der Tour zum Album wandeln sich die Songs von »Kapitulation«, werden freier, ufern aus. Ein Zwischenstand dieser Veränderung ist dokumentiert auf dem Album »Kapitulation Live«, das im Januar 2008 erscheint. In der Reihe »Pop Portrait« des Labels PIAS erscheint im Oktober 2008 eine von der Band ausgewählte Zusammenstellung von Songs anderer Interpreten, die Tocotronic geprägt haben. Die Bandgeschichte lässt sich inzwischen in einer historisch-kritischen Edition nachvollziehen: 2008 und 2009 erscheinen die ersten sechs Studioalben mit Bonustracks und erhellenden Essays als Wiederveröffentlichungen bei Rock-O-Tronic records. 7” Sag alles ab MCD Kapitulation CD, CD Limited + DVD, DoLP Kapitulation Mamasweed-Studio mit Moses Schneider als Produzenten das Album »Pure Vernunft darf niemals siegen« auf, das im Januar 2005 bei L’Age D’Or erscheint. Bei den Aufnahmen ist erstmals als volles Bandmitglied und zweiter Gitarrist Rick McPhail beteiligt. »Pure Vernunft darf niemals siegen« wird von der Band als das »Dogma-Album« MCD Imitationen CD, DoLP Kapitulation Live Download Mein Ruin 7” Für immer jung bezeichnet, weil es in ganz trockenem Sound überwiegend 2010-2012 live eingespielt wurde – ganz im Gegensatz zur Opulenz des »weißen Albums«. Die Texte sind poetischer denn je, die Regeln der Physik und des gesunden Menschenverstands werden lustvoll gebrochen. Nach ausgiebiger Tournee im Frühjahr und Herbst, sowie Festivalauftritten im Sommer erscheint dann am 18. November 2005 »The Best Of Tocotronic« mit 22 Stücken und als Limited Edition mit einer zusätzlichen CD voller Raritäten. Es wird das letzte Tocotronic-Album für die Plattenfirma Lado, deren drohende Insolvenz letztendlich dazu führt, dass sich Tocotronic und Lado trennen. Wieder mit Moses Schneider, wieder im Chez Chèrie Studio nehmen Tocotronic den Abschluss ihrer Berlin-Trilogie auf, das Album »Schall & Wahn«, das im Januar 2010 erscheint. Die zwölf Songs sind diesmal in den Texten narrativer gehalten, weniger parolenartig – und wenn doch einmal eine Parole kommt, so lautet sie »Im Zweifel für den Zweifel« und stellt sich selbst in Zweifel (Im Video dazu ist die unzweifelhaft großartige Ingrid Caven zu sehen). Dem erzählerischen roten Faden von Liebe, Schuld und Verbrechen stellen sich in der Musik Arrangements, so ausgefeilt wie seit dem »weißen Album« nicht mehr. Achtminütige Epen, Streicher fern von Biographie & Diskographie und Beach-Boys-Platten auf ihren psychedelischen Pophandelsüblichen Rock-mit-Streichern-Klischees, BläserAppeal hin geprüft; Godards Studie »One Plus One« Schönheit. Räume werden geöffnet, Diversität zugelassen, Kontrollverlust erlaubt. Ein Album über Musik: So muss das klingen. »Schall & Wahn« steigt direkt auf Platz eins in die darüber, wie eine Rockband musiziert, bestaunt; das Verhallen und Verwischen der Shoegazing-Bands analysiert. Man kann das alles hören, da und dort, in einem sehr unrockigen, konzentrierten Klangbild, mit ausgefeilt deutschen Albumcharts ein; das erste Mal, dass Tocotronic solch luftige Höhen erklommen haben. Belohnung für eine Band, die sich inzwischen in erstaunlich vielen gesellschaftlichen Feldern zuhause fühlen kann. Symptomatisch vielleicht diese Vorkommnisse aus dem Jahr produziertem Gesang und einem Schlagzeug in Mono. Schon von der ersten Single an haben sich Tocotronic für Soundästhetik interessiert; dieses Interesse findet jetzt einen faszinierenden Höhepunkt. »Wie wir leben wollen« erscheint am 25.01.2013 bei 2010: Zwischen den Auftritten bei Rock am Ring und Rock Universal Music. im Park machen Tocotronic noch einen kleinen Zwischenstopp für ein Konzert bei der Ernst-Bloch-Gesellschaft in Ludwigshafen. Vom »Prinzip Hoffnung« nach Entenhausen: Zur besonderen Freude des Entenhausen Anhängers Jan werden Tocotronic im Lustigen Taschenbuch interviewt und als »Monotronic« in einer Donald-Duck-Geschichte verewigt. »Eine erfreuliche Angelegenheit«, sei die ganze Zeit mit dem Album »Schall und Wahn« gewesen, findet Dirk: »Keine Unbill, die sich uns in den Weg gestellt hätte.« Guter Dinge verabschieden sich Tocotronic somit Ende 2010 in ein Sabbatjahr ohne Bandaktivitäten. Anfang 2012 treffen sich die vier Musiker im Proberaum wieder, um an Arrangements für die neuen Songs zu feilen, die Dirk in der Zwischenzeit geschrieben hatte und denen sich die Band zusammen mit Produzent Moses Schneider bereits in einer Vorproduktion in Berlin angenähert hatte. Gute Vorbereitung ist unerlässlich, denn die Aufnahmen werden nach alter Väter Sitte auf einer TelefunkenVierspur-Bandmaschine gespeichert, die Sorte Equipment, mit dem schon die Beatles ihre Aufnahmen machten. Bedient wird es von Ingo Krauss im Candy-Bomber-Studio im Berlin-Tempelhofer Flughafengebäude; erneut produziert Moses Schneider die 17 Lieder, die das zehnte Album in der zwanzigjährigen Bandgeschichte bilden: »Wie wir leben wollen«. Mit vereinzelten Festivalauftritten gewöhnen sich Tocotronic im Sommer 2012 wieder an die Luft der Öffentlichkeit. 7”/12” Mach es nicht selbst CD, CD Limited, DoLP Schall und Wahn 12” Im Zweifel für den Zweifel 7” Die Folter endet nie JETZT »Wie wir leben wollen« – das ist von der Band ganz dezidiert nicht als Fragesatz formuliert. Sondern so gemeint, dass man von Kunst unter Umständen lernen kann, wie man leben will – und vielleicht ist sie dadurch auch politisch. Sehr oft standen Tocotronic für Verneinung – diesmal gibt es Antworten auf die Frage: Wie wollen wir es denn? Dass die sich nicht in simple Ratschlagsformeln fassen lassen, versteht sich ja von selbst. Vor den Aufnahmen zu diesem Album wurden Beatles-