Heft 3/06 - Bundesverband Praktizierender Tierärzte eV
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Heft 3/06 - Bundesverband Praktizierender Tierärzte eV
1 An die prakt. Tierärzte in Bayern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, im Saarland und Thüringen 2 Editorial 3 14 17 18 19 29 32 33 34 35 36 37 38 39 44 45 46 47 49 50 52 53 53 54 55 58 60 61 62 63 Kennen sie es schon? Das „3 Säulen Modell“ Jahresevent – Versuch einer Nachlese Wir gratulieren Schreiben BMELV Blauzungen-Krankheit in NRW Traumberuf Tierärztin Meldepflicht Futtermittelbetriebe Fischfortbildung Bestandsbetreuung – Bestätigungen Aus den Landesverbänden Baden Württemberg Aufruf zur Mitgliedschaft Neue Impfstoffverordnung 125-jähriges Jubiläum VAT 30 Jahre Badisch-Elsässische Tierärztevereinigung PetVet Kleintiertagung Rheinland-Pfalz Bericht von der Mitgliederversammlung Gammelfleisch Blauzungen-Krankheit, Gefährdungsgebiet Blauzungen-Krankheit, Einzelfalldokumentation Saarland Einladung zur Mitgliederversammlung Einladung zum Seminar Wadgassen Fragebogen Babesiose TierimpfstoffVO Blauzungen-Krankheit Tierärztl. Seniorenvereinigung Thüringen: diesmal kein Beitrag Bundesverband und Industrie Einladung zu Seminaren Patellaluxation bpt-Kongress 2006, Vorschau Nürnberg Weltschweinekongress Neue Geschäftsführung bei Albrecht BFT-Stellungnahme Gentechnik Impressum 2 Editorial Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Jahrestreffen, Mitgliederversammlung, Event – was wir als bpt Bayern am ersten Juliwochenende 2006 in Ingolstadt versucht haben, war für ein standespolitisches Ereignis eine spektakuläre Erfahrung. In Vorbereitung des „Arbeitskreises 5“ des Deutschen Tierärztetages stellten zwei Kolleginnen (siehe Heft Seite 29) ihre Studien und Berufskarrieren vor. Dabei ließen sie auch tiefe Einblicke in ihr privates Umfeld zu. Wir Männer stellten uns die Frage, ob wir diese zusätzlichen Erschwernisse ertragen, oder doch vielleicht das Berufsziel Tierarzt an den berühmten Nagel gehängt hätten? Auf jeden Fall lieferten uns die beiden genügend Stoff und Inspiration für den Deutschen Tierärztetag vom 18. bis 20. Oktober in Baden Baden zum Thema: „Arbeitsmarkt, Praxisstrukturen, Arbeitszeitmodelle“. Internationales Flair verschaffte uns die Anwesenheit des Kammerpräsidenten von Tschechien, Dr. Jan Bernardy und seines österreichischen Amtskollegen Dr. Helmut Wurzer. Österreich als besseres Deutschland? Die Frage drängte sich beim Vergleich der berufsständischen Organisationen auf. Keine Verbände mehr, dafür eine Kammer, die die Interessen aller Berufssparten geballt vertritt – ein verlockender Gedanke. Natürlich sind dafür intensive Gespräche hinter den Kulissen nötig. Ein Konsens, der daraus hervorgeht, und die volle Unterstützung aller Tierärzte findet, ist ungleich leichter anderen Interessensgruppen gegenüber zu vertreten als einzelne, miteinander konkurrierende Interessen der zersplitterten Berufsgruppen. Beste Kontakte des bpt Bayern zur Verwaltungsebene der EU – dafür stand der Besuch von Dr. Karin Kraus, Principal Administrator European Commission Enterprise and Industry DirectorateGeneral Directorate Consumer goods; Unit F2 - Pharmaceuticals. Das nächste Experiment, einen Theologen und Philosophen über das Thema Solidarität innerhalb unseres Berufstandes referieren zu lassen, war der intellektuelle Höhepunkt des Treffens. Selten habe ich Tierärzte während einer Veranstaltung so konzentriert gesehen, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Das Fazit aller Zuhörer war geprägt von tiefer Betroffenheit und dem Wunsch, sich dieser Reflexion über Beruf und Berufsumfeld öfters zu stellen. Leider hat sich noch keine Möglichkeit gefunden, den Vortrag von Professor Rohrhirsch in geeigneter Weise zu publizieren. Er hat sicher einen größeren Rahmen verdient als unser Mitteilungsblatt. Auch das Wetter hatte ein Einsehen mit unserem Fest und so konnten wir am Nachmittag das Outdoor-Programm zusammen mit unseren Partnern und Kindern in vollen Zügen genießen. Ziel der ganzen Veranstaltung war es, die praktizierenden Tierärzte Bayerns in intellektuell anspruchvollem und gesellschaftlich lockerem Rahmen zusammen zu führen und für die gemeinsame Sache zu motivieren. Viele Teilnehmer des 1. Juli in Ingolstadt sind auch Delegierte (ordentliche oder außerordentliche) beim Tierärztetag in Baden Baden. Dort sollte es gelingen, 3 sich im Organisationsrahmen der Bundestierärztekammer in fairer Partnerschaft auseinander zu setzen und Visionen zu entwickeln die für die jungen Kolleginnen, um ihnen Perspektiven aufzeigen, an denen sie sich orientieren können. Gedanken von Solidarität und beruflichem Enthusiasmus nach Baden Baden tragen. Bis dorthin wenig Stress und schöne Herbsttage Rupert Ebner Der bpt Bayern will ein aktiver Teil der deutschen Tierärzteschaft sein und die Kennen Sie es schon? „Das 3 Säulenmodel“ In einem Statement vom 07.09.2006 stellt Jochen Götz fest, dass das vom bpt und DBV gemeinsam erarbeitete 3 Säulen-Modell von Ihm als Diskussionsgrundlage für eine rechtssichere Flexibilisierung des §56a des geltenden AMG betrachtet wird. Um allen Lesern unseres Heftes die Möglichkeit zu geben, das 3 Säulen-Modell kennen zu lernen und an dieser Diskussion teilzunehmen veröffentlichen wir hier den Originaltext, so wie er am 6.Juni 2006 von bpt und DBV gemeinsam im BMELV vorgestellt wurde: 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Als Reaktion auf dieses Papier schrieb der Staatssekretär im BMELV, Herr Lindemann, folgenden Brief an den DBV, den wir hier mit seinem Einverständnis veröffentlichen. 13 14 Der etwas andere Jahresevent 2006 Versuch einer Nachlese Wir hatten uns viel vorgenommen, unsere Jahresversammlung sollte sich angenehm von den üblichen Veranstaltungen abheben. Wir wollten diesmal nicht das tiermedizinische Fachwissen mehren, sondern die anderen Aspekte des tierarzt-täglichen Lebens beleuchten und interessante und informative Betrachtungen von verschiedenen Seiten anbieten. Auditorium Im Programm der Delegiertenversammlung war wie meist die letzten Jahre ein Hauptthema das AMG. Es kam diesmal allerdings zu fruchtbaren Ansätzen und es wurde vereinbart sich nach den Ferien noch einmal im kleineren Kreise mit allen Fachrichtungen zu treffen, um für uns Bayern einen für alle tragbaren Kompromiss zu erarbeiten. Im Anschluss daran referierten Dr. Gabi Götz, Waldkirchen und Dr. Verena Schuster, Grönenbach über Ihre Erfahrungen zum Thema „Tierärztin im Spannungsfeld zwischen Praxis und Familie“. (Hierzu schrieb Frau Dr. Hammerl einen eigenen Bericht, den wir ebenfalls in diesem Heft zum Abdruck bringen.) 15 Frau Dr. Karin Kraus Dr. Jan Bernardy Nach den Regularien und dem Begrüßen der Gäste, Dr. Karin Kraus, Principal Administrator European Commission Enterprise and Industry Directorate-General Directorate Consumer goods; Unit F2 - Pharmaceuticals, Dr. Jan Bernardy, Kammerpräsident Tschechien, Prof. Dr. Theodor Mantel, Präsident der BLTK, Dr. Wolfgang Ullrich, 1.Vorsitzender des BBT Landesverbandes Bayern, Dr. Burkhard Wendland, 1. Vorsitzender FKG, Dr. Helmut Wurzer, Kammerpräsident, Österreich, stellten die Kollegen aus Tschechien und Österreich in kurzen Zügen die tierärztlichen Organisationen ihre Heimatländer vor. Dann begannen die Fachvorträge rund um die Praxis. • Dipl. Ing. Stefan Thiele, von „Compliance Consulting“ sprach über Marktpotentiale und in kurzweiliger Form über die Auswirkungen von Preiserhöhungen und Preisdumping auf das reale Einkommen des Praxisinhabers. • Dr. med.vet. Wolfgang Matzner von der „VetKom GmbH“ referierte über Kundenbindung im Praxisalltag ?gestern heute und morgen. Dazwischen stärkte man sich bei einem kurzem Mittagessen am Buffet. Dr. Helmut Wurzer Dr. Theol.habil. Ferdinand Rohrhirsch • Dr. Theol.habil. Ferdinand Rohrhirsch apl. Prof. f. Philosophie der kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt gab einen interessanten Exkurs über „Solidarisches Handeln in einer Gemeinschaft von Konkurrenten“, der manchen zu intensivem Nachdenken anregte. Nach kurzer intensiver Diskussion wurden gegen 15 Uhr die Teilnehmer nebst Ihren Familien per Omnibus auf das Pioniergelände der BW transferiert, wo ein gastliches Zelt mit reichlich Speis und Trank auf die Gäste wartete. 16 Partyzelt im Quadgelände Frau Ullrich Hier gab es ausreichend Gelegenheit sich in entspannter Atmosphäre bei einem guten Glas Bier oder Wein zu unterhalten, gut zu Speisen oder mit einem der bereitstehenden Quads das Gelände zu erkunden – dies war vor allem für die meisten der mitgenommenen Kinder und Das auf Großbildschirm angebotene Fußballspiel der Weltmeisterschaft fand dagegen eher nur am Rande Beachtung. Viel lieber wurde die Gelegenheit zu intensiven Gesprächen genutzt, was sich in der ungezwungenen ja fast privaten Atmosphäre der Veranstaltung eindeutig anbot. Besonders unsere Gäste aus den Nachbarländern Tschechien und Österreich waren dabei begehrte Gesprächspartner. Fazit: Es war ein Tag, der den Teilnehmern sicher als eine der gelungensten Veranstaltungen seiner Art im Gedächtnis bleiben wird. Sowohl die Vorträge des Vormittags, wie auch der FamilienNachmittag sind es wert wiederholt zu werden. Es wäre nur zu wünschen, dass vor allem mehr Kolleginnen und Kollegen die Gelegenheit nutzen, solche Angebote, die einen ein wenig über den rein fachlich-tiermedizinischen Tellerrand schauen lassen, auch wahrzunehmen. Kids and Quads Jugendlichen die Sensation – manche wollten gar nicht mehr davon absteigen. Aber auch die Erwachsenen waren von diesen Fahrgeräten begeistert und selbst die Ehefrauen unserer Ehrengäste ließen es sich nicht nehmen einige Runden damit zu drehen. Andreas Tröschel, Burgthann 17 Wir gratulieren unserem langjährigen Mitglied und Förderer Herrn Dr. Dr. h.c. Otto Fischer zu seinem 80. Geburtstag! Er ist seit 1985 Mitglied des bayerischen Landesverbandes und war lange Jahre als Delegierter aktiv am Verbandsgeschehen beteiligt. So hat er schon 19mal mit seiner Firma selectavet unsere Fortbildungsreihe in den 7 Regierungsbezirken auf großzügige Art und Weise unterstützt und ist auch bei vielen anderen Gelegenheiten unserem Verband mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Er setzt sich seit Jahren mit seiner ganzen Persönlichkeit für die Belange der Tierärzteschaft ein, so fördert er den Alumni-Verein der tierärztlichen Fakultät der LMU nach Kräften und pflegt nach wie vor den persönlichen Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen draußen in der Praxis. Wir wollen mit Ihm auf diesem Wege anstoßen und wünschen ihm viel Glück, Gesundheit und noch manches Jahr in unserer Mitte. Prost Otto! Der Landesvorstand 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Traumberuf „Tierärztin“ Tierärztin – ein Traumberuf? Tierarzt – kein Interesse? Es scheint so. Ein Blick in die Einschreiblisten der veterinärmedizinischen Fakultäten offenbart einen weiblichen Anteil von nahezu 100 Prozent bei den Studienanfängern. „Chancen und Probleme“ sieht Rupert Ebner in der „Feminisierung des Berufstandes“, die daher auf dem diesjährigen Mitgliedertreffen Thema war, und auch beim Deutschen Tierärztetag in Baden Baden mit in die Thematik Arbeitsmarkt, Praxisstrukturen, Arbeitszeitmodelle hineinspielen wird. Ziel soll sein, so der Vorsitzende des bpt Bayern, die Praxisstrukturen so zu verändern, dass sich die Lebenspläne junger Frauen mit dem Beruf vereinbaren lassen. Tierärztin und Mutter – ein schwerer Weg Dr. Verena Schuster Sie haben es geschafft. Beide, jede auf ihre eigene Art, auf ganz verschiedenem Weg. Verena Schuster aus Bad Grönenbach und Gaby Götz, Waldkirchen, schilderten ihre berufliche Laufbahn, die stark mit dem Privatleben verquickt ist, noch viel mehr, als das bei den männlichen Kollegen der Fall ist, was denen auf dem Jahrestreffen in Ingolstadt vielleicht zum ersten Mal so richtig bewusst wurde. Schuster hat schon während des Studiums schmerzlich erfahren müssen, dass sich Schwangerschaft und tierärztliche Tätigkeit nicht miteinander vertragen. Kurz vor dem Physikum fing sie sich Q-Fieber ein, was zu einer Frühgeburt führte. Ein Semester setzte sie aus, dann kam sie zurück – mit Baby. Das wurde an der Uni zwar geduldet, aber beileibe nicht gerne gesehen, erinnert sie sich. Als Lea zehn Monate alt war, fand sich ein Platz in einer Kindertagesstätte. Die Kosten von 750 D-Mark waren für eine Studentin unerschwinglich. Dennoch wurde der Antrag auf Kostenübernahme vom Jugendamt abgelehnt. Mit der Begründung, Schuster habe bereits eine Ausbildung als Tierarzthelferin: „Kommen Sie Ihrem Erziehungsauftrag nach und brechen Sie Ihr Studium ab“. Weil die junge Mutter daraufhin mit Klage drohte, zog sich das Jugendamt allerdings zurück und zahlte. Nach dem Studium hatten Verena Schuster und Ehemann Stephan Glück. Er fand eine Ganztagsstelle als Rinderpraktiker, sie wurde in Teilzeit für den Kleintierbereich in derselben Praxis eingestellt. „Nach einem halben Jahr war ich wieder schwanger, das kam ganz gut an“, erzählt sie (selbst)ironisch. Da die Chefin aber selber vier Kinder und somit Verständnis hatte, ging das ganz 30 gut über die Runden. Die Praxis-Oma übernahm die Betreuung des fünften Kindes auch noch, und so arbeitete die junge Tierärztin bald wieder. Lea ging in den Kindergarten, der bis 17 Uhr geöffnet hatte. Nur wenige Jahre vorher war das noch ganz anders gewesen. „Wie machen das berufstätige Mütter?“, hatte Schusters Chefin damals gefragt, weil der Kindergarten nur vormittags geöffnet hatte. „Wir haben keine berufstätigen Mütter“, hatte die Antwort der Leiterin gelautet. Das war in der Oberpfalz, in Breitenbrunn. Mittlerweile betreibt das Ehepaar Schuster seit fünf Jahren eine eigene Praxis in Bad Grönenbach im Allgäu. Für 85 Euro im Monat können Eltern dort ihr Kind von 7 bis 17 Uhr betreuen lassen. Ein um fassendes Angebot der Gemeinde, aber aufgrund der Abendsprechstunden und Wochenenddienste für in medizinischen Berufen Tätige nicht ausreichend. „Für diese Berufe wird es nie bedarfsgerechte Betreuungsangebote geben“, zieht die 35-Jährige Bilanz. Trotzdem ist sie der Meinung, die beste Zeit Kinder zu bekommen, sei für eine (angehende) Tierärztin die Studienzeit. Dennoch rät sie keiner Schwangeren, sich – wie sie während der zweiten Schwangerschaft – heimlich in den OP zu schleichen, um eine Katze zu sterilisieren. „Warum tun sich Frauen so was an?“, stellte zweiter Vorsitzender Achim Vogel in der anschließenden Diskussion in den Raum, woraufhin Schuster klarstellte, dass sie das nicht so empfunden habe. Der Trend ginge ganz klar zur kinderlosen Akademikerin – „wer sich für Kinder entscheidet, entscheidet sich gegen den Beruf“, so ihr Statement. Und trotzdem: „Auch wenn meine Geschichte zeitweise wie worst case klang – ich würde es jederzeit wieder so machen“, versichert sie. Denn: „Ich bin heute viel weiter als viele meiner Studienkollegin- nen, von denen keine Kinder hat und die mich teilweise nun beneiden.“ Au-pair Mädchen lösten für Familie Schuster das Betreuungsproblem. Nicht jedermanns Sache, wie sie einräumt, denn nicht jedem gefällt der Gedanke, dass da noch jemand zur Familie mit dazu gehört. Schusters Wunsch an den bpt wäre ein Mindestgehalt für angestellte Tierärzte, das der Berufsverband festlegen sollte. Für ihre Praxis seien sie derzeit auf der Suche nach einem Rinderpraktiker. Viele Frauen bewerben sich, erzählt sie, darunter auch welche mit kleinen Kindern, deren Männer Elternzeit nehmen möchten. Wenn die Tierärztinnen jedoch mit 1500 Euro in der (Kleintier)praxis abgespeist würden, funktioniere das nicht, dann könne der Mann zehnmal sagen „ich bleibe daheim“. Solange eine Tierarzthelferin mehr Geld bekomme als eine Tierärztin, sei der Verband dringend gefordert. Ein älterer Tierarzt habe einmal zu ihr gesagt: „Tierärzte krieg ich doch umsonst“. Großtierpraktikerin aus Leidenschaft Dr. Gabi Götz 31 Die Rinderpraxis liegt Gaby Götz besonders am Herzen. Sie selbst ist über die landwirtschaftliche Schiene zur Tiermedizin gekommen und in der Gemischtpraxis mit Schwerpunkt Rinder tätig, seit sie 1986 promovierte. Auch sie hat zwei Kinder, mittlerweile 19 und 17 Jahre alt. Während der Schwangerschaften hat sie einfach weiter gearbeitet. Arbeit war genug da, da der Seniorchef der Praxis, in der Götz und ihr Ehemann damals arbeiteten, beide Mal ausfiel. Passiert ist zum Glück nichts. Die Kinder waren immer dabei, wenn sie Praxis fuhr. „Ein Chef hätte vielleicht ein Problem damit gehabt, das zu akzeptieren“, vermutet sie heute. Aber für die Landwirte war es wie für die Kinder ganz selbstverständlich, dass die Kleinen dabei waren, im Auto saßen oder mit den eigenen Kindern im Sand spielten, während Mama im Stall behandelte. Die Arbeit interessierte den Nachwuchs nach einer Weile nicht mehr sonderlich. Nur einmal, da merkte der etwa zweijährige Michael auf. „Mama“, fragte er nach einer Zwillingsgeburt, „Mama, warum hast du da zwei rausgeholt?“ Kinder in die Arbeit integrieren, Arbeit und Privatleben als Ganzes organisieren, das war Gaby Götz’ Rezept. „Meine Kinder waren pflegeleicht“, sagt sie, „sie wuchsen damit auf“. Weitaus komplizierter war es da, wenn der Neffe mal mit auf Tour ging, denn der kannte die Regeln nicht so gut und hat sich auch schon mal in eine brenzlige Situation gebracht. Als die Kinder vier und drei Jahre alt waren, ließ sich Götz scheiden. Beruflich wollte sie weiter in der Rinderpraxis bleiben, und arbeitete eineinhalb Jahre als Praxisvertreterin. Das war die schwierigste Zeit, da die Kinder in die Schule kamen und öfter mal die Hilfe der Großeltern nötig wurde. Danach wurde sie Assistentin in der Gemischtpraxis im Bayerischen Wald, in der sie heute zusammen mit ihrem Lebensgefährten Teilhaberin ist. Zwei der Teilhaber würden ihre Arbeitszeit gerne reduzieren, was aber beim derzeitigen Mangel an Großtierpraktikern auf dem Arbeitsmarkt schlicht Illusion bliebe. Gaby Götz wünscht sich, dass sich der bpt für ein landwirtschaftliches Praktikum vor Studienbeginn stark macht, um den Studenten Zugang zum Rind zu vermitteln. Zu viele Frauen drängten in den Kleintier- und Pferdesektor, was hier zu einem Überangebot führe. Das wiederum mache die Preise kaputt, denn Frauen, deren Männer den Lebensunterhalt verdienen, könnten es sich leisten, für 1500 Euro oder noch weniger zu arbeiten, einfach, weil sie arbeiten wollen. Vor der Frage stand 1989 auch die Autorin dieser Zeilen. Damals erschienen im Deutschen Tierärzteblatt sogar Anzeigen, in denen Berufsanfängern ein Gehalt von 1000 D-Mark brutto oder gar nur Kost und Logis geboten wurden. Woraufhin sie sich – trotz Geld verdienenden Ehemanns in spe und Traumziel Großtierpraxis – in die Industrie begab. Sicherlich zum Teil auch deshalb, weil Kinder fest geplant waren und es daher wenig aussichtsreich erschien, sich einige Jahre ausnutzen zu lassen, um dann – ohne jemals Geld verdient zu haben – „nur noch“ Kinder groß zu ziehen. Eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Nach fast elf Jahren „Nur-Hausfrau“Daseins, reifte die Idee, die medizinischen Kenntnisse schreibend zu verwerten, von zu Hause aus, denn damals waren die Kinder erst zehn, acht und fünf Jahre alt. Ein halbjährlicher Vollzeit-Lehrgang an der Journalistenakademie in München – den die Oma ermöglichte – brachte mich computermäßig auf den aktuellen Stand und vermittelte mir journalistisches Grund- 32 wissen. Dass der Schwerpunkt jetzt eher auf Lokaljournalismus liegt, war Zufall, hat sich aber als wesentlich familienverträglicher als der erträumte Medizinjournalismus erwiesen. Fundierte Zahlen wären wünschenswert Interessant wären fundierte Zahlen zu der Frage, wie Tierärztinnen ihre private Lebensplanung mit dem Beruf unter einen Hut bekommen. Wie viele sind aus privaten Gründen aus dem Beruf ausgestiegen? Wie viele haben überhaupt Kinder? Wie viele davon arbeiten in eigener Praxis/Gemeinschaftspraxis? Wie viele sind ganz ausgestiegen oder arbeiten berufsfremd und warum? Und die Frage an die Kinderlosen: Wollten Sie keine Kinder oder hat der Beruf das nicht zugelassen? Die reinen statistischen Zahlen liegen der Tierärztekammer vor – über die Hintergründe ist wenig bekannt. Etwa 40 Prozent der berufstätigen Akademikerinnen haben heutzutage gar keine Kinder mehr. Unter den Tierärztinnen liegt die Rate wohl noch höher. Tierärztin oder Mutter – muss das ein Ausschlusskriterium sein? Die Statistik macht deutlich, dass wesentlich mehr Tierärztinnen aus dem Beruf aussteigen als ihre männlichen Kollegen. Eine Umfrage oder Promotion zu dem Thema, die die Hintergründe beleuchtet, würde Ansatzpunkte dafür ergeben, was Kammer und Verbände tun können, um dieser Entwicklung gegenzusteuern, sonst wird sich der in der Großtierpraxis bereits bestehende Mangel an Arbeitskräften eines Tages auf die anderen Arbeitsgebiete ausweiten und in der Folge zu weiteren Tätigkeitsverlusten an andere Berufe führen, wie das seit Jahren in der Besamung und im Lebensmittelbereich stattfindet. Meldepflicht für Futtermittelhandelsfirmen Aus gegebenem Anlass möchten wir nochmals auf die Registrierungspflicht für mit Futter handelnde Tierarztpraxen hinweisen. Da bis dato erst ca. 20% den Schritt der Registierung gegangen sind, wiederholen wir nochmals den Aufruf aus dem Dezemberheft Seit 1.1.2006 müssen Betriebe, die mit Futtermitteln handeln, sich bei der zuständigen Behörde melden. Durch die EU Vorgaben und die daraus resultierende Änderung des Futtermittelrechtes wird diese Meldung generell Pflicht. Dies gilt für alle Futtermittel, die an Tiere verfüttert werden, unabhängig ob Nutztier, Gesellschaftstiere und Heimtiere. Daher werden auch Tierarztpraxen, die Diätfuttermittel, Futtermittel oder Futterzusatzstoffe an Tierhalter abgeben von dieser Meldepflicht erfasst. Die Umsatzmengen sind kein Kriterium und daher ist jeder Handel meldepflichtig. Bitte melden Sie daher Ihre Praxis, so noch nicht geschehen, bei der zuständigen Behörde baldmöglichst als Futtermittelbetrieb an. 33 Seminar der Bayerischen Landestierärztekammer Tiergesundheitsüberwachung in der Aquakultur – Erweiterung des Tätigkeitsfelds für praktizierende Tierärzte Die derzeit gültige Fischseuchen-Verordnung sieht u.a. nach § 5 eine jährliche Kontrolle aller Betriebe vor, die Salmoniden und Hechte halten. Mit der klinischen Untersuchung können bislang Tierärzte, die aufgrund ihrer beruflichen Vorbildung Erfahrungen mit der Untersuchung von Fischen haben, sowie Fachtierärzte für Fische beauftragt werden. Die künftige Richtlinie mit Gesundheitsund Hygienevorschriften für Tiere in Termin: Ort: Aquakultur schreibt die Überwachung bei weiteren Fischarten sowie bei weiteren Fischkrankheiten bzw. Fischseuchen vor. Auch künftig wird qualifiziertes Personal für die Überwachung gefordert. Das Seminar vermittelt daher die derzeit geforderte Vorbildung für die Untersuchung von Fischen und informiert zugleich über zu erwartenden Neuerungen nach der Aquakulturrichtlinie. 29. November 2006, 9.30 ? ca. 16.45 Uhr 91058 Erlangen-Eltersdorf Freizeitheim St. Kunigund, Holzschuher Ring 40 PROGRAMM RECHTSGRUNDLAGEN I. Fuchs (Pegnitz) Rahmenbedingungen und Aufgaben des Tierarztes nach dem derzeitigen Fischseuchenrecht sowie den zu erwartenden Änderungen der Aquakulturrichtlinie GRUNDLAGEN DER FISCHGESUNDHEIT R. Hoffmann (München) Besonderheiten der Anatomie und Physiologie der Salmoniden und Cypriniden I. Fuchs (Pegnitz) Einflüsse von Umweltfaktoren auf Fischgesundheit (Wasserchemismus, Fütterung, Haltung) FISCHSEUCHEN R. Hoffmann (München) Fischseuchen, insbesondere VHS, IHN, KHV 34 K. Bogner (Erlangen) Probenahme und deren Vorbereitung sowie Diagnostik DIFFERENTIALDIAGNOSTISCH WICHTIGE FISCHKRANKHEITEN R. Hoffmann (München) Bakterielle und parasitäre Fischkrankheiten I. Fuchs (Pegnitz) Therapiemöglichkeiten bei Nutzfischen Leitung: Th. Mantel (Eichstätt) ORGANISATORISCHE HINWEISE Teilnahmegebühr: 80 e per Überweisung an die Bayerische Landestierärztekammer, Konto-Nr. 150 16 58, BLZ 700 906 06, Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Name des Teilnehmers, Kennwort „Fische“. Ihre Überweisung kann nur bei Vorliegen einer schriftlichen Anmeldung bearbeitet werden. Anmeldung und Information: Bayerische Landestierärztekammer, Bavariastr. 7a, 80336 München, Tel. (089) 219908-0, Fax 219908-33, e-mail: kontakt@bltk.de. Die Anmeldebestätigung erhalten Sie nach Eingang der Anmeldung und der Überweisung. Mit der Anmeldung stimmen Sie den Anmeldebedingungen der Bayerischen Landestierärztekammer zu (s. www.bltk.de). Anerkennung: ATF: 6 Stunden, Fortbildungszertifikat der Bayerischen Landestierärztekammer: 8 Punkte Stand: 14.9.06 Bestandsbetreuung - Bestätigungen Aus gegebenem Anlass möchten wir sie darauf hinweisen, die teilweise von den Landwirten vorgelegten Listen, in denen Sie die, gemäß den Betreuungsverträgen durchgeführten Besuche und Begehungen der Betriebe dokumentieren und unterschreiben sollen, nur dann abzuzeichnen, wenn sie diese Begehungen und Beratungen auch wirklich durchgeführt und dokumentiert haben. Bitte keine Blanko-Unterschriften leisten. Sollten bei Kontrollen Mängel zu Tage treten, die offensichtlich von Ihnen nicht beanstandet wurden, aber zum Zeitpunkt Ihrer Begehung schon bestanden, könnten sie in die Pflicht genommen werden. Deshalb bitte alle Befunde und Mängel dokumentieren und vom Landwirt gegenzeichnen lassen. 35 Mitteilungen aus dem Landesverband Baden-Württemberg Liebe Kolleginnen und Kollegen in Baden-Württemberg, Zusammenschlüsse und Vereinigungen scheinen derzeit nicht „im mainstream“ zu liegen, sind nicht „en vogue“. Stagnierende oder gar rückläufige Mitgliederzahlen betreffen Kaninchenzüchter, Kicker wie katholische Pfadfinder gleichermaßen. Trotz eines nach wie vor hohen Organisationsgrades haben auch die Mitgliederzahlen des BPT-Baden-Württemberg in den letzten 25 Jahren nicht mit denen der Neuniederlassungen mithalten können. Generelle Politikverdrossenheit, die Scheu sich zu engagieren aber auch das Gefühl „Kammer und BPT machen ja sowie nichts“ und die Mitgliedsbeiträge spielen hierbei wichtige Rollen. Dabei sollte gerade in Zeiten schlechter Ertragslagen die Mitgliedschaft in einem Berufsverband, der behilflich ist, Wissen um aktuelle, praxisbezogene Tiermedizin und moderne effiziente Praxisführung zu vermitteln, attraktiv sein. Schlagkräftige Politik wie auch Berufspolitik ist in unserem Lande, wie in der ganzen EU, nur dort möglich, wo eine starke Lobby im Hintergrund für Rückhalt und Durchsetzungsvermögen sorgen kann. Wie schwer tun sich selbst Human- und Zahnmediziner, ihre Vorstellungen und Forderungen umzusetzen. Gemessen daran stehen wir mit unseren Ergebnissen gar nicht schlecht da, wie gerade am Beispiel der Tierimpfstoff VO zu sehen ist. Die Stärke der Lobby und Überzeugungskraft eines Berufsverbandes wachsen mit jedem einzelnen Mitglied, das neu hinzukommt. Die ureigene Frage eines jeden Marketings ist die, wie ich diese Zielgruppe der „Nochnichtkunden“ erreichen kann. Die Mund zu Mund Propaganda von über- zeugten Kunden ist dabei immer noch der Königsweg – wir erleben es täglich in unseren eigenen Praxen. Aus diesem Grunde möchte ich Sie, unsere Mitglieder ermutigen, andere Kolleginnen und Kollegen zu überzeugen, Mitglied im BPT zu werden. Wichtige, handfeste Argumente, die jeden Tag eingefordert werden können sind z.B. die exzellente Rechtshilfe des Bundesverbandes sowie die Fortbildung, die unser Landesverband organisiert: Röntgenfortbildung, die Veranstaltung in Ulm-Seeligweiler sowie der PETVET Kleintierkongress am ersten Dezemberwochenende sind nur einige Beispiele, auf die ich Sie auch auf den nächsten Seiten aufmerksam machen möchte. Mit der PETVET Werbeaktion des letzten Jahres waren wir recht erfolgreich und konnten etliche neue Mitglieder gewinnen. In diesem Jahr haben wir uns etwas anderes überlegt: Wenn Sie als Mitglied eine neue Kollegin oder einen neuen Kollegen von einer Mitgliedschaft überzeugen, zahlen Sie und das Neumitglied für die nächste PETVET Kleintierfortbildung jeweils nur die Hälfte des Tagungsbeitrags. Neumitglieder melden sich bitte per Fax (07071-78781) bei mir und teilen mir mit, wer sie zum BPT gebracht hat. Bei der Anmeldung zur PETVET bezahlen Neumitglied und Pate jeweils nur die Hälfte. Einfach und unbürokratisch wie wir die ganze Politik und Verwaltung gerne hätten! Bis dann in Stuttgart – bringen Sie Ihr Patenkind mit! Mit freundlichen Grüßen aus Tübingen Ihr Thomas Steidl, Vorsitzender des LV Baden-Württemberg 36 Berufspolitische Beharrlichkeit zahlt sich doch aus – Novellierung der ImpftstoffVO Am 22.09.2006 wurde die novellierte Impfstoff-VO dem Bundesrat zur Abstimmung vorgelegt. In dieser Fassung sind einige aus dem Blickwinkel des tierärztlichen Berufsstandes erfreuliche Veränderungen gegenüber dem ersten Entwurf eingearbeitet. Es blieben aus tierärztlicher Sicht zwar immer noch einige Wünsche offen – aber die nun zur Entscheidung vorgelegte VO ist in wesentlichen Punkten so gehalten, dass die Mehrzahl der niedergelassenen Tierärzte damit wird leben können. Die Entstehungsgeschichte dieses Gesetzestextes ist ein Beweis dafür, dass berufspolitisches Engagement und beharrliches Bearbeiten der politischen Entscheidungsträger auch im fortgeschrittenen Gesetzgebungsprozess durchaus noch Früchte tragen kann. Einer der Gründe dafür liegt sicher in der föderalen Struktur unseres Landes, wodurch für die Berufsverbände – so auch den BpT – die Möglichkeit besteht, über die Landesregierungen und deren Funktionsträger mittels des Bundesrates Einfluss auf den Gesetzgebungsvorgang zu nehmen. Im Fall der Impfstoff-VO hatten einige Funktionäre tierärztlicher Berufsvertretungen im vergangenen Herbst die Flinte fast schon ins Korn geworfen mit der Begründung ein von der EU vorgegebenes Umsetzen von Richtlinien sei in diesem Stadium nicht mehr zu beeinflussen. Dem sich dagegen bildenden Widerstand – nicht zuletzt durch die Aktivitäten der BpT-Landesverbände BadenWürttemberg und Bayern hervorgerufen – ist es zu verdanken, dass dieses Thema nochmals aufgegriffen wurde und eine deutliche Verbesserung des Erstentwurfes erreicht werden konnte. In einem z.T. heftig angegriffener, offe- ner Brief des baden-württembergischen Landesverbandes, der auch im Mitteilungsblatt veröffentlicht wurde, wurde auf die schwerwiegenden medizinischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen einer absoluten Liberalisierung der Impfstoff-Abgabe für den Berufsverband hingewiesen und eine diesbezügliche Änderung der VO-Entwurfes gefordert. Zwar wird einerseits in der jetzt zur Abstimmung vorgelegten Fassung der VO die Genehmigungspflicht für die Impfstoffabgabe durch eine Anzeigepflicht ersetzt, andererseits ist die Abgabe von Impfstoffen nur noch an Personen möglich, die beruflich und gewerbsmäßig Tiere in einem geschlossenen Bestand halten, der regelmäßig tierärztlich betreut wird und für den ein der Behörde vorzulegender Behandlungsplan erstellt wurde. Der von höchster Stelle geprägte Begriff des „versierten Laien“ dürfte somit nicht mehr in praxi aktuell bleiben. Eine Abgabe an Einzeltierhalter und die Abgabe von Impfstoffen gegen anzeigepflichtige Seuchen ist ausdrücklich ausgeschlossen. Inwieweit auch die novellierte VO den Bürokratieabbau, den jeder politische Mandatsträger lautstark einfordert, befördert, wird die Zukunft zeigen, insbesondere was die Bilanzierung in der Kleintierpraxis anbelangt Dr. Hans-Georg Ströhle, Gerstetten 37 125-jähriges Jubiläum des Vereins Aargauer Tierärztinnen und Tierärzte (VAT) am 16.9.2006 Der Verein Aargauer TierärztInnen VAT feierte am 16.9.2006 sein 125-jähriges Jubiläum in Schloss Böttstein, einem idyllisch gelegenen, heute zum Hotel umgebauten Landschlösschen am Ufer der Aare. Der VAT ist die freiwillige Vereinigung aller Tierärzte und Tierärztinnen des Kantons Aargau mit zur Zeit gut 120 Mitgliedern. Die Kolleginnen und Kollegen des Vereins hatten von sich aus mit der LTK und dem BPT Baden-Württembergs Kontakt aufgenommen und uns zum Jubiläumsabend eingeladen. Als Vertreter der KollegInnen des Landes hatte ich die Ehre, an diesem Festabend teilnehmen zu dürfen. Anwesend waren hochkarätige Repräsentanten der schweizer Bundes- und Kantonalpolitik – die zukünftige Präsidentin des Nationalrates der Schweiz, die Präsidentin des Großrats des Kantons Aargau, der für das Gesundheitswesen des Kantons zuständige Regierungsrat, die Kantonstierärztin sowie die Präsidenten der GST ( Gesellschaft Schweizer Tierärzte ) und zahlrei- cher Kantone aus der ganzen Schweiz. Als Vertreter der deutschen KollegInnen wurde ich freundlichst begrüßt und hatte die Gelegenheit zu Gesprächen mit den anwesenden KollegInnen in freundschaftlicher und äußerst wohlwollender Atmosphäre. Die Probleme der Tierärztinnen und Tierärzte sind nahezu deckungsgleich mit den unsrigen in Praxis und Verwaltung. Wir werden die Kontakte beiderseits des Rheins in nächster Zeit vertiefen können und freuen uns schon auf den Gedankenaustausch mit den KollegInnen, die wir kennenlernen konnten. Thomas Wasmer Ühlingen-Birkendorf 38 39 40 Vortragsprogramm: Samstag, 2.12.2006 Sonntag, 3.12.2006 9.00 Uhr 9.05 - 9.45 Uhr 9.00 - 9.40 Uhr 9.45 - 10.25 Uhr 10.25 - 11.05 Uhr 11.05 - 11.45 Uhr 11.45 - 12.15 Uhr 12.15 - 12.45 Uhr 12.45 - 14.15 Uhr 14.15 - 14.55 Uhr 14.55 - 15.35 Uhr 15.35 - 16.15 Uhr 16.15 - 16.55 Uhr 16.55 - 17.35 Uhr 17.35 - 18.15 Uhr 18.15 - 19.15 Uhr Begrüßung Atmung und Dyspnoe (Alef, Leipzig) Röntgenanatomie des Thorax (Hartung, Berlin) Dyspnoe beim Kleinsäuger (Göbel, Berlin) Kaffeepause Thorakale Ergüsse (Stockhaus, Haar) Infektiöse Atemwegserkrankungen bei Hund und Katze (Moritz, Giessen) Mittagessen Cardiale Dyspnoe beim Hund (Glaus, Zürich) Dyspnoe beim Vogel (Pees, Leipzig) Kaffeepause Dyspnoe beim anämischen Patienten (Moritz, Giessen) Tumorbedingte Dyspnoe (Stockhaus, Haar) Dyspnoe duch Thoraxtrauma (Kramer, Giessen) „Come together“ Häppchen und Bier vom Fass in der Industrieausstellung (für Tagungsteilnehmer kostenfrei) Obstruierende Atemwegserkrankungen der oberen Luftwege (Spreng, Bern) 9.40 - 10.20 Uhr Cardial bedingte Dyspnoe bei der Katze (Glaus, Zürich) 10.20 - 11.00 Uhr Dyspnoe bei Reptilien (Göbel, Berlin) 11.00 - 11.30 Uhr Kaffeepause 11.30 - 12.10 Uhr Erguss oder Tumor – Radiologisches Quiz (Hartung, Berlin) 12.10 - 12.50 Uhr Thorakotomie (Kramer, Giessen) 12.50 - 13.30 Der respiratorische Notfall (Spreng, Bern) (Änderungen vorbehalten) ATF-Anerkennung: 9 Stunden Veranstaltungsort: Messe Stuttgart, Kongresszentrum B Information und Anmeldung für Tierärzte: PET-VET GbR Dr. Edgar v. Cramm Tel.: 0761-71565 • Fax: 0761-7910282 E-Mail: Edgar@vonCramm.de http://www.petvet.de 1.12.2006 Rahmenprogramm Weltgrößter Weihnachtsmarkt, Musical, Variete, Theater, Ausstellungen in Stuttgart Labordiagnostisches Intensivseminar Zimmervermittlung Tel.: +49-711-2228-233 oder www.stuttgart-tourist.de Tagungsraum XII a/b (max. 50 Teilnehmer) „Vom Laborbefund zur Diagnose – Labordiagnostische Besonderheiten der Katze“ Information und Anmeldung: Vet Med Labor GmbH, Divisionen of IDEXX Laboratories Tel.: 07141-6483143 • Fax: 07141-6483144 E-Mail: guerin@vetmedlabor.de ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ 43 PET-VET 2006 – Fortbildung für Tierarzthelferinnen (Begrenzte Teilnehmerzahl) Samstag, 2.12.2006 9.00 - 18.00 Uhr Präanalytik mit Schwerpunkt Dermatologie: Bakteriologie, Mykologie, Parasitologie (Vet•Med•Labor) Praktische Übungen: Mikroskopische Differenzierung von Ektoparasiten (Vet•Med•Labor) Die Haut als Spiegelbild der Ernährung: Eiweiß, Fettsäuren, Mineralien, Vitamine (Hill’s) Fit-4-Fun im Seniorenalter - Patientenbindung an die Praxis (Maißenbacher, Hill’s) Sonntag, 3.12.2006 9.00 - 13.00 Uhr Sauberkeitsprobleme bei Katzen Aufmerksamkeit heischendes Verhalten beim Hund (Celina del Amo) (Änderungen vorbehalten) Teilnahmegebühr: Samstag, 2.12.2006: 80,– E Sonntag, 3.12.2006: 35,– E Information zur Anmeldung nur für Tierarzthelferinnen: Dr. Dirk Mahler Tel.: 07231-17227 • Fax: 07231-105858 E-Mail: dirkmahlerpforzheim@t-online.de Überweisung nur nach Voranmeldung! Konto-Nr. 7472820, Sparkasse Pforzheim Calw, BLZ 666 500 85 Kennwort: PET-VET-Tierarzthelferinnenseminar 2006, Name der Teilnehmerin, Praxis, Anschrift, Samstag oder Sonntag oder Samstag/Sonntag 44 Mitteilungen aus dem Landesverband Rheinland-Pfalz Mitgliederversammlung des Landesverbandes praktizierender Tierärztinnen und Tierärzte Rheinland- Pfalz Am 15. September 2006 fand in Mayen eine ordentliche Mitgliederversammlung des Landesverbandes statt. Der Präsident des Bundesverbandes, Herr Dr. Hans Joachim Götz, richtete ein Grußwort an die Anwesenden, berichtete aus dem Verband und betonte die sehr gute Zusammenarbeit, die es fortzusetzen gelte. Es schloss sich der Bericht des Vorstandes an und leitete zu den beiden wichtigsten Tagesordnungspunkten des Abends über: der Satzungsänderung und der anstehenden Wahl. Die Satzungsänderung und die Angleichung an die Bundessatzung wurde einstimmig beschlossen und wird demnächst veröffentlicht. Die Wahlen zum Vorstand brachten folgende Ergebnisse: 1. Vorsitzender: Dr. Bernhard Alscher, Oberhambach 2. Vorsitzender: Dr. Rainer Schneichel, Mayen Schatzmeisterin: TÄ Dipl. Agr. Biol. Anna Lam, Landau. Die in unseren Breiten neu aufgetretene Blauzungenkrankheit und die Einbindung der praktizierenden Kolleginnen und Kollegen in die Tierseuchenbekämpfung war ein weiteres Thema. Die Anwesenden sprachen sich einheitlich gegen die vorgesehene Regelung des Landesuntersuchungsamtes hinsichtlich der unzureichenden Vergütung aus. Ebenso wurde heftig kritisiert, dass bis jetzt die Haftungsfrage noch immer nicht ausreichend geklärt ist. Man will darauf drän- gen, dass endlich für die Kolleginnen und Kollegen Rechtsicherheit geschaffen wird. Der Vorstand wurde beauftragt, die notwendigen Maßnahmen und Verhandlungen zusammen mit der Kammer einzuleiten. Die Tarifverhandlungen im Rahmen der Fleischuntersuchung haben noch kein konkretes Ergebnis gebracht und werden am 25. September fortgesetzt. Inzwischen ist klar geworden, dass eine Initiative der südlichen Länder, die eine Ausnahme zur Lebendbeschau durch Fachassistenten beinhaltete, durch das Eingreifen des Berufsstandes abgeblockt werden konnte. Die anstehenden Änderungen in der Arzneimittelgesetzgebung und Tierimpfstoffverordnung wurden ebenfalls kritisch kommentiert, insbesondere die so genannte „Bilanzierung“ der Medikamente wurde hinterfragt. Dem Bundesverband wurde bei diesen Themen vollste Unterstützung zugesagt. Unter dem Punkt „Verschiedenes“ kamen die Probleme mit überlagerten und verdorbenen Lebensmitteln zur Sprache. Einig war man sich darin, dass hinsichtlich der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben auch in Rheinland- Pfalz sich noch einiges verbessern ließe. Insbesondere die Fortbildung im Rahmen der Hygieneschulungen in den lebensmittelliefernden Betrieben durch staatlich angestellte Lebensmittelkontrolleure in der Nebentätigkeit führt offensichtlich zu Abhängigkeiten, die einer neutralen und korrekten Kontrolle entgegenlaufen. Gegen 23 Uhr wurde die sehr einvernehmlich geführte Sitzung geschlossen. 45 Vera Braucher: Gammelfleisch – is there something rotten in the state of D.? Liebe Kolleginnen und Kollegen, es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht in den Medien über neue „Gammelfleischfunde“ berichtet wird. Antiquitätenhandel scheint sich zu lohnen und die SoKo „Kühlhaus“ hat alle Hände voll zu tun. Die politischen Reaktionen kennen wir schon – schließlich handelt es sich inzwischen um die 5. Gammelauflage in relativ kurzem Abstand – und sind nicht amused. Die Länder halten mit föderalistischen Klauen und Zähnen an ihrer „Eigenverantwortung“ bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben fest und scheinen an einer Zusammenarbeit mit dem großen Bruder aus Berlin in Wirklichkeit nicht ganz so interessiert zu sein, wie sie uns glauben machen wollen. ria, ergänzt durch neueres Wissen, handeln. Diese Qualität wird das Handbuch wahrscheinlich nie erreichen. Vor einem Jahr sollte ein 10-Punkte-Programm (wer hat da nicht biblische Assoziationen?) aus dem Seehofer-Ministerium Abhilfe schaffen, diesmal ist es ein 13-Punkte Maßnahmenkatalog. Ob die Zahl Dreizehn so besonders gut gewählt ist? Gilt sie doch im Volksglauben als Unglück bringend und deutet an, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und der Teufel seine Hand im Spiel haben muss. Andere Berufsgruppen sehen in den Skandalen eine Chance für sich: die Lebensmittelchemiker fordern in einer Stellungnahme zum Gammelfleischskandal den verstärkten Einsatz ihrer Mitglieder im Vollzug des Lebensmittelrechts. Und wir? Gammelfleisch ist in den mir bekannten Foren der Veterinärmedizinerinnen und -mediziner kein Thema. Warum? Sind nicht wir die Berufenen, die den Menschen vor Gefahren und Schädigungen durch Lebensmittel und Erzeugnisse tierischer Herkunft schützen sollen und damit der menschlichen Gesundheit dienen? Ein „Handbuch für Qualitätssicherung in der Bundesrepublik“ soll nun helfen, die Lebensmittelüberwachung zu standardisieren. Voller Neid blickt da der Eingeweihte auf das schlaue Buch des Fähnchens Fieselschweif aus Entenhausen, finden sich doch in diesem Informationen zu praktisch allen Fragen des Lebens; schließlich soll es sich angeblich um eine konzentrierte Abschrift der Bibliothek von Alexand- Auf andere mit dem Finger deuten, ist eine Sache, noch dazu so einfach. Sich selbst an die eigene Nase fassen, eine andere. Denn wo stehen wir in dieser Sache? „Tierärzte sichern Lebensmittel“, „vom Stall bis auf den Teller“, dies sollte zusammen mit dem EUHygiene- Paket die neue Magna Charta des Lebensmittelrechts werden und hat nun einen schalen Geschmack bekommen. Hat unser Berufsstand versagt? Wussten und wissen wir von Missständen und haben sie nicht laut genug angeprangert? Stehen wir dafür nicht alle in der Pflicht? Eure Vera Braucher 46 Blauzungenkrankheit – Möglichkeit einer iatrogenen Übertragung des Erregers Die Frage, ob die Blauzungen-Infektion über den Winter und dann im kommenden Jahr möglicherweise fortbesteht, hängt u.a. entscheidend davon ab, inwieweit zu Beginn des „FrühjahrsMückenflugs“ virämische Tiere vorhanden sind, an denen sich die Vektoren/Gnitzen dann wieder infizieren können. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass bei der Blauzungenkrankheit die Möglichkeit einer iatrogenen Überragung besteht. Es wird daher gebeten, dies vor allem bei anstehenden Impfungen wie BVD, BHV 1 besonders zu beachten. Es sollte unbedingt verhindert werden, dass etwa über Injektionsinstrumente das Blauzungen-Virus verbreitet wird und damit – über die Wintermonate ohne das Zutun der Gnitzen – weitere Übertragungen und damit virämische Tiere induziert werden. Ich bitte Sie, alle praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte entsprechend zu sensibilisieren. 47 Tierseuchen-Nachrichten der Bundesrepublik Deutschland Einzelfalldokumentation Feststellung bzw. Verdacht im Zeitraum 1.1.2006 - 30.8.2006 48 49 Mitteilungen aus dem Landesverband Saarland Mitgliederversammlung des Landesverbandes Hiermit möchte ich Sie zur Mitgliederversammlung des bpt Landesverbandes Saar am 4. Oktober 2006 um 20.00 Uhr einladen. Die Sitzung findet statt im Gasthaus Dolfi in Sulzbach/Hühnerfeld, Grühlings-str. 69, Tel. 06897 / 3375 TAGESORDNUNG: 1. Begrüßung 2. Regularien 3. Bericht des 1. Vorsitzenden 4. Bericht der Schatzmeisterin 5. Entlastung des Vorstandes 6. Wahl des Vorstandes 7. Satzungsänderung Redaktionelle Anpassung an die Satzung des Bundesverbandes 8. Verschiedenes Dr. Hans-Joachim Götz, 1. Vorsitzender 50 Einladung 4. Kleintierseminar des bpt Landesverband Saar Mit freundlicher Unterstützung der Firma Selectavet Dr.Dr.h.c. Otto Fischer Der ophthalmologische Patient (Untersuchung und Krankheitsbilder) Prof.Dr. Roberto Köstlin Chirurgische Tierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität, München Ausgewählte Autoimmunerkrankungen der Haut bei Hund und Katze Dr.Brigitte Ballauf FTÄ für Innere Medizin, Dermatologie, Unterhaching Aktuelles zu von Zecken übertragenen Erkrankungen Prof. Dr. K. Pfister Institut für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der Ludwig-Maximilians-Universität, München Termin: 18. November 2006, 14 Uhr, Ende gegen 18.30 Uhr danach gemeinsames Abendessen auf Einladung der Firma Selectavet, Dr. Dr. h.c. OttoFischer Tagungsort: Abteihof Wadgassen, Saarstraße, 66787 Wadgassen, http://www.wadgassen.de/abteihof.php ATF Anerkennung: 3 Stunden Teilnahmegebühr: bpt-Mitglieder: 20 Euro, Nichtmitglieder: 30 Euro Die Tagungsgebühr bitte ausschließlich überweisen an: Kreissparkasse Merzig-Wadern, bpt Landesverband Saar, Konto Nr.: 101 017 051, BLZ: 59 351 040 Die Anmeldung geschieht mit Bezahlung der Teilnehmergebühr und Rücksendung der Anmeldung. Eine Rückmeldung erfolgt nicht. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. 51 Anmeldung zum Kleintierseminar des bpt Saarland am 18. November 2006 Per Post oder Fax: 0 68 34 / 94 38 01 Dr. Fritz Marholdt bpt - Landesverband Saar Zum Lattersberg 2 66787 Wadgassen Anmeldeschluss 1. November 2006 Name: Vorname: Adresse: Telefon: Fax: Die Kursgebühr in Höhe von e überweise ich. (bpt-Mitglieder 20 e, Nichtmitglieder 30 e) Am gemeinsamen Abendessen nehme ich mit Ort: Stempel: Datum: Unterschrift: Personen teil. 52 September 2006 Fragebogenaktion: Häufigkeit der Babesiosefälle Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, bereits wenige Tagen nach Aussendung der Informationsblätter und Poster über „Herbstzecken“ war die Resonanz der Tierarztpraxen auf unsere Fragebogenaktion zum o.a. Thema sehr groß. So haben fast 1000 Kolleginnen und Kollegen den Fragebogen bereits per Fax zurückgesandt. Von dem bisherigen Ergebnis waren nicht nur wir, sondern auch die führenden deutschen Meinungsbildner überrascht und gleichzeitig bestürzt. Anders als bisher angenommen, ist die Zahl der an Babesiose erkrankten Hunde ohne Auslandsaufenthalt am höchsten. So wurden uns bisher 250 Babesiose-Fälle bei Importhunden, ca. 200 bei Reisehunden und über 300 bei Hunden ohne Auslandsaufenthalt gemeldet. Dabei zeigte sich, dass nicht nur die Hauptendemiegebiete, wie das Saarland, der Oberrhein, das Münchener Umland und die Regensburger Gegend von autochthonen BabesioseFällen betroffen sind, sondern auch viele andere deutsche Regionen. Um die Aussagekraft dieser Aktion und die wissenschaftliche Auswertung zu verbessern, bitten wir diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die den Fragebogen noch nicht zurückgesandt haben, dieses so schnell wie möglich nachzuholen. Fax-Nummer: 02246 / 16 775 Unter den Einsendern werden zum Jahresende fünf wertvolle Lehrbücher zum Thema Parasitologie unter Ausschluss des Rechtsweges verlost. Die Ergebnisse dieser Aktion werden dazu beitragen, die Gefährlichkeit der Babesiose weiter zu thematisieren, um die Hunde besser als bisher vor dieser gefährlichen Krankheit präventiv zu schützen. Wir danken Ihnen für Ihre Kooperation. Dr. Hans-Joachim Götz Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. 53 Neue Tierimpfstoffverordnung vor der Verabschiedung Die neue Tierimpfstoffverordnung ist kurz vor ihrer Verabschiedung im Bundesrat. Beratungstermin ist voraussichtlich der 22.9.2006. Wesentliche Veränderungen hinsichtlich einer Klarstellung bei der Abgabe von Impfstoffen, die der bpt eingebracht hat, sind berücksichtigt worden. Eine Abgabe an Pferde- oder Kleintier- haltungen ist somit fast unmöglich. Über die Veränderung werde ich bei der Mitgliederversammlung des Landesverbandes am 4.10.2006 berichten können und weitere Informationen erhalten sie über die Homepage des Verbandes unter www.tieraerzteverband.de Dr.Hans-Joachim Götz Seuchengeschehen um die Blauzungenkrankheit Vor einigen Wochen wurde in Nordrhein-Westfalen die Blauzungenkrankheit bei Schaf- und Rinderbeständen festgestellt. Obwohl die Erkrankung im Grenzgebiet Belgiens schon seit einiger Zeit diagnostiziert war, hatte es in Deutschland bisher keinen Verdachtsfall gegeben. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da die Erkrankung und damit das Krankheitsbild nicht erwartet worden war. In diesem Zusammenhang wurden den praktizierenden Tierärzten vom Referat Tierseuchen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein Versäumnis der Anzeige von anzeigepflichtigen Seuchen nach § 9 Tierseuchengesetz und damit eine Verzögerung der möglichen Bekämpfung unterstellt. Dies wurde von mir in aller Deutlichkeit zurückgewiesen, da die zuständigen Stellen versäumt hatten Hinweise auf die Erkrankung an die Praktiker zu geben, die Symptome keineswegs deutlich sind und auch die Diagnose im Labor nicht ausreichen schnell und sicher war. Dennoch möchte ich Sie bitten Ihrer Anzeigepflicht nach § 9 TSG nachzukommen und Verdachtsfälle zu melden. Da auch der Kreis Merzig-Wadern inzwischen zur Beobachtungszone zählt, sollte Ihr Augenmerk besonders auf alle unklaren Krankheitsbefunde, die mit Fieber, Abmagerung, Läsionen im Bereich des Maules und des Euters bei Wiederkäuern einhergehen gerichtet sein. Nähere Angaben über das Krankheitgeschehen und die Ausbreitung der Erkrankung finden Sie auf der Homepage des Bundesverbandes oder des BMELV. Dr.Hans-Joachim Götz 54 Gründung einer tierärztlichen Seniorenvereinigung Es ist bekannt, dass viele Kolleginnen und Kollegen sich nach Ende ihrer beruflichen Tätigkeit völlig von ihrem Beruf lösen und in ihrem Leben andere Schwerpunkte setzen. Andererseits weiß man, dass es viele gibt, die sich gerne an ihren Beruf erinnern und weiterhin Interesse an ihm haben. Diese Kolleginnen und Kollegen empfinden die in der Regel nach dem Ende ihrer beruflichen Tätigkeit erfolgte Trennung von Informationen – abgesehen vom DT-Blatt – über den Berufsstand und von ihnen bekannten Kollegen als schmerzlich. Dies gilt auch für Tierarztwitwen, die ihr Leben lang in der Praxis ihres Mannes mitgearbeitet haben und sich nach dessen Tod oft allein gelassen fühlen. Dazu kommt der mit dem Ruhestand verbundene Verlust der emotionalen Bindung an Kammern und Verbände, das Gefühl der Ausgrenzung, ja des Vergessenwerdens und nach ihrer Meinung ein mangelndes Verständnis und Interesse von Seiten noch aktiv tätiger Tierärztinnen und Tierärzte. Diesem Tatbestand haben die französischen Tierärzte schon vor Jahren Rechnung getragen und eine Vereinigung der Ruhestandstierärzte gegründet. Sie hat mit inzwischen ca. 3000 Mitglieder ein gesellschaftliches und kulturelles Programm entwickelt hat, das sich großer Beliebtheit erfreut. So finden in Frankreich jedes Jahr zwei große, mehrtätige Treffen der Vereinsmitglieder statt. Es werden Reisen organisiert, es gibt einen E-Mail-Pressedienst für Senioren und eine Zeitschrift für diese Personengruppe. Auch in den neuen Bundesländern gibt es seit Jahren Vereinigungen, die auf regionaler Ebene mit großem Erfolg und Engagement arbeiten. Wir haben auch festgestellt, dass es auch in Deutschland bei anderen Berufen derartige Seniorengruppen gibt, nicht zuletzt bei den Ärzten, deren Hartmannbund schon vor Jahren eine Vereinigung für pensionierte Ärzte ins Leben gerufen hat. Bei einer Zahl von nahezu 10 000 Ruhestandstierärzten aus Verwaltung, Wissenschaft, Industrie und Praxis in Deutschland gehen wir davon aus, dass sich genügend Interessenten an einer Mitgliedschaft einer solchen bundesweiten Vereinigung finden werden. Auch bereits bestehende Gruppen sollten einvernehmlich integriert werden können. Der Bundesverband der praktizierenden Tierärzte unterstützt dieses Vorhaben ausdrücklich und hat sich bereit erklärt, die Vorarbeiten für die Gründung einer tierärztlichen Seniorengruppe, die Tierärzten aus allen Berufsgruppen offen steht und die im Rahmen des bpt-Kongresses im November in Nürnberg gegründet werden soll, zu leisten und lädt alle Interessierten zu der Gründungsveranstaltung im Rahmen des bpt Kongresses am 10. November 2006 nach Nürnberg ein. Beginn 15.00 Uhr im Raum Basel im Kongresszentrum. Im Anschluss daran findet noch die politische Kundgebung mit Herrn Minister Seehofer und anschließend ein gemütlicher Abend statt. So dass sicherlich die Möglichkeit gegeben ist, die Gründung auch entsprechend zu feiern. Schon im Vorfeld der Gründung werden Kolleginnen und Kollegen gesucht, die bereit sind, von Anfang an aktiv mitzuarbeiten. Es kann sich auch jeder schon jetzt melden, der bereit und in der Lage ist, mögliche Funktionen in dieser Vereinigung zu übernehmen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Idee, auch in Deutschland eine solche Vereinigung zu gründen, erfolgreich realisiert werden kann gez. Dr. Götz, gez. Dr. Hagenlocher, gez. Prof. Dr. Dr. h.c. Straub Adresse für weitere Informationen und für Anmeldungen: Dr. H. Hagenlocher Rottweiler Str. 111, 72184 Eutingen, Tel: 07459/391 Fax: 2094 E-Mail: horst.hagenlocher@t-online.de bpt-Geschäftsstelle z. Hd. Herrn Alzheimer, Hahnstr.70, 60528 Frankfurt, Tel: 069/ 669818 0 E-Mail: BPT-eV@t-online.de 55 Mitteilungen aus dem Landesverband Thüringen diesmal kein Beitrag Mitteilungen aus dem Bundesverband und der Industrie Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation bei Hunden Halbtagsseminare der FG Kleintierpraxis im bpt (Theorie und praktische Übungen) am 02.12.2006 in 49565 Bramsche: von 10.00 - 13.30 Uhr (1. Kurs) von 14.30 - 18.00 Uhr (2. Kurs) Referenten: Dr. Heinrich Grußendorf, Dr. Carsten Grußendorf (Bramsche) Inhalte: Anatomie, Biomechanik, Vorkommen und Klinik Demonstration des Untersuchungsganges, Befunderhebung praktische Übungen an Hunden. Das Seminar dient zur Etablierung einer einheitlichen PatellaBefundung zur zuchthygienischen Bekämpfung. Die Teilnehmer verpflichten sich, künftige zuchthygienische Untersuchungen nur nach den im Seminar dargestellten Kriterien vorzunehmen. Die Adressen der Teilnehmer werden an den VDH weitergeleitet. Die Einteilung der Teilnehmer (Vormittags-/ Nachmittagskurs) erfolgt durch die bpt-Geschäftsstelle, wobei Terminwünsche nach Möglichkeit berücksichtigt werden. 56 Teilnehmerzahl: max. 12 Personen je Kurs, Voranmeldung erforderlich ATF-Anerkennung: 3 Stunden Teilnahmegebühren: FGK-Mitglieder 165,00 E (inkl. MwSt.) bpt-Mitglieder 195,00 E Nicht-Mitglieder 260,00 E Anreise: Einen entsprechenden Anreisehinweis senden wir Ihnen mit der Anmeldebestätigung zu. Anmeldung: Bitte schriftlich und mit Erteilung einer Einzugsermächtigung über die Teilnahmegebühr. 57 Bitte gut lesbar ausfüllen! Anmeldung zur Teilnahme an der FGK-Fortbildung: Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation bei Hunden Bramsche Samstag, 02.12.2006 ❏ Kurs 1 (10.00 - 13.30 Uhr) ❏ Kurs 2 (14.30 - 18.00 Uhr) ❏ Ich kann leider nicht an einem der angebotenen Seminare teilnehmen, möchte aber über Ort und Termin späterer Patella-Seminare informiert werden. Name,Vorname: Straße: PLZ, Wohnort: Telefon (tagsüber): E-Mail: Hiermit erteile ich der bpt Akademie GmbH die Einzugsermächtigung über die Teilnahmegebühr von meinem Konto. Meine Bankverbindung lautet: Kreditinstitut: Bankleitzahl: Kontonummer: Kontoinhaber: (falls abweichend) Unterschrift: Bis 7 Tage vor Veranstaltungsbeginn ist eine schriftliche Stornierung der Anmeldung und Rückerstattung der Teilnahmegebühren unter Abzug einer Bearbeitungsgebühr von 25% möglich. Spätere Stornierungen können leider nicht berücksichtigt werden. Die Veranstalter übernehmen keine Haftung für Schäden jeglicher Art (z.B. infolge Veranstaltungsabsage). Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich approbierter Tierarzt / Tierärztin bin. Mit den Veranstaltungsbedingungen erkläre ich mich einverstanden. Ort, Datum Unterschrift Information und Anmeldung: bpt Akademie GmbH, – Referat Fortbildung – Beate Düerkop-Scheld, Hahnstr. 70, D-60528 Frankfurt am Main Tel. (0 69) 66 98 18-90, E-Mail: info@bpt-akademie.de, Fax (0 69) 66 98 18 92 58 bpt-Kongress 2006 9. - 12. November 2006, CongressCenter NürnbergMesse, Messezentrum (Eingang West), 90471 Nürnberg Fortbildungsveranstaltung mit 65. bptFachmesse Veterinärmedizin und Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V. Aus dem Fachprogramm Vortragsveranstaltung Schwein (geeignet zur Fortschreibung der Fortbildungspflicht gemäß § 7 Abs. 2 SchHaltHygV) 9. November, 9.00 - 18.00 Uhr: Themenkreis: Impfen wir zu viel oder zu wenig? – Zeitgemäßes Impfmanagement beim Schwein 10. November, 9.00 - 12.45 Uhr: Themenkreis: Aktuelles für die Schweinepraxis Seminar Schwein 10. November, 14.00 - 17.45 Uhr: Stallklima und Lüftung (geeignet zur Fortschreibung der Fortbildungspflicht gemäß § 7 Abs. 2 SchHaltHygV) Symposium Nutztiere 10. November, 14.00 - 17.45 Uhr: Tierschutz in der Nutztierpraxis: der Tierarzt im täglichen Spagat – Chancen für die Quadratur des Kreises. Symposium in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz Seminar Lebensmittelsicherheit 11. November, 9.00 - 11.00 Uhr: Neues Lebensmittelhygienepaket – Aktuelles, Neues, Bewährtes. Seminar der bpt Fachgruppe Lebensmittelsicherheit Vortragsveranstaltung Pferd (zugleich Veranstaltung der Gesellschaft für Pferdemedizin) 9. November, 9.30 - 18.00 Uhr: Pferdepraxis für den Gemischtpraktiker, Themenkreise: Auge, Kolik, Hufrehe, Zähne, Wirbelsäule 10. November, 9.00 - 17.35 Uhr: Pferdepraxis für den Pferdepraktiker, Themenkreise: Narkose, Euthanasie, Forensik Vortragsveranstaltung Rind 11. November, 9.00 - 18.00 Uhr: Themenkreise: Eutergesundheit, Kälbergesundheit 12. November, 9.00 - 13.00 Uhr, Themenkreis: Freie Vorträge Seminare Pferd 11. November, 9.00 - 17.30 Uhr: Kolik. Seminar in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Pferdemedizin 11. November, 10.00 - 14.00 Uhr: Lahmheitsdiagnostik beim Pferd (mit praktischen Übungen). Seminar in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Pferdemedizin Seminar kleine Wiederkäuer 10. November, 14.00 - 17.45 Uhr: Kleine Wiederkäuer als Patienten in der Gemischtpraxis. Einsteiger- bzw. Auffrischungsseminar in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe „Krankheiten der kleinen Wiederkäuer?“ in der DVG Vortragsveranstaltung Kleintiere 10. November, 13.45 - 17.30 Uhr: Themenkreis: Ophthalmologie 11. November, 9.00 - 18.00 Uhr: Themenkreis: Aktuelles für die Kleintierpraxis, Magendrehung des Hundes, Endokrinologische Problemfälle sicher 59 aufarbeiten und behandeln 12. November, 8.45 - 13.00 Uhr: Themenkreis: Basisversorgung der Schildkröte, des häufigsten Reptilienpatienten in der Kleintierpraxis Seminare und Symposien Kleintiere 9. November, 10.00 - 13.30 Uhr (Gruppe 1) und 14.30 - 18.00 Uhr (Gruppe 2): Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation bei Hunden (mit praktischen Übungen). Seminar der bpt Fachgruppe Kleintierpraxis 10. November, 8.45 - 13.15 Uhr: Verantwortungsvolle Hundehaltung in der Gesellschaft. Seminar der bpt Fachgruppe Kleintierpraxis 10. November, 9.00 - 12.45 Uhr: Dermatologische Fallstricke vermeiden 10. November, 9.00 - 12.45 Uhr: Geriatrie – Hunde- und Katzensenioren fit durch Regulationsmedizin. Einsteigerseminar (keine naturheilkundlichen Vorkenntnisse nötig) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin Vortragsveranstaltung Praxisgestaltung 10. November, 9.00 - 12.45 Uhr: 1. Form follows function – die grundlegenden Gestaltungsprinzipien bei Neu- und Umbau der Praxis oder Klinik 2. Fallbeispiel mit Videodemonstration: Umbau einer Tierklinik 3. Inhaber kleinerer und mittelgroßer Praxen stellen ihre Praxiskonzepte vor und geben Erfahrungsberichte vom Bau bzw. Umbau ihrer Praxis 4. Diskussion von Teilnehmerfragen Seminar Praxisgründung 11. November, 8.45 - 19.00 Uhr: Der Weg in die Selbstständigkeit. Praxisgründungsseminar für Tierärztinnen und Tierärzte Fortbildung für Tiermedizinische Fachangestellte 11. November, 9.30 - 18.00 Uhr: 1. Der Frakturpatient in der Kleintierpraxis 2. Möglichkeiten und Grenzen der Regulationsmedizin beim alternden Patienten 3. Technik, Tipps und Tricks zur Röntgendarstellung der Zähne bei Hund und Katze 4. Aviäre Influenza bei der Katze: aktueller Stand 5. Therapeutische Möglichkeiten bei endokrinen Patienten 6. Gute Beratung ist Vertrauenssache – die Tierarzthelferin als kompetente Ansprechpartnerin für den Tierhalter 7. Die Schildkröte als Patient Sonderveranstaltungen 9. bis 11. November: Vorträge, Seminare und Symposien von Ausstellerfirmen der 65. bpt-Fachmesse Veterinärmedizin Berufspolitische Kundgebung mit Bundesminister Horst Seehofer, BMELV 10. November, 18.00 - 19.00 Uhr. Freier Zutritt, keine Voranmeldung Info & Anmeldung: bpt Akademie GmbH, Hahnstraße 70, 60528 Frankfurt am Main, Tel. (069) 669818-90, Fax (069) 669818-92, info@bpt-akademie.de, www.bpt-akademie.de 60 Neues vom Weltschweinekongress 2006: Schlachthofstudie an 65.000 Lungen belegt: Verbesserung der Lungengesundheit nach Mykoplasmenimpfung unabhängig vom Impfschema Zwischen 2002 und 2005 wurden mehr als 65.000 Lungen aus 522 Schlachtpartien von 310 spanischen Betrieben am Schlachtband mittels eines einheitlichen Befundschlüssels erfaßt. Alle Betriebe waren nachweislich mit Mycoplasmen infiziert. Die Untersuchung umfasste Impfstoffe verschiedener Hersteller und hat gezeigt, dass sich die Lungengesundheit bei Einsatz des Impfstoffes M+PAC® von Essex (Verwendung sowohl als 1-shot oder 2-shot) unabhängig vom Impfschema erheblich verbessert. Neben M+PAC® wurden je zwei weitere Einmalimpfstoffe und Zweimalimpfstoffe eingesetzt. Ungeimpfte Schweine dienten als Vergleichsgruppe. Sowohl der durchschnittliche Prozentsatz an veränderten Lungen, als auch der Anteil der Lungen mit schwerwiegenden Schädigungen war in den beiden M+PAC® Gruppen (sowohl in der 1shot Gruppe, als auch in der 2-shot Gruppe) am geringsten. Der durchschnittliche Lungenscore, der den Anteil an verändertem Gewebe pro Lunge erfasst, war ebenfalls in den beiden M+PAC® Gruppen am niedrigsten. Die überzeugende Wirksamkeit von M+PAC® mit dem maximal flexiblen Impfschema aus einer Flasche ist der Grund, weshalb immer mehr Tierärzte diesem Imfpstoff ihr Vetrauen schenken. 1 Comparative evaluation of efficacy of several commercial mycoplasma hyopneumoniae vaccines under field condition. C. Zhou et al., Proceedings IPVS 2006 61 Neue Geschäftsführung bei der Albrecht GmbH Dr. Zeller, die Leistungsfähigkeit des oberschwäbischen Traditionsunternehmens, welches in diesem Jahr sein 60. Gründungsjubiläum begeht, als dem anerkannten „Vet.-Med.-Partner“ im Verbund mit der Eurovet weiter zu stärken. Dabei gilt dem Ausbau des partnerschaftlichen Verhältnisses der Albrecht GmbH zu den praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzten das ganz besondere Augenmerk. Ebenso liegt Herrn Dr. Zeller aber auch daran, den 55 Mitarbeitern der Fa. Albecht attraktive und zukunftsorientierte Arbeitsmöglichkeiten in Aulendorf zu sichern. Dr. Gerfried Zeller Mit dem 1. September 2006 hat Herr Dr. Gerfried Zeller die verantwortliche Leitung der Albrecht GmbH in Aulendorf übernommen. Dr. Gerfried Zeller studierte Tiermedizin an der Humboldt-Universität zu Berlin und verfügt über langjährige Erfahrungen in der veterinär-pharmazeutischen Industrie. Am Standort Unterschleißheim war Herr Dr. Zeller für Hoechst und Intervet in verschiedenen Bereichen tätig, so im Produktmanagement, als Leiter Marketing & wissenschaftlicher Service, bei der Betreuung wichtiger Kunden und zuletzt als Business Unit Director Ruminants. Als wichtigste Aufgabe sieht Herr Mit der Übernahme der Geschäftsleitung durch Herrn Dr. Zeller findet der Umstrukturierungsprozess bei Albrecht seinen vorläufigen Abschluss. Dieser begann mit der Fusion der A. Albrecht GmbH & Co. KG mit der Eurovet Animal Health BV, einer Tochtergesellschaft der holländischen Tierärztegenossenschaft AUV (ad usum veterinarium) im Frühjahr 2005 und fand seine Fortsetzung in der Gründung der Albrecht GmbH zum 1.1.2006. Nach einer Übergangsphase schied der ehemalige Firmeninhaber Dr. Diethmar Albrecht aus der Geschäftsleitung aus und wurde das Geschäft in Aulendorf von Herrn Drs. Jan Jaap Korevaar geführt. Nunmehr wird Herr Dr. Zeller die Albrecht-Aktivitäten in Deutschland verantworten, während sich Drs. Korevaar auf seine Aufgabe als Managing Director der Eurovet in Bladel und Herr Tony Griffin auf die Aufgaben als Vorstand der AUV in Cuijk konzentrieren werden. Herr Dr. D. Albrecht steht der Albrecht GmbH weiterhin beratend zur Verfügung. 62 Moderne Tierarzneimittel unter Nutzung gentechnischer Methoden Die Gentechnologie ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Neben der chemischen Synthese, die auch in den nächsten Jahren das wichtigste Herstellungsverfahren für pharmazeutische Wirkstoffe bleiben wird, kommen wie in der Humanmedizin auch in der Tiermedizin mehr und mehr gentechnologische Verfahren zur Anwendung. In Zukunft wird ein Großteil aller Innovationen zur Bekämpfung von Tier- und Humankrankheiten auf Entwicklungen unter Nutzung der Gentechnologie („rote Gentechnik“) beruhen. In der Tiermedizin sind bio- und gentechnologische Verfahren genauso im Einsatz wie in der Humanmedizin zur Herstellung von Wirkstoffen in der Fermentation, bei der Bakterien, Hefe, Insekten- oder Säugetierzellen zur Wirkstoffproduktion eingesetzt werden. Eine ganz besondere Bedeutung hat die Gentechnik bei der Entwicklung von innovativen Tierimpfstoffen. Oft sind nur so die gestiegenen Anforderungen in Bezug auf höhere Wirksamkeit, geringere Wirkstoffmengen, schnellen Aufbau des Schutzes, hohe Verträglichkeit und Einsatz alternativer Applikationsverfahren (z.B. Aerosolverabreichung) sicherzustellen. Bei Tierseuchen, wie z.B. der Vogelgrippe (Aviäre Influenza) sind neben konventionellen Bekämpfungsmethoden neue Technologien unbedingte Voraussetzung, um schnell auf ein neues Erregerspektrum reagieren zu können. Auch bei der Entwicklung von Markervakzinen, die eine Unterscheidung zwischen Feld- und Impfvirus ermöglichen, spielt die Gentechnik eine wichtige Rolle. Neben der Wirksamkeit spielt bei der Entwicklung und Herstellung gentechnisch veränderter Tierarzneimittel und Impfstoffe die Sicherheit eine ganz besondere Rolle. Umfangreiche Genehmigungs- und Prüfverfahren stellen Verbraucher-, Tier- und Umweltschutz sicher. Insbesondere auch im Rahmen der Zulassung kommt es zu einer anspruchsvollen Prüfung, um so eine wirksame Arzneimitteltherapie bei möglichst geringen Risiken zu gewährleisten. Alle unter Verwendung neuer technologischer Methoden hergestellten Tierarzneimittel und Impfstoffe werden durch die Europäische Zulassungsbehörde EMEA überprüft. Die Notwendigkeit der Verfügbarkeit und der Sicherheit findet seinen Niederschlag auch in den Richtlinien des ökologischen Landbaues. Die Richtlinie EWG Nr. 2092/91 (Artikel 6) sieht den Einsatz von genetisch modifizierten veterinärmedizinischen Produkten ausdrücklich vor. Bundesverband für Tiergesundheit Bonn, 22.8.2006 63 Impressum Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Bayern: Dr. Rupert Ebner, Heidemannstr. 12, 85049 Ingolstadt, Telefon: 0841-44976 Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Baden-Württemberg: Dr. Thomas Steidl, Jurastraße 23, 72072 Tübingen, Telefon: 07071/78780 Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Rheinland-Pfalz: Dr. Bernd Alscher, Alter Steg 1-2, 55765 Oberhambach, Telefon: 06782-99440 Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Saarland: Dr. Hans-Joachim Götz, Im Teich 1, 66459 Kirkel/Limbach, Telefon: 06841-89396 Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Thüringen: Dr. Volker Lampe, Goetheweg 3, 07646 Stadtroda, Telefon:036-428-61224 Das Mitteilungsblatt des Landesverbandes Bayern im BPT für Bayern, BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen erscheint vierteljährlich und wird den Mitgliedern zugestellt. Bezugspreis: _ 2,56 im Mitgliedsbeitrag enthalten. Auflage 3000 Exemplare. Herausgeber ist der Landesverband prakt. Tierärzte Bayern e.V. im BPT. Anschrift der Geschäftsstelle: Landesverband prakt. Tierärzte Bayern e.V. im BPT, Dr. Franz Gassner, Schulstraße 20, 84160 Frontenhausen, Telefon 08732-931323, Telefax 08732-931324. Redaktion Dr. R. Ebner, Dr. F. Gassner, Dr. T. Steidl, A. Tröschel, Dr. A.Vogel Anschrift der Redaktion: A.Tröschel, Bogenstraße 2b, 90599 Burgthann, Telefon 09183-903652, Telefax 09183-903654, email atroeschel@bpt-bayern.de Schlussredaktion: Dr. vet. med. Andrea Hammerl, Journalistin, Schrobenhauser Str. 35a, 86668 Karlshuld. Tel./Fax 08454-1398 Druck: Ortmaier-Druck, Birnbachstr. 2, 84160 Frontenhausen, Telefon 08732-9210-0, Telefax 08732-9210-729. Alle prakt. Tierärzte können Beiträge zur Veröffentlichung an die Redaktion einsenden. Aufgrund der Sachbezogenheit und Aktualität der eingesandten Themen trifft die Redaktion die Auswahl und entscheidet über den Zeitpunkt der Veröffentlichung. Manuskripte werden nur auf ausdrücklichen Wunsch zurückgegeben. Nicht gezeichnete Beiträge geben die Meinung oder Stellungnahme des Landesverbands prakt. Tierärzte Bayern e.V. im BPT wider. – gezeichnete Beiträge sind ausschließlich Stellungnahmen der Verfasser. 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