JazzFest Berlin Programm

Transcription

JazzFest Berlin Programm
Willkommen zum JazzFest Berlin!
Mit Schwung
durchs Leben
Die diesjährige Ausgabe versammelt wieder renommierte Jazzmusiker aus aller Welt in Berlin. Dass der türkische Musiker Erkan Oğur kommen wird, freut mich dabei besonders. Mit ihm und
weiteren Solisten aus Istanbul spinnen wir unseren roten Faden
fort, der alle unsere Festivals durchzieht, nämlich die gegenwärtigen Kultur-Szenen in der Türkei vorzustellen. ’Stadt und Jazz’,
das ist ein unerschöpfliches, spannendes Thema – Metropolen
produzieren ihre eigenen Klänge. Auf die Fährte ihres speziellen
Berlin-Sounds haben sich vor einiger Zeit die beiden Musiker
Gak Sato und Steve Piccolo als Gäste der Berliner Festspiele
gemacht. Ihre ’Hidden Tracks’, die sie dabei aufgezeichnet haben, verwenden sie am Freitag abend im Delphi.
Wir können das JazzFest 2005 nicht eröffnen, ohne an Albert Mangelsdorff zu denken. Dieser großartige Posaunist und Doyen
der deutschen Jazzszene leitete von 1995 bis
2000 das JazzFest der Berliner Festspiele. Er starb
vor wenigen Wochen. Ich denke aber, dass ich ganz in
seinem Sinne spreche, wenn diese Ausgabe des JazzFestes
so frisch, lebendig und fröhlich werden möge wie je. Ich wünsche
Ihnen fünf schöne und entdeckungsreiche Tage.
Joachim Sartorius, Intendant der Berliner Festspiele
Liebe JazzFest-Besucher,
der ARD-Hörfunk freut sich, die über 40-jährige
Medienpartnerschaft mit dem JazzFest Berlin fortführen zu können. Denn
auch in Zeiten erhöhter Sparzwänge ist den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Kulturförderung wichtig. Die ARD hat
daher entschieden, sich in diesem Jahr in bisherigem Umfang
beim JazzFest Berlin zu engagieren. Denn in den einzelnen
Funkhäusern ist man sich sehr wohl bewusst, dass die Kooperation mit dem JazzFest eng und erfolgreich ist. Die Hörfunkprogramme der ARD profitieren in hohem Maße von den Mitschnitten und Live-Sendungen aus Berlin.
Das Konzert am Samstagabend mit Fredrik Lundins LeadbellyProgramm und der WDR Big Band mit Joe Zawinul wird in diesem Jahr sogar von fast allen Sendern live übertragen.
Ich wünsche Ihnen und uns ertragreiche und eindrucksvolle
Konzerterlebnisse.
Dr. Johannes Grotzky
Vorsitzender der Hörfunkkommission der ARD
Programmdirektor Bayerischer Rundfunk
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Sa, 5. November
14:00
Vorworte
6
Karteninformation
8
Impressum
18:00
10
20:00
Quasimodo
MPS Revisited: The New Dave Pike Set,
feat. Michael Sagmeister and
the Christoph Spendel Trio
22:00
11
Do, 3. November
19.00
22:00
12
Hüsnü Şenlendirici & World Ensemble
13
Delphi – Filmpalast
14
15
Fr, 4. November
20:00
Quasimodo
Livio Minafra
19:30
22:00
22:30
15:00
Quasimodo
Bill Frisell Trio
18:00
Mozaik
26
L’Orchestra di Piazza Vittorio
27
Quasimodo
29
Haus der Berliner Festspiele
WDR Big Band Köln ‘Joe Zawinul Project’
30
Fredrik Lundin Overdrive ‘Belly-up’
33
Delphi – Filmpalast
Steve Piccolo & Gak Sato ‘Hidden Tracks’,
special guest Elliott Sharp
34
Paolo Angeli – Antonello Salis Duo
35
Quasimodo
Baby Bonk
36
nuBox, feat. DJ Illvibe
37
So, 6. November
Enzo Favata ‘Made in Sardinia’
22:30
22:30
Haus der Berliner Festspiele
Charlie Haden’s Liberation Music Orchestra
‘Not In Our Name’, feat. Carla Bley
25
Kulturbrauerei – Palais
Deutscher Jazzpreis: Ulrich Gumpert
Delphi – Filmpalast
Film Preview: MPS – Jazzin’ The Black Forest
22:30
15:00
46
Mi, 2. November
20:00
Vortrag: Karl Gert zur Heide
‘Über die orientalischen Ursprünge des Ragtime’
3, 6
Veranstaltungsorte
Kulturbrauerei – Soda Salon
17
Haus der Berliner Festspiele
22:00
Frank Gratkowski Doppelquartett
19
Han Bennink – Hermeto Pascoal Duo
20
Hermeto Pascoal e Grupo
21
Delphi – Filmpalast
Tamburada
22
Farmers Market
23
Kulturbrauerei – Palais
Erkan Oğur – Philip Cathérine
38
Stefano Bollani – Stian Carstensen Duo
39
Ferenc Snétberger Trio
40
Haus der Berliner Festspiele
Maria Schneider Orchestra
42
Enrico Rava Quintet
43
Delphi – Filmpalast
The Derek Trucks Band
22:30
44
Quasimodo
‘Rev.’ Jeff Mosier’s Ear Reverents
Radio Live-Übertragungen
3. 11. ab 20:04 Deutschlandradio Kultur
5. 11. ab 20:05 RBB Kulturradio, BR 4 Klassik, hr2, radio bremen –
nordwest radio, SR 2 KulturRadio, WDR 3
6. 11. ab 20:04 Deutschlandradio Kultur, ab 20:05 RBB Kulturradio
Quasimodo
Amina Claudine Myers Trio, special guest Özay
4
24
Jazzfest im Internet: www.jazzfest-berlin.de
5
45
Liebe JazzFest Besucherinnen und Besucher,i
widmen möchte ich diese Ausgabe des Jazzfestes den Menschen und Musikern der Stadt New Orleans, deren lebendige Leichtigkeit so viel zur Entwicklung des Jazz beigetragen hat und die gegenwärtig so sehr ums Überleben kämpft. Es lebe das New New Orleans.
Jazz ist immer in pulsierenden Städten wie New Orleans zu Hause gewesen.
Einer anderen solchen Metropole, nämlich Istanbul, gilt in diesem Jahr die
Aufmerksamkeit der Berliner Festspiele und auch des Jazzfestes. Dort hatte
ich vorzeiten ein Jahr lang meine Zelte aufgeschlagen. Der geschäftig-nervöse Puls der Bosporus Metropole ist mir immer gegenwärtige Erfahrung geblieben. Vielleicht bin ich auch deshalb so empfänglich für eine These wie die,
dass Bauchtanz und Ragtime aus demselben Nest gefallen seien.
„Ein Stiefel voll Jazz“ hieß es 1984 schon mal beim Jazzfest.
Eine ganze Generation später gilt immer noch, im europäischen Kontext: italienische Jazzmusiker lassen in besonderer Weise regionale Traditionsbezüge und kreatives Musikantentum aufscheinen.
Besonders freue ich mich auf die von mir so hoch geschätzten Komponistinnen/Arrangeurinnen Carla Bley
mit Charlie Hadens Liberation Music Orchestra und Maria
Schneider, deren Konzerte im Haus der Berliner Festspiele Eckpfeiler einer
programmatischen Brücke bilden, über und unter der ich Ihnen ein paar außergewöhnliche musikalische Versuchsanordnungen präsentieren möchte. Von
Hermeto Pascoal und Han Bennink, dem römischen ‘MigrantenStadl’ von der
Piazza Vittorio bis hin zur Jamband Derek Trucks.
KLASSIKER
Ich wünsche Ihnen für die anstehenden Jazztage und -nächte Neugier, Ausdauer und wieder viel Vergnügen.
Ihr Peter Schulze, Künstlerischer Leiter
Veranstaltungs
Orte +
Verkehrsverbindungen
Haus der Berliner Festspiele
Kulturbrauerei
Schaperstraße 24
Berlin Wilmersdorf
Telefon (030) 254 89–0
U-Bahn Spichernstraße
(Ausgang Bundesallee)
Bus 204, 249
www.berlinerfestspiele.de
Schönhauser Allee 36
(Eingänge Knaackstraße 97
und Sredzkistraße 1)
Berlin Prenzlauer Berg
Telefon (030) 44 31 51–52
U-Bahn Eberswalder Straße
Tram M1, M10, 12
www.kulturbrauerei-berlin.de
Delphi – Filmpalast am Zoo
Quasimodo
Kantstraße 12a
Berlin Charlottenburg
Telefon (030) 312 10 26
S- und U-Bahn Zoologischer
Garten, Bus 149
www.delphi-filmpalast.de
Kantstraße 12 a
Berlin Charlottenburg
Telefon (030) 312 80 86
S- und U-Bahn Zoologischer
Garten, Bus 149
www.quasimodo.de
6
SPIEGEL-Leser wissen mehr.
Vorverkauf
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Eintrittspreise
Haus der Berliner Festspiele
Delphi – Filmpalast
Quasimodo
Kulturbrauerei – Palais
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10,–
14,–
14,–
10,–
bis
bzw.
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€ 25,–
€ 8,–
€ 6,–
Festival-Pass
Vorverkauf ab 10. Oktober
€ 80,– ermäßigt € 50,–
Kasse im Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24
Mo–Sa 14 –18 Uhr, Sonntag, 6. November ab 14 Uhr,
Telefon 030–254 89 100
und bei den bekannten Vorverkaufsstellen
Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn
(während der Abendkassen kein Vorverkauf)
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Originalcover & Linernotes
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OSCAR PETERSON:
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ALBERT MANGELSDORFF:
AND HIS FRIENDS
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MPS 00440 0673752
FRITZ PAUER:
LIVE AT THE BERLIN
JAZZ GALERIE
VOLKER KRIEGEL:
SPECTRUM
MPS 06024 9811263
MPS 06024 9808699
MARK MURPHY:
MIDNIGHT MOOD
ATTILA ZOLLER/HANS
KOLLER/MARTIAL SOLAL:
ZOLLER KOLLER SOLAL
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Kartenbestellungen
Schriftliche Kartenbestellungen bitte mit dem Bestell-Coupon, erhältlich
beim Kartenbüro der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin,
Telefon 030–254 89 100, Telefax 030–254 89 230,
kartenbuero@berlinerfestspiele.de, www.berlinerfestspiele.de
CHARLIE
HADEN
LIBERATION
MUSIC ORCHESTRA:
MARK
MURPHY:
Die Zeit ist wieder reif für
ein Liberation Music
Eine neue
Not In Our Name Orchestra.
Emarcy 06024 9829248 kritisch-ironische
Auseinandersetzung
mit den USA, in Form
von grandiosem LargeEnsemble-Jazz.
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zurück, produziert und
begleitet von Till Brönner.
Featuring Frank Chastenier.
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Delphi – Filmpalast
Quasimodo
Mi 2. November | 20:00 Uhr
Mi 2. November | 22:30 Uhr
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Foto: Jürgen Partzsch
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FILM
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Dem Programmheft der Berliner Jazztage ’69 ist zu entnehmen,
dass Vibrafonist Dave Pike 1966 in der seinerzeit berühmten
Jazz-Galerie an der Bundesallee über Wochen verpflichtet war,
bevor ihn die Begegung mit Bassist Hans Rettenbacher und
ein Jam mit Volker Kriegel und Peter Baumeister in Frankfurts
Jazzkeller auf eine nächste Karriere-Ebene hievten: The Dave
Pike Set! Noisy Silence-Gentle Noise hieß ihr erstes Album
auf MPS. Die Band war das musik-gewordene Abbild der ’68er
Ära: Alles ging! Fusion Made in Germany!.. bis es Pike zurück
in die USA zog.
Im Zuge des progressiven Groove Revivals durch den Acid Jazz
erfuhr das ‘Set’ Mitte der 90er eine unerwartete Renaissance.
Pikes Wunsch nach einem Powerhouse Pianisten plus Anhang,
Christoph Spendels Nähe zu den Brunner-Schwer Studios am
alten MPS-Ort und zu Michael Sagmeister ließen die Besetzung
des New Dave Pike Set zum Selbstläufer werden: The Most
Perfect Set! vh
11
Haus der Berliner Festspiele
Haus der Berliner Festspiele
Do 3. November | 19:00 Uhr
Do 3. November | 19:00 Uhr
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Ende der 60er gehörte Charlie Hadens
Liberation Music Orchestra zu den radikal- Charlie Haden bass
sten Eingreiftruppen des Jazz. Schwarze Carla Bley conductor,
und Weiße spielten gemeinsam gegen arrangements
Ahnee Sharon Freeman
Krieg und soziale Missstände an und
french horn
kombinierten brillant gespielten Jazz jenJoe Daley tuba
seits des „Blast kaputt was euch kaputt Michael Rodriguez
macht“-Free Jazz mit unmissverständ- trumpet
lichen politischen Statements. Arran- Myron Walden alto sax
geurin seit der ersten Band-Stunde: Chris Cheek, Tony
Malaby tenor sax
Carla Bley. Es gab zwei Neuauflagen
Seneca Black trumpet
des Orchesters: 1982, dokumentiert
Curtis Fowlkes
auf dem Album Ballad of the Fallen, trombone
und 1989 auf Dreamkeeper. „Ich Steve Cardenas guitar
hätt’s nicht all die Jahre gemacht, Matt Wilson drums
wenn ich nicht glauben würde,
etwas verändern zu können“, sagt
Haden.
In Anlehnung an die Initiative ‘Not
in Our Name’, mit der sich amerikanische Künstler aller Genres
gegen die Politik der Bush-Administration auflehnen, nennt
Haden die aktuelle LMO-CD
ebenfalls Not In Our Name. In
trauter Einheit mit Carla Bley
findet er mit einer neuen Besetzung zu alter Renitenz. wk
12
Fotos: Thomas Dorn
Charlie Haden’s
Liberation Music
Orchestra 'Not In Our
Name' feat. Carla Bley
13
Quasimodo
Do 3. November | 22:30 Uhr
Bill Frisell gehört seit 20 Jahren zu den hartnäckigsten
Runderneuerern der Jazz-Gitarre. Er greift weniger
nach den Sternen des Unerhörten als auf bewährte
Traditionen zurück, die er Jazz-kompatibel macht; wie
mit seinem Album Nashville (1997), mit dem er eine
ebenso robuste wie filigrane Brücke vom Jazz zur
Country Music schlug, über die sich seither Legionen
von Musikern aus beiden Richtungen bewegt haben.
Eine international feste und begehrte Größe wurde
sein Trio mit Joey Baron und Kermit Driscoll Anfang
der 90er. Dieses Format setzt er jetzt fort mit
Jenny Scheinman und Greg Leisz, die schon
2003 bei Frisells The Intercontinentals Projekt
mitwirkten. Zwischen Klezmer, Jazzrock, Neuer Musik und freier Improvisation changiert
Jenny Scheinman als derzeit wichtige Impulsgeberin der Jazz-Geige. Greg Leisz
sieht sich dagegen besonders gern so: Was
der Klempner für
das Rohr, das ist er
mit seiner Slide-,
Lap- und PedalSteel Guitar für
manche Studio
Session:
Lötzinn!
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Bill Frisell
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Jenny
Scheinman
violin
Greg Leisz
pedal steel
+ slide guitar
Foto: Jimmy Katz
Enzo Favata saxes,
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Enzo Favata
‘Made in Sardinia’
Foto: Rosi Giua
Delphi – Filmpalast
Do 3. November | 22:00 Uhr
15
3. 11. - 6. 11. 2005 » BERLINISCHE GALERIE » BERLIN-KREUZBERG
Quasimodo
TOTAL MUSIC MEETING 2005
Fr 4. November | 18:00 Uhr
INTERNATIONALES KÜNSTLERFESTIVAL FÜR IMPROVISIERTE MUSIK
DO 3. NOVEMBER 19.30 UHR › ERÖFFNUNGSKONZERT HAUPTAUSSTELLUNGSHALLE / BG
MARKUS LÜPERTZ & TTT (D)
Markus Lüpertz (p) › Manfred Schoof (tp) › Frank Wollny (b) › Frank Köllges (dr)
Jesus Canneloni (reeds) › Gerd Dudek (reeds) › Wolfgang Lackerschmid (vb)
Peter Sandkaulen (g)
DO 3. NOVEMBER 21.30 UHR KONZERTE AUDITORIUM / BG
OING - KLAFFENDE LEERE (D) für schlagspieler und materialsack
Hans-Joachim Hespos (composition) › Ulrik Spies (perc)
TRIO WING VANE (CH/F/USA)
Urs Leimgruber (ts, ss) › Jacques Demierre (p) › Barre Phillips (b)
SOLO TRUMPET & MORE (USA) › Wadada Leo Smith (tp, flh, comp)
FURT + EVAN PARKER (GB)
Richard Barrett › Paul Obermayer (sampling, keyboards, live electronics)
Evan Parker (ts, ss)
FR 4. NOVEMBER 20.00 UHR KONZERTE AUDITORIUM / BG
FREEDOM & REASON (GB/USA)
John Butcher (ts, ss) Gino Robair (dr, perc, live electronics)
SOLO-TOMBAK (IRAN/D) › Mohammad Reza Mortazavi (tombak, daf)
MAYAS | NUTTERS | OLSEN | GALVEZ QUARTET (NL/N/E)
Magda Mayas (p) › Carlos Galvez Taroncher (bcl)
Koen Nutters (b) › Morten J. Olsen (dr, perc)
TOUCH THE EARTH - BREAK THE SHELLS (USA/F/D)
Wadada Leo Smith (tp, flh) › Barre Phillips (b) › Günter ´Baby´ Sommer (dr, perc)
SA 5. NOVEMBER 20.00 UHR KONZERTE AUDITORIUM / BG
FREEDOM OF SPEECH (FOS) presents: COLLOQUIAL GERMAN (D)
Wolfgang Fuchs (cbcl, bcl, ssi) › Axel Dörner (tp) › Thomas Lehn (analogue-synth.)
DJIllVibe (turntables)
BUTCHER | ELLIS | SPERA (GB/Canada/I)
John Butcher (ts, ss) › Lisle Ellis (b) › Fabrizio Spera (dr, perc)
MOIRE: LUST | LOOS (NL)
Dmitri Nieuwenhuizen, Thomas Castro (Studio LUST)
Peter van Bergen (live electr., reeds) › Huib Emmer (live electr., g)
Gerard Bouwhuis (p) › Patricio Wang (g) › Johan Faber (perc, vb)
SO 6. NOVEMBER 11.30 UHR EUROPÄISCHE ERSTAUFFÜHRUNG AUDITORIUM / BG
CECIL TAYLOR: ALL THE NOTES (USA 2004)
Dokumentarfilm, 72 Minuten, Farbe, Regie: Christopher Felver
Workshop 1: Trommel-Workshop mit Mohammad Reza Mortazavi (3. - 5.11.)
Workshop 2: Multimedia-Workshop mit Gino Robair (3. - 5. 11.)
Workshop 3: Freie Improvisation mit Leimgruber/Demierre (nur 4.11.)
Veranstaltungsort: Berlinische Galerie. Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstr. 124 - 128, 10969 Berlin-Kreuzberg, Tel. 78902600, bg@berlinischegalerie.de
Veranstalter: FMP FREE MUSIC PRODUCTION Distribution & Communication (Helma Schleif)
Einzelkarte: € 18,00 (gültig für alle Konzerte im Auditorium des jeweiligen Abends)
Eröffnungskonzert Haupthalle / BG: € 15,00 (€ 10,00 m. Festival-Pass) Filmvorführung: € 5,00
Festival-Pass: € 50,00 (gültig für alle Konzerte im Auditorium am 3., 4., 5.11.)
Workshops: € 75,00 (Workshop 1 oder 2); € 35,00 (Workshop 3); € 110 resp. € 80 mit Festival-Pass
Infos/Kartenreservierung/Anmeldung Workshops: fmp.distribution@t-online.de,
Tel. 030-3237526, Fax 030-3249431
Schirmherrin: Prof. Dr. Rita Süssmuth
Programmänderungen vorbehalten
Livio Minafra
piano solo
Livio
Minafra
Der Name Minafra hat im italienischen Jazz einen vertrauten
Klang. Neben Vater Pino zieht mittlerweile auch Sohn Livio
Aufmerksamkeit auf sich. Seine Solo-Konzerte sind weit mehr
als die Ego-Trips eines spielhungrigen Jazz-Youngsters. Minafra
macht das Klavier zum multiplen Klangerzeuger, der hie wie ein
Streichinstrument, da wie eine Trommel und dort wie ein
ganzes Orchester klingt. Und manchmal sogar wie ein Klavier.
So verspielt er sich den Möglichkeiten seines Instruments
öffnet, so klar sind doch seine Entwürfe. Bei aller Freiheit der
spontanen Improvisation schlägt er kühne Bögen vom
Mittelalter bis in die Neuzeit, bedient sich souverän in Klassik,
Folklore, Tanz- und Marschmusik sowie Filmscores, erzählt
Anekdoten, zeichnet Landschaftsbilder und schwelgt in
abstrakten Träumen. Livio Minafra fesselt vom ersten bis zum
letzten Ton, denn kaum beginnt er zu fabulieren, will man auch
schon wissen, wie seine Geschichte ausgeht. wk
Haus der Berliner Festspiele
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Fr 4. November | 19:30 Uhr
Tobias Delius tenor
Frank Gratkowski
alto sax, clarinets
sax, clarinet
Herb Robertson
Wolter Wierbos
trumpet
trombone
Dieter Manderscheid
Wilbert
DeJoode
bass
bass
Der in Köln lebende SaxoPaul
fonist und Klarinettist Frank
Lovens
drums
Gratkowski gehört seit Beginn
drums
der Neunziger zu den international
tätigen Netzwerkern einer europäisch geprägten freien Musik. Sein expressiver Ton
und die ungeheure Kraft, mit der er in sein Altsax
stößt, tragen ihm über Free Jazz-Kreise hinaus vor
allem in Amerika Respekt ein. Seine eigenen Projekte
reichen vom Solo mit expressivem Ton und ungeheurem Erfindungsreichtum bis zum feintarierten Balancieren auskomponierter Strukturen mit spontanem Impuls in der Großformation.
Gratkowski ist der aktuelle und damit 24.
Preisträger des SWR Jazzpreises.
Auf seinem Album Loft Exil V „denkt
er Ornette Colemans Idee vom
Doppelquartett zeitgemäß weiter“,
so die Jury des vom Südwestrundfunk und dem Land RheinlandPfalz gestifteten Preises. Mit Exponenten der amerikanischen, deutschen und
niederländischen Free-Szene zündet der
Saxofonist ein transatlantisches Feuerwerk.
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Foto: Tamara Glawischnig
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Haus der Berliner Festspiele
Fr 4. November | 19:30 Uhr
Hermeto
Pascoal e Grupo
Hermeto Pascoal gehört zu jenen Erscheinungen des Jazz, die
monolithisch über allen Richtungen, Epochen und Spielhaltungen
stehen. Airto Moreira nannte ihn den komplettesten Musiker, den
er je getroffen habe, Miles Davis bezeichnete ihn gar als einen
seiner wichtigsten Einflüsse. Tatsächlich verfügt Pascoal über
einen unbegrenzten Fundus spielerischer und konzeptioneller
Gestaltungsmöglichkeiten: brasilianische Rhythmik, freie
Improvisation, visuelle Imagination und externe Geräuschquellen gehören genauso zu seinem Repertoire wie ein
umfangreiches Wissen um die Vielfalt der globalen
Musikkulturen und zielgerichtete Zugriffe auf die
Populärmusik. Pascoals Konzerte sind fantastische Reisen in die unerhörten Bereiche imaginärer
Klanglandschaften. wk
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Foto: Bob Alta
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Hermeto
Pascoal
keyboards,
flute
Fabio Pascoal
percussion
Marcio Bahia
drums
Itiberê Zwarg
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Hermeto Pascoal
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keyboards, flute
Vinícius Dorin
saxes, flute
Han Bennink
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drums
André Marques
piano
special guest
Aline Morena
vocals
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Delphi – Filmpalast
Delphi – Filmpalast
Fr 4. November | 22:00 Uhr
Fr 4. November | 22:00 Uhr
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Özlem Şimşek
vocals
Korhan Futacı
‘Tamburada’ ist ein Wortspiel und heißt
soviel wie ‘genau hier’ oder ‘auch die
Özün Usta
Tambura’ (klassisches türkisches Saiteninpercussion
strument). „Das Septett, das in Istanbul seiBerke Can
nesgleichen sucht, fusioniert die ganze BandÖzcan drums
Burak Irmak
breite zwischen modernem Jazz und elektronikeyboards
scher Musik“, weiß Time Out Istanbul. Die Gruppe
Feryin Kaya
steht für eine junge, kreative Szene am Bosporus.
bass
Hervorgegangen ist sie aus dem Free Jazz Trio des
Tansu Kaner
Saxofonisten Korhan Futacı und dem Electronica Enelectronics
semble fairytale, das die türkisch-englische Sängerin
Özlem Şimşek und der Soundtüftler Tansu Kaner gemeinsam betrieben. Tamburada gilt als die Gruppe, die
die gegenwärtige Dynamik und pulsierende Atmosphäre
in Istanbul, oder genauer: im europäischen Altstadtteil
Beyoğlu besonders gut einfängt – unbeschadet davon,
dass sie, ‘Crossing The Bridge’, auf der asiatischen Seite
der Stadt probt! ps
saxophone
Das Markenzeichen der norwegisch-bulgarischen
Band Farmers Market ist eine wilde Mischung von
den äußeren Hybriden der europäischen Musikwelt. Dabei stört es Bandleader Stian Carstensen
keineswegs, dass es praktisch keine reale Verbindung zwischen den Musikkulturen des Balkans und
Skandinaviens gibt.
Bulgarische Hochzeitsmusik ist etwas für Langstecken-Improvisatoren mit der besonderen
Fähigkeit „die darauf beruht, dass sie oft drei
Tage hintereinander spielen müssen, ohne genug Material zur Verfügung zu haben“, sagt Carstensen mit
Blick auf seinen Klarinettisten Trifon Trifonov. ‘Pepsodentic
speed-balkan-boogie with cowboy-chords’ ist nur ein
Versuch, in Worte zu fassen, was eigentlich den Ohren
vorbehalten bleiben sollte. Farmers Market sind sympathisch chaotische Draufgänger, die weder ideologische noch spielerische Tabus kennen. Ihre Musik
steckt voller krasser Gegensätze aus Jazz, Folk, Pop,
Klassik, Noise und freier Improvisation. Ein ebenso
kurzweiliges wie tolldreistes Spektakel, das
nicht nur in den Kopf, sondern auch in
Bauch und Beine geht. wk
Stian
Carstensen
accordion,
banjo, guitar, kaval, fiddle
Jarle Vespestad drums
Nils-Olav Johansen guitar,
vocals
Trifon Trifonov saxophone,
clarinet
Finn Guttormsen bass
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Quasimodo
Kulturbrauerei – Soda Salon
Fr 4. November | 22:30 Uhr
Sa 5. November | 14:00 Uhr
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Amina Trio
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Amina
Claudine Myers
piano, organ
Radu Williams bass
Reggie Nicholson
drums
Özay
vocals
Bereits seit 1981 steht Amina Claudine Myers auf dem ‘ewigen’ Wunschzettel des Jazzfests. Die Pianistin, Organistin und
Sängerin hat ihre Wurzeln in Little Rock/Arkansas; dort hat man
sonntags die Kirche mit ihren Gospelchören, alltags hat man den
Blues. Das prägt ihre Stilistik bis heute, auch wenn sie in den
70er Jahren der Chicagoer AACM beitrat und mit Muhal
Richard Abrams, Leroy Jenkins und Roscoe Mitchell auftrat. Seit den 90ern ist sie oft im New Yorker Umfeld von
Bill Laswell zu hören. In Lester Bowies unvergesslichem Organ Ensemble erfand sie originäre Kombinationen von Gospel, Blues und modernem Jazz.
Auch am Bosporus Geborene können den Blues
kriegen! Mit der in Berlin lebenden türkischen
Sängerin und Schauspielerin
Özay, u.a. bekannt aus dem Film
40 qm Deutschland, hatte Amina
Claudine Myers bereits ein gemeinsames Tournee-Programm,
das Bessie Smith und Billie
Holiday gewidmet war. wk
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Eintritt frei, begrenztes
prägnan
Kartenkontingent an der Abendkasse erhältlich.
Kultur gehört zu uns.
Wir gehören zur Kultur.
„Es sind unsere kulturellen Leistungen, durch die wir in die Erinnerung
der Nachwelt eingehen werden – und sie werden den Erben unserer
Gesellschaft zugute kommen, noch lange, nachdem die Gewinn- und
Verlustrechnungen unserer Tage zu Staub zerfallen sind. Die BMW Group
hat dies erkannt – das macht unsere Zusammenarbeit so fruchtbar.“
Sir Peter Jonas
Staatsintendant der Bayerischen Staatsoper
Mehr Informationen unter
www.bmwgroup.com/kultur
BMW Group
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Turay
Dinleyen
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Kulturbrauerei – Palais
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Sa 5. November | 15:00 Uhr
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Mozaik ist keine feste Gruppe, sondern
ein leidenschaftliches Sessionprojekt professioneller Musiker, die ihren Lebensunterhalt sonst eigentlich anderswo verdienen.
Suat Borazan ist ein Virtuose auf der traditionellen Darabuka-Trommel. Damit bestreitet
er internationale Workshops, arbeitet aber
auch in der populären Technogruppe Harem.
Für den grandiosen Geiger Turay Dinleyen ist
das Rundfunkorchester die Pflicht, und vermutlich auch die Arbeit mit Electro-Groove
Bands wie der von Can Attila oder mit Asyaminör. Aber wenn die beiden bei Mozaik improvisatorische Höhenflüge antreten, sich
gegenseitig hochpeitschen, dann ist das
lustvolle Kür. Borazan und Dinleyen bilden
den Kern der Gruppe.
Nach Berlin kommen sie im Quartett mit
dem Kanun-Spieler Mehmet Çeliksu, der
gegenwärtig zur Band von Burhan Öçal
gehört, und mit dem jungen Nay-Spieler
Ali Tüfekci, der mit seinem Instrument
schon die Mevlevi Derwische auf internationalen Tourneen zum Drehen
brachte. ps
Im multikulturellen Ambiente des römischen Stadtteils Esquilino rund um die Piazza Vittorio Emanuele ist das Orchestra di Piazza Vittorio zu Hause – 16 Musiker und Musikerinnen aus vier Kontinenten und elf Ländern. Ihr musikalisches
Esperanto ist die Musik, die genauso bunt und vielfältig ist
wie die Herkunft der Bandmitglieder. Die Truppe wurde 2002
eher zufällig aus einer Reihe von Straßenmusikern rekrutiert,
um die Musik zu einem Film einzuspielen.
Inzwischen liefert das Orchester den
Mario
Soundtrack zum kosmopolitischen
Tronco
Flair von Rom mit seinem provokanconductor
Houcine Ataa vocals
ten Gegensatz von kleinstädtiAmrit Hussain tabla
scher Verträumtheit und quirligem
Mohammed Bilal harmonium,
Chaos, allgegenwärtiger Historie
castagnets, vocals
und unentrinnbarem Futurismus.
Peppe D’Argenzio saxophone
Mit liebenswerter Anarchie aus
Omar Lopez Valle trumpet
Jazz, Blues, Pop, Reggae und
John Maida violin
Eszter Nagypal cello
allen mitgebrachten Folkloren
Gaia Orsoni viola
diesseits und jenseits der
Carlos Paz andean flute,
Schlagbäume des Schenguitar, vocals
gener Abkommens beweist
Giuseppe Pecorelli bass
das Orchestra di Piazza VitRaul Scebba percussion
torio, dass immer noch alle Wege
El Hadji Yeri Samb
percussion
nach Rom führen. wk
Ziad Trabelsi oud, vocals
Giuseppe Smaldino
french horn
Ernesto Valle drums
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TILL BRÖNNER
”A Night in Berlin”
zzpreis
Deutscher Ja
Ulrich Gumpert
Die UDJ, die Union deutscher Jazzmusiker,
verleiht, mit tatkräftiger finanzieller Unterstützung durch die GEMA-Stiftung, alle zwei Jahre den ‘Albert
Mangelsdorff Preis’. Dieser würdigt die herausragende kreative
Lebensleistung einer deutschen
Jazzpersönlichkeit.
Ulrich
Laudatio
Traurige Tatsache ist, dass der
Gumpert
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Namensgeber
und
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und ‘role-model’ für den Preis
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Eintritt frei,
Ende Juli dieses Jahres gestorAbarbanelWolff
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ben ist. „Der Albert“ hat sich
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Kartennur kurz freuen können über
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die Nominierung von Ulrich
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an der
Gumpert, des Leiters der leMichael
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gendären Workshop Band,
Griener
erhältlich.
Pianisten im Zentralquartett,
drums
Satie-Solisten und Filmkomponisten… der Rest ist Sache
des Laudators.
Das Quartett in seiner jetzigen
Besetzung entstand anlässlich
einer Konzertreise zum Internationalen Jazzfestival Richard Oschanitzky 2005 in Iasi/Rumänien. vh
Die erste
Live DVD von
Deutschlands
erfolgreichstem
Jazzmusiker!
Ab 30. September
erhältlich!
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Quasimodo
Sa 5. November | 18:00 Uhr
private Live Session
exklusiver Bonusfilm
Laufzeit: 105 Minuten
High-Definition Bildqualität
5.1/Dolby Digital Ton
TOURDATEN 2005
01.11.05 Baden Baden Festspielhaus
02.11.05 München Philharmonie
04.11.05 Berlin Philharmonie
05.11.05 Karlsruhe J.-Brahms-Saal
06.11.05 Mannheim Mozartsaal
07.11.05 Bremen Glocke
08.11.05 Lübeck MuK
10.11.05 Dresden Kulturpalast
13.11.05 Hannover Theater am Aegi
14.11.05 Nürnberg Meistersingerhalle
15.11.05 Essen Philharmonie
Veranstalter : DEAG, Tickethotline : 01805-332433
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Foto: Ines Kaiser
Haus der Berliner Festspiele
Sa 5. November | 20:00 Uhr
WDR and Köln oject’
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Seit mehr als zehn Jahren arbeitet er im
Zawinul Syndicate an einer globalen
Sprache, für die Jazz nur ein Bindemittel
ist. Joe Zawinul legt Wert darauf, sich mit
Musikanten zu umgeben. „Ich sage bewusst Musikant, denn ein Musikant ist
ein Musiker, der vom Akademischen Joe Zawinul
keyboards, leader
weggeht und mit Herz spielt.“ Ein An- Victor Bailey
spruch, den auch das Personal der bass
WDR Big Band Köln und deren Gäste Nathaniel Townsley
mit Freude erfüllen. Mit diesem Pro- drums
jekt setzt das Festival ein weiteres Alex Acuña
vernehmliches Ausrufezeichen hinter percussion
Heiner Wiberny
die Big Band-Pflege beim WDR.
Karolina Strassmayer
„Improvisation ist die Kunst, genug Olivier Peters
Raum zu lassen, um sich frei zu füh- Paul Heller
len“ lautet eine weitere musikali- Jens Neufang
sche Maxime des Keyboarders Za- saxophones
winul, der zuerst an der Seite von Andy Haderer
Rob Bruynen
Cannonball Adderley und Miles Klaus Osterloh
Davis von sich reden machte, um John Marshall
dann mit Weather Report Jazz- trumpets
Ludwig Nuss
rock-Geschichte zu schreiben.
Freiräume hat sich Zawinul auch Dave Horler
in seinem Club Birdland in Wien Bernt Laukamp
Mattis Cederberg
geschaffen, in dem das Projekt trombones
auf Berliner Betriebstemperatur Paul Shigihara
gebracht wird. wk
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Haus der Berliner Festspiele
2005 | 2006
Berliner Lektionen [ Herbst / Winter 05 / 06 ]
spielzeiteuropa [ Oktober 05 – Februar 06 ]
JazzFest Berlin [ 2. – 6. November 05]
Treffen Junge Musik-Szene [10. – 14. November 05 ]
Treffen Junger Autoren [ 24. – 28. November 05 ]
MaerzMusik – Festival für aktuelle Musik [10. – 26. März 06 ]
Theatertreffen [ 5. – 21. Mai 06 ]
Theatertreffen der Jugend [19. – 27. Mai 06 ]
Musikfest Berlin [1. – 17. September 06 ]
internationales literaturfestival berlin [ 5. – 16. September 06]
JazzFest Berlin [ 2. – 5. November 2006]
Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau
Barock im Vatikan – Kunst und Kultur
im Rom der Päpste [12. April – 10. Juli 06 ]
Rebecca Horn [ Oktober 06 – Januar 07 ]
www.berlinerfestspiele.de | 030 – 254 89 100
Foto: Nicola Fasano
Sa 5. November | 20:00 Uhr
Fredrik
Lundin
Overdrive
‘Belly-up’
Am Anfang war es nur
eine Kassettenkopie,
ein Geschenk von einem Freund: „These are
my roots, Clifford Jordan
plays Leadbelly“, erinnert sich
Saxofonist Fredrik Lundin, der
unter dem Titel Belly-up Songs von
Huddie Ledbetter covert. Von Ledbetter oder Leadbelly, wie er sich nennen
ließ, stammen zahlreiche Vorlagen, die Fredrik
aus dem Song-Thesaurus des Blues Lundin saxes
Krister Jonsson guitar
und dem was heute ‘Americana’ ge- Henrik Gunde
nannt wird nicht wegzudenken sind.
keyboards
Lundin lässt sich mit seinen Interpreta- Jens Kristian
tionen weit in die Zeiten zurückfallen Uhrenholdt
und stattet seine Band Overdrive zu- double bass
weilen mit dem schrulligen Charme Jonas Johansen drums
Emil De Waal drums
einer Marching Band aus. Unschwer Maj Berit Guassora
lassen sich Gassenhauer wie Take trumpet
This Hammer und Goodnight Irene Lis Wessberg trombone
wieder erkennen. Die Arrangements Mia Engsager trombone
sind bekannten Jazzgrößen wie Paul Ola Nordquist
Gonsalves oder Charles Mingus bass trombone
Klaus Löhrer
gewidmet, die alle bei diesem Pro- bass trombone, tuba
jekt Pate gestanden haben – sagt
Lundin. Der muß es wissen, Dänen
lügen nicht. wk
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Delphi – Filmpalast
Foto: BJ Göbel
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Sa 5. November 22:00 Uhr
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Steve Piccolo + Gak Sato
‘Hidden Tracks’
special guest
Elliott Sharp
saxes
Walter Prati
cello
Elliott Sharp
guitar, soprano sax
It is forbidden to listen 34 to this sound
Foto: Nanni Angeli
Als Bassist der Lounge Lizards gehörte Steve Piccolo kurz vor 1980 zu den Begründern der New Yorker No Wave-Szene, doch zog er sich bald aus Luries Band zurück. Die beiden Alben seiner minimalistischen Artrock-Band Domestic Exile zählen zu den
versunkenen Schätzen der Musikgeschichte. Inzwischen lebt Piccolo in Mailand und arbeitet hauptsächlich mit italienischen Künstlern zusammen.
Sein Projekt Hidden Tracks ist eine virtuelle Klangreise
durch Berlin. Mit Soundsamples, die Piccolo und sein
Partner Gak Sato im Sommer aufnahmen, versuchen sie
unter die Oberfläche der Wahrnehmung zu dringen,
die Überwachung des Alltags zu thematisieren und
Steve
hörbar zu machen, was in der alltäglichen GePiccolo
schäftigkeit übersehen und -hört wird. Nebass,
ben Walter Prati und Massimo Falascone
vocals
wird ihnen bei dieser Schärfung der
Gak Sato
Sinne Gitarrist und Saxofonist Elliott
electronics,
Sharp zur Seite stehen, wie Piccolo
theremin
Massimo
ein Pionier der New Yorker DownFalascone
town-Avantgarde. wk
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Baby Bonk sagt die
Wahrheit und Frank
Zappa lässt schön
grüßen. Das Berliner
Quartett Baby Bonk führt
den Jazz an der Postmoderne vorbei und zurück in
Martin Klingeberg
die Startblöcke des Dadaistrumpet, electronics,
mus. Erlaubt ist, was Spaß
lead vocals
macht. Mit diebischer Freude
Kalle Kalima
guitar, vocals
verletzt die Band sämtliche ReJan Roder
geln des guten Geschmacks.
bass, vocals
Spielerische Brillanz und langjähMichael Griener
rige Erfahrungen mit zahlreichen
drums, vocals
Ensembles in Deutschland und anderswo erlauben den vier Musikern
eine Rücksichtslosigkeit, deren
Überschwang ihresgleichen sucht.
Urbane Burlesken, freche Polit-Kommentare, verschämte Anstößigkeiten,
verbotene Gitarrensoli, angeschimmelter Glamour, improvisierter Wahnwitz
und das biedere Feierabendflair eines
Männergesangsvereins – all das verdichtet sich bei Baby Bonk zu einem
Fest der Sinneslust. Wer Baby Bonk erlebt hat, sollte danach sich oder seine
CD-Sammlung neu sortieren. wk
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Winterschladen
trumpet
Alois Kott
bass, guitar
Peter Eisold
drums, electronics
DJ Illvibe
turntables
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1985 stellte die
Band Blue Box mit
Reiner Winterschladen, seit Mitte der
Achtziger einer der experimentierfreudigsten
Trompeter Deutschlands,
Bassist Alois Kott und Drummer Peter Eisold die Weichen für einen neuen, kraftvollen Electric Jazz. Mit
ihrem Auftritt auf dem Berliner Jazzfest im selben
Jahr stahlen sie sogar einem Miles Davis die
Show und verunsicherten die Jazz-Puristen
nachhaltig. 1988
mischten sie mit
WestBam die German Art Disco bei
den Olympischen
Spielen in Seoul
auf. Aus Blue Box
ist jetzt nuBox geworden, doch
nach wie vor ist
das Trio auf dem Sprung in
ein neues Zeitalter. In DJ Illvibe, aka Vincent von Schlippenbach, Turntablist von
Seeed und bekannter Barrieren-Einreißer
zwischen Jazz und Pop, haben die drei Techno-Jazz-Pioniere einen neuen Verbündeten
gefunden. Mit hypnotischen Trompetenlinien
auf treibenden Grooves und futuristischen
Rückgriffen in die Vergangenheit brechen
NuBox ins virtuelle Zeitalter auf. wk
37
Kulturbrauerei – Palais
So 6. November | 15:00 Uhr
Stefano Bollani –
Stian Carstensen Duo
Kulturbrauerei – Palais
So 6. November | 15:00 Uhr
Erkan Oğur –
Philip Cathérine
Der Gitarrist Erkan Oğur spielt vorwiegend
die bundlose Gitarre. Auf ihr kann er besser
die nicht-temperierten orientalischen Skalen,
die Makams, intonieren. In München, wo er in
den 70er Jahren Physik studierte, wurde Oğur, der als
Kind bereits Geige gelernt hatte, durch den Klang von
Eberhard Webers elektrischem Bass zum Bau eigener Instrumente inspiriert. Seit Mitte der 80er Jahre
hat er mit seinem sehr charakteristischen Sound entscheidend zur Entwicklung der türkischen Popmusik
beigetragen. Für seine spezielle Slide-Technik braucht
er keinen Bottleneck, was ihm bei seinen BluesBegegnungen in den USA bereits einigen Respekt bescherte, erzählt er augenzwinkernd.
Erkan Oğur ist einer der in der Türkei selbst am meisten
geschätzten Musiker. Diverse Alben von Sezen Aksu
oder Mazhar-Fuat-Özkan hat er mit seiner musikalischen
Signatur geprägt. Mit dem belgischen Gitarristen Philip
Cathérine (der seinerzeit auch mit bundlosen Gitarren
experimentiert hatte) verbindet ihn eine über 20-jährige
Freundschaft. ps
Stefano Bollani
piano
Stian Carstensen
accordion
Mit Stefano Bollani und Stian Carstensen
treffen sich zwei Gleichgesinnte. Beide
Musiker zeichnen sich durch Neugier, durch
ungezügelte Lust am Fabulieren, spielerischen
Witz und einen Hang zu stilistischen Rundumschlägen aus. Jeder für sich schlägt der JazzTradition ein Schnippchen, ohne sie jemals
völlig preiszugeben. Bollani hat vom Solo bis
zum Sinfonieorchester in fast jeder denkbaren
personellen Konstellation gespielt. Er leitet ein
amerikanisches Trio mit Clarence Penn und
Scott Colley und tritt regelmäßig mit Enrico
Rava im Duo auf. Carstensen ist ein musikalischer Eulenspiegel, der in
beinahe jedem bekannten
Idiom zu Hause ist, und
beim Jazzfest ’am
anderen Ort’ Farmers
Market zum
nächtlichen
Happening
(ver)führt. wk
Erkan Oğur
guitar
Philip Cathérine
guitar
Philippe Aerts
Foto: Jacky Lepage
bass
38
39
www.enjarecords.com
6.11. Kulturbrauerei
Snétberger,
Andersen, Vinaccia
Nomad
ENJ-9485 2
Kulturbrauerei – Palais
So 6. November | 15:00 Uhr
Ferenc
Snétberger Trio
Ferenc
Snétberger guitar
Arild Andersen
Drei Grenzgänger der europäischen JazzSzene treffen sich im gelobten Land der
grenzenlosen Musikaneignung. Der in
bass, electronics
Berlin lebende ungarische Gitarrist
Paolo Vinaccia
Ferenc Snétberger vermittelt zwipercussion
schen Gestern und Heute, wenn er
in seinem Spiel lebendige Synthesen
aus paneuropäischer Folklore, Klassik und
fragilem Jazzrock gestaltet und großartige
Klangfantasien freisetzt. Der norwegische Bassist Arild Andersen zählt
seit Ende der 60er zu
den
sensibelsten
Klangsuchern des europäischen Jazz, der
sich vor allem durch sein
ausgeprägtes
Feingefühl
auszeichnet. Der seit 25 Jahren in
Norwegen lebende italienische Perkussionist
Paolo Vinaccia begleitete unter anderem Nils Petter Molvaer, Bugge Wesseltoft und Terje Rypdal.
Auf ihrer gemeinsamen CD Nomad (enja) entwerfen die drei eine imaginäre europäische KlangGeografie, in der sich kraft ihrer Persönlichkeiten permanent Konturen und Koordinaten verschieben. wk
40
5.11. Quasimodo
Winterschladen,
Kott, Eisold
Sonic Screen
NIN-1903 2
4.11. Quasimodo
Pino Minafra
Sud Ensemble
Terronia
ENJ-9480 2
ENJA RECORDS M. Winckelmann GmbH.
Vertrieb: Soulfood
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Haus der Berliner Festspiele
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So 6. November 20:00 Uhr
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Foto: David Korchin
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Foto: Giuseppe Pino
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Der italienische Trompeter Enrico Rava gehört
zur Nobilität des europäischen Jazz. Sein edler,
vibratoloser Ton ist von geradezu hypnotischer
Faszination. Ravas oft spontan erdachte Melodien zeugen von unbegrenztem musikalischen
Erfindungsreichtum. Die überlegte Kultiviertheit seines Spiels erinnert an die ErhabenEnrico Rava
trumpet,
heit freistehender Marmor-Plastiken der
flugelhorn
Renaissance. Dabei mangelt es Rava
Gianluca
weiß Gott nicht an Witz und Freigeist.
Petrella
Doch findet er im lyrischen Fluss seiner
trombone
Melodik stets logische Verbindungen
Andrea Pozza
zwischen den gegensätzlichen Elepiano
Rosario
menten seiner Tondichtungen. In seiBonaccorso
nem aktuellen Quintett umgibt sich
bass
der große alte Mann des italieniRoberto Gatto
schen Jazz mit vier wesentlich jündrums
geren Musikern, die seinen Intentionen nicht nur folgen, sondern
sie pointieren und akzentuieren.
wk
43
r | 22:3 0 Uhr
So 6. Novembe
Quasimodo
k Delphi – Filmpalast So 6. November | 22:00 Uhr
e
rDerek Trucks, noch nicht einmal 30-jährig, kann
Foto: Chris Floyd
auf der Gitarre alles. Das gestehen ihm auch
prominente Kollegen neidlos zu. Sein Bottleneck-Spiel hat Geist und Seele von Blues,
Jazz, Rock, Country und einer ganzen Reihe
amerikanischer Folk-Stilistiken verinnerlicht.
Auf der Website seiner Band, die seit Jahren
beständig ‘on the road’ ist, findet man eine
Liste von CDs, die helfen, die langen Wegstrecken im Bandbus zu verkürzen: Was treibt einen Guitarrero
Derek Trucks guitar
wie Trucks an und um? Was hört
Kofi Burbridge keyboards,
flute, vocals
seine Band? Nina Simone, AnTodd Smallie bass, vocals
drew Hill, Miles, Zakir Hussain,
Yonrico Scott
Bachs Cello Suiten, Jaco Pastodrums, percussion, vocals
rius Live in Paris, Aretha und Joni,
Mike Mattison lead vocals
Dexter und Shorter und im DVDSpieler stecken Lord of the Rings oder Kill Bill. Ein
gigantisch gutes ‘Präludium’ vor Soundcheck und
Auftritt, oder?
The Derek Trucks Band ist mit ihren multitraditionellen Hybriden längst in die Elite der amerikanischen
Jamband-Szene aufgerückt. Das altehrwürdige Delphi
gibt den stilvollen Rahmen für einen furiosen JazzfestAbschluss. vh
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Ear Reve
Foto: Patrick Hinely
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Im US-amerikanischen Süden entsteht eine musikalische Melange von untrennbar ländlichem
und urbanem Charakter. Dort verbinden die Ear
Reverents Altes und Neues und greifen dabei auf
drei Zutaten zurück: Intuition, Tradition und Revolution. Wie so ein Mix funktioniert deutet ‘Blueground Undergrass’ an, der Name von Mosiers
anderem Spiel-Bein.
Jeff Mosier
Die Musik spielt die Band, doch Jeff Mosier überbanjo,
nimmt auf subtile Art die Führung und stellt mit
dobro,
unzähligen wie aus dem Handgelenk geschüttelspoons
ten Verzierungen ein ungeahntes Kontinuum auf
Neal
dem Banjo dar – bei ihm reimt sich Spektrum soFountain
zusagen auf Plektrum. Seine Mitstreiter bringen
bass
David
sich ein, mit viel Gefühl und Geschick und nehBlackmon
men die Musik dabei ernst genug, um sich selber
fiddle,
nicht allzu wichtig zu nehmen. Diese Abendnachmandolin
richten aus Atlanta sind ‘work in progress’,
Bryan Lopes
freudige Botschaften, fernab von missionasax
rischem Eifer. Auch wenn ihre ‘ohr’Matt Cowley
drums
fürchtige Mischung aus eigenem
und traditionellem Repertoire
zunächst ungewöhnlich erscheint – sehr schnell
ist man damit vertraut. dd
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JazzFest Berlin ’05
Veranstalter Berliner Festspiele
gefördert durch
Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen
des Bundes in Berlin GmbH
Intendant Prof. Dr. Joachim Sartorius
Kaufm. Geschäftsführer Dr. Thomas Köstlin
Künstlerische Leitung Peter Schulze
Produktionsleitung Ihno von Hasselt
Produktionsassistenz Bianka Göbel
Mitarbeit Andrea Dürr
Kommunikation Leitung Kerstin Schilling
Presse Jagoda Engelbrecht; Quirin Gerstenecker
Tel. (030) 254 89–223, presse@berlinerfestspiele.de
Guest & Customer Relations Peter Böhme – mit einem besonderen Dank
des Festivals; Michael Grimm, Heinz Bernd Kleinpaß, Gerhild Heyder
IMPRESSUM Herausgeber Berliner Festspiele
Texte Wolf Kampmann (wk), Peter Schulze (ps), Ihno von Hasselt (vh),
Dick Dienstag (dd)
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Plakat, Titel Henning Wagenbreth
© 2005 Berliner Festspiele Schaperstr. 24, 10719 Berlin
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Harald Rehmann, DLF | Arne Schumacher, RB | Roland Spiegel, BR
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Redaktionsschluss 12.09.2005