downloaden
Transcription
downloaden
ZWST informiert Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. Liebe Freunde der ZWST, liebe Leser, wir freuen uns, dass unser diesjähriger Jugendkongress mit rund 400 jungen Erwachsenen erfolgreich zu Ende gegangen ist. JuKo 2016: Kerzenzünden zu Schabbat Lesung der Megilat Esther zum Start des Jugendkongresses, der auf den Purimfeiertag fiel JuKo 2016: Purimparty Das Thema „Islamistische Terrorgefahr“ erhielt mit den Anschlägen in Brüssel eine tragische Aktualität, unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen der Opfer. Es hätte jeden von uns treffen können. Wir bedanken uns ganz besonders bei allen Fachleuten, die mit ihrem kompetenten Wissen dazu beigetragen haben, mehr über die Ursachen, Versäumnisse in Politik und Gesellschaft zu erfahren und Zukunftsperspektiven diskutieren zu können. Unser Dank gilt auch dem Zentralrat, ohne dessen Unterstützung wir diese Veranstaltung nicht hätten durchführen können. Das neue Jahr 2016 war noch nicht so alt – und schon Ende Februar hatte die ZWST eine Menge aus ihrem Fortbildungsrepertoire absolviert: Un- Ausgabe 1 · April 2016 ter anderem wurde erstmals eine Tagung für Religionslehrer organisiert (S. 7) und ein Seminar für Erzieher mit dem Fokus auf Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung (S.6). Ganz besonders möchte ich Sie auf unser neues Fortbildungsangebot „Zukunftsforum ZWST“ hinweisen, exklusiv für Beschäftigte in jüdischen Gemeinden und Institutionen (S.17). Nutzen Sie diese Gelegenheit, die Zukunft Ihrer Gemeinden nachhaltig zu sichern, dies auch vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Anforderungen. Anmeldeschluss für die Fortbildung ist der 28. April 2016. Seit Jahresbeginn kooperieren wir mit IsraAID, einer israelischen Non-Profit-Organisation auf dem Gebiet der weltweiten Flüchtlingshilfe, die in Deutschland haupt- und ehrenamtlichen Fachkräften im Bereich der Trauma-Behandlung zur Seite stehen wird. Dies auch mit Blick auf die Tatsache, dass viele Flüchtlinge aus traditionell israelfeindlich ausgerichteten Ländern kommen (S.16). In den kommenden Tagen begehen wir das Pessachfest, wir erinnern an den Exodus der Juden aus Ägypten. Dieses Fest wird weltweit mit unterschiedlichen Minhagim, religiösen Bräuchen, gefeiert, die aber alle eines symbolisieren: Die Feiertage unserer Freiheit. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsproblematik möchte ich daran erinnern, dass unsere Geschichte uns verpflichtet, Flüchtlingen zu helfen. „Den Fremden sollst du nicht unterdrücken, denn ihr kennt das Leben der Fremden, weil ihr selbst Fremde wart in Ägypten.“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein fröhliches und koscheres Pessachfest, Chag Pessach kascher wesame`ach, Ihr Beni Bloch, Direktor der ZWST 400 junge Erwachsene diskutierten in Frankfurt - und feierten Purim JuKo 2016: Die 13köpfige Showband „Gilev“ Alle Fotos JuKo: Gregror Zielke Jugendkongress 2016 in Frankfurt/Main Der traditionelle Jugendkongress der ZWST und des Zentralrates der Juden setzt sich mit aktuellen Themen auseinander und ist für junge Juden aus ganz Deutschland eine einmalige Gelegenheit zum „Networking“. Der diesjährige Kongress mit rund 400 Teilnehmern, vom 24.03. bis 27.03. 2016 erstmalig in Frankfurt, wurde zum Thema „Terrorgefahr - Der islamische Fundamentalismus, Herausforderungen und Perspektiven“ organisiert, was durch die Anschläge in Brüssel kurz zuvor nochmal traurige Aktualität erhielt. Die Terrorgefahr gilt in besonderer Weise auch für jüdische Einrichtungen und sorgt für Verunsicherung. Daher war es von großer Bedeutung, dass hochkarätige Terrorismusexperten aus Israel, England und Deutschland für den Kongress gewonnen werden konnten. Fortsetzung S. 2 u. 3 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: JUGENDKONGRESS Die Inhalte dieser Ausgabe Editorial Das Jugendreferat informiert Ebi Lehrer Präsident der ZWST 400 junge Erwachsene diskutierten in Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Winteraktivitäten 2015/16 in Italien und Bad Sobernheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Machane „Emet“ in Südtirol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Die „Madrichim-Graduates“ 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Bar/Bat-Mizwa-Reise nach Israel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Fortbildung für Erzieher und Kitaleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Überwältigende Resonanz der Tagung für Religionslehrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Seminarreihe Jugendarbeit: Einstieg in den neuen Jahrgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3-Rabbiner-Seminar für junge Erwachsene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Start der Taglit-Sommersaison 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Herzlich willkommen, neuer Kollege Ilya Daboosh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Erlebnisse, die man sich nicht kaufen kann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Das Sozialreferat informiert Beni Bloch, Direktor der ZWST Aron Schuster, stellv. Direktor der ZWST (li.) mit Prof. Dr. Peter Neumann, King`s College London Umgang mit körprlichen und psychischen Erkrankungen im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicht mehr allein: Schulung für Demenzbegleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chancen für ein selbstständiges Leben im Alter BMFSFJ-Workshop in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inklusionsprojekt Gesher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Gemeinsam sind wir stärker“ - SHG Chemnitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fachtagung zum Thema Autismus-Spektrum-Störung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Purimparty in Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 12 Flüchtlingshilfe: Kooperation der ZWST mit IsraAID . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Migrationsberatung der ZWST bekommt Verstärkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues Projekt „Zukunftsforum ZWST“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vereinbarung mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BAGFW-Tagung zur Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 16 17 12 13 13 15 15 18 19 Termine Frühjahr/Sommer 2016 Jugendkongress 2016 - Highlights und Schwerpunkte Ein Teilnehmer Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes ZWST informiert Seite 2 Hochkarätige Referenten Nach der Begrüßung durch Ebi Lehrer, Präsident der ZWST und Vera Szackamer, Präsidiumsmitglied des Zentralrates, skizzierte Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes, in seinem einleitenden Gastvortrag die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, auch mit Blick auf die Bedrohungslage für jüdische Menschen in Deutschland. Das Bedrohungspotenzial durch islamistischen Terror sei gestiegen, auch in Deutschland gäbe es eine erhöhte Gefahr. Eine Gefährdung der jüdischen Gemeinschaft durch die Flüchtlinge könne seine Behörde derzeit nicht feststellen. Münch betonte, dass rechtsextremistische Kreise die aktuelle Situation für ihre Propaganda nutzen und appellierte an eine weniger emotionale, sondern mehr faktenbasierte Debatte. Prof. Dr. Peter Neumann, Terrorismusexperte am Londoner King’s College, fesselte die Zuhörer mit seinem Vortrag über die Entwicklung des islamischen Terrorismus seit Afghanistan in den 80er Jahren. Er beschrieb anschaulich den Austausch und gegenseitige Aufstachelung von IS-Anhängern in den sozialen Medien, wo unkontrolliert zum Hass und Terrorakten aufgerufen wird. Basierend auf einer umfangreichen Datensammlung, entstanden durch Befragungen, skizzierte Neumann unterschiedliche Typen, um diese Radikalisierung verständlicher zu machen. Er betonte, dass es sich weniger um Rückkehrer aus Kriegsgebieten handelt, sondern um enthusiastische Anhänger in europäischen Ländern, „einsame Wölfe“, so Neumann. Auch Elmar Theveßen, stellvertretender Chefredakteur des ZDF, versuchte die Frage zu beantworten, was junge Menschen zum IS zieht. Er beschrieb eine verstärkte Polarisierung in der Gesellschaft, wo Minderheiten es zunehmend schwerer haben. Beide Referenten kritisierten die Rolle muslimischer Gemeinden und Verbände, die wenig zu bieten haben und auch bisher kaum auf die aktuellen Entwicklungen reagieren. Auch die bessere Kooperation von Sicherheitsdiensten und Datensystemen wurde angemahnt. Doch Terrorprävention sei nicht nur Aufgabe von Sicherheit und Polizei, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Theveßen betonte, es gäbe keine Alternative zur Integration und beschrieb positive Beispiele in Stadtvierteln, wo dies gelungen sei. DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: JUGENDKONGRESS Workshops mit Experten aus Israel Auf hohes Interesse stießen die Workshops von Itai Brun, Brigadegeneral und Leiter der Forschungsabteilung der IDF, und Boaz Bismuth, Chefredakteur von „Israel Hayom“, u.a. zur Entwicklung von Hamas, Hisbollah und IS. Weitere Workshops wurden von Anat Hochberg-Marom vom Interdisziplinären Zentrum Herzliya (IDC), Haim Tomer, israelischer Terrorexperte und Prof. Eyal Zisser, Vize-Rektor der Uni Tel Aviv angeboten. Teilnehmerin Ilana (22), Medizinstudentin aus Frankfurt/M.: „Das Programm bot für mich die perfekte Balance zwischen interessanten Vorträgen, einem schönen gemeinsamen Shabbat und natürlich den grandiosen Parties. Der Bundeskriminalamtspräsident gab zu Beginn des Jugendkongresses eine sehr interessante Einleitung. Ein Highlight war für mich auch der Freitagabend, an dem wir unter anderem den Vize-Präsidenten des IDC Herzliya, Jonathan Davis, mit Fragen löchern durften. Es war so spannend, dass wir fast bis Mitternacht im Gespräch mit ihm waren. Am Samstag war ich im Workshop mit Boaz Bismuth zum Thema ´Islamischer Staat`, der uns alle mit seiner lebendigen und packenden Erzählweise begeistert hat.“ Entwicklungen in der muslimischen Gesellschaft und um jüdische Positionen in der Flüchtlingsdebatte. Zentralratspräsident Schuster betonte, es sei richtig, von jüdischer Seite aus aktiv auf muslimische Flüchtlinge zuzugehen und ihnen ein anderes Bild vom Judentum zu vermitteln, als sie es bisher in ihren Herkunftsländern kennengelernt haben. Brigadegeneral Itai Brun verdeutlichte, dass der Westen sich nicht dem Islam entgegenstelle, sondern islamistischen Gruppen, die den Islam für ihre terroristischen Ziele nutzen. Nicht zuletzt sorgten die 13köpfige Showband Gilev aus London und der israelische Chefkoch Avi Steinitz und sein Team für ein kulinarisches und musikalisches Fest. ZWST-Direktor Beni Bloch zieht folgendes Fazit: „Der Islamistische Terror richtet sich gegen die westliche Lebensweise, aber auch gegen gelebtes Judentum. Gerade unser Spagat zwischen dem ernsten Thema und 2 Parties am Donnerstag und Samstag unterstreicht: Wir lassen uns nicht unterkriegen!“ HvB, ZWST Prof. Dr. Peter Neumann, London King`s College Boaz Bismuth Chefredakteur von „Israel Hayom“ Eine Teilnehmerin Gute Stimmung während der Hawdala Itai Brun, Brigadegeneral, Leiter der Forschungsabteilung der IDF Dr. Josef Schuster (Präsident des Zentralrates der Juden) auf der Podiumsdiskussion Podiumsdiskussion Bei der abschließenden Podiumsdiskussion am Sonntag diskutierten Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates, Abdul-Ahmad Rashid, Islamwissenschaftler beim ZDF, Benjamin Fischer, Präsident der European Union of Jewish Students (EUJS) sowie Itai Brun, Haim Tomer und Prof. Eyal Zisser zum Thema „Deutschland und die jüdische Gemeinschaft im Jahre 2025“. In der vom israelischen Nahostexperten Shuki de Gofer moderierten Abschlussrunde ging es unter anderem um strategische Fragen der Terrorbekämpfung, um „ZWST informiert“ als Online-Version lesen: ww.zwst.info Benjamin Fischer, Präsident der European Union of Jewish Students (EUJS) Hohes Interesse im Publikum Ausgabe 1 April 2016 Seite 3 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: WINTERAKTIVITÄTEN Kleines Lexikon (hebr.-dt.): „Machane“: Ferienfreizeit „Rosh“: Leiter „Madrich“: Gruppenleiter „Chanich“: Teilnehmer „Chug“: AG, Kurs „Peulot“: Gruppenspezifische Aktivitäten Wintermachane in Südtirol, Leitung: Daphna Schächter und Alex Skulener Winteraktivitäten 2015/16 in Italien und Bad Sobernheim Familienseminar in Raas/Südtirol Mit rund 330 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat die ZWST das alte Jahr 2015 abgeschlossen und das neue Jahr 2016 begrüßt: Rund 190 Kinder und Jugendliche waren auf den beliebten Wintermachanot in Bad Sobernheim und Natz (Südtirol) unterwegs. Dazu kam das Familienseminar in Raas (Südtirol) mit 89 Teilnehmern und eine Bar/Bat-Mizwa-Reise nach Israel mit 17 Jugendlichen. Parallel zum Machane im Max-Willner-Heim trafen sich hier 34 erfolgreiche Absolventen der Fortbildungsreihe 2015 für angehende Madrichim, die sich für die Praxis vorbereitet haben (s.u.). Und nicht zu vergessen das unentbehrliche Team: Roshim, Madrichim, Chugisten, Köche, Security u.a. mit 79 Personen. Wir bedanken uns bei allen für ihren großartigen Einsatz: Ohne Eure Hilfe könnten wir diese Aktivitäten nicht auf die Beine stellen! HvB, ZWST Machane „Emet“ in Südtirol Machane in Natz/ Südtirol „Such nach der Klarheit, kämpfe für die Wahrheit... Wir sind jüdisch, wir sind stolz, stehen zum Glauben, stehen zum Volk“. Diese Machanehymne begleitete 12 Tage die Winterferienfreizeit 2015/16 in Natz/Südtirol. Neben Skisport und Snowboarding in den Bergen Südtirols gab es zahlreiche Projekte, Peulot und vielfältige Chugim. Dazu gehörte eine selbst organisierte Machane-Band, Backen, sportliche Aktivitäten wie Krav Maga, Yoga, Fitness und vieles mehr. Professionelle Referenten motivierten die Teilnehmer und führten mit den Chanichim spannende Workshops durch. Dazu gehörte unter anderem Ido Daniel aus Israel, der Initiator der #bringbackourboys-Kampagne. Mit dem diesjährigen Machane-Thema „Emet“ (Wahrheit) wurde den Chanichim die Notwendigkeit der aktiven Teilnahme als jüdischer Mitbürger in Deutschland und der Welt bewusst gemacht. Dabei ging es darum, seinen eigenen Hintergrund und seine Identität zu verstehen. Am Ende des Machanes fand eine beeindruckende Show statt, bei der die Chanichim zusammen mit ihren Madrichim jüdische Einblicke in die Geschichte und Kultur verschiedener Länder der Welt in der Zeit der Alijot (Einwanderungen nach Israel) ermöglicht haben. Der Dank gilt allen, die zu diesem wundervollen Machane beigetragen haben – von den Chanichim bis zur Chefetage! Arthur Poliakow, Madrich Erfolgreicher Abschluss – die „Madrichim-Graduates 2015“ ZWST informiert Seite 4 Zum Programm der von Roni Lehrer und Xenia Fuchs geleiteten Fortbildung gehörten pädagogische Workshops, u.a. zum Thema Inklusion. Referent David Weiss vermittelte Basics für die Betreuung von jungen Teilnehmern mit Behinderung während der kommenden Sommermachanot 2016. Wichtig waren in diesem Zusammenhang auch Informationen zur Finanzierung von Inklusionsprojekten in den Jugendzentren der Gemeinden. Weitere Workshops wurden von Abe Reichmann geleitet (Rabbiner und Psychologe), der unter anderem über Psychologie und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen informierte. Zu den Highlights gehörte eine Fahrt in das jüdische Antwerpen und eine von Tirza Hodes geleitete Tanzshow zu Silvester gemeinsam mit den Teilnehmern des parallel stattfindenden Machanes. HvB, ZWST DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: WINTERAKTIVITÄTEN Wintermachane Bad Sobernheim, Ausflug in das Planetarium Mannheim Leitung: Mark Krasnov und Alexandra Weinschenker Bar/Bat Mitzwa-Reise nach Israel Die Bar/Bat Mitzwa ist ein besonderer Schritt eines jeden jüdischen Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenen. Die Bar/Bat Mitzwa-Reise der ZWST gibt den Teilnehmern die Gelegenheit, sich mit ihrer jüdischen Identität und der Geschichte des Staates Israel auseinanderzusetzen. Sie lernen über die jüdischen Traditionen, erleben sie authentisch im Land, spüren die Atmosphäre und lernen aktuelles Leben in Israel kennen. Herausforderung stellten, den Krater Ramon von früh morgens bis zum Abend zu durchqueren. Beim abendlichen Lagerfeuer wurden die Eindrücke ausgetauscht. Auch der Aufstieg auf Massada verlangte allen viel Energie ab. Die letzten Tage verbrachte die Gruppe in Jerusalem. Die Chanichim lernten die Stadt mit all ihren zahlreichen Facetten kennen. Teilnehmer Lenny feierte seine Bar Mitzwa mit der Gruppe und seiner Familie, die aus Deutschland angereist war. Rosh Benny im Nationalpark Massada Lenny feiert seine Bar Mitzwa In Tel Aviv am Meer An der Klagemauer in Jerusalem 17 Jugendliche starteten mit Madrich Anton Tsirin und Rosh Benny Pollak am 23.12.2015 nach Israel. Die erste Station war der Norden: Nach einer ausgiebigen Fahrradtour durch das Achula Wasserreservoir, wo Millionen von Zugvögeln auf ihrem Weg von Europa nach Afrika campieren, ging es weiter zu den ältesten Städten Israels, nach Zfat, Meron, Tveria. Außerdem wurden die Stätten besucht, in denen der Talmud (mündliche Lehre) entstanden ist. In einem Institut konnte die Gruppe erleben, wie Thorarollen, Mezuzot und Tfillin beschriftet werden. Jeder Chanich konnte mit einer Feder das Schreiben nachvollziehen. Den Schabbat verbrachte die Gruppe in der faszinierenden Stadt Zfat, die Stadt der Kabbala, des Chassidismus und der Mystik. Von Zfat ging es weiter in die Wüste, wo die Chanichim sich der Vor ihrer Abreise hatten die Chanichim die Gelegenheit, sich im Seniorenzentrum „Achusat Beit Hakerem“ mit zahlreichen „Jeckes“ (ehemalige deutsche Juden) auszutauschen. Die Senioren erzählten über ihre Jugend und ihre Bar/Bat Mitzwa in Deutschland vor dem Krieg bzw. vor ihrer Flucht. Die Chanichim erhielten auf diesem Machane ein Gespür dafür, dass in Israel das jüdische Volk geboren wurde und die geistige Heimat aller Juden ist, unabhängig von ihrem Lebensort. „Wenn ihr am Ende eure Koffer packt, so nehmt ihr nicht nur die schmutzige Wäsche mit nach Hause, sondern das Gefühl des ´Beit Jehudi`, des jüdischen Heims“, so das Fazit von Rosh Benny Pollak. Jona Gross, ZWST, Fotos: Anton Tsirin Ausgabe 1 April 2016 Seite 5 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: FORTBILDUNG Fortbildung für Erzieher und Kitaleiter in jüdischen Gemeinden ! Nächster Termin ! Seminar für Erzieher und Kitaleiter 09.09. - 11.09. 2016 Anne Katrin Kunze (30) arbeitet seit 2009 als Erzieherin in der Joseph-Carlebach-KiTa der jüdischen Gemeinde Hamburg, 2014 hat sie eine Zusatzqualifikation zum Sozialfachwirt abgeschlossen. Aktuell vertritt sie die Leitung der KiTa, die sich noch im Mutterschutz befindet. Ruth Rocher (62) geb. in Israel, hat in Deutschland über jüdische Erziehung im Nationalsozialismus promoviert. Seit 1994 ist sie verantwortlich für die religiöse Erziehung der Kinder in den jüdischen Gemeinden in Sachsen (Dresden, Leipzig und Chemnitz) und seit 2006 Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Chemnitz. ZWST informiert Seite 6 Vom 12. bis 14. Februar wurde im Max-WillnerHeim ein Seminar für Erzieher und Kindergartenleiter aus jüdischen Gemeinden durchgeführt. Das von Nachumi Rosenblatt, dem Jugendreferenten der ZWST geleitete Seminar mit 26 Teilnehmern hatte das Thema „Inklusion“ im Fokus und wurde gemeinsam mit dem ZWST-Inklusionsprojekt „Gesher“ organisiert. Zum Seminarprogramm gehörten unter anderem Informationen über das ZWST-Projekt für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Die ZWST hat sich mit Anne Katrin Kunze (Foto: 1.v.li.) und Ruth Rocher (Foto: 5.v.li.) unterhalten: Was ist Ihre Motivation zur Teilnahme an der Fortbildung? Anne Katrin: „Da ich selber nicht jüdisch bin, finde ich es wichtig, meine Kenntnisse der jüdischen Religion zu vertiefen. Meine pädagogische Tätigkeit ist eng verknüpft mit der Vermittlung jüdischer Traditionen. Für unsere Kita formuliere ich zurzeit ein religionspädagogisches Konzept, das neuen Mitarbeitern den Einstieg erleichtern soll. Für mich bietet die Teilnahme an der Fortbildung die Möglichkeit, andere Mitarbeiter der Kindertagestätten aus ganz Deutschland kennenzulernen und mich mit ihnen auszutauschen.“ Ruth: „In den 90er Jahren habe ich den Religionsunterricht in 3 sächsischen Gemeinden aufgebaut, nachdem dort fast 50 Jahre kaum etwas möglich war. Die ZWST war (und ist) meine erste Adresse für pädagogisches Material, auch waren diese Fortbildungen lange Zeit für mich die einzige Möglichkeit, Kollegen zu treffen, fachlichen Austausch zu haben, auch um meine eigene Arbeit kritisch zu reflektieren. Seit 2011 hat die jüdische Gemeinde Chemnitz einen Kindergarten. Das Seminarprogramm im Februar interessierte mich als Pädagogin, Lehrerin und Vorsitzende einer Gemeinde.“ Welche Inhalte waren für Sie interessant? Anne Katrin: „Mich beeindruckte die Vielfalt der Themen. Die Psychologin Eva-Maria Wittmann von der Lebenshilfe konnte mit ihrer Einführung in das komplexe Thema ´Inklusion` überzeugen und gab uns Tipps für die Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Dr. Lior Martin informierte uns zum Thema ADHS und lieferte uns trotz der Kürze der Zeit wertvolle Anregungen für die Arbeit mit betroffenen Kindern. Der gemeinsame Schabbat mit den Jugendlichen des parallel stattfindenden Seminars für auszubildende Madrichim schuf eine besondere Atmosphäre und war symbolisch für das Engagement der ZWST, jüdische Traditionen an die nächsten Generationen weiterzugeben. “ Ruth: „Die Besonderheit dieses Seminars war die Mischung zwischen jüdischen Inhalten, die unsere Vorbereitung auf die bevorstehenden Pessach-Feiertage unterstützen und allgemein pädagogisch relevanten Themen. Der Schwerpunkt Inklusion und Umgang mit jungen Menschen mit Behinderung in unseren pädagogischen Einrichtungen hat mir besonders gut gefallen.“ Welche Wünsche haben Sie für zukünftige Fortbildungen? Anne Katrin: „Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die ZWST die Vernetzung der jüdischen Kindergärten und Kitas unterstützt. Dies war ein zentraler Wunsch aller Teilnehmer. Die größeren Gemeinden könnten mit Unterstützung der ZWST ein eigenes Seminar organisieren und ihre Einrichtungen vorstellen.“ Ruth: „Mir ist klar, dass das Thema Inklusion und Elternarbeit nicht ausgeschöpft werden konnte, das sollte Inhalt in weiteren Seminaren sein. Folgende Themen würden mich interessieren: Gebete im Kleinkindalter, Austausch mit erfahrenen KiTa-Leitern über die Gestaltung von Schabbat und jüdischen Feiertagen. Auch würde ich mir eine Diskussion darüber wünschen, wie man die Kluft zwischen der jüdischen Erziehung im Kindergarten und im Elternhaus verringern könnte.“ Vielen Dank! HvB, ZWST DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: FORTBILDUNG Überwältigende Resonanz der Tagung für Religionslehrer Erfolgreiches Kooperationsprojekt von ZWST und Zentralrat Die Weiterbildung, Förderung und Unterstützung von pädagogischem Fachpersonal in den jüdischen Gemeinden gehört schon lange zum festen Repertoire der ZWST. Doch die vom 14. bis 16. Februar von der ZWST in Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Juden organisierte Tagung für Religions- und Hebräischlehrer war in ihrer Form erstmalig. Fachseminar auf hohem Niveau Die Tagung im Max-Willner-Heim bot den rund 60 Teilnehmern aus Deutschland und der Schweiz eine ideale Plattform, sich miteinander zu vernetzen und über aktuelle Herausforderungen auszutauschen. Mit ihren vielen praxisbezogenen Workshops war die Tagung zugleich ein Fachseminar auf hohem Niveau mit professionellem Input und Austausch von Best-Practice-Modellen. Hier wurde den Teilnehmern ermöglicht, sich im Bereich der Unterrichtsmethodik und -Didaktik fortzubilden, aber auch über Visionen und grundsätzliche Anforderungen an einen modernen Religionslehrer zu diskutieren. Programmverantwortliche auf Seiten des Zentralrats waren Shila Erlbaum (Kultusund Bildungsreferentin), auf Seiten der ZWST Aron Schuster (stellv. Direktor der ZWST). In seinem Eröffnungsvortrag „Was wir den Kindern schuldig sind“ skizzierte Alfred Bodenheimer, Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte und Leiter des Zentrums für Jüdische Studien der Universität Basel den Leistungsauftrag des jüdischen Religionsunterrichts. Workshops mit Praxisbezug Workshops gab es unter anderem zu den rechtlichen Grundlagen des jüdischen Religionsunterrichts, zur Lehrplanentwicklung und Erstellung von Curricula und zum „Chevruta-Lernen“ als Methode des Schulunterrichtes. Dieser Workshop wurde von Alexa Brum, der ehemaligen Leiterin der Frankfurter Lichtigfeld-Schule gestaltet. Stefan Zech, Mediator und Trainer für konstruktive Konfliktbearbeitung referierte zum Thema „Schwierige Elterngespräche professionell führen“ und bot ein Workshop an, um anhand praktischer Übungen den guten Kontakt zwischen Eltern und Leh- rern zu proben und zu reflektieren. Der Vortrag von Susanne Benizri, Erziehungsreferentin bei der IRG Baden und langjährige Leiterin der ZWST-Machanot zum Thema „Der jüdische Schüler als ´Religionslehrer` in seiner nichtjüdischen Umgebung“ entwickelte sich zu einer lebendigen Diskussion zur Identitätssuche jüdischer Jugendlicher. Parallel zu den Workshops gab es 6 Hebräischkurse mit Referenten vom Mofet Institute in Tel Aviv. Weitere Referenten waren Marcus Schroll, Leiter des religiösen Erziehungswesens der IKG München und Oberbayern, der Frankfurter Rabbiner JulianChaim Soussan, Daniel Krochmalnik, Professor an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und Shila Erlbaum vom Zentralrat. Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann sagte, der Zentralrat der Juden verstehe sich als Dienstleister für die jüdischen Religionslehrer und wolle „zu einer Professionalisierung und zu einheitlichen Bildungsstandards beitragen“. Der Bedarf ist da Die differenzierte Altersstruktur – von neuen Lehrkräften (30) bis hin zu erfahrenem Lehrpersonal (60) verdeutlichte den hohen Bedarf aller Generationen in dieser spezifischen Berufssparte. Dazu Noga Hartmann, Schulleiterin der LichtigfeldSchule aus Frankfurt: „Auch wenn man seit 20 Jahren schon Lehrerin ist, nimmt man aus jedem Beitrag mindestens eine neue Sache mit.“ Aron Schuster, stellv. Direktor der ZWST, hebt die zentrale Rolle der jüdischen Schulen und des jüdischen Religionsunterrichtes bei der jüdischen Identitätsfindung der jungen Generation hervor: „Angesichts der Überalterung in den Gemeinden kommt den Lehrern eine umso bedeutendere Rolle zu, junge Menschen an jüdische Gemeinden heranzuführen und diese für das Judentum zu begeistern. Nach der überwältigenden Resonanz haben wir die Absicht, eine Lehrerfortbildung in dieser Form in den nächsten Jahren fortzusetzen. Zuvor wollen wir die erste Fortbildung auswerten, um diese inhaltlich noch stärker an die Bedürfnisse der Lehrer anzupassen." HvB, ZWST, Martin Köhler, Jüdische Allgemeine Materialsammlung für Jugendbildung: www. zwst-hadracha.de Hier finden Sie vielfältige Anregungen zur Gestaltung Ihres Religionsunterrichtes! Ausgabe 1 April 2016 Seite 7 DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: FORTBILDUNG Seminarreihe Jugendarbeit: Einstieg in den neuen Jahrgang 2016 ! Nächste Termine ! Anfänger der Jugendarbeit III-IV 04.05. - 08.05. 2016 58 angehende Jugendbetreuer starteten im Februar 2016 mit der 6teiligen Ausbildungsreihe für Madrichim. Teil II fand im März statt, die ZWST freut sich über den Nachwuchs! Seminar Vorbereitung für die Sommermachanot 15.05. - 16.05. 2016 Die Ausbilder-Crew v.li.: Mark Krasnov, Netta Elkabets, Roni Lehrer, Anna Nedlin, Xenia Fuchs, Benjamin Vamosi (Benjamin Barth gehört auch mit zum Team, konnte hier leider nicht teilnehmen) ! Nächste Termine ! Projekt 18+ 3-Rabbiner-Seminar für junge Erwachsene Refugees Welcome?! Seminar in Berlin 27.05. - 29. 05. 2016 March of the Living Reise nach Polen 01.05. - 06. 05. 2016 v.li.: Julian-Chaim Soussan, Avichai Apel Jaron Engelmayer Coacherin Imbar Amir aus Israel ZWST informiert Seite 8 Erstmalig hat sich die ZWST als Kooperationspartner am traditionellen „3-Rabbiner-Seminar“ beteiligt, eine feste Veranstaltungsreihe der drei Rabbiner Avichai Apel (Jüdische Kultusgemeinde Dortmund), Julian-Chaim Soussan (Jüdische Gemeinde Frankfurt/M.) und Jaron Engelmayer (ehem. Synagogengemeinde Köln), die seit 8 Jahren hohen Zuspruch findet. Hier werden religiöse Themen im Kontext der aktuellen Gegenwart behandelt und diskutiert. Das Seminar in Bad Sobernheim wurde in Kooperation mit den israelischen Freiwilligen von „Lavi“ organisiert. „Wir 3 Rabbiner waren auch einmal jung. Deshalb finden wir vielleicht die richtige Sprache, um die jungen Leute besser zu erreichen.“ So bringt Rabbiner Avichai Apel das Erfordernis auf den Punkt, junge Erwachsene zwischen 18 und 35 verstärkt in die Gemeinden zu holen. Dies gewinnt vor dem Hintergrund der Überalterung und des dringend erforderlichen Nachwuchses in den Gemeinden immer mehr an Gewicht. Daher war es der ZWST im Rahmen ihres Projektes 18+ (Angebot für junge Erwachsene) ein wichtiges Anliegen, die Türen ihrer Bildungsstätte in Bad Sobernheim vom 19. bis 21. Februar für rund 70 Teilnehmer zu öffnen. Die Generation zwischen 20 und 40 ist im Gemeindealltag oft unterrepräsentiert, daher sind Veranstaltungen wie diese wichtig, um dieser Generation ein Forum für Diskussion, Austausch und neue Kontakte zu bieten. Unter dem Motto „Ich traue mich – ich traue dir – wir trauen uns. Zwischen Misstrauen und Selbstvertrauen“ gab es Workshops, Vorträge und Gesprächsrunden. Die Coaching-Trainerin Imbar Amir aus Israel (Bar-IlanUniversität) sprach über die Themen Fremdbild und Selbstbild sowie freies Reden und Präsentation vor anderen Menschen. Durch ihre lebendige Art, die Teilnehmer zu motivieren, gestalteten sich die Workshops lebendig und unterhaltsam. In Vorträgen der Rabbiner ging es um Jüdischen Fundamentalismus, Friedensverhandlungen in Israel und weitere politische Themen. Den passenden Abschluss bildete der Vortrag von Rabbiner JulianChaim Soussan zum Thema „Jüdischer Humor aus rabbinischer Sicht“. HvB, ZWST Projekt 18+ www.achtzehnplus.com DAS JUGENDREFERAT INFORMIERT: TAGLIT Start der Taglit-Sommersaison 2016 Anmeldung hier: www.zwst.org/de/ taglit Die Taglit-Sommersaison 2016 hat begonnen! Nutzt diese einmalige Gelegenheit, an einer ganz besonderen Israel-Reise teilzunehmen! Taglit-Reisen nach Israel Seit 2012 sind die ZWST und der Zentralrat Partner von Taglit in Deutschland. Das Projekt „Taglit - Birthright Israel“ ermöglicht jungen jüdischen Erwachsenen (18-26 Jahre) weltweit eine 10-tägige Bildungsreise nach Israel. Die ZWST ist die Anlaufstelle für Taglit in Deutschland und damit auch die erste Adresse für potentielle Teilnehmer, sie ist das Bindeglied zwischen Taglit und den 3 Reiseveranstaltern (EZRA, Israel Experience, Tlalim Israel Outdoors). Sie unterstützt die Reiseveranstalter bei der Auswahl der Madrichim und führt Vor- und Nachbereitungsseminare durch. Benjamin war im Winter 2015 mit Taglit unterwegs und beschreibt seine Eindrücke: „Eines ist mir noch nie so deutlich geworden wie auf dieser Reise. Wir Juden haben alle einen Platz in diesem Land. In Zeiten des Antisemitismus ist das wie ein Platz in einem Rettungsboot. Und wenn wir ehrlich sind, sind diese Zeiten immer. Für den einen findet das Schlüsselereignis heute statt, für den anderen morgen. Irgendwann ist jeder Jude mit Antisemitismus konfrontiert. Es gibt nur einen Ort auf der Welt an dem das anders ist. Israel ist ein besonderes Land. Wenn ich an die Reise denke, denke ich an die mystischen Gassen in Safed, die historische Altstadt Jaffas, den Bilderbuch-Strand in Tel Aviv und an Jerusalem. In Jerusalem spürt man eine Verbindung zu den vorherigen Generationen. Nicht nur, weil hier immer Juden gelebt haben, sondern weil jeder Jude, wo immer er auch war, sich nach Jerusalem gesehnt hat. Insbesondere denke ich an meinen Großvater. Meine Großeltern haben als Shoah-Überlebende in Ungarn eine Familie mit drei Kindern und 10 Enkeln gegründet. Mein Großvater hat immer gesagt: ´Ich war 40 Jahre lang Kommunist, aber 80 Jahre lang Jude.` Den Wunsch nach Israel zu reisen konnte er sich Zeit seines Lebens leider nicht erfüllen. An der Klagemauer stand er neben mir. Die Begegnung mit den anderen Teilnehmern und mit Israelis, die Gespräche und gemeinsamen Momente haben in mir den Wunsch gestärkt, mehr mit dem jüdischen Leben in Kontakt zu treten. Für mich und bestimmt auch für die meisten TaglitTeilnehmer ist die Beziehung zu Israel ein Prozess. Ob Taglit nun ein Anstoss oder ein weiterer Baustein ist, das Erlebnis mit einer jüdischen Reisegruppe ist eine besondere Erfahrung. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.“ Multifunktionale Zuständigkeiten: Herzlich willkommen, neuer Kollege Ilya Daboosh! Die ZWST freut sich, seit 01.01.2016 Ilya Daboosh (38) als neuen Mitarbeiter im Team begrüßen zu können. Ilya (Diplomsozialarbeiter, verheiratet, lebt in Offenbach), ist vielen bei der ZWST kein Unbekannter, hat er doch während seines Studiums einige Jahre das Jugendreferat der ZWST aktiv unterstützt (u.a. als Leiter und Mitorganisator der Machanot). Berufliche Erfahrungen konnte er beim Internationalen Bund (IB) im Bereich Betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung und als Leiter des Sozialdienstes in einer DrogenhilfeEinrichtung sammeln. Bei der ZWST ist sein Aufgabenbereich multifunktional: Im Sozialreferat ist er für die Migrationsberatung (MBE) in Hessen zuständig, im Jugendreferat betreut er das Projekt 18+ für junge Erwachsene und ist Ansprechpartner/Koordinator für die Taglit-Reisen nach Israel. Taglit Projekt 18+ MBE Hessen Ilya Daboosh T.: 069 / 944371-24 daboosh@zwst.org Ausgabe 1 April 2016 Seite 9 ZWST INFORMIERT: DEUTSCH-ISRAELISCHER FREIWILLIGENDIENST Erlebnisse, die man sich nicht kaufen kann Eindrücke eines „Outgoers“, der seinen Freiwilligendienst in Jerusalem abgeleistet hat Sie wollen mit ihren Problemen ernst genommen und mit Respekt behandelt werden. Unsere Anwesenheit und ein kleiner Handgriff können ihnen in manchen Situationen schon mal das Leben retten.“ Für September 2016 gibt es nur noch wenig Restplätze! Sei dabei! Anmeldung hier: www.zwst-difd.de Kontakt: Laura Cazés, Projektkoordinatorin T.: 069 / 944371-24 cazes@zwst.org Im Rutenberg-Institut in Haifa werden die Seminare für die deutschen Freiwilligen in Israel organisiert ZWST informiert Seite 10 Der Deutsch-Israelische Freiwilligendienst (DIFD) bietet jungen Erwachsenen aus Israel und Deutschland seit 2015 die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst in verschiedenen Einrichtungen des jeweiligen Partnerlandes abzuleisten. Freiwilligendienst in der Reha-Klinik Alyn Sechs Monate lang hat Roman Udler im Rahmen des Deutsch-Israelischen Freiwilligendienstes in der Reha-Klinik ALYN in Jerusalem gearbeitet. Zurück kommt er nicht nur mit ein wenig medizinischem Know-How, sondern um einige beachtliche Lebenserfahrungen reicher. Wie Roman auf das vergangene halbe Jahr zurückblickt, schildert er uns hier: Lieber Roman, aus welchem Grund wolltest du einen Freiwilligendienst in Israel machen? „Ich wollte mein Pflegepraktikum, das ich für mein Medizinstudium brauche, in Israel absolvieren. Rodi, ein sehr guter Freund von mir, erzählte mir, dass er am Deutsch-Israelischen Freiwilligendienst teilnehmen möchte. So kam ich auf den Gedanken, dass es super interessant wäre, mein Praktikum im Ausland zu machen, und wenn das nun in Israel geht, umso besser! Was ich jedoch dann erlebte, ging völlig über meine Vorstellungen und Erwartungen hinaus!“ Erzähl uns von deinen Eindrücken, wie hast du die erste Zeit in Israel empfunden? „Alles war neu: Mit jemandem für sechs Monate ein Zimmer zu teilen, nach Abschluss der Schule jeden Tag zur Arbeit zu gehen, die anstrengend ist und regelmäßig die Nerven strapaziert. Meine Geduld hat neue Grenzen erreicht, du musst lernen, dich selbst hinten anzustellen und entwickelst eine besondere Form der Empathie für deine Mitmenschen. Die Patienten, die wir betreut haben, sind schwerst eingeschränkt in ihrem Leben. Obwohl sie geistig nicht behindert sind, können sie quasi nichts eigenständig tun, sie sind von uns und unserer Arbeit abhängig und dafür bringen sie uns unglaubliche Dankbarkeit entgegen. Wir betreuten die Bewohner jedoch nicht nur im Krankenhaus. Wir begleiteten sie ins Kino, zum Einkaufen und sogar auf Konzerte, wir reichten ihnen nicht nur das Essen, wir machten auch Musik mit ihnen, wir lachten mit ihnen, wir erledigten alltägliche Dinge mit ihnen, die für gesunde Menschen selbstverständlich sind. Auch Menschen mit so schweren Einschränkungen haben Träume und wollen leben. Welche Gedanken nimmst du aus deinem Freiwilligendienst mit? „Zu realisieren, was es bedeutet, tatsächlich die Verantwortung für ein menschliches Leben zu tragen, hat in mir einen tiefsitzenden Eindruck hinterlassen. Nicht nur habe ich gelernt, selbstständig zu sein und mich an Umstände anzupassen, ich habe auch gelernt, diese Selbstständigkeit unheimlich wertzuschätzen und wie wichtig Zuverlässigkeit ist. Ich habe gelernt, was für ein großes Privileg es ist, unabhängig zu sein und alles alleine erledigen zu können, ohne auf jemanden angewiesen zu sein. All das hat meine Persönlichkeit unheimlich bereichert und diese Erlebnisse kann man sich nirgendwo kaufen. Ich würde dieses freiwillige Jahr jedem empfehlen, denn alle Erfahrungen, die man hier macht, sind einfach einzigartig!“ Jetzt seid ihr gefragt! Es sind noch Plätze frei! Für unser Entsendejahr 2016 haben wir noch wenige Restplätze für junge Erwachsene frei, die nach ihrem Schulabschluss bzw. nach der Uni interessiert daran sind, längere Zeit in Israel zu verbringen und einen Freiwilligendienst abzuleisten! Infos findet ihr hier: www.zwst-difd.de Laura Cazés, ZWST Vorne (v.li.): Dina Lutati (Koordinatorin für Freiwillige aus dem Ausland im israelischen Wohlfahrtsministerium), Roman Udler Hinten (v.li.): Laura Cazés, Levi Pfeuffer-Rooschüz, Rodion Boikine, Silvi Behm (Leiterin der deutschen Abteilung im Rutenberg-Institut) Neben Roman waren auch Levi und Rodion als ZWST-Freiwillige in Israel DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: FORTBILDUNG Umgang mit körperlichen und psychischen Erkrankungen im Alter Seminarreihe „Psychosoziale Versorgung und Krisenintervention“ Vom 08. bis 11. Februar 2016 fand in Bad Sobernheim das 6. Aufbauseminar der Fortbildungsreihe "Psychosoziale Versorgung und Krisenintervention" statt. Sie richtet sich an Teilnehmer, die die Grundausbildung für Anfänger und Fortgeschrittene erfolgreich mit Zertifikat beendet haben. Rollenspiel im Seminar Am Tisch: Die Referenten Prof. Rainer Hess (re.) und Johannes J. Winges Intensiver Lernprozess In dieser Aufbaureihe wurden spezifische, für eine qualifizierte Sozialarbeit wichtige Themen wie z.B. Umgang mit Depression, Suchterkrankung oder Krankheit/Sterben/Tod professionell vertieft. Fachkompetente Referenten wie Ärzte, Psychiater und Psychotherapeuten vermittelten das erforderliche Wissen und standen für Fragen und Diskussionen mit den Teilnehmern zur Verfügung. Ein Rabbiner behandelte das jeweilige Thema im Kontext der jüdischen Ethik und Tradition und stellte so die für die Arbeit in den Gemeinden notwendige Verbindung von Religion und Sozialarbeit her. Auf diese Weise wurde ein intensiver Lernprozess bei allen Beteiligten in Gang gesetzt. Besonders bemerkenswert ist das hohe professionelle Niveau, das die Seminarteilnehmer in der wechselseitigen Vermittlung von Theorie, Praxis und Reflexion inzwischen entwickelt haben - zumal fast alle einen völlig anderen beruflichen Hintergrund mitbringen. Fragen und Probleme des Dritten Lebensalters Das Thema des diesjährigen Seminars "Umgang mit körperlichen und psychischen Erkrankungen im Alter", geleitet von Graziella Gubinsky (ZWST), Prof. Dr. Rainer Hess (Psychologe) und Johannes J. Winges (Psychotherapeut), stellte eine Fortsetzung des Angebots von 2015 dar. Notwendig erschien ein zweiter Teil vor dem Hintergrund der zunehmenden Überalterung in den Gemeinden. Viele der Zuwanderer der 90er Jahre waren damals mittleren Alters und hatten die Migrationsentscheidung u.a. mit der Zukunftsperspektive ihrer Kinder begründet. Nach nun etwa 20 Jahren sind ihre Integrationsbemühungen weitgehend abgeschlossen, ihre Kinder sind in der Regel etabliert und nun steht die Notwendigkeit an, sich mit den Fragen und Problemen des Dritten Lebensalters auseinanderzusetzen. Zusätzliche Anforderungen entstehen, wenn die Angehörigen der ersten Migrantengeneration selber noch Eltern haben, die jetzt in einem sehr hohen Alter sind und entsprechende Aufmerksamkeit benötigen. All das macht deutlich, wie dringend eine erneute professionelle Auseinandersetzung mit den anstehenden Fragen geworden ist. Den ersten Beitrag dazu lieferte Dr. med. Wolfgang Hasselbeck, niedergelassener Psychiater aus Frankfurt. Ihm gelang es auf eindrucksvolle Weise, sein Thema 'Psychische Erkrankungen im Alter und Migration' in einem Wechsel von Darstellung und Diskussion so zu vermitteln, dass an den nachfolgenden Tagen immer wieder Bezug darauf genommen wurde. Auch die Ausführungen von Dr. med. Thomas Götz, Leiter der Abteilung Psychiatrie im Gesundheitsamt Frankfurt, zu den „Transkulturellen Forderungen der Suizidprävention im Alter“, stießen auf hohes Interesse. Rabbiner Andrew Steimann von der Budge-Stiftung Frankfurt zeigte einmal mehr, wie sehr im Judentum alle Formen des Alterns, also auch die psychisch und physisch eingeschränkten, einer bejahenden Zuwendung wert und würdig sind. Weitere Beiträge widmeten sich der Bewegungsförderung mit Anna Bondarenko (Gesundheitsökonomin) und Olga Kovalenko (Fitnesstrainerin) sowie der Psychotherapie im Alter mit Christiane Schrader (Psychoanalytikerin). Wie in allen Seminaren vorher, wurde dieser Lernprozess begleitet von angeleiteten Supervisionen, Workshops und im Zeitplan fest verankerten Blöcken für den Fachaustausch. Sicherung der professionellen Qualifikation Insgesamt hat auch dieses Seminar gezeigt, wie wichtig die fachliche und berufliche Begleitung der Gemeindemitarbeiter durch das Sozialreferat der ZWST ist. Mit steigenden qualitativen Anforderungen in den Sozialabteilungen der Gemeinden wächst der Bedarf an Fort- und Weiterbildung zur Sicherung der professionellen Qualifikation. Auch das bleibt eine Erkenntnis aus den bisherigen Veranstaltungen. Dank gebührt an dieser Stelle Graziella Gubinsky, die diesen Anspruch durch Auswahl von Referenten sowie durch eine perfekte Organisation wieder einmal eingelöst hat. Prof. Dr. Rainer Hess, FH Frankfurt Ausgabe 1 April 2016 Seite 11 DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: FORTBILDUNG Nicht mehr allein: Schulung für Demenzbegleiter ! Nächste Termine ! Schulung für Demenzbegleiter Vertiefung 05.12. - 08.12. 2016 Freizeit für Menschen mit einer Demenzerkrankung und ihre Angehörigen in Bad Kissingen 11.05. - 18.05. 2016 Foto: 123rf.com (Bildnr.: 3051287) Die umgekehrte Alterspyramide spiegelt sich verstärkt in den jüdischen Gemeinden wieder, was dazu führt, dass auch die Anzahl der Menschen, die an Demenz erkranken, stetig zunimmt. Damit steigt auch der Bedarf hinsichtlich der Pflege und Betreuung. Heute weiß man wesentlich mehr über diese Krankheit, das Fortschreiten kann bei frühzeitiger Diagnose verlangsamt, die Symptome können abgemildert werden. Neben der alleinigen Pflege durch Angehörige oder der Unterbringung in einem Seniorenzentrum, gibt es mittlerweile vielversprechende Projekte und niedrigschwellige Angebote, die alternative Wege gehen. Seit 2013 organisiert die ZWST Schulungsreihen für Demenzbegleiter, geleitet von Graziella Gubinsky (ZWST). Diese Fortbildung richtet sich in erster Linie an ehrenamtliche Mitarbeiter von jüdischen Gemeinden, Seniorenzentren und Pflegediensten und soll sie befähigen, spezifische Angebote (z.B. Tagesangebote) zu organisieren. Die Schulung kann nach erfolgreicher Teilnahme mit einem Zertifikat (§45b SGB XI) abgeschlossen werden. Für Teilnehmer, die die 3-teilige Schulung erfolgreich abgeschlossen haben, bietet die ZWST eine Vertiefung an. Ludmila Kogan hat die Schulung in 2015 erfolgreich abgeschlossen und verdeutlicht die Bedeutung dieser Fortbildung für ihre berufliche und private Situation. „Im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes habe ich in unserer jüdischen Gemeinde in Unna als Übersetzerin und Begleiterin von älteren und hilfsbedürftigen Gemeindemitgliedern gearbeitet. Aktuell übe ich eine ähnliche Tätigkeit in einem Pflegebüro aus. Außerdem leidet meine Mutter an einer Demenz im fortgeschrittenen Stadium. Daher ist jegliche Information über die Ursachen dieser Erkrankung, Möglichkeiten ihrer Vorbeugung und die Fähigkeit, als pflegende Angehörige ein vollwertiges Leben zu führen, ausgesprochen wichtig für mich. Zum ersten Teil der Schulung gehörte ein einleitender Vortrag von Rabbiner Shlomo Raskin zum Thema ´Demenz aus jüdisch-religiöser Sicht`. Seine Emphatie und auch Humor erleichterten uns die Einführung in ein nicht einfaches Thema. Als ausgesprochen wichtig erachte ich den Vortrag von Stephan Hoffmann (Alzheimer Gesellschaft Wiesbaden) zum Thema ´Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung`. Seine anschaulichen Informationen konnte ich direkt im Alltag anwenden. In dieser Seminarreihe habe ich viel über die Kommunikation mit den von mir betreuten Menschen gelernt, fühle mich nicht mehr alleingelassen im Meer von Problemen und Fragen und weiß, an welche Instanz ich mich jeweils zu wenden habe. Graziella Gubinsky ist es hervorragend gelungen, durchweg professionelle Referenten zu engagieren. Ich richte ein großes Dankeschön an sie, für die Hilfe beim Erhalt der wichtigen und nötigen Informationen und bin gespannt auf das kommende Vertiefungsseminar im Dezember.“ Chancen für ein selbstständiges Leben im Alter - Workshop in Berlin ZWST informiert Seite 12 Am 1. März 2016 hatte das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) einen Workshop zum Thema „Vernetzung vor Ort – Chance für ein selbständiges Leben im Alter“ durchgeführt. Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im BMFSFJ, hatte Vertreter der Wohlfahrtsverbände nach Berlin eingeladen, um das Thema Vernetzung mit besonderem Schwerpunkt auf die Beteiligung ehrenamtlichen Engagements an Netzwerken auf kommunaler Ebene zu diskutieren. Graziella Gubinsky und Günter Jek von der ZWST hatten im Rahmen des Workshops in Berlin die Gelegenheit, die „Schulung von kultursensiblen Demenzbegleitern für die jüdische Gemeinschaft Deutschlands“ vorzustellen. Hier wurden Inhalte und Ziele benannt, wie auch Schwierigkeiten und Perspektiven der Netzwerkbildung in der jüdi- schen Gemeinschaft. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass das Thema von vielen betroffenen Angehörigen aufgrund ihres Migrationshintergrundes tabuisiert wird und es in vielen Gemeinden noch keine professionelle Infrastruktur gibt. Doch die Nachfrage nach professioneller Unterstützung steigt, daher war der Austausch im Rahmen dieser Veranstaltung für die ZWST sehr wertvoll. Diese Veranstaltung wurde im Kontext der Demografiestrategie der Bundesregierung und der Arbeit der von Staatssekretärin Ferner geleiteten Arbeitsgruppe „Selbstbestimmtes Leben im Alter“ organisiert, die sich im letzten Jahr mit dem Thema „Engagement und Vernetzung im Sozialraum“ befasste. Das praxisorientierte Fachgespräch mit den Vertretern der Wohlfahrtsverbände stellte einen wichtigen Impuls für die Arbeit der AG dar. HvB, ZWST DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: MENSCHEN MIT BEHINDERUNG Inklusionsprojekt Gesher - Ein neuer Name für ein schon lange erfolgreiches Projekt Seit einigen Jahren fördert und unterstützt die ZWST Menschen mit Behinderung und ihre Familien, in der Mehrheit Zuwanderer aus Ländern der ehemaligen SU. Sie bildet damit eine Brücke (hebr. Gesher), die den Betroffenen die Integration und Teilhabe in der deutschen Gesellschaft und jüdischen Gemeinschaft erleichtert. Daher wurde es Zeit für eine Namensänderung: Seit Beginn dieses Jahres werden diese Angebote und Aktivitäten der ZWST unter dem Namen „Inklusionsprojekt Gesher – Die Brücke“ zusammengefasst. Warum Inklusionsprojekt? • Weil das Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in der jüdischen Gemeinschaft immer besser funktioniert. • Weil Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung als Chanichim auf den Machanot der ZWST in Bad Sobernheim und Italien dabei sind. • Weil viele Aspekte des Themas Inklusion mittlerweile kontinuierlicher Bestandteil vieler ZWSTFortbildungen im Bereich der jüdischen Sozialarbeit sind (S.6, Seminar für Erzieher u. Kitaleiter). • Weil die Förderung der Selbsthilfe in vielen Gemeinden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit erfolgreich war und ist. Ein Beispiel sind die Selbsthilfegruppen in NRW, deren Aktivitäten sich mittlerweile verselbstständigt haben. Ein weiteres Beispiel ist die SHG Chemnitz, die von der ZWST seit einigen Jahren bei der Entwicklung inklusiver Freizeitangebote unterstützt wird (Beantragung von Fördergeldern, Projektbegleitung, Abrechnung). Von diesem erfolgreichen „Brückenbau“ berichten die Beiträge in dieser Ausgabe. HvB, ZWST Integratives Kunstworkshop in Chemnitz mit Judith Tarazi (2.v.li.), Leiterin des ZWST Kunstateliers Omanut „Gemeinsam sind wir stärker“ Die SHG Chemnitz unterstützt zugewanderte Menschen mit einer Sehbehinderung Die Selbsthilfegruppe „Sehbehinderte mit Russisch als Muttersprache“ wurde im Jahr 2003 in Chemnitz gegründet, unter maßgeblicher Initiative von Lija Eydelmann. Zurzeit gehören der Gruppe 80 Mitglieder im Alter von 34 bis 82 Jahren an. Im Jahr 2006 entstand zusätzlich eine Gruppe für Menschen ohne Arbeit, die heute 80 sehbehinderte Mitglieder im arbeitsfähigen Alter zählt. Das Ziel ist die Unterstützung der beruflichen Integration. Die SHG Chemnitz bietet ein vielfältiges Programm: Soziale Beratung, Gesprächsrunden, kreatives Gestalten, besondere Veranstaltungen, Besuche von Ausstellungen und Konzerten u.v.a.m. „Die Gründung unserer Selbsthilfegruppe hat dazu beigetragen, dass wir gegen unsere isolierte Lebenssituation angehen können und uns als Teil dieser Gesellschaft fühlen. Für uns ist es wichtig, dass wir uns konstruktiv in die Gesellschaft integrieren können, in der wir leben. Wir laden alle zur Zusammenarbeit ein: Diejenigen, die Hilfe brauchen und die, die bereit sind, anderen Hilfe zu leisten.“ (Mitglied Sima Isaulova) Liebe Frau Eydelmann, wie kam es zur Gründung der Selbsthilfegruppe? „Im Jahr 1998 bin ich nach Deutschland ausgewandert, 2002 kam ich auf diesem Weg nach Chemnitz. Als Mensch mit einer Sehbehinderung wurde mir sehr schnell klar, dass Migranten mit einer Sehbehinderung, die nur russisch sprechen, große Schwierigkeiten bei ihrer Integration in eine neue Gesellschaft haben würden. Daher hielt ich die Organisation einer Gruppe für notwendig, um betroffenen Menschen zu helfen. Hier hat mich Sima Isaulova von Anfang an unterstützt. In Chemnitz haben uns weitere Verbände, „Kiss“ - Anlaufstelle für Selbsthilfeaktivitäten in Chemnitz www.kiss-selbsthilfechemnitz.de Im Chemnitzer Schlosspark, li.: Lija Eydelmann Foto: Larysa Martynenko wie der Verband ´Kiss` (Anlaufstelle für Selbsthilfeaktivitäten) und ´Weißer Stock e.V.` geholfen. Durch die Gründung des Vereins ´Soziale Rehabilitierung für Ausländer e.V.` im Jahr 2005 konnten wir unsere Möglichkeiten erweitern.“ Was waren und sind die Schwierigkeiten Ihrer Arbeit – und was die Erfolge? „Wir mussten eine Methode des Spracherwerbs entwickeln und professionelle Unterstützung finden. Mit Hilfe des Verbandes Kiss konnten wir gemeinsam mit einer zweisprachigen Lehrkraft eine audiotechnische Methode für das Erlernen der deutschen Sprache erarbeiten. Auch konnte ich mir in Deutschland ein Leben ohne ´sprechende` Bücher nicht vorstellen. Mit Hilfe des Zentralrates der Juden und der Staatlichen Bibliothek für Blinde in Moskau konnten wir eine Phonothek mit rund 2500 „Weißer Stock e.V.“ Förderverein der Beratungsstelle für blinde und sehbehinderte Menschen in Chemnitz www.weisser-stock. org Ausgabe 1 April 2016 Seite 13 DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: MENSCHEN MIT BEHINDERUNG Kontakt SHG Chemnitz Lija Eydelman, T.: 0371 / 450 4461 E-Mail: eydelman@ sehbehinderteauslaender-chemnitz. de www.sehbehinderteauslaender-chemnitz. de Projekt Online-Kommunikation Sima Isaulova issaoulova@yandex.ru Lija Eydelman T.: 0371 / 450 4461 Hörbüchern einrichten. Die ZWST hat uns bei der Organisation eines Literarischen Treffpunktes in Chemnitz unterstützt.“ Was waren Highlights Ihrer Gruppe in der letzten Zeit, was ist für die Zukunft geplant? „Vor 5 Jahren haben wir ein kreatives Atelier gegründet, geleitet von unserem Mitglied Larysa Martynenko. Auch hier hat uns die ZWST bei der Durchführung eines integrativen Kunstangebotes geholfen. Im Rahmen der Interkulturellen Woche im September 2015 wurde in einer Chemnitzer Galerie unsere Ausstellung ´Inspiration` eröffnet. Hier wurden mehr als 160 Werke präsentiert, die Gäste hatten die Möglichkeit zum Austausch mit den Künstlern. Auch überlässt uns die Moskauer Bibliothek mitt- lerweile Bücher als Geschenk. Das gibt uns wiederum die Möglichkeit, Hörbücher in ganz Deutschland auszuleihen. Ein wichtiges Ziel für die Zukunft ist die Erweiterung unserer Kontakte. Daher laden wir alle Interessenten zur Beteiligung an online sattfindenden Sitzungen ein (Austausch per e-mail und Skype), um unsere Kommunikation zu intensivieren und uns über Schwierigkeiten, die uns alle betreffen, austauschen zu können. Wir sind froh, dass die ZWST uns bei der Entwicklung dieses Projektes ´Stärkung der sozialen Kompetenz über die Onlinekommunikation` begleitet.“ „Vielen Dank!“ ZWST, HvB Übersetzung aus dem Russischen: Inessa Myslitska, ZWST-Integrationsprojekt Gesher Einladung der SHG Chemnitz zur Teilnahme am Online-Austausch (e-mail, Skype) für russischsprachige Menschen mit einer Sehbehinderung bundesweit! Kontakt: Sima Isaulova, T.: 0371 / 450 4461, issaoulova@yandex.ru Fachtagung für Angehörige von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung Vom 7. bis 8. März 2016 lud die ZWST in der jüdischen Gemeinde Frankfurt/Main zur 3. Fachtagung für Angehörige von jüdischen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) und Multiplikatoren der jüdischen Gemeinden ein. Die ca. 50 Teilnehmer wurden von ZWST-Direktor Beni Bloch begrüßt und von Dr. Michael Bader (wissenschaftlicher Begleiter des ZWST-Inklusionsprojektes) durch die Tagung geleitet. Projektleiterin Sara Majercik Autismusprojekt der ZWST Projektleitung: Sara Majercik T.: 069 / 405 60 109 s.majerczik@jg-ffm.de Beratung: Svetlana PasternakPustilnik T.: 069 / 247 65 680 Mo. u. Do., 14-16 Uhr, autismusprojekt@ zwst.org ZWST informiert Seite 14 Prof. Dr. Kai Vogeley (i.) u. Dr. Michael Bader Allgemeines Prof. Dr. Kai Vogeley von der Autismus Ambulanz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum der Universität Köln eröffnete den fachlichen Teil mit einem Vortrag über „Identitätsfindung und berufliche Integration bei erwachsenen Personen mit Autismus“. Menschen mit Autismus nehmen Dinge anders oder nicht wahr, zum Beispiel Mimik und Unterschiede zwischen Personen und Dingen. Bestimmte Einfühlungsstrategien müssen sie erst erlernen. Prof. Vogeley betonte, dass 40 bis 50% der Menchen mit ASS auch an Depressionen leiden. Zwei Drittel gehen Partnerschaften ein, die Wahl der Berufsausbildungen ist vielfältig. Psychotherapeutisch kann mit offenen Fragestellungen gearbeitet werden, bestimmte Verhaltensweisen und Umgangsformen kann man trainieren. Perspektivwechsel Eberhard Nassowitz, Psychologe und Coach in einem internationalen Konzern überraschte am Nachmittag mit seinem Vortrag über das „Neurotypische Syndrom“. Er ist selbst ein vom Asperger-Syndrom Betroffener und kehrt die Dinge einfach um. Er gibt Hilfestellung zum „konstruktiven Umgang mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung – dem Neurotypischen Syndrom“, an dem aus Sicht eines Menschen mit Autismus diejenigen leiden, die sich für „normal“ halten. Äußerst humorvoll beschrieb Nassowitz den verzweifelten Wunsch des neurotypischen Menschen nach „emotional-sozialem Nachschub“, ohne den er nicht leben kann. Er erklärte, wie sich dieses Verhalten auf den Arbeitsbereich auswirkt und wie die „Überbetonung des Sozialen“ den Blick auf das Eigentliche – den Arbeitsprozess und die Problemlösung – verstellt. Den Fragen der Teilnehmer, die auch den privaten Lebensbereich betrafen, stellte sich Herr Nassowitz geduldig, konzentriert und auch hier wieder sehr humorvoll. Er betonte, wie wichtig es sei, voneinander zu lernen und wies noch einmal – DAS SOZIALREFERAT INFORMIERT: MENSCHEN MIT BEHINDERUNG mit eindrücklichen Beispielen – auf die enorme Anpassungsleistung hin, die Menschen mit ASS leisten müssen, um in ihrem sozialen Umfeld zu bestehen. Ein Teilnehmer Der Vortrag wurde von den Teilnehmern im Nachhinein durchaus kontrovers diskutiert. Dies war eine einzigartige Möglichkeit, einen Perspektivwechsel zu vollziehen und sich selbstkritisch mit der eigenen Sichtweise bezüglich des menschlichen Verhaltens und der eigenen Wahrnehmung auseinanderzusetzen. Der zweite Tag der Tagung wurde von Michael Bader mit Ausschnitten aus dem Buch „Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann“ von Naoki Higashida eingeleitet, in dem ein 13-Jähriger autistischer Junge seine Erfahrungen beschreibt. Diskutiert wurde anschließend unter anderem die Frage, wie viel Anpassungsleistung man Menschen mit ASS zumuten kann und möchte. Integration in den ersten Arbeitsmarkt Über Unterstützungsmöglichkeiten von Menschen mit Asperger-Autismus mit verschiedenen Leistungsfähigkeiten im Arbeitsleben berichteten Michael Bader und Monika Labruier (Expertin für berufliche Eingliederung von Menschen mit ASS). Beide sind Geschäftsführer des Füngeling Router Projektes, welches Menschen mit Handicap auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt begleitet. Das Router-Projekt unterstützt Werkstätten und Mitarbeiter in verschiedenen Unternehmen, entwickelt Maßnahmen für die Arbeitsagentur und arbeitet mit Integrationsunternehmen zusammen, in denen Behinderte und Nicht-Behinderte gemeinsam arbeiten. Sowohl die Betroffenen als auch die Mitarbeiter werden beraten und gecoacht. Das Team eines Betriebes soll Verständnis für den neuen Mitarbeiter mit ASS bekommen und dieser wiederum soll Verständnis für die „neurotypische Welt“ entwickeln. Die Mitarbeiter von Füngeling Router gehen in die Betriebe und erarbeiten die Möglichkeiten einer von gegenseitigem Verständnis geprägten Zusammenarbeit vor Ort. Hilfe beim Aufbau einer Arbeitsstruktur und wöchentliches Gruppencoaching werden unterstützend angeboten. Resumée Wie bei allen Veranstaltungen des Inklusionsprojektes gibt es immer wieder Fragen der Teilnehmer zur individuellen Problematik. Gerade das Autismusspektrum ist extrem breit und die Situationen sind daher sehr unterschiedlich. Besonders Fragen zur Gabe von Medikamenten, anderen Formen des Autismus, Rechte und Pflichten von Betreuern werden immer wieder angesprochen. Patentrezepte sind nicht möglich, individuelle Beratung ist nötig. Der Gesprächs- und Beratungsbedarf der Angehörigen ist groß. Die Tagung hat medizinische Aspekte erläutert, praktische Hinweise bezüglich beruflicher Maßnahmen gegeben und gleichzeitig – durch den Vortrag von Eberhard Nassowitz – den Blick aus einer anderen Perspektive ermöglicht. Eine runde und vielseitige Veranstaltung und ein persönlicher Gewinn für jeden Teilnehmer. Judith Tarazi, Leiterin des ZWST-Kunstateliers Omanut, Fotos: Keren Kotlyarevskaya Info www.fuengeling.de/ router Bundesverband Autismus Deutschland e.V. www.autismus.de Naoki Higashida „Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann“ Ein autistischer Junge erklärt seine Welt (rororo) Daniela Schreiter „Schattenspringer“, „Per Anhalter durch die Pubertät“ (Comics über das Leben mit Autismus) Eine Teilnehmerin Purimparty in Köln Auch Feiern gehört dazu: Gemeinsam mit der Synagogengemeinde Köln organisierte die ZWST ein großes Purimfest für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen aus NRW. Rund 85 Leute kamen ins Begegnungszentrum Chorweiler. „Integration von Menschen mit Behinderung“ Projektleitung: Dinah Kohan kohan@zwst.org Kontakt und Info: Marina Chekalina T.: 069 / 944 371-19 chekalina@zwst.org Ausgabe 1 April 2016 Seite 15 ZWST INFORMIERT: FLÜCHTLINGSHILFE Einsatz mobiler Trauma-Spezialisten: Kooperation der ZWST mit IsraAID IsraAID: The Israel Forum for International Humanitarian Aid www.israaid.org Einer der Teilnehmer war der Holocaustüberlebende Prof. Dr. Gerhard Baader (2. Vorsitzender der Child Survivors e.V.), der wöchentlich in Berliner Flüchtlingsunterkünften Flüchtlingen die deutsche Sprache vermittelt. Seit Jahresbeginn kooperiert die ZWST mit IsraAID, einer im Jahr 2001 in Tel Aviv gegründeten, nicht-staatlichen Non-Profit-Hilfsorganisation zur Förderung von lebensrettender Katastrophenhilfe und langfristiger humanitärer, psychologischer und psychosozialer Unterstützung in Krisengebieten. Seit mehr als einem Jahrzehnt sind die Teams von IsraAID, bestehend aus professionellen Medizinern, Psychologen, Such- und Rettungsmannschaften, Post-Trauma-Experten und Community Mobilizers bei größeren Katastrophen vor Ort. Die israelische Organisation hat Erfahrungen in der Flüchtlingshilfe weltweit (südsudanesische und somalische Flüchtlinge in Kenia, internierte Flüchtlinge in Süd-Sudan, syrische und jesidische Flüchtlinge bzw. internierte Flüchtlinge in Jordanien und Irak) und leistet Hilfe in Griechenland und auf dem Balkan. Seit 2013 bietet IsraAID spezielle Trainings im Bereich Mental Health and Psycho-Social Services (MHPSS) für Fachkräfte im sozialen und medizinischen Sektor an. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Experten im Bereich der Trauma-Behandlung. Es besteht jedoch Unterstützungsbedarf durch Personal mit spezifischen Erfahrungen in der Arbeit mit Flüchtlingen aus Kriegsgebieten und Opfern von geschlechtsspezifischer Gewalt in der arabischen Welt. Auch besteht Bedarf an Begleitung und Training von Freiwilligen, die den Integrationsprozess der Flüchtlinge unterstützen, im Bereich Trauma und Psychologische Erste Hilfe. Viele Geflüchtete stammen aus Ländern, in denen eine ablehnende Haltung zu Israel und gegenüber dem Judentum zur Staatsraison gehört. Dies unterscheidet sich deutlich von der gelebten Vielfalt und Toleranz der deutschen Zivilgesellschaft, in der Flüchtlinge sich zurecht finden müssen. Die Kooperation der ZWST mit IsraAID setzt hier an und vermittelt den IsraAID-Training in Berlin Kontakt zu ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern und hauptamtlichen Kräften (Sozialarbeiter, Polizei, Lehrer, Mitarbeiter in lokalen Nichtregierungsorganisationen u.a.). Geplant ist die Organisation einer mobilen Traumaspezialisten-Einheit, die Durchführung von Programmen zum Wissensaustausch, Schulungen, Trainings und Superversion. Die zentralen Partner von IsraAID in Deutschland sind die ZWST und das American Jewish Committee (AJC). Im Februar und März gab es in Berlin erste Schulungen für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer. In einer Flüchtlingsunterkunft in Spandau wurden 32 jüdische Freiwillige der Synagoge Oranienburger Str. geschult. Für Studenten organisierte IsraAID ein Workshop in der jüdischen Schule, sie werden auch zukünftig an Aktivitäten von IsraAid teilnehmen. Weiterhin fand ein Training von 28 Freiwilligen der Berliner Stadtmission statt, die in 3 Flüchtlingsunterkünften aktiv sind. Dazu Samuel Schidem, Germany Country Director von IsraAid: „Feedback was very positive and participants asked to receive weekly sessions.“ HvB, ZWST Die Migrationsberatung der ZWST bekommt Verstärkung Kontaktdaten der ZWST-Migrationsberater unter: www.zwst.org/de/ Ratsuchende Koordinator der ZWSTMigrationsberatung: Günter Jek T.: 030 / 257 6099 10 jek@zwst.org ZWST informiert Seite 16 Immer mehr Menschen wandern nach Deutschland ein und beginnen hier ein neues Leben. Nach Erhalt ihres Aufenthaltstitels stehen sie oft vor grundlegenden Zukunftsfragen, die auch alle jüdischen Zuwanderer der vergangenen Jahre zu bewältigen hatten. Fragen nach Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf, zur allgemeinen Orientierung, zur Kranken- und Sozialversicherung sowie zum Schul- und Erziehungswesen. Zur Unterstützung bieten bundesweit etwa 600 Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege die „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ (MBE) an, organisiert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aus Mitteln des Innenministeriums. Diese Beratungsstellen konnten dank einer Erhöhung der Haushaltsmittel durch den Bund zum 01.01.2016 erneut aufgestockt werden. Erhöhte sich im Vorjahr lediglich die Stundenzahl der Beratungsan- gebote, konnten in 2016 neue Beratungsstellen in Köln und Bochum eingerichtet und weitere Standorte wie z.B. Frankfurt personell verstärkt werden. Die damit 12 Berater der ZWST leisten einen wichtigen Beitrag für die ökonomische, soziale, kulturelle und politische Teilhabe von Neuzuwanderern. Um konkret helfen zu können, nutzt die MBE das Instrument der Einzelfallberatung/ Case Management. Diese ist individuell auf den Ratsuchenden zugeschnitten und orientiert sich am konkreten Bedarf. Die Mitarbeiter in der MBE sind eigens für diese Tätigkeit geschult und verfügen über einen sozialpädagogischen Studienabschluss. Eine weitere Neuerung ist die Erprobung von Gruppenveranstaltungen in der Beratung von Neuzugewanderten, um der gesteigerten Nachfrage nach Informationen angemessen nachkommen zu können. Günter Jek, ZWST Berlin ZWST INFORMIERT: ZUKUNFTSFORUM NEUES PROJEKT DER ZWST • NEUES PROJEKT DER ZWST • NEUES PROJEKT DER ZWST Info und Kontakt: Sabine Reisin ZWST Berlin T.: 030 / 257 6099 20 Mail: reisin@zwst.org Gemeinsam eine nachhaltige Zukunft unserer Gemeinden sichern! Neues Projekt „Zukunftsforum ZWST“ - exklusiv für Beschäftigte in jüdischen Gemeinden und Institutionen Den jüdischen Gemeinden obliegt die religiöse, soziale und kulturelle Betreuung ihrer Mitglieder. Diese Arbeit unter den Bedingungen raschen gesellschaftlichen und kulturellen Wandels und knapper finanzieller Ressourcen erfolgreich zu bewältigen, ist eine gewaltige Aufgabe für alle Gemeindemitarbeiter. Vor diesem Hintergrund hat die ZWST das neue Projekt Zukunftsforum ZWST initiiert, mit dem drei wesentliche Ziele für die Zukunftsfähigkeit jüdischer Institutionen angesteuert werden: • Fit für die Zukunft: Berufsbegleitende Qualifizierung, Beratung und Coaching • Chancengleichheit für Frauen und Menschen mit Migrationsbiografien • Nachhaltige Organisationsentwicklung Projektdauer: 2 Jahre. Termine im Jahr 2016: 12.-14. September und 7.-9. November, jeweils Mo – Mi Ort: Max-Willner-Heim, Bad Sobernheim Anmeldeschluß: 28. April 2016 Weitere Infos und Anmeldung: www.zwst.org Kontakt: Sabine Reisin, T.: 030 / 257 6099 10 Mail: reisin@zwst.org Die Teilnahme am Projekt ist kostenfrei! Wir laden die Beschäftigten in den Einrichtungen und Vorständen der jüdischen Gemeinden herzlich zu Zukunftsforum ZWST ein und freuen uns über Ihre Unterstützung durch Ihre Teilnahme! Es bietet Ihnen die einmalige Chance, die Zukunft Ihrer Gemeinden nachhaltig zu sichern! Programmüberblick 2016 in Bad Sobernheim Block 1, September 2016 Seminar I, 12.09.: Auftaktveranstaltung Seminar II, 13.09.: Betriebsführung und Personalmanagement Seminar III, 14.09.: Organisationsentwicklung Block 2, November 2016 Seminar IV, 07.11.: Kulturmanagement Seminar V, 08.11.: Jüdische Gemeinde als sozialer Dienstleistungserbringer Seminar VI, 09.11.: Finanzierung für soziale Dienstleistungserbringer Programmüberblick 2017 in Berlin Block 1 im März 2017 Block 2 im Oktober 2017 Abschlußveranstaltung im Dezember 2017 Schwerpunkt des Programms in 2017 wird die Entwicklung von Handlungsansätzen für die eigene Institution mit einer ausführlichen Bedarfsanalyse und Klärung des Unterstützungsbedarfs sein. Dazu ist die Anbahnung gemeindeübergreifender Peer-to-Peer-Workshops vorgesehen, die Einrichtung einer Internetplattform und die Erstellung eines Readers mit den Projektergebnissen durch die Teilnehmenden. Die Qualifizierungen zu den oben genannten Themenfeldern werden in 2017 fortgesetzt. Ein Projekt der ZWST im ESF-Programm Rückenwind+ - für die Beschäftigten und Unternehmen in der Sozialwirtschaft Ausgabe 1 April 2016 Seite 17 ZWST INFORMIERT Vereinbarung der ZWST mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Die ZWST hat eine Vereinbarung mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung, für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Johannes-Wilhelm Rörig erarbeitet, in der sie sich dazu verpflichtet, die Umsetzung von Schutzkonzepten in ihren Angeboten, Diensten und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche voranzubringen und die Kampagnen des UBSKM sowie das Monitoring zum Stand der Umsetzung von Schutzkonzepten zu unterstützen. Johannes-Wilhelm Rörig, Unabhängiger Beauftragter der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Präventionsinitiative „Kein Raum für Mißbrauch“ www.kein-raum-fuermissbrauch.de Vollständige Pressemitteilung hier: https://beauftragtermissbrauch.de Fotos: Christine Fenzl ZWST informiert Seite 18 Im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin anlässlich der gemeinsamen Fachtagung „Schutzkonzepte in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen“ am 15.03.2016 äußerten sich Johannes-Wilhelm Rörig und Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Jugendinstituts (DJI) zuversichtlich zum Stand der Prävention von sexueller Gewalt in Deutschland. Johannes-Wilhelm Rörig würdigte besonders das Engagement der Zivilgesellschaft bei der Prävention von sexueller Gewalt: „Ich freue mich besonders, dass ich in diesen Wochen Vereinbarungen mit über 25 Organisationen der Zivilgesellschaft wie den Kirchen, der Wohlfahrt oder dem organisiertem Sport für eine verbesserte Prävention in ihren Einrichtungen abschließen konnte. Das ist ein wichtiges Signal und Rückendeckung für die Engagierten vor Ort und für jene, die für Prävention noch gewonnen werden müssen. Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt müssen in allen Einrichtungen und Organisationen zum gelebten Alltag werden!“ Neueste Schätzungen gehen davon aus, dass rund eine Million Kinder in Deutschland von sexueller Gewalt betroffen sind. Rörig betonte: „Es muss unser Ziel sein, dass wir durch verbesserte und passgenaue Prävention in den kommenden Jahren einen deutlichen Rückgang von sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen in Deutschland erreichen!“ Rörig verwies auf internationale Studien, wonach präventive Maßnahmen und legislative Anpassungen zu einem spürbar verbesserten Schutz und damit zu einem eklatanten Rückgang von Kindesmissbrauch beitragen. Auf der Pressekonferenz stellte Rörig auch die Neuausrichtung der Präventionsinitiative „Kein Raum für Missbrauch“ vor. Eine umfangreiche Website www.kein-raum-fuer-missbrauch.de mit vielen Informationen sowie kostenfreien Materialien soll Einrichtungen und Organisationen dabei unterstützen, Schutzkonzepte einzuführen und vermittelt Tipps und Hilfen für den Verdachtsfall. Prof. Dr. Thomas Rauschenbach bewertet die Veränderungen der letzten Jahre als ermutigende Entwicklung: „Unsere Gesellschaft hat verstanden, dass der Schutz von Kindern ernster genommen werden muss, als dies lange Zeit der Fall war.“ Auszug aus einer Pressemitteilung des UBSKM vom 15.03. 2016 Auszüge aus der Vereinbarung: „…Schutzkonzepte sind ein Zusammenspiel aus institutionellen und pädagogischen Maßnahmen sowie einer Kultur des Respekts und der Wertschätzung gegenüber Kindern und Jugendlichen. (…) Ziel ist es, Kinder und Jugendliche während ihres Aufenthaltes bei, durch die ZWST organisierten und durchgeführten Ferienfreizeiten, Seminaren, Studienreisen und Austauschprogrammen bestmöglich vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Dieses Ziel wird als fester Bestandteil des Wertekanons der ZWST verankert, um das jeweilige fachliche Handeln danach auszurichten. (…) Mit der Vereinbarung verpflichtet sich die ZWST, die Einführung und Implementierung von passgenauen Schutzkonzepten innerhalb ihrer Strukturen bis hin zur örtlichen Ebene zu unterstützen. Der Schutz vor sexualisierter Gewalt soll in den kommenden Jahren mithilfe von externen Referenten als fester Praxis- und Theoriemodul in die Fortbildungsangebote der ZWST im Bereich der Jugendarbeit integriert werden.“ Ebi Lehrer, der Präsident der ZWST, betont: „Beim Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Jungen und Mädchen bedarf es einer verstärkten Verantwortungsübernahme und aktiveren Mitarbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen. Um einen wirksamen Schutz zu gewährleisten, müssen Präventionsmaßnahmen möglichst früh ansetzen. Im Rahmen der verschiedenen Aufgabenbereiche der ZWST werden Hunderte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen regelmäßig in direkter bzw. indirekter Verantwortung der ZWST anvertraut. Die ZWST sieht sich daher in besonderer Weise verpflichtet, die ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen wirkungsvoll vor jeglicher sexualisierter Gewalt zu schützen. Die Vereinbarung mit dem UBSKM ist ein wichtiger Schritt, die Präventionsarbeit der ZWST in diesem Bereich weiter auszubauen.“ ZWST INFORMIERT Innovativ und nachhaltig - Freie Wohlfahrtspflege in Deutschland Tagung in Berlin Dokumentation, Fotos und Video zur Tagung hier: www.bagfw.de Die Freie Wohlfahrtspflege in Deutschland ist in Europa etwas nahezu Einmaliges. Entsprechend wird sie sowohl im Ausland als auch im Inland immer wieder hinterfragt. Daher ist es wichtig, die Vorzüge, die Innovationsfähigkeit und die inhaltliche Besonderheit der Freien Wohlfahrtspflege herauszustellen. Vor diesem Hintergrund organisierte die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) am 28. Januar 2016 im Berliner Humboldt Carrè eine Tagung zum Thema „Innovativ und nachhaltig – Freie Wohlfahrtspflege in Deutschland“. Die Veranstaltung hatte die Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege als Säule und zentrales Strukturmerkmal des deutschen Sozialstaates zum Gegenstand. Sie ging der Frage nach, wie die Wohlfahrtsverbände in Deutschland die gesellschaftlichen Herausforderungen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und einer multikulturellen Gesellschaft angehen werden. Während der Tagung präsentierten die Verbände ihre Arbeit, Sabine Reisin von der ZWST Berlin Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Arbeit mit Migranten, die sich querschnittsartig durch alle Arbeitsfelder der Freien Wohlfahrtspflege zieht. "Die Einrichtungen und Dienste der Wohlfahrtsverbände sind unverzichtbare Anlaufpunkte für Menschen, die Hilfe brauchen", so Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, auf der Tagung. „Dies wird uns auch in der aktuellen Situation unmissverständlich bewusst, in der viele Flüchtende nach Deutschland kommen und versorgt, aber auf längere Sicht auch integriert werden sollen. Wir sehen hier die Kraft, die sich aus Erfahrung und vor allem aus gesellschaftlichem Rückhalt speist, die mit uns gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft bewältigen kann." Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im BMFSFJ (li.), Kerstin Griese, MdB, Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales In Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops beschäftigten sich die rund 150 Teilnehmenden mit den Besonderheiten und der Zukunftsfähigkeit der Freien Wohlfahrtspflege. Im Workshop „Interkulturelle Öffnung“ ging es um folgende Fragen: Wie offen sind die bestehenden Angebote? Welche Herausforderungen sind zu bewältigen? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Vertretern anderer Kulturen? Vorgestellt wurden Best Practice-Beispiele, wie das Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen e. V. in Köln sowie das Projekt „Interkulturelle Öffnung der stationären Langzeitpflege in München“. Die Sozialpolitik liegt in der Kompetenz der EUMitgliedstaaten, unterschiedliche Traditionen haben zu einer Vielfalt an Systemen in Europa geführt. Der Workshop „Europa“ leistete einen Beitrag dazu, die nationalen Systeme von Deutschland, Schweden und England zu vergleichen und Vor- sowie Nachteile zu erarbeiten. Weitere Workshops wurden zu den Voraussetzungen der erfolgreichen Umsetzung von Innovationen und zu den Herausforderungen einer qualitativen Wirkungsorientierung und –messung organisiert. Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, BAGFW-Präsident, zeigte sich zuversichtlich: „Die Freie Wohlfahrtspflege ist ein hoch anerkannter Teil unserer Bürgergesellschaft. Sie ist ein zivilgesellschaftlicher Akteur und Partner, dem es um die Ermöglichung von Teilhabe geht, um Selbstbefähigung sowie um die Verringerung sozial bedingter Ungleichheit. Wir stellen uns gern und mit Optimismus den Herausforderungen unserer Gesellschaft. Innovationskraft war und ist einer der wesentlichen Vorzüge der Freien Wohlfahrtspflege.“ BAGFW, Fotos: Dirk Hasskarl Ausgabe 1 April 2016 Seite 19 TERMINE FRÜHLING/SOMMER 2016 Sozialreferat Aron Schuster komiss. Leiter 069 / 944 371-40 schuster@zwst.org Fortbildungen Fortbildungen Seniorenfreizeiten Leiter und Mitarbeiter der Seniorenklubs 11.04. - 14.04. 2016 G. Gubinsky, 069 / 944371-14 Fortbildungen für Bundesfreiwillige (BFD) 06.06. - 09.06. 2016 20.06. - 23.06. 2016 11.07. - 14.07. 2016 in Bad Sobernheim Turnus 08: 18.05. - 01.06. 2016 (für Alteingesessene) Turnus 09: 01.06. - 15.06. 2016 (für Holocaustüberlebende) Turnus 10: 15.06. - 29.06. 2016 Turnus 11: 29.06. - 13.07. 2016 (für Veteranen) Turnus 12: 13.07. - 27.07. 2016 Turnus 13: 27.07. - 10.08. 2016 Turnus 14: 10.08. - 24.08. 2016 Turnus 15: 24.08. - 07.09. 2016 Turnus 16: 07.09. - 14.09. 2016 (für Gruppen/Seminar reserv.) Turnus 17: 14.09. - 28.09. 2016 (Frauenbund) Kurhotel Eden-Park,B.Kissingen L. Karwin, T.: 069 / 944371-22 Seminar für Sozialarbeiter I 09.05 - 12.05. 2016 Anatoli Purnik 069 / 944371-23 Für alle Termine gilt: Seminarort: Bad Sobernheim, falls keine andere Angabe Änderungen vorbehalten! Anmeldungen über die zuständige Gemeinde Jugendreferat Nachumi Rosenblatt Leiter 069 / 944 371-13 rosenblatt@zwst.org Chewra Kadischa I 17.05. - 20.05. 2016 L. Karwin, 069 / 944371-22 Koschere Küche 27.06. - 30.06. 2016 Assja Kazwa, 069 / 944371-16 Fortbildung Judentum Seminar mit Rabbiner Bollag 17.06. - 20.06. 2016 G. Gubinsky, 069 / 944371-14 Fortbildungen Vorbereitungsseminar für Madrichim der Taglit-Teisen 27.05. - 29.05. 2016 Hrsg.: ZWST, Hebelstr. 6 60318 Frankfurt/M. Tel.: 069 / 944371-0 Fax: 069 / 49 48 17 www.zwst.org Redaktion und Satz: Heike von Bassewitz 069 / 944371- 21 oeffentlichkeitsarbeit@zwst.org Satz und Druck: adc - LIndenfels Andrej Kulakowski ZWST informiert Seite 20 Inklusionsprojekt Gesher Freizeit im Kurhotel Eden-Park in Bad Kissingen 04.05. - 11.05. 2016 Freizeit im Max-Willner-Heim in Bad Sobernheim 04.07. - 10.07. 2016 M. Chekalina, 069 / 944371-19 chekalina@zwst.org Machanot Taglit-Reisen nach Israel Start der Taglit-Sommersaison! Alle Termine hier: www.zwst.org/de/taglit Anmeldeschluss: 02.05. 2016 Kontakt: Ilya Daboosh T.: 069 / 944 371-24 Mobil: 0176 - 2251 7778 E-Mail: daboosh@zwst.org Freizeit für Menschen mit Demenz Kurhotel Eden-Park in Bad Kissingen 11.05. - 18.05. 2016 G. Gubinsky, 069 / 944371-14 gubinsky@zwst.org Pessachseminar Seminar für Familien und Einzelpersonen (bis 50 J.) in Bad Sobernheim Turnus 1: 22.04. - 26.04. 2016 Turnus 2: 26.04. - 01.05. 2016 Anfänger der Jugendarbeit Teil III und IV 04.05. - 08.05. 2016 Vorbereitungsseminar für die Sommermachanot 15.05. - 16.05. 2016 Impressum 02.05. - 05.05. 2016 in Wuppertal/Bochum (für NRW) 23.05. - 26.05. 2016 in Oranienburg (für Brandenburg) 30.05. - 02.06. 2016 in Speyer (für Rheinland-Pfalz) Anatoli Purnik, 069 / 944371-23 Bad Sobernheim (8-11 J.) Gatteo a Mare/Italien (12-15 J.) Bellaria/Italien (16-18 J.) Turnus 1: 21.07. - 02.08. 2016 Bad Sobernheim (8-11 J.) Gatteo a Mare/Italien (12-15 J.) Bellaria/Italien (16-18 J.) Turnus 2: 04.08. - 17.08. 2016 Bad Sobernheim (8-11 J.) Gatteo a Mare/Italien (12-15 J.) Bellaria/Italien (16-18 J.) Turnus 3: 22.08. - 04.09. 2016 Israel-Machane (15-19 Jahre) 28.07. - 11.08. 2016 Familienseminar Gatteo a Mare/Italien für junge Familien (bis 50 J.) 10.07. - 17.07. 2016 Treffen der Child Survivors Deutschland e.V. Junge Erwachsene/18+ Refugees Welcome?! Seminar in Berlin 27.05. - 29. 05. 2016 Kontakt: Sabine Reisin T.: 030 / 257 6099 10 E-Mail: reisin@zwst.org March of the Living (18-35 J.) Reise nach Polen 01.05. - 06. 05. 2016 Ferienwoche 18+ in Gatteo a Mare (18-35 J.) 05.09. - 11.09. 2016 Kontakt: Ilya Daboosh T.: 069 / 944 371-24 Mobil: 0176 - 2251 7778 E-Mail: daboosh@zwst.org Max-Willner-Heim, Bad Sobernheim: 14. bis 17. April 2016 Kontakt: info@child-survivors-deutschland.de, www.child-survivors-deutschland.de