Nr. 89 3/2013 Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.

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Nr. 89 3/2013 Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Nr. 89
3/2013
Mitteilungen des
Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Ankündigung
NGC 6960
NGC 6910
Lange schon spukte da diese Idee im Kopf herum. Die Idee einer
Fachgruppe zur visuellen Beobachtung.
Nun wird diese Idee Realität.
Ziel der Gruppe soll es sein, eine Plattform für die visuelle Be­obachtung innerhalb des ASL
zu bieten. Facetten der Fachgruppe bilden unter anderem der Austausch von Erfahrungen,
sowie das Zeichnen astronomischer Objekte. Auch sollen Basteleien und Verbesserungen
am Equipment nicht zu kurz kommen. Gemeinsam wollen wir Be­obachtungsprojekte
starten und auch Beobachtungen durchführen. Diese können wir dann in Beobachtungsberichten aufarbeiten.
Regelmäßiges Treffen ist jeden Monat am Vollmondsonnabend um 16:00 Uhr in der
Sternwarte. Genaue Termine werden innerhalb der Fachgruppe vereinbart und auch auf
unserer Homepage www.sternwarte-luebeck.de veröffentlicht..
Das erste Treffen findet am Sonnabend, dem 11.01.2014 um 16:00 Uhr statt.
Kontakt: Christoph Quandt, c.quandt@sternwarte-luebeck.de
M 82
Sonne mit Sonnenflecken
Titelbild und Rückseite
Mittlerweile haben wir Dezember und verbinden dies mit Kälte, Schnee, Lebkuchen,
Glühwein, gebrannten Mandeln, Weihnachten, Silvester und Orion – der Winter ist da!
Der Himmelsjäger Orion ist das wohl bekannteste und eindruckvollste Sternbild am
Winterhimmel mit zahlreichen Beobachtungsobjekten.
Auf der Titelseite der POLARIS sehen wir Torsten Brinkers „Pferdewiese“. Der helle
Stern ist Alnitak, der linke Stern vom Oriongürtel. Links davon befindet sich der Flammennebel (IC 2024), darunter der Pferdekopfnebel, eine gigantische Staubwolke vor dem
Emissionsnebel IC 434. Beide befinden sich in etwa 1500 Lichtjahren Entfernung. Belichtet
wurde die Aufnahme 4x 5 Minuten.
Auf der Rückseite sehen wir den berühmten Orionnebel (M 42). Er ist etwa 1350 Lichtjahre von uns entfernt. In der oberen Bildhälfte sehen wir den „Running Man Nebula“
(NGC 1977). Die dunkle Struktur sieht aus, also ob sich dort ein laufender Mensch befinden
würde, daher hat der Nebel seinen Namen. Der „Läufer“ befindet sich in 1630 Lichtjahren
Entfernung. Die Aufnahme wurde insgesamt 23 Minuten belichtet.
Für Torstens Verhältnisse sind das allerdings nur „kurz“ belichtete Aufnahmen. Seine
Ausrüstung war ein 720mm f/2,8 Newton-Astrograph auf einer EQ6-Montierung und
MGEN-Autoguider. Fotografiert wurde mit einer Canon 1000 Da.
Inhaltsverzeichnis
S. 2
S. 3
S. 3
S. 4
S. 4
S. 4
S. 4
S. 5
S. 5
S. 6
S. 7
S. 8
S. 9
S. 10
S. 12
S. 12
S. 16
S. 17
S. 18
S. 19
S. 34
S. 35
Ankündigung neue Fachgrupe „Visuelle Beobachtung“
Titelbild und Rückseite
Inhaltsverzeichnis
Weihnachts- und Neujahrsgrüße
Aus dem Verein
Astro-Abende in der Sternwarte
Jahresbeitrag 2014
Neue Mitglieder
Einladung zum Adventskaffee
Vortragsprogramm der Sternwarte Lübeck
Einladung zur Mitgliederversammlung
Astro Aktuell ( Januar – April 2014)
Beiträge an die POLARIS-Redaktion einreichen
An dieser POLARIS haben mitgewirkt
Berichte
Nur 45 Stunden
Wir fahren raus – Beobachtungsbericht: Utecht vom 02.-03.08.2013
Terminkalender
„Barndoor“-Nachführung mit Handbetrieb
Astrofotografie mit einfachen Mitteln
M33 – die große Galaxie im Sternbild Dreieck
Impressum
––
2014
****************************
Vorstand und Redaktion wünschen allen Mitgliedern,
ihren Verwandten und Bekannten
sowie den Freunden des Vereins
ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr.
****************************
Aus dem Verein
Astro-Abende in der Sternwarte
Der Verein trifft sich regelmäßig an den Astro-Abenden, die immer am ersten Mittwoch
eines Monats (außer an Feiertagen) um 19:00 Uhr im Seminarraum der Sternwarte Lübeck
beginnen. Die nächsten 4 Termine lauten:
8. Januar, 5. Februar, 5. März und 2. April 2014
Jahresbeitrag 2014
Für das Jahr 2014 ist ein Mitgliedsbeitrag in Höhe von 30€ (ermäßigt 15€) zu zahlen. Der
Beitrag ist zu Beginn des Jahres fällig und bis spätestens Ende Februar 2014 zu begleichen. Auch der ASL e.V. wird im Jahre 2014 den Zahlungsverkehr auf das SEPA-Verfahren
(Single Euro Payments Area) umstellen. Zusätzlich zu der bekannten Bankverbindung
teilen wir Ihnen / Euch unsere IBAN (International Bank Account Number) und den BIC
(Bank Identifier Code) mit.
Sparkasse zu Lübeck AG
Konto Nr.: 2 209 500 • IBAN: DE64230501010002209500
BLZ: 230 501 01 • BIC: NOLADE21SPL
Barzahlung bei einem Vorstandsmitglied ist im Rahmen von Veranstaltungen des Vereins
oder der Sternwarte weiterhin möglich (für den Verein die kostengünstigste Variante).
Um die Buchungsgebühren möglichst niedrig zu halten und so die Vereinskasse zu entlasten, sollte die Begleichung der Beiträge möglichst per Einzugsermächtigung erfolgen.
Die Belastung erfolgt dann Mitte Januar. Entsprechende Formulare können beim Vorstand
angefordert werden. (Die Überweisung ist die für den Verein teuerste Variante.)
––
Neue Mitglieder
Als neue Mitglieder begrüßen wir recht herzlich:
Carsten Busch, Lothar Gerlach, Nina Levana Karle,
Martin Lamkowski, Bastian Leppin, Silke Moll und Erika Rieck
Zum ersten Mal in der
Geschichte des ASL e. V.
wurde die magische Grenze von 100 Mitgliedern erreicht – und nicht nur das,
diese Grenze wurde sogar
überschritten.
Zu verdanken haben wir
dies Bastian Leppin, den wir
als 100. Mitglied besonders
herzlich im Verein begrü-
ßen. Dafür, daß wir über
die 100er-Grenze hinausgekommen sind, sorgten Silke
Moll, Erika Rieck, Lothar
Gerlach, Martin Lamkowski.
und Carsten Busch.
Wir freuen uns, daß
sie – und natürlich auch
die anderen 99 Amateurastronomen – sich für eine
Mitgliedschaft im ASL e. V.
entschieden haben und
wünschen allzeit „CLEAR
SKIES“.
Der Vorstand
Einladung zum Adventskaffee
Am Sonntag, dem 22. Dezember 2013, wollen wir uns ab 16:00 Uhr wieder zu unserem
traditionellen Adventskaffee im Seminarraum der Sternwarte zusammenfinden und bei
Kaffee, Kuchen und Kerzenlicht ein paar
gemütliche Stunden verbringen. Hierzu
sind alle Mitglieder, Freunde und Bekannte
herzlich eingeladen.
Wer einen Kuchen backen oder beim
Aufbau (ab 15:00 Uhr) mithelfen möchte,
melde sich bitte bis zum 3. Advent (15. Dezember) per E-Mail unter
info@sternwarte-luebeck.de
bei einem der Vorstandsmitglieder.
Redaktionsschluss
für die POLARIS 90 ist der Astro-Abend am 5. März 2014.
––
Sternwarte Lübeck
Vortragsprogramm Winter / Frühjahr 2014
Abendvorträge (20:00 Uhr)
10.01.2014
17.01.2014
24.01.2014
31.01.2014
07.02.2014
14.02.2014
21.02.2014
28.02.2014
07.03.2014
14.03.2014
21.03.2014
28.03.2014
Unsere Erde
Volkmar Andres
Kometen, Kosmos, Kuriositäten: das Neueste aus
Astronomie und Raumfahrt
Dirk Lorenzen, Wissenschaftsjournalist
Die prächtigsten und schönsten Himmelsaufnahmen
der Lübecker Sternfreunde
Andreas Goerigk
Wie erzeugen Sterne ihre Energie?
Dr. Radoslaw Mazur
Klima auf Sternen und Planeten
Prof. Dr. Peter Hauschild, Hamburger Sternwarte Bergedorf
Gravitationslinsen – Einsteins kosmische Zerrspiegel
Carsten Busch, Fachbereich Physik, Universität Hamburg
Die Astronomie und unser Weltbild
Dr. David Walker
Kometen, Asteroiden und Meteoriten:
Die moderne Erforschung von kleinen Körpern im Sonnensystem
Prof. Dr. Jürgen Schmitt, Hamburger Sternwarte Bergedorf
Auf der Suche nach der Dunklen Materie
Prof. Dr. Marcus Brüggen, Hamburger Sternwarte Bergedorf
Von Galilei bis Galileo: Die Erforschung des Jupiter
Marcus-T. Maier und Dr. Ulrich Steinmann
Vom Urknall zum Menschen?
Dr. Björn Voß, Planetarium Münster
Die 3K Hintergrundstrahlung und ihre Bedeutung für die Kosmologie
Prof. Dr. Dieter Reimers, Hamburger Sternwarte Bergedorf
Sternenabende für Kinder (18:00 Uhr)
10.01.2014
07.02.2014
07.03.2014
Der Mond & der Polarstern
Eileen Hoßfeld und Jaqueline Schmalmack
Lauras Stern
Volkmar Andres
Orions Reise zu den Sternen
Günter Bröckels
––
Einladung zur Mitgliederversammlung
Liebes Mitglied!
Zur ordentlichen Mitgliederversammlung des ASL e. V. sind Sie herzlich
eingeladen, und wir freuen uns, wenn Sie daran teilnehmen. Die
Versammlung findet statt am:
Sonnabend, dem 22. Februar 2014
um 16:00 Uhr
im Vortragssaal der Sternwarte Lübeck,
Am Ährenfeld 2, 23564 Lübeck
Tagesordnung:
1. Begrüßung der Mitglieder und Feststellung der Beschlußfähigkeit
2. Verlesung und Genehmigung des Protokolls der ordentlichen
Mitgliederversammlung vom 23. Februar 2013
3. Jahresberichte
3.1. Bericht der Sternwartenleitung
3.2. Vereinsbericht
3.3. Bericht der FG „Digitale Astrofotografie“
3.4. Bericht der POLARIS-Redaktion
3.5. Bericht über die Internet-Präsentation
3.6. Bericht des Pressereferenten
3.7. Bericht des Gerätewartes
3.8. Geschäftsbericht inkl. Jahresabschluß 2013
4. Kassenbericht durch die Kassenprüfer
5. Entlastung des Vorstandes
6. Wahlen
6.1. Vorstand
6.2. Kassenprüfer
7. Haushaltsplan 2014
8. Verschiedenes
Anträge zur Tagesordnung müssen, soweit sie sich nicht aus der
Diskussion ergeben, dem Vorstand spätestens 24 Stunden vor Beginn
der Mitgliederversammlung vorliegen.
Der Vorstand
––
Astro Aktuell
Auf- und Untergangszeiten für Sonne und Mond sind für Lübeck gerechnet.
Internet: www.sternwarte-luebeck.de/himmel/auf-und-untergang.html
Die Kürzel hinter den Planetennamen beziehen sich auf die angegebene Uhrzeit:
Aufgang – Planet im Osten; Kulmination – Planet im Süden; Untergang – Planet im Westen
Alle Uhrzeiten beziehen sich auf die aktuell gültige Ortszeit.
Januar 2014
10.01.
20.01.
31.01.
Aufgang
08:31
08:21
08:05
Sonne und Mond
Mittag
Untergang
Zeit
16:18
12:25
16:35
12:28
16:56
12:31
Höhe
14,2°
16,1°
18,8°
Dämmerung
Morgen
06:21
06:15
06:03
Mond
01.01.
08.01.
16.01.
24.01.
30.01.
Aufgang
08:00
11:31
17:19
01:09
07:16
Untergang
16:43
00:44
07:58
11:03
16:53
Höhe
17,7°
46,7°
52,8°
23,4°
21,8°
Phase
Neumond
erstes Viertel
Vollmond
letztes Viertel
Neumond
Sonne
am
Merkur
Venus
Mars
Jupiter
Saturn
Uranus
U
A
A
U
A
U
21.01.
15.01.
15.01.
05.01.
15.01.
15.01.
Transit
12:19
18:37
00:12
06:11
12:00
Planetensichtbarkeit
um
am
18:09
31.01.
07:18
31.01.
00:09
31.01.
08:28
31.01.
03:17
31.01.
00:28
31.01.
um
18:55
05:50
23:33
06:39
02:19
22:30
Abend
18:28
18:41
18:59
Helligkeit (Mag)
- 0,9; abnehmend auf 0,6
- 4,3; am 11.01. in unt. Konj.
zunehmend auf 0,2
- 2,7 am 05.01. (Opposition)
0,6
5.9
Neptun wird diesen Monat unbeobachtbar
Ereignisse, Meteorströme
02.01.
17:00 Mond 2,7° nördlich von Venus
03. - 04.01. Spitzes Maximum der Quandrantiden, es kann mit ca. 120 Objekten pro Stunde
gerechnet werden.
04.01.
13:00 Erde im Perihel, Abstand zur Sonne ca. 147,105 Millionen Kilometer.
15.01.
06:00 Mond 5,6° südlich von Jupiter
18.01.
Maximum der Delta-Cancriden mit ca. 6 Objekten pro Stunde, die mit ca. 30 km/s
relativ langsam sind.
23.01.
03:00 Mond 4,2° südlich von Mars
25.01.
07:00 Mond 4,5° südlich von Saturn; eine Bedeckung findet von Mitteleuropa aus
gesehen nicht statt.
29.01.
07:00 Mond 3,9° südlich von Venus
––
Februar 2014
Aufgang
07:47
07:26
07:08
Sonne und Mond
Mittag
Untergang
Zeit
17:16
12:31
17:37
12:31
17:52
12:30
Höhe
21,9°
25,3°
28,2°
Dämmerung
Morgen
05:48
05:29
05:11
Aufgang
10:30
18:25
01:19
Untergang
00:51
07:17
10:15
Höhe
51,7°
44,7°
18,9°
Phase
erstes Viertel
Vollmond
leztes Viertel
Sonne
10.02.
20.02.
28.02.
Mond
06.02.
15.02.
22.02.
am
Merkur
Venus
Mars
Jupiter
Saturn
Uranus
U
A
A
U
A
U
01.02.
15.02.
15.02.
15.02.
15.02.
01.02.
Transit
18:09
00:24
05:50
Planetensichtbarkeit
um
am
18:57
06.02.
05:10
28.02.
22:31
28.02.
05:35
28.02.
01:23
28.02.
22:06
28:02:00
um
18:54
04:54
22:07
04:42
00:33
20:47
Abend
19:16
19:35
19:50
Helligkeit (Mag)
0,6; am 15.02. in unt. Konj.
-4,9
zunehmend auf - 0,5
-2,4
0,4
5,9
Merkur ist ab 07.02.unbeobachtbar.
Neptun bleibt den Monat hindurch unbeobachtbar.
11.02.
15.02.
19.02.
22.02.
25.02.
26.02.
Ereignisse, Meteorströme
05:00 Mond 5,8° südlich von Jupiter
Venus in größtem Glanz mit -4,9 Mag.
23:00 Mond 3,6° südlich von Mars
02:00 Mond 2,4° südlich von Saturn
Maximum der Delta-Leoniden, wobei es sich um einen schwach ausgeprägten
Strom handelt; die Objekte sind mit ca. 25 km/s recht langsam.
06:00 Mond 0,6° nördlich von Venus.
Beiträge an die POLARIS-Redaktion einreichen
Damit die Beiträge für die POLARIS den richtigen
Weg zur Redaktion finden, gibt es folgende
Möglichkeiten:
1. per E-Mail an polaris@sternwarte-luebeck.de,
2. Übergabe an ein Redaktionsmitglied,
3. Einwurf in das Postfach im Arbeitsraum der
Sternwarte (siehe Bild links).
Wir sind auf Eure Beiträge gespannt.
Euer POLARIS-Redaktions-Team
––
März 2014
Aufgang
06:44
06:20
06:53
Sonne und Mond
Mittag
Untergang
Zeit
18:11
12:27
18:30
12:25
19:51
13:21
Aufgang
06:44
10:22
18:28
02:15
06:35
Untergang
18:32
01:46
06:04
10:55
19:45
Sonne
10.03.
20.03.
31.03.
Mond
01.03.
08.03.
16.03.
24.03.
30.03.
Venus
Mars
Jupiter
Saturn
Uranus
A
A
U
A
U
am
15.03.
15.03.
15.03.
15.03.
01.03.
Höhe
32,1°
36,0°
40,4°
Transit
12:31
18:29
Höhe
32,8°
27,7°
06:34
13:03
17,6°
40,2°
Planetensichtbarkeit
um
am
04:42
31.03.
21:00
31.03.
03:43
31.03.
23:29
31.03.
20:43
um
05:28
20:34
03:44
23:23
Dämmerung
Morgen
04:47
04:19
04:47
Phase
Neumond
erstes Viertel
Vollmond
letztes Viertel
Neumond
Helligkeit (Mag)
zurückgehend auf - 4,3
zunehmend auf - 1,4
- 2,2
0,3
5,9
Merkur bleibt im März von Deutschland aus unbeobachtbar
Uranus kann nur noch am Monatsanfang beobachtet werden.
Neptun bleibt im März unbeobachtbar.
19.03.
20.03.
21.03.
22.03.
27.03.
30.03.
Ereignisse, Meteorströme
01:00 Mond 3,9° südlich von Mars
17:57 Sonne im Frühlingspunkt = Tagundnachtgleiche = Frühlingsanfang
04:00 Mond 1,1° südlich von Saturn
Venus mit 47° in größter westlicher Elongation
06:00 Mond 2,9° nördlich von Venus
Beginn der Sommerzeit
Auffällige Sternschnuppenströme können in diesem Monat nicht beobachtet werden. Die
Virginiden treten um Mitternacht herum, auf, sind jedoch - wie auch die ab Monatsmitte
auftretenden Hydraiden - an Zahl, Leuchtkraft und Geschwindigkeit wenig markant.
An dieser POLARIS haben mitgewirkt
Torsten Brinker, Jörg-Rüdiger Lehmann, Malin Moll, Ralf
Pagenkopp, Oliver Paulien, Christoph Quandt und Ulrich
Steinmann
Herzlichen Dank!
– 10 –
Abend
20:09
20:31
21.57
April 2014
Aufgang
06:29
06:06
05:43
Sonne und Mond
Mittag
Untergang
Zeit
20:09
13:18
20:28
13:16
20:46
13:14
Aufgang
07:28
20:46
02:42
05:57
Untergang
22:18
06:16
12:11
21:08
Sonne
10.04.
20.04.
30.04.
Mond
07.04.
15.04.
22.04.
29.04.
Venus
Mars
Jupiter
Saturn
A
U
U
A
am
01.04.
09.04.
15.04.
15.04.
Höhe
44,2°
47,7°
51,0°
Transit
14:46
Höhe
48,6°
07:23
13:27
21,3°
50,3°
Planetensichtbarkeit
um
am
05:27
30.04.
07:04
30.04.
02:50
30.04.
22:20
30.04.
um
04:46
05:22
01:59
21:15
Dämmerung
Morgen
04:15
03:39
02:57
Abend
22:25
22:56
23:35
Phase
erstes Viertel
Vollmond
letztes Viertel
Neumond
Helligkeit (Mag)
auf - 4,1 abnehmend
auf - 1,2 abnehmend
auf - 2,0 abnehmend
leicht zunehmend auf 0,2
Merkur, Uranus und Neptun bleiben im April unbeobachtbar.
02.04.
06.04.
08.04.
10.04.
14.04.
15.04.
17.04.
17.04.
22.04.
26.04.
26.04.
29.04.
Ereignisse, Meteorströme
09:00 Uranus in Konjunktion mit der Sonne
23:00 Mond 6,0° südlich von Jupiter
23:00 Mars in Opposition zur Sonne
wenig ausgeprägtes Maximum der Virginiden
21:00 Mond 4,5° südlich von Mars
Totale Mondfinsternis, von Mitteleuropa aus unbeobachtbar.
06:00 Mond 2,5° südlich von Saturn
Maximum der Sigma-Leoniden, ein sehr schwach ausgeprägter Strom.
schwach ausgeprägtes Maximum der Lyriden mit ca. 10 - 20 Objekten/Std.
05:00 Mond 4,9° nördlich von Venus
05:00 Merkur in oberer Konjunktion mit der Sonne
Ringförmige Sonnenfinsternis, von Europa aus unbeobachtbar. Gute Möglichkeiten
bieten sich in Austraslien und Teilen der Antarktis.
Adventskaffeetrinken
am 22. Dezember ab 16:00 Uhr
Astronomietag 2014
am 5. April 2014 von 18:00 Uhr bis Mitternacht
– 11 –
Berichte
Nur 45 Stunden
von Oliver Paulien
Aus den achtziger Jahren stammt der
Filmtitel (Nur 48 Stunden) mit Eddy Murphy und Nick Nolte. Ein richtig guter Action
Film. Die beiden sollten in 48 Stunden einen Gangster schnappen. Sie haben es natürlich geschafft. Über 30 Jahre später sollte
sich diese Aktion wiederholen. Wir haben
es aber in 45 Stunden hinbekommen. Vom
6.-8. September 2013 richtete der Astronomische Verein Rostock e. V. das 4. MTT (Mecklenburger Teleskoptreffen) aus. Ort des
Treffens war Lohmen am Garder See. Lohmen gehört tatsächlich zu den dunkelsten
Gegenden Deutschlands. Daher war dieser
Ort zum Sterne beobachten und Photonen
sammeln prädestiniert. Wir planten im Verein einen Ausflug zu diesem Teleskoptreffen.
Zehn ASL-Mitglieder meldeten sich an und
eine unvergessliche Geschichte nahm seinen
Lauf.
Am Freitag, den 6. September 2013, um
16:00 Uhr, starteten wir. Die Autos wurden
vollgepackt mit Zelten, Schlafsäcken, Montierungen, Technik, Optik, Speicherkarten
und 45 Dosen Eierravioli. Nach gut zwei
Stunden Fahrt über die A20 Richtung Osten
und Straßen südlich von Wismar, die eher
einer Landebahn nach einem Bombenangriff
ähnelten, trafen wir bei Sonnenschein und
25 Grad in Lohmen ein. Das Teleskoptreffen
– 12 –
fand auf einem Campingplatz am Garder See
statt. Vor Ort waren schon etwa 30 Sternfreunde aus dem norddeutschen Raum. Zehn
Amateurastronomen aus Lübeck rundeten
die Truppe nun ab. Einige unserer Mitglieder,
die bereits mit 25 Jahren Rückenschmerzen
haben, mieteten sich eine Unterkunft mit
echten Betten. Na ja, wer´s braucht…
Nachdem wir die anderen Sternfreunde
begrüßt hatten, bauten auch wir unsere Zelte
und Fernrohre auf. Ein paar wenige von uns
schüttelten zeitgleich ihre Betten auf. Langsam brach die Nacht herein und ein Traum
von Milchstraße spannte sich hoch über unseren Köpfen aus. Ein Wahnsinn, so einen
schwarzen Himmel habe ich seit meinen zwei
Reisen nach Afrika nicht mehr gesehen. Am
Horizont waren keine Lichtglocken zu erkennen. In zwei Nächten entstanden so eine
ganze Reihe von fantastischen Astrofotos.
Aber auch unsere visuellen Beobachter kamen auf ihre Kosten. Christoph Quandt und
Flammen- und Pferdekopfnebel (IC 434)
– 13 –
Andromedagalaxie (M31)
Dreiecksgalaxie (M33)
Cirrusnebel (NGC 6960)
Cirrusnebel (NGC 6992)
Orion
Sommermilchstraße
„Mexiko“ vom Nordamerikanebel (NGC 7000)
Hα im Cygnus (Schwan)
– 14 –
Torsten Lohf waren mit ihren neuen 16 und
12 Zoll Dobsons angereist. Beide kamen aus
dem Staunen nicht mehr raus. Ein Jubelschrei
folgte dem anderen. In den beiden Fernrohren
wurden Details ohne Ende sichtbar. In Utecht
zeigten viele Galaxien sich nur als diffuse Flecken. Hier in Lohmen stachen die Spiralarme
hell und deutlich hervor. Der Cirrusnebel
NGC 6995 war wie ein heller Kreidestrich
mit unendlich vielen Details zu sehen. Michael
Kremin war ebenfalls überwältigt. So viele
Sterne hat er auch noch nicht live gesehen
und so kam auch in ihm der Wunsch nach
einem eigenen Fernrohr auf. Nun ja, es ist ja
bald Weihnachten.
Von so einem Himmel können wir hier in
Lübeck nur träumen. Ralf Biegel war so mit
dem Fotografieren und Nachführen beschäftigt, dass er, während er in der Milchstraße
unterwegs war, sanft und ruhig eingeschlafen
ist. Dadurch sind natürlich schöne Strichspuraufnahmen entstanden.
Auch ich habe grüne Lichter gesehen. Um
mein Fernrohr tanzten grünliche Lichter und
das lag nicht am Bier. Noch nie in meinem
Leben habe ich echte Glühwürmchen gesehen. Eine wirklich schöne Naturerfahrung.
Eine kleine Auswahl der Bilder aus Lohmen
findet Ihr im Artikel.
Tagsüber wurde gegrillt und die Sonne ausführlich beobachtet. Mit Hα-Filtern
zeigten sich wunderschöne Protuberanzen.
Den Rostocker Sternfreunden übergaben wir
am Sonntag kurz vor unserer Abreise noch
ein kleines Präsent (natürlich Marzipan aus
Lübeck). Sie hatten dieses Teleskoptreffen
perfekt organisiert. Und der klare Himmel
erst. Nach nur 45 Stunden Astro pur trafen
wir wieder in unserer kleinen und feinen
Sternwarte in Lübeck ein. Leicht übermüdet
wurde eine Abschlussbesprechung durchgeführt und die Reise zum 5. MTT 2014 geplant. Anmeldungen werden ab sofort beim
Vorsitzenden entgegengenommen.
– 15 –
Orionnebel (M 42)
Lagunennebel (M 8)
Sichelnebel (NGC 6888)
Kamera: Canon 1000Da bei ISO 800
M42/ 3 Min. mit 5 Zoll Starfire Refractor
M33/ 10 Min. Starfire
M8/ 5 Min. Starfire
NGC 6992/ 10 Min. Starfire
NGC 6995/ 10 Min. Starfire
M31/ 10 Min. Starfire
Cygnus/ 8 Min. mit 24mm, Blende 4.0
Orion/ 5 Min. mit 24mm, Blende 4.0
IC 434/ 10 Min. Starfire
Sagittarius/ 5Min. mit 24mm, Blende 4.0
Hα im Cygnus/ 10 Min. Starfire
NGC 7000/ 10 Min. Starfire
NGC 6888/ 10 Min. Starfire
Wir fahren raus
Beobachtungsbericht: Utecht vom 02.08-03.08 2013
von Malin Moll
Mit dabei...
• M57
• NGC 6960
• NGC 6992-95
• NGC 6888
• M31
Heute ist es endlich mal wieder klar und
wir wollen raus fahren.
Da aber so viele Mähdrescher unterwegs
sind, müssen wir auf einen anderen Platz ausweichen. Dieser findet sich ca. 1 Kilometer
weiter als die Einfahrt zu unserem normalen
Beobachtungsplatz in Richtung Römnitz auf
der rechten Seite.
Als Silke und ich dort ankommen, sind
Christoph und Oliver bereits fleißig am
aufbauen. So holen wir ebenfalls unseren
10‘‘ Dobson heraus und stellen ihn auf. Inzwischen haben wir Zuschauer bekommen:
Eine Rinderherde guckt uns neugierig zu.
Christoph fragt ängstlich ob sie denn auch
ja nicht ausbrächen.
Während er noch den geeigneten Standpunkt für seinen 16 Zöller sucht, baut Silke
ihren kleinen Meade auf.
Dann endlich kommt auch Torsten Lohf,
der erst suchen musste um uns zu finden. Als
alle Geräte stehen, setzen wir uns zu einem
kleinen Plausch zusammen, um auf die Dunkelheit zu warten.
Ich nehme mir mal den Ausblick der
Felder auf der anderen Straßenseite vor und
bringe ihn aufs Papier.
Als endlich die ersten Sterne erscheinen
suche ich mit Hilfe von Christoph verschiedene Objekte auf, wie z. B. M57.
Als es richtig dunkel ist, kommen wir
endlich zum Highlight: Dem Cirrusnebel.
Doch auch mit Nebelfilter wirkt er nicht so
wirklich im 10“. Was bei mir nicht so gut aussieht, ist im Teleskop von Christoph echt
fantastisch!
Trotzdem fange ich eine Zeichnung an,
zwar unter erschwerten Bedingungen, weil
Das obligatorische Gruppenbild
– 16 –
ich keinen Zeichen-Stuhl habe, aber das Ergebnis lässt sich sehen.
Dann mache ich erst mal Pause, während
Christoph über eine Wolkenbank flucht, die
genau über sein Zeichenobjekt, dem Sichelnebel zieht.
Nach zirka einer Stunde ist er fertig und
ich fange mit einer neuen Zeichnung an, der
Andromedagalaxie, die schon mit bloßem
Auge am Himmel zu sehen ist.
Als ich damit fertig bin ist es schon fast
ein Uhr und Silke und ich beschließen nach
Hause zu fahren, doch vorher wird noch ein
Foto gemacht! Olli, Torsten und Christoph
wollen noch bis zum Morgen durchmachen.
NGC 6888
16 Zoll Dobson bei 100fach
OIII Filter, fst 6m. 2
NGC 6992-95
10 Zoll Dobson bei 57fach
UHC Filter, fst 6m. 2
Terminkalender
Dezember
Sonntag, 22.12.
Januar
Mittwoch, 08.01.
16:00 Uhr
Adventskaffee
19:00 Uhr
Sonnabend, 11.01.
16:00 Uhr
Donnerstag, 16.01.
Februar
Mittwoch, 05.02.
Donnerstag, 20.02.
Sonnabend, 22.02.
März
Mittwoch, 05.03.
April
Mittwoch, 02.04.
Sonnabend, 05.04.
19:00 Uhr
Astro-Abend
ASL-Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
(weitere Termine werden beim ersten Treffen festgelegt)
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
19:00 Uhr
19:00 Uhr
16:00 Uhr
Astro-Abend
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Mitgliederversammlung des ASL
19:00 Uhr
Astro-Abend / Redaktionsschluss für die POLARIS Nr. 90
19:00 Uhr
ab 18:00 Uhr
Astro-Abend
Astronomietag
– 17 –
„Barndoor“-Nachführung mit Handbetrieb
von Jörg-Rüdiger Lehmann
Vor wenigen Jahren fand ich im Buch
„Handbuch der Astronomie“ von Larousse
eine Anleitung für den Selbstbau einer einfachen „Äquatorplatte“, mit der eine Handnachführung für die Astrofotografie möglich
sei. Mir war zunächst die Funktion dieses
Gerätes nicht klar und so geriet die Anleitung
bei mir in Vergessenheit. Angeregt durch den
Vortrag am 22.08.2013 von Ralf Pagenkopp,
der seine selbst entwickelte Barndoornachführung vorstellte, fiel mir wieder die Anleitung aus dem Buch ein und ich recherchierte
im Internet nach weiteren Informationen.
Nun war ich sehr daran interessiert einen
Nachbau der Handnachführung zu erstellen.
Ein stabiles Dreibein mit einem 3-Wege-Getriebeneigekopf sowie ein Videokopf standen
mir bereits zur Verfügung. So benötigte ich
nur einige wenige Teile: 2 Holzplatten (25 cm
x 13 cm), 2 Holzscheiben (6 cm Durchmesser), 8mm Gewindestange (20 cm), 2 Scharniere, festen Draht (20 cm), 1 stabilen Winkel
als Halterung für die Kamera, verschiedene
Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben
sowie ein Papptubus als „Zielfernrohr“ (20
cm lang, 1 cm im Durchmesser) zum Ausrichten auf den Polarstern.
Der Zusammenbau der Platten, das Anbringen des Winkels und die Befestigung
für die Adapterplatte an der Grundplatte sowie die Befestigung des Winkeleisens waren
schnell erledigt. Probleme gab es lediglich
mit dem Vortrieb der oberen Neigeplatte.
Um eine genauere Nachführung zu ermög-
Das Astrofoto zeigt die Milchstraße um den Stern Deneb. Andeutungsweise ist der
Nordamerikanebel zu erkennen. Brennweite: 70mm Belichtung: 120 Sekunden,
Barndoornachführung (Handnachführung), Blende: 4.5, ISO: 400, Kamera: EOS 60Da
– 18 –
lichen, habe ich aus der Grundplatte eine
Scheibe ausgesägt und diese über Gewindeschrauben drehbar gelagert. In die Mitte der Holzscheibe habe ich zwei Muttern
(8mm) eingepresst, die die Gewindestange
führen. Eine Hutmutter und eine Vertiefung
– gleichsam als Lager – auf der Unterseite
des oberen Brettes, das die Kamera trägt,
sorgen für einen leichtgängigen Vortrieb.
Als sehr vorteilhaft hat sich ein Gummiklettband erwiesen, das um beide Holzplatten
gespannt ist und für den notwendigen Gegendruck sorgt. Am unteren Ende des Gewindestabes ist ebenfalls eine Holzscheibe
angeschraubt. Auf dem äußeren Rand ist eine
Skala mit 60 Einheiten aufgetragen. Ein an
der Grundplatte befestigter langer, stabiler
Draht dient als Zeiger. So kann ich gleichmäßig in bestimmten kurzen Zeitabständen
das Rad um eine entsprechende Anzahl von
Einheiten weiterdrehen. Eine Einheit entspricht einem Drehwinkel von 6°, eine volle
Umdrehung 360°. Bei Astroaufnahmen habe
ich recht gute Ergebnisse erzielt, wenn ich
alle 7 Sekunden das Rad um 5 Einheiten (das
entspricht 30° von einer vollen Umdrehung)
weiterdrehte. Dies gilt bis zu einer Objektivbrennweite von 50mm. Will man mit
70mm oder gar 100mm Brennweite arbeiten, müssen die Zeiteinheiten und Winkel
entsprechend verkürzt werden. Damit wird
sicherlich auch die Grenze der Astrofotografie mit der Barndoor-Nachführung erreicht.
Aber immerhin, es macht Spaß, mit dieser
einfachen Vorrichtung zu experimentieren
und mit wenig Aufwand ansprechende Astrofotos zu machen. Besonders auf Reisen
bietet sich diese Methode an.
Astrofotografie mit einfachen Mitteln
von Ralf Pagenkopp, Barsbüttel – im September 2013
1 Motivation
Während die Astronomie in den Hochzeiten der bemannten Weltraumfahrt in der
Öffentlichkeit ein größeres Interesse genoss,
fristet sie heute eher ein Nischendasein. Das
mag unterschiedliche Ursachen haben, einige
Vermutungen seien beispielhaft genannt:
• Die Motivation, sich selbst aktiv mit diesen
Themen auseinanderzusetzen, ist in einer
Zeit des Überangebotes und des leichten
Konsums von Informationen zurückgegangen.
• Dieses Angebot mit perfekten und leicht
zugänglichen Astrofotos macht die eigene
Beobachtung unattraktiv und lässt den dafür nötigen Aufwand unangemessen und
wenig sinnvoll erscheinen.
• Die heute flächendeckende Lichtverschmutzung lässt nur einen sehr beschränkten Blick auf den Sternenhimmel
zu. Die Pracht des Sternenhimmels ist nur
noch selten und fernab der Ballungszentren erlebbar.
Diesen Widrigkeiten stehen heute technische
Möglichkeiten gegenüber, die es wiederum
möglich machen, mit einfachen – in vielen
Haushalten bereits vorhandenen Mitteln –
Astrofotografie zu betreiben und damit astronomische Objekte selbst beobachtbar zu
machen, die früher nur mit Teleskopen zu
beobachten waren, und deren fotografische
Erfassung nur Spezialisten vorbehalten war.
Diese Ausarbeitung soll zeigen, wie mit
einfachen Mitteln, vielfach bereits vorhandener Ausrüstung und wenig Aufwand der
Sternenhimmel mit seinen vielfältigen und
eindrucksvollen Objekten wie Sternhaufen,
Nebeln und Galaxien nicht nur beobachtbar wird sondern sogar fotografiert werden
kann.
– 19 –
Die Ausarbeitung stützt sich dabei auf
praktische Erfahrungen des Autors und
belegt diese durch konkrete fotografische
Ergebnisse. Dabei werden auch einige der
vielfältigen Herausforderungen dieses Themas nicht ausgespart sondern mit zum Teil
neuen Lösungen beantwortet.
2 Das Prinzip: Astrobeobachtung mit
Kamera und PC
Das menschliche Auge verfügt über einen großen Empfindlichkeitsbereich. Wir
können unsere Umwelt sowohl im hellen
Sonnenlicht als auch bei Kerzenschein oder
noch geringeren Helligkeiten wahrnehmen.
Wir verfügen aber nicht über die Fähigkeit,
kleine Lichtmengen über längere Zeit zu
sammeln und so verstärkt oder überhaupt
wahrzunehmen.
Die Erfindung der Linsen- und Spiegelteleskope mit großen Öffnungen haben unseren
Wahrnehmungsbereich erweitert, indem sie
es zum einen ermöglicht haben, kleine Objekte zu vergrößern, zum andern haben sie
aber vor Allem die Lichtmenge, die unserem
Auge zur Verfügung steht, gesteigert. Ein
Sammeln des Lichtes über längere Zeit haben
aber auch sie nicht ermöglicht. Das wurde erst
mit fotografischen Verfahren möglich.
Digitale Fotokameras erleichtern diesen
Vorgang noch einmal erheblich indem die
aufgenommenen Bilder sofort im Display der
Kamera oder auf dem angeschlossenen PC
oder Notebook begutachtet werden können
und indem das nachgelagerte Entwickeln
der Bilder entfällt. Zudem verursachen die
einzelnen Fotos keine Materialkosten für
Film etc. Man kann beliebig viele Fotos aufnehmen und wieder verwerfen. Damit sind
digitale Fotokameras besonders gut für die
Fotografie astronomischer Objekte geeignet, wenn sie denn einige Anforderungen
erfüllen, die in einem der folgenden Kapitel
näher erläutert werden.
Aufgrund der besonderen Lichtverhältnisse bei Astro-Aufnahmen geben die Bilder,
so wie sie aus der Kamera geladen werden
können, nur einen Teil der darin enthaltenen
Informationen direkt wieder. Viele weitere
Details stecken noch unsichtbar oder nur
schwach erkennbar in den Bildern. Eine
Nachbearbeitung am PC ist daher unumgänglich und fördert erst die Details zutage,
die diese Fotos so eindrucksvoll erscheinen
lassen.
2.1 Grundlagen: Aufnahmetechnik & Dateiformat
Die geringen Helligkeiten der zu fotografierenden Objekte erfordern lange Belichtungszeiten, teilweise von einer Stunde
und mehr. Diese Zeiten zu erreichen, gibt es
grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Die Belichtung erfolgt in einer Aufnahme oder sie
wird in Form vieler kürzer belichteter Aufnahmen erreicht, die später per Software zusammengerechnet werden. Das erstgenannte
Verfahren bietet zwar das beste Verhältnis
zwischen Nutzdaten und unerwünschtem
Rauschen im Bild, es hat aber einige Nachteile, die durch Erstellen vieler Einzelbilder
vermieden werden können:
• Die Genauigkeit der Nachführung der Kamera (Kompensation der Erddrehung s.u.)
muss extrem hoch sein.
• Die Aufnahme ist sehr empfindlich gegen
Störungen durch z.B. Satelliten, Flugzeuge
oder Wolken.
• Die Länge der Belichtung wird durch eine
hohe Helligkeit des Gesamthimmels (z.B.
in Stadtnähe) begrenzt.
Zusammenfassend überwiegen die Vorteile des zweitgenannten Verfahrens und
der Nachteil des verstärkten Rauschens
wird durch eine etwas längere Gesamtbelichtungszeit (mehr Bilder als rechnerisch
erforderlich) kompensiert.
– 20 –
Abb. 1: Histogramm eines typischen Astrofotos
Der Großteil der Pixel einer Astrofotografie ist sehr dunkel. Dies zeigt sich auch
im Histogramm (in Y-Richtung sind die
Anzahlen der Pixel, in X-Richtung die Helligkeiten der Pixel von dunkel – links – bis
hell – rechts – aufgetragen):
Der „Berg“ links zeigt die Häufung dunkler Pixel. Er enthält auch den Großteil der Pixel der für uns interessanten, lichtschwachen
Objekte. Die Pixel der für den täglichen
Gebrauch gängigen Bildformate (z.B. JPG)
stellen die Helligkeit in Form von 256 Werten
pro Farbauszug dar. Belegen nun die für uns
interessanten Nutzdaten wiederum nur z.B.
10% dieses Wertespektrums, stehen nur ca.
26 Werte nutzbar zur Verfügung. Feine Abstufungen sind damit nicht darstellbar und
feine Details gehen in diesem groben Raster
verloren. Ein solches Dateiformat ist damit
für diese Zwecke wenig geeignet.
Insbesondere die RAW-Formate verschiedener Kamera-Hersteller stellen diese Helligkeitsinformationen in wesentlich feinerer
Auflösung zur Verfügung. Sie enthalten damit
wesentlich feinere Abstufungen und Details.
Sie benötigen damit zwar wesentlich mehr
Speicherplatz, sind aber auch wesentlich
besser für Astrozwecke und insbesondere
zum Addieren von Einzelbildern zu langen
Belichtungszeiten geeignet.
2.2 Grundlagen: Kamernachführung
Viele Objekte am Nachthimmel benötigen Aufnahmezeiten von einigen Minuten
bis zu Stunden. Da sich die Erde aber um
ihre Achse dreht, stehen die Sterne nicht still
sondern wandern in dieser Zeit. Bei längeren
Belichtungszeiten zeigen sie sich daher nicht
als Punkte sondern als Strichspuren auf den
Fotos. Das kann auch sehr reizvolle Fotos
ergeben, ist aber meist nicht das gewünschte
Ergebnis. Dieses Problem zu lösen, bieten
sich zwei Wege an:
Wir sorgen mittels einer motorisierten
Vorrichtung – einer sog. „Nachführung” –
dafür, dass die Kamera synchron zur Erddrehung dem Sternenhimmel folgt. Die Sterne
bleiben so scheinbar still stehen und ermöglichen lange Belichtungszeiten.
Die Alternative besteht darin, nur so
lange zu belichten, wie diese Strichspuren
auf den Aufnahmen noch vermieden werden. Dies ist abhängig von der Position des
aufzunehmen Objektes am Himmel - die
Sterne in Äquatornähe scheinen sich deutlich
schneller zu bewegen als die am Pol - und
von der Brennweite des Objektivs: je größer
die Brennweite, desto kleiner der Himmelsausschnitt und desto kürzer die möglichen
Belichtungszeiten.
Wir werden in diesem Artikel zwei Alternativen vorstellen:
• eine einfache Nachführung, die per Hand
bedient wird sowie
• eine motorisierte Nachführung.
In beiden Modellen werden wir mit kurzen
oder mittleren Belichtungszeiten arbeiten
und die Bilder nach den Aufnahmen per Software zu langen Belichtungszeiten addieren
(„stacken“).
2.3 Benötigte Hardware
Neben einer digitalen Fotokamera benötigt man für längere Belichtungszeiten ein
stabiles Stativ damit die Kamera während
der Aufnahme ruhig gehalten wird. Je nach
Gewicht von Kamera und Objektiv und der
Brennweite des Objektivs reicht für den Anfang ein einfaches Foto- oder Videostativ
– 21 –
sofern dessen Ausrichtung zuverlässig fixiert
werden kann.
Weiterhin ist ein Fernauslöser, der per
Kabel, Funk oder Infrarotsender mit der
Kamera verbunden ist, sehr hilfreich. Er
verhindert das Verwackeln der Aufnahme
durch die Berührung der Kamera bei der
Aufnahme. Es gibt derartige Kabelauslöser
in einfacher Form oder aber auch mit einem
Timer, mit dem ganze Aufnahmeserien programmiert werden können. Wie wir noch sehen werden, steigert ein Timer den Komfort
bei der Aufnahme, ist aber nicht zwingend
erforderlich.
Eine ausreichend große Speicherkarte,
ein vollgeladener Kameraakku sowie ein
ebenfalls geladener Reserveakku sind zudem
notwendig oder empfehlenswert.
Die Kamera selbst sollte über folgende
Eigenschaften verfügen:
• manuell einstellbare Belichtungszeit, die
per "Bulb"-Modus beliebig lange Belichtungszeiten ermöglicht,
• manuell einstellbare Blende,
• manuell einstellbare Empfindlichkeit (ISO
400 oder höher),
• RAW- oder ein anderes Format, das hochdifferenzierte Farb-Informationen pro Pixel unterstützt ( JPG ist weniger geeignet
– s.o.),
• Anschlussmöglichkeit für einen Fernauslöser,
• Objektiv(e) mit Brennweite bis ca. 50 mm
(für den Anfang),
Nahezu alle aktuellen Spiegelreflexkameras
verfügen über diese Eigenschaften. Die Pixelzahl des Sensors spielt nur eine untergeordnete Rolle und ist daher nicht als Kriterium
aufgeführt.
2.4 Benötigte Software
Neben den – meist bereits im Lieferumfang der Kameras enthaltenen – Tools zum
Download und Browsen der Fotos werden
im Wesentlichen die beiden nachfolgend
beschriebenen Applikationen zur Ver- und
Bearbeitung der Fotos benötigt:
Wie oben beschrieben, werden mit der
Kamera Serien von RAW-Fotos aufgenommen, die anschließend “gestacked” werden
müssen. Dies ist beispielsweise mit der
Freeware „DeepSkyStacker“ möglich (siehe Kasten auf Seite 31), die auch RAW-Formatbilder vieler Kameras direkt verarbeiten
kann. Dabei wird eine beliebige Anzahl von
Roh-Formatbildern zu einem Bild im TIFFoder FITS-Format nach auswählbaren Algorithmen, die hier nicht näher betrachtet
werden können, zusammengerechnet.
Ergebnis des Stackens ist ein Bild in
einem Format mit hochaufgelösten Pixelinformationen (z.B. TIFF oder FITS), das
in einem „normalen“ Bildbrowser sehr dunkel wirkt. Es wird ein weiteres Programm
benötigt, um aus dieser Bilddatei ein Bild zu
generieren, das den hohen Dynamikumfang
des gestackten Bildes sichtbar wiedergibt.
Eine Freeware, die dies sehr gut leistet, ist
z.B. „Fitswork“ (siehe Kasten auf Seite 31).
Sie ermöglicht es zum einen, aus der hohen Dynamik des TIFF- oder FIT-Bildes
den Helligkeitsausschnitt festzulegen und
per „Streching-Kurve“ in das Zielbild zu
übersetzen, der die Helligkeits- und Farbwerte des fotografierten Objektes am Besten wiedergibt. Zum anderen verfügt diese
kostenfreie Software über viele weitere, für
die Astrofotografie sehr nützliche Funktionen, z.B. zum Schärfen oder Entrauschen
des Bildes oder zum Ebnen des Bildhintergrundes.
Natürlich sind auch andere Bildbearbeitungsprogramme wie z.B. „Photoshop“ in
der Lage, diese Bearbeitungen durchzuführen. Für den Anfang – aber auch im fortgeschrittenen Stadium – sind die beiden o.g.
Freeware-Programme ausreichend.
– 22 –
3 Zwei praktische Modelle
Die beiden nachfolgend beschriebenen
Modelle unterscheiden sich im Wesentlichen
in der Nachführung der Kamera und – daraus
abgeleitet – in der Durchführung der fotografischen Aufnahmen. Die nachfolgende
Ver- und Bearbeitung der Bilder (mit z.B.
„DeepSkyStacker“ und „Fitswork“) ist in
beiden Fällen grundsätzlich die gleiche. Da
jedoch mit dem zweiten Modell, der „motorbetriebenen Barndoor“ qualitativ bessere
Ergebnisse erzielt werden können, erfordert
hier auch die Nachbearbeitung der Bilder
mehr Aufmerksamkeit und ggf. weitere Detailarbeiten.
Beide Modelle wurden vom Autor gebaut und praktisch erprobt. Die in diesem
Dokument gezeigten Ergebnisse wurden mit
ihnen erstellt.
3.1 Hand-Barndoor
Abb. 2: Handbarndoor
Eine einfache Vorrichtung zur Nachführung der Kamera zeigt das folgende Foto:
Zwei Sperrholzbrettchen gleicher Größe sind an einer der kurzen Seiten mit zwei
einfachen Möbelscharnieren beweglich miteinander verbunden. Das untere Brettchen
ist auf dem Kopf des Fotostatives (statt einer
Kamera) befestigt. Das obere Brettchen trägt
die Kamera. Hilfreich ist hier die Montage
mittels eines Kamera-Kugelkopfes o.ä. Er
ermöglicht es, die Kamera leicht auf das zu
fotografierende Objekt auszurichten. Die
Kamera kann mit dieser Vorrichtung um die
Achse der beiden Scharniere geschwenkt
werden. Wird diese Achse parallel zur
Erdachse ausgerichtet und entspricht die
Schwenkgeschwindigkeit der Rotationsgeschwindigkeit der Erdachse, bleibt die Kamera stets auf den gleichen Punkt am sich
scheinbar drehenden Himmel ausgerichtet,
sie wird den Sternen nachgeführt.
Das Schwenken des Brettchens, das die
Kamera trägt, erfolgt mittels einer Gewindestange. Diese läuft im unteren Brettchen
in einem Gewinde, das im Beispiel in einen Messingstab gebohrt und geschnitten
wurde, der drehbar in das untere Brettchen
eingebettet ist. Die obere Spitze der Gewindestange ist mittels einer Hutmutter mit einer runden Spitze versehen und sitzt in einer
entsprechenden Sackbohrung im oberen
Brettchen. Wird jetzt die Gewindestange gedreht, spreizt sie den Winkel, der von beiden
Brettchen gebildet wird. Der Abstand der
Lager der Gewindestange (Gewinde unten,
Sackloch oben) zur Drehachse der Scharniere ist – in Abhängigkeit von der Gewindesteigung – so berechnet, dass eine Drehung der
Gewindestange den Winkel zwischen den
Brettchen so erhöht, wie sich die Erde in
einer Minute weiterdreht (grob: 360° / (24 *
60) = 15° / 60 = 1/4° oder 15 Bogenminuten).
Da der Zusammenhang zwischen Abstand
des Gewindes zum Sackloch und dem er-
– 23 –
zielten Winkel nicht linear ist sondern einer
Sinus-Funktion gehorcht, erfolgt die Nachführung nicht exakt. Die Genauigkeit ist für
die nachfolgend beschriebene Vorgehensweise aber völlig ausreichend.
Es ist schwierig, diese eine Drehung pro
Minute ganz gleichmäßig von Hand durchzuführen. Zudem ist davon auszugehen, dass die
gesamte Vorrichtung dabei – wenn auch nur
leicht – erschüttert wird. Daher wird von dieser Arbeitsweise abgesehen und die Drehung
nur einmal alle Minute – dafür aber kurz und
zügig – ausgeführt. Die Kamera wird also
grob nur jede Minute einmal nachgeführt.
In der Zwischenzeit ziehen die Sterne weiter
und die Bilder werden aufgenommen. Dabei
wird eine Belichtungszeit verwendet, die so
kurz ist, dass die Bewegung der Sterne im
einzelnen Bild gerade noch nicht auffällt.
Wie bereits oben gesagt, ist diese Zeit abhängig von der Brennweite des Objektivs
und der Deklination des zu fotografierenden
Himmelsgebietes (Deklination = Winkel
zwischen dem Himmelsäquator und dem
Zielpunkt). Bei den vom Autor verwendeten Kameras beträgt die verwendete Belichtungszeit bei einer Brennweite von 50 mm
und einem Objekt am Himmelsäquator ca. 5
Sekunden. Zwischen zwei Kurbeldrehungen
können ca. 7 – 8 Aufnahmen erstellt werden.
Dies kann per Handauslösung oder automatisch per Auslösetimer erfolgen. Den Timer
würde man auch während des Kurbeldrehens
weiterlaufen und die Kamera auslösen lassen
und später nur die Bilder aussortieren, in
denen die Kamera bewegt wurde.
Zwischen den einzelnen Aufnahmen
entsteht durch den Stillstand der Kamera
jeweils ein kleiner Versatz, der erst nach Ablauf einer Minute wieder zurückgesetzt wird.
Dieser Versatz zwischen den Bildern wird
aber automatisch von der Stacking-Software
korrigiert. Sie korrigiert auch den Versatz,
der entsteht, wenn die Hand-Barndoor nicht
exakt auf den Himmelspol ausgerichtet war.
In der Praxis genügt es daher, die Barndoor
grob mittels eine einfachen Visiereinrichtung
(in diesem Aufbau zwei Schraubösen) auf
den Polarstern (Polaris) auszurichten.
Die Materialkosten für diesen Eigenbau
betragen ca. 20 €. Zu der im Kapitel 2.3 beschriebenen Hardwareausstattung kommt
nur noch ein weiterer Kamera-Stativkopf
(ab ca. 15 €) hinzu.
Mit diesem Verfahren kann eine Vielzahl
von Fotos erstellt werden, die zusammen
eine Gesamtbelichtungszeit von mehreren Minuten ergeben können und damit
Himmelsobjekte sichtbar werden lassen,
die weder mit dem bloßen Auge noch auf
einer kurzbelichteten, nicht nachführten
Aufnahme erkennbar wären (siehe Beispiel
im Anhang).
3.2 Motorisierte Barndoor
– 24 –
Abb. 4: motorisierte Selbstbau-Barndoor
Eine komfortablere, aber auch aufwendigere Alternative ist eine motorisierte
Barndoor-Nachführung. Abb. 4 zeigt den
Eigenbau des Autors.
Auf dem Stativ (sehr preisgünstiges und
sehr stabiles Stativ für das Vermessungswesen) sitzt ein selbstgebauter Stativkopf, mit
dem die darauf montierte Barndoor-Nachführung feinfühlig ausgerichtet, geschwenkt
und geneigt werden kann. Die Barndoor
selbst besteht aus einem festen Unterteil
sowie einem schwenkbaren Arm. Beide sind
über eine Fahrrad-Vorderrad-Nabe drehbar
miteinander verbunden. Der Abstand der
Arme – und damit der durch sie gebildete
Winkel – wird mittels eines Antriebes gesteuert, den Abb. 3 zeigt.
Abb. 3: Antriebsspindel
Die Antriebsspindel besteht aus einem
Schrittmotor, der eine Gewindestange dreht.
Auf der Gewindestange wird durch die Drehung ein Gewindeblock verschoben. Gewindeblock und Motorblock werden mittels
zweier Schrauben mit den Enden des beweglichen und des festen Arms der Barndoor
verbunden und verändern so deren Winkel
zueinander.
Der Schrittmotor muss für eine volle
Drehung mit 200 Impulsen angesteuert
werden. Da der Zusammenhang zwischen
der linearen Bewegung des Gewindeblocks
und dem Winkel zwischen den Armen der
Barndoor nicht linear ist, sondern durch
eine Sinusfunktion beschrieben wird, können die Impulse zum Ansteuern des Motors
nicht gleichmäßig erfolgen sondern müssen ebenfalls der Sinus-Funktion folgen. Die
Steuerung des Motors erfolgt daher durch
ein Notebook, das per USB angeschlossen
wird. Neben dem Antrieb zur Synchronisation der Barndoor mit der Erddrehung
werden auch schneller Vor- und Rücklauf
der Barndoor sowie das Auslösen und die
Belichtungszeiten der Kamera über diesen
USB-Anschluss mittels einer selbstentwickelten Elektronik vom Notebook gesteuert.
Die dafür benötigte Software ist ebenfalls
eine Eigenentwicklung.
Auf dem beweglichen Arm ist ein sog.
Dreiwege-Getriebeneiger montiert, mit dem
die darauf befestigte Kamera feinfühlig und
weitgehend reproduzierbar ausgerichtet
werden kann.
Mit diesem Aufbau kann die Kamera
sowohl der Erddrehung synchron nachgeführt werden – sofern die Drehachse der
Barndoor parallel zur Erdachse ausgerichtet ist – als auch auf die jeweiligen Objekte
am Himmel ausgerichtet werden. Zudem
erfolgt das Auslösen der Kamera für einzelne
Probeaufnahmen wie auch für ganze Aufnahmeserien durch die Steuersoftware auf
dem Notebook.
Die Spannungsversorgung erfolgt aus einer 12V-Autobatterie (direkt für den Barndoor-Antrieb) und mittels Spannungswandler für das Notebook und die Kamera. Eine
externe Spannungsversorgung der Kamera
ist aufgrund der langen Belichtungszeiten gerade bei niedrigen Temperaturen – erforderlich.
3.2.1 Polausrichtung
Während es für die Hand-Barndoor ausreichend war, diese grob auf Polaris auszurichten, ist für die motorisierte Barndoor mit
den damit möglichen längeren Belichtungszeiten von mehreren Minuten eine genauere
Ausrichtung auf den Himmelspol erforderlich. Polaris und Himmelspol liegen ca. 0,7°
auseinander. In der Amateur-Astronomie
haben sich hierfür bisher zwei Verfahren
etabliert:
– 25 –
Die Nachführung wird mittels eines
speziellen Polsucherfernrohres, das Markierungen für Pol und Polaris zum jeweiligen Zeitpunkt zeigt, so ausgerichtet, dass
Polaris sich genau mit der Markierung deckt.
Neben der zusätzlichen Anschaffung dieses
Polsuchers spricht gegen dieses Verfahren,
dass es insbesondere in unseren Breiten nicht
einfach ist, von unten so ruhig und konzentriert durch den Polsucher zu blicken und die
Ausrichtung vorzunehmen – insbesondere
als Brillenträger.
Die zweite Alternative ist das sog. Scheinerverfahren. Hierbei werden verschiedene
Sterne über einige Minuten bei aktiver Nachführung beobachtet und aus deren Abweichungen geschlossen, wie die Ausrichtung
der Nachführung zu korrigieren ist. Dieses
Verfahren liefert zwar sehr genaue Ergebnisse und ist auch ohne Polsicht (z.B. auf
einem Süd-Balkon) einsetzbar, ist aber sehr
zeitintensiv.
Wegen der genannten Nachteile der beiden beschriebenen Alternativen wurde hier
ein anderer Ansatz entwickelt und realisiert.
Dazu folgende Vorüberlegung: Wenn die
Kamera auf den Himmelspol ausgerichtet
und eine Bild ohne Nachführung über längere Zeit (z.B. 30 Minuten) belichtet wird,
werden die Sterne nicht als Punkte sondern
aufgrund der Erddrehung als Kreissegmente
erscheinen, die einen gemeinsamen Mitteloder Drehpunkt, den Himmelspol haben.
Wird danach ein zweites Foto mit kurzer Belichtungszeit erstellt, sind darauf die Sterne
der Polregion zu sehen und die Position des
Drehpunktes aus der vorherigen Aufnahme
ist identifizierbar. Man kann so also eine Karte der Polregion mit der Position des Poles
gewinnen.
Nach dieser Vorüberlegung das tatsächliche Verfahren: Barndoor und Kamera werden mit einem Objektiv geeigneter
Brennweite (z.B. 200 mm) grob auf den Pol
(z.B. auf Polaris) ausgerichtet und es wird
ein Bild im Schnelllauf der Nachführung mit
ca. einer Minute Belichtungszeit aufgenommen. Durch den Schnelllauf erscheinen auch
hier die Sterne als Kreissegmente, die sich
aber nicht um den Himmelspol sondern um
den tatsächlichen Drehpunkt der Barndoor
drehen (Abb. 5). Dieses Bild wird von einer
selbstentwickelten Software ausgewertet die
die Koordinaten des Drehpunktes im Bild
bestimmt.
Abb. 5: Finden des Barndoor-Drehpunktes
(gelber Kreis)
Bei unveränderter Barndoor- und Kameraausrichtung – aber ohne Nachführung wird ein kurzbelichtetes zweites Bild – analog
der Vorüberlegung – aufgenommen (Abb.
6). Wenn in diesem Foto die Koordinaten
des Himmelspoles bekannt sind, ist auch
die Abweichung des Drehpunktes der Barndoor vom Solldrehpunkt (= Himmelspol)
bekannt. Daraus können direkt die nötigen
Abb. 6: Finden des Himmelspols (gelbes Kreuz)
– 26 –
Korrekturen (Schwenken und Neigen der
Barndoor mittels des Stativkopfes) abgeleitet
werden. Woher kennt die Software aber die
Koordinaten des Himmelspols? Das in der
Vorüberlegung geschilderte Verfahren ist so
auch in der Software realisiert. Die Koordinaten des Himmelspoles werden aber in ein
anderes Koordinatensystem transformiert:
Ursprung dieses Koordinatensystems ist Polaris, der als hellster Stern eindeutig – auch
für die Software – erkennbar ist. In der
Umgebung zu Polaris wurden einmalig vier
Referenzsterne identifiziert und vermessen.
Sie legen ein Koordinatensystem eindeutig
fest, auf das auch der Pol bezogen wird. Wird
jetzt die zweite, kurzbelichtete Aufnahme
interpretiert, sucht die Software zunächst
den hellsten Stern – Polaris – und davon
ausgehend nach deren Abstand zu Polaris
und deren Winkel zueinander die anderen
Referenzsterne. Werden drei der vier Referenzsterne gefunden, liegt das Koordinatensystem und damit auch die Sollposition
fest.
Dieses Verfahren funktioniert sehr zuverlässig und schnell und liefert sehr genaue
Ergebnisse. Es setzt aber ein Notebook vor
Ort voraus, das aber ohnehin für die Steuerung der Barndoor benötigt wird.
3.2.2 Käufliche Alternativen zur motorisierten Selbstbau-Barndoor
Neben dem Selbstbau einer motorisierten Barndoor, der handwerkliches Geschick
voraussetzt aber auch nur geringe Materalkosten verursacht, gibt es verschiedene kommerzielle Alternativen, die lt. Herstellerinformation Kameras in vergleichbarer Weise
nachführen. Die Kosten liegen um die 500 €
(siehe Kasten auf Seite 31).
Dem Autor ist nicht bekannt, ob diese
über die Möglichkeiten einer Steuerung
durch einen externen Rechner verfügen und
ob mit ihnen ein schneller Vor- oder Rücklauf
möglich ist. Damit ist unklar, ob das zuvor
geschilderte Verfahren zur schnellen Polausrichtung bei diesen Geräten einsetzbar ist.
3.2.3 Orientierung und Kameraausrichtung
Abb. 7: „drehbare“ Sternkarte im Programm
Neben der Aufnahme- und Nachführungstechnik stellt sich die Frage, welche
Objekte am Himmel für derartige Aufnahmen geeignet sind und wie man diese findet. Zur ersten Frage gibt es eine reichhaltige
Literaturauswahl für Amateur-Astronomen.
Die zweite Frage zielt auf die Orientierung
am Sternenhimmel, der sich ja im Laufe des
Tages und des Jahres durch die Erdrotation
und die Drehung um die Sonne kontinuierlich ändert. Diese beiden Einflüsse des
Datums und der Uhrzeit lassen sich hervorragend mit einer „drehbaren Sternkarte“ darstellen, die im Handel angeboten wird, aber
auch selbst erstellt werden kann. Kostenfreie
Anleitungen und Vorlagen finden sich dazu
im Internet (siehe Kasten auf Seite 31). Die
drehbare Sternkarte ermöglicht eine grobe
Orientierung anhand der sichtbaren Sterne.
Für den Einsatz einer Hand-Barndoor ist sie
bedingt geeignet, für eine motorisierte Barndoor, mit der auch größere Objektivbrenn-
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Abb. 8: Sternkarte von Toshimi Taki
im Programm
Abb. 9: Identifikation der Sterne (rot)
vor der Karte
weiten eingesetzt werden können, ist sie nicht
ausreichend. Hier sind detailliertere Sternkarten erforderlich. Diese sind ebenfalls im
Handel erhältlich oder auch in guter Qualität
und hoher Auflösung kostenfrei im Internet
zu finden (siehe Kasten auf Seite 31).
Der Autor hat in seiner Software, die
auch die Funktionen zur Polausrichtung
enthält, beides integriert: Eine drehbare
Sternkarte (Abb. 7), die den aktuellen Himmelsausschnitt anzeigt, aber auch auf jeden
anderen Zeitpunkt eingestellt werden kann,
ist ebenso realisiert wie auch der Himmelsatlas von Toshimi Taki (Abb. 8) integriert
wurde. In beiden Darstellungen können beliebige Koordinaten markiert und zwischen
beiden Darstellungen umgeschaltet werden.
Zudem ist eine Vielzahl von Objekten der
Messier- und NGC- sowie weiterer Kataloge
über eine Auswahlliste wählbar und wird in
der Kartendarstellung angezeigt. Weiterhin
kann die Rektaszension des Objektes oder
des in der Karte markierten Punktes unter
Berücksichtigung von Datum, Uhrzeit und
Stellung der Barndoor in Koordinaten für
den Dreiwege-Getriebeneiger umgerechnet werden. Zusammen mit der ebenfalls
angezeigten Deklination des Objektes kann
so die Kamera auf einfache Weise auf das
betreffende Objekt ausgerichtet werden.
Auch eigene Objekte oder Positionen (z.B.
Kometen- oder Planeten-Positionen) für
konkrete Beobachtungen können eingetragen und verwendet werden. Die Darstellungen im Programm sind farblich so
gehalten, dass sie bei der nächtlichen Arbeit
nicht blenden.
Die Software verfügt in diesem Zusammenhang über eine weitere, sehr hilfreiche
Funktion: Oft ist es in Bereichen ohne signifikante Sternkonstellationen sehr schwierig, die genaue Position eines erstellten
Probebildes zu identifizieren. Der manuelle Vergleich zwischen dem Foto auf dem
Bildschirm und der Sternkarte auf Papier ist
häufig aufgrund unterschiedlicher Maßstäbe
und einer geringeren Sternauswahl in der
Papierkarte sehr mühsam und langwierig.
Die Software bietet hier die Möglichkeit, im
Foto die größeren Sterne zu markieren und
hinter dieses Bild die zugehörige Sternkarte im gleichen Maßstab zu legen (Abb. 9).
Durch einfaches Verschieben mit der Maus
kann jetzt versucht werden, die markierten
Sterne mit denen in der Sternkarte in Deckung zu bringen und so die Position des
Fotos zu identifizieren. Dabei werden von
der Software zudem Korrekturwerte für den
Getriebeneiger angezeigt, mit deren Hilfe die
Sollposition angefahren werden kann. Der
Ablauf ist somit sehr einfach:
• zu fotografierendes Objekt in der Karte
markieren oder aus der Objektliste auswählen
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• Einstellungen des Getriebeneigers anzeigen lassen und den Neiger einstellen
(Kamera ausrichten)
• Probefoto mit kurzer Belichtungszeit (z.B.
10 Sek.) erstellen und anzeigen lassen
• Kartendarstellung hinter dem Foto einblenden lassen und mit den markierten
Sternen zur Deckung bringen
• Neigerausrichtung anhand der Korrekturwerte adjustieren – fertig.
4 Ausblick
Diese beiden Vorschläge ermöglichen
bereits einen guten Einstieg in die Astrofotografie mit erstaunlichen Ergebnissen,
die sich natürlich hinsichtlich Qualität und
Detaillierung zwischen beiden Modellen
unterscheiden.
Die hier dargestellten Ansätze können
zum einen aufeinander aufbauend entwickelt werden, zum anderen lassen sie sich in
vielerlei Weise erweitern. Einige dieser Optionen sollen im Folgenden kurz angerissen
werden. Dabei wird jedoch der „klassische
Weg“ – Beobachtungen und Fotografie mit
dem Teleskop – nicht berücksichtigt obwohl
er sicher eine mögliche und tragfähige Option darstellt.
Software zur Bildbearbeitung: Die beiden eingangs aufgeführten Freeware-Programme zum Stacken und Bearbeiten der
Fotos stellen nur eine – wenn auch kostengünstige – Alternative dar. Es gibt aber auch
einige kostenpflichtige Astro-Spezialprogramme, wie z.B. „pixinsight“ oder allgemeine Bildbearbeitungsprogramme wie z.B.
„Photoshop“, mit deren Hilfe noch bessere
Ergebnisse erzielt werden können oder noch
komfortabler gearbeitet werden kann.
Astromodifizierte Kamera: Digitale Fotokameras verfügen über einen Filter vor
dem Sensor, der die Farbempfindlichkeit der
Kamera ähnlich der des menschlichen Auges
einstellt. Dies ist erforderlich, damit die Fo-
tos den Eindruck wiedergeben, den wir auch
mit unseren Augen wahrnehmen. Der Sensor
kann aber ohne dieses Filter einen deutlich
größeren Spektralbereich aufnehmen. Darunter fällt insbesondere eine Linie des Wasserstoffspektrums, die Hα-Linie. Wasserstoff
ist im Weltall sehr weit verbreitet und wird
von vielen Sternen zum Leuchten angeregt.
Diese sog. Wasserstoff-Nebel sind interessante und eindrucksvolle Foto-Objekte, die
mit dem menschlichen Auge nicht direkt und
auch per Teleskop nur schwer wahrgenommen werden können. Mit einer Kamera aber,
deren Filter gegen eines ausgetauscht wurde,
das diese Linie durchlässt, erschließen sich
diese Objekte fotografisch.
Derartige „astromodifizierte“ Kameras
werden im Astrofachhandel angeboten. Es
ist aber auch möglich, Kameras nachträglich umbauen zu lassen. So können z.B.
gebrauchte Kameras zu erschwinglichen
Kosten modifiziert werden.
Festbrennweiten-Objektive: Üblich
sind heute aufgrund ihres breiten Einsatzbereiches Zoom-Objektive für den täglichen
fotografischen Gebrauch. Für den Einsatz in
der Astrofotografie sind jedoch Festbrennweiten-Objektive aus folgenden Gründen
häufig besser geeignet:
• Sie sind häufig lichtstärker (kürzere Belichtungszeiten).
• Sie bilden häufig schärfer und mit weniger Farbfehlern ab – gerade bei langen Belichtungszeiten (auch mittels Stacking).
Zoomobjektive erfordern häufig mehr „optische Kompromisse“, um den gewünschten Brennweitenbereich möglichst optimal
abbilden zu können.
• Für die Astrofotografie sind mechanisch
einfache Objektive (kein Autofokus, keine
Stabilisierung, manuelle Blendeneinstellung) mit guten optischen Eigenschaften
sehr gut geeignet und ggf. auch kostengünstiger (z.B. auch gebraucht) zu erwerben.
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Hier wird die Grenze zu „Teleskop“-Objektiven fließend. Dabei ist jedoch eines zu
bedenken: Je größer die Brennweite, desto
stabiler und exakter muss die Nachführung
sein und arbeiten. Hier wird es irgendwann
erforderlich, auf Teleskop-Montierungen
umzusteigen.
5 Anhang
Die nachfolgend gezeigten Fotos sind
alle vom Autor mit den beschriebenen Hilfsmitteln und Verfahren erstellt worden. Die
Aufnahmen wurde alle im Kreis Lauenburg
in der Nähe von Elmenhorst erstellt, da hier
der Himmel deutlich dunkler ist als in der
Stadtnähe von Hamburg.
feuchtigkeit und durchziehende Wolken) mit
folgenden Daten aufgenommen: Brennweite
50mm (Ränder leicht beschnitten); Blende
1,8; ISO 800; 72 Aufnahmen a’ 6 Sekunden
(= 7,2 Minuten Gesamtbelichtungszeit).
Die Aufnahmen wurden mit der HandBarndoor nachgeführt, indem automatisch
alle 9 Sekunden einmal belichtet wurde
(6 Sekunden Belichtungszeit, 3 Sekunden
Pause zwischen den Aufnahmen) und jeweils
nach Ablauf einer Minute in der nächsten
Belichtungspause die Kurbel einmal gedreht
wurde.
Die folgenden Negativ-Ausschnitte zeigen die o.g. Galaxien deutlicher:
5.1 Fotobeispiel: Hand-Barndoor
Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus dem
Sternbild Andromeda mit dem Stern “Mirach” in der Mitte, den Galaxien M31 (Andromeda-Galaxie, groß) und M110 (klein)
links sowie M33 (Triangel-Galaxie) rechts.
Norden (Polrichtung) ist links unten. Es wurde am 16.09.2013 unter ungünstigen Verhältnissen (2,5 Tage vor Vollmond, hohe Luft-
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M31 und M110
M33
Zum Vergleich eine der Einzelaufnahmen
(unbeschnitten und unbearbeitet):
5.2 Fotobeispiele: motorisierte Barndoor
rechts: Orion-Nebel (M42), aufgenommen
am 04.03.2013 mit einer astromodifizierten
Kamera. 400 mm Brennweite; Blende 8;
ISO 800; 48 Aufnahmen mit in Summe
68 Minuten Belichtungszeit. Ein Objekt
mit viel Wasserstoff und Hα-Anteilen (rot).
Andromeda-Galaxie (M31) mit zwei Begleitgalaxien (M32 und M110),
aufgenommen am 09.09.2012. Ausschnitt aus 200 mm Brennweite; Blende 4,0;
ISO 800; 30 Aufnahmen mit in Summe 68 Minuten Belichtungszeit.
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Offene Sternhaufen h & chi im Sternbild Perseus, aufgenommen am 22.09.2012. Brennweite 200 mm;
Blende 4,0; ISO 800; 15 Aufnahmen mit zusammen 28 Minuten Belichtungszeit.
Nordamerika- und Pelikannebel im Sternbild Schwan, Rot-Auszug, aufgenommen
am 26.08.2013 mit einer astro-modifizierten Kamera; Brennweite 200mm; Blende 3,5;
ISO 800; 60 Aufnahmen mit zusammen 120 Minuten Belichtungszeit.
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Cirrus-Nebel im Sternbild Schwan, die Reste eines vor ca. 18.000 Jahren explodierten Sterns,
aufgenommen am 09.09.2012 mit einer astromodifizierten Kamera. Ausschnitt aus Brennweite
200 mm; Blende 4,0; ISO 800; 30 Aufnahmen mit zusammen 58 Minuten Belichtungszeit.
Der Nebel enthält viel leuchtenden Wasserstoff (rotes Hα-Licht).
Internet-Links
Programme zum Stacken und Bearbeiten der Bilder:
•DeepSkyStacker:
http://deepskystacker.free.fr/german/
•Fitswork:
http://www.fitswork.de/software/
drehbare Sternkarten:
•Selbstbau:
http://sternkarte.star-shine.ch/
Sternkarten:
•von Toshimi Taki:
http://www.geocities.jp/toshimi_taki/atlas_85/atlas_85.htm
kommerzielle Kamera-Nachführungen:
•Astrotrac:
http://www.astrotrac.com/
•Vixen-Polarie:
http://www.vixenoptics.com/mounts/polarie.html
•Ioptron-Skytracker:
http://www.ioptron.com
Die Liste der Links ist nicht vollständig und beispielhaft zu verstehen.
E-Mail-Adresse des Autors:
ralf.pagenkopp@t-online.de
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M33 – die große Galaxie im Sternbild Dreieck in 3 Millionen Lichtjahren Entfernung (Torsten Brinker)
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ASL – Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Der Jahresbeitrag beträgt 30€. Schüler, Auszubildende, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende
bis zum 25. Lebensjahr sowie Rentner zahlen einen ermäßigten Beitrag von 15€. Für Familien wird
ein Familienrabatt gewährt. Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben. Der Beitrag ist innerhalb
der ersten zwei Monate eines Jahres unaufgefordert zu entrichten; eine Beitragsrechnung wird nicht
zugesandt. Ein entsprechender Hinweis findet sich in der letzten POLARIS-Ausgabe des jeweiligen
Vorjahres. Die Zahlung soll über das Vereinskonto erfolgen. Aber auch Barzahlung bei einem Vorstandsmitglied ist im Rahmen von Veranstaltungen des Vereins oder der Sternwarte Lübeck möglich.
Mitglieder, die mit der Beitragszahlung in Verzug geraten sind, haben keinen Anspruch auf Leistungen
des Vereins. Ein Austritt aus dem Verein ist nur zum Ende eines Kalenderjahres möglich und mit einer
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Geräte: Christoph Quandt
Redaktionsschluß für die nächste POLARIS ist der
5. März 2014.