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Deutsche Bank
medNachrichten
Die Quartals-Zeitung für niedergelassene Ärzte und Zahnärzte
Steigende Arztzahlen,
dennoch Ärztemangel
Die Zahl der Ärzte in der ambulanten Versorgung wächst auf
Rekordniveau. Trotzdem nimmt die Konkurrenz aufgrund sinkender
Leistungskapazität je Arzt tendenziell ab. Insgesamt können Praxisinhaber daher mit einer weiter steigenden Nachfrage rechnen.
Immer wieder wird das Szenario eines drohenden Ärztemangels beschrieben, doch
die Zahl der Ärzte in Deutschland steigt –
noch. Zum Jahresende 2013 ist ihre Gesamtzahl um 2,5 Prozent auf 470.400
gestiegen. Dennoch gibt die aktuelle Ärztestatistik der Bundesärztekammer Ärzten,
die sich mit dem Gedanken an eine Ausweitung ihrer Praxis oder an eine Niederlassung beschäftigen, Rückenwind. Denn
die Konkurrenz nimmt tendenziell ab – von
einigen Ballungszentren abgesehen.
Zu dieser auf den ersten Blick widersprüchlichen Entwicklung trägt der star­
ke Generationswechsel bei. Die Zahl der
Ärzte im Ruhestand wächst stärker als die
Zahl der berufstätigen Ärzte. 2013 waren
72.540 Ärzte im Ruhestand, 3,8 Prozent
mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der berufstätigen Ärzte wuchs um 2,5 Prozent auf
357.200. Das aktuell hohe Durchschnittsalter der Praxisinhaber wird diese Entwick­
lung weiter verstärken – die studienstarken
Jahrgänge der 1970er Jahre kommen an
das Ende der Berufslaufbahn. Auf frei
­werdende Stellen rücken verstärkt Teilzeitkräfte nach: Die Zahl der in Teilzeit arbei-
Ausgabe 3/2014
Ungenutzte IV-Potenziale
Verträge zur integrierten Versorgung erfüllen noch nicht die in sie gesetzten Hoffnungen. Dies zeigt eine Auswertung des Bundesversicherungsamtes (BVA). Danach bezieht nur jeder zehnte der 1.800 beim BVA
ausgewerteten Verträge den stationären
Sektor ein. Reha-Kliniken sind nur an fünf
Prozent der Vereinbarungen beteiligt. Die
Verträge betreffen hauptsächlich Ballungszentren. In vielen Flächenländern bleiben
die mit der IV verbundenen Chancen ungenutzt. Patienten erhalten damit nicht die
erhoffte abgestimmte Versorgung über
Sektorengrenzen hinweg. Ärzte vergeben
somit die Chance auf extrabudgetär vergütete Zusatzverträge.
In dieser Ausgabe
Junge Ärzte als Praxisnachfolger zu finden fällt in
Kooperationen leichter. © nyul/fotolia.com
tenden Ärzte ist zwischen 2001 und 2011
von 31.000 auf 54.000 gestiegen. Treiber
dieser Entwicklung ist eine zunehmende
Zahl von Ärztinnen.
Da es in Kooperationen leichter fällt, Teilzeitmodelle umzusetzen, könnte es sich
für Ärzte, die ihre Praxis bald abgeben
wollen, lohnen, ihre Praxis noch vor dem
Verkauf in eine Berufsausübungsgemeinschaft oder ein MVZ einzubringen. Der
Verkauf des Anteils an einer Gemeinschaft
ist eher erfolgversprechend als die Abgabe einer Einzelpraxis.
Seite
Gesundheitsmärkte
Konjunktur macht Mut 2
Aus den Regionen
MVZ in Thüringen auf Erfolgskurs
3
Aus aller Welt
Österreich geht bei E-Health voran 4
Honorar
ASV bietet Fachärzten Chancen 5
Praxis
Netze entdecken Betriebsmedizin 6
Steuern, Recht, Finanzen
Basisrente: Förderung oder Flexibilität? 7
Finanzen
Altersversorgungs­konzepte unter Druck 8
Weitere Informationen:
www.deutsche-bank.de/heilberufe
info.heilberufe@db.com
Modell für kürzere Wartezeiten bewährt sich
Die von der Koalition geplante Begrenzung
der Wartezeiten für Patienten in Deutschland durch eine zentrale Terminvergabestelle hat Diskussionen ausgelöst. Mehrere
Umfragen haben das Thema trotz mancher
Unterschiede bei gesetzlich und privat Versicherten jüngst versachlicht. Nach einer
Umfrage des Allensbach-Instituts waren in
den beiden vergangenen Jahren 15 Prozent
der privat versicherten Patienten und 38 Pro­
zent der gesetzlich versicherten Patienten
von längeren Wartezeiten betroffen. Eine
Erhebung der Kassenärzte konkretisiert,
dass in dringenden Fällen jedoch zeitnah
Termine vergeben werden konnten.
Dazu tragen Modelle wie die abgestufte
Überweisung bei. In Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel priorisieren Ärzte ihre
Überweisungen an Fachärzte. Damit wird
erreicht, dass Patienten in dringenden Fällen
innerhalb eines Tages einen Facharzttermin
Seite 1
erhalten. Auf weniger dringende Termine
warten die Patienten länger. Ein vergleichbares Modell ist im Saarland in der Erprobung. Die Kassenärztlichen Vereinigungen
suchen damit nach Alternativen zu den von
der Großen Koalition geplanten Terminvergabestellen. Diese sollen Patienten innerhalb von vier Wochen einen Termin bieten.
Geschieht dies nicht, sollen Kliniken die ambulante Behandlung zu Lasten des ambulanten Budgets übernehmen können.
GESUNDHEITSMÄRKTE
Deutsche Bank medNachrichten | Ausgabe 3/2014
Konjunktur macht Mut
Sehr guter Jahresstart für die deutsche Wirtschaft: Das Wachstum hat sich deutlich beschleunigt.
Die Honorarentwicklung bei Ärzten und Zahnärzten liegt auf ähnlichem Steigerungsniveau wie die
Gesamtwirtschaft. Die Aussichten sind weiter gut.
den Ausgaben für Arznei- und Verbandmittel im ersten Quartal (plus 4,5 Prozent).
Markt
Honorarentwicklung 1. Quartal 2014
GKV und privatärztlich (vorläufig)
5,5
5
4,5
Arznei- und Verbandsmittel +4,5 %
4
3,5
3
2,5
Krankenhausbehandlung +2,8 %
Behandlung durch Zahnärzte +2,6 %
Bruttosozialprodukt +2,5 %
Ärztliche Behandlung +2,3 %
…
Die optimistischen Hoffnungen der Analysten auf eine anziehende Konjunktur im
ersten Quartal hat die deutsche Wirtschaft
auch dank der milden Witterung noch
übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr lag
das Wachstum bei 2,5 Prozent. Die Chancen auf ein nennenswertes Wirtschaftswachstum in diesem Jahr stehen auch
nach den Prognosen der Bundesregierung
weiterhin gut, wobei die positiven Impulse
bislang vorwiegend aus dem Inland kommen. Gestiegene Löhne und die gute Beschäftigung beflügeln den Konsum – und
die Bereitschaft, mehr Geld für Gesundheit auszugeben. Hinzu kommt, dass die
niedrigen Zinsen wenig Sparanreize bieten.
%0
Quelle: REBMANN RESEARCH
Die gute Entwicklung der Branche spiegelt
sich auch im jüngsten Medizinklimaindex
wider, der halbjährlich im Auftrag der Stiftung Gesundheit erhoben wird. Der Index
stieg im Frühjahr zum dritten Mal in Folge und erreichte erstmals seit Beginn der
Erhebung vor acht Jahren einen positiven
Wert. Besonders die Gruppe der Zahnärzte zeigt sich bei dieser Erhebung optimistisch. Von ihnen erwarten 20 Prozent eine
weitere Verbesserung der Lage, bei den
Ärzten sind es 11,5 Prozent. 57 Prozent der
Zahnärzte und jeder dritte Humanmediziner bezeichneten die derzeitige wirtschaftliche Situation ihrer Praxis als gut. Letztlich
profitieren auch die Gesundheitsberufe
von der guten Wirtschaftslage – die Zahlungsbereitschaft der Patienten ist höher,
und auch in den Sozialkassen herrscht
kein Sparzwang.
Der Gesundheitssektor darf mit der Entwicklung im ersten Quartal zufrieden sein.
Die Ausgaben für ärztliche Behandlungen
lagen mit plus 2,3 Prozent etwa auf Höhe
des Durchschnittswachstums der Wirt-
schaft in Deutschland. Die Honorare der
Zahnärzte stiegen um 2,6 Prozent, der Kliniksektor legte sogar um 2,8 Prozent zu,
und das stärkste Wachstum gab es bei
Arbeitsmarkt beeinflusst PKV
Pflegemarkt verspricht Wachstum
8,89 Millionen Menschen waren zum Jahresende 2013 privat krankenversichert.
Dies sind 0,7 Prozent oder 66.300 weniger Versicherte als ein Jahr zuvor. Die Zahlen gab der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) in diesem Frühjahr bekannt.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung des
Pflegemarktes ist in den vergangenen
Jahren erheblich gestiegen. Die gesetzlichen Pflegekassen geben inzwischen jährlich rund 23 Milliarden Euro für Leistungen
aus. Hinzu kommen rund 0,8 Milliarden
Euro der privaten Pflegekassen.
Den leichten Rückgang erklärt der Verband mit einer abwartenden Haltung vieler potenzieller Kunden, nachdem im vergangenen Jahr viel über die Einführung
einer Bürgerversicherung diskutiert worden war. Aber auch die sinkende Zahl der
Selbstständigen in Deutschland (minus
65.000) bei zugleich steigender Zahl der
Arbeitnehmer (plus 298.000) hat nach Einschätzung des PKV-Verbandes eine Rolle gespielt. Denn viele vormals Selbstständige mussten sich bei einer Anstellung
unterhalb der Versicherungspflichtgrenze zwangsläufig wieder gesetzlich versichern. Hinzu kommt, dass sich viele Anbieter von den sogenannten Billigtarifen
verabschiedet haben und damit das Neugeschäft schwächer ausgefallen ist.
Pflegeleistungen werden in Deutschland in
mehr als 12.000 Heimen und von eben­
so vielen ambulanten Pflegediensten erbracht. Als Arbeitgeber sind sie besonders
für Teilzeitkräfte attraktiv. Fast eine Million
Menschen sind in der Branche beschäftigt.
Sowohl in den Pflegeheimen als auch in
Einen deutlichen Zuwachs hat die Branche im vergangenen Jahr dagegen bei Zusatzversicherungen verzeichnet.
Beschäftigte im Pflegemarkt
Heime
Ambulante Dienste
700.000
500.000
300.000
100.000
1999
2005
2011
Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes
Seite 2
den ambulanten Diensten haben mehr als
zwei Drittel von ihnen eine Teilzeitstelle.
Die wachsende Bedeutung des Pflegemarktes zeigt sich im Vergleich: 1997,
dem ersten vollständigen Jahr mit Pflegeleistungen, gaben die gesetzlichen Pflegekassen rund 15 Milliarden Euro aus. Seitdem sind die Ausgaben um mehr als 50
Prozent gestiegen. Ein weiteres Wachstum ist zu erwarten, weil die Zahl der Pflegebedürftigen (aktuell 2,5 Millionen) in
den kommenden Jahren zunehmen wird.
Im Jahr 2030 geht man von 3,2 Millionen
Pflegebedürftigen in Deutschland aus.
In Deutschland gibt es bei der Versorgungsdichte von Pflegeanbietern ein
Nord-Süd-Gefälle. Das dichteste Pflegenetz weisen Niedersachsen, Hamburg
und Mecklenburg-Vorpommern auf, am
dünnsten ist das Angebot im Saarland, in
Rheinland-Pfalz und in Bayern.
Der Pflegemarkt wird insgesamt dominiert
von Wohlfahrtsverbänden und privaten
Anbietern und ist besonders im ambulanten Sektor noch sehr kleinteilig. Der größte Betreiber verfügt über bundesweit 34
Standorte.
AUS DEN REGIONEN
Deutsche Bank medNachrichten | Ausgabe 3/2014
MVZ auf Erfolgskurs
Ein ambulant geführtes,
großes standortübergreifendes
MVZ setzt die knappe
Ressource Arzt effizient ein:
In Thüringen hat ein
Allgemeinmediziner bewiesen,
dass Praxisinhaber Erfolg
mit großen Einheiten
haben können.
Ein Praxisinhaber, neun Standorte, 30 angestellte Ärzte, davon 70 Prozent Frauen,
80.000 behandelte Patienten pro Jahr: Das
MVZ Kielstein ist für die ambulante Versorgung der Region Erfurt und darüber hinaus
ein wichtiger Player. Die für Hausärzte ungewöhnlich große Einheit mit insgesamt
100 Mitarbeitern managt der Inhaber und
Allgemeinmediziner, der nach dem Medizinstudium noch Betriebswirtschaft studiert hat, von Erfurt aus. Hier hat das MVZ
zwei weitere Standorte. Außerdem gibt es
drei Standorte in Jena und jeweils einen
in den Orten Rothenstein, Eisenberg und
Schkölen.
Die angestellten Ärzte konzentrieren sich
auf die medizinische Versorgung in den
Sprechstunden. Alle Tätigkeiten rund um
die Abrechnung, im Zusammenhang mit
Direktverträgen mit Krankenkassen oder
zur Praxisorganisation gehören nicht zum
Aufgabenprofil. Damit erreicht das MVZ,
dass sich die Ärzte auf ihre Kernkompetenz
konzentrieren können.
MVZ-Standort in Erfurt: Angestellte Ärzte können
sich auf die Patienten konzentrieren. © Kielstein
Der Allgemeinmediziner hat gute Erfahrungen mit dem Modell gemacht. Die weit
verbreitete Ansicht, dass angestellte Ärzte weniger leisten als Freiberufler, teilt er
nicht. Nach Angaben des MVZ-Inhabers
liegen viele der bei ihm angestellten Ärzte
mit ihren Leistungen über dem Fachgruppendurchschnitt, was die Praxisleitung
auf die Entlastung der Ärzte von bürokratischen Aufgaben zurückführt. Die telefonischen Terminanfragen werden für alle
Standorte zentral in Erfurt bearbeitet. Die
interne Kommunikation geschieht komplett
papierlos. Der Notdienst wird im Pool organisiert. Ein internes Controlling gibt bei
Überschreitungen in der Verordnung Warnhinweise und hilft damit, Regresse zu vermeiden.
Eine weitere Expansion des MVZ ist möglich. Nach Angaben des Inhabers gibt es
Anfragen von Ärzten, die ihre Praxis einbringen möchten. Aus der Erfahrung heraus sei es aber besser, nachhaltig zu
wachsen, als zu schnell zu expandieren.
Wohnortnähe für Praxen nicht
immer ausschlaggebend
Eine Analyse des Zentralinstituts der KBV
zur Wahl der Praxisstandorte in Hamburg
zeigt, dass für Patienten die Wohnort­
nähe nicht das einzige Kriterium der Praxis­
wahl ist. Laut Studie finden Patienten in
der Hansestadt im Durchschnitt schon
nach 430 Metern eine Hausarztpraxis. Mit
steigendem Spezialisierungsgrad der Ärzte
werden die Wege länger. Im Durchschnitt
über alle Fachgruppen beträgt die Entfernung zur nächsten Praxis 1,44 Kilometer.
Für den schon nach 430 Metern erreich­
baren Hausarzt legen die Patienten tatsäch­
lich im Durchschnitt 1,85 Kilometer zurück.
Für den Gynäkologen fahren Patientinnen
im Schnitt 3,11 Kilometer, auch wenn
sie bei dem Besuch der nächstgelegenen
Praxis lediglich 0,97 Kilometer zurück­
­
legen müssten.
Laut Studie ist die Arztdichte in Stadt­
teilen mit gut erreichbaren Einkaufszen­
tren deutlich höher als in reinen Wohn­
bezirken. Deshalb kann man davon aus­gehen, dass Ärzte bei der Standortwahl
die typischen Wege der Patienten und
die Erreichbarkeit der Praxis mit berücksichtigen.
In ländlichen Regionen ist bei der Neubildung von Ärztezentren eine ähnliche Tendenz zu beobachten. Einzelpraxen werden immer seltener an einen Nachfolger
vor Ort übergeben, sondern häufiger von
bereits niedergelassenen Ärzten aufgekauft. Die neue Berufsausübungsgemeinschaft hat ihren Sitz üblicherweise an einem gut erreichbaren größeren Ort in der
Region. Praxen im Umland werden allenfalls als Filialen weitergeführt.
Praxischef und Chefarzt: Urologen in Lübeck expandieren
Den Trend zur Kooperation nutzen seit
2011 mehrere Urologen in Lübeck erfolgreich. Sechs von ihnen haben sich zu einer
Gemeinschaftspraxis (Berufsausübungsgemeinschaft) zusammengeschlossen, ein
siebter ist Praxisgemeinschaftspartner. Damit ist das Urologische Zentrum Lübeck
(UZL) die größte Praxis dieser Fachgruppe
in Schleswig-Holstein.
Angesiedelt ist die Praxis in einem Facharztzentrum direkt neben der örtlichen Sana
Klinik. Für die niedergelassenen Ärzte hat
dies einen besonderen Vorteil: Sie alle
­haben sich neben der Praxis ein weiteres
Standbein im stationären Sektor geschaffen. Mit ihrer Hilfe gründete das Krankenhaus eine urologische Abteilung, für die
drei der UZL-Partner als Chef- und vier als
leitende Oberärzte fungieren. Dafür sind
sie beim Klinikkonzern Teilzeit angestellt.
Insgesamt kommen die Urologen aus dem
UZL auf rund 1.200 operative Eingriffe
im Jahr.
Die Kooperation halten die zuvor in Einzeloder kleinen Gemeinschaftspraxen niedergelassenen Ärzte für einen Trend, der viele
Vorteile bietet. Neben der Vertretung im
Krankheitsfall schätzen sie die permanent
einholbare Zweitmeinung von Kollegen
und die hohe Präsenz für Patienten – das
UZL hat außer am Wochenende täglich
von 7 Uhr bis 19 Uhr Sprechstunden. Ein
weiterer Vorteil ist die Verteilung der Kosten auf mehrere Schultern. Pro Arzt hat
Seite 3
das UZL geringere Kosten, als wenn die
Ärzte in kleineren Einheiten organisiert
wären. Möglich macht dies unter anderem
die Raumaufteilung: Weil die Ärzte
Sprechstunden zu unterschiedlichen Zeiten leisten, können sie sich Sprechzimmer
teilen. Die Räume sind stets gleich eingerichtet, so dass jeder Arzt jeden Raum nutzen kann, ohne sich an fremde Ausstattung gewöhnen zu müssen.
Einen der früheren Praxisstandorte hat
das UZL übernommen, um dort privatärztliche Sprechstunden anzubieten, örtlich und zeitlich getrennt von denen für
gesetzlich Versicherte. Das Konzept geht
auf: Jede fünfte vom UZL erbrachte Leistung wird privat bezahlt.
AUS ALLER WELT
Deutsche Bank medNachrichten | Ausgabe 3/2014
Österreich geht bei E-Health voran
Österreich ist bei der Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen schon weiter vorangekommen
als Deutschland. Nach der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) wird jetzt die Elektronische Gesundheitsakte ELGA sukzessive eingeführt, die jedoch ähnlich umstritten ist wie die eGK in Deutschland.
Im Zentrum eines vernetzten Gesundheitssystems
in Österreich soll schon
bald die Elektronische Gesundheitsakte ELGA stehen. Sie ist ein Informationssystem, das Patienten, Ärzten
und anderen an der Behandlung beteiligten
Gesundheitsanbietern Zugang zu den Gesundheitsdaten erleichtert. Die vorliegenden Daten sollen elektronisch zusammengeführt werden. Das dafür erforderliche
gesicherte Zugangsportal im Internet steht
seit Jahresbeginn zur Verfügung. Ab dem
kommenden Jahr sollen die Leistungsanbieter schrittweise die bei ihnen erstellten
Patientendaten zur Verfügung stellen und
auch abrufen können – wenn die Patienten
zugestimmt haben. Ein 2013 verabschiedetes Gesetz sieht einen stufenweisen Rollout
bis 2022 vor.
Deutschland von technischen Pannen begleitet und unter Ärzten umstritten. Die für
das Einlesen der Karte erforderliche Erstausstattung in den Praxen inklusive Installation und Wartung hatte zunächst der
Hauptverband der Sozialversicherungen
befristet übernommen.
Für den Zugang zu ELGA dient unter anderem die seit 2005 flächendeckend ausgegebene E-Card, mit der sich die Patienten in Arztpraxen authentifizieren. Die
Karte wird wie ein Schlüssel verwendet, auf ihrem Chip werden keine medizinischen Daten gespeichert. Die Einführung der E-Card war in Österreich wie in
Auch Patienten sollen Zugang zu ELGA bekommen und ihre eigenen Befunde, Entlassungsberichte, Labordaten, Röntgenbilder und eine Medikamentenübersicht über
einen sicheren Internetzugang zeit- und
ortsunabhängig ausdrucken und speichern
können. Aus Datenschutzgründen erhalten
Ärzte in staatlichen Einrichtungen, in Behörden oder bei Versicherungen sowie der
betriebsärztliche Dienst dagegen keinen
Zugang. Dennoch ist ELGA umstritten. Der
Hausärzteverband des Landes rät Patienten, nicht teilzunehmen. Er verlangt mehr
Datenschutz, hält den Aufwand für die Ärzte für zu hoch und vermisst Qualitätssteigerungen. Wer nicht teilnehmen möchte,
muss seinen Widerspruch schriftlich oder
elektronisch bekannt geben. Obwohl das
Verfahren als zu kompliziert kritisiert wird,
haben in den ersten Wochen 140.000 Österreicher davon Gebrauch gemacht. Der
Rezeptgebühr ist illegal
Wartezeiten für Hausarzttermine
Zuzahlungen für Patienten stehen in vielen Ländern in der Kritik: Das
spanische Verfassungsgericht hat eine 2012 in Katalonien eingeführte Rezeptgebühr, die sich auf maximal
61 Euro pro Jahr und Patient belief, für
illegal erklärt. Der wirtschaftsstarken,
aber zugleich am höchsten verschuldeten
Region Spaniens drohen nun Rückforderungen von Patienten von bis zu 45 Millionen Euro.
Britische Patienten brauchen Geduld, wenn sie einen Hausarzttermin benötigen. Nach Angaben
des Royal College of General Practitioners
(RCGP) mussten Patienten im vergangenen
Jahr in 47 Millionen Fällen länger als eine
Woche auf einen Termin warten. Diese Zahl
ist im Vergleich zum Vorjahr (40 Millionen)
deutlich gestiegen. Für das laufende Jahr
erwartet der Verband eine weitere Steigerung um 16 Prozent. Langfristig wird wegen der älter werdenden Bevölkerung mit
einer weiteren Verschärfung des Problems
gerechnet.
Diese Summe hatte die Region ein halbes
Jahr lang von Patienten eingezogen, bis
die damit nicht einverstandene spanische
Regierung die strittige Frage vom Madrider Verfassungsgericht klären ließ. Das
Gericht stimmte der Zentralregierung zu:
Die Erhebung solcher Rezeptgebühren sei
alleinige Kompetenz der Zentralregierung.
Damit steht nun auch eine ähnliche Gebühr, die die Regionalregierung in Madrid
eingeführt hatte, vor dem Aus.
Der einflussreiche RCGP sieht in der jüngsten Entwicklung einen Zusammenhang
zwischen Etatkürzungen im staatlichen Gesundheitswesen und den steigenden Wartezeiten. Seit der Finanzkrise vor fünf Jahren stehen die britischen Primärärzte vor
der Herausforderung, neben der Patientenbehandlung Aufgaben wie etwa Ver-
Seite 4
Auch in Österreich soll eine Chipkarte Zugang zu
den Daten verschaffen. © contrastwerkstatt/fotolia.com
Hausärzteverband unterstützt dies, indem
er das Verfahren in einer Broschüre erklärt.
Ziel der Gesundheitsakte ist es letztlich,
Mehrfachuntersuchungen und ihre Belastungen zu vermeiden sowie Wartezeiten und Wege für Patienten zu verringern.
Außerdem sollen sich Patienten besser als
bislang über ihren eigenen Gesundheitszustand informieren können und damit besser in die Lage versetzt werden, Entscheidungen zu treffen. Befürworter sehen so
Patientenautonomie und Patientenrechte
gestärkt. Die österreichische Patientenanwaltschaft befürwortet ELGA daher auch.
waltungsarbeiten zu erledigen. Zusätzliche
Brisanz erhalten die längeren Wartezeiten durch die Lotsenfunktion der Hausärzte. Der Zugang zu Fachärzten, Kliniken und
weiteren Leistungen erfolgt im staatlichen
National Health Service grundsätzlich über
die rund 100.000 Hausärzte.
Das Londoner Gesundheitsministerium
bestreitet den von den Hausärzten vermuteten Zusammenhang, weil die Etatkürzungen hauptsächlich andere Gesundheitsbereiche wie etwa den stationären
Sektor beträfen. Der Hausärzteverband dagegen erwartet, dass die Kürzungen viele
Hausarztpraxen auch wirtschaftlich gefährden. Insgesamt stünden rund 100 Hausarztpraxen vor dem Aus, warnte der Verband. Direkt betroffen wären davon rund
700.000 Patienten. Um das zu verhindern,
fordert der Verband von der Regierung
einen Notetat, in dem rund 20 Millionen
Euro für Hausärzte zur Verfügung gestellt
werden.
HONORAR
Deutsche Bank medNachrichten | Ausgabe 3/2014
ASV bietet Chancen
Im April ist die erste Indikation für die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) gestartet. Für Fachärzte kann die ASV zu
einer Option werden, extrabudgetäre Leistungen zu erbringen.
Mit Inkrafttreten des Versorgungsstrukturgesetzes im Jahr 2012 ist durch die ASV
ein neuer Versorgungsbereich entstanden.
Dieser umfasst die Behandlung von seltenen sowie schweren Erkrankungen. Die
Bedingungen für die ersten beiden Indikationen sind vom Gemeinsamen Bundesausschuss definiert worden. Seit April ist die
Tuberkulose für die ASV freigegeben. Gastrointestinale Tumoren folgen noch im Sommer, weitere Indikationen zum Jahresende.
Grundgedanke der ASV ist eine interdisziplinäre Behandlung von Patienten durch ein
Team von erfahrenen Fachärzten. Bei der
Tuberkulose gehören außer Pneumologen
und Infektiologen im erweiterten Kreis Augenärzte, HNO, Gastroenterologen, Urologen, Orthopäden, Neurologen, Pathologen,
Laborärzte und Radiologen zum Team. Alle
Leistungen werden zu festen Preisen bezahlt, extrabudgetär und ohne Mengenbegrenzung. Wer an der ASV teilnehmen will,
sollte folgende Punkte beachten:
Arbeit im Team: Für die ASV ist im April der erste
Startschuss gefallen. © Robert Kneschke / fotolia.com
■
Leistungen:
Die Leistungen, die bisher
nicht im EBM sind, werden vorläufig nach
GOÄ abgerechnet. Der GBA veröffentlicht noch zu jeder Indikation eine Liste
von Ziffern. Der Bewertungsausschuss
bewertet die bereits im EBM definierten
Leistungspositionen für die ASV teilweise
neu, es können bei Bedarf auch neue
Leistungspositionen geschaffen werden.
Zwei Termine für Impfberatung
Die reisemedizinische Beratung gehört in Praxen mehrerer Fachgruppen
zum Standard-Repertoire von Leistungen, die auf Wunsch des Patienten erbracht werden. Ein wichtiger Teil davon ist die Impfberatung, besonders bei
Fernreisen. Sie ist auch deshalb besonders wichtig, weil dabei immer wieder
Impflücken auffallen, die dann durch
Nachimpfung – teils auf Kassenkosten,
teils auf Basis der GOÄ – geschlossen
werden. Zu beachten ist, dass Impfberatung und Impfung bei der Umsatzsteuer unterschiedlich zu werten sind.
Vor allem bei Patienten, die sich über
ihren Impfstatus nicht sicher sind, ist
eine Reiseimpfberatung über zwei Termine zu legen. Beim ersten Termin erfolgt die allgemeine Reiseberatung, die
mit der GOÄ-Nr. 3 (eingehende Beratung) oder bei besonders hohem Beratungsbedarf auch mit der höher bewerteten Nr. 34 angesetzt wird. Da hier
kein Indikationsbezug vorliegt, sind diese Leistungen vom Grundsatz her umsatzsteuerpflichtig.
■
Abrechnung:
■
Kooperationsvertrag:
Grundvoraussetzung für die Teilnahme an der ASV ist
die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team mit einem ärztlichen
Leiter. Die jeweilige Anlage zur ASVRichtlinie regelt die erforderlichen Fachgruppen und die Qualifikationen des
Teams. Nach der Anzeige bei dem erweiterten Bundesausschuss erhält das
Team, bei Erfüllung der Voraussetzungen, die Zulassung sowie eine TeamNummer zur Abrechnung.
Jeder ASV-Teilnehmer rech­
net einzeln direkt mit der Kasse des Patienten ab, wobei immer die Team-Nummer angegeben werden muss. Je nach
Zahl der Patienten ist es empfehlenswert, mit einem Dienstleister zusammenzuarbeiten.
Der aktuelle Honorartipp
Für Vertragsärzte bietet sich neben der extra­
budgetären Vergütung auch die Chance,
mit der ASV die Schnittstellen zwischen
der ambulanten und der stationären Versorgung besser mitzugestalten.
Verwaltungsgericht klärt Streitfrage aus der GOZ
Immer wieder kommt es bei der Interpretation der Gebührenordnungen der Ärzte (GOÄ) und Zahnärzte (GOZ) zu Auseinandersetzungen darüber, ob eine Leistung
als Teil einer anderen Leistung (Zielleistung) zu bewerten ist oder ob sie als
selbstständige Leistung gilt.
Ein solch streitiger Fall ist auch die Trepanation, also die Eröffnung des Pulpencavums. In der GOZ ist vermerkt, dass die
Trepanation „als selbstständige Leistung“
berechenbar ist. Sie wird laut Gebührenordnung nach Nr. 2390 berechnet (3,66
Euro bei einfachem Satz). In der Kommentierung des Bundesgesundheitsministe-
riums zur GOZ heißt es nun, dass die Trepanation nicht neben den Nrn. 2410, 2430
(medikamentöse Einlage) und 2440 berechenbar sei. Es gibt aber keine ausdrücklichen Ausschlüsse für die Leistung.
Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat jetzt
zugunsten eines Zahnarztes entschieden, dass die Trepanation auch neben
Wurzelkanalaufbereitung (GOZ-Nr. 2410,
22,05 Euro bei einfachem Satz) und Wurzelkanalfüllung (Nr. 2440, 14,51 Euro bei
einfachem Satz) abgerechnet werden
kann (Az.: 6 K 4261/12). Das Gericht hat
somit ein Urteil zugunsten der Zahnärzte
gefällt.
Seite 5
Die dann zu einem anderen Termin folgende Impfung kann mit den GOÄ-Nrn.
1 und 6 (oder 7, zur Feststellung, ob Erkrankungen vorliegen, die eine Impfung ausschließen) und 375 für die eigentliche Schutzimpfung abgerechnet
werden. Die Impfung und die Beratungs- und Untersuchungsleistung sind
indikationsbezogen und führen, bei entsprechender Dokumentation, zu umsatzsteuerfreien Einnahmen.
Honorar für Gutachten erhöht
Ärzte, die Gutachten für die Unfallver­
sicherung erstellen, bekommen mehr Geld.
Die Partner des Vertrages Ärzte / Unfallversicherungsträger haben sich zum 1. April
auf neue Sätze für Gutachten geeinigt.
Nach vielen Jahren ohne Erhöhung ist das
Honorar kräftig gestiegen: Für das erste
Rentengutachten z. B. (UV-GOÄ-Nr. 146) gibt
es statt bisher 67,13 Euro jetzt 120 Euro.
Für die UV-GOÄ-Nrn. 148 – 152 (zweites
Rentengutachten etc.) wurde der Satz von
58,82 auf 100 Euro erhöht. Bei freien ­Gut­achten (Nrn. 160, 161, 165) fallen die Gebührenspannen weg. Die neuen Honorare
liegen jedoch alle oberhalb des alten
Höchstsatzes.
PRAXIS
Deutsche Bank medNachrichten | Ausgabe 3/2014
Praxis-Kalender
06.09. – 09.09.2014 | Berlin
6. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Nephrologie
11.09. – 14.09.2014 | Leipzig
110. Jahrestagung der Dt. Ges. für
Kinder- und Jugendmedizin
25.09. – 29.09.2014 | Leipzig
112. Kongress der Deutschen
Ophthalmologischen Gesellschaft
Netze entdecken
Betriebsmedizin
Was Werksärzte für Großbetriebe leisten, können Arztpraxen oder
Ärztenetze für Mittel- und Kleinbetriebe übernehmen: das betriebliche Gesundheitsmanagement. Erste Verbünde haben den Markt
als Betätigungsfeld entdeckt.
in der mittelständischen Wirtschaft entdeckt. Um überhaupt als Anbieter für betriebliches Gesundheitsmanagement wahr­
genommen zu werden, empfiehlt das Netz
zur Akquisition von Unternehmen die Veranstaltung eines Gesundheitstages direkt
im Betrieb. Im Nachgang könnten dann
passgenaue Angebote auf die Firmen zugeschnitten werden.
01.10. – 04.10.2014 | Düsseldorf
66. Kongress d. Dt. Ges. f. Urologie
Umfangreiches Angebot
von Praxisseminaren für Ärzte
und Zahnärzte: www.deutschebank.de/heilberufe
Online-Check zur Hygiene
Das Hygienegesetz macht Praxen zwar viele Vorgaben, gibt aber keine praktischen
Tipps. Diese Lücke füllt ein Online-Check,
den die KBV zusammen mit Vertragsärzten entwickelt hat. Anhand von 19 Fragen
erhalten Praxisinhaber einen Eindruck, wo
ihre Praxis – auch im Vergleich mit anderen
Praxen – noch Optimierungsbedarf in der
Hygiene hat. Zum Beispiel haben zwar 60
Prozent der Teilnehmer einen schriftlichen
Hygieneplan, aber erst ein Drittel bereits
ein Risikomanagement umgesetzt. Der
Statusbericht wird zudem um Vorschläge
ergänzt, wie Praxisinhaber den Optimierungsbedarf heben können.
Infos: www.kbv.de/html/4475_8105.php
Gesunde Arbeitsbedingungen werden wichtiger –
eine Aufgabe für Ärzte. © DOC RABE Media/fotolia.com
Krankheitsbedingte Fehlzeiten sind teuer
für Unternehmen. Auf einen fest angestellten Betriebsarzt müssen mittlere und
kleine Firmen wegen der Personalkosten
zwar in der Regel verzichten, nicht aber
auf betriebliches Gesundheitsmanagement
als solches. Diese Leistung übernehmen
in der Regel externe Anbieter. Auch nieder­
gelassene Ärzte können sich den Markt
­erschließen. Die Chancen von Ärzten als
Anbieter steigen, wenn sie im Praxisverbund
auftreten und so ein breites Leistungsspektrum abdecken können.
Bedarf für solche Angebote hat das Ärztenetz Eutin-Malente aus Schleswig-Holstein
Das Netz regt zudem zur Abrundung des
Angebotes an, auch Mitstreiter vor Ort zu
suchen, etwa Rehakliniken, Ernährungsberater oder Physiotherapeuten. Als hilfreich für die Positionierung als Anbieter
haben sich auch Kontakte zu Unternehmensverbänden in der Region herausgestellt, die vom Netzmanagement geknüpft
werden. Auch Betriebsräte sind wichtige
Ansprechpartner. Das Netz in Eutin-Malente betreut nach eigenen Angaben inzwischen mehrere Firmen.
Der kontinuierliche Anstieg der krankheitsbedingten Fehlzeiten von Beschäftigten in Unternehmen, insbesondere wegen
Rückenleiden und psychischer Erkrankungen, verspricht weiteres Marktwachstum
für derartige Aktivitäten.
Gute Vorbereitung ist Erfolgsfaktor für Kooperationen
Erfolgreiche Kooperationen sind auf gute
Vorbereitung, klar abgegrenzte Verantwortlichkeiten und einen kontinuierlichen
Austausch der kooperierenden Praxispartner zurückzuführen. Bei der Umwandlung
von Einzelpraxen in Gemeinschaftspraxen
ist eine reibungslose Zusammenarbeit erst
nach rund neun Monaten zu erwarten.
Diese Rückschlüsse lassen sich aus
einer Untersuchung des Instituts für betriebswirtschaftliche Analysen, Beratung
und Strategieentwicklung (IFABS) ziehen.
Das Institut hat die Effekte von Kooperationen analysiert und dafür 278 Einzelpraxen, die sich zu 119 Gemeinschafts­
praxen zusammengeschlossen hatten,
einbezogen.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen,
dass Praxisinhaber berücksichtigen sollten, dass die Gemeinschaftspraxis mehr
bedeutet als Bündelung von Ressourcen
und gemein­­same Nutzung von Räumen,
rät IFABS-Leiter Klaus-Dieter Thill. Ein Zusammenschluss sollte als komplette Neugründung ver­­standen werden. Dazu sollten
die be­
teilig­
ten Ärzte einen Inte­
grations­
plan erstellen, der die unterschiedlichen
Arbeitsweisen, Abläufe und Systeme der
Partner harmo­
nisiert und klare Verant­
wortlich­keiten zuweist. Damit nicht jeder
Praxispartner auf seine eigenen Mitarbeiter
setzt, sollten die Mit­arbeiter als gemein­
sames Team geführt werden. Um eine
gelungene Kooperation zu realisieren,
­
sollten regelmäßige Team­besprechungen
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stattfinden und sich die Ärzte in kurzen
Abständen treffen.
Erfahrungen des Instituts zeigen, dass viele
Mitarbeiter nach der Zusammenführung
nicht zufrieden sind. Die Stimmung sei ein
Jahr nach der Fusion bei zwei Dritteln der
Mitarbeiter schlechter als vorher. Bei einer
unzureichenden Vorbereitung drohen auch
negative Auswirkungen auf die Patientenstimmung. Nur in jeder achten Praxis war
die Patientenzufriedenheit gestiegen. Haupt­
kritikpunkte waren unaufmerksames Personal, lange Wartezeiten und mangelnde
Informationen mit geringen Gesprächsmöglichkeiten – Punkte, die durch gute
Vorbereitung der Kooperation vermieden
werden können.
STEUERN, RECHT, FINANZEN
Deutsche Bank medNachrichten | Ausgabe 3/2014
Basisrente: Förderung
oder Flexibilität?
An die steuerliche Förderung der Basisrente hat der Staat
bestimmte Bedingungen geknüpft. Mit dem richtigen
Konzept müssen Ärzte und Zahnärzte auf Flexibilität dennoch
nicht verzichten.
Es gibt einen breiten Konsens zur Förderung
der privaten Altersvorsorge in der Politik.
Um zu verhindern, dass in geförderten Produkten gebildetes Vermögen z. B. für Reisen
oder Autos zweckentfremdet wird und später nicht für die Rente zur Verfügung steht,
hat der Gesetzgeber bestimmte Bedingungen an geförderte Produkte geknüpft. Für
die Basisrente heißt das: keine Möglichkeit
der Kapitalauszahlung, sondern eine lebenslange Leibrente, Vererbung lediglich an Ehebzw. Lebenspartner und kindergeldberechtigte Kinder möglich – und der Vertrag kann
nicht als Kreditsicherheit verwendet werden. Aber mit dem richtigen Konzept sind
Förderung und Flexibilität machbar.
Dafür bedarf es einer frühzeitigen, individuellen Planung, die einen ausgewogenen Mix
zwischen Kapitalauszahlung und monatlichen Rentenzahlungen in der Vermögensplanung zum Ziel hat. Damit können Ärzte
auf der einen Seite ausreichend regelmäßige und lebenslange Einkünfte im Alter und
auf der anderen Seite freies Kapital für konkrete Anlässe oder Unvorhergesehenes aufbauen und sicherstellen. Die Basisrente unterstützt ganz klar das Ziel der regelmäßigen
Einkünfte. Bestehende Kapitallebensversi-
cherungen, Rentenversicherungen mit Kapitalwahlrecht oder Depotvermögen können
beiden Zielen dienen.
Das Thema breitere Vererbbarkeit erscheint
schwieriger zu lösen, ist es aber nicht – entscheidend ist auch hier die Gesamtlösung.
Der Vorteil der Basisrente ist die steuerliche
Förderung der Beiträge. Die daraus resultierende Steuerrückzahlung führt im Vergleich
mit einer alternativen Besparung einer privaten, nicht geförderten Rente zu einem Liquiditätsgewinn. Setzt der Arzt einen kleinen
Teil dieser gewonnenen Summe für eine
­ungeförderte Risikolebensversicherung ein,
lohnt sich die Basisrente im Netto-NettoVergleich noch immer. Trotz der Kosten für
den zusätzlichen Todesfallschutz liegen die
Leistungen der Basisrente netto 16 Prozent
über der nicht geförderten Alternative. Im
Todesfall wird neben der Witwen- oder
Waisenrente aus dem Basisrentenvertrag
zusätzliches Kapital zur Auszahlung fällig,
das als Versicherungsleistung unversteuert
bleibt und frei vererbt werden kann. Je nach
Größe des Nachlasses und nach Verwandtschaftsgrad wird hier lediglich Erbschaftsteuer fällig. Auf die Förderung der Basisrente muss deshalb nicht verzichtet werden.
Flexibilität und Förderung im Netto-Netto-Vergleich
Klassische Variante
Basisrente (Rürup)
Beitrag brutto
100.000,00
Nettoaufwand
58.614,46
zzgl. Beitrag für
Risikolebensversicherung
(inkl. Überschüsse)
4.463,40
Gesamtaufwand
63.077,86
mtl. Rente (garantiert),
brutto
380,00
mtl. Rente (garantiert),
netto bei 35 % Steuersatz
254,98
mtl. Rente (voraussichtlich),
brutto
642,69
mtl. Rente (voraussichtlich),
netto bei 35 % Steuersatz
431,24
Netto-Netto-Vorteil
der Basisrente
16 %
Fonds-Variante
private Rente
63.077,86
63.077,86
0,00
63.077,86
234,30
219,54
396,93
371,92
Basisrente (Rürup)
Beitrag brutto
100.000,00
Nettoaufwand
58.614,46
zzgl. Beitrag für
Risikolebensversicherung
(inkl. Überschüsse)
6.233,20
Gesamtaufwand
64.847,66
mtl. Rente (garantiert),
brutto
307,10
mtl. Rente (garantiert),
netto bei 35 % Steuersatz
206,06
mtl. Rente (voraussichtlich),
brutto
788,63
mtl. Rente (voraussichtlich),
netto bei 35 % Steuersatz
529,17
Netto-Netto-Vorteil
der Basisrente
13 %
private Rente
64.847,66
64.847,66
0,00
64.847,66
194,54
182,28
501,83
470,21
Quelle: Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG, eigene Berechnungen, Berechnungsgrundlagen: Freiberuflicher Arzt,
männlich, verheiratet, keine Kinder, Ehepartner nicht erwerbstätig, 45 Jahre, Splittingtabelle Tarif 2014, keine Kirchensteuer, zu
­versteuerndes Einkommen in der Ansparphase 120.000 Euro, Jahresbeitrag 5.000 Euro (20 Jahre), Rentenzahlung mit 65, 10 Jahre
Rentengarantiezeit, Garantie-Plus-Rente, voraussichtliche Rente: Rente inkl. aktueller Überschüsse bzw. 6 % Fondswertentwicklung,
Basisrenten steuerpflichtig zu 94 % (2034), Privatrenten steuerpflichtig zu 18 %, angenommener Steuersatz in der Rentenphase 35 %,
Risikolebensversicherung: Tarif pur, Nichtraucher, kein Motorrad.
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Aktuelle Finanzmarktthemen
Aktien & Anleihen – „Best of Two“
Ein Vermögensmanagement, das ohne pro­
gnosebasiertes Fondsmanagement aus­
kommt: Die „Best of Two“-Strategien der
Deutschen Bank liefern seit fünf Jahren
überzeugende Wertentwicklungen – auch
in turbulenten Marktphasen. Grund dafür
ist unter anderem der völlige Verzicht auf
Emotionen.
Mehr dazu und zu weiteren Kapitalmarktthemen erfahren Sie unter www.deutschebank.de / perspektiven, dem InvestmentJournal PERSPEKTIVEN von Dr. Ulrich
Stephan, Chef-Anlagestratege für Privatund Firmenkunden der Deutschen Bank.
Anstellung kann
Gewerbesteuer auslösen
Um die Befreiung von der Gewerbesteuer nicht zu gefährden, sollten Ärzte vor
der Anstellung von Kollegen für eine
Zweigpraxis die Bedingungen und Folgen der Anstellung sorgfältig abwägen.
Die Befreiung von der Gewerbesteuerpflicht setzt voraus, dass der Praxisinhaber die volle fachliche Verantwortung für
alle Leistungen übernehmen kann und
in ausreichendem Umfang an der praktischen Arbeit teilnimmt. Deshalb löst die
Beschäftigung eines Arztes in einer Filiale
nach Ansicht von Steuerberatern die Gewerbesteuerpflicht aus.
Die eigenverantwortliche Leitung der Filiale wird dem Arzt abgesprochen, wenn
der angestellte Arzt fachfremd tätig ist.
Der Praxisinhaber soll trotz des angestellten Arztes Bezugsperson für die Patienten sein. Die Anstellung eines Arztes am Hauptsitz der Praxis gilt dagegen
als unproblematisch. Nur bei der Beschäftigung von Ärzten anderer Fachrichtungen ist selbst dann Vorsicht angebracht. Hier gehen die Finanzbehörden
davon aus, dass die fachliche Verantwortung nicht für alle Leistungen übernommen werden kann. Vermieden wird
die Gewerbesteuer, wenn der angestellte Arzt Mitgesellschafter der Praxis wird.
Vor einer möglichen Anstellung ist aber
auch zu bedenken, dass zu zahlende Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer anrechenbar ist. Die zusätzliche Steuerlast durch Gewerbesteuer fällt daher in
der Regel eher niedrig aus, wäre also im
Zweifel kein entscheidendes Argument
gegen eine Einstellung.
FINANZEN
Deutsche Bank medNachrichten | Ausgabe 3 / 2014
Bewährte Altersversorgungs­
konzepte verstärkt unter Druck
Die Altersversorgung von Ärzten fußt in der Regel auf drei Säulen: der Rente aus dem berufs­
ständischen Ver­sorgungswerk, dem Verkaufserlös aus der Praxis und der privaten Altersvorsorge.
Insbesondere die zwei erstgenannten geraten immer mehr unter Druck. Ein fehlender Ausgleich
über die private Vorsorge kann im Alter zu finanziellen Einschnitten führen.
Der zweite Faktor – die seit 2009 anhaltende
Niedrig­zins­phase2 an den Kapital­märkten –
wirkt sich negativ auf die R
­ en­dite­erwartungen
der Versor­gungswerke aus und schmälert
das zur Ver­fügung stehende Kapital.3 Die
Konse­quenz aus den Belas­tungen der demo­­
grafischen Ent­
wicklung und der Niedrig­
zinsphase könnte in den kom­menden Jahren
¹ Quelle: Arbeitsgemeinschaft berufsstän­discher Versorgungs­
einrichtungen, „Freiberufler leben länger“, www.abv.de, 2013.
² Quelle: EZB-Leitzins.
3 Quelle: Capital 10-2012, „Finanzen: Versorgungswerke“.
4 Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung,
www.kbv.de, 28.03.2011.
Impressum
Herausgeber:
Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG,
Theodor-Heuss-Allee 72, 60486 Frankfurt am Main
Vorsitzender des Aufsichtsrats: Rainer Neske
Vorstand: Wilhelm von Haller (Co-Sprecher),
Thomas Rodermann (Co-Sprecher), Rainer Burmester,
Alp Dalkilic, Joachim von Plotho
Redaktion:
Springer Medizin, Postfach 2131, 63243 Neu-Isenburg,
Hauke Gerlof (V. i. S. d. P. für S. 1 bis 7), Caroline Roos,
Zielgruppenmanagement Heilberufe, Deutsche Bank AG
(V. i. S. d. P. für S. 8), Nina Dabringhausen, Silke Jung
info.heilberufe@db.com, www.deutsche-bank.de / heilberufe
Konzeption und Gestaltung:
Christa Marek, Köln
Bei diesen Informationen handelt es sich um Werbung.
Trotz sorgfältiger Prüfung der veröffentlichten Inhalte kann keine
Garantie für die Richtigkeit der Angaben gegeben werden. Alle
Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung, auch aus­
zugsweise, sind nur mit Genehmigung der Deutsche Bank Privatund Geschäfts­kunden AG erlaubt.
die Redu­zie­rung der Aus­zahlungen an Ärzte
im Ruhe­stand sein.3
Praxisveräußerung wird schwieriger
Neben den berufsständischen Versorgungs­­
werken ist für einen Großteil der nieder­
gelassenen Ärzte der Erlös aus dem Praxis­
verkauf eine weitere wichtige Säule der
Altersvorsorge. Aus heutiger Sicht stehen
trotz steigender Anzahl an Ärzten nicht
genügend Nachfolger zur Verfügung. Denn
bis 2020 werden rund 52.000 Praxen zur
Übergabe stehen und nur noch jeder vierte
Arzt macht sich selbst­stän­dig.4 Während in
Ballungsgebieten sogar weiterhin lukrative
Verkaufserlöse erzielt werden können, ist es
in Mittel- bzw. Kleinstädten, vor allem aber
in den ländlichen Regionen weniger oder
gar nicht mehr sicher, ob die Praxis ver­
äußerbar ist. Fazit: Für viele Ärzte be­steht
die reale Gefahr, durch den vollstän­digen
oder teilweisen Ausfall des Verkaufs­erlöses
der Praxis einen bedeuten­
den Teil des
geplanten Vorsorgekapitals zu verlieren.⁴
Drei Bausteine der Altersvorsorge für Ärzte
Bewährte Bausteine der Altersvorsorge werden sich in den
nächsten Jahren ändern. Die Bedeutung der privaten Vorsorge
wird steigen.
Private Vorsorge
Private Vorsorge
Praxisverkaufserlös
Praxisverkaufserlös
Versorgungswerke
Versorgungswerke
heute
zukünftig
Quelle: Deutsche Bank, schematische Darstellung
Ausgleich über private Vorsorge möglich
Mit Blick auf diese Entwicklungen ist der
gezielte Ausbau der privaten Vor­sorge, wozu
auch Immobilienvermögen und Kapitalan­
lagen zählen, wichtig. Ärzte sollten zu­
nächst ihre zu erwartenden Renten- und
Ka­pi­tal­leistungen ihrer Altersvorsorge iden­
tifizieren und auf Anpassung, z. B. durch Auf­
stockung der Verträge bzw. ergänzende Maß­
nahmen, prüfen. Steuer­liche Aspekte so­wie
Sicherheit oder Rendite sind dabei zen­trale
Faktoren. Ein geeignetes Instru­ment kann
Seite 8
Der Staat fördert privaten Rentenaufbau mit groß­
zügigen Möglichkeiten des Sonderausgabenabzugs
6.000 €
Steuerrückerstattung
Berufsständische Versorgungswerke unter
doppeltem Druck
Die berufsständischen Versorgungswerke
sehen sich aktuell zwei Herausforderungen
ge­genüber: den Auswirkungen der demo­
grafischen Entwicklung und der Niedrig­
zinsphase an den Kapitalmärkten. Die durch­
schnittliche Lebenser­war­tung der deutschen
Bevölke­
rung wird nach Schät­
zungen in
dem Zeitraum von 2002 bis 2050 um rund
6 Jahre ansteigen.¹ Diese generelle Ent­
wicklung der Bevölkerung wird bei Ärzten
durch einen steigenden Frauenanteil noch
verstärkt. Die finanziellen Mittel müssen
damit für einen immer längeren Zeitraum
ausreichen. Das heißt: Die Schere zwischen
Beitragszahlern und -empfängern geht
immer weiter auseinander, den Beitrags­
zahlern stehen immer mehr Leistungs­
empfänger gegenüber.¹
5.000 €
4.000 €
3.000 €
2.000 €
1.000 €
5.000 €
10.000 € 15.000 € 20.000 €
Einzahlungen im Jahr 2014
Einzahlungen in die Basisrente sind 2014 zu 78 % steuerlich ab­
setzbar. Zur vereinfachten Darstellung angenommener Steuer­
satz für die Ersparnis von 35 %. Leistungen einer Rürup-Rente
sind im Gegenzug zunehmend steuerpflichtig.
Quelle: Eigene Berechnungen
hier z. B. die staat­lich geförderte Rürup-Rente
dar­stellen. Die Beiträge zu die­ser pri­vaten
Rente können im Rahmen be­stimm­ter Gren­
zen als Son­derausgaben in der Steuer­erklä­
rung gel­tend gemacht wer­den. Die steuer­­
liche Ab­zugs­fähigkeit der Rürup-Bei­träge
liegt 2014 bei 78 Prozent und steigt jährlich
um 2 Prozent auf 100 Prozent im Jahr 2025.
Pro Jahr sind Beträge bis 20.000 bzw.
40.000 Euro (bei steuerlich zusammen
veran­lagten Ehe­paaren) steu­er­lich abzugs­
fähig – inklusive der Beiträge zum Versor­
gungs­
werk. Zu beachten ist, dass in der
Auszahlungs­­phase die Rentenbeträge ver­
steuert wer­
den müssen: 2014 mit einem
Anteil von 68 Prozent. Dieser Anteil steigt
bis 2040 auf 100 Prozent an. Es kann jedoch
davon ausge­gangen werden, dass im Ruhe­
stand der persön­
liche Steuer­
satz in der
Regel nied­riger ist als zu Erwerbs­zeiten.
Deutsche Bank Praxisservice
Der erste Schritt zu einem tragfähigen
Altersvorsorgekonzept ist die Analyse
des Status quo. Im Fokus stehen hier die
persönliche Situa­tion, das Erkennen von
Deckungs­lücken sowie die Umsetzung
eines geeigneten Altersversorgungskon­
zepts – auch unter steuer­lichen Aspekten.
Ihr Heilberufe Berater stellt Ihnen
gern verschiedene Konzepte vor.
Vereinbaren Sie einfach einen
persönlichen Gesprächstermin
unter (069) 910-10061.