Tanz und Theater - Dominikanische Republik
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Tanz und Theater - Dominikanische Republik
destination.dominikanische republik dominikanische republik.destination Foto: xxxxxxxxx Die Hauptstadt der Dominikanischen Republik Santo Domingo ist dieses Jahr Kulturhauptstadt Amerikas – und will seine Attraktionen bekannter machen. Tanz und Theater ■ Hell erstrahlen die Ruinen des Klosters San Francisco im Scheinwerferlicht, wenn die Gruppe Bonyé wie jeden Sonntagabend in Santo Domingo auftritt und die Straßen mit Menschen füllt, die sich paarweise oder alleine zu karibischen Rhythmen wiegen. Am Straßenausschank, in dem Cola, Rum und gestoßenes Eis verkauft werden, herrscht Hochbetrieb. Doch manche reihen sich erst gar nicht in die Schlange ein, sie reisen als Selbstversorger an. Wie beispielsweise das ältere Paar, beide schätzungsweise Mitte 60. Aus ihrer türkisfarbenen Kühlbox zaubern sie Getränke und etwas zu essen. Oder die vier jungen Frauen ein paar Reihen weiter, die im Takt der Musik wippen und immer wieder an Gläsern nippen – gefüllt mit mitgebrachtem Rum – und sich sichtlich amüsieren. Die Auftritte von Bonyé sind eine Art Riesenpicknick, ein Musikfesti- 122 val, bei dem getanzt, geredet und viel gelacht wird – und Urlauber mit Einheimischen leicht in Kontakt kommen. Vor allem, wenn sie gerne tanzen. Es herrscht eine besondere Stimmung. »Ich gehe fast jeden Sonntag hierher, weil die Location so toll ist und ich es mag, dass Alt und Jung so zwanglos miteinander feiern«, sagt Lisa Förster, die seit fünf Jahren auf der Insel und seit zweieinhalb Jahren in Santo Domingo lebt, wo sie für den Schweizer Veranstalter Dom Rep Tours als Geschäftsführerin arbeitet. Ganz klein startete die kostenfreie sonntägliche Tanz- und Musikveranstaltung, die mittlerweile zu einer festen Größe geworden ist. Wenn Urlauber übers Wochenende in der Hauptstadt sind, sollten sie einen Besuch dort einplanen oder idealerweise den Aufenthalt in Santo Domingo gleich auf das Wochenende legen. Dann können sie den Freitag oder Samstag zuvor an der Plaza España verbringen. Auf einer Bühne treten unterschiedliche Tanz- und Musikgruppen auf. Selbst wer sich nicht die Darbietungen anschauen möchte, ist mit einem abendlichen Besuch auf dem weitläufigen Platz gut beraten. Dort reihen sich Restaurants aneinander, die einen guten Blick auf das angestrahlten Alcázar de Colón ermöglichen, den Anfang des 16. Jahrhunderts erbauten Palast des spanischen Vizekönigs. Heute beherbergt die einstige Residenz von Kolumbus’ Sohn ein Museum. Die Atmosphäre auf dem Platz in der warmen Abendluft ist einfach wunderschön. Dazu lässt sich dort gut essen. Durch seine originelle Inneneinrichtung besticht »Angelo«, ein italienisches Restaurant, das neben seinen Plätzen vor dem Lokal noch eine tolle Dachterrasse travel.one 10.3.2010 Foto: Thomas Linkel Tolle Atmosphäre: Die sonntäglichen Auftritte der Gruppe Bonyé vor den Klosterruinen haben mittlerweile Kultstatus erreicht hat. Es gehört wie das Museo del Jamón gleich nebenan, das spanische und internationale Gerichte serviert, zu den Häusern, die gehobene Küche und Preise bieten. Wer es traditioneller mag, ist gut mit einem Besuch im Pat’e Palo beraten, ebenfalls an der Plaza España und ebenfalls eine der besseren Adressen. Das Restaurant ist in dem Haus beheimatet, in dem es angeblich schon im Jahre 1505 die erste Taverne der Neuen Welt gab. Viel Flair. Ein Besuch in der Haupt- stadt der Dominikanischen Republik ist vor allem dann ein Genuss, wenn man etwas Zeit mitbringt. »Wir empfehlen unseren Kunden, ihre Reise dort zu starten und sich am besten mindestens drei Tage aufzuhalten«, sagt Mariana McGill, die in Berlin den Veranstalter Latin America World betreibt. Denn neben den historischen Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise der ältesten Kathedrale Amerikas, der Basilica Menor de la Virgen de La Asunciación, der ältesten Festung des Kontinents und des ersten Krankenhauses der Neuen Welt besticht der koloniale Teil der Hauptstadt durch sein Flair. Wer, anders als die vielen Kreuzfahrtgäste, die in Gruppen einen Tag durchs Zentrum gehen und alles aufnehmen sollen, mehr Muße hat, wird belohnt. 10.3.2010 travel.one Genau das will Altagracia Corletto de Olmos, die im »Sub-Secretaria de Estado« in Santo Domingo als Direktorin für den Kulturtourismus zuständig ist, in diesem Jahr herausstellen. »Wir konzentrieren unsere Bemühungen darauf, dass Besucher die historischen Sehenswürdigkeiten kennenlernen«, sagt sie. »Als staatliche Behörde initiieren wir keine Veranstaltungen, aber wir bewerben die Stadt in diesem Jahr verstärkt und sponsern Aktivitäten.« Und so wird es anlässlich des Titels »Kulturhauptstadt« nun eine Reihe von zusätzlichen Attraktionen geben. Diesen April beispielsweise zeitgenössische Tanzaufführungen und Theaterstücke diverser Künstler an verschiedenen Veranstaltungsorten im kolonialen Teil der Stadt. Und im Mai wird »Die Taverne der vier Winde« des spanischen Autors Manuel Vázquez Figueroa aufgeführt – im Schauspielhaus, im Haus der Schönen Künste und im Theater Monina Sola in der Villa Juana. Viel Kultur – und Einblicke in die Alltagskultur versprechen also Besuche in Santo Domingo. So wie bei der sonntäglichen Fiesta vor den Klosterruinen, wo sich ein Schwatz mit dem älteren Paar ergibt. Die beiden nehmen nun ihre türkisfarbene Kühlbox, winken noch einmal und gehen nach Hause. Tanja Ronge ITB: Santo Domingo – 2010, Podiumsdiskussion in Halle 4.1, 11. März, 17-17.30 Uhr, Moderation Mary Amiri Veranstaltungen kompakt ■ Santo Domingo de Noche: Jeden Freitag und Samstag treten auf der Plaza España Gruppen auf. ■ Arte Contacto: Samstags zwischen neun und 18 Uhr geführte Kunst-Spaziergänge auf der Calle El Conde und Calle Las Damas. ■ Bonyé pone el son: Die Gruppe spielt jeden Sonntag von 18 Uhr etwa bis Mitternacht vor den Ruinen des Klosters San Francisco. ■ Galerienrundgang: An jedem dritten Donnerstag im Monat von 19 bis 23 Uhr (Veranstalter: Asociación de Galeristas, Tequia und Sectur) ■ Gastronomische Motto-Routen: Im März: Macadamia-Nuss, April: Meeresfrüchte und Kokosnuss, Mai: Así cocinaba la Mama del Chef (So kocht die Mutter der Chefköche), Juni: Festival der tropischen Früchte, Juli: Mes de la Fusion Dominicana (Fusion-Küche), August: La Cocina del Cacique (Die Küche des Kaziken), September: Tapas, Oktober: Schokolade, Tabak und Rum, November: Mittlerer Osten in Santo Domingo, Dezember: Weihnachten à la Hauptstadt. 123