Schutz und Bewirtschaftung der Doum-Palme im Goulbi N
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Schutz und Bewirtschaftung der Doum-Palme im Goulbi N
Niger, Region Maradi, Departement Mayahi Schutz und Bewirtschaftung der Doum-Palme im Goulbi N‘Kaba-Tal Situation Die Doum-Palme ist für die Menschen im Goulbi N’Kaba-Tal wirtschaftlich, sozial und ökologisch von grosser Bedeutung. Beinahe alle ihre Teile werden genutzt: das Holz für den Hausbau, die Früchte und das Palmherz als Nahrung, die Blätter und Stängel für die Anfertigung von Körben, Matten, Seilen und Hüten. Das Goulbi N’Kaba-Tal war einst reich an Doum-Palmen. Heute ist deren Bestand massiv gefährdet wegen Übernutzung und Abholzung durch die Bevölkerung sowie durch die zunehmende Besiedelung des Tals und die Ausdehnung der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Wenn die Ernten wegen fehlenden Regens schlecht ausfallen, sind die Familien auf ein Zusatzeinkommen angewiesen, um zu überleben. Die Produkte der Doum-Palme sind für sie eine Möglichkeit, die Ernteausfälle zu überbrücken. Für die Bevölkerung und für den Schutz des fragilen Ökosystems vor Verwüstung und Austrocknung sind die Sicherung und die Regeneration der Doum-Palmen von vitalem Interesse. NIGER HEKS-Schwerpunkt: Entwicklung ländlicher Gemeinschaften NIGER Ziele Das Projekt trägt dazu bei, die Einkommen der begünstigten Familien zu verbessern, den Bestand an Doum-Palmen zu erweitern und deren nachhaltige Bewirtschaftung zu sichern. In den 41 begünstigten Dörfern des Projekts sollen eine klare Vision über Nutzung, Regeneration und Schutz der Doum-Palme entwickelt und entsprechende Regeln festgelegt werden, welche in den staatlichen Entwicklungsplänen verankert sind. Zielgruppe ALGERIEN MALI LYBIEN NIGER TSCHAD BURKINA FASO NIGERIA 17’831’270 Bevölkerung (2013) Über 40 000 EinwohnerInnen von 41 Dörfern. 1’267’000 Fläche in km2 Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 756.343 Letzte Änderung: 19.07.2016 Aktivitäten Die Dorfbevölkerung, aber auch nomadisierende Viehhalterfamilien, die mit ihren Herden das Goulbi N’Kaba-Tal nutzen, werden für die Gefahr des Verschwindens der Palme und dessen Folgen im fragilen Ökosystem des Goulbi-N’Kaba-Tals sensibilisiert. In jedem der 41 Dörfer wird ein Überwachsungskomitee gegründet, welches zur Aufgabe hat, die Doum-Palmen zu schützen und zu überwachen. Die Mitglieder des Komitees sind dafür besorgt, dass die Jungpalmen nicht von Tieren zerstört werden und dass die Palmen korrekt und nachhaltig genutzt werden. Sie koordinieren sich und organisieren Austauschbesuche, Sensibilisierungsveranstaltungen und Weiterbildungen. Land, Region, Stadt: Niger, Region Maradi, Departement Mayahi Projektsumme 2016: CHF 65 000.– HEKS-Nr.: 756.343 Programmverantwortung: Heidi Keita-Gautschi Aussaat von Doum-Palmen: In den Regenzeiten der drei kommenden Jahre pflanzt die Bevölkerung auf über 200 Hektaren Nüsse der Doum-Palme mit dem Ziel, das Tal mit jungen Doum-Palmen aufzuforsten. Die in verschiedenen westafrikanischen Ländern invasiv wachsende Sandmalve breitet sich im Goulbi N’Kaba-Tal rasend schnell aus. Sie wird von den Tieren nicht gefressen und verdrängt einheimische Arten. Die Pflanze bedroht die Weideflächen und ist schwer zu bekämpfen. Geplant ist, dass die Bevölkerung der 41 Dörfer die Pflanze in den nächsten drei Jahren auf mindestens 1000 Hektaren Weidefläche mittels Abschneiden bekämpft und einheimische Wildgrasarten aussät. Um die Grenzlinie zwischen Agrarland und dem Goulbi N’Kaba-Tal klarer zu ziehen, pflanzt die Bevölkerung beidseitig des Tals auf über 100 Kilometern Schutzhecken. Neben der Grenzziehung verhindern diese Schutzhecken den ungebremsten Wasserablauf während der Regenzeit und die damit verbundene Versandung des Tals. Die Schutzhecke besteht aus einheimischen Pflanzen. Die Projektequipe zeichnet die Koordinaten der Talgrenzen im Beisein der Dorfautoritäten, der Bürgermeister und der Landkommissionen auf. Wenn alle Beteiligten mit den erhobenen Daten einverstanden sind, werden sie kartographiert und im Grundbuch registriert. Die HandwerkerInnen, die Doum-Palmenprodukte anfertigen, besuchen vom Projekt organisierte Weiterbildungen. Das Projekt unterstützt alle in der Bewirtschaftung der Palmenbestände tätigen Akteurinnen und Akteure, um sich zu organisieren und die Produktion und den Verkauf besser in den Griff zu bekommen. Ziel ist es auch, die Qualität der Doum-Palmenprodukte zu steigern, die Palette der Produkte zu erweitern sowie deren Vermarktung zu organisieren und zu überwachen. Zu diesem Zweck werden im Projekt schon bestehende sogenannte Sammelund Verkaufsstellen für Doum-Palmenblätter aktiviert. An diesen Sammelstellen werden die gepflückten Palmenteile kontrolliert. Partnerorganisation Taimakon Manoma Projektfortschritt 80 Hektaren Weideland wurden von der invasiven Sandmalve befreit und einheimische Wildgräser ausgesät. 20 Bauern erhielten einen Preis (Karre, Pflug) für ihre Arbeit und Massnahmen zum Schutz der Doum-Palme auf insgesamt 304 Hektaren. In 16 Dorfschulen wurden insgesamt 1400 Schülerinnen und Schüler über Umweltfragen und insbesondere über die Wichtigkeit des Schutzes der Doum-Palme aufgeklärt und informiert. Reaktivierung von fünf Verkaufs- und Kontrollstellen für Doum-Palmenprodukte. Diese «comptoirs» verzeichneten eine Steigerung der Einnahmen von 240 Prozent im Jahr 2015, dies dank Schulung und Begleitung durch die Projektequipe. Kontakt: HEKS Kommunikation Projektdienst Seminarstrasse 28 8042 Zürich Tel.: +41 44 360 88 95 E-Mail: projektdienst@heks.ch Spenden: PC 80-1115-1 www.heks.ch Factsheet Auslandprojekt Projekt Nr. 756.343 Letzte Änderung: 19.07.2016