STARKEBEILAGE
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STARKEBEILAGE
11. Ausgabe, November 2009 STARKEBEILA GE Magazin von und für Studenten der Fachhochschule Gelsenkirchen 4 Ellenbogen raus! Konkurrrenzkampf an der FH 4 Im Dienst der Freundschaft 5 Wenn Schwermut den Alltag bestimmt 6 Student Mustermann Eine Erfolgsgeschichte?! 6 Was wäre, wenn... ... es keinen Konkurrenzkampf an den Hochschulen gäbe? 7 Der Bachelor - mehr Lust als Frust? 8 Was für ein Student bist du? Ein Vergleich 9 Umfrage: Gibt es nur Einzelkämüfer unter uns? 2 Stärkebeilage – 11. Ausgabe ¡FREI SEIN! STUDENTENFUTTER BLICKWINKEL: ELLENBOGEN RAUS! INHALT 12 Area4 Ein Konzertbericht 10 Keine Party ohne Spiele 11 „Ruhrgebietstheater“ In der Reihe „Ich lehre...“: Prof. Dr. Alfred Spielkamp 11 Geschafft! Ein Nachbericht vom Halbmarathonn 12 Kleine Helfer fürs Festival Tipps und Tricks 13 Cooler Typ vs. stillvolle Perfektion 14 Testlauf Bücher, CDs, DVDs und Spiele für euch getestet 15 Sudoku INHALT IN EIGENER SACHE Konkurrenzen finden wir in allen Lebensbereichen: unter Geschwistern, im Job oder unter Geschlechtsgenossen. Warum sollten sie also gerade vor den Toren der Hochschulen Halt machen? Mit ausgefahrenen Ellenbogen und Scheuklappen durch die Flure der Hochschule trampeln, das ist eine ziemlich drastische Form des Konkurrenzkampfes. Doch Konkurrenzdruck kann sowohl einschüchtern, als auch motivieren. Der Umgang mit ihm also eine Kunst für sich - Grund genug sich in dieser Ausgabe der Konkurrenz und ihren Auswüchsen zu widmen. Konkurrenz entsteht aus Knappheit an Chancen. Nicht jeder kann an oberster Spitze stehen. Versagensängste sind da häufig vorprogrammiert. Wie belastend und ungesund der ständige Konkurrenzdruck für Studenten werden kann, beschreibt Marco Donato. Denn im Zusammenspiel mit weiteren Prüfungen, die das Schicksal einem bereitstellt, kann er der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Studieren heißt nicht nur etwas über ein bestimmtes Fach zu lernen, sondern auch jede Menge über sich selbst herauszufinden. Wenn ihr wissen wollt, was für ein Studententyp ihr seid, bietet euch Benjamin Krüger wahre Lebenshilfe. Nicht genügend Lebenshilfe um durchs Studium zu kommen? Dann blättert mal ruhig ein wenig weiter. In dieser Ausgabe wimmelt es nur so von zahlreichen Tipps, Kniffen und kleinen Ratgebern. Vom Festival-Leitfaden bis hin zu Party-Krachern ist einiges dabei, was den Studentenalltag bunt und einfacher werden lässt. Foto: Lars Michael Bollweg In unserer Reihe „Ich lehre...“. stellt Simon Schwarz den Wirtschaftsprofessor Alfred Spielkamp vor. Der Diplom-Volkswirt bemüht sich um Spannung in seinen Vorlesungen. Inspiriert durch die Ermittler englischer Kriminalromane lädt er seine Studenten zum Querdenken ein. Viel Spaß beim Lesen der neuen STÄRKEBEILAGE. Deine STÄRKEBEILAGE-Redaktion staerke-redaktion@gmx.de Impressum Chefredaktion Sonja Golgowski (sog), Deena Holz (deh), Julia Jax (juj), Oliver Körting (olk), Sindy Peukert (sip) Ressortleitung Deena Holz (deh), Merle Joachim (mjo), Katharine Linges (kli) Layout Sonja Golgowski, Deena Holz, Julia Jax, Oliver Körting, Sindy Peukert Anzeigen Redaktion Simon Schwarz Grafik/Foto Lars Michael Bollweg (lmb) Karikaturen Jacqueline Jansen (jaj) Auflage Druck 500 Hochschuldruckerei FH Gelsenkirchen Mira Assmann (mia), Markus Böhm (mab), Lars Michael Bollweg (lmb), Marco Donato (mad), Sonja Golgowski (sog), Aréne Herbst (arh), Larissa Hinz (lah), Deena Holz (deh), Julia Jax (juj), Merle Joachim (mjo), Oliver Körting (olk), Benjamin Krüger (bek), Katharine Linges (kli), Sarah Meisenberg (sam), Sindy Peukert (sip), Roland Rissel (ror), Simon Schwarz (sis) Foto: Lars Michael Bollweg Stärkebeilage – 11. Ausgabe 3 BLICKWINKEL: ELLENBOGEN RAUS! Ellenbogen raus! Leistungsdruck unter Studenten Von Larissa Hinz Auch Studenten leiden unter Leistungsdruck: Sie haben Angst vor Prüfungen und vor allem davor, dass jemand anderes besser ist als sie selbst. Das Überlebensprinzip: „Survival of the fittest“ der Evolution hat sich scheinbar auf das gesellschaftliche Leben übertragen: Es herrscht ein Konkurrenzkampf, ja sogar ein Überlebenskampf im Hörsaal. Um der Beste zu sein und zu zeigen, dass man es auch wirklich ist. Das Motto dieser Lebensweise lautet: „Ellbogen raus!“ oder „Platz da, jetzt komme ich!“. Dass dieser Konkurrenzkampf im Hörsaal tatsächlich existiert, hat die Forsa-Umfrage der Techniker Krankenkasse herausgefunden. Komischerweise wussten das Studenten oder auch Prominente schon lange. So hat der Sänger Peter Fox den grausamen, von Leistungsdruck durchsetzten Studentenalltag in Worte gefasst: „Bist du nicht fit, wirst du gefressen, ungekaut, kurz verdaut und für immer vergessen.“ Dieser Reim kommt an, mitten in der Realität. Mitten ins Gesicht eines Studenten, wenn er gerade vom Leistungsdruck gepackt wird. Oder? Stimmt das wirklich? Trifft dieses schwarz gemalte Bild vom Leistungsdruck auch auf uns Studenten an der Fachhochschule Gelsenkirchen zu? Alexander studiert Journalismus und PR. Er kommt jetzt ins 5. Semester und sein großes Ziel heißt erstmal: Malta. Dort macht er ein Auslandssemester, um sein Englisch sowie seine sozialen und fachlichen Kompetenzen zu stärken. Er meint: „Leistungsdruck gehört zum Studium dazu. Ich würde mich auch wundern, wenn nicht.“ Ganz konkret habe er Leistungsdruck, wenn er sich zwischen den Wahlfächern und den Pflichtfächern entscheiden müsse: Wofür lernt er mehr? Welches Fach bringt mehr Credits und welches ist später wichtiger? Dazu glaubt Alexander, dass es auch einen Unterschied zwischen dem Leistungsdruck an der Fachhochschule und an der Universität gibt. An der Fachhochschule sei vieles praxisorientierter und mache mehr Spaß. An der Uni käme es hingegen darauf an, bis zu welchem Datum man 10 Bücher gelesen habe. Alexanders nächstes Ziel ist der Master: in Kommunikationswissenschaft in Essen oder in Medienwissenschaft in Düsseldorf. Da, so glaubt er, wird der Leistungsdruck steigen. Aber bis dahin bleibt er gelassen und sagt sich: „Ich weiß, dass ich noch was leisten muss. Ich mache mir aber keinen Druck.“ Johannes studiert Wirtschaft und sieht das etwas anders. Seiner Meinung nach, herrscht in seinem Fach ein großer Konkurrenzkampf. Für ihn seien die Noten „superwichtig“, um danach „auf jeden Fall einen Master machen zu können. Am liebsten an der Uni.“ Er weiß, dass er sich den Druck vor allen Dingen selbst macht: „Ich will gut sein, ich verlange das schon fast von mir. Ich lerne und lerne. Die Eins muss einfach vor dem Komma stehen.“ Leistungsdruck ist also da. Im Hörsaal schwebt er über den Köpfen der Studenten. Allerdings, wie Alexander und Johannes zeigen, in ganz unterschiedlichen Formen. Zum Schluss stellt sich die Frage, wie man mit ihm umgeht. Ob Leistungsdruck wirklich immer nötig ist und ab wann er sich ins Ungesunde wandelt, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Foto: Lars Michael Bollweg Im Dienst der Freundschaft Über die aussterbende Art Freund Von Mira Assmann In Zeiten, in denen Freundschaften per Mausklick geschlossen und ebenso schnell gekündigt werden, ist es noch schwerer geworden zu sagen, wer nicht bloß ein flüchtiger Bekannter ist, sondern wahrer Freund. Der große Feind realer Freundschaft: die Konkurrenz. Ein Blick in meine Tageszeitung verrät mir: an den deutschen Unis sind Neid und Konkurrenzdenken inzwischen weit verbreitet. Am Amerikanistik-Institut der 4 Uni Frankfurt halten Studenten ihre Hausarbeitstexte unter Verschluss, damit keiner der Kommilitonen von ihren Ergebnissen profitiert. Es sollen sogar Bibliotheksbücher versteckt und die einschlägigen Seiten herausgerissen worden sein, damit sie kein anderer nutzen kann. Solchen Zeilen will ich auch beim zweiten Lesen nicht glauben. Schnell bin ich auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und damit mitten im Zwiespalt zwischen Kumpels und Konkurrenten. Unsere Generation soll ein einziger Konkurrenzkampf Stärkebeilage – 11. Ausgabe sein, in der keine Zeit für Freundschaft bleibt? Wir stecken mehr Energie dahinein, unser geistiges Eigentum zu sichern und Bücher nach dem Lesen zu verbrennen anstatt mit Freunden um die Häuser zu ziehen oder meinetwegen über den Sinn des Lebens zu philosophieren? Das kann und will ich nicht glauben. Es gibt doch auch diejenigen, die es wert sind, ein kleines Stück naiv und ein großes Stück optimistisch durch diese Studentenwelt zu laufen, weil man sie ohne nicht finden würde. Ich spreche von denjenigen, für die sich auch eine längere Anreise lohnt oder mit denen man zusammenzieht und das Wohnheim doch noch für sich entdeckt. Freunde im Studium zu finden mag in dem ein oder anderen Moment, in dem man vielleicht hört :„Ich bin Einzelkämpfer – na und?“, schwierig scheinen. Aber es ist machbar. Mit ein bisschen Menschenkenntnis und ein paar Projektarbeiten findet man sie, die aussterbende Art Freund. Vielleicht sogar nicht nur fürs Studium, sondern fürs ganze Leben. BLICKWINKEL: ELLENBOGEN RAUS! Wenn Schwermut den Alltag bestimmt Von Marco Donato Wenn nichts mehr Spaß macht, alles scheinbar keinen Sinn mehr ergibt, wenn das Leben zur Last wird und man sich von der Außenwelt abschottet, könnte eine Depression die Ursache sein. Stimmungstiefs und schwierige Phasen hat wohl jeder Mensch schon durchleben müssen – sei es wegen des Verlustes des Arbeitsplatzes oder gar eines nahe stehenden Menschen. Doch erst, wenn der Zustand von Niedergeschlagenheit über einen längeren, unangemessenen Zeitraum anhält, spricht man von einer Depression. Das oft verheimlichte Leiden zieht sich durch alle Altersgruppen, auch Studierende sind immer häufiger von ihr betroffen. Eine Umfrage der Techniker Krankenkasse unter 130.000 Studierenden ergab, dass 16 Prozent von ihnen innerhalb des vergangenen Jahres unter depressiven Verstimmungen litten. Insgesamt werden rund vier Millionen Deutsche von solchen Missstimmungen heimgesucht. Laut Prof. Dr. Detlef Dietrich von der Medizinischen Hochschule Hannover „geht die Welt-Gesundheits-Organisation davon aus, dass bis zum Jahr 2020 die Depression in den industrialisierten Ländern die weltweit führende Krankheitsursache neben den Herz-Gefäß-Erkrankungen“ sein wird. In Studien stellte man fest, dass vor dem Beginn der Gemütskrankheit oftmals erhöhte psychische Belastungen wie beispielsweise durch eine anstrengende Prüfungsphase auftreten. Bei Theresa S. war das ähnlich. Vor zwei Jahren verstarb ihr Vater – ein Verlust, mit dem die Studentin nicht zurecht kam. Sie begab sich in eine Gesprächstherapie, die sie jedoch vorzeitig abbrechen musste. Denn wenig später begann die damals 24-Jährige in einer fremden Stadt ihr Studium, fand zunächst nur schwer Anschluss, um diesen dann ein Semester später komplett wieder zu verlieren. Sie war isoliert. „Am Anfang lief es recht gut, doch mit der Zeit bin ich immer mehr auf Ablehnung gestoßen. Das hat mich aus der Bahn geworfen“, erzählt Theresa S. Die Folgen waren verheerend: Schlafstörungen, Freudlosigkeit, Abkapselung von der Umwelt, Antriebslosigkeit – typische Symptome einer Depression. Es fiel Theresa immer schwerer, morgens zu den Vorlesungen zu erscheinen. Die Isolation verschärfte sich. Ein Teufelskreis, aus dem man alleine nur schwer wieder rausfindet. „Irgendwann dachte ich mir, wenn ich auf diese Weise weiter mache, werde ich mein Studium hier nicht abschließen, weil ich entweder wegziehe – oder mich umbringe“. Suizidgedanken sind das schwerwiegendste und gefährlichste Anzeichen einer Depression. Die Anzahl von Studierenden mit Depressionen und Burn-OutSyndrom nimmt laut Robert Lappy, Koordinator der katholischen Hochschulseelsorge in München, zu. In den letzten vier Semestern stieg der Bedarf an psychologischer Beratung um 20 Prozent. Die Gründe sieht Lappy im zu- nehmenden Druck, der durch zahlreiche Hochschulreformen wie der Einführung von Studiengebühren und die durch die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen entstandene „Verschulung“ verstärkt wird. „Der Druck auf die Studenten hat von allen Seiten zugenommen“, sagt auch die Sprecherin des Münchener Studentenwerkes Anke van Kempen. Druck, den sich Jasmin K. bereits vor ihrem Studium selbst machte. Sie absolvierte erfolgreich ihre Ausbildung zur Mediengestalterin und zog in ihre erste eigene Wohnung. Dann packte sie der Ehrgeiz. „Plötzlich musste alles perfekt sein, ich wollte mir selbst etwas beweisen. Nach und nach wurde ich dadurch jedoch immer unzufriedener“, blickt Jasmin K. auf die bis dato schwerste Zeit ihres Lebens zurück. Jasmin K. stürzte sich dennoch in die Arbeit, Warnsignale und Ratschläge ihrer Familie beachtete sie nicht. Bis eines Tages unverhofft der Körper streikte: „Ich hatte einen Nebenjob, der mir sehr viel Freude bereitete. Ausgerechnet dort bekam ich meine erste Panikattacke“, erinnert sie sich. Nervosität, Angst, Schweißausbrüche und Atemnot standen von nun an der Tagesordnung, immer öfter suchten sie die At- tacken heim. Dass eine Depression mit Panikstörungen – und umgekehrt – einhergeht, ist keine Seltenheit, genauso wie die Panikstörung selbst. Tückisch an diesen Attacken sind Symptome wie extremes Herzklopfen, stechende Schmerzen in der Brust und Atemnot, die auf viele Panikpatienten wie Anzeichen eines Herzinfarktes wirken. Dass eine Untersuchung beim Arzt in den meisten Fällen keine körperliche Krankheit zu Tage fördert, sondern auf die Psyche zurückgeführt wird, überrascht die Patienten oft. Jasmin K. hingegen war sich sicher, dass ihre Panikattacken psychischer Natur waren und wurde vom Hausarzt in ihrer Annahme bestätigt. Sie begann auf seine Empfehlung hin eine Psychotherapie, auch wenn sie die ersten Sitzungen „schwachsinnig“ fand. Am Ende sollte sich die Therapie für die jetzige Studentin aber lohnen: „Durch die Gespräche mit der Therapeutin habe ich gelernt, meine schlechten Gedanken in positive umzuwandeln. Das hilft mir auch heute dabei, die vielen Aufgaben im Studium zu bewältigen.“ Dass die Therapie die erhoffte Wirkung gezeigt und Jasmin K. aus dem Tief herausgeholfen hat, ist leider nicht selbstverständlich. „Obwohl mit Medikamenten wie Antidepressiva oder psychotherapeutischen Maßnahmen wirksame Therapien zur Verfügung stehen, wird nur eine Minderheit der depressiv Erkrankten optimal behandelt“, sagt Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Sprecher des Kompetenznetzes Depression. Jasmin K. hat ihre Krise hingegen mithilfe der Psychotherapie gemeistert. Und auch Theresa S. ist guter Dinge, die Depressionen mit einer Kombination aus Medikamenten und Gesprächstherapie in den Griff zu bekommen – und ihr Studium erfolgreich zu beenden. Stärkebeilage – 11. Ausgabe 5 BLICKWINKEL: ELLENBOGEN RAUS! Student Mustermann Praktikum, Auslandssemester oder einfach mit der Chefin schlafen… Wenn’s hilft, was soll’s - oder? Von Oliver Körting Die Job-Anzeige ist klar und deutlich formuliert: möglichst viel Arbeitserfahrung, auf jeden Fall Auslandsaufenthalte, Englisch- und Französischkenntnisse sind Pflicht. Wie soll ich das eigentlich in einem Leben alles gleichzeitig schaffen und nebenbei noch ein Privatleben führen? Ein Rundumschlag. Hallo, mein Name ist Student Mustermann. Ich habe vor kurzem mein Abitur hinter mich gebracht. Aber bis zum Studium habe ich noch ein paar Wochen. Zeit für Urlaub mit Freunden. Oder Praktika. Letztendlich lasse ich mich von zwei Firmen ausbeuten. Ich bekomme keinen Cent. Ganz schön hart bei drei Monaten Praktikum insgesamt. Vollzeit. Ich sei ja noch ungelernt, so ohne Hochschulerfahrung könne man mir nichts zahlen. Na gut, denke ich mir, das Studium wird’s richten. Die Freunde sind sauer, dass ich nicht lieber in den Urlaub gefahren bin. Am Anfang ist es total spannend an der FH. Neue Leute, neue Kurse. Die Prüfungen sind schon etwas anspruchsvoller. Es geht nicht ganz ohne Lernen. Die ersten Semesterferien verbringe ich also mit Büffeln, die nächsten mal wieder mit einem Praktikum. Lohn? Fehlanzeige. Am Wochenende ein Promo-Job oder an der Frittenbude aushelfen. Man muss ja noch überleben. Die nächste Zeit sieht ähnlich aus. Das Studium wird zur Belastung, ich versuche mich nebenbei in einer Redaktion zu etablieren. Dann kommt das FH-Angebot. „Gehen Sie doch ins Ausland.“ Warum nicht, soll ja Spaß machen, habe ich gehört. Ein Auslandssemester. Das Studium ist dort nicht leichter, aber auch nicht spannender. Dafür lerne ich jeden Tag neue Leute kennen, kann mir kaum die Namen merken. Die Sprache lerne ich dafür schneller. Zurück in Deutschland. Der Abschluss steht vor der Tür. Mit dem Bachelor in der Hand gehe ich zu unzähligen Bewerbungsgesprächen, Assessment-Centern und, und, und. Drei Monate später kommt tatsächlich ein Zusage. Es heißt Sachen packen und umzie- hen. Kaum in der Redaktion angekommen, versuche ich alles, um die Aufmerksamkeit des Chefs auf mich zu lenken. Eine Frau mittleren Alters. So viel Aufmerksamkeit wollte ich allerdings nicht erregen, aber wenn es der Karriere dient. „Was soll’s?“, denke ich. Jetzt liege ich bei ihr im Bett und sie sagt, dass sie mich entlassen müsse. „Hochschlafen ist nicht. Außerdem kommt mein Mann gleich nach Hause.“ Jetzt sitze ich wieder an Bewerbungen. Manchmal denke ich zurück. Einfach mal ausspannen wäre schön gewesen. Im Sommerurlaub durch Europa touren oder so. Jetzt stecke ich mitten im Ernst des Lebens fest und muss zusehen, dass ich nicht darin versinke… Was wäre, wenn… …es keinen Konkurrenzkampf an den Hochschulen gäbe? Sich alle lieb hätten? Gegenseitige Hilfe eine Selbstverständlichkeit wäre? Benjamin Krüger weiß es. Klingt es nicht wundervoll? Hilfsbereit lächelnde Studenten auf dem ganzen Campus. Kein Wort des Streits, wohin man auch blickt. Zuvorkommend lässt der eine den anderen durch. Gegenseitig helfen sich die Studenten bei ihren Aufgaben. Lehrbücher werden geteilt, private Aufzeichnungen für die Kommilitonen kopiert, die ihrerseits eine Rundmail mit ihren Ergebnissen an den gesamten Kurs schicken. Ein perfektes Utopia. Dieses Szenario erscheint erstrebenswert, doch bei näherem Hinsehen wäre dies der Untergang unserer Gesellschaft. Wieso das? Ganz einfach. Man stelle sich vor, all die zukünftigen Akademiker unseres Landes wären so drauf. Sie hülfen sich gegenseitig in jeder Situation und kämen so alle zu einem perfekten Abschluss. Und dann bewerben sie sich: Beim Bewerbungsgrup6 Stärkebeilage – 11. Ausgabe pengespräch sitzen fünf frische Bachelor-Absolventen vor einem ziemlich irritierten Personalchef. Der Mann ist ein wenig fassungslos, weil die fünf Bewerber 20 Minuten brauchten, um durch die Tür zu gelangen und ihre Plätze einzunehmen. Der Grund: Jeder wollte hilfsbereit dem anderen den Vortritt lassen. Nach einer freundlichen Diskussion voller Entgegenkommen und Verständnis entschieden sie sich für einen Kompromiss, der alle gleich behandelt. So bildeten sie einen Kreis, schlangen die Arme umeinander und gingen so langsam, um die Achse des Kreises rotierend, durch die Tür. So hatte keiner das Gefühl, dem anderen den Vortritt zu nehmen. Auf die Stühle setzten sie sich alle gleichzeitig. Vorher achteten sie aber darauf, dass alle im gleichen Abstand zum Personalchef sitzen. Dieser sitzt nun vor einem Halbkreis freundlich blickender Men- schen, die ihm mehrfach Getränke und andere Gefälligkeiten anbieten, und denkt darüber nach, ob seine Firma wirklich einen neuen Angestellten braucht. Das würde ihm eine Menge Arbeit ersparen, denn er hat keine Ahnung, wie er sich unter diesen gleichermaßen freundlichen Menschen, die alle den selben perfekten Abschluss erreicht haben, entscheiden soll. Er teilt diese Überlegung den Bewerbern mit, die ihm anbieten, die ausgeschriebene Stelle doch zu Fünfteln, damit keiner benachteiligt wäre. Nachdem der Personalchef ein paar Sekunden verstreichen lässt, um auf die ausbleibende Pointe dieses scheinbaren Scherzes zu warten, entscheidet er sich dafür, die Stelle notfalls lieber selbst zu besetzen. Dieses Szenario würde sich so in sämtlichen Personalabteilungen wiederholen. Die Folge wäre eine Überschwemmung des Arbeitslosenmarktes mit zu- vorkommenden Akademikern. Keiner will diese zwar äußerst freundlichen, aber ellenbogenlosen Menschen einstellen. Als letzte Konsequenz würden sie eine eigene Unternehmung gründen. Eine Firma, in der alle dasselbe verdienen, denselben Stimmanteil haben, aber auch dieselben Aufgaben. Keiner will dem anderen ja was wegnehmen oder jemand anderen mit vielleicht unangenehmen Aufgaben allein lassen. Klingt gut, doch konkurrenzfähig wäre dieses Unternehmen nicht. Schließlich will man den Wettbewerbern ja nichts wegnehmen, sondern teilen und weitergeben. Zum Glück wird es aber nie so weit kommen. Die Menschheit als Erfinder von Morgenstern, Atombombe und Papierspuckekügelchen hat bisher nie den Eindruck erweckt, als wäre sie akut Harmoniebedroht. Und sein wir mal ehrlich: ein wenig Ellenbogen hat noch nie geschadet. BLICKWINKEL: ELLENBOGEN RAUS! Der Bachelor - mehr Frust als Lust? von Sarah Lotta Meisenberg „Bachelor? Wer ist eigentlich dieser Bachelor?“ Fragende Gesichter, wohin man auch schaut. Bachelor und Bachlorette - das kennen die meisten nur aus einer drittklassigen Kupplungsshow im Privatfernsehen, die 2003 ausgestrahlt wurde. Schließlich heißt Bachelor aus dem Englischen übersetzt nichts anderes als Junggeselle. Folglich suchte in besagter Sendung ein angeblicher Single aus mehreren hübschen Frauen seine Auserwählte aus. Jede Woche verteilte er Rosen an jene, die eine Runde weiter kommen sollten. Dass die meisten Menschen deshalb nicht verstehen, dass der Bachelor nun auch ein Hochschulabschluss ist, kann man mit diesem Hintergrundwissen durchaus nachvollziehen. Ist er aber. Und zwar einer, der es in sich hat. Denn während er von allen Diplomanden, Magistern und Co stets belächelt wird und auch in der Berufswelt irgendwie noch nicht so richtig Anerkennung erfährt, ist er dort, wo er bereits eingeführt wurde, gefürchtet. Im Bolognaprozess 1999 setzten sich 29 europäische Bildungsminister das Ziel, bis 2010 ein mir d r i w . Das zu viel.. alles Eine A wäre uszeit jetzt gut. einheitliches europäisches Hochschulwesen zu etablieren. Den Ministern ging es bei der Idee vor allem darum, die Mobilität zu fördern, die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und für mehr Beschäftigung zu sorgen. Die Idee wurde alsbald in die Tat umgesetzt. Naja, wohl eher durchgesetzt. Denn an der richtigen Umsetzung hapert es bis heute. Vor allem die erste „Bachelor-Generation“ musste als Versuchskaninchen herhalten. Im deutschen Hochschul-Durcheinander, bei dem sowieso jedes Bundesland macht, was es will, war das Chaos vorprogrammiert. Die Studierenden - aufgrund der eingeführten Studiengebühren ohnehin schon gebeutet - sollen sich nun mit dem European Credit Transfer System und dem auf sechs Semester komprimierten Stoff herumschlagen. Grundsätzlich leuchten die Argumente für den Bachelor ein: Vergleichbare Abschlüsse, die europäische Dimension, eine kürzere Studienzeit. Stopp! Kürzere Studienzeit? Na klar, in sechs Semestern seinen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in den Händen zu halten, klingt verlockend. Aber welche Firma stellt jemanden ein, der lediglich einen Bachelor-Abschluss hat? Da muss in den meisten Fällen schon noch der Master oben drauf gesetzt werden. Was dann wiederum eine Studienzeit von insgesamt zehn bis zwölf Semestern ausmacht – das sind durchschnittlich zwei mehr als beim ursprünglichen Diplomstudiengang. Hinzu kommt, dass die Kürzung der Zeit in den meisten Fällen nicht mit einer Kürzung des Stoffs einhergeht. Die vorgesehene 40-StundenWoche wird damit oft überschritten. Der Leistungsdruck für viele Studierende hat damit enorm zugenommen. Ein weiteres Ziel der BolognaErklärung ist ein stärkerer Praxisbezug. Schade nur, dass aufgrund der verkürzten Zeit, das Praxissemester hinten übergefallen ist. Ins Ausland zu gehen überlegt man sich ebenfalls zweimal. Länger studieren zu müssen, heißt nämlich auch länger Studiengebühren zu zahlen. Das heißt wiederum: Neben der 40Stunden-Woche müssen mindestens noch zwei Nebenjobs her, um genügend Geld zu verdienen. Ich Neben Praxis und Auslandserfahrung lässt das verschulte System des Bachelors leider auch kaum Freiheit und auch die Fähigkeit eigene Schwerpunkte zu setzen oder sich in anderen Fächern umzusehen fällt somit weg. Das Humboldtsche Bildungsideal leidet unter vorgegebenen Lehrinhalten und wenigen Wahlmodulen. An allen Ecken und Enden fehlt es, trotz Studiengebühren, an finanziellen und personellen Ressourcen. Für die Studierenden bedeutet das Stress. Auf ihren Schultern lastet der Druck, den umfangreichen Stoff in der geringen Zeit wirklich zu verinnerlichen und für sich anwendbar zu machen. Überforderung, Arbeitsüberlastung und Frust sind häufig die Folge. Laut einer Studie des Hochschul-Informations-Systems soll in den Universitäten jeder 4. Bachelor-Student abbrechen. In den Fachhochschulen sogar jeder Dritte. Die Zahlen sprechen für sich. Und wenn man es, trotz des Verlusts einiger Nerven, dann doch schafft, den Abschluss zu machen, steht man beim Bewerbungsgespräch vor einem Chef, der fragt: „Bachelor? Wer ist eigentlich dieser Bachelor?“ kan n ni cht meh r! s ich da m h c i habe Wann al so richtig M letzte nnt? n entspa Stärkebeilage – 11. Ausgabe 7 BLICKWINKEL: ELLENBOGEN RAUS! Was für ein Student bist du? Von Benjamin Krüger Millionen Studenten in Deutschland haben ein gemeinsames Ziel: einen guten Abschluss. Der Weg dahin fällt aber höchst unterschiedlich aus. Ein paar davon stellen wir euch hier vor. Der Überflieger Verdammt! Da hat der Kerl schon wieder eine Eins eingefahren! Und vermutlich noch nicht einmal dafür gelernt. Wie soll er auch. In seiner Freizeit bleibt dafür keine Zeit. Der Überflieger muss sich nämlich neben den Studium noch auf die nächsten olympischen Spiele vorbereiten. Die Quali hat er schon geschafft. Er trainiert außerdem eine Frauenvolleyballmannschaft, kandidiert bei den Kommunalwahlen für den Stadtrat, ist in der Freiwilligen Feuerwehr, arbeitetet ehrenamtlich im Tierheim und in der Obdachlosenküche. Daneben bespaßt er noch seine Modelfreundin, spielt in drei Bands und schreibt ein Buch über Zivilcourage. Dennoch hat er immer Verständnis und Zeit für die Probleme seiner Kommilitonen und hilft, wo er nur kann. Sein Tag scheint 36 Stunden zu haben. Irgendwie ist das alles nicht geheuer. Er muss Klone haben, sonst ist das alles doch gar nicht zu bewältigen! ums in annehmbarer Zeit und mit annehmbarem Abschluss mit einem höchst möglichen Maß an Freizeit. Wer kann ihm das schon verübeln? Der Effektive beweist äußerstes Geschick darin, erhöhten Arbeitsaufwand zu vermeiden. Deswegen ist es ratsam, in jeder Lerngruppe einen Effektiven zu haben. Man kann von seinen Tricks und Kniffen nur profitieren. Der Streber In jedem Hörsaal und in jeder Bibliothek zu finden, ist dieser vermutlich der Unbeliebteste aller Studenten. Seine ständigen Ermahnungen, die Kommilitonen mögen doch bitte ruhig sein, damit er dem Professor besser folgen kann, lassen ihn in seinem Studiengang einen sozialen Rang knapp über dem Mülleimer einnehmen. Dass ist ihm jedoch egal, denn alleine lernt es sich eh am besten. An sich ist der Streber also eine arme Wurst, denn neben Freunden fehlt dem Streber vor allem eines: Begabung. Hätte er diese, müsste er nicht den ganzen Tag hinter Büchern verbringen. Der Effektive Missmutige Zeitgenossen könnten von dem Effektiven auch als Faulen sprechen, doch damit tut man diesem Lebenskünstler unrecht. Der Effektive verfolgt eine Philosophie des geringsten Widerstandes. Er versucht mit minimalem Aufwand das Maximale zu erreichen und arbeitet somit höchst wirtschaftlich. Sein Ziel ist das Bestehen des Studi- 8 Stärkebeilage – 11. Ausgabe Das Phantom Bei der Einführungsveranstaltung war er noch da, im ersten Semester nahm seine Anwesenheit stetig ab. Irgendwann war er dann ganz verschollen. Immer, wenn man gerade annimmt, das Phantom habe das Studium komplett aufgegeben, taucht es plötzlich auf. Nicht persönlich. Per Mail oder in Foren bittet es um Skripte und Aufzeichnungen von Lehrveranstaltungen, die es nie besucht hat, dennoch aber den Versuch einer Klausur wagt. Wenn man das Phantom tatsächlich mal in persona erwischt, beklagt es sich über mangelnde Zeit fürs Studium durch Arbeit, Verein, Ehe, Kinder, Schweinegrippe oder sonst was. Es sollte sich dringend Tipps beim Effektiven holen. nicht über dessen Schlauheit. So stolpert er unvorbereitet und unwissend durchs Studium und bringt die anderen Studenten zur Verzweiflung. Besonders während Klausuren wird der Abschreiber zum echten Problem. Er flüstert jeden in seiner Nähe an und lenkt so die Aufmerksamkeit der Prüfer auf sich. Wenn man neben einem Abschreiber sitzt, kann man den eigenen Spickzettel also vergessen. Unbedingt Abstand halten. Der Abschreiber Der Abschreiber verfügt über genauso wenig eigene Aufzeichnungen wie das Phantom, ist dafür aber immer anwesend. Ein Fluch, denn der Abschreiber nutzt die Zeit im Hörsaal nicht zum lernen und aufpassen, sondern verbringt seine Zeit damit, seine Kommilitonen um Hilfe anzubetteln. Er scheut Arbeit ebenso sehr wie der Effektive, verfügt aber Der Langzeitstudent Es gibt Studenten, die offenbar schon bei der Grundsteinlegung der Hochschule dabei waren. Sie gehören zum alltäglichen Bild wie die Bediensteten der Mensa. Im Hörsaal sieht man sie jedoch eher selten. Sie sitzen immer am gleichen Platz in der Cafeteria oder machen es sich auf der Couch im AStA-Büro gemütlich. Wenn man jemanden fragt, wer das sei, hört man nur: „Keine Ahnung, der war schon da, bevor ich hier anfing.“ In Acht nehmen sollte man sich, falls der Langzeitstudi Ratschläge aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz erteilen möchte. Hohes Alter ist nämlich nicht immer gleichzusetzen mit Weisheit. Besonders clever kann ein Mensch nämlich nicht sein, der bereits seit 34 Semestern studiert. BLICKWINKEL: ELLENBOGEN RAUS! „Mein vorheriges Studium war viel schlimmer“ Zwölf Köpfe, zwölf Meinungen: ein Zwischenstand in Sachen Konkurrenzkampf Kira, Journalismus / PR Kirsten, Wirtschaft Über Klausurergebnisse rede ich mit allen Kommilitonen. Das hilft bei der Orientierung und beim Selbsteinschätzen. Bei uns im Semester gibt es verschiedene Lerngruppen. Innerhalb der Teams unterstützt man sich so gut es geht. Bereits seit Beginn des Studiums gibt es eine extreme Grüppchenbildung. Daher habe ich jetzt nur noch mit wenigen Leuten zu tun. Sebastian, Mi.-/Med.-Technik* Caroline, Medieninformarik Mario, Elektrotechnik In meinem Studiengang gibt es schon Einzelkämpfer. Trotzdem hält sich das Konkurrenzdenken bei uns im Rahmen – noch. Marcel, Elektrotechnik Fabian, Mi.-/Med.-Technik* Hier gibt es kaum Konkurrenzdruck. Das war bei meinem vorherigen Studium in Bamberg eindeutig schlimmer. Bartholomäus, Mi.-/Med.-Technik* Viele Kommilitonen sind für mich vor allem Lernkollegen, mit denen ich mich gerne auf anstehende Prüfungen vorbereite. Silke, Wirtschaft Konkurrenzkampf? Den gibt es hier bisher nicht. Wir verfolgen ja alle das gleiche Ziel, deshalb helfen wir uns gegenseitig. Moritz, Wirtschaft Es gibt schon Konkurrenz, aber ich komme damit klar. Und zur Not pack ich eben meine perfekt durchtrainierten Ellenbogen aus. Aréne, Journalismus / PR Robert, Journalismus / PR Ellenbogen auspacken oder sich gegenseitig in den Arm nehmen? – Wie geht es an der FH Gelsenkirchen in Sachen Konkurrenzkampf zu? Markus Böhm und Katharine Linges haben sich auf dem Campus umgehört. Und kamen zumindest ohne blaue Flecken davon. In unserem Semester spricht man offen über Prüfungsergebnisse. Viele haben oft gute Noten, aber darüber rege ich mich nicht auf. Ich habe teilweise Vorlesungen mit nicht mehr als fünf Leuten. Doch auch da arbeitet oft jeder vor allem für sich selbst. In meinem Studiengang herrscht viel Konkurrenzkampf. Mitschriften werden gebunkert, jeder achtet nur auf seinen Vorteil. Ich habe nicht das Gefühl, mit meinen Kommilitonen zu konkurrieren. Wir lernen oft gemeinsam, unterstützen uns gegenseitig. * Abkürzung Mikro- und Medizintechnik: Mi.-/Med.-Technik Stärkebeilage – 11. Ausgabe 9 STUDENTENFUTTER Keine Party ohne Spiele Von Julia Jax Eine gute Party läuft eigentlich von selbst. Sollte sie zumindest. Doch manchmal ist es ein harter Weg zu der Party, auf der wirklich jeder seinen Spaß hat und an die sich alle erinnern werden. Gerät die Geburtstags-, Abschieds- oder Grillfete mal ins Stocken, gibt’s hier eine Auswahl kleinerer und größerer Partyspiele für gar keine bis wenige Euros, mit und ohne Alkohol – je nach Geschmack. Flunkyball Es werden benötigt: 4ein Kasten Bier 4ein oder mehrere leere Flasche 4ein Ball Es werden zwei Mannschaften gebildet, die sich mit einigen Metern Abstand gegenüber stehen. Die Gruppen teilen die Flaschen des Bierkastens gerecht untereinander auf. Zwischen den beiden Teams stehen die leeren Flaschen. Auf diese wirft nedes Team abwechselnd mit einem Ball. Sobald eine Flasche getroffen wurde, beginnt das Team, das geworfen hat, zu trinken. Die andere Gruppe stellt die Flasche(n) wieder auf und holt den Ball. Ist alles aufgestellt, muss das andere Team aufhören zu trinken, sonst gibt es ein Strafbier. Gewonnen hat die Mannschaft, bei der alle Flaschen aus dem Bierkasten geleert sind. Bei diesem Spiel wird vor dem Trinken erst einmal gesungen und zwar so: „Eine Ente - zwei Beine - fällt ins Wasser - plumps - zwei Enten - vier Beine - fallen ins Wasser - plumps, plumps ...“ Die Anzahl der Beine erhöht sich immer weiter (sechs, acht, zehn, zwölf…). Wer rauskommt oder einen Fehler macht, muss einen trinken, bevor es dann weitergeht. Kartenblasen Es werden benötigt: 4ein Glas 4ein Kartenspiel 4eine Flasche Alkohol Ein Glas wird mit Alkohol gefüllt, auf das ein Kartenspiel gelegt wird. Danach geht das Glas mit den Karten im Kreis rum und jeder Mitspieler muss versuchen mindestens eine Karte vom Glas zu pusten. Wenn mit einem Atemstoß die letzte Karte bzw. keine Karte weggepustet wird, muss der Spieler das Glas austrinken. Eiswürfeltauschen Es werden benötigt: 4Eiswürfel 4Größere Gruppe Die Teilnehmer setzen oder stellen sich in einen Kreis. Einer nimmt den Eiswürfel in den Mund und gibt ihn an seinen Nachbarn weiter. Wenn der Eiswürfel geschmolzen ist, muss derjenige, der ihn zuletzt hatte, etwas machen, wasvorher festgelegt wird. Tabu 4Tabu XXL von Parker/Hasbro 4Preis: 35,99 Euro Auch von Tabu gibt es eine neue Partyedition: Neben Erklären, muss man auch Pantomime und Zeichnen gut beherrschen. Die Spieler teilen sich in Teams auf und stellen ihre Spielfiguren an den Start. Sie würfeln und gehen so viele Felder vor, wie es der 4Party Twister von Hasbro 4Preis: 18,99 Euro Das bekannte Verknotungsspielgibt es jetzt auch in einer SommerParty-Edition. Zwei bis unendlich viele Leute können mitmachen. Je mehr, umso schwieriger und lustiger wird’s. Die neue Edition beinhaltet speziell für draußen die Farbfeldplane. Auf einer Frisbeescheibe sind die Farbfelder sowie rechte Hand, rechter Fuß und linke Hand und linker Fuß abgebildet. Eine Person dreht an dem Zeiger auf der Scheibe und los geht’s. Wenn Ellenbogen oder Knie die Plane berühren, ist man raus. Sieger ist, wer als Letzter auf der Plane ist. Es werden benötigt: 4Alkohol 4vier bis acht Spieler Foto: www.hasbro.com Stärkebeilage – 11. Ausgabe Würfel anzeigt. Landen sie auf einem Zeichen-Feld, werden die Begriffe, während die Sanduhr läuft, gemalt und müssen von der eigenen Mannschaft erraten werden. Bei dem Feld Erklären werden wie bisher die Begriffe ohne die Tabuwörter, die auf den Karten stehen, umschrieben. Landet eine Mannschaft auf dem Feld 15, dürfen nur 15 festgelegte Wörter zum Erklären benutzt werden. Auf dem blauen Feld erwartet die Mannschaften Knoten-Knut, ein lila Plüschvieh mit langen Armen und Beinen, das zur pantomimischen Darstellung der Begriff auf den Karten benutzt wird. Twister Entenspiel 10 Foto: www.mb.de STUDENTENFUTTER ICH LEHRE... „Ruhrgebietstheater“ Volkswirtschaft, Innovation und englische Krimis novationsmanagement. Dem gebürtigen Essener merkt man an, dass er das auch gerne macht. „Meinen Beruf empfinde ich nicht als Bürde, denn mein Job macht mir Spaß“, sagt er. Von Simon Schwarz Das Studium genießen und danach trotzdem seine Ziele erreichen - ein Porträt über den belesenen Wirtschaftsprofessor Alfred Spielkamp, der selbst viele Seiten mit Inhalt füllte. Vor seinem Studium machte Alfred Spielkamp eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Während der Lehre habe ich noch nicht an ein Studium gedacht. Trotzdem war es keine vergeudete Zeit“, betont Spielkamp. Im Studium wollte er dem Massenbetrieb mit 400 Leuten entfliehen und wählte „Theoretische VWL und Empirische Wirtschaft“. Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Projektleiter, Forschungsprofessor, zahlreiche Bücher, Berater in Spielkamp ist froh, Verantwortung für die Studenten zu tragen. Er sagt, er versuche auch mal experimentellen Unterricht in der FH, indem er die Leitplanken vorgibt, wie z.B. bei dem Wahlfach Businessplan. Manchmal gehen die Studenten an dieses Thema naiv ran, legen das aber später ab. Foto: www2.fh-gelsenkirchen.de Politik und Analyst im Bereich Gesundheit stecken seinen Weg ab. Heute ist der Diplom-Volkswirt vor allem Professor im Fachbereich Wirtschaft für Betriebswirtschaftslehre und In- Quer durch den Pott in vier Stunden und zwölf Minuten. Das ist das Ergebnis des Staffel-Teams der FHGelsenkirchen für den 6. KarstadtMarathon. Am 17. Mai teilten sich Simon Schwarz, Laki Karavasilis, Volker und Raluca Lensing sowie Deena Holz die 42,195 kilometerlange Strecke des Ruhr-Marathons 2009. Diese führte von Oberhausen bis in die Essener Innenstadt. Nachdem die ersten Läufer noch mit heftigem Regen zu kämpfen hatten, klarte der Himmel gegen Mittag auf. Ein Umstand, der nicht nur den knapp 11.000 Marathon-Teilnehmern entgegen kam, sondern auch den Zuschauern, die am Streckenrand die Sportler anfeuerten. „Ich hätte nicht erwartet, dass wir so schnell sein können. Da scheint sich die Aufregung um den Start in beflügelndes Adrenalin umgewandelt zu haben“, freute sich Raluca Lensing, als das Fünfergespann hinter der Ziellinie für ein Foto posierte. Als Läuferin Doch der engagierte Professor lebt nicht nur für seinen Beruf. „Ich bin gerne mit der Familie unterwegs. Das ist spannend und schön“, sagt er lachend. Spielkamp hat zwei Kinder. In seiner Freizeit besucht er gerne Nummer vier übernahm sie die elf kilometerlange Strecke zwischen Buer-Rathaus und Musik-Theater. Diese bewältigte sie in ihrer persönlichen Bestzeit von einer Stunde und vierzehn Minuten. „Beinahe hätten wir nicht starten können, denn unser fünfter Läufer ist über Nacht ausgefallen. Dank unseres Ersatzmannes Volker hat dann doch noch alles prima geklappt“, bemerkt Simon Schwarz. Zielläufer Daniel Krüger zog sich in am Vorabend des Wettkampfes eine Oberschenkelverletzung zu. Das handflächengroße Hämatom machte ihm die Teilnahme an dem Staffellauf unmöglich. Die Chance Versäumtes nachzuholen bekommen er und weitere Interessierte vielleicht schon in ein paar Monaten. Drei der diesjährigen Teilnehmer haben angekündigt, im nächsten Jahr gemeinsam auf den Halb-Marathon hin trainieren zu wollen. Über Gruppenzuwachs würden sie sich jederzeit freuen. (deh) Kleinkunstbühnen oder geht ins „Ruhrgebietstheater“. Er liest für sein Leben gern Krimis, besonders englische. „Es gibt in diesen Büchern immer wieder überraschende Ideen“, erklärt er begeistert. Spielkamp mag erzählende Autoren, wie Ian Rankin, die sehr verworren schreiben und sehr anschaulich schildern. Entspannung findet er auch beim Skilaufen oder auf dem Rennrad. Uns Studenten schlägt er vor, Dinge selbst auszuprobieren, um herauszufinden, was man mag und kann. „Das machen auch viele Studenten. Trotzdem ein gut gemeinter Tipp eines ehemaligen Hochschülers: man sollte das Studium auch genießen, Spaß haben und es manchmal nicht so verbissen sehen“, rät Spielkamp. Geschafft! Der Fachbereich JPR zeigte sich von seiner sportlichen Seite. Die Mitglieder des Staffelteams von links nach rechts: Deena Holz, Volker Lensing, Laki Karavasilis, Simon Schwarz und Raluca Lensing. (Foto: privat) Stärkebeilage – 11. Ausgabe 11 ¡FREI SEIN! Drei Tage Rockmusik und Massencamping als fantastische Live-Band alle Ehre. Mit Bands wie The Get up Kids und A Fire Inside stand der Samstag dem aber in nichts nach. Als Headliner des Tages machten aber auch Rise Against keine schlechte Figur. Von Aréne Herbst Das Zelt unter dem Arm, das Bier in der anderen Hand und die Sonne scheint. Was das bedeutet? Drei Tage Rockmusik und Massencamping warten auf ihre Bestimmung. Bereits zum dritten Mal fand nun das Area4-Festival auf dem Flugplatz Borkenberge in Lüdinghausen statt. Und zum dritten Mal auch mit strahlendem Sonnenschein.Und auch die Besucherzahlen konnten sich sehen lassen. Während 2007 noch circa 10.000 Besucher zu Bands wie Mando Diao oder Billy Talent rockten, waren es dieses Jahr schon doppelt so viele. Aber obwohl es die örtlichen Gegebenheiten hergeben - wir reden hier schließlich von einem Flugplatz - wurde das Campinggelände leider nur gering an den großen Andrang angepasst. Die Foto: www.area4.de Suche nach einem Platz für sechs Zelte und einem Pavillon gestaltete sich dementsprechend schwierig. Doch Hauptziel dieses Wochenendes war natürlich nicht das Zelten, sondern die Musik. Und die hatte es in sich. Mit Bands wie den Toten Hosen, Rise Against und den frisch wiedervereinten Altrockern Faith No More waren wirklich hochkarätige Headliner gegeben. Doch auch die „kleineren“ Bands konnten sich sehen lassen. Am Freitag gaben die Deftones ein geniales Warm-up, bevor mit The Offspring das Publikum begeisterten. Doch auch die Toten Hosen machten ihrem Namen Am Sonntag gaben die letzten Bands dann noch einmal alles: Ob Panteón Rococo, Anti-Flag oder Kettcar - es folgte ein guter Auftritt nach dem Anderen. Und Farin Urlaub bewies, dass er auch ohne seine Ärzte-Kollegen eine ordentliche Sitzlaola hin bekommt. Für den runden Abschluss der drei Tage sorgten schließlich Faith No More. Wer nicht vom roten Glitzeranzug des Sängers Mike Patton geblendet war, konnte eine wahre Rock´n‘Roll Show von echten Künstlern genießen. Der Termin für das nächste Area4Festival steht bereits: Vom 20. bis 22. August 2010 wird es wieder laut am Rand des Ruhrgebiets. Kleine Helfer fürs Festival Von Sonja Golgowski Zum ersten Mal auf einem Festival und völlig ratlos? Das muss nicht sein. Die Stärkebeilage hat euch die wichtigsten Survivaltipps zusammengestellt. So könnt ihr im Winter in Ruhe planen und dann im Frühjahr direkt losrocken. Die richtige Kleidung: Ohne Gummistiefel und Regenjacke geht’s auf deutschen Festivals meistens nicht. Manchmal scheint aber auch die Sonne, die Sonnencreme also vorsichtshalber auch einpacken. Außerdem genügend Wechselsachen mitnehmen. Schließlich kann jeder mal im Schlamm landen. 12 Getränke: Ob Sekt, Bier oder Selters - eigene Getränke auf dem Festivalgelände sind unverzichtbar. Leider wollen die Veranstalter den Musikfans lieber ihre überteuerten Cocktails andrehen und denken sich immer wieder neue Beschränkungen aus. Mal dürfen Tetra Paks einen Liter fassen, mal dürfen es nur verschlossene Originalverpackungen sein. Trinkrucksäcke aus dem Fahrradhandel sind da eine gute Lösung. Beim Eintritt aufs Gelände einfach den Trinkhalm gut verstecken und schon kann die Party losgehen. Panzertape: Unverzichtbar. Panzertape klebt alles. Tragegurte für Tetra Paks, Löcher in Zelten oder Regenjacken oder auch kaputte Schuhe. Packt reichlich davon ein. Panzertape ist immer als erstes aufgebraucht. Stärkebeilage – 11. Ausgabe Kondome: Es soll ja Singles geben, die gern in fremden Zelten landen. Also bitte, schützt euch! Reiseapotheke: Trotz frischer Luft beim Schlafen: Nach langen, ausschweifenden Nächten kann der Kopf schon mal dröhnen. Schmerztabletten, Pflaster und Salben gegen Verstauchungen nehmen nicht viel Platz weg, lindern aber kleine Wehwechen. Ladegeräte: Handys sind wichtig, wenn man zwischen tausenden Menschen seine Freunde sucht. Wenn der Akku leer ist, seht ihr dabei ganz schön alt aus. Also Ladegerät schön im Zelt bunkern. Wer selber keinen Generator dabei hat, darf auch schon mal beim Nachbarn sein Handy wieder aufladen. Ohrstöpsel: Zugegeben, Ohrstöpsel klingen nicht gerade nach Rock‘n‘Roll. Wer aber vor der Bühne seine Öhrchen nicht schützen möchte, freut sich trotzdem, wenn er nachts wenigstens ein paar Stunden schlafen kann. Für Fortgeschrittene: Es soll ja Leute geben, die mit dem Bulli oder Wohnwagen anreisen. Hier kann natürlich noch viel mehr eingepackt werden. Generatoren, Kühlschränke, Musikanlagen oder Klappspaten machen die Tage auf dem Campinggelände angenehmer. Wer mit dem Zweimannzelt kommt, kann sich tagsüber aber einfach bei den besser ausgestatteten Besuchern einnisten. Schnorren allerdings kommt nicht gut an. Bier und Fleisch werden aber gern geteilt, wenn jeder etwas gibt. ¡FREI SEIN! Cooler Typ vs. stilvolle Perfektion Stoppok und Max Raabe sind beide deutsche Musiker. Und trotzdem erwartet das Publikum zwei verschiedene Live-Welten. Von Oliver Körting Eine düstere Bar, im Süden der Dortmunder Innenstadt. Es riecht nach Bier und vereinzelt rauchen die Gäste heimlich. Die kleine Bühne ist in schwaches Licht getaucht. Der rote Vorhang, der an der Rückwand hängt, verleiht dem Saal eine leicht obszöne Atmosphäre. Stefan Stoppok wird in wenigen Minuten auf die Bühne kommen. Die meisten Gäste sind Mitte Dreißig und tragen längere Haare. Sind einfach alternativ angehaucht. Insgesamt trifft sich hier aber ein großes Altersspektrum. Von Anfang 20 bis 60 ist hier alles vertreten. Manchmal liegt ein sehr verdächtig süßlicher Geruch in der Luft. Ganz nüchtern sind offensichtlich nur wenige. Doch das ist kein Problem. Stoppok selbst genehmigt sich während der Show schließlich auch das ein oder andere Bier, um seine Stimmbänder zu ölen. Applaus brandet durch den Saal, als Stoppok auf seinem kleinen Schemel Platz nimmt und loslegt. Mit schnellen Fingern an der Gi- tarre, am Banjo oder der Ukulele. Mitreißender Folk- und Rocksound. Es ist heimelig. Eine familiäre Atmosphäre. Jeden Einwurf vom Publikum greift der gebürtige Hamburger mit Freuden auf. Zwischen den einzelnen Liedern erzählt er Anekdoten. Von seinem jahrelangen Leben im Ruhrgebiet oder der aktuellen Situation in Bayern, wo der Liedermacher jetzt lebt. Die kleinen Geschichten leben von Spontaneität und natürlichem Charme. Aber selbst die Lieder erzählen immer eine Geschichte. Manchmal führt das dazu, dass er das Lied abrupt stoppt, um seine Texte ein Stück zu erweitern. Da wird aus einem drei-minütigen Song eine sieben oder acht Minuten lange interaktive Showeinlage. Die Fans rufen einfach dazwischen, singen mit oder werden animiert mitzumachen. Szenenwechsel. Ebenfalls Dortmund. Allerdings im Konzerthaus. Die Gäste stehen vor der gläsernen Fassade an. Die Damen in Abendrobe, die Herren im Anzug. Auf jeden Fall: trés chic. Foto von Olaf Heine: www.palastorchester.de Im Innern stehen junge Männer und Frauen, die sich sowohl um die Garderobe der Gäste, als auch um ihr leibliches Wohl kümmern. Hier trinken die Jüngeren ein Glas Sekt, die Älteren einen guten Rotwein.Danach geht es in den Konzertsaal. In Reih und Glied sitzen die Gäste. Der Altersschnitt ist nach inoffiziellen Schätzungen ein paar Jahre höher als bei dem Liedermacher Stoppok. Aber auch hier trifft man auf Jungvolk. Max Raabe zieht die Leute mit seinem perfekten, stilvollen Auftritt in seinen Bann. Er überlässt nichts dem Zufall. Jedes Lächeln, jedes verspielte Augenzwinkern ist einstudiert. Eine ganz andere Qualität. Eher eine Oper als ein Konzert. Das ganze Palast Orchester ist daran beteiligt. Selbst als der Percussion-Spieler seine Trommeln ungestüm umwirft, ist schnell klar: Das muss so sein. der Lenz ist da“, vermischt mit Eigenkompositionen á la „Carmen hab Erbarmen“, hinterlassen entspannt belustigte Fans. Fazit: Zwei total verschiedene deutsche Künstler. Der Eine witzelt über Kneipenschlägereien, der Andere spielt eher mit dem Balzverhalten von Mann und Frau. Doch beide wissen auf ihre Art das Publikum ungemein zu begeistern. Die Künstler touren auch weiterhin: Max Raabe ist am 7.01.2010 in der Nähe. In der Münsterlandhalle. Karten, mehr Termine und Infos unter www.palastorchester.de Stefan Stoppok ist etwas häufiger in der Nähe: 19. November, Mülheim a.d.R. 3. Dezember, Herne 6. Dezember, Münster Zwischendurch wirkt diese Perfektion steril. Aber die Leichtigkeit der Songs aus den Goldenen Zwanzigern wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ oder „Veronika, 12. Dezember, Düsseldorf 16. Dezember, Dortmund Karten, andere Termine und weitere Infos: www.stoppok.de Foto von Hinrich Franck : www.stoppok.de Stärkebeilage – 11. Ausgabe 13 ¡FREI SEIN! Und alle so: Yeah! Sp ie l CD TESTLAUF Der Meister der Rätsel Yeah Yeah Yeahs: It‘s Blitz Preis: 17,95 Euro Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf für Nintendo DS Preis: ca. 40 Euro Bu Der Prof und der Cracky ch Professor Layton? War der nicht schon in der letzten Ausgabe? Ja, war er. Doch Layton ist zurück und mit ihm neue spannende Rätsel! Dieses Mal begibt sich der Professor mit seinem Gehilfen Luke auf die Suche nach der mysteriösen Schatulle der Pandora. Diese wurde aus dem Besitz eines befreundeten Wissenschaftlers geraubt, der den Überfall nicht überlebte. Die Geschichte ist wie in Teil eins in einen ebenso charmanten wie schönen Zeichentrickfilm verpackt worden, der im Gegensatz zum Vorgänger komplett synchronisiert wurde. Bis es zur Auflösung kommt, muss der Spieler wie gehabt etliche harte Nüsse aus verschiedensten Bereichen knacken. Neben einfachen Such- und Puzzlespielen gilt es auch komplexe Logikaufgaben und mathematische Probleme zu bestehen. Der Spieler muss dabei längst nicht alle Aufgaben lösen, um das Ende des Spiels zu sehen. Zum Glück können sich Rätselfreunde jede Woche eine neue Aufgabe aus dem Internet downloaden. Und wenn das nicht reicht, muss man halt auf den nächsten Teil warten, der bereits nächstes Jahr erscheinen soll. (bek) DV D Wagemutig entfernen sich die Yeah Yeah Yeahs von ihren Punkwurzeln. Mit ihrem dritten Album „It’s Blitz“ trauen sich die New Yorker an Elektropop heran. Dabei haben sie es geschafft, einen astreinen Spagat zwischen melodischen Stücken und tanzflächentauglichen Krachern wie „Heads Will Roll“ hinzubekommen. So sind auch die Single-Auskopplungen geglückt und hinterlassen gleich einen Ohrwurm. Genauso wie das Stück „Dull Life“. Es bleibt im Kopf und dieser beginnt leicht mit zu wippen, bis sich die Bewegung über den ganzen Körper ausgebreitet hat. Wenn die Yeah Yeah Yeahs zwischendurch mal in die rockigeren Gefilde abdriften, bleiben selbst die langsameren Stücke nicht ruhig. Sängerin Karen O gelingt es, mit ihrer Stimme die unterschiedlichsten Höhen und Tiefen der Musik anklingen zu lassen, während die Band zwischen Klavier, Synthesizer und Orchestersound wechselt. Wer also auf die Tracks von Metronomy, LaRoux oder Kasabian steht, sollte sich die Yeah Yeah Yeahs nicht entgehen lassen. (olk) Gänsehaut garantiert Walter White war früher ein erfolgreicher Chemiker. Heute unterrichtet er eine Schulklasse, die seine Leidenschaft nicht teilen kann. Das einzige, das ihn auffängt, ist seine Familie. Als er bei seinem Zweitjob zusammenbricht, kommt eine grausame Diagnose ans Licht: Lungenkrebs, inoperabel. Walter will seiner Familie die Zukunft nach seinem Tod so einfach wie nur möglich machen. Das Auto und das Haus müssen abbezahlt und sein Begräbnis finanziert werden. Über einen Umweg trifft er auf den ehemaligen Schüler Jesse, der sich im Drogenbusiness einen kleinen Namen als Chrystal-Meth-Koch gemacht hat. Und so beginnt das krude Abenteuer: Chrystal-Meth kochen, mitten in der Wüste, nur in Unterwäsche. Eine Serie vom Akte X-Autor Vince Gilligan, die nicht ins Übernatürliche abdriftet. Mit Humor und Tiefgang zeigt Gilligan alle Facetten der menschlichen Seele. Hauptdarsteller ist übrigens Bryan Cranston, der bei Malcolm Mittendrin den wirren Dad mimt. (olk) Ein Serienmörder wartet im malaysischen Gefängnis auf seine Hinrichtung, denn die von ihm begangenen Ritualmorde ziehen eine Blutspur durch Südostasien. Diese Story will sich der Pariser Sensationsreporter Mark Dupreyat nicht entgehen lassen: Er wittert eine Geschichte über das Wesen des Bösen. Angetrieben von Selbstzweifeln und Faszination überschreitet er immer wieder Grenzen und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr. „Das schwarze Blut“ handelt von einem Journalisten, der in seinen Ermittlungen immer mehr die Bodenhaftung verliert. Kriminelle Energie und Wahnsinn nähern sich unaufhörlich an. Mit kaltblütiger Ironie beschreibt Jean-Christophe Grangé einen skrupellosen Reporter, der sich in gefährlichen Welten bewegt. Da möchte man glauben, dass so mancher Klatschreporter nach der Lektüre schweißgebadet in den Spiegel blickt. Mit tiefgründigen Erzählsträngen und poetischer Sprache skizziert Grangé eine hochspannende Geschichte über die Abgründe der Seele. Der Roman ist nichts für schwache Nerven Hartgesottene allerdings werden mit überraschenden Wendungen und packender Sprachgewalt belohnt. (sog) Breaking Bad - 1. Staffel 1 (3 DVDs) Preis: 16,97 Euro Jean-Christophe Grangé: Das schwarze Blut Preis: 8,95 Euro Fotos: Universal Music • Nintendo • Sony Pictures Home Entertainment • Luebbe Verlag 14 Stärkebeilage – 11. Ausgabe ¡FREI SEIN! Sudoku Tragt die Zahlen 1 bis 9 ein. Jede dieser Ziffern darf nur einmal in den Neunerblock, auf der Horizontalen und auf der Senkrechten, vorkommen. NÄCHSTES MAL Krisen, Chaos, keine Kohle. Als Studenten müssen wir meist auf mehren Schlachtfeldern gleichzeitig kämpfen: im Hörsaal, im Nebenjob, in der Partnerschaft… Richtig anstrengend wird es dann, wenn wir die Kontrolle über einen oder mehrere Lebensbereiche verlieren. Was häufig folgt, ist die Krise. Der Inbegriff des schwarzen Lochs, das plötzlich deine gesamte Existenz zu bedrohen scheint. Wenn du weißt wovon die Rede ist, dann gehört die nächste Ausgabe der STÄRKEBEILAGE für dich zur Pflichtlektüre. In der STÄRKEBEILAGE 12 widmen wir uns den unterschiedlichen Formen von Lebenskrisen, die den studentischen Alltag erschüttern können. Du steckst in einer Krise oder du hast schon einmal eine überwunden und ein paar nützliche Tipps? Dann wende dich an: staerke-redaktion@gmx.de Stärkebeilage – 11. Ausgabe 15 Mitmachen und zehn digitale Camcorder gewinnen Ruhrgebiet goes www.mypott.de www.mypott.de ist die neue Plattform für alle, denen das Ruhrgebiet am Herzen liegt. Das Motto der Online-Community lautet: „Wir von hier“. Das Besondere auf mypott.de: Jeder kann mitmachen! Deine Freunde, Deine Familie. Hier ist Platz für Deine Clips, Deine Meinung, Deine Themen: Bilder, Sport, Musik, News, Videos, Bloggen, Web TV aus der Region. Für alle Fans der blau-weißen Knappen bietet mypott.de kurz nach jeder Schalke Pressekonferenz die O-Töne des Trainers im Film. 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