Ausgabe 40.indd - Hamburger Sport
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Ausgabe 40.indd - Hamburger Sport
C 14003 GEBÜHR BEZAHLT Oktober 2004 | Ausgabe 40 I 2,00 Euro DAS MAGAZIN DES HSV SUPPORTERS CLUB supporters news www.hsv-supporters.de Aufsichtsrat I Beiersdorfer-Interview I HSV Sonderzug I Charly Dörfel Bedeutende Entscheidungen supporters news Ein paar Worte zu Beginn 3 Liebe Mitglieder, ein spannender und richtungsweisender Herbst steht uns bevor, und zwar sowohl in sportlicher als auch vereinspolitischer Hinsicht. In den Stunden, in denen ich diese Zeilen schreibe, haben wir bereits den Sieg gegen Hertha eingefahren und das nächste Auswärtsspiel in Leverkusen ist in weniger als 48 Stunden. Nach einem schwachen Saisonstart werden die nächsten Spiele zeigen, ob wir uns nur noch ( aber dann immerhin) im unteren Mittelfeld etablieren werden oder doch noch einmal internationale Luft schnuppern können. Aber auch innerhalb unseres Vereins stehen einige bedeutende Entscheidungen an. Da ist zeitlich an erster Stelle unsere unmittelbar bevorstehende Abteilungsversammlung zu nennen, an der hoffentlich viele Mitglieder teilnehmen werden. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, nicht nur wegen der anstehenden Wahlen des delegierten Mitglieds in den Aufsichtsrat sowie einer Beisitzerin/eines Beisitzers für die Abteilungsleitung. Da der Redaktionsschluss vor Ablauf der Meldefrist liegt, kann hier und heute auch noch nicht die komplette Kandidatenliste vorgestellt werden. Es ist aber beabsichtigt, einige schriftliche Infos über die Kandidaten beim Einlass an alle Versammlungsteilnehmer auszuhändigen. Eine persönliche Vorstellung erfolgt natürlich auch. Fest steht jedoch bereits heute, dass Herr Holger Criwitz nicht mehr für das Amt des Delegierten kandidieren wird. Für die geleistete Arbeit als Delegierter der Abteilung möchten wir uns im Namen aller Mitglieder der Abteilung bei Holger bedanken. Zum Trost sei schon angekündigt, dass er uns aber trotzdem erhalten bleibt (dazu unten mehr !). Schließlich möchten wir Ihnen mitteilen, dass sich die Abteilungsleitung gegenüber allen Kandidaten (für beide Ämter) neutral stellt und die Entscheidung selbstverständlich allein der Mitgliedschaft zuspricht. Wir sehen uns also zunächst am 16.10.2004, 11.00 Uhr, im Stadion! Am 22.11.2004 wird dann die ordentliche Mitgliederversammlung unseres Vereins stattfinden, und zwar wieder im CCH. Auf dieser Versammlung wird bekanntlich dann unser Aufsichtsrat neu gewählt, da dessen Amtszeit satzungsgemäß nach vier Jahren endet. Für die Besetzung des nach der Mitgliederversammlung höchsten und wichtigsten Vereinsgremiums werden acht (8) Aufsichtsratsmitglieder zu wählen sein. Die Abteilungsleitung der größten Abteilung in unserem Verein hat sich nach zahlreichen Gesprächen und intensiven Überlegungen entschlossen, für diese Wahl, bei der bekanntlich acht Plätze zu vergeben sind, vier (4) Kandidatenvorschläge beim Wahlausschuss einzureichen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass es nach unserer Auffassung die wohl bedachte Pflicht, aber auch das überlegte Recht unserer Abteilung ist, der gesamten Vereinsmitgliedschaft eine angemessene Zahl von kompetenten und engagierten Mitgliedern als Vorschläge zu unterbreiten. Wir schlagen folgende Vereinsmitglieder vor. Frau Anja Stäcker (37, Bankkaufrau), Herrn Axel Formeseyn (32, Lehrer), Herrn Christoph Schlösser (36, DiplomIngenieur) und unseren bisherigen Aufsichtsratsdelegierten, Herrn Holger Criwitz (44). Eine erste Kurzvorstellung der vorgeschlagenen Kandidaten finden sie auf den Seiten 6 bis 8. Die Abteilungsleitung ist zuversichtlich, dass sich weitere kompetente und engagierte Kandidaten für unseren Verein zur Wahl stellen, um schlussendlich am Versammlungstag allen Vereinsmitgliedern eine Auswahl für die Neubesetzung des Aufsichtsrats zu ermöglichen. Es geht um die Zukunft unseres Vereins , erscheinen sie also bitte auf der Versammlung am 22.11.2004. Bis dahin, Ihr Oliver Scheel vorwort supporters news inhaltlich gesehen ... 4 24 10 3 Ein paar Worte zu Beginn 38 Graupen: Mladen Pralija 6 Aufsichtsrat: Kandidaten-Vorstellung 41 Gegen den Trend 9 Tschüß Gerd! 42 Interview mit Lotto King Karl 10 Interview mit Dietmar Beiersdorfer 44 Die HSV Fußballschule 16 Was macht eigentlich Charly Dörfel? 45 Der HSV Ferienpass 22 Der Zug fährt weiter! 46 HSV Kids Club 24 HSV do Brasil 47 Länderspiel in Wien 28 Interview mit Sven Freese 48 Und täglich grüßt das Murmeltier 31 Women & Friends 51 Neues von Pro Fans 32 Bethel besucht den HSV 52 Hamburgs 1 und 2 33 Fußball-Kultur 54 Tellerrand-Storys 34 WM 2006 - Globusfestival 57 Fanprojekt-Infos 37 Kommentar zur Mainz-Fahrt 58 Brief an den VfB inhalt supporters news 5 impressum Abteilungsleitung Oliver Scheel Jojo Liebnau Jens Wagner Dirk Bobsin p.A. HSV, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg HSV Supporters News, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Telefon 040/4155-1530, Telefax 040/4155-1510. Herausgeber: HSV Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg im Selbstverlag Bezugspreis: 2 Euro zzgl. Porto von 1 Euro. Erscheinungsweise: vierteljährlich (eigentlich) V.i.s.d.P.: Oliver Scheel, p.A. Redaktion SN Auflage Nr. 40: 17.000 Exemplare Drucklegung: 05.10.04 70 Mitgearbeitet haben diesmal: Lutz Ackermann, Dirk Bobsin, Matthias Busch, Inka Eybe, Gunhild Freese, Sven Freese, Gerd Hein, Simon Köster, Dr. Peter Krohn, Jochen Langbein, Jojo Liebnau, Klaus Manal, Dirk Mansen, Philipp Markhardt, Jürgen Morla, Milan Pein, Konstantin Rogalla, Christian Reichert, Oliver Scheel, Jörn Spuida, Rainer Steffens, Frank Steiner, Ingo Thiel, Jens Wagner, Oliver Wittkowsky, Guido Zerbe 60 Bücher für den Fußballfan 62 Fanzine-Review 64 Nachruf: Ernst Naumann 65 Nostalgie: Leichtathletik Illustrationen: Jens Wagner 66 Infos aus dem HSV Museum Gestaltung: Thorsten Ewert, www.kreative-ader.de 68 Abschiedsspiel für Hermann Druck: Albat und Hirmke GmbH, Hannover 70 Euro 2004 in Portugal 75 Kartenbestellung für Auswärtsspiele Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung des Supporters Clubs wieder (wirklich nicht). 76 www.hsv-supporters.de 78 Die Abteilungen des HSV 80 Regionalbetreuer 82 Die letzte Seite Lektorat: Gunhild Freese (Vielen Dank!!!) Bilder von: Dirk Mansen, Archiv, www.hsv-supporters.de, www.stadionwelt.de Die Supporters News ist erhältlich im HSV Fanstore, AOL Arena, im Supporters Club Kiosk in Ebene +2 der Nordtribüne an Spieltagen, im City Store, Schmiedestrasse 2, 20095 Hamburg und im Teamstore Ochsenzoll, Ulzburger Str. 94 in Norderstedt sowie postalisch beim HSV Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg. Unsere Verkaufsstellen werden zur nächsten Ausgabe neu organisiert und neu gelistet. Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und danken allen Anzeigenkunden für die Treue. supporters news 6 Aufsichtsrat. Ihre Stimme zählt. Vorstellung der Kandidaten. > HOLGER CRIWITZ Seit wann sind Sie Mitglied im HSV? Seit 1984. Was haben Sie bisher im HSV getan? Von 1985 bis 1992 in der Abteilungsleitung Fußball Erwachsene tätig (Spielbetriebsleiter und Abteilungsleiter). Von 1992 bis 1993 Gründung des Supporters Club. Von 1993 bis 2000 Abteilungsleitung Förderabteilung/Supportes Club (Kassenwart und Abteilungsleiter). Von 2000 bis heute Delegiertes Mitglied der Abteilung Fördernde Mitglieder im Aufsichtsrat, Mitglied im Grundsatzausschuss sowie Mitglied in der Satzungskommission. Welchen Beruf üben Sie aus? Fuhrparkleiter bei einem großen Mineralölkonzern Warum sind Sie Kandidat? Ich möchte meine Arbeit der letzten Jahre fortführen Welche Ziele haben Sie im Aufsichtsrat bzw. was würden Sie ändern? Mein großes Ziel ist, dass unser HSV wieder auf die große deutsche und europäische Ebene zurückgeführt wird und dieses so weit wie möglich auch über unsere Nachwuchsarbeit erreicht wird. Weiterhin möchte ich, dass unser Verein als ein großer Universal-Sport-Verein, so wie er seit seiner Gründung ist, auch erhalten bleibt und dieses auch in einem angemessenen Rahmen gefördert wird. Die immer wieder ins Gespräch gekommene Ausgliederung des FBL-Bereiches und Schaffung einer AG kann ich nicht vertreten. Wie beurteilen Sie Ihre bisherige Vorstands- und Aufsichtsratsarbeit? Eine Beurteilung meiner eigenen Arbeit/Tätigkeit möchte ich nicht vornehmen. Warum glauben Sie, für den AR qualifiziert zu sein? Durch meine erfolgreiche lange ehrenamtliche Tätigkeit in vielen Bereichen des Vereins kenne ich diesen genau. Hinzu kommt meine persönliche Einstellung zum HSV, die, wie jeder weis, hochgradig loyal ist. Aus diesen Gründen halte ich mich als Aufsichtsratmitglied für geeignet. Hinzu kommt noch, dass ich auch beruflich einen sehr großen Bereich leite und dadurch auch wirtschaftliche Aspekte beurteilen kann. aufsichtsrat Wie beurteilen Sie das bisherige Verhältnis Vorstand - Aufsichtsrat? Da ich selbst Mitglied im AR bin, steht mir hier keine Beurteilung zu. supporters news > AXEL FORMESEYN 7 Name: Axel Formeseyn Alter: 32 Wohnort: Hamburg-Eimsbüttel Beruf: Hauptschullehrer an der Erich Kästner-Schule in Quickborn Familienstand: noch ledig, seit zehn Jahren mit Freundin Inga zusammen, gemeinsame Tochter Marlene (ein paar Monate jung) HSV-Fan seit: 1982 (ein 0:0 gegen Bochum…) Mitglied seit: 1998 HSV-Aktivitäten bisher: Mitarbeit an den Fanmagazinen „Nordtribüne“, „1887“, „Supporters News“ und am Stadion- und Vereinsmagazin „HSVLIVE“, Veröffentlichung der von einem Freund und mir zusammengestellten HSV-CD „Kult in Rothosen“ (noch 2004) Warum kandidiere ich für den Aufsichtsrat? Ich halte meine Vorstellung vom HSV als volksnaher Hamburger Sport-Verein e.V. im momentanen Aufsichtsrat für nicht ausreichend repräsentiert. Dieser benötigt dringend mehr Nähe zur Fanbasis. Darum ist es notwendig, dass auch Vereinsmitglieder aus den Reihen der „Supporters“ die HSV-Gegenwart und –Zukunft im Aufsichtsrat verantwortlich mitgestalten. Welche konkreten Ziele verfolge ich im Aufsichtsrat? Die Arbeit des Aufsichtsrates muss endlich für alle HSV-Mitglieder transparenter werden! Aufsichtsratmitglieder sollten immer auch vertrauensvolle und kompetente Ansprechpartner für alle Vereinsmitglieder sein. Es darf nicht Hauptziel des Vereins sein, immer neue Geldquellen und Publikumsschichten zu erschließen! Die Tradition muss bewahrt und die Vereinskultur noch zielstrebiger gestärkt werden! Der HSV ist nicht nur ein Fußball-, sondern ein Universalsportverein! Der Verein sollte viel stärker in das soziale und gesellschaftliche Leben der Stadt eingebunden werden. Kein Erfolg um jeden Preis! Jahrzehntelange Versäumnisse können und dürfen nicht auf Kosten der Tradition des HSV oder mit finanziellen Kraftakten aufzuholen versucht werden! Vor allem der Jugend- und Amateurbereich muss weiter gestärkt werden! aufsichtsrat Und zu guter Letzt: Ich ertrage das ewige Warten auf die nächste Meisterschaft des HSV nur unter einer Bedingung: Spieler, Trainer, Vorstand oder Aufsichtsrat sollten sich selbst nie wichtiger als den Verein nehmen. Dauerhafter Erfolg braucht Zeit und Menschen, die es ernst meinen mit dem HSV, seinen Fans und Mitgliedern. Dann wird auch die Frage „Wer IST Deutscher Meister?“ irgendwann einmal wieder entsprechend beantwortet… supporters news 8 > CHRISTOPH SCHLÖSSER H allo HSVerinnen und HSVer, mein Name ist Christoph Schlösser und ich möchte hier die Gelegenheit nutzen, um mich Euch als Kandidat für den neu zu wählenden Aufsichtsrat vorzustellen. Geboren am 13.Mai 1969 bin ich mittlerweile verheiratet und Vater von zwei Kindern. Unserem Verein gehöre ich seit dem Weltmeisterschaftsjahr 1990 als förderndes und manchmal auch forderndes Mitglied an. Ich habe 1993 die inzwischen größte Abteilung des HSV, den Supporters-Club, mitgegründet. In der Folgezeit engagierte ich mich sowohl in der „Orga“ als auch als ehrenamtlicher Helfer bei den damals noch am Rothenbaum ausgetragenen Spielen der Amateure. Nach zwischenzeitlicher berufsbedingter Verbannung in den Westen der Republik, möchte ich mich wieder in den Dienst des Vereins stellen. Durch meine Tätigkeit als Diplom-Ingenieur im technischen Verkauf für ein hanseatisches Unternehmen kenne ich die Spielregeln der freien Wirtschaft. Meine Empfindung des HSV als einen Sportverein möchte ich ebenfalls einbringen. Daher kandidiere ich für den neu zu wählenden Aufsichtsrat. Ich möchte dazu beitragen, daß der Aufsichtsrat wieder zu einem Gremiun wird, in dem Ihr, die Basis unseres Vereins, mehr repräsentiert seid. Dadurch besitzt Ihr die Möglichkeit über ein von Euch gewähltes Aufsichtsratmitglied in engeren Dialog mit den handelnden Personen zu treten. Daneben werde ich mich für größtmögliche Transparenz einsetzen, was die Arbeit des Aufsichtsrats betrifft. Nur so könnt Ihr wirklich beurteilen, wer in Eurem Sinne handelt. Ich bin der festen Überzeugung, daß wir mit den geeigneten Personen im Aufsichtsrat den HSV wieder auf den richtigen Weg bringen werden. Dialog und Transparenz, gepaart mit blau-weißschwarzem Herz und Kompetenz, wenn Euch an diesen Werten etwas liegt, kommt am 22.11. zur Jahreshauptversammlung und macht von Eurem Stimmrecht an der richtigen Stelle Gebrauch. Ich zähle auf Euch! > ANJA STÄCKER M aufsichtsrat ein Name ist Anja Stäcker (37 Jahre). Ich möchte mich als Kandidatin für die kommende Aufsichtratswahl bei Ihnen/Euch vorstellen. Im Januar 1986 habe ich meine Ausbildung zur Bankkauffrau erfolgreich abgeschlossen und bin seit dieser Zeit in diesem Beruf tätig. Am 01. April 1995 bin ich dem HSV als förderndes Mitglied beigetreten. Danach begann auch mein ehrenamtliches Engagement, überwiegend bei Auswärtsfahrten, u. a. im HSV-Express. Eine Kandidatur strebe ich an, weil ich einen Mix aus unterschiedlichen Generationen im Aufsichtsrat unseres traditionellen, aber auch modernen HSV für unumgänglich halte. Ebenso wichtig ist die Weitergabe von Erfahrungen und Wissen aus den vergangenen 8 Jahren Tätigkeit im Aufsichtsrat an die nachrückende Generation. Durch meine beruflichen und persönlichen Erfahrungen sowie meine Verbundenheit zum HSV denke ich, daß ich die Voraussetzungen erfülle, ein Teil des neuen Aufsichtsrates des HSV zu sein. supporters news Zwischenbericht der Rechnungsprüfer des 9 Hamburger Sportverein e.V. zur Prüfung der Unterschlagung innerhalb der Abteilung Fördernde Mitglieder. Auf Wunsch der Abteilungsleitung der Förderer im HSV berichten wir an dieser Stelle über den Stand der Dinge, soweit dieser zum jetzigen Zeitpunkt zu veröffentlichen ist, ohne die Prüfung zu behindern. Nach dem die Unterschlagungen z.L. des HSV bekannt geworden sind, wurde der Vorgang zur Veranlassung der notwendigen und möglichen Schritte an den Syndikus des Vereins, Herrn Horst W. Lehmann, abgegeben. Zur Überprüfung des Unterschlagungsfalles und der Arbeitsabläufe innerhalb der Abteilung / des HSV e.V. wurden dann wir als amtierenden Rechnungsprüfer in den Vorgang mit eingebunden. Die Abteilungsleitung, in diesem Fall vertreten durch Oliver Scheel, hat in den bisher geführten Gesprächen die Rahmenbedingungen, die zum Zeitpunkt der Unterschlagung galten, erläutert und alle greifbaren Unterlagen zur Verfügung gestellt. Wir sind zuversichtlich, den Mitgliedern in der Abteilungsversammlung am 16.10. einen umfassenden Bericht zu dem Vorgang erstatten zu können. Reimund Slany Klaus Manal Gute Besserung Roland Schinkel, Regionalbetreuer und Fan-Club Vorsitzender in Baden Württemberg, hatte vor kurzem einen schweren Arbeitsunfall. Roland befindet sich derzeit auf dem langen Weg der Besserung, zu dem wir ihm von dieser Seite alles Gute wünschen wollen. Lieber Roland, lass dir Zeit bei der Genesung, auch wenn du dadurch vielleicht einige Spiele verpassen solltest, wir brauchen dich gesund. Tschüß Gerd In der Nacht vom 26. auf den 27.09.04 verstarb für uns alle unerwartet Gerd Krall. Gerd war in den Jahren von 2000-2003 Pressesprecher des HSV e.V.. Er arbeitete aber auch vor und nach dieser Zeit mit voller Hingabe für unseren Verein. Im Mai diesen Jahres feierte er seine 25 jährige Mitgliedschaft und war seit seiner Gründung Unterstützer des Supporters Club. Zahlreiche Publikationen über unseren HSV zeigen, dass Gerd Krall HSVer mit Herz und Seele war . Wir sind erschüttert und verlieren mit ihm einen Freund und Kollegen. Die Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder/ Supporters Club supporters news 10 Interview mit Dietmar Beiersdorfer Die Kunst ist wohl, die Zeit zu haben, Dinge wachsen zu lassen. > INTERVIEW VON KONSTANTIN ROGALLA, INGO THIEL UND GUIDO ZERBE supporters news: Herr Beiersdorfer, muss Ihrer Meinung nach das Saisonziel (Platz 7 oder besser) revi-diert werden und wo sehen Sie den HSV am Ende der Saison? Dietmar Beiersdorfer: Meiner Meinung nach müssen wir die Saisonziele nicht ändern. Wenn man auf die Tabelle schaut, stehen die Mannschaften noch alle relativ eng zusammen. Natürlich sind wir mit dem Saisonstart nicht zufrieden, es ist aber im Moment überhaupt keine Frage, dass wir das gesteckte Ziel noch erreichen können. supporters news: Woran liegt es denn, dass die Mannschaft ihr Potenzial bisher nicht abrufen konnte? Dietmar Beiersdorfer: Verschiedene Gründe: Erst mal haben wir ja eine Anzahl neuer Spieler, die sich in der Mannschaft einleben müssen. Außerdem hatten wir auch aufgrund der UI-Cup-Spiele nicht die optimalen Trainingsbedingungen in der Vorbereitung. Dann haben wir einige Verletzte zu beklagen gehabt und so ist die Leistungsfähigkeit noch nicht so, wie ich sie mir vorstelle. Sozusagen: Die Mannschaft muss zur Mannschaft wachsen. Für die prognostizierten und erwarteten Ziele reicht die Qualität auf jeden Fall aus. supporters news: Hat der HSV noch finanzielle Möglichkeiten zur Verstärkung in der Winterpause? Dietmar Beiersdorfer: Wir könnten noch etwas tun. supporters news: Ist Moreira denn der Spielmacher wie Cardoso früher? Er scheint die Rolle ja noch nicht ganz auszufüllen. Dietmar Beiersdorfer: Es kann gut sein, dass er einer wird. Wir haben ihn ja auch in Lüttich schon oft gesehen, als wir Mpenza beobachtet haben. Da hat er Emile hervorragend mit Bällen gefüttert. Natürlich braucht er auch eine gewisse Eingewöhnungszeit. Ich habe ihn gegen Stuttgart auch nicht so schlecht gesehen wie die Presse. supporters news: Wieso bekommen wir nicht so einen Mann wie Micoud? Der war ablösefrei in Parma. Warum kriegen wir einen Mann dieser Güteklasse nicht? Dietmar Beiersdorfer: Man muss halt eine Entscheidung treffen. Und man trifft diese Entscheidung, nachdem man den Mann in 4 oder 5 Spielen gesehen hat. Der war damals 28 und kostet 2,5 Millionen Gehalt. Die Entscheidung dafür wurde damals nicht getroffen. supporters news: Warum ist es denn für den HSV so schwierig, Hochkaräter an Land zu ziehen? interview supporters news 11 interview supporters news 12 Dietmar Beiersdorfer: Ich bitte euch – geht mal an den Trainingsplatz. Wir haben van Buyten, Mpenza, Bouhlarouz und Moreira. Dazu Lauth. Das sind Riesenspieler. Und vergleicht das doch mal mit der Mannschaft vor zwei Jahren. Wir haben viermal voll zugelangt. Und einmal mit Chance. Damit meine ich Moreira. supporters news: Wir meinten Spieler, die schon einen Namen haben. Dietmar Beiersdorfer: Van Buyten, Mpenza, Lauth, die haben meiner Ansicht nach auch international einen Namen. Oder meint Ihr Leute wie Ibrahimovic, van der Vaart ? Hochkarätige Spieler in jungem Alter können wir uns einfach nicht leisten. Wenn die dann in einem gewissen Alter sind, in dem sie ihren Zenit überschritten haben, wollen wir sie nicht mehr. Gravesen wäre für uns ein Thema, der ist allerdings sehr teuer, und vor Januar besteht da keine Chance. Das Einzige, was mir nicht gefällt: Er wäre schon 30 Jahre alt, wenn er zu uns kommen würde. supporters news: Werden eigentlich Spieler verpflichtet, die der Trainer nicht haben will? Dietmar Beiersdorfer: Eigentlich nicht, nein. Wir setzen uns zusammen und bereiten die Transfers vor. Vor dem Mpenza-Deal habe ich zum Beispiel schon als Mpenza noch bei Schalke war mit Andi Müller gesprochen, ob Mpenza zu haben ist. Wir haben ihn vor der Saison beobachtet, er hat alle Spiele in Lüttich absolviert und war kein einziges Mal verletzt. Auf Schalke war das ja eher ein psychologisches Problem. Und wie er hier marschiert, er hat eine Spielfreude – das ist unglaublich. Und Moreira sagte uns eben von seiner Art und Weise zu. Seine Art auf dem Spielfeld, die Ellenbogen hoch und fighten - die hat uns gefallen. Der Trainer hat ihn vorher nicht gekannt, aber der Co-Trainer hat ihn gesehen, ich habe ihn gesehen und die Scouts ebenfalls. Ich habe dann dem Trainer gesagt, dass Moreira ohne großes finanzielles Risiko für den Verein eine Alternative im Mittelfeld ist und gleichzeitig den Konkurrenzkampf im Team erhöht, Ich habe ihm mitgeteilt, dass wir meiner Meinung nach jemanden hinter den Spitzen brauchen, der die Stürmer mit Pässen versorgen kann. Er stimmte zu. Und deshalb haben wir Moreira verpflichtet. supporters news: Was denkt man denn dann, wenn der Trainer in der Zeitung sagt, dass er den Spieler nicht kennt und lieber einen anderen haben möchte? Dietmar Beiersdorfer: Gut, er wollte Skela haben, den haben wir auch vier-, fünfmal noch extra beobachtet, waren aber der Meinung, dass er uns nicht da hinbringt, wo wir hinwollen. Damals wollte er auch noch richtig Geld haben, obwohl er ablösefrei war. Später sind Vereine abgesprungen und er spielt jetzt in Bielefeld. Wir haben jedenfalls den Moreira-Transfer mit Klaus Toppmöller abgesprochen. Ich hätte ihn auch sonst nicht geholt, weil ich weiß, wie sich so was entwickeln kann. Das lief auch schon in Leverkusen supporters news so, dass der Trainer nicht jeden Spieler gesehen hat. Da war es normal und so hat Klaus das auch der Presse gesagt. Weil es für ihn ganz natürlich war. supporters news: Wie erklären Sie sich diese Leistungseinbrüche wie in Mainz? 13 Dietmar Beiersdorfer: Da sind vier, fünf Leute eingebrochen. Christian Rahn war nicht fit, Sergej Barbarez war nicht fit, hat seine Linie verloren, Stefan Beinlich war vorher krank, Stefan Kling ist eingebrochen, Mehdi auch. Da muss die Mannschaft mehr zusammenwirken, jeder muss Wege für andere gehen und das hat nach der Halbzeit komplett gefehlt. supporters news: Die Mannschaft wurde konsequent verjüngt. Woran lag es ihrer Meinung nach, dass sich hochbegabte Talente früher nicht so gut entwickeln konnten? Dietmar Beiersdorfer: Grundsätzlich haben wir nicht so einen aufgeblähten Kader, wie damals in der Champions League Saison mit 33 Spielern. Vor allem trägt aber die harte Arbeit im Nachwuchsbereich und in der Spielersichtung endlich Früchte. Unsere zweite Mannschaft spielt ja sensationell. Da haben wir ja auch verjüngt. In der ersten Regionalligasaison vor zwei Jahren hatten wir da noch Spieler bei einem Altersschnitt von bestimmt 25 ohne jegliche Bundesligaperspektive dabei. Heute haben wir Spieler, die riesige Leistungsschritte gemacht haben. Charles Takyi gefällt mir sehr gut, Alexander Laas, auch René Klingbeil, Oliver Hampel und natürlich Mustafa Kucukovic. Der wird auch der nächste Nachrücker in die Bundesligamannschaft sein.. Sascha Kirschstein ist ein Riesentorwart, der wird definitiv Bundesliga-Torwart. Riesenpotenzial haben auch Herve Tchami, Rouven Hennings aus der A-Jugend, um nur einige zu nennen. supporters news: Woran lag es denn in der Vergangenheit, dass jüngere Talente so zögerlich an den Profi-Kader herangeführt wurden und selten zum Einsatz kamen? Liegt das nur am Trainer? Dietmar Beiersdorfer: Das liegt nicht nur am Trainer. Ich glaube, dass das auch an der Personalplanung des Vereins liegt. Wir fragen uns schon vor einer Verpflichtung, ob wir ein Talent zumachen, wenn wir einen neuen holen, fragen andererseits aber auch, ob das Talent sich kurz-, oder mittelfristig durchsetzen kann und ob dies mit unseren aktuellen Ansprüchen konform geht. In der momentanen Situation einen Stürmer zu holen der Mucki Kucucovic den Weg zumacht, wäre dramatisch. supporters news: Der HSV hat enorme Transferverluste gemacht. Wie wollen Sie das umdrehen? Dietmar Beiersdorfer: Wir müssen natürlich Spieler holen, um uns zu verstärken, dürfen aber auch nicht aus den Augen verlieren, eigene Spieler, zu fördern. Wir wollen jedoch Spieler, die, die nötige Klasse vorausgesetzt, noch jung genug sind auch möglicherweise gewinnbringend verkauft werden können. Die Spieler, die wir gekauft haben, haben alle ihren Leistungshöhepunkt noch nicht erreicht. supporters news: Benny Lauth hat 4,3 Millionen gekostet. Für einen verletzten Spieler. Ist da das Risiko nicht zu hoch? interview supporters news 14 Dietmar Beiersdorfer: Wäre er fit gewesen und hätte das Tor geschossen, dass uns z.B. ins EM-Halbfinale gebracht hätte, wäre er für uns unbezahlbar gewesen. Wir haben das in Kauf genommen, dass er noch im planmäßigen Heilungsverlauf ist, weil wir ihn haben wollten. An Benny Lauth waren ja auch noch andere dran. Feyenoord, Berlin und Gladbach.Da hätte man also auch nicht mehr drücken können. supporters news: Wären kurzfristige Verträge nicht eigentlich ein größerer Leistungsansporn als langfristige? Der Spieler müsste sich schließlich permanent für einen neuen Vertrag empfehlen. Dietmar Beiersdorfer: Das ist richtig. Aber man versucht ja auch vorher schon, den Spieler einzuschätzen, Gespräche zu führen, Informationen einzuholen. Mpenza haben wir auch im Training beobachtet, um zu sehen, ob er auch dort arbeitet oder nur am Samstag spielt. Wir versuchen halt, das Bild über den Spieler zu verdichten. supporters news: Halten Sie das Gehaltsniveau nicht immer noch für dramatisch überzogen? Dietmar Beiersdorfer: Grundsätzlich macht der Markt die Verträge. Unsere Bestrebungen sind aber natürlich, Verträge leistungsbezogen abzuschließen. Am Besten Halbe-Halbe. Allerdings ist das bei allen Spielern nicht immer möglich. Da ist das Grundgehalt dann schon mal höher als Einsatz- und Siegprämien. supporters news: Wie läuft denn so eine Vertragsverhandlung ab? Dietmar Beiersdorfer: Bei Jungspielern, wie zum Beispiel Kucukovic haben wir uns nach ausreichender Sichtung eine sportliche Meinung gebildet. Wir laden die Spieler dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit nach Hamburg ein, zeigen ihnen die Stadt, die Umgebung, das Stadion und die Trainingsmöglichkeiten. Das machen wir auch schon mit B- und C-Jugendlichen, bei denen dann die Eltern dabei sind. Bei Kucukovic war es allerdings eigentlich keine Jugendentscheidung. Den haben wir schon gleich für die U23 mit Perspektive Bundesliga geholt. supporters news: Es war zu lesen, dass er nach 10 Bundesligaspielen einen Profivertrag bekommt? Dietmar Beiersdorfer: Das ist nicht richtig. Natürlich soll er auch nicht auf Dauer für 1500,- Euro in der Bundesliga kicken. Da haben wir auch als Anreiz eine überschaubare Steigerung des Salärs vorgesehen. supporters news: Kommen diese jungen Spieler eigentlich schon mit Beratern? Dietmar Beiersdorfer: Die Eltern sind mit dabei, mit 15 Jahren kommen die Spieler auch schon mal mit Beratern, ja. Die Berater kennen wir aber meistens. Es gefällt uns natürlich nicht unbedingt, wenn ein 18jähriger schon mit drei Beratern zum Gespräch kommen will. Man kann allerdings daran auch schon sehen, wie er geprägt ist. Dann kommt es erst gar nicht zum Gespräch. supporters news: Welche Verhandlungen waren denn bisher am schwierigsten? Dietmar Beiersdorfer: Ujfalusi, weil es meine erste „richtige“ Verhandlung war und diverse Zahlen im Raum standen. Mit allem Idealismus und Enthusiasmus, Gehaltszahlung 50:50 und viele „wenn“ dabei. Nun gut, das hätte auch günstiger sein können, für meine Begriffe damals. Aktuell hat es sich natürlich ausgezahlt. Van Buyten bzw. Marseille war schwierig und zäh. Wir wollten nur ihn haben, und da war es schon schwierig, sich das nicht anmerken zu lassen und einen möglichst niedrigen Preis zu erzielen. Schön war die Verhandlung um Emile Mpenza. Sein Berater ist Halbitaliener, so dass ich die Verhandlungen auf Italienisch geführt habe. Hat Spaß gemacht. supporters news: Toppmöller spricht - anders als seine beiden Vorgänger, sehr offen und auch öffentlich die spielerischen Defizite an – selbst nach gewonnenen Spielen. Wie recht hat er? Dietmar Beiersdorfer: Es ist seine Art, dieses klar anzusprechen. Natürlich muss ich mich dann auch damit auseinandersetzen, wenn dies öffentlich geschieht. Für mich bleibt wichtig, dass an Verbesserungen gearbeitet wird. Und dies geschieht auch, beispielsweise in vielen Einzelgesprächen. In Hinblick auf die körperliche Fitness haben wir zudem ein strukturiertes Training an Kraftmaschinen eingeführt. Ich bin davon überzeugt, dass Krafttraining in Maßen richtig und wichtig ist. Dies gibt zudem mehr Selbstvertrauen für die Spieler, wenn er weiss das er nicht so leicht zu verrücken ist und der Gegner sich blaue Flecken holt. supporters news: Wie würden Sie sich verhalten, wenn Sie sehen, dass Ihr Konzept nicht greift? Würde das auch für Sie Konsequenzen bedeuten? interview supporters news: Der Aufsichtsrat hat Ihren Vertrag bereits jetzt verlängert, obwohl die Wahlen für den neuen Aufsichtsrat erst im November stattfinden. Gibt es hierfür besondere Gründe? Dietmar Beiersdorfer: Wesentlich ist, dass der Aufsichtsrat mit meiner bislang geleisteten Arbeit und meinem Einsatz zufrieden ist. Mein alter Vertrag lief nur noch bis Ende März 2005. Ich denke, dass das vom Zeitablauf in Ordnung war, da der neue Aufsichtsrat sich wohl erst im Januar 2005 konstituiert. Ich denke, dass man gerade in einer Position in der man vorwiegend mittel- und langfristig gestaltet, strukturiert und aufbaut, auch hier langfristig denken muss. supporters news: Sieht Ihr Vorstandsvertrag eine spezielle Verzichtsklausel für den Fall sportlicher Turbulenzen vor? Dietmar Beiersdorfer:Nein, eine solche Vertragsklausel gibt es nicht. supporters news: Stand für Sie zur Debatte vom HSV wegzugehen? Dietmar Beiersdorfer: Nein. Ich habe gesagt, dass ich meine Tätigkeit beim HSV als ideal für mich ansehe. Das ist sicher hoch gegriffen, aber ich habe dem Aufsichtsrat gesagt, dass ich meine Arbeit zur Verfügung stelle, dass ich alles gebe, dass ich reinhaue. Ich treffe gute Entscheidungen und treffe im Zeitablauf vielleicht auch schlechte Entscheidungen. Wichtig ist, dass ich nach ausreichender Auseinandersetzung mit der Entscheidung voll dahinter stehe und sie zum Zeitpunkt der Entscheidung nachvollziehbar ist. Mehr an Verantwortung und Respekt kann ich dem HSV und seinen Mitgliedern in meiner Position nicht zuteil werden lassen. supporters news Dietmar Beiersdorfer: Die Kunst ist wohl, die Zeit zu haben, Dinge wachsen zu lassen. Mein Wunsch ist es - auch wenn es nicht immer einfach war und ist den Spieler mehr an den Verein zu binden, eine Identifikation herzustellen und als Kultur leben zu lassen. Ich bin sicher kein patriarchalischer Manager. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir grundsätzlich auf einem guten Weg sind, auch wenn es natürlich immer Dinge gibt, die falsch laufen können. Ich meine, dass ich meistens nachvollziehbare Entscheidungen getroffen habe und denke erst über Konsequenzen nach, wenn ich feststelle, dass ich hier nichts mehr bewegen kann. Den Eindruck habe ich aber nicht, wir setzen unsere Entwicklung sicher fort. 15 supporters news Was macht eigentlich CHARLY DÖRFEL? 16 > INTERVIEW VON GUIDO ZERBE I was macht eigentlich ... n dieser Reihe stellen wir euch verdiente HSVer vor. Diesmal: Stürmerlegende Gert Frido “Charly” Dörfel (* 18.09.1939), der gerade seinen 65. Geburtstag feierte. Wir sagen herzlichen Glückwunsch nachträglich. Gert Dörfel, von aller Welt nur “Charly” genannt, war in der ersten Hälfte der 60er Jahre eine der schillerndsten Figuren im deutschen Fußball und unbestritten einer der besten Links-Außen aller Zeiten. Zu seiner Glanzzeit wurde der älteste Sohn einer Hamburger “Fußball-Dynastie” sogar mit dem legendären Francisco Gento von Real Madrid verglichen und 1965 zum besten Linksaußen Europas gewählt. Der blonde und schon früh kahlköpfige Spaßvogel - ein Original im besten Sinne, das Trainer und Mitspieler immer in Atem hielt - machte sich vor allem als Flankengeber für Uwe Seeler einen Namen. Obwohl das “Enfant terrible” jahrelang als Deutschlands bester Linksaußen galt, brachte er es gerade einmal auf elf Länderspiele. Die Bundestrainer seiner Zeit hatten ihre Probleme mit dem kantigen Hamburger, und so blieb Dörfel die vom Können her mögliche große internationale Karriere an der Seite Uwe Seelers versagt. Beim HSV bildete er von 1959 bis 1972 mit Stürmer Uwe Seeler ein kongeniales Duo. Nach Differenzen verließ “Charlie” 1972 die Rothosen und spielte anschließend in Südafrika und Kanada. Charly Dörfel ist seit dem Jahr 2000 Rentner und seit August 2004 mit seiner zweiten Frau Lydia verheiratet. Er hat aus erster Ehe 2 Kinder. Position: Links-Außen HSV-Einsätze: 406 (1958-1972) Bundesliga-Einsätze: 224 / Oberliga: 182 HSV-Tore: 140 Bundesliga-Tore: 58 Länderspiel-Einsätze: 11 Charly Dörfel: Sag ruhig Du, Guido. Ich bin der Charly, genannt nach dem Lied Charly Brown, ich bin ja der Fußballclown Nummer 1 gewesen, da stehe ich auch zu, aber heute muss ich ja seriöser sein, ich habe ja geheiratet... supporters news: Wie geht es Dir heute, und was machst Du so? Charly Dörfel: Ich bin seit 4 Jahren Rentner. Ich habe im Stellinger Rathaus 22 Jahre als Vollziehungsbeamter gearbeitet, auch neben dem Fußball. Der Ruhestand im Jahr 2000 war erstmal ungewohnt, kein Fußball und keine Arbeit mehr, aber ich habe hier mein Haus und meine Aufgaben. Früher hatte ich ja 2 linke Hände, zum Glück hatte ich ja einen linken Fuß....ich bin hier der sogenannte Hausmeister Krause, Fegen, Rasen mähen, da habe ich Spaß dran, nebenbei mache ich noch die Buchhaltung. Mein Vater war Bilanzbuchhalter, dies habe ich neben dem Fußballspielen geerbt. Meine Frau arbeitet 3 Tage bei Karstadt, da muß ich jam 3 Tage irgendwie alleine auskommen. supporters news: Vor einiger Zeit stand im Abendblatt, dass Du einen Antrag fürs Guiness-Buch der Rekorde gestellt hast bezüglich der Dörfel Dynastie der Einmaligkeit, dass Vater und beide Söhne Nationalspieler waren - was hat es damit auf sich, und hat es geklappt? Charly Dörfel: Das Thema muß ich ein bisschen bremsen. Wir sind ja nur 3 Nationalspieler. Wir sind zwar in Deutschland die einzige Familie, aber die Coemann-Familie in Holland, da haben auch die beiden Brüder und der Vater in der Nationalmannschaft gespielt. Das haben wir dann fallen gelassen. supporters news: Brüder sind ja oft total verschieden, wie ist es bei euch? 17 supporters news: Bernd Dörfel sagte: „..dass ihn mit dem HSV nicht mehr viel verbindet“ , wie ist es bei Dir? Charly Dörfel: Bernd hat sich völlig aus dem Fußballgeschäft zurückgezogen. Er sagt seine Meinung und redet intern auch mehr Tacheles als ich, ich beschönige gerne. Bernd meinte mal scherzeshalber, dass der HSV mal absteigen, soll um sich zu regenerieren. Einiges stimmt ja beim HSV auch nicht. Das ist ein großes Imperium geworden, und das ist auch schwierig eine so große Firma zu führen. Insgesamt stehe ich aber zu meinem Verein. Es ist ein bisschen wie eine Hass-Liebe. Wenn man mich braucht, dann bin ich sofort da und bereit. supporters news: Wie stehst Du denn zur jetzigen Führung? Charly Dörfel: Ich sage es mal mit einem Satz: Politiker und Vollkaufleute haben in einem Fußballverein nichts zu suchen, Ausnahmen sind die HoeneßBrüder, weil diese Fußballerfahrung und Sachverstand haben. Ein Verein ist natürlich hauptsächlich von den Erfolgen abhängig. Ohne Fußballsachverstand ist es schwierig, einen Fußballverein zu führen, richtige Leute kaufen, aufpassen, dass die verschiedenen SpielerCharakter zusammenpassen. Zu unserer Zeit ist das was macht eigentlich ... Charly Dörfel: Als Familie halten wir zusammen. Bernd hat ja 4 Länderspiele mehr als ich, aber ich war bekannter, wahrscheinlich wegen der ganzen Anekdoten. Bernd sagt immer, Brüder sind halt verschieden. Er ist ruhiger und gemäßigter, ich eher das Gegenteil. Obwohl, er hat auch den Dörfelschen Galgenhumor von unserem Vater. Ich bin selbst über mich überrascht, dass ich solange durchgehalten habe, und da hat mein Humor mir sehr geholfen. Wir sind eine fußballbesessene Familie. Ich trage das Herz auf der Zunge, vielleicht bin ich dem einen oder anderen mal auf den Schlips getreten und bin deshalb nie ganz so groß rausgekommen wie Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Günter Netzer, Paul Breitner oder wie mein Idol Klaus Stürmer. Ich bin ein unbequemer Spieler und Privatmann. Man sollte immer sachlich sagen, was Sache ist. Und wenn man mal verkehrt liegt, dann entschuldigt man sich. Auf der anderen Seite habe ich ein zweites Gesicht. Ich musste seriöser sein in meinem Job, ich habe hauptsächlich KFZ- Stilllegungen gemacht, ich durfte Leuten Gegenstände wegnehmen in deren Wohnungen, das war ja halbe Polizeiarbeit. Diesen Beruf habe ich aber auch sehr ernst genommen, auf der einen Seite der Spaßvogel, auf der anderen Seite der Vollziehungsbeamte. Ich hatte ein Toupet auf und eine Brille zur Tarnung, und wenn ich mal gefragt wurde, dann habe ich erzählt, ich sei das Double vom Charly... supporters news supporters news: Hallo Herr Dörfel, schön, dass es heute geklappt hat. supporters news 18 mal gelungen, bei der Ära Happel, Netzer, Klein und Krohn hat dies auch funktioniert, nachher wurde es etwas weniger. supporters news: Wie oft bist Du im Jahr im Stadion? Charly Dörfel: Nur etwa 3 bis 5 mal im Jahr. Ich habe netterweise 2 Ehrenkarten untergeordneter Kategorie bekommen, da ich auf meine VIP-Karte verzichtet habe. Meist nutzen diese Karten meine Söhne Steffen und Christoph. Ich sitze lieber in meinem gesetzten Alter vor dem Fernseher mit einem Schluck Alsterwasser.Ich mache aber noch viel Werbung für den Verein, zum Beispiel im Museum, auf der Geschäftsstelle, halte mal Vorträge. supporters news: Gab es damals in fremden Stadien die Unterstützung von mitfahrenden Fans? Charly Dörfel: Nein, nicht in dieser Form. Es war nicht so lautstark wie heutzutage. Heute sind die Supporters gerade zu Hause der 12. Mann, ich bin sogar der Meinung, dass bei schlechten Spielen, die Supporters die Spieler noch zum Sieg peitschen können. supporters news: Meines Erachtens ist aber gerade die Stimmung im Volkspark noch verbesserungswürdig. Charly Dörfel: Also, mir ist das schon fast zu laut, mir tun die Ohren schon weh, wenn ein Tor fällt, ähnlich zu vergleichen wie eine Diskothek, aber das kann auch mit meinem Alter kommen. Aber solche tollen Fans sind schon unbezahlbar. Auf diese sollten Führung und Verein öfters hören, wenn von dieser Seite Verbesserungsvorschläge kommen. supporters news: Wie hat sich die Stimmung zwischen damals und heute gewandelt? Charly Dörfel: Es ist ein Spektaktel geworden, auch wenn die Jungs öfters eine schlechte Leistung abliefern, die Leute kommen trotzdem ins Stadion. Das Stadion ist wirklich einmalig. Ich hätte gern in so einem tollen Stadion vor so einer Kulisse gespielt. supporters news: Kommen wir zur aktuellen Situation beim HSV: Was traust Du der Mannschaft für die Saison noch zu? Charly Dörfel: Da in meinem Herzen natürlich der HSV schlägt, hoffe ich und würde mich freuen, wenn wir noch unter die ersten 5 kommen. Eigentlich habe supporters news: Fehlt den heutigen Spielern der Maizena-Zucker, den der damalige Präsident Mechlen immer verteilt hat? Charly Dörfel: Ja, da kann ich mich noch gut dran erinnern. Wir wurden immer mit Maizena / Dextro Energie voll gestopft, ich habe das am Ende gar nicht mehr angefasst. Das gab es sogar in der Suppe, wir wurden mehr in Naturalien als mit barer Münze ausgezahlt. Unser Präsident Mechlen hat uns rein pädagogisch auch gut geführt, vom Fußball hatte er keine Ahnung.... das ist ja fast wie heute.....J Nein, Beiersdorfer hat ja auch Fußball gespielt, aber Fußball und Kaufleute, das sind 2 Linien, die müssen zusammengeführt werden, das kann nicht jeder, und die Kritiker warten ja leider überall. Aber es werden ja auch oft Anfängerfehler gemacht, und da müssen sie aufpassen, dass der Verein in eine gute Bahn gelenkt wird. Fußballerisch sowieso, die Spieler müssen gut sein, aber sie müssen auch zusammenpassen. Der eine verdient immer mehr als der andere, da darf es keinen Neid und keine Eifersucht geben. Ein neuer Star ist immer teurer als der alte. supporters news: Heute werden Summen im Monat gezahlt, wovon du damals als Jahresgehalt geträumt hast, was sagt man als ehemaliger Nationalspieler dazu? supporters news: Jupp Posipal soll dir immer einen Fünfziger in den Schuh gesteckt haben, wie kam es dazu? 19 Charly Dörfel: Das war mal ein Gag mit dem 50Mark-Schein. Ich war ein bisschen verletzt, dann hat er einen Schein in meinem Schuh reingesteckt und hat gemeint: „Versuch es mal, Charly, wie es nun geht.“ Ich entgegnete: „Mensch mit dem Fuffi geht das ja wunderbar“. Ich bin dann um mein Leben gelaufen. Also, mit anderen Worten: Mit Geld konnte man mich auch locken... Ich bin ja als kleiner Amateur in die Mannschaft zu meinen Vorbildern gekommen. Zwei Jahre zuvor bin ich noch, weil wir kein Geld hatten, über den Stacheldraht geklettert, um meinen Idolen beizuwohnen. Es war im Volksparkstadion ein Spiel um die Deutsche Meisterschaft, ich bin ja in Altona groß geworden. Zwei, drei Jahre später durfte ich dann selber mitmischen mit meinen Idolen. Es war wie ein Traum, es war wunderschön, dass ich mitgewirkt habe. So schnell die Karriere begann, so schnell war es aber insgesamt auch wieder vorbei. Es war eine schöne Zeit. supporters news: Du hast in der Bundesliga zwei rote Karten bekommen, wie kam es dazu... Charly Dörfel: Eigentlich war es nur eine Karte im Spiel gegen Eintracht Frankfurt gegen den Spieler Blusch, der mich festgehalten und bespuckt hat. Irgendwann ist bei mir die Sicherung durchgegangen, und ich bin ihm hinterher gesprungen, habe ihn aber nicht getroffen. Erst betrug die Sperre 6 bis 8 Wochen, in der Revision gab es dann 14 Tage, weil ich bis dahin unbescholten war. Dazu stehe ich aber auch. Die zweite Rote Karte war eigentlich gar keine, es war ein Riesenspiel gegen 1860 München im Oktober 1968 im Volkspark, dort habe ich die Note 6 (sehr gut-länderspielreif), gottseidank auf dem Platz und nicht in der Schule bekommen. Im Nachhinein musste ich den Schiedsrichter Deuschel schon bemitleiden. Also, da habe ich gegen Wagner gespielt. Da war ein klares Foul gegen mich, der Schiedsrichter hat aber gegen mich gepfiffen. Die Leute haben alle gepfiffen und sich gefragt, was dort los war. Ich meinte „Der Freistoss war doch für mich“. Er erwiderte: „Nein seien sie ruhig“ Man darf ja eigentlich dem Schiedsrichter nicht widersprechen, aber hier war die Sache so klar, also erwiderte ich: „Nein ich bin nicht ruhig. Das war für uns und nicht für was macht eigentlich ... Charly Dörfel: Das habe ich schon immer wiederholt, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht. Die Spieler sollen soviel wie möglich verdienen, aber es muss im Rahmen bleiben. Die Vereine dürfen sich nicht so immens verschulden. Ich frage mich immer, wo das ganze Geld bleibt. Ich war ja mal als Schatzmeister beim HSV im Gespräch. Uwe meinte damals, „Der Charly wäre als geiziger Mensch ein guter Schatzmeister; die Sache hat nur einen Haken, die Spieler würden nicht mal mehr an die Privatkonten rankommen“. Damit ist viel gesagt, ich geh mit anderer Leute Geld genauso um. Ich bin sehr sparsam und gehe mit dem Geld vorsichtig um. Ich rauche und trinke nicht, das ist schon mal eine Basis, die für den Sport geeignet wäre. Man sollte solide sein, um große Leistung zu bringen. supporters news ich vor der Saison damit auch gerechnet. Zuhause sind wir ja eine Macht, da gewinnen wir mit Gott und den Supporters. Aber die Mannschaft muss homogener werden, dann traue ich ihnen noch einen Platz unter den ersten 5 zu. Dies ist aber eine Vermutung und ein Hoffen und Bangen. Aber wenn sie so weiter machen, besonders auswärts, dann werden sie wohl im unteren Mittelfeld rumdümpeln. Das gönne ich ja meinem ärgsten Feind nicht. supporters news 20 1860“ Deuschel meinte nur „Seien Sie ruhig, wie ist ihr Name?“ Ich bin an ihm vorbeigegangen und habe gemeint „Meier“. „Es reicht, gehen sie vom Platz!“ Es gab 2 Wochen Sperre. Da sind wir sofort in die Revision gegangen. Deuschel durfte danach nie wieder in der Bundesliga pfeifen, er musste sich bei mir und dem HSV und dem DFB entschuldigen, denn man darf einen deutschen Nationalspieler nicht nach dem Namen fragen. Da das nächste Wochenende spielfrei war, musste ich nicht aussetzen. Im nächsten Spiel brüllte das ganze Stadion Meier, Meier... und alle Zeitungen berichteten über Charly Meier..... supporters news: Wo wir grad bei der Vergangenheit sind, wie war Dein Eindruck vom HSV-Museum? Charly Dörfel: Also das, was sie da aufgebaut haben, das finde ich toll, für unsere Verhältnisse sogar riesig, denn ich habe schon die Museen von Real Madrid und Barcelona besucht, die haben das ja schon jahrzehntelang vorgemacht. Der Verein wollte sich immer gerne mit Weltniveau behaften, da lag aber in der Vergangenheit viel im Argen.Dass Leute wie Dirk Mansen und der HSV das nun auf die Beine gestellt haben ist eine tolle Sache. Es gibt noch kleine Verbesserungen, das ist klar, dies ist Neuland, aber insgesamt ist es schon sehr gelungen. supporters news: Warum hast du damals den HSV verlassen, die Perspektive in Südafrika und Kanada war es ja wohl nicht? was macht eigentlich ... Charly Dörfel: Es war eine tragische Situation: Klaus Ochs, der damalige Trainer, hat mir nebenbei erzählt, dass es Konkurrenz für mich gibt. Den Georg Volkert vom FC Zürich. Konkurrenz fand ich damals gut. Dann habe ich aber den klassischen Satz gesagt, der mir zum Verhängnis geworden ist: „Im Übrigen, Herr Ochs, habe ich schon 7 Trainer überlebt.“ Das war tödlich für mich. Mir blieb fast immer die Bank, obwohl Georg Volkert damals noch keine große Leuchte war, und er war die ersten beiden Jahren gar nicht tragbar für den Verein. Er wurde dann später ja ein richtig guter Fußballer und ein toller Techniker. Wir haben ja auch mal zusammen gespielt, auf einer Deutschland Tour, da habe ich in einem Spiel 5 Tore gemacht. Wir hätten uns also prima ergänzt, aber unser Trainer hat das gar nicht versucht. Ich war der Bessere zu dem Zeitpunkt, die Zuschauer und die Presse wollten mich auch sehen, aber Ochs brachte immer seinen Schützling. Ich kam immer nur für 20 Minuten rein, war dann der bessere, bin um mein Leben gelaufen und musste trotzdem im nächsten Spiel wieder auf die Bank. Das war sehr frustrierend. Da kam ein Mann aus Südafrika, der hatte in Düsseldorf eine Filiale für Diamanten und Juwelen, der hat den Ärger in der Zeitung gelesen und hat mich nach Südafrika zu einem Probespiel eingeladen. Mir war das ganz recht, ich wollte auch die Tiere sehen und auf Safari gehen, meine heimliche Liebe. Nach dem Probespiel haben sie mich gleich dabehalten und haben mir einen Zwei-Jahresvertrag in Johannesburg mit Haus, Auto und gutem Gehalt angeboten. Dort habe ich dann fünf Jahre bei verschiedenen Vereinen gespielt. Es war eine wilde Liga, sie gehörte nicht der Fifa an. In der Liga haben teilweise auch die ganzen aufgrund des Bundesligaskandals gesperrten Bundesligaspieler gespielt, ich war der einzige Nicht-Skandalspieler. Ich war Publikumsliebling bei Schwarz und Weiß. Dort herrschte ja die Apartheid. Mit 38 bin ich dann noch nach Kanada gegangen. Dort sind wir Dritter geworden. Pele und Beckenbauer spielten in der Parallelliga. Ich habe in der Zeit bei Siemens im erlernten Beruf als Im- und Exportkaufmann gearbeitet. Es war eine schöne Zeit. Ich bin dann aber wieder zurück, weil mein erster Sohn geboren wurde. supporters news: Dein schönstes Tor? Zufällig das 3-0 für die Nationalmannschaft in Island? Charly Dörfel: Nein, das war im Weserstadion. Wir haben eine kleine Sensation geschafft. Es war bei unserem Angstgegner Bremen. Ich schoss das 4-1 per Fallrückzieher von der Strafraumgrenze. Das war das Jahrhunderttor, den Bericht zeige ich dir gleich mal, der hängt bei mir an der Wand. supporters news: Hast du noch Kontakt zu den damaligen Mitspielern? Charly Dörfel: Klar, zu Uwe Seeler natürlich, Manni Kaltz habe ich auch neulich wieder getroffen. supporters news: Ging es um den Streit um die Bananenflanke? Charly Dörfel: Nein, wir haben zusammen geflachst. Man las immer von Kaltz, dem Erfinder der Bananenflanke. Mich haben Leute drauf aufmerksam gemacht, dass ich die Flanken doch 20 Jahre früher so geschlagen habe. Dem habe ich nur zugestimmt. Dadurch entstand das Thema, und dies wurde in der Presse natürlich reichlich ausgeschlachtet. Außerdem habe ich noch Kontakt zu meiner damaligen Straßenmannschaft aus Altona, dem FC Lessing, den ich mitgegründet habe. Wir waren eine tolle Mann- supporters news: Da habe ich auch oft drauf gespielt. Die haben ja nun einen neuen Rasenplatz. supporters news schaft mit einigen Bundesligaspielern wie Hubert Stapelfeldt, meinem Bruder Bernd Dörfel, Jürgen Wähling, Harry Bähre und Heiko Kurth. Auf dem Sportplatz Max-Brauer-Allee haben wir gespielt, auf Schlacke. 21 Charly Dörfel: Ja, da war ich auch ganz erstaunt, als ich dort neulich bei einem Klassentreffen war. So etwas Feines gab es damals natürlich da noch nicht, bei uns ging noch nach einer Grätsche auf dem Boden die Tapete vom Bein..... supporters news: Ich habe ein Zitat von dir über Uwe gefunden: „Dicker, wenn du noch länger meckerst, trete ich die Flanken 10 Zentimeter höher, dann kommst du gar nicht mehr ran!“ Wie kam es dazu? Charly Dörfel: Es war ein Europapokalspiel gegen den FC Barcelona, mein Bruder kam von den Amateuren in die Mannschaft, ich habe auf meinem Bruder Bernd geflankt, und er flankte zu mir zurück, und so ging das zwei, drei mal, da wurde der Uwe sauer, teilweise zu recht. Als er später dann wieder gemeckert hat, sagte ich: „wenn du noch länger meckerst, trete ich die Flanken 5 Zentimeter höher, und dann renkst Du dir den Kopf aus....“ supporters news: Zum Abschluss: Es gab mal eine lustige Anekdote mit einem Hund auf dem Spielfeld... Charly Dörfel: Während des Spiels lief ein Hund, ein Boxer, aufs Feld. Mit 10 bis 15 Ordnern konnten sie diesen Boxer nicht des Feldes verweisen. Da ergriff ich dann die Initiative, ging auf die Knie und heulte wie ein Wolf. Der Hund lief erst quer hin und her, aber als er mich heulen hörte, kam er angewetzt, hat mich entdeckt – wohl als Gleichgesinnten, als Artgenosse. Kam zu mir, hat bei mir geschnuppert – ich habe bei ihm geschnuppert – und dann habe ich das Bein gehoben. Da gab es dann Sonderbeifall. Als der Hund auch das Bein heben wollte – haben die Ordner dann gerade noch den Hund am Halsband geschnappt und ihn ordnungsgemäß vom Feld geführt. was macht eigentlich ... supporters news: So, dann danke ich ganz herzlich für das freundliche und lustige Gespräch und wünsche dir und Deiner Frau für die Zukunft alles Gute! supporters news 22 Der Zug fährt weiter! > VON CHRISTIAN REICHERT W ie die meisten von Euch schon anlässlich der Fahrt nach Mainz mitbekommen haben, wird der HSV-Sonderzug auch dieses Jahr wieder zu einigen Auswärtsspielen fahren. Gemäß dem Beschluss der letzten Mitgliederversammlung der Abteilung Fördernde Mitglieder haben wir versucht, mit der SVG (Eigentümer des Sonderzuges) einen Vertrag zu schließen, der das Risiko für den Supporters Club begrenzt. Nach tagelangen Verhandlungen haben wir ein Ergebnis erzielt, welches uns in die Lage versetzt 6-10 Fahrten in der laufenden Saison durchzuführen. Hier ein kleiner Überblick über den geplanten Saisonverlauf 04/05: Grundsätzlich besteht nach wie vor die Problematik, dass wir erst sehr kurzfristig erfahren ob die Spiele an einem Samstag oder einem Sonntag stattfinden werden. Aus den schlechten Erfahrungen der letzten Saison haben wir die Entscheidung getroffen, Fahrten zu Sonntagsspielen nur noch in ganz besonderen Ausnahmefällen stattfinden zu lassen. Selbstverständlich müssen wir auch Interessen des Zugeigentümers berücksichtigen, der uns den Zug nicht das ganze Jahr reservieren kann, damit wir dann ein oder zwei Fahrten durchführen. Nach langwierigen Diskussionen haben wir uns geeinigt, dass wir mindestens sechs Fahrten durchführen werden. Wie gesagt ist zum ersten Auswärtsspiel nach Mainz der Zug gefahren und hat auch eine Auslastung gehabt, wie wir sie geplant hatten. Da zum Spiel in Stuttgart noch nie ein großes Interesse bestand, den Sonderzug fahren zu lassen, hatten wir auch dieses Jahr dort keine Zugfahrt geplant. Die geplante Fahrt nach Kaiserslautern haben wir wegen des katastrophalen Saisonstarts kurzfristig stornieren müssen. Auch zum Spiel nach Leverkusen werden wir den Sonderzug nicht einsetzen. Am 23./24.10.04 werden wir den Zug nach Dortmund einsetzen wenn das Spiel am Samstag stattfindet. Sollte das Spiel auf den Sonntag verlegt werden, werden wir je nach Interesse kurzfristig entscheiden ob der Zug fährt oder nicht. Zum Spiel am 30./31.10.04 in Bremen, haben wir einen Entlastungszug bei der Deutschen Bahn angefragt, weil unser Sonderzug sich auf solchen Kurzstrecken auf keinen Fall rentiert. Zum Spiel am 13/.14.11.04 nach Rostock gilt dasselbe wie zum Spiel in Dortmund. Zum Spiel am 27./28.11.04 in Mönchengladbach werden wir wegen des großen Interesses den Zug auf jeden Fall (egal ob Samstag oder Sonntag) fahren lassen. Zum letzten Auswärtsspiel der Hinrunde, am 11./12.12.04 in Bochum wird der Zug am Samstag fahren, findet das Spiel am Sonntag statt, ist es sehr unwahrscheinlich dass der Zug eingesetzt wird. Zum Rückrundenstart in München werden wir auf jeden Fall versuchen den Zug einzusetzen, obwohl hier zusätzlich das Risiko besteht, dass das Spiel am Freitag den 21.01.05 stattfindet. 14 Tage später spielen wir in Nürnberg (05./.06.02.05). Ein Einsatz des Zuges hängt hier wohl stark von der sportlichen Entwicklung bis zu diesem Zeitpunkt ab. Das Spiel in Berlin am 26./27.02.05 wird der Zug nur ansteuern wenn das Spiel am Samstag stattfindet. Gleiches gilt zwei Wochen später (12/.13.03.05) für das Spiel in Bielefeld. Damit sich ein Sonderzug nach Freiburg (02./.03.04.05) lohnen würde, müsste es schon eine sensationelle sportliche Entwicklung geben. Wir müssen also leider davon ausgehen, dass es keinen Sonderzug zu diesem Spiel gibt. Für die Spiele am 16/.17.04.05 auf Schalke und am 30.04./01.05.05 in Wolfsburg gilt dasselbe wie für die Spiele in Rostock und Dortmund, Samstag ja, Sonntag eher nein. Zum Auswärts-Saisonabschluß nach Hannover am 14.05.05 lohnt sich wegen der Kürze der Strecke der Einsatz des Sonderzuges nicht, hier werden wir wieder Entlastungszüge bei der Deutschen Bahn anfragen. Ich hoffe, dass ihr das Projekt Sonderzug durch zahlreiche Teilnahme bei den stattfindenden Fahrten unterstützt. Bitte achtet auf die Bekanntmachungen, die neben den Supporter News auch in der HSV Live und auf unseren Internetseiten (www.hsv-supporters.de und www.hsv.de) erscheinen werden. DIESE MANNSCHAFT SUCHT SPONSOREN! Unterstützen Sie das HSV-Museum, werden Sie Museumsgründer! Jeder Museumsgründer hat unbegrenzt freien Eintritt im ersten Jahr nach Beginn der Mitgliedschaft. Alle Museumsgründer werden automatisch in den Museums-Infoverteiler aufgenommen, der regelmäßig über Neuigkeiten und Aktionen berichtet. Alle Museumsgründer erhalten ebenfalls exklusive Sonderangebote rund um das Museum sowie folgenden Leistungen: Gravur Ihres Namens im Stadion auf einer exklusiven HSV-Museumsgründerwand Eine Urkunde für jeden Museumsgründer - Nennung im HSV-Live - Nennung im Gründerverzeichnis auf der Museumshomepage Preis: 116,-- Euro (inkl. MwSt.) Kontonummer: 290 809 Vereins- und Westbank BLZ: 200 300 00 Stichwort: Museumsgründer M U S E U M Bitte senden an den Hamburger Sport-Verein e.V., Museum, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg (Infotelefon: 040-4155-01) Folgender Name soll als Gravur erscheinen (Druckbuchstaben): Name: Adresse: Tel.: Mail: Ich zahle per Kreditkarte (Nr. /Gültigkeit) bar im Shop per Scheck per Überweisung supporters news 24 HSV do Brasil Von Germania Hamburg zum Esporte Clube Pinheiros > VON JENS WAGNER B ei den Olympischen Spielen in Athen wurde es wieder einmal nur allzu deutlich: Spitzensport hat im HSV keinen Platz! Da es seit langem Strategie des Vereins ist, die finanziellen Anstrengungen allein auf den Profifußball zu konzentrieren, können sich andere Abteilungen keine Spitzensportler leisten, und der HSV-Fan guckt bei Olympia in die Röhre. Erfreuliche Ausnahme waren da noch unsere beiden Beachvolleyballerinnen Stefanie Pohl und Okka Rau sowie unsere Fußballnationalspielerin Sarah Günther. Wer also aufgrund der geringen Anzahl von HSV-Athleten Motivationsprobleme gehabt hat, sich mit dem Geschehen in Athen zu identifizieren, dem kann in der Zukunft vielleicht geholfen werden. Der aufmerksame Museumsbesucher wird es bereits wissen: Wir haben in Brasilien einen Bruderverein, der es in schöner Regelmäßigkeit schafft, Athleten in den verschiedensten Disziplinen zu Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften zu entsenden. Gemeint ist der Esporte Clube Pinheiros, benannt nach Sao Paulos gleichnamigem Stadtteil. Der EC Pinheiros ist heute einer der größten und erfolgreichsten Vereine Südamerikas, mit einer Tradition, die sich durchaus mit der des HSV vergleichen lassen kann. Angefangen hatte alles im Jahre 1897, als das Germania Hamburg Vereinsmitglied Hans Nobiling nach langer Seereise in Sao Paulo angekommen war. Er hatte den Traum, in Sao Paulo einen Verein nach dem Vorbild Germania Hamburgs zu gründen. Aus der Vereinschronik Pinheiros ist überliefert, dass sich in Nobilings Gepäck unter anderem ein Fußball, ein Germania-Trikot und jeweils eine Ausgabe der Satzung von Germania Hamburg und des Hamburger Fußballverbandes befunden haben sollen. Zusammen mit dem englischstämmigen Brasilianer Charles Miller machte sich Nobiling in den folgenden Jahren daran, eine funktionierende Infrastruktur für Sao Paulos Fußball aufzubauen. Anfänglich diente eine Wiese mit provisorischen Bambustoren den Spielern als Übungsplatz. Da in der Regel nur nach Feierabend trainiert werden konnte, mußte nach Einbrechen der Dunkelheit der Platz mit Scheinwerfern der umstehenden Autos beleuchtet werden. Am 25. März 1899 kam es dann zum ersten Spiel des sogenannten „Nobiling Teams“ gegen das Ma- geschichte supporters news 25 Germania Sao Paulo im Jahr 1903 ckenzie College, das 0:0 ausging. Im August desselben Jahres trafen sich die Spieler des „Nobiling Teams“ zu einer konstituierenden Sitzung mit dem Ziel, einen Verein nach den Statuten Germania Hamburgs zu gründen. Nach langer Diskussion wurde der Sport Club Internacional ins Leben gerufen, was bei Hans Nobiling auf heftige Gegenwehr stieß. Er hatte die Idee, dass jede Emigranten-Kolonie Sao Paulos eine eigene Mannschaft stellen sollte. Nobiling sprach sich etwa für rein englische und rein deutsche Mannschaften aus, die dann in kleinen „Länderspielen“ gegeneinander antreten sollten. So gründete er dann 18 Tage später, am 07. September 1899, seinen eigenen Verein, den Sport Club Germania. Als Vereinsfarben wurden in Anlehnung an den Hamburger Bruderverein blau und schwarz gewählt. Sowohl Germania als auch Internacional waren die ersten beiden Sportvereine Brasiliens und legten somit den Grundstein für die brasilianische Sportkultur. 1901 gründete Nobiling zusammen mit Charles Miller und Antonio Casimiro da Costa, dem dritten Pionier des brasilianischen Fußballs, die Sao Paulo Fußballliga. Zwei Jahre später hatte Germania einen ersten echten Star. Hermann Friese war der kompletteste athletische Spieler, den der Fußball in Sao Paulo bis dahin gesehen hatte. Im Grunde wenig verwunderlich, denn Friese konnte bereits in Europa viele Titel von 100 bis 1500 Meter bei internationalen Leichtathletikwettkämpfen gewinnen. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Europameisterschaft über 1.500 Meter. Auch für Germania Sao Paulo war er nicht nur auf dem Fußballplatz erfolgreich, sondern gewann zahlreiche Titel bei diversen Leichtathletikwettbewerben in ganz Südamerika. Nicht zuletzt Frieses überragende Dynamik trug dazu bei, dass Germania 1906 zum erstenmal die Meisterschaft in Sao Paulo gewinnen konnte. Eine weitere herausragende Figur Germanias war Arthur Friedenreich. Friedenreich, Sohn eines deutschen Einwanderers und einer farbigen Brasilianerin, gelang es als erstem Farbigen und aus armen Verhältnissen stammenden Spielers, sich bei einem der großen Vereine durchzusetzen. Mit seiner Spielweise revolutionierte Friedenreich den europäisch geprägten Fußball dieser Epoche. Friedenreich spielte als erster das, was man heute gemeinhin unter brasilianischer Spielweise versteht. In seiner 26-jährigen Karriere durchlief er diverse Auswahlmannschaften und spielte für verschiedene brasilianische Clubs. Seine bis dato einzigartige geschichte supporters news Hans Nobiling 26 und dazu äußerst erfolgreiche Art Fußball zu spielen, machte ihn zum ersten brasilianischen Fußball- Nationalhelden. Trotz dieser ersten großen Stars des brasilianischen Fußballs mußte Germania bis 1916 warten, bis man wieder einen Meistertitel in Sao Paulo gewinnen konnte. Germania war in der Zwischenzeit zu einem Universalsportverein angewachsen. Neben Tennis und Leichtathletik war auch Rudern als weitere Sportart hinzugekommen. Der Verein erfreute sich immer größerer Beliebtheit, und die Mitgliederzahlen stiegen stetig an. Bald waren die bestehenden Trainingsanlagen zu klein geworden, und so nahm man das Angebot der deutschstämmigen Brauerei Antarctica gerne an, auf einem von dieser Brauerei errichteten Freizeitpark, unter, für die damalige Zeit, hervorragenden Bedingungen trainieren zu können. Die Gastfreundschaft Antarcticas konnte der Verein allerdings nicht lange in Anspruch nehmen, da man es von staatlicher Seite nicht gerne sah, dass ein deutscher Verein auf einem öffentlichen Gelände der Stadt Sao Paulo beheimatet war. Grund dafür war, dass der erste Weltkrieg seinen Schatten auch nach Brasilien warf und deutsche Institutionen mit Repressalien belegt wurden. Also sah man sich kurzerhand nach einem eigenen Vereinsgelände um und wurde bei einem rund 100.000 Quadratmeter großen Grundstück am Ufer des Flusses Pinheiros fündig. Seit 1920 befindet sich die Heimat des Vereins nun an dieser Stelle. Seitdem ging es mit dem Club permanent bergauf. Das neue Vereinsgelände wurde Schritt für Schritt erweitert. Neben einer 400-Meter-Laufbahn, der ersten in Brasilien, und diversen Tennisplätzen wurde ein Schwimmbecken mit einer 50-Meter-Bahn errichtet. In den folgenden Jahren wurde die Schwimmabteilung Germanias so zur erfolgreichsten Brasiliens, und bei den Südamerikameisterschaften 1941 stellte der Verein bereits die Mehrheit der brasilianischen Mannschaft. Auch in der Leichtathletik, im Tennis, im Handball und im Rudern konnten zahlreiche nationale Titel errungen werden. Mit Lucio de Almeida Prado de Castro konnte Germania 1932 das erste Mal einen Athleten zu den Olympischen Spielen nach Los Angeles entsenden. Lediglich im Fußball ging es nicht voran. Große Erfolge blieben in der Folgezeit aus, und so verlor der Fußball nach und nach an Bedeutung und verkam innerhalb des Vereins zur reinen Freizeitbeschäftigung. Trotz der großen Erfolge, die die Sportler Germanias auch für ihr Land Brasilien erzielten, wurde die deutsche Abstammung des Vereins 1942 zum zweiten Mal zu einem Problem für den Club. Auf Druck der USA sahen sich deutsche Institutionen in Brasilien erneut starken Repressalien ausgesetzt. Deutsch durfte nicht mehr öffentlich gesprochen werden, und der Verein lief Gefahr, verboten zu werden. Um den Club zu retten, entschloss man sich, den Vereinsnamen in Esporte Clube Pinheiros zu ändern. Auch gab es entscheidende Neuerungen in der Vereinssatzung. Nicht mehr deutsch, sondern portugiesisch wurde offizielle Vereinssprache, und es wurde festgelegt, dass mehr Brasilianer als Deutsche in den entscheidenden Vereinsgremien sitzen müssen. Germania Sao Paulo existierte somit immerhin 23 Jahre länger als sein Hamburger Bruderverein, der sich ja bekanntlich bereits 1919 mit dem Hamburger FC und Falke 06 zum HSV zusammenschloss. In den folgenden Jahren expandierte der Verein unter seinem neuen Namen weiter. Es kamen neue Sportarten hinzu, und das Vereinsgelände wurde zu einer der modernsten Sportanlagen Südamerikas ausgebaut. Aber auch in der Nachwuchsarbeit setzte der Verein Maßstäbe. Bereits 1945 errichtete der Verein einen eigenen Kindergarten und rief 1954 ein Turnier ins Leben, das Kinder und Schulen an die Leichtathletik heranführen sollte. Die Jugendarbeit bildete dann auch die Grundlage für weitere große Erfolge des Vereins. Ingrid Metzner gewann bis 1959 acht brasilianische und zwei südamerikanische Tennismeisterschaften. 1970 wurde die Frauenvolleyballmannschaft südamerikanischer Meister. 1976 sprang Joao do Pulpo einen neuen Weltrekord im Dreisprung und gewann im selben Jahr die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Montreal. Acht Jahre später, in Los Angeles, geschichte supporters news konnte der Verein eine Bronzemedaille im Judo durch Douglas Vieira erringen. Der erfolgreichste Olympionike des Vereins ist aber ohne Frage der Schwimmer Gustavo Borges, der 1992 in Barcelona die Silbermedaille über 100 Meter Freistil gewinnen konnte und 4 Jahre später in Atlanta noch Silber und Bronze gewann. Zu den Olympischen Spielen nach Barcelona entsendete der Verein insgesamt acht Athleten. Trotz all dieser Erfolge betreibt der Verein seit 1981 auch intensive Amateursport-Förderprogramme. Auch im architektonischen Bereich setzte der EC Pinheiros neue Maßstäbe. Mit rund 18.000 Quadratmeter baute man 1981 das größte Sportcenter Brasiliens, und das 1995 eingeweihte Fitness-Center gehört zu den modernsten des Landes. Seit 1970 verfügt Pinheiros auch über ein eigenes Vereinsmuseum. Bereits 1958 errichtete der Verein eine Festhalle, die größte ihrer Art in ganz Südamerika. Seitdem findet hier das jährliche Bierfest statt, eine Variante des in Brasilien sehr bekannten Oktoberfests. Mittlerweile kann man nicht nur in 13 Abteilungen Sport betreiben (was zurzeit von über 4.500 Sportlern wahrgenommen wird), sondern es werden auch zahlreiche Kurse zur Weiterbildung angeboten. Der Club verfügt weiterhin über ein ausgeprägtes Vereinsleben. In der Vereinszeitung „Pinheiros“ werden zahlreiche vom Verein durchgeführte 27 Parties, Ausstellungen, Konzerte und Theateraufführungen beworben. Aus dem kleinen Verein, der auf einem improvisierten Fußballplatz begann, ist heute ein florierendes Wirtschaftsunternehmen geworden, dessen Bilanz die gesamten Aktiva mit 300.000.000 Reais (rund 90.000.000 Euro) ausweist. Der Verein hat den brasilianischen Sport und Fußball geprägt wie kaum ein anderer Club. Ohne Hans Nobiling und Germania Sao Paulo würde der brasilianische Fußball möglicherweise eine andere Entwicklung genommen haben, und Deutschland wäre jetzt Weltmeister! Andererseits haben wir so die Möglichkeit, in Zukunft wieder mehreren Athleten bei Olympischen Spielen die Daumen drücken zu können. Foto: Olinger Ab sofort findet Ihr uns vor allen Samstag Heimspielen im 1. Stock des HSV-Fan-Haus in der Stresemannstraße 162, nahe der S-Bahnstation Holsten- straße. Ab 11 Uhr ist das Fan-Haus für Euch geöffnet. Wir freuen uns auf Euren Besuch. Euer 1887-Shop Team supporters news 28 Im Gespräch mit SVEN FREESE > INTERVIEW VON JOJO LIEBNAU S eit dem 01.08.2004 ist Sven Freese Teilzeit-Fanbeauftragter des HSV, vom 01.11.2004 dann als volle Kraft. Die ersten paar Wochen seiner Arbeit haben allerdings gezeigt, dass er eigentlich jetzt schon voll da ist! Wir trafen Sven vor dem Hertha-Heimspiel und baten ihn zum Interview, um euch „den Neuen“ einmal vorzustellen. supporters news: Hallo Sven. Erzähl unseren Lesern doch einmal, wer du eigentlich bist? Sven Freese: Zu allererst bin ich HSV - Fan. Einen Namen habe ich dann aber natürlich auch: Ich heiße Sven Freese, bin 27 Jahre alt und schließe gerade mein BWL-Studium in der schönsten Stadt der Welt ab. Seit Ende der 80er besuche ich regelmäßig die Spiele unseres HSV. Meine erste Dauerkarte hatte ich im Jahre 89/90, und seit Gründung des HSV Supporters Clubs fahre ich auch regelmäßig auswärts. Ich bin ferner seit 1994 Mitglied im HSV. supporters news: Was machst du denn in deiner Freizeit, wenn du dich gerade nicht mit dem HSV beschäftigst? Sven Freese: Neben Studium und HSV bleibt nicht mehr allzu viel Zeit für andere Dinge. Trotzdem versuche ich gelegentlich in meiner Freizeitmannschaft Fußball zu spielen. Außerdem höre ich gerne deutschen Hip-Hop, 80er Jahre und auch ganz andere Musik wie zum Beispiel Abschlach!. Da ich momentan Single bin, freue ich mich, wenn ich an spielfreien Tagen meine Mutter (diese hatte mich damals übrigens zum Fußball gebracht) besuchen kann und endlich mal nicht nur Tiefkühlpizza essen muss. Zur Entspannung sehe ich mir gerne mal eine DVD mit Freunden an. Die James Bond Filme zählen da zu meinen absoluten Lieblingen. supporters news: Erzähl uns doch ein bisschen über deinen Werdegang als Fan? Sven Freese: Ich bin damals mit meinem Volksdorfer Freundeskreis zum Fußball gefahren. Als sich Mitte der 90er ein Teil der Szene aus der Westkurve in Richtung Block 13 bewegte, war ich dabei. Wir haben damals versucht die Stimmung von dort zu verbessern. Bald interessierte ich mich aber auch für Tätigkeiten im Supporters Club. Das weiträumige Engagement des SC führte mich zum Bespiel an den Rothenbaum. Hier war ich Mitglied des Ordnungsdienstes. Dabei konnte ich dann auch noch Leute wie Erwin Seeler kennen lernen. Ich habe also die tollen Zeiten mit SC-Kneipe und Spielen in unser Heimat mitgekriegt. supporters news: Wie kam es zu dem Entschluss, dich als Fanbeauftragter zu bewerben? Sven Freese: In den vergangenen Jahren habe ich mich verstärkt um Tätigkeiten im HSV bemüht. Ich half Dirk Mansen bei Stadionführungen und im Museum, war Ordner im Sonderzug, half bei Choreos der CFHH und hatte das Glück, ein dreimonatiges Praktikum beim HSV machen zu können. Neben Tätigkeiten für den SC half ich bei der Fußballschule, im Kids Club und durfte unserem tollen Dino sogar schon mal beim Schuhe schnüren helfen. All das hat mir viel Freude gemacht, daher habe ich mich beworben. interview Sven Freese: Als kleines Kind habe ich immer davon geträumt für den HSV zu arbeiten, dass es als Spieler nichts wird, musste ich recht früh erkennen. Nun arbeite ich in meinem Traumjob bei einem Traumarbeitgeber. Ich konnte also mein Hobby zum Beruf machen! Das bedarf wohl keiner weiteren Erklärung. supporters news supporters news: Was bedeutet es nun für dich, Fanbeauftragter zu sein? 29 supporters news: Die HSV-Fanbetreuung hat ja in Deutschland durch den SC und u.a. Dirk Mansen einen sehr guten Ruf. Bist du der Meinung, dass du dieser Herausforderung gewachsen sein kannst? Sven Freese: Das was Leute wie Dirk bewirkt haben sind natürlich große Fußstapfen. Ich vertraue aber auf die Unterstützung von Lutz und auch Dirk – die Beiden stehen mir heute schon mit Rat und Tat zur Seite. Christian Reichert, der mein direkter Vorgesetzter ist, hat ja auch Erfahrungen in diesem Bereich... Außerdem greift mir die aufgestellte Abteilungsleitung unter die Arme, das hilft natürlich sehr. Ich habe das Gefühl, dass hier beim SC alle gemeinsam an einem Strang ziehen und ständig für den Verein, die Mitglieder und die Fans da sind. Das sind also optimale Vorraussetzungen. supporters news: Wo werden denn die Schwerpunkte deiner Arbeit liegen? Sven Freese: Die Betreuung der Fans, vor allen Dingen am Spieltag bei Heim- und Auswärtsspielen ist hierbei genauso wesentlich wie die Vermittlung zwischen Fans und Verein. Auch die Vermittlung zwischen Fans und Polizei gewinnt im Hinblick auf die WM 2006 ja immer mehr an Bedeutung. Ein Hauptaugenmerk wird auf Auswärtsfahrten u.a. im Sonderzug liegen, und außerdem werde ich mich verstärkt um die Mitgliederwerbung kümmern. supporters news: Was hältst du von Initiativen wie Pro Fans? Sven Freese: Ich finde es wichtig, dass es diese Initiative, die sich für die Rechte der Fans einsetzt gibt. (Anm. d. Red. Siehe auch www.profans.de) Es muss mehr Zusammenarbeit zwischen Vereinsvertretern und Fans geben, mein Interesse liegt darin diese Zusammenarbeit zu stärken. supporters news: Wo siehst du positive Aspekte in der HSV Fanszene? interview supporters news 30 Sven Freese: Die Massen, die trotz der andauernden sportlichen Misere gerade auswärts immer wieder den langen Weg auf sich nehmen finde ich beeindruckend. Was mich sehr freut, ist auch der zunehmende Zuspruch in der Amateurfanszene. Toll finde ich es außerdem, dass immer mehr vor allem junge Leute sich aktiv ins Vereinsleben einbringen. Hier gibt es noch viele Möglichkeiten für aktive Mitarbeit. Das mit zu koordinieren wird in Zukunft auch eine meiner Aufgaben sein. supporters news: Was ist denn noch verbesserungswürdig in unserer Szene? Sven Freese: Gut würde ich es finden, wenn sich noch mehr Leute aktiv für den Verein einbringen würden. Generell gilt, wer Ideen/Kritik hat, muss diese auch äußern und einbringen. Es bringt nichts immer nur zu meckern, man muss mit anpacken. Ich will für die Leute da sein und sie dazu motivieren. Was mir außerdem persönlich sehr auf die Nerven geht, sind die „pseudo-rechten“ Sprüche, die in unserer Szene immer mehr zu werden scheinen. Die Leute müssen endlich begreifen, dass diese Sprüche, auch wenn sie nicht ernst gemeint sind, unserem Verein und dem Zusammenhalt der Szene massiv schaden. supporters news: Was erhoffst du dir denn von deiner Zeit als Fanbeauftragter? Sven Freese: Sportlich natürlich, dass wir endlich wieder Deutscher Meister werden. Ganz im Ernst, der Gewinn der Meisterschaft ist einer meiner Kindheitsträume. Für meinen Job wünsch ich mir dass ich es schaffe die Akzeptanz der Fans im Verein zu verbessern. Außerdem möchte ich die Bereitschaft, den HSV auch Auswärts zu unterstützen, steigern und schön wäre es, wenn die Szene einen größeren Zusammenhalt entwickelt. Generell möchte ich es aber schaffen zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Fans da zu sein. supporters news: Gut Sven, wir wünschen dir viel Glück dabei. interview gehen neue Wege und starten mit WOMEN & FRIENDS > VON GERD HEIN supporters news Die HSV-Frauen 31 E ine der wesentlichen Aufgaben des HSV ist es, den „Sport im HSV“ konzeptionell zu modernisieren, den Universalsportverein attraktiv zu gestalten und so den „Verein zum Anfassen“ zu schaffen. Unbestritten ist jedoch der „Fußball“ das Kerngeschäft des HSV, bei den Männern, den Frauen und der Jugend. Es ist daher das erklärte Ziel des HSV, auch den Frauenfußball weiter zu professionalisieren, um dem großen Potential der 850 000 im DFB organisierten Frauen und Mädchen Rechnung zu tragen. Auch wenn es noch einige Jahre dauern kann, ehe der Frauenfußball einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des HSV leistet. Als erster Schritt wird seit Juli die Vermarktung der erfolgreichen Bundesligamannschaft vom HSV in eigener Regie durch Sportmanagerin Svenja Cohn vorgenommen. Ertragssteigernde Kooperationen mit einem Marketing- und Managementpartner und der Presseagentur PublicAddress unterstützen den neuen Weg. Jetzt startet WOMEN & FRIENDS, eine Initiative zur Förderung des HSV-Frauenfußballs. Ziel dieser neuen Aktivität ist es, eine gesicherte Basis zu schaffen, um verstärkt und fundiert in die Nachwuchsausbildung und –förderung sowie Maßnahmen zur Steigerung des sportlichen Potentials und der Medienpräsenz investieren zu können. WOMEN&FRIENDS weist namhafte Gründer auf: die HSV-Profis Benny Lauth, Sergej Barbarez und Raphael Wicky, die HSVer Uwe Seeler, Rudolfo Esteban Cardoso und Hermann Rieger, den Aufsichtsratsvorsitzenden Udo Bandow, Sportmoderatorin Monica Lierhaus, Musiker Lotto King Karl, Schauspieler Marek Ehrhardt, den HSV-Vorstand mit Katja Kraus, Bernd Hoffmann, Dietmar Beiersdorfer und Christian Reichert sowie die Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder mit Oliver Scheel, Jojo Liebnau, Dirk Bobsin und Jens Wagner. Diese Gründungsmitglieder sind der Beweis dafür, dass eine Mitgliedschaft bei WOMEN & FRIENDS langfristig attraktiven und erfolgsorientierten Frauenfußball unterstützt und sichert. Sergej sagte vor kurzem: „Frauenfußball ist eine interessante Sportart, klar. Nicht mit den Männern und den Profis zu vergleichen. Dennoch: mir gefällt es, ich habe schon des öfteren den Frauen bei dem technisch attraktiven Sport zugesehen.“ Und Sergej machte deutlich, dass der dauerhafte Erfolg der WOMEN letztlich mit der Mitgliedschaft vieler FRIENDS unterstützt wird. Erfolg? Fußballfrau Sarah Günther gewann die erste Olympia-Medaille seit über 50 Jahren als Sportlerin des HSV. Ein beispielloser Erfolg. Mit der Unterstützung aller Freunde. WOMEN&FRIENDS wird von Svenja Cohn betreut (svenja.cohn@hsv.de). Ergänzende Informationen für Freunde und Interessierte der neuen Aktion sind unter www.hsv-frauen.de zu erhalten. Fotos: Public Address hsv frauen supporters news 32 „Bethel“ besucht HSV > VON JÖRN SPUIDA W ährend der „Special Olympics“ folgten 25 Teilnehmer und Betreuer der Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel der Einladung eines Sponsors zu einer Führung durch die AOL-Arena und das Museum des Hamburger Sport-Vereins. Die „besonderen“ Gäste waren von der impulsanten Erscheinung des Stadions sehr beeindruckt und folgten interessiert den Ausführungen und Erläuterungen. Die Stadionführung begann bei den Tribünen und im VIP – Bereich. Beim Begehen der Nordkurve stellten sich einige Besucher in den Block und skandierten laut „HSV, HSV,…“ und waren von dem hallenden Echo beeindruckt. So bekamen die Gäste einen ungefähren Eindruck, was bei Heimspielen des HSV in der AOLArena für eine Stimmung herrschen muss, wenn über 40.000 Zuschauer dem HSV zujubeln. Als nächstes wurde dem Bereich der Kabinen und des Spielfeldes ein Besuch abgestattet. Fast ehrfürchtig betraten die Gäste den Bereich der Mixed-Zone, bevor sie die Heimkabine besichtigten. Im Anschluss konnte dann der Blick von der „anderen Seite“ in einem Fußballstadion genossen werden. Bisher kannten alle nur ein Fußballstadion von der Tribüne aus und konnten sich jetzt ein ungefähres Bild davon machen, welchen Anblick die Bundesligaprofis jede zweite Woche genießen dürfen. Im Museum nutzten die Besucher das reichhaltige Angebot von zeitgenössischen Tonband- und Filmaufnahmen um sich über den HSV und seine Geschichte zu informieren. Überrascht waren die Gäste von dem zweiten Teil der Museumstour, als es um die einzelnen Sparten der Hamburger ging. Jeder einzelne Teilnehmer der Special Olympics konnte seine Sportart in den Vitrinen wieder finden. Ein Glänzen in den Augen und großes „Ah“ und „Oh“ war beim Betreten der Schatzkammer und dem Anblick der strahlenden Pokale vergangener Tage zu vernehmen. Am Ende der zweieinhalbstündigen Tour waren sich alle Teilnehmer einig, dass sie auf jeden Fall zu einem weiteren Besuch wiederkommen wollen. Also: „Auf Wiedersehen beim Hamburger SV in der AOL-Arena…“ An diesem Tag hat der HSV nicht nur einige Fans hinzugewonnen, sondern konnte auch noch andere Sportler inspirieren. Die Fußballmannschaft der sportlichen Truppe aus Bethel gewann am folgenden Tag ungeschlagen die Goldmedallie bei den Special Olympics! Bethel special olympics Als Europas größte diakonische Einrichtung ist dieser Name Programm für die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. 11.000 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten hier in Voll- und Teilzeit. In Bethel gilt: Jeder Mensch hat seine Würde und ist ein Geschöpf Gottes, egal ob behindert, gesund, krank, begabt oder benachteiligt. Heute werden mehr als 14.000 Menschen in Kliniken, Heimen, Schulen und Kindergärten, Wohngruppen, Werktherapien und Werkstätten für Behinderte betreut. Die zentralen Arbeitsgebiete der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel sind die Behindertenhilfe, Altenhilfe, Jugendhilfe und Wohnungslosenhilfe sowie Psychiatrie, Arbeit und Rehabilitation und die medizinische Versorgung in Akutkrankenhäusern. In der Epilepsiebehandlung und -forschung gehören die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel zur internationalen Spitze. The Football Factory · WM Globus supporters news KULTUR 33 > VON PHILIPP MARKHARDT J ballkultur auf der Insel interessiert. Aber Vorsicht: Die Originalfassung läuft im übelsten Cockney-Englisch. Man sollte sich also ein wenig konzentrieren, wenn man nicht nur die bekannten englischen Kraftausdrücke verstehen will. Am 29.09.04 ging es dann in den WM-Globus. Dieser Fußball, der der Weltkugel nachempfunden ist (oder umgekehrt), steht noch bis zum 07.11. in unserer schönen Stadt und bietet neben dem täglichen Programm auch Abendveranstaltungen zum Thema Fußball und Kultur. So kam es, dass am Tag des 117. Geburtstages des HSV (zufällig) der Vortragsabend „Glorreiches aus dem HSV-Museum“ im Globus geboten wurde. Für nen Fünfer war man dabei und saß in einem leider nur zu 2/3 gefüllten Raum zwischen weiteren Interessierten. Auf der Bühne saßen Dirk Mansen, Bernd Hoffmann (als Überraschungsgast) sowie der Journalist Daniel Meuren, der die Aufgabe hatte den Abend zu moderieren. Dirk hatte ein paar Schätze aus dem Museum dabei und erzählte in kurzweiligen 90 Minuten Anekdoten zum Schmunzeln und tragische Geschichten zum Betretensein. Weiterhin las er diverse Briefe aus Vorkriegszeiten vor, die durchaus zum Lachen animierten. Die mitgebrachten Ausstellungsstücke wurden ebenfalls (inklusive Randgeschichten) erläutert. Durchaus gelungen, wie ich finde, da zumindest ich solche Geschichten sehr interessant finde, gerade weil sie den Horizont bezüglich unseres heiligen Vereins erweitern helfen. Auch Bernd Hoffmann gab einiges zum Besten, zum Beispiel, welche Rolle das Museum bei Spielerverpflichtungen spielt, zeigte bei „Erkennen Sie das Trikot“ allerdings noch leichte Schwächen. Wer schon immer mal wissen wollte, wem die Meisterschale auf den Mannschaftsfotos des SV Werder gehört, hätte sicherlich ebenso seine Freude an besagtem Abend gehabt, wie wissbegierige Fans, Mitglieder und Freunde des HSV. Tja, schade, ihr habt was verpasst. So bleibt euch doch nur der Gang ins Museum und die Hoffnung auf ein paar Storys aus der guten alten Zeit im Zuge einer Führung. Wer den Globus bis zum 07.11. allerdings noch besuchen möchte und Mitglied ist, kann sich glücklich schätzen: Die Veranstalter gewähren allen Mitgliedern des HSV gegen Vorlage des Mitgliedsausweises freien Eintritt. Auf den nächsten Seiten findet ihr die restlichen Veranstaltungen. fußball-kultur a, Ihr lest richtig, es geht hier um Kultur. Um Fußball-Kultur, um genau zu sein, und da wir alle kulturell interessiert sind, hier die absolut subjektive, trotzdem aber einzig wahre Kritik an zwei kulturellen Veranstaltungen: Am 25.09.04 fand im Rahmen des Hamburger Filmfest im Grindel-Palast die Deutschland-Premiere des Films „The Football Factory“ statt. Der Film nach einem Drehbuch von Nick Love basiert auf dem gleichnamigen Buch (Deutscher Titel: Der letzte Kick) des englischen Bestsellerautors John King und hat als Thema das Leben des Chelsea-Hooligans Tommy Johnson. Der „sozialkritische Film“ (Mopo Plan 7) ist allerdings keineswegs eine Aneinanderreihung dumpfer Prügelszenen – die kann man an einer Hand abzählen. Der Film beginnt mit einem Auswärtsspiel bei Tottenham, um uns das Milieu des guten Tommy ein wenig näher zu bringen. Er ist Mitglied einer Hooligang von Chelsea, man lernt die Charaktere kennen. Auch Tommys Nachtund Privatleben wird beleuchtet. Ja, sein Nachtleben. Dieses ist, wie im Film so schön beschrieben, der Anfang vom Ende, nämlich dergestalt, dass Tommy nach etlichen Nasen Koks und diversen Getränken eine Frau abschleppt, bzw. sie ihn. Am nächsten Morgen wacht er in ihrem Bett auf, statt dem Mädchen sitzt allerdings ein grobschlächtiger Kerl auf ihm, der ihm ein Messer an den Hals hält. Zum Glück gibt es da noch Tommys Freund Rod, der den wenig begeisterten betrogenen Freund mit einem Cricketschläger anzählt, so dass die beiden in Unterhose bekleidet flüchten können. Doof nur, dass der Typ der Bruder des Chefs der verfeindeten Millwall Crew ist. Sehr unvorteilhaft auch, dass demnächst das Pokalspiel im Den ansteht. Die Spannung steigt also und vor dem Derby wird der paranoide Tommy (aufgrund der Angstzustände möchte unser Protagonist sein Leben ändern) ordentlich zusammengetreten. Da ich aber nicht vorwegnehmen möchte, ob Tommy, wie die Mopo die Frage stellt, sein Leben ändern wird oder nicht, empfehle ich den Film anzusehen. Keine Ahnung, ob er im Kino nun noch läuft oder nur auf DVD zu haben ist. Fakt ist jedoch, dass „The Football Factory“ ohne billige Klischees, Gewaltverherrlichung oder dünne Storys auskommt. Wertfrei wird eine Geschichte im Milieu der Hooligans erzählt und teilweise humoristisch etwas aufgemotzt. Ein absolutes Muss für jeden, der sich für die Fuß- supporters news 34 Kulturfestival des FUSSBALL GLOBUS FIFA WM 2006 D er FUSSBALL GLOBUS ist Teil des Kunst- und Kulturprogramms der Bundesregierung zur WM 2006 und bereits nach knapp einem Jahr sichtbares Erkennungszeichen für die Weltmeisterschaften in Deutschland. Er tourt bis 2006 durch alle WM-Austragungsorte. Hamburg ist nach Berlin, Frankfurt/ Main, Köln und Leipzig fünfte Station. Bis zum 7. November ist der Globus noch Anziehungspunkt auf dem Rathausmarkt in Hamburg. “Der FUSSBALL GLOBUS ist bisher in allen Städten ein großer Erfolg,” so Staatssekretär Wewer. “Noch bei keiner der vorigen Weltmeisterschaften hat es ein solch breites Kunst- und Kulturprogramm zur Vorbereitung auf das Großereignis gegeben, wie es Deutschland im Vorfeld der FIFA WM 2006 realisiert.” Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 20.30 Uhr im Fussball Globus am Rathausmarkt. MONTAG, 11. OKTOBER DAS ENDSPIEL-SPEKTAKEL DER F.A.Z. Napoleons Niederlage bei Waterloo, Richard Wagners „Götterdämmerung“ und Samuel Becketts „Endspiel“ sind nur drei Beispiele des Finalen, von denen die F.A.Z.-Feuilletonisten Rose-Maria Gropp, Patrick Bahners und Andreas Platthaus handeln. Mit von der Partie in dieser fulminanten Wort- und Bildcollage: der Cartoonist Volker Reiche. fußball-kultur Dienstag // 12. OKTOBER LIVE –GIG von und mit Radio ENERGY 97.1 DJs des Senders kommen zum Live-Gig am Rathausmarkt. Wer auflegt, wird noch nicht verraten. Also: ENERGY 97.1 einschalten! supporters news 36 MITTWOCH // 13. OKTOBER HSV-STARS BEI WELTMEISTERSCHAFTEN Klingende Namen: Uwe Seeler, Willi Schulz, Manfred Kaltz, Horst Hrubesch, Christian Rahn. Moderiert von Wolfgang Klein, dem Ex-Präsidenten des HSV, erzählen Hamburgs Fußballgrößen von ihren Erlebnissen bei den Weltmeisterschaften Ein Globus-Abend von BILD-Hamburg. DIENSTAG // 26. OKTOBER JÜRGEN LEINEMANN & TINA THEUNE-MEYER Der SPIEGEL-Redakteur Jürgen Leinemann hat eine profunde Biographie über Sepp Herberger geschrieben. Zusammen mit Tina Theune-Meyer, der Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft, diskutiert er über die Leiden und Freuden dieses ziemlich einzigartigen Amts. Moderation: Jochen Hieber FREITAG // 15. OKTOBER BALL, IMMER WIEDER BALL Ein Abend der Stadt Hamburg: Das Ensemble Resonanz tritt mit sechs bis acht jungen Streichern an und bietet einen musikalisches Feuerwerk unter dem „Titel BallBallBall“. MITTWOCH // 27. OKTOBER EIN VEREIN UND SEIN IDOL: UWE SEELER Zweiter Hamburger Globus-Abend der Wochenzeitung DIE ZEIT. Moritz Müller-Wirth und HANNS-BRUNO KAMMERTOENS ERWARTEN Hamburgs Fußball-Idol Uwe Seeler und weitere Repräsentanten des Vereins zu Gespräch und Diskurs. MONTAG // 18. OKTOBER OLE VON BEUST, BORIS CAPLA, MICHALE GREEN „Sport zwischen Tradition und Event“ lautet das Thema, über das Hamburgs Erster Bürgermeister mit dem Hockeystar Michael Green und dem EishockeyManager Boris Capla diskutiert. Moderation: Jochen Hieber DIENSTAG // 19. OKTOBER WO STEHT HAMBURGS FUSSBALL? Friedel Gütt ist Präsident des Hamburger FußballVerbandes und Chef der WM-Außenstelle in der Stadt. Mit dem Trainer Andreas Bergmann (FC St. Pauli) und Thomas Doll (HSV-Amateure) diskutiert er die aktuelle Situation des Fußballs an der Elbe. Ein Abnd von BILD-Hamburg MITTWOCH // 20. Oktober TIM PARKS, WELTAUTOR UND FUSSBALLFAN Tim Parks, einer der wichtigsten englischen Autoren der Gegenwart, lebt in Verona und ist geschworener Fan des Fußballclubs Hellas. Sein Fußball-Buch „Eine Saison mit Verona“ ist eine Italienische Reise der ganz besonderen Art. Tim Parks liest aus dem Original, der Hamburger Schauspieler Uli Plessmann aus der Übersetzung. fußball-kultur MONTAG // 25. OKTOBER BREUCKMANN, SKIBBE, POTT, SCHMID „Kinder stark machen“ ist ein zentrales Ziel des Wettbewerbs „Klub 2006“.Welche Chancen bieten sich für engagierte Vereine? Wie wichtig ist die Vorbildfunktion der Stars? Darüber diskutieren Manfred Breuckmann (WDR), Michael Skibbe (DFB), Elisabeth Pott (BZgA) und der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet Harald Schmid. Ein Abend der Bundeszentrale für gesundheitli-che Aufklärung (BZgA). FREITAG // 28. OKTOBER ERÖFFNUNG DES FESTIVALS „EIGENARTEN“ Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck eröffnet im Globus das 5. Interkulturelle Festival „Eigenart“. Dabei treten u.a. Telat Yurtserver und seine Company Hamburg auf. MONTAG // 1. NOVEMBER FRANZ BECKENBAUER & FELIX MAGATH Abschluss und Höhepunkt der Abende von BILDHamburg im Globus: Unter dem Motto „Die WM 2006 – Deutschlands größtes Sportfest des Jahrhunderts“ stehen Franz Beckenbauer und Felix Magath Rede und Antwort. Moderation: Fedor Rad-mann. DIENSTAG // 2. NOVEMBER EL DIEGO – DIE WELT DES MARDONA Aufstieg und Fall eines Superstars des grünen Rasens, dargestellt in einer szenischen Revue. Unter der Regie von Branko Simic schlüpft Sigfried Terpoorten in Maradonas Rolle. Ein Globus-Abend der KampnagelFabrik. MITTWOCH // 3. NOVEMBER MICHAEL NAUMANN & ANDRÉ HELLER Das Hamburger Globus-Finale bietet ein Podiumsgespräch zwischen Michael Naumann, dem Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT, und André Heller, dem künstlerischen Leiter des Kulturprogramms der WM 2006. Es schlägt den Ton sinnlicher Vorfreude an. Hamburg, wie es Scheiße macht. supporters news Mainz, wie es singt und lacht und 37 > VON PHILIPP MARKHARDT J Hallohooo! Setzt bei euch am Wochenende die Denkfähigkeit aus? Hat man euer Hirn vielleicht durch eine Scheibe Toastbrot ersetzt? Pöbeln gut und schön, aber ein Wurf mit einer Bierflasche (Guten Morgen übrigens, Mainzer Ordnungsdienst!) oder auch nur mit einem Feuerzeug ist versuchte gefährliche Körperverletzung! Eine Straftat, ihr Kraftausdruck einsetzen! Der Linienrichter wurde übrigens in besagter 72. Spielminute von einem Feuerzeug am Kopf getroffen. Das hat der Schiri vermerkt, genau wie die Flaschenwürfe und weiteren Feuerzeuge. Dankeschön! Jetzt darf „euer“ HSV ordentlich blechen. Im Wiederholungsfall erwartet uns dann eine Platzsperre. Suuuuper Sache! Soll sich jeder Gedanken machen, ob er sich angesprochen fühlen muss. Wollte ich nur mal loswerden, und auch genau in diesem Pöbel-Tonfall. Das geht mir nämlich tierisch auf den Senkel - und nicht erst, seit ich selbst b(g)etroffen war. kommentar a genau, Hamburg baut nur Scheiße! Warum müssen eigentlich diese ganzen Idioten immer mit unserem Verein auswärts fahren? Und warum müssen sie auch noch zeigen, dass sie ihren Kopf offenbar nur haben, damit es nicht in den Hals regnet?! Die ganze Nerverei ging schon im Sonderzug los, wo wieder irgendwelche zensiert Flaschen aus dem fahrenden (!) Zug werfen mussten. Hallo!? Erde an beliebigen Kraftausdruck einsetzen! Das ist lebensgefährlich! Nicht nur für den Autofahrer, den man bei langsamer Fahrt von einer Brücke aus bewirft, sondern auch für die Mitreisenden! Schon mal erlebt, dass eine Flasche aufgrund der Sogwirkung eines Zuges durch ein geöffnetes Fenster wieder in den Zug fliegt? Nein? Ich aber! Jetzt, wo ich diesen Bericht schreibe, sind bereits zwei Wochen seit Mainz vergangen und ich habe immer noch was von dem Treffer, den irgendein besoffener, hirnloser abschätzige Beschreibung des verlängerten Rückens einsetzen, der sich Fan schimpft, gelandet hat. 5 cm Platzwunde am Ellenbogen bis zur Haut zwischen Muskel und Knochen, Entzündung im Ellenbogen, herzlichen Dank! Wäre die Flasche nur 20 cm höher angeflogen gekommen, hätte ich diese Zeilen vielleicht nicht mehr schreiben können! Kommen wir zur Konsequenz, die aus dem Fenster geflogene Flaschen haben: Mitfahrverbot und unter Umständen eine Strafanzeige. Jeder Zug-Ordner wird darauf achten, ob jemand Gegenstände aus dem Fenster wirft. Für den jeweiligen Täter ist die Fahrt beim nächsten Halt beendet. Wer die Unversehrtheit anderer in diesem Maße gefährdet, hat kein Recht in einem Zug des SC mit zu fahren. Ihr tretet die Tätigkeiten ehrenamtlicher Helfer mit Füßen! Doch das war ja nur der Anfang dieser Fahrt, die ich gern vergessen würde. Als nächstes behinderten geistige Tiefflieger dann eine Rettungsaktion der Sanis und machten sich über die junge Frau lustig, die zusammengeklappt war. Danach dann der Stadionbesuch: Oben steht alles, keiner kann mehr in den Block, unten ist aber alles frei. Kennt man, soll auch nicht weiter diskutiert werden. Nur mal so als Wink mit dem Zaunpfahl. Reden wir doch lieber über die Spezialisten, die nicht nur in der 72. Minute (wie es im Spielbericht vermerkt wurde) Flaschen und Feuerzeuge auf den Linienrichter warfen, sondern die gesamte zweite Halbzeit über. supporters news 38 Galerie der größten Graupen: Mladen Pralija – der Fliegenfänger (1) > VON INGO THIEL E s waren leider nicht immer nur Helden, Idole und Stars, die beim HSV Geschichte geschrieben haben. Meistens sind die Geschichten der Fehleinkäufe im Nachhinein betrachtet aber sogar viel erheiternder als die Erfolgsstories der großen und bekannten Namen. In loser Reihenfolge erinnern wir Euch an Pechvögel, enttäuschende Hoffnungsträger und andere Luschen, denen beim HSV einfach überhaupt nichts gelingen wollte. Es wäre unfair, den Anfang des unaufhaltsamen Niedergangs des HSV von einer europäischen TopMannschaft zum grauen Bundesliga-Mittelmaß in den End-Achtziger und Neunziger Jahren am Beispiel Mladen Pralija festzumachen. Aber der umstrittene Pechvogel, der in nur 14 Spielen 35 Gegentore kassierte und zur Lachnummer der Liga wurde, steht stellvertretend für die meist völlig verfehlte Transferpolitik der vergangenen 15 Jahre. Der HSV hatte sich zu Beginn der Saison 87 / 88 selbst in eine missliche Lage manövriert, nachdem der Verein den bisherigen Stammtorhüter Uli Stein rausgeschmissen hatte, bloß weil der unbedingt einmal sein Können in einer anderen Sportart zeigen wollte: In der 87. Minute konterte Stein den Torjubel von Jürgen Wegmann nach dessen zweiten Treffer zum 2:1 Endstand mit einer trockenen Rechten, bei der die selbsternannte „Kobra“ eher das Reaktionsvermögen einer Blindschleiche zeigte und nur von Glück sagen konnte, dass nach Ulis Uppercut noch alle Giftzähne in der Knabberleiste blieben. Das Unterhaltungs-Highlight beim ansonsten eher langweiligen Super-Cupfinale gegen Bayern München im Frankfurter Waldstadion sorgte für einen handfesten Eklat und viel Aufregung. Stein wurde vom DFB zehn Wochen gesperrt und konnte sich in Hamburg seine Papiere abholen. Da nützten auch Fanproteste wie der offene Brief der „Initiative der HSV-Dauerkarten-Besitzer“ nichts, die schrieben: „Die Rote Karte für Uli Stein musste sein. Ein Rausschmiss vom HSV war und ist unangemessen.“ Und auch die Solidarität der Mannschaft, von Kapitän von Heesen beim Präsidium mündlich vorgetragen, verpuffte wirkungslos. Die Frankfurter Eintracht, die sich im eigenen Stadion davon überzeugen konnte, wie sich Uli im Strafraum Respekt verschaffte, nutzte die Gunst der Stunde und verpflichtete Stein. Da Ersatzmann Jupp Koitka verletzt war, blieb Trainer Josip Skoblar am ersten Bundesliga-Spieltag gegen Schalke 04 nichts anderes übrig, als ein damals ganz junges, unbeschriebenes Blatt ins Tor zu stellen: den 19-jährigen Richard Golz. Obwohl der „Lange“ beim 5:2 Sieg nach einhelliger Meinung ein ganz passables Spiel hinlegte, mochte der Jugoslawe ihm keine Bewährungschance geben. Statt dessen wollte Skoblar einen Bekannten aus Jugoslawien und so flog Manager Felix Magath in einer Nacht- und Nebelaktion nach Spanien. Von Rayo Vallecano aus der 2. Liga nahm Magath Mladen Pralija mit nach Hamburg. Der 29-jährige war erst 3 Wochen zuvor von Hajduk Split nach Spanien gegangen, nachdem er schon in Jugoslawien eine recht wechselhafte Karriere hinter sich hatte: der 1,85 Meter-Mann verdiente sein Geld vorübergehend in der 3. jugoslawischen supporters news 39 Liga bei Sibenik, denn bei seinem ersten Hajduk-Gastspiel 1980/81 hatten seine Mitspieler nach einem 1:5 im UEFA-Cup gegen Valencia Pralija die Schuld an dem Debakel gegeben. Trotzdem genoss der Skoblar-Intimus, der bei Hajduk Split unter Joschi trainiert hatte, große Vorschusslorbeeren. „Der beste Torwart Jugoslawiens. Wenn der HSV den holt, hat er keine Probleme mehr“ meinte Ivo Buljan (77-81 beim HSV). „Ein Kandidat für die Nationalmannschaft“, versprach Nationaltrainer Ivica Osim. „Ein Wundermann mit Super-Reflexen“ schwärmte Aachens Torwart-Denkmal Vladimir Beara. „Er ist der beste, der zur Zeit zu haben ist“, urteilte HSV-Präsident Wolfgang Klein. Dabei gab es mit Pralija von Anfang ein anderes kleines Problem. Mit Okonski und Caligiuri hatte der HSV bereits zwei Nicht-EG-Ausländer unter Vertrag, Pralija wäre der dritte gewesen. Die damalige Ausländerklausel des DFB ließ aber nur die Verpflichtung von zwei Spielern außerhalb der EG zu. Okonski war gesetzt, also musste Caligiuri so schnell wie möglich verkauft oder ausgeliehen werden. Caligiuri stimmte einer Vertragsauflösung anstandslos zu und tauchte schließlich zur Saison 95 /96 wieder in Hamburg auf: Bei St. Pauli. Mit dem Verzicht des Amerikaners war der Weg für eine Verpflichtung Pralijas frei, er unterschrieb einen Zwei-Jahres Vertrag für 200.000 Mark im Jahr, 250.000 Mark Ablöse waren fällig. Bei seinem ersten Training hatte Pralija einen ganz starken Auftritt, hielt schärfste Schüsse aus kürzester Distanz und wurde sofort von der Mannschaft akzeptiert. Die HSV-Spieler waren vom Neuen beeindruckt, Vorstopper Dietmar Beiersdorfer meinte: “Körperlich ein ganz schönes Tier. Der geht zur Sache.“ Und Co-Trainer Schock, der mit dem neuen Torwart Sonderschichten schob, befand gar: „Er macht den besten Eindruck.“ Wie Trainerstab und Mannschaft zu diesem Eindruck kommen konnten, war für viele Fans, die das Debut des neuen Hoffnungsträgers im Auswärtsspiel bei den Bayern live im Olympiastadion oder in der Sportschau verfolgen durften, schlicht ein Rätsel: Der Keeper erlebte den wohl berühmtesten Negativ-Einstand der Bundesliga-Geschichte. Von Minute zu Minute wurde er unsicherer, machte dabei des öfteren eine ausgesprochen unglückliche Figur und griff kräftig daneben: bei der 0:6 Niederlage wurden ihm gleich drei Treffer als persönliche Fehler angekreidet. Der Auftritt geriet zur totalen Lachnummer, was sich auch im Presse-Echo niederschlug: „Pralija schien den Ball als unbekanntes Flugobjekt zu betrachten“ (Süddeutsche Zeitung), „Selbst die harmlosesten Aktionen gingen daneben“ (Welt), „Pralija machte falsch, was man nur falsch machen kann“ (Mopo), „Ein Sicherheitsrisiko“ (Münchner tz). Auch Beobachter aus dem Ausland konnten sich vor Lachen kaum mehr einkriegen: „Eines kann ich versprechen: Wir haben auf jeden Fall den besseren Torwart“ spottete Michel Clement vom ersten Europapokal-Gegner des HSV im Cup der Pokalsieger. Clement trainierte Avenir Beggen – Freizeitfußballer aus Luxemburg. Und auch die Fans protestierten beim nächsten Heimspiel massiv: Sprechchöre für Stein schallten bis zum Abpfiff durch den Volkspark und eines der harmlosesten Plakate, die die Westkurve zierten war: „Kein Uli – keine Fans!“ Das unschöne Wort „Fliegenfänger“ klebte an Pralija. Obwohl dem unglücklichen Keeper schon nach seiner ersten Partie höchstens Oberliganiveau nachgesagt wurde, stellte Skoblar seinen Landsmann ungerührt weiter auf. Doch „Pale“ hatte fast immer ein böses Ding drin und blieb ein Sicherheits-Risiko: Nach sehr durchwachsenen Auftritten beim 3:3 am 3. Spieltag graupen supporters news 40 gegen Hannover 96 und dem 2:2 Unentschieden bei Waldhof, folgte die unterirdische Leistung bei der 0:4 Niederlage gegen den KSC. Nach einem wiederum katastrophalen Auftritt des Keepers, der beim 5:1 Sieg gegen Kaiserlautern das Glück hatte, dass seine Fehlgriffe nicht zu Gegentoren führten, steigerte sich Pralija erstmals. Beim Spiel in Nürnberg avancierte er zum besten Mann auf dem Platz und Manager Magath war überzeugt: „Pralija wird sich durchsetzen, ich bin überzeugt davon, dass wir einen Spitzenmann verpflichtet haben.“ Jugoslawiens Verband nominierte den Torwart sogar für die EM-Qualifikationsspiele gegen Nordirland und England. In der Liga aber zeigte sich, dass die Leistung von Nürnberg leider nur eine Ausnahme war. Auch das Ausscheiden im Europa-Cup bei Ajax Amsterdam wurde in erster Linie seinem Patzer zu Beginn der Partie zugeschrieben. Es folgten weitere Klatschen, unter anderem ein 2:8 in Mönchengladbach, bei der Pralija nach 27. Minute beim Stand von 0:3 gar seinen Platz für Richard Golz räumen musste. Die Fan-Proteste mit der – allerdings sinnlosen - Forderung nach einer Rückkehr von Uli Stein nahmen zu. Nach einem knappen halben Jahr als Trainer des HSV hatte Skoblar dann ein Einsehen und kündigte Anfang November – Wunschkandidat Willi Reimann wurde neuer Übungsleiter. Was bei Reimanns erstem Auftritt als Cheftrainer am 12. November geschah, ist folgendermaßen überliefert: Pralija hatte sich gerade zum Training umgezogen, da kam Willi Reimann in die Kabine und sagte etwas zu Sascha Jusufi – auf Deutsch, und das konnte Pralija noch nicht verstehen. So wirklich begriff er dann auch nicht, als Jusufi sich zu ihm umdrehte und zögernd auf kroatisch wiederholte, was Reimann ihm gesagt hatte: „Du sollst Dich wieder umziehen. Der Trainer meint, Du kannst nach Hause gehen.“ Der unglückliche Torwart war fortan kaltgestellt, nach knapp vier Monaten war damit das Gastspiel von Mladen Pralija beendet. Für den geschassten Keeper brach eine Welt zusammen: „Ich verstehe nicht, warum es mir verboten wird, meinen Beruf auszuüben. Der neue Trainer kennt mich nicht, weder menschlich noch als Fußballer. Für mich ist das der Höhepunkt einer Hetzkampagne, die nichts mit Sport zu tun hat, das richtet sich gegen mich als Mensch. Und als Ausländer.“ Reimann setzte fortan auf den 35-jährigen Jupp Koitka und auf Richie Golz; Pralija durfte noch nicht einmal mehr mittrainieren. Wochenlang hing der Unglücksrabe völlig in der Luft, denn der HSV forderte eine Ablösesumme, die kein Verein bezahlen wollte. Sein Mentor Skoblar holte ihn schließlich zum jugoslawischen Tabellenletzten Celik Senica – völlig kostenlos, ohne einen Pfennig Leihgebühr. Von dort wechselte er zurück zu Hajduk Split, der HSV kassierte immerhin noch 50.000 Mark Ablösesumme. Nach seiner aktiven Zeit wurde Pralija Trainer in Singapur und ist derzeit Co-Trainer bei seinem Stammverein Hajduk Split. In Hamburg machte er nur noch einmal Schlagzeilen: Bei einem Weihnachtsbesuch 1989 bot er in der BILD-Zeitung sein Ferien-Haus bei Sibenik mit Blick auf die Adria feil. Das Kapital Pralija war für beide Seiten ein großes, trauriges Missverständnis – geblieben ist nur die Bezeichnung „Fliegenfänger“ für grottige TorwartLeistungen. Fragen und Kritik? ingo.thiel@hsv-supporters.de graupen Neue Stehplätze auf der Südtribüne > VON PATRICK GRÜTZNER I ch musste mich schon fragen, ob ich das, was auf der Versammlung am 02.06.2004 bekannt gegeben wurde, so richtig verstanden habe. Hatte ich richtig gehört? Wurde eben erwähnt, dass der Verein erwägt, die Sitzplätze im A-Rang der Südtribüne durch Stehplätze zu ersetzen? Mein Sitznachbar hatte anscheinend auch dasselbe gehört, wie ich auf Nachfrage erfuhr. Sollte es doch noch einen Fan-Gott geben, der ein Herz für Stehplätze hat? Na ja, mal im Ernst: Etwas verwundert hat mich diese Ankündigung schon, da diese völlig im Gegensatz zu dem allgemeinen Trend in Deutschland steht. Wenn man mal bedenkt, dass fast alle Stadionneubauten reine Sitzplatzstadien (Berlin lässt grüßen) sind, ist es schon überraschend, dass der Vorstand gerade einmal 6 Jahre nach Beginn der Umbauarbeiten am Stadion die zweite größere Umbaumaßnahme am Stadion plant. Nachdem ein Teil des A-Rangs der Westtribüne mit „Business-Seats” bepfl astert und ein neuer Logenbereich gebaut wurde, sollen nun also die Sitzplätze des A-Rangs Stehplätzen weichen. Soweit so gu, dachte ich, bei näherer Betrachtung ergeben sich jedoch zwei weitere wichtige Fragen, > Wo sollen die Dauerkarteninhaber dieses Bereichs hin? > Was passiert mit dem Gästeblock? Zum Ersten Punkt wird es vom Verein her sicherlich ein Angebot geben, dass den Personen, die bisher ihre Plätze im A-Rang der Südtribüne hatten, einen Platz auf der Süd im B-Rang oder auf der Nord im A-Rang offeriert, da diese der gleichen Preiskategorie entsprechen, auch wenn die Sicht eine etwas andere ist. Auf die verbleibenden „normalen“ Sitzplätze im A-Rang der Ost- und Westtribüne werden wohl nicht so viele ausweichen, da diese zwischen 144,- und 326,- Euro pro Saison teurer sind, als die Dauerkarte im A-Rang der Südtribüne. Der Verein sollte angehalten sein, den bisherigen Dauerkarteninhabern rechtzeitig die Möglichkeit zu geben, sich einen neuen Platz zu suchen. Die zweite Frage betrifft zwar nicht uns HSV-Fans primär, sollte uns aber dennoch am Herzen liegen, da auch auswärtige Fans von anderen Vereinen die Sicht auf die großartigen Leistungen unserer Mannschaft supporters news Gegen den Trend 41 nicht verwehrt bleiben soll. So sollte man sich jetzt schon Gedanken machen, wo der Gästeblock positioniert werden soll. Ein Gästeblock direkt neben dem neuen Stehplatzbereich ist aus Sicherheitsgründen wohl eher nicht möglich, auch die Verlagerung des Blocks in den B-Rang ist nicht anzunehmen, da ein Stehplatzbereich im B-Rang eher unwahrscheinlich ist (Jedem Gastverein stehen laut DFL/DFB-Regeln 10 Prozent von jeder Kategorie zu). Eine Lösung bietet sich jedoch aus der Ankündigung, die neuen Stehplätze nur zu 50 Prozent mit Dauerkarten zu belegen. Geplant ist nämlich, die restlichen 50 Prozent in den freien Verkauf zu geben, damit auch für Leute mit kleinem Geldbeutel ein Spiel des HSV erschwinglich ist. Man könnte zum Beispiel die Dauerkartenplätze auf die Seite der Osttribüne legen und den Block für die restlichen 50 Prozent zwischen Dauerkartenblock und Gästeblock positionieren. Somit wäre rein theoretisch das Problem des Gästeblocks gelöst, da man den Stehplatzbereich der Gäste im A-Rang lassen könnte. Das hierfür sicherlich weitere sicherheitsrelevante Fragen geklärt werden müssen ist selbstverständlich. Jedoch sollten sich die Planer dieses Vorhabens nicht darauf einlassen, den Gästeblock zu einer Festung verkommen zu lassen. Gerade die räumliche Freiheit unseres Stadions ist etwas ganz Besonderes, auf das jeder stolz sein sollte. Wir mussten ja gerade selber feststellen, dass es auch andere „Gäste“-Blöcke (Stuttgart) gibt, die eher einer modernen Legebatterie entsprechen als einem Fanblock. Hier steht der Verein in der Verantwortung, den Gästen einen Fanblock zur Verfügung zu stellen, den sich der HSV-Fan auswärts auch wünscht. Wie schon oben erwähnt, ist die geplante Umbaumaßnahme die zweite nach Umbau des Stadions. Im Sommer wurde hinter den Sitzlätzen der Westtribüne ein neuer Logenbereich gebaut. Der neue Logenbereich bietet etwa 840 Zuschauern auf Business-Seats Platz. Was jedoch gleich auffällt ist, dass innerhalb des „Cateringbereichs“ nicht sehr viel an den HSV erinnert, so ist ein Bild der Hansestadt Hamburg zu sehen und eine HSV-Fahne hängt einsam in der Ecke, hier haben die Planer es versäumt, etwas Besonderes zu gestalten. Es kann ja nicht zu viel verlangt sein, trotzdem eine HSV Atmosphäre aufkommen zu lassen. Der Raum wirkt leider etwas neutral, und wenn der Blick ins Stadion nicht wäre, könnte man auch denken, man befinde sich auf einer Hochzeit. stadion supporters news 42 Interview mit dem neuen Stadionsprecher des HSV LOTTO KING KARL > INTERVIEW VON JOJO LIEBNAU L otto King Karl macht nicht erst seit gestern Musik. Mit seinen frechen, lokalpatriotischen Texten hat er gerade unter den HSV-Fans eine große Fangemeinde. Seit einiger Zeit zeigt die Erfolgskurve des bekennenden Dosenbierfans und HSV-Mitgliedes steil nach oben. Seit Anfang dieser Saison moderiert er gemeinsam mit Marek Erhardt die Stadionshow bei Heimspielen unseres HSV. Vor dem Hertha-Spiel zwischen Regiebesprechung und Programmbeginn baten wir ihn zum Gespräch. supporters news: Moin Lotto, danke, dass du dir Zeit genommen hast. Lotto: HSV-Fan-Sein hat mit Geld nichts zu tun. Mein Geld verdiene ich sicher auch nicht hier im Stadion, und da ich kein Spieler bin (lacht), auch nicht mit dem HSV. Das Ganze war auch nie Bestandteil der Überlegungen. Für uns war klar, wenn Radio Hamburg die Stadionshow macht, dann sind wir dabei, da gab es nur Verhandlungen über Inhalte, nicht über Geld. supporters news: Du willst doch sicher Musik für alle Hamburger machen. Kommt es da dann nicht zu Anfeindungen anderer Fans, zum Beispiel der kleinen unbedeutenden Masse des... Lotto: ... du meinst die Fans des Viertligisten? Lotto: Moin, moin, sehr gerne. supporters news: Naja, noch Drittligisten. supporters news: Warum ist es etwas Besonderes für Dich, Stadionsprecher zu sein? Lotto: Für mich ist es etwas Besonderes, da es immer mein Traum war. Ich bin seit Jahrzehnten Fan des HSV, und deshalb ist es für mich natürlich eine besondere Ehre, die Show hier gemeinsam mit Marek leiten zu dürfen. Wir hatten nach der vierwöchigen Pause echt schon Entzugserscheinungen, weil es so viel Spaß macht. supporters news: Gerüchten zufolge bekommst du eine ganze Menge Geld für deine Arbeit beim HSV. Auch das HSV-Fan-Sein lässt sich doch bestimmt ganz gut verkaufen, oder? Lotto: Nein, eigentlich nicht, ich habe festgestellt, dass die Fans, die andere Vereine oder auch Sportarten toll finden, es akzeptieren, wenn man auf etwas anderes fixiert ist. Fakt ist doch: In zwei Jahren stehen wir hier im Stadion und freuen uns neben einem Typen im Bayern Trikot über ein Tor von Kuranyi, der in Brasilien geboren ist. Fan sein heißt auch, mal über sich selber lachen zu können und einem Fan eines anderen Vereins sagen zu können: „Eigentlich sind wir alle Hamburger“. supporters news: Ist „Hamburg meine Perle“ eigentlich ein HSV-Lied? Lotto: Die Urversion war einfach ein Lied über Hamburg. Die Stadionversion ist natürlich ein HSV-Lied. Die Erstaufführung war damals beim Derby. Wir haben interview supporters news: Wie kommt es eigentlich, dass man dich trotz deiner zahlreichen Bekenntnisse nicht auch mal beim Auswärtsspiel antrifft? Lotto: Ich würde das sicher machen, wenn ich mehr Zeit hätte. Gerade auch durch die Stadionshow ist mein Zeitplan noch enger geworden. Wir spielen mittlerweile jedes Wochenende, da schaffe ich es noch nicht mal mehr, Premiere zu gucken. supporters news: Die Stadionshow und vor allem die Moderation hat sich ja wirklich verbessert. Was ist denn dein Ziel hier als Stadionsprecher? Lotto: Das freut mich zu hören, denn genau das wollten wir. Aber wichtiger ist doch unser aller Ziel, endlich wieder Deutscher Meister zu werden. Marek und ich können da leider nur sehr wenig beitragen, auch die Kurve kann letztendlich die Tore nicht schießen. Die Fans haben es hier aber geschafft, ein Ambiente zu schaffen, das sagt: „Jungs, wenn ihr hier über den Ball tretet, dann liegt das nicht am Stadion und seinen Fans!“ Mehr geht nicht. supporters news: Du hast ja schon mal im Lotto gewonnen. Wenn du morgen den Jackpot knacken würdest, wie würdest du dem HSV dann mit deinen Millionen weiterhelfen? Lotto: Ich glaube, Geld schießt wirklich keine Tore. Ich glaube an Jugendarbeit und daran, dass man Spielern die aus anderen Kulturen zu uns kommen, klarmachen muss, was der HSV für eine großartige Tradition hat, was hier für ein Umfeld ist und was das Ganze für die Stadt bedeutet. Da sind wir auf einem guten Weg. Dortmund und Schalke haben gezeigt, dass Geld allein nicht alles ist. supporters news es damals vermieden, eine Passage über Pauli einzubauen, weil wir es erstens nicht richtig finden, einen anderen Hamburger Verein blöd nieder zu machen und weil sich zweitens der Text ein bisschen halten sollte. Es war klar, dass die in der ersten Liga nichts mehr zu melden hatten. 43 supporters news: Was möchtest du den HSV-Fans denn noch mit auf den Weg geben? Lotto: Weiter so! Ich denke auch an die Vorbehalte von damals: „Am Millerntor wird im Gegensatz zu der Schüssel noch richtig gesoffen und gefeiert“ - das stimmt alles nicht. Spätestens seit dieses Stadion hier steht, können wir wirklich stolz auf das sein, was bei uns läuft, es gilt aber auch, das Ganze weiter zu festigen. Also: Auf geht’s! supporters news: Danke. Wir wünschen dir und Marek natürlich alles Gute. interview supporters news 44 HSV-Fußballschule 7 Wochen Freude in Ochsenzoll > VON SIMON KÖSTER I fussballschule n den Sommerferien war auf dem Trainingsgelände in Norderstedt ordentlich was los, jeweils 60 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 6 und 14 Jahren trainierten 7 Wochen unter Anleitung von Rodolfo Cardoso sowie den HSV-Jugendtrainern und Spielerinnen der Frauen-Bundesligamannschaft. Alle Beteiligten zeigten sich mit den abgelaufenen 7 Wochen sehr zufrieden. Rodolfo Cardoso: „Mein Job als sportlicher Leiter gefällt mir sehr gut. Es macht mir großen Spaß, mit den Jungen und Mädchen zu arbeiten. Unter den Teilnehmern waren tolle Fußballer dabei, die werden wir demnächst noch einmal zu einem Jugendtraining beim HSV einladen. Es haben bereits drei Spieler aus der Fußballschule den Sprung in eine Jugendmannschaft des HSV geschafft!“ Insbesondere freut man sich bei den Organisatoren, dass Jung-Profis aus ganz Deutschland an den Übernachtungskursen teilgenommen haben. Jugendtrainer Peter Roggensack:“ Es ist wirklich unglaublich. Wir hatten Teilnehmer aus Bayern und Baden Württemberg, die kamen zum Teil extra angeflogen, um eine Woche in Hamburg zu trainieren.“ Übernachtet wurde im Jugendpark Langenhorn. Nach dem Frühstück kam ein Bus der Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) und brachte die Kids zum Trainingsgelände nach Norderstedt. Nach einem aufregenden Trainingstag kamen die Teilnehmer gegen 16.30 Uhr zurück in den Jugendpark. Auch dort standen natürlich der Fußball und der HSV im Vordergrund. Es gab abends noch Kicker- und Fußballturniere, wo es die begehrten Autogrammkarten von Mpenza, Lauth und van Buyten zu gewinnen gab. Außerdem wurde am Lagerfeuer gegrillt und über Fußball philosophiert. Der Spaß stand in der Fußballschule im Vordergrund. Dino Hermann kam vorbei und machte mit den Kindern seine Späße. Außerdem gab es eine Witzrunde. Die Teilnehmer lagen zum Teil auf vor Lachen dem Boden. Für den glücklichen Gewinner gab es jeweils einen kompletten Autogrammkartensatz zu gewinnen, was gleichbedeutend mit leuchtenden Kinderaugen war. Die meisten Teilnehmer hätten am liebsten gleich um eine Woche verlängert, wie der 9 jährige Alex: „Ich kann mir keine schöneren Ferien vorstellen. Den gan- zen Tag spielen wir Fußball. Alle Trainer sind total nett und bringen mir tolle Tricks bei. Außerdem habe ich hier schon viele neue Freunde kennen gelernt. Nächstes Jahr möchte ich auf jeden Fall wiederkommen.“ Doch nicht nur Jungen waren von der Fußballschule begeistert. Das erste Mädchencamp vom 19.07. bis 23.07. begeisterte 60 junge Kickerinnen. Bundesliga-Spielerin Claudia Choinowski:“ Ich freue mich, dass die Mädchen so eine Begeisterung für den HSV mitbringen. Die Teilnehmerinnen können sich bei diesem Mädchencamp besser entwickeln als bei einer gemischten Fußballschule.“ Egal ob Jungen oder Mädchen, lautstark waren sie alle! Dies bewiesen die Teilnehmer nicht nur auf dem Weg zur AOL Arena. Die Busfahrt in die AOL Arena wurde dazu genutzt, die Mannschaft kräftig anzufeuern. Im Stadion wurde dann zunächst gegrillt. Als Grillmeister taten sich insbesondere die Jugendtrainer Marcel Lettmann und Jasmin Bajramovic hervor. Anschließend wurden dann die Arena und das Museum bewundert. Zum Abschluss der aufregenden Woche erhielten die Teilnehmer für ihre gebrachten Leistungen das „HSV Fußball-Abzeichen“. Dann hieß es Abschied nehmen. Aber keine Angst, nächstes Jahr geht die HSV-Fußballschule in die nächste Runde! > VON INKA EYBE W er in den Hamburger Sommerferien den Weg in die AOL-Arena antrat, um das Museum, den Fan-Shop oder das Training zu besuchen, wird sich möglicherweise über Horden von Kindern gewundert haben, die augenscheinlich Zugang zu allen Bereichen des Stadions hatten. Diese Horden von Kindern bestanden zumeist aus ca. 60 Hamburger Schülern zwischen 8 und 13 Jahren, die durch die FerienpassAktion der Stadt Hamburg zum HSV gekommen sind. Den Ferienpass erhält jeder Hamburger Schüler und hat damit die Möglichkeit, verschiedene Veranstaltungen zu besuchen oder Ermäßigungen für Schwimmbäder etc. zu erhalten. Diese Aktion richtet sich hauptsächlich an Schüler, die in den Ferien nicht in den Urlaub fahren, um ihnen attraktive Angebote für Tagesausflüge zu machen. In diesem Jahr bot der HSV erstmals ein Tagesprogramm für „Daheimgebliebene“ an: Nachdem die Schüler durch eine spezielle Zeitschrift über die Angebote informiert wurden, zeichnete sich schnell ab, dass das Interesse der Kids am HSV riesengroß war. Kurzerhand wurden weitere Termine angeboten, die eigentlich geplanten Gruppengrößen wurden erweitert und Wartelisten für Nachzügler wurden angelegt. An zwei bis drei Tagen pro Woche von 11 bis 16 Uhr sollten die Jungs und Mädels von den jeweils 2 Betreuern pro Aktionstag reichlich geboten bekommen: Nach einer Stadionführung zu Beginn, bei der alle die Gelegenheit hatten, den Presse- und VIP-Bereich, die Kabinen und den Innenraum zu erkunden, folgte ein Mittagessen als Stärkung für Teil 2 des „Abenteuers HSV“. Zum Nachtisch wurde kein Geringerer als Dino Hermann „serviert“, den die Kinder sofort in Beschlag nahmen. Bis auf „Am-Schwanz-ziehen“ war das volle Kuschelprogramm erlaubt. Hermann ließ es sich auch nicht nehmen, die Kinder mit Autogrammen zu versorgen. Interessant war hier zu beobachten, dass die älteren und „abgeklärteren“ Kinder zu Anfang immer wissen wollten, wer in Hermann „drin“ ist und warum er einen Reißverschluss auf dem Rücken hat. Die Antworten der Betreuer, dass Hermann keinen Reißver- schluss sondern eine Narbe von einer Sportverletzung auf dem Rücken trägt, brachte die Kids dann doch wieder ins Grübeln... Beim anschließenden Malwettbewerb konnten die Teilnehmer ihr künstlerisches Geschick unter Beweis stellen. Es entstanden Gemälde mit Meisterschalen, dem Champions-League-Pokal, Auswärtssiegen etc.... Kinder haben eben ähnliche Träume wie die Großen. Zum krönenden Abschluss ging es dann mit der ganzen Truppe ins HSV-Museum, das die Kinder durch eine HSV-Rallye für sich entdeckten. Bei den Fragen zu Spielstätten, Weltmeistern und Torjägern des HSV rauchten oftmals mehr die Köpfe der begleitenden Eltern, während die Kleinen mit großen, leuchtenden Augen im Kino oder vor dem Trophäenschrank standen. Hier wurde dem Beobachter dann endgültig klar: Wer morgens nicht schon als HSVFan gekommen war, hatte spätestens jetzt die blau-weißschwarze Brille auf. Nicht selten flüsterten Kinder mir bei der Verabschiedung, zu der jedes Kind noch eine HSVÜberraschungstüte erhielt, fast verschämt zu: „Du, eigentlich bin ich ja Bayern-Fan, aber hier beim HSV ist es irgendwie viel schöner.“ Aufgrund des großen Erfolges findet die FerienpassAktion in den Hamburger Herbstferien vom 4.10. bis 15.10. täglich von Montag bis Freitag statt. Zwischen 10:30 und 16 Uhr kommt für die kleinen HSV-Fans ein weiteres Highlight zum gewohnten Programm hinzu: Durch den Umzug des Trainingszentrums der Profis an die AOL-Arena bekommen die Kids die Gelegenheit, ihre Idole beim Training hautnah zu erleben. supporters news Die Ferienpass-Aktion beim HSV 45 „Eigentlich bin ich ja Bayern-Fan, aber hier beim HSV ist es irgendwie viel schöner...“ ferienpass supporters news 46 Der HSV Kids-Club stellt sich vor > VON JOCHEN LANGBEIN A m 24. August vergangenen Jahres wurde zeitgleich mit der Geburt unseres Dinos „Hermann“ der HSV Kids-Club gegründet. Mitglied im HSV Kids-Club kann jedes Kind bis 14 Jahre werden. Mit dem Kids-Club werden Kinder schon in jungen Jahren für den HSV begeistert. Kids-Club-Mitglieder sind gleichzeitig Mitglied im HSV und genießen somit alle Vorteile eines „normalen“ HSV-Mitgliedes. Um den kleinen HSVern noch mehr zu bieten, veranstalten wir über das Jahr verteilt viele verschiedene zusätzliche Aktionen wie Kinobesuche, Weihnachtsfeiern, Besuche von Bundesligaspielen oder Verlosungen mit Preisen wie „Auflaufen mit der Bundesliga-Mannschaft des HSV“. Im September hatten wir dank des Rasenwechsels in der AOL Arena die einmalige Möglichkeit, ein Training auf dem „heiligen“ Rasen zu veranstalten. Über 600 Kinder reisten - teilweise über Strecken von mehreren hundert Kilometern - ins Stadion. Außerdem bekommt jedes Mitglied neben einem Kids-Club-Shirt und einem HSV-Schlüsselanhänger ein eigenes Schild an der Kids-Club Wand in der AOL Arena, auf dem es mit seinem Namen, Eintrittsdatum und Lieblingsspieler verewigt ist. Mittlerweile haben sich schon über 900 Kinder für den HSV Kids-Club entschieden. Noch in diesem Jahr soll das 1.000ste Mitglied begrüßt werden. Mit dem 15. Geburtstag haben unsere Kids-Club-Mitglieder dann ihre „Reifeprüfung“ bestanden und wechseln in den Supporters Club. hsv kids-club Länderspiel-Reise des supporters news > VON SVEN FREESE 47 Supporters Club nach Wien A cht Wochen nach dem EURO-Debakel der Nationalmannschaft kam es am Mittwoch, dem 18. August zum ersten Länderspiel der KlinsmannÄra. Insgesamt nahmen an der Reise 20 SupportersMitglieder teil, darunter auch Anhänger der Arminia aus Bielefeld. Der Reisebeginn erfolgte am frühen Mittwochmorgen am Hamburger Flughafen, von dort ging es mit Air Berlin in die Hauptstadt Österreichs. Dort angekommen fuhr man per Charter-Bus zum Suite Hotel – hervorragend! Im Hotel traf man viele bekannte Gesichter von anderen Vereinen, nach kurzem Plausch ging es zum Sightseeing in die Innenstadt. Dort traf man viele Hamburger, die andere Reisemöglichkeiten genutzt hatten. Später am Abend versammelten sich viele Hamburger und andere Deutschland-Fans am Prater, die Kopie des Hamburger Doms. Kurze Zeit später machte man sich auf in Richtung des Ernst Happel Stadions. Hier angekommen, bekam man erstmal die Feierlichkeit zum 100jährigen Bestehen des österreichischen Fußballverbands mit. Das Stadion war sehr gut gefüllt, insgesamt 37.900 Zuschauer, wobei nur im deutschen Block noch Plätze frei waren, etwa 3.000 Deutsche waren wohl vor Ort. Das Spiel verlief ganz nach unserem Plan, Kevin Kuranyi traf schon nach 2 Minuten zum 1:0, Österreich glich allerdings nach einigen Minuten aus, so dass es zur Halbzeit 1:1 stand. Kuranyi war es auch, der in der 61. und in der 73. Minute den Endstand von 3:1 für Deutschland herstellte. Ein recht gelungener Einstand von Klinsmann, auf also zum WM Titel! Am Donnerstag folgt das eigentliche Highlight der Reise, man machte sich am späten Vormittag auf und besuchte das Grab des erfolgreichsten Trainers der Vereinsgeschichte, Ernst Happel. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Hernals. Wir nahmen natürlich Blumen und Kerzen mit und legten sie am Grab nieder, was einige HSVer schon vor uns getan. Die Momente am Grab waren sehr bewegend. Nach dem Besuch ging es zurück in die Stadt, dort wurde sich gleich mit der Ernst-Happel-Briefmarke eingedeckt. Am späten Abend erfolgt dann auch der Rückflug nach Hamburg. Insgesamt mal wieder eine hervorragend organisierte Reise, mit tollem Rahmenprogramm. Der HSV Supporters Club bietet zu vielen Länderspiele Reiseangebot an, einfach im Internet unter www.hsv-supporters. de gucken oder unter 040 / 41 55 15 30 das Infoband abhören. länderspiel supporters news Und täglich grüßt das Murmeltier 48 > VON PHILIPP MARKHARDT FC Thun – HSV 2:2 Internationaler Fußball! Mit dem HSV! Ich dreh durch! Total geil! Dachte man sich jedenfalls so und buchte beim Supporters Club einen Busplatz. Freitagabend sollte es losgehen, und nach einem Bierchen im Nagel’s wurden auch schon die Busse in Beschlag genommen. Im Bus 2 fanden sich dann hauptsächlich bekannte Nasen ein, deren Ziel es war, die Fahrt feuchtfröhlich zu verkürzen. Hat zumindest auf der Hinfahrt hervorragend geklappt, weshalb man morgens um halb acht am Stadion leicht angeschlagen den Bus verließ und den 20minütigen Fußweg in die Innenstadt des beschaulichen Ortes antrat. Hier trafen nach und nach wohl alle Hamburger ein und „an der Brücke“ entwickelte sich bei bestem Wetter eine angenehme HSVParty, die von der Bevölkerung des Berner Oberlandes verwundert zur Kenntnis genommen wurde. So war es auch viel zu schnell Zeit das Stadion aufzusuchen und dort empört die saftigen Preise für Verpflegung zur Kenntnis zu nehmen. Das Spiel ist schnell erzählt: Hamburg geriet peinlicher Weise in Rückstand, und hätte Romeo nicht noch zwei mal getroffen, die Stimmung wäre auf der Rückreise sicherlich gedrückt gewesen. So endete das Spiel aber mit einem 2:2 Unentschieden und, wie schon zu Spielbeginn, fackelte der Hamburger Anhang ein wenig rum ( nur doof, dass ein Uefa-Beobachter anwesend war) und stürmte halbwegs das Spielfeld, um noch der Mannschaft „Tschüß“ zu sagen. Pünktlich zur Rückreisezeit setzte dann auch der Regen ein, der allerdings nicht dafür sorgte, dass die stickig-heiße Luft im Bus sich verbesserte. Nach 13 qualvollen Stunden Rückfahrt betrat man wieder Hamburger Boden und wartete aufs Rückspiel. HSV – FC Thun 3:1 Das Heimspiel gegen Thun begann mit einem Paukenschlag. Schon kurz nach dem Anpfiff netzte der HSV. Thun, geschockt durch den frühen Rückstand bekam in der Folge nichts mehr hin und verlor verdient. Die Stimmung auf Seiten des HSV möchte ich mal als „in Ordnung“ bezeichnen. Der Sieg machte Appetit auf mehr, allerdings wusste man in Hamburg auch, dass es gegen Villareal nicht ganz so einfach werden soll- te. Da ich weder Zeit noch Geld für die Tour hatte, folgt ein Fremdbericht von niemandem, da die angesprochenen Herren es leider nicht geschafft haben mir bis 2 Tage nach Redaktionsschluss einen Fahrtbericht zu übermitteln.. CF Villareal – HSV 1:0 Grottenkick und eine beachtliche Zahl von reisenden Hanseaten. HSV – CF Villareal 0:1 Gut 35.000 Zuschauer glaubten an das Weiterkommen gegen die Spanier, kein Wunder, war doch deren Stürmerstar nicht mit dabei. Doch das Hamburger Publikum wurde enttäuscht. Trotz über weite Strecken lauter Anfeuerung, das Publikum stand wie ein Mann hinter dem Team, gelang es nicht, den Ball im spanischen Tor zu versenken. Dazu kam dann der Knock Out durch Mari in der 69. Minute. Mit dem 0:1 waren Hamburgs Finalhoffnungen begraben, und einige fragten sich, wie man mit so einer Leistung drei Tage später gegen Bayern München bestehen wolle. HSV – FC Bayern München 0:2 Ja, ich gebe es zu: Es ist immer etwas Besonderes, gegen die Bayern zu spielen. Wenn sie auch nicht mehr der große Rivale des HSV sind... Leider liegt das nicht an den Misserfolgen der Bayern. Diese brachten natürlich auch heute wieder Tausende von Mode-, Schönwetter- und was weiß ich nicht noch für Fans mit, die leider, leider auch noch zweimal Grund zum Jubeln hatten. Ballack und Deisler hatten dem HSV ordentlich eingeschenkt, bei Deislers Freistoß in der 72. Minute unter freundlicher Hilfe van Buytens und Romeos. Trotzdem spielte die Mannschaft keineswegs schlecht. Von den Fans nach vorn geschrieen wurden durchaus gute Ansätze gezeigt, nur der Abschluss... Das Spiel ging verloren und es folgte der alljährliche Kommentar: „Gegen die Bayern kann man verlieren.“ Muss man aber nicht. Finde ich jedenfalls. spiele Das einzige neue Stadion in dieser Saison steht am Mainzer Bruchweg. Man sollte meinen, dass das Grund genug ist, im Sonderzug einzubuchen. Offenbar habe ich mich da getäuscht, den auch auf dieser Fahrt war der Zug nicht ganz ausverkauft. Trotzdem hatten wir eine ganze Menge Schwachköpfe, Intelligenzallergiker und Idioten im Zug, die es sich natürlich nicht nehmen ließen, Gegenstände aus dem Fenster zu werfen, Sanitäter zu behindern oder einfach nur blöde rumzuhupen. Warum können solche Leute nicht einfach zuhause bleiben? Zum Spiel: Die erste Halbzeit war der HSV überlegen, und eigentlich hätte Mainz 0:3 zurück liegen müssen. Wir wissen alle, dass dem nicht so war. In der zweiten dann zwei dusselige Gegentore und die Erkenntnis, dass es wieder nichts mit der Meisterschaft wird. Die Fahrt zurück dauerte mal wieder endlos, daran änderte auch die Anwesenheit von Hermann Rieger nichts, der sich als „Fan-Azubi“ mit in den Zug gesetzt hatte. SC Paderborn 07 – HSV 4:2 Hurra, welch attraktiver Gegner! Fahren wir ja nicht ständig mit den Amateuren hin! Nun ja, SC-Wochenendtickettour nach Paderborn, angekommen und das freundliche Angebot der zivilen Beamten ausgeschlagen, doch gleich zum Stadion zu fahren. Schließlich liegt das Hermann-Löns-Stadion ca. 8 Kilometer außerhalb im Stadtteil Schloss Neuhaus, der absolut keine Beschäftigung bietet, außer durch die Heide zu trampeln (Hermann Löns, die Heide, Heide brennt!). Der Hinweis, dass „später aber kein Shuttle-Bus mehr fährt“ wurde grinsend mit einem „Der fährt schon“ beantwortet. Wusste man doch, dass sich ein Platzproblem ergeben würde, wenn über 100 Personen in den bereits besetzten Linienbus steigen würden. So fuhr man also per Shuttle zum Stadion, unwissend, dass man heute endlich (?) wieder Zeuge einer Pokal - Blamage werden sollte. Der HSV führte zwar anfangs mit 2:0, jedoch fing man sich noch vier selten dämliche Tore ein. Das brachte den ohnehin schon von einem Verpflegungsengpass gestressten Anhang nicht wenig in Rage, weshalb sich die Mannschaft noch einiges anhören musste. Mit Recht, jedoch sollten Spuckattacken hier noch mal aufs Schärfste verurteilt werden. Ebenso übrigens, wie die Anwesenheit diverser Bremer, die kurz vor der Heimfahrt noch mal darauf hin gewiesen wurden, dass ihr Auftauchen nicht gerade begrüßt wird. Naja... jetzt können wir uns ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. supporters news FSV Mainz 05 – HSV 2:1 49 HSV – 1. FC Nürnberg 4:3 Was soll man sagen? Ein Spiel, dass wohl an Dramatik kaum zu überbieten war. Einige graue Haare mehr konnte man bei einigen Personen nach diesem 4:3 jedenfalls sehen. Nachdem Nürnberg zum 3:3 Symbolisch: Dunkle Wolken über dem Mannschaftsbus nach dem Spiel in Paderborn spiele supporters news 50 ausgeglichen hatte, war die Enttäuschung nämlich nicht gerade klein. Schließlich hatte man vorher 3:1 geführt. Zum Glück traf Benny Lauth zum Sieg, so dass man etwas optimistischer in die Zukunft blicken kann. Zur Stimmung: Erste Halbzeit war in Ordnung, in der zweiten hörte man nur die Nürnberger (Sahneauftritt übrigens). Wegen Abwesenheit meinerseits (ich weiß, toller Fan), schreibt Peppi über die nächsten beiden Spiele. Stuttgart – HSV 2:0 Um 05:00 Uhr traf man sich am Hauptbahnhof um per Surf & Rail und Wochenendticket in die Stadt von Mercedes Benz und Porsche zu fahren. Um 11:00 traf man ein und begab sich direkt in Sophies Brauhaus. Hier stießen ca. eine Stunde später ca. 20 Leute dazu die mit der SC Tour gefahren sind (u.a. auch Hermann Rieger). Um ca.13:45 begab man sich dann in Richtung Stadion. Im „Auswärtsblock“ staunte man nicht schlecht als man den Stehplatzblock erblickte. Dieser Befand sich im oberen Teil des Blocks, war ca. 5 Reihen „hoch“ und komplett eingezäunt. Sichtverhältnisse 6 !!! Naja, man hat’s dann halt nicht ganz zum Stehplatzbereich geschafft und sich die 90 Minuten vom Sitzplatz aus reingezogen. Im Gästeblock waren ca. 500 HSVer, so wenige wie seit Jahren nicht mehr. Aufgrund der andauernden „Auswärtsleistungen“ wohl aber nicht ganz unverständlich, Das Spiel gab eigentlich nicht viele aufregende Szenen her, und so kassierte man dann nach 16 Minuten das 1:0. Nachdem der HSV in der 2. Halbzeit eine etwas bessere Leitung bot, steigerte sich auch die Stimmung im Block. Hätte Herr Barbarez dann 10 Minuten vor Schluss nicht versucht noch 34Spieler im Strafraum auszuspielen und einfach mal abgezogen wäre sogar ein Punkt drin gewesen. In der Nachspielzeit kassierte man dann noch das 2:0. Ein ganz normales Auswärtsspiel also... Kaiserslautern – HSV 2:1 Eine der schrecklichsten Touren jedes Jahr, aber der HSV verschlägt einen halt doch immer wieder hin….. Man traf sich am Freitagabend im Nagels am HBF und stimmte sich schon mal auf den Bus der CFHH ein, die Tour stand unter dem Motto „Strand“ und so fanden sich dann um ca. 1:00 Uhr am ZOB 50 Badegäste ein. Unter ihnen Melonenverkäufer und diverse Ballermannbesucher. Auf der Hinfahrt gab es dann u.a. (wie sollte es auch anders sein) Sangria aus Eimern. Außerdem hatte man einige alte Videos dabei (Mann, waren die Dortmunder und Schalker schlecht), um 10:00 Uhr morgen traf man dann mehr oder minder fit in Kaiserlautern ein. In der Innenstadt (falls man das so nennen darf) wurde erst mal bei ein zwei Bierchen die Dorfgemeinschaft begutachtet. Um 13:00 Uhr ging es Richtung Stadion wo sich zum Anpfiff ca. 700 HSVer ein. Zum Intro bot man diverse Doppelhalter und 4 Schwenkfahnen. Das Spiel war von beiden Seiten nicht sehr berauschend, und so kassierte man nach einem völlig unberechtigten Elfer in der 17. Minute das 1:0. In Halbzeit Zwei wurde das Spiel auch nicht viel besser, folgerichtig kassierte man in der 55. Minute das 2:0. Selber schuld wenn man versucht den Ball ständig um den Strafraum herum zu spielen, anstatt Mpenza mal mit einem Pass zu schicken oder mal aus der 2. Reihe abzuziehen. Im der 64. Minute konnte man dann durch Wickys Knaller auf 2:1 verkürzen, der HSV drückte danach noch etwas ohne aber eine wirklich zwingende Chance zu haben. So verlor man wieder mal auswärts. Und täglich grüßt das Murmeltier... HSV – Hertha BSC 2:1 Toppmöllers Abschiedsspiel verkündete die Hamburger Medienlandschaft schon mal vorschnell und verkalkulierte sich um ein weiteres Mal gar heftig. Der HSV gewann zwar nicht souverän, aber immerhin gewann er. Naohiro Takahara netzte nach langer Durststrecke mal wieder und sollte diesen Sonntagabend später als schönsten Tag in seiner Zeit beim HSV bezeichnen. Wir hingegen atmeten lediglich erleichtert auf und traten den Heimweg an. Am nächsten Tag war nämlich Maloche angesagt und da wir alle wissen, dass der HSV als auch Hertha im internationalen Wettbewerb vertreten sind wurde Sonntag gespielt. Remember 350km-Regel? Nein? Der DFB und die DFL auch nicht. Ach ja: Zum Spielbeginn gab es eine von Pro Fans organisierte Aktion gegen Stadionverbote. spiele > VON PHILIPP MARKHARDT W ährend die Bundesliga Sommerpause hatte, war Pro Fans nicht untätig. In Mönchengladbach trafen sich die Vertreter der verschiedenen Vereine und beschlossen zur besseren Zusammenarbeit Regionalgruppen zu bilden. In der NordGruppe befinden sich Kiel, Rostock, Hamburg, St. Pauli, Bremen, Hannover, Osnabrück, Wolfsburg und Braunschweig. Die regionale Einteilung soll dazu führen, dass Pro Fans schneller reagieren kann und regionale Probleme besser behandelt werden können. Das erste Regionaltreffen fand, ausgerichtet von der CFHH, am 04.09.2004 im Fanhaus an der Stresemannstraße statt. Das Hauptthema war natürlich die vom DFB angestrebte Neu-Regelung der Stadionverbot-Vergabe, die zu einem gerechteren Umgang mit der bei Fans und Fanprojekten umstrittenen Sanktion führen soll. Demnächst wird auf einer Sitzung des DFB wohl über die Änderung des Reglements entschieden werden. Um das Interesse von Pro Fans an einer Lockerung der wohl härtesten Strafe für Fußballfans noch einmal vorher zu kommunizieren, wurde eine bundesweite Aktion vorgeschlagen, die von den Vertretern der anderen Regionalgruppen auch angenommen wurde. So gab es am letzten Septemberwochenende und am ersten Oktoberwochenende in vielen Stadien der ersten drei Ligen Spruchbänder mit dem Wortlaut „Jeder Kriminelle hat mehr Rechte – Für Anhörungsrecht bei supporters news Neues von PRO FANS 51 Stadionverbot“ zu sehen. Eine Forderung, die zu den wichtigsten von Pro Fans gehört. Momentan ist es nämlich noch Usus, dem vermeintlichen Delinquenten ein solches Recht zu verweigern. Ganz nach dem Motto „Die Polizei hat immer Recht“. Dass dem nicht so ist, kann sich jeder selbst denken oder musste es vielleicht sogar schon am eigenen Leib erfahren. Man denke hierbei nur einmal an die Hausbesuche, die von den „Szenekundigen Beamten“ kurz vor Saisonbeginn bei unbescholtenen HSV-Fans vorgenommen wurden. So saß einer dieser Fans in einem Bus, der auf Schalke in eine Polizeikontrolle geriet, ein weiterer wurde lediglich im Zuge des Länderspiels in Basel beim Grenzübertritt in die Schweiz vom BGS kontrolliert. Die Daten der Personalien- bzw. Grenzkontrollen wurden an die Hamburger Polizei weitergegeben. Diese reagierte wie üblich: Hausbesuch mit der Intention der Einschüchterung und Informationsgewinnung über die „Delinquenten“. Ein solches Willkürverhalten kann und darf nicht toleriert werden und zeigt, wie notwendig es auch weiterhin ist, sich für die Belange der Fans einzusetzen. Pro Fans bleibt am Ball und fordert euch auf, ungerechtfertigte Aktionen von Sicherheitsorganen nicht einfach hinzunehmen! fanszene supporters news 52 Tabellenführer der Regionalliga Nord Hamburgs 1 und 2 >VON RAINER STEFFENS Die Saison 04/05: Neu zum Kader der U23 sind gekommen: Adrian Horn (SC Victoria) Tobias Zott (SF Siegen) Oliver Hampl (Herta BSC A) Charles Takyi (Schalke A) und Mustafa Kucukovic (VFL Bochum A-Jugend) Aus der A-Jugend des HSV kamen noch Andre Zick und Martin Stahlberg. Verlassen haben uns: Michael Frech (VFB Lübeck) Felix Hörrlein (J. Regensburg) Marco Grote ( Co-Trainer VFB Lübeck) Christopher Fernandez (Charleroi) Paul Manthey (VFB Lübeck 2) Marcus Steegmann (BVB A) Christian Streit ( VFB Lübeck) und Sebastian Siemers (?) Vorbereitungsspiele: Kickers Emden vs. HSV(A) 2:1 In der Seehafenstadt merkte man dem Nachwuchs des HSV die harte Vorbereitung an, das Tor für die Amas erzielte Fabian Bröcker. Bei Emden spielen die Ex-Amateure Spahic und Berwecke und das Publikum nervt ziemlich, könnte lustig werden, wenn die aufsteigen. 5 Gäste-Fans. Malchin vs. HSV(A) 1:9 In der Heimat von Thomas Doll traten die Amateure zu einem Jubiläumsspiel an. Aus Hamburg hatten sich 7 Fans auf die 270 km lange Strecke gemacht. Oddsetpokal: Victoria Hamburg vs. HSV(A) 1:4 Durch Tore von Kucukovic, Takyi und Stahlberg (2) siegte der HSV locker beim Oberligisten. Rugenbergen 2 vs. HSV(A) 0:13 Ohne Gefahr in Runde drei TUS Hamburg vs. HSV (A) 0:7 Altenwerder vs. HSV(A) 0:7 Zwei Landesligisten mit dem gleichen Ergebnis besiegt und jetzt wartet Altona 93 Die Liga: Holstein Kiel vs. HSV(A) 0:2 Ca. 100 Fans der Amateure feierten den Auswärtssieg beim selbst ernannten Favoriten. Mamoum und Kucukovic schossen die Tore, die zu Platz 1 langten. Spitzenreiter, Spitzenreiter Hey, hey! HSV(A) vs. 1 FC Köln (A) 2:0 Wieder sorgtenTreffer von Kucukovic und Leo Haas für den Erhalt der Tabellenspitze. VFL Osnabrück vs. HSV(A) 1:1 Kucukovic brachte den HSV in Führung, der Gastgeber glich in der zweiten Halbzeit aus und Volker Schmidt verletzte sich. Er sollte für 39 Tage ausfallen. DAS DERBY HAMBURGER SPORT VEREIN AMATEURE: Eins Jedes-Jahr-um-die-Lizenz-Bettler: Null Mustafa Kucukovic sorgte mit seinem Treffer in der Zweiten Minute schon für den Endstand. Damit sind die Amateure seit drei Derbys nach Regulärerspielzeit ungeschlagen. Der Support der anderen ließ auch wieder sehr zu wünschen übrig, so das dass Duell auch klar an uns ging. Wenigstens haben sie diesmal nicht versucht das Stadion abzubrennen. amateure supporters news 53 Union Berlin vs. HSV(A) 1:2 Stephan Hanke bestrafte die selbsternannten BettlerBlutsbrüder mit seinen Treffer in der 90. Minute im Voraus für den Fahnendiebstahl. Aber was will man auch von Leuten erwarten, die eine Freundschaft mit den Zecken haben sollen oder wollen? Wie diese musste Union auch auf die Spendenfreude der Fans hoffen um die Lizenz zu bekommen. 70 Fans des HSV sahen diesen Sieg, den ersten Treffer für uns erzielte wie in den anderen Spielen auch Mustafa Kucukovic. Liegt auf einem 34-Tore Kurs zum Saisonende, der Mann. Falls er nicht dauerhaft bei den Profis spielen sollte. HSV(A) vs. Paderborn 0:1 Kucukovic hat nicht getroffen und schon wird das nichts mit dem Sieg, die anderen Spieler dürfen aber auch gern mal treffen. A.Bielefeld (A) vs. HSV (A) 3:4 Drei zu Null und Vier zu Eins geführt, trotzdem wurde es doch noch mal eng. Trotzdem ein interessantes Spiel mit einem verdienten Sieger. 350 Fans, davon gut 40 auf Seiten der Amateure sahen die Treffer von, und nun Ratet mal, natürlich Kucukovic mit 2 Treffern, weil er letzte Woche nicht getroffen hat, Alexander Laas und die Profi-Leihgabe Takahara. HSV (A) vs. BVB (A) 3:1 Auch die Amateure des BVB konnten die U23 nicht stoppen. Mit 3:1 setzte man sich überlegen durch und eroberte die Tabellenspitze. 700 Zuschauer freuten sich ne Runde und Kucukovic hat schon wieder getroffen... Irgendwie ein bisschen unheimlich. Fortuna Düsseldorf vs. HSV (A) 2:3 Tja... fast schon Routine, die ganze Siegerei. In Düsseldorf musste man zweimal den Ausgleich hinnehmen, ehe mit dem 3:2 der Sack zu gemacht wurde. Vor und nach dem Spiel gab es keinerlei Probleme mit den Düsseldorfern (hatte man auch ein wenig anders erwartet), dafür provozierte die nordrhein-westfälische Polizei mal wieder aufs Derbste (Schubsereien, Beschimpfungen). Zwar blieb der Großteil der Hamburger besonnen, doch ging die Eskalationstaktik der Polizei zumindest teilweise auf, so dass man noch die Quotenfestnahmen machen konnte. Fazit bis jetzt: Gelungener Start in die neue Saison und immer oben dabei sowas wünscht man sich mal von den zu gut bezahlten „Profis“. Seit 8 Auswärtsspielen ungeschlagen (6 Siege, 2 Unentschieden) Hallo, Profis! Bitte nachmachen! Mit Kucukovic und Takyi zwei gute neue Spieler geholt. Platz eins oder zwei wäre am Ende übrigens die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal. Schön wär’s ja. (letzter und vorletzter Bericht von Philipp) amateure supporters news 54 Tellerrand-Storys > VON PHILIPP MARKHARDT > Neapel > „Ihr wisst ja nicht, was ihr verpasst habt!“ sprayten die Fans des SSC Neapel an die Friedhofsmauern des süditalienischen Molochs, als der bis dato nicht gerade erfolgsverwöhnte Club zwischen 1987 und 1991 fast alles gewann, was zu gewinnen war. Doch diese Zeiten sind nun unwiederbringlich vorbei. Der Ex-Klub von kleines dickes Maradona ist in Konkurs gegangen. Den SSC Neapel gibt es einfach nicht mehr. Der Niedergang hatte wie überall auf dem Zenit begonnen, als Maradona mit der halben Mannschaft zum Kokser wurde, als Sexpartys mit Prostituierten gefeiert wurden und sich die Bosse der Camorra im Glanz der Fußballstars zu sonnen begannen. Filme sind darüber gedreht, Bücher geschrieben worden, am spektakulärsten die Memoiren des gewieften Vereinspräsidenten Corrado Ferlaino, der nachträglich rückhaltlos den Sündenpfuhl beschrieb, in dem er jahrelang auch sein tägliches Bad zu nehmen pflegte. Allerdings wird ein direkter Nachfolgeverein gegründet, der alle Titel des SSC behält und sofort wieder in der Serie C, der dritten italienischen Liga, mit dem Spielbetrieb beginnt. Das alles ist zurückzuführen auf ein Gesetz, das im vergangnen Jahr verabschiedet wurde. Ansonsten hätte Napoli noch drei Ligen tiefer wieder beginnen müssen. Wer der neue Präsident des Klubs werden soll ist bisher unklar. > Kapstadt > In Südafrika hat ein Schiedsrichter einen Fußballtrainer erschossen. Der Coach war ganz offenbar nicht sehr angetan von der Entscheidung des Referees, einem seiner Spieler Gelb zu geben. Als sich die Mannschaft des verwarnten Spielers dem Unparteiischen näherte habe dieser sich bedroht gefühlt und seine Waffe gezogen (Seit wann gehört so was zur Schiedsrichterausrüstung?). Nachdem er den Trainer erschossen hatte, flüchtete der Mann. Die Polizei in Kapstadt ließ verlauten, dass man guter Dinge sei, den Mann zu fassen, so das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner Online-Ausgabe. > Düsseldorf > In der Stadt mit der längsten Theke der Welt macht sich Unmut breit. Bei einem Spiel der Fortuna beim KFC Uerdingen (Da war doch was?) kam es zu Ausschreitungen im Stadion. Beim Spiel Fortuna gegen Kleve, welches aus Sicherheitsgründen nach Uerdingen verlegt worden war, bekamen mehrere Anhänger des Klubs vom Flinger Broich nun die Quittung – Stadionverbot. Die Ordner des KFC (Da war doch was?) meinten, einige Fans wieder erkannt zu haben. Allerdings waren unter den so „Ertappten“ auch mindestens zwei Fans, die nachweislich nichts mit den Ausschreitungen zu tun hatten, einer war sogar auf einer Videoaufnahme im freundlichen Gespräch mit einem Polizisten zu sehen. Dem KFC ist das allerdings egal. Er unterschrieb die beliebten Einschreiben. Uerdingen... da war doch was? > Frankfurt > Der DFB und die DFL, beide ausgewiesene Freunde und Kenner der Fankultur, haben ein Video zum Thema Pyrotechnik im Stadion herausgebracht. Ein Aufklärungsvideo. Wir sind begeistert, wussten wir doch immer schon, dass es nicht ganz ungefährlich ist, sich einen brennenden Bengalo unter die Jacke zu schieben oder Silvesterknaller für mindestens 40 Personen im Kofferraum seines Wagens zu lagern. Das absolut realitätsnahe und überhaupt nicht bescheuerte Video des DFB und der DFL, beide ausgewiesene Freunde und Kenner der Fankultur, soll bei Informationsveranstaltungen mit Fanbeauftragten und Fanprojektlern zum Einsatz kommen, um die Gefahren des Abbrennens von Bengalos und Rauch zu verdeutlichen. Na dann... wir freuen uns! > Genf > Sommerzeit ist Testspielzeit. Auch in der Schweiz. Bei einem Spiel von Benfica Lissabon bei Etoile Carouge kam es zu Ausschreitungen, nachdem ein portugiesischer Fan mit einem Doppelhalter aufs Spielfeld gelaufen war. Sicherheitsleute rangen ihn nieder und bearbeiteten den wehrlosen Mann mit einem Tonfa-Schlagstock. Aus diesem Grund stürmten weitere Portugiesen das Feld und griffen die vier Mitarbeiter des bei Schweizer Fans wohl auch nicht gerade beliebten „Protectas“-Sicherheitsdienstes an. Die Polizei musste eingreifen und die Gegend um das Stadion La Fontenette absichern. > Altensteig > Wieder der DFB, der Verfechter des Rechts und der Sittlichkeit. Der Deutsche Fußballbund verbietet seinen Spielern nun auch, sich das Trikot über den Kopf zu ziehen. Die Gründe sind kulturelle Probleme (zum Beispiel bei Menschen islamischen Glaubens) und die Gefahr von Tumulten, wenn ein Spieler sein Trikot in die Menge wirft. Absolut nachvollziehbar, wie wir meinen. Was sagt eigentlich Mehdi-hier-Mehdida-Mehdi-Mahdavikia dazu? Wo wir gerade dabei sind: Sportartikelhersteller PUMA hat eine Millionenklage gegen den Fußball-Weltverband FIFA (das sind die, die sich mit Kuckucks-Uhren beschenken lassen) einge- tellerrand supporters news 55 Neue Heimat der Fortuna aus Düsseldorf - bitte setzen! reicht, weil dieser die PUMA-Trikots der Nationalmannschaft Kameruns verboten hatte. Diese seien nicht satzungskonform, weil einteilig. PUMA-Sprecher Ulf Santjer bezifferte den Streitwert auf runde 2 Millionen Euro. > Mainz > Harald Strutz, Präsident des Aufsteigers FSV Mainz 05 sieht seinen Verein laut sid als eine „Mischung aus dem FC St. Pauli und dem SC Freiburg“. Aber, aber... wer wird sich denn gleich unbeliebt machen wollen? > Mannheim > Der SV Waldhof, seines Zeichens Arbeitgeber von Maurizio Gaudino, hat in der Sommerpause Fenerbahce Istanbul zum Testspiel eingeladen. Finden wir gut. Nicht so gut finden wir die Tumulte rund um diese Begegnung. Neben Spannungen zwischen den Fans kam es auch zu Unstimmigkeiten zwischen Waldhof-Fans und dem türkischen Keeper. Maurizio Gaudino, Manager bei Waldhof versuchte die Szenerie vor dem Fanblock der Waldhöfer (Pöbeleien etc.) zu beruhigen und bekam dabei vom Torwart der Gäste zwei Schläge ins Gesicht. Dies führte zu seiner Auswechslung in der Halbzeit. Ob Gaudino aus Rache nach dem Spiel den Mannschaftsbus der Türken geklaut hat, wurde nicht überliefert. Ein Experte jedoch hierzu: „Unwahrscheinlich, der Bus ist kein Ferrari.“ > Düsseldorf > NRW-Innenminister Fritz Behrens sagt eine Prüfung der Datei Gewalttäter Sport zu. Bei einer Gesprächsrunde am 1. Juli sagte Behrens, dass er die Bedenken zur Datei GS anerkenne und eine transparentere Handhabung in NRW prüfen werde sowie sich auf Bundesebene auch bei seinen Kollegen für eine Prüfung einsetzen werde. Zudem sagte er zu, dass alle Personen aus NRW, die in der Datei ihrer Meinung nach zu Unrecht gespeichert wurden, eine Prüfung durch sein Ministerium zu. Jürgen Scheidle vom Fanprojekt Bochum, ebenfalls Teilnehmer der Gesprächsrunde, sieht hier eine echte Chance, die transparentere Handhabung der Datei zu erreichen. Fraglich ist, wie sich die Prüfung auf die bundesweite Datei GS auswirkt. Die ist nämlich auch in Düsseldorf beheimatet. tellerrand supporters news 56 > Belgrad > Auf dem Rückflug von einem Spiel in Eindhoven haben Fans von Roter Stern Belgrad in einem Charterflugzeug randaliert. Nachdem die Kabinen komplett verwüstet wurden, warfen sich die Fans im Kollektiv von einer auf die andere Seite des Fliegers. Jedes Kippen wurde vom Mob bejubelt. „ Sie schienen die feste Absicht zu haben, uns abstürzen zu lassen“, so ein Besatzungsmitglied. Crewmitglieder, die dem nicht ganz unriskanten Spiel Einhalt gebieten wollten, wurden kurzerhand vermöbelt. Die Schadensbilanz beläuft sich auf 50.000 Euro. Die Fluggesellschaft Jat teilte mit, nie wieder einen Flug für Fans von Roter Stern anbieten zu wollen. Da beschwere sich noch einer über verdreckte Busse... > Stadtteil > Die Paaaaadiiiiiie ist vorbei. Lang genug hat es gedauert, doch endlich ist es soweit. Die Spaßgesellschaft vom Millerntor hat sich an den Rand der Abstiegszone der Regionalliga gefeiert. Vor dem Spiel gegen Union Berlin übte man sich in einer ungeübten Disziplin. Statt das Klischee des ewig feiernden Blumenkindervolkes ein weiteres Mal zu bemühen, weinte man sich in der „Welt“ aus. Von Support-Boykott erzählte man uns Lesern überregionaler Zeitungen. Viel interessanter erschien uns jedoch das Zitat von ultra st pauli: „Wir haben die bittere Erkenntnis gewonnen, dass wir nur noch die Nummer drei in der Stadt sind. Dies hat vielen tief ins Herz gestochen.“ Hat halt mit dem Checken etwas länger gedauert, da drüben am Bunker. Wenn man sich schon nicht mehr aufs Singen konzentrieren muss, kann man sich wenigstens Gedanken über die nächste Bettel-Offensive machen. > Noch mal Düsseldorf > Durch den Stadionneubau in Düsseldorf kam es zu Spannungen zwischen Fans und Arena-Betreibern. Die Fans fühlen sich benachteiligt, weil sie keine Stehplätze bekommen. Das habe man ihnen auch nie zugesichert, man könne aber darüber nachdenken, das Stadion auszubauen, so die Betriebsgesellschaft. Außerdem halte man auf Fanseite dickköpfig am alten Block 36 fest, den man aber aus Sicherheitsgründen (getrennte Anfahrtswege) nicht anbieten könne. Naturgemäß sieht die Düsseldorfer Initiative „Pro Stehplatz“ das ganz anders. „Unsere alten Blöcke 36 und 39 hat man uns zugesichert“, so die Fans. Wir warten auf den Ausgang des ungleichen Kampfes, in dem wir „Pro Stehplatz“ natürlich die Daumen drücken. > Berlin > Nette Geste aus Berlin: Aus der Hauptstadt ging ein Schreiben an alle Bundesligavereine raus, in dem den Auswärtsfans für Spiele im Olympiastadion alles bis auf Pyrotechnik erlaubt wird. So sind sämtliche choreographischen Aktivitäten erlaubt (teils allerdings nur auf Anfrage). Man bittet im gleichen Zuge die anderen Vereine, den Berliner Fans im gleichen Maße die Fanutensilien zu erlauben. Man darf gespannt sein, wie sich die anderen, und ganz besonders unser HSV, verhalten werden. Auf jeden Fall dürfte Berlin zumindest in dieser Hinsicht BundesligaSpitzenreiter sein. > Essen / Cottbus > In Essen versuchte man letztens ganz neue Wege der Gewaltprävention zu gehen. So verbot Rot-Weiß Essen den Anhängern von Energie Cottbus das Mitführen von DDR-Symbolen und Tragen von (N)ostalgie-Trikots. Der Grund war so unlogisch wie einfach: Die Ostdeutschen würden hiermit die westdeutschen Fans provozieren, was zu Gewaltausbrüchen führen könnte. Dass gerade das die Cottbusser auf die Palme bringen könnte, war hierbei egal. Wenige Tage später ruderte der Essener Sicherheitschef Uhlenbroich dann zurück. Nach einem Gespräch mit dem Cottbusser Präsidium wurde das Tragen von DDRDevotionalien wieder erlaubt. Um aber wenigstens eine peinliche Aktion zu bringen, entschied man, eine (?) Jugendmannschaft mit einem Transparent „Essen und Cottbus – Ein starkes Stück Deutschland“ auflaufen zu lassen. Gerade nach dem vorangegangenen Hickhack dürften sich zumindest die Cottbusser schwerstens veräppelt vorgekommen sein. > Wolfsburg > Größenwahnsinnig ist man in Wolfsburg geworden. Nachdem man zwei Tage an der Tabellenspitze stand forderten die Fans einen Balkon fürs Rathaus. Man wolle schließlich die Meisterschaft gebührend feiern. Frage: Wer soll denn da bitte zum Feiern kommen? tellerrand Das HSV-Fanprojekt Sprechzeiten des Fanprojektes: Wir sind montags bis freitags von 10.00-16.00 Uhr sowie dienstags und donnerstags bis 19.30 Uhr im Fanhaus sowie vor den HSV-Heimspielen im Fanhaus und an unserem Fantreff im Stadion (Nordtribüne, Ebene 4, ca. 50m links vom Supporters-Stand) zu erreichen. Schreibt uns eine Email, ansonsten bitte euren Wunsch (inkl. eurem Namen & einer Rückrufnummer) auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Das HSV-Fanprojekt ist eine Einrichtung der Stadt Hamburg, die jugendliche HSV-Fans betreut, begleitet und berät sowie ihnen Angebote rund um den Fußball und das Fan-Dasein macht. HSV-Fanprojekt Joachim Ranau Geneviève Favé Frank Steiner Martin Zajonc HSV-Fanhaus Stresemannstr. 162 22769 Hamburg Tel.: 040/431494 Fax: 040/4322344 Email & Internet: jugend-sport@mayl.de www.hsv-fanprojekt.de Unsere aktuellen Termine findet ihr nebenan. Zusätzlich bieten wir noch kurzfristig eine ganze Reihe von weiteren Veranstaltungen (Treffen mit dem Amateur-Team, Diskussionsrunden, Buchvorstellungen, Fußball-Spiele, Ausstellungsbesuche, Filmabende, etc.) an. Bei Interesse einfach mal anrufen! Die Fangruppierungen „Poptown“ (Mo und Mi im Wechsel) und „CFHH“ (jeden Do ab 19 Uhr) treffen sich zur Planung von Fanaktionen im Fanhaus (für Mitglieder und Interessierte). An jedem ersten Dienstag im Monat lädt zudem die Abteilungsleitung des „HSV-Supporters-Club“ alle interessierten Mitglieder zur öffentlichen Sitzung ab 19 Uhr ins Fanprojekt ein (02.11.+07.12.). HSV-Fanprojektes Samstag, 16. Oktober 12.00-14.30 Uhr Fanhaus Hausöffnung HSV-Bielefeld Sonntag, 17. Oktober 10.00 Uhr Rispenweg „3. HSV-Fan-Cup“ für HSV-Fans im Alter von 14-27 Jahren supporters news Veranstaltungskalender des 57 Dienstag, 19. Oktober 18.30 Uhr im Fanhaus Kickerturnier, 5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 18.10. anmelden Sa, 23. Oktober oder So, 24. Oktober, Start und Ziel am Fanhaus „Young-Supp.-Tour“ (U-20) nach Dortmund, 20 Euro (inkl. Ticket), bis 19.10. anmelden Di, 26. o. Mi, 27.10. Fanh.Hausöffnung HSV-Freiburg Sa, 30. Oktober oder So, 31. Oktober, Start und Ziel am Fanhaus „Young-Supp.-Tour“ (U-20) nach Bremen, 15 Euro (inkl. Ticket), bis 26.10. anmelden Mittwoch, 03. November 19.00 Uhr im Fanhaus Dartsturnier, 5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 02.11. anmelden Sa, 06. o. So, 07.11., Fanh. Hausöffnung HSV-Schalke Mittwoch, 10. November 19.00 Uhr im Fanhaus Skatturnier, 5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 09.11. anmelden Sa, 13. November oder So, 14. November, Start und Ziel am Fanhaus „Young-Supp.-Tour” (U-20) nach Rostock, 15 Euro (inkl. Ticket), bis 09.11. anmelden Sa, 20. o. So, 21.11., Fanh. Hausöffnung HSV-Wolfsburg Sa, 27. November oder So, 28. November, Start und Ziel am Fanhaus „Young-Supp.-Tour” (U-20) nach Gladbach, 25 Euro (inkl. Ticket), bis 23.11. anmelden Sa, 04. o. So, 05.12., Fanh. Hausöffnung HSV-Hannover Dienstag, 07. Dezember 19.00 Uhr im Fanhaus Dartsturnier, 5 Euro (U20 nur 2 Euro) Startgeld, bis 06.12. anmelden Sa, 11. Dezember oder So, 12. Dezember, Start und Ziel am Fanhaus „Young-Supp.-Tour” (U-20) nach Bochum, 20 Euro (inkl. Ticket), bis 07.12. anmelden Sa, 11. Dezember oder So, 12. Dezember, Sporthalle Hamburg „10. Indoor-Cup“ für HSV-Fans, die Mitgl. sind o. Dauerk. haben o. OFC-Teams des HSV Skatturnier, Startgeld, bis 13.12. anmelden Freitag, 17. Dezember Fan-Weihnachtsfeier (Einladungen folgen) famprojekt Dienstag, 14. Dezember 19.00 Uhr im Fanhaus 5 Euro (U20 nur 2 Euro) supporters news 58 Brief an den VfB �������������� 22769 Hamburg Stresemannstraße 162 JUGEND UND SPORT e.V. - VfB-Geschäftsstelle itsbeauftragter z.Hd. Herrn Thomas Weyhing/ Sicherhe Mercedesstr. 109 Verein JUGEND UND SPORT e.V. Projekte im (Trägerverein sozialpädagogischer Hamburg) Rahmen der freien Jugendhilfe in Tel. : 040 431494, 431495 Fax : 040 4322344 e-mail: jugend-sport@gmx.de www.hsv-fanprojekt.de 70372 Stuttgart _ ___________________________________ Hamburger Sparkasse Konto-Nr. 1045/210 992 BLZ 200 505 50 burger SV am Bundesligaspiel VfB Stuttgart – Ham 11.09.04 Hamburg, 20.09.04 Sehr geehrter Herr Weyhing, genannten Spiels im HSV-Fans, die sich anlässlich des oben nach zahlreichen Beschwerden von als zuständiger mich ich hte möc tadion aufgehalten haben, Gästebereich des Gottlieb-Daimler-S projekts an Sie wenden. pädagogischer Mitarbeiter des HSV-Fan ung verzichtet wurde Stadions problemlos auf eine Fantrenn Während in Stuttgart außerhalb des eisportvereins eine Poliz des n garte im angrenzenden Bier und auch im Stadionumfeld sowie hatte bereits der VfB- und HSV-Fans stattfand, konfliktfreie Vermischung zwischen en Eingangsbereich ts mit einem modernen, gästefreundlich Zugangsbereich des Gästeblocks nich tschutzwänden Sich mit ken angs zu den anderen Blöc zu tun. Das Abtrennen des Gästeeing al ihr Anblick einm t nich lich sicht offen ersten Eindruck, dass signalisiert den Gästefans bereits im zwischen takt cher Kon t werden kann. Ein normaler menschli er so den sonstigen Zuschauern zugemute Dies ar. tellb vors t den Stuttgarter Verantwortlichen nich re liche Heim- und Gästefans erscheint also fried eine für t nich r Eindruck sorgt ganz siche von den Zuschauern empfundene erste s. efan Gäst bei den abgesonderten Grundstimmung, insbesondere nicht der rechten Seite den Ärgernis ist der Zaun, der auf Ein weiteres Sicherheitsrisiko und nnt. Selbst ihrem abtre ade nger Baulücke in der Gege Gästebereich von der aktuellen viel Verständnis und hte mac Job n gute Umständen einen Ordnungsdienst, der unter den widrigen r. Bereits das siche t ien der Zaun in seiner Stabilität nich für den Ärger der HSV-Fans hatte, ersch tionen. Bei Reak gen karti ihrer Security zu fast schon pani rechts, Anlehnen einzelner Fans führte bei nach g egun rbew haue Zusc ften oder einer massenha ren unte einem ausverkauften Gästebereich und/ im en lehnten rdung nicht ausgeschlossen. Desweiter erscheint mir eine akute Absturzgefäh famprojekt supporters news 59 2 Bereich des Zaunes von innen etliche Baumaterialien (Bretter) dagegen, die vielen HSV-Fans die freie Sicht auf das Spielfeld nahm. Das größte Sicherheitsrisiko und Ärgernis im Gottlieb-DaimlerStadion sind aber die Stehplatzkäfige am oberen Ende des Gästebereichs. Durch die viel zu enge Bauweise und die völlig unverhältnismäßigen Einzäunungen erhöhen diese nicht die Sicherhe it, sondern fördern Aggressionen und produzieren unnötige Risiken für die anderen Zuschauer und den Ordnungsdienst spätestens dann, wenn die darin eingepferchten „Gäste“ diesen Bereich wieder verlassen dürfen. Dieser Zuschauerbereich ist nach meinen langjährigen Erfahrungen im In- und Ausland im negativen Sinne beispiellos. Auch wenn der Verein VfB Stuttgart nicht Eigentümer des Stadions ist und die aktuellen Umbaumaßnahmen im Hinblick auf die WM 2006 nicht in ihrem Auftrag umgesetzt werden, ist ihnen nach den entsprechenden DFB-Richtlinien zumindest anlassbe zogen das Hausrecht übertragen. Daher ist ihr Verein für einen sicheren Veranstaltungsablauf und die Sicherheit auch der Gästefans bei ihren Heimspielen zuständig. Weiterhin gehe ich davon aus, dass sie in diesem Zusammenhang einen nicht unerheblichen Einfluss bezüglich der sicherhe itsrelevanten baulichen Einrichtungen des Stadions auf die zuständigen Stellen der Stadt Stuttgart haben. Von der Gesprächsrunde bezüglich des Themas „Stadionverbote“ am 10.08.04 in Frankfurt habe ich Sie als engagierten Verfechter der Rechte von Fußballfans in Erinneru ng. In diesem Sinne bitte ich Sie daher, möglichst kurzfristig für eine deutliche Verbesserung des Gästeber eichs einzutreten, damit dieser auch diesen Namen verdient. Ich hoffe nicht, dass der aktuelle Zustand ein Vorgeschmack auf das Sicherheitskonzept der Stadt Stuttgart im Hinblick auf die WM 2006 sein soll. Wie gerade erst die EURO in Portugal gezeigt hat, kann auch ein gastfreundlicher und serviceorientierter Umgang mit Fußballfans einen friedlichen Veranstaltungsab lauf gewährleisten. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich über ihre Aktivitäten bezüglich einer Veränderung des Gästebereichs im Gottlieb-Daimler-Stadion in Kenntnis setzen. Eine Kopie dieses Schreibens geht zu Händen des zuständigen HSV-Vorstandsmitglieds Christian Reichert . Mit freundlichen Grüßen Frank Steiner, HSV-Fanprojekt famprojekt supporters news 60 Lesestoff für den Fan > VON INGO THIEL UND SVEN FREESE Hermann Rieger / Gerd Krall In Hamburg sagt man Tschüss! Paul Albrechts Verlag, 12,50 Euro K lar, wir hätten das Buch auch gekauft, wenn 210 leere Seiten zwischen die Buchdeckel mit Hermanns Konterfei geklemmt worden wären. Weil Hermann Rieger draufsteht. Und weil Hermann 26 Jahre jeden Tag von früh bis spät für den HSV gelebt, gerackert, geschuftet und hundertfünfzigprozentigen Einsatz gebracht hat. Und dabei immer gute Laune verbreitet hat. Aber in dem Buch ist auch ganz viel Hermann drin. Neben vielen persönlichen Geschichten auch Anekdoten rund um den HSV und seine Angestellten, die nicht jeder kennt. Das Besondere daran: nie kommt dabei jemand richtig schlecht weg, meistens sind sie sogar liebevoll geschrieben. Aber natürlich hat auch Hermann die brutalen Seiten des Geschäftes Fußball mitgekriegt, wie Trainerentlassungen oder das abrupte Ende der Bundesliga-Karriere von „Chita“ Hidien, den Happel wegen zweier lausiger Stellungsfehler innerhalb von fünf Minuten nie wieder in der 1. Liga spielen lies. Ach ja, unser erfolgreichster Trainer aller Zeiten soll die Trainingslager übrigens nach der Entfernung zur nächsten Spielbank ausgesucht haben. Und Erich Honecker hat anlässlich des EC-Cup-Spiels beim BFC Dynamo Hermann sogar beim „Piseln“ zugeschaut. Und der Pilot nach dem Gewinn der Meisterschaft ´83 auf dem Rückweg aus Schalke zwei Ehrenrunden über dem Weserstadion gedreht und die Mannschaft den armen, armen Bremern so zur Vizemeisterschaft gratuliert. So, mehr wird nicht verraten – lest einfach selbst. Zum Beispiel was Wegbegleiter wie Magath, Hrubesch, Netzer, Keegan, Hollerbach oder Barbarez über Hermann zu sagen haben. Und beeilt Euch, denn die Erstauflage von 4.000 Exemplaren hat Hermann alle handsigniert. Wer es besonders eilig hat, kann das Buch für 12,50 Euro unter der Telefon-Hotline 01805 - 47 84 78 bestellen. Außerdem sollte es der Verein im Internat auf den Lehrplan setzen und zur Pflichtlektüre für jeden unserer Nachwuchsspieler machen. Hat der aktuelle Profikader das Buch eigentlich schon gelesen - von wegen Einsatz für den HSV ??? Jürgen Bertram Die Helden von Bern Scherz(S. Fischer Verlag), 19,90 Euro M onatelang ist Jürgen Bertram durch Deutschland und die Schweiz gereist, hat recherchiert, sich mit den überlebenden Helden getroffen und mit den Witwen der anderen Tee getrunken. Daraus ergibt sich insgesamt ein sehr dichtes Bild über die Spieler der Weltmeister-mannschaft von ´54, nicht nur über die Elf auf dem Rasen, sondern auch über einige Ersatzspieler. Natürlich nehmen Sepp Herberger, Fritz Walter und Helmut Rahn den meisten Platz ein, aber man erfährt auch einiges über unsere Weltmeister, Stammspieler Jupp Posipal und Fritz Laband. Über den gesellschaftlichen Aufstieg der Spieler nach dem Titelgewinn und den teilweise brutalen Absturz Jahre später. Das Werk ist aber kein reines Fußball-, sondern vor allem auch ein gesellschafts- und sportpolitisches Buch. Und es enthält viele persönliche Rückblicke des Autors, der die WM in seiner Jugend erlebte. Ob dieser Teil unbedingt hätte sein müssen, ist fraglich, mancher mag das aber interessant finden. Informativ sind auf jeden Fall die Schilderungen der WM-Vorbereitung, über die WM-Spiele der Nationalelf und das lesestoff für den eine bestimmte Summe auf das Konto seines Heimatvereins überwiesen worden sein soll – obwohl der Spieler ablösefrei war. Nach dieser Lektüre wissen auch die letzten treuen Anhänger von den Modefans über die Sängerknaben bis hin zu den Klischee-Fans aus der Favela des deutschen Fußballs, dass die üblichen und altbekannten Floskeln und Formeln vom Mythos Pauli und dem „anderen Verein“ nur von Dürftigkeit und Inkompetenz ablenken. Spätestens jetzt ist klar, warum die sonst für Tofuwurst und Ökolatschen ausgegebenen Gehälter deutscher Gutmenschen, die zuhauf und mit bestem Willen und aus Überzeugung in „Retter“ -T-Shirts und Rasenstücke investiert wurden, immer noch nicht ausreichen und man schwer gespannt darauf sein darf, welche Aktionen als nächstes folgen. Höchst amüsant! supporters news drum herum mit dem sogenannten „Geist von Spiez“. Richtig gut wird das Buch, wenn es z.B. um die nationalsozialistischen Tendenzen und die politische Tolpatschigkeit der damaligen DFB-Führung geht. Ganz hervorragend ist auch das Kapitel, wie die DDR-Führung mit dem Titelgewinn des Klassenfeindes und der Niederlage des Bruderlandes umzugehen versuchte und die Sportreporter des Landes damit in arge Nöte stürzte. Bertram beschäftigt sich nicht nur mit den Helden, sondern auch mit den Verlierern, der Wunderelf der Ungarn, deren Niederlage zu schweren Krawallen in Budapest führte. Man bekommt beim Lesen förmlich Mitleid mit den abgestürzten Stars, die bei der Heimkehr erst mal interniert und denen alle Privilegien gestrichen wurden. Und was uns noch gefallen hat: Bertram, ehemaliger ARD-Korrespondent in Südostasien, ist durch und durch HSV-er, der sich – in Vorhandyzeiten - selbst in Tibet die Finger wund wählt, um zu erfahren, wie der HSV gespielt hat. 61 Buchpräsentation beim HSV Christoph Ruf Die Untoten vom Millerntor PapyRossa Verlag, 14,80 Euro M issmanagement, Intrigen, Vetternwirtschaft, schwarze Kassen, sportliche Inkompetenz, dubiose finanzielle Transaktionen, Vergraulen von verdienten Spielern, hohe Abfindungen, teure Fehleinkäufe – dass der angebliche Mythos FC St. Pauli nur ein Marketinggag ist - nichts Neues, wissen wir doch schon lange. Neu ist aber, dass dies ein Fan und ehemaliger Mitarbeiter der Stadionzeitung des drittklassigen Hafenklubs im Detail beschreibt und aus dem Nähkästchen plaudert. Da findet man dann hübsche Episoden, die in einer Seifenoper nicht besser dargestellt werden könnten: Über einen despotischen Präsidenten mit Napoleonsyndrom, der nachts die Computer seiner Angestellten kontrolliert. Über einen Manager, der die Geschäftsführerin poppt und den etwas anderen Stellungskrieg, der nach dem anscheinend unschönen Ende ausbricht. Den Manager, von dem fast jeder ehemaliger Mitarbeiter behauptet, dass er lüge, sobald er den Mund aufmache und der beim Zweitligaabstieg mit nur einem einzigen Angestellten des Vereins einen gültigen Vertrag für die Regionalliga ausgehandelt haben soll: mit sich selbst. Von einem Ex-Präsidenten, der hoch bürgte und froh ist, wenn er von diesem Verein nichts mehr hören muss. Über dubiose Transfers, die auch das Finanzamt interessieren dürften, wie beim iranischen Spieler Mansourian, Am 12. Mai 2004 fand in der VIP Raute der AOL Arena eine Buchpräsentation statt. Es wurde das Jubiläums-Buch des Weltverbandes „FIFA 1904-2004 100 Jahre WELTFUSSBALL“ vorgestellt. An der Veranstaltung nahmen die Buchautoren Prof. Christiane Eisenberg und Prof. Pierre Lanfranchi, vom Verlag Die Werkstatt Dietrich Schulze-Marmeling sowie der ehemalige HSV-Nationalspieler Ditmar Jakobs. Durch die Präsentation führte Gerd Krall. Ungefähr 40 Personen wollten den Erfahrungsberichten und spannenden Erzählungen der Autoren lauschen. Das Buch ist ein toller Mix aus Fotos und Texten über die FIFA und über den Fußball der letzten hundert Jahre. Es ist über 300 Seiten stark und für jeden Fußball-Fan interessant und informativ: von der „Entstehung des Fußballspiels“ über „Fußball in bildender Kunst, Literatur und Film“, „Entwicklungspolitik auf fünf Kontinenten“ bis zu „die FIFA und die Kommerzialisierung des Fußballs“. Das Vorwort stammt, wie könnte es anders sein, von Joseph S. Blatter. Zum Abschluss der Veranstaltung lobte Dietrich Schulze-Marmeling noch mal die Location und das HSV-Museum. Das Buch „FIFA 1904-2004 100 Jahre WELTFUSSBALL“ wird es demnächst auch im HSVMuseumsshop zum Preis 39,90 Euro zu kaufen geben, wo im Übrigen weitere Fußballbücher angeboten werden sollen. lesestoff supporters news 62 Fanzine-Review > VON PHILIPP MARKHARDT E RLEBNIS FUSSBALL Nr. 17 – Das A5-Heftchen aus dem Ultralager wartet wieder einmal mit vielen bunten Bildern von noch mehr Choreographien, Pyro-Aktionen und Mob-Bildern auf. Man blickt (manchmal recht lästernd) zurück auf die EM und stellt die Geschichte der Fanszene des SSC Neapel, den es ja leider nicht mehr gibt (mehr dazu im Tellerrand), vor. Die Ultras Dynamo erklären ihre (manchmal recht seltsam anmutende) Sicht der Dinge im Interview, ebenso wie die Supras Auteuil von Paris St. Germain (übrigens mit der Wilden Horde Köln befreundet), von denen der zweite Interview-Teil kommt. Ferner stellt man die Fanszene des FSV Mainz 05 vor, wohl besonders interessant für uns alteingesessene Bundesligisten, und die Protagonisten des rheinischen Derbys Leverkusen – Köln lassen die Ereignisse noch einmal Revue passieren. Das Erlebnis Fußball könnt ihr beim Supporters Club oder direkt unter ERLEBNIS FUSSBALL, PF 1163, 63507 Hainburg (für eventuelle Nachbestellungen) konsumieren. Der Preis beträgt 3,Euro pro Heft zzgl. 1,44 Euro Porto. Ferner vertreibt ERLEBNIS FUSSBALL auch diverse andere Zines, so als kleiner Tipp für Sammler. 1 1 Freunde Nr. 36 – Das Titelthema der Ausgabe lautet „Macher“, und wen müssen wir auf dem Cover sehen? Richtig, Zigarren-Rudi, den Hallenfußball-König. Warum nicht mal einen von unseren Machern? Zum Beispiel unseren Team-Manager Marinus Bester! Whatever... wir schlagen das Heft, mit dem man mittlerweile jemanden erschlagen könnte, auf und finden unter anderem unseren alten Bekannten Axel „Acki for President“ Formeseyn in der Monatsrückschau (na ja, und Arnd Zeigler, den Bremer Blödmusikanten). Grandios kommt die Hooligan-Lyrik daher. Unter dem Titel „Die erste Reihe fiel gut“ wird auf das Vokabular viel zu früh dahin geschiedener Hefte aus der HoolSzene eingegangen und im Magazin berichtet man über den Neuanfang bei Lok Leipzig sowie über einen Fan des Freiburger FC, der die Spiele seines Vereins boykottiert, seit das „Mösle“ abgerissen wurde. Das Titelthema wird mit einem Assauer-Interview und einem Bericht über die schillerndsten Personen (u.a. Dr. Peter Krohn) im Business behandelt. Gut, die Rasenbettler hätte man sich natürlich sparen können aber... ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass MV und der Joker aus Batman bei der Geburt getrennt wurden? Die 11 Freunde gibt’s beim Fanprojekt und in jeder guten Bahnhofsbuchhandlung. Abonnieren kann man die 11 Freunde übrigens auch, nämlich über die Homepage www.11freunde.de. S chlagstock Anal Nr. 2 – Das Heft mit dem wohl seltsamsten Namen in der Rezension dieser Ausgabe kommt aus Nürnberg, um genau zu sein aus der dortigen Ultra-Szene. Der Titel (und das Cover, hergestellt übrigens in Hamburg) sagt es schon, man ist der Polizei gegenüber durchaus kritisch eingestellt, was auch in diversen Berichten zum Tragen kommt. In dem reinen Spielberichtsheft schreiben die drei Verfasser frei von der Leber weg und informieren uns über die Spiele des „Ruhmreichen“, also des „Glubb“ und dessen Amateuren. Launig geschrieben, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen kriegen Fürther, Polizei und Offizielle ihr Fett weg. Besonders gut gefiel mir die akribische Aufzählung und Bewertung aller Gästezaunfahnen der letzten Saison im Frankenstadion und die teilweise handgezählten Gästemobs. Geht zwar „nur“ um den 1. FC Nürnberg aber mir gefällts. Zu Bestellen per eMail bei: Stuhl@pn97.de P.S.: Die Macher flehen um einen Kauf, damit endlich mal mehr als 2 Personen beim Quiz mitmachen. Außerdem würde man zu gern in die Gewinnzone kommen, um das Feriendomizil in Costa Rica bauen zu können. lesestoff F an geht vor Nr. 126 ist erstmalig mit farbigem Cover erschienen und befasst sich in der ebenfalls farbigen Heftmitte mit der Trikotgeschichte der Eintracht. Mir persönlich gefallen ja die Nummer 59 und 60 am besten, was aber am Träger Uwe Bein liegt. Spielberichte der letzten Saison (besonders ausführlich das Spiel im Volksparkstadion) und der obligatorische EM-Bericht fehlen natürlich auch nicht. Außerdem gibt es zum Abschied von Uwe Bindewald ein Interview, in dem dieser noch mal abrechnet. Dazu finden wir noch 1000 weitere Sachen rund um die Eintracht. Gibt es für 1,50 Euro zzgl. 0,77 Euro Porto bei Fgv, Hanauer Landstr. 18 H, 60314 Frankfurt / Main. darf ja angeblich alles, nur frage ich mich bei diesem Heft, wo denn in einigen Artikeln die Satire sein soll. Okay, die Trainingslagerberichte und die Saisonvorschau des FC Bayern waren ganz amüsant, jedoch schießt man sich in diesem Heft einfach viel zu oft auf die alten Klischees ein, die eh schon jeder durch den Kakao gezogen hat. WM-Städte im Test ist hierfür wohl das beste Beispiel. Gnadenlos werden hier auf platteste Art und Weise Zoten gerissen, die selbst in den unterirdischen Komikerrunden auf RTL keine Chance hätten. Die 2,50 Euro wären wahrscheinlich sogar in einer Rasenpatenschaft beim Stadtteilclub besser angelegt. Um es fußballerisch auszudrücken: Das gibt Straftraining! Wer es braucht: Den missglückten Versuch einer „Fußball-Titanic“ gibt es im Bahnhofsbuchhandel. supporters news B lickfang Ost Nr. 2 beschäftigt sich, Nomen est Omen, mit der Ultra- / Fanszene im Ostteil der Republik. So ziemlich jede relevante Gruppierung des Ostens berichtet über die Spiele seit Beginn des Jahres und natürlich besonders über das Drumherum. Außerdem gibt es einen Einblick in die polnische Szene, und die doofen Wessis dürfen sich Bilder der Ostmobs als auch ihre Graffitis ansehen. Eigentlich ganz interessant zu lesen, auch wenn einem dieses Heft manchmal daherkommt, als diene es dem Ausleben der Profil-Neurose. Wer trotzdem wissen möchte, warum er im Osten auf seine Zaunfahne aufpassen sollte, der schickt eine eMail an fenomen@redkaos. de. 63 D er Übersteiger Nr. 69, das MeinungsmacherMagazin (Bild Dir Deine Meinung, oder wie?) vom Lokalrivalen ärgert sich ein bisschen über Corny Littmanns Patenschaften und interviewt wie immer kritisch Geschäftsführer Fechner. Außerdem mokiert man sich über das Fotoshooting für das EMSpecial eines Nackig-Blättchens sowie (Natürlich!) über die deutschen Fans beim europäischen Fußball-Großereignis. Teilweise zwar berechtigt aber im Großen und Ganzen halt „typisch Pauli“. Weniger typisch der zweite Bericht aus Portugal. Gefiel mir irgendwie besser. Ansonsten diverse berichte rund um den Verein (z.B. die „Alten“) und schlappe sieben Seiten Platten-Rezensionen. Gehört zwar eher in ein Punk-Fanzine, aber da ist ja, Klischee sei Dank, der Übergang fließend. Den Übersteiger gibt es für 1,60 Euro direkt im Fanladen oder postalisch über DER ÜBERSTEIGER, Brigittenstr. 3, 20359 Hamburg. Hier dürfte der Preis dann 1,60 Euro zzgl. 0,77 Euro Porto betragen. S chwalbe Nr. 2 sieht sich als „elfmeterreifes Fußballsatiremagazin“. Was das heißt, weiß ich nicht, würde aber gleich noch die rote Karte dazu fordern. Klar, Humor ist verschieden und Satire lesestoff supporters news 64 Zum Tode eines großen HSVers Erinnerungen an Ernst Naumann Von Dr. Peter Krohn W ieder ist ein großer HSVer von uns gegangen. Nur wenige Monate nach Helmut Kallmann ist am 9. August dieses Jahres der ehemalige HSV-Präsident Ernst Naumann im 83. Lebensjahr gestorben. Ernst Naumann war in seinem beruflichen Leben ein bekannter und erfolgreicher Verlagskaufmann und Unternehmer, der sich in besonderem Maße einem persönlichen sozialen und menschlichen Engagement verpflichtet fühlte. Für den HSV war er, als im Fußball noch nicht das Zeitalter der großen Werbe- und Sponsorenverträge angebrochen war, ein uneigennütziger Förderer und Gönner. Sein besonderes Anliegen war die Förderung junger Sportler, besonders der Fußballjugend im HSV. Schon in der Gründungsphase wurde Ernst Naumann zusammen mit Jürgen Werner so für die Stiftung aktiv, die zu Ehren des großen HSV-Jugendmäzens den Namen „Paul Hauenschild-Stiftung“ trägt. Maßgeblich war Ernst Naumann in späteren Jahren auch an der Entstehung der „Jürgen WernerSchule“ beteiligt. Der Paul Hauenschild-Stiftung blieb er lange Jahre als Vorstandsmitglied verbunden. Ernst Naumann wurde am 19. August auf dem Alten Friedhof in Ahrensburg im Kreise seiner Familienangehörigen und Freunde beigesetzt. Auch zahlreiche Trauergäste aus Wirtschaft und Politik und viele HSVer waren nach Ahrensburg gekommen, um von Ernst Naumann Abschied zu nehmen und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Als Ernst Naumanns Sarg aus der Kapelle zur letzten Ruhe getragen wurde, erklang auf der Orgel bewegend die Melodie von La Paloma, sicherlich auch zur Erinnerung an Ernst Naumanns große Freizeitpassion, weltweite Seereisen und Kreuzfahrten zu unternehmen. Meine persönlichen Gedanken gingen in diesem Augenblick zurück an manche Begegnungen und Gespräche mit Ernst Naumann, den ich über vierzig Jahre gekannt hatte. In den sechziger Jahren waren wir lange im selben großen Hamburger Verlagshaus beruflich tätig. Im alten Volksparkstadion saßen wir in dieser Zeit bei den HSV-Bundesligaheimspielen häufig auf der Tribüne nahe beieinander. Eines Tages sagte dort bei einem ziemlich tristen Spiel mein Vater zu ihm: „Lieber Herr Naumann, auch wenn Sie Mitglied beim SC Sperber sind, nun wird es aber Zeit, dass Sie auch HSVer werden!“ Am 6. November 1967 trat Ernst Naumann in den HSV ein. Er war von Anfang an ein sehr engagiertes Mitglied und nahm bald Kontakt zu Günter Mahlmann und dem damaligen Präsidenten Dr. Horst Barrelet auf. Zwischen 1967 und 1970 war Ernst Naumann Ligaobmann und daran anschließend bis 1972 Vizepräsident des HSV. Diese Jahre waren auch die Zeit des legendären HSV-Jugendtalentsuchers Gerhard Heid. Auch später wieder stellte sich Ernst Naumann in seinem „HSV-Leben“ noch zweimal für Präsidiumsaufgaben zur Verfügung, 1980 bis 1984 als Vizepräsident (in diese Zeit fielen der Europapokalsieg der Landesmeister in Athen und zwei Deutsche Fußballmeisterschaften unter Ernst Happel) und zwischen Ende 1987 und Anfang 1990 als Präsident unseres Vereins. Ernst Naumann war also durchaus nicht nur ein gefragter Ratgeber im Hintergrund und von vielen HSVern gesuchter Gesprächspartner, sondern jemand, der für den HSV in hohen Ämtern auch in schwierigen Zeiten Verantwortung übernahm. Eine Laudatio auf seine Verdienste wäre im übrigen unvollständig, wenn man nicht auch Ernst Naumanns großes Engagement für die HSV-Volleyball-Meistermannschaften der damaligen Jahre erwähnen würde. Auf der Mitgliederversammlung im November 1984 wurde Enrst Naumann die höchste HSV-Auszeichnung, die Ehrennadel in Gold, verliehen. Auf Grund seiner großen Verdienste um den HSV gebührt Ernst Naumann in der langen Geschichte unseres Vereins ein herausragender Platz. nachruf > VON JÜRGEN MORLA D ie meisten Leser, denen der alte RothenbaumSportplatz aus Erzählungen oder Aufzeichnungen (einige mag es auch geben, die sich noch persönlich erinnern) bekannt ist,werden ihn – logischerweise – nur mit dem Fußball verbinden. Wer aber weiß oder ahnt, dass dort auch die Leichtathleten ihre Heimat hatten, das heißt dass sie dort trainierten und auch Wettkämpfe ausrichteten und dass die Handballer, die damals noch auf dem Großfeld (mit 11 Spielern) spielten, dort auch diverse Spiele austrugen ? Die (damals noch richtig schwarze) Aschenbahn führte hinter der Stehtribüne auf der Rothenbaumseite hindurch und kam dann auf der Turmwegseite (Stehtribüne) wieder heraus. Die Zielgerade führte an der Sitzplatztribüne vorbei. Startblöcke (oder gar Startmaschinen wie heute) gab es anfangs noch nicht. Die Sprinter mussten sich daher ihre Startlöcher noch in die Bahn graben. Das bekannte Sprichwort mit „… aus den Startlöchern kommen“ hat also in dieser damaligen Praxis seinen Ursprung. Auf dieser Aschenbahn fand zum Beispiel nach dem Zweiten Weltkrieg der überhaupt erste internationaleWettkampf deutscher Leichtathleten (veranstaltet durch den damaligen „Motor“ der HSV-Lechtathletik, Heiner Fischer) statt. Eine hochkarätig besetzte schwedische Mannschaft –genau: aus Malmö – trat gegen die Rothosen des HSV an. Aber neben solchen spektakulären Sportfesten gab es auch weniger in der Öffentlichkeit wahrgenommene Veranstaltungen. So wurden zum Beispiel in jedem Jahr die Alsterstaffel-Teams der männlichen Jugend dort zusammengestellt. Neben bis zu 8 Mannschaften à 18 Läufern fanden sich auch die Fußball-Jugend-Mannschaften, die an der Alsterstaffel teilnahmen, dort ein. Unter anderen stellte Günter Mahlmann seine Mannschaften (auch Uwe Seeler wird sich daran bestimmt noch erinnern) im hinteren Bereich der Sitzplatz-Tribüne zusammen. Sobald er seine „Truppen“ zusammen hatte, wurden diese zu den im vorderen Bereich wartenden Leichathleten geführt und hinter diese Leichtathletik-Mannschaften gesetzt. Die 1. Mannschaft der Leichtathleten hatte die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sowohl die 7 anderen Leichathletik-Mannschaften wie auch die 3 - 4 Fussballmannschaften an ihre richtigen Wechselplätze kamen. Der Rothenbaum-Sportplatz wimmelte daher an solchen Alsterstaffeltagen vor dem großen Ereignis von rund 200 Läufern der männlichen Jugend, die darauf fieberten, zu ihrem (!) Wechsel zu kommen. Nicht selten kam es vor, dass am Platzausgang so prominente Fußballer wie zum Beispiel Jupp Posipal standen und den Läufern viel Glück wünschten. Schließlich kannte man sich ja auch von den Trainingstagen, denn es war durchaus nichts Besonderes, dass Fußballer der 1. Mannschaft und Leichtathleten zur gleichen Zeit trainierten. Und es gab auch Jahre, in denen unser RothenbaumSportplatz Ziel der Alsterstaffel war. … in der nächsten Ausgabe soll dann über die Aktivitäten der Handballer an / auf / in unserer Traditionsstätte berichtet werden. supporters news Der Rothenbaum: Nicht nur ein Zuhause für Fußball 65 supporters news 66 Infos aus dem Museum Das dürft ihr nicht verpassen > VON DIRK MANSEN S chon mehr als 25.000 Besucher haben seit Februar im HSV Museum in Erinnerungen geschwelgt, viel neues aus der HSV-Geschichte erfahren und beeindruckende Exponate und Geschichten bestaunt. Anders als alle anderen europäischen Fussball-Museen setzt der HSV darauf, Geschichte fühlbar und erlebbar zu machen. Gerade die Möglichkeit Dinge selbst zu entdecken, Schubladen zu öffnen, Ton- und Bilddokumente zu durchstöbern begeistern nicht nur den HSV-Fan unter den Besuchern sondern auch Schulklasse, Sportvereine und den gnz normalen Hamburg-Touristen. Seit diesem Sommer gibt es ja nun auch die Möglichkeit den Museumsbesuch mit dem Training der Mannschaft zu verbinden. Das Stadion entwickelt sich so immer mehr zum Ausflugsziel. Gerade für auswärtige HSVer und unsere Fanclubs sicher eine klasse Möglichkeit hier ein paar informative und abwechslungsreiche Tage zu verbringen. Vielleicht kann ja auch der ein oder andere seinen Sportverein dafür begeistern! Hier nun einige News und Vorankündigungen Sonderausstellung Rudi Kargus Am 27.8. wurde im HSV-Museum die Sonderausstellung Rudi Kargus: “Ballkunst - ein Leben nach dem Sport” eröffnet. Noch bis zum 31.12. ist diese Ausstellung mit mehr als 20 Bildern des Kunstmalers Rudi Kargus zu bewundern. Die Bilder drehen sich rund um den Fussball und sind auch käuflich zu erwerben. Natürlich ist die Sonderausstellung im Museumseintritt enthalten. Am 28.10.04 gibt es um 18 Uhr eine öffent- liche Führung mit Rudi Kargus durch das Museum und durch die Sonderausstellung. Gründer haben natürlich freien Eintritt! Das solltet ihr nicht verpassen!! Museumsführung vor den Heimspielen! Ab sofort gibt es nach Stadionöffnung (d.h. 2 Stunden vor dem Spiel) eine geführte Tour durchs Museums, jeder kann mit, Anmeldung nicht erforderlich! Nicht verpassen! Gründer werden auch weiterhin möglich Nach langen Überlegungen haben wir uns dazu entschlossen das Gründerangebot für 116,-- Euro mit Gravur, Urkunde und freiem Eintritt für ein Jahr weiter bestehen zu lassen. Die Konzeption und Ausstattung von Sonderausstellungen, die Recherche, Bildrechte und der Unterhalt wollen natürlich bestritten werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen kultureller Art möchten wir aber nicht einfach “Subventionen” in Anspruch nehmen, sondern einen Gegenwert bieten. Die Geschichte des HSV hat es verdient! Gründerwand Die Plaketten und die Gründerwand sind komplett erneuert worden. Änderungen sind bis 15.8. einarbeitet worden, so dass sich jeder, der bis dahin Gründer geworden ist, hier auch wiederfinden sollte. Internet Auch im Internet sind unter www.hsv-museum jetzt alle Gründer aktualisiert. hsv museum supporters news 67 HSV Museum Sylvesterallee 7 22525 Hamburg Telefon: 040 / 4155-1550 E-Mail: museum@hsv.de www.hsv-museum.de Täglich geöffnet von 10 bis 20 Uhr* Eintrittspreise: Erwachsene: ermäßigt: 6 Euro 4 Euro Gruppentarife und Kombinationsangebote (Museum+ Stadionführung) auf Anfrage. Informationen über unsere Stadionführungen durch die AOLArena erteilen wir gern. Wir haben täglich Termine. Die Führungen bieten Ihnen einen unvergesslichen Blick hinter die Kulissen und führt durch Bereiche, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind: Pressebereich, VIP-Area und natürlich die Mannschaftskabinen. hsv museum *(bei Heimspielen ist der Zutritt ab zwei Stunden vor Spielbeginn nur mit zusätzlicher Eintrittskarte für das Spiel möglich) supporters news 68 Selbst der Himmel weinte ... Zum Abschiedsspiel zu Ehren Hermann Riegers am 31.08.2004 > VON MILAN PEIN „S ervus Burschi“ stand auf dem Programmheft dieses Abends. Und zum Servus Sagen waren so viele der ehemaligen und noch aktiven Spieler des HSV gekommen, dass man sie nicht alle aufzählen kann. Dass mit Hermann Rieger das letzte noch aktive Idol des HSV den Verein verließ, war auch für über 20.000 Zuschauer Grund genug, sich ins Stadion zu begeben – und dies trotz strömenden Regens. Es schien, als wenn selbst der Himmel über Hermann Riegers Abschied weinte. Den Anfang machten die „Oldies“ und „Fußballruheständler“, die man „Legenden“ getauft hatte, was für den ganz überwiegenden Teil auch durchaus zutraf. Die Leistungen schwankten zwischen wahrhaft erstaunlich und erwartet souverän. Insgesamt war der Unterhaltungswert hoch und das Ganze eine rechte „Gaudi“. Das Spiel der noch aktiven Profis, eigentlicher Hauptpunkt des Festprogramms, litt leider unter der bierernsten Stimmung, mit der die Profis ihrem Handwerk nachgingen. Etwas weniger Verbissenheit, wäre in diesem Falle ausnahmsweise einmal mehr gewesen. Ein 1:1 war jedenfalls das Ergebnis des „Trainingsspiels“. Nicht nur Ehrungen durch den Verein und die Vereinsabteilungen wurden Hermann Rieger zu teil, auch die Zuschauer bedankten sich mit Standing Ovations und unzähligen Sprechchören. Ein würdiger Abschied wurde Hermann Rieger zum Schluss bereitet, als ihm von seinen ehemaligen Spielern das Ehrengeleit durch das Stadion gegeben wurde. Mit diesem Abschiedsspiel ist eine Ära zu Ende gegangen, die in ihrer Art sicher einzigartig in der Welt des Fußballs ist. Dass der Mann, der 26 Jahre lang die HSV-Profis als Masseur versorgte, selbst zur Vereinsikone und zum erklärten Liebling der Fans wurde, kann nur diejenigen verwundern, die meinen, Helden oder Vorbilder müssten immer selbst im Rampenlicht stehen und Übermenschliches leisten. Dass diese vermeintlichen – in der Regel von den Medien gemachten – „Helden“ indes wenig heldenhaft sind, wenn man sie einmal genauer betrachtet, wird deutlich, wenn man hermann sich solche „Produkte“ wie David Beckham ansieht. Dass der Junge einen tollen rechten Fuß hat, interessiert kaum, mit wem er wann, wo und wie die Nacht verbracht hat, hingegen sehr. Dagegen ist es ein äußerst befriedigendes Gefühl, Anhänger eines Vereins zu sein, dessen Idol ein Hermann Rieger ist. Ein Symbol für den Verein, dass nicht von Marketingabteilungen gemacht wurde, sondern dass die Fans und Anhänger sich selbst gesucht haben. Dabei ist das Besondere, dass man in Hermann Rieger, den einfachen Menschen schätzt. Nichts Übermenschliches oder Überirdisches (wie etwa die Selbstbezeichnung von Real Madrid als „die Galaktischen“ seinen Anhängern vorgaukelt) ist es, weshalb alle Hermann Rieger verehren und bejubeln, sondern das genaue Gegenteil – das Leise, das Normale, das Zurückhaltende und das Bescheidene. Es sage eine Menge über den Zustand einer Mannschaft aus, wenn der Masseur der einzige allseits akzeptierte Liebling der Fans sei, bemerkte vor Jahr und Tag ein bekanntes Nachrichtenmagazin sarkastisch und kritisch, nachdem der HSV mal wieder eine dieser zu oft sich wiederholenden Niederlagenserie hingelegt hatte. Ich meine, es sagt tatsächlich etwas über die Anhänger und den Verein aus, wenn ein einfacher Mann mit ehrlicher Arbeit es zum Liebling bringt. Und genau deswegen muss man diesen Verein einfach lieben. Danke Hermann. hermann supporters news 70 Portugal 2004 Was für ein Turnier ... > VON DIRK MANSEN W ohl bei keinem Turnier vorher waren die Reaktionen im Nachhinein so positiv wie nach der diesjährigen Europameisterschaft in Portugal. Alle Fans die unten waren, waren voll des Lobes über die Spielorte, das Land, die Gastgeber und so weiter. Aber der Reihe nach... Seit der Europameisterschaft in Frankreich 1984 habe ich eigentlich alle Welt- und Europameisterschaften besucht, ausgenommen nur die WMs in Mexiko, den USA und Japan/Südkorea. Auch mir ist diese Euro aus vielen Gründen in einer sehr angenehmen Erinnerung und diese bezieht sich, wie man sich denken kann nicht aufs Sportliche. Seit der Europameisterschaft in Belgien und Holland im Jahre 2000 bin ich als Fanbeauftragter für den DFB bei Turnieren und Länderspielen mit vor Ort und versuche natürlich soviel Input wie möglich von diesen Veranstaltungen mit nach Hause zu nehmen. So war denn auch Portugal für mich nicht nur Urlaub, sondern auch beruflich höchst interessant. Denn neben den Fanprojekten aus diversen Städten, die die Fanbotschaft vor Ort betrieben, ist wieder ein Team aus 10 Fanbeauftragten verschiedener Vereine mit vor Ort gewesen um zum einen die eigenen Reisegruppen zu betreuen und zum anderen für die Fans der Nationalmannschaft mit Rat und Tat auch im Stadion zur Seite zu stehen. Hinzu kam, dass ich in Vorbereitung auf die WM 2006 im eigenen Land natürlich soviel Erkenntnisse und Erfahrungen wie möglich sammeln wollte. Fangen wir also mit den Spielen an. Tickets gab es für alle Begegnungen eigentlich ausreichend. Ausnahme natürlich die englischen Spiele, knapp wurde es auch bei den Spielen der holländischen Mannschaft und etwas schwerer dann bei den deutschen Spielen. Alle anderen Begegnungen, auch die der Gastgeber, stellten überhaupt kein Problem dar, ich konnte so noch einige Spiele in anderen Stadien für 10 Euro und weniger sehen (Coimbra, Guimaraes, Braga), ein erfreulicher Nebeneffekt des Verkaufs über das Internet, allerdings sehr ärgerlich für den Besteller, da er anscheinend oftmals die Katze im Sack kaufte oder überall Karten bestellte und somit nachher schlicht und einfach zu viele Tickets auf dem Markt waren. In den Stadien hielt sich der sonst übliche Sicherheitswahn in erfreulichen Grenzen, es gab neben den obligatorischen Kontrollen und einer Trennung durch verschiedene Kurven allerdings kaum Zäune, dafür aber freundliche Ordner, Eingänge, die von allen Fangruppen gleichzeitig genutzt wurden und eine völlig entspannte Polizei, die zwar präsent war, aber souverän zurückhaltend wirkte. All dies trug zu einer angenehmen Atmosphäre bei, die dazu führte, dass z.B. deutsche und holländische Fans zusammen in der Stadt feierten, friedlich die Campingplätze teilten und das Turnier wirklich zu einer gemeinsamen Party wurde. So fuhren euro 2004 Als Erkenntnisse für die Zukunft habe ich einige Dinge mitnehmen können, die hoffentlich auch Berücksichtigung für 2006 finden werden. > Gebt den Nationen die Tickets, die sie brauchen! Nur so verhindert man leere Stadien, weil zigtausende Karten unverkauft auf dem Schwarzmarkt bleiben. Aus Deutschland wären mit Sicherheit ebenfalls mehr als 20.000 Fans angereist, wenn man vorher mehr Tickets gehabt hätte. supporters news dann auch Fans anderer Nationen gemeinsam mit dem Supporters Club Bus zu den Spielen. In den Städten warteten aufwändig organisierte Fanzones auf die Fans aller Nationen. Neben Großbildleinwänden waren ein umfangreiches Musikprogramm, Kulinarisches und die jeweiligen, von den Fanprojekten betriebenen, Fanbotschaften vor Ort. Selbst die sonst immer anwesenden Dumpfgröhler bei den deutschen Länderspielen waren angenehm in der Minderheit. Bemerkenswert auch, dass das Preisniveau in Portugal immer noch angenehm niedrig war, einen Kaffee im Restaurant kriegte man für 40 Cent, die Campingplätze waren gut und günstig und das Essen ebenfalls. Was will man mehr... Durch diese positive Atmosphäre beschränkte sich die Tätigkeit vor Ort auch lediglich auf Hilfestellung bei diversen persönlichen Problemen. Hauptärgernis für die deutschen Fans waren sicherlich die ebenfalls in großer Zahl aus ganz Europa angereisten Taschendiebe. So hatte man stets alle einschlägigen Hilfsnummern parat. 71 > Haltet die Preise im Rahmen! Die Portugiesen hatten z.T. kein Geld um die Spiele im eigenen Land anzuschauen. Und wer will schon 70 oder 80 Euro für ein Spiel der Güte Kolumbien – Saudi Arabien bei der WM ausgeben? > Sicherheit muss nicht aus Hundertschaften gepanzerter Spezialeinheiten bestehen! Das Beispiel Portugal zeigt, dass Deeskalation oftmals mehr dazu beiträgt, als das öffentliche Testen von Wasserwerfen und Fanfangnetzen (siehe Japan und Korea). euro 2004 supporters news 72 Portugal 2004 Impressionen von der Euro > FOTOS VON STADIONWELT.DE Schafft Deutschland das auch? supporters news Fußballfest! 73 > VON JOJO LIEBNAU W euro 2004 as war im Vorfeld nicht alles erzählt worden. Einreiseverbote, Meldeauflagen und zu guter Letzt die seltsamen “Gefährderansprachen”. Die Befürchtungen waren groß, und das Ziel der Abschreckung funktionierte, immerhin entschied sich leider doch der ein oder andere dafür, Zuhause zu bleiben... Trotz allem machte sich ein vollbesetzter Bus des HSV Supporters Club an einem Samstagmittag auf in Richtung Portugal. Spätestens als wir nach gut 40 Stunden Busfahrt den letzten der insgesamt 4 Grenzübergänge ohne schikanöse Kontrollen und “Fahrgäste-an-die-Wand-stellen” hinter uns hatten war klar: Die totale Überwachung, wie wir sie in Deutschland ja nun mittlerweile gewohnt sind, gibt es hier nicht. Der erste positive Eindruck wurde von Tag zu Tag bestärkt. Neben den schönen Landschaften, den sehr aufgeschlossenen Menschen, die trotz fast nicht vorhandener Englisch-Kenntnisse immer mit Rat und Tat zur Seite standen, überzeugte vor allem der Veranstalter. All das, was im Hinblick auf die WM 2006 bei uns als unmöglich erscheint, wurde in Portugal äußerst positiv umgesetzt. Im jeweiligen Spielort herrschte absolut friedliche Partystimmung. Die Polizei hielt sich im Hintergrund und ging nicht nur sensibel, sondern sogar freundlich vor. Auch das Aufeinandertreffen der Fans wurde nicht einfach verhindert, sondern sogar gefördert. Großbildleinwände, provisorische Kleinfußballfelder und reichlich Bierbuden mit günstigen Preisen sorgten für ein Fußballfest! Einer der Höhepunkte war sicherlich der Hafen von Porto. Hier feierten jeden Abend mehrere tausend Fans aus den unterschiedlichsten Lagern ausgelassen und vor allem gemeinsam. Sicherlich gab es Probleme mit der Karten-Verteilung, entscheidend war aber, dass bei jedem Spiel der Fan und nicht Sponsoren, VIPs oder Neckermänner die größte Masse im Stadion stellte. Auch im Stadion konnten die Veranstalter überzeugen. Keine überzogenen Kontrollen, keine überflüssigen Zäune und freundliche Stewards die nicht nur gut informiert, sondern auch stets bemüht waren, den Fan zu unterstützen, sei es beim Fahneaufhängen oder beim Finden der richtigen Plätze. Immer wieder spürten wir die absolut fanfreundliche Organisation, die nicht VIPs oder Sponsoren in den Mittelpunkt rückte, sondern den Fan. Genau so soll es sein! Liebe Organisatoren der WM 2006: Portugal hat gezeigt, wie es geht! Portugal hat gezeigt, wie man mit Fans umgeht und Portugal hat gezeigt, wie man ein Fußballfest organisiert! Gewinner sind die Fans, der Fußball und das Land Portugal, denn viele werden sicherlich hierhin in den Urlaub zurückkehren. Nehmt euch ein Beispiel an dieser Umsetzung! Wir brauchen keine Wasserwerfer und Hundertschaften in Kampfmontur auf unseren Marktplätzen, wir brauchen keine “Null-Toleranz-Regel”. Wir brauchen Großbildleinwände, entspannte Sicherheitskräfte und ausreichend Karten für Fans - nur so kann auch Deutschland 2006 ein Fußballfest garantieren! supporters news Ab sofort bei uns: Hamburger Jungs Schal 74 (natürlich Schwarz/Weiss/Blau) Demnächst: T-Shirts: Volksparkstadion aus Tradition (Tradition verbindet) „Tschüss Hermann“ (Danke für 26 treue Jahre ) Hamburger Jungs Merchandising Laden : Stadtbahnstr. 19 , 22393 Hamburg FON: 07000-HHJUNGS WWW.HAMBURGERJUNGS.DE supporters news Fahr mal auswärts Kartenbestellungen für Auswärtsspiele Kartenbestellungen für Auswärtsspiele 75 Bestellungen bitte mit Visa-oder Matsercard. Bei Mitgliedern auch per Lastschrift! Bitte kein Bargeld senden! Spiel: Spieltermin: Kartenkategorien: Einzelpreis Anzahl Gesamtpreis Stehplatz ermäßigt Stehplatz Erwachsene Sitzplatz günstige Kategorie Sitzplatz mittlere Kategorie Sitzplatz gehobene Kategorie � 4,00 Porto/Versand 1 � 4,00 Name: Mitgl. Nr. / Fan-Club: Straße: PLZ/Ort: Telefon: Unterschrift: ✄ O Lastschrift (nur Mitglieder) Bankverbindung angeben! O Eurocard Nr.: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Gültig bis:____ O VISA-Card Nr.: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Gültig bis:____ Bestellungen senden Sie an: oder per Fax an: Bank: BLZ: Kto.: Kto.-Inhaber: Hamburger Sport - Verein e.V. Supporters Club Sylvesterallee 7 22525 Hamburg 040 / 4155-1514 Unvollständig ausgefüllte Bestellungen können nicht bearbeitet werden. kartenbestellung AUSSCHNEIDEN ODER KOPIEREN! BEZAHLUNG supporters news 76 www.hsv-supporters.de www.hsv-forum.de www.hsv-chat.de > VON DIRK BOBSIN Neues aus dem Internet – Chat und Forum neu Jetzt schon 6.000 Mitglieder in der „HSV Supporters Community“! Einige aktuelle Informationen zu dem Internetangebot unserer Abteilung: HSV-Mitgliedschaft Fast 1.700 HSV-Mitglieder haben nun schon ihre Mitgliedschaft über unsere Internetseiten beantragt. Empfehlen Sie diese schnelle Möglichkeit, über unsere Internetseite Ihren Antrag direkt in die Mitgliederabteilung des HSV zu übermitteln. Wenn Sie ein Mitglied werben, können Sie vom geworbenen Mitglied direkt in das Formular eingetragen werden. HSV Supporters Onlinestore Informationen sowie Eintritts- sowie Fahrkarten zu den Auswärtsspielen des HSV sowie die aktuellen HSV Supporters Fanartikel erhalten Sie im HSV Supporters Onlinestore. Von dieser bequemen und schnellen Art des Bestellens machen immer mehr Benutzer erfolgreich gebrauch. 6.000 Community-Mitglied Am Sonntag, den 19.09.04 genau um 12:00 Uhr ist HSV-Mitglied Marco J. aus Süderlügum, das ist Nahe der Grenze zu Dänemark, unserer großen „HSV Supporters Community“ beigetreten. Marco, der sich den Nicknamen „Nordlicht1887“ ausgesucht hat, ist bereits das 6.000 Mitglied unserer stetig wachsenden HSVInternetgemeinschaft. Dabei hatten wir erst am 19.05.04, also vor ganz genau 4 Monaten, mit Steffi B. unser 5.000 Mitglied begrüßt. Damit haben wir in diesen Wochen mit Abstand den größten Mitglieder-Zulauf in der Geschichte der „HSV Supporters Community“ zu verzeichnen. Besonders der technische Relaunch hat einen nochmaligen ganz deutlichen Anstieg der NeuAnmeldungen zur Folge gehabt. Dies freut uns sehr, da wir mit 6.000 registrierten Community-Mitgliedern einen absoluten Spitzenplatz unter den BundesligaForen einnehmen. Tippspiel 2003/2004 Fast 850 registrierte Mitglieder der HSV Supporters Community nehmen bisher am großen HSV Supporters Tippspiel 2004/2005 teil. Es gibt pro Spieltag viele Gewinne. Ein Einstieg in die Tipprunde lohnt sich also jederzeit ! Auch das Erstellen einer neuen Tippgemeinschaft (Fanclub, Arbeitskollegen etc.) oder der Einstieg in eine schon bestehende Tippgemeinschaft ist jederzeit möglich. Es ist zudem möglich, 2 Spieltage im Voraus zu tippen. Gewinne gibt es PRO SPIELTAG und zur Hin- und Rückrunde, u.a. viele HSV Supporters Warengutscheine im Wert von je 10 Euro, Polo-Shirts aus der HSV Supporters Kollektion sowie HSV-Trikots! Livechat Mit Lotto King Karl, Stephan Kling und zweimal Hermann Rieger konnten wir in der letzten Zeit wieder prominente Gäste im HSV Supporters Livechat begrüßen. Weitere Gäste sind für die nächste Zeit fest eingeplant. Zudem haben wir ein ganz neues und vor allem sehr gutes Chatsystem in unsere Community integriert. Ist ein Benutzer in der Community registriert, kann er sich ab sofort ohne zusätzliche Eingabe eines weiteren Passwortes direkt unter seinem Namen einloggen. Probleme mit JAVA oder einer Firewall gibt es mit dem neuen System kaum noch. Zudem können wir nun zahlreiche klasse Features wie z.B. „Neue Räume er- internet Forum Unser großes Forum (ca. 1.500 – 1.800 Beiträge täglich) ist ebenfalls erneuert worden. Eine der modernsten und beliebtesten Forensoftwares überhaupt, unterstützt durch sehr zahlreiche Zusatzprogramme, steht uns nun zur Verfügung. Der Funktionsumfang hat sich sowohl für uns Betreiber als auch für die Benutzer stark erhöht. Nur einige der neuen Features: Sehr umfangreiches Kalendersystem (3 Kalender) mit TerminBenachrichtigung und Event-Anmelde-Funktion, stark optimierte Suchfunktion, ein neuer sehr komfortabler Editor wie aus WORD bekannt, ein großer Spiele-Bereich, mit der Möglichkeit für Benutzer 1:1 gegeneinander zu spielen, Sound-Benachrichtigung bei Eingang einer privaten Nachricht, Mini-Editierfunktion für die Beiträge und vieles mehr. Webspace für Offizielle HSV-Fanclubs Nach einer sehr langen Test- und Probephase bieten wir nun seit einiger Zeit auf Anfrage unter gewissen Voraussetzungen kostenlosen Webspace für offizielle HSV Fanclubs an. Auch Betreibern anderer Internetseiten, die sich ausschließlich dem HSV widmen, können bei uns eine entsprechende Anfrage stellen. supporters news öffnen“, „Eigene User-Icons“, „Private Nachrichten“, „Buddy-Liste“, „Smilies“, „Töne“, Veränderung der Fenstergrösse“, „Moderierter Chat mit Gästen“ uvm. anbieten. Demnächst kann sogar ein Audio- und/oder VideoChat durchgeführt werden. Mit dem neuen Chatsystem hat sich der Besuch unserer Benutzer im Chat ganz deutlich erhöht. Abends ab 21:00 Uhr und während der HSV oder HSV(A)-Spiele ist der Chat in der Regel sehr gut gefüllt. 77 Die Internetgruppe der Abteilung Ich möchte auch an dieser Stelle einen ganz großen Dank für die hervorragende Zusammenarbeit an meinen Co.-Administrator Harry Hecht (Thorsten Hecht) sowie die beiden weiteren Administratoren Skyper (Jonathan Klimke) und Tanner (Alexander Mrohs) sowie die vielen weiteren Mitarbeiter der Internetgruppe richten. Eine Vorstellung aller Mitarbeiter wird demnächst im Internet verfügbar sein. Neu in der Internetgruppe sind: Bjoern 25A, Firestormer2001, Forza Hamburgo, grmpf, Krigom, Minden-HSV, Remember1983 Wer Interesse an einer Mitarbeit nach dem Motto „Internet von Fans für Fans“ hat, meldet sich bitte gerne unter internet@hsv-supporters.de. internet supporters news 78 Universalsportverein HSV Diesmal: Karate Im Gymnasium Hochrad in Othmarschen Schnupperkurse beim HSV – Karate: Ob Jung oder Alt, ab 5 Jahren kann man im Oktober / November 04 neue Kurse belegen. Für diese Monate kostet es je 5 Euro, sonst sind die Quartalsbeiträge für Jugendliche bis 18 Jahren 31 Euro, für Studenten 48 Euro und für Erwachsene 59 Euro. B – Trainer und C – Prüferlizenz: Peter-John Schnaas, Tel. / Fax: 040 / 85 64 26 HSV Karate im Internet: www.hsv-karate.de Einfach mal vorbeikommen und mitmachen! abteilungen supporters news Die Abteilungen des HSV 79 abteilungen supporters news 80 Bundesweite Regionalstellen Ansprechpartner für alle HSV Fans S oweit bekannt veröffentlichen wir regelmäßig in dieser Rubrik die aktuellen Angebote. Falls euer Fan-Club ebenfalls Busse einsetzt, Turniere veranstaltet oder mehr Leute zum feiern braucht, so lasst es uns wissen. > Berlin und Brandenburg Lars Böhler, Onkel-Bräsig-Str.97, 12359 Berlin, Tel. 030/6069424, Mobil 0172/3040536. Informationen und Buchungen der Fahrten über Bernd Fietz, HSV-Fan-Club Luckauer Stiere, Tel. 03544/ 6523 Bernd Fietz, Jahnstr.6, 15926. Abfahrt der Busse aus Luckau über Berlin. > Bad Oldesloe/Reinfeld Daniel Bernhard, Hamburger Chaussee 8, 23858 Reinfeld. Tel. 04533/3745. Mobil 0173/8698524. Regelmäßige Stammtischabende. > Kiel/Kropp HSV-Fan-Club ‘Mega Hamburger’ Kiel, Regelmäßiger Stammtisch und Fahrten zu Heim- und Auswärtsspielen. Arnim Becker, Berliner Ring 10, 24848 Kropp, Tel. Mobil 0171 / 3485138. > Elbe/Weser-Dreieck: Bremervörde, Bremerhaven, Altes Land Norbert Hadeler, Hauptstr. 14, 27432 Alfstedt, Tel. 04765/920029, Fax 04765/232, Fan-Club Hermanns Treue Riege, Infos zu Fahrten und Treffen. > Bad Bevensen, Uelzen, Lüchow : Jürgen Eckert, Sperberring 21, 29529 Bad Bevensen Tel. 0170/5520252 und Klaus Smolensky, Gaststätte Bodega, Bahnhofstr. 2, Tel. Mo/Do 19-21 Uhr 05821/7930, Treffen, Infos und Fahrten zu Heim- und Auswärtsspielen. > Winsen Matthias Munker, Brahmsallee 22, 21423 Winsen/ Luhe, 04171-653591 regionalbetreuer > Hannover, Ostniedersachsen Bernd Hirmke, Im Weidengrund 3, 31319 Sehnde, Tel. (gesch. 0511/358690) Fahrten und Infos. > Niedersachsen-Mitte Mitglieder aus dem Raum Nienburg, Schwarmstedt und Neustadt/Rübenberge wenden sich bitte an den HSV Fan-Club Blue Angels : Stefan Schierholz, Hinter der Mühle 4, 27333 Schweringen, 04257-130070, 01627084281 Mitglieder aus dem Raum Celle wenden sich bitte an den HSV Fan-Club Die Blauen Celler: Daniel Eglite, Postfach 13 07, 29306 Winsen/Aller, eglite@web.de, oder telefonisch an Thorsten Sühring unter 0170-499 82 35 > Niedersachsen - Nord HSV Fans aus der Lüneburger Heide, wenden sich Bitte an den HSV Fanclub Rautengeil Fallingbostel: Klaus Gerken, Teichstraße 13, 29683 Bad Fallingbostel, Mo. u. Do. ab 18:00 Uhr - 05162 / 3796 oder 0171 / 9493984, info@hsv-rautengeil.de und www. hsv-rautengeil.de Busfahrten zu Heim- und Auswärtsspielen > Schaumburg (Landkreis) Michael Hering, Waldstr.20, 31712 Niedernwöhren / Stadthagen, Tel.: 05726 / 921272, mobil: 0173 / 9037108. Homepage: www.hsv-fanclub-schaumburg.de. Wir bieten: Fahrten zu allen Heimspielen mit PKW oder Bus, Besuch von etlichen Auswärtsspielen, Feiern, 1x im Monat ist bei uns Fan Club Treffen usw. Nähere Infos unter der angegebenen Telefonnummer. > Ostwestfalen Bitte wendet Euch an den HSV-Fan-Club Brigade Ostwestfalen, Kai Bierbaum, Hahler Dorfstr.31, 32427 Minden, Tel. 0571-3884168, 0162-7914902. > Kassel Jörn Petersen, Fortunaweg 4, 34326 Morschen, Tel. 05664/930960, Mobil 01725608674. Fahrten zu Heimund Auswärtsspielen > Südost-Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Der Regionalbetreuer von Süd-Ost-Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bittet alle HSV-Fanclubs der Region um eine bessere Zusammenarbeit. Hierzu ist es geplant, noch im Herbst ein gemeinsames Treffen von Fanclub-Vertretern, dem Regionalbetreuer und einem Vorstandsmitglied des Supporters Club durchzuführen. > Münsterland Gerhard Heitbrock, HSV Fan-Club Uns Uwe e.V., Buddenbaumstr. 16, 48231 Warendorf. Anmeldung und Auskunft für HSV-Spiele, Heim und Auswärts, sowie Informationen zur Mitgliedschaft unter 02581/4271 (Tel. und Fax). Zustieg möglich in Glandorf, Iburg, Georgsmarienhütte, Marktkauf Osnabrück. Anmeldung bitte bis 4 Wochen vor dem Spiel > Ansprechpartner für den ganzen Südwesten inkl. Luxemburg HSV-Freunde Südwest, c/o Edgar Reinehr, Am Meulenwald 43, 54343 Föhren. Tel.: 06502-3332, 01716990287, e-mail: damoshsv@aol.com, oder Berni Mielke, Schulstr.18, 54331 Pellingen, Tel.: 06588-7054. Regelmäßiger Stammtisch jeden 1. Freitag im Monat, Gaststätte “zur Rebe“ Mehring Mosel, Mitfahrbörse zu Heim- und Auswärtsspielen. > Rhein-Ruhr HSV-Freunde RHEIN-RUHR, Christian Roth, Almastr. 53, 46045 Oberhausen, 0208-9697234, 0171-6307162, christianroth01@aol.com > Karlsruhe und Umgebung Horst Sorger, Pfinztalstr. 56, 76227 Karlsruhe, Tel. 0721 / 1517534, mobil: 0172 / 721 8601, E-mail: HorstHSV@aol.com. Vermittelt Auswärtsfahrten über Karlsruhe, Bruchsal, Germersheim, Speyer, Landau. Auch Mitfahrgelegenheiten mit Pkw können angeboten werden. Nachfrage über die obengenannte E-Mail Adresse. supporters news Ziel soll es sein, zukünftig viel besser miteinander zu kooperieren als bisher. Dazu sind auch Eure Ideen und Vorschläge gefragt. Denkbar sind z.B. gemeinsame Fahrten, eine bessere Koordinierung bei Kartenbestellungen, regelmäßige Stammtische, Podiumsdiskussionen mit Verantwortlichen des HSV, Gewinnung der HSV-Mitglieder etc. Bitte meldet Euch hierzu beim Regionalbetreuer Ralf Borchert unter 03944-369930 oder 0171-4785320 (jeweils ab 20.00 Uhr). Ich zähle auf Euch! 81 > Stuttgart und Umgebung Roland Schinkel, Bahnhofstr. 91, 71665 Vaihingen / Enz, Tel. 07042/13320. Weitere Info bei Roland (HSVFan-Club Baden Württemberg). Zusteigemöglichkeiten bei den Fahrten werden auf der Strecke über Frankfurt geboten. > Sachsen/Thüringen: Andre Henning, Rigaer Str. 4/24, 99098 Erfurt, 03617851295 > Bayern und Franken Bitte wendet euch an den HSV Fan-Club Blue Vikings Franken; Matthias (Mattsches) Schlick, Filzgasse 27, 96117 Memmelsdorf, Tel. 0951-4077712 oder 01712686204. Außerdem veranstaltet der Fan-Club Blue Vikings Franken jeden 1. Sonntag im Monat einen HSV Frühschoppen im Gasthof Leicht in Memmelsdorf bei Bamberg. Beginn ist um 11 Uhr und jeder HSVer ist herzlich Willkommen. > Dänemark Bjarne Rasmussen, N.J. Holms Park 49, DK-6070 Christiansfeld, Internetseite: www.humorbomben.cjb. net, E-mail: humorbomben@worldonline.dk > Rheinland HSV-Fans und Mitglieder aus der Gegend melden sich bitte bei Dennis Huwer, Engersener Landstr. 62, 56564 Neuwied. Dennis organisiert Fahrten zu den Heim- und Auswärtsspielen und hat selber auch eine Dauerkarte. Tel. 0179-6790341 > Westfalen Peter Frank, Josef-Rissel Str. 6, 59174 Kamen, Tel. (ab 18 Uhr) 02307/235995, Mobil 0173/5324640. > Frankfurt, Wiesbaden, Mainz etc.: Rudolf Latuske, Pfingstweide 9, 65203 Mainz-Amöneburg (Tel. 0611/601993). Mitfahrgelegenheiten ab ABAbfahrt Butzbach (A5), Infos. regionalbetreuer > Saarland Jörg Schmitt, Staudammstr 3, 66625 Nohfelden, Tel. 06852/991928. Es werden Mitfahrgelegenheiten (8er Bus) zu den HSV-Spielen geboten! supporters news Die letzte Seite 82 Wenn das Klischee real wird. DAS MAGAZIN DES HSV SUPPORTERS CLUB supporters news Ausgabe 41 Themen der nächsten Ausgabe u.a.: +++ Weihnachtsspezial +++ Der neue Aufsichtsrat +++ Das große Trainerinterview +++ Amateure – die besseren Profis? +++ Ahlen oder Ajax? Wohin geht der Weg? letzte seite �������������������� � ��������������� ��������������������� ������������ �������������������������� � � � � � � � � ��������������� ���������������� ���������� ����������������� ����������� ������������ ������� ����������� � � � ������������������ � � �������������� � ������������� � � ������ ������������ � � ������� �������������������������������������������������������������