medical wellness Anwendungen + Therapien

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medical wellness Anwendungen + Therapien
medical
wellness
02/2008
ISSN-Nr.: 1864-4465
© OCEANO Ferienhotel und Gesundheitszentrum mit Medical Spa auf Teneriffa · Herzlichen Dank für die Bereitstellung des Titelfotos.
Deutschland+Österreich: 6,80 Euro
Das Branchenmagazin · 2. Jahrgang
Themenschwerpunkt:
Anwendungen + Therapien
Was ist drin, wenn Medical Wellness
drauf steht? bzw. welche Therapien
und Wellness-Anwendungen gelten als
typisch für die Branche?
Das Angebot reicht von Ayurveda
[S.10] und Atlaskorrektur [S.28] über
Balneo- und Hydrotherapien, Floating
[S.25], F.X.Mayr- [S.19] und Kneipp-Kuren [S.10] bis hin zur Thalassotherapie
[S.17] und zur Traditionellen Chinesischen Medizin [S.21]. Nicht jede Anwendung taugt für jeden Gast.
Bestimmte Therapieformen bedürfen
einer vorherigen medizinschen Untersuchung. Dies ist zumindest eine von sieben Forderungen an Medical Wellness,
die diverse Fachverbände seit einiger
Zeit gemeinsam diskutieren. [S.5]
Dass dieser medizinische CheckUp
nicht automatisch die Routine-Untersuchung beim Hausarzt wiederholt oder
Labor- und Leistungsdiagnostik bedeutet, zeigt das Verfahren der »standardisierten Thermografie«, das Dr. Weber
vorstellt. [S.12 f]
Nicht aus den Augen gelassen werden
darf jedoch der Umstand, dass Medical
Wellness keineswegs auf die Diagnose
von Krankheiten, das Erstellen von
Risikoprofilen oder die Vorbeugung von
Krankheiten zielt – also pathogenetische
Ansätze verfolgt – sondern in erster
Linie der Gesunderhaltung dient und
entsprechend »salutogenetisch« orientiert sein muss. Frau Dr. Killmer setzt
sich am Beispiel »Burnout-Prävention«
kritisch mit diesem Thema auseinander.
[S.15]
© Fotos vlnr: Danubius Thermia Palace und fotolia: Claus Mikosch, Valerie Koch, Cyrille Lips, Uschi Hering
In Zusammenarbeit
mit dem Deutschen Medical
Wellness Verband e.V.
DMWV
Ein gemeinsames Dach für
Medical Wellness Hotels und Resorts
Transparent für den Kunden –
messbarer Erfolg für den Anbieter
Editorial 02/2008
Inhalt:
Therapien und Anwendungen
Naturheilverfahren kontra
Schulmedizin?! . . . . . . . . . . . . . . . .
Kneipp-Therapie . . . . . . . . . . . . . . .
Ayurveda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Thalasso-Kuren . . . . . . . . . . . . . . . .
F.X.Mayr-Medizin . . . . . . . . . . . . . . .
TCM und Medical Wellness . . . . . . .
Floaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Atlastherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Medical Wellness-Praxis
Funktionieren Sie noch? –
Präventions-Coaching im Hotel . . . .
Individualität im Wellness Hotel –
Gespräch mit dem Vizepräsidenten
der Danubius Hotels Group . . . . . . .
Neuartiges Programm zur
Stoffwechseloptimierung . . . . . . . . .
Regelmäßige BlutdruckSelbstkontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . .
Themen und Hintergrund
Jenseits der Heilung – Nur die
komplementäre Therapie kann unser
Gesundheitssystem retten . . . . . . . .
Gesundheit fördern, statt Krankheit
vermeiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Marktchancen im
Gesundheitstourismus . . . . . . . . . . .
Krankheit als Ermüdung des
Vegetativums – 30 Jahre TWI . . . . . .
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Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Große Leserbefragung:
Wir wollen besser werden! – helfen Sie
uns dabei und beantworten Sie unsere
Fragen auf den Seiten 35 und 36.
Als Dankeschön schenken wir Ihnen
zwei Exemplare unseres Magazins
und verlosen unter allen Teilnehmern
zwei erstklassige Medical WellnessAufenthalte in den ungarischen Hotels
»EuropaFit und KarosSpa«.
medical+wellness 02/2008
Liebe Leserinnen und Leser,
Das »Forum Berufsbildung e.V.« hatte auf der Messe Wellness Plus im Januar
eine Umfrage unter den Messe-Besuchern durchgeführt und unter anderem
erfahren, dass 85 Prozent der Befragten »Wellness-Fans« sind und 70 Prozent
»Wellness im Alltag aktiv praktizieren«. Die relativ hohe Zustimmung ist
für eine Spezialmesse rund um das Thema Wohlfühlen und Entspannung
kaum verwunderlich. Würde man Galerie-Besucher fragen, ob sie sich für
Kunst interessieren, würde man zu ähnlich hohen Werten
Kennen Sie
kommen. Signifikant finde ich jedoch die Antworten auf
Medical Wellness?
die Frage: »Kennen Sie Medical Wellness?« Nur 32 Prozent
der eindeutig wellness-affinen Messebesucher machten Ihr
ja:
Kreuz bei »Ja« während den anderen zwei Dritteln »Medical
32 %
Wellness« unbekannt ist!
Hat Medical Wellness immernoch ein Darstellungsproblem?
nein:
68 %
Ich möchte die Zahlen keineswegs überbewerten, halte sie
angesichts der aktuellen Diskussion um eine notwendige Rationierung im Gesundheitswesen und die wachsende EigenErgebnis einer Umfrage
verantwortung – sprich finanzielle Beteiligung – der Patienten
unter den Besuchern der
Messe Wellness Plus 2008.
aber dennoch für alarmierend.
Quelle: www.forumEs ist an der Zeit, dass die Branche selbstbewusst Angebote
berufsbildung.de
formuliert, verbindlich beschreibt, was ein Medical Wellness
Gast erwarten darf und den Anbietern verlässliche Standards
für die Qualität von Anwendungen und Personal vorgibt. Der Deutsche
Medical Wellness Verband fordert gar eine gemeinsame »Qualitätsoffensive«
aller Beteiligten und will sich zukünftig verstärkt um die Bereiche »Ausbildung« und »Öffentlichkeitsarbeit« kümmern.
»Nachdem wir uns in der Vergangenheit sehr intensiv um die Festlegung
von allgemeinverbindlichen Qualitätsstandards gekümmert haben, geht es
jetzt darum, sie auf die vielen unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungsgänge zu übertragen und der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen«
sagte Lutz Lungwitz, 1. Vorsitzender des DMWV am Rande eines Strategiegesprächs in Berlin. »Nicht nur die Gäste müssen wissen, was Medical Wellness kann, sondern auch die Multiplikatoren und Entscheider in Wirtschaft,
Medien, Politik und Sozialsystemen.« Erklärtes Ziel ist es, mehr Vertrauen in
die neuen Angebote aufzubauen. »Das kann jedoch nur mit entsprechend
geschultem Personal gelingen. Wir werden uns deshalb verstärkt in die
Ausbildung einmischen, die besten Bildungsangebote herausstellen und um
fehlende Inhalte ergänzen.« so Lungwitz weiter.
Die hohe Qualität von Medical Wellness ist auch Gegenstand intensiver
Gespräche von Vertretern diverser Fachverbände und Institutionen. [S.5]
Ihr Anliegen ist die gemeinsame Herausarbeitung von allgemeinverbindlichen
Kernanforderungen, die in meinen Augen die Basis für eine breite Anerkennung von Medical Wellness sein könnte.
Wenn dies gelingt, sollte es zukünftig möglich sein, die »Wellness-Fans«
unter den Besuchern einschlägiger Fachmessen zu »Medical Wellness-Fans«
zu machen.
Steffen Wilbrandt
Chefredakteur
3
Rückblick
Medical Wellness-Anbieter
im Aufwind
Internationale Tourismus-Börse (ITB)
Berlin 2008 vom 5. bis 9. März 2008
Die weltweit größte Reisemesse – die
Internationale Tourismus-Börse in Berlin
(ITB) – ging mit Rekordzahlen bei den
Ausstellern an den Start. 11.147 Unternehmen aus 186 Ländern zeigten die
neuesten Produkte und Dienstleistungen
der Reisebranche. Nach Angaben der
Aussteller wurden im Umfeld der ITB
Berlin Umsätze von knapp sechs Milliarden Euro getätigt.
Erneut war der Deutsche Medical
Wellness Verband (DMWV) mit einem
eigenen Stand auf der Messe vertreten. In der »Wellnesshalle« 16, stellte
der Verband unter anderem die 14 im
vergangenen Jahr in Mittelosteuropa
zertifizierten Medical Wellness-Hotels
vor und informierte über Details der
Produktzertifizierungen im Bereich
Medical Wellness. Der 2007 von DMWV
und TÜV Rheinland gemeinsam entwickelte Qualitätsstandard hat sich bereits
im ersten Jahr international am Markt
etabliert.
Auf der DMWV-Pressekonferenz
am 7. März 2008 informierten u.a.
Prof. Kai Illing, FH Graz; Prof. Dr. med.
Hans Konrad Biesalski, Forum Männergesundheit; Andreas Schuster, Vizepräsident Danubius Hotels Group; Lutz
Lungwitz, 1. Vorsitzender des DMWV;
Stephan Ritter, Medical Wellness
Management GmbH; Walter Brune,
Inhaber Gut Klostermühle in Alt Madlitz
und Dr. med. Friedrich Douwes,
Ärztlicher Direktor Klinik St. Georg in Bad
Aibling (v.l.n.r.) über Entwicklungen in
der Branche.
4
»Im Moment liegen uns 25 Anfragen
deutscher Hotels vor, die den Medical
Wellness Quality System Standard erfüllen und ihren Gästen geprüfte Qualität
anbieten wollen«, sagte Lutz Lungwitz,
1. Vorsitzender des DMWV. Er informierte gemeinsam mit mehreren Partnern
auf der alljährlichen Pressekonferenz im
Rahmen der ITB u.a. über weitere Details der Qualitätsoffensive des DMWV.
Für die Gäste von Medical WellnessEinrichtungen wird es künftig noch
leichter sein, eine besonders hohe
Qualität der Angebote zu erkennen.
Der Deutsche Medical Wellness Verband
startete dazu pünktlich zur ITB in Berlin
die neue Premium-Marke »The Leading
Medical Wellness Hotel & Resorts«. Damit sollen vorbildlich aufgestellte Hotels
gekennzeichnet werden, an denen sich
die anderen orientieren können, sagte
Lungwitz und fügte hinzu: »Sie sind die
künftigen Leuchttürme der Branche«.
Es sei wichtig, die besondere Qualität
von Medical Wellness-Einrichtungen
herauszustellen, wenn sie Erfolg haben
sollen, betonte Lungwitz. Innerhalb der
Wellness-, Bio- und anderer Gesundheitshotels könnte die Marke »The Leading Medical Wellness Hotel & Resorts«
künftig als besonderer Kompetenzausweis gelten. CM
Einen guten Eindruck vom bunten Treiben
auf dem DMWV-Stand vermittelt ein Video,
das auf der Internetseite des Verbandes unter
www.dmwv.de bereitsteht.
Fitness und
Medizin wachsen
zusammen
FIBO- Europäische Leitmesse zeigt
neueste Fitness- und Wellnesstrends
Mit 47000 Besuchern aus 60 Nationen
hat die FIBO Messe 2008 ihre Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr noch
einmal um 5% überboten.
Interessierte konnten sich an 4 Tagen
bei 476 Ausstellern aus 35 Nationen
und einem vielfältigen Fortbildungsprogramm (FIBO Event und BA- Kongress)
sowie Wellness- Fachvorträgen mit den
neuesten Entwicklungen der Branche
vertraut machen.
Die diesjährige FIBO verdeutlichte
einmal mehr, wie sehr sich Medizin- und
Fitnessmarkt einander annähern. So
waren unter den diesjährigen Nominierten für den Innovation Award in der
Kategorie »Fitnessgerät« neben einem
Bauchtrainer (Pulse Fitness) und einem
Ganzkörpertrainer (Precor, Amer Sports
Deutschland GmbH) auch ein 3D-Bodyscanner (Milon Industries GmbH), der
innerhalb von 15 Sekunden die gesamte
Körperoberfläche berührungslos abtastet. Die Daten dienen als Grundlage für
die korrekte Einstellung der Trainingsgeräte und werden vollautomatisch auf
einer Chipkarte gespeichert.
In der Kategorie »Gesundheitsförderung« fanden sich ein neues Messgerät
für die Körperzusammensetzung (BIA
101 Anniversary, Akern), die interaktiven
xMedio games (xMedio GmbH) gemeinsam mit der Gesundheitsakte Lifesensor
und als dritte Nominierung der Aktivitätssensor Aipermotion (Aipermon
GmbH& Co.KG) – ein handliches Gerät,
das jegliche Aktivität vom Bügeln bis
zum Joggen und die dabei verbrauchten
Kalorien addiert. Ziel sollte es, laut Aipermon sein, sich täglich 60 Minuten zu
bewegen und ca. 500 kcal. zu verbrauchen, um gesund zu bleiben.
Noch immer sind in Deutschland Bewegungsmangel und falsche Ernährung
Hauptrisikofaktoren für die Gesundheit.
SL
medical+wellness 02/2008
Rückblick
Pflege für Männer
im Kommen
Erneut Expertentreffen
zu Medical Wellness
Beauty International Düsseldorf
zeigt Kosmetiktrends
Am Montag, den 28. April 2008 haben
sich erneut Vertreter diverser Einrichtungen und Fachverbände, (darunter der
Heilbäderverband Baden-Württemberg
e.V., der Deutsche Medical Wellness
Verband e.V., der Verband Deutscher
Kurörtlicher Betriebe e.V., die Wellness
Hotels Deutschland, die Biohotels,
das Europäische Gesundheitszentrum
für Naturheilverfahren u.a.) in Bad
Wörishofen zu einer Gesprächsrunde
»Medical Wellness« zusammengefunden.
Ziel dieser zum vierten Mal tagenden Expertenrunde ist es, die Kernanforderungen an »Medical Wellness«
unabhängig von wirtschaftlichen oder
Verbandsinteressen herauszuarbeiten
und allgemeinverbindlich festzulegen.
Solche gemeinsamen und verbandsübergreifenden »Basis-Kriterien« sind
nötig, um
1. höchste Qualitätsansprüche im
Medical Wellness durchzusetzen,
2. unter den zunehmenden Medical
Wellness-Angeboten die »Spreu vom
Weizen« zu trennen,
3. endlich Transparenz und Begriffs-Klarheit für Anwender und Verbraucher
zu schaffen,
4. den Bemühungen der Branche
gesundheitspolitisch Gehör und
Anerkennung zu verschaffen,
5. Doppelzertifizierungen zu vermeiden.
Vom 7. bis 9. März 2008 präsentierten
bei der Beauty International Düsseldorf 1.050 Aussteller und Marken
die neuesten Produkte und Trends
der Dienstleistungskosmetik. Mehr als
50.000 Fachbesucher kamen zur Trendmesse für Kosmetikprofis.
Eines der zentralen Themen in diesem
Jahr war »Männer im Kosmetikinstitut
und Spa«, das in Vorträgen im Rahmen
des umfassenden Weiterbildungsprogramms und in der Sonderschau »Spa
Impressionen« aufgegriffen wurde. Der
Markt der Männerkosmetik hat derzeit
zweistellige Zuwachsraten, und vor allem deshalb stieß dieses Thema bei den
Fachbesuchern auf reges Interesse.
In der Präsentation spezieller Herrenpflegeprodukte wurde, ebenso wie in
den Fachvorträgen, auf die spezifischen
Anforderungen der »Zielgruppe Mann«
an die Innenausstattung und Dekoration
eingegangen. Luxus und funktionelles,
klares Design sind hier die bestimmenden Merkmale.
Neben dem Angebot der Aussteller zieht die Fachbesucher vor allem
das vielseitige, praxisorientierte Weiterbildungs-Programm an. In zehn
Workshops und mehr als einhundert
Präsentationen sowie Diskussionsrunden
wurden Kenntnisse zu den verschiedensten Themen aus Kosmetik, Wellness,
Nagel- und Fußpflege vermittelt.
Als besonderes Highlight gilt sicherlich die Verleihung des »A Life of Beauty
Awards« an die Aachener Visagistin
Malu Wilz- einer Persönlichkeit, die sich
in besonderem Maße um die professionelle Kosmetik verdient gemacht hat.
Wir gratulieren! SL
medical+wellness 02/2008
Arbeitsgrundlage sind die wertvollen
Zuarbeiten, Stellungnahmen und Anmerkungen der teilnehmenden und
weiterer Fachverbände, insbesondere
des Deutschen Wellness Verbandes e.V.
und des Deutschen Heilbäderverbandes
e.V.
Die Teilnehmer haben sich darauf
verständigt, die konkrete Formulierung
von Kernanforderungen, Präambel und
Definition (!) schnell in Arbeitsgruppen
voranzutreiben, mit weiteren Akteuren
der Branche abzustimmen und dann in
einer »gemeinsamen Erklärung«, bzw.
einem »Letter of Intent« der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Alle gehen von einer wachsenden
Akzeptanz dieser »Basis-Standards«
aus, die Aussagen über die Rolle und
Verfügbarkeit des Arztes, die Qualifikation der Therapeuten und aller anderen
Mitarbeiter, das integrative Konzept
(ganzheitliches und wissenschaftlich
fundiertes Gesundheitsverständnis, salutogenetische Ausrichtung, integrierte
Wellness, Vernetzung der Leistungserbringer usw.), die Einrichtungsqualität
und nicht zuletzt das Qualitätsmanagement enthalten. SW
Zum vierten Mal trafen sich Branchenvertreter zu der von unserem Magazin initiierten
Gesprächsrunde. Es diskutierten (v.l.n.r.),
Stephan Ritter, Vorstandsmitglied des Deutschen Medical Wellness Verbandes e.V. (DMWV),
Bernd Schmeink, Vorsitzender des Vorstandes
Verband Deutscher Kurörtlicher Betriebe e. V.
(VDKB); Kathrin Spiller, Tourismus-Marketing
GmbH Baden-Württemberg und Heilbäderverband
Baden-Württemberg e.V.; Andreas Eggensberger,
Hotelier, Mitglied Wellness-Hotels-Deutschland
GmbH und BIO-Hotels; Klaus Holetschek,
1. Bürgermeister Bad Wörishofen; Prof. Dr. Dr.
Eberhard Volger, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Europäischen Gesundheitszentrums für Naturheilverfahren – Sebastian-KneippInstitut GmbH; Steffen Wilbrandt, Chefredakteur
»medical+wellness«.
5
Jenseits der Heilung
Nur die komplementäre Therapie kann unser Gesundheitssystem retten
Das Thomas-Wildey-Institut
(vgl. Kasten auf Seite 32) beschäftigt
sich seit nunmehr 30 Jahren mit
Grundlagenforschung zur Integration einer humanverträglichen
Medizin in die Gesellschaft. In
dem aktuellen Geschäftsbericht des
Instituts veröffentlichte Dr. Friedrich
Douwes den nachfolgenden Artikel.
Wir danken dem TWI für die Genehmigung des Nachdrucks.
Ganzheitliche Medizin
Nur die komplementäre Therapie
kann unser Gesundheitssystem retten!
Warum sterben immer mehr Menschen
an Krebs, obwohl die Pharmaindustrie
Milliardengewinne mit Krebsmedikamenten macht? Warum ist dort die
Sterblichkeit am geringsten, wo es am
wenigsten Ärzte gibt? Warum lassen wir
uns immer noch ein Gesundheitssystem
gefallen, das uns finanziell ausbluten
lässt, das aber unsere Krankheiten nicht
heilen kann?
Es gibt viele Gründe, warum unsere
medizinische Versorgung trotz eines
nicht zu übersehenden Fortschritts immer schlechter statt immer besser wird.
Zum einen haben Mediziner schlechte
Arbeitsbedingungen. Sie sind im Alltag
gezwungen, sich mit einem Wust an
Bürokratie auseinanderzusetzen, anstatt
sich in Ruhe um ihre Patienten kümmern zu können. Die Pharmaindustrie,
die Kassenärztlichen Vereinigungen und
die Kassen sind mächtig geworden, sie
bestimmen, was sein und was nicht sein
darf. Sie setzen nicht nur Lehrmeinungen und Standards fest, sondern auch
die Behandlungsnormen. Wer sich nicht
an Richtlinien und Paradigmen hält, wird
als Arzt diffamiert oder sogar bestraft.
Dazu kommen ständige Regresse oder
Regressdrohungen. Dadurch ist nicht
nur der freie Beruf des Arztes bedroht,
sondern auch die Therapiefreiheit.
Was verschrieben wird und werden
darf, entscheiden längst nicht mehr die
Ärzte. Altbewährte Medikamente sind
auf diese Art und Weise durch die Gesundheitsreform verschwunden, Kassen
und Privatkassen sind immer restriktiver.
6
Vieles muss der Patient bereits aus eigener Tasche bezahlen. Die befürchtete
Zweiklassen-Medizin ist da.
Medizin in der Krise
Auch die Forschung ist nicht mehr unabhängig. Die Pharmaindustrie steuert
auch sie an den Universitäten. Es
herrscht keine Meinungsvielfalt mehr.
Meinungen werden in Richtlinien und
im Konsensus diktiert – ähnlich wie bei
der Kirche im Mittelalter, als alles dogmatisiert wurde und Paradigma-Abweichler der Ketzerei beschuldigt, geköpft oder verbrannt wurden. Wenn es
aber nicht damals schon kritische Köpfe
und Menschen gegeben hätte, die ihr
Leben riskierten, müssten wir heute
noch glauben, dass die Erde eine Scheibe ist und die Sonne sich um sie dreht.
Aus eben diesen Gründen steckt
die Medizin in einer tiefen Krise. Wie
tief, zeigt sich auch am Beispiel Krebsmedizin.
Krebs im Vormarsch
Krebs ist mittlerweile die zweithäufigste
Todesursache. Gegenwärtig sterben in
der westlichen Hemisphäre jährlich zehn
Millionen Menschen an Krebs. 1,4 Millionen sind es in den USA, circa 300.000
in Deutschland, Tendenz steigend
– bei Männern übrigens stärker als bei
Frauen. 1989 sahen selbst die Amerikaner ein, dass sie den Kampf gegen den
Krebs verloren haben. Trotz intensivster
Bemühungen und Millionen an Forschungsgeldern hat sich die Häufigkeit,
an Krebs zu erkranken, zwischen 1975
und 1989 um 13 Prozent erhöht. Im
gleichen Zeitraum erhöhten sich auch
die Krebstodesraten um 7 Prozent, während sich die 5-Jahres-Überlebensrate
kaum veränderte. Sie stieg um 2 Prozent
an. Brustkrebs kann uns hier als Paradebeispiel dienen. Er hat sich mittlerweile
zur führenden Todesursache bei Frauen
zwischen 35 und 54 Jahren entwickelt.
1971 noch lag die Wahrscheinlichkeit,
als Frau im Laufe des Lebens einen
Brustkrebs zu entwickeln, bei 1:14.
Heute liegt sie bei 1:8. In den letzten
beiden Jahrzehnten sind mehr amerika-
nische Frauen an Brustkrebs gestorben
als Amerikaner in den beiden Weltkriegen, dem Korea-, Vietnam- und
Irakkrieg zusammen. In Deutschland ist
das Brustkrebsrisiko seit 1950 um 250
Prozent gestiegen. Auch der Prostatakrebs wird heute um 40 Prozent
häufiger diagnostiziert als noch vor zehn
Jahren. Wofür also geben wir das ganze
Geld aus, wenn es sich nicht in der
Absenkung der Krebserkrankungsraten
und der höheren Heilungsrate niederschlägt?
Die Gesundheitsmafia
Es gibt eine Reihe von Büchern, die
auf die Missstände in unserem Gesundheitssystem hinweisen. Das jüngste
wurde im April 2005 veröffentlicht: »Die
Gesundheitsmafia« von Marita Vollborn
und Vlad Georgescu.1 Die Problematik
war allerdings schon viel früher bekannt.
Bereits 1983 schrieb Peter Sichrovsky
das Buch »Bittere Pillen«, 1984 folgte
»Krankheit auf Rezept – die Praktiken
der Praxisärzte.2 »Heilen verboten – töten erlaubt, die organisierte Kriminalität
im Gesundheitswesen« von Kurt G.
Blüchel lieferte 2003 ein schonungsloses Portrait des bundesdeutschen
Medizinbetriebs.3 »Die Bataillone der
Skalpellvirtuosen und Chemokünstler«,
so Blüchel, »operieren Millionen Kranker
allein aus Profit- und Karrieresucht.«
Vieles von dem, was dort beschrieben
und kritisiert wird, kann ich als Ärztlicher Direktor einer onkologischen
Fachklinik nur bestätigen.
»Giftkur ohne Nutzen«
Die Chemotherapie ist in Verruf geraten.
1997 erschien von Dr. Ralph W. Moss
bereits das Buch »Fragwürdige Chemotherapie – Entscheidungshilfen für die
Krebsbehandlung«.4 Er erklärt darin,
wie sich die Chemotherapie im Umfeld
von Einzelinteressen entwickelt hat und
bei welchen Tumorarten sie tatsächlich
gute Ergebnisse bringen kann. Erst 2004
greift eine so renommierte Zeitschrift
wie »Der Spiegel« das Thema auf und
bezeichnet die Chemotherapie als »Giftkur ohne Nutzen«. Doch noch immer
medical+wellness 02/2008
Jenseits der Heilung
wird Patienten zu teilweise mehrmaligen
Chemotherapien geraten, auch wenn
sie, wie im Fall von Brustkrebs, nichts
bringen. So hat sich trotz vermeintlich
verbesserter Chemotherapien hier die
Todesrate bei Brustkrebs seit 1920 nicht
verändert!
Therapieziel verfehlt
Die Überlebensrate nach zehn Jahren
bei Brustkrebs beträgt 40 Prozent, wenn
die Patientin keine Chemotherapie bekommen hat. Hat sie sich einer Chemotherapie unterzogen, liegt sie bei 47
Prozent. Das bedeutet: sieben von 100
Frauen bringt die adjuvante Standardtherapie wirklich etwas. Bei den restlichen 93 Frauen ist sie nicht angebracht
und verursacht unnötige Kosten. Aber:
alle 100 Patientinnen leiden unter den
gehörigen Nebenwirkungen.
Soll man also wirklich 100 Frauen
einer Giftkur aussetzen, um sieben zu
helfen? Denn 93 hätten auch ohne Chemotherapie keinen Rückfall bekommen.
Ähnlich sieht es beim Prostatakarzinom
aus. In einer Studie von 2002 wurden
700 Prostatakrebs-Patienten in zwei
Gruppen randomisiert (aufgeteilt). Die
erste Gruppe wurde nicht behandelt,
sondern nur beobachtet (»Wait and
Watch«). Die zweite Gruppe wurde radikal prostatektomiert – mit allen Nebenwirkungen wie Impotenz, Inkontinenz
und so weiter.
Das Ergebnis: es gab nach sieben
Jahren keine Unterschiede in der Überlebenszeit beider Gruppen.
In der Placebogruppe starben 62
Männer, in der Gruppe der operierten
53 an Prostatakrebs, dafür aber öfter an
anderen Erkrankungen, so dass die Sterberate in beiden Gruppen gleich war.5
Die Frage ist nun: Soll man 350 Männer
nutzlos operieren, um neun davor zu
bewahren, nicht an Prostatakrebs zu
sterben, dafür aber an etwas anderem?
Ich glaube, die richtige Antwort fällt
jedem leicht.
Medizin und Weltbild
Lothar Hirneisen, Vorsitzender des Verbandes »Menschen gegen Krebs e.V.«,
medical+wellness 02/2008
drückte es in dem Titel seines Buches so
aus: »Chemotherapie heilt Krebs und
die Erde ist eine Scheibe«.6
Damit setzt er die heutige Medizin
mit der Weltanschauung des Mittelalters
gleich. Auch damals wurde nur geglaubt, was geglaubt werden durfte.
Ketzer wurden verbrannt. In der heutigen Medizin gibt es ebenfalls eine
gängige Lehrmeinung. Wer ihr nicht
folgt, wird als unseriöser Scharlatan
abgetan und geächtet. Damit ist eine
demokratische Auseinandersetzung mit
der Vielfalt aller Therapien, Therapieansätzen und Meinungen unmöglich
geworden.
Medizin als gesundheitliche Bedrohung
Wo viele Ärzte sind, sterben viele
Menschen. In Regionen mit geringer
Arztdichte herrscht die geringste Sterblichkeit. Das ist statistisch erwiesen. Bei
Ärztestreiks in diversen Ländern konnte
man immer während der Streikphase
einen Abfall der Sterblichkeit feststellen,
die gleich nach Wiederaufnahme ihrer
ärztlichen Tätigkeit anstieg. Ebenfalls
bekannt ist, dass Medikamente krank
und abhängig machen können. 2003
war der Skandal über die gängigen
Hormonersatztherapien bei Frauen
perfekt: Was Frauen über die Wechseljahresbeschwerden helfen sollte, löste
Krebserkrankungen aus. In einem Zeitraum von zehn Jahren sind vermutlich
127.000 Frauen an Krebs erkrankt, weil
sie synthetische Hormonmedikamente
bekamen. Dabei sind die Wechseljahre
eine natürliche Lebensphase und keine
Krankheit, die es zu therapieren gilt.
Schon drei Jahre zuvor war in den USMedien ausführlich darüber berichtet
worden, dass Hormontherapien kaum
einen Nutzen, dafür aber große Gefahren mit sich bringen. Dass die Deutschen
hier nicht entsprechend schnell reagierten, hat einen guten Grund. Die medizinische Forschung wird vielfach von
der Pharmaindustrie gesponsert. Kein
Wunder also, dass ihre Ergebnisse den
Interessen des Auftraggebers entsprechen. Auch diagnostische Methoden
können krank machen. Die Deutschen
liegen hier vorne: Sie haben die höchste
Röntgenstrahlenbelastung weltweit.
Angesichts dieser gesundheitlichen Bedrohung durch die konventionelle Medizin hat Autor Vernon Coleman 2005
den Ratgeber »Wie Sie Ihren Arzt davon
abhalten, Sie umzubringen« herausgebracht.7 »Die Wahrscheinlichkeit, an
den Nebenwirkungen der Medikamente
zu sterben, die Ihr Arzt Ihnen verordnet
hat, ist fünfmal höher, als bei einem
Verkehrsunfall ums Leben zu kommen!«
schreibt er.
Die globale Krebskrise
Krebs ist die teuerste Krankheit
überhaupt. Sie kostet die Kassen 25
Milliarden Euro pro Jahr. 5 Prozent aller
Kranken haben Krebs, verursachen aber
12 Prozent der Kosten. Hier ist kein
Ende abzusehen, denn durch vorgegebene Richtlinien sind Patienten wie
Ärzte gezwungen, bei der Behandlung
von Krebskranken häufig den teuren
Weg der Chemotherapien zu gehen.
Ihre Nebenwirkungen müssen dann mit
ebenfalls teuren Mitteln behandelt werden (zum Beispiel Antiemetika, G-CSF
und so weiter). Und das bei manchmal
denkbar ungünstiger Prognose. Allen
Hoffnungen und Behauptungen zum
Trotz bringt die heutige Krebstherapie
keine besseren Langzeitergebnisse als
die Therapien vor 30 Jahren.
Woran liegt das? Mir fällt die Antwort nicht schwer, sie lautet: Weil es der
konventionellen Krebsmedizin gelungen
ist, das Heilprinzip aus der Medizin zu
nehmen und es durch eine symptomatische Behandlung zu ersetzen. Der
sichtbare, fühlbare Tumor ist nicht die
Krankheit, sondern ein Symptom und
Produkt einer tiefer liegenden Erkrankung. Die Entfernung eines Tumors ist
daher auch keine kausale, sondern eine
symptomatische Therapie. Das Milieu, in
dem der Krebs entstehen konnte, wird
gar nicht oder zu wenig berücksichtigt.
Die Krebserkrankung wird nach Schema
F behandelt: Schneiden, verstrahlen,
vergiften. Natürlich gibt es neben Operation, Chemotherapie, Bestrahlung,
7
Jenseits der Heilung
Hormontherapie mit synthetischen
Produkten und Schmerztherapie auch
ein wenig Psychologie. Doch auf das
einzelne Individuum, seine körperliche
und psychosoziale Situation wird nicht
oder selten eingegangen, dem Mensch
wird als Ganzheit in seiner Einmaligkeit
nicht entsprochen.
Um auf unser Beispiel mit dem
Brustkrebs zurückzukommen, so werden
heute fast alle Frauen dieser Welt gleich
behandelt, wenn sie ein Mamma-Karzinom entwickeln. Es gibt einen festgelegten Standard: Operieren, bestrahlen,
chemotherapieren.
Ein Computer könnte diese Therapie
vorschlagen, wenn man ihn mit der
entsprechenden Tumorformel füttert,
eine trainierte Schwester könnte sie
durchführen. Die dabei angewandten
Zytostatika verhindern zwar vielleicht
das Krebswachstum, aber schädigen
gleichzeitig auch das gesunde Gewebe.
Das Immunsystem der Patientin, das
schon vor der Krebserkrankung erkennbare Schwächen aufwies, wird weiter
geschwächt, ebenso andere Organe wie
Knochenmark, Leber, Niere und Nervensystem. Der Organismus muss mit einer
riesigen Giftlast fertig werden, was ihm
aber nicht immer gelingt.
Komplementäre Krebstherapie
Die komplementäre Krebstherapie
dagegen hat ein ganz anderes Ziel,
nämlich die Gesundheit des Patienten so
zu stärken, dass die Grunderkrankung
besser kontrolliert werden kann. Dazu
wird das Immunsystem unterstützt, der
Patient entgiftet und seine Organfunktionen verbessert. Gleichzeitig werden
sein Lebensstil und seine psychische
Grundhaltung betrachtet und eventuell
korrigiert, beziehungsweise entsprechende Hilfen angeboten.
Dabei orientiert sich die komplementäre Krebsmedizin besonders am
Krankheitsverlauf des Einzelnen, seinen
individuellen Problemen und seiner
Charakteristika. Es ist eine ganzheitlich
orientierte Individualtherapie. Verschiedene Therapieansätze werden je nach
Situation des Patienten mit einbezogen:
8
Homöopathie, Sporttherapie, Galvanotherapie, Hyperthermie, Ortho-molekulare Medizin, Naturheilverfahren,
Ernährungstherapie, Immuntherapie,
Psychologie und Traditionelle Chinesische Therapie.
Alle diese besonderen Therapieformen haben wenige Nebenwirkungen,
bringen aber den Patienten dazu, sich
Stück für Stück sein aktives Leben
zurückzuerobern und einen Kampfgeist
gegenüber seinem Krebs zu entwickeln.
Manche dieser Therapien haben keine
direkte, sondern eine indirekte Wirkung.
Jede für sich erscheint manchmal auf
den ersten Blick und für ignorante Ärzte
wert- und wirkungslos, aber wie Steine
eines Mosaiks, die für sich betrachtet
auch nicht besonders wertvoll sind, zusammen aber, sorgfältig und individuell
angepasst, ergeben sie ein Kunstwerk.
In der komplementären Medizin
wird Medizin wieder zur Kunst und
nicht wie die konventionelle Medizin
eine standardisierte Medizintechnik, die
nur Symptome behandelt, aber nicht
den Menschen als Ganzes. Wir ermuntern unsere Patienten, sich auf sich zu
konzentrieren und ein aktives Leben zu
führen (Sport, Clubs, etc.).
Wir geben ihnen Instrumente, die sie
aktiv für sich verwenden können, sie
werden in ihren eigenen Gesundungsprozess aktiv mit eingebunden. Körper,
Geist und Seele sind gefordert. Wir
wissen, dass das Gehirn und die Immunabwehr trotz aller Verschiedenheiten
eng zusammenarbeiten.
Sie tauschen ständig Informationen aus und benutzen dazu auch die
gleichen Bahnen. Das erklärt nicht nur
manche psychische Störung bei körperlichen Erkrankungen und umgekehrt,
sondern auch, warum beispielsweise
Visualisierungstechniken so gut funktionieren. Nur die Wiederherstellung einer
Homöostase auf diesen drei Ebenen
ermöglicht die dauerhafte Wiedergesundung und dauerhafte Überwindung der
Krankheit.
Die Lösung: Eine neue Medizin
Was wir zur Lösung aller oben genannten Probleme brauchen, ist eine neue
Medizin, in der die Stellung des Arztes
wieder deutlich verbessert wird. Erst
wenn seine Freiheit und Unabhängigkeit
gewährleistet werden, sind auch wieder
Individualentscheidungen bei Patienten
möglich.
Gleichzeitig sollten wir den Patienten
ebenfalls ein Selbstbestimmungsrecht
einräumen. Wir sollten ihnen ihre
Gesundheit wiedergeben und sie ihnen
nicht wegnehmen. Wenn wir es nicht
schaffen, eine Wende herbeizuführen,
müssen wir uns nicht wundern, wenn es
mit der Medizin von heute weiter bergab geht und wir den guten Ruf verlieren, den die deutsche Medizin weltweit
einmal gehabt hat.
Wir brauchen einen starken Dachverband, der eine »Integrative Medizin«
nach außen repräsentiert und in allen
wichtigen Gremien vertreten ist. Dieser
Dachverband muss sich intensiv für die
Rechte von Patienten und Ärzten gleichermaßen stark machen.
Dr. med. Friedrich Douwes
Der Autor ist ärztlicher Direktor der privaten
onkologischen Klinik St. Georg in Bad Aibling.
Neben der klassischen Krebsbehandlung
werden hier komplementär eine Reihe von
wissenschaftlich basierten Therapien mit eingesetzt wie Ernährungs- und orthomolekulare
Therapie, Hyperthermie und Psychotherapie.
Diese integrative Therapie ist individuell und
auf jeden Patienten spezifisch zugeschnitten.
Durch die entstehenden positiven Synergien
sind auch in fortgeschrittenen Fällen gute Therapieergebnisse möglich. Die Klinik verzeichnet
eine außerordentlich hohe Erfolgsquote.
Literatur
1 Samuel Fischer-Verlag, Frankfurt a. M. 2005
2 beide Kiepenheuer & Witsch, Köln
1983 bzw. 1984
3 Bertelsmann, München 2003
4 Haug Verlag, Stuttgart 1997
siehe auch Beitrag des Autors in raum&zeit
Nr. 117: »Wie schädlich sind die Gifte
der Chemotherapie«.
5 New England Journal of Medicine,
Medical Society. Massachusetts 2002,
346, S. 781-786
6 Sensei Verlag, Kernen 2002
7 Kopp-Verlag, Rottenburg a. N. 2005
medical+wellness 02/2008
Therapien
Naturheilverfahren
kontra Schulmedizin?!
© Sebastian-Kneipp-Institut
Hohes Vertrauen in Naturheilkunde
Immer mehr Menschen in Deutschland,
Europa und den USA interessieren sich
für Naturheilverfahren und haben bereits gute Erfahrungen damit gemacht.
Rund zwei Drittel der Bevölkerung verwenden regelmäßig oder gelegentlich
natürliche Heilmethoden. Dieser Trend
hält nun schon seit mehreren Jahrzehnten an. Das ergab eine Umfrage des
Europäischen Gesundheitszentrums
für Naturheilverfahren im Jahr 2003
sowie eine frühere Studie des Instituts
für Demoskopie Allensbach. Anders als
früher greifen heute nicht nur Ältere zu
Naturheilmitteln. Auch über die Hälfte
der 16- bis 29-Jährigen setzt darauf. Am
beliebtesten sind die Klassischen Naturheilverfahren mit 65 Prozent bei Frauen
mittleren Alters.
Was sind Naturheilverfahren?
Naturheilverfahren im engeren Sinne
sind wissenschaftlich anerkannte Verfahren, die die Selbstheilungskräfte des
Körpers unterstützen und von entsprechend qualifizierten Ärzten verordnet
werden. In einem weiteren Sinne wird
unter Naturheilverfahren oft auch alles
zusammengefasst, was sich nicht direkt
der naturwissenschaftlich-universitären
Medizin zurechnen lässt. Deshalb wird
in diesem Zusammenhang auch von
Komplementär- oder ergänzender Medizin gesprochen.
Wieso Naturheilkunde?
In den letzten Jahren wächst die
Erkenntnis, dass Gesundheit und
Wohlbefinden weder selbstverständlich
sind noch von der Medizin garantiert
werden können, sondern im hohen
Maß von den Lebensbedingungen
und Verhaltensweisen des Menschen
abhängig sind. Diese Erkenntnis und die
gleichzeitige Einsicht in die Grenzen des
medizinisch und ökonomisch Machbaren rücken die bewährten Methoden
traditioneller Naturheilverfahren wieder
verstärkt in den Blick. Sie stärken den
Gedanken der aktiven Gesundheitsvorsorge und der Eigenverantwortung des
mündigen Bürgers.
medical+wellness 02/2008
Naturheilkunde und Schulmedizin
Ärzte, Krankenhäuser und medizinischpharmazeutische Forschung leisten
großartige Arbeit, wenn es darum geht,
spezifische akute und lebensbedrohliche Erkrankungen bis hinein in ihre
molekularen Ursachen zu verfolgen und
erfolgreich zu bekämpfen. Andererseits gerät der Schulmedizin durch ihre
hohe Spezialisierung in der Behandlung
chronischer Erkrankungen zuweilen der
Mensch als Ganzes aus dem Blick.
Genau hier kann die Klassische
Naturheilkunde ihre ganze Kompetenz
und Erfahrung einbringen. Denn sie
betrachtet den menschlichen Organismus als komplexes System von Wechselwirkungen, das sich nicht auf einfache
Ursache-Wirkungs-Muster reduzieren
lässt. Mit dieser ganzheitlichen Sicht, die
den Menschen und seine Gesundheit in
möglichst vielen Dimensionen erfasst,
unterliegt die Naturheilkunde zuweilen
zwar dem Risiko subjektiver Beobachtungen, die rational nicht immer ganz
zu begründen sind, doch wer Menschen
auch jenseits ihrer Krankheiten als vielschichtige und widersprüchliche Einheiten begreift, weiß, dass man manchmal
auf vollständig überprüfbare Antworten verzichten und stattdessen auf
Erfahrung und Intuition setzen muss.
Abgesehen von einigen dogmatischen
Vertretern einer ‘absoluten Wahrheit’,
stellt sich die Frage nach ‘dem richtigen Weg’ zwischen Schulmedizin und
Naturheilverfahren heute ohnehin nicht
mehr. Beide haben vielmehr gelernt, die
Vorteile des anderen Weges anzuerkennen und haben schon seit längerem
eine Vielzahl von Berührungspunkten
entdeckt. Entsprechend integrieren
immer mehr Ärzte naturheilkundliche
Verfahren insbesondere bei der Behandlung von chronischen Krankheiten
in ihre Therapiepläne und bieten ihren
Patienten entsprechende Angebote zur
Gesundheitsvorsorge.
Und wohl jeder seriöse Naturheilkundler würde bei bedrohlichen und
akuten Beschwerden umgehend auf
Diagnosen und Therapien der klinischen
Medizin drängen. Optimalerweise ergänzen sich Schulmedizin und Naturheilkunde daher im Dienste Kranker und
Gesunder.
Im Fokus der Klassischen Naturheilkunde steht die ganzheitliche Betrachtung von Gesundheit und Krankheit
und die Unterstützung der Selbstheilungskräfte des Organismus. Dabei
werden die Verfahren selten isoliert
eingesetzt, sondern erzeugen oft erst in
der Kombination positive synergetische
Effekte. Die Bandbreite der Wirkung
der Klassischen Naturheilverfahren lässt
sich gut am Prinzip des heilsamen Reizes
erklären. Demnach verfügt der Körper
über selbstregulierende Fähigkeiten, seine Funktionen aufrecht zu erhalten bzw.
zu regenerieren. Diese Selbstheilungskräfte werden durch sinnvoll dosierte
Reize, beispielsweise Wärme oder Kälte,
entweder exakt an der Stelle aktiviert,
an der die Beschwerden auftreten oder
zur allgemeinen Stärkung des Organismus verwendet. Monika Siegl
Die Autorin betreut im Europäischen Gesundheitszentrum für Naturheilverfahren – Sebastian Kneipp Institut GmbH in Bad Wörishofen
die mit den Marken »Kneipp für mich® zum
Wohlfühlen« bzw. »Medical Wellness und
Kneipp für mich®« ausgezeichneten Gesundheitsresorts.
Kontakt per E-Mail: info@kneipp-institut.de
bzw. per Telefon: 08247-9629510.
9
Therapien
Ayurveda
ein anerkanntes Naturheilverfahren,
das an Einfachheit kaum zu übertreffen ist
Das Geheimnis eines gesunden
und langen Lebens
© Sebastian-Kneipp-Institut
Kneipp-Therapie
Sebastian Kneipp sah eine Lebensweise,
die sich an den Gesetzmäßigkeiten der
Natur orientiert, als wichtige Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden
an. Sein Konzept hat überdauert, es ist
heute Gegenstand wissenschaftlicher
Forschung und wird in verschiedenen
medizinischen Disziplinen angewandt.
Dadurch und durch wachsende Erfahrung hat sich die kneippsche Lehre
stetig weiter entwickelt.
Aus der ehemaligen Wasser- und
Kräuterheilkunde entstand ein anerkanntes Naturheilverfahren, das auf
den fünf Wirkprinzipien Wasser,
Bewegung, Heilpflanzen, Ernährung
und Ordnung basiert. Haupt-Erfolgsfaktoren sind nach wie vor die Betrachtungsweise von Körper, Geist und Seele
als einem Ganzen.
Leben nach Kneipp … macht gesund
(oder noch gesünder), bewirkt ein
hochwirksames Immunsystem, eine umfassende Fitness, überdurchschnittliche
Stressresistenz und gute Stimmung …
Die fünf Säulen:
Die Hydro- und Balneotherapie ist
ein hochentwickeltes, individuell auf
die Bedürfnisse des Einzelnen angepasstes Wasserheilverfahren. In flüssiger, wässrig-breiiger Form oder als
Dampf veranlasst das Wasser durch
thermische, chemische, mechanische
oder hydroelektrische Reize den Or10
ganismus zu sinnvollen Reaktionen,
die insgesamt zu positiven Regulationen aller Körperfunktionen führen.
Die aktive und passive Bewegungstherapie umfasst alles, was gut tut:
allgemeine Gymnastik, Krankengymnastik, Yoga, Nordic Walking, Wandern, Terrainkuren, Sport, Radfahren,
Schwimmen, Bewegungsbäder usw.
sowie Massagen in verschiedenen
Formen.
Eine ausgewogene und vielseitige
Ernährungstherapie berücksichtigt im Sinne einer naturgerechten
Vollwert- oder Basiskost Vollkornerzeugnisse, Frischkostbeilagen, Milchprodukte, Vitamine, Mineralsalze,
Fermente und Spurenelemente. Auf
alle denaturierten Nahrungsmittel
und Genussgifte sollte man weitgehend verzichten. Die gesunde Kost
ist Grundlage spezieller Ernährungsformen wie Krankendiät, Reduktionsund Schonkost.
Die Pflanzen- oder Phytotherapie
verwendet kritisch überprüfte Heilmittel auf pflanzlicher Basis.
Die Ordnungstherapie bezieht
psychosomatische, ökologische und
soziologische Zusammenhänge ein.
Kneipp dazu: „Im Maße liegt die
Ordnung; jedes Zuviel und jedes Zuwenig setzt an Stelle der Gesundheit
Krankheit.
Quelle: www.kneippbund.de
»Ayurveda, die fast 4.000 Jahre alte
indische Gesundheitslehre, kennt viele
Mittel und Wege, uns neue Kraft, Vitalität und Lebenfreude zu schenken.
Mit entspannenden Praktiken wie
Yoga und bewusster Atemtechnik, mit
vielen Tipps für eine gesunde Lebensführung, mit Ernährungsideen, die auf
den persönlichen »Konstitutionstyp«
abgestimmt sind, mit exotischen Gewürzen und tief wirksamen warmen Ölbehandlungen (z.B. mit Sesam-, Johanneskraut- oder Wildrosenöl), mit Musik und
duftenden Aromen werden alle Sinne
angeprochen – und Alltagsstress und
seelische Belastungen wirksam ausgeglichen.
Das warme Pflanzenöl dient im Ayurveda dem Genießen, der Massage und
dem Ausleiten von Giftstoffen. Es rinnt
sanft über den Rücken oder ergießt sich
als Strahl auf die Stirn- und Kopfregion:
Der ganze Körper wird so gesalbt, verwöhnt, gehegt und gepflegt, wodurch
sich die inneren Energiekanäle nachhaltig öffnen und Regenerations- und
Heilprozesse in Gang kommen können.
Ein wichtiger Bestandteil der Therapie
sind die Berührungen: Zarte Hände sprechen liebevoll zum Körper, und sensible
Massagetechniken öffnen leise die Tür
zu den Geheimnissen unserer Seele. Wir
dürfen Kraft empfangen, fühlen uns
losgelöst und kommen in einen Zustand
inneren Friedens. Schon bald können
wir mit jedere Faser unseres Körpers Gesundheit und Erneuerung erleben und
uns aus dem Zentrum unseres Selbst,
ganz aus eigener Kraft, regenerieren!«
Entnommen dem Buch »Ayurveda Entgiftung, Entschlackung, Nervenstärkung«
von Christa G. Traczinski, Rowohlt Taschenbuchbuch Verlag, 124 Seiten, 9,90 Euro
medical+wellness 02/2008
Blutdruck-Selbstkontrolle
Die unterschätzte Gefahr:
Herzinfarkt bei Frauen
Kein medizinisches Problem ist in Industrieländern so verbreitet wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Herzinfarkt.
Während immer noch von der typischen
Männer- bzw. Manager-Krankheit gesprochen wird, zeigen aktuelle Statistiken, dass immer mehr Frauen zu den
Risikogruppen gehören.
Die Sterblichkeit an koronaren Herzerkrankungen und Herzinfarkt hat im
Verlauf der letzten zehn Jahre bei Männern abgenommen, während sie bei den
Frauen um fast 18 % angestiegen ist. Zu
einem erheblichen Teil tragen dazu veränderte Lebensgewohnheiten bei, denn
auch Frauen greifen heute häufiger zur
Zigarette, sind durch Berufstätigkeit,
Haushalt und Kinder öfter mehrfach
belastet und haben mehr Übergewicht
als noch vor zehn Jahren. Frauen sollten
daher ihrem Herz-Kreislauf-System dringend mehr Beachtung schenken. Eine
gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, körperlicher Aktivität
und regelmäßigen Blutdruckkontrollen
kann das Risiko von Herz-KreislaufErkrankungen deutlich reduzieren.
Herzinfarkt und Risikofaktoren:
Ein Herzinfarkt entsteht durch den
Verschluss von Herzkranzgefäßen, die
die Herzmuskulatur versorgen. Wird
ein Bereich des Herzens aufgrund einer
Durchblutungsstörung nicht ausreichend
mit Blut versorgt, stirbt er ab und wird
durch Narbengewebe ersetzt. Erreicht
die Einengung eines Arteriengefäßes
ein kritisches Ausmaß, setzt die Herzmuskelaktivität aus.
Oft handelt es sich um ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren, die letztendlich zum Gefäßverschluss führen:
Bluthochdruck: Bluthochdruck
begünstigt das Entstehen von Arterienverkalkung und verdoppelt damit das
Infarktrisiko. 70 % aller, die an einer
Herz-Kreislauf-Erkrankung sterben,
hatten zu hohen Blutdruck.
Arteriosklerose: Die „Arterienverkalkung“ ist die häufigste krankhafte
Veränderung der Arterien. Die chronisch
fortschreitende Degeneration der Gemedical+wellness 02/2008
fäßwände (Ablagerungen, Verhärtung,
Elastizitätsverlust) engt den Blutfluss ein
und führt u.a. zur Unterversorgung der
Herzmuskulatur.
Stoffwechselstörungen: Viele Infarkt-Patienten sind übergewichtig.
Nicht nur erhöhte Cholesterin-Werte,
sondern auch ein zu hoher Triglyceridspiegel im Blut beeinträchtigen die Blutzirkulation und leisten einem Infarkt
Vorschub.
Nikotin: Rauchen allein verdreifacht
das Risiko eines Herzinfarkts. Neun
von zehn Frauen mit Herzinfarkt sind
Raucherinnen. Besonders gefährlich ist
der blaue Dunst in Kombination mit der
Antibabypille: das Infarktrisiko steigt um
das 40fache!
Alkohol: Im Allgemeinen ist der mäßige Genuss von Alkohol nicht gesundheitsschädlich. Übersteigt er aber dieses
Maß, verdoppelt sich das Infarktrisiko.
Da Frauen Alkohol langsamer abbauen
als Männer, sind sie gefährdeter. Die kritische Menge liegt bei ca. 30 g pro Tag.
Kochsalz: Die Aufnahme von Kochsalz (Natrium) liegt in den Industrieländern fünf- bis zehnmal über dem physiologisch notwendigen Wert von rund 15
g/Tag. Durch seine Wasserbindungskapazität verengt Natrium die Blutgefäße
und erhöht den sogenannten „peripheren Widerstand“ – der Blutdruck steigt.
Bewegungsmangel: Körperlich aktive Menschen haben ein um die Hälfte
geringeres Infarktrisiko als inaktive Menschen. Leider treiben weniger als 40 %
der Infarkt-gefährdeten 50- bis 59-jährigen Frauen regelmäßig Sport.
Östrogenmangel: Medizinische
Studien lassen die Vermutung zu, dass
Östrogen einen natürlichen Schutz vor
Gefäß-Erkrankungen bietet.
Stress und seelische Belastungen:
Stress ist der typische Risikofaktor der
sogenannten Manager-Krankheiten
Bluthochdruck und Herzinfarkt. Zeitdruck, Arbeitsüberlastung, zwischenmenschliche Spannungen und seelische
Konflikte sind klassische Stressauslöser.
Die Kombination verschiedener Risikofaktoren erhöht das Herzinfarktrisiko
deutlich.
© OMRON Medizintechnik
Wenn Frauen ihre „Zipperlein“ nicht ernst nehmen …
Übrigens: Frauen überleben einen
Herzinfarkt seltener als Männer. Man
vermutet, dass Stress und Herzprobleme
von Frauen nicht so ernst genommen
werden, wie es notwendig wäre.
Warnsymptome, die auf
einen Herzinfarkt hindeuten
Brennende Schmerzen im Brustkorb
hinter dem Brustbein
Schmerzen in beiden Armen, z.T.
auch zwischen den Schulterblättern
Schmerzen im Hals oder Unterkiefer
Extremes Engegefühl oder starker
Druck auf der Brust (Angina-pectoris)
Extreme Unruhe bis hin zu starken
Angstgefühlen
Blasses Gesicht, kalter Schweiß
auf Stirn und Oberlippe
Plötzlicher Kreislaufzusammenbruch,
Schwindelgefühl, Ohnmacht
Atemnot, Übelkeit, Erbrechen
Mehr Sicherheit durch
regelmäßiges Blutdruckmessen
Wer von seinem Herzinfarktrisiko weiß,
kann sich durch eine gesunde Lebensweise schützen. Häufig wissen Betroffene aber gar nicht, dass sie ein Bluthochdruck- bzw. Herzinfarkt-Risiko haben.
Daher raten Ärzte u.a. zur regelmäßigen
Blutdruck-Selbstkontrolle. Einfach zu bedienende Medical Wellness-zertifizierte
Blutdruckmessgeräte für den Heimgebrauch (OMRON Medizintechnik) geben
Sicherheit und machen es leichter, die
eigene Situation kontinuierlich zu überwachen.
11
Funktionieren Sie noch?
Eine Woche Präventions-Coaching im Medical Wellness Hotel
Das richtige Zusammenspiel der
Organe, die Steuerung der Stoffwechselvorgänge und instinktive
Schutzmechanismen spielen für unser Wohlergehen eine entscheidende Rolle. Kommt es zum Ungleichgewicht in diesen Funktionen, treten
Befindlichkeitsstörungen auf.
© Yuri Arcurs / fotolia
stärkte Regelblutung mit den Periodenschmerzen, das ist doch ungewohnt.
Und dieser verdammte Blutdruck,
mal ist er unten, dann liegt er wieder
weit über der Norm und dem Hausarzt
fallen nur Betablocker ein.
Diese Symptome kann man zwar
alle mit Medikamenten »wegdrücken«.
Sinnvoller ist es jedoch, die Ursachen
anzugehen. Aber wie und wo?
Werden Sie regelmäßig zwischen
drei und fünf Uhr nachts wach? Und
vielleicht haben Sie Schmerzen in Ihrer
rechten Schulter und Kopfschmerzen,
die hinter das rechte Auge ziehen.
Die Laborwerte bei Ihrem Hausarzt
sind jedoch in Ordnung und Sie werden
von Ihrem Doc mit diesen »Befindlichkeitsstörungen« wieder nach Hause
geschickt.
Sie sind gerade fünfzig geworden.
Nachdem Sie drei Jahre um Ihren Job
bangten, legt Ihr Chef Ihnen die Kündigung auf den Tisch. Plötzlich treten tiefe
Kreuzschmerzen auf. Mit etwas Pech
läuft der Urin auch nicht mehr richtig
und Sie rennen häufiger auf die Toilette.
Vielleicht kommt auch noch ein Druck
in der Herzgegend dazu, vielleicht diese
unregelmäßigen Herzschläge und das
Gefühl, ein zu enges T-Shirt zu tragen.
Und Sie junge Frau! Ihr Freund hat
Sie letzte Woche verlassen. Der verstärkte Ausfluss und das Brennen, das kann
ja schon mal vorkommen, aber die ver-
12
Funktionelle Medizin
setzt neue Standards
Die funktionelle Medizin setzt mit ihrer
Diagnostik ein, wenn Befindlichkeitsstörungen und medizinisch nicht fassbare
Schmerzen auftreten. Hierunter fallen
z.B. Rückenbeschwerden, Stimmungsschwankungen, Erschöpfungszustände,
Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen
oder Migräne und viele andere »Unpässlichkeiten«.
Die sogenannte »Schul- oder Mainstream-Medizin« kann diese Beschwerden nicht fassen und wird erst bei
Eintritt einer Erkrankung aktiv.
Aber gerade in der vorzeitigen Intervention liegt die Chance, chronische
und schwere Krankheiten zu vermeiden
und es erst gar nicht zu Gewebsschäden
kommen zu lassen.
Schauen wir uns die obigen Beispiele
genauer an:
Spätnächtliche Durchschlafstörungen,
rechtsseitige Kopfschmerzen, trockener
Mund, Müdigkeit, Schulterschmerzen
rechts sind immer Zeichen einer mangelnden Leberfunktion, die häufig mit
einer Fehlernährung und chronischer
Giftaufnahme zusammenhängt.
Periodenstörungen der Frau, Störungen im Blasenbereich und in der
Funktion der Vorsteherdrüse hängen
regelmäßig mit existentiellen Einbrüchen
zusammen, wie Arbeitslosigkeit, Ärger
in der Partnerschaft oder mit finanziellen
Problemen. Die Durchblutung im kleinen
Becken wird gedrosselt, die Muskelspannung erhöht, sozusagen »der Schwanz
eingezogen« und die Beschwerden
gehen los.
Herzjagen, Herzstolpern, Druck und
Engegefühl über dem Herzen deutet
auf eine Durchblutungseinschränkung
im oberen Brustbereich hin. Es trifft oft
Menschen, die sich ein Leben lang in
Leistungsdruck gebracht haben, um sich
auf dieser Ebene Anerkennung zu erhaschen. In beiden Fällen kann man mit
Osteopathie und Neuraltherapie wahre
Wunder vollbringen.
Blutdruckschwankungen sind in der
Regel durch einen Kaliummangel im
Innern der Zellen bedingt. Der lässt sich
mit einem normalen Blutbild nicht nachweisen. Die Ursache ist in Stress, freien
Radikalen oder Alkohol zu suchen. Auch
hier kann ohne schwere Medikamente
das Symptom zum Verschwinden gebracht werden.
Neue Wege
sind zwingend nötig
Ich bin über 30 Jahre im »Medizingewerbe« tätig, davon über 25 Jahre in
eigener Praxis. Der Hilflosigkeit chronischen Krankheiten gegenüber und dem
Institut für Arbeits- und Sozialmedizin
der Univerität Heidelberg verdanke ich
es, dass ich mich neben der Schulmedizin mit Naturheilverfahren, Psychosomatik und (ganz wichtig) Regulationsmedizin beschäftigt habe.
Mit Martin Luther King gesprochen,
am Anfang meiner Medizin-Laufbahn
hatte ich einen Traum. Ich glaubte, dass
es möglich sei, durch Prävention Krankheiten vor ihrer Entstehung zu diagnostizieren und behandeln zu können.
Die Realität sieht heute anders aus.
Prostata-Krebs zum Beispiel, wird erst
therapiert, wenn er nachweisbar ist,
die Gefahr eines Herzinfarktes wird erst
dann festgestellt, wenn massive Gefäßschäden bestehen oder ein kleiner, nicht
bemerkter Infarkt vorausging. Zurück
bleibt die Angst vor der Stunde X, in der
die Krankheit als existent erkannt wird.
Medizin wird von Politik und Pharma
gemacht. Prävention beschränkt sich
auf Früherkennung, auf das Alles- oder
Nichts-, das Ja- oder Nein-Prinzip.
medical+wellness 02/2008
Die Propraevent Thermocheck Methode
Die für 2009 geplanten Präventionsgesetze wurden inzwischen wieder auf die
Wartebank verfrachtet. Das alles kann
es nicht sein.
Alternativ haben Sie die Möglichkeit,
blinde Prophylaxe zu betreiben. Sie
schlucken kiloweise Nahrungsergänzungsmittel, joggen, biken, walken,
ohne zu wissen, ob es für Sie nötig ist,
ob es schadet oder Sie sogar langfristig
umbringt.
Kommen wir zu den oben genannten
Beispielen zurück. Sie haben Kopfschmerzen, wachen nachts regelmäßig
auf, der Mund ist trocken, die Schulter
tut weh, Sie haben Blähungen und
Herzstolpern. Ihr Arzt macht ein Blutbild, EKG, der Orthopäde röntgt Ihre
Schulter, der Internist schaut in Ihren
Dickdarm und alle stellen fest, Sie haben
nichts.
Oder anders ausgedrückt, als Kassenpatient haben Sie Befindlichkeitsstörungen, deren Behandlung die gesetzliche
Krankenkasse nicht trägt. Da reichen ein
paar Schmerz- und Beruhigungsmittel
und ein bisschen Lefax.
Die Propraevent
Thermocheck Methode
1953 stellten Schwamm und Reeh in
der Zeitschrift Hippokrates erstmals
die von ihnen entwickelte Infrarotdiagnostik am Menschen vor. Hierfür erhalten sie in den Folgejahren mehrere
Auslandspatente. Es handelt sich um
eine berührungsfreie Messmethode,
die die Infrarotabstrahlung der Haut
misst. Im Herbst 1977 begann mit
finanzieller Unterstützung von IBM am
Heidelberger Institut für Arbeits- und
Sozialmedizin die Standardisierung
98 thermographischer Messpunkte an mehreren tausend Patienten.
Auf der Basis dieser standardisierten
Thermographie und der Bioenergetischen Analyse von Alexander Lowender, gelang es Weber, segmentale
Durchblutungs- und Regulationsauf-
medical+wellness 02/2008
Als Privatpatient leiden Sie unter psychosomatischen Störungen und eine
Analyse von mindestens einem Jahr
Behandlungsdauer ist Ihnen sicher. Aber
helfen tut Ihnen das auch nichts.
Wie diagnostiziert man, wenn
noch keine Krankheitserscheinungen
nachweisbar sind?
Der Körper ist aus dem Gleichgewicht
gekommen. Die Regulationsmechanismen übersteuern oder untersteuern.
Hinter dieser Fehlprogrammierung
steckt das vegetative Nervensystem.
Über dieses System werden die Durchblutung, die Muskelspannung, die
Organfunktion, Hormonproduktion und
noch vieles andere kontrolliert.
Ich habe in Zusammenarbeit mit
der Uni Heidelberg, beginnend in den
achtziger Jahren, eine Methode entwickelt, die Regulationsmechanismen des
Körpers bewertet und damit langfristig
die Entstehungswahrscheinlichkeit von
chronischen Krankheiten voraussagt.
Durch einen raffinierten Trick ist es
möglich, Einblick in diese Funktionen
fälligkeiten mit Konfliktkonstellationen der betreffenden Probanden zu
korrelieren. Diese Methode wurde
1989 erstmals auf dem internationalen Thermologenkongress in Washington D.C. vorgestellt. Aus diesen
Bausteinen entwickelte Weber in den
letzten 19 Jahren, ein automatisiertes,
praxisgerechtes Diagnoseprogramm.
Mit diesem Programm ist es möglich,
über die Feststellung von der Norm
abweichender Regulationsmechanismen der Hauttemperatursteuerung frühestmöglich die Tendenz zu
chronifizierenden Erkrankungen zu
erkennen, um rechtzeitig, noch vor
Erkrankungseintritt, gegenzusteuern.
Zur Messung dient eine kleine
Infrarotkamera, die die ermittelten
Messwerte über Bluetooth an einen
Computer sendet. Gemessen werden
zwei Mal in Folge 62 Hautpunkte im
zu gewinnen. Man beobachtet die Hauttemperatur des Menschen. Die Messung
der Hautoberflächentemperatur und
ihre Veränderung in Zeiteinheit, erlaubt
uns die Ursachen der Regulationsmaßnahmen des Körpers zu erkennen, zu
beheben und gegenzusteuern. Aber wir
sehen nicht alleine die Funktionsstörung
der Organe und Organbereiche, sondern können auch Rückschlüsse auf das
Schutzverhalten der betreffenden Person
und damit auf ihre Konfliktkonstellation
und ihr Fehlverhalten schließen.
Die sich anschließende funktionelle
Therapie ist genau so sanft wie die
Diagnostik. Der Körper wird entgiftet,
pflanzliche Medikamente stimulieren
die Organfunktionen. Osteopathische
Handgriffe lockern die Gewebs- und Gelenksstrukturen. Ergänzend werden mit
Neuraltherapie noch »Umprogrammierungen« vorgenommen. Auch die in der
Thermo-Analyse gefundenen Identitätsund Persönlichkeitsstörungen sind mit
einer »körperorientierten Psychotherapie« mit wenigen Behandlungen in den
Griff zu bekommen.
Kopf-, Brust-, Bauch- und Rückenbereich. Die Messung dauert im Mittel
fünf Minuten. Die Ergebnisse können
sowohl als ausführliche Bilddokumentation, wie auch als automatisch
erstellte, eingehende Befundbeschreibung incl. Therapieempfehlungen
in Form eines Word-Dokumentes
abgerufen werden.
13
Präventions-Coaching
So ist es möglich die Ursachen der oben
genannten Befindlichkeitsstörungen zu
erkennen und zu beseitigen. Sie können
diesen Vorgang mit der »Vorsorge«
an Ihrem Auto vergleichen. Wenn ein
Reifen nicht die richtige Luft hat, wenn
die Kompression nicht stimmt usw.
treten langfristig Schäden auf. Mit
regelmäßiger Kontrolle dieser Parameter
können Sie kostspielige Reparaturen
umgehen.
Doch was hat das alles mit Medical
Wellness im Hotelbetrieb zu tun?
Wenn Sie sich bisher »präventiv«
durchchecken lassen wollten, sind Sie zu
Ihrem Hausarzt gegangen und wurden
von Facharzt zu Facharzt geschickt oder
haben einen Tag in einer Präventionsklinik verbracht, oder ähnliches.
Über allem schwebte die Klinikatmosphäre, die Angst durch Eingriffe
verletzt zu werden, Schmerzen erleiden
zu müssen und die schreckliche Angst,
vielleicht mit der Diagnose Krebs nach
Hause geschickt zu werden.
Verlegen wir diese Maßnahmen in
die Umgebung des Hotels sieht die Sache anders aus. Sie machen mehr oder
weniger ein Seminar in Sachen eigener
Gesundheit. Danach belohnen Sie sich
mit ein bisschen Wellness und exzellentem, aber gesunden Essen. Abends
vielleicht noch eine kulturelle Veranstaltung und die Sache ist perfekt.
Das könnte so ablaufen:
Das Therapeutenteam besteht aus
einem Arzt, einem Psychotherapeuten,
einem Physiotherapeuten und einem
Sportwissenschaftler. Sechs Gäste reisen
sonntags an. Diese werden mit dem
standardisierten Thermografieverfahren
untersucht. Das Ergebnis der Messung
wird am Folgetag unter den Therapeuten besprochen und es wird für jeden
Gast ein Behandlungsplan erstellt.
Die täglichen Behandlungen und Beratungen gliedern sich wie folgt:
Je eine Stunde pro Person individuelle
Betreuung durch
ärztliches Coaching (Incl. individuelle
Behandlung, Ernährungsberatung,
Verlaufsbesprechung und ähnliches)
osteopathische, craniosacrale, physiotherapeutische Behandlung
Gesprächstherapie, Konfliktmanagement, Angsttherapie
Sport und Bewegungstherapie.
(Hier können vom Gast ausgeführte
Sportarten, wie Golf und Tennis,
berücksichtigt werden)
evt. falls gewünscht eine Stunde
Gruppe (Gespräch, Entspannung,
Interaktion)
Danach, je nach Möglichkeiten von
Hotel und Umgebung, Wellness, Kochkurse, Yoga, Entspannung, Meditation,
Gesprächsrunden, abendliche kulturelle
Veranstaltungen und ähnliches.
Das Programm wird von Montag bis
Freitag durchgeführt. Freitag wird ein
Resümee aus der Woche gezogen, evtl.
eine Kontrollmessung durchgeführt und
– wenn erwünscht – ein Behandlungs-,
Sport-, Bewegungs-, Ernährungsplan
für die kommenden Monate festgelegt.
Optional werden Kontrolltermine angeboten. Dr. Winfried Weber
Der Autor ist Arzt mit Schwerpunkt Frauenheilkunde, Naturheilverfahren, Akupunktur
und Umweltmedizin in Darmstadt und Initiator
von »Pro Praevent®« – einem speziellen Präventionsprogramm in ausgewählten Hotels.
Kontakt: www.natuerlich-gesund.com
Tel. 06151 4289931
Erleben Sie
das Besondere
hautnah!
Zum Beispiel:
Basis-Check up
Ärztliche Eingangsuntersuchung
und -gespräch
Erhebung der medizinischen
Vorgeschichte und des aktuellen
Befindens
Körperliche Untersuchung:
Herz-Kreislaufsystem, Lunge,
Innere Organe, Gefäßsystem
Labordiagnostik
Ernährungsberatung
individuelles Medical Wellness
-Programm
Ärztliches Abschlussgespräch
und Beratung
drei Übernachtungen inkl. Frühstück
im co.med-Gesundheitshotel
für 1 Person
= 749,00 €
für 2 Personen
= 1.399,00 €
Weitere Informationen
erhalten Sie von Heike Heymann,
Telefon: (0 36 71) 54-18 60,
E-Mail: heymann@co-med.eu
co.med · Medical Wellness Zentrum
an den Thüringen-Kliniken
Rainweg 68b · 07318 Saalfeld
www.co-med.eu
14
medical+wellness 02/2008
Gesundheit fördern,
statt Krankheit vermeiden
Warum eine pathogenetische Denkweise nicht weiterhilft!
Aaron Antonovski, Begründer
der Salutogenese und bekannter
israelisch-amerikanischer Medizinsoziologe, stellt in seinem Modell
die Gesundheit ins Zentrum seiner
Überlegungen. »Was hält Menschen
gesund?« seine grundlegende Frage.
Es geht ihm nicht um eine strikte
Abgrenzung zwischen Gesundheit
und Krankheit, vielmehr sieht er
ein Kontinuum mit zwei Polen.
Zentral ist ein gesunder Umgang
mit dem Leben, das Krankheit und
Behinderung genauso wie Unversehrtheit umfasst.
Die Salutogenese kommt im Medical
Wellness zwar als Idee vor, wird jedoch
oft durch einen pathogenetischen
Ansatz pervertiert, in dem man fragt:
Was macht krank, bzw. wie vermeiden
Menschen Risiken für Gesundheitsstörungen und Krankheiten?
Eine salutogenetische Orientierung
wird ad absurdum geführt, wo zum
Beispiel Risikoprofile als Auswahlkriterium für Wellnessanwendungen erstellt
werden. Hier schliesst sich der Kreis
pathogenetischen Denkens, nach dem
auch Wellness so beschaffen sein muss,
dass Krankheitsrisiken vermieden werden. Jetzt sollen Ärzte entscheiden, was
für den Gast das Beste ist.
Für Empowerment und Selbstbestimmung von Individuen – in der Gesundheitsförderung zentrale Anliegen –
ist dies nicht eben förderlich.
Im Gegensatz zum Risikofaktorenmodell, das darauf abzielt, Erkrankungen zu verhindern, ist das Ziel von
Wellness, Wohlbefinden durch Einklang
von Körper, Seele und Geist
(Scheftschik, 2007:18) herzustellen.
Wenn Medical Wellness vom gesundheitlichen Status Quo ausgeht, um
individuelle und auf Nachhaltigkeit zielende Angebote für gesunde Ernährung,
Bewegung und Entspannung zu machen
(Wilbrandt 2008, pc), dann muss das
Vorgehen an persönlichen Ressourcen
und Vorlieben orientiert sein.
Hierzu bedarf es nicht notwendig
eines Arztes. Meines Erachtens können
andere qualifizierte Berufsgruppen, die
sich mit Gesundheit (nicht Krankheit!)
beschäftigen, sehr viel besser für seriöse
Wellness bürgen. Sie sind dafür ausgebildet und tun dies praktisch bereits.
Ihre vielfältigen Kompetenzen und
Erfahrungen einem pathogenetisch
geprägten Mediziner unterzuordnen,
würde vielleicht medizinische Angebote
in ungewohnter Atmosphäre ermöglichen, jedoch mit guter Wellness wenig
zu tun haben.
Workshops mit Dr. Christel Killmer:
Die Anbieter werden sich entscheiden
müssen, ob sie ihren Kunden Medical
Wellness als das verkaufen, was es gegenwärtig sehr oft ist, nämlich »Wohlbefinden«, das vom Arzt mit traditionell
pathogenetischem Blick verordnet wird,
oder ob sie die Kritik annehmen und ihr
Tun in ein salutogenetisch orientiertes
Handeln überführen.
Die gesundheitsförderliche Zusammenarbeit im Wellnessbereich ist interdisziplinär und egalitär ausgerichtet. Unter dieser Prämisse wirkt eine Dominanz
von Medizinern eher befremdlich.
Die Qualität der Wellness-Dienstleistungen wird durch gesundheitswissenschaftliche Studien von unabhängigen
Anbietern zu begleiten sein.
Das Beispiel Burnout:
Seit über 20 Jahren arbeite ich mit
diesem Thema, habe dazu promoviert,
und stelle fest: Auch im Umgang mit
Burnout herrscht pathogentisches
Denken vor. Als »Ausgebranntsein«
frei übersetzt, wird es mit Krankheit
gleichgesetzt und in seiner weitreichenden Bedeutung immens reduziert. Denn
Burnout geht zwar in den Endphasen
mit Beschwerden und Krankheiten
einher, ist aber keine Krankheit, sondern
ein soziales Phänomen mit unerwünschten Folgen.
Burnout – ich doch nicht!
Gesund zum Erfolg
23. Mai 2008, 10.00 bis 17.00 Uhr
CH-5000 Aarau, AMB, Rohrerstraße 7
7. Juli 2008, 10.00 bis 17.00 Uhr
D-70174 Stuttgart, Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Straße 19
Dr. Christel Killmer
Gesund zum Erfolg
Bleichemattstraße 20
CH-5000 Aarau
++41 (0) 62 822 54 19
info@killmer.ch
www.killmer.ch
medical+wellness 02/2008
Sag NEIN und leb DEIN Leben
30. Mai 2008, 10.00 bis 17.00 Uhr
CH-5000 Aarau, AMB, Rohrerstraße 7
Nutzen Sie die Chance!
Investieren Sie in Gesundheit und persönlichen Erfolg.
15
Gesundheit fördern statt Krankheit vermeiden
Der kurzsichtige »Krankheits«-Blick
führt zu immer wiederkehrenden
Diskussionen darüber, wie es von
Erschöpfungsdepression und anderen
Erkrankungen abzugrenzen sei. Diese
öffentlich geführte Diskussion blieb
bislang völlig fruchtlos hinsichtlich praktikabler Lösungen für ein ausgeglichenes
gesundes Leben.
Was ist Burnout,
wenn keine Krankheit?
Das Bild vom Ausbrennen gründet auf
der Idee, ein Mensch sei für seinen Beruf
»entflammt«. Er gibt sehr viel Energie
ab, ohne viel dafür zu bekommen und
brennt aus. Das Ausbrennen ist ein
Prozess, der langsam und schleichend
verläuft und jederzeit gestoppt werden
kann. Und noch besser: Gar nicht in
Gang kommt, wenn man die Gesundheit fördert.
Die Frage nach den Ursachen des
Ausbrennens beantwortet zum wesentlichen Teil das Modell beruflicher
Gratifikationskrisen. Der Medizinsoziologe Johannes Siegrist (1996) definiert ein
länger andauerndes Ungleichgewicht
von hoher Verausgabung und niedriger
Belohnung als berufliche Gratifikationskrise, die – so mehrfach wissenschaftlich
belegt – Ursache für psychosozialen
Stress, und wenn dieser chronisch wird,
für Burnout ist (Killmer 1998).
Viel Geben, wenig erhalten (Anerkennung, Geld, Status) kann also zum
Ausbrennen führen.
Das Burnout-Syndrom äußert
sich als Erschöpfung, Zynismus und
Leistungsminderung. Nicht persönliche
Schwäche bewirkt dies, sondern mehrere, auch soziale Faktoren, die zusammenspielen. Im engeren Sinne ist es ein
berufliches Problem (Maslach 2001).
Jeder kann von Burnout betroffen
sein, der unter ungünstigen beruflichen
Bedingungen steht. Die noch vorherrschende Personifizierung des Burnout
führt beim Einzelnen zur Angst, als
schwach zu gelten und hält viele Menschen davon ab, beizeiten etwas für die
Gesundheit zu tun. Häufig fühlen sich
Menschen in einer solchen Situation
16
alleine gelassen. Sie ziehen sich immer
mehr zurück, um ja keine Schwäche zu
zeigen. Obwohl Hilfe so vieles bewirken
könnte.
»Burnout – ich doch nicht!« ist die
abwehrende Aussage vieler, die längst
davon betroffen sind. Das hat gravierende Folgen für die Betreffenden, ihr
soziales Umfeld, die Betriebe und die
gesamte Wirtschaft.
Kursangebot: Gesund zum Erfolg
Mein Motto als Beraterin von Firmen,
Kursleiterin und Coach lautet »Gesund
zum Erfolg«.
Ich verzichte darauf, eine Diagnose
»Burnout« zu stellen. Abgesehen davon, dass es bisher kein Diagnoseinstrument gibt, enthält dieses Vorgehen die
Gefahr der Stigmatisierung des Einzelnen, die aus den genannten Gründen zu
vermeiden ist.
Mein Fokus richtet sich auch nicht
auf die mit Burnout einher gehenden Krankheiten. Die Therapie, oder
Behandlung, überlasse ich gerne den
Therapeuten.
Mein Interesse gilt der Gesundheit
und den Möglichkeiten, sie zu erhalten
und zu fördern.
Gesund bleibt, wer Balance hält. Um
im Gleichgewicht zu bleiben, gilt es, die
Batterien täglich aufzuladen. Obwohl
die Verantwortung für das Wohlbefinden letztlich bei jedem selbst liegt,
kann Gesundheitsförderung in sozialen
Systemen nur nachhaltig sein, wenn Belohnungen und Anforderungen auf drei
Ebenen – nämlich: Personell, interpersonell, strukturell – ausgeglichen sind. (vgl.
Drei-Ebenen-Modell der Gesundheitsförderung, Siegrist 1996).
Die Frage: Was tut mir gut?
Sie ist der erste Schritt auf dem Weg
eines gesunden, erfolgreichen Lebens.
Denn ich bin der wichtigste Mensch in
meinem Leben. Nur wenn es mir gut
geht, kann ich auch Anderen wohl tun.
Dann auch zu tun, was gut tut, ist der
zweite Schritt. Dies klingt sehr einfach
und gestaltet sich in der Praxis oft
schwieriger, als man denkt.
Ein Wellnessaufenthalt mit Angebot an
Gesundheitskursen und Coaching, das
auch danach fortgeführt werden kann,
sensibilisiert für die eigenen Bedürfnisse
und weist den Weg in ein gesundes und
persönlich erfolgreiches Leben, bzw.
ermutigt, diesen fortzusetzen.
Angebote aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung sind
von Vorteil so gestaltet, dass zumindest
ein Teil davon auch zuhause fortgeführt
werden kann, um sich als gute Gewohnheit zu etablieren. Dabei wird an den
persönlichen Vorlieben der Wellnessgäste angeknüpft.
Denn wer seine inneren und äußeren Kraftquellen pflegt, oder bildlich
gesprochen: Brennstoff nachlegt, kann
das innere Feuer, die Begeisterung für
Familie, Hobbys, Beruf und was sonst
noch wichtig erscheint, am Brennen
erhalten.
Das Feuer am Brennen erhalten
heißt auch:
Überengagement abbauen und
zum gesunden Einsatz der eigenen
Kräfte finden,
Perfektionismus vermeiden
und mal Fünfe gerade sein lassen,
nicht zu nett sein und
häufiger NEIN sagen.
Diese Verhaltensweisen führen dazu,
den Bewältigungsstil hoher Kontrollbestrebungen abzubauen, um einen
gesunden Umgang mit den Anforderungen des Alltags zu finden.
Setzt man nur einen Teil dieser Maßnahmen zur Gesundheitsförderung um,
kann man schon bald überzeugend von
sich sagen: Burnout – ich doch nicht!
»Gesund zum Erfolg«, das ist mein
Motto. Dr. Christel Killmer
Die Autorin ist Medizinsoziologin, Burnout-Expertin
und Inhaberin des Instituts
»Gesund zum Erfolg«
in Aarau, Schweiz. Sie
berät Privatpersonen sowie
Betriebe und leitet Kurse
zu Gesundheits- und Erfolgsthemen. (vgl. Anzeige auf
Seite 9 und www.killmer.ch).
medical+wellness 02/2008
Thalasso Kuren
links: Hotel Neptun, mitte+rechts: Grand SPA Resort A.ROSA Travemünde
– nicht nur in Frankreich ein Erfolgskonzept!
»Alles Leben stammt aus dem Meer«
sagte schon Hippokrates vor 2000
Jahren. Kein Wunder also, dass sich der
aus dem griechisch stammende Begriff
»Thalasso« (»thalassa« bedeutet das
Meer) für die Meerwasserkur (Thalasso
Kur) weltweit durchsetzen konnte.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts nutzt
man die Heilkraft des Meeres gezielt
therapeutisch. Was genau aber macht
Meerwasser, Meersalz und Algen so
gesund? Meerwasser enthält neben
Natrium zahlreiche Mineralstoffe, wie
z.B. Kalium, Kalzium und Schwefel,
sowie lebenswichtige Spurenelemente
wie Kupfer oder Zink. Die Salzmischung
des Meerwassers ist in ihrer grundsätzlichen Zusammensetzung zum großen
Teil identisch mit der des menschlichen
Blutes.
Deshalb werden diese Salze und
Spurenelemente vom Körper besonders
gut aufgenommen und schnell weiterverwertet. Durch seine hohe Bioverfügbarkeit fördert Meerwasser die Ernährung der Zellen.
Meerwasser, Meeresplankton, Meeresschlamm und -schlick können somit,
ebenso wie Algen und Meeresluft, zum
Lebenselixier für gesundheitsorientierte
Menschen werden. Die Kombination
aus Meerboden, Meerwasser, Meerpflanzen und Meeresluft hat einen
großen reparativen Einfluss auf unseren Körper. Thalasso nutzt diese Kraft
des Meeres, sowohl zur Förderung der
medical+wellness 02/2008
allgemeinen Vitalfunktionen (Herz-Kreislaufsystem, Abwehrkräfte) als auch zur
Verbesserung von Hautgesundheit und
zur Entschlackung. Eine ganzheitliche
Gesundheitsvorsorge wird so mittels
einer gezielt angewendeten Methode
erreicht: »Der Original-ThalassoTherapie«.
Die Original-Thalasso-Intensiv-Kur
ist eine ein- oder zweiwöchige Behandlungsform, die von innen und außen
wirkt. Sie ist zugleich eine spezielle Form
der Klimatherapie und kombiniert das
gesunde Reizklima mit Behandlungen
aus Elementen des Meeres, wie Wasser,
Algen und Schlick. Ärzte und Hydrotherapeuten entwickelten unterschiedlich
ausgerichtete Thalasso-Programme als
Intensiv-Kuren, die ärztlich betreut und
von hoch qualifiziertem Fachpersonal
durchgeführt werden.
International gehört die ThalassoTherapie zu einer der anerkanntesten
Formen der Gesundheitsvorsorge und
Therapien. In Deutschland hat das Kuren
unter dem Stichwort »Thalasso« erst in
den letzen Jahren deutlich an Stellenwert gewinnen können. Dies hat seine
Ursache nicht in der mangelnden medizinischen Anerkennung dieser Kurform,
sondern liegt in der deutschen Tradition
der Badekur und des Heilbäderwesen
begründet. Parallel zur internationalen
Entwicklung unter dem Begriff »Thalasso« entwickelte sich in Deutschland eine
nahezu vergleichbare Kurpraxis unter
dem Begriff der »Badekur«.
Mit dem quasi Ende der kassenfinanzierten Kuren kam auch in Deutschland die
Erkenntnis der eigenverantwortlichen
Gesundheitsvorsorge und damit eine
Wiederbelebung traditioneller Methoden und Verfahren. Thalasso wird nun
zunehmend auch in Deutschland ein
feststehender Begriff für eine umfassende, medizinisch fundierte Form der
Badekur, die jedoch zusätzlich zu den
traditionellen Behandlungen gezielt
Meeresalgen als medizinisch wertvollen
Zusatz nutzt.
Neue Anbieter gerade aus dem
gehobenen touristischen Segment, wie
beispielsweise das Grand SPA Resort
A-ROSA Travemünde haben diesen
Trend erkannt und bieten ThalassoKuren auf höchstem Niveau.
An immer mehr Standorten an der
deutschen Nord- und Ostseeküste wird
so das alte Wissen aus den Zeiten der
Bäderkur mit frischen Akzenten neu
belebt. Aber es gibt auch schon ein paar
äußerst erfahrene Anbieter im Geschäft,
die mit einer jahrelangen Erfahrung und
entsprechender Spezialisierung aufwarten können. Hier sei insbesondere
das erste Original-Thalasso-Zentrum
Deutschlands, im Hotel Neptun in
Rostock-Warnemünde, erwähnt.
Das Hotel Neptun bietet seinen Gästen
Thalasso-Anwendungen bereits seit
1996 und konnte viele Stammgäste für
die jährliche Thalasso-Kur gewinnen.
Profitieren können die Gäste dabei
von der direkten Lage der Häuser an der
17
Thalasso-Therapie
Ostsee – hier lassen sich das Gesundheitselixier Wasser und die wohltuende
Kraft des Meeres direkt auf Haut und
Körper spüren. Der Thalasso-Gast spürt
nicht nur, wie sein Stoffwechsel angeregt, seine Abwehr gesteigert und seine
Durchblutung gefördert wird, sondern
sieht auch, wie sich sein Hautbild deutlich verbessert. Thalasso ist jedoch auch
empfehlenswert für Stressabbau, zur
Steigerung des Wohlbefindens und zur
Entspannung, bei Rheuma, Rückenverspannungen, allgemeinen Erschöpfungszuständen und Schlafbeschwerden. Das
durch das Meer entstehende Reizklima
stärkt weiterhin das gesamte HerzKreislaufsystem des Menschen.
Das Grand SPA Resort A-ROSA Travemünde
ist eine der besten Thalasso-Adressen in
Deutschland.
18
Alle Gäste, die eine Original-ThalassoTherapie gebucht haben, beginnen mit
einem Eingangs-Check bei der ThalassoÄrztin, bzw. dem Thalasso-Arzt. Das
gewährleistet eine perfekt auf die
spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene
Art und Abfolge aller Behandlungen.
Die Original-Thalasso-Therapie beinhaltet dabei sechs Behandlungstage
– täglich drei Einzel- und eine Gruppenanwendung. Erst nach der ärztlichen
Untersuchung wird der Terminplan für
jeden Thalassotag erstellt. Eine weitere
Basis für die individuelle Therapie bilden
ein Gesundheitsfragebogen sowie der
persönlich gewünschte ProgrammSchwerpunkt. Abgerundet wird die
Thalasso-Kur durch gesunde und vitale
Kost, die speziell für die Thalasso-Gäste
entwickelt wurde.
Weltweit boomt die Nachfrage nach
Thalassokuren, die mittlerweile neben
dem Ursprungsland Frankreich in vielen
weiteren Ländern – von Tunesien über
Italien bis hin zu asiatischen Ländern
– im Angebot sind. Da ist es nur noch
eine Frage der Zeit, bis der internationale Markt auch die ausgewiesene
Expertise der deutschen Anbieter, die
die jahrzehntelange Erfahrung aus der
Badekur mit einbringen, entdeckt und
Thalasso auch in Deutschland zu einem
gesundheitstouristischen Schwerpunkt
heranwachsen wird. SW
Das Hotel Neptun in Rostock-Warnemünde
bietet bereits seit 1996 Thalasso-Anwendungen in Deutschlands erstem Original-ThalassoZentrum.
Thalasso-Therapie
zum Beispiel buchbar im:
Grand SPA Resort A-ROSA Travemünde
in Lübeck-Travemünde
7 Tage ab 729.- Euro zzgl.
Übernachtung im Doppelzimmer
inkl. Halbpension Plus
ab 149,- Euro p.P.
(also je nach Saison ab ca. 1.600,- Euro
für die einwöchige Intensivkur).
Buchbar nach Verfügbarkeit,
Tel. +49 (0) 45 02-30 70 633
Hotel Neptun
in Rostock-Warnemünde
7 Tage inkl. Übernachtung
im Doppelzimmer
und Halbpension bzw.
Reduktionskost
als Vollpension ab 1.298,- Euro p.P.
Buchbar nach Verfügbarkeit,
Tel. +49 (0) 381-777 7777.
medical+wellness 02/2008
F.X.Mayr-Medizin
Fasten mit Genuss
Erfahrungen aus 10 Jahre Medical Wellness
im Océano Medical Spa Teneriffa
Der Darm ist die Wurzel der Gesundheit. Wenn dieses Organ nicht
effizient arbeitet, also verdaut und
ausscheidet, entstehen unterschiedlichste Erkrankungen, heute oft
»Zivilisationskrankheiten« genannt.
Mehr oder weniger intuitiv haben
Menschen aller Kulturen darum gefastet
oder andere Formen der »Entschlackung« gesucht. Dr. F. X. Mayr steht in
dieser Tradition als Schüler insbesondere
des schlesischen Naturheilers Priesnitz.
Auf seiner Lehre hat sich eine moderne Medizin entwickelt, die aktuellste
Erkenntnisse aus der Gastroenterologie,
Schlafforschung, etc. aufgreift und in
das seit hundert Jahren erprobte komplementärmedizinische Behandlungskonzept der Mayr-Kur integriert.
Bei uns auf Teneriffa finden wir optimale
klimatische Bedingungen vor, die ganzjährig ein Therapieren ohne Heizung
und Klimaanlagen ermöglichen. Dabei
können gleichzeitig Faktoren, die gemeinhin der Thalassotherapie zugerechnet werden voll zur Wirkung kommen:
Meeresluft, Meerwasser.
Mit diesem Hintergrund werden dem
Gast nach ausführlicher Eingangsuntersuchung eine Therapie entsprechend
den Grundprinzipien Schonung,
Säuberung, Schulung und Substitution
verordnet.
Die Schonung bedeutet nicht
nur eine Reduktion der zugeführten
Nahrungsmenge (individuell mehr oder
weniger streng gehaltenes Fasten),
sondern vor allem auch eine individuelle
Kostform mit Nahrungsmitteln, die für
den Darm möglichst wenig Belastung
bedeuten (»Milch-Semmel-Diät« oder
»Milde Ableitung«).
Dementsprechend wird auch die
Säuberung des Darmes auf möglichst
sanfte Art mit Bittersalz (Magnesiumsulfat) in isotonischer Konzentration
durchgeführt. Begleitend erfolgt die
Säuberung über weitere Organsysteme
durch eine Trinkkur (Nieren), Saunieren
und Bäder (Haut) und Atemschulung
(Lunge).
medical+wellness 02/2008
Schulung beschreibt nicht nur gesundheitsbildende Maßnahmen wie Entspannungstraining und Ernährungsberatung,
sondern insbesondere das Gewöhnen
an bewusstes Kauen und in der Folge
ausreichend Zeit zur Einnahme der
Mahlzeiten. Es vergehen nur wenige
Tage bis die Gäste dadurch auch die
»abgespeckte« Kost, die jedoch mit
besten Zutaten und schön dekoriert auf
den Tisch kommt, mit größtem Genuss
verzehren.
Zur Unterstützung und Beschleunigung von Regenerationsvorgängen
sowie zur Vermeidung (unnötiger) Fastenkrisen erfolgt eine Substitution von
Mineralstoffen, Vitaminen (der besseren
Verträglichkeit wegen häufig intravenös)
und Eiweiß nach ärztlicher Verordnung.
Sozusagen der Angelpunkt jeder Kur
und das entscheidende Therapeutikum der Mayr-Medizin ist jedoch die
regelmäßig vom Arzt durchzuführende
manuelle Bauchbehandlung. Unter
den Entlastungsbedingungen ist dies
der entscheidende Regenerationsschub
für den Darm, die »Wurzel der Gesundheit« – wie es schon in der Traditionellen Chinesischen Medizin beschrieben
wird: Träg gewordene Darmabschnitte
beginnen wieder aktiv zu sein, Lymphe
und Blut werden zurück in die Gefäße
geleitet, eine tiefe Bauchatmung fördert
den Vagotonus. Erklärbar wurden die
Wirkungen der Manuellen Bauchbehandlung vor allem durch Forschungen
über das Nervensystem im Bauchraum:
Die Zahl der dortigen Nervenzellen
erreicht diejenige unseres Gehirns und
ist zweifellos der Sitz der »Emotionalen
Intelligenz«.
Die manuelle Bauchbehandlung ist
gleichzeitig Bild für ein neues Arzt-Patient-Verhältnis: Statt unidirektionaler
Verordnung wird der Arzt zum Coach
– ein Partner, der zu einem gesünderen
Lebensstil und größerer Selbstakzeptanz
motiviert.
Unterstützend ist ein therapeutisch
wirksames Begleitprogramm: Massagen,
Bäder, Packungen, Entspannungstraining, Bewegungsprogramme von Nordic
Walking bis Golf.
Die Erfolge einer Mayr-Kur, z.B. in der
präventiven Behandlung des Metabolischen Syndroms, sind unbestritten:
Blutdruckwerte normalisieren sich, so
dass häufig eine entsprechende Medikation reduziert werden kann, Blutzuckerspiegel und Fettstoffwechselparameter
verbessern sich dauerhaft.
19
F.X.Mayr-Medizin
Das einzigartige Klima auf Teneriffa bietet ideale Voraussetzungen für eine F.X.Mayr-Kur, wie sie das Océano Gesundheitszentrum durchführt.
Der Atlantik bringt solehaltige Luft und schafft gemeinsam mit der unberührten Bergwelt eine beeindruckende Kulisse für die Auseinandersetzung
mit sich und seiner Gesundheit.
Immer häufiger kommen auch Patienten
mit Reizdarm, die darüber hinaus in vielen Fällen an Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden, zu uns. Das zugrunde
liegende »Leaky-gut-Syndrom« kann
durch das Setting der Mayr-Medizin auf
einzigartige Weise behandelt werden,
was mittlerweile durch spezielle Laborparameter nachgewiesen wird.
Alle Ergebnisse sind dabei abhängig
von der Motivation des Gastes. Gerade
die weit verbreitete Sehnsucht nach
einer sinnvollen Gestaltung des Urlaubs
macht Medical Wellness Angebote für
immer mehr Menschen interessant. Eine
ein- bis dreiwöchige Mayr-Kur ist ideal,
um ganz entspannt zu neuer Energie
und einer gesünderen Lebensweise
zu kommen. Dabei beeinflussen die
Umgebung und Urlaubsatmosphäre die
Behandlungerfolge. Bei einer richtig
durchgeführten Therapie kommt der
Genussfaktor keineswegs zu kurz. Im
Gegenteil berichten viele Gäste darüber,
dass Ihnen die intensivierte Wahrnehmungsfähigkeit, die sich nach wenigen
Tagen entwickelt, weit wichtiger ist,
als immer neue »Sensationen«.
20
Im Zuge der nach wie vor steigenden
Gesundheitsausgaben wird ein eigenverantwortlicher Ansatz, wie er bei
der Mayr-Medizin zum Tragen kommt,
eine zunehmende Bedeutung spielen.
Salutogenese und Life-Style gehen hier
eine harmonische Verbindung ein.
Dabei spielt auch der Faktor des Lernens
mit dem »Bauchhirn« eine wichtige
Rolle: Erst wenn es gelingt, den Darm
als ein wesentliches Zentrum unseres
Immun- und Nervensystems zu begreifen, welches großen EInfluss auf unsere
Psyche hat, werden wir das Thema Ernährung besser in den Griff bekommen.
Alle Versuche, dies über den Verstand
zu tun, sind zum Scheitern verurteilt, da
der Urtrieb Hunger mit seiner emotionalen Bedeutung den Verstand immer
besiegen wird.
Damit eine Änderung unserer Essgewohnheiten wirklich möglich wird,
bedarf es des im besten Sinne ganzheitlichen Zusammenwirken zahlreicher
Faktoren: Der Mayr-Arzt führt die Diagnostik und – möglichst täglich – manuelle Bauchbehandlungen durch. Eng mit
ihm zusammen arbeitet die Diätküche,
die sich individuell auf jeden Mayr-Gast
einstellt. Das therapeutische Begleitprogramm, sowie Gruppenanwendungen
schaffen das richtige Maß an Intensität.
Das Ambiente und die Dienstleistungen der Unterkunft bieten den nötigen
Komfort, sind ästhetisch anregend ohne
dabei durch ein Zuviel an Luxus aufdringlich zu werden.
Die Internationale Gesellschaft der
Mayr-Ärzte vergibt ein Qualitätssiegel
für Zentren an denen die Mayr-Medizin
stationär zu Anwendung kommt. Darin
werden Richtlinien für die Behandlung
vorgegeben, nachzuweisende Ausbildungen für Therapie und Küche festgelegt, sowie Spezialanforderungen, wie
24-Stunden-Bereitschaft und Ähnliches
beschrieben.
Ein Faktor, der sich allerdings nicht
festlegen lässt, ist dennoch von entscheidender Bedeutung: Das Klima
und die Qualität der Luft spielt eine
herausragende Rolle für den Erfolg einer
Therapie nach F. X. Mayr. In unserem
Gesundheitszentrum an der Nordküste
Teneriffas finden sich optimale Verhältnisse mit salzhaltiger Luft, dem Atlantik
und einer unberührten Bergwelt im
Rücken. Matthias Rolle
Der Autor ist Arzt mit Schwerpunkt
F.X.Mayr-Medizin, Chirotherapie und Shiatsu
in dem Océano Ferienhotel und Gesundheitszentrum in Punta del Hidalgo auf Teneriffa.
Kontakt über: OCÉANO Urlaubsservice
Schönauer Str. 20 · D-84307 Eggenfelden
Telefon: +49 (0)8 721 – 96 88 0
Fax: +49 (0)8 721 – 96 88 26
E-Mail: info@oceano.de
Internet: www.oceano.de
medical+wellness 02/2008
Für die alten Chinesen war
es von zentraler Bedeutung,
in Harmonie mit sich selber und
ihrer Umwelt zu leben.
Über Jahrhunderte hinweg beobachteten sie die verschiedenen Einflüsse von
Jahreszeiten, Klima, Nahrungsmitteln
(äußere Faktoren), sowie von Emotionen
und Gedanken (innere Faktoren) auf
Gesundheit und Wohlergehen. Sorgfältig notierten sie diese Beobachtungen
und entwickelten Schritt für Schritt ein
Medizinsystem, das bis in die heutige
Zeit hinein nichts von seiner Faszination
eingebüsst hat. Ihre Ursprünge in der
genauen Beobachtung der Natur zeigen, dass es sich bei der Chinesischen
Medizin keinesfalls ausschließlich um
einen Ansatz zur Kurierung von Krankheiten handelt. Vielmehr geht es um die
vielschichtigen Wechselwirkungen des
Menschen zu seiner Umwelt mit dem
obersten Ziel, diese zu verstehen und
so zur Erhaltung eines umfassenden
Wohlergehens und zur Verhinderung
von Krankheiten beizutragen.
Auch wenn wir heute in Europa andere
Voraussetzungen vorfinden und uns anderen Herausforderungen gegenübersehen, hat diese Grundhaltung nichts von
ihrer Bedeutung verloren. Im Gegenteil:
Wie das steigende Bedürfnis nach
einem ganzheitlichen und umfassenden
Ansatz in der Medizin einerseits und die
wachsende Nachfrage nach medizinisch
qualifizierten »Wohlfühl-Angeboten«
andererseits zeigen, gewinnt sie wieder
zunehmend an Bedeutung. Im folgenden soll überblicksartig aufgezeigt werden, worin sich die Chinesische Medizin
von der westlichen Medizin unterscheidet, welche Bedeutung ihr im Rahmen
von »Medical Wellness Konzepten«
zukommt und welche Möglichkeiten für
Medical Wellness Angebote sich daraus
ergeben.
medical+wellness 02/2008
Hintergrund und Methoden
der Chinesischen Medizin
Grundlage jeder Behandlung mit
Chinesischer Medizin ist – wie in allen
Medizinsystemen – eine genaue
Befunderhebung und Diagnose. Dabei
gelangen insbesondere fein kalibrierte
Techniken der Zungen- und Pulsdiagnose zur Anwendung.
Darauf aufbauend erfolgt die Behandlung wahlweise mit einer oder
mehreren der 5 Methoden der Chinesischen Medizin:
Akupunktur:
Die Akupunktur ist zweifelsohne die
bekannteste und bei uns im Westen
verbreitetste Methode der Chinesischen
Medizin. Während ihre Hauptdomäne
die Behandlung von Schmerzen und
akuten Zuständen ist, kommt sie auch
bei chronischen Beschwerden erfolgreich zur Anwendung. Zur Akupunktur
im weiteren Sinn gehört auch Moxibustion (Abbrennen von Beifußkraut
auf Akupunkturpunkten), Gua Sha
(eine Schabetechnik der Chinesischen
Volksmedizin) und das Schröpfen mit
Glaskugeln, das auch in der westlichen
Naturheilkunde bekannt ist.
Tuina:
Die Chinesische Medizin hat eine lange
Tradition manueller Techniken, wie
Massage, Chiropraktik und reponierende Maßnahmen. Das Spektrum reicht
dabei von ausgesprochen sanften, aber
sehr wirkungsvollen Behandlungen bis
hin zu invasiven Manipulationen, die im
Westen im Rahmen der Chinesischen
Medizin kaum praktiziert werden.
Arzneimitteltherapie:
Die Chinesische Medizin kennt rund
45.000 Substanzen, von denen rund
4.500 in China und ca. 450 bei uns
im Westen erhältlich sind. Sämtliche
Arzneimittel werden nach verschiedenen Gesichtpunkten (z.B. thermisches
Verhalten, energetische Wirkung oder
Wirkort im Körper) klassifiziert und
entsprechend eingesetzt. Während diese
Methode in China rund 70 Prozent der
© Yuri Arcurs / fotolia
Chinesische Medizin
und Medical Wellness
Behandlungen ausmacht, ist sie bei uns
im Westen erst in den letzten Jahren als
Chinesische Phytotherapie (Kräuterheilkunde) stärker ins Zentrum des Interesses gerückt. Diese Bezeichnung ist
insofern etwas irreführend, als dass viele
Substanzen nicht pflanzlichen, sondern
mineralischen oder tierischen Ursprungs
sind.
Ernährungsberatung (Diätetik):
Die Chinesische Ernährungstherapie
ist einerseits eine eher unspezifische
– jedoch sehr wichtige – Methode
mit unterstützendem und präventiven
Charakter, andererseits aber auch eine
sehr weitentwickelte, eigenständige
Therapiemethode. Sie ist eng mit der
Arzneimitteltherapie verwandt, und die
Grenzen sind zum Teil fließend. Wie bei
den anderen vier Methoden gilt auch
hier, dass die jeweiligen Empfehlungen
auf den Patienten abgestimmt sind
und keinesfalls verallgemeinert werden
dürfen.
Qi Gong:
Übersetzt heißt Qi Gong etwa soviel
wie »Arbeiten oder Üben mit der Lebensenergie«. Diese Lebensenergie – im
Chinesischen als »Qi« – bezeichnet, ist
als altes daoistisches Konzept ein zentrales Element der gesamten Chinesischen
Medizin. Dem Qi Gong kommt dabei in
dreifacher Hinsicht eine große Bedeutung zu:
21
Erstens als begleitende Maßnahme
anderer Methoden. So wird es in China
zum Beispiel mit großem Erfolg in der
Krebstherapie einerseits zur Stärkung
des Immunsystems und andererseits
zur Linderung der Nebenwirkungen der
Chemotherapie eingesetzt. Zweitens ist
es ebenfalls eine eigenständige Therapiemethode. In alten Überlieferungen
finden sich zahlreiche Übungsabfolgen,
die nicht nur allgemein kräftigenden
Charakter haben, sondern spezifisch
auch bei verschiedene Erkrankungen
einsetzbar sind. Und drittens dürfen
auch die präventive Wirkung der Qi
Gong Übungen und ihr Einfluss auf
das generelle Wohlbefinden keinesfalls
unterschätzt werden.
Es kann nicht genug betont werden,
dass eine ausführliche Diagnose nach
den Prinzipien der Chinesischen Medizin
die unverzichtbare Grundlage für einen
erfolgreichen und zielgerichten Einsatz
aller fünf Methoden darstellt. Dies gilt
nicht nur für Akupunktur, Arzneimitteltherapie und Tuina-Massage, sondern
ganz besonders auch für die Abgabe diätetischer Empfehlungen. Im Gegensatz
zu den meisten westlichen Ansätzen
kennt die Chinesische Medizin nämlich keine allgemeingültigen Verbote
oder Dogmen bezüglich »guter« oder
»schlechter« Nahrungsmittel. Was sich
für den einen Gast oder Patienten empfiehlt, kann einem anderen durchaus
schaden, ihn müde machen oder seine
Symptome verschlimmern. Im Prinzip
gilt der Grundsatz »keine Therapie ohne
Diagnose« auch für das Durchführen
von Qi Gong. Hier ist allerdings anzumerken, dass es durchaus allgemeine
Formen gibt, die von den meisten (gesunden) Menschen nach professioneller
Anleitung mit Gewinn und ohne Risiko
ausgeführt werden können. Allerdings
lässt sich im Rahmen des sogenannten
medizinischen Qi Gong durch eine individuell indizierte Auswahl der Übungen
auch bei dieser Methode die Wirkung
markant steigern.
22
Bedeutung der Chinesische Medizin
im Rahmen von Medical Wellness
Angeboten
Aus dem bisher Gesagten lassen sich
einige erste Schlussfolgerungen für die
mögliche Rolle der Chinesischen Medizin im Rahmen von Medical Wellness
Angeboten ziehen:
1. Bei der Chinesischen Medizin
handelt es sich um einen umfassenden therapeutischen Ansatz.
Um ihren Möglichkeiten gerecht zu werden ist es sinnvoll, den gesamten Aufenthalt des Gastes nach ihren Prinzipien
zu gestalten. Dies fängt mit der Eintrittsuntersuchung und der Diagnosestellung
nach den Prinzipien der Chinesischen
Medizin an und zieht sich wie ein roter
Faden durch seinen weiteren Aufenthalt
bis hin zur Austrittsuntersuchung. Um
auch über den Aufenthalt hinaus eine
Wirkung sicherzustellen, erhält der Gast
entsprechende Ernährungsempfehlungen, Qi Gong Übungen und eine Liste
mit qualifizierten Therapeuten in seiner
Nähe.
Von einem Anbieten einzelner Therapien – ohne deren Einbettung in ein
Gesamtkonzept – ist nicht zuletzt deswegen abzuraten, weil die Wirkung zumindest stark geschmälert wird – wenn
nicht ganz ausbleibt – und ein solches
Vorgehen sich daher längerfristig als
kontraproduktiv sowohl für den Gast als
auch den Anbieter erweisen wird.
2. Sowohl Diagnose als auch
Therapie nach den Prinzipien
der Chinesischen Medizin setzen
eine fundierte Ausbildung und
entsprechende Erfahrung voraus.
Sie kann weder in einigen Wochenendkursen gelernt werden, noch ist es
möglich, sie nebenbei – d.h. zusätzlich
zu anderen, ebenfalls wirkungs- und
anspruchsvollen Therapieansätzen – zu
praktizieren. Erfahrene Therapeuten
oder Ärzte der Chinesischen Medizin haben sich deshalb dieser ganz verschrieben und praktizieren keine anderen
Methoden. Dies heißt selbstverständlich
nicht, dass eine Behandlung mit Chine-
© Elena Ray / fotolia
Chinesische Medizin
sischer Medizin andere Therapien ausschließt. Diese sollten aber auf jeden Fall
durch entsprechende Spezialisten und in
enger Absprache mit dem behandelnden »chinesischen« Therapeuten oder
Arzt geschehen. Von einer allzugroßen
Methodenvielfalt sollte jedoch aus
medizinischen Gründen auf jeden Fall
abgesehen werden.
3. Im Gegensatz zu anderen
Angeboten aus dem Bereich
»Medical Wellness« stellt die
Chinesische Medizin ein umfassendes
Medizin- und Heilsystem dar.
Damit stellt sich automatisch die Frage
des Verhältnisses zur westlichen Medizin. Auch – oder gerade besonders – im
Kontext ihrer Integration in Medical
Wellness Angebote. Während die Frage
hier sicherlich nicht umfassend abgehandelt werden kann und soll, so lassen
sich doch einige zentrale Grundsätze
festhalten:
Bei der Chinesischen Medizin handelt
es sich um eines der ältesten Medizinsysteme der Menschheit. Über
Tausende von Jahren haben unzählige Ärzte ihre Prinzipien verfeinert, die
Wirkungen beobachtet und dokumentiert. Bei ihrer Anwendung durch
einen qualifizierten Therapeuten ist
eine ärztliche Begleitung daher keine
Voraussetzung, um eine sichere und
wirksame Anwendung zu gewährleisten.
Es gibt allerdings drei wichtige
Ausnahmen: Erstens gehört die Behandlung von Notfällen und ernsten
akuten Erkrankungen in unseren Breitengraden auf jeden Fall in die Hand
eines Arztes.
medical+wellness 02/2008
Chinesische Medizin
Zweitens ist es bei schweren oder
lebensbedrohenden Erkrankungen
nicht nur unabdingbar, die ärztliche
Therapie weiterzuführen. Vielmehr
ist es zwingend, die Anwendung
der Chinesischen Medizin mit dieser
abzustimmen. Dies gilt insbesondere
für den Einsatz von chinesischen
Arzneimitteln, die erwiesenermaßen mit westlichen Medikamenten
interagieren.
Und drittens gehört das Erkennen
ernster organischer Erkrankungen
oder der Ausschluss von Risikofaktoren – z.B. kardiovaskulärer Natur für
Kraft- oder Fitnesstraining – nicht zu
den Kompetenzen eines Therapeuten
für Chinesische Medizin und bleibt
dem Arzt vorbehalten.
Ein qualifizierter Therapeut ist sich
dieser Einschränkungen bewusst und
wird bei Bedarf auf jeden Fall einen
Arzt hinzuziehen.
Im Sinne eines umfassenden Medical
Wellness Ansatzes, bei dem das Wohl
des Gastes im Zentrum steht, sollte
eine partnerschaftliche und gleichberechtigte Zusammenarbeit von
Ärzten und Therapeuten der Chinesischen Medizin angestrebt werden.
Die konkrete Ausgestaltung hängt
selbstverständlich in erster Linie von
der Zielsetzung des Angebots sowie
dem dadurch angesprochenen Kundensegment ab. So liegt es auf der
Hand, dass bei einem länger dauernden Kuraufenthalt oder bei bestehenden Grunderkrankungen einem
umfassenden und integrierten Ansatz
eine größere Bedeutung zukommt,
als dies bei einem dreitägigen Wellnessangebot mit Tuina-Massagen,
Ernährungsberatung und einigen Qi
Gong Lektionen der Fall ist.
Eine der großen Stärken der Chinesischen Medizin besteht darin, energetische Ungleichgewichte bereits
zu entdecken und zu behandeln, bevor
es zu organisch nachweisbaren Erkrankungen im medizinischen Sinn kommt.
So bestand z.B. zu Zeiten Konfuzius die
Aufgabe der Ärzte nicht in erster Linie
medical+wellness 02/2008
darin, Kranke zu heilen. Vielmehr oblag
ihnen die Pflicht, dafür zu sorgen, dass
ihre »PatientInnen« gesund blieben.
In einigen Fällen – unter anderem
am kaiserlichen Hof – wurden sie auch
nur so lange bezahlt, wie ihnen dies
gelang. Angesichts der aktuellen Diskussionen im Gesundheitswesen mehren
sich die Zeichen, dass es an der Zeit ist,
den eigentlich präventiven Aspekten
des ärztlichen und therapeutischen
Wirkens wieder vermehrt Beachtung
zu schenken. Gerade im Rahmen von
Medical Wellness Angeboten kann
die Chinesische Medizin hierzu einen
bedeutenden Beitrag leisten und dabei
gleichzeitig auch selber wieder näher an
ihre Ursprünge rücken.
Drei Vorschläge für Medical
Wellness Angebote auf Grundlage
der Chinesischen Medizin
Auf Grundlage der bisherigen Ausführungen lassen sich drei unterschiedliche
Angebotstypen im Rahmen von Medical
Wellness auf Grundlage der Chinesischen Medizin unterscheiden:
Kurzaufenthalte
von bis zu einer Woche:
Auf Basis einer umfassenden Eintrittsuntersuchung nach den Grundlagen der
Chinesischen Medizin erhält der Gast
einen speziellen Ernährungsplan (inklusive Schulung für den Alltag), Unterricht
in Qi Gong, sowie mehrere Akupunktur- und/oder Tuina-Behandlungen.
Ein Einsatz von Arzneimitteln aus der
Chinesischen Pharmakopoe ist ebenfalls
denkbar. Der Gast wird am Ende seines
Aufenthaltes erneut untersucht und
erhält eine Empfehlung (sowie entsprechende Adressen) für die Fortsetzung
der Behandlung zuhause.
Eine Kombination mit anderen
Wellness-Anwendungen ist möglich
und sinnvoll, wobei es zu beachten gilt,
dass allfällige Risikofaktoren für deren
Anwendung nicht durch die erwähnte
Eintrittsuntersuchung nach den Prinzipien der Chinesischen Medizin ausgeschlossen werden können.
Bei einem solchen Kurzaufenthalt ist es
durchaus auch möglich, mit der Behandlung bestehender somatischer Störungen wie Stresssymptome, Schlafstörungen oder (medizinisch abgeklärter)
Schmerzsyndromen zu beginnen und
erste Erfolge zu erzielen. Eine abschließende Behandlung wird aber in den
meisten Fällen nicht möglich sein.
Themenspezifische Aufenthalte
(ab ca. 1 Woche):
Eine weitere, ausgesprochen interessante Möglichkeit stellt das Anbieten
von themenspezifischen Aufenthalten
dar. So kennt die Chinesische Medizin
z.B. Behandlungsprotokolle für Raucherentwöhnung oder kosmetische
Anwendungen, bei denen ebenfalls eine
tägliche Anwendung von Vorteil ist. Beide Angebote lassen sich ausgezeichnet
mit anderen Wellness-Angeboten zum
Wohle des Gastes kombinieren.
Während bei der Raucherentwöhnung das Verlangen nach Zigaretten
und die Entzugserscheinungen primär
mit Akupunktur behandelt werden,
spielen bei kosmetischen Behandlungen
zusätzlich diätetische Maßnahmen und
allenfalls Arzneimittel (z.B. bei Akne
oder Psioriasis) eine bedeutende Rolle.
Tuina-Massagen und Qi Gong Angebote
runden in beiden Fällen die eigentliche
Behandlung ab und fördern das
allgemeine Wohlbefinden. Eine schulmedizinische Begleitung der Behandlung – abgesehen von einer allgemeinen
Eintrittsuntersuchung zum Ausschluss
von Risikofaktoren für weitere WellnessAnwendungen – ist in der Regel nicht
nötig.
Längere medizinische Aufenthalte
(ab ca. 10 Tagen).
Eine weitere Stärke der Chinesischen
Medizin ist die Rehabilitation und
der Aufbau verlorener Energien und
Substanzen nach längerer Krankheit,
nach Operationen oder als alleinige oder
begleitende Maßnahme bei der Behandlung bestehender (chronischer) Krankheiten. Hier liegt vielleicht das größte
Potenzial für den Einsatz der Chinesi23
Chinesische Medizin
schen Medizin im Rahmen von Medical
Wellness-Angeboten. Es richtet sich an
Patienten mit bestehenden gesundheitlichen Problemen, die schulmedizinisch
nicht – oder nur ungenügend – behandelbar sind. Beispiele sind u.a. chronische Schmerzzustände, degenerative
Augenleiden, Erkrankungen aus dem
Rheumatischen Formenkreis, Hautkrankheiten (inkl. übermäßiges Schwitzen),
Allergien und Autoimmunerkrankungen,
Magen-Darm-Probleme oder die bereits
erwähnte Rehabilitation nach Operationen, Unfällen oder Krankheiten.
Viele dieser Probleme lassen sich sehr
erfolgreich mit Chinesischer Medizin
behandeln. Oft ist es jedoch notwendig,
täglich – oder sogar mehrmals täglich
– zu behandeln, was für viele Patienten
im Alltag kaum möglich ist. Für viele
dieser Patienten besteht insofern kein
adäquates Behandlungsangebot, als
dass sie zwar unter ihren Beschwerden
leiden, aber nicht so krank sind, dass
sie sich stationär in einem Krankenhaus
oder einer Kurklinik behandeln lassen
BUCHEMPFEHLUNG:
Paul U. Unschuld
Was ist Medizin?
Westliche und östliche Wege
der Heilkunst
C.H.Beck 2003.
ISBN 978-3-406-50224-8
19,90 Euro
Dieses Buch schildert die faszinierende
Entwicklung medizinischen Denkens
in West und Ost. Es zeigt erstmals
durchgehend für beide Kulturkreise
die enge Bindung heilkundlichen
Denkens an die gesellschaftlichen und
ökonomischen Lebensbedingungen
und an die Lebensentwürfe der Menschen. Überraschend ist eine weitgehende kulturübergreifende Parallelität
der Traditionen.
Paul U. Unschuld bietet in diesem
Buch erstmals eine vergleichende
Darstellung der Grundideen europä-
24
müssten oder würden. Für diese PatientInnen ist mindestens eine ärztliche
Konsultation beim Eintritt unabdingbar.
Zudem wäre die gemeinsame Betreuung
durch Arzt und Therapeut während
des ganzen Aufenthalts sinnvoll. Im
Anschluss an den Kuraufenthalt erhält
der Gast konkrete diätetische Ratschläge
sowie ein Qi Gong Programm für den
»Heimgebrauch«. Nötigenfalls kann er
auch zur weiteren Behandlung an einen
kompetenten Therapeuten in seiner
Nähe überwiesen werden.
Bei den Vorschlägen handelt es sich um
eine erste grobe Einteilung. Der genaue
Produktemix muss selbstverständlich
fallweise auf das übrige (medizinische)
Angebot, die vorhandene Infrastruktur
und die anzusprechenden Kundensegmente abgestimmt werden. Es gilt, die
bewährten traditionellen Konzepte der
Chinesischen Medizin auf die Bedürfnisse der heutigen Zeit anzupassen, ohne
ihre Wurzeln zu vergessen und so ihre
Wirksamkeit zu schmälern.
ischer und chinesischer Heilkunst von
der Antike bis in die Gegenwart. Das
Buch vertritt die provozierende These,
dass die grundlegenden medizinischen
Theorien nicht aus der medizinischen
Beobachtung des menschlichen Körpers erwachsen
konnten und stellt die Frage,
welche anderen Faktoren zur
Entstehung dieser Theorien
beigetragen haben könnten. Das Bild, das sich der
Mensch von seinem Körper
macht, bedurfte stets eines
Vorbilds außerhalb dieses
Körpers. Die Anregungen
zur Deutung des menschlichen Organismus entstammen immer der Lebensumwelt und
den Lebenserfahrungen der Menschen. Eine medizinische Theorie gilt
als „wahr“, wenn sie die Lebensumwelt und die Lebenserfahrung der
Um sich dieser Herausforderung erfolgreich zu stellen, empfiehlt sich der
Beizug eines unabhängigen Experten
mit entsprechenden Kenntnissen und
eigener Praxis-Erfahrung in der Chinesischen Medizin. In enger Zusammenarbeit mit weiteren Fachleuten aus Medizin, Betriebswirtschaft und Marketing
kann so ein qualitativ hochstehendes
und integriertes Medical Wellness Angebot auf Grundlage der Chinesischen
Medizin erarbeitet werden, das in seiner
Wirkung auf Gesundheit und Wohlergehen konventionellen Angeboten weit
überlegen ist. Mark Hackel
Der Autor ist Mitglied der Schweizerischen
Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin SBO-TCM und praktiziert in
eigener Praxis in Zürich (Schweiz).
Im Zentrum seiner Tätigkeit steht insbesondere die enge Zusammenarbeit mit der
westlichen Medizin. Zusätzlich berät er Unternehmen und Institutionen bei der Anwendung
des Gedankenguts der Chinesischen Medizin
und unterstützt sie bei der Übertragung in
ein modernes medizinisches oder organisatorisches Umfeld. Mehr Informationen unter
www.akupunktur-zum-pfauen.ch..
Menschen widerspiegelt und gleichzeitig die Kenntnisse von den realen
Strukturen des Körpers mit einbezieht.
Wenn die „Wahrheit“ medizinischer
Theorien eng mit den verschiedenen
Lebenswelten zusammenhängt, in denen
sie entworfen werden,
stellen sich Fragen: Darf
dann die Gesundheitspolitik der gesamten
Bevölkerung ein einziges
medizinisches Ideensystem vorschreiben? Wird
die „chinesische Medizin“ in China und in der
westlichen Welt langfristig eine Bedeutung als
eigenständige Therapieform erlangen
können? Welche Auswirkungen hat
die Globalisierung auf das medizinische Denken?
Quelle: www.chbeck.de
medical+wellness 02/2008
Floaten – In der Ruhe
liegt die Kraft
Abb. 1, 2
In angenehmer Ruhe schwerelos
dahinschweben – das klingt doch
schon nach einer möglichen Definition für Wohlfühlen, für Wellness.
Salzschwebebäder, in den 50er Jahren
von Dr. John Lilly entwickelt, fristeten,
bekannt unter Begriffen wie Float- (oder
Floating-)Tank, Samadhi-Tank, Meditations-Tank, bisher eher ein Schattendasein. Trotz ihrer Einbindung in Forschungsprojekte der NASA und Erfolgen
bei der Behandlung von chronischen Leiden, der Stresstherapie und der Suchtentwöhnung, sowie beim »Superlearning«. Auch dass die Samadhi-Tanks in
den 80er Jahren von den Esoterikern
auf den Wegen der Selbsterfahrung zur
»Reise in innere Räume« entdeckt wurden, verhalf noch nicht zum allgemeinen Durchbruch. Eher im Gegenteil wurde, schon durch die etwas »spacige«
Bauart der ersten Tanks, das Floaten,
wenn überhaupt, dann argwöhnisch betrachtet. Da half auch nicht die kleine,
eingeschworene Fangemeinde, die man
leicht an dem Satz: »Hab’ schon mal im
Tank übernachtet.« erkennt.
Dies hat sich eigentlich erst mit der
Entdeckung der Float-Tanks durch Sportmediziner und die Erholungssuchenden
aus dem Wellnessbereich gewandelt.
Seit einigen Jahren gibt es öffentliche
Float-Studios und Float-Tanks in Einrichtungen für Hochleistungssportler. Hier
handelt es sich allerdings überwiegend
noch um die herkömmlichen Bauformen, den eckigen, aus Platten zusammedical+wellness 02/2008
mengesetzten Tanks, selbstgebauten
Floatbecken oder das Ganze ein wenig
gefälliger in verschiedenen abgerundeten Formen, die allerdings immer noch
»sargähnlichen« Charme versprühen.
Technisch arbeiten diese einfachen
Floatanlagen mit Aufbereitungstechniken, die für eine gewerbliche
Nutzung nicht geeignet sind. In Kürze
wird sich hier auch die Spreu vom Weizen trennen, da mittlerweile auch die
Gesundheitsämter in Deutschland auf
das Thema Floaten aufmerksam geworden sind. Wie in Österreich schon länger
Vorschrift, wird auch hier eine professionelle Aufbereitung und Entkeimung der
Sole als Standard gefordert werden.
Neben der Technik zählt natürlich
auch der optische Eindruck. High-Lights
sind hier z.B. das Muschel-Floatarium
(Abb.1 und 5), bzw. moderne FloatAreas (Abb.2, beide Fa. InnWell GmbH)
Die Evolution von der Box
zur Muschel.
Egal welche Bauform, die Grundvoraussetzung für einen Float-Tank ist ein
gegen Licht und Geräusche isolierter
Raum, in dem man abgeschirmt von
allen Umgebungsreizen in gesättigter
(26%iger) körperwarmer Sole liegt.
Wobei hier »schweben« der bessere
Ausdruck ist, da es sich um eine Salzkonzentration ähnlich dem Toten Meer
handelt, so dass ein Untergehen unmöglich ist. Die Wasser- und Lufttemperatur,
auch im Raum, sollte konstant 34,5 °C
haben, da dies der Hauttemperatur im
entspannten Zustand entspricht. Da
die Größe des Tanks ein ungehindertes
Ausstrecken von Armen und Beinen
ermöglichen sollte, liegt die Füllmenge
bei rd. 700 Litern.
Es gibt Eintank- und Zweitanksysteme, bei den Eintanksystemen verbleibt
die Sole ständig im Floating Tank und
wird zwischen den Anwendungen gefiltert, oftmals leider nur mit Geräten aus
der Aquarientechnik. Diese Eintanksysteme sind für den gewerblichen Einsatz
nicht geeignet.
Zweitanksysteme sind im unbenutzten Zustand leer, die Sole befindet
sich in einem Extratank und wird dort
ständig aufbereitet. Zum Floaten wird
die Sole dann in den Floating Tank
gepumpt. Dieses System hat, neben
der psychologischen Komponente des
»frischeren Gefühls« beim Einlassen der
Sole, den Vorteil, dass der eigentliche
Floating Tank mechanisch gesäubert
und bei einigen Herstellern auch automatisch desinfiziert werden kann. Eine
automatische Meß- und Regelstrecke
kontrolliert permanent Chlor- und PHWerte, so dass der Betreiber, wie auch
der Floatgast, immer auf der sicheren
Seite sind. (Abb.3)
An dieser Stelle ein paar Fakten zum
Thema Chlor und zum Thema Salzwasser. Frisches Chlor ist fast geruchsneutral. Der für uns so unangenehme
Chlorgeruch entsteht erst, wenn das
Chlor seine Arbeit leistet, also organische Verunreinigungen im Wasser
25
Floaten
bekämpft und sich dadurch Chlorgas
bildet. Die Gesundheitsämter fordern
immer noch Chlor als Desinfektionsmittel, auch für Solebäder, da es ein Irrglaube ist, dass in Sole, insbesondere in
der zum Floaten verwendeten Starksole
nichts leben kann. Salzwasser ist zwar
ein ungünstiger Lebensraum für viele
Viren und Bakterien, aber kein tödlicher.
Pilze und Coli-Bakterien vermehren sich
gut und dem Rest geht es zwar nicht
sonderlich, aber er lebt. Also kann nur
eine entsprechende Aufbereitungsanlage dem Badegast die Sicherheit geben,
dass er sich gesund entspannt.
Abb. 3
Für den gewerblichen Betreiber einer
Floatanlage gibt es neben der schon
ausführlich beschriebenen Aufbereitungstechnik einige wichtige Punkte zu
beachten. Der Raum für den Float-Tank,
bzw. die Floatarea, sollte nicht zu klein
sein. Je nach Größe der Anlage sollte
neben einem ansprechend gestalteten
Raum von ca. 25 m2 (mit Dusche und
WC), auch noch ein Technikraum von
mindestens 6 m2 (bei Zweitanksystemen)
zur Verfügung stehen.
Ein angenehmes Raumgefühl, ansprechende Beleuchtung, sowie Düfte
und Musik leiten eine Entspannungsphase schon positiv ein und ermöglichen
auch ein schonendes »Ankommen«
in der rauen Wirklichkeit nach dem
Schwebebad. Je nach Hersteller können
alle wichtigen Funktionen vom Gast in
dem Floating-Tank, bzw. in der Floatarea liegender Weise gesteuert werden.
26
Licht, Musik, an / aus, sowie Deckel
auf und zu, Notruf – alles steuert der
Gast selbst, so dass es hier auch nur in
ganz seltenen Fällen bei Anfängern zu
klaustrophobischen Gefühlen kommt.
Die Anforderungen an die Elektro- und
Sanitäranschlüsse entsprechen ungefähr
denen einer normalen Anwendungswanne. Der hohe Salzgehalt erfordert
soleresistente Materialien beim Ausbau
der Räumlichkeiten. Eine gute Floatarea
ist in dieser Beziehung autark, da die
Kabine schon soleresistent gebaut sein
sollte.
Auf die Sole kommt es an.
Es kommen überwiegend drei Solearten
zum Einsatz, die Sole aus Magnesiumsulfat (Bittersalz, Epsonsalz), die flüssige
Natursole, wie z.B. im Kurmittelhaus der
Moderne in Bad Reichenhall (Bild 4) und
die aus unterschiedlichen Salzen, wie
z.B. Himalajasalz oder Meersalz erzeugte
Sole.
Da die Natursole, sowie die Himalaja- und Meersalzsole eine hohe Konzentration an gelösten Mineralstoffen und
Spurenelementen, ähnlich dem Toten
Meer Salz, hat, wird sie für eine Vielzahl
an Therapieformen eingesetzt. Die
außergewöhnlich entspannende und
»glücklich machende« Wirkung des
Floatens basiert einfach ausgedrückt
darauf, dass dem Körper erst mal alle
Stressmomente genommen werden.
Davon ausgehend, dass wir einen Großteil unserer Körperaktivität im Kampf
mit der Schwerkraft und der Reaktion
auf äußere Reize, z.B. Temperatur, Lärm,
Licht, einsetzen, ist es leicht nachvollziehbar, dass beim Floaten sofort sehr
viel an freien körpereigenen Kräften
wieder zur Verfügung steht. Dieser
schwerelose Zustand, diese »Leichtigkeit
des Seins«, ermöglicht es, neben der außergewöhnlich tiefen, körperlichen und
mentalen Entspannung, in Verbindung
mit den Heilkräften des Salzes auch viele
Leiden zu lindern.
Bäder mit Salzen sollen bei Kreislaufstörungen, Drüsenstörungen, Inkoordination, Verletzungen, eingeschränkter
Bewegungsfähigkeit, Hexenschuss,
Abb. 4
Lähmungen, Prolaps (Bandscheibenvorfall), Rheumatismus, diversen Hautleiden, Ischias, sowie in warmer Form
bei Übersäuerung, Verwachsungen,
Aplexie (Schlaganfall), Gallenblasenentzündung, Erkältungsbeschwerden,
Dickdarmentzündung, Blasenkatarrh,
Zysten, Gallensteine, Kopfschmerzen,
Multiple Sklerose, Zerrungen und Verstauchungen, Nierenentzündung und
Neuralgie helfen.
Floaten entspricht dem Zeitgeist. In
Zeiten wo Wellnessbereiche zu Medical
Wellnessbereichen werden, wo sinnvolle
Anwendungen gefordert sind, kommt
das Floaten gerade recht. Ob in der
Therme, dem Hotel oder Day-Spa, beziehungsweise in innovativen Arztpraxen,
beim Physio- oder anderen Therapeuten.
Rein nur zur Entspannung, zur Bewältigung von Ängsten (z.B. in der diPura
Zahnklinik in Essen), gegen das BurnoutSyndrom.
Der Float-Tank, die Floatarea amortisiert sich, auch bei einem Anschaffungspreis von ca. 40 bis 110 Tausend Euro
für eine gewerbliche Anlage, in kürzester Zeit. 45 Minuten schweben wird
für um die 50 Euro allein oder anteilig
in Paketen verkauft. Ein Preis der auch
von Skeptikern nach dem ersten Floaten
gerne bezahlt wird. Die Freisetzung
der Endorphine (auch Glückshormon
genannt) machen es möglich.
Diese Art der Tiefenentspannung, die
in Amerika schon längst Fuß gefasst hat,
wird uns in der nächsten Zeit immer öfter begegnen und somit natürlich auch
im Interesse der Gäste liegen. Wer weiß,
vielleicht ist »Floatness« ja ein Begriff
der Zukunft. Stefan U. Bollmeyer
Der Autor ist geprüfter Sachverständiger
für Beauty-, Sauna-, Spa-, Float- und Wellnesseinrichtungen, Mitglied des BDSH (Bundesverband Deutscher Sachverständiger des
Handwerks e.V.)
Kontakt: www.spa-kompetenz.de
medical+wellness 02/2008
Gesundheitstourismus
Marktchancen im
Gesundheitstourismus
Deutschland. Aber auch ausländische
Destinationen geraten immer mehr in
den Fokus der deutschen Gesundheitsund Wellnessurlauber. Besonders die
deutschsprachigen Länder schneiden
hier gut ab. Bemerkenswert ist auch
der Aufstieg Thailands, das seinen
Interessentenanteil von 4 % in 2002
auf 12 % in 2007 verdreifachte.
Zahl der Interessenten nach Art
des Gesundheitsurlaubs in Millionen
2007 und 2020
Für die Zukunft zeichnet sich eine
dauerhaft wachsende Nachfrage ab.
Zahlreiche Faktoren wirken auf diesen
Markt positiv ein. Neben einigen
Angebotsfaktoren sind es vor allem
die demografischen und sozialen
Entwicklungen innerhalb der Bevölkerung. Wer in Zukunft keine Kinder
und Enkel hat, um die er sich sorgen
muss, hat das Geld und die Zeit, sich
um sich selbst, seine Gesundheit und
sein Aussehen zu kümmern. Insgesamt
gewinnt die freiwillige Gesundheitsvorsorge der Deutschen dauerhaft stark
an Bedeutung.
+ 1,0
Beauty
0
MedicalWellness1
+ 2,0
2
Wellness
gesamt
4
AntiAging
6
PassivWellness2
8
+ 2,9
+ 6,0
10
+ 5,0
12
+ 2,7
Links zum Thema:
www.flosal.ch
(Hersteller, gewerbliche Anlagen)
www.innwell.de
(Hersteller, gewerbliche Anlagen)
www.koan-float.com
(Hersteller private Anlagen)
www.floatzero.de (Franchise
Floatcenter)
www.khmoderne.com/de/
(Betreiber Floatarea)
www.dipura.de
(Betreiber Muschel-Floatarium)
Der Gesundheits- und Wellnesstourismus der Deutschen zählt zu den
dynamischsten Marktfeldern im gesamten Tourismus. Für das Institut für
Freizeitwirtschaft, München war dies
der Grund, 5 Jahre nach seiner ersten
Studie über Marktchancen im Gesundheitstourismus erneut eine große
repräsentative Erhebung über die heutigen Verhältnisse und eine sorgfältige
Untersuchung der künftigen Perspektiven dieses Marktes durchzuführen.
Dabei wurden die verschiedenen Bedarfsfelder – Health-Care-Urlaub, AntiAging-Urlaub, Wellness-Urlaub und
Beauty-Urlaub – getrennt untersucht.
Sie unterscheiden sich hinsichtlich
der Größe der Interessentengruppen,
ihrer Struktur, ihrer Behandlungs- und
Unterkunftswünsche. Auch in ihrem
Wachstum bis 2020 sind erhebliche
Differenzen zu erkennen.
Health
Care
Gesundheitsvorteile
des Floatens auf einen Blick
Wirkungsvolle Tiefenentspannung
Körperliche und geistige
Revitalisierung (Burnout-Syndrom)
Stressbewältigung /
Abbau von Stresshormonen
(Adrenalin, Cortisol, ACTH)
Mentales Training
und Visualisierung
Abbau von Lactat / Milchsäure,
z.B. nach dem Sport
Erzeugung von Glücksgefühlen
und Wohlbefinden (Endorphine)
Linderung bei Beschwerden
des Bewegungsapparates
Leichter und schneller Lernen
Blutdrucksenkung
Schmerzreduzierung
Entlastung des Herz/Kreislaufsystems
Quelle: Institut für Freizeitwirtschaft 2008
In der Studie wird die Größe der
Nachfrage nach 180 Gesundheitsangeboten, Therapien und Programmen
genau analysiert. Außerdem werden
die Wünsche der Gäste bezüglich
Unterkunft, Verpflegung, Service und
Freizeitangebote detailliert untersucht.
Insgesamt rechnen die Münchner
Marktforscher damit, dass die Zahl der
gesundheitsorientierten Urlaubsreisen
von 1,7 Mio. in 2007 auf 3,3 Mio. in
2020, die Zahl der Kurzurlaubsreisen
von 2,1 auf 3,5 Mio. bis 2020 zunehmen wird.
Von dieser Entwicklung profitieren in erster Linie die Anbieter in
Abb. 5
medical+wellness 02/2008
Länderpräferenzen der deutschen
Gesundheits- und Wellnessurlauber
Land
Deutschland
Südtirol
Österreich
Schweiz
Italien
Thailand
Spanien
Interesse in %
2007
2002
89 %
85 %
30 %
28 %
30 %
23 %
16 %
15 %
21 %
(ohne Südtirol) (mit Südtirol)
12 %
4%
11 %
11 %
Mehrere Antworten möglich
Quelle: Institut für Freizeitwirtschaft 2008
Die neue Marktstudie »Der Gesundheitstourismus der Deutschen bis 2020« kann
bis zum 30.9.2008 zum Vorzugspreis von
2.950,– Euro zzgl. MwSt. bezogen werden.
Auf Anforderung gibt es einen ausführlichen,
kostenlosen Infoprospekt mit allen weiten
Einzelheiten.
Kontakt: Institut für Freizeitwirtschaft,
Englschalkinger Str. 194, 81927 München, Tel.:
089/933071, E-Mail: info@ff-freizeitwirtschaft.de
1 Medical Wellness-Urlaub: Es wird ein konsequentes Programm der Gesundheitsprophylaxe
unter ärztlicher Aufsicht im Rahmen eines komfortablen Wellnessurlaubs absolviert
2 Passiver Wellness-Urlaub: man entspannt sich
körperlich und seelisch, lässt sich gleichzeitig
verwöhnen und tankt wieder Kraft.
27
schmerzfreie Atlas-Korrektur
Viel Wirbel um
einen verrenkten Wirbel
Ein Schweizer Therapeut sorgt mit einer weltweit einzigartigen Atlastherapie
für verblüffende Selbstheilungen
Vorsichtig tastet Rene-Claudius Schümperli den Nacken des Klienten ab. Dann
löst er mit einer gezielten Massage die
Verspannungen der kurzen Nackenmuskulatur. Schon nach kurzer Zeit huscht
ein feines Lächeln um den Mund des
Spezialisten. »Der Atlas (erster Halswirbel) ist in seine natürliche Position
zurückgekehrt.«
Was beim ersten Hinsehen wie eine
simple Massage aussieht, entpuppt
sich immer mehr als eine Sensation
im Gesundheitswesen. Die spezielle
Entspannungs-Methode des 65-jährigen
Schweizers mit Namen »Atlasprofilax«
scheint geeignet, Selbstheilungs- und
Regenerationsprozesse auszulösen, die
Erkrankungen heilen können.
Schümperli will herausgefunden haben, dass die Ursache vieler körperlicher
aber auch psychischer Beschwerden ein
komplett ausgerenkter Atlaswirbel ist.
Das Verblüffende: Fast alle Menschen
sollen an einer solchen Luxation des
obersten Halswirbels leiden.
»Wir werden«, so hat Schümperli in
jahrelangen Forschungen entdeckt, »oft
schon mit einem ausgerenkten Atlas
geboren.« Während der Geburt oder im
späteren Leben durch Schleuder- oder
Sturztraumas kann sich der Wirbel dann
noch stärker verschieben, wodurch der
Druck auf Nervenbahnen, Arterien und
Gefäße noch intensiver wird.
Der ausgerenkte Wirbel verursacht
entsprechend dem Rotationswinkel,
eine Verminderung des Volumens des
Schädellochs und des Wirbelkanals.
»Dadurch werden das Rückenmark, verschiedene Hirnnerven und andere Nervenbahnen einem Dauerdruck ausgesetzt«, erklärt Schümperli. Gleichzeitig
würden die zur Wirbelsäule hinführenden Arterien, die Halsschlagader, sowie
weitere Gefässe und Lymphbahnen
eingeengt: »Die vom Hirn zum Körper
und zurück fließenden Nervenimpulse
werden so reduziert, verfälscht und
sogar unwirksam gemacht«. Die Folgen
sind nur allzu oft dramatisch: Sie reichen
von Asthma und Allergien bis hin zu Depressionen und chronischer Müdigkeit.
Für Schümperli ist inzwischen klar, dass
28
der ausgerenkte Atlas gar »die Hauptursache für Störungen körperlicher und
geistiger Natur, für Schmerz, Invalidität,
Siechtum und Degeneration« ist.
Und weil der Atlaswirbel nicht nur
den Schädel trägt, sondern auch
Aufhängung, Balance und Steuerung
der Wirbelsäule und des menschlichen
Skeletts darstellt, bewirkt ein ausgerenkter Atlas auch schwerwiegende
Störungen in der Körperhaltung.
Migräne, Nacken- oder Rückenschmerzen, Lumbago, Bandscheibenvorfall,
verbogene Wirbelsäule, eingeklemmte
Spinalnerven, Beckenschiefstand, unterschiedliche Beinlängen oder Schmerzen
in Hüft- und Kniegelenken können das
Ergebnis sein.
Wie so oft in der Vergangenheit
führte erst der jahrzehntelanger Leidensweg eines einzelnen Menschen zu
einer revolutionären Entdeckung. Rene
Schümperli war gerade erst 20 Jahre
alt als er während seiner Militärzeit bei
einem Nahkampf von seinem Gegner
mit dem Kopf voran in den Boden gerammt wurde. Als er wieder aus seiner
Bewusstlosigkeit erwachte, brannte sein
Nacken wie Feuer und sein Kopf fühlte
sich an, als ob ein Panzer darüber gefahren wäre. Die Ärzte übersahen, dass sein
Atlaswirbel komplett ausgerenkt und
gebrochen war. So lebte er die kommenden 36 Jahre lang wie ein Zombie
– ein irgendwie funktionierendes Wesen
mit unmenschlichen Schmerzen am ganzen Körper. Als er nahe am Selbstmord
war, riet ihm jemand zu einem Atlastherapeuten zu gehen.
Doch die neue Hoffnung auf Linderung war schnell dahin. Die Schmerzen
kamen nach jeder Anwendung rasch
wieder. »Ich erkannte bald, dass es sich
hier bestenfalls um eine Symptombekämpfung und nicht um eine ursächliche Behandlung handeln konnte«, sagt
Schümperli. Alle bekannten Atlastherapien gehen von einer leichtesten Verschiebung des Atlas von nur Hunderstel
Millimetern – »Subluxation« genannt
– aus, die »adjustiert« werden könnte.
In seiner Verzweiflung begann
Schümperli zwischen 1993 und 1996
eine weltweit einzigartige Methode zu
entwickeln, mit der dem ausgerenkten
ersten Halswirbel die Möglichkeit gegeben wird, mit einer einzigen Anwendung praktisch schmerzfrei wieder auf
seinen angestammten Platz zurückzukehren. »Ein richtig korrigierter Atlas
kann sich aus anatomisch-mechanischen
Gründen dann nicht mehr ausrenken,
selbst nach einem neuerlichen Unfall«,
meint der Wirbel-Spezialist.
»Nach der Korrektur des Atlas kann
auch das Gehirn endlich ungestört
wirken«, so Schümperli. Es ist so, als
wolle es nachholen, was es zuvor nicht
gesund erschaffen konnte. »Es setzt
Selbstheilungs- und Regenerationsprozesse in Gang. Der menschliche Organismus beginnt besser zu funktionieren«.
Zudem könnten andere Behandlungen
durch die korrigierte Lage des Atlas ihre
Wirkung besser entfalten. Notwendig
sind in der Folge weitere regelmässige
Nacken- und Rückenmassagen sowie
Bäder.
Freilich regenerieren sich Körperzellen und Organe nicht von heute auf
morgen. »Nach der Beseitigung der
Luxation des Atlas reagiert der Organismus entsprechend dem körperlichen
und psychischen Zustand des einzelnen
Menschen«, so Schümperli. Während
bei manchen der Heilungsprozess
schnell vorangeht, müssten andere mehr
Geduld haben.
Als wichtigstes Einsatzgebiet für
seine Methode sieht Rene Schümperli
jedoch ihre Möglichkeiten in der Krankheitsvorbeugung. »Sie ist eine elementare Präventivmassnahme für Erwachsene,
aber vor allem auch für Kinder, damit
diese gesund heranwachsen können«.
Ingomar Schwelz
Der Autor ist Medizinjournalist und Chefredakteur der »Reportage- und Feature.Agentur«
in Berlin. Er war über 20 Jahre Redakteur
bei verschiedenen Zeitungen in Österreich und
Deutschland. (u.a. Stuttgarter Nachrichten,
Sonntag Aktuell) und zuletzt Korrespondent
der weltgrößten Nachrichtenagentur
»associated press« [AP] in Berlin.
Informationen zur Therapie:
www.atlasprofilax.com
medical+wellness 02/2008
Krankheit als Ermüdung
des Vegetativums
30 Jahre Thomas-Wildey-Institut - in honorem Dr. med. Karl Daxl
Das Thomas Wildey Institut schaut
auf 30 erfolgreiche Jahre zurück.
Unter der Leitung von Josef Döllner gelang es, das Vermächtnis des
Gründervaters, Dr. med. Karl Daxl,
gegen manche Widerstände und Unwägbarkeiten über die Zeit zu erhalten und weiter zu entwickeln.
Das Vermächtnis von Dr. Daxl
Dr. med. Karl Daxl, 1983 mit 59 Jahren
gestorben, war durch und durch ein
Praktiker. Er sah jeden Tag an seinen
Patienten, welche wirkungsvolle Macht
seine natürliche Therapie hatte, die
Neuraltherapie mit Procain, mit
der er das »vegetative Nervensystem«
behandelte:
»Das ermüdete vegetative System
wird mit diesem Präparat wieder
völlig hergestellt, vergleichbar mit
der »Aufladung einer Autobatterie ...
welche nicht mehr die nötige Energie
liefern kann.«*
Die immer weitere Aufsplitterung der
Medizin in Einzelwissenschaften, die
immer nur ihren besonderem Aspekt,
ihr Forschungsobjekt betrachten, war
Dr. Daxl ein Dorn im Auge, weil dadurch
die Einzelbeobachtung überhand nimmt
gegenüber der Gesamtschau der Lage
des Patienten. Daraus ergab sich für
ihn die Vorrangstellung des praktischen
Arztes, der den Patienten in seiner
Geschichte und seinem Umfeld oft über
Jahre kennt und betreut. Ein praktischer
Arzt und insbesondere ein Neural-Therapeut ist – nach Dr. Daxl – vergleichbar
mit einem guten Elektriker, der einen
Schaden nicht nur im Beleuchtungskörper sucht (Schulmedizin), sondern auch
das gesamte Leitungs- und Energieerzeugungssystem prüft.
»Es gibt auf der ganzen Welt keine
Medizinschule, welche eine Behandlungsmethode anzubieten in der
Lage ist, die in so umfassender Weise
das Gesamtgeschehen des Körpers
günstig beeinflussen kann, wie die
Neuraltherapie« ...
Sie bedient sich dazu nur eines einzigen
Medikaments, nämlich des Procain.
medical+wellness 02/2008
Dieses Medikament, welches auch als
das »königliche Medikament« oder
»flüssige Energie« bezeichnet wird, ist in
der Schulmedizin bereits seit 60 Jahren
bekannt.
Durch die Zufuhr von Procain wird
die Selbst-Regulation der lebendigen
Zellen und Gewebe unterstützt / wiederhergestellt, die Patienten heilen damit
sich selbst. Die Therapie ist billig, hat
kaum Nebenwirkungen (wenn man von
ein paar Tröpfchen Blut und gelegentlichen Hämatomen einmal absieht) und
ist effektiv. Sie ist leicht erlernbar, dabei
spezifisch schmerz- und entzündungsstillend und allgemein aufbauend und
revitalisierend (also modern: »antiaging«). Sie ist nicht belastend, sondern
im Gegenteil sie »lädt die (vegetative)
Batterie auf« und fördert die Ausscheidungsorgane wie Leber, Niere und Haut
(Entschlackung).
Neueste Forschungen bestätigen:
Neuraltherapie mit Procain wirkt sogar
vorbeugend z.B. gegen Herz- und Kreislauferkrankungen und ist antikanzerogen (gegen Krebs).
Diese Behandlung führt also zur
Aktivierung der geheimnisvollen »Selbstheilungskräfte«, von denen die »Alten«
immer sprachen. Es gab sie also wirklich,
die Selbstheilungskraft des Vegetativums.
Was ist das »Vegetativum«?
Das vegetative Nervensytem (VNS)
steuert alle unbewußt im Körper
ablaufenden Vorgänge, also die innere
Regulation. Dieses VNS oder Grundsystem sichert damit, dass alle Zellen
harmonisch zusammenspielen und jede
Zelle das bekommt, was sie benötigt
- im Sinne eines Fließgleichgewichts
(Homöostase).
Das VNS besteht aus zwei Teilen:
Einerseits aus dem Sympathicus – Stressnerv. Dieser wird von unserem entwicklungsgeschichtlich uralten Hirnstamm
blitzartig aktiviert, wenn Gefahr droht
(der Löwe brüllt im Gebüsch), was zur
»Alarm- und Fluchtreaktion« führt
(Herzschlag geht rauf, Pupillen werden
weit, Bronchien weiten sich, Sexualfunktion wird reduziert, Verminderung
der Durchblutung der inneren Organe).
Wenn dann die Gefahr gebannt ist (und
der Löwe erlegt wurde und sich auf dem
Spieß am Lagerfeuer der Löwen-Braten
knusprig dreht), schaltet das Vegetativum um auf die entgegen gesetzte
Funktion: Reparatur und Aufbau – Aktivierung des Vagus- oder Ruhe-Nerv.
Für das menschliche Vegetativum
ist der phasenhafte Wechsel zwischen
Anspannung (Leistung) – SympathicusNerv und Lösung (Erholung) – VagusNerv optimal. Die »innere Batterie« (Dr.
Daxl) bzw. das Vegetativum (oder die
Matrix) wird so laufend wieder »aufgeladen«. Die Neuraltherapie unterstützt
dieses vegetative Nervensystem und
stellt die »innere Selbstheilungskraft«
wieder her.
Auswirkungen auf
das Gesundheitswesen
Als Mann der Tat machte sich Dr. Daxl
Gedanken über die Auswirkungen
seiner täglichen Erfahrungen und Beobachtungen auf das Gesundheitswesen.
Er erkannte in der Behandlung des
Vegetativums (mittels Neuraltherapie)
das Mittel zur Lösung der inhaltlichen,
strukturellen und wirtschaftlichen
Probleme des Gesundheitswesens und
gründete deshalb 1977 das ThomasWildey Institut.
Fortsetzung der Arbeit
Mit der Übernahme der Praxis Dr. med.
Werner Triest im Jahr 2001, der seinerseits Assistent und rechte Hand von Dr.
med. Karl Daxl war, trat ich in die Linie
der Neuraltherapie (NT) ein.
Durch meine vorherigen umfangreichen Aus- und Weiterbildungen konnte
ich die NT entsprechend dem Ansatz
meiner Vorgänger in der praktischen
Arbeit weiterführen und ausbauen. Darüber habe ich in diversen Publikationen
und Vorträgen berichtet.
Die Basis meiner Aktivitäten ist aber die
tägliche praktische Arbeit am Patienten.
Hier liegt für mich der Maßstab für
29
Krankheit als Ermüdung des Vegetativums
Das ThomasWildey-Institut
Institut für Klinik und praxisgekoppelte Grundlagenforschung
Im Jahre 1977 wurde das ThomasWildey-Institut von dem Arzt Dr. Karl
Daxl in München gegründet, der sein
Wirken neuen Wegen in der Medizin
widmete. Das TWI zählt mittlerweile
zahlreiche Ärzte, Institutionen, Forschungseinrichtungen und Personen
aus den unterschiedlichsten medizinischen, wirtschaftlichen, sozialen,
gesellschaftlichen und politischen
Richtungen und Gruppierungen zu
seinen Mitgliedern. Alle leisten ihren
Beitrag, die Zukunft unserer Gesellschaft humanverträglich in der Medizin weiter zu entwickeln.
Das Interesse und die Anforderungen an eine gesunde Umwelt und Arbeitswelt, die persönliche Gesundheit
und deren Erhalt, einer ausreichenden
Altersvorsorge und bedarfsgerechter
Altersversorgung wachsen explosionsartig. Künftig werden Wirtschaft und
Gesundheitspolitik immer mehr mit
der Medizin in Forschung und Praxis
interagieren. Neue Konzepte und
Lösungsansätze sind notwendig.
Aufgaben
Klassifizierung und Beschreibung
aller chronischen Erkrankungen unter dem Gesichtspunkt der Ermüdung des gesamten Vegetativums.
Laufende Publikation wissenschaftstheoretischer Überlegungen
bezüglich des Auftretens chronischer Erkrankungen als Folge der
Ermüdung des vegetativen Systems
unter steter Einbeziehung internationaler medizinischer Neuerungen
in Forschung und Praxis. Besonderer Wert wird gelegt auf die
Betrachtung der Entwicklung der
Grenzgebiete der Medizin.
Tests bestehender apparativer Untersuchungsmethoden und
30
Entwicklung neuer Diagnostikgeräte zur Darstellung des Leistungszustandes des vegetativen Systems. Dabei wird Wert gelegt auf
Diagnostikverfahren, welche auch
Anwendung in der allgemeinen
Praxis finden können, speziell im
Hinblick auf Investitionen, Arbeitsökonomie und Effektivität.
Zielsetzungen
Entwicklung einer modernen
»Krankheitslehre der chronischen
Erkrankungen« unter dem Aspekt
der Ermüdung des vegetativen Systems mit dem Endziel der Synthese
aller Fachdisziplinen.
Entwicklung eines neuen, ganzheitlichen Therapiekonzeptes, speziell
im Hinblick auf die Anwendbarkeit
in der Allgemein- und Kassenpraxis
unter Verwendung und Vervollkommnung von Arbeitsmethoden, die bereits seit 20 Jahren die
Erfolgsquote in der Behandlung
chronischer Erkrankungen auf 90
bis 95% anheben konnten und
eine jährliche Einsparung von Milliarden an Volksvermögen erbringen
könnten.
Reformation und Renaissance in
der Arbeitswelt des praktischen
Arztes, der nicht länger nur Bindeglied zwischen Forschung und Chemotherapie bleiben sollte, sondern
mit absolut unschädlichen Therapiemethoden auch selbstschöpferisch
tätig sein kann.
Bekämpfung nicht nur der Umweltverschmutzung, sondern vor
allem auch Bekämpfung unserer
»eigenen Innenweltverschmutzung«, verursacht durch aggressive
Chemotherapeutika.
Thomas-Wildey-Institut e.V.
Institut für klinik- und praxisgekoppelte
Grundlagenforschung
Eichenweg 1 · 82194 Gröbenzell
Tel. +49 8142 570637
Fax +49 8142 570638
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www.twi-institut.de
erfolgreiches Arbeiten: »Ist der Patient
zufrieden mit der Therapie und dem
Ergebnis?« Jede Theorie über Gesundheitsförderung (Salutogenese) muss
sich in der Praxis – am Nutzen – messen
lassen.
Aufgrund der täglich immer wieder
neu erfahrenen umfassenden positiven
Wirkungen ist die Neuraltherapie mit
Procain der wesentliche Basis-Therapiebaustein meiner Praxis. Auf dieser Basis
habe ich im Daxl’schen Sinn das Bestehende weiter entwickelt, das Spektrum
meiner Therapien ergänzt mit:
Homöopathie
Akupunktur und Traditionelle
Chinesische Medizin (TCM)
Phytotherapie
Behandlung mit Pflanzen
bzw. Extrakten
Sauerstoff- und Ozontherapie
zur Verbesserung der Durchblutung/
Sauerstoffversorgung
Chelat-Therapie
Infusionen mit Komplexbildnern,
die Ablagerungen und Schwermetalle
entfernen, z.B. bei Herzgefäßverschlüssen
Mesotherapie
Die Mesotherapie stammt aus Frankreich (um 1960 entwickelt von Dr.
med. Pistor) und ist eine Synthese
aus Neuraltherapie, Akupunktur und
Arzneimitteltherapie – man verwendet
Arzneigemische mit kleinsten Dosen:
»Mikrodosis-Therapie«. In der Mesotherapie macht man sehr feine Injektionen
(im Sinne der Neuraltherapie) in die
obersten bis mittleren Hautschichten
(Mesoderm). Die Behandlung wird oft
mit der Mesopistole durchgeführt, ist
fast nicht zu spüren und kann bis zu
einer Woche (und länger) reflektorisch
nachwirken. Dr. Dr. Thomas Beck
Der Autor betreibt eine Naturheilkundliche
Privatpraxis in München und ist Mitglied des
Vorstands und des Wissenschaftlichen Beirates
des TWI.
Die Zitate beziehen sich immer auf die Schrift von
Dr. Daxl: »Ein offenes Wort in der Gesundheitspolitik«, Verlag Aktive Gesundheit, München
medical+wellness 02/2008
»Individualität ist das, was
den Marktführer von anderen trennt«
© Danubius Hotels Group
Ein Gespräch mit Andreas Schuster, Vizepräsident Danubius Hotels Group
Die DANUBIUS Hotels Group,
mit Hauptsitz in Budapest, ist seit
Jahrzehnten bekannt für ihre exklusiven Thermalhäuser in Budapest,
Bad Hévíz, Bük, Sárvár und anderen
Oasen Ungarns, sowie in Marienbad
(Tschechien), der Slowakei und Rumänien. Im Sommer 2007 wurden
12 Danubius Health Spa Resorts per
Gruppen-Audit vom TÜV Rheinland
nach dem Medical Wellness Quality
System Standard des DMWV
zertifizert. Wir sprachen mit Andreas
Schuster, Vizepräsident Operations &
Business Development der Danubius
Hotels Group über die Erwartungen:
Herr Schuster, was versprechen Sie
sich von der TÜV-Zertifizierung nach
den Kriterien des Deutschen Medical
Wellness Verbandes?
Ich denke, dass uns die Zertifizierung
durch DMWV und TÜV vor allem die
Anerkennung für unsere Leistungen in
unseren Häusern bringt. Aus diesem
Grund haben wir uns für eine neutrale
Zertifizierung entschieden, die nicht
durch den Verband selbst sondern durch
einen neutralen Tester erfolgt. Der TÜV
– denke ich – hat einen sehr hohen
Bekanntheitsgrad nicht nur im deutschsprachigen Raum sondern weltweit. In
sofern war für uns die Entscheidung
medical+wellness 02/2008
mit dem DMWV zusammenzuarbeiten
relativ einfach und logisch.
Wir erhoffen uns – schließlich sind
wir ein privatwirtschaftliches Unternehmen – mehr Kunden zielgerichtet
ansprechen zu können und nicht nur in
Deutschland von unseren anerkannten
medizinischen und touristischen Leistungen zu überzeugen.
Die Anerkennung Ihrer Leistungen
auf der einen Seite, die Hoffnung
auf mehr Gäste auf der anderen
Seite – kann denn der Gast mit dem
Qualitäts-Siegel etwas anfangen?
Ich glaube der Gast wird zu diesem Zeitpunkt höchstens einen Recognition-Effekt haben, das heißt, er weiß, dass der
TÜV nicht nur mein Auto oder meine
Lampe checkt sondern auch Wellnessoder Spa-Hotels prüft. Die Kunden, die
sich mehr dafür interessieren werden
vielleicht die Websites durchsuchen und
schauen, was dahinter steckt.
Für uns ist wichtig, dass wir uns mit
diesem Siegel absetzen können von den
normalen hunderten von Wellnesshotels, die Swimmingpools und Wellnessanlagen haben, aber nicht unbedingt
den medizinischen Bereich betreuen
– und das ist ja die Absetzung von
Medical Wellness zum reinen Wellness.
Die Zertifizierung ist zur Zeit in Ungarn erfolgreicher als in Deutschland. Haben Sie eine Erklärung dafür? Ist der ungarische Markt weiter
als der deutsche?
Ich will nicht sagen, dass der ungarische
Markt weiter ist. Ich glaube, in Deutschland hat sich schon früh eine Spezialisierung der Kuranstalten und Kliniken
auf den medizinischen Bereich ergeben.
Die Hotels haben sich – vor allem in den
letzten 10 bis 15 Jahren – intensiv mit
Wellness und vielleicht ein bisschen Prävention beschäftigt. Wenn ein Arzt da
ist, dann meistens in Richtung Beauty
und Chirurgie und nicht unbedingt als
medizinische Begleitung der Behandlungen, die dort gemacht werden. Sie
finden in den modernen Wellnesshotels eher einen Ernährungs- oder Lebenstherapeuten als einen Arzt.
Wir versuchen hingegen, beide
Seiten nahtlos miteinander zu verbinden
und dem Gast sowohl die medizinische Betreuung als auch die komplette
Wellnesskomponente angedeihen zu
lassen. Wenn unsere Ärzte dem Gast
vom medizinischen Standpunkt seine
Ist-Situation erklären, geschieht das
in einem Ambiente, welches einem 5Sterne Hotel entspricht. Wir versuchen,
den Bogen über den ganzen Bereich zu
spannen.
31
»Individualität ist das, wass den Marktführer von anderen trennt«
nisch sondern eher ganzheitlich geschult
werden, damit er die Zusammenhänge
zwischen Ernährung und Bewegung
und so weiter versteht.
Wie gehen Sie mit dem Gast um?
Checkt er als Medical Wellness-Gast
ein und bekommt dann automatisch
seinen Gesundheits-Check oder entwickelt sich das konkrete Angebot
erst im Hotel?
Ich glaube, der erste Schritt wird vom
Gast selbst gesetzt, wenn er nicht von
seinem Hausarzt gesagt bekommt: »Du
musst eine Kur machen und 20 Kilo
abnehmen, wenn du keine Probleme
mit dem Herzen bekommen willst.« Das
kann ein Schritt sein.
Der zweite Schritt – und oft der erste
Kontakt zum Hotel – passiert meistens
während des Reservierungsgespräches
oder während des Anrufes. Und hier
ist es eben ganz wichtig herauszufinden, was der Gast eigentlich will und
braucht. Wenn ihm bereits gesagt
wurde, dass er eine Behandlung in diesem oder jenem Bereich machen muss,
dann ist das relativ einfach, weil der
Gast schon weiß, was er braucht. Das
kommuniziert er. Dann hat er wahrscheinlich von seinem Arzt gehört oder
im Werbeprospekt gelesen, warum er
gerade in diesem Resort anruft.
Es kommt aber auch sehr oft vor,
dass der Gast anruft und sagt, dass er
sich schlapp fühlt und mal eine Woche
oder zwei ausspannen möchte. Dann ist
es sehr schwer, am Telefon herauszufinden, was er braucht. Diese Gäste, die
solche Phrasen während des Telefonats
verwenden, werden in unserem Reservierungssystem speziell markiert, so dass
32
sie dann, während der ersten zwei Tage
ihres Aufenthaltes, vom Spa-Manager
angesprochen werden können, der alle
Möglichkeiten im Detail erklärt.
Wir haben verschiedene Packages,
sei es nun von drei, fünf, sieben oder
zehn Tage bis hin zu drei Wochen,
die der Gast zusätzlich zum Aufenhalt
buchen kann – ganz nach belieben.
Am liebsten wäre es Ihnen, wenn sie
dem Gast Tipps mitgeben könnten,
die er über das Jahr zu Hause umsetzen kann und er dann im nächsten
Jahr wiederkommt?
Ja. Ich glaube, das ist auch im Sinne
unseres zukünftigen Krankenkassensystems. Es kommt nicht darauf an,
die Symptome zu lindern. Das kann
relativ schnell passieren und ist oft
nur ein Placebo-Effekt: Nach nur
drei Urlaubstagen ist meine generelle
Müdigkeit weg, und ich fühle mich
schon energetisch besser.
Man muss aber heutzutage auch
versuchen, dem Gast zu erklären, dass
so eine ein- oder zweiwöchige Kur oder
ein entsprechender Wellnessaufenthalt
nicht unbedingt bedeutet, dass es ihm
nach zwei Monaten der Arbeit auch
noch gut geht. Hier muss man versuchen, den gesamten Lebenszyklus des
Gastes zu durchleuchten. Wie ernährt
er sich? Wie lebt er? Wie viel bewegt er
sich? Was sind seine Ziele oder Ängste?
Da spielt auch die Psychologie eine Rolle
und der Arzt muss hier nicht nur medizi-
In welchem Kontext kann ein Arzt
solche Empfehlung geben?
Er sieht seinen Patienten doch nur,
wenn er krank ist!
Ich denke, das hat vor allem mit der Information der Ärzte zu tun. Die Ausbildung in den nächsten Jahren – und das
hat in manchen Bereichen schon begonnen – wird immer mehr dahin gehen,
sich ganzheitlich zu beschäftigen. Mehr
und mehr Ärzte tun das bereits von
sich aus, weil sie erkannt haben, dass
es nichts nutzt, dem Gast eine Pille zu
verschreiben, wenn er in zwei Wochen
wieder bei ihnen sitzt. Es hilft vielleicht
ihrem eigenen Geldbeutel, aber sie tuen
dem Gast ja eigentlich nichts Gutes.
Man muss schauen, warum der Gast
diese Beschwerden hat und versuchen,
den Grund dafür zu eliminieren.
Ich vermute, dass die Schwierigkeit
darin liegt, dass der Patient – wenn
er denn krank ist und zum Arzt geht
– eine schnelle Lösung erwartet.
Dann will er eine Pille haben und
nicht darüber reden, was in zwei
Wochen ist oder er vielleicht alles
falsch gemacht hat.
Korrekt!
… Und hinterher, wenn er wieder
gesund ist und man eigentlich ein
Nachfolgegespräch machen müsste und der Arzt sagen könnte »Du
bist jetzt wieder gesund, aber achte in Zukunft auf das und das und
das«,findet dieses Gespräch in der
Regel nicht statt. Ich kann mir nicht
vorstellen, wie die Empfehlungskompetenz, die der Arzt – sofern er
ganzheitlich denkt – ja unbestritten
hat, dem Patienten zu Gute kommen
kann.
Wie sehen Sie das? Gibt es eine
Chance, dass Sie Ihre Gäste doch
erreichen und zu einer gesunderen
Lebensweise bewegen?
medical+wellness 02/2008
Gespräch mit Andreas Schuster, Danubius Hotels Group
Ich meine, dass es durchaus Chancen
geben kann, einen Bogen der Kommunikation zwischen den Hausärzten und
den Ärzten in unseren Häusern vor Ort
zu spannen. Das wäre ideal. In manchen
Bereichen passiert das auch. Zum Beispiel mit Rheumapatienten. Wir haben
mehrere Verträge mit individuellen
Rheuma-Ärzten in Österreich, die Ihre
Patienten als Gäste zu uns nach Piestany
schicken. Das funktioniert!
Aber das funktioniert nur deshalb,
weil wir im Laufe der Jahre einen
persönlichen Kontakt zu diesen Ärzten
gefunden haben. Dass man jetzt daran
geht, so ein System flächendeckend aufzubauen, ist – glaube ich – schon wegen
der Geheimhaltung der medizinsichen
Daten sehr, sehr schwierig.
Wenn ein einzelner Patient sagt:
»Das mache und möchte ich – bitte
geben Sie dem Arzt die entsprechende
Information weiter«, ist das absolut
in Ordnung und richtig. Wenn wir die
breite Masse anpeilen, dann gibt es viele
Dinge im Bereich Patienten- und Datenschutz, die beachtet werden müssen.
Hier sind wir, glaube ich, noch nicht so
weit – weder von der Seite des Hausarztes noch von unserer Seite im Hotel.
Schweinebauchzyklus. In den 70er
Jahren gab es kein 5-Sterne-Hotel, das
keinen Swimmingpool gebaut hätte.
Auf Biegen und Brechen. Nur fünf Prozent der Gäste haben den Pool genutzt.
Dann kam das große Zusperren der
Pools.
Anfang der 80er Jahre begann dann
die Thermen-, Wellness- und Badekultur.
Ich glaube, in dieser Hinsicht haben wir
einen längerfristigen Boom, weil jeder
Einzelne wirklich erkannt hat, dass er
mehr davon hat, wenn er sich in ein
Thermenhotel begibt, als wenn er nur
in eine Sauna geht. Die Sauna haben
die Leute auch zu Hause – da ist kein
Unterschied.
Der Gast wird erfahrener – die Erwartungen werden höher. Der Erlebnisgedanke ist heute einer der wichtigsten
Punkte. Die weißen Kacheln an der
Wand und rechteckige Schwimmbecken
mit Gegenstromanlage locken heute
niemanden mehr. Auch diese Anlagen
müssen heute modern gestaltet und
mit einem Erlebniseffekt, bzw. »WowEffekt« versehen werden, damit der
Gast sagt: »Das war wirklich toll!« Ich
glaube, dass nicht nur diese Anlagen
wichtig sind, sondern das ganze Ambiente: Wie ist das Zimmer gestaltet, wie
ist der Service, wie ist das Angebot an
Speisen und Getränken. Der heutige
Gast erlebt das alles viel aktiver als noch
der Kurgast in den 70er Jahren, der
vielleicht akzeptiert hat, dass eine Suppe
serviert wurde in der nur zwei Möhren
rumschwammen.
© Danubius Hotels Group
Die Konkurrenz wird stärker.
Immer mehr Häuser investieren in
ihre Wellness- und Bäderabteilung.
Wo wird die Reise hingehen? Woran
wird der Gast sich orientieren?
Schauen Sie, wie in jeder Branche gibt
es auch bei uns so einen typischen
medical+wellness 02/2008
Olaf Seiche vom TÜV Rheinland sagte an dieser Stelle: »Der Trend ist
Qualität«. Aber offensichtlich geht
es auch um Individualität?
Ich denke, die Qualität wird heute schon
als Standard vorausgesetzt. Die Individualität ist das, was den Marktführer
von anderen trennt. Wenn ich es als
Hotelier schaffe, jeden Gast individuell
nach seinen Bedürfnissen zu verpflegen
und zu betreuen, dann schaffe ich einen
Rahmen in dem der Gast sagt:
»I have no problem!« Das ist das ultimative Glücksgefühl, das ich als Gast
haben kann, weil ich an nichts denken
muss – weil ich weiß, es funktioniert eh.
Hier haben die meisten Anbieter noch
Nachholbedarf.
Sie bauen inzwischen in England
zwei Häuser. Wann wird Danubius
nach Deutschland kommen?
Ich sage: Wenn sich die richtige Möglichkeit ergibt. Unsere Eigentümergesellschaft wäre natürlich sehr am deutschen
Markt interessiert. Deutschland gilt in
vielen unserer Häuser als der Hauptmarkt, aus dem die Gäste kommen.
Es hat in der Vergangenheit mehrere
Versuche gegeben, im deutschen Markt
Fuß zu fassen. Sie scheiterten bisher
entweder am Preis – der natürlich viel
höher ist als in anderen Ländern – oder
an gewissen anderen Konstellationen.
Das Gespräch führte Steffen Wilbrandt
Kontakt
zur Danubius Hotels Group
Ungarn: Danubius Hotels Group
H-1051 Budapest · Szent István tér 11
E-Mail: sales@danubiusgroup.com
Deutschland: Danubius Hotels und Service GmbH
D-90441 Nürnberg · Nimrodstraße 9 · Geb. 3
Telefon: +49 911 362038
E-Mail: danubiusgroup.nbg@t-online.de
Österreich: Danubius Buchungszentrale
c/o SAB TOURS GmbH
A-4020 Linz · Auerspergstraße 9
Telefon: +43 732 66885920
E-Mail: danubius@ramlreisen.at
www.danubius.com
33
Stoffwechseloptimierung
Sauer macht
nicht immer lustig
Nachhaltige Optimierung des Stoffwechsels
in nur zwei Wochen
© red2000 / fotolia
Ein gesunder Stoffwechsel gilt als
Grundvoraussetzung für eine robuste Gesundheit und nachhaltiges
Wohlbefinden. Die Firma WEDICON®
Healthcare-Systems aus Fürth hat
eine neuartige Methode zur Stoffwechseloptimierung entwickelt.
Mehrjährige Entwicklungsarbeit war
nötig um eine in Europa einmalige Behandlungsmethode zur Stoffwechseloptimierung zu etablieren, die die menschliche Gesundheit ausschließlich nach
dem Ursachenprinzip stärkt. »Unser Entwicklungsteam kommt sowohl aus dem
medizinisch-naturwissenschaftlichen
als auch dem alternativ-medizinischen
Bereich … Wir haben unsere Kenntnisse
über Körperfunktionen mit wellnessartigen Anwendungen verknüpft« sagt
Thomas Fleischmann, einer der beiden
Geschäftsführer von WEDICON®.
Ausgangspunkt war die Erkenntnis
wissenschaftlicher Studien, die belegen,
dass ein zu sauer eingestellter Körper,
oxydativer Stress, eine Unterversorgung
an Vitalstoffen und die damit verbundene Entmineralisierung die Ursache
für eine Vielzahl von Krankheiten sein
können. Menschen, die von einer Übersäuerung betroffen sind, klagen oft über
Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder auch
Rücken- und Gelenkprobleme.
Die Gründe, die zu einer Übersäuerung führen können, sind vielfältig.
Falsches Ess- und Trinkverhalten und /
oder zu wenig Bewegung tragen ebenso
dazu bei, wie z. B. Stress. Das neuartige
Stoffwechselprogramm trägt diesen
Ursachen Rechnung und bietet gesundheitsorientierten Menschen im Bereich
der »Medical Wellness« eine interessante Alternative.
34
Das ganzheitliche Vital3-Stoffwechselprogramm besteht aus drei
einfachen Schritten und kann sowohl
zur Prophylaxe als auch als Therapiebegleitung eingesetzt werden.
Zunächst wird der aktuelle Gesundheitszustand ermittelt. Der menschliche Stoffwechsel ist die Summe aller
lebenserhaltenden biochemischen und
biophysikalischen Prozesse. Das CRSStoffwechsel-Screening macht eine
Gesundheitsprüfung denkbar einfach.
Dabei erhält der Arzt oder Therapeut
innerhalb weniger Sekunden zuverlässige Informationen über den aktuellen
Gesundheitsstatus. Funktionsstörungen
oder Mangelerscheinungen des Stoffwechsels werden sofort sichtbar und
können behandelt werden. Auf Basis
dieser Daten erhält dann jeder Kunde
einen individuellen Behandlungsplan.
Kontrollmessungen machen im Verlauf
den Behandlungserfolg sichtbar.
Die Messung ist denkbar einfach.
Durch das Auflegen der Hand auf einen
Mess-Sensor werden zur Fluoreszenz
fähige Stoffwechselprodukte in
der Gewebeflüssigkeit durch einen
UV-Impuls angeregt. Dadurch senden
diese Stoffe nun selbst Lichtanteile in
einer bestimmten Wellenlänge (= Fluoreszenz) aus. Eine speziell entwickelte
Software wertet diese Fluoreszenzwerte aus und liefert in weniger als einer
Minute die Messergebnisse. Daraus
ergeben sich frühzeitig Aussagen über
mangelhafte oder gestörte regulatorische Abläufe des Stoffwechsels bis zu
gesundheitlichen Störungen und ernsthaften Erkrankungen.
Zur Untersuchung des Gesundheitszustandes gehört außerdem der Check
der Wirbelsäule, da haltungsbedingte
Schäden häufig Auslöser für verschiedenste Beschwerden sein können. Denn
der Körper gleicht Probleme an der
Wirbelsäule durch eine unnatürliche Haltung aus. Diese Fehlhaltungen können
schließlich zu Beschwerden unterschiedlichster Art führen, deren Symptome
jedoch nicht unbedingt auf die Wirbelsäule hindeuten.
Im zweiten Schritt wird der Körper
nachhaltig entgiftet und entschlackt.
Das zur Anwendung kommende spezielle Elektrolyse-Fußbad basiert auf
einem elektrophysikalischen Verfahren,
bei dem Wasser ionisiert wird. Ein
prickelndes Gefühl ist dabei oft bis in
die tiefsten Zellschichten wahrnehmbar.
Es deutet auf die mögliche Ionisierung
des Körpers und den Impuls zur Ausleitung von Harnsäure und Schwermetallen über die Organe hin. Gleichzeitig
können Lymphfluss und Durchblutung
gefördert werden. Eine Körper schonende Methode, da sie ohne chemische
Zusätze auskommt. Dafür stellt der
Kunde seine Füße einfach für eine halbe
Stunde in das WEDICON® ElektrolyseFußbad mit warmem Solewasser. Es
unterstützt die intra- und extrazelluläre Entsäuerung, Entschlackung und
Entgiftung. Nun ist der Körper für die
Stoffwechsel-Optimierung und Vitalisierung vorbereitet.
Für diesen Behandlungsschritt werden 2x 3-dimensionale Schwingungen mit einer speziellen Atemlufttherapie verknüpft. Diese bisher einmalige
Kombination aus Tiefenentspannung
und besserer Verwertung der Atemluft
führt zu einer spürbaren Vitalisierung.
Die Kombination von gesundheitsfördernden Maßnahmen (z.B. Wirbelsäulentherapie nach Dorn & Breuss) in
Kombination mit dem ganzheitlichen
Stoffwechselprogamm des Unternehmens unterstützen die Selbstheilungskräfte des Körpers besonders gut.
Schmerzende Punkte an Gelenken und
der Wirbelsäule können sich lösen,
Entzündungsprozesse können gehemmt
werden und einer Schädigung der Zellen
durch freie Radikale kann entgegengewirkt werden.
Das ganzheitliche WEDICON® Vital3Stoffwechselrogramm ist somit eine
Mischung zwischen Lifestyle, Anti-Aging
und Medical Wellness und bietet in idealer Weise den Brückenschlag zwischen
alternativ-medizinischen Leistungen und
Wellness zum Wohle des Kunden. BR
Weitere Informationen finden Sie im Internet
unter www.wedicon.eu.
medical+wellness 02/2008
Umfrage
Große Leserbefragung
Liebe Leserinnen und Leser,
eine Zeitung und insbesondere ein Branchenmagazin wird für
eine ganz bestimmte »Zielgruppe« gemacht – und das sind
in unserem Fall Sie – die Leser! Ihnen soll das Heft gefallen,
Nutzen bringen, Informationen geben und möglichst Wissen
vermitteln. Dies gelingt nur, wenn wir wissen, wer Sie sind und
was Sie wollen.
Aus diesem Grunde starten wir hier eine »Leseranalyse«.
Wir wollen wissen, wie Sie unser Magazin finden, wie intensiv
Sie es lesen und natürlich, was wir anders oder besser machen
können.
Bei dieser Gelegenheit interessiert uns auch, wie Sie über
bestimmte Themen im Medical Wellness denken und zu guter
Letzt, was Sie beruflich machen und wo in Ihrem Unternehmen Sie stehen.
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Erstkontakt:
Wie sind Sie auf das Magazin »Medical+Wellness«
aufmerksam geworden bzw. wo haben Sie es
erstmalig »kennengelernt«?
durch Auslage auf Veranstaltungen / Messen
durch Werbung in anderen Medien (Anzeigen, Einleger)
auf Empfehlung bzw. Weitergabe durch Dritte
über das Internet und zwar:
über einen Link zur Website über eine Suchmaschine
anders, und zwar: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
............................................
Leseverhalten:
Wie oft bzw. regelmäßig lesen Sie das Magazin,
bzw. haben Sie es gelesen?
noch nie erst ein Mal sporadisch regelmäßig
Wie intensiv lesen Sie die einzelnen Ausgaben,
bzw. haben Sie jene gelesen, die Sie kennen?
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mehr als die Hälfte
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nur ich eine weitere Person mehrere Kollegen
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Papierkorb Archiv Archiv einzelner Artikel
Weitergabe an andere
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um sie zu archivieren oder weiterzugeben?
ja nein
Wussten Sie, dass Sie auf unserer Website
Leseproben und zahlreiche Artikel als PDF-Datei
herunterladen können?
ja ja, bereits genutzt nein
Würden Sie das kostenlose Magazin im Internet lesen?
regelmäßig gelegentlich eher selten gar nicht.
medical+wellness 02/2008
All dies bleibt natürlich anonym. Wenn wir am Schluss
des Fragebogens nach Ihrem Namen und Ihrer Adresse fragen,
dann allein um Ihnen – so Sie das möchten – mit zwei kostenlosen Exemplaren* unseres Magazins für Ihre Teilnahme zu
danken und Ihnen die Chance zu geben, an unserem Preisausschreiben teilzunehmen: Wir verlosen unter
allen Einsendern zwei Mal vier Tage Aufenthalt in
den ungarischen Medical Wellness Hotels »Europa fit«
und »KarosSpa«.
Mit Dank und freundlichen Grüßen
Ihr Steffen Wilbrandt,
Chefredakteur »Medical Wellness«
09
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14
Wie wichtig ist Ihnen eine gedruckte Zeitschrift?
Papierform muss sein weiß nicht
Kombination (Heft+Onlineplattform) wäre optimal
E-Mail Newsletter bzw. Online-Magazin reichen aus
Wenn es die gedruckte Ausgabe nicht gäbe,
würden Sie, die für Sie relevanten Beiträge
kostenpflichtig aus dem Internet herunterladen?
ja, bestimmt weiß nicht eher nicht bestimmt nicht
Wie zufrieden sind Sie mit der Erscheinungsweise?
öfter wäre gut und zwar: monatlich 14-täglich
6x ist genau richtig
weniger reicht auch: quartalsweise halbjährlich
Inhalte:
Wie bewerten Sie das Magazin in Bezug auf:
(Schulnoten: 1= sehr gut; 6 = ungenügend)
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Themenauswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aktualität/Neuigkeitswert der Artikel . . .
persönliche Relevanz der Beiträge . . . . . .
fachliche Kompetenz der Autoren . . . . . .
Länge der Artikel (ø 2 bis 4 Seiten) . . . . . .
Verständlichkeit der Texte . . . . . . . . . . . . .
grafische Gestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . .
Umfang des Heftes (ca. 40 Seiten) . . . . . . .
Preis (6,80 1 Einzelheft; 4,50 1 erm. Abo) . .
Was halten Sie von der thematischen Ausrichtung
auf einen Schwerpunkt pro Ausgabe
finde ich gut, weil: finde ich schlecht, weil: . . . . . . .
...........................................
...........................................
Gibt es Themen, die in unserem Magazin zu kurz
kommen oder überbewertet werden? nein
ja, und zwar: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
35
*Bestehende Abonnements verlängern wir um zwei Ausgaben!
mit zwei Gratis-Exemplaren* als Dankeschön
und weiteren exklusiven Gewinnmöglichkeiten
Große Leserbefragung
Bitte schicken Sie uns den ausgefüllten Fragebogen per Post (Fensterbriefumschlag),
per Fax an die Nummer 030 / 81 87 31 49 (Rückseite nicht vergessen!) oder per E-Mail an: kontakt@comnet-verlag.de.
Im Internet können Sie unter www.mw-magazin.de/262.html ein PDF-Formular herunterladen,
welches Sie am PC ausfüllen und uns dann per E-Mail schicken können.
Herzlichen Dank!
Wir benötigen Ihre Adresse für die Zusendung der
Gratisexemplare und zur Auslosung der Hotelpreise.
ja, ich möchte folgende zwei Gratisexemplare
als Dankeschön erhalten:
Falzmarke, für Versand im Fensterbriefumschlag
ComNet
Company-Network und Verlag GmbH
Redaktion »Medical+Wellness«
[Leserbefragung]
Fanny-Zobel-Straße 9
02/07 Tourismus
03/07 Qualität
04/07 Ausbildung
05/07 Medizin
ja, ich möchte an der Verlosung teilnehmen.
12435 Berlin
Vor- und Nachname: .
...............................
Straße und Hausnummer: .
PLZ und Stadt:
Die nebenstehenden Adressangaben, werden
vor der Auswertung von dem Fragebogen getrennt!
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Medical Wellness:
Wie »glücklich« sind Sie mit der Entwicklung
von »Medical Wellness« ?
ich begrüße die Entwicklung ich weiß noch nicht
ich halte MW für wichtig, bin aber mit der Entwicklung
unzufrieden ich halte MW für überflüssig und falsch
Haben Sie die Diskussion um die Definition von
»Medical Wellness« verfolgt? Wenn ja, wie zufrieden
sind Sie mit der Formulierung? nein, kenne ich nicht
eher zufrieden eher unzufrieden, weil:
...........................................
...........................................
Glauben Sie, dass sich »Medical Wellness« als dritte
Säule zwischen Medizin und Wellness etablieren wird?
ja, ohne Zweifel weiß nicht
nein, ich bin eher skeptisch
Die Gesundheitswirtschaft gilt als der Zukunftsmarkt
schlechthin. Glauben Sie, dass die Angebote unter
dem Label »Medical Wellness« vom Kunden akzeptiert
und nachgefragt werden?
ja, es ist nur eine Frage der Zeit
weiß nicht
nein, weil: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
...........................................
Verschiedene Verbände bemühen sich um höchste
Medical Wellness Qualität. Wird sich Ihrer Meinung
nach ein Qualitäts-Standard bei Anbietern und Verbrauchern durchsetzen lassen?
ja weiß nicht nein
Wenn ja, was muss passieren um Qualität durchzusetzen? Wenn nein, woran werden die Bemühungen
Ihrer Meinung nach scheitern? . . . . . . . . . . . . . . . . . .
...........................................
...........................................
...........................................
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06/07 Hotels
04/08 Management
01/08 Reisen
05/08 Thermen
02/08 Therapien
03/08 Bewegung und Ernährung
...................................
Telefon oder E-Mail:
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............................
................................
Zur Person:
Heimat: Deutschland Österreich Schweiz
anderes Land und zwar: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Geschlecht: weiblich männlich
Alter: bis 25 bis 35 bis 50 bis 67 über 67
Bildung: Berufsausbildung Abitur
Studium: Bachelor Master Diplom Promotion
Tätigkeit: Schüler / Student ohne Arbeit
Angestellter Beamter Freiberufler/Selbständig
Interessieren Sie sich für »Medical+Wellness« aus
eher beruflichen oder eher privaten Motiven?
dienstliches Interesse (Bitte beantworten Sie auch
die Fragen 22+23) persönliches Interesse
22
Zum Beruf:
Berufs-/Tätigkeitsbezeichnung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
...........................................
Position im Unternehmen:
Top-Management (Inhaber, CEO, Geschäftsführer)
gehobenes Management (Betriebs-, Bereichsleiter)
mittleres Management (Abteilungs-, Gruppenleiter)
Mitarbeiter
Verantwortung im Unternehmen:
Strategie, Konzept Einkauf Produktion
Kundenbetreuung, Beratung, Behandlung
Verkauf, Marketing
23
Zum Unternehmen
Branche/Unternehmensgegenstand: . . . . . . . . . . . . .
...........................................
Markt: regional national Europa international
Berührungspunkte zu Medical Wellness: keine
Medizin Ernährung Bewegung Entspannung
Beauty Tourismus Prävention andere und zwar:
...........................................
medical+wellness 02/2008
Große Leserbefragung
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Das Hotel
Karos Spa**** superior
in Bad Zalakaros,
Ungarn
Das Hotel
Európa fit**** superior
in Hévíz, Ungarn
Herzlich willkommen im Hotel Európa
fit**** superior – dem exklusiven Thermenhotel in Hévíz. Tanken Sie bei uns neue
Energie und erleben Sie Gastfreundschaft, Komfort und Qualität in höchster
Vollendung. Ganz gleich, ob Sie Ihren
Urlaub verbringen oder etwas für Ihre
Gesundheit tun wollen – bei uns sind
Sie auf jeden Fall richtig.
Unser Wellness- und Kur-Hotel liegt
in ruhiger Lage, nur 400 m von dem
berühmten Hévízer Thermalsee entfernt.
Unser Angebot reicht von Fitness über
Wellness & Beauty bis hin zu verschiedensten therapeutischen Anwendungen
für jedermann.
medical+wellness 02/2008
Beteiligen Sie sich an unserer nebenstehenden Leserbefragung
und gewinnen Sie mit etwas Glück einen viertägigen Aufenthalt
in den vom Deutschen Medical Wellness Verband e.V.
ausgezeichneten ungarischen Medical Wellness Hotels
Európa fit**** superior bzw. Karos Spa****superior.
Medical Wellness beinhaltet die körperlichen, seelischen und mentalen Aspekte
des Daseins. Das Thermalwasser im
Hotel verfügt nicht nur über heilende,
sondern auch krankheitsvorbeugende
Wirkung. Dadurch trägt es zum allgemeinen Wohlbefinden bei.
Die über 900 m2 große Gesamtwasserfläche mit Innen- und Außenpools,
Erlebnisbad, Thermalbecken, Wildwasserstrom, Sprudelbad und Planschbecken lässt keine Wünsche offen.
Genießen Sie nach einem entspannenden Thermalbad den Gang ins
Dampfbad, in die Sauna oder ins Frigidarium (Eisgrotte).
Die Speisen- und Getränkepalette unseres Hotels folgt
der Tradition der ungarischen
Küche, behält jedoch die
Neuigkeiten im Augen.
Die 236 Zimmer sind mit jeglichem
Komfort ausgestattet: Badewanne oder
Dusche, Balkon oder Terrasse, Klimaanlage, Minibar, Zimmersafe, Telefon, Satelliten-Fernseher und
zum Teil Internetanschluss.
Wellness bedeutet auch mit seinem
Körper im Reinen zu sein. Da eine gesunde Lebensart ohne Bewegung nicht
vorstellbar ist, sorgen erfahrene Trainer
für »Action« im Fitnessraum, im Freien
oder gar im Wasser.
Das Hotel Karos Spa****superior
ist eine Medical Wellness-Oase,
in der Körper, Geist und Seele
Harmonie finden!
Kontakt:
Hotel Karos Spa****superior
H-8749 Zalakaros, Alma utca 1.
Telefon: +36-93-542-500, Fax: +36-93-542-501,
E-Mail: sales@karos-spa.hu
Internet: www.karos-spa.com
gewinnen Sie:
drei Übernachtungen für
zwei Personen im Doppelzimmer
reichhaltiges Frühstücks- und
Abendbuffet mit ungarischen und internationalen Speisen mit Diät-, Reformund Schonkostauswahl Bademantelservice Benutzung der hauseigenen
Bade- und Saunalandschaft
2x Wellnessanwendungen
2x Teilnahme am Bewegungsprogramm
Unter »Wellness« verstehen
wir das Sich-Kümmern um
das eigene körperliche und
seelische Wohlbefinden. Bei
uns finden Sie alles, was man dazu
braucht: Erlebnisbad, Thermalbad,
Whirlpool, Innen- und Außenbecken,
Acapulco Pool für Familien im Sommer,
Finnische Saunen, Dampfbad, Tepicaldrium, Frigidarium, Infrasauna und
Fitnessraum.
Kontakt:
Hotel Európa fit**** superior
H-8380 Hévíz · Jókau u. 3
Tel: +36 83 501 100 · Fax: +36 83 501 101
E-Mail: sales@europafit.hu
Internet: www.europafit.hu
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Mitgliedschaft
und Mitleserschaft
Entscheiden Sie sich für eine Mitgliedschaft im DMWV
und ein Abonnement von »medical+wellness«
Der Deutsche Medical Wellness Verband e.V. (DMWV) versteht sich als
Branchenverband für alle im Medical Wellness tätigen Personen, Institutionen
und Unternehmen. Er wurde im Herbst 2006 gemeinsam mit der International Medical Wellness Association gegründet und gewinnt zusehends an Einfluss und Reputation. Zahlreiche große Unternehmen
der Branche sind Fördermitglied des DMWV.
In den vergangenen zwei Monaten haben sich z.B. die nachfolgend genannten Firmen für eine Partnerschaft mit dem DMWV
entschlossen:
MedPrevent Gesellschaft für präventive Medizin mbH
Euromed Kurreisen chi-spa (Joachimsthal)
Harward Human Balance Resort (Dortmund)
Mehr zum DMWV, seinen Mitgliedern und der Möglichkeit einer Mitgliedschaft
erfahren Sie im Internet www.dmwv.de bzw. am Telefon: 0 30 / 81 87 33 10.
Bestellung
Jahres-Abonnement:
Ich bestelle medical+wellness als
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Bitte liefern Sie mir Medical Wellness ab der
nächsten erreichbaren Ausgabe zum Preis von
36,00 Euro (Vollabo) bzw. 27,00 Euro (Studentenabo) für sechs Ausgaben im Jahr. Im Preis ist
der Versand innerhalb Deutschlands enthalten.
Die Kosten für einen Versand ins Ausland
erfragen Sie bitte im Verlag. Wenn ich nicht drei
Monate vor Ende des Kalenderjahres schriftlich
kündige, verlängert sich das Abo automatisch
um ein Jahr.
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Geburtsdatum
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Ich bestelle einzelne Ausgaben
von medical+wellness.
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02/2007 Gesundheits-Tourismus
03/2007 Medical Wellness-Qualität
04/2007 Personal und Ausbildung
05/2007 Medizin und Lebensführung
06/2007 Medical Wellness-Hotels
01/2008 Medical Wellness-Reisen
02/2008 Therapien und Anwendungen
In Vorbereitung:
03/2008 Ernährung und Bewegung
BLZ
Geldinstitut
Als Dankeschön für meine Abo-Bestellung
erhalte ich mit meiner ersten Lieferung
die beiden vorangegangenen Ausgaben
von medical+wellness kostenlos dazu!
Bitte liefern Sie mir die nachfolgend angekreuzten Ausgaben von medical+wellness zum Preis
von jeweils 6,80 Euro (zzgl. Versand).
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bequem durch Bankeinzug
PLZ, Ort
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Datum und 1. Unterschrift
Hinweis:
Mir ist bekannt, dass ich diese
Bestellung innerhalb einer Woche
(Poststempel) schriftlich widerrufen
kann.
Datum und 2. Unterschrift
Impressum:
medical+wellness erscheint sechs Mal im Jahr
mit Informationen aus dem Deutschen Medical
Wellness Verband e.V. und der International
Medical Wellness Association.
Herausgeber:
Deutscher Medical Wellness Verband e.V.
Fanny-Zobel-Straße 9 · 12435 Berlin
Internet: www.dmwv.de
Verlag: ComNet Company-Network
und Verlag GmbH
Fanny-Zobel-Straße 9 · 12435 Berlin
Telefon: 0 30 / 81 87 35 10
Fax: 81 87 31 49
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Redaktion: Steffen Wilbrandt (SW)
(Chefredakteur, V.i.S.d.P.), Susanne Lunow (SL),
Lutz Lungwitz (LL), Christoph Menne (CM),
Kilian Plath (KP), Silke Redmer (SR), Stephan
Ritter (Ri), Bettina Rulf (BR), Larissa Tielebein
(LT); Telefon: 0 30 / 81 87 35 10
E-Mail: redaktion@mw-magazin.de
Autoren dieser Ausgabe:
Dr. Dr. Thomas Beck, Stefan U. Bollmeyer,
Dr. med. Friedrich Douwes, Mark Hackel,
Dr. Christel Killmer, Matthias Rolle, Monika
Siegl, Ingomar Schwelz, Dr. Winfried Weber
Layout: Ole Neumann, Berlin
Schlusskorrektur: Gerhard Schulz
Fotos: wie angegeben, sonst Redaktion
Herzlichen Dank an das OCEANO Ferienhotel
und Gesundheitszentrum für die Bereitstellung
des Titelfotos.
Illustration: Egge Freygang, Berlin
Druck: PRINTEC OFFSET >medienhaus> Kassel
Vertrieb: Heftpreis: 6,80 Euro
Einzelheft-Bestellung zzgl. Versandkosten;
Jahres-Abonnement: 36,00 Euro inkl. Versand,
Mitglieder des DMWV erhalten
das Magazin kostenlos.
Anzeigen: über den Verlag
E-Mail: anzeigen@comnet-verlag.de
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2
vom 15. Dezember 2006.
Das nächste Magazin erscheint
im August 2008 zum Schwerpunkt
Bewegung und Ernährung
Anzeigenschluss: 18. Juli 2008
© 2008, ComNet GmbH
Nachdruck – auch auszugsweise nur mit
Genehmigung der Redaktion. Die namentlich
gekennzeichneten Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.
Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.
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ISSN-Nr. 1864-4465
medical+wellness 02/2008
MEDICAL
WELLNESS
Gesundheitsvorsorge
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Körperliche Balance ist der wichtigste Faktor für
Gesundheit und Fitness. Lassen Sie Ihren Körper
nicht aus dem Gleichgewicht kommen.
Geprüfte Medizintechnik hilft Ihnen dabei, die
innere Balance medizinisch sinnvoll zu
kontrollieren und zu fördern.
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und OMRON Walking style One
Die Medical Wellness-ausgezeichneten Geräte
erhalten Sie in Apotheken und im autorisierten
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medical+wellness 02/2008
www.omron-medizintechnik.de
www.omron-medizintechnik.at
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Gesundheiterkeit gesucht?
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bleiben, heißt es vorsorgen. Mit A-ROSA, Ihrem kompetenten Ansprechpartner im Bereich
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Zuzüglich Übernachtung (Mindestaufenthalt 5 Nächte), buchbar im Resort.
Tel. +43 (0) 53 56-656 60-993
Tel. +49 (0) 336 31-626 83
www.a-rosa.de
Tel. +49 (0) 045 02-30 70-633