Strukturdynamik und Betriebsfestigkeit lasergenau
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Strukturdynamik und Betriebsfestigkeit lasergenau
Ausgabe 01 | 2011 InFocus Magazin für Optische Messsysteme von Polytec Strukturdynamik und Betriebsfestigkeit lasergenau messen Verbesserte FE-Modell-Validierung durch automatisierten Modaltest mit RoboVib® Seite 6 Schwingungsanalyse zur Bewertung der dynamischen Eigenschaften einer Reibschweißanlage Seite 14 Optische Messung dynamischer Spannungsverteilungen an Aerospace-Komponenten Seite 18 Editorial Polytec News Seite 3 Model Updating und Schwingungsmessungen – der komplette Service von Polytec Seite 5 Strukturdynamik Fallstudie: Verbesserte FE-ModellValidierung durch automatisierten Modaltest mit RoboVib® Seite 6 Eric Winkler Dr. Hans-Lothar Pasch Validierung von FE-Modellen mit dem 3D-Scanning Vibrometer zur Optimierung von Schallabstrahlungseigenschaften Seite 9 Liebe Leserin, lieber Leser, „Design Right First Time“ – wir alle kennen dieses Leitbild einer Entwicklungsstrategie, welche besonders um die Jahrtausendwende populär wurde. Wachsende Rechenleistungen ermöglichten es, immer mehr Entwicklungs- FE-Modell-Optimierung an einem Forschungssatelliten mit Hilfe der Laservibrometrie (englisch) Seite 11 schritte in die frühe Phase der Produktentstehung zu verlagern – in ein Entwicklungsstadium, in welchem Erkenntnisse zu Designoptimierungen noch relativ schnell und kostengünstig umzusetzen sind. Trotz weitreichender Fortschritte bei der Verkürzung von Entwicklungszeiten sind in der Simulation komplexer Produkteigenschaften auch den schnellsten Computern Grenzen gesetzt. Messungen an Prototypen hinsichtlich der Akustik und des Schwingungsverhaltens bleiben daher erforderlich. Hier Schwingungsanalyse zur Bewertung der dynamischen Eigenschaften einer Reibschweißanlage Seite 14 Rotierende Werkzeuge dynamisch vermessen mit dem optischen Derotator Seite 16 hat Polytec in den vergangenen Jahren einen Schwerpunkt darauf gelegt, den optischen Modaltest mit Hilfe der RoboVib® Structural Test Station zu automatisieren und die Messabläufe in den CAE-Entwicklungsprozess zu integrieren. Zahlreiche Auftragsmessungen und die Rückmeldungen unserer Anwender Betriebsfestigkeit Optische Messung dynamischer Spannungsverteilungen an Komponenten für die Luftfahrtindustrie (englisch) Seite 18 zeigen, dass mit dem Einsatz der 3D-Laservibrometrie in Verbindung mit einem Roboter ein Quantensprung an Effizienz und Qualität im ModellValidierungsprozess erreicht werden kann. Die hohe Messdatengenauigkeit und Messpunktdichte ermöglichen eine Korrelation der Test- und FE-Modelle auch hin zu höheren Frequenzen im akustischen Bereich. Wir hoffen Ihnen in dieser Ausgabe der InFocus zu diesem Thema viele neue Anregungen zu geben und wünschen Ihnen bei der Lektüre eine gute Unterhaltung! Schadensanalyse Review: Methoden zur Schadenserkennung und -analyse mit Laservibrometern (englisch) Seite 22 Charakterisierung der Anregung und Ausbreitung geführter Wellen in der Strukturüberwachung Seite 25 Produktneuheiten Seite 27 Eric Winkler Dr. Hans-Lothar Pasch Leiter des Geschäftsbereichs Optische Messsysteme Geschäftsleitung Polytec GmbH Events Seite 28 2 Polytec News Laservibrometer im Dienst der Betriebssicherheit bei der Bahn Die über 110 Jahre alte Müngstener Brücke bei Solingen, die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, war im September 2010 Gegenstand intensiver Messungen seitens der Deutschen Bahn und Polytec. Aus ca. 90 m Abstand konnten mit Hilfe mehrerer Laservibrometer die Schwingungen und Auslenkungen an 190 Messpunkten während der wiederholten Überfahrt einer Diesellok präzise gemessen werden, um die Sicherheit der Statik zu prüfen. Ziel der Messungen war es, die Leistungsfähigkeit des neuen Long-Distance RSV Remote Sensing Vibrometers im Vergleich zu den bewährten OFV-505/ -5000 Vibrometern (Fotos) zu prüfen. Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der InFocus mehr über die Messungen und den erfolgreichen Einsatz des neu entwickelten RSV Vibrometers. Foto: Christian Beier Polytec Tutorial Experimentelle Modalanalys Polytec Web Academy 2011 Online-Seminare zur optischen Messtechnik Die Polytec Web Academy ist ein E-Learning-Medium, das bequem, unverbindlich und kostenlos fundiertes Wissen über Anwendungen und Lösungen der optischen Messtechnik vermittelt. Die Themen umfassen bewährte und leistungsfähige Messverfahren für Größen wie Schwingung, Bewegung und Oberflächentopografie und decken eine Vielzahl von Anwendungsgebieten ab, wie Automotive, Aerospace, Ultraschalltechnik, MEMS und MST sowie auch Biologie, Medizin und viele mehr. In diesen Online-Seminaren bringt Polytec technisches Know-how, Anwendungswissen sowie aktuelle Produktneuheiten direkt, multimedial und interaktiv auf den Schreibtisch des Messtechnik-interessierten Anwenders. Nutzen Sie die Gelegenheit, direkt mit Experten von Polytec Ihre Anwendungsfragen im Chat zu diskutieren. Das Veranstaltungsprogramm ist im Web online abrufbar, die informativen Technologie- und Applikationsseminare können dort ab sofort gebucht und besucht werden. Dort finden Sie auch die jeweils aktuelle Themen- und Terminübersicht. Registrieren Sie sich für Ihr Wunschseminar bei der Polytec Web Academy unter: http://polytec-de.webex.com. Mithilfe der Experimentellen Modalanalyse lassen sich Bauteile in Bezug auf ihre strukturdynamischen Eigenschaften – Frequenzen, Dämpfungen und Schwingformen – beschreiben. In diesem Tutorial werden einige Aspekte der Experimentellen Modalanalyse ohne tiefergehende mathematische Herleitung dargestellt. Erfahren Sie, mit welchen Methoden strukturdynamische Fragestellungen gelöst werden können. Das Polytec Tutorial „Grundlagen der Experimentellen Modalanalyse“ finden Sie unter www.polytec.de/ exp-ma. Polytec News Polytec Oberflächenmesssysteme Neues Technologie-Video Oberflächenmessungen sind unersetzlich bei der Herstellung von Präzisionsbauteilen mit engen Fertigungstoleranzen, beispielsweise im Automotive-Bereich und vielen anderen Branchen. Scanning-WeißlichtInterferometer haben hier gegenüber den traditionellen kontaktierenden Messverfahren entscheidende Vorteile, sodass sie inzwischen in der industriellen Qualitätskontrolle zum Standardwerkzeug für die Prüfung von Geometrien und Oberflächen gehören. Unser neuestes Video zeigt Ihnen, wie das TopMap Weißlicht-Interferometer von Polytec funktioniert, wie man es bedient und welche Anwendungen es ermöglicht. Das Video finden Sie zum Downloaden auf unserer TopMap-Homepage www.topmap.de. Neue Punktsensoren Polytec erweitert das Produktportfolio zur Oberflächenmessung mit Punktsensoren der TMS TopSens und TMS TopLine Serien. Die Technologie der chromatischkonfokalen Sensoren erlaubt die schnelle Charakterisierung von Oberflächen und die Bestimmung der Mikro/Nanotopographie, optische Rauheitsbestimmungen und die Dickenmessung von transparenten Proben. Da die Messköpfe keine bewegten Teile enthalten, sind sie robust und wartungsfrei. Durch die neuen Punktsensoren können Anwendungen im Bereich der Elektronik und Mikroelektronik, Halbleiter, Automotive und Mikromechanik sowie der Optik-Industrie applikationsspezifisch von Polytec bedient werden. Mehr Info auf Seite 27 und www.topmap.de. Faraday irrte sich Michael Faraday war im Irrtum mit der Annahme, dass „FaradayWellen“ mit der halben Frequenz ihrer Anregung auftreten Kapillarwellen an Flüssigkeiten wurden erstmals von Faraday 1831 beschrieben. Es ist nicht einfach, ihre Charakteristik zu messen, weshalb die Forscher sich bisher auf niedrige Frequenzen bis zu einigen 1000 Hz beschränkten. Viele darauf basierende Anwendungen, beispielsweise die Herstellung von Nanopartikeln oder die Zerstäubung von Medikamenten, finden aber bei weit höheren Frequenzen statt. Ein australisches Forscherteam nutzte einen MSA-400 Micro System Analyzer von Polytec mit 20 MHz Anregungsfre- 4 quenz, um das Frequenzspektrum von Kapillarwellen an der Oberfläche eines Tropfens zu bestimmen. Dabei stellte sich heraus, dass die bei einer Frequenz f erzeugten Wellen nicht, wie theoretisch vorhergesagt, mit f/2 auftreten. Das erklärt auch, warum die Tröpfchengrößen bei Aerosolen, die durch Ultraschallanregung erzeugt werden, so weit von der Faraday’schen Theorie abweichen. Quelle: Qi, A., Yeo, L.R., and Friend, J.R., Interfacial destabilization and atomization driven by surface acoustic waves, Phys. Fluids 20, 074103 (2008); http://dx.doi.org/10.1063/1.2953537 Model Updating mit Polytec Dienstleistungen von der automatisierten Schwingungsmessung bis zum kompletten Modaltest Für die Simulationsabteilungen in der industriellen Forschung und Entwicklung liefert Polytec hochwertige Messdaten aus experimentellen Modaltests. Dies erlaubt dann nach einer Modalanalyse am vorhandenen Finite-Elemente-(FE-)Modell ein nahtloses und effizientes Model Updating. Neben einem breiten Angebot an Auftragsmessungen, Leihstellungen und Dienstleistungen, die wir vor Ort oder in einem der Polytec Applikationslabors in Waldbronn (bei Karlsruhe), England, Frankreich, Nordamerika oder Japan durchführen, stehen wir Ihnen auch über die komplette Projektphase mit fachlichem Rat und Erfahrung zur Seite. Schwingungsmessungen Vibrometer messen nahezu jede Schwingung, bei Schwinggeschwindigkeiten bis 30 m/s, Frequenzen bis zu 1,2 GHz und einer Wegauflösung im Picometerbereich. Im Vergleich zu konventionellen Aufnehmern sind Laservibrometer schneller, erfassen die mehrfache Anzahl an Messpunkten und arbeiten rückwirkungsfrei und daher wesentlich genauer. Sie als Kunde erhalten umfassende Messdaten, beispielsweise Frequenzübertragungsfunktionen, Betriebsschwingformen, Zeitdiagramme und Frequenzspektren. Automatisierter Messablauf mit RoboVib® Unsere RoboVib® Structural Test Station ermöglicht eine Erfassung der gesamten 3D-Oberflächenschwingung eines Körpers aus mehreren Positionen. Ein besonderer Vorteil ist die hohe Produktivität dieses Systems, das unbeaufsichtigte Messungen auch über Nacht erlaubt. Mehr Info auf Seite 8 und unter www.robovib.de. Kompletter Modaltest Ein Experimenteller Modaltest bei Polytec umfasst Planung, Aufbau, Messung der Transferfunktionen, Darstellung der Schwingformen und optional auch Durchführung einer Modalanalyse mit den gemessenen Daten. Polytec Vibrometer-Systeme und Software erlau- Frequency Response Measurements Als Entwicklungs- oder Prüfingenieur profitieren Sie von der neuesten Polytec Messtechnik und vom Know-how unserer erfahrenen Mitarbeiter, die Ihnen helfen, das volle Potenzial der Messsysteme auszuschöpfen und erstklassige Messdaten zu gewinnen. Mehr Info: www.polytec.de/service Mass Damping, Stiffness Changes Parameter Estimation Modal Parameters Model Validation Corrections Finite Element Model ben präzise Messungen an einer hohen Anzahl von Messpunkten, was sehr gute MAC-Werte beim Vergleich zwischen Experiment und Simulation ergibt. Das Messgitter kann aus der Simulation importiert werden, was einen direkten Vergleich der Werte an identischen Messpunkten bzw. Knoten und damit ein unkompliziertes Model Updating ermöglicht. Eigenvalue Solver Synthesis of a Dynamic Modal Model Frequency Response Measurements Modified Modal Data Forced Response Simulation Structural Response Modal Parameters Real World Forces 5 Strukturdynamik Datenlücke geschlossen! Verbesserte FE-Modell-Validierung durch automatisierten Modaltest mit RoboVib® Während der ANSYS Conference & 28. CADFEM User’s Meeting 2010 in Aachen wurde ein neuer Ansatz für den experimentellen Modaltest vorgestellt, der es erlaubt, die Lücke in der Datenkette zwischen CAE (Computer Aided Engineering) und dem Test zu schließen. Er nutzt die Eigenschaften des PSV-400-3D Scanning Vibrometers in Kombination mit einem Industrieroboter zur Testvorbereitung mit CAE-Daten. Die Fähigkeit, mit importierten Geometriemodellen und Koordinatensystemen aus der CAE-Welt zu arbeiten und die darin enthaltenen Knoten als Messpunkte direkt mit dem Laser automatisch abzutasten, ist dabei der entscheidende Vorteil bei der Korrelation der Modelle. Fallstudie: optische vs. konventionelle Messung Diese Studie vergleicht den automatisierten optischen Ansatz mit der konventionellen Methode (Bild 1). Als Testobjekt wurde dabei die Getriebeabdeckung eines Motorrads aus Aluminiumguss verwendet. Der Schwerpunkt lag dabei weniger auf der Steigerung der Effizienz im Test als auf dem Nutzen für die Korrelation mit dem Finite Elemente-(FE-)Modell. Bauteil CAD-Modell Messung Messpunkte manuell übertragen Modaltest-Ergebnis FE-Modell Bauteil Messpunkte automatisch übertragen FEM-Ergebnis Bild 1: Vergleich zweier Ansätze für die FE-Modell-Validierung. Mitte: Generierung des FE-Modells; links: Modaltest mit Beschleunigungsaufnehmern; rechts: RoboVib®-Modaltest Model Update 6 Messung Modaltest-Ergebnis Model Update die Ergebnisse aller Roboterpositionen am Ende automatisch zu einem gemeinsamen Datensatz vereinigt. Mit dem VMAP Modalanalyse-Softwarepaket von TechPassion wurden dann die Moden und die modalen Parameter extrahiert. VMAP bietet hierzu eine direkte binäre Software-Schnittstelle zu den PSV Schwingungsdaten. Bild 2: CAD-Modell mit Messpunkten und sich daraus ergebendes Drahtmodell In Bild 4 sind die beiden erstem Moden im Vergleich dargestellt: Links die berechnete Mode, in der Mitte die RoboVib®-Ergebnisse mit dem importierten Gitter und rechts die Ergebnisse der Messung mit Beschleunigungsaufnehmern. MAC-Analyse Bild 5: MAC – Vergleich der Ergebnisse aus FE-Berechnung und Beschleunigungsaufnehmer-Messung Bild 6: MAC – Vergleich von FE-Berechnung und RoboVib®-Messung Das zugehörige FE-Modell war in einem tetraedrischen Mesh-Typ angelegt mit 69019 Elementen und 19994 Knoten. der Masseeinfluss der Sensoren auf das Ergebnis. Dadurch verbessern sich auch die MAC (Modal Assurance Criterion)Werte beim Vergleich der Moden aus der FE-Berechnung und den synthetisierten Moden aus dem Test. Die höhere Datenqualität verbessert auch das anschließende Model Updating. Für die Messung wurde das importierte FE-Gitter um den Faktor 10 vergröbert, was aber immer noch 100 mal mehr Messpunkte im Vergleich zu der konventionellen Methode ergab. Eine der wichtigsten Aufgaben von RoboVib® ist es, Vergleichsdaten für die Validierung von FE-Modellen zu liefern. Die mit VMAP extrahierten Moden wurden in einer MAC-Analyse mit den berechneten Moden verglichen (Bild 5 und 6). ■ Beschleunigungsaufnehmer Die Getriebeabdecklung wurde mittels eines Impulshammers zu Schwingungen angeregt. Die Messung erfolgte an 14 Messpunkten (Bild 2), die zuvor manuell mit Hilfe des FE-Modells definiert wurden. ■ RoboVib® Test Station Optische Methoden erlauben es, direkt mit aus dem FE-Modell abgeleiteten Messgittern zu arbeiten. Da man bei Verwendung des Lasers nicht durch fest montierte Sensoren eingeschränkt ist, entfallen sofort zwei entscheidende Nachteile der konventionellen Methode: die niedrige räumliche Auflösung durch eingeschränkte Sensorenanzahl sowie ■ 1. Mode 592,1 Hz 2. Mode 932,5 Hz Um die Abdeckung vollständig von allen Seiten zu messen, wurden dem Roboter eine Reihe unterschiedlicher Messpositionen eingelernt. Nach der Vorbereitung lief dann die Messung an 1630 Messpunkten während der Nacht programmgesteuert ab (Bild 3). Zur Analyse wurden Beschleunigungsaufnehmer Die Modalanalyse konnte nur für die beiden ersten Moden bei 592 Hz und 933 Hz durchgeführt werden. Die MAC-Werte zwischen den berechneten und den gemessenen Moden liegen bei 0,67 bzw. 0,59. Diese niedrigen Werte lassen den Schluss zu, dass einige Testparameter, z. B. die Masse der Beschleunigungsaufnehmer oder die Genauigkeit bei der Bestimmung des Ortes und der Orientierung der Sensoren, die Qualität der Messung einschränken. ■ RoboVib® Test Station Da in diesem Fall eine 100-fach größere räumliche Auflösung der Messpunkte vorlag, konnten auch Moden bei höheren Frequenzen ermittelt werden. Die MACWerte lagen für die ersten vier Moden nahe dem optimalen Wert von 1 (Bild 6). Bild 4: Vergleich der FEA-Moden (links) mit Ergebnissen von RoboVib® (Mitte) und konventionellen Messungen (rechts) Bild 3: Schwingungsmessung an der Getriebeabdeckung mit RoboVib® 7 Strukturdynamik CAE (Simulation) Test FE-Modell ■ Gitter ■ Koordinatensystem ■ Materialparameter Messgitter ■ Datenimport ■ Vergröberung Model Update Modalanalyse ■ Mode Shapes ■ Eigenfrequenzen MAC-Analyse Messung ■ Frequenzantwort ■ Betriebsschwingformen Modalanalyse ■ Mode Shapes ■ Eigenfrequenzen ■ Dämpfung dass die Qualität des FE Model Updates stark von ir abhängt. Beispielsweise konstatiert Grafe: „The real challenge of updating large FE models is not so much the size of the models, as these can be solved by ever more powerful computers, but rather small incompleteness ratios” (Doctoral thesis, University of London, 1998). Das heißt, die Zahl der gemessenen Knoten muss ausreichend hoch sein, um das Modell zu optimieren. Die drastische Reduzierung der Unvollständigkeit durch den automatisierten Ansatz in der Modalanlyse mit RoboVib® ist deshalb ein wichtiger Schritt hin zu einem optimierten Model Updating. Bild 7: CAE-Test-Workflow Die Nebendiagonalen zeigten sehr niedrige Werte, was eine eindeutige Zuordnung zu den berechneten Moden erlaubt. Verbesserung der „Incompleteness Ratio” Ein FE-Modell als Abbild des späteren Prototypen dient dazu, die Parameter der Strukturdynamik und der Betriebsfestigkeit unter vorgegebenen Bedingungen vorherzusagen. Die errechneten Modalparameter (Eigenwerte, Eigenvektoren) werden dann durch einen experimentellen Modaltest validiert (Bild 7). FE-Modelle enthalten in der Regel viele Tausend Knoten. In der Praxis werden nur kleine Teilmengen für die Validierung herangezogen. Mit anderen Worten, die Messung ist unvollständig (incomplete). Als Maß für diese „Unvollständigkeit” kann die so genannte „Incompleteness Ratio” ir gebildet werden: ir = n N Hierbei ist n die Zahl der gemessenen Knoten und N die Zahl der Knoten im FE-Gitter. Andere Autoren haben gezeigt, RoboVib® Structural Test Station Vollautomatisierte 3D-Schwingungsmesstechnik Autoren · Kontakt Dipl.-Ing. Jörg Sauer a, Dhanushkodi Mariappan b, Dipl.-Ing. (FH) Matthias Schüsslera, Dipl.-Ing. (FH) Arend von der Lieth c, Michael Stonec oms@polytec.de a Polytec GmbH; b TechPassion Technologies Pvt. Limited, Chennai, Indien; c Polytec Inc., Dexter, MI, USA Dieser Artikel basiert auf der gleichlautenden Publikation bei der ANSYS Conference & 28th CADFEM Users’ Meeting, 3.– 5. Nov. 2010, Aachen, zum Download unter www.polytec.de/fe-test. RoboVib® überwindet viele Beschränkungen traditioneller Messmethoden mit berührenden Sensoren. Durch Kombination eines 3D-Scanning Vibrometers mit einem Industrieroboter ermöglicht RoboVib® eine automatisierte Messung von komplexen Komponenten. So können alle optisch zugänglichen Messpunkte einer Fahrzeugkarosserie getestet werden, wo vorher allein mit der Vorbereitung des Modaltests Tage oder Wochen vergingen. RoboVib® verwendet Messpunkte, die mit hoher räumlicher Auflösung aus dem Finite-Elemente-Modell abgeleitet werden. Der Zeitaufwand und die Fehlerquellen speziell in der experimentellen Modalanalyse reduzieren sich signifikant. www.robovib.de 8 Optimierung von Schallabstrahlungseigenschaften Validierung von FE-Modellen mit dem 3D-Scanning Vibrometer In der Automobilentwicklung hat die konstruktive Vermeidung unerwünschter Geräusche hohe Priorität. Viele Komponenten, beispielsweise Getriebegehäuse, beeinflussen über ihre Schallabstrahlung das Komfortempfinden beim Fahren. Für systematische Schwingungs- und Schallabstrahlungsanalysen sind FE-Modellierungen heute ein unersetzlicher Bestandteil von Designprozessen, wie Sie am IPEK – Institut für Produktentwicklung in Karlsruhe erforscht werden. Einführung Gerade bei komplexen FE-Modellen und hohen Frequenzbereichen ist eine Modellvalidierung hinsichtlich der Eigenfrequenzen und Eigenvektoren wichtig, um die Auswirkung von Designänderungen auf das finale Produkt realistisch abbilden zu können. Klassischerweise werden für die experimentellen Untersuchungen Beschleunigungsaufnehmer und Modalhammer oder Shaker zur Anregung verwendet, was bei komplexen Strukturen einen aufwändigen und fehleranfälligen Versuchsaufbau bedeutet. Mess- und Anregungspunkte müssen sorgfältig bestimmt werden, um alle Eigenfrequenzen anregen und die entsprechenden Eigenvektoren hinlänglich gut auflösen zu können. Die 3D-Laservibrometrie ist eine interessante Alternative, mit der bei geringem Aufwand eine wesentlich höhere Anzahl Lagerung und Anregung Stitching-Funktion der Scanning Vibrometer-Software vereinigt. Mögliche Varianten zur Lagerung des Messobjekts, in diesem Fall ein Getriebegehäuse, sind die Aufhängung an Spanngurten (Bild 1) und Integrale Messungen mit einem Laservibrometer setzen voraus, dass alle Messpunkte optisch zugänglich sind. Die bequemste Lösung wäre ein auf einen Roboter montiertes 3D-Laservibrometer. In der Regel wird jedoch auf den Einsatz von Spiegeln zur Umlenkung des Laserstrahls oder eine Umpositionierung der Vibrometer oder des Messobjekts zurückgegriffen. Die mehrfache Neuausrichtung der Laser-Messköpfe um das Messobjekt ist aufwändig. Alternativ kann man das Messobjekt inklusive der verwendeten Anregung drehbar montieren, muss jedoch dann auf ausreichende Stabilität der Anordnung achten. Die so gewonnenen Datensätze werden dann mit der Bild 1: Hängende Lagerung an Messpunkten erreicht werden kann, ohne zusätzliche Masseneinflüsse in das System einzubringen. 9 Strukturdynamik Schwingungsmessung und -auswertung Bild 2: Stehende Lagerung eine stehende Lagerung (Bild 2), wobei der Shaker wie auch die Struktur durch Gummifüße von der Umgebung entkoppelt sind. Die Lagerungsvarianten lassen sich durch Vergleich der so genannten Driving Point Function (DPF) beurteilen, dem Quotienten aus dem Spektrum der Systemantwort am Punkt der Anregung und dem der eingeleiteten Kraft. Hier sollten eine deutliche Abfolge von Resonanzen und Antiresonanzen, ein tendenziell abfallender oder steigender Verlauf und ein hinreichend großer Abstand von Starrkörperund Strukturmoden zu erkennen sein (Bild 3). Diese Kriterien sind für beide Lagerungsvarianten erfüllt. Die Starrkörpermoden treten in beiden Varianten bei etwa 30 Hz auf. Bei der stehenden Lagerung sind jedoch manche Resonanzen weniger ausgeprägt und zwischen 600 Hz und 1000 Hz sind zusätzliche Peaks zu erkennen. Der Vorteil einer schnelleren Versuchsdurchführung wird folglich mit einer Überschätzung der modalen Dämpfungswerte und zusätzlichen Resonanzen erkauft. Neben der verwendeten Lagerung hat der zur Verbindung von Struktur und Shaker verwendete Stinger einen starken Einfluss auf das Versuchsergebnis (Bild 4). Die blaue Kurve bezieht sich auf eine Stinger-Variante mit zwei Spannsätzen und die grüne auf eine Variante mit einfacher Madenschraubenklemmung. Die Ergebnisse ähneln sich prinzipiell, jedoch weist die einfache Variante zusätzliche Resonanzen im niedrigen Frequenzbereich und deutlich weniger ausgeprägte Nach der Festlegung des Versuchsaufbaus werden mit einem dem 3D-Scanning Vibrometer die Systemantworten an 600 Messpunkten bis 4000 Hz bestimmt. Die zugehörigen Übetragungsfunktionen können mittels des UFF-Formats nach LMS Test.LAB importiert und dort ausgewertet werden. Es ergeben sich im ausgewerteten Bereich bis 3500 Hz 16 Eigenfrequenzen, die mittels Auto-MAC und der modalen Synthese als zuverlässig eingestuft werden können. Die zusätzlichen Peaks bei der stehenden Lagerung lassen sich durch die Auto-MAC-Analyse als Nichtstrukturmoden identifizieren. Korrelation mit dem FE-Modell Die Modalanalyse erfolgt mit dem in MD Nastran verfügbaren Block-LanczosVerfahren. Zur Korrelation der beiden Modelle (Bild 5) werden die experimentellen Daten über das UFF-Format und die numerischen Daten mittels der MATLAB/ Nastran-Schnittstelle IMAT FEA in MATLAB importiert und anschließend automatisch positioniert und korreliert. Für die ersten 16 Eigenfrequenzen ergeben sich hier eine mittlere MAC-Korrelation (Bild 6) von 91 % und eine mittlere Frequenzabweichung von 1,28 %. Die MACKorrelation ist bei den niedrigen Moden höher, während die Frequenzkorrelation bei den höheren Moden besser ist. Fazit Das Beispiel zeigt, dass mittels der 3DLaservibrometrie die modalen Parameter einer komplexen Struktur innerhalb kurzer Zeit bestimmt werden können, insbesondere wenn für Messungen aus verschiedenen Richtungen das Messobjekt inklusive Anregung gedreht wird. Durch Auswahl geeigneter Stinger gelingt es, die Schwingungsanregung auch in hohen Frequenzbereichen zuverlässig aufzubringen. Die 10 80 Akzeleranz in dB re 1m/s²/N Resonanzen im hohen Frequenzbereich auf. Für die betrachtete Struktur und die Messungen im Frequenzbereich ab 1200 Hz eignet sich der kurze, dünne, starr-fixierte Stinger also besser. 60 40 20 0 –20 –40 –60 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 Frequenz in Hz 3500 4000 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 Bild 3: DPF (Driving Point Function) verschiedener Lagerungsvarianten 100 Akzeleranz in dB re 1m/s²/N Bild 5: Eigenmode bei 2800 Hz (links: gemessen; rechts: Modell) Validierung des FE-Modells ist mit dem hier beschriebenen Aufbau im gesamten Auswertungsbereich möglich. Die Abweichungen bewegen sich im Rahmen der Grenzwerte, die mit auf CAD-Daten basierenden FE-Modellen erreicht werden können. 50 0 –50 0 500 Frequenz in Hz Bild 4: Einfluss der Kopplungsvariante bei der Anregung 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 5 15 10 10 15 5 Bild 6: MAC-Analyse der untersuchten Moden Autoren · Kontakt Prof. Dr.-Ing. Albert Albers albert.albers@kit.edu Dipl.-Ing. Thomas Maier th.maier@kit.edu IPEK – Institut für Produktentwicklung, Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) www.ipek.kit.edu Introduction FalconSAT-5 is the latest in the series of FalconSAT satellites from the US Air Force Academy (USAFA). The second of FalconSAT-5 structural engineering models (FS-5 SEM II, Fig. 1) was constructed in spring 2008 to validate design modifications resulting from a change in customer/payload requirements. In the meantime, the satellite has been launched on November 19, 2010 onboard a Minotaur IV launch system (large image). Fig. 1: FS-5 SEM II satellite. Reach for the Sky Small Satellite Finite Element Model Optimization Using Laser Vibrometry One of the senior capstone design courses offered at the United States Air Force Academy is the Department of Astronautics FalconSAT program. It is a student-run, faculty led program to design, build, test, and eventually launch a small satellite. FE-Modell-Optimierung an einem Forschungssatelliten mit Hilfe der Laservibrometrie Am Air Force Institute of Technology (AFIT), einem Forschungsinstitut der US-Luftwaffe, wurde ein ModaltestVerfahren für Satelliten entwickelt. Die Methode ermöglicht es, mit Hilfe des PSV-400-3D Scanning Vibrometers ein Finite-Elemente-(FE-)Modell zu generieren, dessen Strukturdynamik sehr genau das real gemessene Schwingungsverhalten wiedergibt. Dieser Artikel wird hier in der englischen Originalfassung wiedergegeben. Weitere Informationen über Modaltests und Satelliten, auch in deutscher Sprache, finden Sie unter Image: USAF Photo Archive 11 www.polytec.de/aerospace Image: USAF Photo Archive Strukturdynamik Fig. 2: USAFA cadet and faculty member integrating the payload onto FS-5. Fig. 4: FS-5 SEM II with Polytec 3D PSV 400-3D. Accurate predictions of the dynamic responses of space launch payloads (Fig. 2) are required by launch vehicle integrators, but not achieved easily. The finite element (FE) method has proven to be the best approach in creating accurate dynamic models of complex structures. Previous research efforts used measured vibration data from only a few locations on the surface of the satellite to validate the first three predicted modes of the FE model. However, given the capability to collect dense vibration data over thousands of grid points presents an opportunity to develop a more accurate FE model. they are excited with an automated impact hammer. With each panel accurately modeled, a full satellite FE model is assimilated, leaving only connections between the panels, modeled by three columns of 6 degree-of-freedom (DOF) springs along each edge, as the design variable to tune. The fourth step in the tuning process is measuring modal data from the integrated satellite and tuning the corresponding FE model by adjusting 6 DOF spring constants and Young's moduli of the adapter ring material, which represents the launch vehicle mating and ejection rings. Researchers at the Air Force Institute of Technology have developed a process for extensive modal testing using the Polytec Fig. 3: Model of the FS-5 SEM II. PSV 400-3D Scanning Vibrometer to create an FE model whose dynamic response closely matches the measured response of FS-5. Model Tuning The first step in the tuning process is generating the untuned FE model (Fig. 3). Since the primary structure of the FS-5 SEM II is comprised of relatively thin panels, bilinear plate elements are predominantly used in the FE modeling approach. The second step in the tuning process is hand-tuning or adjusting the mass of each component of the FE model to match the measured mass. Measuring the mass of each structural component and carefully modeling the components results in very accurate FE mass matrices. The third step in the tuning process is measuring and extracting modal data from each panel and tuning the corresponding panel FE models by adjusting the Young's modulus of the panel materials. The vibrometer scans a grid of points spaced approximately one inch apart over the surface of each panel, collecting the operating deflection shapes through 1000 Hz as 12 Experimental Setup For panel testing, a harness which imparts the smallest amount of strain in the panel is desirable to simulate free vibration. To accomplish this, a horizontal test harness was built which uses a mesh of bungee cords to suspend the panels above the floor. The frame is adjustable in height to allow the excitation source to fit underneath. Excitation is provided via an electromagnetic shaker programmed to impart periodic impulses with an arbitrary waveform generator and amplifier. Fig. 5: Measured mode 5 (top) vs tuned FEM – asymmetrical X panel breathing. A force cell located between the stinger and the impact plate allows the Polytec vibrometer software to accurately estimate frequency response functions (FRFs). This approach also provides a much better coherence than other methods. With the panels supported and excited, data is collected on the dynamic response over the frequency range 0 to 1 kHz. Given the size of the SEM II panels, noise levels as low as those generated by people talking, can impart erroneous inputs or overrange the lasers, so care was taken to only collect data at night when noise levels were lower. Overall, eight modes were recorded for the side panels, six modes for the top panel, and five modes for the base panel. Setup for testing the full SEM II (Fig. 4) begins with bolting the satellite stand plate to the floor to provide rigid boundary conditions. The same automated electromagnetic ping hammer that is used in panel testing is positioned at a 45 degree angle to the satellite horizontal in order to excite the greatest number of modes possible while maintaining excellent coherence. Aliasing and leakage are issues which can be remedied with With data collected, complex-valued modal data is extracted from the raw data using curve-fitting software then converted to real-values for use in tuning. With a set of spatially dense real-valued data, optimization may begin. Optimization software algorithms vary the design variables (stiffness for panels and spring constants for the full satellite) while attempting to minimize a cost function based on differences between measured and analytical eigenvalues and eigenvectors. In order to keep the model parameters from departing too far from the nominal values, constraints are specified in the optimization input which keep the design variables within desired bounds. The end result is a tuned FE model which closely matches the modal measured data in the frequency range of interest. Results The laser vibrometer collection process for the panels yields modal data (Fig. 5) for the first eight modes of the side panels, six modes of the top panel, and five modes for the base panel in the frequency range from 0 to 1 kHz. Over 400 locations were scanned on each panel in order to collect this data. Over 6500 FRFs were collected on the full satellite from approximately 2200 measurement points on the five visible surfaces. Every panel’s FE model was successfully tuned to match the measured data up to at least 600 Hz. Cost function reduction is shown in Fig. 6. Overall, the tuned panel eigenvalues matching the squared measured natural frequencies to within 2% and the general decreases in the cost functions indicate successful panel tuning. The tuning process reduces the cost function for full satellite model tuning as well, though generally the value of the cost function 13 1012 1011 1010 109 Cost sampling rate and window functions. Unlike the panel data, three translational velocities are measured at each measurement point resulting in three FRFs for each measurement point. A best practice is to keep all scan points within 10 to 12 degrees of the field of vision for each head. In order to meet this restriction with the side panels, only one panel is tested at a time with the heads positioned directly facing the panel. 108 Base Panel Top Panel Positive X Panel Positive Y Panel Negative X Panel Negative Y Panel 107 106 105 104 1 2 3 4 5 6 Cycle Number 7 Fig. 6: Panel cost function reductions. increases with increasing numbers of modes tuned. The process allowed tuning up to the first five modes. Overall, the tuned FE model eigenvectors for modes 4 and 5 yield modal assurance criterion (MAC) values which are improved by 31% and 33% over the untuned FE model respectively and natural frequency accuracy improved by an average of 7% when tuning the first five modes. Conclusions A Polytec 3-D Scanning Vibrometer was successfully used to develop and improve a FE model for FalconSAT-5. Several approaches used during creation of the tuning process were critical to its success. First, creating nodes on the untuned FE model directly from the structure geometry files allows the panel models to predict modal data that closely matches the measured values before adjusting design variables. Next, collecting vibration data using the Polytec laser vibrometer only at night is a large reason the measured FRF data has very low noise content. During the tuning stages of the process, the quality of the results and the ability of the software to converge are most sensitive to the desired allowable eigenvalue deviation. Authors · Contact Jay Anderson, Cole Doupe, Prof. Jon Black, and Prof. Eric Swenson eric.swenson@afit.edu AFIT Air Force Institute of Technology, Wright-Patterson AFB, Ohio, www.afit.edu 8 9 Strukturdynamik Werkzeugmaschinen Schwingungsanalyse zur Bewertung der dynamischen Eigenschaften einer Reibschweißanlage Einführung Das so genannte Schwungrad-Reibschweißen ist ein Pressschweißverfahren zum Fügen rotationssymmetrischer Bauteile. Bei diesem Verfahren werden zwei Werkstücke relativ zueinander mit Hilfe eines Schwungrads in eine Drehbewegung versetzt und mit definierter Stauchkraft aufeinander gepresst (Bild 1). Aufgrund der hierbei entstehenden Reibungswärme plastifizieren die Werkstoffe in der Fügezone, sodass ein Stauchen der Bild 1: Prinzip des Reibschweißens. Links: rotierendes Schwungrad; Mitte (grau): zu verbindende Komponenten; rechts: Stauchantrieb Bauteile und schließlich die Verbindungsbildung erfolgt. Der Wunsch nach einer hohen Fertigungsgenauigkeit und Qualität der Schweißverbindungen erfordert den Einsatz von Fertigungsanlagen mit guten dynamischen Steifigkeitseigenschaften, besonders angesichts der beträchtlichen Prozesskräfte, die während der Anwendung auftreten. einheit. Um die komplette Anlage zu erfassen, wurde das Vibrometer mehrfach neu positioniert und die resultierende Messdatei aus elf Einzelmessungen mit insgesamt 2263 Messpunkten zusammengesetzt. In Bild 3 sind das Messmodell Untersuchungsmethode und Ergebnisse Zur Bewertung des dynamischen Maschinenverhaltens wird eine experimentelle Modalanalyse durchgeführt. Die Messung der Strukturdynamik erfolgt mit Hilfe eines 3D-Scanning Vibrometers, wobei die mechanische Anregung der Maschinenstruktur über einen elektrodynamischen Shaker erfolgt. Hierdurch wird es möglich, das Schwingungsverhalten der Reibschweißanlage sehr effizient und mit hohem Detaillierungsgrad zu untersuchen. Bild 2 zeigt den Messaufbau. Die Analyse des Schwingungsverhaltens sowie die Identifikation der Eigenfrequenzen erfolgt rechnerunterstützt mit Hilfe der zugehörigen Zentral14 Bild 3: Messmodell der Reibschweißanlage Bild 4: Eigenform der Anlage bei Phasenlage ϕ = 0° (oben) und ϕ = 180° (unten) Nachgiebigkeit in m/N 5,0E-07 4,0E-07 relativ: A_X - B_X PSV-400-3D Scanning canning Vibrometer relativ: A_Y - B_Y 3,0E-07 relativ: A_Z - B_Z 2,0E-07 1,0E-07 0,0E+00 0 100 200 300 400 500 Frequenz in Hz 600 700 Bild 5: Frequenzgang der relativen Nachgiebigkeiten der beiden zu verbindenden Werkstücke (Messpunkte A und B) in X-, Y- und Z-Richtung sowie in Bild 4 beispielhaft eine ausgewählte Eigenform der Reibschweißanlage dargestellt. Von besonderem Interesse ist das relative Nachgiebigkeitsverhalten zwischen den beiden Werkstücken, da dieses maßgeblich die erreichbare Fertigungsgenauigkeit bestimmt. Durch eine Synthetisierung der aufgenommenen Frequenzgangsfunktionen lässt sich der relevante Frequenzgang der relativen Nachgiebigkeiten berechnen (Bild 5). Schlussfolgerung und Ausblick Die strukturdynamische Untersuchung hat ergeben, dass die ersten prägnanten Eigenfrequenzen deutlich über der prozesskritischen Frequenz von 100 Hz liegen und die dynamischen Nachgiebigkeiten im Vergleich mit typischen Werkzeugmaschinen besonders niedrig sind. Auf Die dreidimensional scannende e naues Laservibrometrie ist ein hochgenaues tionsWerkzeug für Test- und Simulationsgingenieure, um Betriebsschwingplexer formen und Eigenformen komplexer u über Objekte schnell und punktgenau einen weiten Frequenzbereich zu nning ermitteln. Das PSV-400-3D Scanning gen Vibrometer erfasst Schwingungen gsfrei, berührungslos und rückwirkungsfrei, on der bietet eine intuitive 3D-Animation nittMessergebnisse und DatenschnittEMstellen zu Modalanalyse- und FEMSoftware. www.polytec.de/psv3d Grundlage der gewonnenen Ergebnisse können einerseits Rückschlüsse auf das zu erwartende Maschinenverhalten bzw. die Fertigungsgenauigkeiten gezogen werden und andererseits Maßnahmen zur Verbesserung des Strukturverhaltens für spätere Maschinenkonstruktionen abgeleitet werden. Messpunkt A Messpunkt B Shaker Autoren · Kontakt Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. (FH) Marc Lotz, Dipl.-Ing. Oliver Rösch, oliver.roesch@iwb.tum.de Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb), Technische Universität München, Garching www.iwb.tum.de Messköpfe Zentraleinheit Bild 2: Versuchsaufbau zur Messung der dynamischen Eigenschaften der Reibschweißanlage (rechts: 3D-Scanning Vibrometer) 15 Strukturdynamik Zeit, dass sich was dreht Rotierende Werkzeuge dynamisch vermessen Schwingungen und deren Moden sind ein wichtiges Thema, wenn es um Schallreduktion geht oder wenn dynamische Vorgänge prozesssicherer gestaltet werden müssen. Die Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e.V. (FGW) in Remscheid beschäftigt sich in ihrem hauseigenen Forschungsinstitut seit 60 Jahren unter anderem mit den dynamischen Prozessen beim Kreissägen. Bild 1: Schwingungsmessung an einer Trennscheibe Einführung Scheibenförmige Werkzeuge, seien es Kreissägeblätter, Trennschleifscheiben oder Maschinenmesser, werden in fast allen Bereichen der industriellen Fertigung, aber auch im Handwerk und im privaten Bereich eingesetzt. Ihre Durchdringung ist sehr hoch. Das Kreissägeblatt beispielsweise liefert heute noch, wenn es um Trennprozesse geht, die höchste Effektivität. Tief gefrorener Fisch oder auch mehrere hundert Grad warme Stahlbrammen werden gleichermaßen damit getrennt. Allerdings erfordern unterschiedliche Trennprozesse auch individuelle Werkzeuge. Das „UniversalSägeblatt“ für alle Anwendung gibt es nicht. Allen scheibenförmigen Trennwerkzeugen ist aber eines gemeinsam: das ungünstige Durchmesser-zu-DickenVerhältnis, das eine hohe Sensitivität gegenüber Schwingungen und Schnittfugenverläufen mit sich bringt, was wiederum die Effektivität und auch die Produktivität der Werkzeuge reduziert. Die Forderung nach dünneren Sägen für schmalere Trennschnitte erschließt seit Jahrzehnten ein weites Forschungsund Entwicklungsfeld, welches von der FGW unter hoher internationaler Anerkennung bearbeitet wird. zeugs von den Erregerfrequenzen zu separieren, um dadurch Resonanzen zu verhindern. Mit wachsender Drehzahl weichen die Eigenfrequenzen von den in Ruhe gemessenen ab, was eine dynamische Eigenfrequenz- und Modenbestimmung notwendig macht. Messung dynamischer Eigenschaften Um das dynamische Verhalten der Werkzeuge zu verbessern, arbeitet man mit verbesserten Dämpfungseigenschaften sowie gezielt eingebrachten (Eigen-)Spannungen. Letztere sollen dazu dienen, die so genannten Eigenfrequenzen des Werk- In dem hier vorgestellten Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Werkzeugforschung und Werkstoffe der FGW, dem Institut für Mess- und Regelungstechnik und dem Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, beide Universität Hannover, wurden Trenn- Bild 2: laborfeste Schwingungsmode Bild 3: objektfeste Schwingungsmode 16 objektfest ωeig Amplitude o. E. laborfest In der Theorie spalten die Eigenfrequenzen in jeweils eine vorwärts laufende und eine rückwärts laufende Welle auf, die durch ein Campbell-Diagramm wiedergegeben werden. 300 In Bild 2 ist die laborfeste Schwingungsmode der Trennscheibe (mit Frequenzaufspaltung) zu sehen, in Bild 3 die objektfeste Schwingungsmode ohne Frequenzaufspaltung. Bild 5 zeigt die Aufspaltung der Eigenfrequenzen in einem Campbell-Diagramm bei zunehmenden Drehzahlen. 520 540 n ωrot 560 580 600 620 640 660 Vibrometer-Messfrequenz in Hz Bild 4: Eigenfrequenzaufspaltung bei laborfesten Messungen 200 150 100 50 Experimentelle Arbeiten und Ergebnisse Diese Frequenzaufspaltung konnte auch experimentell erfasst werden (Bild 4). Die objektfesten Knotenlinien, die mit der Kombination aus Laservibrometer und Derotator gemessen wurden, bewegen sich dabei mit Drehzahlgeschwindigkeit auf der Trennschleifscheibe unter dem laborfesten, mit Hilfe eines induktiven Messsystems bestimmten Messpunkt. Mathematisch kann diese Modulation durch den Knotendurchlauf als eine Multiplikation von Kosinustermen ausgedrückt werden und über das Additionstheorem wird die symmetrische Aufspaltung in der Gleichung rechts sichtbar. durchgehende Linien: mit Derotator gestrichelte Linien: ohne Derotator 250 Eigenfrequenz in Hz schleifprozesse für die Natursteinbearbeitung mit unterschiedlich ausgelegten Trennschleifwerkzeugen dynamisch untersucht (Bild 1). Hier kommt ein so genannter Derotator zum Einsatz, der über ein optisches Dove-Prisma rotierende Bauteile virtuell in den Stillstand versetzt. Die rotierenden Bauteile werden dadurch für die optische Messung durch ein Laservibrometer zugänglich und es können Schwingungen objektfest unter Rotation gemessen und analysiert werden. –n ωrot 0 0 2 4 6 8 10 Drehzahl in Hz 12 14 16 18 Bild 5: Gemessenes Campbell-Diagramm einer Trennschleifscheibe ( ) cos n · ωrot t · cos (ω eigen t )= · cos ((ω eigen + n · ωrot) · t) + Zusammenfassung und Ausblick Ziel des Forschungsvorhabens war es, über die Bewertung der Schwingungen im Prozess deren Einfluss auf den Schnittverlauf beim Trennschleifen von Naturstein zu reduzieren. Mit Hilfe der hier beschriebenen Methode konnten drehzahlabhängige Eigenfrequenzverschiebungen determiniert und den entsprechenden Eigenmoden zugeordnet werden. Sie bietet damit ein messtechnisches Werkzeug, um ausgewählte Anlagen- und Prozessparameter entsprechend ihrer Auswirkungen auf den Gesamtprozess hin dynamisch zu bewerten. · cos ((ω eigen – n · ωrot) · t) Autor · Kontakt Dr. Christian Pelshenke pelshenke@fgw.de Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e.V. (FGW), Remscheid www.fgw.de Das Forschungsvorhaben (IGF FV-Nr. 14546/IV) wurde dankenswerterweise aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Programm zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke” e.V. (AiF) gefördert. Optischer Derotator von Polytec Der Derotator erlaubt es, mit einem Scanning Vibrometer die Schwingform rotierender Messobjekte im mitrotierenden Koordinatensystem unter realen Bedingungen bei Drehzahlen bis 24000 U/min 17 zu messen. Alle Versteifungseffekte bei hohen Drehzahlen und die tatsächliche Schwingform und -frequenz werden erfasst, beispielsweise für Ordnungsanalysen. www.polytec.de/derotator 680 700 Betriebsfestigkeit Gain Control of Strain Optical Measurement of the Dynamic Strain Field of a Fan Blade Using a 3-D Scanning Vibrometer Introduction Optische Messung dynamischer Spannungsverteilungen an einem Turbinenblatt und an Leiterplatten für die Luftfahrtindustrie Untersuchungen an der Universität Brüssel zeigten sehr gute Übereinstimmungen zwischen mit dem 3D-Scanning Vibrometer und mit Dehnungsmesstreifen bestimmten Spannungsverteilungen sowie dem zugehörigen FE-Modell. Das vibrometrische Verfahren ergibt um Größenordnungen genauere Ergebnisse als die konventionelle Methode, bei der zudem durch die aufgeklebten Messstreifen auch die dynamischen Eigenschaften beeinflusst werden. Bei Millenium Dynamics wurde für The Boeing Company eine Methode zur Bestimmung von Spannungsverteilungen an Leiterplatten mit dem 1D-Scanning Vibrometer entwickelt. Beide Artikel werden hier in der englischen Originalfassung wiedergegeben. Weitere Informationen über dynamische Spannungs- und Dehnungsmessungen, auch in deutscher Sprache, finden Sie auf unserer Homepage unter www.polytec.de/strain. A primary goal in many studies of structural dynamics is to identify the locations on a structure at which failures are most likely to occur. Since it is well known that fatigue damage due to vibration is associated with fluctuating strain, it is very desirable to identify the locations of maximum strain. To ensure dynamic and fatigue strength, it is necessary to measure the dynamic strain distribution on these structures. Furthermore, it is necessary to obtain an accurate and full-field strain distribution when using experimental data to verify and update a finite element (FE) model. One of most basic methods to measure strain is using strain gages. There are a lot of drawbacks to this method. The strain gage is fixed to one location, and in small, lightweight structures the strain gages and their connecting cables create an additional mass-loading effect and added damping. Determining the exact position of the strain gage on the test surface can be another difficulty, since the strain maxima in real components can deviate from the model-predicted locations due to, for example, manufacturing variations and tolerances. With18 out the guidance of an FE model it is very difficult to ensure that you have identified the precise location of maximum strain because it is not practical to use a large number of strain gages. Many optical methods were developed in the search for a better strain measurement technique. Scanning Laser Doppler Vibrometry (SLDV), a non-contact optical method with high spatial and vibration resolution that has been in use since the 1990s, was recently enhanced for 3-D measurements, resolving the vibration into the out-of-plane and in-plane components. Theoretical Background Using one SLDV only the transverse displacement w of a vibrating plate can be measured correctly. According to small deformation theory, the strain components in a plate due to bending are given by ∍xx(x, y, t) = –z ∂2w(x, y, t) ∂x2 ∍xy(x, y, t) = –z ∂2w(x, y, t) ∂x∂y ∍yy(x, y, t) = –z ∂2w(x, y, t) ∂y 2 with z the transverse distance relative to the center of the plate, w(x, y, t) the transverse displacement, x and y the coordinates of a point along the surface of the plate and t the time. On the other hand, strain at the surface of a structure is equal to the spatial derivative of the in-plane surface displacement. Surface strains are often of major concern because they are typically greater than internal strains and thus are more likely to lead to failures. The in-plane displacements can only be measured using the 3-D Scanning Vibrometer. Experimental Setup and Measurement An aluminum fan blade was selected as a test component, which came from the fan assembly shown in Fig. 1. The part was particularly interesting because of its 3-D curvatures, small size, low weight, high resonant frequencies and expected small strains. A second fan blade was equipped with strain gages, and both blades were mounted on a shaker and placed in front of the PSV-400-3D Scanning Vibrometer (Fig. 2). The measurement grid was created using Polytec’s PSV software. Alternatively it could also be imported from an FE model. The coordinates of three points from the FE model were used in the PSV software to compare the results from the measurement and the FE model (same global coordinate system). The next step was to perform a precise measurement of the coordinates of all grid points using the Geometry Scan Unit and Video Triangulation feature of the PSV software. During the measurement with the Scanning Vibrometer, a frequency sweep was executed in order to obtain a frequency spectrum, as shown in Fig. 3. The resonant frequencies were identified by selecting the peaks in the frequency spectrum, visualizing the corresponding mode shapes and comparing them with the FE model. The strain measurements were then executed at these resonant frequencies using a sine excitation at different vibration levels. The signals were generated using Polytec’s on-board waveform generator and externally amplified. Using the attenuator button it was very easy to obtain vibration levels of 0 dB (10 V), -20 dB and -40 dB. Fig. 1: Fan blade with strain gages in complete fan. Fig. 3: Frequency spectrum of the fan blade without strain gages. The effect of these strain gages can clearly be seen in Fig. 4, which shows the frequency sweep measurement of the fan blade with strain gages attached. It is clear that some resonant frequencies Fig. 4: Frequency spectrum of the fan blade with 10 strain gages. are shifted and that the amplitude of the associated peaks is reduced due to the added damping. In particular, the peak round 2 kHz has almost completely disappeared. This shows how important a non-contact (optical) method can be for small size structures. Using only strain gages it would be almost impossible to find all of the resonant frequencies and the correct (maximum) strains. Model Validation In this section the experimental results of both the 3-D Scanning Vibrometer and strain gages are compared with an FE model. Fig. 2: Measurement setup: (a) PSV-400 scanning heads; (b) video camera; (c) fan blades mounted on (d) shaker. 19 Betriebsfestigkeit After the measurements the FE model was updated to obtain similar resonant frequencies. The resonant frequencies obtained by the FE model and 3D-SLDV are shown in Table 1. It’s clear that attaching strain gages has a large influence on the (higher) resonant frequencies. Since the mode shapes of the FEM match the mode shapes measured with the Vibrometer, the differences between the resonant frequencies were not relevant, so no more effort was put into further updating (the boundary conditions of) the FE model. Comparison of Strain Results This section shows the strain distributions obtained from the 3-D Scanning Vibrometer measurements compared to the FEM results. In addition, the full paper features a comparison between the 3-D Scanning Vibrometer, FE model and strain gages using slices at the location of the strain gages (not shown here). As Fig. 5 shows, there is an excellent agreement in the normal strain between the FE model and the vibrometer. Only the measurement of the normal strain perpendicular to the curved surface (X-direc- FE Model 3-D Scanning Vibrometer # f [Hz] Blade without gages f [Hz] Rel. diff. [%] Blade with gages f [Hz] Rel. diff. [%] 1 650 650 0 650 0 2 2015 2100 4 2188 9 3 3082 2725 –12 2725 –12 4 4183 3975 –5 3725 –11 5 5865 6138 5 5950 1 Table 1: Comparison of the resonant frequencies. tion) shows more deviation. Additional investigations show that it is even possible to obtain satisfying results for the shear strain. The agreement for the shear strain in the XY-plane is slightly worse than for the other planes, but still satisfactory. Conclusions This investigation demonstrates that it is possible to obtain reliable dynamic surface strains from 3-D displacement data obtained with a 3-D Scanning Vibrometer. Shear strains as well as the normal strains can be measured accurately, as shown, by comparing the vibrometer measurement results with both a finite element model and strain gage measurements. It was proven that the dynamic behavior of the structure is changed by attaching strain gages to a fan blade. Some resonant frequencies were shifted and the peaks were greatly reduced at certain resonant frequencies. Non-contact measurements clearly do not exhibit these disadvantages. Moreover it was shown that the sensitivity of the vibrometer is much higher than strain gages. Strains can be measured up to one order of magnitude smaller compared to strain gages. The 3-D Scanning Vibrometer certainly has the potential to accurately measure small (full-field) normal and shear strains at both low and high frequencies, where other optical techniques would definitely fail. Authors · Contact Ing. Cedric Vuye 1,2, cedric.vuye@artesis.be, Prof. Steve Vanlanduit 2 steve.vanlanduit@vub.ac.be, Dr. Flavio Presezniak 2, Dr. Gunter Steenackers 2 and Prof. Patrick Guillaume 2 1 Artesis Hogeschool Antwerpen, and Vibration Research Group, Dept. of Mechanical Engineering, Vrije Universiteit Brussel, Belgium 2 Acoustics Reprinted from Optics and Lasers in Engineering, C. Vuye, S. Vanlanduit, F. Presezniak, G. Steenackers and P. Guillaume, Optical measurement of the dynamic strain field of a fan blade using a 3D scanning vibrometer, 2011 http://dx.doi.org/10.1016/j.optlaseng. 2011.01.021 with permission from Elsevier. Fig. 5: Normal strain at 3975 Hz. Left: FE model; right: vibrometer results; top: X-axis; middle: Y-axis; bottom: Z-axis. 20 For Plate-like Structures: Strain Field Computation Using 1-D Scanning Laser Doppler Vibrometry Millennium Dynamics Corporation is an active provider of engineering services and solutions to the Aerospace Industry. The team recently developed strain computation software for a plate-like structure based on out-of-plane velocity measurements using Polytec’s single beam Scanning Laser Doppler Vibrometer. The plate structure may be dynamically excited using a piezoceramic actuator. The propagating wave velocity field is measured over a region of interest. Kirchhoff plate theory is used to compute the strain field at every instance of response measurement. The software was designed to accept measured response data files from Polytec’s PSV-400 Scanning Vibrometer system in a universal file format (Fig. 1). The accuracy of the computed strain was validated against theoretical data. The software was developed for The Boeing Company in support of lead-free circuit board design. The computed strains (Fig. 2) were found to be within 5% of the measured values at a number of locations during a real test. Fig. 1: Screenshot of Millenium Dynamics’ strain computation software. Fig. 2: Strains computed from Scanning Vibrometer measurements. Author · Contact Vin Sharma, PhD, vin.sharma@millenniumdynamics.com Millennium Dynamics, Marietta, GA www.millenniumdynamics.com Dynamische 3D-Spannungs- und Dehnungsmessungen Der Polytec StrainProcessor ist ein Werkzeug zum Finite Element Modell-Update und damit zum Vergleich von berechneten und gemessenen Dehnungswerten. Das Paket besteht aus speziell entwickelten Hardware- und Softwarekomponenten. Die Eingangsdaten liefert das PSV-400-3D Scanning Vibrometer – ein fester Bestandteil effizienter Messstrategien in der Welt der Modalanalyse und der Strukturdynamik. www.polytec.de/strain 21 Schadensanalyse What’s the Damage? Structural Damage Detection Using Laser Vibrometers Laser vibrometers offer reliable, fast and non-contact measurements attractive for damage detection in aerospace structures. This article demonstrates a few possible approaches including methods based on modal analysis, Lamb waves and nonlinear vibro-acoustic modulations. Laser-based velocity measurements are also used for strain estimation. Introduction Übersichtsartikel: Schadenserkennung und -Analyse mit Laservibrometern Laservibrometer ermöglichen schnelle und zuverlässige Messungen an Strukturen und Komponenten, beispielsweise aus der Luft- und Raumfahrt. Unterschiedliche Ansätze zur Schadensbestimmung mittels Modalanalyse, Lambwellen, nichtlinearer vibroakustischer Modulation und anderer Techniken werden vorgestellt. Dieser Artikel wird hier in der englischen Originalfassung wiedergegeben. Weitere Informationen über Vibrometer-Anwendungen in der Luftfahrt finden Sie auf unserer Homepage unter www.polytec.de/aerospace. Aircraft designers, manufacturers and operators will face many challenges in the near future. New large capacity civil airframes that make greater use of composite materials are being developed and will be more widely used. At the same time, new military structures exhibit improved performance associated with greater structural complexity. All of these developments are a major challenge to aircraft structure inspection and maintenance methods. Existing, aging aircraft structures already require a significant maintenance effort. The application of new materials and wider use of damage-tolerant concepts in new aircraft will also require reliable damage monitoring for quality control, with regular periodic inspections to main22 tain safety. Over recent years, a number of new technologies have evolved with the potential for damage detection in aerospace structures. Methods based on non-contact optical/laser measuring techniques are particularly attractive for aerospace applications. Low-Frequency Vibration Measurements ■ Modal Analysis Experimental modal analysis was performed on various rectangular uncracked and cracked aluminum plates. The plates were freely suspended and excited using a piezoelectric stack actuator with a chirp signal starting at 1 Hz and crossing 2000 Hz in 2 s. The entire surface of each plate was then scanned using the 3-D Scanning Vibrometer. Modal analysis was performed to obtain the Frequency Response Function (FRF) and vibration modes, as illustrated for one sample in Fig. 1. High-Frequency Ultrasound Measurements Various vibration-based characteristics can be used to detect structural damage. The test performed focused on the natural frequency shift between damaged and undamaged samples which was 8% but only for the first vibration mode (not shown here). In general, this approach is easy and fast to perform but works only well for large and severe damage. Non-contact measurements are useful when non-linear acoustics is applied for structural damage detection. The method relies on various nonlinear phenomena associated with ultrasonic wave propagation and wave interaction with contact-type damage. A vibro-acoustic modulation technique was used to demonstrate this approach. The cracked aluminum plate was modally excited with an electromagnetic shaker, then an ultrasonic 60 kHz sine wave was introduced to the plate using a piezoceramic transducer. Acoustical responses were measured using the 1-D Scanning Vibrometer. A series of modulation sidebands – corresponding to the frequency of the 1st vibration mode excitation – around the fundamental 60 kHz ultrasonic component, can be clearly observed in the response power spectrum (Fig. 4). The amplitude of the acoustical response (A0) and the first two modulations sidebands (A1 and A2) can be used to calculate the modulation index R = (A1 + A2)/ A0 which can then be used to detect a fatigue crack in the plate. Strain Estimation It is well known that 3-D laser vibrometers can be used for static and dynamic strain analysis when deflection measurements are performed and additional calculations (e.g. Polytec StrainProcessor Software) used. Application examples in this area include strain analysis for damage detection. Another approach for estimating strain levels uses the relation of dynamic bending strain ζ with measured velocity v: ξ (x, y, f) = Kshape v (x, y, f) cL The method is particularly useful when small strain levels involved are difficult to measure with either electrical resistance or piezoelectric strain gages. This approach was used to estimate strain levels for the piezo-excitation used in the previous section. The analysis (Fig. 3) shows that the 1st vibration mode excitation produces the largest strain level for the excitation used. ■ Lamb Wave Based Inspection Lamb waves are widely used for structural damage detection in plate-like structures (see LM INFO Special 2/2006 at www.polytec.com/InFocus). This damage detection approach often requires a significant number of transducers for monitoring of large structures, but recent years have demonstrated that laser vibrometers can be used effectively for Lamb wave sensing and damage detection. A simple example illustrating this approach is demonstrated in this section. A rectangular composite plate was monitored for hidden impact damage. Amplitude in dB 11 0 6 7 13 10 8 –20 –40 –60 –80 –100 0 200 400 600 800 Experiment Simulation Fig. 1: Right: FRF amplitude; left: example of one vibration mode (mode 6) extracted. 0.10 0.08 0.06 0.04 0.02 0.00 0 20 40 60 80 100 Excitation level in Vpp Fig. 2: Crack edge divergence analysis in x (in-plane) direction. 5.0x10–6 Vibration mode 1 Vibration mode 3 Vibration mode 6 4.0x10–6 3.0x10–6 2.0x10–6 1.0x10–6 0.0 0 20 40 60 80 100 120 Excitation level in Vpp Fig. 3: Strain level estimation based on velocity measurements. A0 0.07 0.06 0.05 0.04 A1 0.03 A2 0.02 0.01 59.6 59.7 59.8 59.9 60.0 60.1 60.2 60.3 60.4 Frequency in kHz Fig. 4: Power spectrum displaying vibro-acoustic modulations in a cracked aluminum plate. 23 1000 Frequency in Hz ΔVelocity, y x10–3 m/s The 1st, 3rd and 6th vibration modes of the cracked aluminum plate were excited harmonically at different amplitude levels. These three excitations led to three different crack modes, i.e. opening, tearing, and sliding crack modes, respectively. The 3-D Scanning Vibrometer was used to measure relative velocity in the vicinity of the crack at two points, i.e. above and below the crack line. This data was used to analyze indirect crack divergence (Fig. 2). 3 Nonlinear Vibro-Acoustic Modulation Technique Strain level Crack Divergence Analysis 1 20 Amplitude ■ ■ 40 140 Schadensanalyse A transducer was surface bonded to the plate and used to introduce a 100 kHz ultrasonic signal to propagate Lamb waves that were captured using a 3-D Scanning Vibrometer. The plate was scanned to clearly reveal delamination in Fig. 5. Optimal Sensor Location Laser vibrometry offers relatively fast and non-contact low- and high-frequency measurements for a dense grid of structural locations. This is particularly useful when trying to identify optimal sensor location in applications related to modal Amplitude in mm/s Amplitude [mm/s] 0.15 0.15 C A-B amplitude profile A-B amplitude profile 0.1 0.1 0.05 0.05 00 -0.05 –0.05 0 50 100 [mm] Distance in mm 150 150 Delamination A B D Fig. 5: Lamb wave scan for the out-of-plane z direction propagation – contour plot and amplitude profiles. Amplitude in mm/s Amplitude [mm/s] 0.15 0.15 0.05 0.05 00 150 50 100 150 Distancein [mm] Distance mm 200 <0.7 0.7 – 0.8 0.8 – 0.9 0.9 – 1.0 1.0 – 1.1 >1.1 56 Measured point 65 The article has demonstrated a number of possible applications of laser vibrometry for non-destructive testing and structural health monitoring. Low-frequency (vibration) and high-frequency ultrasound measurements with laser vibrometers were performed for in-plane and out-of-plane oscillations. The work presented illustrates applications related to modal analysis, crack divergence analysis, strain estimation, damage detection and optimal sensor investigations. C-D C-Damplitude amplitudeprofile profile Points above crack Crack line 80 Conclusions 0.1 0.1 –0.05 -0.05 0 400 Points around crack 70 Authors · Contact Dr. Ruztamreen B. Jenal, Prof. Wieslaw J. Staszewski, w.j.staszewski@sheffield.ac.uk, Dept. of Mech. Engineering, Sheffield University, UK Dr. Andrzej Klepka, Prof. Tadeusz Uhl, Dept. of Robotics and Mechatronics, AGH University of Science and Technology, Krakow, Poland Low frequency excitement 69 analysis, nonlinear acoustics or guided ultrasonic waves. The problem is to find the best measurement position to obtain the largest value of the modulation index indicating damage. In the example described here, non-linear vibro-acoustic modulation test was used. Fig. 6 gives positions of low-frequency vibration and high-frequency ultrasonic excitation together with locations where responses were measured using the 3-D Scanning Vibrometer. Modulation indices were then calculated for all analyzed response locations (Fig. 6, right). Interestingly, the largest values of modulation intensity were obtained when the response measurements were taken in the lower part of the plate, where the excitation transducers were located. The study illustrates how to optimize sensor location to achieve the best damage detection results. Acknowledgements 60 High frequency input Points below crack 150 Fig. 6: Optimal sensor location analysis for fatigue crack detection based on nonlinear vibroacoustic modulations. Left: transducer locations; right: modulation intensity distribution. 24 This contribution is based on the same-titled paper presented at the 2nd International Symposium on NDT in Aerospace, Nov. 22. – 24. 2010, Hamburg, Germany; http://www.ndt-aerospace.com/ Portals/aerospace2010/BB/tu1b3.pdf bindungen. Eine bewährte SHM-Methode basiert auf der Identifikation von Defekten mittels geführter Wellen, wie nachfolgend beschrieben. Funktionsprinzip der Strukturüberwachung mit geführten Wellen Im Gegensatz zu den aus Wasserbewegung und Luftschall bekannten Volumenwellen weisen geführte Wellen (auch als Lamb- oder Plattenwellen bekannt) eine Reihe von Besonderheiten auf. U.a. treten sie in unterschiedlichen Schwingungszuständen (Moden, s. Bild 1) in Erscheinung, besitzen eine geringe Ausbreitungsdämpfung, sind fokussierbar und können sich über enge Biegungen und Kanten nahezu ungestört ausbreiten. Sicherer Betrieb Charakterisierung der Anregung und Ausbreitung geführter Wellen in der Strukturüberwachung Structural Health Monitoring SHM-Anwendungen finden sich beispielsweise bei der Prüfung von Brücken und Rohrleitungen, der Untersuchung von Windkraftanlagen, von aerodynamischen Auftriebsprofilen und insbesondere für Hot-Spot-Messungen kritischer Ver- 1 1 0.5 0.5 z in mm z in mm Verschiedene Methoden der Strukturüberwachung (Structural Health Monitoring, SHM) werden bei Bauwerken, Anlagen und Komponenten angewandt, um deren Funktionsfähigkeit während der Betriebsdauer sicherzustellen. Risse, Verformungen oder andere Schädigungen sollen frühzeitig erkannt werden, um Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Die Inspektionsintervalle werden so gewählt, dass sich Schädigungen bemerkbar machen, bevor es zu einem Totalausfall kommt. Schon die Feststellung, ob ein Schaden vorliegt oder nicht, kann beispielsweise in der Luftfahrt die erforder- lichen Wartungszeiten um bis zu 40 % reduzieren. Durch weitergehende Untersuchungen können der Ort und die Größe des Schadens ermittelt werden, um letztendlich eine Aussage treffen zu können, ob der Schaden einen Einfluss auf die Eigenschaften und die Verlässlichkeit der Struktur hat und ob daher gegebenenfalls ein Austausch oder eine Reparatur erforderlich wird. 0 –0.5 0 –0.5 –1 –1 0 0.5 1 x in mm 1.5 2 0 0.5 1 x in mm 1.5 2 Bild 1: Visualisierung der Teilchenauslenkungen der Grundmoden einer geführten Welle in einer 2 mm dicken Stahlplatte bei f = 2 MHz, links: asymmetrische Mode, rechts: symmetrische Mode 25 Bild 2: Eingebettete Ultraschall-Wandler für das Structural Health Monitoring an einem Flügelsegment Die Strukturüberwachung nutzt die Eigenschaften geführter Wellen, in dem eine Anzahl an Ultraschall-Wandlern in einer geeigneten geometrischen Anordnung dauerhaft in der zu prüfenden Struktur eingebettet wird (Bild 2). Die Wissenschaftler vom FraunhoferInstitut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Dresden gehen bereits einen Schritt weiter und integrieren elektronische Schaltungsträger zusammen mit der Aktorik und Sensorik. Voraussetzung für den Einsatz dieser intelligenten Strukturen ist, dass die Dicke der Elemente klein gegenüber der akustischen Wellenlänge ist. Die Ausbreitung und das Verhalten der durch die Wandler erzeugten Wellen hängen von der Anwesenheit und Größe möglicher Defekte ab und werden wiederum durch das Wandler-Array erfasst. Anschließend wird deren Lage durch einen speziellen Rekonstruktionsalgorithmus ausgegeben. Bild 3: Lokalisierung eines Defekts (rot) in einer Struktur mit vier Wandlern (weiße Punkte in den Ecken) Bild 4: Richtungsdiagramm der Quellstärke einer erfolgreichen (links), einer fehlerhaften (mittig) und einer Sensorintegration mit Vorzugsrichtung (rechts) umgerechnet und anschließend radial über den jeweiligen Winkelschritten abgetragen. In besonderen Fällen ist es dagegen von Vorteil, Wandler mit einer Vorzugsrichtung zu verwenden, wie in Bild 4 veranschaulicht. Ist allein die Stärke der Quell- oder Empfangswirkung von Interesse, so reicht eine eindimensionale Charakterisierung aus. Für komplexere Monitoringkonzepte ist es von Vorteil, das vollständige Wellenfeld mittels 3D-Vibrometrie zu erfassen. Damit ist es möglich, die drei Raumrichtungen der Schwingung des Messpunktes getrennt zu erfassen (Bild 5). Besonders bei der Klassifikation verschiedener Fehlerbilder ist dies von Interesse, da diese charakteristische Antworten in der Komponentendarstellung hinterlassen. Zusammenfassung Bild 5: Zeitlich aufgelöste 3D-Komponentendarstellung der Teilchenauslenkung eines Messpunktes über der Zeit in Samples (I: In-plane in Richtung der Wellenausbreitung, J: In-plane orthogonal zur Wellenausbreitungsrichtung, K: Out-of-Plane) Bild 3 zeigt das Lokalisierungsmuster einer Struktur mit einem Defekt, der durch nur vier Wandler bestimmt wird. Experimentelle Arbeiten Bei der Entwicklung geeigneter Wandler für das SHM ist es notwendig, sowohl deren Anregungs- und Empfangseigenschaften charakterisieren zu können, als auch die Ausbreitung der Wellen hinsichtlich Dämpfung oder möglicher Wandlungseffekte genau zu verfolgen. Solche Untersuchungen sind einfach und mit hoher Genauigkeit mittels Scanning-Laservibrometrie möglich, die aus diesem Grund als Schlüsseltechnologie für die Entwicklung dieser Methode gilt. Ein typisches Vorgehen besteht darin, dass zunächst die ausgesuchten Wandler in die Teststruktur eingebracht werden. Mit dem Scanning Vibrometer werden dann die entstehenden Wellenfelder räumlich sowie zeitlich gemessen und aufgezeichnet. Aus den Messdaten lassen sich wichtige charakteristische Parameter, wie beispielsweise Koppelfaktor, Absorptionsgrad oder die Reichweite ableiten. Von besonderem Interesse für ein Überwachungssystem ist die Richtungsabhängigkeit der Wandler. Idealerweise sollten die einzelnen Wandler eines Monitoringsystems die gleichen Übertragungseigenschaften in allen Winkelrichtungen besitzen. Weichen diese jedoch von einander ab, sind Fehlanzeigen oder Überwachungslücken die Folge. Um dies auszuschließen, wird das Schallfeld eines Wandlers vermessen, die mittels Laservibrometrie gemessenen Oberflächenauslenkungen in ein Richtungsdiagramm der Quellwirkung 26 Die beschriebene Methodik eignet sich sowohl zur Entwicklung von Structural Health Monitoring-Systemen hinsichtlich der Auswahl, Eigenschaften und Anordnung der Wandler, als auch zur Qualitätssicherung der Methode im Realbetrieb, beispielsweise zur Erkennung defekter Wandler oder von Fehlern bei der Wandlerintegration. Sie unterstützt daher aktuelle Trends der zunehmenden Integration von Sensoren einschließlich der dazugehörigen Elektronik in Flügel und Rumpfschalen der Luftfahrtindustrie sowie in Rotorblättern von Windenergieanlagen mit dem Ziel der Fernüberwachung und -diagnose. Autoren · Kontakt Wandlercharakterisierung, Vibrometrie Dipl.-Ing. T. Windisch, Dr. B. Köhler thomas.windisch@izfp-d.fraunhofer.de Wellenausbreitung, Verfahrensentwicklung M. Sc. L. Schubert, Dipl.-Ing. B. Frankenstein Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP, Dresden www.izfp-d.fraunhofer.de Produktneuheiten MSA-050-3DSV Micro System Analyzer 3D-Schwingungsmessungen jetzt auch an Mikrostrukturen Bei der Entwicklung von Mikrosystemen und feinmechanischen Komponenten gewinnt die Analyse und Optimierung des Schwingungsverhaltens in allen drei Bewegungsrichtungen eine immer größere Bedeutung. Das neue MSA-050-3DSV wird dieser Anforderung gerecht, indem es drei Vibrometer-Messstrahlen aus unterschiedlichen Raumrichtungen auf einen Messpunkt fokussiert und somit die Schwingungen des Messobjektes dreidimensional erfasst – bis zu einer Frequenz von 2 MHz. Ein integrierter x/yPositioniertisch verfährt die Probe während der Messung mit hoher Genauigkeit und ermöglicht somit vollflächig scannende Messungen auch sehr kleiner Bauteile. Das bewährte PSV-Softwarepaket von Polytec sorgt für eine effiziente Datenauswertung und visualisiert das räumliche Schwingungsverhalten des Messobjektes anschaulich. www.polytec.de/microsystems Rauheitsmessung TMS T TopSens S und d TMS T TopLine Li Unsere neuen Punktsensoren für Oberflächenmessungen (siehe S. 4) sind für eine Vielzahl von Anwendungen konfigurierbar. Rauheitsmessung Unsere Sensoren erfüllen die neue ISO 25178-Norm und können Rauheiten bis zu wenigen Nanometern messen. Rauheitsprofile lassen sich viel schneller als mit klassischen taktilen Sensoren und ohne Beeinflussung der Oberfläche erzeugen. Dickenmessung Das hochinnovative Messprinzip des chromatisch konfokalen Sensors erlaubt Dickenmessungen an transparenten Materialien mit extrem hoher Genauigkeit. Online-Fertigungskontrolle Mit ihrer extrem hohen Messrate und einem durchdachten Schnittstellenkonzept lassen sich die optischen Sensoren einfach in den Fertigungsprozess oder eine vorhandene Prüfstation einbinden. LSV 5.3 Software mit neuen Features Längen- und Geschwindigkeitsmessung im Prozess noch einfacher Für alle Laser Surface Velocimeter von Polytec steht mit dem aktuellen Release 5.3 eine vollständig neu erarbeitete Messund Auswerte-Software zur Verfügung. Sie bietet neben einer neuen Oberfläche und dem vollen Windows 7-Support erweiterte Zoom-Optionen für die Messwertdarstellung und eine grafische Visulisierung der Signalqualität. Die neue Trigger-Tool- Dickenmessung bar erlaubt einen manuellen Start/Stop während der Längenmessung. Der Setup-Dialog und die Einstellungen für die Datenerfassung sind ebenfalls über Toolbar-Buttons zugänglich. Eine Auswahl der laufenden Messwerte lässt sich über einen skalierbaren Popup-Dialog darstellen und bequem verfolgen. Mehr Info: www.velocimeter.de 27 Profilometrie und Mikrotopografie In Kombination mit 3D-Scannern ermöglichen die Punktsensoren 2D- und 3D-Messungen an komplexen Strukturen mit Submikron-Genauigkeit. Autofokus OnlineFertigungskontrolle Dank des erweiterten Messbereichs sind die Sensoren ideal für die automatische Fokussierung in Bildverarbeitungssystemen geeignet. Füllstandsmessungen Das berührungsfreie Messprinzip erlaubt eine einfache Erkennung und Messung von Flüssigkeitsoberflächen. Mehr Info: www.topmap.de Profilometrie und Mikrotopografie Autofokus Events Messen und Seminare Änderungen der technischen Spezifikationen vorbehalten. OM_InFocus_2011_01_2000_D Optische Messsysteme Datum Veranstaltung Ort/Details Polytec-Schwerpunkt 04. – 08.04.2011 Hannover Messe 2011 Internationale Industriemesse Hannover Mikrosysteme, Velocimeter, Bildverarbeitung 12.04.2011 Schnelle Bestimmung von Ebenheit, Parallelität und Stufenhöhen: Qualitätssicherung hochpräziser funktionaler Oberflächen Online – an Ihrem PC 11.00 –12.00 Uhr Oberflächenmesstechnik 12. – 14.04.2011 PSV-3D Training – für Anwender Polytec, Waldbronn 3D-Scanning Vibrometer 14.04.2011 Schwingungs- und Geräuschprobleme effektiv lösen. Tutorium über NVH-Optimierung und Troubleshooting mit Scanning Vibrometern Online – an Ihrem PC 11.00 –12.00 Uhr Vibrometrie 03. – 06.05.2011 Control Internationale Leitmesse für Qualitätssicherung Stuttgart Vibrometer, Oberflächenmesstechnik, Mikrosysteme 04.05.2011 Leistungsoptimierung von Ultraschall-Werkzeugen und Transducern mittels berührungsloser optischer Schwingungsmesstechnik Online – an Ihrem PC 11.00 –12.00 Uhr Vibrometrie 10. – 13.05.2011 PSV-Scanning Training – für Anwender Polytec, Waldbronn Scanning Vibrometer 17. – 19.05.2011 Good Vibration Testing Lounge – für Interessenten und Anwender aus der Automobilindustrie Stuttgart Vibrometer 23. – 26.05.2011 LASER – World of PHOTONICS 2011 Weltleitmesse der Photonik-Branche München Komplettes PolytecProduktprogramm 01.06.2011 Drehschwingungsanalyse einfach gemacht: Berührungslose Messung an rotierenden Strukturen mittels Laser-Doppler-Vibrometrie Online – an Ihrem PC 11.00 –12.00 Uhr Vibrometrie 07. – 08.06.2011 chassis.tech plus 2011 – Fahrwerk-Symposium München Vibrometer 15.06.2011 Beschleunigen Sie Ihre Produktentwicklung: Optimierter NVH/Modaltest und FE-Abgleich Online – an Ihrem PC 11.00 –12.00 Uhr Vibrometrie/Modalanalyse 07. – 09.06.2011 Sensor & Test Internationale Messe für Sensorik, Mess- und Prüftechnik Nürnberg Vibrometer, Velocimeter, Oberflächenmesstechnik, faseroptische Sensorik 28.06. – 02.07. 2011 METEC – Metallurgie-Fachmesse Düsseldorf Velocimeter 13.07.2011 Entwicklungsziel Geräusch- und Schwingungsoptimierung: Schwingungen mit Licht messen Online – an Ihrem PC 11.00 –12.00 Uhr Vibrometrie 21. – 22.09.2011 Vibrometer-Training – für Anwender Polytec, Waldbronn Einpunkt-Vibrometer 10.11.2011 Stahltag – Anwendertreffen der Stahlbranche Düsseldorf Velocimeter 22. – 23.11.2011 Schwingungsmessung auf rotierenden Teilen – für Anwender Polytec, Waldbronn Vibrometer Alle aktuellen Messe- und Veranstaltungstermine finden Sie auf unserer Homepage unter www.polytec.com/ de/events. Registrieren Sie sich für unsere kostenlosen Webinare unter http://polytec-de.webex.com Einladung zum Workshop am 31. Mai 2011 bei Polytec in Waldbronn Experimentelle Modellvalidierung – Parametrisierung von CAE-Modellen durch automatisierte Modaltests Die Validierung numerischer Simulationen durch experimentelle Modaltests ist ein zeitaufwändiger, jedoch wichtiger Schritt in der Produktentwicklung. In diesem Workshop werden die Anforderungen der beiden Welten zusammengeführt: Effizienz und Reproduzierbarkeit auf der Seite des Modaltests – Genauigkeit und Vollständigkeit der Messdaten auf der Seite der Berechnung. Die Herausforderungen beim Einsatz neuer Leichtbauwerkstoffe werden durch eine Automatisierung der Messdatenerfassung am RoboVib® adressiert (siehe S. 5). Gastvorträge richten sich gleichermaßen an Spezialisten aus der strukturdynamischen Berechnung wie an Testingenieure. Impressum Polytec InFocus · Magazin für Optische Messsysteme Ausgabe 1/2011 – ISSN 1864-9181 · Copyright © Polytec GmbH, 2011 Herausgeber: Polytec GmbH · Polytec-Platz 1-7 · D-76337 Waldbronn Advancing Measurements by Light Das Programm und ein Anmeldeformular zu dieser kostenlosen Veranstaltung finden sie hier: www.polytec.de/workshop V.i.S.d.P.: Redaktion: Produktion: Bildrechte: Dr. Hans-Lothar Pasch Dr. Arno Maurer, Dr. Heinrich Steger Regelmann Kommunikation soweit nicht anders angegeben bei den Autoren Polytec GmbH Polytec-Platz 1-7 76337 Waldbronn Tel. + 49 (0) 7243 604-0 Fax + 49 (0) 7243 69944 info@polytec.de Polytec GmbH Vertriebs- und Beratungsbüro Berlin Schwarzschildstraße 1 12489 Berlin Tel. +49 (0) 30 6392-5140 Fax +49 (0) 30 6392-5141 www.polytec.com