der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach

Transcription

der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach
Winter 2012
StippVisite
Ihr persönliches Exemplar
Medizindialog:
Brustgesundheit –
Brusterkrankung – Brustkrebs
Seite 5
Ursachen, Risiken und
Folgen der Carotisstenose
Seite 20
Demenz-WG in der
Villa am Schloss feiert
ersten Geburtstag
Seite 25
INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DEM EVANGELISCHEN KRANKENHAUS BERGISCH GLADBACH
Pulverschnee
Vom Himmel schlittert Pulverschnee.
Das zuckert alle Bäume.
Gepudert wird die Parkallee.
Es schneit in unsre Träume.
Die Kinder sind auf Schlittenfahrt
mit bunten Pudelmützen.
Sie juchzen in die Gegenwart,
dass Wangen sich erhitzen.
Auch der so grüne Tannenwald
begrüßt die Schneekristalle.
Er schenkt dem Zauber Aufenthalt.
Und das begeistert alle.
Man
Der
Man
die
applaudiert der weißen Pracht.
Schnee spielt seine Rolle.
wünscht sich für die dunkle Nacht
Flocken von Frau Holle.
Roman Herberth
2
StippVisite überregional
Quelle: Hoever photography
Herzlich
willkommen!
Kaum zu glauben, aber
jetzt halten Sie ­bereits
die Winterausgabe der
StippVisite in den Händen. Das bedeutet, ein Jahr geht
schon wieder zu Ende und wir begrüßen ein neues. Rennt
die Zeit, oder empfinden wir das nur so? Liegt es an unserer
Schnelllebigkeit, an den unzähligen Eindrücken und Impulsen, die ständig auf uns einwirken, an den vielen Aufgaben,
die täglich zu erledigen sind? Wie sehnt man sich manchmal nach Ruhe.
Inhalt
Herzlich willkommen
3
PromiTalk mit Tim Wilde
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Ruhe haben Sie hoffentlich beim Lesen der StippVisite, die
informative Artikel aus Ihrer heimischen Klinik und darüber
hinaus für Sie bereithält. Für Unterhaltung sorgt dieses Mal
der Schauspieler Tim Wilde im PromiTalk und beim Reisequiz und Kreuzworträtsel haben Sie die Chance zu gewinnen. Also, mitmachen lohnt sich.
25 Jahre Aidsprävention
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Der feine Unterschied
des LDL-Cholesterins
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Vitamin-D-Mangel im Winter
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Erste Hilfe fürs Immunsystem
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Wir hoffen, dass Sie die Weihnachtstage im Kreise Ihrer Familie, mit Verwandten oder Freunden genießen, damit Sie
mit viel Energie ins neue Jahr starten können. Das StippVisite-Redaktionsteam wünscht Ihnen ein frohes Fest, einen
guten Rutsch und vor allem ein gesundes Jahr 2013.
Das StippVisite-Kreuzworträtsel
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Wo die Gesundheit sprudelt
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Zu viel berufliche Flexibilität
schadet der Psyche 22
Ihre StippVisite-Redaktion
Mehr Bewegung –
weniger psychische Probleme?
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Das StippVisite-Reisequiz
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Die Kräuterstempel-Massage
27
Was tun, wenn Kinder Vegetarier werden? 30
Das letzte Wort hat Birgit Russell
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StippVisite überregional
3
Impressum
Inhalt
Herausgeber:
Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach,
www.evk.de und Juwi MacMillan Group GmbH,
Bockhorn 1, 29664 Walsrode,
Tel.: (0 51 62) 98 15-0,
E-Mail: info@juwimm.com
Inhalt/Impressum
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Medizindialog:
Brustgesundheit – Brusterkrankung – Brustkrebs
5
Redaktion und Konzept:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Tel.: (0 51 62) 98 15-0
Verantwortlich für den redakti­onellen Inhalt:
Juwi MacMillan Group GmbH,
Dr. Harald Janu­schewski, Edeltraud Kolter,
Barbara Kunz, Peter Jungblut-Wischmann,
Robert Schäfer
Redaktion: Dr. Harald Janu­schewski, Barbara Kunz,
Edeltraud Kolter, Heike Nachtigall,
Birgit Russell (ver­antwortlich für den über­
regionalen Teil)
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Heiko Kleinschmidt, Jessica Rodewald,
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Jürgen Wolff, Tel.: (0 51 62) 98 15-42
Druck:
Sponholtz Druck, Hemmingen
Erscheinungsweise:
quartalsweise
Auflage StippVisite Bergisch Gladbach: 5.000
Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten
verantwortlich. Der Nachdruck der Beiträge dieser Ausgabe bedarf, auch aus­zugsweise, der ausdrücklichen Genehmigung der Herausgeber. Die
Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.
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StippVisite
Gesundheitstipps aus der Bibel
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PJ-Studenten der Universität Bonn am
EVK Bergisch Gladbach 13
Defi seiner Bestimmung übergeben
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Neuer Ärztlicher Direktor:
Prof. Dr. Hans-Peter Hermann
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Vermeidung des Schlaganfalls:
Zeitgemäße Therapie der Carotisstenose
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Gute Stimmung in der Demenz-WG
Villa am Schloss 25
Ein Symposium zum 60. Geburtstag –
Prof. Dr. Schultz-Venrath hat viele Pläne
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Brustgesundheit –
Brusterkrankung – Brustkrebs
Brustkrebs ist bei Frauen in den westlichen Industrieländern der häufigste
bösartige Tumor. Dabei nimmt die Rate der Brustkrebserkrankungen stetig
zu – allein in Deutschland wird alle elf Minuten diese Diagnose gestellt.
Rund 70.000 Frauen erkranken
jedes Jahr an Brustkrebs. Vor allem zwischen dem 60. und 64.
Lebensjahr steigt das Risiko einer Erkrankung, wobei nur fünf
bis zehn Prozent der Fälle genetische Ursachen haben. Dabei sind zwei Gene – BRCA 1 und
BRCA 2 – besonders an der Entstehung von Brustkrebs beteiligt.
Hat eine Frau eines dieser Gene,
steigt die Wahrscheinlichkeit,
im Laufe des Lebens an Brustkrebs zu erkranken, auf 50 – 70%.
­Risikofaktoren, Früherkennung,
Therapieformen bei Brustkrebs
– der Medizindialog des Evangelischen Krankenhauses Bergisch
Gladbach beschäftigte sich im
Oktober ausführlich mit diesen
Themen und gab Antworten auf
Fragen.
Dr. med. Benno Nuding, Oberarzt der Gynäkologie am EVK, veranschaulicht, wie stark die Zahlen
der Brustkrebserkrankungen in den vergangenen Jahren angestiegen sind.
Der Chefarzt der Frauenklink am
EVK, Priv.-Doz. Dr. med. Christian
Rudlowski, und Oberarzt Dr. Benno
Nuding führten als Experten durch
den Abend und machten immer
wieder deutlich: Neben schwer beeinflussbaren Risikofaktoren gibt es
auch einiges, was Frauen aktiv tun
können, um einer Brustkrebserkrankung vorzubeugen. Ihr Appell: „Seien
Sie achtsam mit Ihrer Brust.“
Lebensperiode mit Hormonzyklen. Im
Gegensatz dazu stehen Risikofaktoren, die von jeder Frau beeinflusst
werden können. Einer dieser Aspekte
ist Übergewicht, vor allem nach den
Wechseljahren. „Je höher der Body
Mass Index bei Übergewicht liegt,
desto höher ist das Erkrankungs­
risiko“ so Dr. Benno Nuding. Dahingegen hat die Größe der Brust keinen
Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit zu
erkranken.
Risikofaktoren
Zu den Risikofaktoren, die sich nur
schwer beeinflussen lassen, zählen ein
hohes Alter bei der Geburt des ersten
Kindes oder keine Geburten, kein oder
nur kurzes Stillen sowie die Dauer der
Die Art der Ernährung selbst hat eher
einen geringen Einfluss. „Fleischkonsum hat keine Bedeutung, wohl
aber die Zubereitung, so ist häufiges
Grillen nicht zu empfehlen“, rät der
Oberarzt. Dass der Verzehr von Fisch
das Risiko für Brustkrebs senkt, habe
sich bisher nicht bestätigt, erklärt
Dr. Nuding. Vermutet wird hingegen,
dass große Mengen gesättigter Fettsäuren wie in Pommes Frites die
Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung
steigen lassen, während Olivenöl aufgrund seiner ungesättigten Fettsäuren zu empfehlen ist.
Die Untersuchung von Soja als vorbeugende Maßnahme ergab, dass sich
die Einnahme zwar positiv auf das
Krankheitsrisiko auswirkt, dies jedoch
nur, wenn Soja seit der Kindheit, wie
beispielsweise in Japan, auf dem Speiseplan steht.
Fortsetzung auf Seite 8
StippVisite
5
„Ich würde gerne
einmal einen
Profiboxer spielen“
PromiTalk mit Tim Wilde
Vom Heizungsmonteur zu einem
der vielbeschäftigsten deutschen
Schauspieler, so die Karriere von
Tim Wilde. Er war und ist in unzähligen Fernseh- und Kinofilmen zu sehen, aktuell in „Schutzengel“ neben Til Schweiger,
Moritz Bleibtreu und Heiner Lauterbach. StippVisite-Redakteu­rin
Birgit Russell hat versucht, einen
Blick hinter die Fassade des im
ersten Moment cool und unnahbar wirkenden Schauspieler zu
werfen – und war überrascht.
StippVisite: Herr Wilde,
cool und unnahbar?
Nein, absolut nicht. Man sagt ja, das
Sternzeichen beeinflusse das innere
und der Aszendent das äußere Wesen.
Mein Sternzeichen ist Fisch und mein
Aszendent Löwe. Der Löwe ist autoritär und stolz und der Fisch emotional,
sensibel, leidenschaftlich und gefühlvoll. So wäre ich gerne! (lacht)
Sie sind damals aus der
Deutschen Demokratischen
Republik geflüchtet.
Wie haben Sie das geschafft?
Ja, über die Prager Botschaft. Aber
das ist eine ganz lange Geschichte,
die den Rahmen hier sprengen würde.
Nur so viel: Dr. Gysi war nicht unbeteiligt daran und ich habe ihm einiges
zu danken.
Tim Wilde in der
Rolle Peter Falk
6
StippVisite überregional
Wussten Ihre Eltern über
die Ausreise Bescheid?
Nein, nicht im Detail. Meine Mutter
war Ärztin und ich wollte nicht, dass
sie in Schwierigkeiten gerät. Dass ich
abhauen wollte, wusste sie natürlich.
Aber wie und wann, habe ich ihr nicht
gesagt.
Und wie ging es im Westen
weiter?
Ich habe in Frankfurt als Altenpfleger, Möbelpacker, Kellner und Barkeeper gearbeitet. Zwischendurch war
ich arbeitslos. Dann machte ich mir
langsam Gedanken über mein weiteres Leben und entschied mich für
eine Schauspielschule. Ich dachte, wer
schon durch die unterschiedlichsten Jobs so viele Charaktere kennengelernt hat, der hat eine gute Grundlage, diese auch spielen zu können.
So helfen Ihre vielen Jobs
bei Ihren Rollen?
Ja, egal, was ich spiele, ich habe schon
mal etwas Ähnliches gemacht. Selbst
wenn ich einen Mediziner spiele, kann
ich sagen, dass ich schon mal in einem Krankenhaus gearbeitet habe.
(lacht)
Wie stehen Sie zu den
realen Ärzten?
Sie werden lachen, aber ich möchte
im Krankenhaus lieber vom Assistenzarzt behandelt werden. Die müssen sich noch richtig anstrengen und
engagiert sein. Sie wollen ja auch irgendwann Chefarzt werden und geben sich richtig Mühe. Das ist jedenfalls mein Gefühl. Dramatisch finde
ich, dass zum Beispiel ein niederge-
Haben Sie bei der großen Menge
an Filmen, in denen Sie spielten,
eine Lieblingsrolle?
Ja. Ich drehe ja gerade mit Til Schweiger den neuen Tatort und spiele seinen Chef. Das ist eine Rolle, die mir
besonders viel Spaß macht. Til ist in
seiner Rolle natürlich nicht der einfachste und so muss ich mich als Chef
durchsetzen. Wenn Sie mich vor einem halben Jahr nach meiner Lieblingsrolle gefragt hätten, hätte ich
wahrscheinlich exakt diese Rolle beschrieben.
Ist Til Schweiger eigentlich
ein umgänglicher Mensch als
Kollege?
Til ist ein toller Kollege. Wenn wir in
unserer Branche nur eine Handvoll
von seiner Sorte hätten,
die so begeistert und positiv besessen von dem sind,
was sie tun, dann bräuchten wir nicht mehr nach
Amerika zu gucken, sondern die Amerikaner zu uns.
Til schreibt, spielt, führt Regie, produziert und schneidet seine Filme. Ich habe
noch nie einen Menschen
erlebt, der so unfassbar
hart arbeitet. In „Schutzengel“, in dem ich ja auch
mitgespielt habe, hat er tagsüber Regie gemacht und gedreht. Abends, beziehungsweise in der Nacht hat er den
Film geschnitten. Wenn wir morgens
zum Drehen kamen, kam er aus dem
Schneidebus und hat wieder gedreht
– und das über Wochen. Ich habe vor
ihm große Hochachtung.
Wenn ich mir überlege, mit welchen
Budgets Til solche Filme „auf die Beine
stellt“, dafür können die Amis gerade
mal einen Teil der Schauspieler bezahlen. Und seine Filme sind qualitativ ebenbürtig mit manch einem USKinofilm. Til kann es einfach.
Ein ganz anderes Genre ist
der „Der Schuh des Manitu“
von Bully Herbig.
Als „Der Schuh des Manitu“ gedreht
wurde, waren wir sehr skeptisch. Keiner hat nur annähernd an einen Erfolg geglaubt. Ich sollte eigentlich in
dem Kinofilm „Das Experiment“ mitspielen. Da wir aber in Spanien gedreht haben und durch das Wetter
die Dreharbeiten verzögert wurden,
musste ich bei „Das Experiment“ absagen. Ich war sauer und dachte mir,
jetzt reitest du hier in der Pampa herum und könntest stattdessen so eine
tolle Rolle spielen. Als wir jedoch das
erste Mal die Preview anschauten,
war nicht nur ich total sprachlos. Alles war absolut anders als mein Gefühl während der Dreharbeiten. Da
hat Bully uns echt überrascht. Und
den Erfolg des Films kennen Sie ja.
aktiv kämpft. Zumal ich auch privat
ein bisschen vor mich hinboxe und
wenn ich Zeit finde, Kinder trainiere.
Wie nutzen Sie Ihre Freizeit?
Morgens starte ich, an meinem freien
Tag mit Frühsport. Am Abend gehe ich
gerne ins Kino oder auch mal ins Theater, wenn ich eine tolle Empfehlung
von Freunden bekomme. Gerne liege
ich auch auf der Couch und ziehe mir
eine DVD rein. Ich leihe mir immer
gleich drei DVDs aus, weil so immer
mindestens ein richtig guter Film dabei ist.
Was ist Ihre schlechteste
Angewohnheit?
Ich habe keine. (lacht) Bei meinen
DVD-Abenden verschlinge ich Unmengen von Schokolade, Süßigkeiten und Eis. Hinterher fühle ich mich
ziemlich überfressen.
Gibt es überhaupt einen Charakter, der in Ihrem Repertoire noch
fehlt?
Da gibt es einige! Ich würde gerne
eine Actionrolle spielen, nach außen
hin ein cooler Typ und innen „weich
wie Butter“, gerne gewürzt mit Komik.
StippVisite ist ein Patienten­
magazin. Noch ein Wort an die
Leser?
Wenn man krank ist, sollte man den
Arzt seines Vertrauens aufsuchen. Auf
keinen Fall im Internet recherchieren, in Foren fragen oder Zeitschriften
durchstöbern, da dies keine ärztliche
Diagnose ersetzen kann. Mark Twain
hat einmal gesagt: „Seien Sie vorsichtig bei Gesundheitsbüchern. Sie könnten an einem Druckfehler sterben“.
Die Rolle eines Profiboxers würde
mich auch reizen. Einen Boxtrainer
habe ich zwar schon ein paar Mal gespielt, aber nie einen Boxer, der noch
Herr Wilde, vielen herzlichen
Dank, weiterhin viel Erfolg, und
wir ­freuen uns auf den Tatort mit
­Ihnen und Til Schweiger.
StippVisite überregional
Quelle: ZDF Bilderdienst aus der Serie „Die Garmisch-Cops“
lassener Allgemeinmediziner pro Patient und Quartal nur 25 bis 30 Euro
bekommt, egal wie oft der Patient
kommt. Kein Wunder, dass viele gut
ausgebildete Ärzte ins Ausland gehen.
Das finde ich echt sch ...
7
Fortsetzung von Seite 5
Können Vitamine Brustkrebs verhindern? Auch dieser Frage gingen PD Dr.
Christian Rudlowski und Dr. Benno
Nuding nach. Dem Vitamin Beta-Carotin konnte bisher kein Nutzen zugeschrieben werden, ebenso wenig
Vitamin D. Für die Vitamine E, C und
Selen gibt es hingegen bislang keine
aussagekräftigen Studien.
Absolut eindeutige Ergebnisse gibt es
hingegen in Bezug auf Alkohol als Risikofaktor einer Brustkrebserkrankung. Da die Teilungsrate der Zellen
der Milchgänge durch den Konsum
gesteigert wird, gilt der regelmäßige
Verzehr von Alkohol als nicht empfehlenswert. Ebenso warnen Experten
vor dem Rauchen im Jugendalter.
In höherem Alter hingegen kann Nikotin möglicherweise das Brustkrebsrisiko mindern, weil durch die vorzeitige Alterung der Eierstöcke weniger Östrogene gebildet werden. Dr.
­Nuding warnt jedoch davor, das Rauchen als präventive Maßnahme zu
sehen. „Rauchen ist schlecht für die
Gesundheit und kann eine Reihe gefährlicher Nebenwirkungen haben.“
Dr. Nuding erläutert den Besuchern in Rösrath die Bedeutung von Prävention und früher Erkennung von Brustkrebs. Dann stehen die Chancen einer Heilung gut.
Sport zählt zu den wichtigsten positiven Faktoren in Bezug auf das Brustkrebsrisiko. Um bis zu 40 Prozent sinkt
die Wahrscheinlichkeit bei regelmäßiger sportlicher Betätigung, wobei es
keine schweißtreibenden Sportarten
sein müssen. Es kommt auf die regelmäßige Bewegung an. „Selbst die Arbeit im Haushalt kann das Risiko um
20 bis 30 Prozent senken“, erklärt Dr.
Nuding.
Nachtarbeit bedeutet für den Organismus eine große Belastung und fördert die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung um bis zu 50 Prozent.
Auch eine Hormonersatztherapie
nach den Wechseljahren muss skeptisch betrachtet werden. Durch die
Einnahme von Kombinationen aus
Östrogenen und Gelbkörperhormonen
erhöht sich das Risiko, an Brustkrebs
zu erkranken, um bis zu 25 Prozent.
Priv.-Doz. Dr. med. Christian Rudlowski, Chefarzt der EVK-Frauenklinik: Vermeidung von
Übergewicht, ausgewogene Ernährung und
regelmäßig Bewegung – Frauen können Einiges tun, um das Risiko von Brustkrebs zu minimieren.
8
StippVisite
Die Anti-Baby-Pille weist zwei Seiten
auf. So gibt es Hinweise, dass die
langjährige Einnahme zu einem höheren Brustkrebsrisiko führt, auf der
anderen Seite verringert sie die Gefahr eines Eierstockkrebses deutlich.
Zunehmend verdichten sich die Hinweise, dass Umweltgifte mit Hormonwirkung, sog. Xenoöstrogenen,
das Brustkrebsrisiko erhöhen. Solche
Stoffe kommen z.B. in Weichmachern,
Pestiziden, Farbstoffen, Metallen oder
Kosmetika vor. Das Problem ist, dass
es schwierig ist, einem Einzelstoff
eine Risikoerhöhung nachzuweisen,
weil der Effekt durch die Summe der
verschiedenen Einzelsubstanzen verursacht wird.
Auch Stress wird immer wieder als Risikofaktor genannt mit dem Hintergrund, dass dieser das Immunsystem
schwäche. Bislang konnte dies jedoch
nicht bewiesen werden. Somit sind
auch Frauen, die eher angespannt
durchs Leben gehen, nicht gleichzeitig
stärker von Brustkrebs bedroht. Allerdings, so Dr. Nuding weiter, könne
ein durch Stress bedingter, ungesunder Lebenswandel (Alkohol, Bewegungsmangel, Übergewicht) indirekt
das Krebsrisiko erhöhen. Als widerlegt
gilt mittlerweile auch die These einer
Krebspersönlichkeit.
Interessanterweise entsprechen die
Empfehlungen zur Risikominderung
bei Brustkrebs mit Bewegung und
Vermeidung von Übergewicht auch
den allgemeinen Empfehlungen für
eine gesunde Lebensführung, z.B. der
deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Früherkennung von Brustkrebs
„Die Früherkennung ist ganz entscheidend nach der Prävention“, betont Dr. Benno Nuding. Frauen ab 30
Jahre sollten von ihrem Gynäkologen
eine Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust erhalten.
Einmal im Monat, am besten nach der
Periode, werden beide Brüste dann
gründlich abgetastet. Zwischen dem
50. und 70. Lebensjahr wird allen
Frauen in Deutschland das Mammographie-Screening als Früherkennungsmaßnahme empfohlen, dessen
Kosten die Krankenkassen in diesem
Altersabschnitt übernehmen.
Vorteil der Mammographie: Die frühe
Erkennung von Veränderungen der
Brust und dadurch gute Heilungschancen. Nachteil: Es kommt vermehrt zu Probeentnahmen auch
bei gutartigen Befunden. Insgesamt
überwiegen jedoch die Vorteile der
Mammographie. Das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, sinkt um 15 bis 30
Prozent.
vor allem psychologisch. In 70 bis
80 Prozent können wir die Brust erhalten“, so der Oberarzt. Nach der
Operation schließt sich in der Regel
eine Bestrahlung an. Sollte die erkrankte Brust nicht erhalten werden
können, kann der Wiederaufbau mit
Eigengewebe, beispielsweise aus dem
Rücken oder von der Bauchdecke,
oder durch Silikonimplantate vorgenommen werden.
Die Chemotherapie kommt immer
dann zum Einsatz, wenn eine Therapie
mit Antihormonen nicht möglich ist
oder ein sehr aggressiver Tumor vorliegt.
Eine Antikörpertherapie mit dem noch
relativ neuen Wirkstoff Herceptin® ermöglicht eine
gezielte Therapie und
damit hohe Erfolgsaussichten. Dr. Benno Nuding: „Diese Therapie ist nur
möglich, wenn in der Brust der
Rezeptor Her2/neu vorhanden ist.“
Nachsorge
Nach der Therapie stehen regelmäßige Kontrollen im Rahmen der Nachsorge an. Dazu gehören die Selbstuntersuchung der Brust, eine halbjährliche Mammographie sowie eine
klinische Untersuchung alle drei Monate. Außerdem sollte die Patientin
darauf hinarbeiten, ihre Lebensqualität durch vermehrte körperliche Aktivität zu verbessern und bei Bedarf
Übergewicht langfristig und konsequent zu reduzieren. „Ich warne Sie
vor dubiosen Antikrebs-Therapien wie
z.B. Zuckerentzug gegen Krebs, ermahnt Dr. Benno Nuding die Zuhörer.
Entsprechende Anbieter lockten verunsicherte und hilfesuchende Frauen
über das Internet. Von solchen Angeboten sei in jedem Fall abzuraten.
Ihre Ansprechpartner am
EVK zu diesem Thema sind
Priv.-Doz. Dr. med.
Christian Rudlowski,
Chefarzt der Frauenklinik und
Oberarzt Dr. Benno Nuding,
erreichbar unter Telefon
02202 122-2400
Bei einem Krebsverdacht wird eine
Probe aus der entsprechenden Brust
entnommen und in der Pathologie auf
Gut- oder Bösartigkeit untersucht.
Therapieformen bei Brustkrebs
Zu den Therapieformen bei einem
bösartigen Befund gehören die Operation, die Chemotherapie, die antihormonelle Therapie, Antikörpertherapie und die Strahlentherapie.
Die Operation kommt am häufigsten
zum Einsatz. Oberstes Ziel ist dabei
die sichere Tumorentfernung, wenn
möglich unter Erhaltung der Brust.
„Dies ist für die Frauen sehr wichtig,
Plümpe, Schreiner & Partner GbR
StippVisite
9
25 Jahre
„Gib AIDS keine Chance“
Ein Vierteljahrhundert erfolgreiche Aidsprävention der BZgA –
Schutzverhalten heute so gut wie nie zuvor
„GIB AIDS KEINE CHANCE“ – die
Kampagne zur Aidsprävention
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird
in diesem Jahr 25 Jahre alt. Sie
ist nicht nur eine der bekanntesten, sondern auch eine der erfolgreichsten Präventionskampagnen in Deutschland. Während
in den 1980er Jahren Kondome
noch verschämt unter dem Ladentisch oder in Automaten auf
Herrentoiletten gehandelt wurden, sind sie heute zu einem
selbstverständlichen
Hygieneartikel geworden. Immer mehr
Menschen hierzulande schützen
sich beim Sex mit Kondomen. Mit
dieser Präventionsstrategie ist erreicht worden, dass Deutschland
neben Finnland die niedrigste
HIV-Neuinfektionsrate im westeuropäischen Vergleich aufweist.
„Deutschland schützt sich vor HIV!
Das ist das entscheidende Ergebnis
der 1987 gestarteten Präventionskampagne GIB AIDS KEINE CHANCE“,
betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. „Die Entscheidung
Mitte der 1980er Jahre für Prävention
und deren Umsetzung in einer Strategie des gesellschaftlichen Lernens hat
kontinuierlich zu Verhaltensänderungen in den Zielgruppen geführt. Safer
Sex zum Schutz vor HIV ist deshalb
schon lange kein Tabuthema mehr.“
Aktuelle Daten zum Verhütungsverhalten veröffentlicht
Die neuen Ergebnisse der Repräsentativbefragung „AIDS im öffentli-
10
StippVisite überregional
chen Bewusstsein“, die
die BZgA seit Beginn
der Kampagne regelmäßig durchführt, belegen dies. Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen, dass 80 Prozent
der 16- bis 44-jährigen
Singles in Deutschland
beim Sex Kondome verwenden. Zum Vergleich:
1988 waren es nur 58
Prozent. Auch bei Personen, die spontane Sexualkontakte mit unbekannten Partnerinnen oder Partnern eingehen, hat
die Kondomnutzung deutlich zugenommen: Zwei Drittel (69 Prozent)
der 16- bis 44-jährigen Befragten
gibt an, in solchen Situationen konsequent mit Kondomen zu verhüten
(1989: 28 Prozent). Dass sich das bekundete Schutzverhalten mittlerweile
als selbstverständlich etabliert hat,
bestätigen die Kondomabsatzzahlen.
Mit 221 Millionen verkaufter Kondome wurde 2011 eine neue Rekordmarke erreicht.
Aidsprävention weiterhin
unverzichtbar
Die Rahmenbedingungen und Herausforderungen für die Prävention haben sich in den letzten Jahren
deutlich geändert. So ist die wahrgenommene Bedrohung der Krankheit Aids in der deutschen Bevölkerung gesunken. Gaben 1987 noch
zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten an, dass Aids zu den gefährlichsten Krankheiten gehöre, sind 25 Jahre
später nur noch 13 Prozent dieser
Auffassung. Darin zeigt sich eine realistische Einschätzung der Situation,
die durch die verbesserte Behandelbarkeit von HIV/Aids entstanden ist.
„Dieses Thema greift die BZgA auch
in ihrer Kampagne auf. Um die Neuinfektionen langfristig weiter zu senken, müssen wir heute die Aufforderung - falls es zu einer Risikosituation
gekommen ist – sich beraten, testen
und rechtzeitig behandeln zu lassen,
verstärkt kommunizieren“, sagt Prof.
Dr. Pott.
Die BZgA hat ihre Kampagne in den
vergangenen 25 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und aktuellen
Gegebenheiten angepasst. Solidarität
mit HIV-Infizierten und Aidskranken
war von Anfang an ein zentraler Themenschwerpunkt der Kampagne, weil
der respektvolle Umgang von Menschen mit HIV und Aids und ihre gesellschaftliche Einbeziehung eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen von Prävention ist.
Quelle: www.medcom24.de
Cholesterin
Der kleine, aber feine Unterschied des LDL-Cholesterins
Die diesjährige bundesweite
Kampagne „Tag des Cholesterins“ rückte erneut die Auswirkungen erhöhter Cholesterinwerte auf die Blutgefäße in den
Mittelpunkt. Vor allem ein erhöhtes LDL-Cholesterin gilt als
deutlicher Risikofaktor für HerzKreislauf-Erkrankungen.
Doch
nicht von jedem erhöhten LDLWert geht ein gleich hohes Risiko
aus.
Im Labor lassen sich zwei Formen des
LDL-Cholesterins unterscheiden, die
unterschiedliche Partikelgrößen vorweisen: kleine, dichte sowie große,
loc­kere LDL-Partikel. Dabei geht das
Risiko für arteriosklerotische Gefäßschäden vor allem von den kleinen,
dichten LDL-Partikeln aus. Die meisten Zellen des Körpers nehmen diese
nur langsam auf. Dieser Effekt verstärkt sich besonders bei einem hohen
Blutzuckerspiegel, wenn Zucker sich
an das LDL-Cholesterin bindet und
es so unkenntlich für die Zelle macht.
Die kleinen Partikel verbleiben länger
im Blut, mit der Gefahr sich aufgrund
ihrer geringen Größe in Lücken zwischen den Gefäßwandzellen festzusetzen. Hier oxidiert diese LDL-Form
bevorzugt, was eine Kettenreaktion in
Gang setzt, die schlussendlich zu Gefäßschäden und -verengungen führt.
starkem Zigarettenkonsum sowie einer kohlenhydratreichen Ernährungsweise auf. Auch ein geringer Fettgehalt in der Nahrung begünstigt die
Bildung der kleineren Form. Interessanterweise führt der bei erhöhten
Cholesterinwerten oftmals verpönte
Konsum von Eiern zu einer vermehrten Bildung großer, weniger risikobehafteter LDL-Partikel. Ebenso positiv
auf die Partikelgröße wirkt regelmäßige Bewegung.
Ob im Blut eines Menschen vorwiegend kleine, dichte oder vermehrt
große, lockere LDL-Partikel vorkomDa zur Bestimmung der LDL-Größe
men, ist in erster Linie genetisch bebislang nur aufwändige, wenig pradingt. Etwa ein Drittel weist hauptxistaugliche Verfahren zur Verfügung
sächlich die kleine Form auf, wobei
stehen, ist eine persönliche Risikogleichzeitig ein niedriger HDL-Spieabschätzung in diesem Zusammengel und ein leicht erhöhter Triglyzehang kaum möglich. Lediglich ein horidspiegel vorliegen. Doch auch Umher Bauchumfang und die negative
weltfaktoren beeinflussen die ParVeränderung weiterer Blutfettwerte
tikelgröße. Kleine, dichtere Partikel
lassen die Dominanz kleiner, dichtetreten insbesondere in Zusammenrer LDL-Partikel vermuten. Doch auch
hang mit einem hoohne tieferhen Bauchumfang,
gehende Dia­
Weitere Informationen finden
gnostik
ist
Sie im Internet unter
eine vorbeuwww.fet-ev.eu
gende Lebensweise durchaus ­em­p­fehlenswert. Die Auswahl
guter Fet­­te, eine Einschränkung von
Zucker und Weißmehlprodukten, eine
Bevorzugung von frischem Gemüse
sowie regelmäßige Bewegung helfen,
die LDL-Bildung zugunsten größerer
Partikel zu verschieben. Welchen Einfluss unsere Ernährungsweise darüber hinaus auf den Cholesterinspiegel ausübt und welche Lebensmittel
die Behandlung hoher Blutfettwerte
unterstützen, verrät die Broschüre
„Was tun bei hohen Cholesterinwerten?“, die sie bei der Fachgesellschaft
für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e. V. erhalten.
Quelle: www.medcom24.de
StippVisite überregional
11
Gesundheitstipps
aus der Bibel
Spannende Ausstellung am EVK vom 16.01. bis zum 17.02.2013
Zu Beginn des neuen Jahres
lädt das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach zu einer
spannenden Ausstellung zum
Thema „Gesundheitstipps aus
der Bibel“ ein. Die Ausstellung
ist ein Projekt der Diakonischen
Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirchen, dem Diakonischen
Werk der Evangelischen Kirche in
Deutschland und der Deutschen
Bibelgesellschaft.
Die Gesundheitstipps aus der Bibel
regen an, über Gewohnheiten neu
nachzudenken:
■ Was ist gut für mich?
■ Wie kann ich mich besser fühlen?
■ Was ist am besten für ein langes
Leben?
Auch wenn sich manches an Lebensgewohnheiten seit der Entstehung
der Bibel verändert hat, vieles ist auch
heute noch gut anzuwenden. Bevor
es motorisierte Verkehrsmittel gab,
mussten die meisten Menschen nicht
über zusätzliche körperliche Betätigung nachdenken. Aber wie wichtig
die Pflege von Beziehungen zu anderen Menschen für unsere Gesundheit auch heute ist, zeigt uns die Bibel
deutlich.
Die Texte wurden aus dem Alten und
Neuen Testament ausgewählt. Einige
stammen auch aus den Spätschriften
des Alten Testaments, die in manchen evangelischen Bibeln als Sonderteil und in katholischen Bibeln als
Teil des Alten Testaments abgedruckt
sind. Martin Luther hat sie ausdrücklich zur Lektüre empfohlen. Uns sollen
die Empfehlungen der Bibel zur Gesundheit dienen.
Zu diesem Thema haben auch die
Schülerinnen und Schüler der Krankenpflegeschule eine eigene bildliche Umsetzung erarbeitet. Unter
der Impulsgebung von Krankenhaus­
seelsorger Pastor Dr. Rainer Fischer
und der Anleitung von Gudrun Berg
und Sabine König aus der Krankenpflegeschule konnten die zwölf Schülerinnen und Schüler aus dem mittleren Schuljahrgang eigene Ideen und
Vorstellungen zu diesem Thema basierend auf ihren ersten Berufserfahrungen gestalten.
Dieses unter dem Namen
„WerkWinkel“ laufende
Projekt wird zeitgleich mit der Aus-
stellung in den Räumlichkeiten des
EVK präsentiert. So entsteht ein interessantes Spannungsfeld zwischen
der textlichen Aufbereitung biblischer
„Gesundheitstipps“ und den tagtäglichen Erfahrungen unserer Schülerinnen und Schüler.
Der Besuch der Ausstellung ist selbstverständlich kostenfrei. Die Vernissage findet am 21. Januar um 18 Uhr
statt. Die Vorsitzende des Fördervereins, Frau Cornelia Lübbe-Roggen, der
Ärztliche Direktor, Herr Prof. Dr. HansPeter Hermann sowie der Geschäftsführer, Herr Dr. Harald ­Januschewski,
werden zugegen sein.
Für interessierte Gruppen bietet das
Seelsorgeteam des EVK spezielle Führungen zur Ausstellung im Haus an.
Bitte wenden Sie sich zur Terminabsprache an das Seelsorgebüro, Tel.:
02202 122-1088 oder per Mail an
seelsorge@evk.de. Auch die Gottesdienste am 24.01.2013 und am
31.01.2013, jeweils um 18:30 Uhr,
greifen das Thema auf.
Dariush Ghobad
Von links nach rechts stehend:
Privatdozent Dr. med. Christian Rudlowski
(neuer PJ-Beauftragter) mit den PJ-Studenten
Marco Bendig, Lindsay Hesse, Jasper Klose, Katrin Graumann und Dr. med. habil. Gudrun Lasek (bisherige PJ-Beauftragte)
Vorstellung der PJ-Studenten
im EVK-Bergisch Gladbach
Seit August 2012 absolvieren vier
Studentinnen und Studenten der
Universität Bonn ihr Praktisches
Jahr im Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach.
In allen Fachbereichen erhalten die
PJ-Studenten neben der praktischen
Ausbildung auch einen wöchentlich
stattfindenden theoretischen Unterricht.
Bereits 1982 wurde das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach
als Lehrkrankenhaus der Friedrich-­
Wilhelm-Universität Bonn ernannt.
Seit dieser Zeit sind Studenten von
der Universität Bonn zur Ausbildung
im Praktischen Jahr im EVK präsent,
die uns einerseits eine große Hilfe
sind, besonders aber durch ihre jugendlich frische Art und die unkonventionellen Fragen immer wieder
unsere tägliche routinierte Arbeit beleben.
Neben den Pflichtfächern Chirurgie
und Innere Medizin stehen den Stu-
denten als Wahlfächer Anästhesie/Intensivmedizin, Radiologie/Nuklearmedizin, Gynäkologie/Geburtshilfe oder
Pathologie zur Verfügung.
Zur Ausbildung der
PJ-Studenten
PJ-Studenten sind im Sommer- und
Wintersemester in unserem Krankenhaus herzlich willkommen. Das große
Spektrum der Diagnostik- und Therapieeinrichtungen unseres Hauses garantiert eine intensive und umfassende Ausbildung während des Praktischen Jahres.
Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit aller am Haus etablierten
Fachabteilungen ist Grundlage für
eine klinisch orientierte Ausbildung.
Der Vorteil des „kleineren“ Hauses ergibt für die PJ-Studenten die Möglichkeit, sich an allen Abläufen der
fachspezifischen Abteilungen direkt
zu beteiligen.
Hierzu gehören unter fachkundiger
Anleitung selbständige Patientenbetreuung, Teilnahme an täglichen Vi-
siten und Abteilungs- sowie interdisziplinären Besprechungen (Röntgenbesprechungen).
Zu den fachspezifischen Ausbildungsinhalten gehören in der In­
ne­ren ­Medizin und Kardiologie die
Teilnahme an Ultraschalluntersuchungen, video-assistierten Endoskopien, Herzkatheterlabor und EKGAuswertungen.
Eine Rotation zwischen der Kardiologie, Endoskopie und kardiologischen
Intensivstation ist möglich.
In der Chirurgie sind die Studenten
auf den Stationen mit den Schwerpunkten Viszeral- und Gefäßchirurgie
sowie Traumatologie/Orthopädie
(The­­ra­pie aller Unfallverletzten bis hin
zur Schwerstverletztenversorgung)
ein­gesetzt und assistieren im Opera­
tionssaal, wobei kleinere operative
Eingriffe auch eigenhändig durchgeführt werden können.
Fortsetzung auf Seite 16
StippVisite
13
Grau, trübe, ungemütlich:
Winterwetter verursacht
Vitamin-D-Mangel bei Groß und Klein
Wie schädlich ist dieser Zustand?
Wer bei schlechtem Winterwetter noch nicht mal den sprichwörtlichen Hund vor die Tür jagt,
ist nicht alleine. Schnell ins Trockene zu kommen, treibt dann
viele von uns. Was macht der
düstere Winter mit unserer Gesundheit? Die Antwort ist: „Wem
Sonnenlicht fehlt, der leidet
schnell unter Vitamin-D-Mangel“, so Dr. Thomas Meier, Experte für ­Präventivmedizin und
Gastro­enterologe am Diagnostik
Zentrum Fleetinsel Hamburg.
„Denn ohne den Kontakt der
Haut mit ultravioletter Strahlung
kann der Körper kein Vitamin D
bilden. Der Körper braucht Vitamin D, um Kalzium in den Knochen einlagern zu können“, erklärt Dr. Meier. „Außerdem hat
Vitamin D positive Wirkungen
auf unser Immunsystem und unsere Stimmungslage.“ Deshalb
sollte man gerade im Winter auf
eine Vitamin-D-reiche Ernährung
achten und sich zu regelmäßiger
Bewegung im Freien aufraffen.
Bei einem gesunden Menschen reguliert der Körper seinen Vitamin-DHaushalt zu 80 Prozent selbst – und
zwar mithilfe des Sonnenlichts. Nur
die restlichen 20 Prozent werden über
die Nahrung aufgenommen. Wenn
die Haut regelmäßig mit UV-Strahlung in Kontakt kommt, bildet der
Körper ausreichend Vitamin D. Streng
genommen ist Vitamin D die Vorstufe
des Hormons Calcitriol, das besonders
14
StippVisite überregional
für die Entwicklung und Erhaltung eines gesunden Skelettes wichtig ist.
Müde, unkonzentriert und ständig erkältet? – Vitamin-D-Mangel könnte schuld sein
Wer nördlich des 46. Breitengrades
lebt, ist grundsätzlich stärker gefährdet, nicht genug Vitamin D bilden zu
können. Ebenso betroffen sind Menschen, die sich häufig in geschlossenen Räumen aufhalten. Aber auch
eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre sind mögliche Ursachen für
zu wenig Vitamin D im Körper. Denn
durch die Hormonumstellung kann
der Vitamin-D-Haushalt beeinträchtigt werden. Dauerhafte Müdigkeit,
Abgeschlagenheit, Unkonzentriertheit
und erhöhte Infektanfälligkeit können erste Anzeichen eines Vitamin-
D-Mangels sein. Menschen, die solche Veränderungen an sich bemerken,
sollten beim Arzt einen Bluttest durchführen lassen. Denn ein Mangel beeinträchtigt nicht nur die Stabilität der
Knochen sondern auch die Infektabwehr und die allgemeine Muskelkraft.
Schwere Folgeschäden: Rachitis,
Osteomalazie und Osteoporose
Bei Kindern mit Vitamin-D-Mangel treten häufig Wachstumsstörungen und Verformungen der Knochen
auf, die so genannte Rachitis. Deshalb ist es in Deutschland üblich, dass
Kinderärzte Säuglingen im ersten Lebensjahr eine tägliche Dosis Vitamin
D verschreiben. Im Erwachsenenalter
kommt es bei ausgeprägtem VitaminD-Mangel oft zu einer schmerzhaften
Knochenerweichung, medizinisch Os-
teomalazie. Hierbei entstehen schleichend krankheitsbedingte Knochenbrüche. Im höheren Alter tritt häufig
Knochenschwund ein, in der Fachsprache Osteoporose genannt. Durch den
Vitamin-D- und damit verbundenen
Kalzium-Mangel nimmt die Knochendichte ab, die Knochen und oft sogar das gesamte Skelett werden brüchiger. Deutlich erkennbar ist dies am
umgangssprachlichen „Witwenbuckel“,
der bei älteren Frauen ein Zeichen einer ausgeprägten Osteoporose ist.
Gezielte Ernährung und Bewegung im Freien füllen den Vitamin-D-Speicher
Was früher der tägliche Löffel Lebertran war, sind heute der Tiefseefisch
und Milchprodukte. Sie enthalten
viel Vitamin D. Allerdings ist es nicht
möglich, den gesamten Vitamin-DBedarf über die natürliche Nahrung
zu decken. Selbst bei Bewölkung gibt
es UV-Strahlung, die regelmäßig ausgenutzt werden sollte. Büroarbeit,
Stubenhockerei und Hallensport sind
Vitamin-D-Killer.
Quelle: www.humannews.de
Wenn der Körper SOS funkt:
Erste Hilfe fürs Immunsystem
Im Winter brauchen unsere Abwehrkräfte besondere Unterstützung, denn jetzt haben Husten
und Schnupfen wieder Hochsaison. Unser Notfallplan zeigt Ihnen, welche Faktoren unser Immunsystem beeinflussen – sowohl positiv als auch negativ
– und wie Sie so Erkältungen mildern.
Fitmacher fürs Immunsystem
Trinken: Durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr werden wichtige Stoffwechselprozesse unterstützt und die
Schleimhäute im Nasen-RachenRaum feucht gehalten. Experten empfehlen mindestens zwei Liter am Tag,
am besten Wasser oder Saftschorlen.
Schlaf: Im Schlaf regeneriert sich der
Körper und tankt neue Energie. Auch
unsere Abwehrkräfte erholen sich
nachts.
Ernährung: Obst, Gemüse und Vollkornprodukte versorgen den Körper
mit wertvollen Vitaminen und Spurenelementen und sorgen für eine
funktionierende Arbeit von Makrophagen, Killerzellen und Co.
den. Alkohol erweitert die Blutgefäße,
wodurch sich die Erkältungserreger
noch schneller verbreiten ­können.
Sport: Klar, Sport ist gesund. Doch
bei einem Infekt ist Vorsicht geboten.
Denn wer den Organismus überanstrengt, riskiert eine Ausweitung auf
weitere Organe.
Sauna: Saunieren hat zwar einen immunstimulierenden Effekt, doch ist
die Abwehr geschwächt, bedeuten die
hohen Temperaturen und der plötzliche Temperaturwechsel eine große
Belastung für den Körper. Wer angeschlagen ist, sollte auf Saunagänge
verzichten.
Schnelle Hilfe bei
Erkältungsbeschwerden
Inhalieren: Wasserdampfinhalationen mit ätherischen Ölen befeuchten
die Schleimhäute in den Atemwegen
und unterstützen den Heilungsprozess. Dank der wohltuenden Dämpfe
wird die Nase frei und zäher Schleim
gelöst.
Frische Luft: Spaziergänge an der
frischen Luft regen das Immunsystem an und versorgen den Körper mit
Sauerstoff. Kühle Luft fördert zudem
die Durchblutung der Schleimhäute.
Quelle: www.gesundheit-adhoc.de
Geschwächte Abwehr?
Do’s und dont’s
Alkohol: Bei laufender Nase sollte auf
alkoholische Getränke verzichtet wer-
StippVisite überregional
15
Fortsetzung von Seite 13
In der Frauenklinik werden die Studenten im Kreißsaal, im Operationssaal und auf den Stationen ausgebildet. Die Mitarbeit im zertifizierten
Brustzentrum umfasst ambulante
Mammadiagnostik, plastisch-aesthetische und onkoplastische Mammachirurgie.
In der Abteilung für Anästhesie und
Intensivmedizin erlernen die PJStudenten die Grundlagen der verschiedenen Narkosetechniken und
führen unter Aufsicht selbst Anästhesien durch. Besonderer Wert wird
dabei auf die sichere Intubation gelegt. Auf der Intensivstation werden
die Studenten in die Versorgung kritisch kranker Menschen eingeführt.
Dazu gehört u. a. die Beatmungstherapie, Nierenersatzverfahren, parenterale Ernährung und hämodynamisches Monitoring.
In der Diagnostischen Radiologie und
Nuklearmedizin werden den PJ-Studenten Kenntnisse über alle neueren
diagnostischen Verfahren wie Computertomographie, Kernspintomographie und digitale Radiographie
sowie deren Differential-Indikationen
vermittelt. Durch interaktives Training wird besonders auf die patho-
physiologisch orientierte Bildanalyse
des Thorax- und Skelettröntgen eingegangen. Die Studenten nehmen an
allen Spezialuntersuchungen und der
radiologischen Befundung teil.
Die Wissensvermittlung findet
ständig in Diskussionen mit den Fachkollegen der einzelnen Bereiche, während der Visiten und in den täglichen,
auch interdisziplinären Röntgenbesprechungen statt.
Zusätzlich garantieren regelmäßige
Fortbildungen durch die lehrbeauftragten Chefärzte die komplette Ausbildung in den verschiedenen Fachdisziplinen.
Monatlich stattfindende interdisziplinäre Tumorkonferenzen der drei
Bergisch Gladbacher Krankenhäuser
informieren über den aktuellen Wissensstand onkologischer Krankheitsbilder.
Ärztliches Staatsexamen
Den Abschluss eines Praktischen
Jahres bildet seit 2007 ein umfangreiches Staatsexamen (sog. „Hammer“Examen mit Zusammenfassung des
früheren zweiten und dritten Examens), das nach der neuen Approbationsordnung an zwei Tagen hinterein­
ander mit klinischer Fallvorstellung
und einer Prüfung am Krankenbett
durch die gesamte Prüfungskommission beginnt. Am zweiten Prüfungstag
wird mit der gleichen Besetzung der
Prüfungskommission eine vertiefende
Prüfung mit einer Stunde Prüfungszeit pro Student in den Pflichtfächern
Chirurgie und Innere Medizin sowie in
einem der oben genannten Wahlfächer und einem klinischen Fach durch
die lehrbeauftragten Chefärzte der jeweiligen Fachbereiche fortgesetzt.
PD Dr. med. Christian Rudlowski und
Dr. med. habil. Gudrun Lasek sind PJBeauftragte der Universität Bonn und
verantwortlich für die Organisation
der praktischen und theoretischen
Ausbildung der Studenten am EVK
Bergisch Gladbach.
Wir wünschen unseren Studentinnen
und Studenten einen lehrreichen Aufenthalt in unserem Haus, der ihre
Entscheidung für den Arztberuf bestärken möge und einen sehr guten
Abschluss des Dritten Staatsexamens.
Dr. med. habil. Gudrun Lasek
PJ-Beauftragte
Chefärztin Diagnostische
­Radiologie und Nuklearmedizin
PD Dr. med. Christian Rudlowski
PJ-Beauftragter
Chefarzt der Frauenklinik
Defi seiner Bestimmung übergeben
Erlös aus Brotverkauf der Kampagne „Rhein-Berg gegen Schlaganfall und Herzinfarkt“
Aus dem Verkaufserlös des gesundheitsfördernden Brotes im
Rahmen der gemeinsamen Kampagne des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach und des Marienkrankenhauses, die unter
dem Titel „Rhein-Berg gegen Schlaganfall und Herzinfarkt“ vor
einem Jahr stattgefunden hatte, wurde nun ein Defibrillator angeschafft. Der Defi wurde gestern an seinem Standort, der VR Bank
in Bergisch Gladbach-Paffrath seiner Bestimmung übergeben, v.l.
Prof. Dr. med. Hans-Peter Hermann, Chefarzt der Medizinischen
Klinik und Kardiologie am EVK, Prof. Dr. med. Thomas Els, Chefarzt der Klinik für Neurologie am MKH, Peter Lob, Bäckerei Lob, Jörg
­Ziemann, Geschäftsstellenleiter der VR Bank.
16
StippVisite
Medizinischen Nachwuchs
anziehen und binden
Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach:
Prof. Dr. med. Hans-Peter Hermann ist neuer Ärztlicher Direktor
Professor Dr. med. Hans-Peter
Hermann ist neuer Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach.
Der Chefarzt der Kardiologie
folgt damit auf Professor Liedtke,
der im Sommer in den Ruhestand ging. Dessen erfolgreiche
Arbeit wolle er fortsetzen, betonte Prof. Hermann. Darüber
hinaus sieht der Herzspezialist
neue Aufgaben auf sich zukommen. „Ich möchte dabei mitwirken, das EVK als Arbeitgeber für
den medizinischen und pflegerischen Nachwuchs noch attraktiver zu gestalten.“ Er wurde vom
Aufsichtsrat der Evangelischen
Kliniken Rheinland gGmbH auf
Vorschlag der Geschäftsleitung
des EVK gewählt. Prof. Dr. med.
Hans-Peter Hermann ist Mitglied
im Wissenschaftlichen Beirat der
Deutschen Herzstiftung.
Die Aufgaben eines Ärztlichen Direktors sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. In
NRW gibt es keine landesweit gültige Aufgabenbeschreibung. Fest
steht auf jeden Fall: Am Evangelischen Krankenhaus zählt der Ärztliche Direktor zur Krankenhausbetriebsleitung, der die beiden anderen
Mitglieder, Geschäftsführer Dr. Harald
Januschewski sowie der Pflegedienstleiter Thomas Stokowy, angehören. In
diesem Gremium vertritt der ÄD die
Interessen der Ärzteschaft. „Er ist der
Sprecher der Chefärzte in der Krankenhausbetriebsleitung“, erklärt Prof.
Hermann seine Rolle.
Prof. Dr. med. Hans-Peter Hermann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin/Kardiologie und Ärztlicher Direktor
Der Ärztliche Direktor ist mit der
obersten medizinischen Weisungsbefugnis ausgestattet und hat ein Auge
darauf, dass innerhalb der Klinik die
medizinischen Vorgaben zur Behandlung der Patienten umgesetzt werden.
Ein wichtiges Thema für den Ärztlichen Direktor ist die Einhaltung der
Hygiene. Als Vorsitzender der Hygiene-Kommission stimmt sich Prof.
Hermann mit den anderen Kommissionsmitgliedern ab und sorgt für
die Umsetzung aller nationalen Vorschriften und Vorgaben am EVK.
In der Chefarztrunde am EVK sitzen
zehn Mediziner und beraten sich regelmäßig. Prof. Hermann wird dieses
Gremium künftig moderieren und
dafür sorgen, dass alle Interessen
unter einen Hut gebracht werden
können. Er nimmt als Ärztlicher Direktor die Vogelperspektive mit Blick
aufs Ganze ein und versteht sich als
„Mittler zwischen den Welten.“
Die Tätigkeit eines Ärztlichen Direktors ist auch eine Managementaufgabe. Sie beinhaltet die Frage,
welche Strategie ein Krankenhaus
einschlagen und wie es sich posi­
tionieren will. In Zeiten, in denen vielerorts nach Medizinern gesucht wird,
muss das Haus für qualifiziertes Personal besonders attraktiv sein. „Wir
wollen verstärkt gute Nachwuchskräfte anziehen und längerfristig ans
Haus binden“, so Prof. Hermann. Dies
könne am besten gelingen, wenn die
jungen Ärztinnen und Ärzte trotz der
zum Teil ungünstigen Arbeitszeiten
ihre Berufstätigkeit und das Familienund Freizeitleben noch besser miteinander vereinbaren können.
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StippVisite
17
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18
StippVisite überregional
Redaktion StippVisite
Bockhorn 1
29664 Walsrode
In Deutschland gibt es viele Heilwässer mit gesunden Wirkungen
Wo die
Gesundheit sprudelt
Wussten Sie schon, dass Deutsch­
land eines der wasserreichs­ten
Länder ist? Aus tiefen Schichten
der Erde sprudeln hier Quellen
von höchster Qualität. Darunter
ganz besondere Wässer, die seit
Urzeiten für ihre Heilwirkung bekannt sind. Etwa 40 verschiedene
Heilwässer werden in Flaschen
abgefüllt angeboten. Sie müssen
ihre gesundheitlichen Wirkungen
wissenschaftlich nachweisen und
sind als Arznei­mittel zuge­lassen.
Die heilsamen Schätze vor unserer
Haustür sind ein Abbild ihrer Region.
Die Gesteinsschichten der Umgebung
verleihen jedem Heilwasser seine einzigartige Zusammensetzung und damit auch seine Heilwirkung. Besonders reich mineralisiert sind Wässer
aus Gebieten, deren Untergrund geologische Brüche aufweist. Dazu zählen vor allem die Ränder von Gebirgen, wie z. B. Eifel, Schwäbische Alb
oder Oberrheingraben.
•Wasser aus kalkreichen ­Gesteinen
wie auf der Schwäbischen Alb ist
reich an Hydrogencarbonat und
Calcium. Kalkgesteine bzw. SpatEinlage­rungen liefern häufig auch
Fluorid.
•Eng verwandt mit Kalkstein ist Dolomit. Aus Dolomit gelangt neben Calcium und Hydrogencarbonat auch
Magnesium in das Wasser. In der
Eifel zum Beispiel kommt Dolomit
häufig vor.
•Gesteine, die viel Gips enthalten, bewirken eine Anreicherung des Wassers mit Sulfat. Man findet sie im
Weserbergland und in Nordwürttemberg.
•Fließt das Wasser an unterirdischen
Salzablagerungen der Urmeere entlang, wird es mit Chlorid und Na­
trium angereichert. Solche Wässer
gibt es vor allem im Norden und Osten Deutschlands.
•In Gebieten vulkanischen Ursprungs
wie im Neckartal oder in der Eifel
findet man natürliche Kohlensäure.
•Die verschiedenen Gesteine geben
zudem weitere Mineralstoffe, Spurenelemente und Wirkstoffe ins
Wasser ab, wie zum Beispiel Kieselsäure, Jod oder Zink.
Auf ganz natürlichem Weg entstehen
so „Wellnessprodukte“, die die Gesundheit fördern. Die sanft wirkenden
Naturheilmittel können bei MagenDarm-Problemen helfen, Osteoporose
vorbeugen, Harnwegs- oder Nierenbeschwerden lindern und den Körper
mit Mineralstoffen versorgen.
Eine Übersicht aller Heilwässer mit
Suchmöglichkeiten nach verschiedenen Inhaltsstoffen oder anhand
einer Deutschlandkarte bietet die
Website www.heilwasser.com.
Quelle: www.humannews.de
StippVisite überregional
19
Vermeidung des Schlaganfalls:
Therapie der Carotisstenose
Carotisstenose – hinter diesem medizinischen Fachbegriff verbirgt sich die
Verengung der hirnversorgenden Halsschlagader. Dieser Verengung liegt eine
Verkalkung oder Verhärtung des Gefäßes zugrunde, auch als Arteriosklerose
bekannt. Eine Carotisstenose steigert das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, immens.
Wie hoch ist das Risiko für einen
Schlaganfall als Folge einer Carotisstenose? Wie sehen eine zeitgemäße Diagnostik und Therapie aus? Diese und andere Fragen hat Dr. med. Klaus F. Bieber,
Chefarzt der Klinik für offene und
endovaskuläre Gefäßchirurgie
am Evangelischen Krankenhaus
Bergisch Gladbach, beim Medizindialog Mitte September beantwortet.
Über 200.000 Schlaganfälle pro Jahr
und mehr als eine Million Patienten,
die an den Folgen eines Schlaganfalls leiden, zeigen sehr deutlich, wie
wichtig Aufklärung und Information in diesem medizinischen Bereich sind. Ist das Gehirn eines Menschen schlecht durchblutet, kann es
zu einem Schlaganfall kommen. Vielfach ist der Verschluss eines Gefäßes,
der sich für den Schlaganfall verantwortlich zeichnet, auf eine Verkalkung
zurückzuführen. Ursache eines derartigen Verschlusses können außerdem
aus dem Herzen oder aus verengten
Halsschlagadern (Carotisstenose) verschleppte Blutgerinnsel sein. Diese
Ursachen betreffen mehr als 80 Prozent aller Schlaganfälle.
Die Carotisstenose –
Ursachen und Folgen
Im Laufe der Zeit verkalken beim
Menschen die Gefäße. Kalkablagerungen wiederum verengen die Ge-
20
StippVisite
Chefarzt Dr. Bieber erläutert Gefahren und Folgen einer Carotisstenose
fäße (Arteriosklerose). Diese Verengungen können für die Betroffenen lebensbedrohlich sein, wenn
die Organe nicht mehr mit Blut versorgt werden. „Carotisstenose bezeichnet eine aufgrund von Verkalkungen verengte Halsschlagader“, erklärt Dr. med. Klaus F. Bieber, Chefarzt
der Klinik für offene und endovaskuläre Gefäßchirurgie am EVK Bergisch
Gladbach. Die Halsschlagader sitzt
hinter dem Kopfmuskel des Halses.
Stockt der Blut-Zufluss der Arteria
carotis – so der medizinische Fachbegriff – zum Gehirn, ist er gar voll-
ends unterbrochen oder lösen sich
kleine Kalkpartikel von der Gefäßwand, kann es zu einer Unterversorgung des Gehirns oder einem Schlaganfall kommen.
„Für Patienten ist die Carotisstenose weder leicht und noch unmittelbar zu erkennen“, berichtet Dr.
Bieber den über 40 Besuchern beim
Medizin­dialog in Bergisch Gladbach. „Bemerken Betroffene Sehstörungen oder stellen sich Schwächeund Schwindelgefühle ein, sollte ein
Arzt aufgesucht werden, um das wei-
tere Vorgehen abzuklären.“ Bei entsprechenden Symptomen und Warnsignalen reicht eine Überweisung
vom Hausarzt oder Internisten an
die Gefäßchirurgie des EVK, um sich
von Dr. Bieber intensiv untersuchen zu lassen. Dr. Bieber: „Anders
als bei nicht-lebensbedrohlichen Beschwerden verteilen wir in der Regel
Untersuchungstermine innerhalb der
nächsten 14 Tage.“
Entscheidend für die Entstehung der
Gefäßerkrankung ist der dreischichtige Wandaufbau eines Gefäßes mit
wiederum selbstversorgenden Blutgefäßen. Wissen Patienten darüber hinaus, dass sie verdickte Gefäßwände
haben, ist Vorsicht geboten und der
Kontrollbesuch beim Arzt ratsam.
„Und natürlich spielen neben erblichen, familiären Vorbelastungen auch
Risikofaktoren wie Nikotin, Alkohol,
Übergewicht und ein erhöhter Cholesterinspiegel eine entscheidende
Rolle“, erklärt der Chef-Gefäßchirurg
des EVK.
Diagnose der Carotisstenose
Um eine Carotisstenose zu diagnostizieren, kann die Gefäßchirurgie des
Das Interesse war groß: Rund 40 Besucher waren in den Gemeindesaal Quirlsberg in Bergisch
Gladbach gekommen, um sich über das Thema Carotisstenose zu informieren.
EVK unter der Leitung von Dr. Bieber
auf unterschiedliche Diagnostik-Verfahren zugreifen. Neben einem einführenden, intensiven Anamnese-­
Gespräch mit dem Patienten nutzt
das EVK die farbcodierte Duplexsonographie. Sie ist eine der modernsten Methoden, um eine entsprechende Diagnose zu stellen. Hier
werden die Gefäße und der Blutfluss innerhalb der Gefäße auf einem
­Ul­traschallbild farblich sichtbar gemacht. Dr. Bieber: „Dadurch ist eine
sehr genaue Darstellung der Engstelle
möglich. Dieses Verfahren übertrifft
sogar die Magnet­resonanztherapie
und die CT-Angiographie.“ Auf diese
Weise können Veränderungen in den
Gefäßen erkannt und gegebenenfalls eine OP-Indikation gestellt
werden.
Die Aortographie ist eine Röntgenuntersuchung, bei der Patienten ein
Kontrastmittel gespritzt wird. Auf
diese Weise werden Form und Veränderungen der Gefäße hervorgehoben. Die CT-Angiographie der
Halsschlagader spürt mittels computertomographischer Bilder Gefäßverengungen oder Blutungen auf.
Engstellen können bei dieser Röntgenuntersuchung sehr gut wiedergegeben werden.
Darüber hinaus steht die Kernspintomographie als nicht-invasives,
schonendes Verfahren zur Verfügung. „Ähnlich wie bei der Aortographie auch, arbeiten wir hier eng mit
dem radiologischen Team des EVK
unter der Leitung von Dr. med. habil.
Gudrun Lasek zusammen“, so Dr.
Bieber. Bei dieser Methode werden
durch elektromagnetische Felder
Schnittbilder erstellt, die einen tiefen
Einblick auf die Struktur und Funk­
tionstüchtigkeit der Gefäße geben.
Dr. Bieber weist auf die Problematik der Arteriosklerose hin. Die Verkalkung oder Verhärtung eines Gefäßes kann zur Carotisstenose führen.
Fortsetzung auf Seite 24
StippVisite
21
Zu viel berufliche Flexibilität
schadet der Psyche
Durch die zeitliche und räum­
liche Flexibilisierung der Arbeitswelt stoßen Arbeitnehmer an
ihre psychischen Belastbarkeitsgrenzen. Insbesondere bei ständiger Erreichbarkeit, häufigen
Überstunden, wechselnden Arbeitsorten und langen Anfahrtswegen zur Arbeit leiden Beschäftigte zunehmend an psychischen
Beschwerden. Das belegt der im
August 2012 vorgestellte „Fehlzeiten-Report 2012“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK
(WIdO). „Im Grunde ist es gut für
die Gesundheit, wenn Beschäftigte ihre Arbeit räumlich und
zeitlich an die eigenen Bedürfnisse anpassen können. Aber
diese Flexibilität braucht ihre
Grenzen“, sagte Helmut Schröder, Herausgeber des FehlzeitenReports und stellvertretender
Geschäftsführer des WIdO.
Ständige Erreichbarkeit und permanente Mobilitätsbereitschaft sind
heute für viele Erwerbstätige Realität und haben den klassischen Büroarbeitstag von neun Uhr morgens bis
fünf Uhr nachmittags abgelöst. Eine
re­­präsentative Befragung des WIdO
für den Fehlzeiten-Report 2012 belegt dies deutlich. Mehr als jeder drit­
­te Erwerbstätige hat in den letzten vier Wochen häufig Anrufe oder
E-Mails außerhalb der Arbeitszeit erhalten (33,8 Prozent) oder Überstunden ge­­leistet (32,3 Prozent). Auch
­Arbeit mit nach Hause zu nehmen
(12,0 Prozent) oder an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten (10,6 Prozent)
stellt kein Randphänomen dar. Nahezu jeder achte Beschäftigte gibt
­zugleich an, dass er Probleme mit der
Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit
22
StippVisite überregional
hat (13,2 Prozent) oder auch wegen
beruflicher Verpflichtungen Pläne für
private Aktivitäten geändert hat (12,8
Prozent).
„All diese Belastungen im Arbeits­
alltag führen dazu, dass diese Beschäftigten mehr an psychischen Beschwerden leiden als diejenigen, die
diesen Belastungen nicht ausgesetzt
sind“ erläuterte Helmut Schröder. Dabei berichten die Befragten nicht nur
über Erschöpfung (20,8 Prozent) oder
das Problem in der Freizeit nicht abschalten zu können (20,1 Prozent),
sondern auch über Kopfschmerzen
(13,5 Prozent) oder Niedergeschlagenheit (11,3 Prozent). Nennt im
Durchschnitt jeder Beschäftigte über
1,5 dieser Beschwerden in den letzten vier Wochen, führen die verschiedenen Entgrenzungsformen von Arbeit und Freizeit zu deutlich mehr
psychischen Problemen: Bei häufig mangelnder Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit werden mehr als doppelt so viele Beschwerden benannt
(3,2). Auch wer häufig private Aktivitäten aufgrund beruflicher Belange
verschiebt (2,8), an Sonn- und Feiertagen arbeitet oder häufig Überstunden leistet (jeweils 2,0) berichtet häufiger von psychischen Beschwerden.
Lust und Last der Mobilität
Immer öfter sind Arbeitnehmer ­mobil:
Heute sind bereits rund 40 Prozent
der Berufstätigen zirkulär oder resi­
denziell mobil. Das heißt, sie sind
entweder Wochenendpendler, pendeln täglich mindestens eine Stunde
zur Arbeit oder haben ihren Wohnort aufgrund beruflicher Anforderungen gewechselt. Viele Beschäftigte nehmen auch lange Fahrtzeiten zu ihrem Arbeitsplatz in Kauf. Aus
der räumlichen Mobilität ziehen Arbeitnehmer durchaus Vorteile, etwa
indem sie ­Arbeitslosigkeit vermeiden oder Aufstiegschancen an anderen Orten nutzen. Gleichzeitig sind sie
aber auch stärker psychischen Belastungen ausgesetzt. Die Beschäftigtenbefragung des WIdO belegt, dass
die Belastung durch übermäßiges
Pendeln mit einer Zunahme von psychischen Beschwerden wie Erschöpfung oder Niedergeschlagenheit einhergeht. Ergänzende Fehlzeitenanalysen bestätigen einen Zusammenhang
von Fehltagen ­sowie Fallzahl psychischer Erkrankungen und der Länge
des Anfahrts­weges zur Arbeit. Bei Beschäftigten, deren Arbeitsplatz mehr
als 500 km vom Wohnort entfernt ist,
gab es 2011 statistisch fast einen halben Fehltag mehr aufgrund einer psy-
chischen Erkrankung als bei Beschäftigten, die weniger als 30 km zur Arbeit pendeln.
Parallel zur zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitswelt nimmt die Zahl
der Fehltage aufgrund psychischer
Erkrankungen bei den Beschäftigten
weiter zu.
Chancen der Flexibilität nutzen
„Flexibel und mobil zu arbeiten, bietet
sowohl jedem Einzelnen als auch den
Unternehmen Vorteile, wenn es mit
mehr Wahlfreiheit und Handlungsautonomie verbunden ist“, folgerte
WIdO-Experte Schröder aus den Daten. So eröffnet die neue Arbeitsstelle
in einer anderen Stadt beispielsweise
neue Lern- und Entwicklungschancen. Außerdem wird die räumliche
Beengtheit eines Ortes aufgehoben,
wenn man zum Arbeitsplatz pendelt
oder durch virtuelle Kom­munikation
ortsungebunden an ­gemeinsamen
Projekten arbeiten kann. „Damit
­ nternehmen und Beschäftigte den
U
Spagat zwischen Flexibilitätsanfor­
derungen und gesundem Arbeiten
meistern können, müssen die Innovationen bei den modernen Kommunikationsmedien genutzt werden“, so
Schröder. Laptops oder Handys, aber
auch Telefon- und Videokonferenzen
ermöglichen beispielsweise, das heimische Büro zu nutzen und gleichzeitig in der Welt präsent zu sein.
Quelle: www.gesundheit-adhoc.de
Weniger psychische ­Pro­bleme
durch mehr Bewegung?
Körperliche Aktivität bei Kindern korreliert mit weniger
Angst und Aggressivität
Tollen und Toben tut ­Kindern gut.
Auslauf und Bewegung macht
sie offenbar ausgeglichener und
glücklicher und schützt sie davor,
soziale oder emotio­nale Auffälligkeiten sowie Ängste oder Depressionen zu entwickeln. Das zumindest lässt sich aus einer aktuellen finnischen Untersuchung
mit Achtjährigen schlussfolgern.
Die Wissenschaftler von den Universitäten Helsinki und Oulu hatten für
ihre Studie rund 200 achtjährige Kinder mit Beschleunigungssensoren an
den Handgelenken versehen, die maßen, wie oft sich die Geschwindigkeit
oder Richtung ihrer Bewegungen in
durchschnittlich sechs Tagen änderte.
Daraus errechneten die Forscher den
Anteil der Zeit, in der die Kinder besonders heftig herumtollten. Dann
wurde der daraus errechnete Energieverbrauch mit psychischen Merkmalen der Kinder in Relation gesetzt.
Dazu füllten die Eltern der Kinder Fragebögen aus, von denen auf das Seelenleben der Kinder geschlossen werden konnte. Verglichen wurden nun
die Kinder, die am aktivsten waren
und sich viel bewegten, mit denen, die
sich nur wenig körperlich betätigten.
Es zeigte sich, dass die aktiven Kinder
offenbar glücklicher und ausgeglichener sind. Laut den Antworten ihrer Eltern sind sie seltener ängstlich oder
depressiv, haben weniger Aufmerksamkeitsprobleme und neigen nicht
zu Trotzreaktionen oder Aggressivität.
Zur Kontrolle wurden auch die Lehrer
der Kinder befragt, die die Einschätzungen der Eltern grundsätzlich bestätigten.
Allerdings warnen die finnischen Forscher mit ihrer Untersuchung davor,
vorschnell automatisch einen ursächlichen Zusammenhang zwischen viel
körperlicher Bewegung und geistiger und emotionaler Ausgeglichenheit herzustellen. Dafür seien weitere
Studien nötig, die auch Faktoren wie
elterliche Unterstützung, sozioökonomischen Status und familiären Stress
mit berücksichtigen.
Quelle: www.humannews.de
StippVisite überregional
23
Fortsetzung von Seite 21
Therapie – Medikamente
In leichten Fällen, das heißt bei nur
geringer Verkalkung bzw. Verengung
des Gefäßes, kann bereits die Einnahme eines Medikamentes den gewünschten Erfolg und eine Verbesserung bringen. „Hier greifen wir auf
Medikamente wie ASS oder Plavix zurück, die den Blutfluss verbessern. Regelmäßige Kontrollen sind natürlich
unabdingbar“, so Dr. Bieber.
Therapie – Operation
Wenn Medikamente als Therapie
nicht mehr ausreichen und eine Operation nötig ist, wird schnell gehandelt: „Glücklicherweise werden heutzutage Operationen nicht mehr hinausgezögert. Die Carotisstenose ist
eine lebensbedrohliche Situation und
schnelles Handeln wichtig.“
24
Die Ballondilatation wird dazu genutzt, mittels eines kleinen Katheters die verengte Stelle zu erweitern und den Blutfluss wieder her zu stellen.
teil, wie Dr. Bieber konstatiert. Zudem
können Komplikationen auftreten.
Und falls eine weitere Operation nötig
sein sollte, „wird der zweite Eingriff
schwerer. Diese Form ist nicht die
bevorzugte Methode, um eine Gefäßengstelle zu beseitigen.“
Bei der OP setzt der Gefäßchirurg auf
unterschiedliche Vorgehensweisen,
die je nach Schweregrad als Op­tionen
zur Verfügung stehen. „Die traditionelle Methode des ‚Ausschälens‘
sieht vor, vom Ohrläppchen des Patienten aus die Engstelle zu öffnen, die
Kalkablagerung zu entfernen und das
Gefäß anschließend wieder zu vernähen – entweder mit einem Stück
Vene oder einem künstlichen Material.“ Bei komplizierteren Fällen kann
das Gefäß komplett abgeschnitten
werden. „Die beiden Enden werden
nach außen umgestülpt, die Kalkablagerung entfernt, das Gefäß gesäubert und wieder zusammengenäht.“
Für Dr. Bieber ist diese Methode eine
bevorzugte Herangehensweise. „Die
Fäden lösen sich nämlich nach einem
halben Jahr auf.“
In bestimmten Fällen greift Dr. Bieber
auf eine Stent-Ballondilatation zurück. Ein Ballonkatheter wird in die
Carotis eingeführt. Mithilfe der Ballondilatation wird die Engstelle erweitert. „Zusätzlich lässt sich ein
Stent als Gefäßstütze einbauen. Der
soll dafür sorgen, dass die Halsschlagader durchlässig bleibt.“ Eine
Ope­ration an der Halsschlagader
dauert in der Regel eine Stunde, kann
aber auch mehr Zeit in Anspruch
nehmen. Dr. Bieber beruhigt: „Natürlich überwachen wir während eines
operativen Eingriffs permanent die
Hirnleistung.“
Der Einsatz eines Stents ist eine weitere operative Alternative. Ein Stent
ist ein medizinisches Implantat, das
die Gefäße offen hält und an der Engstelle erweitern soll. Allerdings beseitigt ein Stent nicht die Verkalkungen in den Gefäßen. Ein Nach-
Nachsorge
Ebenso wichtig wie die eigentliche
Operation ist die Nachsorge. Dabei
kommt der Patient in der ersten
Zeit noch regelmäßig ins EVK. Dort
werden Duplexkontrollen durchgeführt. Post-operativ das erste Mal
StippVisite
nach rund sechs bis acht Wochen.
Anschließend in Abständen von drei
Monaten, einem halben Jahr und
schließlich jährlich. Dr. Bieber verweist auf die dauerhafte Einnahme
von Medikamenten. „Ohne die geht
es nicht. Entweder einmal täglich
100 mg ASS oder 75 mg Plavix.“
Weiterer wichtiger Baustein auf dem
Weg zur Genesung: die Minimierung
von Risikofaktoren. Dazu gehören die
Reduktion oder der Verzicht von Alkohol und Nikotin, eine Gewichts­
reduktion sowie die Kontrolle des
Cholesterinspiegels und der Blutfettwerte. Eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung und die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit,
um das Blut geschmeidig zu halten,
runden die Nachsorge ab.
Ihr Ansprechpartner am
EVK zu diesem Thema ist
Dr. med. Klaus F. Bieber,
Chefarzt der Klinik für offene
und endovaskuläre Gefäß­
chirurgie, unter
Telefon 02202 122-2310
Gute Stimmung in der
Demenz-Wohngemeinschaft
Die Villa am Schloss in der Bensberger Innenstadt blickt auf ihr erstes Jahr
zurück – Mieter und Betreiber sind sehr zufrieden
In dieser Wohngemeinschaft
geht es fröhlich zu. „Es wird viel
gesungen und gelacht“, beschreibt Birgit Rohde die Stimmung, die in der Villa am Schloss
in der Bensberger Innenstadt
herrscht. Seit einem Jahr leben
dort Menschen mit Demenz fast
wie zu Hause und verbringen
gemeinsam eine gute Zeit. „Die
Leute gehen liebevoll miteinander um“, berichtet Frau Rohde
weiter. Die Leiterin der Dia­
koniestation des Evangelischen
Krankenhauses Bergisch Gladbach (EVK) und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen und begleiten die Mieter
in ihrem Alltag. Und diesen gestalten die Bewohnerinnen und
Bewohner nach ihren eigenen
Vorstellungen. „Solchen selbstbestimmten Wohngemeinschaften gehört die Zukunft“, ist auch
Christina Schulte-Mantel, Leiterin der EVK-Senioreneinrichtungen überzeugt.
Das markante Gebäude aus dem
Jahr 1898 in der Gladbacher Straße
6 wurde durch die Rheinisch Bergische Siedlungsgesellschaft (RBS) umfassend renoviert und entsprechend
den Anforderungen an seniorengerechtes Wohnen umgebaut. Während
im Erdgeschoss vor allem großzügig
bemessene Gemeinschaftsräume
entstanden sind, blieben die beiden
oberen Geschosse ausschließlich Zimmern und Bädern vorbehalten. Wie
in einer großen Familie ist ein großer
Aufenthaltsbereich im Erdgeschoss
der Mittelpunkt des Lebens der elf
Mieter der Villa am Schloss.
Die Mieter der Wohngemeinschaft
organisieren ihr Leben soweit sie es
können selbst. Sie bestimmen, welche
Möbel in ihren Zimmern stehen,
welche Farbe die Wände haben sollen
und was gekocht wird. Bei der Zubereitung der Mahlzeiten macht jeder
mit, wie er kann und schält Kartoffeln,
putzt Salat oder deckt den Tisch. Das
Fortsetzung auf Seite 29
StippVisite
25
Das Fini-Resort****S Badenweiler liegt im Südwesten Deutschlands im Dreiländereck D-CH-F. Durch
das milde Klima ist der Kurort Badenweiler geradezu ideal für Wellness- und Kuraufenthalte. Die
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26
StippVisite überregional
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Fini-Resort Badenweiler****S
Wohlfühltipp
Kräuterstempel-Massage
Eine Wellness-Massage, die sich positiv auf Körper und Geist auswirkt
Die
Kräuterstempel-Massage
zählt zu den Wellness-Massagen
mit dem größten Wohlfühlfaktor. Sie sorgt für Entspannung,
Ge­­sundheit und eine strahlende
Haut. Die erwärmten Kräuterstempel werden zur Meditation,
zur Durchblutungsförderung und
zum Lockern muskulärer Verspannungen angewandt.
In asiatischen Kulturen wird seit langer Zeit die Kräuterstempel-Massage
(Pantai Luar Massage) aufgrund der
positiven Wirkung auf den gesamten
Organismus als ganzheitliche Heilmethode vorgenommen. Noch lange
nach der Massage wirkt die Behandlung nach, denn tiefe Entspannung
und vollkommenes Wohlgefühl stellen sich ein.
Im Verlauf der Kräuterstempel-Massage entfalten sich die Düfte der im
Kräuterstempel enthaltenen ätherischen Öle. Dies führt zur Ausschüttung von Glückshormonen und prägt
Emotionen und Regungen positiv.
Diese Auswirkung ist auch aus der
Aromatherapie allgemein bekannt.
Die anhand von Wasserdampf freigesetzten Pflanzenextrakte werden mit
der Atemluft aufgenommen und entfalten ihre Wirkung folglich gleichfalls in den Atmungsorganen. Durch
die Wärme der Kräuterstempel wird
die Durchblutung gefördert, die Entschlackung unterstützt, Verspan-
nungen werden gelockert und darüber hinaus wird auch noch die Selbstheilung angeregt. Die Haut wird mit
Feuchtigkeit versorgt, was sie straffer
und gesünder aussehen lässt. Begleitend findet durch das besondere Gazetuch des Stempels – das die duftenden Kräuter beinhaltet – ein schonendes Peeling statt. Die Haut fühlt sich
samtweich an.
Quelle: www.medcom24.de
Probieren Sie es einmal aus und
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Hände, die eine anständige
­Ausführung der KräuterstempelMassage garan­tieren.
StippVisite überregional
27
Ein Symposium zum
60. Geburtstag
Professor Dr. med. Ulrich Schultz-Venrath, Chefarzt der Klinik für
Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des EVK, hat viele Pläne
Der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach hat in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag gefeiert. Er ist voller Tatendrang. Ein besonderes Geburtstagsgeschenk hat er sich selbst gemacht. Zusammen mit seinem Team organisierte Prof.
Schultz-Venrath ein hochkarätig besetztes Symposium, das im Bergischen Löwen stattfand. Die Fachtagung
stand unter dem Motto „Auf der Suche nach verborgenen Schätzen in Psychiatrie, Psychosomatik, Psychoanalyse und Gruppenanalyse“.
Der Jubilar wollte die Fachtagung in
erster Linie nutzen, um herauszufinden, was künftige Aufgaben psychiatrischer Kliniken in einem Krankenhaus sein können. Es ist ihm zum
Beispiel ein großes Anliegen, dass Patienten nach einem Klinik-Aufenthalt
nahtlos von niedergelassenen Fachärzten oder Psychologen weiter behandelt werden. „Hier findet oft ein
Bruch statt“, beklagt der Chefarzt und
verweist auf Wartezeiten von sechs
bis zwölf Monaten, die den stationären oder tagesklinischen Behandlungserfolg rasch wieder in Frage
stellen.
Im Rahmen der Fachtagung im Bergischen Löwen ging Professor SchultzVenrath weiterhin der Frage nach,
welche Krankheiten bislang noch zu
wenig beachtet werden. Hierzu zählt
er die Internet-Abhängigkeit oder
die PC-Spielsucht, aber auch Störungen aus dem autistoiden Spektrum. Bislang fanden Internet-Abhängigkeit und PC-Spielsucht noch nicht
Eingang in das europaweit gültige
System zur Diagnose-Erfassung, dem
ICD 10. Solange hier keine Ziffern vorliegen, kann die Behandlung eigentlich nicht abgerechnet werden. Auch
ist es bislang nicht möglich, dass ein
Skype-Gespräch zwischen Patient
und Therapeut vergütet wird. Wären
28
StippVisite
Glückwunsch zum Geburtstag: Dr. Harald Januschewski, Geschäftsführer des EVK Bergisch Gladbach und Prof. Dr. Ulrich Schultz-Venrath
solche Kommunikationsmittel erlaubt,
könnte sich der eine oder andere Patient die eine oder andere Fahrt vom
25 Kilometer entfernten Wermelskirchen nach Bergisch Gladbach sparen
und die Klinik könnte ihre beengten
räumlichen Ambulanzverhältnisse auf
diese Weise virtuell vergrößern.
Als dritten dicken Brocken auf seiner
To-do-Liste hat Prof. Schultz-Venrath
eine verbesserte Versorgung durch
vermehrte Angebote ambulanter
Gruppen-Psychotherapie stehen. Er
ist überzeugter Vertreter dieser Therapieform, weil sie nachweislich sehr
wirksam und gleichzeitig kostengünstig ist. „Anfangs werden häufig
Ängste gegenüber einer solchen Therapie geäußert, am Ende mag jedoch kaum einer mehr die Gruppe
verlassen“, so Prof. Schultz-Venrath.
Die Patienten wissen warum: Wissenschaftliche Studien zeigten, dass
analytische und mentalisierungsbasierte Gruppenpsychotherapien die
höchsten Effektstärken aller Psychotherapieverfahren besitzen. Dennoch
werden nur 1,7 Prozent aller Therapien als Gruppen-Psychotherapie ambulant durchgeführt, kritisiert Prof.
Schultz-Venrath. Neue Ideen für eine
optimierte Versorgung mit ambulanten Gruppentherapie-Angeboten
müssten mit den Krankenkassen, der
Kassenärztlichen Vereinigung und
dem Gemeinsamen Bundesausschuss
als oberstes Entscheidungsgremium
entwickelt werden. „Das ist zwar ein
dickes Brett, doch das müsste für eine
unbürokratischere und gleichzeitig
qualitätsgesicherte Therapie gebohrt
werden.“
Ähnliche Hartnäckigkeit wird erforderlich sein, um das angestrebte weitere Wachstum voranzubringen. Hier
geht’s um die so genannte Bettenmessziffer, sie gibt an, wie viele Psychiatrie-Betten pro Einwohner vorzuhalten sind. Die Vorgabe kommt aus
der Landeshauptstadt. „Ich bin nicht
unzufrieden, doch es könnten noch
mehr sein, da der Rheinisch-Bergische
Kreis immer noch die niedrigste Bettenmessziffer für psychisch Kranke
und überhaupt keine Abteilungen für
psychosomatische Kranke vorhält,“
sagt Prof. Schultz-Venrath mit Blick
auf den enormen Aufnahmedruck auf
seine Klinik. Das rasante Wachstum
seiner Einrichtung zeigt, wie groß der
Bedarf war und ist. Im Gründungsjahr
1999 startete die Psychiatrie am EVK
mit 24 Betten, heute sind es 92 und
18 Tagesklinik-Plätze. „Angesichts der
235.000 Einwohner in unserem Kreisgebiet wären mindestens 130 bis150
Betten für psychisch Kranke oder aber
zusätzlich 25 bis 30 psychosomatische Betten anzustreben.“
Der 60. Geburtstag und das Symposium waren auch ein Anlass, auf
bisher Erreichtes zurückzublicken.
Und hier ist der Jubilar auf zentrale Errungenschaften am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach zu Recht sehr stolz. „Die Klinik
für ­Psychiatrie, die wir hier in den
vergangenen 13 Jahren aufgebaut
haben, ist richtig gut verankert, sowohl innerhalb des Hauses bei den
Chefärzten als auch bei anderen Häusern in der Region.“
Auch eine besondere personelle Lösung am EVK hat sich bewährt: die
duale Leitung der Klinik mit Dr. med.
Heinrich Knott, einem zweiten Chefarzt, dessen Schwerpunkt die Gerontopsychiatrie und die Psychosen sind.
Prof. Schultz-Venrath kümmert sich
um neuere Psychotherapien der übrigen Störungsbilder, um psychosomatische Beschwerden, die Hotelklinik sowie die Psychoonkologie.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des
Evangelischen Krankenhauses
Bergisch Gladbach
Chefärzte:
Prof. Dr. Ulrich Schultz-Venrath,
Dr. med. Heinrich Knott
Tel.: 02202 122-3100
Fortsetzung von Seite 25
Team der Diakoniestation macht darüber hinaus Angebote wie gemeinsames Basteln oder Ausflüge. Manch
einer mag aber vielleicht nur mal im
Garten sitzen und ins Grüne schauen
– auch das ist okay. Die Angebote
richten sich nach den Wünschen der
Bewohner und ihren Gewohnheiten.
Nach der Eröffnung der Villa vor
einem Jahr ging es mit drei Mietern
los: zwei Frauen und einem Mann. „Er
wurde von den beiden Damen so toll
umsorgt, dass wir nach einiger Zeit
die Marmelade und Schokolade haben
verstecken müssen“, erinnert sich
Birgit Rohde. Mittlerweile sind alle
Zimmer bis auf eines belegt. Manche
WG-Bewohner haben zuvor zu Hause
gewohnt, bis die Angehörigen zu dem
Schluss gekommen sind, dass eine
Versorgung in dieser Form nicht mehr
möglich ist. Die Pflege wurde z. B. für
die berufstätige Tochter zu viel, so
dass sie nach einem Platz in der Villa
am Schloss suchte. Vor dem Einzug in
die Villa haben die Mieterinnen und
Mieter einen Schnuppertag verbracht.
„Dabei konnten die Mieter schnell
feststellen, ob sie zusammenpassen“,
erklärt Frau Rohde das Verfahren.
Zum Konzept der Villa gehört, dass
sich die Angehörigen einbringen.
Sie werden jederzeit gerne gesehen
und können sich an der Tagesgestaltung beteiligen. Manche sind täglich, manch andere hingegen einmal
pro Woche im Haus. Feste „Besuchszeiten“ gibt es keine, die Villa steht
immer offen. Ganz besonders natürlich an hohen Festtagen, wenn Ostern
oder Weihnachten im Familienkreis
gefeiert wird. Was in diesem Jahr Heiligabend auf den Tisch kommt, haben
die Mieter schon entschieden. Es ist
der Klassiker mit Weihnachtsgans,
Rotkohl und Knödeln.
Weitere Informationen über die
Wohngemeinschaft gibt es bei der
Diakoniestation des EVK unter der
Telefonnummer 02202 1227100,
per eMail an Birgit Rohde:
birgit.rohde@evk.de oder bei Frau
Rau von der RBS, die für die Vermietung verantwortlich und unter der
Telefonnummer 02202 952220
sowie per Mail rau@rbs-wohnen.de
erreichbar ist.
StippVisite
29
„Ich will aber kein Fleisch!“
Was tun, wenn Kinder Vegetarier werden?
Ganz gleich, ob aus Gründen des
Nicht-Mögens oder der Ethik –
von einem auf den anderen Tag
können Kinder plötzlich den Verzehr von Fleisch verweigern. Eltern sind dann oft ratlos, sorgen
sich um das Wohl ihres Kindes
und fürchten, dass sein Nährstoffbedarf nicht ausreichend gedeckt wird. Viele Studien in den
letzten Jahren haben jedoch gezeigt, dass diese Angst bei einer
vollwertigen ovolaktischen Ernährung unbegründet ist. Diese
Vegetarier verzichten auf Fleisch
und Fisch, essen aber Milchprodukte und Eier. Kinder und Jugendliche, die sich so ernähren,
tendieren seltener zu Übergewicht. Somit ist das Risiko, eine
chronische
ernährungsabhängige Erkrankung wie z.B. Diabetes zu bekommen, geringer. Auch
Veganer, die gar keine tierischen
Produkte essen, sind durchschnittlich schlanker. Bei dieser
Ernährungsweise jedoch treten
Vitamin- oder SpurenelementeMangel häufiger auf als bei OvoLakto-Vegetariern.
Den Wunsch des Kindes
respektieren und auf eine
vollwertige Kost achten
Bei einer gemischten Ernährung sind
Fleisch-, Fisch- und Milchprodukte
wichtige Eiweiß- und Eisenquellen.
Mag das Kind diese nicht mehr essen,
dann kann man auf Alternativen zurückgreifen wie Getreide, Kartoffeln,
Hülsenfrüchte, Sojaprodukte oder
Seitan (Weizengluten). Dabei sollte
beachtet werden, dass der Proteinund Eisenbedarf bei vegetarischer Ernährung höher ist, da der Körper die
pflanzlichen Eiweiß- und Eisenformen
schlechter aufnehmen kann als die
30
StippVisite überregional
tierischen. Im Normalfall ist die Proteinversorgung aber ausreichend. Lediglich bei Eisen kann es, insbesondere bei Veganern, zu einem Mangel
kommen. Deshalb sollte man eisenhaltige Lebensmittel zusammen mit
Vitamin C verzehren, um die Eisenaufnahme zu verbessern. So erhöht
das morgendliche Frühstücksmüsli
mit Orangensaft anstelle von Milch
die Eisenzufuhr ohne Mehraufwand.
Mit dem Milch- und Eierkonsum liegt
der Vitamin-B12-Status bei OvoLakto-Vegetariern im Empfehlungsbereich, bei Kindern mit veganer Er-
nährung jedoch nicht. Um den notwendigen Bedarf zu decken, sind
angereicherte Lebensmittel oder vorzugsweise natürliche Nahrungsergänzungsmittel erforderlich. Vitamin
D ist in größeren Mengen in fettreichen Seefischen, Milchprodukten und
Eigelb zu finden und auch über das
Sonnenlicht kann die Zufuhr erfolgen.
Zudem sollten Veganer auf eine ausreichende Kalzium- und Zinkversorgung achten, Während Zink in Vollkornprodukten, Nüssen und Samen
sowie in hauptsächlich orangefarbenen Obst- und Gemüsesorten (Aprikosen, Pfirsiche, Kürbis) enthalten ist,
findet sich Kalzium im Mineralwasser.
Mit Hilfe der vegetarischen Ernährungspyramide kann man
leicht ein Gefühl
dafür bekommen,
welche Lebensmittelgruppe in
welchen Mengen
eine vollwertige
vegetarische Ernährung ausmachen. Vielleicht
kommt man ja
auch selbst mal
auf den Geschmack, fleischlos zu essen und
führt zu Hause
einen „VeggieTag“ ein, den es
bereits in vielen Mensen und
Kantinen gibt.
Quelle:
www.humannews.de
Das letzte Wort hat: Birgit Russell
Bis Weihnachten
ignoriere ich Weihnachten
Warum wird man schon so lange vor
Weihnachten an Weihnachten erinnert? Da lacht einen der Weihnachtsmann im Supermarkt schon Anfang
September an. Spekulatius, Lebkuchen
und Stollen verbreiten weihnachtlichen Duft. Ich versuche das mit aller
Gewalt zu ignorieren, aber die Bilder
sind im Kopf und dann meldet sich
mein Gewissen: Denke früh genug an
Weihnachtsgeschenke, denn nichts
rückt so schnell näher. Komisch.
Warte ich auf den Urlaub, kommt es
mir wie Lichtjahre vor, bis er endlich
da ist.
Weihnachten ist ja schön. Entweder
sind die Kinder noch zuhause oder
sie kommen aus allen Himmelsrichtungen angereist. Die Familie
ist mal wieder vollzählig. Alles
weihnachtlich dekoriert, der
Geruch vom Tannenbaum
und gutem Essen. Aber
bevor es richtig losgeht, ist noch so viel
zu tun.
Jahr für Jahr passiert es mir, dass ich
alles kurz vor den Feiertagen erledige.
Alles auf den letzten Drücker, und am
Heiligabend sitze ich geschafft auf
dem Sofa und kämpfe mit den Augen,
die immer zufallen wollen. Ein großer
Fehler. Denn Weihnachtsgeschenke
kann man das ganze Jahr über kaufen, einpacken, mit Namenskärtchen
versehen und gut verstecken – natürlich so, dass man sie auch wiederfindet. Damit habe ich nämlich Schwierigkeiten. Den Schlafanzug
für meinen Mann habe ich
erst Monate später gefunden, als ich mal wieder meinen Schrank aussortierte.
Und das Armband für
meine Tochter hatte ich in
der Jackentasche einer
Sommerjacke versteckt.
Und man könnte ja auch früher als
am Morgen des Heiligabends den
Tannenbaumschmuck, den Tannenbaumfuß und vor allem die Lichterkette kontrollieren. Ich erinnere mich
noch genau, wie ich zum Baumarkt
gerast bin und wirklich kurz vor Toresschluss noch eine Lichterkette bekam – sie war allerdings viel zu kurz,
hatte nur zwölf Kerzen, und die waren
auch noch rot. „Das sind leider die, die
noch übrig geblieben sind“, sagte der
Verkäufer. Ja klar, ich hätte sie unter
anderen Umständen ganz bestimmt
auch nicht gekauft. Wie beneide ich
die Menschen, die alles so durchorganisiert im Griff haben.
Jetzt ist schon wieder in ein paar Tagen Weihnachten und trotz aller Vorsätze habe ich wieder alles kurz vor
knapp erledigt. Nun freue ich mich
aber auf die Tage im Kreise der Familie. Und selbst, wenn nicht alles so
funktioniert, wie man es gerne hätte,
so ist das Materielle wie Geschenke,
gut gelungenes Essen, der wunderbar gewachsene Tannenbaum und sein
Schmuck nicht das
Wichtigste, sondern das Weihnachtsfest an sich.
Ich wünsche
­Ihnen wunder­
schöne Feier­
tage, einen ­guten
Rutsch ins neue
Jahr, Gesundheit
und viel Glück.
StippVisite überregional
31
Ambulante Kardiologische Rehabilitation
am Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach
Zentrum für Diagnostik und Therapie
von Herzkreislauferkrankungen
- Herzfitnessangebote
- EKG-kontrolliertes Ausdauertraining
- Koordinations- und Krafttraining
Ambulante Rehabilitation für Herzpatienten
Ein Angebot der Kardiologischen Klinik des
Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach
-
Wohnortnahe Rehabilitation
Ergotraining
Ernährungsberatung
Gruppengespräche
Entspannungsübungen
Stressbewältigung
Krafttraining
Medizinische Leitung
Dr. med. Ulrich Hollenstein
Internist, Kardiologe, Sozialmediziner
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Leitung
Michael Geier
Dipl. Sportwissenschaftler
L288
Ambulante
Reha über PLUS-Markt
TOTAL
Tankstelle
P
Stadion
Richtung
Berg. Gladbach
Stadtmitte
Chefarzt Medizinische Klinik und Klinik für Kardiologie
des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach
Prof. Dr. med. Hans-Peter Hermann
OBI
Informationen zur Kostenübernahme und Anmeldung
sowie zu Inhalten oder therapeutischen Fragen erhalten
Sie täglich von 9.00 – 12.00 Uhr unter der
Telefonnummer 02202 96979-10.
Paffrather Straße 188 · 51465 Bergisch Gladbach · Telefon: 02202 96979-10 · Telefax: 02202 96979-11 · E-Mail: m.geier@evk.de
Das EVK im Internet: www.evk.de