zuverlässig. wirtschaftlich.

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zuverlässig. wirtschaftlich.
ZUVERLÄSSIG. WIRTSCHAFTLICH.
GESC H Ä F T S BERI CH T 20 0 8 / 0 9
TRUMPF Gruppe
www.trumpf.com
Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge
2008 / 09: Umsatz 1,33 Milliarden €
Mitarbeiter am 30. Juni 2009: 5.416
Werkzeugmaschinen
Wir unterstützen unsere Kunden mit wirtschaftlichen Maschinen und Automatisierungseinrichtungen, mit Beratung und Service,
damit sie ihre Produkte kostengünstig in hoher Qualität fertigen können. Mittels Laserschneiden, Stanzen, Biegen oder Laserschweißen – unsere Kunden bearbeiten Blechteile und Rohre, die man überall benötigt, in Industrie, Haushalt und Verkehr.
Laserbearbeitung
Stanzen
Stanz-Laserbearbeitung
Biegen
Lager
Lasertechnik und Elektronik
2008 / 09: Umsatz 421 Millionen €
Mitarbeiter am 30. Juni 2009: 1.795
Lasertechnik
Schneiden, Schweißen, Markieren und Oberflächenbearbeitung: Für jede industrielle Anwendung haben wir den richtigen
Laser, um energie- und kosteneffizient zu produzieren. Ob im Makro-, Mikro- oder Nanobereich, wir begleiten unsere Kunden
mit Applikationswissen, Beratung und Systemlösungen.
CO2-Laser
Festkörperlaser
Markierlaser
Lasersysteme
Medizintechnik
2008 / 09: Umsatz 140 Millionen €
Mitarbeiter am 30. Juni 2009: 544
Medizintechnik
Unsere Produkte für Operationssäle, Intensivstationen und Kliniklogistik verbessern die Patientenversorgung, erleichtern
Abläufe und erhöhen die Wirtschaftlichkeit. Sie fördern gute Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegepersonal, damit das
Wohl der Patienten im Mittelpunkt stehen kann.
Elektrowerkzeuge
Profis verwenden unsere ergonomischen Elektrowerkzeuge im Baugewerbe, in der Klimatechnik, im Recycling
oder im Rückbau. Sie machen das Trennen und Fügen von Blech produktiv, sicher und umweltfreundlich.
Trennen
Verbinden
Kantenformen
Elektronik
Ohne Prozess-Stromversorgungen wäre Hochtechnologie nicht möglich. Durch unsere Hoch- und Mittelfrequenzgeneratoren bekommt Strom für die Induktionserwärmung, Plasma- und Laseranregung eine definierte Form aus
Frequenz und Leistung. Mit hoher Zuverlässigkeit und Wiederholgenauigkeit, wie zum Beispiel in der Halbleiterfertigung.
Plasmageneratoren
Induktionserwärmung
Generatoren
CO2-Laseranregung
OP-Tische
OP-Leuchten
Deckenstative
Patiententransport
Auf einen Blick
TRUMPF Gruppe
2008 / 09
2007/ 08
Veränderung
in Prozent
1.662,6
2.144,0
- 22,5
Umsatz
Millionen €
Auslandsanteil
Prozent
66,8
70,4
Auftragseingang
Millionen €
1.402,1
2.153,4
- 34,9
Ergebnis vor Steuern
Millionen €
52,2
301,4
- 82,7
Jahresüberschuss
Millionen €
19,1
229,4
- 91,7
Umsatzrendite vor Steuern
Prozent
3,1
14,1
Cashflow nach Steuern *
Millionen €
84,5
272,1
- 69,0
Investitionen
Millionen €
126,5
139,0
- 9,0
Forschung und Entwicklung
Millionen €
154,7
150,6
+ 2,7
Bilanzsumme
Millionen €
1.518,0
1.489,7
+1,9
Eigenkapital
Millionen €
801,6
726,8
+10,3
Eigenkapitalquote
Prozent
52,8
48,8
Mitarbeiter am 30. Juni
Anzahl
7.965
7.955
+ 0,1
Personalaufwand
Millionen €
477,0
516,7
- 7,7
* Konzernjahresüberschuss nach Steuern der Gesellschafter zuzüglich Abschreibungen des Geschäftsjahrs
und Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
TRUMPF steht für Innovation. In der Fertigungs- und Medizintechnik bieten
wir unseren Kunden das technisch Neue und das wirtschaftlich Sinnvolle. Mit
unseren Produkten, Dienstleistungen, unserem Wissen und unserer Erfahrung
verschaffen wir ihnen Wettbewerbsvorteile für ihren Markterfolg. Und das
zählt gerade in schwierigen Zeiten.
Wir arbeiten ständig daran, unsere Strukturen und Prozesse zu verbessern.
Dadurch können wir schnell auf veränderte Situationen reagieren und unsere
Leistungsfähigkeit erhöhen. Unser Denken und Handeln ist langfristig ausgerichtet. Kontinuität zeichnet uns aus. Deshalb wollen wir bleiben, was wir
sind: ein Familienunternehmen, wirtschaftlich unabhängig und beständig.
Inhalt
02
Vorwort der Geschäftsführung
41
Konzernabschluss
04
Unternehmensleitung
42
Konzernbilanz
06
Bericht des Aufsichtsrats
43
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
08
Organe des Unternehmens
44
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
46
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
10
Zuverlässig. Wirtschaftlich.
48
Konzern-Kapitalflussrechnung
49
Konzernanhang
20
Konzernlagebericht
21
Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
59
Bestätigungsvermerk
21
Wirtschaftliches Umfeld
60
Gesellschaftliche Verantwortung
22
Geschäftsverlauf
30
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
36
Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahrs
36
Risikobericht
39
Ausblick
1
An die Freunde des Unternehmens
2
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Sehr geehrte Damen und Herren,
im vergangenen Geschäftsjahr ist die Welt nur knapp einem
Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems entkommen.
Wir erleben eine Krise, deren Ausgang das 21. Jahrhundert
prägen kann. Allerdings auch zum Guten, wenn wir aus dem
Schaden klug werden. Wir – und damit meine ich vor allem
die entwickelten Industrienationen – müssen wieder lernen, was
das richtige Maß ist. Und wir brauchen ein bindendes Regelwerk zur Beherrschung der Risiken, um Auswüchse in den
Finanz­märkten zukünftig verhindern zu können. Es geht darum,
­Freiheit und Verantwortung in ein Gleichgewicht zu bringen.
Für TRUMPF war das Geschäftsjahr 2008 / 09 ein Jahr mit zwei
Gesichtern. In den ersten vier Monaten spürten wir bereits eine
Verlangsamung der wirtschaftlichen Nachfrage, bewegten uns
aber noch auf dem Niveau des außerordentlich starken Vorjahrs.
Wichtige Messen verliefen sehr erfolgreich. Wir haben Produkte vorgestellt, die unseren Kunden wirtschaftliche Vorteile
verschaffen oder neue Märkte erschließen.
Im November 2008 folgte dann ein regelrechter Einbruch. Er
fand in allen Regionen und in fast allen Abnehmerbranchen
gleichzeitig und mit einer außerordentlichen Dynamik statt.
Wir haben darauf umgehend reagiert und unsere Kapazitäten
und unsere Kosten reduziert.
Unsere Instrumente zur flexiblen Anpassung der Personalkapazität haben sich in diesem Jahr bestens bewährt. Bisher haben
wir damit vor allem die hohe Auftragslast bewältigt. In diesem
Jahr dienten sie uns zur Anpassung unserer Kapazitäten an
die gesunkene Nachfrage. An den Standorten, an denen wir
betriebliche Bündnisse für Arbeit haben, konnten wir rund ein
halbes Jahr die Kapazitäten reduzieren, ohne dass die Mitarbeiter
Einkommenseinbußen erfuhren. Dort, wo sie aus­geschöpft
waren, führten wir Kurzarbeit ein. Nicht überall sind solche
­flexiblen Instrumente gesetzlich zulässig. Deshalb ­mussten wir
in einigen Ländern im Berichtsjahr Mit­arbeiter ­entlassen. Dies
ist uns gerade als Familienunternehmen nicht leichtgefallen.
Über unsere flexible Produktionsorganisation sind wir in der
Lage, unsere Produktion sehr schnell hochzufahren oder – wie
im vergangenen Jahr – stark herunterzubremsen. Dadurch
konnten wir Lageraufbau vermeiden.
Außerdem haben wir ein gruppenweites Ergebnis-VerbesserungsProgramm eingeleitet, das bereits zu erheblichen Kostenein­
sparungen führte und das wir im laufenden Jahr konsequent
fortsetzen.
Der Erfolg all unserer Maßnahmen zeigt sich in unseren Zahlen:
Wir haben trotz eines Umsatzrückgangs um 22 Prozent auf
1,66 Milliarden € ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe
von 52 Millionen € erzielt.
Wir haben ein schwieriges Jahr vor uns, dessen bin ich mir
bewusst. Es gibt erste Anzeichen der Erholung, aber wie nachhaltig sie einsetzen wird, vermag derzeit niemand zu sagen. Wir
haben uns mit verschiedenen Szenarien auf diese ungewisse
Situation eingestellt und können so, je nach Lage der Dinge,
schnell die geeigneten Maßnahmen umsetzen. Exzellenz in der
Leistung für unsere Kunden bleibt dabei unser wichtigstes Ziel.
Wir bauen auf eine ausgezeichnete Mannschaft, der ich meinen
großen Dank ausspreche. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im letzten Jahr bei allen notwendigen Schritten
aktiv und verantwortungsbewusst mitgewirkt und den Spagat
zwischen den notwendigen Kapazitätsreduzierungen und
­unserem Anspruch an hervorragende Produkte und Dienst­
leistungen sehr gut bewältigt. Ich bin mir sicher, dass uns dies
auch im kommenden Jahr voranbringen wird.
Ditzingen, im Oktober 2009
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller
Vorsitzende der Geschäftsführung
3
Die Unternehmensleitung der TRUMPF Gruppe
4
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller
Dipl.-Ing. Peter Leibinger
Jahrgang 1959, Vorsitzende der Geschäftsführung,
Jahrgang 1967, Stellvertretender Vorsitzender
verantwortlich für strategische Unternehmens­
der Geschäftsführung, Vorsitzender des Geschäfts-
entwicklung, Unternehmenskommunikation,
bereichs Lasertechnik und Elektronik, verantwort-
­Anlagen und Bauten
lich für Forschung und Entwicklung sowie neue
­Geschäftsfelder
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Dipl.-Ing. Friedrich Kilian
Jahrgang 1958, Vorsitzender des Geschäfts­bereichs
Jahrgang 1956, verantwortlich für Zentral­einkauf
Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge,
sowie Forschung und Entwicklung Werkzeug­
­ver­antwort­lich für Produktion, Qualitätsmanage-
maschinen
ment sowie Vertrieb Werkzeug­maschinen
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Dipl.-Ök. Harald Völker
Jahrgang 1954, Arbeitsdirektor, verantwortlich
Jahrgang 1954, Vorsitzender des Geschäfts­bereichs
für Personal- und Sozialwesen sowie Dienst­
Medizintechnik, verantwortlich für ­Finanzen,
leistungen Werkzeug­maschinen
Bilanzen, Steuern, Controlling, Informations­technik, Recht, ­Akquisitionsmanagement und
Organisationsentwicklung
Von links nach rechts
5
Bericht des Aufsichtsrats
6
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Maschinenbau ist eine durch Zyklen geprägte Industrie. Die
Nachfrage nach seinen Produkten schwankt in unregelmäßigen
Abständen, aber mit hartnäckiger Wiederholung. Das war
schon immer so, und darauf hat sich die Branche eingerichtet.
Ich habe in meinem Berufsleben bislang zwölf Abschwünge
erlebt. Die gegenwärtige Situation ist jedoch einzigartig. Wir
befinden uns in einer ausgeprägten Wirtschaftskrise.
Das Unternehmen ist darauf aber gut vorbereitet. Es verfügt insbesondere seit der letzten großen Krise Anfang der 1990er-Jahre
über Instrumente, um in allen Bereichen flexibel zu reagieren.
Diese hat die Geschäftsführung speziell bei der Anpassung der
Personalkapazitäten und des Produktionsvolumens genutzt. Sie
hat dabei schnell und entschieden gehandelt.
TRUMPF hat eine solide Eigenkapitalbasis. Sie wurde zum
1. Juli 2008 durch die Gesellschafter nochmals deutlich erhöht.
Es gibt ein uneingeschränktes Bekenntnis aller Gesellschafter
zum Unternehmen. Darüber hinaus wurde die notwendige
Liquidität – auch für eine länger dauernde Krise – sichergestellt.
Ich bin überzeugt, dass TRUMPF die Krise auch deshalb gut
meistern wird.
In den drei Sitzungen des Aufsichtsrats der Berthold Leibinger
GmbH hat die Geschäftsleitung das Gremium ausführlich über
aktuelle Entwicklungen in der TRUMPF Gruppe informiert. Dabei
wurden die schwierige wirtschaftliche Lage und die notwendigen
Anpassungsmaßnahmen bei Kapazität und Struktur ausführlich
analysiert. Auch zwischen den Sitzungen fand ein regelmäßiger
Informations- und Meinungsaustausch mit dem Vorsitzenden
des Aufsichtsrats statt. Der Dialog war geprägt von Offenheit
und Vertrauen. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass
sich das Unternehmen gut gerüstet sieht.
Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Stuttgart, hat die Prüfung des Jahres- und des Konzern­
abschlusses sowie des Konzernlageberichts vorgenommen.
Es wurde jeweils ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk
erteilt. Der Abschlussprüfer hat in der heutigen Sitzung des
­Aufsichtsrats die Ergebnisse der Jahres- und Konzernabschlussprüfung ausführlich vorgestellt. Der Aufsichtsrat hat die
­vor­gelegten Prüfungsberichte sowie die Ergebnisse der ­Jahresund Konzernabschlussprüfung zustimmend zur Kenntnis
genommen. Nach Abschluss seiner eigenen Prüfungen von
Jahresabschluss, Gewinnverwendungsvorschlag und Konzernabschluss sowie des Konzernlageberichts hat der Aufsichtsrat
den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss
und Konzernabschluss ohne Einwendungen billigend zur
Kenntnis genommen.
Das schwierige wirtschaftliche Umfeld forderte von vielen das
Äußerste. Der Aufsichtsrat möchte deshalb voller Anerkennung
der Geschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit und den hohen Einsatz im vergangenen
Geschäftsjahr danken.
Ditzingen, den 15. Oktober 2009
Der Aufsichtsrat
Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger
Vorsitzender
7
Organe des Unternehmens
Geschäftsführung der
TRUMPF GmbH + Co. KG
Gesellschafter
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller
Vorsitzende der Geschäftsführung, verantwortlich
für strategische Unternehmensentwicklung,
­Unter­nehmenskommunikation, Anlagen und Bauten
Familie Leibinger
96,2 Prozent
Dipl.-Ing. Peter Leibinger
Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung,
­Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik
und Elektronik, verantwortlich für Forschung und ­
Entwicklung sowie neue Geschäftsfelder
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Vorsitzender des Geschäftsbereichs Werkzeug­maschinen und Elektrowerkzeuge, verantwortlich für
­Produktion, ­Qualitätsmanagement sowie ­Vertrieb
­Werkzeugmaschinen
Dipl.-Ing. Friedrich Kilian
Verantwortlich für Zentraleinkauf sowie
Forschung und Entwicklung Werkzeugmaschinen
Berthold Leibinger Stiftung GmbH *
3,8 Prozent
*mittelbar über die Berthold Leibinger Beteiligungen GmbH
Aufsichtsrat der
Berthold Leibinger GmbH
Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger
Gerlingen
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Arbeitsdirektor, verantwortlich für ­Personalund ­Sozialwesen sowie Dienstleistungen
­Werkzeug­maschinen
Gerd Duffke *
Leonberg
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats,
­Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der TRUMPF
GmbH + Co. KG und Gesamtbetriebsratsvorsitzender
der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG
in Ditzingen
Dipl.-Ök. Harald Völker
Vorsitzender des Geschäftsbereichs Medizintechnik,
­verantwortlich für Finanzen, Bilanzen, Steuern, ­
Controlling, Informationstechnik, Recht, Akquisitionsmanagement und Organisationsentwicklung
Hans-Rainer Balbach *
Gerlingen
Qualitätssicherung, TRUMPF Werkzeugmaschinen
GmbH + Co. KG
(ab 15. Dezember 2008)
8
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Johann Baur *
Filderstadt
Erster Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart
Geschäftsführer
Werner Bruker *
Lauterbach
Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats
der TRUMPF GmbH + Co. KG und Betriebsrats­­vor­sitzender der TRUMPF Laser GmbH + Co. KG
(bis 15. Dezember 2008)
Prof. Dr. Hermut Kormann
Heidenheim
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands
der Voith AG
Rupert Kraus *
Gammertingen
Mitglied des Konzernbetriebsrats der
TRUMPF GmbH + Co. KG, stellvertretender
­Gesamtbetriebsratsvorsitzender der TRUMPF
Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG und
­Betriebsratsvorsitzender der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG in Hettingen
Doris Leibinger
Gerlingen
Prof. Dipl.-Ing. / M. Arch. Regine Leibinger
Berlin
Architektin, Barkow Leibinger Architekten
Monika Lersmacher *
Kornwestheim
Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bezirksleitung
Stuttgart
(ab 15. Dezember 2008)
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Prof. Dr. Uwe Loos
Stuttgart
(bis 15. Dezember 2008)
Dr. Simone Rehm *
Stuttgart
Leiterin IT und Prozesse
der TRUMPF GmbH + Co. KG
(bis 15. Dezember 2008)
Joachim E. Schielke
Stuttgart
Vorsitzender des Vorstands Baden-Württembergische
Bank, Stuttgart, Mitglied des Vorstands der
Landesbank ­Baden-Württemberg, Stuttgart
(ab 15. Dezember 2008)
Hansjörg Schmierer *
Stuttgart
Geschäftsführer Finanzen und
Mitglieder der IG Metall Stuttgart
(bis 15. Dezember 2008)
Andreas Schulz *
Gerlingen
Leiter Werk Ditzingen, TRUMPF Werkzeugmaschinen
GmbH + Co. KG
(ab 15. Dezember 2008)
Prof. Dr. Dr. oec. h. c. Walther Zügel
Stuttgart
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands
der Landesgirokasse Stuttgart
*Arbeitnehmervertreter
9
Jetzt eine Maschine
anschaffen – ist das klug ?
Erschließe ich mit einer Investition wirklich neue Märkte ?
Kann ich damit effizienter
werden ? Oder Ressourcen
schonen ? Welcher Laser
kann eigentlich was? Und
wie behalte ich im Alltag
den Überblick?
10
8
erfolgreicher arbeiten
Trumpf kennt die Antworten.
Zuverlässig. Wirtschaftlich.
11
Das Faszinierende an Blech, Rohren und Profilen ist die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten.
Die Herausforderung ist, Ideen, Wissen, Verfahren und Prozesse zur jeweils besten Lösung
zu verknüpfen. Durch eigene Erfahrung oder im Dialog mit einem TRUMPF Experten.
01
Wissen teilen
Beratung
Gemeinsam zum Erfolg
Vertriebsberatung – ermitteln, was im Markt ankommt
Schulung – lernen, schneller ans Ziel zu gelangen
Applikations-Workshop – erfahren, was möglich ist
SYNCHRO Consulting – analysieren, wie es effizienter geht
12
Wer vorankommen will, braucht Spielraum – und ein durchdachtes Konzept. Deshalb
verfolgt die TruLaser 3030 Lean Edition das Konzept der mitwachsenden Maschine.
Schritt für Schritt ausbaubar zur vollautomatisierten Lösung.
Karriere planen
TruLaser 3030 Lean Edition – die Maschine, die mitwächst
02
TruLaser 3030 Lean Edition
+ Automatischer Palettenwechsler
+ Längsförderband
+ Premium Schneidpaket
= TruLaser 3030 NEU
+ Automatischer Düsenwechsler
+ Weitere Automatisierung
13
Ordnung spart Zeit und Geld. Blechpaletten in der Produktionshalle sowie lange Wegeund Suchzeiten für die Staplerfahrer lassen die Produktivität sinken. Das Lagersystem TruStore
optimiert den Materialfluss, erleichtert die Arbeit und erhöht die Produktivität.
Ordentlich
verdienen
03
65 Paletten:
Bodenlagerung oder
Lagerung in TruStore 3000*
292,5 m2
41,0 m2
35.100,00 € / Jahr **
4.920,00 € / Jahr **
* Mit 2 Lagertürmen, je 2 Erweiterungsmodulen, 90 mm Beladehöhe und 65 Lagerplätzen
**Monatliche Flächenkosten: 10,00 € / m2
14
Mit TruTops Fab schauen Sie in jeden Winkel Ihrer Produktion: von Kalkulation und Schachtelung über
NC-Programmverwaltung bis zum Lagermanagement und der Buchhaltung. Per Mausklick lassen sich
so die Auslastung des Maschinenparks und der Auftragsfortschritt abrufen. Und Prozesse optimieren.
TruTops Fab, die Fertigungssteuerung mit Durchblick
Unternehmensleitung
Fertigungsleitung
Calculation
Storage
Fertigungsprozess
Quickjob
übernimmt Kapazitätsplanung und Programmverwaltung
Production
steuert Fertigungsprozess und erstellt Arbeitspläne
ermittelt Angebotspreise und Fertigungszeiten
verwaltet Lagerorte und Behälter
Purchasing
wickelt Bestellungen ab und verwaltet Lieferanten
Customer
bearbeitet Kundenaufträge
Schätze heben
04
15
Wer sehr kleine Teile biegen will, braucht nicht viel Presskraft. Sondern einen effizienten Motor für
extrem hohe Achs- und Verfahrdynamik in Verbindung mit einem ergonomischen Bedienkonzept –
und das auf einer Stellfläche von gerade mal gut zwei Quadratmetern. Damit erreicht die schnellste
kleine Biegemaschine der Welt eine deutliche Reduktion von Teilezeiten und -kosten.
05
Fixer fertigen
TruBend 7000
Verblüffend schnell
Blechformat Rahmen: 215 x 145 mm
Blechdicke: 1 mm
- 35 %
- 39 %
Sieben Kantungen auf zwei Stationen
Losgröße: 100 Stück
*Gegenüber herkömmlichen Biegemaschinen
16
Teilezeit *
Teilekosten *
Thermisch empfindliche Bauteile aus Silizium, Metall oder Glas brauchen
die charakteristische „kalte Bearbeitung“ der Ultrakurzpulslaser.
Nur damit ist die schmelz- und gratfreie Mikrobearbeitung möglich.
Cool bleiben
10 µm
06
50 µm
TruMicro Serie 5000
Unvorstellbar kurz
Nur 0,000 000 000 010 Sekunden
wirkt ein Ultrakurzpulslaser auf das
Werkstück. Eine Zeitspanne, in der
Licht gerade mal drei Millimeter vorankommt und die das Material kalt
lässt. Mit Pikosekundenpulsen der
TruMicro Serie 5000 werden Dünnschichttransistoren, Solarzellen oder
TFT-Bildschirme gebohrt, geschnitten
und abgetragen.
17
Die Anwendung entscheidet, welcher Laser der beste ist. So sind Scheibenlaser das Werkzeug
der Wahl zum Scannerschweißen von Karosserien. Faserlaser eignen sich gut fürs Schneiden
filigraner Bauteile. Deshalb gibt es von TRUMPF für jede Aufgabe das passende Laserwerkzeug.
Stärken
ausspielen
CO 2 -Laser TruFlow
Faserlaser
TruFiber
Diodenlaser
TruDiode
18
07
Scheibenlaser
TruDisk
Laserstrahlquellen
Maßgeschneidert für jede Anwendung
TruFlow – höchste Prozesssicherheit beim Schweißen und Schneiden
TruFiber – ausgelegt auf Feinbearbeitung im Dünnblechbereich
TruDiode – prädestiniert für hocheffizientes Tiefschweißen
TruDisk – Allroundtalent mit geringen Betriebskosten
Perfekte Markierergebnisse zu erzielen, ohne tief in die Technik einsteigen zu müssen, ist das Erfolgsprinzip des TruTops Mark Softwaremoduls Navigator. Damit finden auch Bediener ohne spezielle
­Vorkenntnisse schnell die passende Einstellung für unterschiedliche Materialien und Verfahren.
08
Einfach machen
TruTops Mark Softwaremodul Navigator
Intuitiv in drei Schritten zur perfekten Markierung
Material, Verfahren, Text / Grafik eingeben
Testmatrix erstellen
Gewünschtes Ergebnis auswählen
Start
19
Konzernlagebericht
Inhalt
21Konzernstruktur
und ­Geschäftstätigkeit
30Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
30 Umsatzentwicklung
33 Ergebnis
21 Wirtschaftliches Umfeld
34 Vermögens- und Finanzlage
35 Investitionen
22 Geschäftsverlauf
22Das Geschäftsjahr im Überblick
36Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahrs
23Aktivitäten in Märkten und Produktfeldern
24 Forschung und Entwicklung
36 Risikobericht
28 Beschaffung
28 Produktion
29 Prozesse und Organisation
29 Mitarbeiter
20
39 Ausblick
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernstruktur
und Geschäftstätigkeit
Fertigungs- und Medizintechnik sind die Tätigkeitsfelder der
TRUMPF Gruppe. Unser Anspruch ist, im Weltmaßstab technisch
und organisatorisch führend zu sein. Unter dem Dach einer
Management-Holding, der TRUMPF GmbH + Co. KG, sind fünf
Geschäftsfelder zu drei Geschäftsbereichen zusammengefasst:
Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge, Laser­technik und
Elektronik sowie Medizintechnik.
Das Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen hat seinen Stammsitz
in Ditzingen, das Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge in Grüsch,
Schweiz. Das Geschäftsfeld Lasertechnik verfügt über drei
Hauptstandorte: Ditzingen, Schramberg und Grüsch, Schweiz.
Das Geschäftsfeld Elektronik wird von Freiburg aus geleitet.
Der Geschäftsbereich Medizintechnik hat seine zentralen
Standorte in Puchheim und Saalfeld.
Ein weltweites Netz von geschäftsfeldübergreifenden Produktions-, Vertriebs- und Servicegesellschaften unterstützt die
­Aktivitäten der Geschäftsfelder. Die Gruppe ist in allen wichtigen
Märkten mit 59 Tochtergesellschaften vertreten – in Europa,
Amerika und Asien-Pazifik.
Wirtschaftliches Umfeld
Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Rezession
Das zweite Halbjahr 2008 war von einem starken konjunkturellen
Einbruch gekennzeichnet, der sich 2009 fortsetzte. Die ohnehin
zu erwartende Konjunkturabschwächung wurde durch die
Finanzkrise erheblich verschärft und hat sich zu einer weltweiten
Wirtschaftskrise entwickelt. Diese hat nach und nach nahezu
alle Branchen und Länder ergriffen. Dem positiven Verlauf des
ersten Halbjahrs 2008 ist es zu verdanken, dass die Weltwirtschaft 2008 noch um 3,1 Prozent wuchs.
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Das Jahr 2009 wird zum ersten Mal seit Ende des Zweiten
Weltkriegs ein negatives Weltwirtschaftswachstum bringen.
­Derzeitige Prognosen gehen von -1,4 Prozent aus. Die Wirtschaftsleistung sank insbesondere in der Eurozone, in den
­Vereinigten Staaten und in Japan. Nur wenige Länder ver­
zeichneten Zuwächse. In China mehrten sich Anzeichen für
eine Erholung im Jahresverlauf. Aufgrund hoher Staatsaus­
gaben ist in Indien das Wachstum des Brutto­inlandsprodukts
weniger stark zurückgegangen als erwartet.
In Deutschland hat sich der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen
Produktion verstärkt. Aktuelle Frühindikatoren weisen auf eine
weiterhin rückläufige Produktion und steigende Arbeitslosenzahlen hin. Während das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2008
noch um 1,3 Prozent gestiegen war, ist für 2009 ein Rückgang
um 6,2 Prozent zu erwarten.
Bei den Wechselkursen war die Volatilität im Berichtsjahr groß.
Der Wechselkurs des Euros erreichte mit 1,60 US-Dollar im
Juli 2008 ein Rekordhoch. Es folgte eine Abschwächung auf
unter 1,25 US-Dollar . Am Bilanzstichtag lag der Wert des Euros
bei 1,41 US-Dollar und damit um 11 Prozent unter dem Wert
des Vorjahresstichtags.
Die Investitionstätigkeit entwickelte sich 2008 regional sehr
unterschiedlich. In den USA und Japan gingen die Ausrüstungsinvestitionen 2008 zurück, während sie in Deutschland noch
um 5,3 Prozent stiegen. Für 2009 erwarten Experten hier jedoch
einen Einbruch um 20 Prozent. In der Eurozone liegt die Prognose bei -17 Prozent. Rückgänge sind in Japan mit 12 Prozent
und in den USA mit 16 Prozent zu erwarten.
Deutschland zieht mit Japan bei der Produktion
von Werkzeugmaschinen fast gleich
Die fünf Jahre dauernde Wachstumsperiode der deutschen
Werkzeugmaschinenindustrie erreichte 2008, auch aufgrund
massiver Auftragsüberhänge aus 2007, ihren Höhepunkt.
Bis kurz vor der Sommerpause 2008 waren die Warnsignale
21
aus dem Finanzwesen zwar vernehmbar, aber die Weltwirtschaft zeigte lediglich eine leichte Verlangsamung. Die Werkzeugmaschinen-Produktion stieg 2008 in Deutschland noch
einmal um 12 Prozent auf 14 Milliarden €. Allerdings waren
die Auftragseingänge insbesondere durch das Schlussquartal
mit 12 Prozent rückläufig. Die Weltproduktion (ohne
­Ersatzteile und Instandhaltung) steigerte sich 2008 noch um
4 Prozent auf 52 Milliarden €. Im internationalen Ranking
lag Deutschland 2008 mit einem Anteil von 20,5 Prozent
­weiterhin auf Platz 2. Allerdings verkürzte es den Abstand
zu Japan, das einen Anteil von 20,7 Prozent an der Weltproduktion hat.
Laserbranche erzielt noch leichtes Wachstum
Der Weltmarkt für Lasersysteme für die Materialbearbeitung
erhöhte sich 2008 noch einmal leicht um 1 Prozent auf
6,5 Milliarden €. Davon wurden 5,1 Milliarden € mit Produkten
in der Makrobearbeitung erzielt, dies entspricht einem Plus
von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die stärksten Zuwächse
waren in den asiatischen Märkten mit Ausnahme Japans zu
verzeichnen. Die meisten Länder in Europa und Nordamerika
erlebten bereits Rückgänge. In der Mikrobearbeitung wuchs
das Weltmarktvolumen um 2 Prozent auf 1,4 Milliarden €. Hier
trugen vor allem die Solar- und Flachbildschirmindustrie zum
Wachstum bei. Für 2009 erwarten Experten deutliche Rückgänge im Weltmarkt.
Elektroindustrie steht vor schwierigem Jahr 2009
Die Elektroindustrie gehört weltweit zu den Wachstumsträgern,
weist als zyklische Branche aber starke Schwankungen auf.
2008 dürfte die globale Produktion noch einmal leicht zugelegt
haben auf Basis eines Volumens von 2,5 Billionen €. Der Umsatz
der deutschen Elektroindustrie ging 2008 bereits leicht um
0,2 Prozent auf 182 Milliarden € zurück. Der für TRUMPF relevante Markt der Energietechnik entwickelte sich deutlich positiver: Die Produktion deutscher Unternehmen stieg um 8,8 Prozent auf 12 Milliarden €. Für 2009 rechnen Experten nach einem
Einbruch in den ersten vier Monaten mit einem deutlichen
Rückgang.
22
Medizintechnik wächst weiter
2008 lag der Gesamtumsatz der deutschen Medizintechnik­
industrie mit rund 18 Milliarden € um 2,6 Prozent über
dem Vorjahreswert. Ausschlaggebend dafür waren vor allem
Zuwächse im Ausland. Die Umsätze dort stiegen um 3,5 Prozent auf 12 Milliarden €, während der Inlandsumsatz nur
leicht um 0,8 Prozent auf 6,2 Milliarden € zulegte. Damit
­entwickelt sich die Medizintechnik erfolgreich. Gründe hierfür
sind die relativ konstante Nachfrage im Gesundheitswesen –
aufgrund einer immer älter werdenden Gesellschaft und eines
steigenden Gesundheitsbewusstseins – sowie die hohe Inno­
vationskraft der mittelständisch geprägten Branche.
Geschäftsverlauf
Das Geschäftsjahr im Überblick
TRUMPF schließt schwieriges Geschäftsjahr
mit Gewinn ab
Die weltweite Wirtschaftskrise und die damit einhergehende
Investitionszurückhaltung hinterließen ihre Spuren. Der Umsatz
der TRUMPF Gruppe nahm im Geschäftsjahr 2008 / 09 um
22 Prozent auf 1,66 Milliarden € ab, der Auftragseingang ging
um 35 Prozent auf 1,40 Milliarden € zurück. Der Nachfrage­
einbruch erfolgte weltweit, überall zum gleichen Zeitpunkt,
in ungewöhnlich vielen Branchen und mit auffallend hohen
­Rückgängen. Das Unternehmen hat auf die veränderte Lage
sehr schnell reagiert, sodass es das Berichtsjahr dennoch mit
einem Gewinn abschließen konnte. Das Ergebnis vor Steuern
betrug 52 Millionen €. Dies ist vor dem Hintergrund der
­derzeitigen Marktverwerfungen ein Erfolg.
Einen Zuwachs bei Auftragseingang und Umsatz erzielte der
Geschäftsbereich Medizintechnik. Die übrigen Geschäftsbereiche
verzeichneten Rückgänge in allen Weltregionen. Durch eine im
Berichtsjahr begonnene Innovationsoffensive in allen Geschäftsfeldern konnten wir diese etwas abschwächen. Die Ausgaben
für Forschung und Entwicklung stiegen um 2,7 Prozent auf
155 Millionen €. Die Forschungs- und Entwicklungsquote lag
bei 9,3 Prozent.
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Wir haben das Produktionsvolumen und damit die Auslastung
unserer 21 Produktionswerke unmittelbar der Nachfrage angepasst. Dadurch konnten wir gleichzeitig Bestände reduzieren.
Unternehmensweit starteten wir ein Kostensenkungsprogramm,
dessen Maßnahmen in der zweiten Geschäftsjahreshälfte
zum Tragen kamen. Investitionen, die sich schnell amortisieren,
nehmen wir weiter vor.
TRUMPF passte seine personellen Kapazitäten flexibel an die
gesunkene Nachfrage an. Wir nutzten dabei die Möglichkeiten,
die sich uns in den jeweiligen Ländern boten. Dies war in
erster Linie die Absenkung der Arbeitszeit, auch in Form von
Kurz­arbeit. Zum Bilanzstichtag beschäftigte die Gruppe auf
Basis der konsolidierten Gesellschaften 7.965 Mitarbeiter.
Die Beschäftigungssicherung durch flexiblen Kapazitätsabbau,
wo immer möglich, hat für uns Vorrang. Deshalb blieb die
Zahl der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant.
Aktivitäten in Märkten und Produktfeldern
Wir haben im Geschäftsjahr 2008 / 09 wichtige Veränderungen
verwirklicht, die unsere Positionierung als international führendes Technologieunternehmen stützen und unsere Marktnähe
­erhöhen.
TRUMPF baut Stammsitz in Ditzingen aus
Zum Berichtszeitpunkt befanden sich das Entwicklungszentrum
für das Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen sowie die Erweiterung der Laserfabrik um ein Laservertriebs- und -applikationszentrum kurz vor der Fertigstellung. Erste Abteilungen haben die
Gebäude bereits bezogen, der Umzug soll bis Ende November
2009 abgeschlossen sein. Dadurch können Entwicklungs- und
Produktionsbereiche, die in zugemieteten Standorten aus­
gelagert waren, wieder in Ditzingen konzentriert werden. Damit
hat TRUMPF am Stammsitz in Ditzingen seine mehrjährigen
Ausbauaktivitäten nahezu abgeschlossen. Im Berichtsjahr nahm
das Unternehmen sein neues Betriebsrestaurant mit rund
700 Sitzplätzen in Betrieb.
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Ebenfalls hat TRUMPF seine Erweiterung am Standort Hettingen
bezogen, an dem das Unternehmen vornehmlich Stanz­maschinen
herstellt. In dem neuen Gebäude finden der ­Technische Kundendienst, die Fertigungsorganisation und die Lehrwerkstatt Platz.
Automobilhersteller würdigt innovatives
­Laserschweißverfahren von TRUMPF
Die Daimler AG hat TRUMPF mit dem „Key Supplier Award“
in der Kategorie Innovation ausgezeichnet. Gewürdigt hat
der Automobilhersteller die Leistung von TRUMPF bei der Entwicklung des innovativen robotergeführten Laserschweißverfahrens RobScan für die Großserienproduktion der MercedesBenz E- und C-Klasse. Durch das Verfahren konnte Daimler die
Schweißgeschwindigkeit und die Qualität der Schweißnähte
deutlich erhöhen und das Gewicht der Fahrzeuge verringern.
Neues Farbkonzept und Internetauftritt
stärken die Marke
Neue Farben führte das Unternehmen im Berichtsjahr für alle
Produkte außer für die Medizintechnik und Elektrowerk­zeuge
ein. Dies ist eine konsequente Fortsetzung der Marken­strategie,
die mit sprechenden Produktnamen begann. TRUMPF setzt bei
seinem neuen Internetauftritt auf länder­spezifische Websites,
die die Produkte des jeweiligen Landes geschäftsfeldüber­
greifend zusammenfassen. Diese Veränderung stützt die Ausrichtung des Unternehmens als eine Technologie­gruppe mit
mehreren Geschäftsfeldern und ermöglicht es, Informationen
markt­spezifisch bereitzustellen.
In Europa bildet TRUMPF technologische
­Kompetenzzentren
Im Oktober übernahm TRUMPF 100 Prozent des Aktienkapitals
am britischen Unternehmen SPI Lasers plc, einem der führenden
Hersteller von Faser­lasern für die industrielle Anwendung. SPI
Lasers verfügt über ein breites Produktportfolio im Faserlaserbereich und ergänzt damit das Programm von TRUMPF. Am
SPI Lasers Standort ­Southampton, Großbritannien, finden Entwicklung und Produktion statt.
23
In Österreich baute das Unternehmen den Standort Pasching
aus. TRUMPF Maschinen Austria produziert als Kompetenz­
zentrum für Biegetechnologie in der TRUMPF Gruppe jetzt alle
Biegemaschinen der TruBend Serien 3000, 5000 und 7000
sowie die beiden Varianten des BendMasters und die Biegewerkzeuge. Die Entwicklung aller Maschinen ­findet ebenfalls
dort statt.
Außerdem stärkten wir das Service- und Wartungsangebot der
Elektroniksparte, da Taiwan bei der Herstellung von Halbleitern
und Flachbildschirmen weltweit zu den größten Produzenten
gehört. Zugleich verlegte TRUMPF die Produktion seiner Biegemaschinen der TruBend Serie 3000 nach Pasching, Österreich.
Forschung und Entwicklung
In Spanien und der Schweiz erweiterten wir unser Dienst­
leistungsangebot durch eigene Gesellschaften zur Absatz­
finanzierung.
Nordamerika intensiviert Aktivitäten im Bereich
der Diodenlaser
Im Jahr 2009 feiert TRUMPF Inc. sein 40-jähriges Bestehen.
Die erste TRUMPF Tochtergesellschaft in den USA mit Sitz in
­Farmington, Connecticut, ist die zweitgrößte TRUMPF Gesellschaft weltweit und die Zentrale für den gesamten nord­
amerikanischen Markt. TRUMPF Inc. ist aber auch größter
­Hersteller von Werkzeugmaschinen und Hochleistungslasern
in ganz Amerika.
An seinem Standort in Cranbury, New Jersey, erweitert TRUMPF
die ­Produktion. Neue Produktlinien bei Laserdioden, Pump­
modulen und optischen Komponenten ergänzen das Produktportfolio im Bereich der Lasertechnik.
TRUMPF stärkt Vertriebsnetz in Asien
In China bauen wir unser Vertriebs- und Servicenetz weiter
aus. Im Süden Chinas, in Dongguan, haben wir eine Produk­
tionsstätte in Betrieb genommen, in der wir Interessenten
die ­Möglichkeiten der Blechbearbeitung anhand einer Musterfertigung zeigen können. Zudem haben wir dort ein Laser­
applikationszentrum eingerichtet. In Taicang haben wir mit
der Produktion von Werkzeugmaschinen begonnen. In einem
neuen Fabrik­gebäude finden zudem Vertrieb und Service
sowie die Produktion von Operationstischen ihren Platz. Dort
betreiben wir auch eine Fertigung für Blechteile.
Den Standort in Taiwan haben wir neu ausgerichtet. Die Vertriebsverantwortung für Werkzeugmaschinen, Lasertechnik und
Elektrowerkzeuge ging von einer Vertretung in die Hände der
eigenen Tochtergesellschaft über. Im Zuge dessen erweiterten
wir den Standort um ein Schulungs- und Vorführzentrum.
24
Innovationsoffensive geht weiter
Schon bevor sich die Anzeichen für einen Abschwung mehrten,
hat TRUMPF in allen Geschäftsfeldern eine Innovationsoffensive
gestartet. Im Vordergrund stehen Lösungen, die unseren Kunden
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten entscheidende Vorteile
im Wettbewerb bieten können. Denn einerseits können neue
Anlagen die Teilekosten senken oder die Produktqualität steigern
und andererseits lassen sich durch Innovationen gänzlich neue
Anwendungsfelder erschließen. Eine verbesserte Ressourcen­
effizienz des gesamten Fertigungsprozesses spielt ebenfalls eine
wichtige Rolle, um die Betriebskosten zu senken.
Für Innovationen, die sich für unsere Kunden rechnen, haben
wir im vergangenen Geschäftsjahr mehr aufgewendet als
jemals zuvor. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung
stiegen um 2,7 Prozent auf 155 Millionen €. Unsere Forschungsund Entwicklungsquote erhöhte sich auf 9,3 Prozent vom
Umsatz. Weltweit forschten und entwickelten zum Bilanzstichtag 1.074 Mitarbeiter. Dies sind 13 Prozent aller Mitarbeiter.
Forschung und Entwicklung in Millionen €
107,1
119,8
135,4
150,6
154,7
04 / 05
05 / 06
06 / 07
07 / 08
08 / 09
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung*
773
04 / 05
849
05 / 06
927
06 / 07
1.070
07 / 08
1.074
08 / 09
*Am Stichtag
Im Berichtsjahr baute TRUMPF seinen internationalen Entwicklungsverbund aus. Entwicklungszentren befinden sich nicht nur
an den zentralen Standorten in Deutschland, sondern auch in
Österreich, Polen, der Schweiz, den USA und China. Neu hinzu
kamen Entwicklungsstandorte in Großbritannien und Japan.
Neben der Marktnähe sind für die Ansiedlung im jeweiligen
Land die Forschungslandschaft und das dort vorhandene Spezialwissen ausschlaggebend.
Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen bietet wirtschaftliche
Lösungen für die Blechbearbeitung
Mehr denn je sind Werkzeugmaschinen gefragt, die höchste
Wirtschaftlichkeitsanforderungen erfüllen. Automatisierte und
mit energieeffizienten Komponenten ausgestattete Anlagen
reduzieren die Produktionskosten. Auch das Thema Ergonomie
leistet einen Beitrag zum effizienten Personaleinsatz im Unternehmen.
Einen neuen Weg beschreitet die TruLaser 3030 Lean Edition.
Die Maschine wächst mit den Kundenanforderungen und lässt
sich fast beliebig erweitern: von einer platzsparenden Basis­
version bis hin zu einer Maschine mit automatisiertem Palettenwechsler oder der Einbindung in eine flexible Fertigungsanlage.
Wie bei allen Flachbett-Lasermaschinen von TRUMPF lässt
sich jede Blechdicke dank der Ein-Schneidkopf-Strategie ohne
Wechsel des Schneidkopfes bearbeiten.
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Mit der TruLaser 7040 NEU mit Festkörperlaser stellte TRUMPF
die produktivste Laserschneidanlage der Welt vor. Die Hoch­
geschwindigkeitsmaschine ist für die Herstellung großer Stückzahlen im Dünnblechbereich konzipiert. Sie verfügt über zwei
Schneidköpfe, einen 6 Kilowatt Festkörper-Scheibenlaser der
neuesten Generation und einen Querträger aus Kohlefaser.
In diese Produktfamilie reiht sich die ­TruLaser 8000 ein, die
auf die extrem schnelle Bearbeitung von Blechen in Übergröße
spezialisiert ist.
Die neue kombinierte Stanz-Lasermaschine TruMatic 7000 kann
laserschneiden, stanzen, umformen, Gewinde formen, ent­
graten und markieren. Eine aktive Matrize verhindert ­Kratzer
während der Bearbeitung. Wird das Blech auf der Maschine
bewegt, ist die Matrize abgesenkt und berührt die Tafel nicht.
Somit entstehen keine Kratzer auf der Unterseite. Dies ist
­insbesondere für Blechteile vorteilhaft, bei denen ­Oberflächen
von sehr hoher Qualität gefragt sind. Kostspielige Nachbehandlungen, wie etwa Polieren, entfallen. Zudem sind durch die
aktive Matrize größere und höhere Umformungen mit ­völlig
neuen Werk­zeugen in Blechen bis 8 Millimeter Dicke möglich.
Die Anlage arbeitet sehr schnell, da sich zusätzliche ­hybride
X- und Y-Achsen für den Laserschneidkopf zeitgleich mit dem
Bearbeitungstisch bewegen können. Dies verkürzt die Bearbeitungszeit deutlich.
Auch die neueste Generation der TruPunch 5000 verfügt über
die aktive Matrize. Die Stanzmaschine arbeitet etwa 5 Prozent
schneller als bisher und bringt es auf 1.400 statt 1.200 Stanzhübe ohne zusätzlichen Energieverbrauch. Sie kann modular
bis hin zur Einbindung von Lagertechnik automatisiert werden.
Die Markteinführung der kleinen, ergonomischen und energiesparenden Maschinen der TruBend Serie 7000 war die erfolgreichste, die es bei TRUMPF Biegemaschinen je gab. Sie eignen
sich besonders gut für Bleche, deren Format nicht größer als
DIN-A3 ist. Derartige Platinen mit großen, schweren Abkantpressen zu biegen, ist platz- und energieverschwendend und
damit nicht wirtschaftlich. Die Stärke der kleinen Maschine ist
ihre Schnelligkeit. Außerdem statteten wir die TruBend Serie
7000 mit einem völlig neuartigen Ergonomiekonzept aus.
25
Für das automatisierte Biegen an großen Abkantpressen stellte
TRUMPF einen neuen BendMaster vor. Dieser kann Teile mit
einer Traglast von bis zu 150 Kilogramm bearbeiten. Dadurch
können mannlose Schichten auch bei schweren Teilen durch­
geführt werden, was die Maschinenlaufzeit erhöht. Zudem
entlastet es den Bediener bei kräftezehrender Arbeit.
Einen Meilenstein in der Umformtechnologie wird das laser­
unterstützte Biegen darstellen. In Zusammenarbeit mit der
Technischen Universität Wien hat TRUMPF dazu ein Verfahren
­vorgestellt, um bisher nicht umformbare, spröde Materialien
wie Magnesium-, Aluminium- oder Titan-Legierungen zu
­biegen. Bei diesem Verfahren wird die Biegelinie mit einem
Diodenlaser sehr gezielt erwärmt.
Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge entwickelt
­Erfolgsgeräte weiter
Die Entwicklung in diesem Geschäftsfeld konzentrierte sich auf
neue Nibbler und Scheren. Ein Ergebnis ist der schnelle Profilnibbler TruTool PN 130, der speziell für die Anforderungen der
Dach- und Fassadenbauer ausgelegt ist. Mit dem neuen TruTool
S 130 ist die kleinste und leichteste Akku-Blechschere der Welt
verfügbar. Diese kann Dünnbleche bis 1,3 Millimeter Dicke
trennen.
Noch produktiver lassen sich Schweißkanten mit dem selbst
fahrenden TruTool TKF 1500 erzeugen. ­Dieser Schweißkanten­
former verfügt als weltweit einziger über einen automatischen
Eigenantrieb.
Der Auflageleisten-Reiniger TruTool TSC von TRUMPF befindet
sich bei vielen Anwendern von Laserschneidanlagen im Einsatz.
Mit dem TruTool TSC 2 bringt das Unternehmen nun eine
­Weiterentwicklung des Erfolgswerkzeugs auf den Markt, das
von einer Person bedient werden kann.
Neue Lasertechnologien ermöglichen energieund kosteneffizientere Produktion
Neben Prozesssicherheit geht es in der Lasertechnik für unsere
Kunden um Produktivität bei geringen Energiekosten. Denn
letztlich wollen sie Bauteile von hoher Qualität zu niedrigen
Kosten herstellen. Für jede Anwendung bieten wir dafür den
richtigen Laser.
26
TRUMPF hat die Scheibenlaser seiner TruDisk Serie weiterent­
wickelt. Sie bringen im Vergleich zur Vorgängergeneration mit
4 Kilowatt die doppelte Leistung pro Scheibe. Der Laser wird
zunächst mit Ausgangsleistungen bis 16 Kilowatt erhältlich
sein. Die hohen Strahlqualitäten ermöglichen das Scannerschweißen aus großer Entfernung und Anwendungen im
Getriebe­schweißen. Auch die Bauweise ist kompakter geworden.
In der 4-Kilowatt-Klasse verringerte sich der Flächenbedarf um
60 Prozent. Ermöglicht hat dies eine Halbierung der Komponentenzahl. Dies reduziert, zusammen mit der langen Lebensdauer und der hohen Energieeffizienz des Scheibenlasers von
bis zu 30 Prozent, die Investitions- und Betriebskosten deutlich.
Neue technologische Maßstäbe setzt TRUMPF mit den Diodenlasern der TruDiode Serie. Erstmals stehen damit Diodenlaser
mit Ausgangsleistungen von 1 bis 3 Kilowatt für den Industrieeinsatz zur Verfügung. Im hohen Leistungsbereich erreichen
sie eine Strahlqualität, die der Qualität lampengepumpter
Hochleistungslaser entspricht. Doch mit ihrem Steckdosen­
wirkungsgrad von über 40 Prozent sind die Laser der TruDiode
Serie um ein Vielfaches effizienter als lampengepumpte Laser.
Daher sind sie für Schweißapplikationen prädestiniert, die
­bisher mit lampengepumpten Lasern durchgeführt werden.
Mit zusätzlichen Leistungsklassen eröffnet die neue Faserlasergeneration der TruFiber Serie den Anwendern zusätzliche Möglichkeiten beim Schweißen und Schneiden feinster Konturen.
TRUMPF hat die Baureihe um Laserleistungen von 200 und
400 Watt erweitert. Zudem sind die Geräte mit ihrem 19-ZollEinschubgehäuse wesentlich ­kompakter geworden.
Hohe Produktivität und kurze Bearbeitungszeiten erzielt der
TruFiber 400 zum Beispiel in Kombination mit der neuen
­TruLaser Cell 3010. Diese universell einsetzbare Lasermaschine
zur ­flexiblen 2-D- und 3-D-Bearbeitung kleiner Bauteile ist
­aufgrund der hohen Dynamik der Maschinenachsen extrem
schnell, präzise und wirtschaftlich. Ihre Flexibilität erhöht
eine für die TruLaser Cell Serien 3000 und 7000 einheitliche
­Steuerungs- und Programmiersoftware.
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Ob in der Solarindustrie oder in der Halbleitertechnik, die Laser
der TruMicro Serien haben sich als zuverlässiges und präzises
Werkzeug bewährt. TRUMPF hat die Laser zur Mikrobearbeitung
um den ­TruMicro 7250 erweitert. Er arbeitet fasergeführt und
ist mit einer mittleren Leistung von 400 Watt der ideale Laser
zum Einsatz in der Herstellung von Dünnschicht- und Leistungs­
transistoren in der Halbleiter- und Flachbildschirmproduktion.
Auch den Ultrakurzpulslaser TruMicro 5050 haben wir optimiert.
Der Flächenbedarf des Laserkopfes konnte um mehr als 60 Prozent verringert werden, sodass sich der Laser nun noch einfacher
in die Produktion integrieren lässt. Der TruMicro 5050 ist der
leistungsstärkste kommerzielle Pikosekundenlaser, der nahezu
jedes Material ohne Wärmeeintrag verdampft. Anforderungen,
Werkstoffe ohne thermische Einflüsse mit hoher Produktivität
zu bearbeiten, ergeben sich beispielsweise in der Fotovoltaik.
Neue Markierlaser aus den TruMark Serien erweitern die
Anwendungsmöglichkeiten. So entwickelte TRUMPF eine faserlaserbasierte Baureihe. Erstes Produkt der neuen Serie ist der
TruMark 5020. Er eignet sich für Anwendungen mit hohem
Leistungsbedarf und kurzen Taktzeiten. Der neue diodengepumpte Festkörperlaser TruMark 3010 ist einfach zu bedienen
und ideal für alle Anwender, die Einzelstücke oder Kleinserien
kostengünstig beschriften möchten. Technologisch und ergonomisch weiterentwickelt hat TRUMPF den Markierarbeitsplatz
TruMark Station 5000. Der Anwender kann größere Bauteile
damit bearbeiten und profitiert von höheren Verfahrgeschwindigkeiten der Linearachsen.
Die Bedienung aller TruMark Laser erleichtert das neue Soft­
waremodul Navigator der Beschriftungssoftware TruTops Mark.
Anwender ohne besondere Laserkenntnisse können mit Hilfe
hinterlegter Parametersets Werkstücke aus Metall oder Kunststoff in hoher Qualität einfach beschriften.
Hochtechnologieanwendungen stehen im Fokus
der Elektronik
Das Geschäftsfeld Elektronik entwickelte im Geschäftsjahr neue
Gleichstrom- und Hochfrequenzgeneratoren, um Wachstumsmärkte zum Beispiel in der Solarindustrie zu erschließen. Dazu
zählt der TruPlasma RF 1003. Der neue Hochfrequenzgenerator
ist mit einer Leistung von bis zu 3000 Watt insbesondere für
Plasmaanwendungen zur Beschichtung und Behandlung von
Oberflächen geeignet. Für die anspruchsvolle Fertigung von
Halbleiterkomponenten und Solarzellen liefert er die notwendige Prozessenergie. Er arbeitet auch bei großen Stückzahlen
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
mit hoher Zuverlässigkeit und Wiederholgenauigkeit. Aufgrund
seines hohen Wirkungsgrads von mehr als 80 Prozent können
Kunden Energiekosten sparen und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit ihrer Produktion steigern.
Das Geschäftsfeld erweiterte ferner die bewährten Mittel­
frequenzgeneratoren der TruPlasma MF Serie 7000 um ein
noch leistungsfähigeres Arc-Management. Es reagiert äußerst
schnell und verhindert auch sehr energiearme Arcs, also
­elektrische Überschläge, die im Plasma entstehen können und
das zu beschichtende Material beschädigen. Die neuen Gene­
ratoren verbessern zum einen die Produktqualität, da sich sehr
homogene Beschichtungen realisieren lassen. Zum anderen
bringen sie mehr Leistung in den Prozess ein. Dies steigert
­insbesondere bei Arc-kritischen Materialien die Produktivität. Mit
dieser Produktneuheit baut TRUMPF seine weltweit führende
Position bei Generatoren zur Stromversorgung aus, die das
Herzstück in Produktionsanlagen für Halbleiter und Flachbildschirme sind.
Die Mittelfrequenzgeneratoren zur Induktionserwärmung der
TruHeat Serie 7000 erfuhren eine Weiterentwicklung, um eine
noch bessere Prozessqualität zu ermöglichen. Sie verfügen über
einen Leistungsbereich von 10 bis 300 Kilowatt. Die Genera­toren
eignen sich für das Härten, Löten oder Glühen von Material
und für Hochtechnologieapplikationen in der Epitaxie, dem
künstlichen Züchten von Kristallen.
Medizintechnik entwickelt
Krankenhauslösungen von morgen
Ähnlich wie in der Industrie besteht auch für Kliniken und
Krankenhäuser Bedarf nach mehr Wirtschaftlichkeit. Hinzu
kommen Anforderungen für eine bessere Patientenversorgung
und ergonomische Arbeitsbedingungen im Krankenhausalltag.
Der moderne Operationssaal setzt auf Integration und Digitalisierung. Aufgabenbereiche, mit denen sich unser Geschäfts­
bereich Medizintechnik im Berichtsjahr befasste.
Ein universeller Operationstisch, der sich optimal in die moderne
Klinikwelt eingliedert, ist TruSystem 7500. Der Operationstisch,
ausgezeichnet mit dem „iF product design award 2009“, ist
über WLAN in die Operationssaal-Steuerung voll inte­grierbar.
Der Geschäftsbereich hat sein Programm modularer Tischplatten
für den TruSystem 7500 um Komponenten und Zubehör für
besondere chirurgische Anforderungen erweitert.
27
Die Bandbreite seiner LED-basierten Operationsleuchten hat
TRUMPF mit seiner jüngsten Entwicklung TruLight Serie 5000
vergrößert. Die neuen Modelle sind kompakt, schlank und
besonders handlich. Sie verfügen über ein gänzlich neues
­optisches Lichtsystem. Es ermöglicht eine elektronische Licht­
intensitätsverteilung in drei Stufen für verschiedene Arbeits­
höhen über dem Operationsfeld. Die Lichtintensität im Wund­
bereich bleibt so bei jeder Arbeitshöhe konstant.
Die Versorgung unserer Werke war auch bei schwankenden
Bedarfen durch unser flexibles Logistiknetzwerk stets sicher­
gestellt. Nachhaltig entspannt hat sich die Situation bei den
Rohstoffpreisen. Nachdem die Rohstoffpreise aufgrund der
­Verschlechterung der Weltkonjunktur zur Jahreswende deutlich
zurückgegangen waren, findet inzwischen eine erneute Preis­
steigerung statt – allerdings unter dem hohen Niveau der
­vergangenen Jahre.
Mit AmbientLine entwickelte TRUMPF das weltweit erste in
Deckenstativen integrierte Lichtsystem für die Intensivpflege.
Die innovative Lösung erleichtert zum einen die Arbeits­
bedingungen für das Personal. Zum anderen unterstützt sie
den Genesungsprozess der Patienten durch die Lichtsimulation
des Tag-Nacht-Rhythmus, der vielen Intensivpatienten bei
­herkömmlicher Beleuchtung abhandenkommt. AmbientLine
erhielt 2008 den renommierten „Good Design Award“.
Im Berichtsjahr stellte der Zentraleinkauf wesentliche Weichen,
um die Beschaffungsstruktur des Unternehmens weiter zu internationalisieren. Insbesondere in Asien suchen wir den Kontakt
mit Lieferanten vor Ort. Wichtige Lieferanten folgen uns in diese
Märkte. Gemeinsam mit der Universität Karlsruhe setzen wir
das Projekt Q-Sourcing um, bei dem es darum geht, Beschaffungsmöglichkeiten in Asien, vor allem in China, zu identifizieren.
Beschaffung
TRUMPF steuert Kapazitätsschwankungen auf
der Beschaffungsseite
Der Einbruch der Nachfrage stellte im vergangenen Geschäftsjahr Einkauf und Logistik vor zusätzliche Aufgaben. Viele unserer
Lieferanten spüren die Auswirkungen der Wirtschaftskrise
deutlich. Es ist unser Grundsatz, mit den Lieferanten partnerschaftlich durch die Krise zu gehen. Zugleich optimieren wir
unsere Wertschöpfungskette und machen sie zuverlässiger,
­flexibler, schneller und kostengünstiger.
Wir arbeiten mit unseren strategischen Lieferanten eng zusammen, damit diese mit Kapazitätsschwankungen flexibel umgehen
und ihre Kostenstruktur verbessern können. Dies erfolgt zum
einen durch Prozessoptimierungsworkshops, die unser Bereich
Organisationsentwicklung durchführt. Zum anderen setzen wir
bei der Spezifikation von technischen Bauteilen an, sodass wir
durch Konstruktionsveränderungen gemeinsam Kosten redu­
zieren können.
Die wirtschaftliche Situation wichtiger Lieferanten überwachen
wir fortlaufend in einem regelmäßigen Monitoring. Dadurch
haben wir mögliche Risiken im Blick. Wir setzen bei techno­
logisch entscheidenden Komponenten auf Dual Sourcing.
28
Produktion
Produktion meistert Kapazitätsrückgang
ohne Lageraufbau
Bereits gegen Ende des vorigen Geschäftsjahrs machte sich
ein leichter Rückgang des Auftragseingangs bemerkbar. Ab
November 2008 sanken die Aufträge stark. Wir passten das
Produktionsvolumen der Produktionswerke unmittelbar der
Nachfrage an. Dadurch vermieden wir Lager­aufbau und ver­
ringerten so unser Working Capital.
Unser Produktionssystem haben wir in den vergangenen Jahren
kontinuierlich optimiert. Es hat sich durch seine Flexi­bilität in
der gegenwärtigen kritischen Marktsituation bestens bewährt.
Wir koordinieren die Produktion aller 21 produzie­renden Werke
über ein zentrales Gremium. Damit können wir die Kapazitäten
der Produktion auch in auftragsschwachen Phasen optimal
steuern. Wir nutzen dabei die Möglichkeiten, die Arbeitszeiten
zu reduzieren oder einen zeitweiligen Kapazitätsaustausch
­zwischen den Werken vorzunehmen.
Wir passten jedoch nicht nur unsere Produktion der Nachfrage
an, sondern prüften ebenfalls die Aufstellung unseres Pro­
duktionsverbunds. Deshalb erfolgte eine Neuausrichtung in
­Taiwan. Dort haben wir die Produktion von Biegemaschinen
­eingestellt und nach Pasching in Österreich, dem Hauptwerk
dieser Produktgruppe, verlagert. Im chinesischen Taicang haben
wir drei bestehende Fertigungsstätten in einem eigenen Werk
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. zusammengeführt. Mit der Akquisition von SPI Lasers plc haben
wir einen neuen Produktionsstandort integriert. Die Fertig­
stellung unseres Lasertechnikzentrums und des Entwicklungszentrums Werkzeugmaschinen in Ditzingen erlaubt es uns,
­ausgelagerte Funktionsbereiche zurückzuholen.
Prozesse und Organisation
Prozessoptimierung ist eine permanente Aufgabe
Nur wer Prozesse und Strukturen richtig definiert, gestaltet und
verbessert, kann das geforderte Ergebnis möglichst effizient
erbringen. In diesem Sinne entwickelt TRUMPF seine Prozessorganisation an allen Standorten und in allen Geschäftsbereichen
weiter. Besonders vor dem Hintergrund veränderter Markt­
bedingungen ist die Prozessoptimierung ständige Aufgabe der
Führungskräfte und Mitarbeiter.
Organisationsentwicklung berät die Abteilungen
Der Bereich Organisationsentwicklung unterstützt dabei,
­Prozesse und Strukturen im Unternehmen zu optimieren. Die
Mitarbeiter des Bereichs arbeiten an Verbesserungen in der
Produktion und der Verwaltung. Wichtige Aufgaben sind die
Gestaltung bereichsübergreifender Prozesse und die Anpassung
der zu­gehörigen Organisation.
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Zusätzlich bietet eine externe Zertifizierung unseren Kunden
die Gewähr, dass der TRUMPF Qualitätsstandard den Anforderungen der Zertifizierungsrichtlinien DIN EN ISO 9001 und VDA
6.4 entspricht. Im Geschäftsbereich Medizintechnik erfüllen wir
zudem weitere gesetzliche Anforderungen.
IT unterstützt schlanke Prozesse
An zahlreichen Stellen haben wir im Berichtsjahr administrative
Abläufe automatisieren und dadurch erhebliche Effizienzvorteile
erzielen können. So haben wir inzwischen in Deutschland und
in der Schweiz eine IT-Lösung zur maschinellen Erfassung, Analyse und Verbuchung von Rechnungen eingeführt. Zudem ist
es gelungen, gesellschaftsübergreifende Vorgänge in unserem
Enterprise Resource Planning-System so umzusetzen, dass die
Dateneingabe nur noch an einer Stelle erfolgt.
Unser weltweites Servicenetzwerk steuern wir mit Hilfe unseres
unternehmensübergreifenden Service-Informationssystems (SIS).
Im Berichtsjahr haben wir die Prozesskette über Systemgrenzen
hinweg geschlossen. SIS dient so der voll integrierten Steuerung
und ermöglicht die optimale Abwicklung des Service im Innenund Außendienst für unsere Kunden. Zudem unterstützt es
ein tagesaktuelles Controlling.
Mitarbeiter
Gruppenweites Ergebnis-Verbesserungs-Programm
zahlt sich aus
Als Reaktion auf den Nachfragerückgang haben wir im
Berichtsjahr umgehend ein Ergebnis-Verbesserungs-Programm
aufgesetzt. In dieses sind alle Tochtergesellschaften weltweit
­eingebunden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten wir so
Einsparungen in Höhe von 60 Millionen € erzielen. Ein zen­
trales Gremium sammelt die vorgeschlagenen Maßnahmen
und kontrolliert regelmäßig deren Umsetzungsgrad anhand
von Kennzahlen. Ein Investitionsausschuss prüft anstehende
Investitionen. Sofern sie sich schnell amortisieren, nehmen
wir sie weiter vor.
Qualitätsmanagement stärkt Prozessverantwortung
Seit Jahren ist der TRUMPF Qualitätsstandard für alle unsere
Produktionsstandorte verbindlich. Wesentliche Geschäfts­
prozesse unterziehen wir jährlich einem internen Audit. So
lässt sich feststellen, ob Prozessverbesserungen greifen.
Auch Verbesserungsmöglichkeiten werden auf diese Weise
transparent.
Instrumente zur Kapazitätsanpassung bewähren sich
Die personellen Kapazitäten passte TRUMPF unmittelbar
an den Rückgang der Nachfrage an, in erster Linie durch die
Absenkung der Arbeitszeit. Trotz erheblichen Kapazitäts­abbaus blieb die Zahl der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2008 / 09
nahezu gleich. Zum 30. Juni 2009 waren 7.965 Mitarbeiter
für TRUMPF tätig (Vorjahr 7.955 Mitarbeiter).
In Deutschland betrug die Zahl der Mitarbeiter 4.554 (Vorjahr 4.571 Mitarbeiter). An den ausländischen Standorten
erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter leicht um 0,8 Prozent
auf 3.411 Mitar­beiter (Vorjahr 3.384 Mitarbeiter).
In den Ländern, in denen betriebliche Bündnisse für Arbeit
bestanden, setzte TRUMPF diese Instrumente zur flexiblen
Kapazitätsanpassung ein. Sie haben sich im Berichtsjahr außerordentlich bewährt. Wir konnten die Kapazitäten sehr schnell
der Auftragslage angleichen. An den deutschen, österreichischen und Schweizer Standorten sowie an unserem Standort
29
im französischen Haguenau nutzten wir die Flexibilisierungsmöglichkeiten, die sich durch die in den jeweiligen Bündnissen
vereinbarten Arbeitszeitkonten ergaben. Diese waren durch
die vergangenen Wachstumsjahre stark gefüllt. Die Mitarbeiter
arbeiteten weniger, ohne dabei Gehaltseinbußen zu erfahren.
An den Standorten, an denen die Konten innerhalb des
Berichtsjahrs weitgehend ausgeschöpft waren, führten wir
Kurzarbeit ein.
Nicht an jedem Standort besteht die Möglichkeit, die Arbeitskapazität über flexible Instrumente wie Arbeitszeitkonten oder
Kurzarbeit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anzu­
passen. TRUMPF reduzierte deshalb die Zahl der befristet eingestellten Mitarbeiter und Leasingkräfte. In den USA, Polen,
Tschechien, Frankreich, Großbritannien, Japan und Spanien
mussten wir uns als Reaktion auf den Nachfrageeinbruch von
rund 150 Mitar­beitern trennen.
Wichtig bleibt die Ausbildung junger Menschen zu Fachkräften
oder Ingenieuren und Betriebswirten im dualen Bachelor-­
Studiengang. 414 Auszubildende und Studierende waren bei
TRUMPF im Berichtsjahr tätig (Vorjahr 371). Dies entspricht
einer Steigerung um 12 Prozent. Die Ausbildungsquote in der
Gruppe lag bei 5,1 Prozent (Vorjahr 4,8 Prozent).
Weiterqualifizierung gewinnt in der Zeit geringerer Nachfrage
an Bedeutung. Die gesetzliche Neuregelung, Mitarbeiter in
Kurzarbeit qualifizieren zu dürfen, wird TRUMPF nutzen. An
den deutschen Standorten werden wir die durch Kurzarbeit
bedingte freie Zeit dafür verwenden, um unsere Mitarbeiter
­systematisch weiterzubilden. Unser Ziel ist es, jeden Mitarbeiter
durchschnittlich 75 Stunden pro Jahr zu qualifizieren.
Zudem wird das Unternehmen die neu geschaffene Möglichkeit
in Anspruch nehmen, Hochschulabsolventen der naturwissenschaftlichen und technischen Studiengänge auch während der
Kurzarbeit einzustellen. Wir werden Hochschulabsolventen
aus den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern als
Nachwuchs rekrutieren und ihnen so auch in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten eine Perspektive bieten. Im kommenden
Geschäftsjahr hat das Unternehmen dafür zunächst 25 Stellen
freigegeben. Die Neuzugänge werden in der Kurzarbeitszeit
geschult und in das Unternehmen integriert.
Ertrags-, Vermögensund Finanzlage
Umsatzentwicklung
Mitarbeiter nach Regionen*
Anzahl
in %
Asien-Pazifik / Sonstige
558
7,0
Amerika
746
9,4
Europa
(ohne Deutschland)
2.107
26,4
Deutschland
4.554
57,2
Gesamt
7.965
100,0
Weltweite Wirtschaftskrise lässt TRUMPF Umsatz
­zurückgehen
Der Umsatz der TRUMPF Gruppe sank im Geschäftsjahr 2008 / 09
um 22 Prozent auf 1,66 Milliarden € (Vorjahr 2,14 Milliarden €).
Dabei zeigte sich das Berichtsjahr geteilt. Der Umsatz im ersten
Halbjahr lag etwas unter Vorjahresniveau. Ab Januar 2009
brach der Umsatz ein. Die Medizintechnik erzielte als einziger
Geschäftsbereich einen Umsatzzuwachs. Die übrigen Geschäftsbereiche verzeichneten Rückgänge.
*Am Stichtag
30
Die Gründe dafür sind in der weltweiten Wirtschaftskrise und
der damit zusammenhängenden massiven Investitionszurückhaltung zu sehen. Der Nachfrageeinbruch erfolgte weltweit,
überall zum gleichen Zeitpunkt, in ungewöhnlich vielen Branchen
und mit auffallend hohen Rückgängen. Währungseffekte hatten
keine maßgeblichen Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung.
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Umsatz mit Werkzeugmaschinen und Elektro­werk­zeugen geht zurück
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen und
Elektrowerkzeuge sank um 29 Prozent auf 1,33 Milliarden €
(Vorjahr 1,87 Milliarden €).
Konzernlagebericht Konzernabschluss Medizintechnik wächst zweistellig
Ein Wachstum von 11 Prozent auf 140 Millionen € Umsatz
(Vorjahr 126 Millionen €) erzielte der Geschäftsbereich Medizintechnik. Damit stieg sein Anteil am Umsatz der TRUMPF Gruppe
auf 7,4 Prozent. Alle Produktbereiche, mit Ausnahme des OEMGeschäfts, trugen zum Umsatzzuwachs bei. Insbesondere mit
dem Operationstisch TruSystem 7500 und den LED-Operationsleuchten war TRUMPF erfolgreich.
Die Werkzeugmaschinenindustrie erlebte weltweit im ersten
Halbjahr 2009 außergewöhnlich hohe Umsatzrückgänge. Die
Entwicklung in unserem Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen
verlief analog zur gesamten Branche. Alle Technologien waren
von einer sinkenden Nachfrage betroffen. Der Bedarf an Dienstleistungen ging ebenfalls zurück. Das Geschäftsfeld führte im
Berichtsjahr zahlreiche neue Produkte ein, die den Kunden
zu einer höheren Wirtschaftlichkeit in ihrer Fertigung verhelfen.
Insbesondere unsere neue Biegemaschine TruBend 7036 und
die Stanz-Lasermaschine TruMatic 7000 waren im Markt sehr
erfolgreich.
Umsatz nach Geschäftsbereichen*
Das Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge spürte eine deutliche Kaufzurückhaltung.
Umsatz bei Lasertechnik und Elektronik verringert
sich trotz starkem ersten Halbjahr
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Lasertechnik und Elektronik
ging um 24 Prozent auf 421 Millionen € zurück (Vorjahr
552 Millionen €).
Dabei hatte das Berichtsjahr für das Geschäftsfeld Lasertechnik
gut begonnen. Großaufträge für Lasersysteme führten zu einer
Sonderkonjunktur. Ab Januar 2009 brachen die Auftragseingänge in allen Produktbereichen ein. Zum Ende des Geschäftsjahrs stellte das Geschäftsfeld zahlreiche Neuheiten vor, die
den Kunden Effizienzpotenziale erschließen können.
Im Geschäftsjahr 2008 / 09 erzielte TRUMPF 58 Prozent oder
958 Millionen € seines Drittumsatzes mit laserrelevanten
­Produkten der Geschäftsfelder Werkzeugmaschinen und
­Laser­technik.
Das Geschäftsfeld Elektronik hatte in der zweiten Jahreshälfte
2008 noch Umsatzzuwächse verzeichnet. Ausschlaggebend
war die hohe Nachfrage aus der Solarbranche und von Her­
stellern von Flachbildschirmen. Im ersten Halbjahr 2009 gingen
die Umsätze bei allen Generatorentypen zurück.
Weitere Informationen
in Millionen €
in %
Medizintechnik
139,7
7,4
Lasertechnik / Elektronik
421,2
22,2
Werkzeugmaschinen /
Elektrowerkzeuge
1.334,9
70,4
Gesamt
1.895,8 100,0
*Konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs
TRUMPF Umsatz sinkt in allen Regionen
TRUMPF erlebte in allen Regionen weltweit einen Umsatz­
rückgang, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Größter
Einzelmarkt blieb der Heimatmarkt Deutschland mit 33 Prozent. Westeuropa, ohne Deutschland, hatte einen Anteil von
30 Prozent am Umsatz der Unternehmensgruppe. Die mittelund osteuropäischen Länder verzeichneten starke Umsatz­
einbrüche. Der Anteil am Gesamtumsatz sank auf 7,9 Prozent.
Der Anteil Amerikas, Asiens und der übrigen Regionen verharrte bei 29 Prozent. Unser strategisches Ziel bleibt eine
­geografisch ausgeglichene Umsatzverteilung.
Europa ist der größte Markt
Die geringsten Umsatzrückgänge erlebte TRUMPF im Markt
Deutschland, der sich um 13 Prozent auf 553 Millionen €
­(Vorjahr 634 Millionen €) verringerte.
31
Umsatz nach Regionen in Millionen €
1.396,1
1.645,5
1.937,9
2.144,0
1.662,6
Gesamt
634,5
573,2
451,5
421,8
607,2
776,2
891,7
507,2
467,1
04 / 05
586,8
588,5
617,8
05 / 06
06 / 07
07 / 08
Im übrigen Westeuropa ist der Umsatz deutlich stärker um
25 Prozent auf 499 Millionen € (Vorjahr 663 Millionen €)
gesunken. Die Nachfrage brach vor allem in Spanien, Groß­
britannien und Schweden ein. In Italien und Frankreich waren
die Rückgänge nicht ganz so hoch. Zuwächse erzielte TRUMPF
in Norwegen und Griechenland.
In Mittel- und Osteuropa war nach der guten Entwicklung in
den letzten Jahren der Einbruch besonders gravierend. Der
Umsatz ging um 42 Prozent auf 132 Millionen € zurück (Vorjahr
229 Millionen €). Der polnische Markt entwickelte sich in den
letzten Monaten des Geschäftsjahrs wieder deutlich positiver.
Amerika und Asien zeigen sich uneinheitlich
In Nord-, ­Mittel- und Südamerika sank der Umsatz um 18 Prozent auf 235 Millionen € (Vorjahr 288 Millionen €). Während
der Rückgang in den USA verhältnismäßig gering war und
Kanada ein Wachstum verzeichnete, ging der Umsatz in
­Brasilien deutlich zurück. Im Jahr zuvor konnte dort noch ein
Wachstum von rund 150 Prozent erzielt werden.
In der Region Asien-Pazifik reduzierte sich der Umsatz um
26 Prozent auf 238 Millionen € (Vorjahr 321 Millionen €). Unser
Geschäft in Japan war trotz der außergewöhnlich schlechten
wirtschaftlichen Konjunktur noch verhältnismäßig gut, was auf
einen hohen Zuwachs im Geschäftsfeld Elektronik zurückzuführen ist. In China zeigten sich Anzeichen einer Belebung in
den letzten Monaten des Geschäftsjahrs.
32
552,6
Deutschland
630,8
Europa
(ohne Deutschland)
479,2
Amerika /Asien-Pazifik / Sonstige
08 / 09
Auftragseingang bricht ab November ein
Der Auftragseingang der TRUMPF Gruppe lag mit 1,40 Milliarden € um 35 Prozent unter dem Vorjahreswert (2,15 Milliarden €).
Der Abbruch im Auftragseingang erfolgte im November 2008.
Bis dahin lag der monatliche Auftragseingang nur leicht unter
dem des Vorjahrs. Seit April 2009 zeichnet sich eine Stabilisierung des Auftragseingangs auf niedrigem Niveau ab.
Der Auftragsbestand reduzierte sich um 46 Prozent auf
313 Millionen € (Vorjahr 574 Millionen €).
Auftragseingang in Millionen €
1.468,6 1.758,9 2.038,6 2.153,4 1.402,1
04 / 05
05 / 06
06 / 07
07 / 08
08 / 09
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Ergebnis
Umsatzrückgang führt zu verminderten Erträgen
Im Geschäftsjahr 2008 / 09 sank das Ergebnis vor Steuern von
301 Millionen € auf 52 Millionen €. Dies entspricht einem
Rückgang von 83 Prozent.
Während sich in den ersten Monaten des Berichtsjahrs der
­Umsatz auf Vorjahreshöhe bewegte, was sich positiv auf die
Ertragslage auswirkte, belastete die anschließend einsetzende
extreme Nachfrageschwäche das Ergebnis. Im Dezember 2008
startete das Unternehmen ein Programm, um die Kosten in
allen Bereichen weltweit zu reduzieren. Die Maßnahmen kamen
in der zweiten Geschäftsjahreshälfte zum Tragen und führten
zu Kosteneinsparungen in Höhe von 60 Millionen €.
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 70 Prozent auf 102 Millionen € (Vorjahr 60 Millionen €). Hier wirkten
sich Wechselkursgewinne und Erträge aus in Anspruch genommenen Optionen für Währungssicherungsgeschäfte aus. Ein
jeweils entsprechender Gegeneffekt ist in der Position sonstige
betriebliche Aufwendungen enthalten, sodass sich in Summe
kein wesentlicher Effekt durch Wechselkursveränderungen auf
das Ergebnis ergab. Steuer­liche Außenprüfungen führten zu
Zuschreibungen im Anlagever­mögen und damit zu einem sons­
tigen betrieblichen Ertrag.
Der Rückgang des Absatzvolumens schlug sich auch beim
­Aufwand für Material und bezogene Leistungen nieder. Dieser
­verminderte sich um 25 Prozent auf 769 Millionen € (Vorjahr
1,02 Milliarden €). Die Materialaufwandsquote bezogen auf
die Gesamtleistung erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um
einen Prozentpunkt auf 48 Prozent. Dafür verantwortlich ist
auch ein veränderter Produktmix.
Ergebnis vor Steuern in Millionen €
Umsatzrendite
134,3
204,8
266,0
301,4
52,2
04 / 05
05 / 06
06 / 07
07 / 08
08 / 09
9,6 %
12,4 %
13,7 %
14,1 %
3,1 %
Die Bestandsminderung in Höhe von rund 58 Millionen €
(Vorjahr Erhöhung um 35 Millionen €) resultierte im Wesent­
lichen aus dem Abbau der Vorratsbestände an fertigen
­Erzeugnissen. Zudem verkaufte unsere firmeneigene Leasing­
gesellschaft zu Beginn des Berichtsjahrs Maschinen aus dem
Portfolio des Vorjahrs. Die Ausstattung unserer Vorführzentren
und Produktionsstandorte mit Maschinen, die im Konzern­
verbund hergestellt wurden, führte zu aktivierten Eigenleis­
tungen in Höhe von 5,8 Millionen € (Vorjahr 3 Millionen €).
Bei nahezu gleichbleibender Mitarbeiterzahl nahm der
­Personalaufwand um 7,7 Prozent auf 477 Millionen € (Vorjahr
517 Mil­lionen €) ab. Die Reduzierung der Personalkapazität
durch den Abbau flexibler Kapazitäten und die Absenkung der
Arbeitszeiten kam vor allem in der zweiten Geschäftsjahreshälfte zum Tragen. Der Abbau der Arbeitszeitkonten führte zur
Auflösung von Rückstellungen. Die variable Vergütung und
Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter fiel angesichts der verminderten Ertragslage geringer aus. Eine für das Frühjahr 2009
in Deutschland vorgesehene tarifliche Entgelterhöhung wurde
um sieben Monate verschoben.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nahmen leicht um
0,5 Prozent auf 345 Millionen € (Vorjahr 343 Millionen €) zu.
Hier glichen sich verschiedene Geschäftsvorgänge im Ergebnis
nahezu aus: Einsparungen durch unser Kostensenkungsprogramm, gesunkene umsatzabhängige Kosten und geringere
Zuführungen zu Rückstellungen als im Vorjahr führten zu verminderten Aufwendungen. Kursverluste, Optionsaufwendungen
und gestiegene Wert­berichtigungen auf einige wenige Forderungen erhöhten die Aufwendungen.
Die Stichtagsbewertung von Wertpapieren im Umlaufvermögen
und Beteiligungen im Anlagevermögen belastete das Finanz­und Beteiligungsergebnis. Es ergab sich insgesamt ein negatives
Finanzergebnis von 9,8 Millionen € (Vorjahr 3,8 Millionen €).
33
Der Steueraufwand in Höhe von 29 Millionen € setzte sich
zusammen aus effektiven Steuern in Höhe von 14 Millionen €
und latenten Steuern in Höhe von 15 Millionen €. Im Berichtsjahr wurde auf die Ausübung des Wahlrechts nach § 274
Absatz 2 HGB zur Aktivierung latenter Steuern verzichtet.
­Daraus resultierte ein zusätzlicher Aufwand latenter Steuern
in Höhe von 10 Millionen €.
Der Konzernjahresüberschuss betrug 19 Millionen € (Vorjahr
229 Millionen €).
Vermögens- und Finanzlage
Gesellschafter erhöhen Eigenkapital
Im Verlauf des Berichtsjahrs erhöhte sich die Bilanzsumme um
1,9 Prozent auf 1,52 Milliarden € (Vorjahr 1,49 Milliarden €).
Das Anlagevermögen stieg um 20 Prozent auf 583 Millionen €
(Vorjahr 485 Millionen €). Der Zuwachs bei den Sachanlagen
in Höhe von 76 Millionen € ist bedingt durch Investitionsprojekte
des Unternehmens in Ditzingen und Hettingen, Deutschland,
Pasching, Österreich, Cranbury, USA, und Taicang, China.
Die Erhöhung der Finanzanlagen um 20 Millionen € resultierte
im Wesentlichen aus dem Erwerb des englischen Laserunternehmens SPI Lasers plc. Gegenläufig wirkten sich der erstmalige
Einbezug von drei Tochtergesellschaften in China und die Bewertung einer Betei­ligung an einem deutschen Unternehmen aus.
Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten verringerte sich um 6,9 Prozent auf 936 Millionen €
(Vorjahr 1,01 Milliarden €). Die Vorräte gingen um 36 Millionen €,
bereinigt um Anzahlungen sogar um 49 Millionen € zurück.
Es gelang uns, die Bestände rasch und in hohem Maße abzubauen. Da unsere Produktionsorganisation sehr flexibel ist,
konnten wir dennoch schnell auf die jeweilige Marktnachfrage
reagieren. Der Umsatzrückgang wirkte sich auf die Höhe der
erhaltenen Anzahlungen aus.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände
­reduzierten sich um 67 Millionen € auf 405 Millionen €. Der
prozentuale Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen entspricht in etwa dem des Umsatzes. Das Zahlungsverhalten unserer Kunden hat sich nicht signifikant verändert.
Die Erhöhung der Forderungen gegenüber Beteiligungs­
unternehmen ist auf eine kurzfristige Darlehensvergabe zurückzuführen.
Bilanzstruktur in Millionen €
Aktiva
1.489,7 1.518,0
Anlagevermögen
32,5 %
38,4 %
Umlaufvermögen
67,5 %
61,6 %
07 / 08
34
08 / 09
1.489,7 1.518,0
Passiva
52,8 %
48,8 %
Eigenkapital
Sonderposten
1,0 %
0,7 %
18,8 %
15,3 %
Rückstellungen
31,4 %
31,2 %
Verbindlichkeiten
07 / 08
08 / 09
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Die Positionen Wertpapiere und liquide Mittel stiegen um
39 Millionen € auf insgesamt 164 Millionen € an. Wir haben
frühzeitig begonnen, ausreichende finanzielle Reserven auf­
zubauen, um die Liquidität des Unternehmens zu sichern. Dies
geschah durch die Aufnahme von Krediten mit Laufzeiten von
drei bis fünf Jahren. Diese liquiden Mittel haben wir kurzfristig
am Geldmarkt angelegt. Der Finanzmittelbestand erhöhte sich
um 18 Prozent auf 203 Millionen € (Vorjahr 172 Millionen €).
Das Eigenkapital stieg um 10 Prozent auf 802 Millionen €
­(Vorjahr 727 Millionen €). Zur Stärkung der ohnehin sehr
guten Eigenkapitalbasis wandelten die Gesellschafter Darlehen
in ­haftendes Eigenkapital um. Die Eigenkapitalquote stieg
auf 52,8 Prozent (Vorjahr 48,8 Prozent).
Die Rückstellungen verminderten sich um 17 Prozent auf
232 Millionen € (Vorjahr 280 Millionen €). Im Wesentlichen
handelte es sich um geringere umsatz­abhängige Rück­stellungen
und geringere Rückstellungen für Personal­kosten als im Vorjahr.
Die Verbindlichkeiten erhöhten sich mit 1,1 Prozent nur unwesentlich. Sie lagen bei 461 Millionen € (Vorjahr 456 Millionen €).
Einer Verminderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen aufgrund gesunkenen Materialbezugs standen
höhere Bankverbindlichkeiten für die Liquiditätssicherung
gegenüber.
Der Working-Capital-Bedarf verminderte sich um 5,6 Prozent
auf 469 Millionen € (Vorjahr 497 Millionen €).
Investitionen
Investitionsvolumen bleibt auf hohem Niveau
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögens­
gegenstände betrugen im Geschäftsjahr 2008 / 09 126 Millionen € (Vorjahr 139 Millionen €). Im Vordergrund stand die
Fertig­stellung von in Vorjahren begonnenen Bauprojekten.
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Auf Grundstücke und bauliche Erweiterungen entfielen 59 Prozent der Investitionssumme. Für Fertigungsmittel investierte die
Gruppe 19 Prozent. In Büro- und Geschäftsausstattung flossen
22 Prozent.
Die Investitionen entfielen zu 54 Prozent auf Deutschland. Diese
betrafen insbesondere die Fertigstellung des Ausbaus unseres
Stammsitzes. 17 Prozent erfolgten in Europa, ohne Deutschland, und 18 Prozent in Amerika. 11 Prozent der Investitionen
tätigten wir in der Region Asien-Pazifik. Neubau und Ausstattung eines Produktions- und Bürogebäudes in Taicang, China,
machten hier den größten Anteil aus.
Investitionen nach Regionen
in Millionen €
in %
Asien-Pazifik / Sonstige
13,8
10,9
Europa
(ohne Deutschland)
21,0
16,6
Amerika
23,2
18,3
Deutschland
68,5
54,2
Gesamt
126,5 100,0
Die Investitionsquote erhöhte sich aufgrund des niedrigeren
Umsatzes auf 7,6 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent). Die TRUMPF
Gruppe investierte ferner erheblich in die Forschung und die
Entwicklung neuer Produkte. Die Gesamtquote für Zukunfts­
investitionen stieg auf 17 Prozent vom Umsatz an (Vorjahr
14 Prozent).
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände überstiegen wie in den Vorjahren die Abschreibungen deutlich. Diese lagen bei 59 Millionen € (Vorjahr
55 Millionen €).
35
Ereignisse nach Ende
des Geschäftsjahrs
Strukturelle Veränderungen stärken die Gruppe
TRUMPF hat in der Lasertechnik die internationale Vertriebs- und
Marketingorganisation strukturell weiterentwickelt. Das Geschäftsfeld führt ein übergreifendes Länder- und Branchenmanagement ein mit dem Ziel, den internationalen Umsatz weiter auszubauen. Dazu konzentriert das Geschäftsfeld alle zentralen
Vertriebs- und Marketingfunktionen in Ditzingen. Rund 50 Mitarbeiter aus kundennahen Bereichen in Schramberg, Deutschland,
und Grüsch, Schweiz, wechseln ab 1. Oktober 2009 dorthin.
Zum 1. Juli 2009 hat TRUMPF seinen Anteil von 50 Prozent am
Gemeinschaftsunternehmen PT. Duta Laserindo Metal, Bekasi,
Indonesien, an seinen langjährigen Geschäftspartner PT Guna
Electro, Jakarta, Indonesien, übertragen. Der Musterbetrieb
besteht seit 1998 und fertigt hochwertige Blechbauteile für den
lokalen Markt. Eine eigene Vertriebs- und Servicegesellschaft
in Indonesien befindet sich im Aufbau.
TRUMPF nutzt Kurzarbeit zur Qualifizierung
TRUMPF führte an den deutschen Standorten Ditzingen,
­Gerlingen, Hettingen und Schramberg zum 1. Juli 2009 Kurz­
arbeit ein. Früher erfolgte dies an den Standorten Neukirch
(ab März) und Freiburg (ab Juni). Die Kurzarbeit ist zunächst
bis zum 31. Dezember 2009 befristet. Davon betroffen sind
rund 3.000 deutsche Mitarbeiter. Bereits in den Monaten zuvor
hatte TRUMPF seine Kapazitäten der gesunkenen Nachfrage
angepasst. Diese Ausfallzeit speiste sich aus den Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter, ohne dass sie Einkommenseinbußen
erfuhren.
TRUMPF bietet schon seit Jahren umfassende Qualifizierungsmaßnahmen für seine Mitarbeiter an. Die gesetzlichen Neu­
regelungen in Deutschland, Mitarbeiter in Kurzarbeit qualifizieren
zu dürfen, nutzt das Unternehmen ab September 2009, um die
Anstrengungen in der Weiterbildung zusätzlich zu verstärken.
Ziel ist es, jeden Mitarbeiter durchschnittlich 75 Stunden pro
Jahr zu qualifizieren. Hierzu haben wir eine Qualifizierungs­
offensive gestartet, die sich an alle Mitarbeiter richtet.
36
Risikobericht
Risikomanagement erhöht Transparenz
TRUMPF ist als weltweit tätiges Technologieunternehmen einer
Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Das Unternehmen verfügt dafür
über ein differenziertes Risikomanagement-System. Dieses ist
in die Unternehmensorganisation integriert. Wir setzen es
ein, um unsere Risikofelder zu identifizieren, zu beurteilen, zu
­kontrollieren und zu steuern.
Die regelmäßige Analyse und Bewertung der Risiken durch
die Gruppengeschäftsführung und die Verantwortlichen der
Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen erfolgt anhand von
Kennzahlen: Sie werden durch das Gruppen-Informations-­
System (GIS) für alle Geschäftsbereiche, Tochtergesellschaften
und Produktionsstandorte monatsaktuell erfasst. Ein Tages­
reporting ergänzt das GIS. Darüber hinaus informieren Monatsund Quartalsberichte über die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage. Ein neu eingeführtes Liquiditätsreporting-System
ermöglicht eine überwiegend automatisierte tagesaktuelle
Abfrage der Konzernliquidität. Ein monatlich tagender ­­
Zins- und Währungsausschuss führt auf Gruppenebene die
Steuerung und Kontrolle der Cashflow-, Währungs- und
­Zinsrisiken durch. Zusätzlich erhöhen Markt- und Wettbewerbsanalysen die Risikotransparenz.
Die wesentlichen Risiken, die erhebliche Auswirkungen auf
unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, sind im
Folgenden dargestellt.
Marktrisiken
TRUMPF ist sowohl beim Absatz als auch bei der Beschaffung
Risiken ausgesetzt.
Absatzrisiken ergeben sich durch die stark rückläufige Nachfrage in den wichtigen Weltregionen. Keine Region der Erde blieb
von den Folgen der Wirtschaftskrise verschont. Das Jahr 2009
wird für die Weltwirtschaft zum ersten Mal seit Ende des Zweiten
Weltkriegs ein negatives Wachstum bringen. Derzeitige Prognosen gehen von -1,4 Prozent aus. Dieser Abschwung könnte
durch politische Faktoren verstärkt werden. Eine rasche Erholung
ist derzeit nicht absehbar.
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Risiken für den Marktzugang könnten sich zudem aus einer
Schwächung des internationalen Freihandels durch das Aufkommen protektionistischer Tendenzen ergeben. Dies gilt ins­
besondere für Südostasien, wo Japan zunehmend einen bevorzugten Marktzugang für einheimische Unternehmen herzu­
stellen versucht. Auch in den USA und Frankreich bestehen
­Tendenzen, zum Kauf lokaler Produkte aufzufordern. Zu den
indirekten Risikopotenzialen zählt die Bedrohung durch den
internationalen Terrorismus in verschiedenen Weltregionen.
Auch auf der Beschaffungsseite führt die Verschlechterung der
wirtschaftlichen Lage zu Risiken. Diese haben wir minimiert.
Alle Prozesse in der Auswahl von und im Umgang mit Liefe­
ranten werden für beide Seiten festgelegt und schriftlich dokumentiert. Unsere Grundversorgung durch Dritte ist durch
­weitgehendes Dual Sourcing gewährleistet. Für Lieferanten,
die Kernkomponenten liefern, existieren Deeskalationsprozesse
und Ausfallstrategien, die ein Vor-Ort-Audit beim Lieferanten
einschließen. Unsere wichtigen Lieferanten unterziehen wir
einer regelmäßigen Bewertung und prüfen dabei auch deren
Liquiditätssituation. Bei einigen Schlüsselkomponenten setzen
wir auf Single Sourcing. Mit diesen Herstellern ­stehen wir in
ständigem Kontakt und stellen durch geeignete Maßnahmen
die Versorgung sicher.
Die Beschaffung von Rohstoffen wie Stahl und Kupfer ist
sichergestellt. Die Preise für viele Rohstoffe sind deutlich
­gefallen, steigen jedoch wieder. Die weitere Entwicklung der
Rohstoffmärkte bleibt ungewiss.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Im Berichtsjahr hat die Sicherung der Liquidität der TRUMPF
Gruppe deutlich an Bedeutung gewonnen. Wir haben frühzeitig
reagiert und mittel- und langfristig greifende Maßnahmen
umgesetzt. Zum einen wurden ausreichende Liquiditätsreserven
aufgebaut. Dies geschah durch die Aufnahme von Krediten,
die eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren haben. Diese liquiden
Mittel wurden kurzfristig am Geldmarkt angelegt. Zum anderen
haben wir mit unseren Hausbanken mehrjährige Kreditlinien
vertraglich vereinbart, sodass unsere Liquiditätsvorsorge auch
für eine länger andauernde wirtschaftliche Schwächephase
ausreichend ist. Bei der Anlage unserer Liquiditätsreserven achten
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
wir auf eine Risikostreuung durch die Aufteilung der Anlagen
auf mehrere Finanzinstitute und -instrumente. Wir berücksich­
tigen dabei ausschließlich Banken mit guter Bonität.
Unser Liquiditätsreporting-Tool ermöglicht eine tagesaktuelle
Abfrage der Liquidität aller unserer Tochtergesellschaften.
Interne Audits durch unser Gruppencontrolling schaffen zusätzliche Transparenz über die Lage unserer Tochtergesellschaften.
Unser Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäft erfüllt bereits
jetzt die Anforderungen an das Risikomanagement der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Das Risiko des Ausfalls von Geschäftspartnern ist angesichts
der schwierigen Wirtschaftslage gestiegen. Unser Forderungsmanagement sorgt für die notwendige Transparenz über das
Zahlungsverhalten unserer Kunden. Festgelegte Eskalations­
stufen stellen sicher, dass Zahlungsausfälle gering bleiben. Dabei
setzen wir auf die Kooperation mit unseren Kunden. Wir
­reduzieren Kontrahenten- und Länderrisiken durch geeignete
Vertrags- und Zahlungsbedingungen.
Als weitere finanzielle Risiken kommen für uns Wechselkursund Zinsänderungsrisiken in Betracht. Da der Euro-Raum mit
65 Prozent Umsatzanteil unseren Hauptabsatzmarkt darstellt
und wir mit dem internationalen Produktionsverbund und weltweiten Einkauf zum Teil in der Lage sind, Fremdwährungszahlungen auszugleichen, betrachten wir unser Wechselkursrisiko
als begrenzt. Die laufenden Währungssicherungsaktivitäten
sind geregelt und erfolgen zentral durch die Dachgesellschaft
der Gruppe. Abschluss und Kontrolle unterliegen dem Zentralbereich Finanz- und Risikomanagement und dem Währungsausschuss. Derivative Finanzinstrumente werden nicht zu
­Spekulationszwecken, sondern ausschließlich zur Sicherung von
Grundgeschäften eingesetzt. Die Sicherung erfolgt zum einen
konzern­intern, also mit den Gesellschaften der TRUMPF Gruppe,
zur Abdeckung von Fremdwährungsrisiken aus gebuchten,
schwebenden und antizipierten Grundgeschäften. Zum anderen
werden entsprechend den intern abgeschlossenen Devisen­
termin­geschäften unter Berücksichtigung der Net Exposures
externe Sicherungsgeschäfte mit Banken guter Bonität getätigt.
37
Wir sichern die Net Exposures in den Hauptwährungen wie
­US-Dollar, Japanischer Yen, Britisches Pfund und Schweizer
Franken systematisch ab und setzen dafür standardisierte
­Devisensicherungsinstrumente wie Devisentermingeschäfte
und Währungsoptionen ein. Andere Währungen sichern wir
­projektbezogen.
Ein Risiko besteht in der Marktpreisveränderung von Devisentermingeschäften, denen jedoch in der Regel eine gegenläufige
Marktwertentwicklung der Grundgeschäfte entgegensteht.
Im Euro-Raum konzentrieren wir täglich unsere Liquidität mit
Hilfe eines Cash-Pool-Systems, das einen länderübergreifenden
Liquiditätsausgleich gewährleistet. Ein multilaterales Netting
der Forderungen und Verbindlichkeiten erhöht die Transparenz
und erleichtert die Abwicklung der konzerninternen Zahlungsströme.
Sonstige Risiken
Alle unternehmensinternen Prozesse untersuchen wir permanent
auf mögliche Risiken über unser Qualitätsmanagement-System.
Jährliche interne und externe Audits bestätigen die Nachhaltigkeit dieses Systems. Die TRUMPF Produktionsstandorte sind
nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert, sechs davon zusätzlich nach
VDA 6.4. Neu gegründete Tochtergesellschaften werden unmittelbar in das Zertifizierungsverfahren einbezogen.
Die Anforderungen an Umweltschutz und Ressourcenschonung
sind gestiegen. Durch geeignete Maßnahmen engagieren wir
uns, um die Umwelt möglichst wenig zu belasten und so Umwelt­
risiken zu minimieren. Wir gestalten insbesondere unsere Produkte und Produktionsprozesse ressourceneffizient. Dabei steht
die Ressourceneffizienz des gesamten Fertigungsprozesses bei
unseren Kunden im Mittelpunkt. Bei der Erstellung und Modernisierung von Bauten sind uns Energieeinsparungen wichtig.
38
Im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten wir sowohl
bei der Produktentwicklung als auch bei der Markteinführung
mit einem feingliedrigen „Quality Gate Management“. Sieben
Qualitätsetappen sind bis zur Serienfreigabe eines Produkts zu
durchlaufen. Dadurch können Probleme bei der Entwicklung
frühzeitig erkannt und schnell behoben werden. Den Prozess
der Produkteinführung in den Markt überwachen wir eng.
Betriebsunterbrechungsrisiken in der Produktion haben wir
definiert und entsprechend abgesichert. Kritische Produktionsprozesse sind untersucht und bewertet worden. Produktionsausfälle lassen sich durch die Erhöhung der Fertigungsflexibilität
unserer Produktionsstätten oder kurzfristige Verlagerungen
umgehen. Dazu bestehen umfangreiche Notfallszenarien.
Sach- und Feuerschäden, Betriebsunterbrechungen sowie
Betriebs- und Produkthaftpflichtrisiken sind in ­ausreichendem
Umfang über ein internationales Versicherungsprogramm
und lokale Deckungen versichert. Die Mehrzahl unserer Produktionsstandorte haben wir gemeinsam mit ­unserem Versicherungsmakler bewertet und auditiert. Die ­daraus folgenden
Maß­nahmen haben wir im Berichtsjahr ­abgearbeitet.
Die Qualität unserer Produkte und Prozesse überwachen wir
regelmäßig mit Kennzahlen. Daraus lassen sich unmittelbar
Verbesserungen ableiten. Zusätzlich haben wir Produkt­
pflegeteams für alle Maschinenbaureihen eingerichtet. Diese
­analy­sieren qualitätsrelevante Fakten und leiten Maßnahmen
zur dauerhaften Weiterentwicklung in den verantwortlichen
Bereichen ein. Dies verbessert unsere Produkte und Abläufe
weiter.
IT-Risiken sehen wir als gering an. Wir arbeiten gruppenweit
auf einem gemeinsamen Enterprise Resource Planning-System.
Dieses wird permanent überwacht und in seinen Sicherheitsstandards kontinuierlich verbessert. Auch die Sicherheitsanforderungen an unsere übrigen IT-Infrastrukturstandards entwickeln
wir kontinuierlich weiter. Das zentrale Rechenzentrum entspricht
technisch und baulich dem neuesten Sicherheitsstand.
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Unsere Fluktuationsrate ist mit 3,7 Prozent in der Gruppe und
2,7 Prozent in Deutschland gering. Der demografische Wandel
und der internationale Wettbewerb um hoch qualifizierte ­
Fach- und Führungskräfte sind weiterhin Herausforderungen
im Bereich Personal. In Deutschland haben wir ein Programm
­aufgesetzt, innerhalb dessen wir Absolventen naturwissenschaftlicher und technischer Studiengänge in Kurzarbeit einstellen
und in dieser Zeit qualifizieren. Dadurch decken wir einen Teil
unseres langfristigen Bedarfs an qualifizierten Fachkräften.
Zudem nutzen wir Kurzarbeit, um unsere Mitarbeiter zu quali­
fizieren.
Beurteilung der Risikosituation des Unternehmens
Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine Risiken erkennbar, die den
Fortbestand der Unternehmensgruppe gefährden könnten. Das
eingeführte Risikomanagement ermöglicht es, Risiken zeitnah
zu erfassen, um adäquate Maßnahmen einzuleiten. Der Fokus
der Aktivitäten wird auf dem Management der finanziellen
Risiken und der Marktrisiken liegen.
Ausblick
Indikatoren sprechen für eine langsame Erholung
der Weltwirtschaft
Weltweit weisen erste Indikatoren auf eine mögliche Entspannung hin, auch wenn sich dies in den Auftragseingängen des
produzierenden Sektors noch nicht niederschlägt. Die weltweiten
Aktienindizes haben sich seit ihrem Tiefpunkt im März 2009
deutlich erholt. Auch die Geschäftsklima- und Einkaufsmanagerindizes haben sich in vielen Ländern verbessert, in Deutschland
seit April 2009. In den Entwicklungs- und Schwellenländern
war der Welthandel in der Tendenz bereits wieder leicht aufwärtsgerichtet. Gleichzeitig haben die Rohstoffpreise begonnen,
sich von ihren Tiefständen zu erholen.
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Dennoch gibt es wichtige Faktoren, die gegen eine rasche
Erholung sprechen. So sind die Immobilienpreise, vor allem in
den USA, weiterhin rückläufig, und die Arbeitslosigkeit steigt in
den meisten Ländern an. Der private Konsum wird, gedämpft
durch die sinkende Beschäftigung, wohl vorerst nicht zunehmen.
Die staatliche Neuverschuldung wächst in allen wichtigen
­Ländern rapide.
Häufig war in der Vergangenheit nach Rezessionen eine kräftige
Erholung zu beobachten. Da die derzeitige Rezession mit einer
Finanzkrise verbunden ist, erwarten die Experten des Inter­
nationalen Währungsfonds nur eine allmähliche Erholung der
Weltkonjunktur. Sie rechnen (Stand Juli 2009) für 2010 mit
einem Wachstum von 2,5 Prozent. Für die Vereinigten Staaten
erwarten sie ein Plus von 0,8 Prozent, Japan soll mit 1,7 Prozent
deutlicher zulegen. Der Euro-Raum soll abermals schrumpfen,
und zwar um 0,3 Prozent. Dabei wird für Deutschland ein
Rückgang von 0,6 Prozent prognostiziert.
In den Industrieländern wird sich eine spürbare Zunahme der
Produktion voraussichtlich erst gegen Ende dieses Jahres
­einstellen. Die Unternehmensinvestitionen könnten angesichts
der extrem niedrigen Kapazitätsauslastung und wachsenden
Schwierigkeiten bei der Finanzierung sogar noch weiter ein­
geschränkt werden.
Im deutschen Maschinen- und Anlagenbau hält die Durststrecke
an. Der Umsatz soll im Jahr 2009 nach jüngsten Schätzungen
um 20 Prozent zurückgehen. Mit weiteren Prognosen hält sich
der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau zurück.
Absehbar aber sei, dass das mittelfristige Wachstum deutlich
flacher ausfallen dürfte als vor der Krise.
TRUMPF hat ein weiteres schwieriges Jahr vor sich
Die Weltwirtschaft zeigt sich zu Beginn des Geschäftsjahrs
2009 / 10 in einer ungewissen Lage, auch wenn sich in einzelnen
Märkten Erholungssignale zeigen. Wir haben unverändert die
Hoffnung, dass sich die Lage in der zweiten Jahreshälfte 2009
wieder bessert.
39
Aufgrund der hohen Unsicherheit weltweit können wir zum
jetzigen Zeitpunkt keine valide Umsatzprognose abgeben.
Sollte sich die Auftragslage nicht deutlich verbessern, wird
ein Verlust nicht vermeidbar sein. Wir haben uns daher auf
­verschiedene Szenarien eingestellt.
In den kommenden Monaten können wir eine geringere Auslastung zunächst über unsere flexiblen Instrumente zur Arbeitszeitgestaltung kompensieren. Auch in einem schwierigen Jahr
wollen wir in unsere Zukunft investieren. Deshalb bleiben die
Forschungs- und Entwicklungsausgaben sowie die Investitionsausgaben proportional zum Umsatz hoch. Wir bereiten uns
für den Aufschwung vor.
Geschäftsfelder stellen sich den Herausforderungen
mit innovativen Produkten
Das Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen erwartet zum Ende des
Kalenderjahrs 2009 eine Verbesserung der konjunkturellen Lage.
Insbesondere die Märkte in Asien versprechen eine Belebung.
Für die Kunden des Geschäftsfelds ist vor allem die Wirtschaftlichkeit der Produkte ein wesentlicher Faktor. Dabei spielt auch
die Energieeffizienz eine Rolle. Bei der Gesamtbetrachtung aller
Faktoren hinsichtlich der Effizienz sind die Produkte von TRUMPF
führend. Zum Ende des Jahres 2009 wird TRUMPF zwei neue
Produkte auf den Markt bringen, die diesen Anspruch unterstreichen.
Das Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge kann bei einer Entspannung der wirtschaftlichen Lage davon profitieren, dass seine
­Produkte kleine Investitionen sind. Hier erwartet das Unter­
nehmen ein schnelleres Ende der Kaufzurückhaltung.
Aufgrund der Vergrößerung seines Produktportfolios um Faserund Diodendirektlaser ist das Geschäftsfeld Lasertechnik strategisch breiter aufgestellt als früher. Zukunftsmärkte wie die
­Fotovoltaik oder die Mikrobearbeitung werden sich vermutlich
schneller erholen. Dort hat das Geschäftsfeld gute Chancen.
Die Veränderung der Vertriebsstruktur bietet ebenfalls Möglichkeiten.
40
Im Geschäftsfeld Elektronik hat TRUMPF es mit neuen, aber
auch volatilen Märkten zu tun. Das Geschäft ist von großen
Projekten geprägt. Zusammengenommen könnte dies zu
einer schnellen Erholung beitragen.
Die Medizintechnik plant für 2009 / 10 erneut ein Wachstum.
Begonnene Krankenhaussanierungen und Klinikneubauten
sowie staatliche Konjunkturprogramme stützen den Absatz. In
Deutschland und den USA erwartet der Geschäftsbereich ein
stärkeres Wachstum trotz schwieriger werdender Finanzierungsbedingungen.
TRUMPF bleibt ein verlässlicher Partner
Das Geschäftsjahr 2009 / 10 wird insgesamt für die Unter­
nehmensgruppe ein schwieriges Jahr werden.
Wir haben auf die Nachfrageschwäche schnell, weltweit und
massiv reagiert, und das in vier Feldern: im Markt, bei den
­Kosten, unseren Kapazitäten und unseren Strukturen. Bewährt
haben sich unsere flexiblen Instrumente. Wir haben überall
die Arbeitskapazitäten gesenkt und die Produktion der Nachfrage angepasst. Wir werden uns weiter konzentrieren und
Maß­nahmen ergreifen, um auf die Lage zu reagieren.
Durch unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die flexiblen Strukturen, unsere hohe Liquidität und die starke
Eigenkapitalausstattung sind wir auf mögliche Herausforde­
rungen einer länger andauernden Durststrecke vorbereitet. Wir
sind besser gerüstet als viele unserer Wettbewerber.
Wir werden unseren Kunden deshalb weiterhin ein verlässlicher Partner sein, der sie mit innovativen und wirtschaftlichen
Produkten in ihrer Marktbearbeitung unterstützt.
Konzernabschluss
Inhalt
42 Konzernbilanz
43 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
44 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
46 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
48 Konzern-Kapitalflussrechnung
49 Konzernanhang
41
Konzernbilanz
zum 30. Juni 2009
AKTIVA in T€
Anhang
30.06.2009
30.06.2008
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
1
13.734
11.701
Sachanlagen
2
520.123
444.444
Finanzanlagen
3
48.656
28.470
582.513
484.615
Umlaufvermögen
Vorräte
4
350.419
386.515
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
5
404.555
471.853
Wertpapiere
6
29.450
1
Liquide Mittel
7
134.838
125.059
919.262
983.428
Rechnungsabgrenzungsposten
PASSIVA in T€
Eigenkapital
8
16.240
21.698
1.518.015
1.489.741
30.06.2009
30.06.2008
98.500
27.250
693.178
682.894
9.916
16.676
801.594
726.820
10
11.157
14.888
87.844
81.127
11
144.358
198.653
232.202
279.780
Anhang
9
Festkapital und gezeichnetes Kapital
Gewinnrücklagen
Anteile anderer Gesellschafter
Sonderposten
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Übrige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
12
461.471
456.252
Rechnungsabgrenzungsposten
13
11.591
12.001
1.518.015
1.489.741
42
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernlagebericht Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in T€
Konzernabschluss Weitere Informationen
für das Geschäftsjahr 2008 / 09
Anhang
2008 / 09
­2007/ 08
Umsatzerlöse
16
1.662.647
2.144.038
estandsveränderungen und andere
B
aktivierte Eigenleistungen
17
- 52.407
37.653
1.610.240
2.181.691
Sonstige betriebliche Erträge
18
101.925
60.076
Materialaufwand
19
- 769.342
-1.021.876
Personalaufwand
20
- 477.041
- 516.714
- 58.900
- 54.825
Sonstige betriebliche Aufwendungen
21
- 344.940
- 343.242
Finanz- und Beteiligungsergebnis
22
- 9.764
- 3.755
52.178
301.355
- 29.175
- 68.010
- 3.367
- 3.646
- 515
- 260
19.121
229.439
-189
- 3.117
18.932
226.322
- 5.944
- 33.515
12.988
192.807
bschreibungen auf immaterielle ­Vermögensgegenstände
A
des Anlage­vermögens und Sachanlagen
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
23
Sonstige Steuern
Aufwand aus Ausgleichszahlungen
Konzernjahresüberschuss
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
9
Konzernjahresüberschuss nach
Anteilen anderer Gesellschafter
nachrichtlich:
Steuern der Gesellschafter
Konzernjahresüberschuss nach
Anteilen anderer Gesellschafter und
Steuern der Gesellschafter
23
43
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
für das Geschäftsjahr 2008 / 09
Mutterunternehmen
Festkapital und
gezeichnetes
­Kapital
­Erwirtschaftetes
Konzern-­
eigenkapital
Ausgleichs­posten
aus Fremd­­wäh­­
rungs­umrechnung
in T€
Stand 30.06.2007
27.250
658.437
- 27.392
Gezahlte Dividenden
–
–
–
Zuweisungen auf Gesellschafterkonten
–
-123.479
–
Änderungen des Konsolidierungskreises
–
–
–
Einstellungen in Sonderposten gemäß § 264 c Absatz 4 Satz 3 HGB
–
- 616
–
Konzernjahresüberschuss
–
226.322
–
–
- 2.476
- 4.824
Stand 30.06.2008
27.250
758.188
- 32.216
Kapitaleinlagen
71.250
–
–
Übrige Veränderungen
Gezahlte Dividenden
–
–
–
Zuweisungen auf Gesellschafterkonten
–
- 40.601
–
Änderungen des Konsolidierungskreises
–
–
–
Entnahmen aus Sonderposten gemäß § 264 c Absatz 4 Satz 3 HGB
–
2.416
–
Konzernjahresüberschuss
–
18.932
–
Übrige Veränderungen
–
- 427
27.800
98.500
738.508
- 4.416
Stand 30.06.2009
Aus dem erwirtschafteten Konzerneigenkapital stehen am Stichtag 701.642 T€ zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung. Einer gesetzlichen
Ausschüttungssperre unterliegen 3.704 T€, weitere 27.104 T€ unterliegen einer Ausschüttungssperre gemäß Satzung beziehungsweise Gesellschaftervertrag.
44
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Minderheitsgesellschafter
Kumuliertes
übriges
Konzernergebnis
­Eigenkapital
Kumuliertes ­
übriges
Konzernergebnis
Minderheiten­kapital
Andere ­neutrale
Trans­aktionen
Ausgleichs­posten
aus Fremd­wäh­rungs­
umrechnung
Andere neutrale
Transaktionen
­Eigenkapital
Konzern­
eigenkapital
- 42.245
616.050
18.296
- 96
–
18.200
634.250
–
–
- 950
–
–
- 950
- 950
–
-123.479
-1.486
–
–
-1.486
-124.965
- 833
- 833
2.456
–
–
2.456
1.623
–
- 616
–
–
–
–
- 616
–
226.322
3.117
–
–
3.117
229.439
–
- 7.300
3
-116
- 4.548
- 4.661
-11.961
- 43.078
710.144
21.436
- 212
- 4.548
16.676
726.820
–
71.250
3.000
–
–
3.000
74.250
–
–
- 250
–
–
- 250
- 250
–
- 40.601
–
–
–
–
- 40.601
2.164
2.164
-1.133
–
–
-1.133
1.031
–
2.416
–
–
–
–
2.416
–
18.932
189
–
–
189
19.121
–
27.373
-13.347
233
4.548
- 8.566
18.807
- 40.914
791.678
9.895
21
–
9.916
801.594
45
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
für das Geschäftsjahr 2008 / 09
Anschaffungskosten
01.07.2008
Veränderungen
im Konsolidie­
rungskreis
Zugänge
36.782
- 810
5.261
34
37
1.096
36.816
- 773
6.357
Grundstücke und Bauten
388.853
406
39.353
Technische Anlagen und Maschinen
169.755
2.173
20.316
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
203.956
-1.074
24.539
in T€
Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
Geleistete Anzahlungen
Sachanlagen
Geleistete Anzahlungen
57.838
2.728
35.887
820.402
4.233
120.095
7.653
- 7.653
35.792
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
42
2.412
515
10.915
–
21
9.296
–
–
Wertpapiere des Anlagevermögens
358
–
–
Sonstige Ausleihungen
881
–
–
29.145
- 5.241
36.328
886.363
-1.781
162.780
Anteile an assoziierten Unternehmen
Beteiligungen
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen
46
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Umbuchungen
Zuschreibungen
Abschreibungen
kumuliert
Buchwert
30.06.2009
Buchwert
30.06.2008
Abschreibungen des
Geschäftsjahrs
-1.722
32
517
- 27.461
12.599
11.667
4.456
–
- 32
–
–
1.135
34
–
-1.722
–
517
- 27.461
13.734
11.701
4.456
-1.966
35.188
869
-134.424
328.279
261.888
13.291
Abgänge
- 4.837
8.208
–
-122.720
72.895
57.956
16.115
-11.656
1.970
359
-147.780
70.314
69.425
25.038
- 2.452
- 45.366
–
–
48.635
55.175
–
- 20.911
–
1.228
- 404.924
520.123
444.444
54.444
–
–
–
–
35.792
7.653
–
-1.423
–
–
–
1.546
42
–
- 76
–
–
- 2.249
8.611
10.839
2.249
- 6.894
–
–
–
2.402
9.296
–
–
–
–
- 358
–
–
–
- 335
–
–
- 241
305
640
–
- 8.728
–
–
- 2.848
48.656
28.470
2.249
- 31.361
–
1.745
- 435.233
582.513
484.615
61.149
47
Konzern-Kapitalflussrechnung
für das Geschäftsjahr 2008 / 09
in T€
2008 / 09
2007/ 08
Konzernjahresüberschuss
19.121
229.439
+
61.149
54.825
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
+ / -Zu- /Abnahme der Rückstellungen für Pensionen und ­ähnliche Verpflichtungen
6.670
21.489
- 57.768
17.046
6.088
2.638
- / + Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des ­Anlagevermögens
261
- 886
- / +Zu- / Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und ­Leistungen
sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
139.511
-101.203
+ / -Zu- / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
- 49.399
46.667
=
125.633
270.015
+ / - Zu- /Abnahme der übrigen Rückstellungen
+ / - Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge
Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
-
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
+Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen ­Anlagevermögens
-
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
+
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
-
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
+
Einzahlungen aus Investitionszuschüssen
-
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen
=
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
+Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern
und Minderheitsgesellschaftern
5.805
7.570
-120.095
-133.048
98
595
- 6.357
- 5.904
335
467
- 36.328
-14.492
391
1.769
–
- 7.066
-156.151
-150.109
74.250
2.503
-
Auszahlungen an Gesellschafter und Minderheitsgesellschafter
- 91.216
- 4.624
+
Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
106.395
9.108
-
Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
- 28.930
- 32.346
=
Mittelzu- /-abfluss aus der Finanzierungstätigkeit
60.499
- 25.359
29.981
94.547
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands
+ / -Wechselkurs-, konsolidierungs- und bewertungsbedingte
­Änderungen des Finanzmittelbestands
488
252
+
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahrs
172.255
77.456
=
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahrs
202.724
172.255
182.905
Zusammensetzung des Finanzmittelbestands
+
Liquide Mittel und Wertpapiere
224.762
-
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent)
- 22.038
-10.650
=
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahrs
202.724
172.255
48
TRUMPF Gruppe Konzernanhang
Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
für das Geschäftsjahr 2008 / 09
Verkürzte Darstellung
Grundlagen und Methoden
Der Konzernabschluss wurde in Euro (€) aufgestellt. Ihm liegen
die Vorschriften des 3. Buches des Handelsgesetzbuches (HGB)
zugrunde. Es kommen die für große Kapitalgesellschaften
­geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB
unter Berücksichtigung der Regelungen für Personengesellschaften zur Anwendung. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung zusammengefasst. Sie sind im Konzernanhang
gesondert ausgewiesen. Im Hinblick auf die erforderliche Klarheit
der Darstellung wurde die Bilanz über das gesetzlich vorgeschriebene Gliederungsschema hinaus um die Position „Übrige
Finanzverbindlichkeiten“ ergänzt.
Bilanzierung und Bewertung
Die Abschlüsse der Gesellschaften, die in den Konzernabschluss
einbezogen werden, sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Sind aufgrund landesrechtlicher Regelungen Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften notwendig, so geschieht
dies in einer Handelsbilanz II.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
werden zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen erfolgen degressiv, sofern
dies zu höheren Abschreibungsbeträgen als bei der linearen
Methode führt. Zugänge im Kalenderjahr 2008 wurden nach
der linearen Methode abgeschrieben.
Die planmäßigen Abschreibungen gehen im Wesentlichen
von folgenden Nutzungsdauern aus: 3 bis 5 Jahre für Software,
25 bis 50 Jahre für Gebäude, 6 bis 8 Jahre für technische
­Anlagen und Maschinen, 3 bis 14 Jahre für andere Anlagen
sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder mit
dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag aus­
gewiesen. Zur Bilanzierung und Bewertung von Anteilen an
assoziierten Unternehmen verweisen wir auf die Ausführungen
zu den Konsolidierungsgrundsätzen.
Die Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren
werden zu den Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Tagespreisen angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse
werden zu Herstellungskosten bewertet. Neben den direkten
Material- und Fertigungskosten sind darin in angemessenem
Umfang auch Material- und Fertigungsgemeinkosten enthalten.
Die Vorräte werden auf den beizulegenden Wert abgeschrieben,
wenn dieser aufgrund von gesunkenen Wiederbeschaffungskosten, Überbestand oder Ungängigkeit am Abschlussstichtag
niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Erhaltene Anzahlungen werden offen von den Vorräten
abgesetzt.
Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennbetrag oder dem niedrigeren
beizulegenden Wert. Das allgemeine Kreditrisiko bei Forde­
rungen aus Lieferungen und Leistungen ist durch Pauschal­
wert­berichtigungen abgedeckt.
49
Wertpapiere werden mit den Anschaffungskosten oder mit
dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag aus­
gewiesen.
Disagiobeträge werden aktiviert und planmäßig über die
­Laufzeit der entsprechenden Darlehen aufgelöst. Bezüglich
der latenten Steuern wird auf die Erläuterungen zu den
­Konsolidierungsgrundsätzen verwiesen.
Der Sonderposten enthält Investitionszuschüsse und -zulagen
für das Anlagevermögen. Diese werden über die Nutzungsdauer
der bezuschussten Vermögensgegenstände ratierlich aufgelöst.
Im Vorjahr beinhaltete die Position noch einen Sonderposten
gemäß § 264 c Absatz 4 Satz 3 HGB, der den aktiven latenten
Steuern aus Bewertungsunterschieden zwischen Handelsbilanz
und Steuerbilanz bei Personenhandelsgesellschaften entsprach.
Im Berichtsjahr wurde dieser Sonderposten im Zusammenhang mit der Aufgabe der Aktivierung latenter Steuern nach
§ 274 Absatz 2 HGB aufgelöst.
Die Rückstellungen für Pensionen betreffen im Wesentlichen
deutsche Gesellschaften. Diese werden nach versicherungs­
mathematischen Grundsätzen und unter Anwendung des
Anwartschaftsbarwertverfahrens berechnet und basieren auf
den Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Sie
­werden mit einem Zinssatz von 5,7 Prozent (Vorjahr 5,7 Prozent) ermittelt.
Die Bildung der übrigen Rückstellungen richtet sich nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung. Sie decken alle zum
Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen ab. Bei der Bildung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen werden Aufstockungsbeträge entsprechend
der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofes ratierlich über die
Dauer des Altersteilzeitvertrages zugeführt. Potenzielle Altersteilzeitvereinbarungen werden nicht berücksichtigt.
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt.
50
Zur Abdeckung von Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken
aus gebuchten, schwebenden und geplanten Grundgeschäften
kommen Termin-, Options- und andere derivative Finanzgeschäfte zum Einsatz. Sicherungsgeschäfte, die zum Bilanzstichtag bestehen, werden mit den Grundgeschäften, zum
­Beispiel aus Maschinenverkäufen, zu einer Bewertungseinheit
zusammengefasst. Ihr Einsatz ist nicht als Spekulation zu ­werten,
da es sich hierbei ausschließlich um Sicherungsgeschäfte
­handelt. Zu Marktwerten und gebildeten Rückstellungen verweisen wir auf die Erläuterungen zur Bilanz unter Ziffer 11
(übrige Rückstellungen).
Anteilsbesitz und Konsolidierungskreis
Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger und seine Familie sowie die
Berthold Leibinger Stiftung GmbH halten direkt und indirekt
sämtliche Anteile an der TRUMPF GmbH + Co. KG und der
Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen. Beide Gesellschaften üben
gemeinschaftlich die Leitung sämtlicher in- und ausländischer
Tochterunternehmen der TRUMPF Gruppe aus. Die Konsolidierung erfolgt auf diese beiden Gesellschaften als gemeinsame
Mutterunternehmen.
Der Konsolidierungskreis umfasst – neben den Mutterunternehmen – 23 (Vorjahr 26) deutsche und 50 (Vorjahr 46)
­ausländische Tochterunternehmen. Die vollständige Liste des
Anteilsbesitzes gemäß § 313 Absatz 4 HGB wird gesondert
dargestellt und gemeinsam mit dem Konzernanhang im
­elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Aufgrund der Änderung des Konsolidierungskreises ergaben
sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Vier (Vorjahr drei) Tochterunternehmen, deren Einfluss auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist, werden gemäß § 296 Absatz 2 HGB
nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Drei (Vorjahr ein)
Unternehmen werden als assoziierte Unternehmen gemäß
§§ 311 ff. HGB in den Konzernabschluss einbezogen. Bei fünf
(Vorjahr fünf) weiteren Unternehmen wird aufgrund unter­
geordneter Bedeutung gemäß § 311 Absatz 2 HGB auf die
Anwendung der Equity-Methode verzichtet.
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Konsolidierungsgrundsätze
Währungsumrechnung
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 Absatz 1 HGB
nach der Buchwertmethode. Dies geschieht durch Verrechnung
der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital der
Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung
beziehungsweise der Gründung oder des Erwerbs. Der sich dabei
ergebende aktivische Unterschiedsbetrag wird – soweit möglich – den Vermögensgegenständen der Tochterunternehmen
zugeordnet und entsprechend der Nutzungsdauer abgeschrieben. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als
Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen beziehungsweise mit den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet.
In den Einzelabschlüssen werden die Fremdwährungsforde­
rungen mit dem Verkaufskurs und die Fremdwährungsverbindlichkeiten mit dem Ankaufskurs umgerechnet. Verluste aus
der Umrechnung mit dem Kurs am Bilanzstichtag werden
berücksichtigt.
Wenn sich aus der Kapitalkonsolidierung ein passivischer
­Unterschiedsbetrag ergibt, wird dieser unter den Gewinn­
rücklagen ausgewiesen, soweit es sich nicht um einen Aus­gleich für erwartete künftige Verluste handelt.
Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten
von nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen mit
dem Mittelkurs am Bilanzstichtag. Hiervon ausgenommen sind
Eigenkapital und Beteiligungen, die mit historischen Kursen
umgerechnet werden. Umrechnungsdifferenzen werden
­ergebnisneutral mit den Gewinnrücklagen beziehungsweise
den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet. Die Posten
der Gewinn- und Verlustrechnungen der nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen werden mit dem Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr, die Steuern und Jahresergebnisse
mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die daraus
resultierenden Differenzen werden in den sonstigen betrieb­
lichen Aufwendungen beziehungsweise Erträgen ausgewiesen.
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
der nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen werden
mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß
§ 312 Absatz 1 Nummer 1 HGB nach der Buchwertmethode
„at equity“ konsolidiert. Maßgeblich ist der Zeitpunkt ihrer
erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss.
Zwischenergebnisse, die aus dem konzerninternen Lieferungsund Leistungsverkehr resultieren, werden erfolgswirksam
­eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konso­
lidierten Unternehmen werden aufgerechnet, Differenzen
­daraus ergebniswirksam behandelt. Erlöse aus Innenumsätzen
sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden
Aufwendungen verrechnet beziehungsweise in aktivierte Eigenleistungen oder Bestandsveränderungen umgegliedert.
Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem Verkaufskurs
am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Umrechnung der Anschaffungskosten für Anteile an ausländischen Tochter- oder Betei­
ligungsunternehmen, mit Ausnahme der sonstigen Beteiligungen,
erfolgt mit den historischen Kursen. Anhangsinformationen
werden mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.
Die latenten Steuern, die in der Konzernbilanz unter den Steuer­
rückstellungen (im Vorjahr unter aktivischen Rechnungsabgrenzungsposten) ausgewiesen werden, ergeben sich als Saldo aus
ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen sowie Unterschieden zwischen der Handels- und Steuerbilanz bei den Mutterund Tochterunternehmen. Im Berichtsjahr wurde erstmalig auf
den Ausweis einer Steuerabgrenzung gemäß § 274 Absatz 2
HGB verzichtet. Hieraus ergibt sich ein Steueraufwand in Höhe
von 9.965 T€.
51
Erläuterungen zur Bilanz
4. Vorräte
Die angegebenen Ziffern verweisen auf die entsprechende
Position in der Konzernbilanz beziehungsweise der KonzernGewinn- und Verlustrechnung.
in T€
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gesondert dargestellt. Dabei wurden im Anfangsbestand Differenzen aus der
Währungsumrechnung berücksichtigt.
1. Immaterielle Vermögensgegenstände
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Software und
Know-how, das von Dritten erworben wurde. Die Zugänge
resultieren vornehmlich aus anwendungsspezifischer Software
für die Bereiche Vertrieb und Entwicklung und einem über­
arbeiteten Internetauftritt im Konzernverbund. Die Abgänge
betreffen im Wesentlichen ersetzte anwendungsspezifische
Software. Die Zuschreibungen erfolgten aufgrund steuerlicher
Außenprüfungen.
2. Sachanlagen
Der Zugang bei den Grundstücken und Gebäuden resultiert
überwiegend aus Fabrikbauten beziehungsweise Grundstückskäufen. Zugänge dieser Art waren bei mehreren Tochter­
gesellschaften sowohl im In- als auch im Ausland zu vermerken.
­Die weiteren Zu- und Abgänge sowie Umbuchungen bei
den Sachanlagen betreffen fertig gestellte oder angemietete
Gebäude und deren Ausstattung mit Maschinen und anderen
Anlagen sowie Ersatzinvestitionen für Maschinen. Dies erfolgte
im Wesentlichen in Deutschland, USA, China und Österreich.
Die geleisteten Anzahlungen resultieren vor allem aus Fabrikneu- beziehungsweise -erweiterungsbauten in Ditzingen,
Deutschland, sowie Taicang, China.
3. Finanzanlagen
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen nicht
­konsolidierte Tochterunternehmen. Die Veränderungen resul­
tieren im Wesentlichen aus dem erstmaligen Einbezug von
drei Tochterunternehmen in China und aus dem Erwerb eines
Unternehmens in Großbritannien. Die Anteile an assoziierten
Unternehmen veränderten sich im Wesentlichen durch den
Ansatz von zwei Beteiligungen an deutschen Unternehmen
nach der Equity-Methode, die im Vorjahr noch voll einbezogen
waren.
52
30.06.2009
30.06.2008
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
95.800
96.242
Unfertige Erzeugnisse
80.711
90.825
198.806
236.952
4.936
14.176
380.253
438.195
- 29.834
- 51.680
350.419
386.515
Fertige Erzeugnisse und Waren
Geleistete Anzahlungen
Erhaltene Anzahlungen
5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
in T€
Forderungen aus Lieferungen
und ­Leistungen
30.06.2009
30.06.2008
325.792
413.658
davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr
13.521
14.134
Forderungen gegen
verbundene Unternehmen
8.417
3.107
davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr
–
–
Forderungen gegen
­­Beteiligungsunternehmen
22.604
238
davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr
Sonstige Vermögensgegenstände
davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr
150
150
47.742
54.850
7.968
7.303
404.555
471.853
Die Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen resultieren
im Berichtsjahr im Wesentlichen aus kurzfristigen Darlehen zur
Finanzierung von Bauaktivitäten. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind unter anderem Steuererstattungsansprüche
enthalten. Im Vorjahr beinhalteten die sonstigen Vermögens­
gegenstände Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von
4.967 T€.
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. 6. Wertpapiere
Die Position umfasst am Kapitalmarkt gehandelte Anlageprodukte, die zur kurzfristigen Geldanlage dienen, und in Aktien
verbriefte Anteile an einem Unternehmen.
7. Liquide Mittel
Hierbei handelt es sich um Schecks und Kassenbestände sowie
um Guthaben bei Kreditinstituten. Ein Teilbetrag von 5.221 T€
(Vorjahr 4.371 T€) ist zugunsten von arbeitnehmerfinanzierten
Versorgungszusagen und Ansprüchen aus Altersteilzeitverträgen
verpfändet.
8. Rechnungsabgrenzungsposten
in T€
Disagio gemäß § 250 Absatz 3 HGB
Steuerabgrenzung gemäß §§ 274, 306 HGB
Sonstige
30.06.2009
30.06.2008
23
29
–
6.651
16.217
15.018
16.240
21.698
Konzernlagebericht Konzernabschluss Die Gewinnrücklagen enthalten Gewinne und Verluste, die auf
die Komplementärin und die in- und ausländischen Tochterunternehmen zurückgehen, nach Verrechnung von Geschäfts- oder
Firmenwerten von - 44.816 T€ (Vorjahr - 44.697 T€), Einstellung
passivischer Ausgleichsposten von 3.902 T€ (Vorjahr 1.619 T€)
sowie Differenzen aus der Währungsumrechnung. Kam es bei
Tochterunternehmen seit Gründung beziehungsweise Erwerb
zu Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln, so wurden die
entsprechenden Beträge (13.429 T€, Vorjahr 13.429 T€) wieder
in die Gewinnrücklagen eingestellt.
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen die
Beteiligungen an TRUMPF-Homberger s.r.l., TRUMPF Sachsen
GmbH und HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG. Die Anteile
anderer Gesellschafter am Ergebnis entfallen mit 666 T€ (Vorjahr 4.578 T€) auf Anteile am Gewinn und mit 477 T€ (Vorjahr
1.461 T€) auf Anteile am Verlust. Die Gesamtentwicklung
des Konzern-Eigenkapitals ist im Konzern-Eigenkapitalspiegel
gesondert dargestellt.
10. Sonderposten
in T€
Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Urlaubszuschüsse, Versicherungsprämien, Mieten, Beiträge und sonstige
durch das abweichende Geschäftsjahr bedingte Kostenabgrenzungen. Zur Steuerabgrenzung im Vorjahr wird auf die Erläuterungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen verwiesen.
9. Eigenkapital
Die Position Festkapital und gezeichnetes Kapital entspricht den
Pflichteinlagen der Kommanditisten der TRUMPF GmbH + Co. KG
sowie dem gezeichneten Kapital der Komplementärin. Die
Pflichteinlagen der Kommanditisten sind mit den Hafteinlagen
identisch. Im Berichtsjahr wurde eine Kapitalerhöhung um
71.250 T€ auf 98.500 T€ durchgeführt.
Die Gewinnverteilung des Geschäftsjahrs 2008 / 09 wurde entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen vorgenommen und ist bei der Aufstellung des Konzernabschlusses
bereits berücksichtigt.
Weitere Informationen
Investitionszuschüsse und -zulagen
Sonderposten gemäß
§ 264 c Absatz 4 Satz 3 HGB
30.06.2009
30.06.2008
11.157
12.472
–
2.416
11.157
14.888
30.06.2009
30.06.2008
24.414
36.516
119.944
162.137
144.358
198.653
11. Übrige Rückstellungen
in T€
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
In den Steuerrückstellungen sind Steuerabgrenzungen gemäß
§§ 274, 306 HGB in Höhe von 9.743 T€ (Vorjahr 0 T€) enthalten.
53
Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich, Garantieverpflichtungen,
ausstehende Eingangsrechnungen sowie sonstige ungewisse
Verbindlichkeiten und Rückstellungen für derivative Finanzgeschäfte. Zum 30. Juni 2009 waren Devisentermin- und Optionsgeschäfte über 103.400 TUSD (74.614 T€), 8.112.600 TJPY
(60.821 T€) und 58.365 TCHF (44.817 T€) abgeschlossen, die
einen Marktwert von 3.852 T€ beziehungsweise 1.806 T€
und - 343 T€ hatten. Gleichzeitig bestanden Zinssicherungs­
geschäfte über 30.000 T€ mit einem Marktwert von - 2.346 T€.
Kombinierte Zins- und Währungssicherungsgeschäfte über
75.000 TUSD (62.762 T€) hatten einen Marktwert von
- 5.796 T€. Die Marktwerte ergeben sich aus allgemein anerkannten finanzmathematischen Bewertungsmodellen, wie zum
Beispiel Barwertmodelle, Black-Scholes sowie Heath-JarrowMorton. Die zum 30. Juni 2009 gebildeten Rückstellungen
betreffen Zinssicherungsgeschäfte sowie Devisentermingeschäfte
in Höhe von 2.586 T€, für die keine Bewertungseinheit gebildet
werden konnte.
12. Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
in T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Restlaufzeit
30.06.2009
Gesamt
bis zu
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
über
5 Jahre
30.06.2008
Gesamt
bis zu
1 Jahr
126.832
14.412
112.420
–
16.035
3.402
Übrige Finanzverbindlichkeiten
63.876
1.115
–
62.761
89.444
26.682
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
62.993
62.856
137
–
104.729
104.729
Verbindlichkeiten aus der ­Annahme gezogener Wechsel
91
91
–
–
336
336
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
175
175
–
–
–
–
111.381
15.723
95.658
–
153.679
11.040
528
528
–
–
298
298
Verbindlichkeiten gegenüber ­Gesellschaftern
Verbindlichkeiten gegenüber ­Beteiligungsunternehmen
Sonstige Verbindlichkeiten
95.595
75.559
16.944
3.092
91.731
74.294
davon aus Steuern
20.458
20.458
–
–
23.313
23.313
1.945
1.945
–
–
2.513
2.513
461.471
170.459
225.159
65.853
456.252
220.781
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
54
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Konzernlagebericht Konzernabschluss 15. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
bestehen die handelsüblichen Eigentumsvorbehalte.
in T€
Bei den übrigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um ein
zum Vorjahr unverändertes Private Placement auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt in Höhe von 62.762 T€ und der darauf
entfallenden Zinsabgrenzung.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen
die Verbindlichkeiten der TRUMPF GmbH + Co. KG sowie der
HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG gegenüber ihren
­Kommanditisten.
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem
­Mittel, die dem Konzern von den Mitarbeitern im Rahmen der
betrieblichen Gewinnbeteiligung darlehensweise überlassen
wurden. Darüber hinaus sind unter dieser Position Provisionsverbindlichkeiten, Kundenguthaben und sonstige Darlehen
­verbucht. Die ebenfalls in dieser Position enthaltenen Darlehen
der mittelbaren Gesellschafterin Berthold Leibinger Stiftung
GmbH belaufen sich zum Stichtag auf 12.066 T€.
13. Rechnungsabgrenzungsposten
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Abgrenzung von
bereits vereinnahmten Erträgen oder Zahlungen aus Wartungsleistungen, Schulungen und Leasingverträgen.
14. Haftungsverhältnisse
in T€
Weitere Informationen
30.06.2009
30.06.2008
Wechselobligo
1.845
3.282
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungs­
verträgen und Bürgschaften
1.404
590
3.249
3.872
30.06.2009
30.06.2008
169.198
174.292
18.087
78.954
187.285
253.246
innerhalb 1 Jahr
49.086
118.844
2 bis 4 Jahren
47.393
43.717
5 Jahren und später
90.806
90.685
187.285
253.246
Miet-, Pacht- und Leasingverträge sowie
übrige Verpflichtungen
Bestellobligo aus begonnenen Investitionen
in Sachanlagen
Die Beträge sind wie folgt fällig:
Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus Rahmenkon­
trakten und Anschaffungsgeschäften im Rahmen der laufenden
Geschäftstätigkeit in betriebsgewöhnlichem Umfang sowie
­Verpflichtungen zum Kauf von Restanteilen an verbundenen
Unternehmen.
Erläuterungen zur
Gewinn- und Verlustrechnung
16. Umsatzerlöse
Der Umsatz wurde zu 33 Prozent (Vorjahr 30 Prozent) in
Deutschland beziehungsweise 67 Prozent (Vorjahr 70 Prozent)
außerhalb Deutschlands erzielt. Zur Aufteilung der Umsatz­
erlöse auf die Geschäftsbereiche wird auf den Konzernlage­
bericht verwiesen.
in T€
Umsatzerlöse Inland
Umsatzerlöse Ausland
2008 / 09
2007/ 08
552.634
634.450
1.110.013
1.509.588
1.662.647
2.144.038
55
17. B
estandsveränderungen und
andere aktivierte Eigenleistungen
in T€
2008 / 09
2007/ 08
Veränderung des Bestands an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
- 58.211
34.638
5.804
3.015
- 52.407
37.653
Andere aktivierte Eigenleistungen
21. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im
Wesentlichen Verwaltungs- und Vertriebskosten, insbesondere
Ver­treterprovisionen, externe Arbeitsleistungen, Instandhaltungskosten, Schulungs- und Reisekosten, Ausgangsfrachten, Kursverluste und Werbekosten sowie Miet- und Pachtaufwendungen.
Anderen Geschäftsjahren sind sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 872 T€ zuzuordnen (Vorjahr 0 T€).
22. Finanz- und Beteiligungsergebnis
18. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen
Kursgewinne, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen,
Erträge aus der Ausübung von Optionen sowie Erträge aus
Weiterbelastungen.
Anderen Geschäftsjahren sind sonstige betriebliche Erträge in
Höhe von 12.472 T€ zuzuordnen (Vorjahr 10.995 T€).
in T€
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Erträge aus Beteiligungen
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen
Abschreibungen auf Finanzanlagen und
auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
19. Materialaufwand
in T€
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
­Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
2008 / 09
2007/ 08
714.247
948.643
55.095
73.233
769.342
1.021.876
2008 / 09
2007/ 08
20. Personalaufwand
in T€
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Unterstützung
Aufwendungen für Altersversorgung
393.539
418.628
69.760
70.429
13.742
27.657
477.041
516.714
Der Personalaufwand enthält auch die Tätigkeitsvergütungen
beziehungsweise Pensionsaufwendungen für Gesellschafter.
56
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
2008 / 09
2007/ 08
-1.423
-18
462
464
62
77
12.529
12.996
168
–
- 5.698
–
-15.696
-17.274
- 9.764
- 3.755
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten, nach
Verrechnung mit den latenten Steuern, die Gewerbe- und
­Körperschaftsteuern, die von der TRUMPF GmbH + Co. KG,
der Komplementärin und den in- und ausländischen Tochter­
unternehmen zu entrichten sind.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der Gesellschafter
wurden in Anlehnung an § 264 c Absatz 3 HGB nachrichtlich
nach dem Konzernjahresüberschuss dargestellt. Bei der Berechnung der latenten Steuern bleiben sie außen vor.
TRUMPF Gruppe Zuverlässig. Wirtschaftlich. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
24. Zusammensetzung des Finanzmittelbestands
In den Finanzmittelbestand werden liquide Mittel, Wertpapiere
und kurzfristige Bankverbindlichkeiten einbezogen. Der Unterschied zwischen den ausgewiesenen liquiden Mitteln und Wertpapieren und deren Ausweis in der Bilanz resultiert aus der
­Saldierung von liquiden Mitteln mit kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in der Bilanz. Aus demselben Grund ergibt sich ein
Unterschied zwischen den an dieser Stelle ausgewiesenen kurzfristigen Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent) und den im
Anhang ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kredit­
instituten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Sonstige Angaben
25. Mitarbeiter
Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:
Inland
Mitarbeiter
Ausland
Mitarbeiter
Auszubildende
Auszubildende
2008 / 09
2007/ 08
4.352
4.208
296
270
3.417
3.137
118
101
8.183
7.716
26. Geschäftsführung
Die Geschäftsführung obliegt den nachfolgend genannten
­Personen. Von der Angabe der Geschäftsführergehälter wurde
analog § 286 Absatz 4 HGB abgesehen.
Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen
Die an die Geschäftsführung gewährten Darlehen wurden im
Berichtsjahr in Höhe von 6.000 T€ getilgt und belaufen sich
zum Stichtag auf 200 T€. Die Tilgungen sind innerhalb von
zwei Jahren fällig. Der Zinssatz der noch in Anspruch genom­
menen Kredite beträgt 5,0 Prozent.
Ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsführung wurden Pensionszusagen in Höhe von 10.917 T€ gewährt und zurückgestellt.
Im Geschäftsjahr 2008 / 09 erhielten ehemalige Geschäftsführer
bzw. ihre Hinterbliebenen Bezüge in Höhe von 1.189 T€.
27. Befreiung gemäß HGB
Für folgende Kapitalgesellschaften wird von der Befreiung des
§ 264 Absatz 3 HGB Gebrauch gemacht: TRUMPF Werkzeugmaschinen Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Werkzeugmaschinen
Deutschland Vertrieb + Service Beteiligungs-GmbH, TRUMPF
International Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH, HÜTTINGER Verwaltung GmbH, Laser Verwaltungs-GmbH, TRUMPF Medizin Systeme GmbH, Celtia Verwaltungs-GmbH, TRUMPF Leasing + Service Beteiligungs-GmbH,
TRUMPF Medizin Systeme Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Capital
GmbH, TRUMPF Finance GmbH, TRUMPF Med Beteiligungen
GmbH, Berthold Leibinger Immobilien GmbH, TRUMPF Kapitalbeteiligungen GmbH.
Für folgende Personenhandelsgesellschaften im Sinne des
§ 264 a Absatz 1 HGB wird von der Befreiung zur Aufstellung
eines Jahresabschlusses gemäß § 264 b HGB nach den für
Kapital­gesellschaften geltenden Vorschriften Gebrauch gemacht:
TRUMPF GmbH + Co. KG, TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH
+ Co. KG, HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG, TRUMPF
Laser GmbH + Co. KG, TRUMPF Medizin Systeme GmbH + Co.
KG, TRUMPF Leasing + Service GmbH + Co. KG, TRUMPF
Immobilien GmbH + Co. KG, TRUMPF Werkzeugmaschinen
Deutschland Vertrieb + Service GmbH + Co. KG.
57
28. Aufsichtsrat / Verwaltungsrat
In § 1 Absatz 1 Nr. 2 des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) ist
geregelt, dass ein Unternehmen ab einer bestimmten Größenordnung einen Aufsichtsrat bestellen muss. Gemäß § 7 Absatz
1 Nr. 1 MitbestG ist die Berthold Leibinger GmbH dieser Verpflichtung mit Wirkung vom Geschäftsjahr 1998 / 99 nachgekommen. Der Aufsichtsrat umfasst zwölf Mitglieder.
Die Anteilseignervertreter des Aufsichtsrats sind mit den
­Mitgliedern des Verwaltungsrats identisch.
Von der Angabe der Aufsichtsratsbezüge sowie der Ver­
waltungsratsbezüge wurde analog § 286 Absatz 4 HGB
­abgesehen.
Ditzingen, 25. August 2009
TRUMPF GmbH + Co. KG
Berthold Leibinger GmbH
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller (Vorsitzende)
Dipl.-Ing. Peter Leibinger (Stellvertretender Vorsitzender)
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Dipl.-Ing. Friedrich Kilian
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Dipl.-Ök. Harald Völker
58
TRUMPF Gruppe
Zuverlässig. Wirtschaftlich.
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Weitere Informationen
Von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, wurde zum vollständigen Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht, der im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt wird, folgender Bestätigungsvermerk erteilt:
Bestätigungsvermerk
Wir haben den von der TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen,
und der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen, aufgestellten
Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und
Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel
und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2008 bis 30. Juni 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach
den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie den
ergänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge liegt
in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaften. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von
uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung
so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei
der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst
die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des
Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungsund Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des
Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
den gesetzlichen Vorschriften sowie den ergänzenden
Bestimmungen der Gesellschaftsverträge und vermittelt
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von
der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Stuttgart, den 28. August 2009
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Skirk
Wirtschaftsprüfer
Heubach
Wirtschaftsprüfer
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Gesellschaftliche Verantwortung von TRUMPF
TRUMPF als Familienunternehmen ist Teil der Gesellschaft und übernimmt Verantwortung
für sein unternehmerisches Handeln. Wir suchen mit gesellschaftlich relevanten Meinungsbildnern den offenen und sachlichen Dialog.
Wir fokussieren uns auf die Themen Bildung, Forschung, Mitarbeiter, nachhaltiges
Wirtschaften und Familienunternehmen. Diese Schwerpunkte sind eng an unser unternehmerisches Handeln sowie an unsere Unternehmensgrundsätze gebunden.
Gesellschaftliche Verantwortung nehmen alle Unternehmen der TRUMPF Gruppe wahr –
im Einklang mit der strategischen Ausrichtung und den Standards des Stammhauses in
Ditzingen. Regionale und kulturelle Besonderheiten werden berücksichtigt.
Im Berichtsjahr engagierte sich TRUMPF im Projekt Lernen 360°, einer Gemeinschaftsinitiative
mit der Theodor-Heuglin-Schule Ditzingen. Ziel ist es, Hauptschülern durch schulbegleitende
Projekte im betrieblichen Umfeld auf dem Arbeitsmarkt wieder bessere Chancen zu eröffnen.
Die Schüler entwickeln während der Projektarbeit nicht nur ein Verantwortungsbewusstsein
für ihr eigenes Handeln, sondern erlangen Berufskompetenz, bekommen eine Orientierungshilfe für die Berufswahl und verbessern ihre Einstiegsvoraussetzungen für eine Ausbildung.
Lernen 360° TRUMPF sieht sich als aktiver Bildungspartner. Zwei Schüler der Ditzinger Theodor-Heuglin-Schule stellten
Bundespräsident Horst Köhler auf dem Berliner Sommerfest das Projekt Lernen 360° und die Kettenreaktionsmaschine vor,
die sie gemeinsam mit ihren Mitschülern bei TRUMPF entwickelt und gebaut haben. Die Präsentation unterstützte auch
das Ziel, weitere Bundesländer und Unternehmen für das Projekt zu gewinnen.
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Impressum
Redaktion
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
TRUMPF GmbH + Co. KG
Seiten 10 bis 19
Text und Grafik: pr + co. gmbh, Stuttgart, Deutschland
Konzept und Gestaltung
HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG,
Hamburg, Deutschland
Fotos
Armin Brosch, München, Deutschland
KD Busch, Fellbach, Deutschland
Michael Haegele, Düsseldorf, Deutschland
Udo Loster, Leonberg, Deutschland
Andreas Pohlmann, München, Deutschland
T RU MP F G E SCH Ä FT SBE RICH T 2 0 0 8 / 0 9
TRUMPF
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