THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub

Transcription

THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
Erzähllinien des Films
Hauptsächlich wird der Film von der Musik des Claude
Chalhoub handeln.
Wir werden ihn beim Komponieren, bei der Probe und im
Konzert sehen.
Einen hochbegabten Geiger, getragen von seinen Tönen, wird
man erleben können.
Da Claude Chalhoubs Kompositionen sowohl Fundamente in
der arabischen Kultur, wie in der westlichen haben, wird der
Film auch die Begegnung, aber auch den Zusammenprall
dieser Kulturen implizit und explizit zum Thema haben.
Somit streift dieses filmische Essay nicht nur Kulturgeschichte, sondern befindet sich auch mitten in politischen Themen.
Der Libanon trägt in seiner jüngsten Geschichte die kriegerischen Konflikte zwischen Christen, Muslimen und Juden mit
sich. Chalhoubs Biographie und seine musikalische Entwicklung sind tief geprägt durch die Geschichte seines Landes.
Obwohl er mit seinen arabischen Wurzeln Musik macht,
denkt, Gastfreundschaft praktiziert, ist er doch eine Art
‚Weltbürger’. In London klassisch ausgebildet, viel auf Reisen, hat er einen ausgeprägten Sinn für andere Kulturen, die
er teilweise in seiner Musik adaptiert. In gewisser Weise sind
seine Komposition im guten Sinne ‚Weltmusik’ – ohne es
jedoch als ein Vermarktungslabel zu tragen. Wenn in der
politischen Sprache häufig von Globalisierungsopfern die
Rede ist, was ökonomisch gedacht vielfach stimmig sein
kann, dann gibt es aber auch in der kulturellen Sphäre
Menschen, die im Zusammentragen verschiedenster nationaler künstlerischer Versatzstücke Neues entstehen lassen. Man
kann mit Fug und Recht behaupten, dass Musik, eine künstlerische Sprache, die am leichtesten nationale Verständigungsbarrieren überwindet, Offenheit und Toleranz gegenüber dem ‚Fremden’ und ‚Unbekannten’ zu bewirken vermag.
Auch hier wird im Film der traditionelle Pfad eines Portraits
verlassen, geht es doch auch um so universelle Fragen,
welche Rolle Kultur bei der Weltverständigung und bei der
Befriedung von kriegerischen Konflikten spielen kann.
Claude Chalhoubs Fähigkeiten erschöpfen sich nicht nur im
Geigenspiel, er ist auch eine Persönlichkeit mit hohem
Reflektionsniveau, mit Interesse an anderen Künsten, an
Politik, spirituellen Fragen, aber auch den kleinen Genüssen
des Lebens sehr zugewandt.
Der Film wird im strengen Sinne keine Dokumentation sein.
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
D.h., Konzertaufnahmen werden z.B. unterschnitten mit
digital animierten Sequenzen, die Farbspiele und –
verschiebungen beinhaltet. Hier werden Stilmittel aus dem
Experimentalfilm aufgenommen. Oder Aufnahmen aus einer
Grotte mit den spektakulärsten Stalaktiten der Welt dienen
als Assoziationsfolie für die Musik von Claude Chalhoub. Es
soll ein Spektrum von Metaphern entwickelt werden, um
eine lineare Erzählweise zu vermeiden. Es geht um eine
ästhetische Anmutung in dem Film, die auf eine Vielzahl von
visuellen Stimuli zielt, um den Zuschauern einen Reichtum
von subjektiven Zugängen zu ermöglichen, die nicht nur
kognitive Impulse auslösen sollen, sondern auch Faszination
für die Musik und die Bilderwelten des Filmessays ermöglichen. Um einen gelungenen Spannungsbogen zwischen
Visualität und Auditivem zu erreichen, wird Claude Chalhoub
Musik speziell für den Film auf die Bilder komponieren. Zwei
verschiedene Musikebenen werden sich dabei begegnen. Das
Konzertante mit entsprechender metaphorischer Bebilderung
und die Originalkomposition für semi- und dokumentarische
Szenen.
Die Sprache des Films wird englisch sein mit voice over oder
Untertitel. Ein erzählender Kommentar ist nicht vorgesehen.
Die Stimme des Hauptprotagonisten führt im ‚on’ und ‚off’.
Das Format wird 16:9 (letterbox) sein, gedreht auf DVC Pro ,
DVCam und Beta SP; der Ton in Stereo.
Gesamtlänge: 52 Minuten
Master: DigiBeta
Produktionsende: August 2005
Ziel ist es, den Film diversen 3. Programmen, 3Sat oder Arte
anzubieten. Gute Kontakte zu den angeführten Sender sind
gegeben, wie die Filmografie es deutlich belegt. Fernerhin ist
auch die Erstellung einer DVD geplant, die durch ‚musicas.de’
über deren Netzwerk national und international vertrieben
werden könnte.
Es bestehen geschäftliche Kontakte zur Firma ‚Euroarts’, die
zu den größten internationalen Musikfilmverkäufern für
Fernsehstationen gehören.
Außerdem wird der Film auf nationalen und internationalen
Festivals eingereicht werden und dort ein Publikum finden.
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
Bilderwelten im Kopf
Es gibt Filme, die man als junger Mensch gesehen hat, deren
Anmutung und Stimmungen im Gehirn wie eingraviert sind,
obwohl man die Geschichte im Einzelnen nicht mehr genau
erinnern kann. Mir geht es so mit David Lean’s ‚Lawrence of
Arabia`. Als ich vor ungefähr drei Jahren zum ersten Mal ‚Red
Desert’ von Claude Chalhoub hörte, stieg dieser großartige
Film wieder vor meinem inneren Auge auf:
weitläufige Wüstenlandschaften mit bizarr geformten Dünen,
die von aufgewirbelten feinem Sand umspielt werden, am
Horizont als gespiegelte Fata Morgana eine palmenbestandene Oase. („If Lawrence of Arabia ever got remade, here’s
just the man to tackle the soundtrack…” Q Music Magazine)
Chalhoubs Kompositionen und sein Geigenspiel sind eine
Mischung von europäischer Klassik und orientalischen Klängen und besitzen die außergewöhnliche Qualität, Bilderfolgen von exotischem Reiz im Kopf entstehen zu lassen.
Für uns Europäer werden Türen zu Märchenwelten aufgestoßen. Phantasien, die um die Geschichten von 1001 Nacht
kreisen steigen auf.
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
Proben im Keller
Claude Chalhoub wird 1974 als eines von 11 Kindern in einer
christlichen Familie im Libanon geboren. Fast jeder aus der
Familie spielt ein Instrument.
„Musik, besonders die traditionell arabische, war ein natürlicher Bestandteil unseres Familienlebens. Als erstes Instrument bekam ich als kleiner Junge von einem meiner älteren
Brüder ein Akkordeon geschenkt. Später gab man mir eine
Geige. Auf ihr zu spielen, war schwierig, die Herausforderung größer.“
Als der Bürgerkrieg mehr und mehr eskaliert, ziehen die
Chalhoubs nach Beirut. Lange Zeit kann Claude die Schule
nicht besuchen und kaum noch auf die Strasse gehen. Er
bringt sich das Geigenspiel im heimischen Keller selbst bei,
während draußen die Granaten einschlagen und die
Gewehrsalven rattern.
„Ich begann das Instrument für mich alleine zu entdecken,
eignete mir Techniken an, wie das Vibrato z.B., es gab ja
nichts anderes zu tun. Ich war mein eigener Lehrer und
Schüler zugleich.“
Die mühevolle Selbstaneignung weckte bei Claude Chalhoub
den Wunsch, ein professioneller Geiger zu werden und gab
ihm zugleich auch die Energie unter den widrigen Umständen des Krieges und der Entbehrungen, sich dem Instrument
und den theoretischen Grundlagen der Musik zu nähern.
Klassische Musik während des Bürgerkriegs zu hören, war für
Claude Chalhoub kaum möglich. Was sein musikalisches
Gedächtnis fütterte, war der Gesang der großen libanesischen Sängerin Feyrouz (Beyrouth, ya Beyrouth), die u.a. den
Glanz des ‚Paris des Nahen Ostens’ besang.
„Ich war neugierig, ob ich mit meiner Geige diese Stimmen,
die ich aus der arabischen Musik kannte, imitieren konnte.“
Dieses Bestreben scheint in die Art seines Spiels eingegangen
zu sein, denn der amerikanische Schallplattenproduzent
Michael Brooks ( u.a. von Brian Eno, Tom Waits und Elvis
Costello), der auch seine CD ‚Red Desert’ produzierte, sagte
über Chalhoubs heutigen Stil:
„Sein Violinenspiel hat diese überlebensgroßen Konturen,
die auch große Sänger auszeichnet.“
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
Die Jahre in London
Zwar konnte der Autodidakt Claude Chalhoub noch eine
Weile das Konservatorium in Beirut besuchen, es brachte ihn
allerdings in seiner Musikausbildung kaum weiter, denn
durch den Krieg war viel Personal emigriert. Trotzdem gelang
es dem durch Eigentraining Geschulten hohe akademische
Standards zu erreichen. Denn er schaffte es, mit 18 Jahren
ein „Queen Elizabeth Stipendium“ zu erhalten, das ihm
erlaubte, sein Studium am „Royal College of Music“ in
London fortzusetzen.
Er studiert bei Professor Grigory Zhisling und Rodney Friend
und wird nicht nur von ihnen an ein umfangreiches Repertoire klassischer Musik herangeführt, er sieht sich auch jedes
nur denkbare Symphonie Orchester an. Und es ist nicht nur
klassisches Repertoire, das er in sich aufsaugt. In London zu
leben, heißt einer Menge verschiedener Kulturen ausgesetzt
und von ihnen umgeben zu sein. Claude zeigt sich offen für
afrikanische, indische und asiatische Musik.
1997 erhält er mit seiner Eigenkomposition ‚Oriental Images’
den ersten Preis für die beste Aufführung am College und
sein Debütkonzert im ’London Smith Square’ ebnet den Weg
für eine Reihe erfolgreicher Konzerte in Europa.
„Nachdem ich das klassische Studium am ‚Royal College
of Music’ in London abgeschlossen hatte, fing ich an, nach
neuen Farben und Visionen zu forschen.
Mein erster Schritt bestand darin, zur traditionellen arabischen Musik und der Kunst der Improvisation zurückzugehen.
Obwohl diese Musik sehr reich an Melodien und Emotionen
ist, hatte ich das Bedürfnis nach etwas anderem, und das
war der Beginn meines großen Interesses für klassische
indische Musik. Bald danach begann ich, mit Künstlern
verschiedener Nationalitäten und musikalischer Herkunft zu
spielen, und da die westliche klassische Musik mein Spezialgebiet ist, war ganz natürlich eine neue Musik geboren.“
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
West-Eastern Divan Orchester
und andere Stationen
Das Jahr 1999 bringt einen weiteren Meilenstein
in der musikalischen Entwicklung von Claude Chalhoub.
Das „West-Eastern Divan Orchester“ unter der Leitung von
Daniel Barenboim wird auf ihn aufmerksam und lädt ihn
nach Weimar ein.
Das „West-Eastern Divan Orchester“ hat sich der Förderung
junger Musiker aus Palästina, Jordanien, Libanon, dem
mittleren Osten und Deutschland verschrieben. Ihnen soll die
Möglichkeit gegeben werden, gemeinsam zu studieren und
sich durch ihre Musik auszudrücken, auch als ein kulturpolitisches Symbol der Zusammenarbeit zwischen Christen,
Juden und Muslimen. Daniel Barenboim überträgt Claude
Chalhoub die Position des Konzertmeisters. Während eines
Kammerkonzerts begeistert Claude das Publikum mit seiner
improvisierten Musik derart, dass er einen Vertrag für sein
erstes Album bekommt.
Im Sommer 2000 beginnt er seine Arbeit mit Michael Brooks
in der „Sound Factory“ in Los Angeles. Zur gleichen Zeit
nimmt er ein Angebot des berühmten Cellisten Yo Yo Ma an
bei dem „Silk Road“ Projekt in Tanglewood, USA, mitzuarbeiten. Sein selbst komponiertes Album wird im Herbst
2001 in den USA und in Deutschland veröffentlicht, England,
Frankreich, Italien und andere Territorien folgen 2002/2003.
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
Weltmusik
2003 ist gekennzeichnet von zahlreichen Live Aktivitäten –
mit seinem Quartett gibt Claude Konzerte in verschiedenen
deutschen Städten, in Paris und Bari. Das Duisburger Traumzeitfestival beauftragte ihn ebenfalls, für den Abschluss des
Festivals ein neues Musikstück für ein eigens für dieses
Ereignis zusammengestelltes Ensemble zu komponieren.
Die Aufführung in Duisburg mit dem Indigo Streichoktett,
Gilad Atzmon am Saxophon und der Klarinette, Trilok Gurtu
an den Tablas und dem Chalhoub Quartett wird vom Publikum mit ‚standing ovations’ honoriert.
Für seinen Auftritt beim renommierten WOMAD Festival in
Rivermead lädt Claude einen weiteren bekannten Musiker
ein, mit seiner Band zusammen aufzutreten – den indischen
Flötenvirtuosen Ronu Majumdar.
„Ich spreche von ‚World Music’, wenn Musik neu klingt. Es
geht ja nicht nur darum, einen Inder mit einem Musiker von
irgendeinem anderen Fleck dieser Welt zusammenzubringen
und Hallelujah zu jubeln: Hier ist ‚World Music’. Mozarts ‚A la
Turka’ ist ‚World Music’, das ist ein türkisches Thema komponiert in der Form der Klassik, wenn das nun Rubinstein spielt
oder ein Typ aus Honolulu, dann ist das ‚World Music’ für
mich. Mir geht es darum, neue Musik zu komponieren, ich
erfinde auch neue Symbole, wenn ich merke, dass ich sie
brauche.“
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
Komponieren mit Farbe
Claude Chalhoubs Talent erschöpft sich nicht im virtuosen
Geigenspiel, dabei ist er weniger der typische Interpret von
klassischer Musik. Seine Stärken liegen im Zusammenführen
musikalischer Strukturen aus verschiedenen Kulturkreisen,
mit der ausgeprägten Fähigkeit zur Improvisation. Viele
Stücke, die er spielt stammen aus seiner Feder.
„Wenn ich Geige spiele oder komponiere, visualisiere ich
dabei. Ich sehe weniger konkrete Bilder, es sind mehr Farben
und Licht. Musik besteht aus Tönen, die für mich mit einzelnen Farben verbunden sind. Sehe ich z.B. Blautöne, die
normalerweise sich als kalt assoziieren lassen, führe ich
diesen Farbton in ein Purpur über, was für mich einen
warmen Klang beinhaltet. Oder ich experimentiere mit Rot,
was leidenschaftlich ist und überführe es in ein helles Rosa,
sofort bin ich in kindlichen Sphären.“
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
Weitgefächerte Kreativität
Claude Chalhoubs künstlerische Kreativität ist auch auf die
Förderung anderer Musiker gerichtet. Es gibt im Libanon
kaum eine namhafte Musikproduktion, an der er nicht
mitwirkt. Sei es bei der Popsängerin Carole Samaha, die
Rockband ‚Blend’ oder den Sänger Said Mrad. Vielfach
arrangiert er bei diesen Produktionen auch die Musik.
Er komponiert Musik für Werbung und Filme, wie z.B. für
„Hollywood Buddah“ und „Persona non grata“, ein Dokumentarfilm von Oliver Stone über den Konflikt im Nahen
Osten.
Regelmäßig unterrichtet er Musiktheorie an der
amerikanischen Universität in Beirut.
Claude Chalhoub hat eine große Leidenschaft für Sportwagen,
wie Porsche, Mercedes oder Alfa. Er kennt sich in der Modellpalette bestens aus, zitiert Jahrgänge, Formen und Eigenschaften der Autos und zerstört mit diesem Technikinteresse
das Klischee von einem durchgeistigten Künstler. Er besitzt
einen Alfa, der schwer über die teilweise unwegsamen
Strassen im Libanon zu steuern ist.
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
Filmische Bausteine,
Locations und Drehzeiten
A. Musiksequenzen
- Konzertaufzeichnung in Darmstadt mit seiner Band
(schon erfolgt)
- Probe für Traumzeitfestival in Essen (schon erfolgt)
- Ausschnitt von Auftritt beim Traumzeitfestival
(Materialankauf beim WDR)
- Probe und Auftritt mit Studenten der Hochschule für Musik
in Saarbrücken (November 2004)
- Proben und Auftritte mit diversen libanesischen Künstlern,
wie z.B. die Gruppe ‚Blend’ (Frühjahr 2005) in Beirut
B. Illustrierende Bilder und allegorische Sequenzen
- Stadtaufnahmen von Beirut, Straßenszenen, Gesichter,
Architektur, Kunstobjekte, wie Keramik, Speisen, Autosalon
etc. (Frühjahr 2005)
- Claude bei der Kunstbetrachtung im Saarland Museum,
Saarbrücken (November 2004)
- Aufnahmen der Jeita Grotte bei Beirut, um Chalhoubs
Musik zu untermalen (Frühjahr 2005)
- Aufnahmen im Porsche-Werk/Zuffenhausen
(November 2004)
- Animation von Farbspielen und –effekten durch die
HfBK Saarbrücken
- Szenen in seinem Elternhaus mit der Familie
(Frühjahr 2005)
- Claude beim Komponieren (Frühjahr 2005)
- Claude beim Unterrichten in der Universität (Frühjahr 2005)
- Kriegsaufnahmen von Beirut (Materialankauf)
- Kleiner Junge beim Geigenspiel im Keller (Frühjahr 2005)
C. Interviews
- mit Claude Chalhoub in Beirut (Frühjahr 2005)
THE COLORS OF MUSIC - Claude Chalhoub
Dr. Boris Penth
Konzepte - Medienberatung - Regie
Hasental 28a
66440 Blieskastel
Tel. und Fax 06842 - 52636
E-Mail: BorisPenth@t-online.de