DVW-Bezirk Rhein-Neckar Exkursion Biomasseheizkraftwerk

Transcription

DVW-Bezirk Rhein-Neckar Exkursion Biomasseheizkraftwerk
Umsetzung der Klimaschutzstrategie
Biomasseheizkraftwerkes
des
Rhein-Neckar-Kreises
am
Beispiel
des
Am 20.11.2012 konnte der Bezirksgruppenvorsitzende, Herr Hans-Joachim Potsch, etwa
25 interessierte Mitglieder der DVW-Bezirksgruppe Rhein-Neckar am Biomasseheizkraftwerk der
Abfallverwertungsgesellschaft des Rhein-Neckar-Kreises (AVR) in Sinsheim begrüßen.
Abb.1:
Herr Alfred Ehrhard,
Geschäftsführer der AVR,
und Herr Potsch begrüßen
die zahlreichen Teilnehmer.
Foto: Dieter-Georg Hielscher
Während der eindrucksvollen Besichtigung seines modernen Betriebes erläuterte der
Geschäftsführer der AVR GmbH, Herr Alfred Ehrhard, auch das ganzheitliche Energiekonzept des
Rhein-Neckar-Kreises:
Bereits im Dezember 2010 beschloss der Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises Klimaschutzleitlinien zu
erstellen. Daraufhin wurden im April 2012 als konkrete Ziele festgelegt:
-
Verringerung von klimaschädlichen Emissionen,
-
Einsatz von erneuerbaren Energien mit dem Ziel der Entwicklung eines energieautarken
Kreises bei der Strom- und Wärmeversorgung privater Haushalte.
Als geplante Maßnahmen sind energetische Gebäudesanierungen, Energieeinsparungen und die
verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien zu nennen. In diesem Gesamtkonzept wird durch das
Biomasseheizkraftwerk der AVR Energie Service GmbH beim Abfallentsorgungszentrum Sinsheim der
Baustein SinsheimWärme+ realisiert.
Abb.2:
Das Biomasseheizkraftwerk der AVR in Sinsheim
© www.avr-rnk.de
In dem Heizkraftwerk, das seit Oktober 2011 in Betrieb ist, wird aus Holzhackschnitzeln und
Holzpellets nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung Energie und Wärme gewonnen. Im RheinNeckar-Kreis werden die Holzhackschnitzel aus den Grünschnittabfällen der Sammelplätze und aus
Landschaftspflegeholz hergestellt. Auch der Lieferant für die Holzpellets stammt aus der Region,
wodurch die regionale und nachhaltige Wertschöpfung erreicht werden soll. Mit einem GesamtWirkungsgrad von über 90% wird durch die Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erheblich Energie
eingespart und somit die klimaschädlichen CO2-Emissionen gesenkt.
Für die Verbrennung der Hackschnitzel stehen zwei Kessellinien mit jeweils 6 Megawatt thermischer
und 1,3 Megawatt elektrischer Leistung zur Verfügung. Befüllt werden die Kessel vollautomatisch,
dies erlaubt den Betrieb, soweit keine Störungen auftreten, drei Tage ohne Betreuung laufen zu
lassen. Der Pelletkessel liefert ausschließlich Wärme mit einer Leistung von 6 Megawatt, was ihn zum
größten Kessel Europas bezüglich Leistung und Größe macht. Um die Versorgung sicherzustellen,
stehen zwei ölbefeuerte Kessel als Ausfallreserve zur Verfügung.
Abb.3:
Vollautomatische Steuerung
des Pelletkessels
Foto: Dieter-Georg Hielscher
Neben dem Neubau des Heizkraftwerks war und ist der Aufbau des Fernwärmenetzes in Sinsheim
aufwendig. Bisher wurden vor allem öffentliche Gebäude wie das Berufsschulzentrum, das Stift
Sunnisheim und das Kreiskrankenhaus angeschlossen. In seiner geplanten Endausbaustufe soll bis
2014 das gesamte Stadtgebiet Sinsheim -und damit auch eine Vielzahl an Privathaushalten- über
rund 25 km Leitungen an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Während der an die Besichtigung folgenden Diskussion rund um das Thema „Energiewende im RheinNeckar-Kreis“, gab Herr Ehrhard allen Teilnehmern auch einen Einblick in mögliche weitere
Maßnahmen der AVR, die Ehrhard z.B. in der Förderung der Windenergie sah. Herr Potsch sprach
Herrn Ehrhard im Namen aller Teilnehmer dieser Exkursion seinen herzlichen Dank aus.
Im Anschluss an die Exkursion fand eine Mitgliederversammlung mit Wahl eines neuen Vorsitzenden
und seines Stellvertreters statt.
Brigitte Scheiblauer und Carla Veit
Referendarinnen beim Amt für Flurneuordnung des Rhein-Neckar-Kreises