Andritz Geschäftsbericht 2004
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Andritz Geschäftsbericht 2004
GESCHÄFTSBERICHT 2004 KENNZAHLEN 2001-2004 DER ANDRITZ-GRUPPE UNTERNEHMENSKENNZAHLEN in MEUR 2004 2003 2002 2001 Auftragseingang Auftragsstand per 31.12. Umsatz EBITDA1) EBITA 2) Betriebserfolg (EBIT) Ergebnis vor Steuern (EBT) Jahresüberschuss nach Abzug von Minderheitsanteilen Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Investitionen 3) Mitarbeiter per 31.12. (ohne Lehrlinge) 1.837 1.439 1.481 115 93 76 77 1.394 1.054 1.225 84 63 49 49 1.300 904 1.110 81 59 45 46 1.121 740 1.319 95 68 55 60 53 29 26 34 208 29 5.314 5 21 4.771 76 23 4.601 72 24 4.545 Anlagevermögen Umlaufvermögen Eigenmittel 4) Rückstellungen Verbindlichkeiten Bilanzsumme 276 877 270 160 717 1.153 279 688 232 150 577 967 293 617 223 145 536 910 317 625 230 159 544 942 EBITDA-Marge (%) EBITA-Marge(%) EBIT-Marge (%) Jahresüberschuss nach Abzug von Minderheiten/Umsatz (%) ROE (%) 5) Eigenmittelquote (%) EV 6)/EBITDA Abschreibungen/Umsatz (%) Firmenwertabschreibung/Umsatz (%) 7,8 6,3 5,1 6,9 5,1 4,0 7,3 5,3 4,1 7,2 5,2 4,2 3,6 19,6 23,4 4,4 1,5 1,1 2,4 12,5 24,0 5,2 1,7 1,2 2,4 11,6 24,5 2,4 2,0 1,2 2,6 14,8 24,4 2,1 2,1 1,0 BÖRSENTECHNISCHE KENNZAHLEN 2004 2003 2002 2001 Gewinn je Aktie (EUR) Dividende je Aktie (EUR) Ausschüttungsquote (%) Eigenmittel je Aktie (EUR) Marktkapitalisierung per 31.12. (MEUR) Jahresschlusskurs (EUR) Höchster Schlusskurs (EUR) Niedrigster Schlusskurs (EUR) 4,13 1,4 7) 34,3 20,7 729,3 56,10 56,50 35,00 2,26 1,0 44,2 18,0 493,4 37,95 37,95 21,00 2,04 0,9 44,1 17,2 298,9 22,99 28,00 19,40 2,82 0,9 31,9 19,3 276,9 21,30 23,50 20,52 Erläuterungen 1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen 2) EBITA: Betriebsergebnis vor Firmenwertabschreibungen 3) Zugang zu den Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen 4) Eigenmittel ohne Anteile in Fremdbesitz 5) ROE (Return On Equity): Jahresüberschuss nach Abzug von Minderheitsanteilen/Eigenmittel 6) Enterprise Value: Marktkapitalisierung per 31.12. minus Nettoliquidität 7) Vorschlag an die Hauptversammlung FINANZKALENDER 2005 03.03.2005 Ergebnisse des Geschäftsjahres 2004 30.03.2005 Ordentliche Hauptversammlung 04.04.2005 Ex-Dividende 08.04.2005 Dividendenzahltag 09.05.2005 1. Quartal 2005 05.08.2005 1. Halbjahr 2005 08.11.2005 1. bis 3. Quartal 2005 ANDRITZ 2004 ANDRITZ – GLOBALE PRÄSENZ Edmonton Saskatoon Bellingham Lachine Glens Falls Tualatin Janesville Walpole Canonsburg Lenexa Muncy Springfield Exton Scott Depot Alpharetta Arlington Decatur Roswell Pell City Houston Lakeland Brantford Valencia AMERIKA Eunápolis Santiago Concepción Puerto Montt ANDRITZ 2004 Serra São Paulo Curitiba Pomerode Porto Alegre/RS EUROPA Örnsköldsvik Tampere Hedemora Helsinki Karlstad Stockholm Hollola Hull Belper Varkaus Savonlinna Kotka St. Petersburg Den Helder Växjö Esbjerg Moskau Newcastle- Rotterdam Warschau Mettmann under-Lyme Geldrop Hradec Králové Dorsten Selb Gennevilliers Köln Regensburg Vélizy St. Martin Le Beau Wien Spišská Nová Ves Graz Scorbé-Clairvaux Ravensburg Châteauroux Hemer Kirchheim/Teck Barcelona Wohlen Madrid Bretten Peking Tianjin Tokyo Shanghai New Delhi Foshan Bangalore Chennei Taipei ASIEN Bangkok > > Singapur Jakarta Edenvale Durban AFRIKA AUSTRALIEN Dandenong VISION Andritz – Weltmarktführer bei Hightech-Produktionssystemen und Services für Zellstoff und Papier, Stahl und andere Spezialindustrien. 1 Andritz lieferte an UPM-Kymmene, Finnland, eine der weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie. Bild: Kalkofen ANDRITZ 2004 UNTERNEHMENSPROFIL UNTERNEHMENSPROFIL 2 Die Andritz-Gruppe ist einer der weltweit führenden Lieferanten von kundenindividuell maßgeschneiderten Anlagen, Systemen und Dienstleistungen für die Zellstoff- und Papierindustrie, die Stahlindustrie und andere spezialisierte Industriezweige (Fest-/Flüssigtrennung, Futtermitteltechnik). Insgesamt sind rund 5.300 Mitarbeiter für die Andritz-Gruppe tätig. Der Hauptsitz befindet sich in Graz, Österreich. Andritz betreibt 15 Fertigungsstätten sowie mehr als 100 Vertriebsbzw. Serviceniederlassungen auf der ganzen Welt. Im Jahr 2004 erzielte die Andritz-Gruppe einen Rekordauftragseingang von knapp über 1,8 Milliarden Euro und einen Rekordumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Der Umsatz der Gruppe ist seit 1990 um durchschnittlich über 10% pro Jahr gestiegen. ANDRITZ 2004 Die Aktivitäten der Gruppe konzentrieren sich auf die folgenden Geschäftsbereiche: Zellstoff und Papier, Walz- und Bandbehandlungsanlagen, Umwelt und Prozess, Futtermitteltechnik sowie Sonstiges. Die Gruppe gilt in allen ihren Geschäftsbereichen als ein Marktführer, der komplette Prozesslinien in allen wichtigen Bereichen anbietet. Zum Produktprogramm der Andritz-Gruppe gehören auch umfassende Serviceleistungen – darunter der Verkauf von Ersatzteilen und die Fertigung kundenspezifischer Verschleißteile – zur Optimierung der Produktionsprozesse und Senkung der Gesamtkosten bei den Anlagen der Kunden. INHALT INHALT 1 2 4 7 8 10 12 14 15 19 Vision Unternehmensprofil Vorwort des Vorstands Andritz in 2004 Organe der Gesellschaft Strategie Andritz-Aktie Corporate Governance Lagebericht Unternehmensrisiken 22 54 60 66 70 GESCHÄFTSBEREICHE Zellstoff und Papier Walz- und Bandbehandlungsanlagen Umwelt und Prozess Futtermitteltechnik Hydraulische Maschinen/Sonstige Geschäftsaktivitäten 74 76 77 78 79 80 GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN Andritz Automation Mitarbeiter Fertigung und Beschaffung Geschäftsprozess-Management Qualität Umweltschutz 82 KONZERNABSCHLUSS 2004 DER ANDRITZ-GRUPPE 113 BERICHT DES AUFSICHTSRATS 114 120 124 WISSENSWERTES Adressen der Andritz-Gruppe Technisches Glossar Finanz- und Börseglossar ANDRITZ 2004 3 VORWORT DES VORSTANDS 4 Der Vorstand der Andritz AG (von links nach rechts): Franz Hofmann, Friedrich Papst, Wolfgang Leitner (Vorstandsvorsitzender), Markku Hänninen, Bernhard Rebernik ANDRITZ 2004 VORWORT DES VORSTANDS VORWORT DES VORSTANDS Sehr geehrte Damen und Herren, werte Aktionärinnen und Aktionäre! Die Andritz-Gruppe erzielte 2004 das beste Geschäftsergebnis seit Gründung des Unternehmens vor über 150 Jahren. Umsatz, Jahresüberschuss und Auftragseingang erreichten Rekordwerte und konnten im Jahresvergleich deutlich gesteigert werden. In allen wichtigen Geschäfts- und Produktsegmenten konnte Andritz eine Reihe von großen und wichtigen Referenzaufträgen gewinnen und damit seine weltweit führende Marktposition bestätigen. Der Auftrag von CMPC Celulosa S.A., Chile, zur Lieferung einer neuen kompletten Faserlinie einschließlich Rückgewinnung ist dabei besonders erwähnenswert. Er bestätigt die Richtigkeit der von Andritz verfolgten Strategie: Forcierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, Akquisition von Unternehmen mit komplementären Produkten und Technologien und deren rasche Integration in die Gruppe sowie umfassende Kostenreduktionsmaßnahmen. Durch den Kauf integrierter Prozesslösungen und führender Technologien aus einer Hand profitieren unsere Kunden von den Vorteilen eines optimierten Produktionsablaufs und einer nahtlosen Projektabwicklung. In Asien, insbesondere in China, konnte Andritz eine Reihe von wichtigen Aufträgen in den Bereichen Walz- und Bandbehandlungsanlagen sowie Zellstoff und Papier erhalten und damit seine bestehende Marktposition in dieser Region festigen bzw. in einigen Bereichen weiter ausbauen. Die Maßnahmen, die die chinesische Regierung gesetzt hat, um einer Überhitzung und einem zu hohen Wachstum in einigen Industriesegmenten, wie zum Beispiel in der Stahl- und Zementindustrie, vorzubeugen, scheinen den gewünschten Effekt zu zeigen. Dennoch konnte das notwendige Investitionsausmaß – besonders bei den etablierten und erfahrenen Unternehmen – weiter beibehalten werden. Andritz geht daher auch für 2005 von einer guten Projektaktivität in China aus. Im Jahr 2004 haben wir unsere Strategie der Akquisition von Unternehmen mit komplementären Produkten/Technologien fortgesetzt. Mit dem Erwerb von Bird Machine, der Filtrationstechnik von NETZSCH, Otto Kaiser sowie des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG hat Andritz sein Produktportfolio und Technologie-Know-how in den Bereichen Umwelt und Prozess sowie Walz- und Bandbehandlungsanlagen weiter verstärkt. Durch den Erwerb von Bird Machine und der Filtrationstechnik von NETZSCH sind wir in der Lage, unsere Marktposition in der Fest-/Flüssigtrennung für kommunale und industrielle Anwendungen weiter zu verbessern und die Abhängigkeit vom relativ volatilen Trocknergeschäft zu verringern. Der Geschäftsbereich Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG erweitert das bisher auf die Schlammtrocknung konzentrierte Produktprogramm um Anlagen für die Produkttrocknung, wie zum Beispiel für Mineralien, Salze, Chemikalien, petrochemische Stoffe, Nahrungs- und Futtermittel sowie Pigmentstoffe. Unter Einrechnung der getätigten Akquisitionen hat der Geschäftsbereich Umwelt und Prozess nun ein Jahresumsatzvolumen von etwa 220 MEUR erreicht. Dies stellt eine ausreichende Größe und solide Basis für weiteres organisches Wachstum in den Bereichen Entwässerung und Trocknung dar. ANDRITZ 2004 5 VORWORT DES VORSTANDS Mit dem Kauf wesentlicher Vermögenswerte von Otto Kaiser, einem Hersteller mechanischer Hochleistungspressen zur Verarbeitung von Bandstahl zu Stanz- und Umformteilen, hat der Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen seine Prozessfähigkeiten im „DownstreamBereich“ der Stahlbandveredelung erweitert. Die Akquisition ist die logische Fortsetzung der Strategie des Geschäftsbereichs, sich auf die Produktion von hochwertigem Stahlband zu konzentrieren. Darüber hinaus wird die Abhängigkeit des Geschäftsbereichs von China reduziert, da die Geschäftsaktivitäten von Kaiser vor allem auf Europa ausgerichtet sind. Eines der wesentlichen Unternehmensziele für 2005 ist die rasche Integration der neu akquirierten Unternehmen in die Gruppe, um Synergien so gut und so schnell wie möglich zu realisieren. Aufgrund des starken Wachstums und der mittlerweile erreichten Größe der Gruppe ist es unabdingbar, gruppenweit gültige Regeln für Controlling, Rechnungswesen, Produktion, Einkauf und EDV zu befolgen. Die Implementierung eines globalen ERP-Systems ist ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung. Die Blueprint-Phase des im März 2004 gestarteten Projekts wurde Ende des Berichtsjahres erfolgreich abgeschlossen, in den kommenden Jahren ist die schrittweise Umstellung der Gruppe auf das einheitliche ERP-System vorgesehen. Ein weiteres wichtiges Ziel für 2005 ist die Qualitätssicherung unserer Produkte. Ein gruppenweites Projektteam wurde eingesetzt, das die Qualitätssicherungsabläufe und damit die Qualität unserer Produkte weiter verbessern soll. Dadurch sollten die Kundenzufriedenheit steigen und die Aufwendungen für Gewährleistungen und Garantien sinken. 6 Abschließend noch einige Worte zur langfristigen Entwicklung der Gruppe. Umfassende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie komplementäre Akquisitionen haben unsere Marktposition in allen Geschäftsbereichen maßgeblich gestärkt bzw. verbessert. Diese Strategie wollen wir auch im Jahr 2005 weiter fortsetzen. Der Schwerpunkt unserer Forschung liegt auf der Entwicklung von Technologien, die sich durch höhere Effizienz, bessere Umweltfreundlichkeit und geringeren Verbrauch von Ressourcen, wie zum Beispiel Chemikalien und sonstigen Rohstoffen, auszeichnen. Gleichzeitig setzen wir unsere Kostensenkungsprogramme fort, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mittelfristig streben wir für das Jahr 2007 ein Geschäftsvolumen von zwei Milliarden Euro bei gleichzeitig erhöhter Rentabilität an. Die sehr gute Geschäftsentwicklung der Andritz-Gruppe spiegelt sich auch im Kurs der AndritzAktien wider, der von Finanzanalysten, Aktionären, Geschäftspartnern und Kunden mit großem Interesse verfolgt wird. Nach dem kompletten Rückzug der Finanzinvestoren im Sommer 2004 ist Andritz nunmehr eine reine Publikumsgesellschaft mit einem Streubesitz von über 70%. Der Vorstand der Andritz AG möchte sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Leistung im Jahr 2004 bedanken. Ebenso möchten wir allen Kunden und Geschäftspartnern für das uns entgegengebrachte Vertrauen Dank aussprechen. Wir werden auch im Jahr 2005 alles unternehmen, um ihren Bedürfnissen und Erwartungen gerecht zu werden. Graz, im März 2005 Der Vorstand ANDRITZ 2004 ANDRITZ IN 2004 MÄRZ Erfolg bei Tissuemaschinen Andritz erhält den dritten TissuemaschinenAuftrag von Hengan, China. Procter & Gamble gibt eine Tissuemaschinen-Modernisierung im Werk Neuss in Auftrag. Hauptlieferant für Marktfaserstoffanlage M-real beauftragt Andritz mit wesentlichen Lieferungen für eine neue BCTMPMarktfaserstoffanlage (BCTMP: gebleichter chemithermomechanischer Holzstoff) in Kaskinen, Finnland. Andritz liefert Anlagen zur Förderung und Imprägnierung von Hackschnitzeln, zum Bleichen, Waschen und Trocknen sowie Nebenaggregate. APRIL 70. MDF-Druckzerfaserungsanlage für China Die Shandong Chenming Group, China, gibt eine Druckzerfaserungsanlage zur Herstellung von Holzfasern für mitteldichte Faserplatten (MDF) in Auftrag. Dies ist die dritte MDFDruckzerfaserungsanlage, die Andritz an Shandong Chenming liefert, und insgesamt bereits die 70. Anlage für einen chinesischen Kunden. Erfolgreiche Inbetriebnahme Eine der weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie, die Andritz an UPMKymmene für das Werk Pietarsaari in Finnland geliefert hat, geht termingerecht in Betrieb. JUNI Andritz kauft NETZSCH-Geschäftsbereich Mit dem Geschäftsbereich Filtrationstechnik der NETZSCH-Gruppe erwirbt Andritz einen Spezialisten für Entwässerungssysteme für industrielle und kommunale Anwendungen. Neues Joint Venture Andritz und die deutsche Rheinhold & Mahla AG gründen ein 50:50-Joint Venture, das Zellstoff-, Papier- und MDF-Fabriken in Europa umfassende Instandhaltungsleistungen anbietet. EMS (European Mill Service GmbH) hat seinen Sitz in Graz, Österreich. Marktfaserstoffanlage für Estland Andritz erhält den Auftrag zur Lieferung aller wesentlichen Produktionssysteme für eine neue Anlage zur Herstellung von chemi-mechanischem Faserstoff in Kunda, Estland. Andritz liefert dafür Holzplatz, Hackschnitzelförderung, Imprägnierung, Mahlung, Bleiche, Entwässerung, Trocknung und Ballenverpackung. 2004 JULI/AUGUST Andritz baut Edelstahlwerke in China Die Taigang Group, China, beauftragt Andritz mit der Lieferung der weltgrößten Glühbeizlinie für Edelstahlkaltband. Shanghai Krupp Stainless (SKS) bestellt eine Warmbandglühbeizlinie für ein neues Edelstahlwerk in Shanghai, China. SEPTEMBER Andritz erwirbt Fließbetttrocknungssysteme von VA TECH WABAG Andritz unterzeichnet eine Vereinbarung zum Kauf des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme von VA TECH WABAG, Deutschland, eines weltweit tätigen Lieferanten von Anlagen zum Granulieren und Trocknen von Lösungen, Suspensionen und Schüttgut. Damit erweitert Andritz seine Produktpalette im Bereich der Trockner. Großauftrag aus Chile Andritz erhält einen Auftrag von CMPC zur Lieferung einer kompletten Faserlinie, einer Zellstofftrocknungsanlage einschließlich Querschneideund Ballenlinie sowie einer Weißlaugenproduktionsanlage für die Linie 2 im Werk Santa Fe, Chile. Der Gesamtauftragswert liegt bei rund 320 MEUR. Akquisition von Otto Kaiser Andritz erweitert sein Produktportfolio im Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen durch den Erwerb wesentlicher Vermögenswerte der Otto Kaiser GmbH, Deutschland, eines Herstellers mechanischer Hochleistungspressen zur Verarbeitung von Bandstahl zu Stanz- und Umformteilen. OKTOBER Rückgewinnungskessel für Schweden und die USA SCA, Schweden, und Weyerhaeuser, USA, beauftragen Andritz mit der Lieferung von HochleistungsRückgewinnungskesseln zur Steigerung der Energiegewinnung und Senkung der Emissionen. DEZEMBER Neue Faserlinie für APPM Andritz erhält einen Auftrag von Andhra Pradesh Paper Mills (APPM) zur Lieferung einer Faserlinie und einer Rückgewinnungsanlage sowie zur Modernisierung des Holzplatzes im Werk Rajahmundry, Indien. ANDRITZ 2004 7 ORGANE DER GESELLSCHAFT VORSTANDSVORSITZENDER Wolfgang Leitner … Franz Hofmann … ORGANE DER GESELLSCHAFT … trat 1987 als Finanzvorstand in den Dienst von Andritz, seit 1994 ist er Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Seine Verantwortungsbereiche umfassen zentrale Gruppenfunktionen, wie Personalwesen, Controlling und Rechnungswesen, Konzernkommunikation und Investor Relations, Interne Revision, EDV sowie GeschäftsprozessManagement. 8 Beruflicher Background: • Mitglied des Vorstands der AGIV AG • Gründungsmitglied der GENERICON Pharma GmbH • Unternehmensberater bei McKinsey & Company • Forscher bei Vianova … trat 1999 als Mitglied des Vorstands in den Dienst von Andritz. Er ist für den Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen, den Geschäftsbereich Umwelt und Prozess sowie für den Bereich Automatisierung verantwortlich. Beruflicher Background: • Bereichsleiter bei SMS Schloemann-Siemag AG • Unternehmensberater bei A. T. Kearney • Forscher bei den Vereinigten Deutschen Metallwerken Friedrich Papst … MITGLIEDER DES VORSTANDS Markku Hänninen … … trat 1994 in den Dienst von Andritz als Leiter der Division Holzplatztechnik, die Andritz von der KONE-Gruppe erworben hatte. Er ist seit 2002 Mitglied des Vorstands von Andritz und zeichnet für das Geschäftsfeld Technologien-Zellstoffindustrie verantwortlich. • • • • Beruflicher Background: Geschäftsführer von Andritz-Ahlstrom Geschäftsführer von Andritz Oy Geschäftsführer von Kone Wood Inc. Divisionsleiter bei der KONE-Gruppe ANDRITZ 2004 … trat 1979 in den Dienst von Andritz. Er ist – nach Führungsaufgaben in Produktion und Materialwirtschaft – seit 1998 Mitglied des Vorstands von Andritz und in dieser Position verantwortlich für die Geschäftsbereiche Futtermitteltechnik und Hydraulische Maschinen sowie für Produktion, Beschaffung und Qualitätsmanagement. Beruflicher Background: • Stellvertretender Geschäftsführer von Andritz Sprout-Bauer Inc. • Betriebsdirektor der Andritz AG • Leiter Produktionsplanung der Andritz AG ORGANE DER GESELLSCHAFT Bernhard Rebernik … … trat 1979 als Leiter der Entwicklungsabteilung für Pumpen und nukleare Komponenten in den Dienst von Andritz. Er ist seit 1991 Mitglied des Vorstands von Andritz und für das Geschäftsfeld Technologien-Papierindustrie verantwortlich. Beruflicher Background: • Geschäftsführer von Andritz Sprout-Bauer Inc. • Divisionsleiter des Geschäftsbereichs Zellstoff und Papier der Andritz AG • Stellvertretender Geschäftsführer der Aströ GmbH • Lehr- und Forschungsassistent an der Technischen Universität Graz AUFSICHTSRAT VORSITZENDER Kurt Stiassny: Vorstandsvorsitzender der UIAG; Vorsitzender des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 1999. Sonstige relevante Funktionen: Mitglied des Aufsichtsrats von Palfinger AG und Wiener Börse AG. Aktiengesellschaften mit wesentlicher Beteiligung: Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bene AG; Vorsitzender des Aufsichtsrats der ET Multimedia AG; stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wirtschaftsblatt Verlag AG. STELLVERTRETENDER VORSITZENDER Heiner Rutt: Geschäftsführer von The Carlyle Group; stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 2003. Sonstige Funktionen: Vorsitzender des Aufsichtsrats der Beru AG (bis 4. Jänner 2005). SONSTIGE GEWÄHLTE MITGLIEDER Peter Mitterbauer: Vorstandsvorsitzender der MIBA AG; Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 2003. Sonstige Funktionen: Vorsitzender des Aufsichtsrats der FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft m.b.H.); Mitglied des Kuratoriums des IHS (Institut für Höhere Studien); Mitglied des Aufsichtsrats von Generali Holding Vienna AG, Oberbank AG, Teufelberger Holding AG und DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung. Christian Nowotny: Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien; Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 1999. Sonstige Funktionen: Mitglied des Aufsichtsrats von UIAG und CA Immo AG. Klaus Ritter: Vorstandsvorsitzender der AVI Alpenländische Veredelungs Industrie Ges.m.b.H, EVG Entwicklungs- und Verwertungs-Gesellschaft m.b.H. und Stahl- und Walzwerk Marienhütte Ges. m.b.H.; Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 2004. Hellwig Torggler: Rechtsanwalt und SeniorPartner von Schönherr Rechtsanwälte OEG; Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 2000. Sonstige Funktionen: Vorsitzender des Aufsichtsrats der FRAPAG Immobilienholding GmbH; Vorsitzender des Aufsichtsrats der FRAPAG Industrieholding AG; stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Theater in der Josefstadt Betriebsges.m.b.H.; Mitglied des Aufsichtsrats der Mondi Packaging AG und Mondi Packaging Services AG. DELEGIERTE MITGLIEDER Andreas Martiner: Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 2001 Johann Tschrischnig: Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 1994 Brigitta Wasserbauer: Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 2000 ANDRITZ 2004 9 STRATEGIE STRATEGIE 10 Das übergeordnete strategische Ziel der Andritz-Gruppe ist es, durch Nutzung ihrer starken Marktposition zum führenden Anbieter von Produktionssystemen und Prozessen in allen Geschäftsbereichen zu werden. Die strategische Ausrichtung basiert auf den nachfolgenden Schwerpunkten, die nachhaltiges Wachstum und Rentabilität der Gruppe zum Ziel haben: unter anderem vor kurzem lokale Servicezentren in Chile, Brasilien, China und Indien eingerichtet. Da die Gruppe über Produktionsstätten in allen größeren Wirtschaftsregionen der Welt verfügt, ist sie in der Lage, etwaige Wechselkursschwankungen leichter auszugleichen und dadurch negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit zu vermeiden bzw. zu verringern. AUSBAU DER TECHNOLOGIEFÜHRERSCHAFT KOMPLETTE PROZESSLINIENKOMPETENZ DURCH PRODUKTENTWICKLUNG UND KOMPLEMENTÄRE AKQUISITIONEN Als ein Technologieführer in allen seinen Geschäftsbereichen ist Andritz bestrebt, seinen technologischen Vorsprung kontinuierlich auszubauen. Daher wird das Unternehmen weiterhin intensiv in Forschung und Entwicklung investieren, um neue Technologien – oftmals in Zusammenarbeit mit Kunden – zu entwickeln und/oder bestehende zu verbessern, um seinen Kunden effizientere, kosteneffektivere und zuverlässigere Maschinen, Systeme und Verfahren anbieten zu können. VERBESSERTE GLOBALE MARKTPOSITION UND -PENETRATION Andritz ist eine global aufgestellte Organisation, die in allen größeren geographischen Regionen und Märkten präsent ist. Das Unternehmen ist bestrebt, seinen weltweiten Wirkungsbereich durch die Verbesserung des Serviceangebots und nachhaltige, kontinuierliche Kontakte mit den weltweiten Schlüsselkunden konsequent auszudehnen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Andritz ANDRITZ 2004 Die Kunden aller Andritz-Geschäftsbereiche fragen in verstärktem Maße integrierte Produktionslinien und eine volle Abdeckung ihrer individuellen Bedürfnisse nach. Daher strebt Andritz eine ständige Erweiterung seiner Produktpalette durch Eigenentwicklung von Technologien und/ oder selektive Akquisition von Geschäftsfeldern, die das bestehende Produktportefeuille ergänzen, an und ist auch bestrebt, sein Serviceangebot zu komplettieren. Dies sollte Andritz in die Lage versetzen, alle Anlagen, Maschinen und Verfahren, die seine Kunden nachfragen, zu planen, zu liefern und zu betreuen. STRATEGIE AUSBAU DES SERVICEGESCHÄFTS AKTIVES MANAGEMENT DER FIXKOSTEN Der Umsatz im Servicegeschäft, das rund ein Drittel des Gesamtumsatzes der Andritz-Gruppe ausmacht, ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Diese Entwicklung spiegelt das Bestreben der Kunden wider, Service- und Wartungsarbeiten verstärkt auszulagern. Andritz beabsichtigt, sein Serviceangebot zukünftig weiter zu verstärken, um seine Kunden bestmöglich zu unterstützen und auch um seine Rentabilität in Zeiten schwächerer Geschäfts- und Konjunkturentwicklung halten zu können. Andritz ist sich der Bedeutung lokaler Präsenz im Kundengeschäft bewusst und bestrebt, diese sowohl durch organisches Wachstum als auch durch strategische Akquisition spezialisierter Dienstleister in wesentlichen Marktgebieten zu stärken. Die aktive Verfolgung von Kostenmanagementprogrammen, deren Grundlage ein Verhältnis von 1:1 bei Eigenfertigung/Zukauf von Komponenten zur Erzeugung von Andritz-Produkten ist, ist eine der wesentlichen Stärken der Andritz-Gruppe. Dadurch kann die Gruppe einen Großteil der nicht wesentlichen Komponenten von Sublieferanten zukaufen und sich bei der Eigenfertigung auf komplexe Schlüsselkomponenten und technisch anspruchsvolle Teile konzentrieren. Alle wesentlichen Systemkomponenten werden in Andritz-Produktionsstätten oder bei qualifizierten Unterlieferanten vormontiert, um höchstmögliche Qualität zu gewährleisten. In umsatzschwächeren Phasen kann diese Outsourcing-Strategie dazu genutzt werden, die Auslastung eigener Werkstätten durch Reduzierung des Zukaufsvolumens sicherzustellen und damit externe Kosten zu senken. ERHÖHTE EFFIZIENZ UND NUTZUNG VON INTERNEN SYNERGIEN Die Investitionen in das Know-how der Mitarbeiter, in die Ausstattung der Fertigungsbetriebe und in die Produktentwicklung machen sich für Andritz bezahlt. Das Unternehmen wird auch weiterhin interne Synergien nutzen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dazu setzt das Unternehmen auf internen Technologietransfer sowie auf die gemeinsame Nutzung von funktionellen Ressourcen. Die rasche Integration der neu erworbenen Firmen ist eines der vorrangigen Ziele, um Synergien bestmöglich auszuschöpfen. ERHÖHTE PRODUKTIVITÄT DURCH VORBEUGENDE KAPAZITÄTSANPASSUNGEN Andritz betreibt weltweit Produktionsstätten, die die Geschäftsbereiche unterstützen. Die Produktivität dieser Produktionsstätten wird kontinuierlich überwacht. Werden Möglichkeiten zur Reduzierung der Fixkosten erkannt, so setzt die Gruppe vorbeugende Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen. ANDRITZ 2004 11 ANDRITZ-AKTIE ANDRITZAKTIE AKTIENKURSENTWICKLUNG Nach einer ausgezeichneten Performance (+65,0%) im Jahr 2003 entwickelte sich die Andritz-Aktie auch im Jahr 2004 sehr erfreulich und erzielte einen Kursgewinn von 52,5%. Seit dem Börsengang im Juni 2001 ist der Kurs der Andritz-Aktie um 167,1% gestiegen. Damit wurde der ATX, der sich im selben Zeitraum um 96,5% erhöhte, deutlich outperformt. beträgt 10,00 Euro je Aktie. Der Zweck des Aktienrückkaufs-/-verkaufsprogramms ist der Angebots-/Nachfrageausgleich für AndritzAktien an der Wiener Börse. Darüber hinaus können die zurückgekauften Aktien auch für das Optionsprogramm, das für ca. 60 leitende Führungskräfte der Andritz-Gruppe, einschließlich der Vorstandsmitglieder von Andritz, implementiert wurde, verwendet werden. Der höchste Schlusskurs im Jahr 2004 wurde mit 56,50 Euro festgestellt (14.12.2004), der niedrigste Schlusskurs betrug 35,00 Euro (8.1.2004). Per 31. Dezember 2004 betrug die Anzahl der vom Unternehmen gehaltenen eigenen Aktien 40.410 Stück. HANDELSVOLUMEN Das durchschnittliche Handelsvolumen der Andritz-Aktie an der Wiener Börse betrug im Jahr 2004 70.744 Aktien (2003: 45.410 Aktien). Der höchste Umsatz wurde am 23.4.2004 erzielt (341.628 Aktien), der niedrigste am 27.5.2004 (3.754 Aktien). 12 AKTIENRÜCKKAUFS-/-VERKAUFSPROGRAMM Am 30. März 2004 hat die Hauptversammlung den Vorstand ermächtigt, Aktien bis zu 10% des Grundkapitals für die Dauer von 18 Monaten ab Beschlussfassung zurückzukaufen bzw. wieder zu veräußern. Der höchste Rückerwerbspreis darf nicht mehr als 30% über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börsenschlusskurs der dem Erwerbszeitpunkt vorangegangenen zehn Handelstage liegen. Der Mindestrückerwerbspreis Detaillierte Informationen über das Aktienrückkaufs-/-verkaufsprogramm sowie die in diesem Zusammenhang durchgeführten Transaktionen sind auf der Andritz-Homepage unter www.andritz.com verfügbar. AKTIENOPTIONSPROGRAMM Im März 2004 hat die Hauptversammlung ein Aktienoptionsprogramm für die Mitglieder des Vorstands und sonstige leitende Führungskräfte der Andritz-Gruppe genehmigt. Dieses Programm hat eine langfristige und nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts sowie eine erhöhte Mitarbeiterbindung zum Ziel. Die Teilnahme am Aktienoptionsprogramm war an ein Eigeninvestment jeder berechtigten Führungskraft von mindestens 20.000 Euro in Andritz-Aktien gebunden. Die Ausübung der Optionen ist von gewissen definierten Aktienkurssteigerungen sowie gewissen Verbesserungen des Gewinns je Aktie abhängig. Die Ausübungsperiode ist zwischen 1. Mai 2006 und 30. April 2008. ANDRITZ-AKTIE IM ÜBERBLICK Höchster Schlusskurs (EUR) Niedrigster Schlusskurs (EUR) Jahresschlusskurs (EUR) Marktkapitalisierung per 31.12. (MEUR) Performance ATX-Gewichtung per 31.12. (%) Durchschnittliches Handelsvolumen (Stück) ANDRITZ 2004 2004 2003 2002 56,50 35,00 56,10 729,3 +52,5% 1,7656 70.744 37,95 21,00 37,95 493,4 +65,0% 2,3250 45.410 28,00 19,40 22,99 298,9 +7,9% 0,6992 13.255 ANDRITZ-AKTIE ECKDATEN ZUR ANDRITZ-AKTIE > > > > > > > > > ISIN Code Tag der Erstnotiz Aktiengattung Gesamtaktienanzahl Genehmigtes Kapital Streubesitz Börse Ticker-Symbole Börsenindices AT0000730007 25. Juni 2001 Inhaberaktien 13 Millionen 3,5 Millionen Aktien, bis zum 15. September 2005 ca. 72% Wien (Prime Market) Reuters: ANDR.VI; Bloomberg: ANDR, AV ATX, ATXPrime, WBI INVESTOR RELATIONS ANALYSTEN-COVERAGE Die pro-aktive Aktionärsbetreuung, die sich auf die Bereitstellung von transparenten, detaillierten und umfassenden Informationen an die Financial Community konzentriert, ist ein klar formuliertes Ziel von Andritz. Im Jahr 2004 wurde Andritz erneut für seine Leistungen im Bereich Investor Relations ausgezeichnet und erreichte den dritten Platz in der wichtigsten Kategorie, dem Börsepreis der Finanzanalysten. Der Börsepreis wird alljährlich von der Österreichischen Vereinigung für Finanzanalyse und Anlageberatung (ÖVFA) und dem Wirtschaftsmagazin GEWINN verliehen. Die Beurteilungskriterien umfassen die Transparenz der Informationspolitik, die Verlässlichkeit der FinanzGuidance sowie die fachliche Kompetenz des Investor-Relations-Verantwortlichen. Es ist dies bereits das dritte Jahr in Folge, in dem Andritz mit einem Börsepreis ausgezeichnet wurde. Kaupthing Sofi, eine isländische Spezialbank mit Niederlassungen in zehn Ländern, hat Ende 2004 die Analyse-Coverage von Andritz aufgenommen. Insgesamt veröffentlichen damit sieben Banken bzw. Investmentbanken in regelmäßigen Abständen Analyseberichte über Andritz: Bank Austria/Creditanstalt, Berenberg Bank, Deutsche Bank, Erste Bank, JPMorgan, Kaupthing Sofi und Raiffeisen Centrobank. Im Jahr 2004 hat Andritz eine Reihe von Roadshows in Österreich und anderen Ländern durchgeführt. Im Zuge der Veröffentlichung der Ergebnisse des Gesamtjahres 2003 sowie der Quartalsergebnisse 2004 wurden zahlreiche Einzelgespräche oder Gruppentreffen mit großen institutionellen Anlegern und Finanzanalysten abgehalten. Andritz hat sich auch bei verschiedenen Konferenzen diverser Investmentbanken präsentiert, darunter beispielsweise bei der „Smalland Mid-Cap Conference“ der Deutschen Bank in London oder der Investorenkonferenz der Bank Austria in Kitzbühel, Österreich. Für Finanzanalysten und ausgewählte Fondsmanager hat Andritz in Finnland die „Investor Days 2004“ veranstaltet, bei denen das Geschäftsfeld TechnologienZellstoffindustrie präsentiert wurde. In Kooperation mit der Wiener Börse hat Andritz auch an Roadshows in London, Edinburgh, Mailand, Genf und New York teilgenommen. AKTIONÄRSSTRUKTUR (PER 31.12.2004) 2% Eigene Aktien, Management 26% Certus 72% Streubesitz KONTAKT Andritz Investor Relations Stattegger Straße 18, A-8045 Graz, Österreich Tel.: +43 316 6902 2722 Fax: +43 316 6902 465 welcome@andritz.com www.andritz.com ANDRITZ 2004 13 CORPORATE GOVERNANCE CORPORATE GOVERNANCE 14 Die Andritz AG bekennt sich zur Einhaltung des österreichischen Corporate-GovernanceKodex, der im September 2002 offiziell in Kraft getreten ist. Sie sieht darin ein bedeutendes Mittel zur Umsetzung einer verantwortungsbewussten und auf Wertschöpfung ausgerichteten Leitung und Kontrolle der Gesellschaft. Die Implementierung und Einhaltung des Kodex fördern das Vertrauen der Aktionäre, Investoren, Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Medienvertreter und sonstiger Interessensgruppen des Unternehmens. Der Vorstand und der Aufsichtsrat sowie sämtliche Mitarbeiter der Andritz-Gruppe sind zur Einhaltung des Kodex verpflichtet. Regel 61: Da das Internet – im Gegensatz zu gedruckten Berichten, wie dem Geschäftsbericht – eine kontinuierliche Aktualisierung von Informationen ermöglicht, hat die Andritz AG die in dieser Regel gewünschten Informationen auf ihrer Website veröffentlicht und nimmt ständig – sofern notwendig – Aktualisierungen vor. Anzumerken ist ferner, dass die meisten der gewünschten Informationen auch im Geschäftsbericht dargelegt werden. Neben den verpflichtenden L-Regeln, die auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen, hält Andritz die C-Regeln mit den folgenden Abweichungen ein:*) Regel 69: Die Andritz AG steht auf dem Standpunkt, dass die Übermittlung der im Rahmen des §91a Börsegesetz verpflichtenden Meldungen über Aktienkäufe und -verkäufe an die Finanzmarktaufsicht und die Wiener Börse einen umfassenden und gesetzeskonformen Schutz zur Gleichbehandlung aller Aktionäre sicherstellt. Regel 38: Die Satzung der Andritz AG sieht keine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder vor. Die Bestellung der Vorstandsmitglieder der Andritz AG richtet sich ausschließlich nach deren fachlichen und persönlichen Qualifikationen. Der vollständige Corporate-Governance-Kodex ist auf der Homepage der Andritz AG unter www.andritz.com nachles- bzw. herunterladbar. Ferner sind auf der Homepage die Erklärung über die Einhaltung des Kodex samt Erläuterungen zu Abweichungen zu finden. Regel 42: Die Andritz AG richtet keinen eigenen Strategieausschuss ein. Der Aufsichtsrat der Andritz AG setzt sich aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen und hält in regelmäßigen Abständen konstruktive Sitzungen ab, die sich u.a. auch mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens befassen. In diesem Rahmen ist er auch in alle strategischen Entscheidungen des Vorstands als beratendes Organ involviert. *) Der österreichische Corporate-Governance-Kodex umfasst folgende drei Regelkategorien: L-Regeln (legal requirement), die auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen, C-Regeln (comply or explain), die eingehalten werden müssen bzw. Abweichungen davon erklärt werden müssen, und R-Regeln (recommendation), die Empfehlungscharakter haben und deren Nichteinhaltung weder offen zu legen noch zu begründen ist. ANDRITZ 2004 LAGEBERICHT WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN LAGEBERICHT Das Jahr 2004 war von einer Erholung der Weltwirtschaft geprägt, wobei in den USA ein deutlich schnelleres und nachhaltigeres Wachstum als in Euroland feststellbar war. In den USA ist das Bruttonationalprodukt (BNP) im Jahr 2004 – nach vorläufigen Zahlen – mit einer Jahreswachstumsrate von 4,6% angestiegen. Neben dem Privatkonsum, der rund zwei Drittel der gesamten Wirtschaftsausgaben ausmacht, war das Wirtschaftswachstum auch auf erhöhte Investitionen der Unternehmen zurückzuführen. Aufgrund dieser günstigen Wirtschaftsentwicklung hat die amerikanische Notenbank FED (Federal Reserve Board) die Leitzinsen – in mehreren Schritten – von 1% zu Anfang Jänner auf 2,25% zu Ende des Jahres 2004 angehoben. Die Wirtschaft in Euroland entwickelte sich ähnlich wie in den USA, jedoch deutlich moderater. Das BNP wuchs im Vergleich zu 2003 um nur rund 1,8%. Die anhaltend schwache Binnennachfrage sowie der Anstieg des Euros gegenüber dem USDollar, der dämpfend auf die Exporte wirkte, waren die Hauptbelastungsfaktoren für das Wachstum. Chinas Wirtschaft setzte auch im Jahr 2004 das starke Wachstum der vergangenen Jahre fort. Die von der chinesischen Regierung gesetzten Maßnahmen, die hohe Investitionstätigkeit in einigen Branchen, wie z.B. in der Stahl- oder Zementindustrie, einzuschränken, haben den gewünschten Effekt erzielt und das Risiko einer Überhitzung deutlich reduziert. Dennoch blieb das Wirtschaftswachstum im Jahr 2004 beträchtlich. Quellen: OECD, WIFO GESCHÄFTSENTWICKLUNG Anstieg des Umsatzes Der Umsatz der Andritz-Gruppe entwickelte sich im Jahr 2004 sehr erfreulich. Aufgrund der Abarbeitung des hohen Auftragsbestands per Ende des letzten Jahres, des Wachstums des Servicegeschäfts sowie von Umsatzbeiträgen der im Jahr 2004 akquirierten Unternehmen stieg der Umsatz um 20,9% auf 1.481,3 MEUR (2003: 1.225,0 MEUR). Vor allem die Geschäftsbereiche Zellstoff und Papier, Walz- und Bandbehandlungsanlagen sowie Umwelt und Prozess konnten ihren Umsatz im Vergleich zu 2003 deutlich steigern. Der Umsatz des Geschäftsbereichs Futtermitteltechnik lag aufgrund anhaltend schwacher Marktbedingungen sowie der Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro, deren negativer Umrechnungseffekt diesen Geschäftsbereich besonders stark traf, nur geringfügig über dem Vorjahr. Die im Jahr 2004 erworbenen Firmen/ Geschäftsfelder (Bird Machine, die Filtrationstechnik von NETZSCH, Kaiser sowie der Geschäftsbereich Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG), die im Konzernabschluss des Jahres 2003 nicht enthalten waren, trugen zusammen rund 96 MEUR zum Umsatz im Jahr 2004 bei. Das organische Umsatzwachstum der Gruppe betrug daher rund 13%. Auftragseingang und Auftragsstand auf Rekordniveaus Der Auftragseingang der AndritzGruppe erreichte im Jahr 2004 einen historischen Höchstwert. Aufgrund der sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung in beinahe allen Geschäftsbereichen stieg der Auftragseingang der Gruppe von 1.394,4 MEUR im Jahr 2003 auf 1.837,0 MEUR in 2004, was einer Erhöhung um 31,7% entspricht. Mit 768,5 MEUR erreichte der Auftragseingang im 4. Quartal 2004 einen besonders hohen Wert. Vor allem der Geschäftsbereich Zellstoff und Papier konnte einige große Aufträge verbuchen, darunter den Großauftrag von CMPC, Chile, im Wert von rund 320 MEUR, sowie die Lieferung von zwei neuen Rückgewinnungskesseln an SCA und Weyerhaeuser im Gesamtwert von rund 130 MEUR. Auch der Auftragseingang des Geschäftsbereichs Umwelt und Prozess konnte aufgrund der Beiträge der neu erworbenen Unternehmen und der guten Entwicklung des Zentrifugengeschäfts gegenüber dem Jahr 2003 deutlich gesteigert werden. Der Auftragseingang von Bird Maschine, der Filtrationstechnik von NETZSCH, von Kaiser sowie des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG, die alle im Auftragseingang des Vorjahres nicht enthalten waren, betrug im Jahr 2004 zusammen rund 106 MEUR. Aufgrund der sehr guten Entwicklung des Auftragseingangs erreichte der Auftragsstand mit 1.439,2 MEUR per Ende 2004 (31.12.2003: 1.053,6 MEUR) einen Rekordwert. Dies stellt einen soliden Arbeitsvorrat für die Andritz-Gruppe für 2005 dar. ANDRITZ 2004 15 LAGEBERICHT Deutlicher Ergebnisanstieg Aufgrund des gestiegenen Umsatzes, der Fortsetzung der Kostenoptimierungsprogramme sowie positiver Ergebnisbeiträge von einigen der neu akquirierten Unternehmen verbesserte sich das Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA – Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization of Goodwill) von 84,4 MEUR im Jahr 2003 auf 115,4 MEUR in 2004. Mit Ausnahme des Geschäftsbereichs Futtermitteltechnik, dessen Ergebnis durch interne Restrukturierungskosten und die anhaltend schwachen Marktbedingungen beeinträchtigt wurde, konnten alle Geschäftsbereiche sowohl Ergebnis als auch Rentabilität im Jahresvergleich erhöhen. Die Rentabilität der Gruppe (EBITDA-Marge) stieg von 6,9% im Jahr 2003 auf 7,8% im Jahr 2004. Der Betriebserfolg (EBIT – Earnings Before Interest and Taxes) stieg um 55,6% auf 76,1 MEUR (2003: 48,9 MEUR). Die im Vergleich zu 2003 niedrigere Steuerquote resultiert aus verringerten latenten Steuern im Zusammenhang mit der österreichischen Steuerreform 2005. Der Jahresüberschuss nach Abzug von Minderheitsanteilen betrug 53,4 MEUR (2003: 29,1 MEUR). 16 Cashflow und Investitionen Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Jahr 2004 208,0 MEUR und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr (2003: 4,6 MEUR) deutlich an. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände betrugen 29,4 MEUR (2003: 20,5 MEUR). Vermögens- und Kapitalstruktur Die Bilanz per 31.12.2004 zeigt im Vergleich zum 31.12.2003 keine größeren Veränderungen. Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens abzüglich zinstragender Finanzverbindlichkeiten) per 31.12.2004 betrug 219,6 MEUR und war damit beinahe viermal so hoch wie zum Vergleichsdatum des Vorjahres (31.12.2003: 55,0 MEUR). Mit einer Eigenmittelquote von 23,4% per 31.12.2004 (31.12.2003: 24,0%) verfügt die Andritz-Gruppe über eine solide und ausgeglichene Finanzstruktur. Auswirkungen von Wechselkursänderungen Im Jahr 2004 wurden ca. 35% des Gruppenumsatzes in US-Dollar erzielt. Obwohl die Gruppe die Nettowährungsposition jedes einzelnen Auftrags absichert, können sich Währungsschwankungen mit Wechselkursverlusten im ANDRITZ 2004 Konzernabschluss niederschlagen bzw. können zu Umrechnungseffekten bei Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis führen. Die Stärke des Euros gegenüber dem US-Dollar (der durchschnittliche Wechselkurs stieg 2004 um 9,9%) führte in der Andritz-Gruppe zu einem umrechnungsbedingten Umsatzentgang von rund 24 MEUR bzw. einem Entgang beim Auftragseingang von rund 32 MEUR. Das EBITA wäre bei konstantem EuroDollar-Wechselkurs um rund 1 MEUR höher ausgefallen. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Die Forschung und Entwicklung ist eines der wichtigsten strategischen Ziele der Gruppe. Im Jahr 2004 investierte die Andritz-Gruppe rund 21,1 MEUR in die Optimierung bestehender und die Entwicklung neuer Produkte und Prozesse. Rund 180 Mitarbeiter sind in den Forschungszentren der Gruppe in den USA, Österreich, Finnland und Frankreich beschäftigt und arbeiten an der Entwicklung neuer Prozesse und Anlagen, um die Technologieführerschaft von Andritz weiter auszubauen. Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm der zum Geschäftsbereich Zellstoff und Papier gehörenden Divisionen konzentriert sich vorrangig auf die Verbesserung der Fasereigenschaften, die Erhöhung des energetischen Wirkungsgrads, die Senkung der Investitionskosten pro erzeugter Tonne sowie die Reduktion der Wartungskosten und der Belastungen für die Umwelt. Zu den Neuentwicklungen der Divisionen des Geschäftsbereichs Zellstoff und Papier gehören: • Holzplatztechnik: System zur Probenahme und Analyse von Hackschnitzeln; RotaBarker™ zur Entrindung gefrorener Hölzer und tropischer Harthölzer • Faserlinie: ModuScreen™ A, ein kombinierter Grob- und Feinsortierer für Faserstoffe • Laugenrückgewinnung: Hochleistungsrückgewinnungskessel (HERB) für höhere Stromerzeugungsleistung • Chemikalienrückgewinnung: LMD-Filter™ zur Kalkschlammentwässerung LAGEBERICHT • Refinersysteme: Optimierung des P-RC™APMP-Verfahrens (Preconditioning-Refiner Chemical - Alkaline Peroxide Mechanical Pulping) für den Einsatz alternativer Rohmaterialien; Bleach Commander™-Prozesssteuerung • Zellstofftrocknung: die weltgrößten Systeme in einer Linie; Scheibenpressen für die Flockentrocknung • Faserstoffaufbereitung: Niedrig- und Hochkonsistenzauflöser mit niedrigem Energieverbrauch; ShortFlow™-Konstantteil für Papiermaschinen; RotoWash™ zum Waschen von Asche und zur Faserrückgewinnung • Tissuemaschinen: Flexibilität für die TissueFlex™-Schuhpresse durch Möglichkeit der Verschiebung des Schuhs in/gegen die Maschinenlaufrichtung; PrimeReel™ Centerwind (Zentrumswickler) zur faltenfreien Aufwicklung bei sehr niedrigen Niplasten zur Erzielung von höchster Weichheit und Volumen bei Tissuepapieren; PrimeRun™ für höchste Bahnstabilität in der Trockenpartie; Einstieg in die TAD-Technologie und Inbetriebnahme der ersten TAD-Maschine • Service: Bar-Tec™-Stabsiebkorb; konische Refinerplatten; Kocherlochbleche; Diagnoseund Zustandsüberwachungssysteme; Vorrichtung zur Bearbeitung der Schneckenpressenwelle Der Trend in der Zellstoff- und Papierindustrie geht heute zu großen Anlagen in einer Linie, da redundante oder repetitive kleinere Systeme die Investitions- und Betriebskosten erhöhen. Dies führt zu erhöhten Anforderungen an die Anlagen in Bezug auf Größe, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit. Alle Andritz-Divisionen arbeiten aktiv an der Entwicklung größerer Anlagen. Die an UPM-Kymmene, Werk Pietarsaari, gelieferte Anlage beweist eindrucksvoll die Fähigkeiten von Andritz bei Engineering und Fertigung einer der größten und wirtschaftlichsten Chemikalienrückgewinnungsanlagen der Welt. Weitere Beispiele dafür sind die Aufträge von Veracel, Brasilien, Hainan, China, und CMPC, Chile, bei denen Andritz große Faserlinien und Zellstofftrocknungsanlagen bereits geliefert hat oder noch liefern wird. Die chemo-mechanische Faserstoffanlage in Kunda, Estland, ist mit einer großen Doppelsiebpresse zur Faserstoffentwässerung ausgestattet und die Anlage im UPM-Werk Shotton, Großbritannien, umfasst eine Andritz-Schneckenpresse mit einer Kapazität von rund 1.000 Tonnen pro Tag und einen Disperger für die Aufbereitung von Altpapierstoff. Das patentierte TurboFeed™-System wird nunmehr allgemein als die fortschrittlichste, gleichzeitig aber auch als die einfachste und zuverlässigste Lösung für die Hackschnitzelzufuhr in einen kontinuierlich arbeitenden Kocher anerkannt. Bei allen Aufträgen für kontinuierliche Kocher, die Andritz in letzter Zeit erhalten hat, darunter auch Aufträge für Kocher mit sehr hohen Kapazitäten (bis zu 3.000 Tagestonnen), ist ein TurboFeed™-System im Lieferumfang enthalten. Im Bereich Zellstoffbleiche hat Andritz Technologien entwickelt, die den Chemikalienverbrauch minimieren. Entscheidend hierfür sind unter anderem die hochwirksame fraktionelle Verdrängungswäsche des DD-Wäschers und die selektive Abscheidung der bleichhemmenden Hexenuronsäure (A-Stage-Bleiche). Umfangreiche Entwicklungsarbeit hat Andritz auch zur Minimierung der Emissionen (insbesondere von NO x) aus Rückgewinnungskesseln und zur Verbesserung der Kessel-Zuverlässigkeit und -Sicherheit – bei gleichzeitiger Maximierung des Energieausstoßes – unternommen. Die in Zusammenarbeit mit der AndritzTochtergesellschaft IDEAS Simulation entwickelten, aufwändigen Simulationsprogramme werden bei Faserlinien, Rückgewinnungskesseln, Eindampfanlagen, Zellstofftrocknungsanlagen und Tissueproduktionsanlagen eingesetzt. Im Bereich Faserstoffaufbereitung steht Andritz mit der neuen Pilotanlage in Graz nunmehr eine komplette Linie für Produktionsversuche für die Altpapieraufbereitung zur Verfügung. Der Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen fokussierte seine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit auf die weitere Stärkung des Wettbewerbsvorteils der angebotenen Prozesse. Durch die Optimierung der Mischsäureregeneration konnte die Rückgewinnungsrate für Salpetersäure erhöht und die Wasserbilanz zwischen der Edelstahlbeize und der Säurerückgewinnung verbessert werden. Das Programm zur Entwicklung alternativer korrosionsbeständiger Beschichtungen – insbesondere mit Zink/Chrom und Zink/Magnesium – wurde fortgesetzt. Ziel ist es, die Dicke der ANDRITZ 2004 17 LAGEBERICHT Zinkschicht zu reduzieren, um die Schweißbarkeit der Bandabschnitte im Karosseriebau unter Einsatz des Laserschweißens zu verbessern. Im Geschäftsbereich Umwelt und Prozess konzentrierte sich die Forschungsund Entwicklungstätigkeit im Bereich der Trocknungstechnik auf die Weiterentwicklung der Bandtrockner. So wurden neue Baugrößen entwickelt und eine Neukonstruktion basierend auf dem Einsatz einer Vollbetonummantelung erfolgreich auf dem Markt eingeführt. Ein neu entwickeltes Antriebssystem für Zentrifugen hat in Tests seine Zuverlässigkeit bewiesen und wurde Anfang der zweiten Jahreshälfte 2004 auf den Markt gebracht. Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit des Geschäftsbereichs Futtermitteltechnik konzentrierte sich auf die Weiterentwicklung des bestehenden Produktprogramms, Verbesserung der Wartbarkeit der Anlagen, Verlängerung der Serviceintervalle und Standardisierung der Systeme und Subsysteme. 18 AUSBLICK Für das Jahr 2005 wird mit einer Fortsetzung des Wirtschaftswachstums des Jahres 2004 gerechnet. Gemäß den Berichten und Prognosen der führenden Wirtschaftsforscher (OECD, WIFO) wird für die USA im Jahr 2005 ein BNP-Wachstum von 3,3% erwartet. Die Wirtschaftsentwicklung in Euroland sollte im Vergleich zu den USA wesentlich moderater verlaufen. Dies ist vor allem auf die anhaltend schwache Binnennachfrage und die Stärke des Euros gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen, die die Exportaktivitäten der europäischen Industrien dämpfen sollte. Der Ausblick für die Andritz-relevanten Märkte – Zellstoff, Papier und Stahl – ist gemäß den Marktforschern ebenso erfreulich. Im Bereich Zellstoff und Papier wird erwartet, dass sich die Projektaktivität vor allem auf die Errichtung neuer Zellstoffanlagen und größere Modernisierungen in der südlichen Hemisphäre konzentriert. In Europa und Nordamerika sollten die Investitionsaktivitäten dagegen moderat bleiben, obgleich im Jahresverlauf 2005 mit einer leichten Belebung gerechnet werden kann. Im Bereich Stahl sollte sich die sehr hohe Investitionstätigkeit des Jahres 2004 in China ANDRITZ 2004 und Asien – vor allem im Bereich Edelstahl – im Jahr 2005 zwar etwas abschwächen, jedoch trotzdem auf einem attraktiv hohen Niveau verbleiben. Die Marktforscher erwarten daneben eine Verlagerung des Investitionsschwerpunkts auf den „Downstream-Bereich“ der Stahlbandverarbeitung. Im Geschäftsbereich Umwelt und Prozess wird zwar mit einem Anhalten des hohen Wachstums bei Zentrifugen gerechnet, die Margen könnten jedoch nicht zuletzt auch wegen der gestiegenen Stahlpreise unter Druck geraten. Am Markt für die thermische Schlammbehandlung wird im Jahresverlauf mit einer leichten Belebung gerechnet. Die vollständige Integration der neu akquirierten Unternehmen und die Einführung von gruppenweiten Regeln für Controlling, Rechnungswesen, EDV, Produktion und Beschaffung sind die wichtigsten Unternehmensziele für 2005. Dies sollte Andritz die bestmögliche Ausschöpfung von Synergien ermöglichen. Basierend auf den positiven Prognosen für die Weltwirtschaft und die Andritz-relevanten Märkte erwartet die Andritz-Gruppe für das Jahr 2005 sowohl bei Umsatz als auch Jahresüberschuss einen Anstieg gegenüber 2004. Wenn sich jedoch die erwartete positive Entwicklung der Weltwirtschaft nicht einstellen sollte, dann könnte auch die Umsatz- und Ertragsentwicklung der Andritz-Gruppe davon in negativer Weise betroffen sein. Disclaimer: Bestimmte Aussagen in diesem Bericht sind „zukunftsgerichtete Aussagen“. Diese Aussagen, welche die Worte „glauben“, „beabsichtigen“, „erwarten“ und Begriffe ähnlicher Bedeutung enthalten, spiegeln die Ansichten und Erwartungen der Geschäftsleitung wider und unterliegen Risiken und Unsicherheiten, welche die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich beeinträchtigen können. Der Leser sollte daher nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Die Gesellschaft ist nicht verpflichtet, das Ergebnis allfälliger Berichtigungen der hierin enthaltenen, zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, außer dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich. UNTERNEHMENSRISIKEN UNTERNEHMENSRISIKEN Die Andritz-Gruppe ist ein global agierendes Unternehmen, das eine Vielzahl verschiedenster industrieller Märkte und Kunden bedient. Als solches ist die Gruppe gewissen allgemeinen und branchenspezifischen Risiken ausgesetzt. Zur frühzeitigen Erkennung dieser Risiken hat Andritz ein bewährtes, konzernweites Kontrollund Steuerungsmanagement implementiert, dessen Hauptaufgabe es ist, entstehende Risiken bereits in einem frühen Stadium zu identifizieren und rasch Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dieses System ist ein wesentlicher Bestandteil des aktiven Risikomanagements der Gruppe. Die nachfolgend beschriebenen Risiken und die sich daraus möglicherweise ergebenden Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der Andritz-Gruppe sind in der Unternehmensplanung der Andritz-Gruppe berücksichtigt worden. Folgende Risiken sind für die Andritz-Gruppe von Bedeutung (nicht taxative Aufzählung): BRANCHENSPEZIFISCHE RISIKEN Volatilität des Auftragseingangs Einige Kundengruppen und Industrien, die von Andritz bedient werden, sind in direktem Maße von der allgemeinen Konjunkturentwicklung und den Nachfrageschwankungen bei ihren Produkten abhängig. Dies trifft vor allem auf die beiden Geschäftsbereiche Zellstoff und Papier sowie Walz- und Bandbehandlungsanlagen zu; es können aber auch alle Geschäftsbereiche davon betroffen sein. Das Preisniveau für die Produkte in diesen Branchen steht teilweise in direktem Zusammenhang mit dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Mögliche Preisschwankungen können daher einen direkten Einfluss auf die Investitionsentscheidungen von Kunden und in weiterer Folge auf den Auftragseingang der Gruppe haben. Dies könnte daher zu einer Volatilität in der Entwicklung des Auftragseingangs führen. erkennbar. Dies trifft vor allem auf die Zellstoffund Papierindustrie sowie die Stahlindustrie zu. Mögliche Firmenzusammenschlüsse könnten dazu führen, dass die Gruppe in Zukunft einer kleineren Anzahl von Kunden mit größerer Kaufkraft gegenübersteht. Die Abhängigkeit von einzelnen Kunden könnte steigen, was auch direkte Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der Gruppe haben könnte. Unsicherheiten bei zukünftigen Aufträgen Der künftige Erfolg der Gruppe hängt unter anderem davon ab, ob neue Aufträge verbucht werden können. Es ist teilweise schwierig vorherzusagen, wann genau ein Auftrag, für den die Gruppe ein Angebot gelegt hat, vergeben wird. Die Vergabe von Aufträgen kann von Ereignissen beeinflusst werden, die nicht im Einflussbereich der Gruppe liegen, wie z.B. Preissituation, Nachfrage und allgemeine wirtschaftliche Bedingungen. So kann es zu Schwierigkeiten bei der Abstimmung von Auftragslage und Mitarbeiterstand kommen. Der Gruppe ist es zwar bisher immer gelungen, die Fremdvergabe nicht essentieller Teile in auftragsschwachen Zeiten in ausreichendem Maße zu reduzieren, um eine Unterauslastung der eigenen Kapazitäten zu vermeiden, es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass dies auch in Zukunft immer möglich sein wird. Umweltschutz Die Gruppe unterliegt mit ihren Geschäftstätigkeiten zahlreichen nationalen und internationalen Umweltvorschriften. In den Fertigungsstätten der Andritz-Gruppe werden bei der Produktion auch gefährliche Substanzen verwendet. Weiters wurden und werden zahlreiche Grundstücke, die sich im Besitz der Gruppe befunden haben und/ oder noch befinden, industriell genutzt. In diesen Fällen wurde und wird eine entsprechende Verbringung der Abfälle auf Deponien veranlasst. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Gruppe für die Untersuchung und Säuberung verseuchter Grundstücke haften muss. Kundenkonzentration In einigen Abnehmerindustrien der AndritzGruppe ist ein Trend zu Firmenzusammenschlüssen ANDRITZ 2004 19 UNTERNEHMENSRISIKEN RISIKEN IN VERBINDUNG MIT DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT DER GRUPPE 20 Währungen Die Gruppe verfügt über Niederlassungen und Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb von Euroland. Ein beträchtlicher Teil des Umsatzes bzw. der Kosten wird nicht in Euro, sondern in anderen Währungen, vor allem in USDollar und britischen Pfund, abgerechnet. Die Währungen in diesen Ländern können erheblichen Wechselkursschwankungen unterliegen. Obwohl die Gruppe die Nettowährungsposition der einzelnen Aufträge absichert, können sich Währungsschwankungen mit Wechselkursverlusten im Konzernabschluss niederschlagen. Die Entwicklung der Wechselkurse kann sich auch auf den in Euro umgerechneten Umsatz und das Ergebnis der Gruppe negativ auswirken. Wechselkursänderungen können auch dazu führen, dass sich die Position von Andritz gegenüber der Konkurrenz verändert, obgleich sich die meisten der Andritz-Hauptmitbewerber in Euroland befinden. Da einige der größeren Andritz-Kunden ihren Hauptsitz außerhalb von Euroland haben, können Veränderungen der Wechselkursrelationen zu einer Verzögerung von Projektentscheidungen durch diese Kunden führen. Ebenso ist das Eigenkapital der Andritz-Gruppe nicht abgesichert und könnte durch Wechselkursänderungen beeinflusst werden. Wettbewerbsposition Die Andritz-Gruppe agiert in sehr wettbewerbsintensiven Märkten. In den teilweise stark fragmentierten Zielmärkten treten einige große, internationale Anbieter gegeneinander und gegen zahlreiche kleinere, lokale Unternehmen an. Diese Wettbewerbssituation wirkt sich bei manchen Geschäftsfällen negativ auf die Umsatzmargen der Gruppe aus. Die Andritz-Gruppe investiert rund 3% ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung und bietet ihren Kunden Technologien auf dem neuesten Stand der Technik an. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass die Gruppe ihre derzeitige Marktposition auch in Zukunft verteidigen kann. Akquisition und Integration von komplementären Geschäftsfeldern Eines der strategischen Ziele der AndritzGruppe besteht darin, durch organisches Wachstum und komplementäre Akquisitionen in allen Geschäftsbereichen zum Komplettanbieter zu werden. In Umsetzung dieser Strategie hat die Gruppe seit 1990 eine Reihe von weltweit tätigen Unternehmen akquiriert und in den Konzern eingegliedert. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass die Gruppe auch künftig in der Lage sein wird, geeignete Akquisitionsziele zu identifizieren und zu erwerben, dass überhaupt geeignete Unternehmen zur Verfügung stehen werden und dass ausreichend Finanzmittel für Akquisitionen aufgebracht werden können. Andritz war bei der Integration neuer Unternehmen bisher immer erfolgreich. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass die angestrebten Ziele und Synergien bei allen zukünftigen Akquisitionen vollständig erreicht werden, oder dass sich die Gruppe nicht neuen Risiken ausgesetzt sieht, die nicht exakt evaluiert wurden. Gerichtsverfahren Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit hat die Andritz-Gruppe in zahlreichen Verfahren bei Verwaltungsbehörden, Gerichten und Schiedsgerichten Parteienstellung. Der Großteil dieser Verfahren kann als typisch für die Branche, in der die Gruppe tätig ist, angesehen werden. Die Andritz-Gruppe bildet in Fällen, wo dies erforderlich ist, entsprechende Rückstellungen für den Ausgang des Verfahrens, soweit ein negativer Ausgang wahrscheinlich scheint und zuverlässige Schätzungen gemacht werden können. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass diese Rückstellungen immer ausreichend sind. Die Tochtergesellschaft Andritz Inc. ist eine von vielen Beklagten in insgesamt rund 85 Rechtsstreiten (per 31.12.2004) über Asbest in den USA. Insgesamt sind rund 19.500 Kläger in diese Verfahren involviert. Fast alle betreffen Forderungen einer großen Anzahl von Klägern gegen eine große Anzahl von Beklagten. Andritz Inc. ist der Ansicht, dass sie in keinem dieser Fälle haftbar gemacht werden kann und hat vor, sich gegen jede der Klagen nachdrücklich zu verteidigen. Weitere Informationen betreffend Asbestklagen sind auf Seite 110ff. dieses Geschäftsberichts verfügbar. ANDRITZ 2004 UNTERNEHMENSRISIKEN RISIKEN IN VERBINDUNG MIT GROSSAUFTRÄGEN Zahlungsrisiko Alle Geschäftsbereiche der Andritz-Gruppe haben Projekte mit hohem Auftragswert abzuwickeln. Die Nichteinhaltung von Zahlungsverpflichtungen der Kunden im Rahmen solcher Großprojekte kann sich nachteilig auf die Finanz- und Liquiditätsposition der Gruppe auswirken. Die Andritz-Gruppe versucht, diese Risiken durch Besicherung von Zahlungen durch Banken für die Mehrzahl der Projekte zu beschränken. Auch im Fall des Abschlusses einer Exportkreditversicherung kann die Gruppe jedoch nur bis zu 85% des Verkaufspreises zurückerhalten. Haftung und Leistung bei Projekten Im Zusammenhang mit Anlagenlieferungen ist die Andritz-Gruppe häufig vertraglich verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben. Werden die garantierten Leistungen nicht erreicht oder Termine überschritten, sind üblicherweise gestaffelte Vertragsstrafen zu leisten und/oder auf Kosten der Gruppe Änderungen an den gelieferten Teilen zu erbringen. Bleibt die Anlagenleistung weit hinter den garantierten Werten zurück, hat der Kunde das Recht, vom Vertrag zurückzutreten und den Vertragsgegenstand an Andritz zurückzugeben. Ein solcher Fall könnte die Finanzentwicklung der Gruppe nachteilig beeinflussen. Die Gruppe hat ein Risikomanagementverfahren eingesetzt, um sich unter anderem gegen vertragliche und finanzielle Risiken zu schützen. Kostenüberschreitungen Die Aufträge, die Andritz abwickelt, basieren üblicherweise auf langfristigen Fixpreis-Verträgen. Während der Laufzeit des Vertrags können – besonders bei Projekten, die Engineering und Bau gesamter Anlagen umfassen – Änderungen bei Kosten und Produktivität eintreten, die das finanzielle Ergebnis des abgeschlossenen Projekts beeinflussen können. Da die Gruppe gewisse Teile einer zu liefernden Anlage von Unterlieferanten bezieht, kann es vorkommen, dass ein Angebot ohne genaue Kenntnis der Preise der zugekauften Teile gelegt werden muss. Obwohl Andritz bei der Kalkulation auf Erfahrungswerte und Angebote potenzieller Lieferanten zurückgreifen kann, ist es möglich, dass diese Kalkulationen nicht immer exakt sind. Die Gruppe hat bei einigen vergangenen und derzeit abgearbeiteten Projekten erhebliche Verluste erlitten. Probleme und Verluste bei der Abwicklung von Aufträgen können auch zukünftig auftreten und die finanzielle Entwicklung der Gruppe negativ beeinflussen. KAPITALMARKTBEZOGENE RISIKEN Abhängigkeit von der Entwicklung internationaler Finanzmärkte Die Entwicklung des Andritz-Aktienkurses ist nicht nur von unternehmensspezifischen Faktoren, sondern in hohem Maße auch von den Kursschwankungen an den internationalen Finanzmärkten abhängig. Mögliche Kursschwankungen und starke Volatilität an den wichtigsten Börsen können den Kurs der AndritzAktie negativ beeinflussen. Analysten-Empfehlungen Als börsennotiertes Unternehmen wird die Andritz-Gruppe regelmäßig von Finanzanalysten und institutionellen Investoren bewertet. Kauf-/ Verkaufsempfehlungen von Analysten und darauf basierende Investitionsentscheidungen durch Aktionäre können erhebliche Kursschwankungen der Andritz-Aktie bewirken. Andritz ist bemüht, unbegründete Kursschwankungen durch offene und transparente Informationspolitik und durch gute Beziehungen zur Financial Community zu vermeiden. Aktiver Handel mit Andritz-Aktien Der mit über 70% hohe Streubesitz der AndritzAktien führte zu einem aktiven Handel mit AndritzAktien an der Wiener Börse. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass dieser aktive Handel auch in Zukunft anhalten wird. Sollte dies nicht der Fall sein, würden Liquidität und Kurs der Andritz-Aktie leiden und Investoren könnten ihre Aktien nicht zu einem angemessenen Preis verkaufen. Ein Ausbleiben des aktiven Handels könnte weiters dazu führen, dass die Andritz-Aktie aus dem ATX gestrichen wird. ANDRITZ 2004 21 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 22 ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS Markku Hänninen Helsinki, Finnland Bernhard Rebernik Graz, Österreich 23 ZELLSTOFF UND PAPIER Chemikalienrückgewinnung Andritz lieferte an UPM-Kymmene, Werk Wisaforest, Finnland, eine der weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie. Sie besteht aus einer Eindampfanlage (Foto), einem Rückgewinnungskessel, einer Kaustifizierung und einem Kalkofen. Andritz-Rückgewinnungsanlagen erfüllen die strengsten Umweltauflagen. Die Wisaforest-Anlage wurde im April 2004 termingerecht in Betrieb genommen. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER TÄTIGKEITSPROFIL > Der Geschäftsbereich Zellstoff und 24 Papier ist einer der weltweit führenden Lieferanten von Anlagen, Systemen und Dienstleistungen für die Produktion von Faserstoffen, die Chemikalienrückgewinnung und die Schlammbehandlung in der Zellstoff-, Papierund MDF-Plattenerzeugung. Die Technologien des Geschäftsbereichs werden für die Aufbereitung von chemischen Zellstoffen, Holzstoffen und Recycling-Fasern zur Erzeugung sämtlicher Papier-, Karton- und Tissuequalitäten eingesetzt. Darüber hinaus liefert der Geschäftsbereich Anlagen zur Stoffaufbereitung, Konstantteile für Papiermaschinen, Anlagen für die Herstellung von Tissuepapier, Belüftungs- und Trocknungssysteme, Bahnentwässerungs-, -trocknungs- und -ballenlinien für Marktzellstoff sowie Trocknungsanlagen und Scheibenpressen für Zellstoff in Flockenform. Das Produktprogramm für das Servicegeschäft umfasst prozesstechnische Verschleißprodukte, wie etwa Refinerplatten, Siebkörbe, Auflöser, Rotoren und Hackmesser sowie dazugehörige technische Serviceleistungen. Marktentwicklung Im Jahr 2004 hat sich der internationale Zellstoffmarkt zufrieden stellend entwickelt. Die Projektaktivität war während des gesamten Berichtszeitraums hoch, wobei sich die Investitionen und Neuanlagenprojekte vor allem auf die südliche Hemisphäre konzentrierten. In Europa und Nordamerika lag der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit eher auf Umbauten und Kapazitätserweiterungen bestehender Zellstofffabriken. In der Marktzellstofferzeugung nahmen die Kapazitäten im Bereich Holzstoff nur in geringem Maße zu, deutlicher war der Kapazitätsanstieg ANDRITZ 2004 Durch die erfolgreiche Akquisition ergänzender Produktbereiche in den letzten Jahren ist der Geschäftsbereich in der Lage, komplette Prozesslinien vom Holzplatz über die Erzeugung des Faserstoffs bis zur Ballenverpackung anzubieten. Mit den jüngsten Zukäufen hat der Geschäftsbereich sein Knowhow in den Bereichen Spezialsensorik, Prozesssteuerung, prozesstechnische Verschleißprodukte und Anlagenzustandsüberwachung maßgeblich erweitert. Der Geschäftsbereich Zellstoff und Papier bietet seinen Kunden Basis- und Detailengineering, Fertigung, Montage, Bauüberwachung, Inbetriebnahme, Wartung sowie EPC-Gesamtlieferverträge. Der Geschäftsbereich verfügt in allen wesentlichen Absatzmärkten über eigene Service- und Vertriebsniederlassungen. In den schnell wachsenden Regionen Asien und Südamerika hat Andritz seine Wettbewerbsposition durch die Einrichtung lokaler Servicezentren und durch erfolgreiche Referenzprojekte weiter verbessert. bei den Erzeugern von chemischem Zellstoff. Die Nachfrage nach Zellstoff war im Jahr 2004 weiterhin sehr stark. Die Auslastung der Hersteller blieb relativ stabil auf einem sehr hohen Niveau. Da der US-Dollar im Jahr 2004 gegenüber dem Euro und anderen wichtigen Währungen signifikant an Wert verloren hat, mussten die Zellstoffhersteller in Kanada und Euroland die Preise für Marktzellstoff anheben, was insgesamt zu steigenden Zellstoffpreisen führte. In der ersten Jahreshälfte stiegen die Preise für NBSK (Northern Bleached Softwood Kraft pulp – nördlicher Langfasersulfatzellstoff) deutlich an. Aufgrund des – bei starker Nachfrage – unveränderten Angebots stiegen die Preise von ca. GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 560 US-Dollar pro Tonne im Jänner 2004 auf ca. 650 US-Dollar pro Tonne per Ende Juni 2004. In der zweiten Jahreshälfte, insbesondere im dritten Quartal, schwächte sich der Zellstoffmarkt jedoch aufgrund eines leichten Überangebots und saisonaler Schließungen mehrerer Papierfabriken wieder ab. Gegen Jahresende zog der Preis aufgrund wieder ansteigender Nachfrage neuerlich an. Die Entwicklung am Markt für Kurzfaserzellstoff (Birke, Eukalyptus) verlief in etwa im Gleichschritt mit der Entwicklung des NBSK-Preises. Geschäftsverlauf Die Geschäftsergebnisse entwickelten sich im Berichtszeitraum sehr erfreulich. Aufgrund der verstärkten Abarbeitung einiger größerer Aufträge und des Wachstums des Servicegeschäfts stieg der Umsatz des Geschäftsbereichs um 9,2% auf 884,6 MEUR (2003: 810,3 MEUR). Infolge des erhöhten Umsatzes, der günstigen Entwicklung des Servicegeschäfts und laufender Kostensenkungsmaßnahmen stieg das EBITA des Geschäftsbereichs im Vergleich zum Vorjahr um 32,0% auf 64,8 MEUR (2003: 49,1 MEUR). Die Rentabilität (EBITA-Marge) erhöhte sich von 6,1% in 2003 auf 7,3% im Jahr 2004. Die Integration der im September 2003 erworbenen Fiedler GmbH, Deutschland, konnte im Jahr 2004 erfolgreich fortgeführt werden. Durch diese Akquisition wurde Andritz zu einem der weltweit führenden Anbieter von Siebkörben und Rotoren. Der neue Stabsiebkorb, der Bar-Tec™ Wedgewire, der die Stärken des Andritz-FiberSentry™ und des Fiedler-Strong-Bar © in sich vereinigt, ist ein Beispiel für die erfolgreiche Nutzung der Synergien der beiden Unternehmen. Die Markteinführung des neuen Siebkorbs erfolgt voraussichtlich im ersten Quartal 2005. Andritz und die deutsche Rheinhold & Mahla AG, einer der führenden Industriedienstleister in Europa, haben das Joint Venture European Mill Service GmbH (EMS) gegründet. EMS bietet europäischen Zellstoff-, Papier- und Faserplattenherstellern umfassende Instandhaltungsleistungen und langfristige Instandhaltungsverträge an. Damit reagiert Andritz auf den Wunsch der Kunden, Instandhaltungsleistungen zunehmend an kompetente Fremdfirmen auszulagern. KENNZAHLEN ZELLSTOFF UND PAPIER MEUR Umsatz Auftragseingang Auftragsstand per 31.12. EBITDA EBITDA-Marge EBITA EBITA-Marge Investitionen Mitarbeiter per 31.12. 2004 2003 2002 2001 884,6 1.218,9 951,1 77,9 8,8% 64,8 7,3% 14,3 2.805 810,3 857,3 622,7 63,9 7,9% 49,1 6,1% 9,3 2.959 672,2 843,3 582,0 53,5 8,0% 39,2 5,8% 11,5 2.634 883,0 642,8 431,5 69,8 7,9% 53,9 6,1% 10,8 2.626 ANDRITZ 2004 25 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER Durch die Implementierung lokaler Servicestellen verstärkte Andritz seine Präsenz auf dem Wachstumsmarkt Chile. In Santiago wurde ein neues Büro für Neuanlagenverkauf und lokale Auftragsabwicklung eingerichtet. Weiters wurde das Büro in Concepción ausgebaut und bietet nunmehr Ersatzteile, Vorort-Service, technische Unterstützung sowie prozesstechnische Verschleißprodukte für Zellstoff- und Papierfabriken sowie für Faserplattenwerke in Chile an. 26 Nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeit bei Entwicklung und Marketing von Tissuemaschinen haben sich Andritz und Voith zu einer Neuausrichtung entschlossen. Im Zuge dessen wurde das Joint Venture Voith Andritz Tissue LLC, Janesville, WI, USA, von Andritz übernommen und wird unter dem Namen Andritz Tissue Inc. mit demselben Team weiterhin den Tissuemaschinenmarkt in den NAFTA-Ländern (USA, Kanada, Mexiko) betreuen. Andritz Tissue Inc. wird ab 2005 als 100%ige Andritz-Tochter geführt werden und zur Division Tissuemaschinen gehören. Anfang April ging eine der weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie, die Andritz für Wisapower an das UPM-KymmeneWerk in Pietarsaari, Finnland, geliefert hat, erfolgreich und termingerecht in Betrieb. Nach nur fünf Tagen wurde bereits die garantierte Produktionsleistung erreicht und nach nur einer Woche Betrieb ein neuer Produktionsrekord erzielt. Andritz lieferte für dieses Projekt unter anderem einen Rückgewinnungskessel, eine Eindampfanlage und eine Weißlaugenanlage. Im Werk Zellstoff Stendal von Mercer, einer neuen Kraftzellstofffabrik in Sachsen, Deutschland, gingen im Juli 2004 Chemikalienrückgewinnungssysteme von Andritz erfolgreich in Betrieb. Andritz ANDRITZ 2004 lieferte die Schwarzlaugeneindampfung, den Chemikalienrückgewinnungskessel sowie eine komplette Kaustifizierung zur Erzeugung von Weißlauge. Das Werk Stendal erfüllt die strengsten Umweltschutzbestimmungen. Der Geschäftsbereich verzeichnete im Jahr 2004 einen Rekordauftragseingang. Mit 1.218,9 MEUR übertraf der Auftragseingang den Vorjahresvergleichswert um 42,2% (2003: 857,3 MEUR). Dieser Anstieg ist vor allem auf den Erhalt des Großauftrags von CMPC Celulosa S.A., Chile, im Wert von rund 320 MEUR zurückzuführen. Wichtige Auftragseingänge • Im September erhielt Andritz von CMPC Celulosa S.A., Chile, den größten Einzelauftrag in der Unternehmensgeschichte. Dieser umfasst die Lieferung einer kompletten Faserlinie – vom Kocher bis zum fertigen Marktzellstoffballen – sowie der Chemikalienrückgewinnung für eine neue Zellstofflinie in Santa Fe, Chile. Andritz liefert – auf EPC-Basis – die Systeme für die Zellstoffproduktion, die Trocknung und die Ballenverpackung sowie den Chemikalienrückgewinnungskessel und die Weißlaugenanlage. Weiters bestellte CMPC zwei mehrstufige Hochleistungswäscher (DD) und Systeme für die Sauerstoffdelignifizierung für das Werk Laja, Chile. • Celulosa Arauco y Constitución bestellte eine Entrindungsanlage, Kaustifizierungsanlagen und einen Kalkofen für das neue Werk in Itata, Chile. • Estonian Cell erteilte einen Auftrag über die Lieferung einer kompletten Anlage zur Herstellung von chemi-mechanischem Faserstoff – vom Holzplatz bis zum fertigen Faserstoffballen. Das neue Werk wird in Kunda, Estland, errichtet werden. GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER • An die Zellstoff- und Papierfabrik SC Arkhangelsk, Russland, wird Andritz eine komplette Entrindungs- und Hackschnitzelverarbeitungsanlage liefern. • Andra Pradesh Paper Mills (APPM), Indien, bestellte eine Faserlinie, eine komplette Chemikalienrückgewinnung und den Umbau eines bestehenden Holzplatzes zur Kapazitätserweiterung im Werk Rajahmundry. Die neue Faserlinie umfasst die modernsten, wirtschaftlichsten und umweltfreundlichsten Technologien am indischen Markt. • Irving Pulp & Paper, Kanada, bestellte ein komplettes Kalkofensystem. Es ist dies die erste LMD-Kalkofenanlage, die in Kanada gebaut wird. • SCA, Schweden, und Weyerhaeuser, USA, bestellten Rückgewinnungskessel basierend auf der von Andritz entwickelten HERB-Technologie (HERB: High Energy Recovery Boiler). Diese Technologie hat sich im Werk Pietarsaari von UPM-Kymmene, Finnland, bereits sehr erfolgreich bewährt und gewinnt am Markt zunehmend Akzeptanz. • JSC Kotlas Pulp & Paper bestellte eine sechsstufige Eindampfanlage – die erste vollständig neue Eindampfanlage in Russland seit über einem Jahrzehnt. • Aufgrund der positiven Erfahrungen mit AndritzServiceleistungen nach dem OPE®-Modell (OPE: Overall Production Efficiency) im Bereich der Weißlaugenanlage des Werks Joutseno, Finnland, erweiterte Metsä-Botnia den mit Andritz bestehenden Instandhaltungsvertrag auf die gesamte Faserlinie. • Durch den Erhalt von 14 weiteren Aufträgen für Refineranlagen – davon elf allein aus China, zwei aus Russland und einer aus Österreich – konnte Andritz die führende Position im MDFBereich klar bestätigen. • Jiaozuo und Ningxia Meili, China, bestellten P-RCTM-APMP-Faserstoffanlagen. Ein Refinersystem wird an Norske Skog in Brasilien geliefert, eine komplette RTS™-Linie nach Deutschland. Norske Skog, Frankreich, gab den Umbau einer konventionellen thermomechanischen Faserstoffanlage (TMP) auf energiesparende RTSTM-Technologie in Auftrag. • Für eine neue BCTMP-Anlage, die M-real in Kaskinen, Finnland, errichtet, liefert Andritz das gesamte Hackschnitzel-Imprägniersystem und eine komplette Bleich-, Wasch- und Trocknungsanlage. • Holmen Peninsular, Spanien, Shandong Huatai, China, und Perlen Papier, Schweiz, bestellten Faserstoffaufbereitungsanlagen. Die starke Marktposition des Andritz-FibreFlow®Trommelauflösers wurde durch Aufträge aus den USA, Korea, Finnland, Spanien und China eindrucksvoll bestätigt. • Von Hengan, China, erhielt Andritz den Auftrag zur Lieferung einer weiteren CrescentFormerTissuemaschine einschließlich Stoffaufbereitung. Es ist dies bereits die dritte Anlage, die Andritz an Hengan liefert. Die italienische ICT-Gruppe bestellte ebenfalls eine CrescentFormerMaschine mit Stoffaufbereitung für ein neues Werk in Spanien. ANDRITZ 2004 27 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION HOLZPLATZTECHNIK TÄTIGKEITSPROFIL > Die Division Holzplatztechnik ist einer der weltweit führenden Anbieter von Anlagen und Systemen für alle Prozessschritte am Holzplatz, von der Anlieferung der Holzstämme bis zu ihrer Verarbeitung zu Hackschnitzeln für den Einsatz in der Produktion von Zellstoff und Holzstoffen. Die Division Holzplatztechnik hat ihren Hauptsitz in Hollola, Finnland, und verfügt über Standorte in Brasilien, Kanada, Schweden und den USA. Geschäftsverlauf Die Division Holzplatztechnik entwickelte sich im Berichtsjahr sehr zufrieden stellend und konnte ihre führende Stellung in ihren Hauptabsatzmärkten – Nord- und Mitteleuropa, Südamerika, China, Kanada und USA – behaupten. 28 Der an Celulosa Arauco y Constitución S.A., Werk Valdivia, Chile, gelieferte Holzplatz hat Anfang des Berichtsjahrs termingerecht seine geplante Produktionsleistung erreicht. Erfolgreich in Betrieb genommen wurden auf die Insel Hainan, China, gelieferten Holz- und Hackschnitzelverarbeitungsanlagen, eine Ganzstammentrindungsanlage im Weyerhaeuser-Werk in Valliant, Oklahoma, USA, und ein Hackschnitzellagerungsund -austragssystem (Stacker/Reclaimer) bei Interstate Paper, Werk Riceboro, Georgia, USA. Der Umbau eines Rundkrans und einer Hackmaschine bei Weyerhaeuser, Werk Oglethorpe, Georgia, USA, wurde erfolgreich abgeschlossen. Die erste HHQTM-Hackmaschine ging bei Sappi Fine Paper, Werk Cloquet, Minnesota, USA, in Betrieb. Wichtige Auftragseingänge • Von der Zellstoff- und Papierfabrik SC Arkhangelsk, Russland, erhielt die Division einen Auftrag zur Lieferung einer kompletten Entrindungs- und Hackschnitzelverarbeitungslinie. • Die Division wird eine Entrindungs- und Hackschnitzelanlage an Celulosa Arauco y Constitución, Werk Itata, Chile, liefern. ANDRITZ 2004 • Weiters wird die Division TMP-Holzverarbeitungssysteme an drei chinesische Werke liefern: an Shandong Huatai Paper Co., Henan Jiaozuo Ruifeng Forestry & Paper Co. und Shandong Zhongmao Shengyuan. Auch mehrere MDF-Hersteller in China bestellten Holzverarbeitungssysteme. • An Estonian Cell liefert die Division ebenfalls eine Holzverarbeitungsanlage. Für dieses Projekt liefern andere Andritz-Divisionen die Refinersysteme. • Von Slocan-LP OSB Corp., Kanada, und Weyerhaeuser, USA, erhielt die Division Aufträge zur Lieferung von Portal- und Rundkränen. Weyerhaeuser bestellte außerdem Ganzstammentrindungsanlagen für zwei Werke in den USA. LEITER DER DIVISION Jarmo Viiala Hollola, Finnland Forschung und Entwicklung Die Zusammenarbeit mit dem Kunden ist für die Andritz-Gruppe ein bedeutender Bestandteil der Produktentwicklung. 2004 wurden wichtige Verträge zur Durchführung umfangreicher Produkttests bei Kundenanlagen abgeschlossen. Ein Vertrag betrifft die Zusammenarbeit mit einem Kunden in Nordeuropa auf dem Gebiet der Hackschnitzelprobenahme und -analyse. Repräsentative Probenahme und zuverlässige Analyse sind für die Überwachung der Hackschnitzelqualität unerlässlich. In Südeuropa laufen Versuche, in denen die Eignung des RotaBarkerTM-Systems für die Entrindung von tropischem Hartholz getestet wird. DIVISION HOLZPLATZTECHNIK GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 29 Hackschnitzelanlage Andritz lieferte eine komplette Hackschnitzelanlage in vier Linien an das Zellstoffwerk Jiang Lin auf der Insel Hainan in China. Das „Andritz Chip Quality Package“ umfasst HQ-Chipper™ (Hackmaschine), JetScreen™ (Hackschnitzelsortierer) und HQ-Sizer™ (Verarbeitung übergroßer Hackschnitzel). ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION FASERLINIE TÄTIGKEITSPROFIL > Die Division Faserlinie ist einer der weltweit führenden Lieferanten von Systemen, Maschinen und Verfahren zur Herstellung von chemischem Zellstoff. Das Produktprogramm umfasst unter anderem kontinuierliche Kochersysteme, Braunstoffwäscher und -sortierer sowie Bleichanlagen. Die Division hat ihren Sitz in Kotka, Finnland, sowie Standorte in Brasilien, Japan, Schweden und den USA. Geschäftsverlauf Bei Lwarcel Pulp, Brasilien, wurde die Modernisierung der kontinuierlich arbeitenden Kocheranlage erfolgreich abgeschlossen und die Anlage in Betrieb genommen. Das Projekt umfasste die Lieferung eines Lo-Level®-Hackschnitzelfördersystems, den Umbau auf LoSolids®-Kochertechnologie und die Nachrüstung des Kochers. 30 TurboFeed™-Hackschnitzelzuführung und DDHochleistungswäschern zum Waschen und Bleichen sowie dem patentierten A-StageBleichprozess für reduzierten Chemikalienverbrauch. • Die Division liefert auch für das CMPC-Werk Laja in Chile DD-Hochleistungswäscher und Systeme für die Sauerstoffdelignifizierung. • Andhra Pradesh Paper Mills (APPM), Indien, bestellte eine Faserlinie zur Erhöhung der Kapazität des Werks Rajahmundry. Die neue Faserlinie besteht aus einer abwärts fließenden Lo-Solids®-Kochung, einer Braunstoffwäsche mit DD-Wäschern, einer zweistufigen Sauerstoffdelignifizierung, Entastung, Sortierung und ECFBleiche mit DD-Wäschern. LEITER DER DIVISION Jukka Sainiemi Kotka, Finnland In Russland, Portugal, Südafrika und den USA wurden vier Projekte mit Drum Displacer ® (DD)Wäschern realisiert und in Betrieb genommen. Weiters nahm die Division in Kanada, Indonesien und Finnland drei Kocher für Sägemehl in Betrieb. Die Lieferungen nach Indonesien und Finnland umfassten auch Sortieranlagen und DD-Wäscher. Der westeuropäische Markt entwickelte sich 2004 verhalten, in Russland war jedoch eine weitere Verbesserung festzustellen. Am nordamerikanischen Markt besteht eine anhaltende, wenngleich auch nur mäßige Nachfrage nach Modernisierungen und Ersatzinvestitionen. Die intensivste Projekttätigkeit war erneut in Südamerika zu verzeichnen. Hier wurden Umbauten, Kapazitätserweiterungen bestehender Anlagen sowie Neuanlagen vergeben. In Japan, China und Südostasien war die Nachfrage nach Modernisierungen und Erweiterungen bestehender Werke weiterhin viel versprechend. Wichtige Auftragseingänge • Die Division Faserlinie wird einen wesentlichen Teil der von CMPC Celulosa S.A., Chile, in Auftrag gegebenen Zellstoffanlage liefern, darunter – auf EPC-Basis – eine komplette Faserlinie (Leistung: 2.405 Tagestonnen) mit Lo-Solids®-Kocher mit Doppelkessel, einer ANDRITZ 2004 • In Nordamerika wird die Division an ein Weyerhaeuser-Werk in Wisconsin einen vierstufigen DD-Wäscher liefern und für einen weiteren wichtigen Kunden einen Umbau des Kochers auf Lo-Solids®-Technologie durchführen. Darüber hinaus gab ein Kunde in Südamerika eine Braunstoffsortierung und -wäsche sowie Sauerstoffdelignifizierung basierend auf der bewährten DD-Technologie in Auftrag. • An Shandong Zhanhua Jingbo, China, wird die Division eine Sortiereranlage liefern. • Lwarcel Pulp, Brasilien, bestellte Maschinen und Engineeringleistungen für eine neue Wasch-, Sortier- und Bleichlinie. • Horizon Paper, Estland, beauftragte die Division mit der Lieferung eines vierstufigen DD-Wäschers für Braunstoff, einer Entastungsanlage und einer modernen Prozesssteuerung. Forschung und Entwicklung Die Entwicklungstätigkeiten der Division Faserlinie konzentrieren sich weiterhin auf die Senkung der Investitionskosten je Tonne produzierten Zellstoffs. Erreicht wird dies durch DIVISION FASERLINIE GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 31 Bleichanlage Diese ECF-Bleiche wurde an Stora Enso, Werk Imatra, Finnland, geliefert. Sie ist Teil der Hartholzfaserlinie (Kapazität 1.900 Tagestonnen). Im Andritz-Lieferumfang waren auch die Braunstoffwäsche, die Sauerstoffdelignifizierung und die Entastung/Sortierung enthalten. Vereinfachung, Optimierung, Standardisierung und Modularisierung der Prozesse. Das von Andritz entwickelte TurboFeed™-System hat sich am Markt durchgesetzt und ist heute die Standardlösung für den Hackschnitzeleintrag in den Kocher. Durch die Weiterentwicklung des Verdrängungswäschers (DD-Washer) wurde eine Steigerung der Zuverlässigkeit, Waschleistung und Kapazität erzielt. Diese Verbesserungen sind nicht nur für Neuanlagen relevant, sondern können auch bei Modernisierungen und Umbauten bestehender Linien umgesetzt werden. Ebenfalls auf dem Markt durchgesetzt haben sich – wie Inbetriebnahmen und Verkaufszahlen beweisen – die neuen, kombinierten Grob- und Feinsortierer. Die kombinierte Ausführung senkt die Kosten für die Sortierung noch weiter. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Division konzentriert sich auch weiterhin auf den Einsatz der MC® (Mittelkonsistenz)-Technologie in der gesamten Faserlinie. Geforscht wird auch hinsichtlich des möglichen Einsatzes der Faserlinienprozesse für Holzsorten aus der südlichen Hemisphäre. Mit Hilfe komplexer Simulationsprogramme wird versucht, die Waschund Kochsysteme weiter zu verbessern. Für sämtliche Prozesse der Faserlinie werden hochwertige Steuerungs- und Regelsysteme entwickelt und getestet. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION CHEMIKALIENRÜCKGEWINNUNG TÄTIGKEITSPROFIL > Die Division Chemikalienrückgewinnung bietet Lösungen für die Chemikalienaufbereitung in Zellstofffabriken. Die wichtigsten Produkte der Division sind Kaustifizierungssysteme, Kalköfen und Weißlaugenproduktionsanlagen. Die Division hat ihren Sitz in Kotka, Finnland, sowie Standorte in Brasilien, Indonesien, Japan, Schweden und den USA. Geschäftsverlauf Die Division Chemikalienrückgewinnung entwickelte sich im Berichtsjahr sehr zufrieden stellend. Die Geschäftstätigkeit war in der südlichen Hemisphäre am lebhaftesten, weltweit gab es eine starke Nachfrage nach Anlagenmodernisierungen. 32 Die an das Arauco-Werk in Valdivia, Chile, gelieferte Kaustifizierungsanlage und der Kalkofen wurden im März erfolgreich in Betrieb gesetzt. Anfang April ging eine der weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie bei UPMKymmene, Werk Pietarsaari, Finnland, in Betrieb. Für diesen Auftrag lieferte Andritz auch die größte Ein-Linien-Weißlaugenanlage der Welt (Kapazität: 10.000 m3/Tag). Ende Juli ging die an Zellstoff Stendal in Deutschland gelieferte Weißlaugenanlage (Kapazität: 8.000 m3/Tag) erfolgreich in Betrieb. Das neu errichtete Werk umfasst auch zwei CPRFilter™-Anlagen für die Kalkschlammfiltration. Im Laufe des 4. Quartals wurden neue X-Filter™Systeme für die Grünlaugenfiltration bei Södra, Werk Mörrum, Schweden, in Betrieb genommen. Wichtige Auftragseingänge • Den bisher größten Auftrag erhielt die Division im Rahmen der Bestellung von CMPC Celulosa S.A., Chile. Für das Werk Santa Fe wird die Division eine komplette Weißlaugenanlage inklusive Kalkofen auf EPC-Basis liefern. • Von Complejo Forestal Industrial Itata wurde die Division mit der Lieferung einer kompletten Weißlaugenanlage einschließlich Kaustifizierung und Kalkverbrennung beauftragt. • Billerud Skärblacka, Schweden, gab den Umbau eines Kalkofens in Auftrag. ANDRITZ 2004 LEITER DER DIVISION Markku Kosonen Kotka, Finnland • An Andhra Pradesh Paper Mills, Werk Rajahmundry, Indien, wird die Division für eine Kapazitätserweiterung einen CD-Filter™ für Weißlauge, einen LMD-Filter™ für Kalkschlamm und einen Kalkofenbrenner liefern. • Irving Pulp & Paper, Kanada, bestellte ein komplettes Kalkofensystem – das erste LMDSystem, das in Kanada errichtet wird. Forschung und Entwicklung Die Division Chemikalienrückgewinnung hat eine neue Technologie für die Entwässerung von Kalkschlamm auf den Markt gebracht, den LMDFilter™. Dieser kompakte Filter ist nach dem Scheibenfilter-Prinzip ausgeführt und reduziert die Emissionen aus dem Kalkofen. Durch die vollständig geschlossene Ausführung tritt kein Staub aus. Der LMD-Großfilter, der im Werk Pietarsaari von UPM-Kymmene eingebaut wurde, zeigt im Betrieb ausgezeichnete Ergebnisse. Der Trend geht heute zu großen Ein-LinienAnlagen, da redundante oder repetitive kleinere Systeme die Gesamtinvestitions- und -betriebskosten erhöhen. Die Division hat diesen Trend frühzeitig erkannt und große Systeme entwickelt: X-Filter™, CD-Filter™, Kalklöscher und Kalköfen mit höherer Kapazität wurden am Markt eingeführt. Ein Beispiel ist der im Werk Pietarsaari als Einzelanlage implementierte LMD-Großfilter für eine Weißlaugenproduktion von 10.000 m3/Tag, der zwei große Trommelfilter ersetzt. Mit der Entwicklung eines neuen Kalkofenbrenners wird Andritz den hohen Umweltschutzauflagen moderner Fabriken gerecht. Die neu entwickelten Anlagen zur Behandlung von Rückständen aus der Grünlauge stehen kurz vor der Markteinführung. DIVISION CHEMIKALIENRÜCKGEWINNUNG GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 33 LMD-Filter™ Diesen LMD-Filter™ mit Continuous Precoat Renewal lieferte Andritz an das UPM-Kymmene-Werk Wisaforest, Finnland. Der LMD-Filter™ beruht auf der neuesten Technologie zur Kalkschlammentwässerung und erzielt optimale Trockengehalte und Waschergebnisse. Dadurch vermindern sich Wärmeverbrauch und Emissionen des Kalkofens. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION LAUGENRÜCKGEWINNUNG LEITER DER DIVISION Harry Rickman Helsinki, Finnland TÄTIGKEITSPROFIL > Die Division Laugenrückgewinnung ist einer der weltweit führenden Lieferanten von Systemen, Verfahren und Maschinen zur Chemikalienrückgewinnung in Zellstoffanlagen. Das Produktprogramm umfasst Laugenrückgewinnungskessel, Eindampfanlagen, Abwasserverdampfer, Systeme zur Behandlung nicht kondensierbarer Gase (NKG) und TMP-Wärmerückgewinnungssysteme. Die Hauptstandorte der Division sind Kotka und Varkaus, Finnland; weitere wichtige Standorte befinden sich in Brasilien, Schweden und den USA. 34 Geschäftsverlauf Die Division Laugenrückgewinnung verzeichnete 2004 einen sehr erfolgreichen Geschäftsverlauf. Besonders lebhaft war die Geschäftstätigkeit in Südamerika, aber auch in Nordamerika und Russland haben sich die Marktbedingungen verbessert. Im März 2004 wurde die an Arauco, Werk Valdivia, Chile, gelieferte Eindampfanlage erfolgreich in Betrieb genommen. Deutliches Kundeninteresse besteht am AndritzHERB-Rückgewinnungskessel (HERB: High Energy Recovery Boiler), der schon seit einigen Jahren den Schwerpunkt des Forschungs- und Entwicklungsprogramms der Division bildet. Die HERB-Technologie hat sich bei Kundenanlagen bereits bestens bewährt, insbesondere bei der Anlage von UPM-Kymmene in Pietarsaari, wo einer der größten Rückgewinnungskessel der Welt installiert ist. Dieser Kessel wurde im April 2004 termingerecht in Betrieb genommen. Seine Auslegungskapazität beträgt 4.450 Tonnen Trockensubstanz pro Tag. Die Verbrennungsleistung liegt bei 600 Megawatt Biobrennstoff pro Tag, wobei praktisch keine fossilen Kohlendioxidemissionen ANDRITZ 2004 entstehen. Beim neuen Rückgewinnungskessel, den Andritz an SCA, Werk Östrand, liefern wird, wird eine Weiterentwicklung der HERB-Technologie implementiert werden, die die Stromproduktion durch höheren Dampfdruck noch weiter steigern wird. Im Juli wurde die komplette Rückgewinnungsanlage bei Zellstoff Stendal GmbH, Deutschland, erfolgreich in Betrieb genommen. Diese Anlage basiert auf modernsten, von Andritz entwickelten Technologien und erfüllt die strengsten Umweltauflagen. Im Neusiedler-Werk Ruzomberok, Slowakei, nahm die Division im August die umgebaute Eindampfanlage und den neuen Chemikalienrückgewinnungskessel in Betrieb. Im September fand die Inbetriebnahme der an Mondi Paper, Werk Richards Bay, Südafrika, gelieferten Eindampfanlage statt. Die Umbauten an der Eindampfanlage und am Rückgewinnungskessel bei Portucel Tejo, Portugal, konnten im Oktober erfolgreich abgeschlossen werden. Im Dezember ging der an Portucel Soporcel gelieferte Rückgewinnungskessel erfolgreich in Betrieb. Dieser Auftrag beinhaltet die erste von Andritz gelieferte Chlor- und Kalium-Abscheidung. Wichtige Auftragseingänge • An Portucel, Werk Cacia, Portugal, wird die Division einen Rückgewinnungskessel mit einer Kapazität von 1.300 Tagestonnen Trockensubstanz als Ersatz für zwei ältere, kleinere Kessel liefern. • Im Rahmen des Auftrags für das Zellstoffwerk von CMPC in Santa Fe, Chile, wird die Division einen Rückgewinnungskessel mit Vertical Air™-System mit einer Leistung von 3.800 Tagestonnen Trockensubstanz liefern. DIVISION LAUGENRÜCKGEWINNUNG GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 35 Rückgewinnungskessel Andritz-Rückgewinnungskessel im Werk Wisaforest von UPM-Kymmene. Der nach der HERB-Technologie (High Energy Recovery Boiler) gebaute Kessel ist für 103 bar/505°C ausgelegt und zeichnet sich durch hohe Energieerzeugung bei geringen Emissionen aus. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION LAUGENRÜCKGEWINNUNG • Andrah Pradesh Paper Mills (APPM) beauftragte das Joint Venture Enmas-Andritz, Indien, mit der Lieferung eines Rückgewinnungskessels und einer Eindampfanlage. • SCA bestellte einen Rückgewinnungskessel für 3.300 Tagestonnen Trockensubstanz und den Umbau einer Eindampfanlage im Werk Östrand, Schweden. Der Kessel wird mit der modernen HERB-Technologie für hohen Druck und hohe Temperatur ausgestattet sein. • An Weyerhaeuser, Werk Valliant, Oklahoma, USA, wird die Division ebenfalls einen auf HERB-Technologie basierenden Rückgewinnungskessel liefern. • Metsä-Botnia, Werk Kaskinen, Finnland, bestellte bei Andritz den Umbau des bestehenden Rückgewinnungskessels. • JSC Kotlas Pulp & Paper, Russland, bestellte eine sechsstufige Eindampfanlage, die erste neue Eindampfanlage in Russland seit über einem Jahrzehnt. 36 • Weyerhaeuser gab den Umbau eines Rückgewinnungskessels im Werk Springfield, Oregon, USA, in Auftrag. • JSC Neusiedler Syktyvkar bestellte den Umbau eines Rückgewinnungskessels im Werk Syktyvkar, Russland. • Frantschach, Werk Swiecie, Polen, beauftragte die Division mit dem Umbau der bestehenden Andritz-Eindampfanlage zur Erhöhung des Trockenstoffgehalts in der Schwarzlauge auf 80%. • VCP, Brasilien, beauftragte Andritz mit Umbauarbeiten an der Eindampfanlage und am Rückgewinnungskessel im Werk Luiz Antonio. Forschung und Entwicklung Zellstoffwerke gehen verstärkt dazu über, ihre Chemikalienkreisläufe zu schließen, um Emissionen zu reduzieren. Daher gewinnt die Chlorid-Abscheidung immer mehr an Bedeutung. Andritz entwickelt derzeit eine neue, kostengünstige Alternative zur Rekristallisierung von Flugasche. Hierbei wird das Chlor von der Flugasche aus dem Rückgewinnungskessel mit Hilfe eines Auslaugungsprozesses abgetrennt. Die Pilotversuche im Werk Wisaforest in Finnland ANDRITZ 2004 haben bestätigt, dass dieses Verfahren geeignet ist, Chloride aus dem Chemikalienkreislauf in Zellstofffabriken abzuscheiden. Um die Dampfkondensate besser wieder verwenden bzw. behandeln zu können, besteht die Notwendigkeit, diese aus dem Eindampfprozess in getrennte Ströme aufzuteilen. Die Division hat eine Entwicklungsstudie durchgeführt, um das Berechnungsmodell für die Kondensatabscheidung zu verbessern und die Qualität des Sekundärkondensats zur Erfüllung von Leistungsgarantien besser vorausbestimmen zu können. Die große Eindampfanlage von UPM-Kymmene, Werk Wisaforest in Pietarsaari, ist die erste der Welt, die das Dampfkondensat mittels integrierter Kondensatabscheidung in vier Fraktionen teilt. Dadurch können die einzelnen Kondensatströme bestmöglich in den unterschiedlichsten Prozessschritten wieder verwendet werden. Die Auswahl sicherer und dabei gleichzeitig kostengünstiger Werkstoffe für Eindampfanlagen, die mit hoher Temperatur und hohen Konzentrationen betrieben werden, bildete ebenfalls einen Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Die Entwicklung einer Software zur Abbildung des Wärmeübergangs und Flüssigkeitsstroms vom Rückgewinnungsofen (CFD-Modell) wurde fortgesetzt. Damit wird es möglich sein, Ofenverhalten und -leistung vorauszubestimmen. Ein Vergleich des CFD-Modells mit Feldmessungen hat ergeben, dass die Prozessvorlaufzeit halbiert werden konnte. Die Division arbeitete außerdem intensiv an der Reduzierung der Emissionen, insbesondere von NOx, aus Rückgewinnungskesseln und an der Verbesserung der Zuverlässigkeit und Sicherheit des Kessels. Der Chemikalienrückgewinnungskessel im UPM-Kymmene-Werk in Pietarsaari beinhaltet mehrere Innovationen. Das Andritz-Vertical Air System™ umfasst erstmalig ein zweistufiges Sprühsystem für Schwarzlauge, das die NOxEmissionen im Rauchgas weiter senkt. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein virtueller dynamischer Simulator. Die Simulation, die damit erzeugt wird, ist so realistisch, dass die Bedienmannschaft zwischen simuliertem und realem Betrieb praktisch nicht unterscheiden kann. DIVISION SERVICE-ZELLSTOFFINDUSTRIE GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER LEITER DER DIVISION Risto Hämäläinen Savonlinna, Finnland TÄTIGKEITSPROFIL > Die Division Service-Zellstoffindustrie umfasst die Serviceaktivitäten für die Divisionen Holzplatztechnik, Faserlinie sowie Chemikalien- und Laugenrückgewinnung. Der Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Produktionsleistung und Anlagenverfügbarkeit auf Holzplätzen und in Zellstofffabriken. Serviceleistungen werden sowohl für Andritz-Anlagen als auch für Anlagen anderer Hersteller angeboten. Ein Produkt der Division, an dem Zellstoffhersteller wachsendes Interesse zeigen, ist das Andritz-OPE®-Konzept (Overall Production Efficiency) zur kontinuierlichen Verbesserung und Optimierung der Produktionsprozesse und -anlagen über ihre gesamte Lebensdauer. Die Division bietet weiters Vorort-Service, Umbauten und Modernisierungen von Anlagen, Ersatzteile und prozesstechnische Verschleißprodukte an. Sitz der Division ist Savonlinna, Finnland. Sie wird über regionale Zentren geleitet und verfügt über Vertriebs- und Serviceniederlassungen in allen relevanten Zellstoff produzierenden Ländern der Welt. Produktionsstätten befinden sich in Finnland, Österreich und in den USA. Darüber hinaus arbeitet die Division mit Partner-Werkstätten weltweit zusammen. Geschäftsverlauf Der Geschäftsverlauf der Division war 2004 zufrieden stellend. Starke Nachfrage nach Serviceleistungen kam aus Nordamerika. Besonders gefragt waren HQ Plus™-Messersysteme für Hackschnitzelanlagen auf Holzplätzen, die erst kürzlich am nordamerikanischen Markt eingeführt wurden, sowie Serviceleistungen für Rückgewinnungskessel und Holzplätze. Durch den Erwerb des SchmelzpumpenServicegeschäfts von Kaakon Teollisuuspalvelu Oy, Finnland, hat die Division ihr Produktportfolio erweitert. Andritz war bisher Lizenznehmer für diese Technologie in Nord- und Südamerika. Die im Jahr 2003 erworbene Acutest Oy wurde als Spezialproduktgruppe in die Division eingegliedert und unterstützt das OPE®-Servicegeschäft. Die akustischen Zustandsüberwachungsanlagen von Acutest werden zur Unterstützung des Life Cycle Management-Konzepts, das Andritz für verschiedene Prozesse anbietet, eingesetzt. Wichtige Auftragseingänge • Die Division erhielt mehrere große UmbauAufträge für Rückgewinnungskessel, etwa von CRISOBA, Mexiko (Umbau eines Vertical Air™-Systems), Georgia-Pacific (Umbauten in zwei Werken in den USA) und Visy Pulp & Paper (Verbesserungen am Luftsystem einer Kesselanlage in Tumut, Australien). • Mit Metsä-Botnia, Werk Joutseno, Finnland, wurden Verträge über Instandhaltungsleistungen und Entwicklungsarbeiten abgeschlossen. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit Andritz-Serviceleistungen – basierend auf dem OPE®-Modell – im Bereich Weißlauge erweiterte Metsä-Botnia den mit Andritz bestehenden Instandhaltungsvertrag auf die gesamte Faserlinie. ANDRITZ 2004 37 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION SERVICE-ZELLSTOFFINDUSTRIE • In mehreren Holzplatzanlagen gingen HQ Plus™-Messersysteme für Hackmaschinen in Betrieb. UPM-Kymmene, Werk Wisaforest, Finnland, erweiterte den mit der Division bestehenden Servicevertrag auf beide Hackschnitzellinien des Werks. Im Bereich Holzplatztechnik konnten darüber hinaus einige wichtige Umbauaufträge für Entrindungstrommeln verbucht werden. • VCP, Werk Luiz Antonio, Brasilien, erteilte einen Auftrag über die Lieferung eines Kesselüberwachungssystems basierend auf der Acutest®Technologie. Diese zweite Acutest®-Anlage für Südamerika unterstreicht die weltweite Akzeptanz dieser Technologie. 38 • Die Division wurde mit dem Umbau der Verdrängungswäsche im MeadWestvaco-Werk in Wickliffe, Kentucky, USA, beauftragt. Die Lieferung umfasst die ersten neu entwickelten Kocher-Lochbleche mit Diagonalschlitzen für Nordamerika. • APP, Indonesien, bestellte Andritz-Brennertechnologie für fünf Kalköfen in den Werken Perawang und Jambi. Forschung und Entwicklung Die Entwicklungsarbeiten an der Diagnose- und Zustandsüberwachungstechnologie mit Schwerpunkt auf Andritz-Prozessmaschinen gehen weiter. Ziel des Entwicklungsprogramms ist es, Daten aus der Zustandsüberwachung mit Prozessdaten zu kombinieren, um die Effizienz von Wartung und Betrieb zu steigern. Für die Acutest®-Technologie werden mögliche neue Anwendungsgebiete untersucht. Seit kurzem wird diese Technologie beispielsweise erfolgreich bei Dichtelementen des DD-Wäschers eingesetzt. Damit wird nicht nur die Leistung des Wäschers gesteigert, sondern es werden auch die Inbetriebnahmezeit verkürzt und die Gesamtkosten über die Lebensdauer der Anlage reduziert. ANDRITZ 2004 Auf Basis des OPE®-Konzepts wurden Verträge mit Kunden abgeschlossen, die weitere Verbesserungen an Produktionsprozessen und Maschinen ermöglichen. In diese Zusammenarbeit fließen die umfassende Erfahrung und das Knowhow aller relevanten Andritz-Divisionen ein. Die Division arbeitete weiter an der Entwicklung und Erprobung zweier neuartiger Kocherlochbleche („Step-in“-Einschubbleche und Keilbleche). Mit der Step-in-Konstruktion können in bestehenden Kocheranlagen problemlos neue Lochbleche hinzugefügt oder bereits ausgebaute Lochbleche wieder eingebaut werden. Die Keilform ermöglicht eine Steigerung der Zirkulation oder des Extraktionsflusses bei einer gegebenen offenen Sortiererfläche. Beide Neuentwicklungen sind bereits in kontinuierlichen Andritz-Kochersystemen im Einsatz, die ersten Betriebsdaten sind sehr viel versprechend. Viele kleinere Verbesserungsmaßnahmen für bestehende Anlagen wurden entwickelt, darunter neue Waschrohrsysteme für Filterwäscher und die Reinigung von Rotationssieben oder – im Bereich Rückgewinnungskessel – eine patentierte Reinigungsvorrichtung für sekundäre und tertiäre Belüftungseinrichtungen. DIVISION SERVICE-ZELLSTOFFINDUSTRIE GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 39 Andritz-Service verbessert Anlagenleistung Andritz bietet seinen Kunden umfassende Serviceleistungen zur kontinuierlichen Optimierung einzelner Systeme und gesamter Anlagen. Im Bild ein Andritz-Servicetechniker bei der Optimierung eines DD-Wäschers im Stora Enso-Werk in Kotka, Finnland. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION REFINERSYSTEME LEITER DER DIVISION Wolfgang Lashofer Wien, Österreich (seit 1.1.2005) TÄTIGKEITSPROFIL > Die Division Refinersysteme ist einer der weltweit führenden Anbieter kompletter Systeme zur Herstellung von hochwertigem, hochweißem Holzstoff und chemisch-mechanischem Zellstoff für die Papier- und Kartonindustrie und für die Herstellung von Faserstoff zur Produktion von MDF-Faserplatten und PB (Particle Board)-Spanplatten. 40 Die von der Division angebotenen Prozesse basieren auf dem von Andritz entwickelten Hochgeschwindigkeitsverfahren RTSTM (Retention time, Temperature, Speed) bzw. dem alkalischen P-RCTM-APMP-Verfahren (Preconditioning-Refiner Chemical / Alkaline Peroxide Mechanical Pulping). Anlagen zur Faserstoffwäsche und Hochkonsistenzbleiche machen die Division zu einem Anbieter umfassender Systeme für die Holzstofferzeugung. Die Division Refinersysteme operiert vorwiegend über die beiden Standorte Wien und Graz, Österreich, sowie über die Niederlassungen in Kanada und den USA. In den USA betreibt die Division auch ein voll ausgestattetes und zertifiziertes Forschungslabor. Geschäftsverlauf Die Division Refinersysteme wurde Anfang 2005 neu organisiert, um noch besser auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Der stark gewachsene Bereich Zellstoffentwässerung und -trocknung ist nunmehr eine eigenständige Division. Die Division Refinersysteme ist somit in der Lage, sich verstärkt auf ihre Kerntechnologien und -kompetenzen zu konzentrieren. Die Division lieferte im Berichtsjahr HCBleichanlagen an MD Papier, Plattling, Deutschland, StoraEnso, Veitsiluoto, Finnland, und Holmen ANDRITZ 2004 Paper in Wargön, Schweden. Weiters wurde an Holmen Paper, Schweden, für das Werk Hallstavik eine Doppelsiebpresse geliefert und montiert. Die an Lenzing, Österreich, und an Jiangmen Paper, China, gelieferten Doppelsiebpressen gingen erfolgreich in Betrieb. Bei Shandong Tralin Paper, Shandong Chenming, und Yueyang Paper, China, sowie bei Tembec, Werk Malette, Kanada, wurden P-RC™-APMPAnlagen in Betrieb genommen. Die RTS™-Anlage, Bleichlinie und Wärmerückgewinnung bei CMPC Papeles in Chile nahmen erfolgreich den Betrieb auf. Eine weitere RTS™-Anlage wurde für Solikamsk, Russland, fertig gestellt. In China wurden insgesamt 17 MDF-Refineranlagen bei verschiedenen Kunden in Betrieb genommen. Außerdem wurden im Berichtsjahr zwei MDF-Anlagen in der Türkei und eine in Russland fertig gestellt. Wichtige Auftragseingänge • Zusammen mit den Divisionen Holzplatztechnik und Zellstofftrocknungssysteme liefert die Division eine komplette Anlage zur Herstellung von chemi-mechanischem Markt-Faserstoff aus Hartholz nach Kunda, Estland. Die Lieferung umfasst Holzplatz, Hackschnitzelförderung, Imprägnierung, Refineranlagen, Bleiche, Entwässerung, Trocknung und Ballenverpackung. Auch bei diesem Projekt wird die bewährte P-RC™-APMP-Technologie zum Einsatz kommen. Die Anlage wird verschiedene Marktfaserstoffqualitäten aus Pappelholz erzeugen. • An M-real wird die Division eine komplette Hackschnitzelimprägnieranlage sowie Bleichund Waschsysteme für eine neue Zellstofffabrik in Kaskinen, Finnland, liefern. In diesem Werk soll gebleichter chemi-thermischer Faserstoff (BCTMP) hergestellt werden. DIVISION REFINERSYSTEME GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 41 Refiner Diesen Hochgeschwindigkeitsrefiner lieferte Andritz als Teil einer neuen RTSTM-TMP-Linie an CMPC S.A., Maule, Chile, zur Herstellung von Faserstoff aus lokalem Kiefernholz. Der Andritz-Lieferumfang für dieses Projekt umfasste auch eine Hochkonsistenzbleiche, eine Wärmerückgewinnung und den Umbau bestehender Anlagen. Der erzeugte Faserstoff wird in der Kartonherstellung eingesetzt. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION REFINERSYSTEME • Vier P-RC™-APMP-Anlagen wurden an die chinesischen Hersteller Jiaozuo Paper, Ningxia Meili, Zhongmao und Xinya Paper verkauft. • Norske Skog, Werk Golbey, Frankreich, gab den Umbau der bestehenden TMP-Refineranlage auf die moderne RTS™-Technologie in Auftrag. Norske Skog bestellte außerdem für das Werk Walsum, Deutschland, eine komplette RTS™-Linie. • Kondopoga, Russland, bestellte zwei RTS™TMP-Faserstoffanlagen. • UPM-Caledonian Paper, Schottland, beauftragte Andritz mit dem Umbau der Bleichanlage in eine moderne Peroxid-Hochkonsistenzbleiche. M-real, Finnland, bestellte Bleichsysteme für die Rejekt-Refinerlinie im Werk Joutseno. • Aufträge für Refineranlagen kamen von Bowater Newsprint, Calhoun, Tennessee, und Weyerhaeuser, Springfield, Oregon, beide USA, sowie von Norske Skog, Pisa, Brasilien, Tann Papper Dunyavaros, Ungarn, Holmen Paper, Werk Braviken, Schweden, und Quingsha Paper, China. 42 • Umbauaufträge erhielt die Division von Norske Skog, Albury, Australien (TMP-Rejektsystem), Södra Cell, Werk Folla, Schweden (Hackschnitzelwäsche), und Georgia-Pacific, Werk Wauna, Washington, USA (MSD-Impressafiner zur Feuchtigkeitskontrolle von Sägemehl). Kiefernarten und Harthölzer (Eukalyptus, Akazie, Birke, Ahorn) – verarbeitet werden können. Ziel ist es, die führende Position bei hoch entwickelten Verfahren, wie P-RC™-APMP- und RTS™-TMPMahlung, RT-Vorbehandlung und PHC-Bleiche, beizubehalten bzw. weiter auszubauen. Im Bereich chemi-mechanischer Zellstoff konzentriert sich das Forschungs- und Entwicklungsprogramm auf die Optimierung des P-RC™-APMP-Verfahrens im industriellen Maßstab. In zwei chinesischen und einem kanadischen Werk wurden die in Pilotanlagen erreichten Werte bereits im industriellen Betrieb bestätigt bzw. sogar übertroffen. Für die Vorbehandlung und Hochkonsistenzmahlung wurden neue Verfahren entwickelt, mit denen der RTS™-TMP-Prozess erstmals für alternative Holzsorten (Kiefer) verwendet werden kann. Mit diesen Verfahren wurden sehr gute Faserstoffqualitäten erreicht, der spezifische Energieverbrauch konnte gegenüber dem Standard-TMP-Verfahren um 20 bis 30% gesenkt werden. Die Steigerung der Produktivität und die Erhöhung der Produktionskapazität sind wichtige Anliegen der Kunden. Die Division hat die Anlagenverfügbarkeit und Wartbarkeit von Refinern und Entwässerungsmaschinen verbessert. Mit einem laufenden Programm zur Standardisierung der Anlagen und Fertigungsprozesse konnten die Maschinenqualität verbessert, die Lieferzeiten verkürzt und die Investitionskosten gesenkt werden. • Aufgrund der langjährigen Erfahrung und der hohen Anzahl von Referenzanlagen erhielt die Division elf Folgeaufträge von chinesischen MDF-Herstellern, einen Auftrag von einem österreichischen Kunden und drei große Umbauaufträge aus Luxemburg, Polen und Deutschland. Die neu entwickelten Siebkörbe haben sich sehr positiv auf die Leistung der Schneckenpressen ausgewirkt. Die Produktionskapazität ist gestiegen und die Pressen erzielen auch höhere Trockengehalte. Forschung und Entwicklung Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der Division konzentrieren sich auf die breitere Verwendung von mechanischen Faserstoffen in der Papier- und Kartonerzeugung, die Reduzierung der Betriebskosten der Produktionsanlagen und die Minimierung der Auswirkungen auf die Umwelt. Hoch entwickelte Prozesssteuerungen gehören ebenfalls in das Portfolio eines Technologieführers. Der neue Andritz-Bleach Commander™ setzt modellbasierende Simulationsregeltechniken ein, die Qualitätsabweichungen minimieren und die Menge des genau der Spezifikation entsprechenden Faserstoffs maximieren. Der Chemikalienverbrauch wird entsprechend der Zielweiße optimiert, wodurch die Bleichkosten sinken. Durch den weltweiten Anstieg der Faserstoffproduktion könnten konventionelle Holzarten (Fichte, Espensorten) künftig in einigen Regionen knapp werden. Deshalb hat die Division Verfahren und Systeme entwickelt, mit denen alternative Rohstoffe – wie etwa verschiedene ANDRITZ 2004 Durch den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an CyberMetrics, einem Anbieter von OnlineSensoren zur Messung der Faserqualität, wird die Division künftig noch umfassendere Lösungen in der Mess- und Regeltechnik anbieten können. DIVISION ZELLSTOFFTROCKNUNGSSYSTEME GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER LEITER DER DIVISION TÄTIGKEITSPROFIL > Die Division Zellstofftrocknungssysteme ist der weltweit führende Anbieter kompletter Bahntrocknungssysteme, bestehend aus Sortierern, Entwässerungsanlagen, Querschneidern und Ballenverpackungsanlagen. Diese Systeme werden einzeln oder als integrierte Linien für die Erzeugung von Marktzellstoff angeboten. Die Division kann Ein-LinienAnlagen mit einer Tagesproduktion von über 3.500 Tonnen bei Arbeitsbreiten bis zu 9,3 m liefern. Die Division bietet auch Zellstoffsortiersysteme, Wet-Lap-Systeme, Flockentrockner und Scheibenpressen sowie Ballenverpackungslinien an. Der Servicebereich umfasst Umbauten von Bahntrocknungsanlagen zur Steigerung von Durchsatz, Produktqualität und Lebensdauer. Der Sitz der Division ist Graz, Österreich, weitere Standorte befinden sich in Kanada und Schweden. Geschäftsverlauf Die Division Zellstofftrocknung wurde 2004 neu implementiert, um besser auf die Anforderungen der Kunden eingehen zu können. Sie arbeitet eng mit den anderen Divisionen zusammen, um die Trocknung und Endverarbeitung der verschiedenen Faserstoffe (Holzstoff, Zellstoff, Recycling-Fasern) je nach Kundenwunsch zu optimieren. Dabei nutzt sie umfassende Synergien mit der Division Tissuemaschinen in den Bereichen Blattbildung, Entwässerung, Pressen und Trocknen. Der weltgrößte Zellstoffquerschneider für eine Zellstoffmaschine in einer Linie (Bahnbreite: 9,3 m) wurde in der Zellstofffabrik Jiang Lin in China erfolgreich in Betrieb genommen. Neue Systeme für automatisiertes Einführen der Bahn in den Querschneider/Formatableger gingen bei Mondi Paper, Republik Südafrika, und bei Jiang Lin, China, in Betrieb. Wichtige Auftragseingänge • Im Rahmen des Auftrags von CMPC Celulosa S.A., Chile, wird die Division die Trocknungsanlage (mit Fläkt-Trockner) liefern. Mit einer Nennleistung von 2.560 Tonnen Tagesproduktion Karl Hornhofer Graz, Österreich (seit 1.1.2005) und einer Arbeitsbreite von 9,23 m wird diese Anlage eine der größten ihrer Art weltweit sein. • Die Division wird für das neue BCTMP-Werk von M-real in Finnland die komplette Flockentrocknungslinie liefern. Die eingesetzte Technologie ist die derzeit effizienteste am Markt. • In einem Zellstoffwerk in Hainan, China, wird die Division einen Umbau an der weltgrößten Trocknungsanlage vornehmen. Ziel ist es, die Kapazität von 3.000 auf 3.250 Tagestonnen zu steigern. • Für das neue Werk zur Herstellung von chemimechanischem Marktfaserstoff von Estonian Cell in Kunda, Estland, wird die Division die Flockentrocknungs- und Ballenlinie liefern. • An die Pavatex AG, Schweiz, wurde eine Trocknungsanlage (Doppelsiebpressentechnologie) für die Faserplattenproduktion verkauft. Forschung und Entwicklung Die Entwicklungstätigkeiten der Division konzentrieren sich weiterhin auf Senkung der Investitionskosten je Tonne erzeugten Faserstoffs. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung einer Trocknungslinie mit einer Kapazität von 4.000 Tagestonnen (entspricht ca. 1.000.000 Jahrestonnen), basierend auf der erfolgreichen Doppelsiebentwässerungstechnik. Weiters läuft ein Programm zur kontinuierlichen Verbesserung der Maschinenbetriebszeiten durch rasches und einfaches Einführen der Bahn und Überwachung des Prozesszustands. Basierend auf der Andritz-Simulationstechnologie von IDEAS für die gesamte Bahntrocknungslinie wurde ein Prozesssimulator entwickelt, der zur Einschulung des Betriebspersonals und zum Testen des Prozessleitsystems vor der Inbetriebnahme verwendet wird. Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz eines Simulators die Hochfahrzeit nach der Inbetriebnahme verkürzt und einen wertvollen Beitrag zur laufenden Anlagenoptimierung leisten kann. ANDRITZ 2004 43 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION ZELLSTOFFTROCKNUNGSSYSTEME 44 Zellstofftrocknungsanlage Diese Zellstofftrocknungsanlage – die größte der Welt in einer Linie – lieferte Andritz für das Werk Jiang Lin auf der Insel Hainan in China. Die Anlage hat eine Arbeitsbreite von 9,3 m und eine Produktionskapazität von 3.250 Tonnen pro Tag. Weitergeführt werden auch die Entwicklungsarbeiten an der Andritz-Scheibenpresse, einer Weiterentwicklung des 2004 erworbenen ANDRITZ 2004 Nilsen-Designs. Für den Auftrag Estonian Cell in Kunda, Estland, wird diese Presse erstmals kommerziell eingesetzt. DIVISION FASERSTOFFAUFBEREITUNG GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER LEITER DER DIVISION Jarmo Häkkinen Kotka, Finnland Christian Pedratscher Graz, Österreich TÄTIGKEITSPROFIL > Die Division Faserstoffaufbereitung ist ein weltweiter Anbieter von Anlagen, Systemen und Verfahren für die Aufbereitung von Fasern für Papiererzeugungsprozesse, wie Aufbereitung von Recyclingpapier, Faserstoffaufbereitung, Papiermaschinen-Konstantteil, Ausschussverarbeitung sowie Schlammund Rejektbehandlung und interne Wasserkreislaufführung in Papierfabriken. Sitz der Division sind die beiden Standorte Graz, Österreich, und Kotka, Finnland. In China und den USA befinden sich weitere wichtige Niederlassungen. Geschäftsverlauf Die Geschäftstätigkeit der Division entwickelte sich 2004 sehr zufrieden stellend, besonders große Nachfrage nach den Produkten der Division kam aus Mitteleuropa und China. Die Mehrzahl der im Jahr 2003 bestellten Systeme und Anlagen wurde im Berichtsjahr erfolgreich in Betrieb genommen, darunter die Stoffaufbereitungsanlage für Jian Hui Paper Co. in China und die Deinkinglinie für 400 Tagestonnen bei Vipap Videm Krško in Slowenien. FSKarton, Deutschland, nahm ebenfalls eine neue Deinkinglinie (200 Tagestonnen) in Betrieb. Diese Linie liefert den Rohstoff für die Deckschicht eines Mehrlagenkartons. Bei Cartiera del Polesine, Italien, ging eine komplette OCC-Linie (OCC: Old Corrugated Cardboard) in Betrieb. Erwähnenswert sind auch zwei Inbetriebnahmen in China: eine komplette Deinkinglinie für die Erzeugung von Zeitungsdruckpapier bei Nanping Paper und eine komplette Stoffaufbereitung bei Yanzhou Tian Yuan Paper (Sun Paper) mit neu entwickelten FibreSolveTM-Auflösern und PapillonTMLC-Refinern. Der Umbau einer Deinkinglinie bei P.T. Aspex, Indonesien, wurde abgeschlossen. Dieser Auftrag umfasste auch die Lieferung eines SelectaFlot™Flotationssystems. Wichtige Auftragseingänge • Holmen Paper Peninsular, Spanien, UPMKymmene, Finnland, und Shandong Huatai, China, bestellten Schlüsselkomponenten für neue Zeitungspapierlinien, darunter FibreFlow®Trommelauflöser – das führende System für die Auflösung – und Andritz-Entwässerungspressen für Faserstoff und Schlamm. • Perlen Papier, Schweiz, beauftragte die Division mit der umfangreichen Erweiterung der bestehenden DIP-Linie. Der Lieferumfang umfasst auch ein neues SelectaFlotTM-Flotationssystem und eine ModuScreenTM-Sortierung. • Die starke Marktposition der FibreFlow ®Auflösetrommel wurde durch Aufträge aus den USA (SP Newsprint und American Fiber Resources) sowie aus Korea und Finnland bestätigt. • World Waste Technologies, USA, gab bei der Division die Lieferung wesentlicher Komponenten für eine Altpapieraufbereitung ANDRITZ 2004 45 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION FASERSTOFFAUFBEREITUNG in Auftrag. Dieses Unternehmen errichtet eine völlig neuartige, patentierte Anlage zur Rückgewinnung von Aluminium, Plastik und Zellulose aus festen Kommunalabfällen. 46 • In Zusammenarbeit mit der Division Tissuemaschinen wird die Division Stoffaufbereitungsund Konstantteilsysteme für Thüringer Hygiene Papier und Procter & Gamble, Deutschland, Shandong Hengan Paper, China, und ICT Iberica, Spanien, liefern und installieren. • Auch Holmen Paper Peninsular, Spanien, Al Sindian Paper, Ägypten, Shandong Huatai, China, und Norske Skog Albury, Australien bestellten Konstantteilsysteme. Forschung und Entwicklung Der Erfolg einer Altpapier- oder Stoffaufbereitungslinie hängt im Wesentlichen vom richtigen Zusammenspiel der einzelnen Teilprozesse, wie Auflösung, Sortierung, Reinigung, Flotation, Dispergierung, Bleichen und Mahlen, ab. Von entscheidender Bedeutung ist die Möglichkeit, in einer Pilotanlage Versuche durchzuführen, sei es auf Kundenwunsch oder im Rahmen der laufenden Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. Eine wichtige Investition im Jahr 2004 war in diesem Zusammenhang der Ausbau der Pilotanlage in Graz, Österreich, mit der nun auch Linienversuche durchgeführt werden können. So ist die Division in der Lage, gesamte Prozessabfolgen genauso wie einzelne Prozessschritte in der Altpapier- und Stoffaufbereitung genauestens zu testen. ANDRITZ 2004 Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt war die Optimierung der neu entwickelten Produkte wie SelectaFlot™-Flotationssystem, CompaDis™Disperger und Papillon™-LC-Refiner. Auch bereits bewährte Systeme wurden weiterentwickelt. So wurde etwa beim LC/HCAuflöser der Energieverbrauch reduziert und der Einsatzbereich erweitert. Der RotoWash™Sortierer wurde mit einem speziellen Siebkorb (mit Elektronenstrahl gelocht) zur Aschewäsche und Faserrückgewinnung ausgerüstet. Nach Abschluss umfangreicher Forschungsarbeiten am Papiermaschinen-Konstantteil wurde das neue ShortFlow™-Konzept auf dem Markt eingeführt. Die Vorteile: verminderter Platzbedarf, geringere Investitions- und Betriebskosten sowie Erhöhung der Flexibilität von Papier-, Karton- oder Tissuemaschine. Umfangreiche Arbeiten laufen auch zur Weiterentwicklung des gesamten Wasserkreislaufs – von der Papiermaschine zurück zum Auflöser. DIVISION FASERSTOFFAUFBEREITUNG GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 47 Sortierung Diese Sortiereranlage hat Andritz als Teil einer gesamten Stoffaufbereitungslinie an Cartiera del Polesine, Italien, geliefert. Das Werk produziert verschiedene Arten von Kartonlagen auf Basis von Recycling-Wellpappe. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION TISSUEMASCHINEN TÄTIGKEITSPROFIL > Die Angebotspalette der Division Tissuemaschinen umfasst alle modernen Tissuemaschinen, darunter CrescentFormer-Maschinen mit konventioneller Pressenanordnung, Durchströmtrocknungsmaschinen (TAD) sowie Tissuemaschinen mit der patentierten TissueFlexTM*)-Schuhpresse. Lufttechnische Systeme und Trocknungskomponenten für Anlagen zur Erzeugung von Tissuepapier und anderen Papier- und Kartonsorten ergänzen das Programm für die Papierindustrie. Der Sitz der Division Tissuemaschinen ist Graz, Österreich; weitere Standorte befinden sich in Kanada, Schweden und den USA. *) Markenname von Voith 48 Geschäftsverlauf Gold Hong Ye, Suzhou, China, hat mit einer von Andritz gelieferten Tissuemaschine einen neuen Geschwindigkeitsrekord bei CrescentFormerMaschinen aufgestellt: Im Jänner 2004 lief die Maschine bei der Produktion von Papier für Gesichtstücher mit einem Flächengewicht von 13,2 g/m2 fünf Tage lang mit einer Geschwindigkeit von 2.100 m/min. Eine zweite Andritz-Maschine im selben Werk lief ebenfalls mit Rekordgeschwindigkeit: 2.060 m/min bei der Produktion von Toilettenpapier mit 17,5 g/m2. Der nachträgliche Einbau eines Andritz-PrimePickup™ im Former beider Maschinen hat sich sehr positiv auf die Maschinenlauffähigkeit ausgewirkt. Den aktuellen Geschwindigkeitsweltrekord hält ebenfalls eine von Andritz gelieferte Tissuemaschine bei PT. Lontar Papyrus, Jambi, Indonesien. Im Dezember 2004 lief die Maschine 32 Stunden mit einer Geschwindigkeit von 2.110 m/min (Produkt: Papier für Gesichtstücher mit 13.5 g/m2). In der internationalen Geschwindigkeitsrangliste für CrescentFormer-Maschinen belegt Andritz damit die Plätze 1, 2 und 4. Die Inbetriebnahme der ersten 200” breiten PrimeTAD TM -Durchströmtrocknungs-Pro duktionsanlage von Andritz mit einer Jahreskapazität von 80.000 Tonnen erfolgte im Jänner 2005. Die Produktion übersteigt bereits die vorgesehene Anlaufkurve. Die eingesetzte TAD-Technologie ist eine Neuentwicklung von Andritz. ANDRITZ 2004 LEITER DER DIVISION Rudolf Greimel Graz, Österreich Nur 17 Monate nach Vertragsunterzeichnung erfolgte die Inbetriebnahme der an SCA für eine neue Papierfabrik in Barton, Alabama, USA, gelieferten Tissuemaschine zur Erzeugung von Nasskrepppapier. Mit einer Gesamtkapazität von 110.000 Jahrestonnen erzielt die Maschine die höchste spezifische Produktionsleistung weltweit. Für Procter & Gamble führte Andritz einen Tissuemaschinen-Umbau im Werk Neuss, Deutschland, durch. Der Umbau hatte das Ziel, die Maschinengeschwindigkeit und Papierqualität zu verbessern und wurde im Zeitraum von nur zehn Tagen abgeschlossen. Im Juni 2004 nahm die Tissuemaschine wieder den Betrieb auf. Andritz lieferte für diesen Umbau einen neuen Konstantteil, einen Stoffauflauf, ein „Speed-up Package“ im Nassteil, Bahnführungskomponenten und eine Andritz-Staubabsaugung in der Trockenpartie. An die Papierfabrik Gebr. Grünewald, Werk Kirchhundem, Deutschland, lieferte Andritz eine EquiDry-F-Hochtemperaturhaube, mit der die Produktionsleistung um mehr als 25% gesteigert werden konnte. Nach einem Jahr Betrieb mit der neuen Haube zählt diese Papiermaschine nunmehr zu den leistungsstärksten Maschinen für die Herstellung einseitig glatter Papiere in Europa. Die PrimeLine™-CrescentFormer-Tissuemaschine mit TissueFlex™-Schuhpresse für Thüringer Hygiene Papier GmbH, Deutschland, hat im Dezember 2004 den Betrieb aufgenommen und wird jährlich 30.000 Tonnen hochwertiges Toiletten- und Handtuchpapier herstellen. DIVISION TISSUEMASCHINEN GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 49 Tissuemaschine Tissuemaschine zur Erzeugung von Nasskrepppapier bei SCA Tissue North America, Barton, Alabama, USA. Mit einer Jahreskapazität von 110.000 Tonnen erbringt diese Tissuemaschine die höchste spezifische Produktionsleistung der Welt. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION TISSUEMASCHINEN Andritz Fiber Drying in Växjö, Schweden, ist ein weltweit etablierter Lieferant von Hallenbelüftungen für Refineranlagen und Zellstofftrocknungslinien und unterstützt die Position von Andritz als Anbieter kompletter Anlagen und Prozesse für die Zellstoffund Papierindustrie. Die Division bietet auch prozesstechnische Dienstleistungen, wie zum Beispiel Maschinenbegutachtungen und Empfehlungen für Maschinenoptimierungen, an. Ein Beispiel für solche Optimierungsmöglichkeiten sind die PrimeDry™-TCS (Temperature-Coating-Surface)Messungen, die am Yankeezylinder der TADMaschine eines europäischen Tissueherstellers durchgeführt wurden. Empfehlungen von Andritz auf Basis dieser Messungen haben wesentlich zur Verbesserung der Yankee-Bombierungskurve beigetragen, wodurch sich die Lauffähigkeit der TADMaschine erhöht hat. 50 Wichtige Auftragseingänge • Die Division erhielt von Hengan, einem führenden Hersteller von hochwertigem Tissuepapier in China, den Auftrag zur Lieferung einer weiteren CrescentFormer-Tissuemaschine mit Stoffaufbereitung. Dies ist bereits die dritte Andritz-Tissue-Produktionsanlage, die an Hengan geliefert wird. Sie wird in einem neuen Werk in der Provinz Shandong aufgestellt werden und ist für eine Jahresproduktion von 60.000 Tonnen hochwertigem, extraweichem Tissuepapier ausgelegt. • Die italienische ICT-Gruppe beauftragte Andritz mit der Lieferung einer CrescentFormer-Tissuemaschine und eines Stoffaufbereitungssystems für ein neues Werk in Pozuelo de Alarcon, Spanien. Die Anlage in Spanien ist die zweite ICT-Anlage außerhalb Italiens. Für das erste Auslandsprojekt von ICT, in Polen, lieferte Andritz ebenfalls die Tissuemaschine. • Außerhalb des Tissue-Markts konnte Andritz Fiber Drying, Schweden, Aufträge für eine Trocknungshaube mit Luftsystemen von Holmen Paper Papelera Peninsular (Zeitungspapierproduktion, Spanien) sowie von Voith für Adolf Jass (Kartonerzeugung, Deutschland) verbuchen. ANDRITZ 2004 • Andritz Fiber Drying in Kanada wird einen Dunstabscheider für den Nassteil, eine Yankee-Haube mit Prozessluftsystem und eine Tissuemaschinen-Staubabsaugung an das CMPC-Werk Talagante in Chile liefern. Ein Auftrag mit ähnlichem Lieferumfang wurde von Familia Sancela in Kolumbien erteilt. Forschung und Entwicklung Zur effizienten und praxisnahen Schulung des Bedienpersonals hat die Division ein System zur dynamischen Simulation sämtlicher Masse- und Energieflüsse in einer TAD-Anlage entwickelt. Mit diesem Tool kann das verantwortliche Maschinenpersonal die zukünftige Produktionsanlage virtuell betreiben und die verschiedenen Einstellungen in einer sicheren – weil virtuellen – Umgebung verändern. Die patentierte TissueFlex™-Schuhpresse hat sich nun bereits in elf Anlagen auf der ganzen Welt bewährt. Die neueste Weiterentwicklung ist die Möglichkeit, den Schuh in bzw. gegen die Maschinenlaufrichtung zu verschieben. Durch diese zusätzliche Funktionalität der Schuhpresse kann entweder das Volumen gesteigert oder der Trockengehalt des Tissuepapiers nach den Pressen erhöht werden. Dies gibt dem Betreiber mehr Flexibilität in der Produktion. Der Roller mit linearem Primär- und Sekundärarm wurde ebenfalls weiterentwickelt und mit einem Centerwind-Antrieb im Sekundärarm ausgestattet. Solche Zentrumswickler werden vor allem in TAD-Maschinen eingesetzt, um das Volumen von schweren Tissuepapiersorten zu erhalten. Der neue PrimeReel™-Centerwind arbeitet mit sehr niedrigen Niplasten (gerade ausreichend zur faltenfreien Aufrollung) und ermöglicht das Wickeln von Rollen mit größerem Durchmesser zur Erhöhung der Produktivität. Die Bahnstabilität im Bereich zwischen Kreppschaber und Roller ist entscheidend für die Maschinen-Lauffähigkeit. Die Division Tissuemaschinen hat eine ganze Palette von Bahnführungskomponenten entwickelt, wie zum Beispiel Luft- oder Staubabweiser, Absaugköpfe, aktive Saugköpfe mit geringem Bahnkontakt und Führungs-/Stabilisierbleche. Das neue PrimeRun™System verbessert die Lauffähigkeit, insbesondere bei der Produktion von Tissuepapier mit niedrigem Flächengewicht bei hohen Maschinengeschwindigkeiten. DIVISION SERVICE-PAPIERINDUSTRIE GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER LEITER DER DIVISION Humbert Köfler Wien, Österreich (seit 1.1.2005) TÄTIGKEITSPROFIL > Die Division Service-Papierindustrie umfasst die Service-Aktivitäten der Divisionen Refinersysteme, Faserstoffaufbereitung und Zellstofftrocknungssysteme. Die Division konzentriert sich in erster Linie auf Service-Partnerschaften mit Kunden zur Erhöhung der Produktionseffizienz und Verfügbarkeit von Prozessanlagen. Darüber hinaus bietet die Division innovative Lösungen zur Steigerung der Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit von Maschinen und Einzelkomponenten sowie kompletter Produktionsanlagen. Prozesstechnische Verschleißprodukte, wie Durametal®Refinermahlplatten und Andritz FiedlerSiebkörbe, sowie Automatisierungsprodukte und Modernisierungsprogramme sind ebenso im Portfolio der Division. Die Division Service-Papierindustrie hat ihren Sitz in Wien, Österreich. Sie gliedert sich in größere geografische Einheiten, wobei jede Region zumindest über ein Andritz-Service-Center verfügt, das den Kunden vor Ort rasche Serviceleistungen zur Verfügung stellt. Durametal®-Refinermahlplatten werden in Muncy, Pennsylvania, USA, hergestellt, Siebkörbe in Regensburg, Deutschland (Kompetenzzentrum), und in Brantford, Ontario, Kanada. Geschäftsverlauf Die Geschäftsentwicklung der Division verlief 2004 zufrieden stellend. Die Projekte der Kunden konzentrierten sich hauptsächlich auf Modernisierungen und Senkung der Produktionskosten in Papierfabriken. Die zunehmende Nachfrage der Kunden nach Möglichkeiten zur Messung von Prozessparametern und Produktqualität war für Andritz der wesentliche Grund, Mehrheitsanteile an CyberMetrics, USA, zu erwerben. CyberMetrics ist ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Sensoren und Instrumenten für Online-Messungen spezialisiert hat. Die Technologien von CyberMetrics unterstützen Andritz-Prozesssteuerungssysteme für Refineranlagen. Die von EMS, dem neuen Joint Venture von Andritz und Rheinhold & Mahla, angebotenen Service-Verträge basieren auf den für die jeweilige Fabrik wichtigsten Leistungsfaktoren und bringen dem Kunden zum Teil bedeutende Einsparungen. EMS übernimmt das Instandhaltungsmanagement für komplette Fabriken oder auch für Teilbereiche. Wichtige Auftragseingänge • Die Markteinführung von Neuentwicklungen für Anlagen von Andritz und anderer Hersteller führte zu einigen Umbauaufträgen für Refiner, die ursprünglich von Mitbewerbern geliefert worden waren. So wurden in Mittel- und Nordeuropa sechs Modernisierungsaufträge an Doppelscheibenrefinern abgewickelt; in Nordamerika wurden Umbauten an Refinerlinien durchgeführt, um die Produktivität und Zuverlässigkeit der Anlagen zu steigern. • UPM-Kymmene, Werk Steyrermühl, Österreich, erteilte der Division Aufträge für die Modernisierung einer FibreFlow®-Auflösetrommel, den ANDRITZ 2004 51 GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER DIVISION SERVICE-PAPIERINDUSTRIE Umbau der Bleichanlage zur Verbesserung der Prozessbedingungen sowie den Austausch einer Welle zur Verlängerung der Lebensdauer eines Hedemora-Filters. 52 • In mehreren Sortiereranlagen weltweit wurden Hochleistungs-Siebkörbe und Rotoren in Betrieb genommen: So entschied sich Nine Dragon Paper in China für Andritz Fiedler als Hauptlieferanten prozesstechnischer Verschleißteile für die Sortierung und erweiterte den Servicevertrag für den Bar-Tec™-Stabsiebkorb. Der Verpackungspapierhersteller APP Ningbo, China, und Mead Westvaco Corp., Wickliff, Kentucky, USA, ein Hersteller von Schreib- und Druckpapieren, erteilten Modernisierungsaufträge zur Leistungssteigerung in der Sortierung. • Die hohe Leistungsfähigkeit und der sehr niedrige Energieverbrauch der LemaxX Spiral™-Refinermahlplatten zur Niederkonsistenzmahlung haben mehrere Kunden – darunter Neusiedler SCP a.s. Ruzomberok, Slowakei, und Frantschach Swiecie S.A., Polen – von dieser Technologie überzeugt. Diese Unternehmen unterzeichneten Jahreslieferverträge für Refinermahlplatten. • Aylesford Newsprint Ltd., Großbritannien, bestellte Komplettservice und Umbau der bestehenden Kvaerner-Waschtrommeln. International Paper in Pine Bluff, Arkansas, USA, beauftragte Andritz mit dem Umbau der Bauer-Schneckenpresse, um Leistung und Zuverlässigkeit der Maschine zu steigern. Forschung und Entwicklung Die Division arbeitete intensiv daran, die Vorteile der Andritz-FiberSentry™-Technologie mit jenen des Strong-Bar ©-Siebkorbs von Andritz Fiedler zu kombinieren. Dies führte zur Entwicklung eines ANDRITZ 2004 neuen Siebkorbs, des Bar-Tec™-Stabsiebkorbs, der im ersten Quartal 2005 auf den Markt kommen wird. Eine weitere Neuentwicklung im Bereich prozesstechnischer Verschleißprodukte sind konische Refinermahlplatten. Diese haben beim ersten Testeinsatz im Anlagenbetrieb sehr gut abgeschnitten. Die Standzeit war mit 3.350 Betriebsstunden hervorragend, ebenso die Zellstoffqualität. Das Entwicklungsprogramm im Bereich der Herstellung mechanischer Faserstoffe konzentrierte sich auf ein vielfältig anwendbares neues Dichtungssystem sowie ein umfassendes modulares Maschinendiagnosesystem, das strategische Serviceentscheidungen auf Basis von Zustandsdaten der Maschinen und Komponenten unterstützen soll. Ein weiterer Schwerpunkt waren Umbauten zur Erhöhung der TMP-Produktion bei niedrigerem spezifischen Energieverbrauch. Neue Techniken, um Optimierungen verschiedener Systeme zu ermöglichen, wurden untersucht. Daraus wurden etwa Produkte für Frischfaser- und Ausschuss-Auflösung sowie für Cleaneranlagen (TC 133 vortex control) von Andritz und von anderen Herstellern entwickelt. Ein Beispiel für eine Innovation zur Senkung der Wartungskosten ist die Bearbeitungsvorrichtung für die Schneckenpressenwelle. Damit kann der Kunde die Welle reparieren, ohne sie aus der Presse ausbauen zu müssen. Er spart dadurch Zeit und die Kosten für eine Ersatzwelle im Lager. Gemeinsam mit Acutest hat die Division ein neues Zustandsüberwachungssystem für die langsam drehenden Lager von Doppelsiebpressen entwickelt, bei dem Sensoren den Zustand der Lagerschmierung kontinuierlich überwachen. Defekte können schon in einem frühen Stadium entdeckt und damit ungeplante Stillstände vermieden werden. DIVISION SERVICE-PAPIERINDUSTRIE GESCHÄFTSBEREICHE ZELLSTOFF UND PAPIER 53 Großrefinerservice 2004 führte Andritz wieder ein Großrefinerservice bei NSI Golbey, Frankreich, durch. Mit dem vorbeugenden AndritzServiceprogramm wird die Anlage in kleinen Schritten auf dem neuesten Stand der Technik gehalten und kann damit seit 1990 bei höchster Verfügbarkeit betrieben werden. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS 54 WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN Glühbeizlinie Kaltband-Glühbeizlinie, geliefert an Baoxin Stainless Steel, China. Jahresproduktion: rund 180.000 Tonnen Edelstahl; Bandbreite: 650–1.350 mm; Banddicke 0,3–3,0 mm. ANDRITZ 2004 WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN GESCHÄFTSBEREICHE LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS Peter Gravert Wien, Österreich 55 ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN TÄTIGKEITSPROFIL > Der Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen plant, entwickelt und errichtet komplette Fertigungslinien für die Herstellung und Weiterverarbeitung von Kaltband aus Edelstahl, Kohlenstoffstahl sowie Nicht-Eisenmetallen, bestehend aus Anlagen zum Kaltwalzen, zur Oberflächenbehandlung, Bandbeschichtung und -veredelung, zum Stanzen und Tiefziehen sowie zum Regenerieren von Säuren. Die know-how- und qualitätskritischen Komponenten werden selbst entwickelt und in eigenen, vom Geschäftsbereich betriebenen Fertigungsstätten hergestellt. 56 Bei Fertigungslinien für Edelstahlband ist die Andritz-Gruppe weltweit der einzige Anbieter, der alle erforderlichen Prozesse (Walzen, Glühen, Beizen) aus einer Hand liefert (Maschinen, Verfahrenstechnik und Elektroausrüstungen). Dies ermöglicht eine Minimierung der Schnittstellen sowie eine durchgängige Optimierung des Gesamtprozesses. Mit dem Erwerb einzelner Vermögenswerte der Otto Kaiser GmbH, die in Andritz Kaiser umfirmiert wurde, hat Andritz das Angebot des Geschäftsbereichs im Downstream-Bereich erweitert. Die Produkte und Technologien von Andritz Kaiser sind eine wichtige Ergänzung des bestehenden Produktportfolios des Geschäftsbereichs und stärken dessen strategische Ausrichtung auf hochwertige Stahlbandproduktions- und -verarbeitungsanlagen. Der Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen operiert über die Gesellschaften Andritz AG, Österreich; Andritz-Ruthner Inc., USA; Thermtec B.V., Niederlande; Sundwig GmbH, Deutschland; Andritz Selas S.A.S, Frankreich; Andritz Technologies Pvt. Ltd., Indien; und Andritz Kaiser GmbH, Deutschland. Fertigungsstätten und Montagelinien werden in Graz, Österreich, sowie Hemer und Bretten, beide Deutschland, betrieben. ANDRITZ 2004 Marktentwicklung Das Berichtsjahr war von anhaltend starker Nachfrage, insbesondere in China, nach Stahlund Edelstahlprodukten geprägt. Der weltweite Verbrauch von Fertigstahl stieg 2004 um 7,7% auf ca. 950 Millionen Tonnen. Die Entwicklung auf dem Edelstahl-Markt verlief ähnlich: Hier erhöhte sich der Verbrauch 2004 um 7% auf ca. 24 Millionen Tonnen. China verzeichnete sowohl bei Verbrauch als auch Produktion von (Edel-)Stahl die weltweit höchsten Zuwachsraten. Die Preise für kaltgewalzten Stahl und Edelstahl stiegen im Berichtszeitraum kontinuierlich an und blieben bis Jahresende auf sehr hohem Niveau. Auch die Kapazitätsauslastung der Werke war das ganze Jahr über – trotz stark gestiegener Kapazitäten – sehr hoch. Die Projekttätigkeit konzentrierte sich vorwiegend auf China – inklusive Investitionen taiwanesischer, koreanischer und europäischer Unternehmen in China –, wo mehrere größere Aufträge, insbesondere im Bereich Edelstahl, vergeben wurden. Andritz konnte einen großen Teil der Aufträge für Edelstahlanlagen für sich entscheiden und bestätigte damit seine Marktführerschaft in diesem Segment. In Nordamerika und in Europa wurden nur selektive Investitionen getätigt. Die von der chinesischen Regierung eingeleiteten Maßnahmen zur Einschränkung der Investitionstätigkeit in einigen Branchen (Zement, Stahl) haben die Projekte einiger neuer Privatfirmen verzögert. Die Investitionstätigkeit der bereits etablierten Stahlproduzenten setzte sich jedoch wie geplant fort. Quellen: ISSF, IISI Geschäftsverlauf Der Umsatz des Geschäftsbereichs stieg 2004 deutlich an und erhöhte sich um 36,0% auf 235,4 MEUR (2003: 173,1 MEUR). Diese sehr positive Entwicklung ist vor allem auf die Abarbeitung des Rekordauftragsstands per Ende 2003 zurückzuführen. WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN Auch das EBITA entwickelte sich 2004 sehr erfreulich. Mit 12,1 MEUR konnte es im Vergleich zum Jahr 2003, das durch eine vorübergehende Unterauslastung eines zum Geschäftsbereich gehörenden Produktsegments beeinträchtigt gewesen war, beinahe verdreifacht werden (2003: 4,4 MEUR). Auch die Rentabilität entwickelte sich positiv, die EBITA-Marge stieg 2004 auf 5,1% (2003: 2,5%). Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs 2004 betrug 266,7 MEUR, das ist im Vergleich zum Vorjahresrekordwert ein Rückgang um 7,3% (2003: 287,6 MEUR). Es ist jedoch zu erwähnen, dass der Geschäftsbereich im 3. Quartal 2004 eine Reihe von Auftragszusagen erhalten hat, die voraussichtlich im 1. Quartal 2005 in Kraft treten. Mit rund 71% entfiel der Hauptanteil des Auftragseingangs auf China. Wichtige Auftragseingänge • Die chinesische Taigang Group beauftragte Andritz mit der Lieferung der weltgrößten Edelstahlkaltband-Glühbeizlinie. Die Jahreskapazität dieser Anlage, die im Werk Taiyuan Iron and Steel Co. Ltd., Taiyuan Shanxi, China, installiert wird, beträgt 500.000 Tonnen. Damit baut die Andritz-Gruppe ihre Position als führender Technologielieferant für komplette Edelstahlprozesslinien weiter aus. Weitere Aufträge im Bereich Bandbehandlungsanlagen betrafen Streckricht- und Schneidanlagen, GESCHÄFTSBEREICHE einschließlich mechanischer und elektrischer Ausrüstung. • Die SeAH Steel Group, Seoul, Südkorea, bestellte ein Sexto-Walzwerk, das im Frühjahr 2005 geliefert wird. Dieses Walzwerk wird niedriggekohlten Stahl mit einer Bandbreite von bis zu 1.360 mm bei einer Maximalgeschwindigkeit von 1.400 m/min walzen und ist mit einem Prozessoptimierungssystem (POS) ausgerüstet. • An Wuhan Iron & Steel (Group) Corporation, Changqian, Qingshang, Wuhan, China, wird der Geschäftsbereich zwei Prüflinien für Stahlband für Anwendungen in der Automobilindustrie liefern. Weiters erhielt Andritz von diesem Kunden den Auftrag zur Lieferung einer speziellen Salzsäureregeneration mit Doppelreaktor und einer Gesamtleistung von 15.000 l/h. • Die Hunan Valin Iron & Steel Group, Hunan, China, gab eine Salzsäureregenerationsanlage mit Abbeizenreinigung und Silizium-Vorabtrennung mit einer Leistung von 10.000 l/h in Auftrag. • Von Shanghai Krupp Stainless (SKS), einem Joint Venture der Unternehmen ThyssenKrupp Stainless und Shanghai Pudong Iron & Steel Company Ltd., einer Tochter des Baosteel Konzerns, erhielt der Geschäftsbereich den Auftrag zur Lieferung einer Warmbandglühbeizlinie für Edelstahl mit einer Jahresproduktion von KENNZAHLEN WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN MEUR 2004 2003 2002 2001 Umsatz Auftragseingang Auftragsstand per 31.12. EBITDA EBITDA-Marge EBITA EBITA-Marge Investitionen Mitarbeiter per 31.12. 235,4 266,7 293,1 14,3 6,1% 12,1 5,1% 3,2 736 173,1 287,6 265,4 6,6 3,8% 4,4 2,5% 1,4 533 177,4 175,7 154,0 11,1 6,3% 8,5 4,8% 1,6 642 167,4 196,3 159,2 8,7 5,2% 6,1 3,7% 3,4 562 ANDRITZ 2004 57 GESCHÄFTSBEREICHE WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN rund 440.000 Tonnen. Die Lieferung ist für Ende 2005 vorgesehen; das erste Band soll im Sommer 2006 produziert werden. • Lianzhong Stainless Steel, ein Mitglied der taiwanesischen Yieh-Gruppe, erteilte einen weiteren großen Auftrag zum Ausbau des neuen Edelstahlwerks in Guangzhou, China. Nachdem Andritz bereits 2003 von diesem Kunden einen Auftrag zum Bau der weltweit größten Edelstahlwarmband-Glühbeizlinie erhalten hatte, der zur Zeit erfolgreich abgewickelt wird, beauftragte dieser Kunde nun den Bau einer Edelstahlkaltband-Glühbeizlinie mit einer Jahreskapazität von ca. 250.000 Tonnen. Die Lieferung ist für August 2005 vorgesehen; das erste Band soll im Juli 2006 produziert werden. Für die Regeneration der verbrauchten Mischsäure liefert Andritz außerdem eine Pyromars-Anlage zur Rückgewinnung von Salpeter- und Flusssäure. 58 • Für das Joint Venture von Mazda, China, zur Automobilproduktion auf der Insel Hainan wird Andritz die erste Bandquerteilanlage liefern. Dieser Auftrag wird gemeinsam mit der Jier Company, einem chinesischen Pressenhersteller, ausgeführt. • JISCO, eine Stahlfirma in der Provinz Gansu im Nordwesten Chinas, beauftragte Andritz mit der Lieferung einer kompletten Edelstahlbanderzeugungsanlage bestehend aus mehreren Walzwerken, zwei Glühbeizlinien und mehreren Längsteil-, Querteil- und Bearbeitungslinien. Dieser Auftrag wurde in zwei Teile geteilt. Der Engineeringteil ist im Dezember 2004 in Kraft getreten, der Liefervertrag für die Maschinen und Anlagen wird voraussichtlich 2005 folgen, wenn die Genehmigungen der chinesischen Behörden vorliegen. ANDRITZ 2004 Forschung und Entwicklung Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit konzentrierte sich im Jahr 2004 auf die Steigerung der Wettbewerbsvorteile der angebotenen Prozesse. Durch die Optimierung der Mischsäureregeneration konnte die Rückgewinnungsrate für Salpetersäure erhöht und die Wasserbilanz zwischen der Edelstahlbeize und der Säurerückgewinnung verbessert werden. Ein Projekt zur Untersuchung alternativer korrosionsbeständiger Beschichtungen wurde fortgeführt. Geprüft wird dabei der Einsatz von Zink/ Chrom- und Zink/Magnesium-Beschichtungen. Ziel ist es, die Dicke der Zinkschicht zu reduzieren, um die Schweißbarkeit der Bandabschnitte im Karosseriebau unter Einsatz des Laserschweißens zu verbessern. Die Simulationssoftware von IDEAS wurde in diesem Geschäftsbereich erstmals für die Erstellung eines statischen Massebilanzmodells für die Säurerückgewinnung eingesetzt. Die Filtersysteme für 20-Rollen-Walzwerke wurden weiter verbessert und standardisiert. Das Walzen- und Bandkühlsystem für Quarto- und Sexto-Walzwerke wurde optimiert, um die Planheit des produzierten Bands zu verbessern. Eine neue Beschichtungstechnologie wurde in einer Anlage des österreichischen Stahlherstellers voestalpine erfolgreich eingebaut und in Betrieb gesetzt. Mit dieser Technologie unterstreicht Andritz einmal mehr seine führende Stellung in der Hochpräzisions-Farbbeschichtung. WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN GESCHÄFTSBEREICHE 59 Glühbeizlinie/Ofen Andritz lieferte an Shanghai Krupp Stainless Steel, China, eine Kaltband-Glühbeizlinie mit einer Jahresproduktion von rund 290.000 Tonnen Edelstahl (Bandbreite: 800–1.340 mm, Banddicke 0,3–3,0 mm). Das Bild zeigt den von der Andritz-Tochter Thermtec gelieferten Ofen. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE UMWELT UND PROZESS LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS Von links nach rechts: Luc Gilbert Vélizy, Frankreich Olaf Jansen Graz, Österreich Johannes Kappel Graz, Österreich Armin Vonplon Wohlen, Schweiz 60 UMWELT UND PROZESS Dekanter An Sungai Semenyih, Kuala Lumpur, Malaysien, eine der größten Trinkwasseraufbereitungsanlagen Südostasiens, hat Andritz sechs Dekanter des Typs D7LL geliefert. Mit den Dekantern wird Trinkwasserschlamm aufbereitet. Hintergrund der Investition ist das steigende Umweltbewusstsein der malaysischen Regierung. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE UMWELT UND PROZESS 61 ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE UMWELT UND PROZESS TÄTIGKEITSPROFIL > Der Geschäftsbereich Umwelt und Pro- 62 zess deckt mit seiner Produktpalette ein umfassendes Spektrum an Technologien und Dienstleistungen zur mechanischen und thermischen Fest-/Flüssigtrennung ab. Hierbei ist der Geschäftsbereich einer der Weltmarktführer und bietet umfassende Lösungen, von der Entwicklung und Herstellung von Schlüsselkomponenten für die Eindickung, Entwässerung, Trocknung und Verbrennung von Schlämmen bis zur Lieferung, Montage und Inbetriebnahme kompletter Anlagen, einschließlich der gesamten Automatisierungs- und Sicherheitstechnik. Über 10.000 Zentrifugenanlagen wurden bisher geliefert und werden von neun spezialisierten Servicezentren in Europa, den USA und Asien betreut. Das Produktprogramm des Geschäftsbereichs umfasst eine breite Palette von thermischen Trocknungssystemen, Dekanterzentrifugen, Drehfiltern, Siebbandpressen und Filterpressen. Die wichtigsten industriellen Einsatzgebiete für Andritz-Prozessanlagen sind die Kohle- und Mineralaufbereitung, die chemische und petrochemische Industrie sowie die Lebensmittelindustrie. Für die industrielle und kommunale Wasser- und Abwasseraufbereitung bietet der Geschäftsbereich ein umfassendes Programm an Rechen, Sieben und Sandfiltern. Für die Schlammbehandlung Marktentwicklung Insgesamt entwickelte sich der Markt für Klärschlammbehandlung im Jahr 2004 zufrieden stellend, wobei die Entwicklung für Entwässerung und Trocknung unterschiedlich verlief. Während im Bereich der Zentrifugen das ganze Jahr über eine hohe Projekttätigkeit festzustellen war, ver- ANDRITZ 2004 werden Band- und Trommeleindicker, Zentrifugen, Siebbandpressen und Filterpressen sowie Band-, Trommel- und Fließbetttrockner angeboten. Der Geschäftsbereich operiert direkt vom Hauptsitz der Gesellschaft, der Andritz AG in Graz, Österreich, aus sowie über die Tochtergesellschaften AndritzRuthner, Inc., Andritz Bird Inc. und Andritz Filter Press, USA; Andritz Separation GmbH und Andritz Filtrationstechnik GmbH, Deutschland; Andritz Fließbett Systeme GmbH, Deutschland; Andritz S.A.S., Frankreich; Andritz Ingeniería S.A., Spanien; Andritz Technologies Ltd., China; Andritz Separation Industria e Comércio de Equipamentos de Filtracâo Ltda. und Andritz Brasil Ltda., Brasilien; Andritz Separation Private Limited, Indien; Andritz Ltd., Großbritannien; Andritz Jochman s.r.o, Slowakei; Andritz Pty Ltd., Australien; Andritz Singapore Pte. Ltd., Singapur; und Andritz 3Sys AG, Schweiz. Produktions- und Servicestandorte für Maschinen und Komponenten befinden sich in Graz, Österreich; Châteauroux, Frankreich; Köln, Deutschland; Singapur; Foshan, China; Den Helder, Niederlande; Pittsburg, Texas, Scott Depot, West Virginia, Houston, Texas, Lakeland, Florida, alle USA; Pomerode, Brasilien; Spišská Nová Ves, Slowakei; Chennai, Indien; und Saskatoon, Saskatchewan, Kanada. besserte sich die Projektsituation für thermische Schlammbehandlungsanlagen erst im Verlauf des 4. Quartals. Der Markt für industrielle Anwendungen war durch den Boom in der Petrochemie-, Bergbau-, Mineral- und Palmölindustrie sehr aktiv. Andritz GESCHÄFTSBEREICHE UMWELT UND PROZESS KENNZAHLEN UMWELT UND PROZESS MEUR 2004 2003 2002 2001 Umsatz Auftragseingang Auftragsstand per 31.12. EBITDA EBITDA-Marge EBITA EBITA-Marge Investitionen Mitarbeiter per 31.12. 217,9 200,7 138,3 12,6 5,8% 9,9 4,5% 7,9 926 110,4 110,2 113,8 3,3 3,0% 1,5 1,4% 1,5 428 122,8 147,7 122,6 2,8 2,3% 1,0 0,8% 1,9 439 135,3 140,6 99,7 9,0 6,7% 7,2 5,3% 1,9 435 konnte nicht zuletzt durch sein aufgrund der Akquisition von Bird Machine und der NETZSCHFiltrationstechnik erweitertes Produktprogramm für industrielle Anwendungen von dieser Entwicklung profitieren und einen hohen Auftragseingang in diesem Bereich erzielen. In Nordamerika und in Westeuropa blieb der Markt für kommunale Entwässerungsanlagen schwach. Die Märkte in Osteuropa, Russland und anderen GUS-Staaten haben sich 2004 zwar leicht erholt, jedoch blieb der Aufschwung hinter den Erwartungen zurück. Zu verstärktem Wachstum kam es auf einzelnen Märkten Asiens und hier insbesondere in China. Bei den Schlammtrocknungsanlagen konzentrierte sich die Projektaktivität auf Nordamerika und Westeuropa. Eine neue EU-Richtlinie, die die Deponierung von unbehandeltem Klärschlamm verbietet, sollte sich langfristig positiv auf die Nachfrage nach Anlagen zur weiter gehenden Schlammbehandlung – thermische Trocknung und Verbrennung – auswirken. In Ost- und Südeuropa zeichnen sich einige größere Projekte ab, die Situation am nordamerikanischen Markt für Trockner hat sich ebenfalls verbessert. Geschäftsverlauf Durch den Erwerb von Bird Machine, der Filtrationstechnik von NETZSCH und des Bereichs Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG konnte der Geschäftsbereich seine Produktpalette und sein technologisches Know-how maßgeblich erweitern und ist zu einem der führenden Anbieter industrieller und kommunaler Entwässerungs- und Trocknungstechnologien aufgestiegen. Durch den Erwerb von Bird Machine von Baker Hughes, Inc., USA, erweiterte sich das Produktangebot des Geschäftsbereichs um komplette Baureihen von R&B-Filterpressen, Bird KHD/ Humboldt-Vollmantel- und Siebzentrifugen sowie spezielle Bird Humboldt Young Filter. Die NETZSCH-Filtrationstechnik ergänzt das vorhandene Know-how in Bezug auf vollautomatische Filterpressen und Prozesse in der Palmölindustrie. Die starke Präsenz der NETZSCH-Filtrationstechnik am südostasiatischen und südamerikanischen Markt wird auch für den Vertrieb anderer Produkte des Geschäftsbereichs genutzt. Die Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG ergänzen das bereits umfangreiche Angebot an Trocknungstechnologien. Der Geschäftsbereich Umwelt und Prozess ist weltweiter Marktführer bei der Trocknung von Biomasse. Durch den Firmenzukauf konnte der Geschäftsbereich nun auch in den Bereich Trocknung für die chemische und die Nahrungsmittelindustrie vorstoßen. Der Umsatz des Geschäftsbereichs stieg im Jahr 2004 deutlich an. Bedingt durch organisches Wachstum und den Kauf von Bird Machine, der ANDRITZ 2004 63 GESCHÄFTSBEREICHE UMWELT UND PROZESS NETZSCH-Filtrationstechnik und der VA TECH WABAG-Fließbetttrocknungssysteme (alle drei Firmen waren im Jahresabschluss 2003 noch nicht inkludiert) konnte der Umsatz im Jahr 2004 nahezu verdoppelt werden und erreichte 217,9 MEUR (2003: 110,4 MEUR). Der Umsatz der drei neu erworbenen Unternehmen belief sich 2004 auf insgesamt rund 93 MEUR. Auch 2004 erzielte Andritz wieder einen Verkaufsrekord bei Zentrifugen zur Schlammentwässerung und unterstrich damit seine führende Stellung in diesem Bereich. Bedingt durch den gestiegenen Umsatz und positive Ergebnisbeiträge der neu akquirierten Unternehmen erhöhte sich das EBITA auf 9,9 MEUR (2003: 1,5 MEUR). Die EBITA-Marge verbesserte sich deutlich, von 1,4% in 2003 auf 4,5% in 2004. 64 Die Akquisitionen wirkten sich auch auf den Auftragseingang des Geschäftsbereichs stark aus. Dieser erhöhte sich auf insgesamt 200,7 MEUR (2003: 110,2 MEUR), wovon rund 94 MEUR auf die neu erworbenen Unternehmen entfielen. Wichtige Auftragseingänge • Aus dem Iran und Russland kamen Großaufträge für Zentrifugen, Filterpressen und Hyperbare Filter zur Feinkohleentwässerung; Filterpressen für Titandioxidanlagen werden in die Ukraine geliefert. • An eine russische Zementfabrik liefert Andritz fünf große Filterpressen, mit denen das Werk zwecks Produktionssteigerung von einem Nassauf ein Halbnassverfahren umstellt. • Aufgrund des Booms in der petrochemischen Industrie erhielt der Geschäftsbereich Aufträge für die Entwässerung von PTA, PVC, HDPE und Melamin aus China, Brasilien und den USA. • Die Stadt Bremen, Deutschland, bestellte Zentrifugen zur Kommunalschlammentwässerung. ANDRITZ 2004 • Langfristige Serviceverträge für Zentrifugenanlagen wurden mit den Städten New York und Singapur sowie mit Haliburton abgeschlossen. • Wichtige Aufträge für Kommunalschlammtrocknungsanlagen erhielt der Geschäftsbereich von Pierce County, Washington, Bonita Springs, Florida, und Encina, Kalifornien, USA, sowie von Schwenk Zement AG, Deutschland, der Stadt Straßburg, Frankreich, und YeoSu in Südkorea. Forschung und Entwicklung Im Mittelpunkt der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten bei Trocknern stand die Weiterentwicklung des Bandtrockners (BDS). Neue Baugrößen wurden entwickelt und ein vollständig neues Design mit einer Vollbetonummantelung wurde erfolgreich am Markt eingeführt. Gegen Ende des Berichtsjahres konnten bereits drei Aufträge für Trockner im neuen Design verbucht werden. Das neue Zentrifugenantriebssystem hat sich in einem Langzeittest als zuverlässig erwiesen. In der zweiten Jahreshälfte 2004 begann die Vermarktung, bis Ende des Jahres konnten bereits vier Zentrifugen mit dem neuen Antriebssystem verkauft werden. Ein mittelfristiges Programm zur Rationalisierung und Standardisierung der bestehenden Andritz-, Bird- und Humboldt-Produkte wurde gestartet sowie der Einsatz von Zentrifugen für neue Anwendungsgebiete getestet. Im Rahmen einer wertanalytischen Betrachtung werden zur Zeit die Filterpressen von R&B und NETZSCH untersucht, um die Vorteile beider Anbieter in einem erweiterten Produktprogramm zusammenzuführen. GESCHÄFTSBEREICHE UMWELT UND PROZESS 65 Trommeltrocknung Die Trommeltrocknungsanlage (1 Linie DDS 20) in Sandown, England, verarbeitet gefaulten Klärschlamm zu hygienisiertem Granulat mit einem Trockengehalt von 92%. Die Verdampfungsleistung der Anlage beträgt 2.000 l/h. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE FUTTERMITTELTECHNIK 66 FUTTERMITTELTECHNIK Futtermittelexpander Andritz lieferte zwei Sprout-Matador-Prozesslinien mit einer Produktionsleistung von 30 t/h an die Futtermittelfabrik Aarhusegnens Andel in Galten, Dänemark. Der im Bild gezeigte Futtermittelexpander ist eine der wesentlichen Komponenten. ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE FUTTERMITTELTECHNIK LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS Harald Heber Esbjerg, Dänemark 67 ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE PROFILE FUTTERMITTELTECHNIK TÄTIGKEITSPROFIL > Der Geschäftsbereich Futtermittel- 68 technik gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Maschinen und Anlagen sowie Verschleißteilen (Matrizen und Walzen für Pelletiermaschinen) und anderen Serviceleistungen für die industrielle Herstellung von Tierfutter, Heimtierfutter, Fisch- und Krabbenfutter. Darüber hinaus nimmt der Geschäftsbereich im rasch wachsenden Nischenmarkt für Pelletieranlagen für Holzbrennstoffe, landwirtschaftliche und industrielle Restprodukte sowie Haushaltsabfälle eine führende Stellung ein. Ersatzteile (Forschung und Entwicklung, Engineering, Fertigung und Beschaffung von Prozessanlagen und Ersatzteilen). • Geldrop, Niederlande: Kompetenzzentrum für Verschleißteile (Forschung und Entwicklung, Engineering, Fertigung von Matrizen und Rollen für Pelletieranlagen sowie Schlägern und Hämmern für Hammermühlen). • Muncy, Pennsylvania, USA: Kompetenzzentrum für Verkauf und Service in Nordamerika (spezifische Forschung und Entwicklung, Engineering, lokale Fertigung und Beschaffung von Equipment und Ersatzteilen). Der Geschäftsbereich wird zentral geführt und operiert von drei Hauptstandorten aus: • Esbjerg, Dänemark: Kompetenzzentrum für Neuanlagen und Der Geschäftsbereich betreibt zehn regionale Verkaufs- und Servicebüros und verfügt über ein umfassendes Netz an lokalen Vertriebs- und Zulieferfirmen. Marktentwicklung Der weltweite Futtermittel-Markt entwickelte sich 2004 moderat. Großanlagen und Ausbauprojekte wurden hauptsächlich in Osteuropa und Südamerika vergeben. In Nordamerika, Westeuropa und Asien gab es nur wenige Großprojekte. In Asien war die Investitionstätigkeit durch die Vogelgrippe beeinträchtigt. In Westeuropa wurden vor allem Modernisierungen und technologische Verbesserungen im Zusammenhang mit Anlagenkonsolidierungen vorgenommen. Im Bereich Fisch- und Krabbenfutter hat die Projekttätigkeit bei Warmwasser- und Meerestieren zugenommen. Da die Lachsindustrie immer noch mit einem relativ niedrigen Preisniveau konfrontiert war, war die Investitionstätigkeit sehr verhalten. Im Bereich Heimtierfutter war die Projektaktivität vor allem bei regionalen Herstellern sowohl hinsichtlich Erweiterungen als auch Neuanlagen hoch. Die Großproduzenten investierten dagegen nur in geringem Maße. ANDRITZ 2004 Der Markt für umweltfreundliche Biopellets – hauptsächlich Holzpellets – entwickelte sich in Westeuropa, vor allem bedingt durch die Umstellung der Stromerzeugung auf ökologische Brennstoffe, weiterhin gut. In den waldreichen Gebieten Nordund Osteuropas sowie Nordamerikas wurde daher verstärkt in Pelletieranlagen investiert. Die Nachfrage nach Pelletieranlagen für Haushaltsund Industrieabfälle, die die Verbrennung der Abfälle erleichtern, blieb dagegen das ganze Jahr über sehr verhalten. Geschäftsverlauf Aufgrund der moderaten Marktbedingungen und negativer Umrechnungseffekte durch die Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro erhöhte sich der Umsatz des Geschäftsbereichs im Jahr 2004 nur geringfügig auf 99,6 MEUR (2003: 99,2 MEUR). Bereinigt um die Wechselkurseffekte hätte sich der Umsatz um rund 2% gegenüber 2003 erhöht. GESCHÄFTSBEREICHE FUTTERMITTELTECHNIK Die Ergebnisentwicklung war nicht zufrieden stellend. Bedingt durch Aufwendungen für die Restrukturierung des Geschäftsbereichs im Ausmaß von insgesamt rund 2,4 MEUR sowie durch Wechselkurseffekte fiel das EBITA 2004 auf 2,2 MEUR (2003: 4,8 MEUR). Die Restrukturierung sollte ab Mitte 2005 eine jährliche Ergebnisverbesserung von ca. 2,0 MEUR bringen. • Mehrere Aufträge für Extrusionsmaschinen gingen aus Europa (Bereich Heimtierfutter) sowie Südeuropa und Asien (Bereich Warmwasserfische) ein. Hochleistungsanlagen zur Futtermittelpelletierung, die der Geschäftsbereich nach Asien und Südamerika geliefert hatte, gingen 2004 erfolgreich in Betrieb. Forschung und Entwicklung Der Geschäftsbereich konzentrierte seine Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf die Weiterentwicklung und Standardisierung bestehender Produkte, Vereinfachungen bei der Wartung und Verlängerung der Wartungsintervalle. Der Auftragseingang ging 2004 auf 92,0 MEUR zurück (2003: 102,0 MEUR). Hauptgrund dafür sind der schwache Dollar sowie die insgesamt geringe Anzahl von Großaufträgen für Komplettanlagen. Wichtige Auftragseingänge Der Geschäftsbereich konnte aus Osteuropa und Südamerika eine Reihe von Modernisierungsund Ausbauaufträgen für Futtermittelanlagen verbuchen. • Fleischproduzenten in diesen Regionen bestellten eine große Anzahl von Prozessmaschinen, darunter Pelletieranlagen und Expander. • Größere Aufträge für Holzpelletieranlagen kamen aus Schweden, den USA, Russland und Lettland. Mit einer neuen Version der SCADA SM32 Supervisory Control and Data Acquisition Software wurde auch eine neue Generation von Steuerungssystemen für Pelletieranlagen entwickelt. Im Bereich Verschleißteile für Pelletieranlagen und Hammermühlen konnten Verbesserungen bei den Legierungen erzielt werden, auch die Wärmebehandlung und damit die Verschleißeigenschaften wurden durch den Einsatz neuer Härtetechnologien weiter verbessert. KENNZAHLEN FUTTERMITTELTECHNIK MEUR 2004 2003 2002 2001 Umsatz Auftragseingang Auftragsstand per 31.12. EBITDA EBITDA-Marge EBITA EBITA-Marge Investitionen Mitarbeiter per 31.12. 99,6 92,0 16,0 5,1 5,1% 2,2 2,2% 1,6 482 99,2 102,0 24,5 7,4 7,5% 4,8 4,8% 6,6 549 108,4 104,7 23,5 6,1 5,6% 4,2 3,9% 5,4 609 107,0 112,6 27,6 4,7 4,4% 0,9 0,9% 6,7 676 ANDRITZ 2004 69 GESCHÄFTSBEREICHE HYDRAULISCHE MASCHINEN 70 HYDRAULISCHE MASCHINEN/SONSTIGE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN Pumpen-Laufrad Laufrad für eine der von Andritz für die Pumpstationen der Wasserversorgungsanlagen Hongkong und Shenzhen, China, gelieferten Pumpen. Diese Pumpen sind die bisher größten Andritz-Pumpen mit verstellbaren Schaufeln (mittlerer Laufrad-Durchmesser: 1.950 mm). ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE HYDRAULISCHE MASCHINEN LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS Manfred Wörgötter Graz, Österreich 71 ANDRITZ 2004 GESCHÄFTSBEREICHE HYDRAULISCHE MASCHINEN TÄTIGKEITSPROFIL > Der Geschäftsbereich Hydraulische Maschinen/Sonstige Geschäftsaktivitäten umfasst insbesondere die Entwicklung, Planung und Herstellung von Wasserturbinen, von Großpumpen für ausgewählte Anwendungen, Pumpen für den Primär- und Sekundärkreislauf von Kernkraftwerken, Kreiselpumpen für die Zellstoff- und Papierindustrie sowie Komponenten für die Weltraumtechnik. Die Hauptabsatzmärkte sind Europa und Asien. 72 Marktentwicklung In Österreich haben sich die Rahmenbedingungen für das Hauptprodukt des Geschäftsbereichs, die Wasserturbinen, im Jahr 2004 nach längerer Zeit wieder deutlich verbessert. Es gab einige größere Modernisierungs-, Reparatur- und Serviceprojekte sowie auch Neuanlagenprojekte. Zunehmende Projektaktivität war auch im Bereich Kleinwasserkraft (Projekte unter 10 Megawatt) zu verzeichnen. In China hielt die hohe Investitions- und Projektaktivität an. Der Trend geht allerdings dahin, den lokalen Lieferanteil zu erhöhen. Bei einigen aussichtsreichen Turbinenprojekten arbeitet Andritz als Lieferant von Engineering und Kernkomponenten bereits mit chinesischen Herstellern zusammen. Geschäftsverlauf Der Umsatz des Geschäftsbereichs stieg im Jahr 2004 um 36,9% auf 43,8 MEUR (2003: 32,0 MEUR). Dies ist vor allem auf den hohen Auftragsstand per Ende 2003 und die positive Entwicklung des Joint Ventures Andritz-Kenflo in China zurückzuführen. Das EBITA verbesserte sich auf 3,8 MEUR (2003: 3,3 MEUR). ANDRITZ 2004 Der Auftragseingang übertraf mit 58,7 MEUR das Rekordniveau von 2003 (37,3 MEUR) um 57,4%. Diese Steigerung ist hauptsächlich auf Großaufträge für Wasserturbinen und Stoffpumpen zurückzuführen. Das 60:40-Joint Venture AndritzKenflo konnte den Verkauf von Stoffpumpen an die Papierindustrie auch 2004 wieder auf einen neuen Rekordwert steigern. Im Turbinen- und Pumpenbereich wurde die Revision des Pumpspeicherwerks Tanzmühle des deutschen Energieversorgungsunternehmens E.ON termingerecht und zur vollsten Zufriedenheit des Kunden abgeschlossen. Das Pumpspeicherwerk nahm im März wieder den Betrieb auf. Durch die erfolgreiche Abwicklung dieses Auftrags konnte der Geschäftsbereich einige Folgeaufträge auf diesem Sektor verbuchen. In der Schweiz konnten die ersten Aufträge für Peltonlaufräder, die nach einem neuen Herstellungsverfahren (Fräsen aus voller Schmiedescheibe) gefertigt werden, sowie für Automatisierungssysteme verbucht werden. Das Kreiselpumpengeschäft entwickelte sich in Europa, und hier vor allem in Deutschland, besser als erwartet. Der Markteintritt in Russland und Brasilien verläuft recht viel versprechend. In China konnte das 60:40-Joint Venture AndritzKenflo die Marktführerschaft weiter ausbauen und nahezu alle Aufträge im Stoffpumpengeschäft für sich gewinnen. Der erste Auftrag über zehn Pumpen für den stetig wachsenden chinesischen Rauchgasentschwefelungssektor konnte verbucht werden. Wie in den letzten Jahren war der Bereich Service auch 2004 eine starke Säule der Geschäftsentwicklung. Ein großer Teil des Gesamtauftragseingangs wurde mit Umbauten und Modernisierungen von Wasserturbinen und Turbinenreglern sowie Ersatzteillieferungen für Kernkraftwerke und Kreiselpumpen für die Zellstoffund Papierindustrie erzielt. GESCHÄFTSBEREICHE HYDRAULISCHE MASCHINEN KENNZAHLEN HYDRAULISCHE MASCHINEN MEUR Umsatz Auftragseingang Auftragsstand per 31.12. EBITDA EBITDA-Marge EBITA EBITA-Marge Investitionen Mitarbeiter per 31.12. 2004 2003 2002 2001 43,8 58,7 40,7 5,5 12,6% 3,8 8,7% 2,4 365 32,0 37,3 27,2 3,2 10,0% 3,3 10,3% 1,7 302 29,3 28,3 21,5 7,4 25,3% 5,8 19,8% 2,6 277 26,0 28,6 22,6 2,3 8,9% -0,1 n.s. 0,9 246 Wichtige Auftragseingänge • Der Geschäftsbereich erhielt Aufträge über Engineering und Schlüsselkomponenten für große Rohrturbinen in chinesischen Wasserkraftwerken. • Von Verbund Austrian Hydropower (AHP) erhielt die ARGE Andritz/Voith Siemens den Auftrag zur Erneuerung der vier Kaplanturbinen des Donaukraftwerks Aschach. Diese Turbinen waren zur Zeit der Erstinstallation 1964 die größten Maschinen dieser Bauart in Europa. • Lieferung von zwei Pit-Turbinen inkl. Montage an das Kraftwerk Pichlern der Ennskraftwerke, Österreich. • Lieferung einer horizontalen Peltonturbine für das Kraftwerk Ganeu, Österreich. • Rehabilitation des Pumpspeicherwerks Reisach, Deutschland, im Auftrag der deutschen E.ON. Forschung und Entwicklung Die Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Hydraulikentwicklung gemeinsam mit der ASTRÖ (Anstalt für Strömungsmaschinen) wurden auch 2004 fortgesetzt. Die Entwicklung von Spitzenhydrauliken mit Wirkungsgraden, die deutlich über jenen der Mitbewerber liegen, hat entscheidend zur erfolgreichen Vermarktung einer neuen Stoffauflaufpumpe beigetragen. Die erzielten Leistungen bei der Weiterentwicklung von Turbinen-Hydrauliken wurden durch mehrere Aufträge von verschiedenen Kunden, zuletzt durch den Auftrag für das Kraftwerk Aschach, bestätigt. In Verbindung mit dem Entwicklungsschwerpunkt Peltonturbinen, der vor zwei Jahren gesetzt wurde, wird demnächst ein neuer Pelton-Prüfstand in Betrieb gehen. Die weiteren Entwicklungsaktivitäten konzentrierten sich auf den Bereich Kreiselpumpen für die Zellstoff- und Papierindustrie, für den in den kommenden Jahren ein deutliches Wachstum zu erwarten ist. ANDRITZ 2004 73 GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN ANDRITZ AUTOMATION AUTOMATION 74 Die Automatisierungstechnik ist ein rasch wachsendes Geschäftsfeld der Andritz-Gruppe. Das Team von Andritz Automation hat das Ziel, AndritzProduktionstechnologien durch bestmöglichen Einsatz und Koordination interner und externer Leistungen optimal zu unterstützen. 330 Techniker an 23 Standorten zeichnen für die Automatisierung und den reibungslosen Betrieb der Andritz-Anlagen verantwortlich. Die immer kürzer werdenden Zeiten für die Inbetriebnahme von Anlagen sowie die während des Anlagenbetriebs vorgenommenen Produktumstellungen erfordern neue Regelstrategien für Anlagen und Maschinen. Deshalb liegt ein Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt von Andritz Automation auf der Weiterentwicklung der „Advanced Process Control“ basierend auf der „Model Predictive Control (MPC)“. Durch den Erwerb und die Integration neuer Unternehmen gewinnt Andritz ständig an Knowhow und Kompetenz im Bereich Automatisierung dazu. In Trainingsprogrammen und Seminaren werden Andritz-Automatisierungstechniker gezielt geschult, um bei Hardware und Software immer am letzten Stand zu sein. Zwei neue Advanced Process Control-Systeme – eines für die Planheitsregelung in Walzwerken, eines für Bleichanlagen – werden derzeit in der Praxis getestet. Die Andritz-Tochterunternehmen IDEAS Simulation und CyberMetrics leisten mit ihrer Erfahrung und ihrem Know-how einen wertvollen Beitrag in diesem Bereich. Forschung und Entwicklung Die Automatisierungssysteme von Andritz sind darauf ausgerichtet, einen sowohl technisch als auch wirtschaftlich optimalen Betrieb der Andritz-Anlagen zu erzielen. Die Forschungsund Entwicklungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Weiterentwicklung von Regelstrategien und Spezialsensoren, mit denen die Qualität der Andritz-Produkte und die Effizienz der Anlagen noch weiter verbessert werden können. Die Sensorplattform MIS (Multi Ingredient Scan) überwacht Qualitätsparameter von Flüssigkeiten mit Hilfe spektroskopischer Methoden und stellt die Ergebnisse der Online-Messungen dem Bedienpersonal zur Verfügung. Das System hat Pilotversuche bei Kundenanlagen erfolgreich absolviert. Ergänzend zum Refiner CommanderTM – einem neuen modularen Automatisierungssystem zur Steuerung von Refinern – wurde das Refiner Protection SystemTM (RPS) auf den Markt gebracht. Mit diesem System kann die Lebensdauer von Refinermahlplatten erheblich gesteigert werden. Seit der Markteinführung wurden bereits 15 Einheiten verkauft – ein Beweis für den Erfolg dieses innovativen Produkts. ANDRITZ 2004 Geschäftsentwicklung Für das Zellstoff-Projekt von CMPC in Santa Fe, Chile, wird Andritz Automation das Engineering, die Mittel- und Niederspannungsanlagen, die Automatisierung und Simulation liefern sowie Montage und Inbetriebnahme aller gelieferten Systeme übernehmen. Die Zellstoff- und Papierfabrik Arkhangelsk, Russland, bestellte eine komplette Niederspannungsanlage und die Prozesssteuerung für den Holzplatz. GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN ANDRITZ AUTOMATION Celulosa Arauco betreibt in Valdivia, Chile, die weltgrößten Entrindungs- und Hacklinien für Eukalyptus-Holz. Andritz lieferte für diese Anlage ein speziell an die hohe Anlagenleistung und die hohen Qualitätsansprüche des Kunden angepasstes Prozessleitsystem. Nachdem sich das System im Betrieb bewährt hatte, bestellte Arauco das Prozessleitsystem und Spezialelektromotoren für das Projekt Itata ebenfalls bei Andritz. Weitere Prozessleitsysteme wird Andritz für die P-RCTM-APMP-Anlagen in Kunda, Estland, und bei Zhongmao, China, liefern. Der Auftragseingang bei Automatisierungssystemen für Zellstofffabriken erreichte einen neuen Rekordstand. Andritz Automation erhielt Aufträge für Elektrik, Automatisierung und Instrumentierung für alle wesentlichen Verfahrensbereiche von Zellstofffabriken, darunter Faserlinie, Rückgewinnung, Weißlaugenproduktion und Zellstofftrocknung. An Zellstoff Stendal, Deutschland, SPC Ruzomberok, Slowakei, und Portucel Soporcel, Portugal, wurden Sicherheitssysteme für Rückgewinnungskessel (RBS-Z20) geliefert. Drei weitere Aufträge für dieses System konnten verbucht werden. In einen Simulator im Werk Pietarsaari, Finnland, von UPM-Kymmene wurde ein Advanced Process Control-Modell des Rückgewinnungskessels integriert. Andritz Automation erhielt Aufträge für zwei weitere Integrationen. Weitere Aufträge für Anlagen-Simulationen: • Arauco, Itata, Chile: Simulator für Zellstofffabrik (Rückgewinnung, Kaustifizierung, Kalkofen und Weißlaugenproduktion). • CMPC, Santa Fe, Chile: Simulator und Simulation für alle wesentlichen Verfahrensbereiche der Zellstofffabrik. • Shell Canada, Kanada: stationäre Simulationsmodelle für eine Machbarkeitsstudie über die Erweiterung einer Großanlage zur Gewinnung von Öl aus Teersand. • Enbridge Pipelines, Kanada: Untersuchungen über mögliche Steuerventiloptimierungen und Optimierung der Regelstrategie mit dem Ziel der Kostenreduktion für transkanadische Pipelines. Andritz hat seine Position als Automatisierungsspezialist für Stahlbandbehandlungs- und Längsteilanlagen in Asien weiter gestärkt. Für die Anlagen von WISCO, China, und SEAH, Südkorea, wurden Systeme für den Datenaustausch zwischen Prozesssteuerung und ERP-Systemen sowie Antriebssysteme und Level 2-Prozesssteuerungen geliefert. Alle von Andritz ausgelieferten Edelstahlanlagen wurden mit Andritz Advanced Process Control-Lösungen ausgestattet. Sehr erfolgreich war Andritz Automation 2004 auf dem Gebiet der Prozesssimulation. Im Werk Pietarsaari etwa konnte durch Simulation des Steuerungssystems mit einem IDEAS-Simulator ein ausgezeichnetes Ergebnis bei der Inbetriebnahme des Rückgewinnungskessels erzielt werden. ANDRITZ 2004 75 GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN MITARBEITER MITARBEITER Die Andritz-Gruppe beschäftigte per 31.12.2004 5.314 Mitarbeiter (2003: 4.771). Der Anstieg um 11,4% ist vor allem auf die Akquisition von Bird Machine, der NETZSCH-Filtrationstechnik, des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme von VA TECH WABAG und Otto Kaiser zurückzuführen. In einigen Bereichen wurde die Mitarbeiterzahl reduziert. Auf die Andritz AG entfallen 1.205 Mitarbeiter (2003: 1.173), auf die Tochtergesellschaften 4.109 (2003: 3.598). Im rasch wachsenden chinesischen Markt hat Andritz seine Präsenz 2004 weiter verstärkt. Dies schlägt sich auch in stetig steigenden Mitarbeiterzahlen bei den Andritz-Unternehmen in China nieder. 76 Alle freien Führungspositionen und sonstigen offenen Stellen konnten mit bestens qualifizierten Kandidaten besetzt werden. Mit dem Recruiting für Positionen, die 2005 neu besetzt werden müssen, wurde bereits im Berichtsjahr intensiv begonnen. Um frühzeitig Kontakte zu geeigneten Studienabsolventen zu knüpfen, hat Andritz die Beziehungen zu den Hochschulen in Österreich und Finnland intensiviert und an Berufsmessen teilgenommen. Schwerpunkte im Jahr 2004 Das gruppenweite Management-Schulungsprogramm wurde 2004 erfolgreich fortgesetzt. 22 Mitarbeiter von zwölf verschiedenen Tochterunternehmen nahmen am zweiten Modul des Andritz-Management Challenge Program, das gemeinsam mit dem Management Zentrum St. Gallen, Schweiz, veranstaltet wurde, teil. Das Feedback der Teilnehmer war sehr positiv. Im Oktober 2004 fand ein weiteres – geringfügig modifiziertes – Seminar für 20 Manager von zehn verschiedenen Andritz-Standorten statt. Es wurden gezielt auch Führungskräfte von neu akquirierten Unternehmen zu der Veranstaltung eingeladen, um eine rasche und reibungslose Einbindung in die Andritz-Gruppe zu fördern. Rund 25 Mitarbeiter nahmen an einer gruppenweiten Schulung zum Thema Konfliktbewältigung teil. Zusätzlich zum gruppenweiten Schulungsangebot fanden an allen größeren Standorten lokale Kurse statt. Alle Aktivitäten von gruppenweiter Relevanz im Bereich des Personalwesens, vor allem hinsichtlich von Großprojekten, an denen Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen und Regionen beteiligt waren, wurden auf globaler Ebene koordiniert. Die Aktivitäten im Bereich des Personalwesens wurden in Übereinstimmung mit dem Qualitätsmanagement-System der Andritz-Gruppe durchgeführt. Mitarbeiter nach Regionen 2004 (2003) [%] Sonstige 5 (2) China 5 (3) Großbritannien 1 (1) Niederlande 3 (3) Frankreich 4 (4) Dänemark 3 (5) Österreich 23 (25) Deutschland 18 (13) Nordeuropa 17 (24) Nordamerika 21 (20) ANDRITZ 2004 GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN FERTIGUNG UND BESCHAFFUNG FERTIGUNG UND BESCHAFFUNG Die Andritz-Gruppe betreibt derzeit 15 Produktionsstätten in Europa, Nordamerika und China. In diesen werden vor allem Schlüsselkomponenten für Andritz-Anlagen gefertigt. Die ausgezeichnete Ausbildung der Mitarbeiter, langjährige Erfahrung und moderne Werkstättenausrüstung gewährleisten beste Produktqualität und zuverlässige, termingerechte Auftragsabwicklung. Konzentration auf Schlüsselkompetenzen Um Kundenwünsche und Vertragsanforderungen gesichert zu erfüllen, werden die Kernbauteile der Andritz-Anlagen in eigenen Produktionsstätten gefertigt und montiert. Der Anteil der Eigenfertigung am gesamten Fertigungsvolumen liegt bei etwa 45%. Die übrigen Komponenten bezieht Andritz bei qualifizierten Lieferanten, deren Qualitätsstandards und Termintreue laufend kontrolliert werden. Kapazitätsmanagement Neben dem Zukauf einfacher Bauteile ist der Einsatz von temporären Mitarbeitern ein weiteres wesentliches Mittel, um Auslastungsschwankungen auszugleichen. An mehreren Standorten wurde darüber hinaus eine weitgehende Flexibilisierung der Arbeitszeit mit der Belegschaftsvertretung vereinbart. Durchlaufzeit und Termintreue Kurze Durchlaufzeiten und Termintreue sind wesentliche Erfolgskriterien für Andritz. Durch permanente Überwachung stellt Andritz sicher, dass die Leistung in diesen Bereichen auf einem konstant hohen Niveau gehalten bzw. verbessert wird. An den Standorten Graz, Österreich, Savonlinna, Finnland, Regensburg, Deutschland, und Geldrop, Niederlande, wurden 2004 Projekte zur Verkürzung der Auftragsdurchlaufszeiten erfolgreich umgesetzt. Schwerpunkte im Jahr 2004 Durch den hohen Auftragseingang der AndritzGruppe im Jahr 2004 erreichte auch die Auslastung der Produktionsstätten ein Rekordniveau. Dies gilt insbesondere für die Standorte Graz, Österreich, Savonlinna, Finnland, Köln, Deutschland, und die beiden Standorte in China. Die Andritz-Fertigung in Finnland wurde neu organisiert. Die Fertigungsbetriebe in Varkaus und Hollola wurden an Partner-Firmen verkauft, die künftig von diesen Standorten aus neben Andritz auch andere Kunden beliefern werden. Bei Andritz Fiedler, einer auf die Herstellung von Siebkörben für die Fasersortierung spezialisierten Tochterfirma, wurde ein umfassendes Optimierungsprogramm gestartet. Die zu Andritz Fiedler gehörenden Fertigungsstandorte in Alpharetta, USA, und Pilsen, Tschechien, wurden geschlossen; die Fertigung der Siebkörbe in Regensburg, Deutschland, wurde auf das Fließprinzip umgestellt. Dies hat zu einer deutlichen Steigerung der Produktivität und Kapazität sowie zu einer Verbesserung der On-Time-Performance geführt. Die durch die Akquisition von Bird Machine erworbene Fertigungsstätte in Köln wurde reorganisiert. Sie wird sich künftig auf Herstellung und Service von hochwertigen Industrie-Zentrifugen konzentrieren. Durch das Zusammenziehen der Verschleißteilefertigung für Pelletieranlagen von vier Standorten auf den neuen Standort in Geldrop, Niederlande, ist der weltgrößte Betrieb für die Produktion von Matrizen entstanden. Die neue Fertigungsstätte wurde 2004 erfolgreich in Betrieb genommen. Der neue Fertigungskomplex von Andritz Technologies in Foshan, China, hat 2004 den Betrieb aufgenommen. Aufgrund des wachsenden Auftragsvolumens in dieser Region ist bereits eine weitere Ausbaustufe in Umsetzung. Mit der Firma Kaiser wurde im Herbst 2004 ein weiterer Fertigungsstandort erworben. Der Betrieb in Bretten, Deutschland, konzentriert sich auf die Herstellung und Montage von Pressen mit bis zu 360 Tonnen Gesamtgewicht. ANDRITZ 2004 77 GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN GESCHÄFTSPROZESS MANAGEMENT GESCHÄFTSPROZESSMANAGEMENT Das starke Wachstum der Andritz-Gruppe in den letzten Jahren hat eine Reihe verschiedenster Geschäftsprozesse, organisatorischer Verfahrensabläufe und Informationstechnologiesysteme mit sich gebracht. Die Standardisierung dieser Verfahren stellt besonders im Hinblick auf die forcierte konzerninterne Integration der Geschäftsbereiche ein immer wichtiger werdendes Ziel für die Andritz-Gruppe dar. Im Jahr 2002 wurde eine neue, zentrale Funktion, die sich auf die Standardisierung wesentlicher Geschäftsprozesse und deren Implementierung mit den entsprechenden IT-Systemen konzentriert, eingerichtet. 78 Notwendigkeit eines gruppenweiten Enterprise Resource Planning (ERP)-Systems Eine genaue Untersuchung zeigte, dass in der Andritz-Gruppe mehrere verschiedene lokale ERPSysteme in Verwendung sind. Nach vielen Jahren im Einsatz sind die meisten davon nun veraltet und entsprechen den langfristigen Anforderungen von Andritz nicht mehr. Angesichts der globalen Ausrichtung aller Geschäftsbereiche entschied sich Andritz, ein gruppenweites ERP-System einzuführen. ASAP – Globales SAP für Andritz Nachdem der Andritz-Vorstand die Einführung eines globalen ERP-Systems beschlossen hatte und die Wahl auf SAP gefallen war, wurde Ende März 2004 das so genannte „ASAP-Projekt – Andritz towards global SAP“ offiziell gestartet. Rund 50 Teammitglieder arbeiten seitdem an der Definition und Harmonisierung der ASAPGeschäftsprozesse. Die Aufgabe ist es festzulegen, wie diese Geschäftsprozesse – von Verkauf über die Auftragsabwicklung bis zu Beschaffung, Fertigung, Service und Finanzwesen – in Zukunft durch SAP unterstützt werden. Ziele des neuen ERP-Systems Wichtigstes Ziel des neuen globalen AndritzERP-Systems ist es, die Geschäftstätigkeit ebenso effizient zu unterstützen wie die derzeitigen Systeme, jedoch mit dem Vorteil, dass zukünftig alle Bereiche der Andritz-Gruppe mit demselben System arbeiten werden. Dieses globale System wird die Gruppenintegration, die gemeinsamen, global abzuwickelnden Geschäfte sowie ANDRITZ 2004 die Eingliederung neu akquirierter Firmen erleichtern und ebenso die organisatorische Flexibilität erhöhen. Das globale ERP-System ermöglicht eine gemeinsame Nutzung globaler Ressourcen, Reduktion der Lagerbestände, Zusammenlegung von Funktionen (wie z.B. Rechnungswesen, Einkauf etc.), Automatisierung von konzerninternen Geschäften und Verbesserungen in Finanzkontrolle und -berichtswesen. Die Risiken – und folglich die Kosten – für den IT-Systembetrieb sollten vermindert werden, weil es nur ein globales System gibt, das zu warten und zu aktualisieren ist. Nicht zuletzt sollte das globale ERP-System einen besseren Kundenservice ermöglichen und Andritz dadurch Wettbewerbsvorteile verschaffen. Wichtigste Projektschritte Nach abgeschlossener Definition der relevanten Geschäftsprozesse begann das ASAP-Team Anfang Juni 2004, diese Prozesse innerhalb des SAP-Systems umzusetzen. Bis Ende 2004 waren diese Arbeiten zu etwa 80% abgeschlossen. Ende 2004 wurde das neue ERP-System mit allen damit zusammenhängenden Geschäftstransaktionen – basierend auf einem Kundenauftrag mit zugehörigen Servicebestellungen – erfolgreich dem ersten Integrationstest unterzogen. Das neue ERP-System wird nicht in der ganzen Andritz-Gruppe gleichzeitig implementiert werden. Vielmehr wird das SAP-System – um das Tagesgeschäft nicht mehr als nötig zu unterbrechen – innerhalb der nächsten sechs Jahre schrittweise, entsprechend dem tatsächlichen Umstellungsbedarf der Standorte, eingerichtet werden. Im März 2005 übersiedelt das ASAP-Projektteam nach Finnland, wo der erste SAP-Rollout stattfindet. Veraltete Systeme werden dann ersetzt und SAP für ca. 420 Benutzer eingeführt werden. Weiters ist geplant, SAP Ende 2005 in China einzuführen. Anschließend übersiedelt das RolloutTeam nach Nordamerika, wo im Laufe des Jahres 2006 die meisten Systeme ausgetauscht werden. GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN QUALITÄT QUALITÄT „Do it right the first time“ – so lautet das Ziel, das das Andritz-Qualitätsmanagement anstrebt. Der hohe technische Standard der von Andritz gelieferten Anlagen lässt sich nur mit höchsten Fertigungsstandards, systematischer Organisation, klar definierten Geschäftsprozessen und gut geschulten Mitarbeitern realisieren und langfristig gewährleisten. Voraussetzung ist natürlich die tief gehende Kenntnis der Schlüsseltechnologien für die Entwicklung von Maschinen, Anlagen und Verfahren, die die Erwartungen der Kunden erfüllen oder übertreffen. In den Andritz-Produktionsstätten werden in erster Linie Schlüsselkomponenten hergestellt, deren Planung und Fertigung spezielles Knowhow und einschlägige Erfahrung erfordern. Die übrigen Komponenten bezieht Andritz bei qualifizierten Zulieferanten, die entweder in der Nähe der zu errichtenden Anlage oder in der Nähe einer Andritz-Produktionsstätte angesiedelt sind. Alle Zulieferanten werden einem genauen Auswahlverfahren unterzogen und müssen die von Andritz festgelegten Anforderungen hinsichtlich Qualität, Lieferzeit und Kosten erfüllen. Mit den meisten Zulieferanten arbeitet Andritz auf langfristiger Basis zusammen. Sie sind ein wesentlicher Faktor für die Kostenführerschaft der AndritzGruppe. Schwerpunkte 2004 Die Implementierung der neu definierten Geschäftsprozesse – ein Schwerpunkt im Qualitätsmanagement 2003 – wurde 2004 zertifiziert. Andritz hat folgende wesentliche Geschäftsprozesse definiert: Produktmanagement, Forschung und Entwicklung, Verkauf, Auftragsdurchlauf, Service, Beschaffung, Fertigung, Personal und Verbesserung. Für diese Prozesse wurden Vorgehensweisen festgelegt, die sich innerhalb der Gruppe am besten bewährt haben, so genannte Best Practices. In Schulungen werden die Mitarbeiter mit diesen Best Practices vertraut gemacht und erfahren, wie mit branchenspezifischen Risiken umzugehen ist und wie man die festgelegten Qualitätsstandards im Arbeitsalltag anwenden kann. Die Einführung des neuen gruppenweiten ERPSystems wird zur weiteren Harmonisierung des Qualitätsmanagements innerhalb der AndritzGruppe beitragen. Durch ein einheitliches Vorgehen an allen Andritz-Standorten wird auch die Qualität der hergestellten Produkte weiter verbessert. Das neue ERP-System wird die Zusammenarbeit unterschiedlicher Divisionen im Rahmen der Abwicklung von Großprojekten wesentlich erleichtern. Sicherheit am Arbeitsplatz ist Andritz ein wichtiges Anliegen. Deshalb wurden alle Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit von AndritzMitarbeitern in Andritz-Produktionsstätten und bei Kundenanlagen zu einem integralen Bestandteil des Qualitätsmanagementsystems gemacht. Das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz wurde gemäß OHSAS 18001 organisiert und durch ein externes Unternehmen geprüft. Ein intranetbasierendes Feedback-System zur Bearbeitung von Qualitäts- und Verbesserungsvorschlägen wurde an mehreren Standorten installiert, nachdem es sich bei Andritz Oy und Andritz AG bewährt hatte. Mit diesem System werden immer wieder auf verschiedenen Ebenen Verbesserungen erzielt, etwa in den Bereichen Fertigung, Standardisierung und Geschäftsprozesse. ANDRITZ 2004 79 GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN UMWELTSCHUTZ Andritz-Entwässerungssystemen (Filter und Pressen) sowie Systemen zur Kreislaufführung des Wassers innerhalb der Faserlinie oder des Papierherstellungsprozesses wird die Abwassermenge von Zellstofffabriken reduziert. UMWELTSCHUTZ Der nachhaltige Schutz der Umwelt und die Schonung der natürlichen Ressourcen sind wesentliche Anliegen der Andritz-Gruppe. Die Andritz AG hat eine offizielle Umweltschutzerklärung abgegeben, in der die Grundsätze und Ziele ihrer Umweltpolitik dargelegt sind. Die Gruppe verfolgt eine offene Informationspolitik gegenüber den Menschen, die in der Nähe ihrer Betriebs- und Produktionsstätten wohnen, sowie gegenüber der Öffentlichkeit und den Behörden. Die Produktionsprozesse und die Produkte der Andritz-Gruppe sind darauf ausgelegt, möglichst wenig Rohstoffe und Energie zu verbrauchen, um die Auswirkungen auf die Umwelt gering zu halten. Dies kommt auch den Kundenanforderungen nach niedrigen Produktions- und Betriebskosten entgegen. 80 An allen Andritz-Produktionsstandorten gelten einheitliche Umweltschutzrichtlinien, deren Einhaltung von Umweltschutzbeauftragten überwacht wird. Die Andritz AG strebt eine ständige Verbesserung ihrer Umweltschutzmaßnahmen, die sie jedes Jahr von einer Kommission der Stadt Graz überprüfen lässt, an. Auch 2004 hat der Standort in Graz wieder das ÖKOPROFIT-Zertifikat der Stadt Graz für besondere Leistungen im Bereich Umweltschutz erhalten. Das Werk in Graz hat im Berichtsjahr weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt. So wurde etwa die Isolierung der Werkstätten verbessert und energiesparende Beleuchtung installiert. Weiters wurde der Bahnfrachtanteil deutlich erhöht und damit das LKW-Aufkommen auf den Straßen rund um das Betriebsgelände verringert. Andritz-Produkte für eine saubere Umwelt Die Prozesse und Anlagen des Geschäftsbereichs Zellstoff und Papier sind darauf ausgerichtet, möglichst wenig Abfall zu produzieren, möglichst wenig Energie zu verbrauchen und die Auswirkungen der Kundenanlagen auf die Umwelt zu minimieren. Die meisten Zellstofffabriken, die Bleichanlagen betreiben, sind bestrebt, den Bleichprozess möglichst umweltschonend zu gestalten. Andritz ist ein Vorreiter bei der Entwicklung von Bleichprozessen, die chlorfrei ablaufen. Durch den Einsatz von ANDRITZ 2004 Für den Bereich Chemikalienrückgewinnung bietet Andritz Systeme zur Schwarzlaugeneindampfung, zur Verbrennung sowie zur Weißlaugenproduktion an, die zur Reduktion der Emissionen beitragen. Mit Andritz-Eindampfanlagen gewinnt man wieder verwendbares Prozesswasser aus der Schwarzlauge. Durch die Wiederverwendung des Kondensats wird die COD-Belastung (COD: Chemical Oxygen Demand) des Abwassers reduziert. Außerdem kann dadurch Frischwasser für Zellstoffherstellung und Rückgewinnung eingespart werden. Das Kondensat, das durch das Eindampfen der Schwarzlauge entsteht, wird abgeschieden und gesammelt. Daraufhin wird das Methanol, das im Kondensat enthalten ist, abgetrennt. Andritz bietet auch Systeme an, die Methanol verflüssigen und damit zu einem Ersatzbrennstoff aufbereiten, der anstelle fossiler Brennstoffe im Kalkofen verwendet werden kann. Andritz hat intensiv an der technologischen Weiterentwicklung seiner Rückgewinnungskessel gearbeitet. Das Ergebnis ist ein moderner Andritz-Rückgewinnungskessel, der kaum mehr Emissionen abgibt. Die SO2-Emissionen etwa liegen fast bei null, wenn die Schwarzlauge auf einen entsprechend hohen Trockengehalt eingedampft wurde und der Kessel mit einem Vertical Air™System ausgestattet ist. Möglichst hohe Energiegewinnung und möglichst geringer Treibhausgasausstoß nehmen in den Überlegungen der Zellstoffhersteller einen immer höheren Stellenwert ein. Der von Andritz entwickelte HERB-Rückgewinnungskessel (HERB: High Energy Recovery Boiler) ist eine effiziente und zugleich emissionsarme Lösung zur Gewinnung von Energie aus Brennstoffen auf Holzbasis (Schwarzlauge aus der Kochung). Ein neues, für den Umweltschutz relevantes Andritz-Produkt ist der LMD-Filter™, ein Spezialfilter zur Abscheidung, Wäsche und Trocknung von Kalkschlamm. Dieser Filter erzielt hervorragende Waschergebnisse und reduziert die Menge an Schwefelrückständen, die in den Kalkofen gelangen. Dadurch werden die Schwefelemissionen, die in die Atmosphäre gelangen, deutlich reduziert. GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN UMWELTSCHUTZ Große Nachfrage besteht am Markt nach Möglichkeiten zur Senkung des Wasserverbrauchs. Andritz, einer der führenden Lieferanten großer Zellstofftrocknungsmaschinen, hat Maschinen entwickelt, die über einen geschlossenen Wasserkreislauf verfügen, sodass das Wasser immer wieder verwendet werden kann. Diese Maschinen sind auch mit Einrichtungen ausgestattet, die Überlaufwasser sammeln und Kühlwasser wieder verwenden. Dadurch kann der Gesamtbedarf an Frischwasser auf den extrem niedrigen Wert von 1,5 m3 pro Tonne Zellstoff reduziert werden. Eine für die Energieeinsparung wesentliche Andritz-Technologie ist der RTS™-Refinerprozess, der einen um bis zu 30% geringeren spezifischen Energiebedarf für die Produktion von hochwertigem Holzstoff hat als konventionelle Systeme. Damit ergibt sich ein enormes Einsparungspotenzial für Papiererzeuger. Außerdem sinken die Treibhausgasemissionen. Ein Beispiel: Bei einer Jahresproduktion von 175.000 Tonnen Holzstoff können mit einem RTS™-TMP-System bis zu 70.000 MWh pro Jahr eingespart werden. Wird Öl als Brennstoff verwendet, so entspricht dies Einsparungen in Höhe von 17.000 Tonnen Öl pro Jahr. Gleichzeitig werden die CO2-Emissionen, die einen Großteil der Treibhausgase ausmachen, jährlich um 48.000 Tonnen gesenkt. Das RTS™-TMPSystem leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Kyoto-Abkommens. P-RC™-APMP ist ein chemi-mechanisches Refinerverfahren, das sich durch minimalen Energieund Chemikalienbedarf auszeichnet. Die AndritzHochkonsistenz-Peroxid-Bleichtechnologie (PHC) trägt ebenso zur Reduzierung des Bleichchemikalienverbrauchs bei. Dadurch dass keine chlor- oder schwefelhältigen Chemikalien verwendet werden, sind die Abwässer aus diesem Prozess wesentlich besser biologisch abbaubar. Die neuen Auflöser von Andritz (FibreSolve™ LC und HC) und der Dispergierer des Typs CompaDis™ bieten Papierherstellern ebenfalls gute Möglichkeiten, Energie zu sparen und die Abwassermengen zu reduzieren. Im Bereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen werden Substanzen eingesetzt, die der Umwelt schaden können, wenn sie nicht recycelt oder korrekt entsorgt werden. Die Anlagen von Andritz sind so ausgelegt, dass sie Substanzen wie Spülwässer, Walzemulsionen und Beizsäuren bestmöglich nutzen und wieder verwerten. Teilweise werden Eindampf-Prozesse eingesetzt, um Abwasser zu vermeiden. Andritz hat ein Verfahren entwickelt, mit dem das Elektrolyt (Natriumsulfat), das bei der elektrolytischen Beize eingesetzt wird, vollständig recycelt werden kann. Im Zuge des Recycling-Prozesses wird das hexavalente Chrom, das sich während des Beizens bildet, vollständig abgeschieden. Die Andritz-Tochter Sundwig hat so genannte No-Rinse-Coaters entwickelt und immer weiter verbessert. Diese ermöglichen es, den Prozess des Aufbringens von hexavalentem Chrom auf das Stahlband in einem geschlossenen Chemikalienkreislauf durchzuführen, wodurch die Umgebung nicht beeinträchtigt wird. Der Geschäftsbereich Umwelt und Prozess liefert komplette Prozesslinien, die flüssigen Klärschlamm in Granulat umwandeln. Dieses Granulat hat einen Heizwert von 11 bis 13 Megajoule je Tonne und kann somit als Ersatz für fossile Brennstoffe in der Wärme- und Energieerzeugung verwendet werden. Durch den verminderten Einsatz fossiler Brennstoffe sinken die CO2-Emissionen. Der Geschäftsbereich Futtermitteltechnik ist ein führender Anbieter von Anlagen zur Erzeugung umweltfreundlicher, erneuerbarer Brennstoffe. Bio-Brennstoffe gewinnen auch außerhalb Nordamerikas und Westeuropas stetig an Bedeutung, hauptsächlich in Regionen, wo überschüssiges Rohmaterial aus der Holz verarbeitenden Industrie und anderen Industriezweigen zur Verfügung steht. Mit Andritz-Anlagen kann aus Materialien, die andernfalls entsorgt werden müssten, etwa Holzabfällen, Torf und anderen Abfallprodukten, hochwertiger Bio-Brennstoff erzeugt werden. Die Andritz-Futtermitteltechnik bietet darüber hinaus Abfallpelletieranlagen an, die in manchen Fällen eine umweltfreundliche Alternative zur Deponierung der Abfälle darstellen können. Die Wasserkraft ist eine ganz wesentliche Energiequelle, die weder die Umwelt verschmutzt, noch Abfälle produziert. Außerdem ist Energie aus Wasserkraft erneuerbar. Bis dato werden nur etwa 20% des Wasserkraftpotenzials der Erde genutzt. Der Geschäftsbereich Hydraulische Maschinen bietet Wasserkraftwerken seit über 130 Jahren zuverlässige Anlagen und umfassende Dienstleistungen an. ANDRITZ 2004 81 KONZERNABSCHLUSS 2004 DER ANDRITZ-GRUPPE NACH IFRS UNABHÄNGIGER BESTÄTIGUNGSBERICHT Wir haben den von der Andritz AG zum 31. Dezember 2004 nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board aufgestellten Konzernabschluss geprüft. Für diesen Konzernabschluss ist der Vorstand verantwortlich. Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Abschlussprüfung. Die Prüfung der im Konzernabschluss berücksichtigten Jahresabschlüsse einzelner Tochtergesellschaften wurde zum Teil von anderen Abschlussprüfern durchgeführt. Unser Prüfungsurteil beruht – soweit es diese Tochtergesellschaften betrifft – ausschließlich auf deren Bestätigungsvermerken. Wir haben die Prüfung unter Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) der International Federation of Accountants (IFAC) durchgeführt. Diese Standards erfordern, die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen falschen Aussagen ist. Die Prüfung schließt eine stichprobengestützte Prüfung der Nachweise für Beträge und Angaben im Konzernabschluss ein. Sie umfasst ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der wesentlichen durch die Unternehmensleitung vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung und die Bestätigungen der anderen Abschlussprüfer eine hinreichende Grundlage für unser Prüfungsurteil abgeben. 82 Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2004 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme für das zu diesem Stichtag abgelaufene Geschäftsjahr, in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards. Wir bestätigen, dass der beigefügte Lagebericht mit dem Konzernabschluss im Einklang steht und die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht erfüllt sind. Wien, 18. Februar 2005 AUDITOR TREUHAND GMBH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Dr. Alfons STIMPFL-ABELE Mag. Walter MÜLLER Wirtschaftsprüfer AUDITOR TREUHAND GMBH ist ein Mitglied von Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung verwiesen wird. ANDRITZ 2004 KONZERNBILANZ zum 31. Dezember 2004 und 2003 Aktiva Immaterielle Vermögensgegenstände Firmenwerte Sachanlagen Anteile an assoziierten Unternehmen Sonstige Finanzanlagen Anlagevermögen Aktive latente Steuern Vorräte Geleistete Anzahlungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus realisierten Umsatzerlösen für Projekte, soweit sie die dafür erhaltenen An- und Teilzahlungen übersteigen Sonstige Forderungen Rechnungsabgrenzungsposten Wertpapiere des Umlaufvermögens Flüssige Mittel Umlaufvermögen Summe Aktiva Anhang 2004 (in TEUR) 2003 (in TEUR) 1. 7.061 107.561 125.390 2.102 12.321 254.435 4.921 122.785 127.165 3.022 2.340 260.233 18. 21.854 18.876 2. 3. 4. 139.972 14.142 201.763 107.714 17.334 216.702 5. 6. 115.950 63.314 4.920 63.097 273.939 877.097 1.153.386 107.738 60.510 4.224 52.705 120.876 687.803 966.912 94.510 45.966 129.436 269.912 94.510 45.966 92.008 232.484 7.169 6.616 100.000 4.486 72.969 919 178.374 Passiva Grundkapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Eigenkapital Anteile in Fremdbesitz Anleihen Bankverbindlichkeiten - langfristig Rückstellungen - langfristig Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - langfristig Langfristige Verbindlichkeiten 11. 100.000 5.211 77.800 582 183.593 Verbindlichkeiten aus latenten Steuern 18. 58.693 50.546 11.207 421 0 132.970 11.104 484 1.550 104.580 197.832 49.564 81.823 10.368 149.834 634.019 1.153.386 107.399 30.765 77.459 16.670 148.881 498.892 966.912 Bankverbindlichkeiten - kurzfristig Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - kurzfristig Wechselverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Erhaltene An- und Teilzahlungen für Projekte, soweit sie die dafür realisierten Umsatzerlöse übersteigen Erhaltene Anzahlungen Rückstellungen - kurzfristig Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern Sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten Summe Passiva 9. 5. 9. 12. Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Konzernbilanz. ANDRITZ 2004 83 KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHUNG für die Geschäftsjahre 2004 und 2003 84 Anhang 2004 (in TEUR) 2003 (in TEUR) Umsatzerlöse Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Aktivierte Eigenleistungen 13. 1.481.347 1.224.990 10.996 468 1.492.811 (3.517) 156 1.221.629 Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Sonstige betriebliche Aufwendungen Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) 14. 20.799 (866.263) (322.706) (209.283) 20.099 (676.133) (304.797) (176.428) 115.358 84.370 Abschreibungen (ohne Firmenwertabschreibungen) Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) (22.539) (21.237) 92.819 63.133 Firmenwertabschreibungen Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) (16.684) 76.135 (14.201) 48.932 (1.543) 1.979 657 1.093 (419) 1.006 (201) 386 77.228 49.318 (22.830) 54.398 (18.801) 30.517 (1.027) 53.371 (1.389) 29.128 4,13 2,26 1,40 1,00 12.917.037 12.871.600 Erträge/Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen Zinsergebnis Sonstiges Finanzergebnis Finanzergebnis 15. 16. 17. Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Steuern vom Einkommen und Ertrag Ergebnis nach Ertragsteuern 18. Auf Anteile in Fremdbesitz entfallende Ergebnisse Konzernergebnis Gewinn je nennwertloser Stückaktie (in EUR) Vorgeschlagene oder bezahlte Dividende je nennwertloser Stückaktie (in EUR) Gewogene durchschnittliche Anzahl an nennwertlosen Stückaktien 19. Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung. ANDRITZ 2004 KONZERN-CASHFLOW-STATEMENT (GELDFLUSSRECHNUNG) für die Geschäftsjahre 2004 und 2003 2004 (in TEUR) 2003 (in TEUR) Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Zinsergebnis Zu- und Abschreibungen auf das Anlagevermögen Erträge/Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen Veränderungen langfristiger Rückstellungen Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen Steuerzahlungen Zinseinzahlungen Zinsauszahlungen Cashflow aus dem Ergebnis 77.228 (1.979) 38.922 1.543 2.549 (3.359) (2.566) (19.973) 8.356 (6.397) 94.324 49.318 (1.006) 35.410 419 8.725 (62) 0 (10.207) 5.973 (5.992) 82.578 Veränderungen der Vorräte Veränderungen der geleisteten Anzahlungen Veränderungen der Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten Veränderungen kurzfristiger Rückstellungen Veränderungen erhaltener Anzahlungen Veränderungen der Verbindlichkeiten und passiven Rechnungsabgrenzungsposten Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (17.659) 3.338 5.213 (14.175) 22.298 (3.169) 11.803 (85.569) (5.837) 455 97.087 208.022 21.934 4.599 11.523 3.242 (24.002) (9.750) (20.662) (167) (5.215) (10.079) (37.523) (13.943) (24.076) (55.606) Veränderungen verzinslicher Finanzverbindlichkeiten Gezahlte Dividenden durch Andritz AG Gezahlte Dividenden an Minderheitsgesellschafter Ein- und Auszahlungen betreffend eigene Aktien Einzahlungen von assoziierten Unternehmen Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (3.642) (12.889) (372) 1.328 0 (15.575) (311) (11.543) (659) (844) 27 (13.330) Veränderungen des Finanzmittelbestandes 154.924 (64.337) Einfluss von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand Finanzmittelbestand am Anfang der Periode Finanzmittelbestand am Ende der Periode (1.861) 120.876 273.939 (2.916) 188.129 120.876 85 Einzahlungen aus Anlagenabgängen Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Auszahlungen für den Erwerb von Minderheitenanteilen und Akquisition von Firmen bzw. Geschäftsbereichen Auszahlungen für kurzfristige Veranlagung liquider Mittel Cashflow aus Investitionstätigkeit Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieses Konzern-Cashflow-Statements. ANDRITZ 2004 ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS für die Geschäftsjahre 2004 und 2003 (in TEUR) Anhang Stand zum 1. Jänner 2003 86 Unterschiedsbeträge aus GrundKapital- GewinnIAS 39 Währungskapital rücklagen rücklagen Rücklage umrechnung Gesamt 94.510 45.966 83.917 8.601 (10.057) Konzernergebnis Dividendenauszahlungen Differenzen aus der Währungsumrechnung Rückkauf eigener Aktien Zuführung zur IAS 39 Rücklage Stand zum 31. Dezember 2003 94.510 45.966 101.171 9.910 18.511 (17.617) (331) 9.910 (27.674) 232.484 Stand zum 1. Jänner 2004 94.510 45.966 101.171 18.511 (27.674) 232.484 Konzernergebnis Dividendenauszahlungen Differenzen aus der Währungsumrechnung Veränderung eigene Aktien Zuführung zur IAS 39 Rücklage Sonstige Veränderungen Stand zum 31. Dezember 2004 29.128 (11.543) 222.937 29.128 (11.543) (17.617) (331) 53.371 (12.889) 8. 53.371 (12.889) 8. (7.197) 1.583 2.138 94.510 45.966 422 143.658 20.649 (7.197) 1.583 2.138 422 (34.871) 269.912 Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil der dargestellten Entwicklung des KonzernEigenkapitals. ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG KONZERNANHANG zum 31. Dezember 2004 und 2003 A. Allgemeines Die Andritz AG („Andritz“) ist eine Gesellschaft nach österreichischem Recht und notiert seit Juni 2001 an der Wiener Börse. Die Andritz-Gruppe (der „Konzern“) ist ein führender Hersteller von hochtechnologischen Industriemaschinen und -anlagen und arbeitet in vier strategischen Geschäftsfeldern: Zellstoff und Papier, Walz- und Bandbehandlungsanlagen, Umwelt und Prozess und Futtermitteltechnik. Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten im Konzern betrug 5.026 im Jahr 2004 und 4.597 im Jahr 2003. Der eingetragene Geschäftssitz des Konzerns befindet sich in der Stattegger Straße 18, 8045 Graz, Österreich. Der Konzernabschluss wird unter der Verantwortung des Vorstands erstellt und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Zahlreiche Beträge und Prozentsätze, die im Konzernabschluss dargestellt werden, wurden gerundet, Summierungen können deshalb von den dargestellten Beträgen abweichen. B. Bilanzierungsgrundsätze Die wichtigsten bei der Erstellung der Jahresabschlüsse angewandten Bilanzierungsgrundsätze sind folgende: a. Allgemeines Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit sämtlichen vom International Accounting Standards Board (IASB) formulierten und für 2004 verpflichtend anzuwendenden Standards erstellt. Ebenso wurden sämtliche für 2004 verpflichtend anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Commitee (IFRIC) beachtet. IFRS 2 Share-based Payment wurde vorzeitig angewendet. Aufgrund des im Rahmen des Konzernabschlussgesetzes in das Handelsgesetzbuch (HGB) eingefügten § 245a hat dieser nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss befreiende Wirkung. b. Berichtswährung Der Konzernabschluss wird in EURO erstellt. c. Konsolidierungsgrundsätze Der Konzernabschluss beinhaltet Andritz und die von ihr kontrollierten Unternehmen. Diese Kontrolle (Beherrschung) ist immer dann gegeben, wenn Andritz, entweder direkt oder indirekt, mehr als 50% der Stimmrechte einer Gesellschaft besitzt, um so auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens Einfluss zu nehmen und von dessen Aktivitäten zu profitieren. Der Anteil des Eigenkapitals und des Ergebnisses, der auf Anteile in Fremdbesitz entfällt, ist in der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung gesondert ausgewiesen. Die Erwerbsmethode wurde bei allen erworbenen Unternehmen angewandt. Unternehmen, die während des Jahres gekauft oder verkauft wurden, sind im Konzernabschluss ab dem Stichtag des Kaufs oder bis zum Zeitpunkt ihres Verkaufs berücksichtigt. Gemeinschaftsunternehmen Quotenkonsolidierung erfasst. mit gleichen Stimmrechtsanteilen werden im Konzernabschluss durch d. Wesentliche Unterschiede zwischen den österreichischen und den IFRS-Rechnungslegungsvorschriften Firmenwerte: Gemäß IAS 22 werden Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Firmenwerte, die aus Unternehmenszusammenschlüssen nach dem 30. März 2004 resultieren, werden gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 bilanziert. Nach österreichischem Recht (HGB) ist eine erfolgsneutrale Verrechnung mit den Gewinnrücklagen zulässig. ANDRITZ 2004 87 KONZERNANHANG Auftragsfertigung: Nach österreichischem Recht sind Umsätze und Gewinne erst bei Übergabe an den Kunden zu realisieren („completed contract method“). Gemäß IAS 11 wird bei Auftragsfertigung entsprechend dem Anarbeitungsgrad („percentage of completion method“) mit anteiliger Gewinnrealisierung abgerechnet, wobei sich der Fertigstellungsgrad aus dem Verhältnis zwischen den zu erwartenden Gesamtkosten des Projekts und den tatsächlich angefallenen Herstellungskosten ergibt („cost-to-cost method“). Latente Steuern: Gemäß HGB sind latente Steuern für passive zeitliche Differenzen zu bilden, wenn bei deren Auflösung ein Steueraufwand zu erwarten ist. Nach IFRS sind für alle temporären Differenzen zwischen Steuerbilanz und IFRS-Bilanz unter Verwendung des gegenwärtig (bzw. bereits angekündigten zukünftig) gültigen Steuersatzes latente Steuern zu bilanzieren. Aktive latente Steuern sind gemäß den Bestimmungen der IFRS auch für noch nicht verwendete steuerliche Verlustvorträge sowie noch nicht verwendete Steuergutschriften zu bilden, soweit diese durch zukünftige steuerliche Gewinne voraussichtlich verbraucht werden können. Sonstige Rückstellungen: Den IFRS liegt im Vergleich zum österreichischen HGB bei Rückstellungen ein anderes Verständnis des Vorsichtsprinzips zugrunde. Die IFRS stellen tendenziell höhere Anforderungen an die Wahrscheinlichkeit der relevanten Ereignisse und die Bestimmbarkeit des rückstellungsfähigen Betrags. Rückstellungen für Pensionen: Pensionsrückstellungen werden gemäß HGB nach versicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet. Die Bildung der Rückstellungen für Pensionen nach IFRS basiert auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren („projected unit credit method“) unter Anwendung eines Abzinsungsfaktors, der durch Marktrenditen für erstklassige Anleihen bestimmt wird, und erwarteten Gehaltssteigerungen. Wertpapiere des Umlaufvermögens: Nach den österreichischen Bilanzierungsvorschriften sind Wertpapiere zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten anzusetzen. Innerhalb IFRS sind die Wertpapiere des Umlaufvermögens („available-for-sale“) zu Marktwerten anzusetzen, wobei für die Behandlung der Veränderungen im Marktwert ein Wahlrecht besteht. 88 Fremdwährungsgeschäfte: Zwischen den beiden Rechnungslegungssystemen besteht ein Unterschied in der Erfassung von unrealisierten Gewinnen aus der Stichtagskursbewertung von Fremdwährungsbeträgen. Nach österreichischem Recht sind nur unrealisierte Verluste zu bilanzieren, während nach IFRS bei monetären Posten auch unrealisierte Gewinne berücksichtigt werden müssen. Wertpapiere des Anlagevermögens: In Übereinstimmung mit IFRS wurden die Wertpapiere des Anlagevermögens in der Gruppe als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Das österreichische HGB schreibt eine Bewertung zu Anschaffungskosten oder einem allenfalls niedrigeren Marktwert bei nachhaltiger Änderung vor. Sicherungsgeschäfte: Mit der Einführung von IAS 39 hat die Gruppe ihre Kurssicherungen als Absicherungsgeschäfte für Cashflows eingeordnet und diese mit dem beizulegenden Zeitwert (fair value) bewertet. Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der Sicherungsinstrumente, die als effektiv wirksame Absicherung von künftigen Cashflows qualifiziert werden können, werden direkt im Eigenkapital als Sicherungsreserve ausgewiesen. Das österreichische HGB schreibt eine direkte Bewertung der Sicherungsgeschäfte nicht vor. C. Akquisitionen Im Jänner 2004 erwarb die Andritz-Gruppe bestimmte Vermögenswerte des Geschäftsbereichs Bird Machine vom US-Konzern Baker Hughes Incorporated. Bird Machine ist ein global tätiges Unternehmen, das sich auf die industrielle Fest-/Flüssigtrennung von Schlämmen aus kommunalen Kläranlagen und aus industriellen Anwendungen spezialisiert hat, und verfügt über eine breite Produktpalette von Zentrifugen und Kammerfilterpressen. Im August 2004 hat die Andritz-Gruppe die Akquisition des Geschäftsbereichs Filtrieren von der weltweit tätigen deutschen Netzsch-Gruppe abgeschlossen. Die Produktpalette des erworbenen Geschäftsbereichs umfasst Entwässerungsaggregate, vor allem Kammerfilterpressen. Der Erwerb des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme von der deutschen VA TECH WABAG wurde im November 2004 abgeschlossen. Der weltweit tätige Geschäftsbereich Fließbetttrocknungssysteme mit Standort in Ravensburg, Deutschland, ist auf die Entwicklung, Herstellung und Errichtung von Anlagen zum Granulieren und Trocknen von Lösungen, Suspensionen und Schüttgütern spezialisiert. Die Gesamtkosten für diese drei Akquisitionen, die alle dem Geschäftsbereich Umwelt und Prozess zuzuordnen sind, betrugen insgesamt TEUR 3.520, davon entfallen TEUR 1.366 auf Patente und Know-how und der verbleibende Goodwill beträgt TEUR 1.344. ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG Im August 2004 hat das Unternehmen im Geschäftsbereich Zellstoff und Papier 51,1% der Anteile an CyberMetrics Inc. in USA erworben, einem Spezialisten für Online-Messungen der Zellstoffqualität. Im November 2004 wurden die restlichen 50% an Voith Andritz Tissue L.L.C. erworben. Die Kosten für diese Akquisitionen betrugen insgesamt TEUR 247, der darauf entfallende Firmenwert beträgt TEUR 1.080. Die Andritz-Gruppe erweiterte das Produktportfolio im Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen durch den Erwerb von einzelnen Vermögenswerten und Know-how der insolventen Otto Kaiser GmbH, eines Herstellers von mechanischen Hochleistungspressen zur Verarbeitung von Bandstahl. Die Kosten für diese Vermögenswerte betrugen TEUR 3.987. Die neu akquirierten Unternehmen trugen seit dem Erwerb insgesamt TEUR 95.527 zum Umsatz und TEUR 3.496 zum Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) der Gruppe bei. Hätten die Akquisitionen zu Beginn des Geschäftsjahres stattgefunden, so wäre der Konzernumsatz der Gruppe auf TEUR 1.545.202 bzw. das EBITA auf TEUR 96.738 angestiegen. Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten und Leistungsverrechnungen, inklusive konzerninterner Zwischenergebnisse, wurden eliminiert. Der Konzernabschluss wurde unter Zugrundelegung von einheitlichen Bilanzierungsgrundsätzen für vergleichbare Geschäftsvorfälle erstellt. D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze a. Immaterielle Vermögensgegenstände Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten bewertet. Nach der erstmaligen Aktivierung werden die immateriellen Vermögensgegenstände zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Immaterielle Vermögensgegenstände werden linear über ihre geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden jährlich zum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte Die für Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte geleisteten Beträge werden aktiviert und dann mittels linearer Abschreibung über die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben. Die erwartete Nutzungsdauer liegt zwischen 3 und 15 Jahren. Unternehmenszusammenschlüsse und Firmenwert Für Unternehmenszusammenschlüsse ab dem 31. März 2004 wurde IFRS 3 angewandt. Gemäß diesem Standard ermittelt sich der Firmenwert als Residualgröße aus den Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs und dem mit dem beizulegenden Zeitwert bewerteten Reinvermögen unter Berücksichtigung der Eventualverbindlichkeiten. Ein sich ergebender Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, es ist jedoch ein Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 durchzuführen. Dieser Werthaltigkeitstest hat zumindest jährlich zu erfolgen oder wenn interne oder externe Indikatoren eine Wertminderung andeuten. Zur Bestimmung, ob eine Abschreibung auf Grund einer Wertminderung erforderlich ist, wird der Firmenwert jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die vom erwarteten Synergiepotenzial des Unternehmenszusammenschlusses künftig profitieren. Ist der Buchwert höher als der erzielbare Betrag, so ist eine entsprechende Abschreibung vorzunehmen. Ein sich aus dem Vergleich von Anschaffungskosten und dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Unternehmens ergebender negativer Firmenwert wird sofort erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2004 wurde IFRS 3 für Firmenwerte, die aus Unternehmenszusammenschlüssen vor dem 31. März 2004 stammen, nicht angewandt. Der Überschuss des Kaufpreises einer Akquisition über den beizulegenden Zeitwert der erworbenen feststellbaren Nettovermögenswerte und Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbes wird als Firmenwert ausgewiesen und als Vermögensgegenstand bilanziert. Der Firmenwert wird zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen ausgewiesen. Er wird linear über seine Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer wird zum Zeitpunkt des Erwerbs unter Berücksichtigung des jeweiligen Sachverhalts festgelegt und liegt zwischen 7 und 15 Jahren. Die Buchwerte werden zu jedem Bilanzstichtag anhand der Wahrscheinlichkeit zukünftiger Gewinne auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Existieren Anzeichen für eine allfällige Wertminderung des Firmenwertes, wird ein auf Basis der jeweiligen Cashflow generierenden Einheit möglicher Einzelveräußerungs- bzw. Nutzungswert eingeschätzt. Ist ANDRITZ 2004 89 KONZERNANHANG der Buchwert höher als dieser Schätzwert, wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2005 wird gemäß Übergangsbestimmungen des IFRS 3 die planmäßige Abschreibung des Firmenwertes ausgesetzt und die kumulierten Abschreibungen werden gegen die Anschaffungskosten verrechnet. Der Werthaltigkeitstest wird gemäß IAS 36 zumindest jährlich durchgeführt. Firmenwerte und negative Unterschiedsbeträge, welche aus Akquisitionen vor dem 1. Jänner 1995 resultieren, wurden erfolgsneutral gegen Gewinnrücklagen verrechnet. b. Sachanlagen Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen ausgewiesen. Wird ein Vermögensgegenstand verkauft oder ausgeschieden, so werden die Anschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen ausgebucht und ein allfälliger Gewinn oder Verlust aus der Veräußerung erfolgswirksam erfasst. Die Anschaffungskosten von Sachanlagen umfassen den Kaufpreis, einschließlich der Importzölle und nicht-refundierbarer Steuern und alle jene direkt zurechenbaren Kosten, die entstehen, um den Vermögensgegenstand an den zur Nutzung vorgesehenen Ort zu bringen und in einen arbeitsbereiten Zustand zu versetzen. Ausgaben, die nach der Inbetriebnahme von Anlagevermögen entstehen, wie Reparaturen, Wartung und Überholungskosten, werden normalerweise in jener Periode aufwandswirksam, in welcher die Kosten entstanden sind. Die Abschreibung erfolgt linear über folgende geschätzte Nutzungsdauern: Gebäude 20-50 Jahre Technische Anlagen und Maschinen 4-10 Jahre Werkzeuge, Büro- und Geschäftsausstattung und Fahrzeuge 3-10 Jahre 90 Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden periodisch geprüft, um sicherzustellen, dass diese dem erwarteten wirtschaftlichen Nutzenverlauf des Sachanlagegegenstands entsprechen. Unter den in Bau befindlichen Anlagen werden noch nicht betriebsbereite Sachanlagen erfasst und mit den Anschaffungskosten bewertet. Diese inkludieren Herstellungskosten und andere direkt zurechenbare Kosten. c. Finanzierungsanlagenvermögen und Anteile an assoziierten Unternehmen Diese langfristigen Beteiligungen bestehen primär aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Wertpapieren des Anlagevermögens. Unter den Anteilen an assoziierten Unternehmen werden in der Regel Beteiligungen an Unternehmen im Ausmaß von 20 bis 50% ausgewiesen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Diese werden unter Anwendung der Equity-Methode bewertet. Eine Überprüfung des Buchwerts der Anteile an assoziierten Unternehmen und eine entsprechende außerplanmäßige Abschreibung oder Zuschreibung wird dann durchgeführt, wenn Anzeichen für eine Wertminderung oder deren Wegfall vorliegen. Wertpapiere des Anlagevermögens wurden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen dieser Zeitwerte werden als Gewinn oder Verlust in der Ergebnisrechnung ausgewiesen. d. Fertige und unfertige Erzeugnisse, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Das Vorratsvermögen, einschließlich der unfertigen Erzeugnisse und noch nicht abrechenbaren Leistungen, wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten, nach Wertberichtigungen für veraltete und langsam drehende Güter, bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr erzielbare Verkaufspreis, abzüglich der noch zur Fertigstellung anfallenden Kosten sowie der notwendigen Vertriebskosten. Die Kosten werden überwiegend auf Basis des FIFO-Verfahrens festgestellt. In den Herstellungskosten der fertigen und unfertigen Erzeugnisse sind auch zurechenbare fixe und variable Gemeinkosten enthalten. Nicht mehr verwertbares Vorratsvermögen wurde vollständig abgeschrieben. Reine Liefergeschäfte werden zu Herstellungskosten bewertet. Bei diesen Aufträgen erfolgt die Umsatzerfassung erst zum Zeitpunkt des Eigentumsund Gefahrenübergangs („completed contract method“). e. Auftragsfertigung Forderungen aus Projekten und die damit in Zusammenhang stehenden Umsätze werden nach Maßgabe des jeweiligen Anarbeitungsgrads („percentage of completion method“) erfasst. Projekte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie auf Basis von individuellen Vertragsbedingungen mit fixen Preisen vereinbart werden. Der Anarbeitungsgrad wird durch ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG die „cost-to-cost method“ festgelegt. Zuverlässige Schätzungen der Gesamtkosten der Aufträge, der Verkaufspreise und der tatsächlich angefallenen Kosten sind auf monatlicher Basis verfügbar. Die geschätzten Auftragsgewinne werden im Verhältnis zu den ermittelten Umsätzen realisiert. Bei der „cost-to-cost method“ werden Umsätze und Auftragsergebnisse im Verhältnis der tatsächlich angefallenen Herstellungskosten zu den erwarteten Gesamtkosten erfasst. Veränderungen der gesamten geschätzten Auftragskosten und daraus möglicherweise resultierende Verluste werden in der Periode ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst. Für technologische und finanzielle Risiken, welche während der verbleibenden Laufzeit des Projekts eintreten können, wird je Auftrag eine Einzeleinschätzung vorgenommen und ein entsprechender Betrag in den erwarteten Gesamtkosten angesetzt. Drohende Verluste aus der Bewertung von nicht abgerechneten Projekten werden sofort als Aufwand erfasst. Drohende Verluste werden realisiert, wenn wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen werden. Für mögliche Gewährleistungsansprüche von Kunden werden Rückstellungen entsprechend der jeweiligen Gewinnrealisierung gebildet. Nach Fertigstellung des Auftrags wird das verbleibende Gewährleistungsrisiko neu eingeschätzt. f. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen werden zum Nennwert, abzüglich Wertberichtigungen für mögliche Ausfälle, ausgewiesen. g. Wertpapiere und Umlaufvermögen Die Wertpapiere des Umlaufvermögens setzen sich aus Bundesanleihen und Anleihen erstklassiger Banken, welche in liquiden Märkten gehandelt werden, zusammen. Diese dienen zur Veranlagung liquider Mittel und sind im allgemeinen nicht dazu bestimmt, langfristig gehalten zu werden. Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zum jeweiligen Marktwert ausgewiesen. Daraus entstehende Wertanpassungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Erhaltene Zinsen aus Wertpapieren werden als Zinsertrag dargestellt. Die sich bei der Veräußerung ergebende Differenz zwischen Erlös und jeweiligem Buchwert wird erfolgswirksam erfasst. h. Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel beinhalten Bargeld und Bankguthaben. Hierunter können auch geldnahe Forderungen („cash equivalents“) enthalten sein, die aus kurzfristigen Guthaben bei Nicht-Banken mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu drei Monaten mit geringem Wertänderungsrisiko bestehen. i. Grundkapital Es gibt nur Stammaktien, die alle ausgegeben sind und dieselben Rechte verbriefen. Das Gesamtgrundkapital der Andritz AG beträgt EUR 94.510.000, aufgeteilt auf 13.000.000 nennwertlose Stückaktien. Aufgrund der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 15. September 2005 das Grundkapital um bis zu EUR 25.445.000 durch Ausgabe von bis zu 3.500.000 Stückaktien zu erhöhen. Der Vorstand hat auf Basis einer Ermächtigung der Hauptversammlung und mit Zustimmung des Aufsichtsrats ein Aktienrückkaufprogramm, welches den Erwerb von bis zu 650.000 Stückaktien im Zeitraum 16. Mai 2002 bis 27. Juni 2003 innerhalb einer Bandbreite von 10 bis 35 Euro je Aktie ermöglicht, sowie eine Erweiterung des Rückkaufprogramms zum Erwerb von bis zu 650.000 Stückaktien im Zeitraum zwischen 28. Juni 2003 und 27. Juni 2004 mit einem Preisband von 10 bis 30 Euro je Aktie beschlossen. Das Programm wurde am 30. März 2004 widerrufen. Der Vorstand hat auf Basis einer neuerlichen Ermächtigung der Hauptversammlung vom 30. März 2004 und mit Zustimmung des Aufsichtsrats ein Aktienrückkaufprogramm, welches den Erwerb von bis zu 1.300.000 Stückaktien im Zeitraum 5. April 2004 bis 29. September 2005 innerhalb einer Bandbreite mit einem niedrigsten Gegenwert je Aktie von EUR 10 und einem höchsten Gegenwert je Aktie, welcher nicht mehr als 30% über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börseschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage liegen darf, beschlossen. 2003 wurden 128.701 Stückaktien in mehreren Tranchen mit einem Durchschnittspreis von EUR 22,75 zurückgekauft und 94.600 Stückaktien zu einem Durchschnittspreis von EUR 27,44 wieder verkauft. 50 eigene Aktien wurden für eine Lotterie verwendet. Zum 31. Dezember 2003 hat die Gesellschaft 110.948 eigene Aktien mit einem Marktwert von TEUR 4.210 gehalten. 2004 wurden 2.000 Stückaktien zu einem Durchschnittspreis von EUR 36,93 zurückgekauft und 66.750 Stückaktien zu einem Preis von EUR 21 je Aktie an berechtigte Führungskräfte im Rahmen des Aktienbeteiligungsprogramms für Führungskräfte wieder verkauft. 5.788 Aktien wurden im Zuge einer Mitarbeiterbeteiligungsaktion an Mitarbeiter der Andritz AG abgegeben. Zum 31. Dezember 2004 hat die Gesellschaft 40.410 eigene Aktien mit einem Marktwert von TEUR 2.267 gehalten. Es ist vorgesehen, diese Aktien für die Bedienung der Optionen im Rahmen des Aktienbeteiligungsprogramms für Führungskräfte zu verwenden. ANDRITZ 2004 91 KONZERNANHANG j. Kapitalrücklagen In den Kapitalrücklagen sind – in Übereinstimmung mit österreichischem Recht – Zuzahlungen der Aktionäre anlässlich der Ausgabe von Aktien enthalten. k. Rückstellungen Eine Rückstellung wird dann und nur dann gebildet, wenn ein Unternehmen aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung (gesetzlicher oder vertraglicher Natur) hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist (d.h. eher wahrscheinlich denn nicht) und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und der jeweiligen Neueinschätzung angepasst. Bei wesentlichen Zinseffekten wird der Rückstellungsbetrag mit dem Barwert der erwarteten Ausgaben zur Erfüllung der Verpflichtung angesetzt. l. Sonstige Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Finanzinstrumente Finanzvermögen und -verbindlichkeiten, die in der Bilanz enthalten sind, beinhalten flüssige Mittel, Wertpapiere des Umlaufvermögens, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen und sonstige Verbindlichkeiten, langfristige Forderungen, verzinsliche Finanzverbindlichkeiten und Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens. Die Bilanzierungsgrundsätze im Hinblick auf Ansatz und Bewertung dieser Posten sind in den jeweiligen Erläuterungen in diesem Konzernanhang enthalten. 92 Finanzinstrumente werden in Übereinstimmung mit dem wirtschaftlichen Gehalt der vertraglichen Bedingungen als Vermögensgegenstand bzw. Schuld klassifiziert. Daher sind Zinsen, Dividenden, Gewinne und Verluste aus diesen Finanzinstrumenten als Aufwendungen oder Erträge dargestellt. Die Finanzinstrumente werden saldiert, wenn der Konzern ein gesetzlich durchsetzbares Recht zur Saldierung besitzt und beabsichtigt, entweder nur den Saldo oder sowohl die Forderung als auch die Verbindlichkeit gleichzeitig zu begleichen. Hedging Der Konzern nützt Devisentermingeschäfte, um das durch Projekte entstehende Fremdwährungskursrisiko abzusichern. Gemäß Konzernrichtlinie für Währungsabsicherungen werden Devisentermingeschäfte hauptsächlich zur Absicherung sehr wahrscheinlicher künftiger Cashflows aus diesen Projekten bzw. für laufende Geschäfte verwendet. Diese Devisentermingeschäfte können deshalb als Absicherung des Cashflows klassifiziert werden. Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der Sicherungsinstrumente, die als effektiv wirksame Absicherung von künftigen Cashflows qualifiziert werden können, werden direkt im Eigenkapital als Rücklage für Sicherungsgeschäfte ausgewiesen. Wenn der gesicherte Cashflow in einem Ausweis eines Vermögenswerts oder einer Schuld resultiert, werden alle Gewinne oder Verluste, die vorher direkt im Eigenkapital ausgewiesen wurden, bei Berechnung der Anschaffungskosten bzw. Buchwerte für die betreffenden Aktiva oder Passiva berücksichtigt. Ansonsten werden alle Gewinne oder Verluste für Absicherungen von Cashflows, die ursprünglich im Eigenkapital ausgewiesen wurden, von der Rücklage für Sicherungsgeschäfte im Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung jener Periode transferiert, in der die gesicherte Verpflichtung oder erwartete Transaktion die Ergebnisrechnung beeinflusst. Wird ein Devisentermingeschäft nicht als Absicherung eines künftigen Cashflows klassifiziert, so wird der beizulegende Zeitwert bzw. dessen Veränderung als Gewinn oder Verlust in der Ergebnisrechnung ausgewiesen. Wenn eine gesicherte Verpflichtung bzw. deren Veränderung oder eine erwartete Transaktion als nicht mehr wahrscheinlich eingeschätzt werden, sind die kumulierten Gewinne oder Verluste, die vorher im Eigenkapital ausgewiesen wurden, in die Gewinn- und Verlustrechnung zu transferieren. Alle Beteiligungen an Auslandsgesellschaften sind langfristige Investitionen, und ein Verkauf solcher Beteiligungen ist in absehbarer Zukunft nicht zu erwarten. Gemäß Konzernrichtlinie für Währungssicherungen werden Beteiligungen in Fremdwährungen nicht gesichert. Derivative Finanzierungsinstrumente Ein Großteil der Derivate kann als Absicherungsgeschäft klassifiziert werden. Der Konzern verwendet Devisentermingeschäfte zur Absicherung von Kursrisiken und Zinsswaps zur Absicherung von Zinsrisiken. ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG Forschungs- und Entwicklungskosten Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden in jener Periode, in der sie angefallen sind, als Aufwand ausgewiesen, da die Kriterien für die Aktivierung (IAS 38) nicht erfüllt werden. Insgesamt wurden im Jahr 2004 TEUR 21.114 und im Jahr 2003 TEUR 25.470 als Aufwand berücksichtigt. Umsatzrealisierung (ausgenommen Auftragsfertigung) Umsätze werden dann erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird und die Höhe der Erlöse verlässlich bestimmbar ist. Die Umsätze werden ohne Umsatzsteuer und Rabatte ausgewiesen, wenn die Lieferung erfolgt ist und sowohl Risiko als auch Eigentum übergegangen sind. Die Zinsen werden aliquot auf Basis des jeweiligen Zinssatzes abgegrenzt. Dividendenerträge werden ausgewiesen, wenn das Recht der Aktionäre, die Zahlung zu erhalten, begründet wurde. Kreditkosten Die Kreditkosten werden im Allgemeinen in entstandener Höhe sofort aufwandswirksam angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibung Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände werden auf Wertminderungen geprüft, sobald Ereignisse oder Veränderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert des Vermögensgegenstandes möglicherweise höher als der erzielbare Betrag ist. Sobald der Buchwert eines Vermögensgegenstandes den erzielbaren Betrag übersteigt, wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Der erzielbare Betrag wird für die einzelnen Vermögensgegenstände eingeschätzt; ist dies nicht möglich, erfolgt eine Beurteilung der übergeordneten, Cashflow generierenden Einheiten. m. Fremdwährungen Fremdwährungstransaktionen Fremdwährungstransaktionen werden in der Berichtswährung, durch Anwendung des Wechselkurses zwischen Berichtswährung und Fremdwährung im Zeitpunkt der Transaktion, dargestellt. Wechselkursdifferenzen aus der Bezahlung von monetären Posten zu Umrechnungskursen, welche von den ursprünglich erfassten abweichen, werden sofort erfolgswirksam erfasst. Ausländische Gesellschaften Ausländische vollkonsolidierte Tochtergesellschaften werden als selbstständige Unternehmen angesehen, da sie finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch unabhängig sind. Ihre Berichtswährungen sind die jeweiligen Landeswährungen. Die Bilanzwerte dieser Tochtergesellschaften werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Aufwendungen und Erträge werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Alle daraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen sind im „Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung“ im Konzerneigenkapital ausgewiesen. Firmenwerte aus dem Erwerb von ausländischen Tochterunternehmen werden unter Verwendung des Wechselkurses zum Erwerbszeitpunkt dargestellt. Währungsdifferenzen aus der Aufrechnung von monetären Posten, die im Wesentlichen einen Teil der Nettoinvestitionen des Konzerns in ausländischen Töchtern darstellen, werden bis zum Ausscheiden aus dem Konsolidierungskreis der jeweiligen Tochtergesellschaft als Eigenkapital im Konzernabschluss klassifiziert. n. Leistungen an Arbeitnehmer Leistungsorientierte Pläne (Pensionsrückstellungen) Einige Konzernunternehmen haben für bestimmte Arbeitnehmer leistungsorientierte Pensionspläne. Die Verpflichtungen werden jedes Jahr durch qualifizierte und unabhängige Versicherungsmathematiker bewertet. Die Verpflichtungen und Aufwendungen aus Pensionszahlungen werden durch Anwendung des Anwartschaftsverfahrens („projected unit credit method“) ermittelt. Diese Methode geht davon aus, dass in jedem Dienstjahr ein zusätzlicher Teil des letztendlichen Leistungsanspruches verdient wird und bewertet jeden dieser Teile separat, um so die endgültige Verpflichtung aufzubauen. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird linear über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften verteilt. Gewinne und Verluste aus der Kürzung oder Abgeltung eines leistungsorientierten Planes sind zum Zeitpunkt der Kürzung oder Abgeltung zu erfassen. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden für definierte Pläne anteilig auf die erwartete, durchschnittlich verbleibende Restlebensarbeitszeit der Arbeitnehmer verteilt. Die Pensionsverpflichtung wird zum Barwert zukünftiger Abflüsse unter Verwendung verschiedener Abzinsungssätze für unterschiedliche Länder bewertet. ANDRITZ 2004 93 KONZERNANHANG Andere Konzernunternehmen haben für bestimmte Arbeitnehmer beitragsorientierte Pensionszusagen. Die damit verbundenen Kosten werden im Zeitpunkt des Auftretens als Aufwand erfasst. Abfertigungsverpflichtungen In einigen Ländern ist der Konzern gesetzlich verpflichtet, in bestimmten Fällen der Beendigung des Dienstverhältnisses Abfertigungen zu zahlen. Im Falle einer freiwilligen Kündigung durch den Arbeitnehmer sind keine Abfertigungen zu zahlen. Entsprechende Abfertigungsverpflichtungen werden rückgestellt. o. Ertragsteuern Die Ertragsteuerbelastung basiert auf dem Jahresgewinn und berücksichtigt latente Steuern. Steuerlatenzen werden unter Anwendung der „balance sheet liability method“ errechnet. Latente Steuern spiegeln die Steuereffekte der temporären Differenzen zwischen den ausgewiesenen Buchwerten der Vermögensgegenstände und Schulden und den entsprechenden Beträgen auf Grund der jeweiligen steuerlichen Vorschriften wider. Aktive und passive Steuerabgrenzungen werden unter Verwendung der erwarteten Steuersätze für das steuerbare Einkommen ermittelt, die im Zeitpunkt des Ausgleichs der temporären Differenzen anwendbar sein werden. Dabei werden die Steuersätze (und Steuervorschriften) verwendet, die zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind. Das Ausmaß der aktiven und passiven Steuerabgrenzung spiegelt die Steuerauswirkungen wider, die sich nach Einschätzung des Unternehmens zum Bilanzstichtag ergeben würden, wenn die Buchwerte des Vermögens realisiert und die Verbindlichkeiten beglichen würden. Aktive und passive Steuerabgrenzungen werden für alle temporären Differenzen ohne Rücksicht darauf, wann wahrscheinlich ein Umkehreffekt eintreten wird, berücksichtigt. 94 Die aktive Steuerabgrenzung wird berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass zum Zeitpunkt der Verwendung der aktiven Steuerabgrenzung genügend steuerbare Gewinne vorhanden sein werden. Zu jedem Bilanzstichtag werden die bisher unberücksichtigten sowie der Buchwert der gebildeten aktiven Steuerabgrenzungen neu eingeschätzt. Jene bisher nicht aktivierten latenten Steueransprüche werden in dem Ausmaß berücksichtigt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass der zukünftige steuerbare Gewinn die Verwendung der aktiven Steuerabgrenzungen zulässt. Im Gegensatz dazu wird der Buchwert aktiver latenter Steuern in jenem Ausmaß wertberichtigt, in dem es nicht länger wahrscheinlich ist, dass in Zukunft genügend steuerbare Gewinne zur Verwendung der aktiven latenten Steuern vorhanden sein werden. Latente Steuern werden direkt mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschrieben, wenn die Steuer sich auf Posten bezieht, die in derselben oder in einer anderen Periode mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschrieben werden, inklusive Wechselkursdifferenzen, die sich aus der Umrechnung von konzerninternen Darlehen ergeben. E. Segmentinformationen Geschäftsbereiche Für Managementzwecke ist der Konzern auf weltweiter Basis in vier Hauptgeschäftsbereiche untergliedert. Diese strategischen Geschäftsbereiche bilden die Basis für die primäre Segmentberichterstattung des Konzerns. Finanzinformationen nach Geschäftsbereichen und geographischen Bereichen werden in Abschnitt I dargestellt (siehe unten „Segmentberichterstattung“). Es existieren keine wesentlichen Aktivitäten zwischen den Geschäftsbereichen. Alle Konsolidierungsbuchungen sind in dem betreffenden Geschäftsbereich enthalten. Gemäß dem Monatsberichtswesen, welches die Basis für die primäre Segmentberichterstattung darstellt, werden alle Umsätze und alle direkten und indirekten Kosten (einschließlich Gemeinkosten und Verwaltungskosten) den Geschäftsbereichen zugeteilt. ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG F. Eventualverbindlichkeiten Eventualverbindlichkeiten werden in der Bilanz nicht berücksichtigt. Sie werden dann nicht offen gelegt, wenn die Möglichkeit eines Ressourcenabflusses mit wirtschaftlichem Nutzen unwahrscheinlich ist. Eine Eventualforderung wird im Konzernabschluss nicht berücksichtigt, aber offen gelegt, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist. G. Erläuterungen zur Bilanz 1. Konzernanlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten (in TEUR) Immaterielle Vermögensgegenstände Differenzen aus WährungsStand umrech1.1.2004 nungen Veränderungen KonsolidierungsUmbuStand Zugänge Abgänge kreis chungen 31.12.2004 24.889 (473) 3.727 493 1.369 5 29.025 233.466 (7.225) 3.204 (0) 0 0 229.446 Grundstücke und Bauten 131.493 Technische Anlagen und Maschinen 136.098 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 63.783 In Bau befindliche Anlagen 1.951 Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagevermögen 50 Summe Sachanlagen 333.375 (1.410) 3.235 10.089 127 1.455 124.811 (2.721) 11.172 11.353 1.267 214 134.676 (1.192) (26) 9.605 1.560 7.194 366 671 0 511 (2.180) 66.184 939 0 (5.350) 69 25.641 42 29.044 0 2.065 0 0 77 326.687 (13.048) 32.572 29.434 3.435 5 585.158 Firmenwerte Summe immaterielle Vermögensgegenstände, Firmenwerte und Sachanlagen 591.730 ANDRITZ 2004 95 KONZERNANHANG Abschreibungen DifferenVerändezen aus rungen WährungsJahresKonsoliStand umrech- abschreidierungsUmbuStand 1.1.2004 nungen bungen Abgänge kreis chungen 31.12.2004 (in TEUR) Immaterielle Vermögensgegenstände Firmenwerte 19.968 (454) 2.875 425 0 0 21.964 110.681 (5.481) 16.684 0 0 0 121.884 56.280 (787) 3.072 4.425 0 39 54.180 103.177 (1.960) 8.093 10.149 3 (414) 98.750 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung In Bau befindliche Anlagen Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagevermögen Summe Sachanlagen 46.753 0 (984) 0 8.470 29 6.330 29 76 0 382 0 48.367 0 0 206.210 0 (3.731) 0 19.664 0 20.932 0 79 0 7 0 201.297 Summe immaterielle Vermögensgegenstände, Firmenwerte und Sachanlagen 336.859 (9.665) 39.223 21.358 79 7 345.145 96 Buchwerte Anschaffungswerte 31.12.2004 Kumulierte Abschreibung Buchwerte 31.12.2004 Buchwerte 31.12.2003 29.025 21.964 7.061 4.921 Firmenwerte 229.446 121.884 107.561 122.785 Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung In Bau befindliche Anlagen Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagevermögen Summe Sachanlagen 124.811 134.676 54.180 98.750 70.631 35.926 75.213 32.921 66.184 939 48.367 0 17.818 939 17.030 1.951 77 326.687 0 201.297 77 125.390 50 127.165 Summe immaterielle Vermögensgegenstände, Firmenwerte und Sachanlagen 585.158 345.145 240.012 254.871 (in TEUR) Immaterielle Vermögensgegenstände ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG Finanzierungs-Leasing Der Buchwert für technische Anlagen und Maschinen enthält einen Betrag von TEUR 1.074 (2003 TEUR 1.426), und der Buchwert für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung enthält einen Betrag von TEUR 211 (2003 TEUR 256) für Anlagegüter, die über Finanzierungs-Leasing angeschafft wurden. Die Summe der zukünftigen Mindestleasingzahlungen zum Bilanzstichtag beträgt TEUR 1.088 (2003 TEUR 1.555). Es handelt sich um Leasingverträge mit Restlaufzeiten von 7 bis 49 Monaten. Abschreibungen auf Grund von Wertminderung In 2004 wurden Abschreibungen auf Grund von Wertminderung vorgenommen für Firmenwerte, die aus den Akquisitionen von Acutest und des Ofengeschäftes von Selas stammen, da sich der Geschäftsgang nicht wie erwartet entwickelt hat. Die Abschreibung für Wertminderung betrug insgesamt TEUR 2.955, wovon TEUR 1.294 dem Geschäftsbereich Zellstoff und Papier zuzuordnen sind, der restliche Betrag entfällt auf den Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen. Die Abschreibung für Wertminderung von Anteilen an assoziierten Unternehmen betrug 2004 TEUR 1.041 und ist zur Gänze dem Geschäftsbereich Zellstoff und Papier zuzuordnen. Firmenwert (in TEUR) Andritz Ahlstrom Akquisition der Andritz AG Übrige 2004 2003 32.367 59.596 15.598 107.561 37.630 65.555 19.600 122.785 2004 2003 46.054 66.395 27.523 139.972 35.585 50.781 21.348 107.714 2. Vorräte (in TEUR) Fertige Erzeugnisse Unfertige Erzeugnisse Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Die ausgewiesenen Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. 3. Geleistete Anzahlungen Die in der Bilanz ausgewiesenen geleisteten Anzahlungen für offene Bestellungen stehen im Zusammenhang mit noch nicht abgeschlossenen Aufträgen. 4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (in TEUR) Forderungen Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen 2004 2003 207.635 (5.872) 201.763 219.023 (2.321) 216.702 Die ausgewiesenen Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. ANDRITZ 2004 97 KONZERNANHANG 5. Auftragsfertigung (in TEUR) Als Umsätze ausgewiesene Auftragserlöse aus dem laufenden Projektgeschäft Bis zum Stichtag angefallene Auftragskosten und ausgewiesene Gewinne (abzüglich ausgewiesener Verluste) Erhaltene An- und Teilzahlungen Einbehalte seitens Kunden 2004 2003 944.988 767.380 1.344.997 1.426.880 1.233 1.063.683 1.063.344 1.242 Die ausgewiesenen „Erhaltenen An- und Teilzahlungen für Projekte, soweit sie die dafür realisierten Umsatzerlöse übersteigen“ stellen hauptsächlich Zahlungen von Kunden für Leistungen dar, die noch nicht vollständig ausgeführt wurden. 6. Sonstige Forderungen (in TEUR) Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen Beizulegende Zeitwerte von Devisentermingeschäften Übrige Forderungen 98 2004 2003 746 32.836 29.732 63.314 410 31.581 28.519 60.510 davon Restlaufzeit über 1 Jahr 7. Forderungsspiegel 2004 (in TEUR) Gesamt davon Restlaufzeit unter 1 Jahr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus realisierten Umsatzerlösen für Projekte, soweit sie die dafür erhaltenen An- und Teilzahlungen übersteigen Sonstige Forderungen 201.763 201.280 483 115.950 63.314 381.027 115.396 62.169 378.845 554 1.145 2.182 (in TEUR) Gesamt davon Restlaufzeit unter 1 Jahr davon Restlaufzeit über 1 Jahr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus realisierten Umsatzerlösen für Projekte, soweit sie die dafür erhaltenen An- und Teilzahlungen übersteigen Sonstige Forderungen 216.702 216.672 30 107.738 60.510 384.950 107.738 59.418 383.828 0 1.092 1.122 2003 ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG 8. Gewinnrücklagen Dividenden Für 2004 wird vom Vorstand eine Dividende von 1,40 Euro je im Umlauf befindlicher Aktie vorgeschlagen. Die Ausschüttung für 2003 in Höhe von TEUR 12.889, was einer Dividende von 1,00 Euro je Aktie entspricht, wurde vom Vorstand vorgeschlagen und in der 97. ordentlichen Hauptversammlung am 30. März 2004 beschlossen. Die Ausschüttung an die Aktionäre erfolgte am 8. April 2004. Am 16. Februar 2005 wurde der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2004 nach IFRS vom Vorstand freigegeben. Am 16. Februar 2004 wurde der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2003 nach IFRS vom Vorstand zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat setzt sich ausschließlich aus nicht bei der Gesellschaft tätigen Personen sowie aus Arbeitnehmervertretern zusammen. Der Konzernabschluss wurde dem Aufsichtsrat und danach der Hauptversammlung ausschließlich für Informationszwecke vorgelegt. Der Konzernabschluss wurde vom Aufsichtsrat und der Hauptversammlung zur Kenntnis genommen. Währungsdifferenzen Eigenkapital und Gesellschafterdarlehen in Fremdwährung werden in der Andritz-Gruppe generell nicht kursgesichert, da es sich um permanente Investitionen handelt und eine Konvertierung in Konzernwährung nicht geplant ist. Ausnahmen bilden lediglich geplante Desinvestments und geplante Rückzahlungen von Gesellschafterdarlehen. 9. Rückstellungen (in TEUR) Rückstellungen für Abfertigungen Rückstellungen für Pensionen Sonstige langfristige Rückstellungen Langfristige Rückstellungen Kurzfristige Rückstellungen Stand 1.1.2004 Währungsumrechnung Änderungen Konsolidierungskreis UmglieStand derungen Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2004 99 25.221 0 0 0 141 21 4.292 29.351 28.593 (101) 950 0 1.260 6.024 5.022 27.180 19.155 (334) 539 (1.773) 1.260 5.404 10.346 21.269 72.969 (435) 1.489 (1.773) 2.661 11.449 19.660 77.800 77.459 (707) 4.374 2.382 18.894 16.643 33.852 81.823 Die sonstigen langfristigen und kurzfristigen Rückstellungen setzen sich hauptsächlich aus auftragsbezogenen Rückstellungen (2004: TEUR 93.554 und 2003: TEUR 80.004) zusammen, die für Gewährleistungen, zu erwartende Auftragsrisiken und Drohverluste gebildet wurden. ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG 10. Pensionsleistungen an Arbeitnehmer Leistungsorientierte Pensionspläne Einige Konzernunternehmen in Österreich, den USA, Deutschland, Finnland und Schweden haben für bestimmte Arbeitnehmer leistungsorientierte Pensionszusagen. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden für Zahlungen wegen Ruhestandes, Invalidität und für hinterbliebene Familienangehörige gebildet. Die angebotenen Leistungen differieren hinsichtlich der rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Situation jedes Landes. Die Leistungen hängen von den Dienstjahren und in manchen Fällen von den jeweiligen Arbeitnehmerentgelten ab. Die folgende Aufstellung leitet den Barwert der Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionszusagen zu den Bilanzwerten über: (in TEUR) Barwert der über einen Fonds finanzierten leistungsorientierten Zusagen Zeitwert des Planvermögens Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten leistungsorientierten Zusagen Nicht berücksichtigte versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Rückstellung laut Konzernabschluss 2004 2003 19.637 (10.891) 8.746 22.087 (8.266) 13.821 19.145 (711) 27.180 16.516 (1.744) 28.593 2004 2003 1.240 1.591 (79) 4.085 (0) (8.672) (1.835) 12.334 10.499 965 886 (7) (143) 7.720 (10) 9.411 12.755 22.166 Die Pensionsaufwendungen bestehen aus: (in TEUR) 100 Laufende Dienstzeitaufwendungen Zinsaufwand aus Verpflichtungen Erwartete Erträge aus Planvermögen Versicherungsmathematische Nettogewinne/-verluste Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Auswirkungen von Plankürzungen und -abgeltungen Zahlungen an beitragsorientierte Pläne Grundsätzliche versicherungsmathematische Annahmen zur Berechnung der Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember: (in Prozent) Abzinsungsfaktor Gehaltserhöhungen Erhöhungen bei Pensionsbezügen 2004 2003 5,00% 3,00% 2,50% 5,75% 3,00% 2,50% 2004 2003 29.351 29.351 25.221 25.221 Abfertigungsverpflichtungen (in TEUR) Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten leistungsorientierten Zusagen Rückstellung laut Konzernabschluss ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG Die Aufwendungen für Abfertigungen bestehen aus: (in TEUR) 2004 2003 Laufende Dienstzeitaufwendungen Zinsaufwand aus Verpflichtungen Versicherungsmathematische Nettogewinne/-verluste 1.392 1.358 2.728 5.478 73 5.551 1.473 1.466 (2.354) 585 21 606 Zahlungen an beitragsorientierte Pläne Die grundsätzlichen Annahmen zur versicherungsmathematischen Berechnung sind die gleichen wie bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen. Aktienbeteiligungsprogramm für Führungskräfte Einer ausgewählten Gruppe von Führungskräften, die am 1. Juni 2001 in einem aufrechten Beschäftigungsverhältnis zur Andritz AG oder einem ihrer Tochterunternehmen standen, wurde im Rahmen des Börsengangs ein Aktienbeteiligungsprogramm angeboten. Jede berechtigte Führungskraft, die Aktien erworben hat, deren Bezugswert, berechnet zum Bezugs- und Angebotspreis (= 21 EUR je Aktie) insgesamt zumindest 20.000 EUR beträgt (=„Eigeninvestment“), hat Anspruch auf eine Sondervergütung in Form von Optionsrechten. Diese können ausgeübt werden, sofern der Durchschnittspreis der Aktien während zweier gesonderter Beurteilungszeiträume einen gewissen Prozentsatz des Bezugs- und Angebotspreises übersteigt. Der erste Beurteilungszeitraum umfasst die drei Monate vor Ablauf des zweiten Jahrestags der erstmaligen Notierung (25.6.2001) der Aktien an der Wiener Börse; der zweite Beurteilungszeitraum umfasst die drei Monate vor Ablauf des dritten Jahrestags der erstmaligen Notierung der Aktien an der Wiener Börse. Liegt der durchschnittliche Börsenkurs der Aktien im ersten Beurteilungszeitraum 15% (Option 1) oder im zweiten Beurteilungszeitraum 20% (Option 2) über dem Bezugs- und Angebotspreis, so ist die berechtigte Führungskraft unter Voraussetzung des Nachweises des bis zum Ablauf des Beurteilungszeitraums ununterbrochenen Eigeninvestments berechtigt, bis zu 1.500, 2.500 bzw. 5.000 Aktien in Bezug auf Option 1 bzw. Option 2 zum Bezugsund Angebotspreis zu erwerben (die Anzahl der zu bezeichnenden Aktien ist abhängig von der Führungsebene). Die Optionen können nur einmal ausgeübt werden und sind nicht übertragbar. Option 1 konnte nicht ausgeübt werden, wohl aber Option 2, weil im Beurteilungszeitraum 2 der Durchschnittskurs mehr als 20% über dem Emissionspreis lag. Die Optionen können ausschließlich zeitlich gestaffelt ausgeübt werden. Jeder Teilnehmer hat das Recht, sofort nach Optionsausübung und Bezahlung des verhältnismäßigen Bezugspreises 50% der in einer Erklärung der Optionsausübung angeführten Anzahl von Aktien zu zeichnen. Nach Ablauf von drei Monaten ab Optionsausübung und Bezahlung des verhältnismäßigen Bezugspreises kann er weitere 25% der in der Erklärung der Optionsausübung angeführten Anzahl von Aktien zeichnen. Nach Ablauf von sechs Monaten ab Optionsausübung und Bezahlung des restlichen Bezugspreises kann er die restlichen 25% der in der Erklärung der Optionsausübung angeführten Anzahl von Aktien zeichnen. Aufgrund rechtlicher Beschränkungen war es den Führungskräften in den Vereinigten Staaten nicht gestattet, ein Eigeninvestment einzugehen, ihre Teilnahme war daher nicht von der Leistung eines Eigeninvestments abhängig. Von den zum 31.Dezember 2003 105.500 ausstehenden Optionen wurden in 2004 66.750 ausgenützt; der gewichtete, durchschnittliche Aktienkurs zum Ausübungszeitpunkt betrug EUR 40,70. 22.250 Optionen waren zum 31.12.2004 ausübbar und wurden im Januar 2005 gezogen. Die übrigen 16.500 Optionen sind in 2004 verfallen. Die Bedienung der Optionen erfolgte aus dem Bestand eigener Aktien. Die 97. ordentliche Hauptversammlung vom 30. März 2004 hat ein Aktienoptionenprogramm für leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstandes beschlossen. Die Anzahl der je berechtigter Führungskraft gewährten Optionen beträgt je nach Verantwortungsbereich 1.500, 2.500 oder 5.000, für Mitglieder des Vorstandes 10.000 und für den Vorsitzenden des Vorstandes 12.500. Die Optionen sollen aus von der Gesellschaft rückerworbenen eigenen Aktien bedient werden. Eine Aktienoption berechtigt zum Bezug einer Aktie. Um eine Aktienoption ausüben zu können, muss der Berechtigte vom 1.5.2004 bis vor einem jeden Ausübungszeitpunkt dauernd in einem aktiven Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft oder einer zum Andritz-Konzern gehörenden Gesellschaft gestanden haben. Weitere Voraussetzung ist ein Eigeninvestment in Andritz-Aktien von zumindest 20.000 EUR für leitende Angestellte und 40.000 EUR für Mitglieder des Vorstandes. Der Ausübungspreis für die Aktienoptionen ist der ungewichtete Durchschnitt der Börsenschlusskurse der AndritzAktie während der vier auf die 97. ordentliche Hauptversammlung vom 30. März 2004 folgenden Kalenderwochen und beträgt 37,53 EUR. Die Optionen können in der Zeit vom 1. Mai 2006 bis 30. April 2008 (= Ausübungszeitraum) ausgeübt werden und nur dann, wenn der ungewichtete Schlusskurs der Andritz-Aktie im Durchschnitt von zwanzig aufeinanderfolgenden ANDRITZ 2004 101 KONZERNANHANG Handelstagen im Zeitraum von 1. Mai 2006 bis 30. April 2007 mindestens 15% über dem Ausübungspreis liegt und der Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2005 oder der Gewinn je Aktie des Geschäftsjahres 2006 (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) mindestens 15% über dem Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2003 liegt, oder wenn der ungewichtete Schlusskurs der Andritz-Aktie im Durchschnitt von zwanzig aufeinanderfolgenden Handelstagen im Zeitraum von 1. Mai 2007 bis 30. April 2008 mindestens 20% über dem Ausübungspreis liegt und der Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2006 oder der Gewinn je Aktie des Geschäftsjahres 2007 (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) mindestens 20% über dem Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2003 liegt. Im Falle der Erfüllung der Ausübungsbedingungen können 50% der Optionen sofort, 25 % der Optionen nach drei Monaten und die restlichen 25% nach weiteren drei Monaten bezogen werden. Aktienoptionen können nur durch schriftliche Erklärung an die Gesellschaft ausgeübt werden. Die Aktienoptionen sind nicht übertragbar. Die in Ausübung der Aktienoptionen bezogenen Aktien unterliegen keiner Behaltefrist. Insgesamt wurden in 2004 174.500 Optionen gewährt, welche auch zum 31.Dezember 2004 den Bestand der ausstehenden Optionen darstellen. Der beizulegende Zeitwert der Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung beträgt insgesamt 1.220 TEUR, davon wurden anteilig 356 TEUR in 2004 als Aufwand erfasst. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte auf Basis des „Black-Scholes Option Pricing“ Modells. Der Aktienpreis zum Zeitpunkt der Gewährung der Optionsrechte ist der Schlusskurs der Andritz-Aktie vom 17. Mai 2004 und beträgt 37,05 EUR. Der Ausübungspreis wurde gemäß den Bedingungen des Optionenprogramms mit 37,53 EUR ermittelt. Die Laufzeit der Optionen wurde mit 2 Jahren angesetzt. Die erwartete Dividendenrendite betrug 3%, als risikofreier Zinssatz wurden 5% herangezogen. Die erwartete Volatilität wurde auf Basis der historischen Kursentwicklung der Andritz-Aktie im Zeitraum der der Gewährung vorangegangen 30 Monate ermittelt. Weitere Merkmale der Optionsgewährung wurden nicht in die Berechnung einbezogen. 11. Verbindlichkeitenspiegel 2004 102 (in TEUR) Anleihen Bankverbindlichkeiten Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren Restlaufzeit über 5 Jahre 100.000 2.575 582 103.157 0 2.636 0 2.636 Restlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren Restlaufzeit über 5 Jahre 100.000 1.919 919 102.838 0 2.567 0 2.567 Rückstellungen – langfristig Gesamt 100.000 5.211 582 105.793 77.800 183.593 2003 (in TEUR) Anleihen Bankverbindlichkeiten Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing Rückstellungen – langfristig Gesamt 100.000 4.486 919 105.405 72.969 178.374 Die verzinslichen Bankverbindlichkeiten bestehen hauptsächlich aus Kontokorrentkrediten von Kreditinstituten zu variablen und fixen Zinssätzen. Sachanlagen in Höhe von TEUR 3.414 zum 31. Dezember 2004 und TEUR 17.781 zum 31. Dezember 2003 wurden als Sicherheiten für langfristige Verbindlichkeiten gestellt. ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG 12. Sonstige Verbindlichkeiten (in TEUR) Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen Sonstige Personalaufwendungen Sonstige auftragsbezogene Kosten Rechnungsabgrenzungsposten Übrige Verbindlichkeiten 2004 2003 125 44.410 44.471 3.515 57.313 149.834 297 40.164 51.726 1.093 55.601 148.881 H. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und –Verlustrechnung 13. Umsatzerlöse (in TEUR) Als Umsatzerlöse ausgewiesene Erlöse aus dem laufenden Projektgeschäft Übrige 2004 2003 944.988 536.359 1.481.347 767.380 457.610 1.224.990 2004 2003 3.691 9.390 1.582 6.136 20.799 371 9.919 1.584 8.225 20.099 2004 2003 59.050 197.267 10.499 5.551 37.601 12.738 322.706 53.516 181.676 22.166 606 35.171 11.662 304.797 2004 2003 14.821 89.503 23.826 81.133 209.283 6.647 76.740 23.877 69.164 176.428 14. Sonstige betriebliche Erträge (in TEUR) Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen mit Ausnahme von Finanzanlagen Fremdwährungskursgewinne Mieteinkünfte Übrige 15. Personalaufwand (in TEUR) Löhne Gehälter Aufwendungen für Altersversorgung Aufwendungen für Abfertigungen Aufwendungen für Sozialabgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben Sonstige Sozialaufwendungen 16. Sonstige betriebliche Aufwendungen (in TEUR) Fremdwährungskursverluste Vertriebskosten Verwaltungskosten Übrige ANDRITZ 2004 103 KONZERNANHANG 17. Finanzergebnis (in TEUR) 2004 2003 Erträge/Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen (1.543) (419) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsergebnis 8.454 (6.475) 1.979 6.469 (5.463) 1.006 64 304 (4) 293 657 95 83 (43) (336) (201) 1.093 386 2004 2003 (18.187) (20.810) (4.643) (22.830) 2.009 (18.801) 2004 2003 18.876 (50.546) (31.670) 17.696 (45.803) (28.107) (280) (4.889) (36.839) 4.040 (7.603) (31.670) 21.854 (58.693) 18.876 (50.546) Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen Wertänderungen zu Finanzanlagen Erträge/Aufwendungen aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens Anpassung des Marktwertes von Wertpapieren des Umlaufvermögens Sonstiges Finanzergebnis 18. Ertragsteuern (in TEUR) Laufender Steueraufwand Latenter Steuerertrag/-aufwand aus dem Entstehen und der Auflösung von temporären Differenzen 104 Die Veränderungen der latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen: (in TEUR) Aktive latente Steuern Verbindlichkeiten aus latenten Steuern Bilanzansätze zum 31. Dezember des Vorjahres Latente Steuern aus dem Entstehen und der Auflösung von temporären Differenzen erfolgswirksam erfolgsneutral davon Aktive latente Steuern Verbindlichkeiten aus latenten Steuern ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG Die Überleitung des effektiven Steuersatzes zum anzuwendenden Steuersatz lässt sich wie folgt darstellen: (in TEUR) Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Steueraufwand zum entsprechenenden Steuersatz (34% in 2004 und 2003) Nichtabzugsfähige Firmenwertabschreibungen Steuerliche Auswirkungen von Anpassungen auf Grund von Steuersatzänderungen Sonstigen Veränderungen Laufender Steueraufwand Erfolgswirksame Veränderung der latenten Steuern 2004 2003 77.228 (26.257) (5.673) 49.318 (16.768) (4.828) 9.762 (662) (22.830) (425) 3.220 (18.801) 18.187 (4.643) 20.810 2.009 Die steuerlichen Auswirkungen von Anpassungen aufgrund von Steuersatzänderungen resultieren im Wesentlichen aus der ab 2005 wirksamen Reduktion des Körperschaftsteuersatzes in Österreich auf 25%. Aktive latente Steuern und Verbindlichkeiten aus latenten Steuern zum 31. Dezember 2004 und 2003 sind das Ergebnis folgender temporärer Bewertungsunterschiede zwischen den Buchwerten in den IFRS-Jahresabschlüssen und den relevanten Steuerbemessungsgrundlagen: (in TEUR) Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagevermögen Finanzanlagen Vorräte Forderungen Wertpapiere des Umlaufvermögens und Beteiligungen Sonstige Aktiva Rückstellungen Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungen Steuerlicher Verlustvortrag Aktive latente Steuern / Verbindlichkeiten aus latenten Steuern Wertberichtigung von aktiven latenten Steuern Sonstige latente Steuern auf Grund von Konsolidierungsmaßnahmen IAS 39 Rücklage Aufrechnung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen, Steuerabgrenzungen gegenüber derselben Steuerbehörde Saldierte aktive und passive Steuerabgrenzung 2004 Latente Steuern Aktiva Passiva 2003 Latente Steuern Aktiva Passiva 1.575 2.634 193 121.636 6.476 (435) (8.405) (46) (3.132) (19.826) 1.390 1.416 5 137.554 509 (1.146) (10.064) (33) (441) (26.251) 0 338 132.852 16.584 4.520 10.075 31.179 7.539 (89) (268) (32.201) (23.159) (128.287) 0 (151.446) 0 0 0 140.874 20.026 8.159 7.996 36.181 5.495 (113) (6) (38.054) (29.735) (123.172) (141) (153.048) 0 171.570 (14.060) (183.647) 0 182.550 (12.959) (191.102) 0 (1.425) 0 0 (9.277) (615) 0 0 (9.544) (134.231) 134.231 (150.100) 150.100 21.854 (58.693) 18.876 (50.546) ANDRITZ 2004 105 KONZERNANHANG 19. Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie (wie im Anschluss an die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung angegeben) wurde errechnet, indem das Konzernergebnis durch den gewogenen Durchschnitt der Stammaktien, die während der Periode ausgegeben waren, dividiert wurde. I. Segmentberichterstattung Die Segmentinformationen werden nach folgenden Kriterien dargestellt: Geschäftsbereiche Die Andritz-Gruppe betreibt den größten Teil ihrer Geschäftsaktivitäten in den folgenden Bereichen: a. Papier und Zellstoff (P+P) b. Walz- und Bandbehandlungsanlagen (WB) c. Umwelt und Prozess (EP) d. Futtermitteltechnik (FT) Alle anderen, kleineren Geschäftsfelder sind in „Sonstige“ zusammengefasst. Geographische Segmentierung Die Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa, Nordamerika und Asien betrieben. 2004 Geschäftsbereichsinformationen 106 (in TEUR) Umsatzerlöse Geschäftsbereichsergebnis vor Firmenwertabschreibung Summe Aktiva Summe Passiva exkl. Eigenkapital und Minderheitenanteile Investitionen Abschreibungen des immateriellen Anlagevermögens und des Sachanlagevermögens Anteile am Jahresüberschuss/-fehlbetrag von assoziierten Unternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen Sonstige und ÜberFT leitung P+P WB EP Gesamt 884.652 235.356 217.941 99.588 43.810 1.481.347 64.812 392.170 12.141 75.460 9.916 156.511 2.204 59.376 3.746 92.819 469.869 1.153.386 433.786 14.304 102.197 3.192 96.227 7.879 21.897 1.622 222.198 2.371 876.305 29.368 13.055 2.152 2.682 2.880 1.770 22.539 (1.601) 1.428 0 0 58 674 0 0 0 0 (1.543) 2.102 Informationen nach geographischen Segmenten NordEuropa amerika (in TEUR) Außenumsätze Summe Aktiva Investitionen 587.839 1.356.505 20.298 ANDRITZ 2004 248.105 220.957 6.449 Rest der Welt und KonsoliAsien dierung Gesamt 442.802 202.601 35.086 (459.162) 2.031 590 1.481.347 1.153.386 29.368 KONZERNANHANG 2003 Geschäftsbereichsinformationen (in TEUR) Umsatzerlöse Geschäftsbereichsergebnis vor Firmenwertabschreibung Summe Aktiva Summe Passiva exkl. Eigenkapital und Minderheitenanteile Investitionen Abschreibungen des immateriellen Anlagevermögens und des Sachanlagevermögens Anteile am Jahresüberschuss/-fehlbetrag von assoziierten Unternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen Sonstige und ÜberFT leitung P+P WB EP Gesamt 810.276 173.142 110.353 99.177 49.135 444.333 4.413 65.418 1.485 87.272 4.801 68.631 3.299 301.258 63.133 966.912 384.590 9.301 67.943 1.419 47.007 1.545 25.991 6.637 202.281 1.647 727.812 20.549 14.763 2.171 1.828 2.626 (151) 21.237 (419) 3.022 0 0 0 0 0 0 0 0 (419) 3.022 32.042 1.224.990 Informationen nach geographischen Segmenten (in TEUR) Außenumsätze Summe Aktiva Investitionen NordEuropa amerika 645.049 1.170.450 15.829 259.729 178.547 2.232 Rest der Welt und KonsoliAsien dierung Gesamt 236.738 83.474 18.533 (400.618) 2.237 251 1.224.990 966.912 20.549 J. Erläuterungen zum Cashflow-Statement Cashflow aus dem Erwerb von Tochtergesellschaften (in TEUR) Flüssige Mittel Forderungen Vorräte Anlagevermögen (ohne Finanzanlagen) Finanzanlagen Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten und Rückstellungen Erworbenes Reinvermögen bzw. Schulden Flüssige Mittel Firmenwerte Veränderung der Anteile im Fremdbesitz Netto Cashflow P+P (1.028) (836) (186) (34) 0 0 2.775 691 1.028 (1.080) 142 781 Geschäftsbereich WB EP 0 0 (2.500) (1.450) 0 0 0 (3.950) 0 (37) 0 (3.987) (1.511) (20.235) (13.898) (8.060) (613) 2.834 39.307 (2.176) 1.511 (1.344) 0 (2.009) Gesamt 2004 Gesamt 2003 (2.539) (21.071) (16.584) (9.544) (613) 2.834 42.082 (5.435) 2.539 (2.461) 142 (5.215) (4.449) (6.886) (5.170) (14.027) (160) 9.553 11.673 (9.466) 4.449 (8.678) (248) (13.943) ANDRITZ 2004 107 KONZERNANHANG K. Finanzinstrumente a. Management von Fremdwährungskursrisiken Der Konzern schließt hauptsächlich Devisentermingeschäfte ab, um das Fremdwährungskursrisiko auszuschließen, das aus dem Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit resultiert. Das Transaktionsrisiko wird für jede einzelne Fremdwährung berechnet und berücksichtigt Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten und bestimmte außerbilanzielle Positionen, wie sehr wahrscheinliche künftige Cashflows aus festen Verpflichtungen und sehr wahrscheinlichen Ein- und Verkäufen. Die Fremdwährungskursrisiken des Konzerns resultieren aus dem Umstand, dass der Konzern in verschiedenen Ländern weltweit operiert, Produktionsstätten besitzt und Umsätze tätigt. Der Konzern hat seine Devisentermingeschäfte großteils als Absicherung von Cashflows qualifiziert und mit dem beizulegenden Zeitwert („fair value“) bewertet. b. Liquiditätsrisiken Der Konzern sorgt dafür, dass ausreichend flüssige Mittel vorhanden sind oder eine notwendige Finanzierung aus entsprechenden Kreditrahmen sichergestellt ist, um seine finanziellen Verpflichtungen erfüllen zu können. Kurzfristig nicht benötigte liquide Mittel werden in börsenotierte Wertpapiere investiert, die aktiv gehandelt werden. c. Kreditrisiken Kreditrisiken oder das Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner werden durch die Anwendung von Kreditprüfungen, Kreditlimits und Prüfungsroutinen kontrolliert. Sofern geeignet, erhält der Konzern staatliche Exportgarantien oder Garantien von ähnlichen privaten Institutionen, um das Risiko des Zahlungsausfalles zu reduzieren. Das Kreditrisiko, verbunden mit der Investition in flüssige Mittel und Wertpapiere, wird durch die Tatsache, dass der Konzern nur mit Finanzpartnern mit guter Kreditwürdigkeit zusammenarbeitet, beschränkt. Für gewisse Positionen im Finanzvermögen und in den Finanzverbindlichkeiten hat die Gruppe ein einklagbares Recht auf gegenseitige Aufrechnung. Im Konzernabschluss sind diese Positionen nur mit dem Nettobetrag ausgewiesen. Für alle bestehenden Risiken wurden Wertberichtigungen durchgeführt, sodass das Management der Auffassung ist, dass keine anderen Kreditrisiken schlagend werden. 108 d. Zinsrisiko Die Gesellschaft hat im Juni 2002 eine Anleihe über einen Nominalwert von MEUR 100 begeben mit einer Laufzeit von 6 Jahren und einer Nominalverzinsung von 6% p.a. Für diese Anleihe wurde ein Zinsswap zur Absicherung des Risikos abgeschlossen, welches sich aus der fixen Verzinsung der Anleihe ergibt. Mit diesem Zinsswap wurde für die gesamte Laufzeit der Anleihe die fixe Verzinsung der Anleihe in eine variable Verzinsung auf Basis 1-Monats-Euribor getauscht. Die Geschäftsleitung schätzt das Risiko aus den übrigen Zinsänderungen bei Finanzanlagen und -verbindlichkeiten als minimal ein, weitere derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zinsrisiken werden daher nicht verwendet. Die gewichteten durchschnittlichen Zinssätze zum Bilanzstichtag waren wie folgt: 2004 2003 Guthaben auf laufenden Konten Kurzfristige Geldanlagen Wertpapiere, kurzfristig Wertpapiere, langfristig 1,4% 2,2% 3,5% 2,7% 0,9% 4,1% 3,9% 3,1% Überziehungskredit Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Finanzverbindlichkeiten Anleihe 2,3% 3,5% 5,0% 3,2% 3,0% 4,1% 5,0% 3,2% ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG e. Marktwert der Finanzinstrumente Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts („fair value“) Der beizulegende Zeitwert für Devisentermingeschäfte wird auf Basis der Terminkurse zum Bilanzstichtag ermittelt. Zum Bilanzstichtag ergaben sich folgende beizulegende Zeitwerte für die Devisentermingeschäfte: (in TEUR) US-Dollar Schwedische Kronen Singapore Dollar Andere Währungen Verbleibende Laufzeit unter mehr als 1 Jahr 1 Jahr 22.010 (17) 5.573 407 27.973 1.747 0 3.116 0 4.863 Gesamt 2004 Gesamt 2003 23.757 (17) 8.689 407 32.836 24.110 30 7.511 (70) 31.581 Die beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung von Cashflows bestimmt sind, wurden direkt im Eigenkapital erfasst. (in TEUR) Devisentermingeschäfte mit positiven Zeitwerten Devisentermingeschäfte mit negativen Zeitwerten 2004 2003 37.815 (4.979) 32.836 33.175 (1.594) 31.581 Der beizulegende Zeitwert für die Zinssicherung beträgt TEUR 9.666 (2003: TEUR 9.019). Finanzinstrumente, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind im Wesentlichen Kundenforderungen, Finanzinstrumente im sonstigen Umlaufvermögen, Liefer- und sonstige Verbindlichkeiten, Kontokorrentkredite und langfristige Darlehen. Flüssige Mittel, kurz- und langfristiges Finanzvermögen Der Buchwert der flüssigen Mittel und des sonstigen Finanzvermögens entspricht aufgrund der relativ kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente dem Marktwert. Wertpapiere des Anlage- und Umlaufvermögens Der beizulegende Zeitwert von öffentlich gehandelten Wertpapieren basiert auf aktuellen Kursen. Für alle anderen Instrumente, für die es keine Kurse gibt, wird eine Schätzung des beizulegenden Zeitwertes basierend auf erwarteten Cashflows oder den zugrunde liegenden Nettovermögenswerten erstellt. Die Wertpapiere des Konzerns werden als zur Veräußerung verfügbare, finanzielle Vermögenswerte eingestuft und mit dem Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet. Forderungen und Verbindlichkeiten Die historischen Buchwerte von Forderungen und Verbindlichkeiten, alle zu üblichen Zahlungskonditionen, entsprechen dem beizulegenden Zeitwert. Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Der Buchwert entspricht wegen der kurzen Fälligkeit dieser Verbindlichkeiten im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert. Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die beizulegenden Zeitwerte von langfristigen Verbindlichkeiten basieren auf den aktuellen Zinssätzen für Verbindlichkeiten mit demselben Fälligkeitsmuster. Die beizulegenden Zeitwerte von langfristigen Darlehen und anderen Verbindlichkeiten mit variablen Zinssätzen entsprechen im Wesentlichen deren Buchwerten. Das Zinsänderungsrisiko für die Anleihe wurde durch einen Zinsswap abgesichert. Das Management ist der Auffassung, dass das Risiko von Zinssatzänderungen bei Finanzanlagen und übrigen Verbindlichkeiten nicht von Bedeutung ist. ANDRITZ 2004 109 KONZERNANHANG IAS 39 Rücklage Die nachstehende Tabelle zeigt die Bewegungen der direkt im Eigenkapital erfassten IAS 39 Rücklage: (in TEUR) Bilanz zum 1. Jänner Bewegungen der Periode Gewinne und Verluste durch Änderungen der Zeitwerte Darauf entfallende, latente Steuern Übertragung in die Gewinn- und Verlustrechnung Darauf entfallende, latente Steuern Bilanz zum 31. Dezember 2004 2003 18.511 8.601 14.635 (4.096) (12.764) 4.363 20.649 20.972 (7.119) (5.974) 2.031 18.511 L. Leasing Der Konzern ist verschiedene Operating-Leasingvereinbarungen für Maschinen, Büroräume und andere Gegenstände als Leasingnehmer eingegangen. Die Leasingvereinbarungen beinhalten keine Beschränkungen der Konzernaktivitäten betreffend Dividenden, zusätzliche Schulden oder weitere Leasingvereinbarungen. Die Ausgaben für Mieten betrugen TEUR 13.656 im Jahr 2004 und TEUR 11.420 im Jahr 2003. Die zukünftigen Leasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasingvereinbarungen stellen sich wie folgt dar: (in TEUR) 110 Bis zu einem Jahr 1 bis 5 Jahre Länger als 5 Jahre 2004 2003 4.260 8.587 4.203 17.050 3.174 11.147 20 14.341 M. Bestellobligo Verpflichtungen aus Verträgen betreffend Investitionen für Sachanlagevermögen sind nur im gewöhnlichen Geschäftsumfang vorhanden. Im Jahr 2004 betrugen diese Verpflichtungen TEUR 3.026 und im Jahr 2003 TEUR 494. N. Eventualverbindlichkeiten a. Prozesse Verschiedene Verfahren und Klagen, welche aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultieren, sind anhängig oder werden in der Zukunft gegen den Konzern vielleicht geltend gemacht werden. Diese beinhalten hauptsächlich Rechtsstreitigkeiten betreffend Produkthaftung, Liefer- und sonstige Verträge sowie Patentangelegenheiten. Damit verbundene Risiken wurden hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit analysiert. Obwohl das Ergebnis solcher Verfahren nicht immer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit festgestellt werden kann, ist das Management der Meinung, dass das Ergebnis dieser Verfahren und Klagen, im einzelnen und insgesamt, keinen wesentlichen negativen Einfluss auf das Geschäft, die Liquidität, das Ergebnis oder die Finanzlage der Gesellschaft hat. Zum 31. Dezember 2004 war die Andritz Inc., ein Unternehmen der Andritz-Gruppe, eine von vielen Beklagten in insgesamt ungefähr 85 Asbestverfahren in den USA. Bei fast allen dieser Fälle handelt es sich um Mehrparteienverfahren gegen mehrere Beklagte. Insgesamt sind ungefähr 19.500 Kläger in diese Verfahren involviert. Andritz ist der Ansicht, dass keine dieser Klagen gegenüber Andritz Inc. begründet ist, und plant, jede einzelne Klage anzufechten. Da für den Großteil dieser Verfahren bisher weder Erkenntnisse noch Sachverhaltsdarstellungen vorliegen, ist es für Andritz nicht möglich, das volle Ausmaß von eventuellen Auswirkungen abzuschätzen. Bisher ist noch kein Urteil über ein Verschulden von Andritz im Zusammenhang mit diesen Asbestklagen ergangen. 22 Verfahren mit rund 4.150 Klagen ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG gegen Andritz wurden in den letzten Jahren zurück gezogen und nur eine einzige Klage wurde einvernehmlich ohne wesentliche Auswirkungen für Andritz abgeschlossen. Trotzdem kann ein endgültiges Urteil oder ein endgültiger Vergleich im Zusammenhang mit diesen Verfahren einen wesentlichen negativen Einfluss auf das Geschäft, das Ergebnis und die finanzielle Situation der Andritz Inc. zur Folge haben. Andritz glaubt, dass es mehrere Möglichkeiten für Regressforderungen gibt, darunter Versicherungen und/oder vertragliche Garantien von den früheren Eigentümern der betroffenen Geschäftsbereiche der Andritz Inc. Ob diese Garantien und/oder Versicherungen tatsächlich Anwendung finden, hängt von den jeweiligen Gegebenheiten jedes einzelnen Klägers ab. Da in den meisten Fällen die Fakten für die Klagen noch nicht offen gelegt wurden und aus den Gründen, die nachstehend beschrieben werden, ist für Andritz eine Einschätzung, ob die Regressmöglichkeiten ausreichend sind, unmöglich. Einzelne Garanten und Versicherungsgesellschaften haben die Anwendbarkeit der Garantien und Versicherungen bestritten, und weitere Einsprüche können nicht ausgeschlossen werden. Es gibt daher keine Sicherheit, ob die Gruppe Ansprüche aus Versicherungen und Garantien für bestehende oder zukünftige Klagen durchsetzen kann. b. Sonstiges (in TEUR) Offene Bankgarantien betreffend Kundenaufträge Übrige Haftungsverhältnisse 2004 2003 217.219 10.660 172.333 6.621 Gemäß verschiedener Verträge hat der Kunde bis zum Ende der Gewährleistungsfrist ein Recht auf Haftrücklass. Um diesen Haftrücklass auszuschließen, werden dem Kunden Bankgarantien gewährt. Zusätzlich werden den Kunden zur Absicherung von Vorauszahlungen und Teilzahlungen Bankgarantien und Werkshaftbriefe gegeben. Das Management ist der Auffassung, dass die Gewährleistungsrückstellungen und die ausgewiesenen Verbindlichkeiten ausreichend sind. Es werden keine zusätzlichen Abflüsse aus diesen Garantien erwartet. In einigen Fällen hat Andritz ähnliche Haft rücklassvereinbarungen mit Lieferanten. Um diese auszugleichen, erhält Andritz Bankgarantien von den Lieferanten. O. Geschäftsbeziehungen 111 Es bestehen nur in geringfügigem Umfang Geschäftsbeziehungen mit den Aktionären. Die Aktionäre sind: Streubesitz Certus Beteiligungs-GmbH Management 72% 26% 2% Vorstandsvergütungen Es wurde eine Pensionsrückstellung von TEUR 4.185 in 2004 (TEUR 4.012 in 2003) für frühere Vorstandsmitglieder und deren Angehörige ausgewiesen. Die laufenden jährlichen Aufwendungen betrugen TEUR 524 in 2004 (TEUR 140 in 2003). Die gesamten Vorstandsvergütungen betrugen in 2004 TEUR 4.135 (davon TEUR 2.891 ertragsabhängige Tantiemen) und in 2003 TEUR 3.633. ANDRITZ 2004 KONZERNANHANG P. Konzernunternehmen 112 Beteiligungsquote direkt indirekt Wichtige vollkonsolidierte Unternehmen Firmensitz Andritz Denmark A/S Sprout-Matador A/S Andritz (USA), Inc. Andritz Inc. Andritz-Ruthner, Inc. Andritz Bird Inc. Andritz S.A.S. Andritz Selas S.A.S. Andritz Ingenieria S.A. Andritz GmbH Sundwig GmbH Andritz Fiedler GmbH & Co KG Andritz Separation GmbH Andritz Fliessbettsysteme GmbH Andritz Kaiser GmbH Andritz Filtrationstechnik GmbH Andritz Oy Savonlinna Works Oy Andritz Ltd./Ltèe. Andritz Fiber Drying Ltd. Andritz AB Andritz Fiber Drying AB Andritz Ltd. Andritz-Kenflo Foshan Pump Co. Ltd. Andritz Technologies Ltd. Andritz Dies & Rolls B.V. Andritz Brasil Ltda. Esbjerg/Denmark Esbjerg/Denmark Arlington/Texas (USA) Muncy/Pennsylvania (USA) Arlington/Texas (USA) Houston/Texas Velizy/France Gennevilliers/France Madrid/Spain Hemer/Germany Hemer/Germany Regensburg/Germany Cologne/Germany Ravensburg/Deutschland Bretten-Gölshausen/Germany Selb/Geramny Helsinki/Finland Savonlinna/Finnland Montreal/Canada Lachine/Canada Örnsköldsvik/Sweden Växjö/Sweden Chesterfield/UK Foshan/China Foshan/China Geldrop/Netherlands Curitiba/Brazil 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 75% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 60% 100% 100% 100% Graz, 16. Februar 2005 Wolfgang Leitner Markku Hänninen ANDRITZ 2004 Franz Hofmann Friedrich Papst Bernhard Rebernik BERICHT DES AUFSICHTSRATS BERICHT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat der Andritz AG hat sich vom Vorstand regelmäßig in mündlicher und schriftlicher Form über Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle unterrichten lassen. Die dem Aufsichtsrat zur Zustimmung vorgelegten Geschäfte wurden überprüft und mit dem Vorstand behandelt. Gregor Böhm ist aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. An seiner Stelle wurde im Rahmen der 97. ordentlichen Hauptversammlung Klaus Ritter als neues Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt. Der Jahresabschluss der Andritz AG und der Konzernabschluss zum 31.12.2004 sowie der Lagebericht und der Konzernlagebericht über das Geschäftsjahr 2004 sind unter Einbeziehung der Buchführung der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten AUDITOR TREUHAND GMBH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den vorgelegten Jahresabschluss, dem der Wirtschaftsprüfer seinen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat, sowie den Gewinnverteilungsvorschlag und den Lagebericht des Vorstands geprüft und schließt sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung an. Der Jahresabschluss wurde vom Aufsichtsrat gebilligt, wodurch er gem. § 125 Absatz 2 des Aktiengesetzes festgestellt ist. Kurt Stiassny Vorsitzender des Aufsichtsrats Graz, März 2005 ANDRITZ 2004 113 ADRESSEN DÄNEMARK EUROPA ÖSTERREICH Hauptsitz: Andritz AG Stattegger Straße 18 8045 Graz Österreich Tel.: +43 316 6902 0 Fax: +43 316 6902 415 welcome@andritz.com Andritz Separation GmbH Stattegger Straße 18 8045 Graz Österreich Tel.: +43 316 6902 2318 Fax: +43 316 6902 463 separation@andritz.com Andritz AG Eibesbrunnergasse 20 1120 Wien Österreich 114 EUROPA Walz- und Bandbehandlungsanlagen Tel.: +43 1 81 195 0 Fax: +43 1 81 37 645 ruthner@andritz.com Refinersysteme Tel.: +43 1 81 195 0 Fax: +43 1 81 55 358 mechanicalpulp@andritz.com Chemikalienrückgewinnung, Faserlinie, Laugenrückgewinnung Tel.: +43 1 81 195 6266 Fax: +43 1 81 195 6301 chemsys.at@andritz.com fiberline.at@andritz.com recovery.at@andritz.com Anstalt für Strömungsmaschinen Gesellschaft mbH Andritzer Reichsstraße 68B 8045 Graz Österreich Tel.: +43 316 692 728 0 Fax: +43 316 691 575 astro@astroe.at European Mill Service GmbH Andritzer Reichsstraße 44/1/3 8045 Graz Österreich Tel.: +43 316 691 200 Fax: +43 316 691 200 99 office@em-service.com ANDRITZ 2004 Sprout-Matador A/S Glentevej 5-7 6705 Esbjerg Dänemark Tel.: +45 72 160 300 Fax: +45 72 160 301 sprout-matador.dk@andritz.com DEUTSCHLAND Andritz GmbH Stephanopeler Straße 22 58675 Hemer-Sundwig Deutschland Tel.: +49 2372 54 0 Fax: +49 2372 54 400 welcome@hem.andritz.com Andritz GmbH Zweigniederlassung Kirchheim Tannenbergstraße 139 73230 Kirchheim/Teck Deutschland Tel.: +49 7021 50 74 0 Fax: +49 7021 50 74 10 pulpandpaper.de@andritz.com hydro.de@andritz.com Andritz Fiedler GmbH & Co. KG Weidener Straße 9 93057 Regensburg Deutschland Tel.: +49 941 6401 0 Fax: +49 941 6241 4 pulppaper-service.ce@andritz.com Andritz Filtrationstechnik GmbH Gebrüder-Netzsch-Straße 19 95100 Selb Deutschland Tel.: +49 9287 75 706 Fax: +49 9287 75 707 filtration.de@andritz.com Andritz Fließbett Systeme GmbH Escher-Wyss-Straße 25 88212 Ravensburg Deutschland Tel.: +49 751 83 2287 Fax: +49 751 83 3033 environ.de@andritz.com Andritz AG Büro West Schluerweg 7 46286 Dorsten Deutschland Tel.: +49 2369 2067 290 Fax: +49 2369 2067 291 ulrich.jacobs@andritz.com Andritz Kaiser GmbH Gewerbestraße 30 75015 Bretten-Gölshausen Deutschland Tel.: +49 7252 910 01 Fax: +49 7252 910 199 andritz.kaiser@andritz.com Andritz Separation GmbH Dillenburger Straße 100 51105 Köln Deutschland Tel.: +49 221 9856 107 / 208 Fax: +49 221 9856 119 / 202 separation.de@andritz.com Sundwig GmbH Stephanopeler Straße 22 58675 Hemer-Sundwig Deutschland Tel.: +49 2372 54 0 Fax: +49 2372 54 200 welcome@sundwig.de Universal Milling Technology eine Zweigniederlassung der Andritz GmbH Industriestraße 15a 40822 Mettmann Deutschland Tel.: +49 2104 91970 Fax: +49 2104 12054 umt.de@andritz.com FINNLAND Andritz Oy Tammasaarenkatu 1 00180 Helsinki Finnland Tel.: +358 20 450 5555 Fax: +358 20 450 5109 pulpandpaper.fi@andritz.com Andritz Oy Keskikankaantie 9 15860 Hollola Finnland Tel.: +358 20 450 5555 Fax: +358 20 450 6711 woodprocessing@andritz.com EUROPA Andritz Oy Kyminlinnantie 6 48600 Kotka Finnland Tel.: +358 20 450 5555 Fax: +358 20 450 5540 pulpandpaper.fi@andritz.com Andritz Oy Hermiankatu 8D 33720 Tampere Finnland Tel.: +358 3 359 3900 Fax: +358 3 359 3933 pulpandpaper.fi@andritz.com Chemikalienrückgewinnung Fax: +358 20 450 5190 Savonlinna Works Oy Lypsyniemenkatu 5 57200 Savonlinna Finnland Tel.: +358 20 450 6000 Fax: +358 20 450 6239 savonlinnaworks@andritz.com Faserlinie Fax: +358 20 450 5062 Faserstoffaufbereitung Fax: +358 20 450 5422 Service Zellstoff- und Papierindustrie Lasimestarintie 5 Fax: +358 20 450 5048 Laugenrückgewinnung Fax: + 358 20 450 5444 Andritz Oy Lypsyniemenkatu 5 57200 Savonlinna Finnland Tel.: +358 20 450 5555 Fax: +358 20 450 6220 pulpandpaper.fi@andritz.com Chemikalienrückgewinnung Fax: +358 20 450 6213 Faserlinie Fax: +358 20 450 6336 Faserstoffaufbereitung Fax: +358 20 450 6384 Service Zellstoff- und Papierindustrie Fax: +358 20 450 6446 Andritz Oy Relanderinkatu 2 78200 Varkaus Finnland Tel.: +358 20 450 5555 Fax: +358 20 450 5974 pulpandpaper.fi@andritz.com Laugenrückgewinnung Fax: +358 20 450 5974 Service Zellstoffindustrie Fax: +358 20 450 5975 FRANKREICH Andritz S.A.S. 2-4 Avenue de l’Europe – Bât. A 78140 Vélizy-Villacoublay Frankreich Tel.: +33 1 39 26 05 50 Fax: +33 1 39 26 05 66 environ.fr@andritz.com Andritz S.A.S. Allée de la Garenne – Z.I. Le Buxerioux 36000 Châteauroux Frankreich Tel.: +33 2 54 61 3333 Fax: +33 2 54 61 3300 environ.fr@andritz.com Andritz Fiedler S.A.S Z.A. Les Priédons Sud 86140 Scorbé-Clairvaux Frankreich Tel.: +33 549 93 93 81 Fax: +33 549 93 93 80 pulpandpaper.fr@andritz.com Andritz Selas S.A.S. 7 rue du Fossé Blanc Bâtiment C1 92230 Gennevilliers Frankreich Tel.: +33 1 40 80 34 00 Fax: +33 1 40 80 34 38 welcome.selas@andritz.com UMT S.A.S. Site d’Activités des Grillonnières 37270 Saint Martin Le Beau Frankreich Tel.: +33 247 50 6364 Fax: +33 247 50 2066 umt.fr@andritz.com ADRESSEN GROSSBRITANNIEN Andritz Ltd. R&B Technology Centre Speedwell Road Parkhouse East Newcastle-under-Lyme Staffordshire, ST5 7RG Großbritannien Tel.: +44 1782 56 5656 Fax: +44 1782 56 6130 environ.uk@andritz.com Andritz Ltd. ET Division Suite 5L, North Mill, Bridgefoot Belper, DE56 1YD Großbritannien Tel.: +44 1773 599 540 Fax: +44 1773 599 541 environ.uk@andritz.com Andritz Selas Engineering Ltd. Suite 5L, Business Centre North Mill, Bridgefoot Belper, Derbyshire, DE56 1YD Großbritannien Tel.: +44 1773 829 954 Fax: +44 1773 829 985 welcome.selas@andritz.com UMT Ltd. Stockholm Road Sutton Fields Industrial Estate Hull, HU7 0XL Großbritannien Tel.: +44 1482 825 119 Fax: +44 1482 839 806 umt.uk@andritz.com NIEDERLANDE Andritz B.V. Nijverheidsweg 3C 1785 AA Den Helder Niederlande Tel.: +31 2236 33474 Fax: +31 2236 37781 separation.nl@andritz.com Andritz Dies & Rolls B.V. Spaarpot 112 5667 KZ Geldrop Niederlande Tel.: +31 40 262 7777 Fax: +31 40 262 7751 adr.nl@andritz.com ANDRITZ 2004 115 ADRESSEN Thermtec B.V. Wijnhaven 76 3011 WT Rotterdam Niederlande Tel.: +31 10 413 7628 +31 10 280 1660 Fax: +31 10 404 7356 welcome@thermtec.nl Tel.: +46 660 29 53 00 Fax: +46 660 29 53 99 pulpandpaper.se@andritz.com Andritz AB Ivarshyttevägen 4 776 33 Hedemora Schweden Tel.: +46 225 635 50 Fax: +46 225 635 51 pulpandpaper.se@andritz.com POLEN Andritz AG Spólka Akcyjna Przedstawicielstwo w Polsce Aleje Jerozolimskie 214 02 - 486 Warschau Polen Tel.: +48 22 87399 40 Fax: +48 22 87399 39 pulpandpaper.pl@andritz.com hydro.pl@andritz.com RUSSLAND 116 EUROPA/AMERIKA LLC Andritz 4th Krasnoarmeiskaya Street 4A 198005 St. Petersburg Russland Tel.: +7 812 316 0913 Fax: +7 812 110 1582 pulpandpaper.ru@andritz.com ooo Fiedler Office 233 Proffsojuznaja Street 125 117647 Moskau Russland Tel.: +7 095 99 81 472 Fax: +7 095 92 61 863 pulppaper-service.ne@andritz.com Netzsch Representative Office Moscow Leninski Prospekt, 95-a, office 576 119313 Moskau Russland Tel.: +7 095 956 3836 +7 095 956 9086 Fax: +7 095 956 9087 separation.ru@andritz.com SCHWEDEN Andritz AB Artullsvägen 1 891 21 Örnsköldsvik Schweden Andritz AB Södra Kyrkogatan 6 652 24 Karlstad Schweden Tel.: +46 54 55 54 50 Fax: +46 54 55 54 59 pulpandpaper.se@andritz.com Andritz AB Gävlegatan 22 113 30 Stockholm Schweden Tel.: +46 8 736 25 00 Fax: +46 8 736 25 29 pulpandpaper.se@andritz.com Andritz Fiber Drying AB Kvarnvägen 351 87 Växjö Schweden Tel.: +46 470 70 63 00 Fax: +46 470 70 63 80 fiber-drying.se@andritz.com SCHWEIZ Andritz 3Sys AG Oberdorfweg 9 5610 Wohlen Schweiz Tel.: +41 56 618 46 80 Fax: +41 56 618 46 81 environ.ch@andritz.com SLOWAKEI Andritz Jochman s.r.o Radlinského 19 052 01 Spišská Nová Ves Slowakei Tel.: +421 53 4198 110 Fax: +421 53 4198 161 filtration.sk@andritz.com SPANIEN Andritz Ingeniería S.A. Agustin y Antonia, 12 28700 S. Sebastián de los Reyes Madrid Spanien Tel.: +34 91 663 6409 Fax: +34 91 651 1931 environ.es@andritz.com Andritz Ingeniería S.A. Calle Riera, 11-bajos 08190 Sant Cugat del Vallés Barcelona Spanien Tel.: +34 93 674 9482 Fax: +34 93 674 9315 pulpandpaper.es@andritz.com TSCHECHIEN Andritz spol s.r.o. Na Hrázce 710 500 09 Hradec Králové Tschechien Tel.: +420 495 518 220 Fax: +420 495 272 423 pulppaper-service.ce@andritz.com AMERIKA BRASILIEN Hauptsitz: Andritz Brasil Ltda. Rua Presidente Faria, 248 - 10 andar - Centro 80020-290 - Curitiba - PR Brasilien Tel.: +55 41 304 7611 Fax: +55 41 224 0014 pulpandpaper.br@andritz.com mechanicalpulp.br@andritz.com environ.br@andritz.com Andritz Brasil Ltda. Rua Tabapuã, 627 - Conj. 92 Itaim Bibi 04533-012 - São Paulo - SP Brasilien Tel.: +55 11 3168 6114 Fax: +55 11 3078 5098 woodprocessing.br@andritz.com Andritz Brasil Ltda. Av. Presidente Castelo Branco, 1577 - Sala 203 - Carapina 29160-004 - Serra - ES Brasilien ANDRITZ 2004 AMERIKA Tel.: +55 27 3338 3607 Fax: +55 27 3318 1761 pulp-service.br@andritz.com Andritz Brasil Ltda. Rua C, Quadra 6, Lotes 3, 4, 9e 10, Distrito Industrial, 45820-490 - Eunápolis - BA Brasilien pulpandpaper.br@andritz.com Andritz Separation Industria e Comércio de Equipamentos de Filtracâo Ltda. Rua Hermann Weege, 2383 – Prédio 4 – Centro 89.107-000 Pomerode – SC Brasilien Tel.: +55 47 387 8240 Fax: +55 47 387 8440 filtration.bra@andritz.com Sprout-Matador do Brasil Ltda. Rua Dona Eugenia, 811 CEP 90630-150, Porto Alegre/RS Brasilien Tel.: +55 51 3219 9281 Fax: +55 51 3217 3307 sprout-matador.br@andritz.com KANADA Andritz Ltd./Ltée. 2260 – 32 nd Avenue/32ième Avenue Lachine Quebec H8T 3H4 Kanada Tel.: +1 514 631 7700 Fax: +1 514 631 3995 mechanicalpulp.ca@andritz.com woodprocessing@andritz.com Andritz Ltd./Ltée. DRT Service Center 45 Roy Blvd. Brantford Ontario N3R 7K1 Kanada Tel.: +1 519 754 4590 Fax: +1 519 754 4594 pulppaper-service.na@andritz.com Andritz Ltd./Ltée. Service Center 3448-78 Avenue Edmonton Alberta T6B 2X9 Kanada Tel.: +1 780 465 3344 Fax: +1 780 440 4354 pulppaper-service.na@andritz.com CHILE Andritz Chile Limitada Seminaro 202 Puerto Montt Chile Tel.: +56 65 434 366 Fax: +56 65 434 367 sprout-matador.cl@andritz.com Andritz Chile Ltda. Isidora Goyenechea 3600, Oficina 202 Las Condes, Santiago Chile Tel.: +56 2 462 4600 Fax: +56 2 462 4646 patrick.oshea@andritz.com Andritz Chile Ltda. Angol 436, Oficina 805 Concepción Chile Tel.: +56 41 211 030 Fax: +56 41 210 794 pulppaper-service.cl@andritz.com Andritz Bird Inc. A Division of Andritz Ltd. Saskatoon Service Center 2600 Wentz Avenue Saskatoon Saskatchewan S7K 2L1 Kanada Tel.: +1 306 931 0801 Fax: +1 306 931 2442 separation.ca@andritz.com Andritz Fiber Drying Ltd. 2260 - 32 nd Avenue/32ième Avenue Lachine, Quebec H8T 3H4 Kanada Tel.: +1 514 631 7700 Fax: +1 514 631 8355 fiber-drying.ca@andritz.com USA Andritz Inc. 1115 Northmeadow Parkway Roswell, GA 30076-3857 USA Tel.: +1 770 640 2500 Fax: +1 770 640 9454 pulpandpaper.us@andritz.com ADRESSEN Faserlinie Fax: +1 770 640 2569 Chemikalienrückgewinnung Fax: +1 770 640 2681 Laugenrückgewinnung Fax: +1 770 640 2569 Projekt-Management Fax: +1 770 640 2681 Service Zellstoff- und Papierindustrie Fax: +1 770 640 2521 Holzplatztechnik Fax: +1 770 640 2595 Andritz Inc. 35 Sherman Street Muncy, PA 17756 USA Tel.: +1 570 546 8211 Fax: +1 570 546 1306 pulpandpaper.us@andritz.com sprout-matador.us@andritz.com Prozesstechnische Verschleißteile / Zellstoff und Papier Fax: +1 570 546 1312 durametal@andritz.com Andritz Inc. 101 Ridge Street Glens Falls, NY 12801 USA Tel.: +1 518 793 5111 Fax: +1 518 745 1917 Faserstoffaufbereitung Fax: +1 518 745 2858 fiberprep.us@andritz.com Service Zellstoff- und Papierindustrie Fax: +1 518 745 7005 pulppaper-service.na@andritz.com Faserlinie F&E-Einrichtungen Fax: +1 518 745 2971 Andritz Inc. R&D Facility 3200 Upper Valley Pike Springfield, OH 45504 USA Tel.: +1 937 390 3400 Fax: +1 937 390 6827 ANDRITZ 2004 117 ADRESSEN Andritz Inc. Service Center 101 Bamberg Drive Pell City, AL 35125 USA Tel.: +1 205 338 3331 Fax: +1 205 338 3334 pulppaper-service.na@andritz.com Andritz-Ruthner, Inc. 1010 Commercial Blvd. South Arlington, TX 76001 USA Tel.: +1 817 465 5611 Fax: +1 817 468 3961 environ.us@andritz.com Andritz Filter Press Inc. 119 Pickerinig Way Exton, PA 19341 USA Tel.: +1 610 280 4404 Fax: +1 610 363 0971 filtration.us@andritz.com Andritz Inc. TS Division 8259 Melrose Drive Lenexa, KS 66214 USA Tel.: +1 913 541 1703 Fax: +1 913 541 1631 VENEZUELA Sprout-Matador A/S Av. Atlantico no. 159-71 Trigal Norte, Valencia Estado Carabobo Venezuela Tel.: +58 241 842 2515 Fax: +58 241 843 3709 niben@telcel.net.ve ASIEN CHINA Andritz Inc. Prozesstechnische Verschleißteile / Zellstoff und Papier 9560 S.W. Herman Road Tualatin, OR 97062 USA Tel.: +1 503 692 0850 Fax: +1 503 692 1169 durametal@andritz.com 118 AMERIKA/ASIEN Andritz Bird Inc. 1600 Boston-Providence Highway Walpole, MA 02081 USA Tel.: +1 508 404 1400 Fax: +1 508 668 6855 separation.us@andritz.com Andritz Bird Inc. Lakeland Service Center 2721 Mine and Mill Road Lakeland, FL 33801 USA Tel.: +1 863 665 5811 Fax: +1 863 665 5851 separation.us.fl@andritz.com Andritz Bird Inc. Houston Service Center 12734 Tanner Road Houston, TX 77041 USA Tel.: +1 713 856 1750 Fax: +1 713 856 1751 separation.us.tx@andritz.com Andritz Bird Inc. Scott Depot Service Center Erskine Lane P.O. Box 199 Scott Depot, WV 25560 USA Tel.: +1 304 757 2678 Fax: +1 304 757 2689 separation.us.wv@andritz.com ANDRITZ 2004 Andritz-Ruthner, Inc. 125 Technology Drive, Southpoint Industrial Park Canonsburg, PA 15317 USA Tel.: +1 724 745 7599 Fax: +1 724 745 9570 welcome@andritz-na.com CyberMetrics Inc. 1050-D Nine North Drive Alpharetta, Georgia 30004 USA Tel.: + 1 770 740 2071 Fax: + 1 770 740 2074 cybermetrics@andritz.com IDEAS Simulation Inc. 125 Clairemont Avenue, Suite 570 Decatur, GA 30030 USA Tel.: +1 404 370 1350 Fax: +1 404 378 3813 ideas-sales@ideas-simulation.com IDEAS Simulation Inc. 1801 Roeder Ave., Suite 112 Bellingham, WA 98225 USA Tel.: +1 360 714 0787 Fax: +1 360 752 1337 ideas-sales@ideas-simulation.com Andritz Tissue Inc. 101 South Main Street, Suite 400 Janesville, WI 53545 USA Tel.: +1 608 758 5920 Fax: +1 608 758 5935 tissue.na@andritz.com Andritz AG Representative Office Beijing 2702-03 CITIC Building 19 Jian Guo Men Wai Dajie 100004 Peking China Tel.: +86 10 8526 2720 Fax: +86 10 6500 6413 andritz@public.bta.net.cn Andritz Filtrationstechnik GmbH Office Shanghai Room 2402, Unicom International Tower 547 Tianmu West Road Shanghai, 200070 China Tel.: +86 21 635 32 712 Fax: +86 21 635 37 266 filtration.cn@andritz.com Andritz-Kenflo Foshan Pump Co., Ltd. 14 He Bin Road Foshan, Guangdong 528000 China Tel.: +86 757 8283 6920 Fax: +86 757 8281 7010 andritz-kenflo@andritz.com Andritz-Shanghai Representative Office Aurora International Plaza Room 606 No. 99, Fucheng Road, Pudong 200120 Shanghai China Tel.: +86 21 5058 3688 Fax: +86 21 5058 3988 andritz.sh@china.com Andritz Technologies Ltd. 9 Tian Bao Road, Foshan, Guangdong 528000 China ASIEN / AUSTRALIEN / AFRIKA Tel.: +86 757 8296 9222 Fax: +86 757 8296 9289 fiberprep.cn@andritz.com environ.cn@andritz.com pulppaper-service.cn@andritz.com hydro.cn@andritz.com Andritz Technologies Ltd. Tianjin Office Room 807-808, No. 125 Weidi Road Tainxin Building Tianjin, 300074 China Tel.: +86 22 2840 8469 Fax: +86 22 2840 8467 environ.cn@andritz.com Andritz Technologies Ltd. Beijing Branch office Add: Room 802 Hong Yu Building, 7 Xueyuan Road Haidian District Peking 100083 China Tel.: +86 10 5131 3700 Fax: +86 10 8230 6637 filtration.cn@andritz.com INDIEN Andritz Oy India Liaison Office Building No. 7, Flat No. 204-206 Local Shopping Centre Madangir Road New Delhi - 110 066 Indien Tel.: +91 11 2905 2094 +91 11 2905 2883 Fax: +91 11 2905 3227 pulpandpaper.in@andritz.com Andritz Technologies Pvt. Ltd. Makam Plaza, 2 nd Floor No. 63/1, 3 rd Main Road 18th Cross, Malleswaram Bangalore - 560 055 Indien Tel.: +91 80 2346 5995 / 96 Fax: +91 80 2346 5997 andritz@vsnl.com Andritz Separation Private Limited Plot No. 1961-B Asiad Colony Anna Nagar Western Extension Chennai 600 101 Indien Tel.: +91 44 2615 3750 / 3751 Fax: +91 44 2615 4741 separation.in@andritz.com Enmas Andritz Private Limited V Floor, Guna Buildings Annexe, 304-305 443 Anna Salai, Teynampet Chennai 600 018 Indien Tel.: +91 44 2433 8050 / 51 Fax: +91 44 2433 2412 eal@vsnl.com ADRESSEN THAILAND Fiedler International GmbH Empire Tower, Unit 2303 195 South Sathorn Road Yannawa, Sathorn Bangkok 10120 Thailand Tel.: +66 2 670 17 55 Fax: +66 2 670 17 56 pulppaper-service.asp@andritz.com INDONESIEN PT. Andritz Gedung Bank Panin Pusat, 3rd Floor JI. Jend. Sudirman 1 Senayan, Jakarta 10270 Indonesien Tel.: +62 21 725 0137 Fax: +62 21 571 0896 pulpandpaper.id@andritz.com JAPAN Andritz K. K. Toyo-cho, Shinei Bldg., 7F 4-chome 3-1 Toyo, Koto-ku Tokyo 135-0016 Japan Tel.: +81 3 5634 3450 Fax: +81 3 5634 3460 pulpandpaper.jp@andritz.com SINGAPUR Andritz Singapore Pte. Ltd. 9 A Joo Koon Crescent Singapur 629023 Tel.: +65 6863 4465 Fax: +65 6863 4482 separation.sg@andritz.com Neue Adresse ab 1. Juli 2005: 25 Tuas Ave 4 Singapur 639375 TAIWAN AUSTRALIEN Andritz Pty Ltd. 56-58 Gaine Road Dandenong South, Victoria 3175 Australien Tel.: +61 38 795 9800 Fax: +61 39 799 4899 pulpandpaper.au@andritz.com environ.au@andritz.com feed.au@andritz.com AFRIKA SÜDAFRIKA Andritz (Pty) Ltd. Suite 13, 2 nd Floor Granada Centre 22 Chartwell Drive Umhlanga 4319 Durban Südafrika Tel.: +27 561 72 71 Fax: +27 561 62 65 pulpandpaper.za@andritz.com Andritz (Pty) Ltd. 241 Albert Amon Road Millennium Business Park Meadowdale x7 Edenvale Südafrika Tel.: +27 11 454 3350 Fax: +27 11 454 3381 separation.za@andritz.com Andritz AG, Austria, Representative Office Taipei No. 200 Keelung Road Suite 408 Sec. 1, Taipei Taiwan Tel.: +886 2 2722 7475 Fax: +886 2 2722 7476 separation.tw@andritz.com ANDRITZ 2004 119 TECHNISCHES GLOSSAR APMP/P-RC™ Alkaline Peroxide Mechanical Pulping / Preconditioning-Refiner Chemical APMP ist ein Refinerprozess mit vorhergehender mehrstufiger Hackschnitzel-Imprägnierung mit alkalischer Peroxid-Bleichlauge. Die Hackschnitzel werden verdichtet, anschließend entspannt und danach werden die Chemikalien beigemengt. Bei APMP-Systemen kann die Nachbleiche entfallen, da der Bleichprozess bereits zu Beginn des Prozesses stattfindet. Bei P-RC™-APMP handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Chemikalien zwischen den einzelnen Imprägnierstufen in einem kleinen, zwischen der ersten und zweiten Refinerstufe angeordneten Bleichturm beigemengt werden. CTMP-Verfahren Chemi-Thermo Mechanical Pulping Refiner-Verfahren unter Druck, bei dem die Hackschnitzel durch Zugabe von Sulfit in einer Imprägnierstufe chemisch vorbehandelt werden. CTMP wird meist bei geringerem Druck vermahlen als TMP, da durch die Sulfitzugabe die Aufweichtemperatur für das Lignin niedriger ist. Durch Abänderung der Verfahrensparameter (Konzentration der Chemikalien, Temperatur etc.) kann man die Zellstoffeigenschaften genau auf den Endzweck „zuschneidern“. CTMP kann man auch bleichen, man spricht in diesem Fall von BCTMP. TECHNISCHES GLOSSAR BCTMP Bleached Chemi-Thermo Mechanical Pulping Verfahren zur Herstellung von gebleichtem, chemi-thermischem Faserstoff. Das „B“ (bleached) bedeutet, dass der Stoff nach dem CTMPAufschlussverfahren in einer Nachbleiche, meist mit Peroxid im alkalischen Milieu, gebleicht wird. 120 Beizen Verfahren zur chemischen Behandlung von oxidiertem Stahl, um eine saubere metallische Oberfläche zu erhalten. Dabei wird Stahl in ein heißes Bad aus verdünnter Schwefel- oder Salzsäure getaucht. Braunstoff Der Faserstoff direkt nach dem Kochprozess, vor Abscheidung der interzellularen Materialien und Kochlaugen. Chemikalienrückgewinnung Im chemischen Aufschlussverfahren bezeichnet dies die Sammlung, Rückgewinnung und Regeneration der Kochchemikalien zur Wiederverwertung im Verfahren. Chemischer Zellstoff Oberbegriff für Faserstoff, der in einem chemischen Verfahren (im Gegensatz zum mechanischen Aufschlussverfahren) hergestellt wird. Darunter fallen Sulfat- (Kraft-) und Sulfitzellstoff. CrescentFormer Formerpartie einer Tissue-Maschine, in der die Stoffsuspension aus dem Stoffauflauf ausgedüst wird und in einen Zwickel zwischen Filz und Sieb, die sich mit gleicher Geschwindigkeit bewegen, einströmt. ANDRITZ 2004 Deinking Verfahren, bei dem Druckfarben, Füllstoffe und andere zugesetzte Stoffe aus bedrucktem und unbedrucktem Altpapier entfernt werden. Aus dem deinkten Stoff kann wieder neues Papier (Tissue-, Druck-, Schreib- und Büropapier) hergestellt werden. Delignifizierung Abtrennung des Lignins von den Holzfasern (Zellulose und Hemizellulose). Dies erfolgt in erster Linie im Kochprozess, des Weiteren in der Wäsche und in der Bleiche. Für diesen Prozess setzen Zellstofffabriken, die auf ECF-Basis arbeiten, Chlorverbindungen (Chlordioxid) ein, das Lignin kann aber auch mit Hilfe von Sauerstoff, Wasserstoffperoxid oder Ozon (also Stoffen, die keine organischen Chlorverbindungen bilden) entfernt werden. DIP Deinked Pulp (Deinkingstoff) Stoff, der aus deinktem Altpapier (Zeitungen, Zeitschriften) erzeugt wird. DIP wird meist in einer angeschlossenen Papierfabrik verwendet, zum Teil wird Deinkingstoff aber auch getrocknet oder nass gestapelt an andere Papierfabriken verkauft. Dispergierung Die Dispergierung ist ein Prozessschritt in der Aufbereitung von Recycling-Fasern. Um die Fasern vom „Schmutz“, wie z.B. Klebstoff und Druckfarbe, zu trennen, benötigt man mehrere Prozessstufen. Dennoch ist es nicht möglich, alle Verunreinigungen zu entfernen. Aufgabe der Dispergierung ist es, Verunreinigungen so zu verkleinern, dass sie die Papierqualität nicht mehr nachteilig beeinflussen. ECF Elemental Chlorine Free Elementarchlorfrei gebleichter Zellstoff. Chlorverbindungen, wie zum Beispiel Chlordioxid, können jedoch im Bleichprozess eingesetzt werden. TECHNISCHES GLOSSAR EPC Engineer-Procure-Construct Lieferkondition, bei der ein Lieferant die gesamte Verantwortung für das Produkt- und Projektengineering, Bau und Lieferung der Ausrüstungen sowie Installation vor Ort übernimmt. Extrusion Ein kontinuierlicher Kochungsprozess, bei dem Futtermittelbestandteile in einer Kombination von Reibungs- und Dampfhitze unter Druck gekocht werden, um das daraus resultierende Produkt zu expandieren und in Futtergranulat zu verwandeln. Dieses Verfahren wird sehr oft bei der Produktion von Heimtierfutter, Fischfutter und Zerealien eingesetzt. Faserline Maschinen und Prozesssysteme zur Umwandlung von Hackschnitzeln in Faserstoff. Die einzelnen Verfahrensschritte können Kochen, Waschen, Sortieren, Ästeabscheidung und, wenn nötig, Bleichen beinhalten. Frischfaser Rohmaterial der Papierherstellung, chemisch oder mechanisch hergestellt durch Abtrennen der Zellulosefasern vom Holz oder anderen Produkten (Hadern, Bagasse, Stroh). Glühen Verfahren, bei dem Metall erhitzt, auf geeigneter Temperatur gehalten und danach schnell oder langsam abgekühlt wird, um innere Spannungen abzubauen. Dadurch wird das Metall weicher gemacht und die Bearbeitbarkeit, insbesondere die Kaltbearbeitung, verbessert. g/m2 Einheit des Flächengewichts von Papier und Karton (auch als Grammgewicht bezeichnet). Grünlauge Wässrige Lösung der durch Verbrennen der eingedickten Ablauge im Rückgewinnungskessel entstehenden Schmelze. Besteht hauptsächlich aus Natriumcarbonat und -sulfid. Hacken Verfahren in einem Holzplatz, bei dem entrindete Holzstämme für den Zellstoffaufschluss oder zur Vermahlung im Refinerprozess zu Hackschnitzeln (Chips) verarbeitet werden. Dies geschieht typischerweise mit Scheibenhackmaschinen mit Horizontal- oder Schwerkraftbeschickung. Hammermühle Anlage, in der Rohmaterialien für verschiedene Anwendungen, wie zum Beispiel Tierfuttererzeugung oder Refinerprozess, pulverisiert werden. Die Rohmaterialien werden mittels Stahlhämmern geschlagen und das pulverisierte Material tritt durch eine perforierte Platte aus. Die Größe der Öffnungen sowie die Größe und Anzahl der Hämmer richten sich nach den Anforderungen an das Produkt. HC High Consistency – Stoffsuspension mit einer Konsistenz von 18 bis 40%. Hexenuronsäure Im Zuge des chemischen Aufschlussverfahrens gebildete Säure, die mit verschiedenen Bleichchemikalien reagiert und damit deren Verbrauch erhöht. Wird Hexenuronsäure entfernt, können der Einsatz von Bleichchemikalien und folglich die Produktionskosten gesenkt werden. Außerdem vergilbt der so produzierte Zellstoff weniger schnell. Kaustifizierung Verfahren zur Umwandlung der Grünlauge aus dem Sulfatzellstoffprozess in Weißlauge zwecks Wiederverwertung der Kochchemikalien. Durch die Kaustifizierung wird Natriumcarbonat aus der Grünlauge mittels Calciumoxid in Natriumhydroxid umgewandelt. Der dabei gebildete Kalkschlamm (Calciumcarbonat) wird in einem Drehrohrofen zu Calciumoxid rückgebrannt. Kocher Zylindrischer Druckreaktor zur Behandlung von zellulosehaltigem Material unter Chemikalieneinsatz und bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur, zur Herstellung von Zellstoff für die Papiererzeugung. Kraftzellstoff Das Kraftzellstoffverfahren ist weltweit das wichtigste chemische Aufschlussverfahren für Zellstoff. Der erzeugte Stoff besitzt besondere Festigkeit (daher die Bezeichnung „Kraftzellstoff“). Hackschnitzel werden in einer alkalischen Lösung gekocht, wobei die aktiven Kochchemikalien eine Mischung aus Natriumhydroxid und Natriumsulfid sind. Das gelöste Lignin wird später entfernt, die Zellulosefasern bleiben zurück. Statt „Kraftzellstoff“ kann man auch „Sulfatzellstoff“ sagen. ANDRITZ 2004 121 TECHNISCHES GLOSSAR LC Low Consistency Stoffsuspension mit einer Konsistenz von 1 bis 6%. Lignin Neben Zellulose und Hemizellulose einer der Hauptbestandteile des Holzes. Lignin wirkt im Holz als Bindemittel, das die Zellulosefasern zusammenhält. LMD-Filter™ Der LMD-Filter™ dient zur Entwässerung des Kalkschlamms. Dieses System erzielt optimale Trockengehalte und Waschergebnisse, wodurch effizienter Kalkofen-Betrieb bei niedrigem Energieverbrauch sichergestellt wird. „LMD“ steht für „Lime Mud Drying“. LMD-Kalkofen Kalkofen mit vorgeschaltetem KalkschlammTrockner. „LMD“ steht für „Lime Mud Drying“. 122 Lufttrockener Zellstoff Als „lufttrocken“ bezeichnet man Zell- oder Faserstoff, wenn dessen Feuchtigkeitsgehalt mit der Umgebungsatmosphäre im Gleichgewicht steht. Im kommerziellen Sinne bezeichnet man den Stoff dann als „lufttrocken“, wenn sein Feuchtigkeitsgehalt bei 10% liegt. Marktzellstoff Zellstoff, der am freien Markt zum Verkauf angeboten wird, im Gegensatz zur Erzeugung für den Eigenverbrauch in einer angeschlossenen Papierfabrik. MC Medium Consistency Stoffsuspension mit einer Konsistenz von 6 bis 18%. MDF Medium Density Fiberboard Platten aus Holzstoff aus dem Refinerprozess. Mechanischer Faserstoff Oberbegriff für nach dem mechanischen Verfahren (Gegensatz: chemisches Verfahren) hergestellte Faserstoffe. Auch als „Hochausbeutestoffe“ bezeichnet, da sie einen größeren Teil des Rohmaterials Holz ausnützen als chemische Prozesse. Es gibt eine Vielzahl von mechanischen Faserstoffen, darunter GWD (Holzschliff), PGW, RMP, TMP, CTMP, APMP, CMP usw. Mechanische ANDRITZ 2004 Faserstoffe werden entweder mit Refinern oder Schleifmaschinen hergestellt. Sie werden in erster Linie für Zeitungs-, Magazin- und Schreibpapier, Druckpapiere, Spezialpapiere, Tissue, Pappe und Verbundplatten eingesetzt. Nasspartie Teil am Beginn der Papier- oder Zellstoffentwässerungsmaschine. An der Nasspartie tritt der Stoff in die Maschine ein und der Großteil des Wassers wird durch Saugen und Pressen entfernt, um eine Bahn zu erhalten, die dann durch eine Trockenpartie geführt werden kann. NBSK Northern Bleached Softwood Kraft Nördlicher Langfasersulfatzellstoff. Standard der Papierindustrie zum Zwecke der Preisgestaltung und Angabe der Vorräte. Wird vor allem in Kanada und Nordeuropa und zum Teil auch im Nordwesten der USA und Russland erzeugt. NKG Nicht kondensierbares Gas Geruchsbelastete Abgase aus industriellen Prozessen, die früher einfach in die Atmosphäre abgelassen wurden. Heute wird NKG gesammelt und umweltgerecht entsorgt, um eine Geruchsbelästigung der Anrainer zu unterbinden. Norscan Bezeichnet jene fünf Länder, die traditionell zu den weltweit wichtigsten Herstellern von Marktzellstoff zählen, nämlich Kanada, USA, Schweden, Finnland und Norwegen. NO x Stickoxid Hauptbestandteil schädlicher Emissionen aus einem Rückgewinnungskessel oder Kalkofen. PrimeLine™ Das PrimeLine™-Tissuemaschinenkonzept besteht aus Komponenten, die in Modulbauweise für die Herstellung von Tissuepapiersorten genau nach Kundenwunsch zusammengestellt werden. Es umfasst: PrimeFlow™-Stoffauflauf, PrimeForm™Former, PrimePress™- oder TissueFlex™-Schuhpresse, PrimeDry™-T-Rippen-Yankeezylinder, EquiDry™-Trockenhaube, PrimeReel™-Roller und PrimeControl™-Automatisierung. Sämtliche PrimeLine™-Komponenten werden auf die jeweiligen Qualitätsanforderungen – von der Standard-Tissue-Qualität bis zu superweichen Tissueprodukten – abgestimmt. TECHNISCHES GLOSSAR Refiner Maschine, die Holzstoff zwischen zwei Scheiben mahlt. Diese kann bei niedriger oder hoher Konsistenz arbeiten. Bei niedriger Konsistenz wird der zu mahlende Stoff mittels einer Pumpe zugeführt. Bei höherer Konsistenz sind Fördermaschinen notwendig. Andere Refinertypen werden für das Zerfasern von Hackschnitzeln eingesetzt. RTS™ Retention time Temperature Speed Refinerprozess, der eine bessere Holzstoffqualität bei geringerem Energieverbrauch erzielt. Durch rasche Wärmebehandlung der Fasern bei hoher Temperatur werden bessere Fasereigenschaften erzielt und durch die kurze Verweilzeit bleiben die optischen Eigenschaften erhalten. Der Prozess läuft bei hoher Refinerscheibendrehzahl, meist bei ca. 2.300 Umdrehungen pro Minute, ab. Rückgewinnungskessel Vorrichtung im Kraftzellstoffverfahren. Spezieller Kessel, in dem die eingedickte Schwarzlauge als Brennstoff dient. Die Kohlenstoffverbindungen verbrennen, die anorganischen Natriumsalze fallen als Schmelze an und werden rückgewonnen. Schwarzlauge Mischung aus verbrauchten Kochchemikalien und gelöstem Holzstoff nach der Sulfatkochung. Schwarzlauge wird im Zuge der Zellstoffwäsche zurückgewonnen, durch Eindampfen konzentriert und im Rückgewinnungskessel verbrannt, um die Kochchemikalien zu regenerieren und Energie für den Anlagenbetrieb zu gewinnen. Stoffauflauf In der Nasspartie einer Papiermaschine befindet sich der Stoffauflauf, aus dem der Papierstoff (Eintrag) in einem gleichmäßigen Strahl etwa in der Breite des zu erzeugenden Papiers ausströmt. Der englische Ausdruck „Headbox“ geht auf jene Zeit zurück, in der die hydrostatische Fallhöhe („head“) im Kasten für die Laufgeschwindigkeit des blattbildenden Siebes ausreichend hoch war. In einem modernen Stoffauflauf wird der Druck mit Pumpen und Steuerungen geregelt. Stoffpumpe Spezielle Kreiselpumpe für die Förderung einer Faserstoff-Suspension. TAD Through-Air Drying Durchströmtrocknung. Verfahren zum Trocknen von Tissue, bei dem die Papierbahn über eine gelochte Trommel geführt und Luft durch die Bahn geblasen wird. TCF Totally Chlorine Free Zellstoff, der ohne Einsatz von Chlor oder chlorhältigen Chemikalien hergestellt wird. Tissue Oberbegriff für eine Papiersorte, die Toilettenpapier, Gesichtstücher, Servietten, Küchentücher, Wischtücher, Taschentücher und Spezialsanitärpapiere einschließt. Wünschenswerte Eigenschaften dieser Art von Papieren sind Weichheit, Festigkeit und Flusenfreiheit. Es wird zwischen drei Hauptsorten unterschieden, nämlich dem Verbrauchertissue (At-Home), dem industriellen und kommerziellen Tissue (Away-from-Home) und Sondertissuepapieren. TMP Thermo Mechanical Pulping Refinerverfahren, bei dem Hackschnitzel in einem Druckrefiner gemahlen werden. Der Prozess kann aus einer bis drei Stufen bestehen, meist werden jedoch zwei Stufen verwendet. Erhöhte Temperatur hilft beim Aufweichen der Hackschnitzel; damit werden bessere Festigkeiten erzielt als beim atmosphärischen Refinerprozess (RMP). Das TMPVerfahren beruht vor allem auf der Anwendung von mechanischer Energie statt Chemikalien, um aus Holz Faserstoff zu produzieren. TMP wird vor allem für Zeitungs- und Zeitschriftenpapier verwendet. Walzwerk Anlage, in der Stahlband durch Ziehen zwischen zwei Rollen, welche mit der gleichen Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung rotieren, geformt wird. Weißlauge Im Kochprozess eingesetzte, stark alkalische wässrige Lösung, hauptsächlich von Natriumhydroxid und Natriumsulfid. Zellulose Hauptbestandteil des Zellstoffs. Chemisch gesehen ist Zellulose ein langkettiges Kohlenhydrat, das aus sich wiederholenden Ketten eines Einfachzuckers (Glukose) besteht. ANDRITZ 2004 123 FINANZ- UND BÖRSEGLOSSAR FINANZ- UND BÖRSEGLOSSAR Aktie Urkunden (Wertpapiere), die einen bestimmten Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft verbriefen. ATX Austrian Traded Index Ein von der Wiener Börse berechneter Preisindex, der die liquidesten (meistgehandelten) Aktien der Wiener Börse beinhaltet. Der ATX enthält rund 20 Unternehmen, die im Index nach der Marktkapitalisierung gewichtet sind. ATX Prime Aktienindex der Wiener Börse, der alle Aktien des ATX-Prime-Market-Segments enthält. 124 Chart Graphische Darstellung des Kursverlaufs einer Aktie auf Basis von täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Kursen. Dividende Jener Teil des Gewinnes, der an die Aktionäre ausbezahlt wird. Die Höhe der Dividende wird vom Vorstand des Unternehmens vorgeschlagen und von der Hauptversammlung beschlossen. EBIT(D)A Earnings before Interest, Taxes, (Depreciation) and Amortization of goodwill Ergebnis vor Zinsen, Steuern, (Abschreibungen) und Firmenwertabschreibungen. Diese Ergebnisgröße ist vor allem bei solchen Unternehmen von Interesse, die entweder über ein hohes Anlagevermögen und entsprechend hohe Abschreibungen oder über hohe Firmenwerte verfügen. Besonders beim Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche wird das EBITDA oft als Bewertungsmaßstab herangezogen. ANDRITZ 2004 EBIT Earnings before Interests and Taxes Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Das EBIT ist ein Bestandteil der Gewinn- und Verlustrechnung und wird oft auch als Betriebsergebnis bezeichnet. Ex-Dividende Einige Tage vor dem Zahltag der Dividende wird ein Kursabschlag in Höhe der Dividende vorgenommen. Fließhandel Fortlaufende Erfüllung aller Aufträge, die preisund mengenmäßig übereinstimmen. Während der gesamten Börsehandelszeit können Geschäfte abgeschlossen werden. Genehmigtes Kapital Ermächtigung des Vorstandes aufgrund eines Hauptversammlungsbeschlusses innerhalb von fünf Jahren das Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien um maximal 50% zu erhöhen. Hauptversammlung Organ der Aktiengesellschaft, welches üblicherweise einmal pro Jahr tagt und durch welches die Aktionäre ihre Rechte in den Angelegenheiten der Gesellschaft ausüben. IFRS International Financial Reporting Standards IFRS sind internationale Rechnungslegungsstandards, die eine bessere Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen von Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern gewährleisten sollen. FINANZ- UND BÖRSEGLOSSAR IPO Initial Public Offering Einführung eines Unternehmens an der Börse durch Verkauf von Unternehmensanteilen (Aktien) an die Öffentlichkeit. Investor Relations Schnittstelle zwischen dem Unternehmen und der Financial Community. Die Investor-RelationsAbteilung soll Aktionäre, Finanzanalysten und Investoren laufend über die Entwicklungen im Unternehmen transparent, umfassend und rasch informieren. Prime Market Marktsegment der Wiener Börse, an dem Aktienwerte gehandelt werden, die zum Amtlichen Handel oder Geregelten Freiverkehr zugelassen sind und speziellen Zusatzanforderungen entsprechen. Roadshow Das Management eines börsenotierten Unternehmens präsentiert nationalen und internationalen institutionellen Investoren sowie Privatanlegern die Unternehmenstätigkeit, die Strategien und langfristigen Aussichten des Unternehmens. ISIN International Securities Identification Number Individuelle Wertpapier-Kennnummer, die der EDV-mäßigen Erfassung von Wertpapieren auf internationaler Ebene dient. SPO Secondary Public Offering Verkauf weiterer Aktien eines bereits börsenotierten Unternehmens. Kapitalerhöhung Erhöhung des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft. Dem Unternehmen wird Eigenkapital zugeführt. Streubesitz Anteil der Aktien, der sich an der Börse im Umlauf befindet und auf eine Vielzahl von Anlegern aufgeteilt ist. Marktkapitalisierung Gibt den Marktpreis eines börsenotierten Unternehmens an. Errechnet sich aus dem aktuellen Kurs der Aktie multipliziert mit der Anzahl der Aktien des Unternehmens. Stückaktie Aktie ohne Nennwert, die sich auf einen bestimmten Anteil des Unternehmens bezieht, ohne einen festen Geldbetrag zu nennen. MEUR Millionen Euro Nennwert Geldbetrag, auf den ein Wertpapier lautet. Mit diesem Betrag ist der Aktionär am nominellen Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Der Nennwert sagt nichts über den tatsächlichen Wert der Aktie aus. Volatilität Maß für die durchschnittliche Schwankungsbreite eines Kurses für eine bestimmte Periode. Statistisch gesehen entspricht die Volatilität der Standardabweichung. WBI Wiener Börse Index Der WBI enthält alle österreichischen Aktien, die im Amtlichen Handel und im Geregelten Freiverkehr der Wiener Börse notieren. Er spiegelt als Gesamtmarktindex die Entwicklung des österreichischen Aktienmarktes wider. ANDRITZ 2004 125 NOTIZEN 126 ANDRITZ 2004 IMPRESSUM Impressum Andritz AG Stattegger Straße 18 8045 Graz Tel.: +43 316 6902 0 Fax: +43 316 6902 415 welcome@andritz.com www.andritz.com Für Rückfragen: Dr. Michael Buchbauer Corporate Communications/ Investor Relations Tel.: +43 316 6902 2979 Fax: +43 316 6902 465 michael.buchbauer@andritz.com Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Michael Buchbauer Grafische Gestaltung: pjure media Marketing Services GmbH 127 Druck: ueber:reuter print und digimedia gmbh ANDRITZ 2004 128 Postgebühr beim Empfänger einheben INFO-ANFORDERUNGSKARTE Bitte senden Sie mir Informationen per Zutreffendes bitte ankreuzen Post-Verteiler E-Mail-Verteiler Sonstiges: Name: Andritz AG Investor Relations Adresse: Stattegger Strasse 18 8045 Graz Österreich E-Mail: