Andritz Geschäftsbericht 2004

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Andritz Geschäftsbericht 2004
GESCHÄFTSBERICHT
2004
KENNZAHLEN 2001-2004
DER ANDRITZ-GRUPPE
UNTERNEHMENSKENNZAHLEN
in MEUR
2004
2003
2002
2001
Auftragseingang
Auftragsstand per 31.12.
Umsatz
EBITDA1)
EBITA 2)
Betriebserfolg (EBIT)
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Jahresüberschuss nach Abzug
von Minderheitsanteilen
Cashflow aus der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
Investitionen 3)
Mitarbeiter per 31.12. (ohne Lehrlinge)
1.837
1.439
1.481
115
93
76
77
1.394
1.054
1.225
84
63
49
49
1.300
904
1.110
81
59
45
46
1.121
740
1.319
95
68
55
60
53
29
26
34
208
29
5.314
5
21
4.771
76
23
4.601
72
24
4.545
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Eigenmittel 4)
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Bilanzsumme
276
877
270
160
717
1.153
279
688
232
150
577
967
293
617
223
145
536
910
317
625
230
159
544
942
EBITDA-Marge (%)
EBITA-Marge(%)
EBIT-Marge (%)
Jahresüberschuss nach Abzug
von Minderheiten/Umsatz (%)
ROE (%) 5)
Eigenmittelquote (%)
EV 6)/EBITDA
Abschreibungen/Umsatz (%)
Firmenwertabschreibung/Umsatz (%)
7,8
6,3
5,1
6,9
5,1
4,0
7,3
5,3
4,1
7,2
5,2
4,2
3,6
19,6
23,4
4,4
1,5
1,1
2,4
12,5
24,0
5,2
1,7
1,2
2,4
11,6
24,5
2,4
2,0
1,2
2,6
14,8
24,4
2,1
2,1
1,0
BÖRSENTECHNISCHE KENNZAHLEN
2004
2003
2002
2001
Gewinn je Aktie (EUR)
Dividende je Aktie (EUR)
Ausschüttungsquote (%)
Eigenmittel je Aktie (EUR)
Marktkapitalisierung per 31.12. (MEUR)
Jahresschlusskurs (EUR)
Höchster Schlusskurs (EUR)
Niedrigster Schlusskurs (EUR)
4,13
1,4 7)
34,3
20,7
729,3
56,10
56,50
35,00
2,26
1,0
44,2
18,0
493,4
37,95
37,95
21,00
2,04
0,9
44,1
17,2
298,9
22,99
28,00
19,40
2,82
0,9
31,9
19,3
276,9
21,30
23,50
20,52
Erläuterungen
1) EBITDA: Betriebsergebnis vor Abschreibungen
2) EBITA: Betriebsergebnis vor Firmenwertabschreibungen
3) Zugang zu den Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen
4) Eigenmittel ohne Anteile in Fremdbesitz
5) ROE (Return On Equity): Jahresüberschuss nach Abzug von Minderheitsanteilen/Eigenmittel
6) Enterprise Value: Marktkapitalisierung per 31.12. minus Nettoliquidität
7) Vorschlag an die Hauptversammlung
FINANZKALENDER 2005
03.03.2005 Ergebnisse des Geschäftsjahres 2004
30.03.2005 Ordentliche Hauptversammlung
04.04.2005 Ex-Dividende
08.04.2005 Dividendenzahltag
09.05.2005 1. Quartal 2005
05.08.2005 1. Halbjahr 2005
08.11.2005 1. bis 3. Quartal 2005
ANDRITZ 2004
ANDRITZ – GLOBALE PRÄSENZ
Edmonton
Saskatoon
Bellingham
Lachine
Glens
Falls
Tualatin
Janesville
Walpole
Canonsburg
Lenexa
Muncy
Springfield
Exton
Scott Depot
Alpharetta
Arlington
Decatur Roswell
Pell City
Houston
Lakeland
Brantford
Valencia
AMERIKA
Eunápolis
Santiago
Concepción
Puerto Montt
ANDRITZ 2004
Serra
São Paulo
Curitiba
Pomerode
Porto Alegre/RS
EUROPA
Örnsköldsvik
Tampere
Hedemora
Helsinki
Karlstad
Stockholm
Hollola
Hull
Belper
Varkaus
Savonlinna
Kotka
St. Petersburg
Den Helder
Växjö
Esbjerg
Moskau
Newcastle- Rotterdam
Warschau
Mettmann
under-Lyme Geldrop
Hradec Králové
Dorsten
Selb
Gennevilliers Köln
Regensburg
Vélizy
St. Martin Le Beau
Wien Spišská Nová Ves
Graz
Scorbé-Clairvaux
Ravensburg
Châteauroux
Hemer
Kirchheim/Teck
Barcelona
Wohlen
Madrid
Bretten
Peking
Tianjin
Tokyo
Shanghai
New Delhi
Foshan
Bangalore
Chennei
Taipei
ASIEN
Bangkok
>
>
Singapur
Jakarta
Edenvale
Durban
AFRIKA
AUSTRALIEN
Dandenong
VISION
Andritz – Weltmarktführer
bei Hightech-Produktionssystemen und Services
für Zellstoff und Papier,
Stahl und andere Spezialindustrien.
1
Andritz lieferte an UPM-Kymmene, Finnland, eine der weltgrößten
Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie. Bild: Kalkofen
ANDRITZ 2004
UNTERNEHMENSPROFIL
UNTERNEHMENSPROFIL
2
Die Andritz-Gruppe ist einer der weltweit führenden Lieferanten von kundenindividuell maßgeschneiderten Anlagen, Systemen und Dienstleistungen für die Zellstoff- und Papierindustrie, die Stahlindustrie und andere spezialisierte Industriezweige (Fest-/Flüssigtrennung, Futtermitteltechnik).
Insgesamt sind rund 5.300 Mitarbeiter für die
Andritz-Gruppe tätig. Der Hauptsitz befindet sich in Graz, Österreich. Andritz betreibt 15
Fertigungsstätten sowie mehr als 100 Vertriebsbzw. Serviceniederlassungen auf der ganzen
Welt.
Im Jahr 2004 erzielte die Andritz-Gruppe einen
Rekordauftragseingang von knapp über 1,8
Milliarden Euro und einen Rekordumsatz von rund
1,5 Milliarden Euro. Der Umsatz der Gruppe ist
seit 1990 um durchschnittlich über 10% pro Jahr
gestiegen.
ANDRITZ 2004
Die Aktivitäten der Gruppe konzentrieren sich
auf die folgenden Geschäftsbereiche: Zellstoff
und Papier, Walz- und Bandbehandlungsanlagen,
Umwelt und Prozess, Futtermitteltechnik sowie
Sonstiges. Die Gruppe gilt in allen ihren Geschäftsbereichen als ein Marktführer, der komplette
Prozesslinien in allen wichtigen Bereichen anbietet.
Zum Produktprogramm der Andritz-Gruppe
gehören auch umfassende Serviceleistungen –
darunter der Verkauf von Ersatzteilen und die
Fertigung kundenspezifischer Verschleißteile –
zur Optimierung der Produktionsprozesse und
Senkung der Gesamtkosten bei den Anlagen der
Kunden.
INHALT
INHALT
1
2
4
7
8
10
12
14
15
19
Vision
Unternehmensprofil
Vorwort des Vorstands
Andritz in 2004
Organe der Gesellschaft
Strategie
Andritz-Aktie
Corporate Governance
Lagebericht
Unternehmensrisiken
22
54
60
66
70
GESCHÄFTSBEREICHE
Zellstoff und Papier
Walz- und Bandbehandlungsanlagen
Umwelt und Prozess
Futtermitteltechnik
Hydraulische Maschinen/Sonstige Geschäftsaktivitäten
74
76
77
78
79
80
GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN
Andritz Automation
Mitarbeiter
Fertigung und Beschaffung
Geschäftsprozess-Management
Qualität
Umweltschutz
82
KONZERNABSCHLUSS 2004 DER ANDRITZ-GRUPPE
113
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
114
120
124
WISSENSWERTES
Adressen der Andritz-Gruppe
Technisches Glossar
Finanz- und Börseglossar
ANDRITZ 2004
3
VORWORT DES VORSTANDS
4
Der Vorstand der Andritz AG (von links nach rechts):
Franz Hofmann, Friedrich Papst, Wolfgang Leitner (Vorstandsvorsitzender), Markku Hänninen, Bernhard Rebernik
ANDRITZ 2004
VORWORT DES VORSTANDS
VORWORT DES
VORSTANDS
Sehr geehrte Damen und Herren,
werte Aktionärinnen und Aktionäre!
Die Andritz-Gruppe erzielte 2004 das beste Geschäftsergebnis seit Gründung des Unternehmens
vor über 150 Jahren. Umsatz, Jahresüberschuss und Auftragseingang erreichten Rekordwerte
und konnten im Jahresvergleich deutlich gesteigert werden. In allen wichtigen Geschäfts- und
Produktsegmenten konnte Andritz eine Reihe von großen und wichtigen Referenzaufträgen gewinnen und damit seine weltweit führende Marktposition bestätigen.
Der Auftrag von CMPC Celulosa S.A., Chile, zur Lieferung einer neuen kompletten Faserlinie einschließlich Rückgewinnung ist dabei besonders erwähnenswert. Er bestätigt die Richtigkeit der von
Andritz verfolgten Strategie: Forcierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, Akquisition
von Unternehmen mit komplementären Produkten und Technologien und deren rasche Integration
in die Gruppe sowie umfassende Kostenreduktionsmaßnahmen. Durch den Kauf integrierter
Prozesslösungen und führender Technologien aus einer Hand profitieren unsere Kunden von den
Vorteilen eines optimierten Produktionsablaufs und einer nahtlosen Projektabwicklung.
In Asien, insbesondere in China, konnte Andritz eine Reihe von wichtigen Aufträgen in den
Bereichen Walz- und Bandbehandlungsanlagen sowie Zellstoff und Papier erhalten und damit seine
bestehende Marktposition in dieser Region festigen bzw. in einigen Bereichen weiter ausbauen. Die
Maßnahmen, die die chinesische Regierung gesetzt hat, um einer Überhitzung und einem zu hohen
Wachstum in einigen Industriesegmenten, wie zum Beispiel in der Stahl- und Zementindustrie,
vorzubeugen, scheinen den gewünschten Effekt zu zeigen. Dennoch konnte das notwendige
Investitionsausmaß – besonders bei den etablierten und erfahrenen Unternehmen – weiter beibehalten werden. Andritz geht daher auch für 2005 von einer guten Projektaktivität in China aus.
Im Jahr 2004 haben wir unsere Strategie der Akquisition von Unternehmen mit komplementären
Produkten/Technologien fortgesetzt. Mit dem Erwerb von Bird Machine, der Filtrationstechnik von
NETZSCH, Otto Kaiser sowie des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH
WABAG hat Andritz sein Produktportfolio und Technologie-Know-how in den Bereichen Umwelt
und Prozess sowie Walz- und Bandbehandlungsanlagen weiter verstärkt.
Durch den Erwerb von Bird Machine und der Filtrationstechnik von NETZSCH sind wir in der Lage,
unsere Marktposition in der Fest-/Flüssigtrennung für kommunale und industrielle Anwendungen
weiter zu verbessern und die Abhängigkeit vom relativ volatilen Trocknergeschäft zu verringern.
Der Geschäftsbereich Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG erweitert das bisher auf
die Schlammtrocknung konzentrierte Produktprogramm um Anlagen für die Produkttrocknung, wie
zum Beispiel für Mineralien, Salze, Chemikalien, petrochemische Stoffe, Nahrungs- und Futtermittel
sowie Pigmentstoffe.
Unter Einrechnung der getätigten Akquisitionen hat der Geschäftsbereich Umwelt und Prozess
nun ein Jahresumsatzvolumen von etwa 220 MEUR erreicht. Dies stellt eine ausreichende Größe
und solide Basis für weiteres organisches Wachstum in den Bereichen Entwässerung und
Trocknung dar.
ANDRITZ 2004
5
VORWORT DES VORSTANDS
Mit dem Kauf wesentlicher Vermögenswerte von Otto Kaiser, einem Hersteller mechanischer
Hochleistungspressen zur Verarbeitung von Bandstahl zu Stanz- und Umformteilen, hat der
Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen seine Prozessfähigkeiten im „DownstreamBereich“ der Stahlbandveredelung erweitert. Die Akquisition ist die logische Fortsetzung der
Strategie des Geschäftsbereichs, sich auf die Produktion von hochwertigem Stahlband zu konzentrieren. Darüber hinaus wird die Abhängigkeit des Geschäftsbereichs von China reduziert, da die
Geschäftsaktivitäten von Kaiser vor allem auf Europa ausgerichtet sind.
Eines der wesentlichen Unternehmensziele für 2005 ist die rasche Integration der neu akquirierten Unternehmen in die Gruppe, um Synergien so gut und so schnell wie möglich zu realisieren. Aufgrund des starken Wachstums und der mittlerweile erreichten Größe der Gruppe ist es
unabdingbar, gruppenweit gültige Regeln für Controlling, Rechnungswesen, Produktion, Einkauf
und EDV zu befolgen. Die Implementierung eines globalen ERP-Systems ist ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung. Die Blueprint-Phase des im März 2004 gestarteten Projekts wurde
Ende des Berichtsjahres erfolgreich abgeschlossen, in den kommenden Jahren ist die schrittweise
Umstellung der Gruppe auf das einheitliche ERP-System vorgesehen.
Ein weiteres wichtiges Ziel für 2005 ist die Qualitätssicherung unserer Produkte. Ein gruppenweites Projektteam wurde eingesetzt, das die Qualitätssicherungsabläufe und damit die Qualität
unserer Produkte weiter verbessern soll. Dadurch sollten die Kundenzufriedenheit steigen und die
Aufwendungen für Gewährleistungen und Garantien sinken.
6
Abschließend noch einige Worte zur langfristigen Entwicklung der Gruppe. Umfassende
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie komplementäre Akquisitionen haben unsere
Marktposition in allen Geschäftsbereichen maßgeblich gestärkt bzw. verbessert. Diese Strategie
wollen wir auch im Jahr 2005 weiter fortsetzen. Der Schwerpunkt unserer Forschung liegt auf
der Entwicklung von Technologien, die sich durch höhere Effizienz, bessere Umweltfreundlichkeit
und geringeren Verbrauch von Ressourcen, wie zum Beispiel Chemikalien und sonstigen
Rohstoffen, auszeichnen. Gleichzeitig setzen wir unsere Kostensenkungsprogramme fort, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mittelfristig streben wir für das Jahr 2007 ein Geschäftsvolumen
von zwei Milliarden Euro bei gleichzeitig erhöhter Rentabilität an.
Die sehr gute Geschäftsentwicklung der Andritz-Gruppe spiegelt sich auch im Kurs der AndritzAktien wider, der von Finanzanalysten, Aktionären, Geschäftspartnern und Kunden mit großem
Interesse verfolgt wird. Nach dem kompletten Rückzug der Finanzinvestoren im Sommer 2004 ist
Andritz nunmehr eine reine Publikumsgesellschaft mit einem Streubesitz von über 70%.
Der Vorstand der Andritz AG möchte sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren
Einsatz und ihre Leistung im Jahr 2004 bedanken. Ebenso möchten wir allen Kunden und
Geschäftspartnern für das uns entgegengebrachte Vertrauen Dank aussprechen. Wir werden auch
im Jahr 2005 alles unternehmen, um ihren Bedürfnissen und Erwartungen gerecht zu werden.
Graz, im März 2005
Der Vorstand
ANDRITZ 2004
ANDRITZ IN 2004
MÄRZ
Erfolg bei Tissuemaschinen
Andritz erhält den dritten TissuemaschinenAuftrag von Hengan, China. Procter & Gamble gibt
eine Tissuemaschinen-Modernisierung im Werk
Neuss in Auftrag.
Hauptlieferant für Marktfaserstoffanlage
M-real beauftragt Andritz mit wesentlichen Lieferungen für eine neue BCTMPMarktfaserstoffanlage (BCTMP: gebleichter chemithermomechanischer Holzstoff) in Kaskinen,
Finnland. Andritz liefert Anlagen zur Förderung und
Imprägnierung von Hackschnitzeln, zum Bleichen,
Waschen und Trocknen sowie Nebenaggregate.
APRIL
70. MDF-Druckzerfaserungsanlage für
China
Die Shandong Chenming Group, China, gibt
eine Druckzerfaserungsanlage zur Herstellung
von Holzfasern für mitteldichte Faserplatten
(MDF) in Auftrag. Dies ist die dritte MDFDruckzerfaserungsanlage, die Andritz an Shandong
Chenming liefert, und insgesamt bereits die 70.
Anlage für einen chinesischen Kunden.
Erfolgreiche Inbetriebnahme
Eine der weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie, die Andritz an UPMKymmene für das Werk Pietarsaari in Finnland
geliefert hat, geht termingerecht in Betrieb.
JUNI
Andritz kauft NETZSCH-Geschäftsbereich
Mit dem Geschäftsbereich Filtrationstechnik
der NETZSCH-Gruppe erwirbt Andritz einen
Spezialisten für Entwässerungssysteme für industrielle und kommunale Anwendungen.
Neues Joint Venture
Andritz und die deutsche Rheinhold & Mahla AG
gründen ein 50:50-Joint Venture, das Zellstoff-,
Papier- und MDF-Fabriken in Europa umfassende Instandhaltungsleistungen anbietet. EMS
(European Mill Service GmbH) hat seinen Sitz in
Graz, Österreich.
Marktfaserstoffanlage für Estland
Andritz erhält den Auftrag zur Lieferung aller
wesentlichen Produktionssysteme für eine neue
Anlage zur Herstellung von chemi-mechanischem
Faserstoff in Kunda, Estland. Andritz liefert dafür
Holzplatz, Hackschnitzelförderung, Imprägnierung,
Mahlung, Bleiche, Entwässerung, Trocknung und
Ballenverpackung.
2004
JULI/AUGUST
Andritz baut Edelstahlwerke in China
Die Taigang Group, China, beauftragt Andritz
mit der Lieferung der weltgrößten Glühbeizlinie
für Edelstahlkaltband. Shanghai Krupp Stainless
(SKS) bestellt eine Warmbandglühbeizlinie für ein
neues Edelstahlwerk in Shanghai, China.
SEPTEMBER
Andritz erwirbt Fließbetttrocknungssysteme von VA TECH WABAG
Andritz unterzeichnet eine Vereinbarung zum
Kauf des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme von VA TECH WABAG, Deutschland,
eines weltweit tätigen Lieferanten von Anlagen
zum Granulieren und Trocknen von Lösungen,
Suspensionen und Schüttgut. Damit erweitert
Andritz seine Produktpalette im Bereich der
Trockner.
Großauftrag aus Chile
Andritz erhält einen Auftrag von CMPC zur
Lieferung einer kompletten Faserlinie, einer Zellstofftrocknungsanlage einschließlich Querschneideund Ballenlinie sowie einer Weißlaugenproduktionsanlage für die Linie 2 im Werk Santa Fe,
Chile. Der Gesamtauftragswert liegt bei rund 320
MEUR.
Akquisition von Otto Kaiser
Andritz erweitert sein Produktportfolio im
Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen durch den Erwerb wesentlicher
Vermögenswerte der Otto Kaiser GmbH,
Deutschland, eines Herstellers mechanischer
Hochleistungspressen zur Verarbeitung von
Bandstahl zu Stanz- und Umformteilen.
OKTOBER
Rückgewinnungskessel für Schweden und
die USA
SCA, Schweden, und Weyerhaeuser, USA, beauftragen Andritz mit der Lieferung von HochleistungsRückgewinnungskesseln zur Steigerung der
Energiegewinnung und Senkung der Emissionen.
DEZEMBER
Neue Faserlinie für APPM
Andritz erhält einen Auftrag von Andhra
Pradesh Paper Mills (APPM) zur Lieferung einer
Faserlinie und einer Rückgewinnungsanlage sowie
zur Modernisierung des Holzplatzes im Werk
Rajahmundry, Indien.
ANDRITZ 2004
7
ORGANE DER GESELLSCHAFT
VORSTANDSVORSITZENDER
Wolfgang Leitner …
Franz Hofmann …
ORGANE DER
GESELLSCHAFT
… trat 1987 als Finanzvorstand in den Dienst
von Andritz, seit 1994 ist er Vorstandsvorsitzender
des Unternehmens. Seine Verantwortungsbereiche
umfassen zentrale Gruppenfunktionen, wie
Personalwesen, Controlling und Rechnungswesen,
Konzernkommunikation und Investor Relations,
Interne Revision, EDV sowie GeschäftsprozessManagement.
8
Beruflicher Background:
• Mitglied des Vorstands der AGIV AG
• Gründungsmitglied der GENERICON Pharma
GmbH
• Unternehmensberater bei McKinsey &
Company
• Forscher bei Vianova
… trat 1999 als Mitglied des Vorstands in den
Dienst von Andritz. Er ist für den Geschäftsbereich
Walz- und Bandbehandlungsanlagen, den
Geschäftsbereich Umwelt und Prozess sowie für
den Bereich Automatisierung verantwortlich.
Beruflicher Background:
• Bereichsleiter bei SMS Schloemann-Siemag AG
• Unternehmensberater bei A. T. Kearney
• Forscher bei den Vereinigten Deutschen
Metallwerken
Friedrich Papst …
MITGLIEDER DES VORSTANDS
Markku Hänninen …
… trat 1994 in den Dienst von Andritz als Leiter
der Division Holzplatztechnik, die Andritz von der
KONE-Gruppe erworben hatte. Er ist seit 2002
Mitglied des Vorstands von Andritz und zeichnet für
das Geschäftsfeld Technologien-Zellstoffindustrie
verantwortlich.
•
•
•
•
Beruflicher Background:
Geschäftsführer von Andritz-Ahlstrom
Geschäftsführer von Andritz Oy
Geschäftsführer von Kone Wood Inc.
Divisionsleiter bei der KONE-Gruppe
ANDRITZ 2004
… trat 1979 in den Dienst von Andritz. Er ist
– nach Führungsaufgaben in Produktion und
Materialwirtschaft – seit 1998 Mitglied des Vorstands von Andritz und in dieser Position verantwortlich für die Geschäftsbereiche Futtermitteltechnik und Hydraulische Maschinen sowie
für Produktion, Beschaffung und Qualitätsmanagement.
Beruflicher Background:
• Stellvertretender Geschäftsführer von Andritz
Sprout-Bauer Inc.
• Betriebsdirektor der Andritz AG
• Leiter Produktionsplanung der Andritz AG
ORGANE DER GESELLSCHAFT
Bernhard Rebernik …
… trat 1979 als Leiter der Entwicklungsabteilung
für Pumpen und nukleare Komponenten in den
Dienst von Andritz. Er ist seit 1991 Mitglied des
Vorstands von Andritz und für das Geschäftsfeld
Technologien-Papierindustrie verantwortlich.
Beruflicher Background:
• Geschäftsführer von Andritz Sprout-Bauer Inc.
• Divisionsleiter des Geschäftsbereichs Zellstoff
und Papier der Andritz AG
• Stellvertretender Geschäftsführer der Aströ GmbH
• Lehr- und Forschungsassistent an der
Technischen Universität Graz
AUFSICHTSRAT
VORSITZENDER
Kurt Stiassny: Vorstandsvorsitzender der UIAG;
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Andritz AG seit
1999.
Sonstige relevante Funktionen: Mitglied des
Aufsichtsrats von Palfinger AG und Wiener Börse
AG.
Aktiengesellschaften mit wesentlicher Beteiligung: Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bene
AG; Vorsitzender des Aufsichtsrats der ET
Multimedia AG; stellvertretender Vorsitzender des
Aufsichtsrats der Wirtschaftsblatt Verlag AG.
STELLVERTRETENDER VORSITZENDER
Heiner Rutt: Geschäftsführer von The Carlyle
Group; stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 2003.
Sonstige Funktionen: Vorsitzender des Aufsichtsrats der Beru AG (bis 4. Jänner 2005).
SONSTIGE GEWÄHLTE MITGLIEDER
Peter Mitterbauer: Vorstandsvorsitzender der
MIBA AG; Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz
AG seit 2003.
Sonstige Funktionen: Vorsitzender des Aufsichtsrats der FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft m.b.H.); Mitglied des
Kuratoriums des IHS (Institut für Höhere Studien);
Mitglied des Aufsichtsrats von Generali Holding
Vienna AG, Oberbank AG, Teufelberger Holding
AG und DIE ERSTE österreichische Spar-Casse
Privatstiftung.
Christian Nowotny: Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien; Mitglied des Aufsichtsrats
der Andritz AG seit 1999.
Sonstige Funktionen: Mitglied des Aufsichtsrats
von UIAG und CA Immo AG.
Klaus Ritter: Vorstandsvorsitzender der AVI
Alpenländische Veredelungs Industrie Ges.m.b.H,
EVG Entwicklungs- und Verwertungs-Gesellschaft
m.b.H. und Stahl- und Walzwerk Marienhütte Ges.
m.b.H.; Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG
seit 2004.
Hellwig Torggler: Rechtsanwalt und SeniorPartner von Schönherr Rechtsanwälte OEG;
Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit
2000.
Sonstige Funktionen: Vorsitzender des Aufsichtsrats der FRAPAG Immobilienholding GmbH;
Vorsitzender des Aufsichtsrats der FRAPAG
Industrieholding AG; stellvertretender Vorsitzender
des Aufsichtsrats der Theater in der Josefstadt
Betriebsges.m.b.H.; Mitglied des Aufsichtsrats
der Mondi Packaging AG und Mondi Packaging
Services AG.
DELEGIERTE MITGLIEDER
Andreas Martiner: Mitglied des Aufsichtsrats
der Andritz AG seit 2001
Johann Tschrischnig: Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 1994
Brigitta Wasserbauer: Mitglied des Aufsichtsrats der Andritz AG seit 2000
ANDRITZ 2004
9
STRATEGIE
STRATEGIE
10
Das übergeordnete strategische Ziel der
Andritz-Gruppe ist es, durch Nutzung ihrer starken Marktposition zum führenden Anbieter von
Produktionssystemen und Prozessen in allen
Geschäftsbereichen zu werden. Die strategische Ausrichtung basiert auf den nachfolgenden
Schwerpunkten, die nachhaltiges Wachstum und
Rentabilität der Gruppe zum Ziel haben:
unter anderem vor kurzem lokale Servicezentren in
Chile, Brasilien, China und Indien eingerichtet. Da
die Gruppe über Produktionsstätten in allen größeren Wirtschaftsregionen der Welt verfügt, ist sie
in der Lage, etwaige Wechselkursschwankungen
leichter auszugleichen und dadurch negative
Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit zu
vermeiden bzw. zu verringern.
AUSBAU DER TECHNOLOGIEFÜHRERSCHAFT
KOMPLETTE PROZESSLINIENKOMPETENZ DURCH PRODUKTENTWICKLUNG UND KOMPLEMENTÄRE AKQUISITIONEN
Als ein Technologieführer in allen seinen
Geschäftsbereichen ist Andritz bestrebt, seinen
technologischen Vorsprung kontinuierlich auszubauen. Daher wird das Unternehmen weiterhin
intensiv in Forschung und Entwicklung investieren,
um neue Technologien – oftmals in Zusammenarbeit
mit Kunden – zu entwickeln und/oder bestehende
zu verbessern, um seinen Kunden effizientere,
kosteneffektivere und zuverlässigere Maschinen,
Systeme und Verfahren anbieten zu können.
VERBESSERTE GLOBALE MARKTPOSITION UND -PENETRATION
Andritz ist eine global aufgestellte Organisation,
die in allen größeren geographischen Regionen
und Märkten präsent ist. Das Unternehmen ist
bestrebt, seinen weltweiten Wirkungsbereich
durch die Verbesserung des Serviceangebots und
nachhaltige, kontinuierliche Kontakte mit den weltweiten Schlüsselkunden konsequent auszudehnen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Andritz
ANDRITZ 2004
Die Kunden aller Andritz-Geschäftsbereiche
fragen in verstärktem Maße integrierte
Produktionslinien und eine volle Abdeckung ihrer
individuellen Bedürfnisse nach. Daher strebt Andritz
eine ständige Erweiterung seiner Produktpalette
durch Eigenentwicklung von Technologien und/
oder selektive Akquisition von Geschäftsfeldern,
die das bestehende Produktportefeuille ergänzen,
an und ist auch bestrebt, sein Serviceangebot zu
komplettieren. Dies sollte Andritz in die Lage versetzen, alle Anlagen, Maschinen und Verfahren,
die seine Kunden nachfragen, zu planen, zu liefern
und zu betreuen.
STRATEGIE
AUSBAU DES SERVICEGESCHÄFTS
AKTIVES MANAGEMENT
DER FIXKOSTEN
Der Umsatz im Servicegeschäft, das rund ein
Drittel des Gesamtumsatzes der Andritz-Gruppe
ausmacht, ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Diese Entwicklung spiegelt das Bestreben der
Kunden wider, Service- und Wartungsarbeiten
verstärkt auszulagern. Andritz beabsichtigt, sein
Serviceangebot zukünftig weiter zu verstärken, um
seine Kunden bestmöglich zu unterstützen und
auch um seine Rentabilität in Zeiten schwächerer Geschäfts- und Konjunkturentwicklung halten
zu können. Andritz ist sich der Bedeutung lokaler
Präsenz im Kundengeschäft bewusst und bestrebt,
diese sowohl durch organisches Wachstum als
auch durch strategische Akquisition spezialisierter Dienstleister in wesentlichen Marktgebieten zu
stärken.
Die aktive Verfolgung von Kostenmanagementprogrammen, deren Grundlage ein Verhältnis von
1:1 bei Eigenfertigung/Zukauf von Komponenten
zur Erzeugung von Andritz-Produkten ist, ist eine
der wesentlichen Stärken der Andritz-Gruppe.
Dadurch kann die Gruppe einen Großteil der nicht
wesentlichen Komponenten von Sublieferanten
zukaufen und sich bei der Eigenfertigung auf
komplexe Schlüsselkomponenten und technisch anspruchsvolle Teile konzentrieren. Alle
wesentlichen Systemkomponenten werden in
Andritz-Produktionsstätten oder bei qualifizierten
Unterlieferanten vormontiert, um höchstmögliche
Qualität zu gewährleisten. In umsatzschwächeren
Phasen kann diese Outsourcing-Strategie dazu
genutzt werden, die Auslastung eigener Werkstätten
durch Reduzierung des Zukaufsvolumens sicherzustellen und damit externe Kosten zu senken.
ERHÖHTE EFFIZIENZ UND
NUTZUNG VON INTERNEN
SYNERGIEN
Die Investitionen in das Know-how der Mitarbeiter,
in die Ausstattung der Fertigungsbetriebe und
in die Produktentwicklung machen sich für
Andritz bezahlt. Das Unternehmen wird auch
weiterhin interne Synergien nutzen, um seine
Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dazu setzt das
Unternehmen auf internen Technologietransfer
sowie auf die gemeinsame Nutzung von funktionellen Ressourcen. Die rasche Integration der neu
erworbenen Firmen ist eines der vorrangigen Ziele,
um Synergien bestmöglich auszuschöpfen.
ERHÖHTE PRODUKTIVITÄT
DURCH VORBEUGENDE
KAPAZITÄTSANPASSUNGEN
Andritz betreibt weltweit Produktionsstätten,
die die Geschäftsbereiche unterstützen. Die
Produktivität dieser Produktionsstätten wird kontinuierlich überwacht. Werden Möglichkeiten zur
Reduzierung der Fixkosten erkannt, so setzt die
Gruppe vorbeugende Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen.
ANDRITZ 2004
11
ANDRITZ-AKTIE
ANDRITZAKTIE
AKTIENKURSENTWICKLUNG
Nach einer ausgezeichneten Performance
(+65,0%) im Jahr 2003 entwickelte sich die
Andritz-Aktie auch im Jahr 2004 sehr erfreulich
und erzielte einen Kursgewinn von 52,5%. Seit
dem Börsengang im Juni 2001 ist der Kurs der
Andritz-Aktie um 167,1% gestiegen. Damit wurde
der ATX, der sich im selben Zeitraum um 96,5%
erhöhte, deutlich outperformt.
beträgt 10,00 Euro je Aktie. Der Zweck des
Aktienrückkaufs-/-verkaufsprogramms ist der
Angebots-/Nachfrageausgleich für AndritzAktien an der Wiener Börse. Darüber hinaus
können die zurückgekauften Aktien auch für das
Optionsprogramm, das für ca. 60 leitende Führungskräfte der Andritz-Gruppe, einschließlich der
Vorstandsmitglieder von Andritz, implementiert
wurde, verwendet werden.
Der höchste Schlusskurs im Jahr 2004 wurde
mit 56,50 Euro festgestellt (14.12.2004), der niedrigste Schlusskurs betrug 35,00 Euro (8.1.2004).
Per 31. Dezember 2004 betrug die Anzahl der
vom Unternehmen gehaltenen eigenen Aktien
40.410 Stück.
HANDELSVOLUMEN
Das durchschnittliche Handelsvolumen der
Andritz-Aktie an der Wiener Börse betrug im
Jahr 2004 70.744 Aktien (2003: 45.410 Aktien).
Der höchste Umsatz wurde am 23.4.2004 erzielt
(341.628 Aktien), der niedrigste am 27.5.2004
(3.754 Aktien).
12
AKTIENRÜCKKAUFS-/-VERKAUFSPROGRAMM
Am 30. März 2004 hat die Hauptversammlung
den Vorstand ermächtigt, Aktien bis zu 10% des
Grundkapitals für die Dauer von 18 Monaten
ab Beschlussfassung zurückzukaufen bzw. wieder zu veräußern. Der höchste Rückerwerbspreis
darf nicht mehr als 30% über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börsenschlusskurs der
dem Erwerbszeitpunkt vorangegangenen zehn
Handelstage liegen. Der Mindestrückerwerbspreis
Detaillierte Informationen über das Aktienrückkaufs-/-verkaufsprogramm
sowie
die
in diesem Zusammenhang durchgeführten
Transaktionen sind auf der Andritz-Homepage unter
www.andritz.com verfügbar.
AKTIENOPTIONSPROGRAMM
Im März 2004 hat die Hauptversammlung ein
Aktienoptionsprogramm für die Mitglieder des
Vorstands und sonstige leitende Führungskräfte
der Andritz-Gruppe genehmigt. Dieses Programm
hat eine langfristige und nachhaltige Steigerung
des Unternehmenswerts sowie eine erhöhte
Mitarbeiterbindung zum Ziel. Die Teilnahme am
Aktienoptionsprogramm war an ein Eigeninvestment jeder berechtigten Führungskraft von mindestens 20.000 Euro in Andritz-Aktien gebunden.
Die Ausübung der Optionen ist von gewissen definierten Aktienkurssteigerungen sowie gewissen
Verbesserungen des Gewinns je Aktie abhängig.
Die Ausübungsperiode ist zwischen 1. Mai 2006
und 30. April 2008.
ANDRITZ-AKTIE IM ÜBERBLICK
Höchster Schlusskurs (EUR)
Niedrigster Schlusskurs (EUR)
Jahresschlusskurs (EUR)
Marktkapitalisierung per 31.12. (MEUR)
Performance
ATX-Gewichtung per 31.12. (%)
Durchschnittliches Handelsvolumen (Stück)
ANDRITZ 2004
2004
2003
2002
56,50
35,00
56,10
729,3
+52,5%
1,7656
70.744
37,95
21,00
37,95
493,4
+65,0%
2,3250
45.410
28,00
19,40
22,99
298,9
+7,9%
0,6992
13.255
ANDRITZ-AKTIE
ECKDATEN ZUR ANDRITZ-AKTIE
>
>
>
>
>
>
>
>
>
ISIN Code
Tag der Erstnotiz
Aktiengattung
Gesamtaktienanzahl
Genehmigtes Kapital
Streubesitz
Börse
Ticker-Symbole
Börsenindices
AT0000730007
25. Juni 2001
Inhaberaktien
13 Millionen
3,5 Millionen Aktien, bis zum 15. September 2005
ca. 72%
Wien (Prime Market)
Reuters: ANDR.VI; Bloomberg: ANDR, AV
ATX, ATXPrime, WBI
INVESTOR RELATIONS
ANALYSTEN-COVERAGE
Die pro-aktive Aktionärsbetreuung, die sich auf
die Bereitstellung von transparenten, detaillierten
und umfassenden Informationen an die Financial
Community konzentriert, ist ein klar formuliertes Ziel von Andritz. Im Jahr 2004 wurde Andritz
erneut für seine Leistungen im Bereich Investor
Relations ausgezeichnet und erreichte den dritten
Platz in der wichtigsten Kategorie, dem Börsepreis
der Finanzanalysten. Der Börsepreis wird alljährlich von der Österreichischen Vereinigung für
Finanzanalyse und Anlageberatung (ÖVFA) und
dem Wirtschaftsmagazin GEWINN verliehen. Die
Beurteilungskriterien umfassen die Transparenz der
Informationspolitik, die Verlässlichkeit der FinanzGuidance sowie die fachliche Kompetenz des
Investor-Relations-Verantwortlichen. Es ist dies
bereits das dritte Jahr in Folge, in dem Andritz mit
einem Börsepreis ausgezeichnet wurde.
Kaupthing Sofi, eine isländische Spezialbank
mit Niederlassungen in zehn Ländern, hat Ende
2004 die Analyse-Coverage von Andritz aufgenommen. Insgesamt veröffentlichen damit sieben
Banken bzw. Investmentbanken in regelmäßigen
Abständen Analyseberichte über Andritz: Bank
Austria/Creditanstalt, Berenberg Bank, Deutsche
Bank, Erste Bank, JPMorgan, Kaupthing Sofi und
Raiffeisen Centrobank.
Im Jahr 2004 hat Andritz eine Reihe von
Roadshows in Österreich und anderen Ländern
durchgeführt. Im Zuge der Veröffentlichung der
Ergebnisse des Gesamtjahres 2003 sowie der
Quartalsergebnisse 2004 wurden zahlreiche
Einzelgespräche oder Gruppentreffen mit großen institutionellen Anlegern und Finanzanalysten
abgehalten. Andritz hat sich auch bei verschiedenen Konferenzen diverser Investmentbanken präsentiert, darunter beispielsweise bei der „Smalland Mid-Cap Conference“ der Deutschen Bank
in London oder der Investorenkonferenz der Bank
Austria in Kitzbühel, Österreich. Für Finanzanalysten
und ausgewählte Fondsmanager hat Andritz in
Finnland die „Investor Days 2004“ veranstaltet, bei denen das Geschäftsfeld TechnologienZellstoffindustrie präsentiert wurde. In Kooperation
mit der Wiener Börse hat Andritz auch an
Roadshows in London, Edinburgh, Mailand, Genf
und New York teilgenommen.
AKTIONÄRSSTRUKTUR (PER 31.12.2004)
2%
Eigene Aktien,
Management
26%
Certus
72%
Streubesitz
KONTAKT
Andritz Investor Relations
Stattegger Straße 18, A-8045 Graz, Österreich
Tel.: +43 316 6902 2722
Fax: +43 316 6902 465
welcome@andritz.com
www.andritz.com
ANDRITZ 2004
13
CORPORATE GOVERNANCE
CORPORATE
GOVERNANCE
14
Die Andritz AG bekennt sich zur Einhaltung
des österreichischen Corporate-GovernanceKodex, der im September 2002 offiziell in Kraft
getreten ist. Sie sieht darin ein bedeutendes
Mittel zur Umsetzung einer verantwortungsbewussten und auf Wertschöpfung ausgerichteten Leitung und Kontrolle der Gesellschaft. Die
Implementierung und Einhaltung des Kodex fördern
das Vertrauen der Aktionäre, Investoren, Kunden,
Mitarbeiter, Lieferanten, Medienvertreter und sonstiger Interessensgruppen des Unternehmens. Der
Vorstand und der Aufsichtsrat sowie sämtliche
Mitarbeiter der Andritz-Gruppe sind zur Einhaltung
des Kodex verpflichtet.
Regel 61:
Da das Internet – im Gegensatz zu gedruckten Berichten, wie dem Geschäftsbericht – eine
kontinuierliche Aktualisierung von Informationen
ermöglicht, hat die Andritz AG die in dieser Regel
gewünschten Informationen auf ihrer Website veröffentlicht und nimmt ständig – sofern notwendig
– Aktualisierungen vor. Anzumerken ist ferner, dass
die meisten der gewünschten Informationen auch
im Geschäftsbericht dargelegt werden.
Neben den verpflichtenden L-Regeln, die
auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen,
hält Andritz die C-Regeln mit den folgenden
Abweichungen ein:*)
Regel 69:
Die Andritz AG steht auf dem Standpunkt, dass
die Übermittlung der im Rahmen des §91a Börsegesetz verpflichtenden Meldungen über Aktienkäufe und -verkäufe an die Finanzmarktaufsicht
und die Wiener Börse einen umfassenden und
gesetzeskonformen Schutz zur Gleichbehandlung
aller Aktionäre sicherstellt.
Regel 38:
Die Satzung der Andritz AG sieht keine
Altersgrenze für Vorstandsmitglieder vor. Die
Bestellung der Vorstandsmitglieder der Andritz AG
richtet sich ausschließlich nach deren fachlichen
und persönlichen Qualifikationen.
Der vollständige Corporate-Governance-Kodex
ist auf der Homepage der Andritz AG unter
www.andritz.com nachles- bzw. herunterladbar.
Ferner sind auf der Homepage die Erklärung über
die Einhaltung des Kodex samt Erläuterungen zu
Abweichungen zu finden.
Regel 42:
Die Andritz AG richtet keinen eigenen
Strategieausschuss ein. Der Aufsichtsrat der
Andritz AG setzt sich aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen und hält in regelmäßigen Abständen konstruktive Sitzungen ab, die
sich u.a. auch mit der strategischen Ausrichtung
des Unternehmens befassen. In diesem Rahmen
ist er auch in alle strategischen Entscheidungen
des Vorstands als beratendes Organ involviert.
*) Der österreichische Corporate-Governance-Kodex umfasst folgende
drei Regelkategorien: L-Regeln (legal requirement), die auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen, C-Regeln (comply or explain), die
eingehalten werden müssen bzw. Abweichungen davon erklärt werden
müssen, und R-Regeln (recommendation), die Empfehlungscharakter
haben und deren Nichteinhaltung weder offen zu legen noch zu
begründen ist.
ANDRITZ 2004
LAGEBERICHT
WIRTSCHAFTLICHE
RAHMENBEDINGUNGEN
LAGEBERICHT
Das Jahr 2004 war von einer Erholung der
Weltwirtschaft geprägt, wobei in den USA ein
deutlich schnelleres und nachhaltigeres Wachstum
als in Euroland feststellbar war.
In den USA ist das Bruttonationalprodukt (BNP)
im Jahr 2004 – nach vorläufigen Zahlen – mit einer
Jahreswachstumsrate von 4,6% angestiegen.
Neben dem Privatkonsum, der rund zwei Drittel
der gesamten Wirtschaftsausgaben ausmacht,
war das Wirtschaftswachstum auch auf erhöhte
Investitionen der Unternehmen zurückzuführen.
Aufgrund dieser günstigen Wirtschaftsentwicklung
hat die amerikanische Notenbank FED (Federal
Reserve Board) die Leitzinsen – in mehreren
Schritten – von 1% zu Anfang Jänner auf 2,25%
zu Ende des Jahres 2004 angehoben.
Die Wirtschaft in Euroland entwickelte sich ähnlich wie in den USA, jedoch deutlich moderater.
Das BNP wuchs im Vergleich zu 2003 um nur rund
1,8%. Die anhaltend schwache Binnennachfrage
sowie der Anstieg des Euros gegenüber dem USDollar, der dämpfend auf die Exporte wirkte, waren
die Hauptbelastungsfaktoren für das Wachstum.
Chinas Wirtschaft setzte auch im Jahr 2004
das starke Wachstum der vergangenen Jahre
fort. Die von der chinesischen Regierung gesetzten Maßnahmen, die hohe Investitionstätigkeit
in einigen Branchen, wie z.B. in der Stahl- oder
Zementindustrie, einzuschränken, haben den
gewünschten Effekt erzielt und das Risiko einer
Überhitzung deutlich reduziert. Dennoch blieb das
Wirtschaftswachstum im Jahr 2004 beträchtlich.
Quellen: OECD, WIFO
GESCHÄFTSENTWICKLUNG
Anstieg des Umsatzes
Der Umsatz der Andritz-Gruppe entwickelte
sich im Jahr 2004 sehr erfreulich. Aufgrund der
Abarbeitung des hohen Auftragsbestands per
Ende des letzten Jahres, des Wachstums des
Servicegeschäfts sowie von Umsatzbeiträgen
der im Jahr 2004 akquirierten Unternehmen
stieg der Umsatz um 20,9% auf 1.481,3 MEUR
(2003: 1.225,0 MEUR). Vor allem die Geschäftsbereiche Zellstoff und Papier, Walz- und Bandbehandlungsanlagen sowie Umwelt und Prozess
konnten ihren Umsatz im Vergleich zu 2003 deutlich steigern. Der Umsatz des Geschäftsbereichs
Futtermitteltechnik lag aufgrund anhaltend schwacher Marktbedingungen sowie der Schwäche des
US-Dollars gegenüber dem Euro, deren negativer Umrechnungseffekt diesen Geschäftsbereich
besonders stark traf, nur geringfügig über dem
Vorjahr.
Die im Jahr 2004 erworbenen Firmen/
Geschäftsfelder (Bird Machine, die Filtrationstechnik
von NETZSCH, Kaiser sowie der Geschäftsbereich
Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH
WABAG), die im Konzernabschluss des Jahres
2003 nicht enthalten waren, trugen zusammen
rund 96 MEUR zum Umsatz im Jahr 2004 bei. Das
organische Umsatzwachstum der Gruppe betrug
daher rund 13%.
Auftragseingang und Auftragsstand auf
Rekordniveaus
Der
Auftragseingang
der
AndritzGruppe erreichte im Jahr 2004 einen historischen Höchstwert. Aufgrund der sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung in beinahe allen
Geschäftsbereichen stieg der Auftragseingang der
Gruppe von 1.394,4 MEUR im Jahr 2003 auf
1.837,0 MEUR in 2004, was einer Erhöhung um
31,7% entspricht. Mit 768,5 MEUR erreichte der
Auftragseingang im 4. Quartal 2004 einen besonders hohen Wert. Vor allem der Geschäftsbereich
Zellstoff und Papier konnte einige große Aufträge
verbuchen, darunter den Großauftrag von CMPC,
Chile, im Wert von rund 320 MEUR, sowie die
Lieferung von zwei neuen Rückgewinnungskesseln
an SCA und Weyerhaeuser im Gesamtwert von
rund 130 MEUR.
Auch der Auftragseingang des Geschäftsbereichs
Umwelt und Prozess konnte aufgrund der Beiträge
der neu erworbenen Unternehmen und der guten
Entwicklung des Zentrifugengeschäfts gegenüber
dem Jahr 2003 deutlich gesteigert werden.
Der Auftragseingang von Bird Maschine, der
Filtrationstechnik von NETZSCH, von Kaiser
sowie des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG, die alle im Auftragseingang des Vorjahres nicht enthalten waren,
betrug im Jahr 2004 zusammen rund 106 MEUR.
Aufgrund der sehr guten Entwicklung des
Auftragseingangs erreichte der Auftragsstand
mit 1.439,2 MEUR per Ende 2004 (31.12.2003:
1.053,6 MEUR) einen Rekordwert. Dies stellt einen
soliden Arbeitsvorrat für die Andritz-Gruppe für
2005 dar.
ANDRITZ 2004
15
LAGEBERICHT
Deutlicher Ergebnisanstieg
Aufgrund des gestiegenen Umsatzes, der
Fortsetzung der Kostenoptimierungsprogramme sowie positiver Ergebnisbeiträge von einigen der neu akquirierten Unternehmen verbesserte sich das Ergebnis vor Abschreibungen
(EBITDA – Earnings Before Interest, Taxes,
Depreciation and Amortization of Goodwill) von
84,4 MEUR im Jahr 2003 auf 115,4 MEUR
in 2004. Mit Ausnahme des Geschäftsbereichs
Futtermitteltechnik, dessen Ergebnis durch interne
Restrukturierungskosten und die anhaltend schwachen Marktbedingungen beeinträchtigt wurde,
konnten alle Geschäftsbereiche sowohl Ergebnis
als auch Rentabilität im Jahresvergleich erhöhen.
Die Rentabilität der Gruppe (EBITDA-Marge) stieg
von 6,9% im Jahr 2003 auf 7,8% im Jahr 2004.
Der Betriebserfolg (EBIT – Earnings Before
Interest and Taxes) stieg um 55,6% auf 76,1 MEUR
(2003: 48,9 MEUR). Die im Vergleich zu 2003 niedrigere Steuerquote resultiert aus verringerten latenten Steuern im Zusammenhang mit der österreichischen Steuerreform 2005. Der Jahresüberschuss
nach Abzug von Minderheitsanteilen betrug 53,4
MEUR (2003: 29,1 MEUR).
16
Cashflow und Investitionen
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
betrug im Jahr 2004 208,0 MEUR und stieg damit
im Vergleich zum Vorjahr (2003: 4,6 MEUR) deutlich an. Die Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Vermögensgegenstände betrugen
29,4 MEUR (2003: 20,5 MEUR).
Vermögens- und Kapitalstruktur
Die Bilanz per 31.12.2004 zeigt im Vergleich zum
31.12.2003 keine größeren Veränderungen.
Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens abzüglich zinstragender Finanzverbindlichkeiten) per 31.12.2004
betrug 219,6 MEUR und war damit beinahe viermal
so hoch wie zum Vergleichsdatum des Vorjahres
(31.12.2003: 55,0 MEUR). Mit einer Eigenmittelquote
von 23,4% per 31.12.2004 (31.12.2003: 24,0%)
verfügt die Andritz-Gruppe über eine solide und
ausgeglichene Finanzstruktur.
Auswirkungen von
Wechselkursänderungen
Im Jahr 2004 wurden ca. 35% des Gruppenumsatzes in US-Dollar erzielt. Obwohl die
Gruppe die Nettowährungsposition jedes einzelnen Auftrags absichert, können sich Währungsschwankungen mit Wechselkursverlusten im
ANDRITZ 2004
Konzernabschluss niederschlagen bzw. können
zu Umrechnungseffekten bei Auftragseingang,
Umsatz und Ergebnis führen. Die Stärke des Euros
gegenüber dem US-Dollar (der durchschnittliche
Wechselkurs stieg 2004 um 9,9%) führte in der
Andritz-Gruppe zu einem umrechnungsbedingten Umsatzentgang von rund 24 MEUR bzw.
einem Entgang beim Auftragseingang von rund
32 MEUR. Das EBITA wäre bei konstantem EuroDollar-Wechselkurs um rund 1 MEUR höher ausgefallen.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Die Forschung und Entwicklung ist eines der
wichtigsten strategischen Ziele der Gruppe. Im
Jahr 2004 investierte die Andritz-Gruppe rund
21,1 MEUR in die Optimierung bestehender und
die Entwicklung neuer Produkte und Prozesse.
Rund 180 Mitarbeiter sind in den Forschungszentren der Gruppe in den USA, Österreich,
Finnland und Frankreich beschäftigt und arbeiten
an der Entwicklung neuer Prozesse und Anlagen,
um die Technologieführerschaft von Andritz weiter
auszubauen.
Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm
der zum Geschäftsbereich Zellstoff und Papier
gehörenden Divisionen konzentriert sich vorrangig auf die Verbesserung der Fasereigenschaften,
die Erhöhung des energetischen Wirkungsgrads,
die Senkung der Investitionskosten pro erzeugter
Tonne sowie die Reduktion der Wartungskosten
und der Belastungen für die Umwelt.
Zu den Neuentwicklungen der Divisionen
des Geschäftsbereichs Zellstoff und Papier
gehören:
• Holzplatztechnik: System zur Probenahme und
Analyse von Hackschnitzeln; RotaBarker™ zur
Entrindung gefrorener Hölzer und tropischer
Harthölzer
• Faserlinie: ModuScreen™ A, ein kombinierter
Grob- und Feinsortierer für Faserstoffe
• Laugenrückgewinnung: Hochleistungsrückgewinnungskessel (HERB) für höhere Stromerzeugungsleistung
• Chemikalienrückgewinnung: LMD-Filter™ zur
Kalkschlammentwässerung
LAGEBERICHT
• Refinersysteme: Optimierung des P-RC™APMP-Verfahrens (Preconditioning-Refiner
Chemical - Alkaline Peroxide Mechanical
Pulping) für den Einsatz alternativer Rohmaterialien; Bleach Commander™-Prozesssteuerung
• Zellstofftrocknung: die weltgrößten Systeme
in einer Linie; Scheibenpressen für die
Flockentrocknung
• Faserstoffaufbereitung: Niedrig- und Hochkonsistenzauflöser mit niedrigem Energieverbrauch;
ShortFlow™-Konstantteil für Papiermaschinen;
RotoWash™ zum Waschen von Asche und zur
Faserrückgewinnung
• Tissuemaschinen: Flexibilität für die
TissueFlex™-Schuhpresse durch Möglichkeit
der Verschiebung des Schuhs in/gegen
die Maschinenlaufrichtung; PrimeReel™
Centerwind (Zentrumswickler) zur faltenfreien
Aufwicklung bei sehr niedrigen Niplasten zur
Erzielung von höchster Weichheit und Volumen
bei Tissuepapieren; PrimeRun™ für höchste
Bahnstabilität in der Trockenpartie; Einstieg in
die TAD-Technologie und Inbetriebnahme der
ersten TAD-Maschine
• Service: Bar-Tec™-Stabsiebkorb; konische
Refinerplatten; Kocherlochbleche; Diagnoseund Zustandsüberwachungssysteme; Vorrichtung zur Bearbeitung der Schneckenpressenwelle
Der Trend in der Zellstoff- und Papierindustrie
geht heute zu großen Anlagen in einer Linie,
da redundante oder repetitive kleinere Systeme
die Investitions- und Betriebskosten erhöhen.
Dies führt zu erhöhten Anforderungen an die
Anlagen in Bezug auf Größe, Zuverlässigkeit und
Verfügbarkeit. Alle Andritz-Divisionen arbeiten
aktiv an der Entwicklung größerer Anlagen. Die
an UPM-Kymmene, Werk Pietarsaari, gelieferte
Anlage beweist eindrucksvoll die Fähigkeiten von
Andritz bei Engineering und Fertigung einer der
größten und wirtschaftlichsten Chemikalienrückgewinnungsanlagen der Welt. Weitere Beispiele
dafür sind die Aufträge von Veracel, Brasilien,
Hainan, China, und CMPC, Chile, bei denen Andritz
große Faserlinien und Zellstofftrocknungsanlagen
bereits geliefert hat oder noch liefern wird. Die
chemo-mechanische Faserstoffanlage in Kunda,
Estland, ist mit einer großen Doppelsiebpresse
zur Faserstoffentwässerung ausgestattet und die
Anlage im UPM-Werk Shotton, Großbritannien,
umfasst eine Andritz-Schneckenpresse mit einer
Kapazität von rund 1.000 Tonnen pro Tag und einen
Disperger für die Aufbereitung von Altpapierstoff.
Das patentierte TurboFeed™-System wird nunmehr allgemein als die fortschrittlichste, gleichzeitig aber auch als die einfachste und zuverlässigste
Lösung für die Hackschnitzelzufuhr in einen kontinuierlich arbeitenden Kocher anerkannt. Bei allen
Aufträgen für kontinuierliche Kocher, die Andritz
in letzter Zeit erhalten hat, darunter auch Aufträge
für Kocher mit sehr hohen Kapazitäten (bis zu
3.000 Tagestonnen), ist ein TurboFeed™-System
im Lieferumfang enthalten.
Im Bereich Zellstoffbleiche hat Andritz
Technologien entwickelt, die den Chemikalienverbrauch minimieren. Entscheidend hierfür sind
unter anderem die hochwirksame fraktionelle Verdrängungswäsche des DD-Wäschers und
die selektive Abscheidung der bleichhemmenden
Hexenuronsäure (A-Stage-Bleiche).
Umfangreiche Entwicklungsarbeit hat Andritz
auch zur Minimierung der Emissionen (insbesondere von NO x) aus Rückgewinnungskesseln und
zur Verbesserung der Kessel-Zuverlässigkeit und
-Sicherheit – bei gleichzeitiger Maximierung des
Energieausstoßes – unternommen.
Die in Zusammenarbeit mit der AndritzTochtergesellschaft IDEAS Simulation entwickelten, aufwändigen Simulationsprogramme werden bei Faserlinien, Rückgewinnungskesseln,
Eindampfanlagen, Zellstofftrocknungsanlagen und
Tissueproduktionsanlagen eingesetzt.
Im Bereich Faserstoffaufbereitung steht Andritz
mit der neuen Pilotanlage in Graz nunmehr eine
komplette Linie für Produktionsversuche für die
Altpapieraufbereitung zur Verfügung.
Der Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen
fokussierte
seine
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit auf die
weitere Stärkung des Wettbewerbsvorteils der
angebotenen Prozesse. Durch die Optimierung
der
Mischsäureregeneration
konnte
die
Rückgewinnungsrate für Salpetersäure erhöht und
die Wasserbilanz zwischen der Edelstahlbeize
und der Säurerückgewinnung verbessert werden. Das Programm zur Entwicklung alternativer
korrosionsbeständiger Beschichtungen – insbesondere mit Zink/Chrom und Zink/Magnesium
– wurde fortgesetzt. Ziel ist es, die Dicke der
ANDRITZ 2004
17
LAGEBERICHT
Zinkschicht zu reduzieren, um die Schweißbarkeit
der Bandabschnitte im Karosseriebau unter Einsatz
des Laserschweißens zu verbessern.
Im
Geschäftsbereich
Umwelt
und
Prozess konzentrierte sich die Forschungsund Entwicklungstätigkeit im Bereich der
Trocknungstechnik auf die Weiterentwicklung der
Bandtrockner. So wurden neue Baugrößen entwickelt und eine Neukonstruktion basierend auf
dem Einsatz einer Vollbetonummantelung erfolgreich auf dem Markt eingeführt. Ein neu entwickeltes Antriebssystem für Zentrifugen hat in Tests
seine Zuverlässigkeit bewiesen und wurde Anfang
der zweiten Jahreshälfte 2004 auf den Markt
gebracht.
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit des
Geschäftsbereichs Futtermitteltechnik konzentrierte sich auf die Weiterentwicklung des
bestehenden Produktprogramms, Verbesserung
der Wartbarkeit der Anlagen, Verlängerung der
Serviceintervalle und Standardisierung der Systeme
und Subsysteme.
18
AUSBLICK
Für das Jahr 2005 wird mit einer Fortsetzung
des Wirtschaftswachstums des Jahres 2004
gerechnet. Gemäß den Berichten und Prognosen
der führenden Wirtschaftsforscher (OECD, WIFO)
wird für die USA im Jahr 2005 ein BNP-Wachstum
von 3,3% erwartet. Die Wirtschaftsentwicklung in
Euroland sollte im Vergleich zu den USA wesentlich moderater verlaufen. Dies ist vor allem auf
die anhaltend schwache Binnennachfrage und
die Stärke des Euros gegenüber dem US-Dollar
zurückzuführen, die die Exportaktivitäten der europäischen Industrien dämpfen sollte.
Der Ausblick für die Andritz-relevanten Märkte
– Zellstoff, Papier und Stahl – ist gemäß den
Marktforschern ebenso erfreulich. Im Bereich
Zellstoff und Papier wird erwartet, dass sich die
Projektaktivität vor allem auf die Errichtung neuer
Zellstoffanlagen und größere Modernisierungen in
der südlichen Hemisphäre konzentriert. In Europa
und Nordamerika sollten die Investitionsaktivitäten
dagegen moderat bleiben, obgleich im Jahresverlauf
2005 mit einer leichten Belebung gerechnet werden kann.
Im Bereich Stahl sollte sich die sehr hohe
Investitionstätigkeit des Jahres 2004 in China
ANDRITZ 2004
und Asien – vor allem im Bereich Edelstahl – im
Jahr 2005 zwar etwas abschwächen, jedoch
trotzdem auf einem attraktiv hohen Niveau verbleiben. Die Marktforscher erwarten daneben
eine Verlagerung des Investitionsschwerpunkts
auf
den
„Downstream-Bereich“
der
Stahlbandverarbeitung.
Im Geschäftsbereich Umwelt und Prozess wird
zwar mit einem Anhalten des hohen Wachstums
bei Zentrifugen gerechnet, die Margen könnten
jedoch nicht zuletzt auch wegen der gestiegenen Stahlpreise unter Druck geraten. Am Markt
für die thermische Schlammbehandlung wird im
Jahresverlauf mit einer leichten Belebung gerechnet.
Die vollständige Integration der neu akquirierten
Unternehmen und die Einführung von gruppenweiten Regeln für Controlling, Rechnungswesen, EDV,
Produktion und Beschaffung sind die wichtigsten
Unternehmensziele für 2005. Dies sollte Andritz
die bestmögliche Ausschöpfung von Synergien
ermöglichen.
Basierend auf den positiven Prognosen für die
Weltwirtschaft und die Andritz-relevanten Märkte
erwartet die Andritz-Gruppe für das Jahr 2005
sowohl bei Umsatz als auch Jahresüberschuss
einen Anstieg gegenüber 2004. Wenn sich
jedoch die erwartete positive Entwicklung der
Weltwirtschaft nicht einstellen sollte, dann könnte auch die Umsatz- und Ertragsentwicklung der
Andritz-Gruppe davon in negativer Weise betroffen sein.
Disclaimer:
Bestimmte Aussagen in diesem Bericht sind „zukunftsgerichtete
Aussagen“. Diese Aussagen, welche die Worte „glauben“, „beabsichtigen“, „erwarten“ und Begriffe ähnlicher Bedeutung enthalten, spiegeln
die Ansichten und Erwartungen der Geschäftsleitung wider und unterliegen Risiken und Unsicherheiten, welche die tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich beeinträchtigen können. Der Leser sollte daher nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Die
Gesellschaft ist nicht verpflichtet, das Ergebnis allfälliger Berichtigungen
der hierin enthaltenen, zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, außer dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich.
UNTERNEHMENSRISIKEN
UNTERNEHMENSRISIKEN
Die Andritz-Gruppe ist ein global agierendes
Unternehmen, das eine Vielzahl verschiedenster industrieller Märkte und Kunden bedient. Als
solches ist die Gruppe gewissen allgemeinen
und branchenspezifischen Risiken ausgesetzt.
Zur frühzeitigen Erkennung dieser Risiken hat
Andritz ein bewährtes, konzernweites Kontrollund Steuerungsmanagement implementiert, dessen Hauptaufgabe es ist, entstehende Risiken
bereits in einem frühen Stadium zu identifizieren
und rasch Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dieses
System ist ein wesentlicher Bestandteil des aktiven Risikomanagements der Gruppe. Die nachfolgend beschriebenen Risiken und die sich daraus
möglicherweise ergebenden Auswirkungen auf die
Geschäftsentwicklung der Andritz-Gruppe sind
in der Unternehmensplanung der Andritz-Gruppe
berücksichtigt worden.
Folgende Risiken sind für die Andritz-Gruppe
von Bedeutung (nicht taxative Aufzählung):
BRANCHENSPEZIFISCHE RISIKEN
Volatilität des Auftragseingangs
Einige Kundengruppen und Industrien, die von
Andritz bedient werden, sind in direktem Maße
von der allgemeinen Konjunkturentwicklung und
den Nachfrageschwankungen bei ihren Produkten
abhängig. Dies trifft vor allem auf die beiden
Geschäftsbereiche Zellstoff und Papier sowie
Walz- und Bandbehandlungsanlagen zu; es können aber auch alle Geschäftsbereiche davon
betroffen sein. Das Preisniveau für die Produkte
in diesen Branchen steht teilweise in direktem
Zusammenhang mit dem Verhältnis von Angebot
und Nachfrage. Mögliche Preisschwankungen
können daher einen direkten Einfluss auf die
Investitionsentscheidungen von Kunden und in
weiterer Folge auf den Auftragseingang der Gruppe
haben. Dies könnte daher zu einer Volatilität in der
Entwicklung des Auftragseingangs führen.
erkennbar. Dies trifft vor allem auf die Zellstoffund Papierindustrie sowie die Stahlindustrie zu.
Mögliche Firmenzusammenschlüsse könnten dazu
führen, dass die Gruppe in Zukunft einer kleineren
Anzahl von Kunden mit größerer Kaufkraft gegenübersteht. Die Abhängigkeit von einzelnen Kunden
könnte steigen, was auch direkte Auswirkungen
auf die Geschäftstätigkeit der Gruppe haben könnte.
Unsicherheiten bei zukünftigen Aufträgen
Der künftige Erfolg der Gruppe hängt unter anderem davon ab, ob neue Aufträge verbucht werden
können. Es ist teilweise schwierig vorherzusagen,
wann genau ein Auftrag, für den die Gruppe ein
Angebot gelegt hat, vergeben wird. Die Vergabe
von Aufträgen kann von Ereignissen beeinflusst
werden, die nicht im Einflussbereich der Gruppe
liegen, wie z.B. Preissituation, Nachfrage und allgemeine wirtschaftliche Bedingungen. So kann
es zu Schwierigkeiten bei der Abstimmung von
Auftragslage und Mitarbeiterstand kommen. Der
Gruppe ist es zwar bisher immer gelungen, die
Fremdvergabe nicht essentieller Teile in auftragsschwachen Zeiten in ausreichendem Maße zu
reduzieren, um eine Unterauslastung der eigenen
Kapazitäten zu vermeiden, es gibt jedoch keine
Garantie dafür, dass dies auch in Zukunft immer
möglich sein wird.
Umweltschutz
Die Gruppe unterliegt mit ihren Geschäftstätigkeiten zahlreichen nationalen und internationalen Umweltvorschriften. In den Fertigungsstätten
der Andritz-Gruppe werden bei der Produktion
auch gefährliche Substanzen verwendet. Weiters
wurden und werden zahlreiche Grundstücke, die
sich im Besitz der Gruppe befunden haben und/
oder noch befinden, industriell genutzt. In diesen Fällen wurde und wird eine entsprechende Verbringung der Abfälle auf Deponien veranlasst. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen
werden, dass die Gruppe für die Untersuchung
und Säuberung verseuchter Grundstücke haften
muss.
Kundenkonzentration
In einigen Abnehmerindustrien der AndritzGruppe ist ein Trend zu Firmenzusammenschlüssen
ANDRITZ 2004
19
UNTERNEHMENSRISIKEN
RISIKEN IN VERBINDUNG MIT
DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT DER
GRUPPE
20
Währungen
Die Gruppe verfügt über Niederlassungen und
Tochtergesellschaften in vielen Ländern außerhalb von Euroland. Ein beträchtlicher Teil des
Umsatzes bzw. der Kosten wird nicht in Euro,
sondern in anderen Währungen, vor allem in USDollar und britischen Pfund, abgerechnet. Die
Währungen in diesen Ländern können erheblichen Wechselkursschwankungen unterliegen.
Obwohl die Gruppe die Nettowährungsposition
der einzelnen Aufträge absichert, können
sich Währungsschwankungen mit Wechselkursverlusten im Konzernabschluss niederschlagen. Die Entwicklung der Wechselkurse kann sich
auch auf den in Euro umgerechneten Umsatz
und das Ergebnis der Gruppe negativ auswirken.
Wechselkursänderungen können auch dazu führen, dass sich die Position von Andritz gegenüber
der Konkurrenz verändert, obgleich sich die meisten der Andritz-Hauptmitbewerber in Euroland
befinden. Da einige der größeren Andritz-Kunden
ihren Hauptsitz außerhalb von Euroland haben,
können Veränderungen der Wechselkursrelationen
zu einer Verzögerung von Projektentscheidungen
durch diese Kunden führen. Ebenso ist das
Eigenkapital der Andritz-Gruppe nicht abgesichert
und könnte durch Wechselkursänderungen beeinflusst werden.
Wettbewerbsposition
Die Andritz-Gruppe agiert in sehr wettbewerbsintensiven Märkten. In den teilweise stark fragmentierten Zielmärkten treten einige große, internationale Anbieter gegeneinander und gegen zahlreiche kleinere, lokale Unternehmen an. Diese
Wettbewerbssituation wirkt sich bei manchen
Geschäftsfällen negativ auf die Umsatzmargen der
Gruppe aus. Die Andritz-Gruppe investiert rund
3% ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung
und bietet ihren Kunden Technologien auf dem
neuesten Stand der Technik an. Es gibt jedoch
keine Garantie dafür, dass die Gruppe ihre derzeitige Marktposition auch in Zukunft verteidigen
kann.
Akquisition und Integration von komplementären Geschäftsfeldern
Eines der strategischen Ziele der AndritzGruppe besteht darin, durch organisches
Wachstum und komplementäre Akquisitionen in
allen Geschäftsbereichen zum Komplettanbieter
zu werden. In Umsetzung dieser Strategie hat die
Gruppe seit 1990 eine Reihe von weltweit tätigen
Unternehmen akquiriert und in den Konzern eingegliedert. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass die Gruppe auch künftig in der Lage
sein wird, geeignete Akquisitionsziele zu identifizieren und zu erwerben, dass überhaupt geeignete
Unternehmen zur Verfügung stehen werden und
dass ausreichend Finanzmittel für Akquisitionen
aufgebracht werden können. Andritz war bei der
Integration neuer Unternehmen bisher immer
erfolgreich. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass die angestrebten Ziele und Synergien
bei allen zukünftigen Akquisitionen vollständig
erreicht werden, oder dass sich die Gruppe nicht
neuen Risiken ausgesetzt sieht, die nicht exakt
evaluiert wurden.
Gerichtsverfahren
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit hat
die Andritz-Gruppe in zahlreichen Verfahren
bei Verwaltungsbehörden, Gerichten und
Schiedsgerichten Parteienstellung. Der Großteil
dieser Verfahren kann als typisch für die Branche,
in der die Gruppe tätig ist, angesehen werden.
Die Andritz-Gruppe bildet in Fällen, wo dies erforderlich ist, entsprechende Rückstellungen für den
Ausgang des Verfahrens, soweit ein negativer
Ausgang wahrscheinlich scheint und zuverlässige Schätzungen gemacht werden können. Es
kann jedoch nicht garantiert werden, dass diese
Rückstellungen immer ausreichend sind.
Die Tochtergesellschaft Andritz Inc. ist eine von vielen Beklagten in insgesamt rund 85 Rechtsstreiten
(per 31.12.2004) über Asbest in den USA. Insgesamt sind rund 19.500 Kläger in diese Verfahren
involviert. Fast alle betreffen Forderungen einer
großen Anzahl von Klägern gegen eine große
Anzahl von Beklagten. Andritz Inc. ist der Ansicht,
dass sie in keinem dieser Fälle haftbar gemacht
werden kann und hat vor, sich gegen jede der
Klagen nachdrücklich zu verteidigen.
Weitere Informationen betreffend Asbestklagen
sind auf Seite 110ff. dieses Geschäftsberichts verfügbar.
ANDRITZ 2004
UNTERNEHMENSRISIKEN
RISIKEN IN VERBINDUNG MIT
GROSSAUFTRÄGEN
Zahlungsrisiko
Alle Geschäftsbereiche der Andritz-Gruppe haben
Projekte mit hohem Auftragswert abzuwickeln. Die
Nichteinhaltung von Zahlungsverpflichtungen der
Kunden im Rahmen solcher Großprojekte kann sich
nachteilig auf die Finanz- und Liquiditätsposition der
Gruppe auswirken. Die Andritz-Gruppe versucht,
diese Risiken durch Besicherung von Zahlungen
durch Banken für die Mehrzahl der Projekte zu
beschränken. Auch im Fall des Abschlusses einer
Exportkreditversicherung kann die Gruppe jedoch
nur bis zu 85% des Verkaufspreises zurückerhalten.
Haftung und Leistung bei Projekten
Im Zusammenhang mit Anlagenlieferungen ist
die Andritz-Gruppe häufig vertraglich verpflichtet, Leistungs- und Termingarantien abzugeben.
Werden die garantierten Leistungen nicht erreicht
oder Termine überschritten, sind üblicherweise
gestaffelte Vertragsstrafen zu leisten und/oder auf
Kosten der Gruppe Änderungen an den gelieferten Teilen zu erbringen. Bleibt die Anlagenleistung
weit hinter den garantierten Werten zurück, hat der
Kunde das Recht, vom Vertrag zurückzutreten und
den Vertragsgegenstand an Andritz zurückzugeben. Ein solcher Fall könnte die Finanzentwicklung
der Gruppe nachteilig beeinflussen. Die Gruppe
hat ein Risikomanagementverfahren eingesetzt,
um sich unter anderem gegen vertragliche und
finanzielle Risiken zu schützen.
Kostenüberschreitungen
Die Aufträge, die Andritz abwickelt, basieren
üblicherweise auf langfristigen Fixpreis-Verträgen.
Während der Laufzeit des Vertrags können –
besonders bei Projekten, die Engineering und Bau
gesamter Anlagen umfassen – Änderungen bei
Kosten und Produktivität eintreten, die das finanzielle Ergebnis des abgeschlossenen Projekts beeinflussen können.
Da die Gruppe gewisse Teile einer zu liefernden Anlage von Unterlieferanten bezieht, kann
es vorkommen, dass ein Angebot ohne genaue
Kenntnis der Preise der zugekauften Teile gelegt
werden muss. Obwohl Andritz bei der Kalkulation
auf Erfahrungswerte und Angebote potenzieller
Lieferanten zurückgreifen kann, ist es möglich,
dass diese Kalkulationen nicht immer exakt sind.
Die Gruppe hat bei einigen vergangenen und derzeit abgearbeiteten Projekten erhebliche Verluste
erlitten. Probleme und Verluste bei der Abwicklung
von Aufträgen können auch zukünftig auftreten
und die finanzielle Entwicklung der Gruppe negativ
beeinflussen.
KAPITALMARKTBEZOGENE
RISIKEN
Abhängigkeit von der Entwicklung internationaler Finanzmärkte
Die Entwicklung des Andritz-Aktienkurses
ist nicht nur von unternehmensspezifischen
Faktoren, sondern in hohem Maße auch von
den Kursschwankungen an den internationalen Finanzmärkten abhängig. Mögliche
Kursschwankungen und starke Volatilität an den
wichtigsten Börsen können den Kurs der AndritzAktie negativ beeinflussen.
Analysten-Empfehlungen
Als börsennotiertes Unternehmen wird die
Andritz-Gruppe regelmäßig von Finanzanalysten
und institutionellen Investoren bewertet. Kauf-/
Verkaufsempfehlungen von Analysten und darauf
basierende Investitionsentscheidungen durch
Aktionäre können erhebliche Kursschwankungen
der Andritz-Aktie bewirken. Andritz ist bemüht,
unbegründete Kursschwankungen durch offene
und transparente Informationspolitik und durch
gute Beziehungen zur Financial Community zu
vermeiden.
Aktiver Handel mit Andritz-Aktien
Der mit über 70% hohe Streubesitz der AndritzAktien führte zu einem aktiven Handel mit AndritzAktien an der Wiener Börse. Es gibt jedoch keine
Garantie dafür, dass dieser aktive Handel auch in
Zukunft anhalten wird. Sollte dies nicht der Fall
sein, würden Liquidität und Kurs der Andritz-Aktie
leiden und Investoren könnten ihre Aktien nicht
zu einem angemessenen Preis verkaufen. Ein
Ausbleiben des aktiven Handels könnte weiters
dazu führen, dass die Andritz-Aktie aus dem ATX
gestrichen wird.
ANDRITZ 2004
21
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
22
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS
Markku Hänninen
Helsinki, Finnland
Bernhard Rebernik
Graz, Österreich
23
ZELLSTOFF
UND PAPIER
Chemikalienrückgewinnung
Andritz lieferte an UPM-Kymmene, Werk Wisaforest, Finnland, eine der
weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie. Sie besteht
aus einer Eindampfanlage (Foto), einem Rückgewinnungskessel, einer
Kaustifizierung und einem Kalkofen. Andritz-Rückgewinnungsanlagen erfüllen
die strengsten Umweltauflagen. Die Wisaforest-Anlage wurde im April 2004
termingerecht in Betrieb genommen.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
TÄTIGKEITSPROFIL
> Der Geschäftsbereich Zellstoff und
24
Papier ist einer der weltweit führenden
Lieferanten von Anlagen, Systemen
und Dienstleistungen für die Produktion von Faserstoffen, die Chemikalienrückgewinnung und die Schlammbehandlung in der Zellstoff-, Papierund MDF-Plattenerzeugung. Die
Technologien des Geschäftsbereichs
werden für die Aufbereitung von chemischen Zellstoffen, Holzstoffen und
Recycling-Fasern zur Erzeugung sämtlicher Papier-, Karton- und Tissuequalitäten eingesetzt. Darüber hinaus
liefert der Geschäftsbereich Anlagen
zur Stoffaufbereitung, Konstantteile
für Papiermaschinen, Anlagen für
die Herstellung von Tissuepapier,
Belüftungs- und Trocknungssysteme,
Bahnentwässerungs-, -trocknungs- und
-ballenlinien für Marktzellstoff sowie
Trocknungsanlagen und Scheibenpressen für Zellstoff in Flockenform.
Das Produktprogramm für das Servicegeschäft umfasst prozesstechnische Verschleißprodukte, wie etwa
Refinerplatten, Siebkörbe, Auflöser,
Rotoren und Hackmesser sowie dazugehörige technische Serviceleistungen.
Marktentwicklung
Im Jahr 2004 hat sich der internationale Zellstoffmarkt zufrieden stellend entwickelt.
Die Projektaktivität war während des gesamten Berichtszeitraums hoch, wobei sich die
Investitionen und Neuanlagenprojekte vor allem
auf die südliche Hemisphäre konzentrierten. In
Europa und Nordamerika lag der Schwerpunkt
der Investitionstätigkeit eher auf Umbauten
und Kapazitätserweiterungen bestehender
Zellstofffabriken.
In der Marktzellstofferzeugung nahmen die
Kapazitäten im Bereich Holzstoff nur in geringem
Maße zu, deutlicher war der Kapazitätsanstieg
ANDRITZ 2004
Durch die erfolgreiche Akquisition ergänzender Produktbereiche in den letzten
Jahren ist der Geschäftsbereich in der
Lage, komplette Prozesslinien vom
Holzplatz über die Erzeugung des
Faserstoffs bis zur Ballenverpackung
anzubieten. Mit den jüngsten Zukäufen
hat der Geschäftsbereich sein Knowhow in den Bereichen Spezialsensorik,
Prozesssteuerung, prozesstechnische
Verschleißprodukte und Anlagenzustandsüberwachung maßgeblich erweitert.
Der Geschäftsbereich Zellstoff und
Papier bietet seinen Kunden Basis- und
Detailengineering, Fertigung, Montage,
Bauüberwachung, Inbetriebnahme,
Wartung sowie EPC-Gesamtlieferverträge.
Der Geschäftsbereich verfügt in allen
wesentlichen Absatzmärkten über eigene
Service- und Vertriebsniederlassungen.
In den schnell wachsenden Regionen
Asien und Südamerika hat Andritz seine
Wettbewerbsposition durch die Einrichtung lokaler Servicezentren und durch
erfolgreiche Referenzprojekte weiter
verbessert.
bei den Erzeugern von chemischem Zellstoff. Die
Nachfrage nach Zellstoff war im Jahr 2004 weiterhin sehr stark. Die Auslastung der Hersteller
blieb relativ stabil auf einem sehr hohen Niveau.
Da der US-Dollar im Jahr 2004 gegenüber
dem Euro und anderen wichtigen Währungen
signifikant an Wert verloren hat, mussten die
Zellstoffhersteller in Kanada und Euroland die
Preise für Marktzellstoff anheben, was insgesamt
zu steigenden Zellstoffpreisen führte.
In der ersten Jahreshälfte stiegen die Preise für
NBSK (Northern Bleached Softwood Kraft pulp
– nördlicher Langfasersulfatzellstoff) deutlich an.
Aufgrund des – bei starker Nachfrage – unveränderten Angebots stiegen die Preise von ca.
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
560 US-Dollar pro Tonne im Jänner 2004 auf ca.
650 US-Dollar pro Tonne per Ende Juni 2004. In
der zweiten Jahreshälfte, insbesondere im dritten
Quartal, schwächte sich der Zellstoffmarkt jedoch
aufgrund eines leichten Überangebots und saisonaler Schließungen mehrerer Papierfabriken wieder ab. Gegen Jahresende zog der Preis aufgrund
wieder ansteigender Nachfrage neuerlich an.
Die Entwicklung am Markt für Kurzfaserzellstoff
(Birke, Eukalyptus) verlief in etwa im Gleichschritt
mit der Entwicklung des NBSK-Preises.
Geschäftsverlauf
Die Geschäftsergebnisse entwickelten sich im
Berichtszeitraum sehr erfreulich. Aufgrund der
verstärkten Abarbeitung einiger größerer Aufträge
und des Wachstums des Servicegeschäfts stieg
der Umsatz des Geschäftsbereichs um 9,2% auf
884,6 MEUR (2003: 810,3 MEUR).
Infolge des erhöhten Umsatzes, der günstigen
Entwicklung des Servicegeschäfts und laufender
Kostensenkungsmaßnahmen stieg das EBITA des
Geschäftsbereichs im Vergleich zum Vorjahr um
32,0% auf 64,8 MEUR (2003: 49,1 MEUR). Die
Rentabilität (EBITA-Marge) erhöhte sich von 6,1%
in 2003 auf 7,3% im Jahr 2004.
Die Integration der im September 2003 erworbenen Fiedler GmbH, Deutschland, konnte im Jahr
2004 erfolgreich fortgeführt werden. Durch diese
Akquisition wurde Andritz zu einem der weltweit
führenden Anbieter von Siebkörben und Rotoren.
Der neue Stabsiebkorb, der Bar-Tec™ Wedgewire,
der die Stärken des Andritz-FiberSentry™ und
des Fiedler-Strong-Bar © in sich vereinigt, ist ein
Beispiel für die erfolgreiche Nutzung der Synergien
der beiden Unternehmen. Die Markteinführung des
neuen Siebkorbs erfolgt voraussichtlich im ersten
Quartal 2005.
Andritz und die deutsche Rheinhold & Mahla AG,
einer der führenden Industriedienstleister in Europa,
haben das Joint Venture European Mill Service
GmbH (EMS) gegründet. EMS bietet europäischen
Zellstoff-, Papier- und Faserplattenherstellern
umfassende Instandhaltungsleistungen und langfristige Instandhaltungsverträge an. Damit reagiert
Andritz auf den Wunsch der Kunden, Instandhaltungsleistungen zunehmend an kompetente
Fremdfirmen auszulagern.
KENNZAHLEN ZELLSTOFF UND PAPIER
MEUR
Umsatz
Auftragseingang
Auftragsstand per 31.12.
EBITDA
EBITDA-Marge
EBITA
EBITA-Marge
Investitionen
Mitarbeiter per 31.12.
2004
2003
2002
2001
884,6
1.218,9
951,1
77,9
8,8%
64,8
7,3%
14,3
2.805
810,3
857,3
622,7
63,9
7,9%
49,1
6,1%
9,3
2.959
672,2
843,3
582,0
53,5
8,0%
39,2
5,8%
11,5
2.634
883,0
642,8
431,5
69,8
7,9%
53,9
6,1%
10,8
2.626
ANDRITZ 2004
25
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
Durch die Implementierung lokaler Servicestellen
verstärkte Andritz seine Präsenz auf dem
Wachstumsmarkt Chile. In Santiago wurde ein
neues Büro für Neuanlagenverkauf und lokale
Auftragsabwicklung eingerichtet. Weiters wurde
das Büro in Concepción ausgebaut und bietet nunmehr Ersatzteile, Vorort-Service, technische Unterstützung sowie prozesstechnische
Verschleißprodukte für Zellstoff- und Papierfabriken
sowie für Faserplattenwerke in Chile an.
26
Nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeit
bei Entwicklung und Marketing von Tissuemaschinen haben sich Andritz und Voith zu einer
Neuausrichtung entschlossen. Im Zuge dessen
wurde das Joint Venture Voith Andritz Tissue LLC,
Janesville, WI, USA, von Andritz übernommen und
wird unter dem Namen Andritz Tissue Inc. mit demselben Team weiterhin den Tissuemaschinenmarkt
in den NAFTA-Ländern (USA, Kanada, Mexiko)
betreuen. Andritz Tissue Inc. wird ab 2005 als
100%ige Andritz-Tochter geführt werden und zur
Division Tissuemaschinen gehören.
Anfang April ging eine der weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie, die
Andritz für Wisapower an das UPM-KymmeneWerk in Pietarsaari, Finnland, geliefert hat, erfolgreich und termingerecht in Betrieb. Nach nur fünf
Tagen wurde bereits die garantierte Produktionsleistung erreicht und nach nur einer Woche Betrieb
ein neuer Produktionsrekord erzielt. Andritz lieferte für dieses Projekt unter anderem einen
Rückgewinnungskessel, eine Eindampfanlage und
eine Weißlaugenanlage.
Im Werk Zellstoff Stendal von Mercer, einer
neuen Kraftzellstofffabrik in Sachsen, Deutschland,
gingen im Juli 2004 Chemikalienrückgewinnungssysteme von Andritz erfolgreich in Betrieb. Andritz
ANDRITZ 2004
lieferte die Schwarzlaugeneindampfung, den Chemikalienrückgewinnungskessel sowie eine komplette
Kaustifizierung zur Erzeugung von Weißlauge. Das
Werk Stendal erfüllt die strengsten Umweltschutzbestimmungen.
Der Geschäftsbereich verzeichnete im Jahr
2004 einen Rekordauftragseingang. Mit 1.218,9
MEUR übertraf der Auftragseingang den
Vorjahresvergleichswert um 42,2% (2003: 857,3
MEUR). Dieser Anstieg ist vor allem auf den Erhalt
des Großauftrags von CMPC Celulosa S.A., Chile,
im Wert von rund 320 MEUR zurückzuführen.
Wichtige Auftragseingänge
• Im September erhielt Andritz von CMPC
Celulosa S.A., Chile, den größten Einzelauftrag
in der Unternehmensgeschichte. Dieser umfasst
die Lieferung einer kompletten Faserlinie – vom
Kocher bis zum fertigen Marktzellstoffballen
– sowie der Chemikalienrückgewinnung für eine
neue Zellstofflinie in Santa Fe, Chile. Andritz
liefert – auf EPC-Basis – die Systeme für die
Zellstoffproduktion, die Trocknung und die
Ballenverpackung sowie den Chemikalienrückgewinnungskessel und die Weißlaugenanlage.
Weiters bestellte CMPC zwei mehrstufige
Hochleistungswäscher (DD) und Systeme für
die Sauerstoffdelignifizierung für das Werk Laja,
Chile.
• Celulosa Arauco y Constitución bestellte eine
Entrindungsanlage, Kaustifizierungsanlagen und
einen Kalkofen für das neue Werk in Itata, Chile.
• Estonian Cell erteilte einen Auftrag über
die Lieferung einer kompletten Anlage zur
Herstellung von chemi-mechanischem
Faserstoff – vom Holzplatz bis zum fertigen
Faserstoffballen. Das neue Werk wird in Kunda,
Estland, errichtet werden.
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
• An die Zellstoff- und Papierfabrik SC
Arkhangelsk, Russland, wird Andritz eine komplette Entrindungs- und Hackschnitzelverarbeitungsanlage liefern.
• Andra Pradesh Paper Mills (APPM), Indien,
bestellte eine Faserlinie, eine komplette
Chemikalienrückgewinnung und den Umbau
eines bestehenden Holzplatzes zur Kapazitätserweiterung im Werk Rajahmundry. Die neue
Faserlinie umfasst die modernsten, wirtschaftlichsten und umweltfreundlichsten Technologien
am indischen Markt.
• Irving Pulp & Paper, Kanada, bestellte ein komplettes Kalkofensystem. Es ist dies die erste
LMD-Kalkofenanlage, die in Kanada gebaut
wird.
• SCA, Schweden, und Weyerhaeuser, USA,
bestellten Rückgewinnungskessel basierend auf
der von Andritz entwickelten HERB-Technologie
(HERB: High Energy Recovery Boiler). Diese
Technologie hat sich im Werk Pietarsaari von
UPM-Kymmene, Finnland, bereits sehr erfolgreich bewährt und gewinnt am Markt zunehmend Akzeptanz.
• JSC Kotlas Pulp & Paper bestellte eine sechsstufige Eindampfanlage – die erste vollständig
neue Eindampfanlage in Russland seit über
einem Jahrzehnt.
• Aufgrund der positiven Erfahrungen mit AndritzServiceleistungen nach dem OPE®-Modell
(OPE: Overall Production Efficiency) im Bereich
der Weißlaugenanlage des Werks Joutseno,
Finnland, erweiterte Metsä-Botnia den mit
Andritz bestehenden Instandhaltungsvertrag auf
die gesamte Faserlinie.
• Durch den Erhalt von 14 weiteren Aufträgen
für Refineranlagen – davon elf allein aus China,
zwei aus Russland und einer aus Österreich
– konnte Andritz die führende Position im MDFBereich klar bestätigen.
• Jiaozuo und Ningxia Meili, China, bestellten P-RCTM-APMP-Faserstoffanlagen. Ein
Refinersystem wird an Norske Skog in Brasilien
geliefert, eine komplette RTS™-Linie nach
Deutschland. Norske Skog, Frankreich, gab
den Umbau einer konventionellen thermomechanischen Faserstoffanlage (TMP) auf energiesparende RTSTM-Technologie in Auftrag.
• Für eine neue BCTMP-Anlage, die M-real in
Kaskinen, Finnland, errichtet, liefert Andritz
das gesamte Hackschnitzel-Imprägniersystem
und eine komplette Bleich-, Wasch- und
Trocknungsanlage.
• Holmen Peninsular, Spanien, Shandong Huatai,
China, und Perlen Papier, Schweiz, bestellten Faserstoffaufbereitungsanlagen. Die starke Marktposition des Andritz-FibreFlow®Trommelauflösers wurde durch Aufträge aus
den USA, Korea, Finnland, Spanien und China
eindrucksvoll bestätigt.
• Von Hengan, China, erhielt Andritz den Auftrag
zur Lieferung einer weiteren CrescentFormerTissuemaschine einschließlich Stoffaufbereitung.
Es ist dies bereits die dritte Anlage, die Andritz
an Hengan liefert. Die italienische ICT-Gruppe
bestellte ebenfalls eine CrescentFormerMaschine mit Stoffaufbereitung für ein neues
Werk in Spanien.
ANDRITZ 2004
27
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION HOLZPLATZTECHNIK
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Division Holzplatztechnik ist einer der
weltweit führenden Anbieter von Anlagen
und Systemen für alle Prozessschritte
am Holzplatz, von der Anlieferung der
Holzstämme bis zu ihrer Verarbeitung
zu Hackschnitzeln für den Einsatz in der
Produktion von Zellstoff und Holzstoffen.
Die Division Holzplatztechnik hat ihren
Hauptsitz in Hollola, Finnland, und verfügt über Standorte in Brasilien, Kanada,
Schweden und den USA.
Geschäftsverlauf
Die Division Holzplatztechnik entwickelte sich
im Berichtsjahr sehr zufrieden stellend und konnte
ihre führende Stellung in ihren Hauptabsatzmärkten
– Nord- und Mitteleuropa, Südamerika, China,
Kanada und USA – behaupten.
28
Der an Celulosa Arauco y Constitución S.A.,
Werk Valdivia, Chile, gelieferte Holzplatz hat
Anfang des Berichtsjahrs termingerecht seine
geplante Produktionsleistung erreicht. Erfolgreich
in Betrieb genommen wurden auf die Insel Hainan,
China, gelieferten Holz- und Hackschnitzelverarbeitungsanlagen, eine Ganzstammentrindungsanlage im Weyerhaeuser-Werk in Valliant,
Oklahoma, USA, und ein Hackschnitzellagerungsund -austragssystem (Stacker/Reclaimer) bei
Interstate Paper, Werk Riceboro, Georgia, USA. Der
Umbau eines Rundkrans und einer Hackmaschine
bei Weyerhaeuser, Werk Oglethorpe, Georgia,
USA, wurde erfolgreich abgeschlossen. Die erste
HHQTM-Hackmaschine ging bei Sappi Fine Paper,
Werk Cloquet, Minnesota, USA, in Betrieb.
Wichtige Auftragseingänge
• Von der Zellstoff- und Papierfabrik SC
Arkhangelsk, Russland, erhielt die Division
einen Auftrag zur Lieferung einer kompletten
Entrindungs- und Hackschnitzelverarbeitungslinie.
• Die Division wird eine Entrindungs- und
Hackschnitzelanlage an Celulosa Arauco y
Constitución, Werk Itata, Chile, liefern.
ANDRITZ 2004
• Weiters wird die Division TMP-Holzverarbeitungssysteme an drei chinesische Werke
liefern: an Shandong Huatai Paper Co., Henan
Jiaozuo Ruifeng Forestry & Paper Co. und
Shandong Zhongmao Shengyuan. Auch mehrere MDF-Hersteller in China bestellten Holzverarbeitungssysteme.
• An Estonian Cell liefert die Division ebenfalls eine Holzverarbeitungsanlage. Für dieses
Projekt liefern andere Andritz-Divisionen die
Refinersysteme.
• Von Slocan-LP OSB Corp., Kanada, und Weyerhaeuser, USA, erhielt die Division Aufträge
zur Lieferung von Portal- und Rundkränen.
Weyerhaeuser bestellte außerdem Ganzstammentrindungsanlagen für zwei Werke in den USA.
LEITER DER DIVISION
Jarmo Viiala
Hollola, Finnland
Forschung und Entwicklung
Die Zusammenarbeit mit dem Kunden ist für
die Andritz-Gruppe ein bedeutender Bestandteil
der Produktentwicklung. 2004 wurden wichtige Verträge zur Durchführung umfangreicher
Produkttests bei Kundenanlagen abgeschlossen.
Ein Vertrag betrifft die Zusammenarbeit mit
einem Kunden in Nordeuropa auf dem Gebiet
der Hackschnitzelprobenahme und -analyse. Repräsentative Probenahme und zuverlässige Analyse sind für die Überwachung der
Hackschnitzelqualität unerlässlich.
In Südeuropa laufen Versuche, in denen die
Eignung des RotaBarkerTM-Systems für die
Entrindung von tropischem Hartholz getestet wird.
DIVISION HOLZPLATZTECHNIK
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
29
Hackschnitzelanlage
Andritz lieferte eine komplette Hackschnitzelanlage in vier Linien an das Zellstoffwerk Jiang Lin auf der Insel
Hainan in China. Das „Andritz Chip Quality Package“ umfasst HQ-Chipper™ (Hackmaschine), JetScreen™
(Hackschnitzelsortierer) und HQ-Sizer™ (Verarbeitung übergroßer Hackschnitzel).
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION FASERLINIE
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Division Faserlinie ist einer der
weltweit führenden Lieferanten von
Systemen, Maschinen und Verfahren zur
Herstellung von chemischem Zellstoff.
Das Produktprogramm umfasst unter
anderem kontinuierliche Kochersysteme,
Braunstoffwäscher und -sortierer sowie
Bleichanlagen.
Die Division hat ihren Sitz in Kotka,
Finnland, sowie Standorte in Brasilien,
Japan, Schweden und den USA.
Geschäftsverlauf
Bei Lwarcel Pulp, Brasilien, wurde die
Modernisierung der kontinuierlich arbeitenden
Kocheranlage erfolgreich abgeschlossen und
die Anlage in Betrieb genommen. Das Projekt
umfasste die Lieferung eines Lo-Level®-Hackschnitzelfördersystems, den Umbau auf LoSolids®-Kochertechnologie und die Nachrüstung
des Kochers.
30
TurboFeed™-Hackschnitzelzuführung und DDHochleistungswäschern zum Waschen und
Bleichen sowie dem patentierten A-StageBleichprozess für reduzierten Chemikalienverbrauch.
• Die Division liefert auch für das CMPC-Werk
Laja in Chile DD-Hochleistungswäscher und
Systeme für die Sauerstoffdelignifizierung.
• Andhra Pradesh Paper Mills (APPM), Indien,
bestellte eine Faserlinie zur Erhöhung der
Kapazität des Werks Rajahmundry. Die neue
Faserlinie besteht aus einer abwärts fließenden
Lo-Solids®-Kochung, einer Braunstoffwäsche
mit DD-Wäschern, einer zweistufigen Sauerstoffdelignifizierung, Entastung, Sortierung und ECFBleiche mit DD-Wäschern.
LEITER DER DIVISION
Jukka Sainiemi
Kotka, Finnland
In Russland, Portugal, Südafrika und den USA
wurden vier Projekte mit Drum Displacer ® (DD)Wäschern realisiert und in Betrieb genommen.
Weiters nahm die Division in Kanada, Indonesien
und Finnland drei Kocher für Sägemehl in Betrieb.
Die Lieferungen nach Indonesien und Finnland
umfassten auch Sortieranlagen und DD-Wäscher.
Der westeuropäische Markt entwickelte sich
2004 verhalten, in Russland war jedoch eine
weitere Verbesserung festzustellen. Am nordamerikanischen Markt besteht eine anhaltende, wenngleich auch nur mäßige Nachfrage
nach Modernisierungen und Ersatzinvestitionen.
Die intensivste Projekttätigkeit war erneut
in Südamerika zu verzeichnen. Hier wurden
Umbauten, Kapazitätserweiterungen bestehender
Anlagen sowie Neuanlagen vergeben. In Japan,
China und Südostasien war die Nachfrage nach
Modernisierungen und Erweiterungen bestehender Werke weiterhin viel versprechend.
Wichtige Auftragseingänge
• Die Division Faserlinie wird einen wesentlichen Teil der von CMPC Celulosa S.A., Chile,
in Auftrag gegebenen Zellstoffanlage liefern,
darunter – auf EPC-Basis – eine komplette
Faserlinie (Leistung: 2.405 Tagestonnen) mit
Lo-Solids®-Kocher mit Doppelkessel, einer
ANDRITZ 2004
• In Nordamerika wird die Division an ein Weyerhaeuser-Werk in Wisconsin einen vierstufigen
DD-Wäscher liefern und für einen weiteren
wichtigen Kunden einen Umbau des Kochers
auf Lo-Solids®-Technologie durchführen.
Darüber hinaus gab ein Kunde in Südamerika
eine Braunstoffsortierung und -wäsche sowie
Sauerstoffdelignifizierung basierend auf der
bewährten DD-Technologie in Auftrag.
• An Shandong Zhanhua Jingbo, China, wird die
Division eine Sortiereranlage liefern.
• Lwarcel Pulp, Brasilien, bestellte Maschinen und
Engineeringleistungen für eine neue Wasch-,
Sortier- und Bleichlinie.
• Horizon Paper, Estland, beauftragte die Division
mit der Lieferung eines vierstufigen DD-Wäschers
für Braunstoff, einer Entastungsanlage und einer
modernen Prozesssteuerung.
Forschung und Entwicklung
Die Entwicklungstätigkeiten der Division
Faserlinie konzentrieren sich weiterhin auf die
Senkung der Investitionskosten je Tonne produzierten Zellstoffs. Erreicht wird dies durch
DIVISION FASERLINIE
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
31
Bleichanlage
Diese ECF-Bleiche wurde an Stora Enso, Werk Imatra, Finnland, geliefert. Sie ist Teil der Hartholzfaserlinie (Kapazität
1.900 Tagestonnen). Im Andritz-Lieferumfang waren auch die Braunstoffwäsche, die Sauerstoffdelignifizierung und
die Entastung/Sortierung enthalten.
Vereinfachung, Optimierung, Standardisierung und
Modularisierung der Prozesse.
Das von Andritz entwickelte TurboFeed™-System
hat sich am Markt durchgesetzt und ist heute die
Standardlösung für den Hackschnitzeleintrag in
den Kocher. Durch die Weiterentwicklung des
Verdrängungswäschers (DD-Washer) wurde eine
Steigerung der Zuverlässigkeit, Waschleistung und
Kapazität erzielt. Diese Verbesserungen sind nicht
nur für Neuanlagen relevant, sondern können auch
bei Modernisierungen und Umbauten bestehender
Linien umgesetzt werden.
Ebenfalls auf dem Markt durchgesetzt haben
sich – wie Inbetriebnahmen und Verkaufszahlen
beweisen – die neuen, kombinierten Grob- und
Feinsortierer. Die kombinierte Ausführung senkt die
Kosten für die Sortierung noch weiter.
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit der
Division konzentriert sich auch weiterhin auf den
Einsatz der MC® (Mittelkonsistenz)-Technologie
in der gesamten Faserlinie. Geforscht wird
auch hinsichtlich des möglichen Einsatzes der
Faserlinienprozesse für Holzsorten aus der
südlichen Hemisphäre. Mit Hilfe komplexer
Simulationsprogramme wird versucht, die Waschund Kochsysteme weiter zu verbessern. Für sämtliche Prozesse der Faserlinie werden hochwertige
Steuerungs- und Regelsysteme entwickelt und
getestet.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION CHEMIKALIENRÜCKGEWINNUNG
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Division Chemikalienrückgewinnung
bietet Lösungen für die Chemikalienaufbereitung in Zellstofffabriken. Die
wichtigsten Produkte der Division sind
Kaustifizierungssysteme, Kalköfen und
Weißlaugenproduktionsanlagen.
Die Division hat ihren Sitz in Kotka,
Finnland, sowie Standorte in Brasilien,
Indonesien, Japan, Schweden und den
USA.
Geschäftsverlauf
Die Division Chemikalienrückgewinnung entwickelte sich im Berichtsjahr sehr zufrieden stellend. Die Geschäftstätigkeit war in der südlichen
Hemisphäre am lebhaftesten, weltweit gab es eine
starke Nachfrage nach Anlagenmodernisierungen.
32
Die an das Arauco-Werk in Valdivia, Chile,
gelieferte Kaustifizierungsanlage und der Kalkofen
wurden im März erfolgreich in Betrieb gesetzt.
Anfang April ging eine der weltgrößten Chemikalienrückgewinnungsanlagen in einer Linie bei UPMKymmene, Werk Pietarsaari, Finnland, in Betrieb.
Für diesen Auftrag lieferte Andritz auch die größte
Ein-Linien-Weißlaugenanlage der Welt (Kapazität:
10.000 m3/Tag).
Ende Juli ging die an Zellstoff Stendal in
Deutschland
gelieferte
Weißlaugenanlage
(Kapazität: 8.000 m3/Tag) erfolgreich in Betrieb.
Das neu errichtete Werk umfasst auch zwei CPRFilter™-Anlagen für die Kalkschlammfiltration.
Im Laufe des 4. Quartals wurden neue X-Filter™Systeme für die Grünlaugenfiltration bei Södra,
Werk Mörrum, Schweden, in Betrieb genommen.
Wichtige Auftragseingänge
• Den bisher größten Auftrag erhielt die Division
im Rahmen der Bestellung von CMPC Celulosa
S.A., Chile. Für das Werk Santa Fe wird die
Division eine komplette Weißlaugenanlage inklusive Kalkofen auf EPC-Basis liefern.
• Von Complejo Forestal Industrial Itata wurde
die Division mit der Lieferung einer kompletten
Weißlaugenanlage einschließlich Kaustifizierung
und Kalkverbrennung beauftragt.
• Billerud Skärblacka, Schweden, gab den
Umbau eines Kalkofens in Auftrag.
ANDRITZ 2004
LEITER DER DIVISION
Markku Kosonen
Kotka, Finnland
• An Andhra Pradesh Paper Mills, Werk
Rajahmundry, Indien, wird die Division für eine
Kapazitätserweiterung einen CD-Filter™ für
Weißlauge, einen LMD-Filter™ für Kalkschlamm
und einen Kalkofenbrenner liefern.
• Irving Pulp & Paper, Kanada, bestellte ein
komplettes Kalkofensystem – das erste LMDSystem, das in Kanada errichtet wird.
Forschung und Entwicklung
Die Division Chemikalienrückgewinnung hat
eine neue Technologie für die Entwässerung von
Kalkschlamm auf den Markt gebracht, den LMDFilter™. Dieser kompakte Filter ist nach dem
Scheibenfilter-Prinzip ausgeführt und reduziert die
Emissionen aus dem Kalkofen. Durch die vollständig geschlossene Ausführung tritt kein Staub aus.
Der LMD-Großfilter, der im Werk Pietarsaari von
UPM-Kymmene eingebaut wurde, zeigt im Betrieb
ausgezeichnete Ergebnisse.
Der Trend geht heute zu großen Ein-LinienAnlagen, da redundante oder repetitive kleinere
Systeme die Gesamtinvestitions- und -betriebskosten erhöhen. Die Division hat diesen Trend
frühzeitig erkannt und große Systeme entwickelt:
X-Filter™, CD-Filter™, Kalklöscher und Kalköfen
mit höherer Kapazität wurden am Markt eingeführt. Ein Beispiel ist der im Werk Pietarsaari
als Einzelanlage implementierte LMD-Großfilter für
eine Weißlaugenproduktion von 10.000 m3/Tag,
der zwei große Trommelfilter ersetzt.
Mit der Entwicklung eines neuen Kalkofenbrenners wird Andritz den hohen Umweltschutzauflagen
moderner Fabriken gerecht. Die neu entwickelten
Anlagen zur Behandlung von Rückständen aus der
Grünlauge stehen kurz vor der Markteinführung.
DIVISION CHEMIKALIENRÜCKGEWINNUNG
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
33
LMD-Filter™
Diesen LMD-Filter™ mit Continuous Precoat Renewal lieferte Andritz an das UPM-Kymmene-Werk Wisaforest,
Finnland. Der LMD-Filter™ beruht auf der neuesten Technologie zur Kalkschlammentwässerung und erzielt optimale
Trockengehalte und Waschergebnisse. Dadurch vermindern sich Wärmeverbrauch und Emissionen des Kalkofens.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION LAUGENRÜCKGEWINNUNG
LEITER DER DIVISION
Harry Rickman
Helsinki, Finnland
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Division Laugenrückgewinnung ist
einer der weltweit führenden Lieferanten
von Systemen, Verfahren und Maschinen
zur Chemikalienrückgewinnung in Zellstoffanlagen. Das Produktprogramm
umfasst Laugenrückgewinnungskessel,
Eindampfanlagen, Abwasserverdampfer,
Systeme zur Behandlung nicht kondensierbarer Gase (NKG) und TMP-Wärmerückgewinnungssysteme.
Die Hauptstandorte der Division sind
Kotka und Varkaus, Finnland; weitere
wichtige Standorte befinden sich in
Brasilien, Schweden und den USA.
34
Geschäftsverlauf
Die Division Laugenrückgewinnung verzeichnete
2004 einen sehr erfolgreichen Geschäftsverlauf.
Besonders lebhaft war die Geschäftstätigkeit
in Südamerika, aber auch in Nordamerika und
Russland haben sich die Marktbedingungen verbessert.
Im März 2004 wurde die an Arauco, Werk
Valdivia, Chile, gelieferte Eindampfanlage erfolgreich in Betrieb genommen.
Deutliches Kundeninteresse besteht am AndritzHERB-Rückgewinnungskessel (HERB: High
Energy Recovery Boiler), der schon seit einigen
Jahren den Schwerpunkt des Forschungs- und
Entwicklungsprogramms der Division bildet. Die
HERB-Technologie hat sich bei Kundenanlagen
bereits bestens bewährt, insbesondere bei der
Anlage von UPM-Kymmene in Pietarsaari, wo
einer der größten Rückgewinnungskessel der
Welt installiert ist. Dieser Kessel wurde im April
2004 termingerecht in Betrieb genommen. Seine
Auslegungskapazität beträgt 4.450 Tonnen
Trockensubstanz pro Tag. Die Verbrennungsleistung
liegt bei 600 Megawatt Biobrennstoff pro Tag, wobei
praktisch keine fossilen Kohlendioxidemissionen
ANDRITZ 2004
entstehen. Beim neuen Rückgewinnungskessel,
den Andritz an SCA, Werk Östrand, liefern wird,
wird eine Weiterentwicklung der HERB-Technologie
implementiert werden, die die Stromproduktion
durch höheren Dampfdruck noch weiter steigern
wird.
Im Juli wurde die komplette Rückgewinnungsanlage bei Zellstoff Stendal GmbH, Deutschland,
erfolgreich in Betrieb genommen. Diese Anlage
basiert auf modernsten, von Andritz entwickelten Technologien und erfüllt die strengsten
Umweltauflagen.
Im Neusiedler-Werk Ruzomberok, Slowakei,
nahm die Division im August die umgebaute
Eindampfanlage und den neuen Chemikalienrückgewinnungskessel in Betrieb. Im September
fand die Inbetriebnahme der an Mondi Paper,
Werk Richards Bay, Südafrika, gelieferten
Eindampfanlage statt.
Die Umbauten an der Eindampfanlage und
am Rückgewinnungskessel bei Portucel Tejo,
Portugal, konnten im Oktober erfolgreich abgeschlossen werden.
Im Dezember ging der an Portucel Soporcel
gelieferte Rückgewinnungskessel erfolgreich in
Betrieb. Dieser Auftrag beinhaltet die erste von
Andritz gelieferte Chlor- und Kalium-Abscheidung.
Wichtige Auftragseingänge
• An Portucel, Werk Cacia, Portugal, wird
die Division einen Rückgewinnungskessel
mit einer Kapazität von 1.300 Tagestonnen
Trockensubstanz als Ersatz für zwei ältere, kleinere Kessel liefern.
• Im Rahmen des Auftrags für das Zellstoffwerk
von CMPC in Santa Fe, Chile, wird die Division
einen Rückgewinnungskessel mit Vertical
Air™-System mit einer Leistung von 3.800
Tagestonnen Trockensubstanz liefern.
DIVISION LAUGENRÜCKGEWINNUNG
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
35
Rückgewinnungskessel
Andritz-Rückgewinnungskessel im Werk Wisaforest von UPM-Kymmene. Der nach der HERB-Technologie (High Energy
Recovery Boiler) gebaute Kessel ist für 103 bar/505°C ausgelegt und zeichnet sich durch hohe Energieerzeugung bei
geringen Emissionen aus.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION LAUGENRÜCKGEWINNUNG
• Andrah Pradesh Paper Mills (APPM) beauftragte das Joint Venture Enmas-Andritz, Indien, mit
der Lieferung eines Rückgewinnungskessels
und einer Eindampfanlage.
• SCA bestellte einen Rückgewinnungskessel für
3.300 Tagestonnen Trockensubstanz und den
Umbau einer Eindampfanlage im Werk Östrand,
Schweden. Der Kessel wird mit der modernen
HERB-Technologie für hohen Druck und hohe
Temperatur ausgestattet sein.
• An Weyerhaeuser, Werk Valliant, Oklahoma,
USA, wird die Division ebenfalls einen auf
HERB-Technologie basierenden Rückgewinnungskessel liefern.
• Metsä-Botnia, Werk Kaskinen, Finnland, bestellte bei Andritz den Umbau des bestehenden
Rückgewinnungskessels.
• JSC Kotlas Pulp & Paper, Russland, bestellte eine sechsstufige Eindampfanlage, die erste
neue Eindampfanlage in Russland seit über
einem Jahrzehnt.
36
• Weyerhaeuser gab den Umbau eines Rückgewinnungskessels im Werk Springfield,
Oregon, USA, in Auftrag.
• JSC Neusiedler Syktyvkar bestellte den Umbau
eines Rückgewinnungskessels im Werk
Syktyvkar, Russland.
• Frantschach, Werk Swiecie, Polen, beauftragte
die Division mit dem Umbau der bestehenden
Andritz-Eindampfanlage zur Erhöhung des Trockenstoffgehalts in der Schwarzlauge auf 80%.
• VCP, Brasilien, beauftragte Andritz mit
Umbauarbeiten an der Eindampfanlage und am
Rückgewinnungskessel im Werk Luiz Antonio.
Forschung und Entwicklung
Zellstoffwerke gehen verstärkt dazu über,
ihre Chemikalienkreisläufe zu schließen, um
Emissionen zu reduzieren. Daher gewinnt die
Chlorid-Abscheidung immer mehr an Bedeutung.
Andritz entwickelt derzeit eine neue, kostengünstige Alternative zur Rekristallisierung von
Flugasche. Hierbei wird das Chlor von der
Flugasche aus dem Rückgewinnungskessel mit
Hilfe eines Auslaugungsprozesses abgetrennt. Die
Pilotversuche im Werk Wisaforest in Finnland
ANDRITZ 2004
haben bestätigt, dass dieses Verfahren geeignet ist, Chloride aus dem Chemikalienkreislauf in
Zellstofffabriken abzuscheiden.
Um die Dampfkondensate besser wieder verwenden bzw. behandeln zu können,
besteht die Notwendigkeit, diese aus dem
Eindampfprozess in getrennte Ströme aufzuteilen. Die Division hat eine Entwicklungsstudie
durchgeführt, um das Berechnungsmodell für die
Kondensatabscheidung zu verbessern und die
Qualität des Sekundärkondensats zur Erfüllung
von Leistungsgarantien besser vorausbestimmen
zu können.
Die große Eindampfanlage von UPM-Kymmene,
Werk Wisaforest in Pietarsaari, ist die erste der
Welt, die das Dampfkondensat mittels integrierter Kondensatabscheidung in vier Fraktionen teilt.
Dadurch können die einzelnen Kondensatströme
bestmöglich in den unterschiedlichsten Prozessschritten wieder verwendet werden.
Die Auswahl sicherer und dabei gleichzeitig
kostengünstiger Werkstoffe für Eindampfanlagen,
die mit hoher Temperatur und hohen Konzentrationen betrieben werden, bildete ebenfalls einen
Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.
Die Entwicklung einer Software zur Abbildung
des Wärmeübergangs und Flüssigkeitsstroms vom
Rückgewinnungsofen (CFD-Modell) wurde fortgesetzt. Damit wird es möglich sein, Ofenverhalten
und -leistung vorauszubestimmen. Ein Vergleich
des CFD-Modells mit Feldmessungen hat ergeben, dass die Prozessvorlaufzeit halbiert werden
konnte.
Die Division arbeitete außerdem intensiv an der
Reduzierung der Emissionen, insbesondere von
NOx, aus Rückgewinnungskesseln und an der
Verbesserung der Zuverlässigkeit und Sicherheit
des Kessels. Der Chemikalienrückgewinnungskessel im UPM-Kymmene-Werk in Pietarsaari beinhaltet mehrere Innovationen. Das Andritz-Vertical
Air System™ umfasst erstmalig ein zweistufiges
Sprühsystem für Schwarzlauge, das die NOxEmissionen im Rauchgas weiter senkt. Ebenfalls
im Lieferumfang enthalten ist ein virtueller dynamischer Simulator. Die Simulation, die damit erzeugt
wird, ist so realistisch, dass die Bedienmannschaft
zwischen simuliertem und realem Betrieb praktisch
nicht unterscheiden kann.
DIVISION SERVICE-ZELLSTOFFINDUSTRIE
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
LEITER DER DIVISION
Risto Hämäläinen
Savonlinna, Finnland
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Division Service-Zellstoffindustrie
umfasst die Serviceaktivitäten für die Divisionen Holzplatztechnik, Faserlinie sowie
Chemikalien- und Laugenrückgewinnung.
Der Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Produktionsleistung und Anlagenverfügbarkeit auf Holzplätzen und in
Zellstofffabriken. Serviceleistungen werden sowohl für Andritz-Anlagen als auch
für Anlagen anderer Hersteller angeboten.
Ein Produkt der Division, an dem Zellstoffhersteller wachsendes Interesse zeigen,
ist das Andritz-OPE®-Konzept (Overall
Production Efficiency) zur kontinuierlichen Verbesserung und Optimierung der
Produktionsprozesse und -anlagen über
ihre gesamte Lebensdauer. Die Division
bietet weiters Vorort-Service, Umbauten
und Modernisierungen von Anlagen, Ersatzteile und prozesstechnische Verschleißprodukte an.
Sitz der Division ist Savonlinna, Finnland.
Sie wird über regionale Zentren geleitet
und verfügt über Vertriebs- und Serviceniederlassungen in allen relevanten
Zellstoff produzierenden Ländern der
Welt. Produktionsstätten befinden sich
in Finnland, Österreich und in den USA.
Darüber hinaus arbeitet die Division mit
Partner-Werkstätten weltweit zusammen.
Geschäftsverlauf
Der Geschäftsverlauf der Division war 2004
zufrieden stellend. Starke Nachfrage nach
Serviceleistungen kam aus Nordamerika. Besonders gefragt waren HQ Plus™-Messersysteme
für Hackschnitzelanlagen auf Holzplätzen, die
erst kürzlich am nordamerikanischen Markt eingeführt wurden, sowie Serviceleistungen für
Rückgewinnungskessel und Holzplätze.
Durch den Erwerb des SchmelzpumpenServicegeschäfts von Kaakon Teollisuuspalvelu
Oy, Finnland, hat die Division ihr Produktportfolio
erweitert. Andritz war bisher Lizenznehmer für
diese Technologie in Nord- und Südamerika.
Die im Jahr 2003 erworbene Acutest Oy wurde
als Spezialproduktgruppe in die Division eingegliedert und unterstützt das OPE®-Servicegeschäft.
Die akustischen Zustandsüberwachungsanlagen
von Acutest werden zur Unterstützung des Life
Cycle Management-Konzepts, das Andritz für verschiedene Prozesse anbietet, eingesetzt.
Wichtige Auftragseingänge
• Die Division erhielt mehrere große UmbauAufträge für Rückgewinnungskessel, etwa
von CRISOBA, Mexiko (Umbau eines Vertical
Air™-Systems), Georgia-Pacific (Umbauten
in zwei Werken in den USA) und Visy Pulp &
Paper (Verbesserungen am Luftsystem einer
Kesselanlage in Tumut, Australien).
• Mit Metsä-Botnia, Werk Joutseno, Finnland,
wurden Verträge über Instandhaltungsleistungen und Entwicklungsarbeiten abgeschlossen. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit
Andritz-Serviceleistungen – basierend auf dem
OPE®-Modell – im Bereich Weißlauge erweiterte Metsä-Botnia den mit Andritz bestehenden Instandhaltungsvertrag auf die gesamte
Faserlinie.
ANDRITZ 2004
37
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION SERVICE-ZELLSTOFFINDUSTRIE
• In mehreren Holzplatzanlagen gingen HQ
Plus™-Messersysteme für Hackmaschinen
in Betrieb. UPM-Kymmene, Werk Wisaforest,
Finnland, erweiterte den mit der Division bestehenden Servicevertrag auf beide Hackschnitzellinien des Werks. Im Bereich Holzplatztechnik konnten darüber hinaus einige wichtige
Umbauaufträge für Entrindungstrommeln verbucht werden.
• VCP, Werk Luiz Antonio, Brasilien, erteilte einen
Auftrag über die Lieferung eines Kesselüberwachungssystems basierend auf der Acutest®Technologie. Diese zweite Acutest®-Anlage
für Südamerika unterstreicht die weltweite
Akzeptanz dieser Technologie.
38
• Die Division wurde mit dem Umbau der Verdrängungswäsche im MeadWestvaco-Werk
in Wickliffe, Kentucky, USA, beauftragt. Die
Lieferung umfasst die ersten neu entwickelten
Kocher-Lochbleche mit Diagonalschlitzen für
Nordamerika.
• APP, Indonesien, bestellte Andritz-Brennertechnologie für fünf Kalköfen in den Werken
Perawang und Jambi.
Forschung und Entwicklung
Die Entwicklungsarbeiten an der Diagnose- und
Zustandsüberwachungstechnologie mit Schwerpunkt auf Andritz-Prozessmaschinen gehen weiter. Ziel des Entwicklungsprogramms ist es, Daten
aus der Zustandsüberwachung mit Prozessdaten
zu kombinieren, um die Effizienz von Wartung und
Betrieb zu steigern.
Für die Acutest®-Technologie werden mögliche neue Anwendungsgebiete untersucht. Seit
kurzem wird diese Technologie beispielsweise
erfolgreich bei Dichtelementen des DD-Wäschers
eingesetzt. Damit wird nicht nur die Leistung des
Wäschers gesteigert, sondern es werden auch die
Inbetriebnahmezeit verkürzt und die Gesamtkosten
über die Lebensdauer der Anlage reduziert.
ANDRITZ 2004
Auf Basis des OPE®-Konzepts wurden
Verträge mit Kunden abgeschlossen, die weitere Verbesserungen an Produktionsprozessen und
Maschinen ermöglichen. In diese Zusammenarbeit
fließen die umfassende Erfahrung und das Knowhow aller relevanten Andritz-Divisionen ein.
Die Division arbeitete weiter an der Entwicklung
und Erprobung zweier neuartiger Kocherlochbleche („Step-in“-Einschubbleche und Keilbleche).
Mit der Step-in-Konstruktion können in bestehenden Kocheranlagen problemlos neue Lochbleche
hinzugefügt oder bereits ausgebaute Lochbleche
wieder eingebaut werden. Die Keilform ermöglicht eine Steigerung der Zirkulation oder des
Extraktionsflusses bei einer gegebenen offenen
Sortiererfläche. Beide Neuentwicklungen sind
bereits in kontinuierlichen Andritz-Kochersystemen
im Einsatz, die ersten Betriebsdaten sind sehr viel
versprechend.
Viele kleinere Verbesserungsmaßnahmen für
bestehende Anlagen wurden entwickelt, darunter neue Waschrohrsysteme für Filterwäscher und
die Reinigung von Rotationssieben oder – im
Bereich Rückgewinnungskessel – eine patentierte
Reinigungsvorrichtung für sekundäre und tertiäre
Belüftungseinrichtungen.
DIVISION SERVICE-ZELLSTOFFINDUSTRIE
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
39
Andritz-Service verbessert Anlagenleistung
Andritz bietet seinen Kunden umfassende Serviceleistungen zur kontinuierlichen Optimierung einzelner Systeme und
gesamter Anlagen. Im Bild ein Andritz-Servicetechniker bei der Optimierung eines DD-Wäschers im Stora Enso-Werk in
Kotka, Finnland.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION REFINERSYSTEME
LEITER DER DIVISION
Wolfgang Lashofer
Wien, Österreich
(seit 1.1.2005)
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Division Refinersysteme ist einer der
weltweit führenden Anbieter kompletter
Systeme zur Herstellung von hochwertigem, hochweißem Holzstoff und chemisch-mechanischem Zellstoff für die
Papier- und Kartonindustrie und für die
Herstellung von Faserstoff zur Produktion
von MDF-Faserplatten und PB (Particle
Board)-Spanplatten.
40
Die von der Division angebotenen Prozesse basieren auf dem von Andritz
entwickelten Hochgeschwindigkeitsverfahren RTSTM (Retention time, Temperature, Speed) bzw. dem alkalischen
P-RCTM-APMP-Verfahren (Preconditioning-Refiner Chemical / Alkaline
Peroxide Mechanical Pulping). Anlagen zur Faserstoffwäsche und Hochkonsistenzbleiche machen die Division
zu einem Anbieter umfassender Systeme
für die Holzstofferzeugung.
Die Division Refinersysteme operiert
vorwiegend über die beiden Standorte
Wien und Graz, Österreich, sowie über
die Niederlassungen in Kanada und den
USA. In den USA betreibt die Division
auch ein voll ausgestattetes und zertifiziertes Forschungslabor.
Geschäftsverlauf
Die Division Refinersysteme wurde Anfang
2005 neu organisiert, um noch besser auf die
Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Der stark
gewachsene Bereich Zellstoffentwässerung und
-trocknung ist nunmehr eine eigenständige Division. Die Division Refinersysteme ist somit in der
Lage, sich verstärkt auf ihre Kerntechnologien und
-kompetenzen zu konzentrieren.
Die Division lieferte im Berichtsjahr HCBleichanlagen an MD Papier, Plattling, Deutschland,
StoraEnso, Veitsiluoto, Finnland, und Holmen
ANDRITZ 2004
Paper in Wargön, Schweden. Weiters wurde an
Holmen Paper, Schweden, für das Werk Hallstavik
eine Doppelsiebpresse geliefert und montiert.
Die an Lenzing, Österreich, und an Jiangmen
Paper, China, gelieferten Doppelsiebpressen gingen erfolgreich in Betrieb.
Bei Shandong Tralin Paper, Shandong Chenming,
und Yueyang Paper, China, sowie bei Tembec,
Werk Malette, Kanada, wurden P-RC™-APMPAnlagen in Betrieb genommen.
Die RTS™-Anlage, Bleichlinie und Wärmerückgewinnung bei CMPC Papeles in Chile nahmen erfolgreich den Betrieb auf. Eine weitere
RTS™-Anlage wurde für Solikamsk, Russland,
fertig gestellt.
In China wurden insgesamt 17 MDF-Refineranlagen bei verschiedenen Kunden in Betrieb
genommen. Außerdem wurden im Berichtsjahr
zwei MDF-Anlagen in der Türkei und eine in
Russland fertig gestellt.
Wichtige Auftragseingänge
• Zusammen mit den Divisionen Holzplatztechnik
und Zellstofftrocknungssysteme liefert die Division eine komplette Anlage zur Herstellung von
chemi-mechanischem Markt-Faserstoff aus
Hartholz nach Kunda, Estland. Die Lieferung
umfasst Holzplatz, Hackschnitzelförderung,
Imprägnierung, Refineranlagen, Bleiche, Entwässerung, Trocknung und Ballenverpackung.
Auch bei diesem Projekt wird die bewährte
P-RC™-APMP-Technologie zum Einsatz kommen. Die Anlage wird verschiedene Marktfaserstoffqualitäten aus Pappelholz erzeugen.
• An M-real wird die Division eine komplette
Hackschnitzelimprägnieranlage sowie Bleichund Waschsysteme für eine neue Zellstofffabrik
in Kaskinen, Finnland, liefern. In diesem Werk
soll gebleichter chemi-thermischer Faserstoff
(BCTMP) hergestellt werden.
DIVISION REFINERSYSTEME
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
41
Refiner
Diesen Hochgeschwindigkeitsrefiner lieferte Andritz als Teil einer neuen RTSTM-TMP-Linie an CMPC S.A., Maule, Chile,
zur Herstellung von Faserstoff aus lokalem Kiefernholz. Der Andritz-Lieferumfang für dieses Projekt umfasste auch eine
Hochkonsistenzbleiche, eine Wärmerückgewinnung und den Umbau bestehender Anlagen. Der erzeugte Faserstoff wird
in der Kartonherstellung eingesetzt.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION REFINERSYSTEME
• Vier P-RC™-APMP-Anlagen wurden an die
chinesischen Hersteller Jiaozuo Paper, Ningxia
Meili, Zhongmao und Xinya Paper verkauft.
• Norske Skog, Werk Golbey, Frankreich, gab
den Umbau der bestehenden TMP-Refineranlage auf die moderne RTS™-Technologie in
Auftrag. Norske Skog bestellte außerdem für
das Werk Walsum, Deutschland, eine komplette
RTS™-Linie.
• Kondopoga, Russland, bestellte zwei RTS™TMP-Faserstoffanlagen.
• UPM-Caledonian Paper, Schottland, beauftragte Andritz mit dem Umbau der Bleichanlage in
eine moderne Peroxid-Hochkonsistenzbleiche.
M-real, Finnland, bestellte Bleichsysteme für die
Rejekt-Refinerlinie im Werk Joutseno.
• Aufträge für Refineranlagen kamen von Bowater
Newsprint, Calhoun, Tennessee, und Weyerhaeuser, Springfield, Oregon, beide USA, sowie
von Norske Skog, Pisa, Brasilien, Tann Papper
Dunyavaros, Ungarn, Holmen Paper, Werk Braviken, Schweden, und Quingsha Paper, China.
42
• Umbauaufträge erhielt die Division von Norske
Skog, Albury, Australien (TMP-Rejektsystem),
Södra Cell, Werk Folla, Schweden (Hackschnitzelwäsche), und Georgia-Pacific, Werk
Wauna, Washington, USA (MSD-Impressafiner
zur Feuchtigkeitskontrolle von Sägemehl).
Kiefernarten und Harthölzer (Eukalyptus, Akazie,
Birke, Ahorn) – verarbeitet werden können. Ziel ist
es, die führende Position bei hoch entwickelten
Verfahren, wie P-RC™-APMP- und RTS™-TMPMahlung, RT-Vorbehandlung und PHC-Bleiche,
beizubehalten bzw. weiter auszubauen.
Im Bereich chemi-mechanischer Zellstoff konzentriert sich das Forschungs- und Entwicklungsprogramm auf die Optimierung des
P-RC™-APMP-Verfahrens im industriellen Maßstab. In zwei chinesischen und einem kanadischen
Werk wurden die in Pilotanlagen erreichten Werte
bereits im industriellen Betrieb bestätigt bzw. sogar
übertroffen.
Für die Vorbehandlung und Hochkonsistenzmahlung wurden neue Verfahren entwickelt, mit
denen der RTS™-TMP-Prozess erstmals für alternative Holzsorten (Kiefer) verwendet werden kann.
Mit diesen Verfahren wurden sehr gute Faserstoffqualitäten erreicht, der spezifische Energieverbrauch
konnte gegenüber dem Standard-TMP-Verfahren
um 20 bis 30% gesenkt werden.
Die Steigerung der Produktivität und die
Erhöhung der Produktionskapazität sind wichtige Anliegen der Kunden. Die Division hat die
Anlagenverfügbarkeit und Wartbarkeit von Refinern
und Entwässerungsmaschinen verbessert. Mit
einem laufenden Programm zur Standardisierung
der Anlagen und Fertigungsprozesse konnten die
Maschinenqualität verbessert, die Lieferzeiten verkürzt und die Investitionskosten gesenkt werden.
• Aufgrund der langjährigen Erfahrung und der
hohen Anzahl von Referenzanlagen erhielt
die Division elf Folgeaufträge von chinesischen MDF-Herstellern, einen Auftrag von
einem österreichischen Kunden und drei große
Umbauaufträge aus Luxemburg, Polen und
Deutschland.
Die neu entwickelten Siebkörbe haben sich sehr
positiv auf die Leistung der Schneckenpressen
ausgewirkt. Die Produktionskapazität ist gestiegen und die Pressen erzielen auch höhere
Trockengehalte.
Forschung und Entwicklung
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten
der Division konzentrieren sich auf die breitere
Verwendung von mechanischen Faserstoffen in der
Papier- und Kartonerzeugung, die Reduzierung der
Betriebskosten der Produktionsanlagen und die
Minimierung der Auswirkungen auf die Umwelt.
Hoch entwickelte Prozesssteuerungen gehören
ebenfalls in das Portfolio eines Technologieführers.
Der neue Andritz-Bleach Commander™ setzt
modellbasierende Simulationsregeltechniken ein,
die Qualitätsabweichungen minimieren und die
Menge des genau der Spezifikation entsprechenden
Faserstoffs maximieren. Der Chemikalienverbrauch
wird entsprechend der Zielweiße optimiert, wodurch
die Bleichkosten sinken.
Durch
den
weltweiten
Anstieg
der
Faserstoffproduktion könnten konventionelle
Holzarten (Fichte, Espensorten) künftig in einigen
Regionen knapp werden. Deshalb hat die Division
Verfahren und Systeme entwickelt, mit denen
alternative Rohstoffe – wie etwa verschiedene
ANDRITZ 2004
Durch den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung
an CyberMetrics, einem Anbieter von OnlineSensoren zur Messung der Faserqualität, wird die
Division künftig noch umfassendere Lösungen in
der Mess- und Regeltechnik anbieten können.
DIVISION ZELLSTOFFTROCKNUNGSSYSTEME
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
LEITER DER DIVISION
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Division Zellstofftrocknungssysteme
ist der weltweit führende Anbieter kompletter Bahntrocknungssysteme, bestehend aus Sortierern, Entwässerungsanlagen, Querschneidern und Ballenverpackungsanlagen. Diese Systeme werden einzeln oder als integrierte Linien
für die Erzeugung von Marktzellstoff
angeboten. Die Division kann Ein-LinienAnlagen mit einer Tagesproduktion von
über 3.500 Tonnen bei Arbeitsbreiten bis
zu 9,3 m liefern.
Die Division bietet auch Zellstoffsortiersysteme, Wet-Lap-Systeme, Flockentrockner und Scheibenpressen sowie
Ballenverpackungslinien an. Der Servicebereich umfasst Umbauten von Bahntrocknungsanlagen zur Steigerung von
Durchsatz, Produktqualität und Lebensdauer.
Der Sitz der Division ist Graz, Österreich,
weitere Standorte befinden sich in
Kanada und Schweden.
Geschäftsverlauf
Die Division Zellstofftrocknung wurde 2004 neu
implementiert, um besser auf die Anforderungen
der Kunden eingehen zu können. Sie arbeitet eng
mit den anderen Divisionen zusammen, um die
Trocknung und Endverarbeitung der verschiedenen
Faserstoffe (Holzstoff, Zellstoff, Recycling-Fasern)
je nach Kundenwunsch zu optimieren. Dabei
nutzt sie umfassende Synergien mit der Division
Tissuemaschinen in den Bereichen Blattbildung,
Entwässerung, Pressen und Trocknen.
Der weltgrößte Zellstoffquerschneider für eine
Zellstoffmaschine in einer Linie (Bahnbreite: 9,3 m)
wurde in der Zellstofffabrik Jiang Lin in China
erfolgreich in Betrieb genommen. Neue Systeme
für automatisiertes Einführen der Bahn in den
Querschneider/Formatableger gingen bei Mondi
Paper, Republik Südafrika, und bei Jiang Lin,
China, in Betrieb.
Wichtige Auftragseingänge
• Im Rahmen des Auftrags von CMPC Celulosa
S.A., Chile, wird die Division die Trocknungsanlage (mit Fläkt-Trockner) liefern. Mit einer Nennleistung von 2.560 Tonnen Tagesproduktion
Karl Hornhofer
Graz, Österreich
(seit 1.1.2005)
und einer Arbeitsbreite von 9,23 m wird diese
Anlage eine der größten ihrer Art weltweit sein.
• Die Division wird für das neue BCTMP-Werk
von M-real in Finnland die komplette Flockentrocknungslinie liefern. Die eingesetzte Technologie ist die derzeit effizienteste am Markt.
• In einem Zellstoffwerk in Hainan, China, wird
die Division einen Umbau an der weltgrößten
Trocknungsanlage vornehmen. Ziel ist es, die
Kapazität von 3.000 auf 3.250 Tagestonnen zu
steigern.
• Für das neue Werk zur Herstellung von chemimechanischem Marktfaserstoff von Estonian
Cell in Kunda, Estland, wird die Division die
Flockentrocknungs- und Ballenlinie liefern.
• An die Pavatex AG, Schweiz, wurde eine
Trocknungsanlage (Doppelsiebpressentechnologie) für die Faserplattenproduktion verkauft.
Forschung und Entwicklung
Die Entwicklungstätigkeiten der Division konzentrieren sich weiterhin auf Senkung der
Investitionskosten je Tonne erzeugten Faserstoffs.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die
Entwicklung einer Trocknungslinie mit einer
Kapazität von 4.000 Tagestonnen (entspricht
ca. 1.000.000 Jahrestonnen), basierend auf der
erfolgreichen Doppelsiebentwässerungstechnik.
Weiters läuft ein Programm zur kontinuierlichen
Verbesserung der Maschinenbetriebszeiten durch
rasches und einfaches Einführen der Bahn und
Überwachung des Prozesszustands.
Basierend auf der Andritz-Simulationstechnologie
von IDEAS für die gesamte Bahntrocknungslinie
wurde ein Prozesssimulator entwickelt, der zur
Einschulung des Betriebspersonals und zum Testen
des Prozessleitsystems vor der Inbetriebnahme
verwendet wird. Es hat sich gezeigt, dass der
Einsatz eines Simulators die Hochfahrzeit nach
der Inbetriebnahme verkürzt und einen wertvollen
Beitrag zur laufenden Anlagenoptimierung leisten
kann.
ANDRITZ 2004
43
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION ZELLSTOFFTROCKNUNGSSYSTEME
44
Zellstofftrocknungsanlage
Diese Zellstofftrocknungsanlage – die größte der Welt in einer Linie – lieferte Andritz für das Werk Jiang Lin auf der
Insel Hainan in China. Die Anlage hat eine Arbeitsbreite von 9,3 m und eine Produktionskapazität von 3.250 Tonnen
pro Tag.
Weitergeführt werden auch die Entwicklungsarbeiten an der Andritz-Scheibenpresse,
einer Weiterentwicklung des 2004 erworbenen
ANDRITZ 2004
Nilsen-Designs. Für den Auftrag Estonian Cell in
Kunda, Estland, wird diese Presse erstmals kommerziell eingesetzt.
DIVISION FASERSTOFFAUFBEREITUNG
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
LEITER DER DIVISION
Jarmo Häkkinen
Kotka, Finnland
Christian Pedratscher
Graz, Österreich
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Division Faserstoffaufbereitung ist
ein weltweiter Anbieter von Anlagen,
Systemen und Verfahren für die Aufbereitung von Fasern für Papiererzeugungsprozesse, wie Aufbereitung von Recyclingpapier, Faserstoffaufbereitung,
Papiermaschinen-Konstantteil, Ausschussverarbeitung sowie Schlammund Rejektbehandlung und interne
Wasserkreislaufführung in Papierfabriken.
Sitz der Division sind die beiden Standorte Graz, Österreich, und Kotka, Finnland. In China und den USA befinden
sich weitere wichtige Niederlassungen.
Geschäftsverlauf
Die Geschäftstätigkeit der Division entwickelte sich 2004 sehr zufrieden stellend, besonders
große Nachfrage nach den Produkten der Division
kam aus Mitteleuropa und China.
Die Mehrzahl der im Jahr 2003 bestellten
Systeme und Anlagen wurde im Berichtsjahr
erfolgreich in Betrieb genommen, darunter die
Stoffaufbereitungsanlage für Jian Hui Paper Co. in
China und die Deinkinglinie für 400 Tagestonnen
bei Vipap Videm Krško in Slowenien. FSKarton, Deutschland, nahm ebenfalls eine neue
Deinkinglinie (200 Tagestonnen) in Betrieb. Diese
Linie liefert den Rohstoff für die Deckschicht
eines Mehrlagenkartons. Bei Cartiera del Polesine,
Italien, ging eine komplette OCC-Linie (OCC: Old
Corrugated Cardboard) in Betrieb.
Erwähnenswert sind auch zwei Inbetriebnahmen
in China: eine komplette Deinkinglinie für die
Erzeugung von Zeitungsdruckpapier bei Nanping
Paper und eine komplette Stoffaufbereitung bei
Yanzhou Tian Yuan Paper (Sun Paper) mit neu entwickelten FibreSolveTM-Auflösern und PapillonTMLC-Refinern.
Der Umbau einer Deinkinglinie bei P.T. Aspex,
Indonesien, wurde abgeschlossen. Dieser Auftrag
umfasste auch die Lieferung eines SelectaFlot™Flotationssystems.
Wichtige Auftragseingänge
• Holmen Paper Peninsular, Spanien, UPMKymmene, Finnland, und Shandong Huatai,
China, bestellten Schlüsselkomponenten für
neue Zeitungspapierlinien, darunter FibreFlow®Trommelauflöser – das führende System für die
Auflösung – und Andritz-Entwässerungspressen
für Faserstoff und Schlamm.
• Perlen Papier, Schweiz, beauftragte die Division
mit der umfangreichen Erweiterung der bestehenden DIP-Linie. Der Lieferumfang umfasst
auch ein neues SelectaFlotTM-Flotationssystem
und eine ModuScreenTM-Sortierung.
• Die starke Marktposition der FibreFlow ®Auflösetrommel wurde durch Aufträge aus
den USA (SP Newsprint und American Fiber
Resources) sowie aus Korea und Finnland
bestätigt.
• World Waste Technologies, USA, gab bei
der Division die Lieferung wesentlicher
Komponenten für eine Altpapieraufbereitung
ANDRITZ 2004
45
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION FASERSTOFFAUFBEREITUNG
in Auftrag. Dieses Unternehmen errichtet
eine völlig neuartige, patentierte Anlage zur
Rückgewinnung von Aluminium, Plastik und
Zellulose aus festen Kommunalabfällen.
46
• In Zusammenarbeit mit der Division Tissuemaschinen wird die Division Stoffaufbereitungsund Konstantteilsysteme für Thüringer Hygiene
Papier und Procter & Gamble, Deutschland,
Shandong Hengan Paper, China, und ICT
Iberica, Spanien, liefern und installieren.
• Auch Holmen Paper Peninsular, Spanien, Al
Sindian Paper, Ägypten, Shandong Huatai,
China, und Norske Skog Albury, Australien
bestellten Konstantteilsysteme.
Forschung und Entwicklung
Der Erfolg einer Altpapier- oder Stoffaufbereitungslinie hängt im Wesentlichen vom richtigen Zusammenspiel der einzelnen Teilprozesse,
wie Auflösung, Sortierung, Reinigung, Flotation,
Dispergierung, Bleichen und Mahlen, ab.
Von entscheidender Bedeutung ist die Möglichkeit, in einer Pilotanlage Versuche durchzuführen,
sei es auf Kundenwunsch oder im Rahmen der
laufenden Forschungs- und Entwicklungstätigkeit.
Eine wichtige Investition im Jahr 2004 war in diesem Zusammenhang der Ausbau der Pilotanlage in
Graz, Österreich, mit der nun auch Linienversuche
durchgeführt werden können. So ist die Division
in der Lage, gesamte Prozessabfolgen genauso
wie einzelne Prozessschritte in der Altpapier- und
Stoffaufbereitung genauestens zu testen.
ANDRITZ 2004
Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt war die
Optimierung der neu entwickelten Produkte wie
SelectaFlot™-Flotationssystem, CompaDis™Disperger und Papillon™-LC-Refiner.
Auch bereits bewährte Systeme wurden weiterentwickelt. So wurde etwa beim LC/HCAuflöser der Energieverbrauch reduziert und
der Einsatzbereich erweitert. Der RotoWash™Sortierer wurde mit einem speziellen Siebkorb (mit
Elektronenstrahl gelocht) zur Aschewäsche und
Faserrückgewinnung ausgerüstet.
Nach Abschluss umfangreicher Forschungsarbeiten am Papiermaschinen-Konstantteil wurde
das neue ShortFlow™-Konzept auf dem Markt
eingeführt. Die Vorteile: verminderter Platzbedarf,
geringere Investitions- und Betriebskosten sowie
Erhöhung der Flexibilität von Papier-, Karton- oder
Tissuemaschine.
Umfangreiche Arbeiten laufen auch zur
Weiterentwicklung des gesamten Wasserkreislaufs
– von der Papiermaschine zurück zum Auflöser.
DIVISION FASERSTOFFAUFBEREITUNG
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
47
Sortierung
Diese Sortiereranlage hat Andritz als Teil einer gesamten Stoffaufbereitungslinie an Cartiera del Polesine, Italien, geliefert.
Das Werk produziert verschiedene Arten von Kartonlagen auf Basis von Recycling-Wellpappe.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION TISSUEMASCHINEN
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Angebotspalette der Division Tissuemaschinen umfasst alle modernen
Tissuemaschinen, darunter CrescentFormer-Maschinen mit konventioneller
Pressenanordnung, Durchströmtrocknungsmaschinen (TAD) sowie Tissuemaschinen mit der patentierten TissueFlexTM*)-Schuhpresse. Lufttechnische
Systeme und Trocknungskomponenten
für Anlagen zur Erzeugung von Tissuepapier und anderen Papier- und Kartonsorten ergänzen das Programm für die
Papierindustrie.
Der Sitz der Division Tissuemaschinen
ist Graz, Österreich; weitere Standorte
befinden sich in Kanada, Schweden und
den USA.
*) Markenname von Voith
48
Geschäftsverlauf
Gold Hong Ye, Suzhou, China, hat mit einer von
Andritz gelieferten Tissuemaschine einen neuen
Geschwindigkeitsrekord bei CrescentFormerMaschinen aufgestellt: Im Jänner 2004 lief die
Maschine bei der Produktion von Papier für
Gesichtstücher mit einem Flächengewicht von 13,2
g/m2 fünf Tage lang mit einer Geschwindigkeit von
2.100 m/min. Eine zweite Andritz-Maschine im selben Werk lief ebenfalls mit Rekordgeschwindigkeit:
2.060 m/min bei der Produktion von Toilettenpapier
mit 17,5 g/m2. Der nachträgliche Einbau eines
Andritz-PrimePickup™ im Former beider Maschinen
hat sich sehr positiv auf die Maschinenlauffähigkeit
ausgewirkt.
Den aktuellen Geschwindigkeitsweltrekord hält
ebenfalls eine von Andritz gelieferte Tissuemaschine
bei PT. Lontar Papyrus, Jambi, Indonesien. Im
Dezember 2004 lief die Maschine 32 Stunden mit
einer Geschwindigkeit von 2.110 m/min (Produkt:
Papier für Gesichtstücher mit 13.5 g/m2). In der
internationalen Geschwindigkeitsrangliste für
CrescentFormer-Maschinen belegt Andritz damit
die Plätze 1, 2 und 4.
Die Inbetriebnahme der ersten 200” breiten
PrimeTAD TM -Durchströmtrocknungs-Pro duktionsanlage von Andritz mit einer Jahreskapazität
von 80.000 Tonnen erfolgte im Jänner 2005. Die
Produktion übersteigt bereits die vorgesehene
Anlaufkurve. Die eingesetzte TAD-Technologie ist
eine Neuentwicklung von Andritz.
ANDRITZ 2004
LEITER DER DIVISION
Rudolf Greimel
Graz, Österreich
Nur 17 Monate nach Vertragsunterzeichnung
erfolgte die Inbetriebnahme der an SCA für eine
neue Papierfabrik in Barton, Alabama, USA,
gelieferten Tissuemaschine zur Erzeugung von
Nasskrepppapier. Mit einer Gesamtkapazität von
110.000 Jahrestonnen erzielt die Maschine die
höchste spezifische Produktionsleistung weltweit.
Für Procter & Gamble führte Andritz einen
Tissuemaschinen-Umbau im Werk Neuss,
Deutschland, durch. Der Umbau hatte das Ziel, die
Maschinengeschwindigkeit und Papierqualität zu
verbessern und wurde im Zeitraum von nur zehn
Tagen abgeschlossen. Im Juni 2004 nahm die
Tissuemaschine wieder den Betrieb auf. Andritz
lieferte für diesen Umbau einen neuen Konstantteil,
einen Stoffauflauf, ein „Speed-up Package“ im
Nassteil, Bahnführungskomponenten und eine
Andritz-Staubabsaugung in der Trockenpartie.
An die Papierfabrik Gebr. Grünewald, Werk
Kirchhundem, Deutschland, lieferte Andritz eine
EquiDry-F-Hochtemperaturhaube, mit der die
Produktionsleistung um mehr als 25% gesteigert
werden konnte. Nach einem Jahr Betrieb mit der
neuen Haube zählt diese Papiermaschine nunmehr zu den leistungsstärksten Maschinen für die
Herstellung einseitig glatter Papiere in Europa.
Die PrimeLine™-CrescentFormer-Tissuemaschine mit TissueFlex™-Schuhpresse für Thüringer Hygiene Papier GmbH, Deutschland, hat
im Dezember 2004 den Betrieb aufgenommen
und wird jährlich 30.000 Tonnen hochwertiges
Toiletten- und Handtuchpapier herstellen.
DIVISION TISSUEMASCHINEN
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
49
Tissuemaschine
Tissuemaschine zur Erzeugung von Nasskrepppapier bei SCA Tissue North America, Barton, Alabama, USA. Mit einer
Jahreskapazität von 110.000 Tonnen erbringt diese Tissuemaschine die höchste spezifische Produktionsleistung der Welt.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION TISSUEMASCHINEN
Andritz Fiber Drying in Växjö, Schweden, ist ein
weltweit etablierter Lieferant von Hallenbelüftungen
für Refineranlagen und Zellstofftrocknungslinien
und unterstützt die Position von Andritz als Anbieter
kompletter Anlagen und Prozesse für die Zellstoffund Papierindustrie.
Die Division bietet auch prozesstechnische Dienstleistungen, wie zum Beispiel
Maschinenbegutachtungen und Empfehlungen
für Maschinenoptimierungen, an. Ein Beispiel
für solche Optimierungsmöglichkeiten sind die
PrimeDry™-TCS (Temperature-Coating-Surface)Messungen, die am Yankeezylinder der TADMaschine eines europäischen Tissueherstellers
durchgeführt wurden. Empfehlungen von Andritz
auf Basis dieser Messungen haben wesentlich zur
Verbesserung der Yankee-Bombierungskurve beigetragen, wodurch sich die Lauffähigkeit der TADMaschine erhöht hat.
50
Wichtige Auftragseingänge
• Die Division erhielt von Hengan, einem führenden Hersteller von hochwertigem Tissuepapier
in China, den Auftrag zur Lieferung einer weiteren CrescentFormer-Tissuemaschine mit
Stoffaufbereitung. Dies ist bereits die dritte
Andritz-Tissue-Produktionsanlage, die an
Hengan geliefert wird. Sie wird in einem neuen
Werk in der Provinz Shandong aufgestellt
werden und ist für eine Jahresproduktion von
60.000 Tonnen hochwertigem, extraweichem
Tissuepapier ausgelegt.
• Die italienische ICT-Gruppe beauftragte Andritz
mit der Lieferung einer CrescentFormer-Tissuemaschine und eines Stoffaufbereitungssystems
für ein neues Werk in Pozuelo de Alarcon,
Spanien. Die Anlage in Spanien ist die zweite
ICT-Anlage außerhalb Italiens. Für das erste
Auslandsprojekt von ICT, in Polen, lieferte
Andritz ebenfalls die Tissuemaschine.
• Außerhalb des Tissue-Markts konnte Andritz
Fiber Drying, Schweden, Aufträge für eine
Trocknungshaube mit Luftsystemen von
Holmen Paper Papelera Peninsular (Zeitungspapierproduktion, Spanien) sowie von Voith für
Adolf Jass (Kartonerzeugung, Deutschland)
verbuchen.
ANDRITZ 2004
• Andritz Fiber Drying in Kanada wird einen
Dunstabscheider für den Nassteil, eine
Yankee-Haube mit Prozessluftsystem und
eine Tissuemaschinen-Staubabsaugung an
das CMPC-Werk Talagante in Chile liefern. Ein
Auftrag mit ähnlichem Lieferumfang wurde von
Familia Sancela in Kolumbien erteilt.
Forschung und Entwicklung
Zur effizienten und praxisnahen Schulung
des Bedienpersonals hat die Division ein
System zur dynamischen Simulation sämtlicher
Masse- und Energieflüsse in einer TAD-Anlage
entwickelt. Mit diesem Tool kann das verantwortliche Maschinenpersonal die zukünftige
Produktionsanlage virtuell betreiben und die verschiedenen Einstellungen in einer sicheren – weil
virtuellen – Umgebung verändern.
Die patentierte TissueFlex™-Schuhpresse hat
sich nun bereits in elf Anlagen auf der ganzen Welt bewährt. Die neueste Weiterentwicklung
ist die Möglichkeit, den Schuh in bzw. gegen
die Maschinenlaufrichtung zu verschieben. Durch
diese zusätzliche Funktionalität der Schuhpresse
kann entweder das Volumen gesteigert oder
der Trockengehalt des Tissuepapiers nach den
Pressen erhöht werden. Dies gibt dem Betreiber
mehr Flexibilität in der Produktion.
Der Roller mit linearem Primär- und Sekundärarm
wurde ebenfalls weiterentwickelt und mit einem
Centerwind-Antrieb im Sekundärarm ausgestattet. Solche Zentrumswickler werden vor allem in
TAD-Maschinen eingesetzt, um das Volumen von
schweren Tissuepapiersorten zu erhalten. Der
neue PrimeReel™-Centerwind arbeitet mit sehr
niedrigen Niplasten (gerade ausreichend zur faltenfreien Aufrollung) und ermöglicht das Wickeln von
Rollen mit größerem Durchmesser zur Erhöhung
der Produktivität.
Die Bahnstabilität im Bereich zwischen
Kreppschaber und Roller ist entscheidend für
die Maschinen-Lauffähigkeit. Die Division
Tissuemaschinen hat eine ganze Palette von
Bahnführungskomponenten entwickelt, wie zum
Beispiel Luft- oder Staubabweiser, Absaugköpfe,
aktive Saugköpfe mit geringem Bahnkontakt und
Führungs-/Stabilisierbleche. Das neue PrimeRun™System verbessert die Lauffähigkeit, insbesondere
bei der Produktion von Tissuepapier mit niedrigem
Flächengewicht bei hohen Maschinengeschwindigkeiten.
DIVISION SERVICE-PAPIERINDUSTRIE
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
LEITER DER DIVISION
Humbert Köfler
Wien, Österreich
(seit 1.1.2005)
TÄTIGKEITSPROFIL
> Die Division Service-Papierindustrie
umfasst die Service-Aktivitäten der
Divisionen Refinersysteme, Faserstoffaufbereitung und Zellstofftrocknungssysteme. Die Division konzentriert sich in
erster Linie auf Service-Partnerschaften
mit Kunden zur Erhöhung der Produktionseffizienz und Verfügbarkeit von
Prozessanlagen.
Darüber hinaus bietet die Division innovative Lösungen zur Steigerung der Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit und
Verfügbarkeit von Maschinen und Einzelkomponenten sowie kompletter Produktionsanlagen. Prozesstechnische Verschleißprodukte, wie Durametal®Refinermahlplatten und Andritz FiedlerSiebkörbe, sowie Automatisierungsprodukte und Modernisierungsprogramme sind ebenso im Portfolio der Division.
Die Division Service-Papierindustrie
hat ihren Sitz in Wien, Österreich. Sie
gliedert sich in größere geografische
Einheiten, wobei jede Region zumindest über ein Andritz-Service-Center
verfügt, das den Kunden vor Ort rasche
Serviceleistungen zur Verfügung stellt.
Durametal®-Refinermahlplatten werden
in Muncy, Pennsylvania, USA, hergestellt,
Siebkörbe in Regensburg, Deutschland
(Kompetenzzentrum), und in Brantford,
Ontario, Kanada.
Geschäftsverlauf
Die Geschäftsentwicklung der Division verlief 2004 zufrieden stellend. Die Projekte der
Kunden
konzentrierten
sich
hauptsächlich auf Modernisierungen und Senkung der
Produktionskosten in Papierfabriken.
Die zunehmende Nachfrage der Kunden nach
Möglichkeiten zur Messung von Prozessparametern
und Produktqualität war für Andritz der wesentliche
Grund, Mehrheitsanteile an CyberMetrics, USA,
zu erwerben. CyberMetrics ist ein Unternehmen,
das sich auf die Entwicklung von Sensoren und
Instrumenten für Online-Messungen spezialisiert
hat. Die Technologien von CyberMetrics unterstützen Andritz-Prozesssteuerungssysteme für
Refineranlagen.
Die von EMS, dem neuen Joint Venture von
Andritz und Rheinhold & Mahla, angebotenen
Service-Verträge basieren auf den für die jeweilige
Fabrik wichtigsten Leistungsfaktoren und bringen
dem Kunden zum Teil bedeutende Einsparungen.
EMS übernimmt das Instandhaltungsmanagement
für komplette Fabriken oder auch für Teilbereiche.
Wichtige Auftragseingänge
• Die Markteinführung von Neuentwicklungen
für Anlagen von Andritz und anderer Hersteller
führte zu einigen Umbauaufträgen für Refiner,
die ursprünglich von Mitbewerbern geliefert
worden waren. So wurden in Mittel- und Nordeuropa sechs Modernisierungsaufträge an
Doppelscheibenrefinern abgewickelt; in Nordamerika wurden Umbauten an Refinerlinien
durchgeführt, um die Produktivität und Zuverlässigkeit der Anlagen zu steigern.
• UPM-Kymmene, Werk Steyrermühl, Österreich,
erteilte der Division Aufträge für die Modernisierung einer FibreFlow®-Auflösetrommel, den
ANDRITZ 2004
51
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
DIVISION SERVICE-PAPIERINDUSTRIE
Umbau der Bleichanlage zur Verbesserung der
Prozessbedingungen sowie den Austausch
einer Welle zur Verlängerung der Lebensdauer
eines Hedemora-Filters.
52
• In mehreren Sortiereranlagen weltweit wurden Hochleistungs-Siebkörbe und Rotoren in
Betrieb genommen: So entschied sich Nine
Dragon Paper in China für Andritz Fiedler
als Hauptlieferanten prozesstechnischer Verschleißteile für die Sortierung und erweiterte
den Servicevertrag für den Bar-Tec™-Stabsiebkorb. Der Verpackungspapierhersteller
APP Ningbo, China, und Mead Westvaco
Corp., Wickliff, Kentucky, USA, ein Hersteller
von Schreib- und Druckpapieren, erteilten
Modernisierungsaufträge zur Leistungssteigerung in der Sortierung.
• Die hohe Leistungsfähigkeit und der sehr
niedrige Energieverbrauch der LemaxX
Spiral™-Refinermahlplatten zur Niederkonsistenzmahlung haben mehrere Kunden
– darunter Neusiedler SCP a.s. Ruzomberok,
Slowakei, und Frantschach Swiecie S.A.,
Polen – von dieser Technologie überzeugt. Diese Unternehmen unterzeichneten
Jahreslieferverträge für Refinermahlplatten.
• Aylesford Newsprint Ltd., Großbritannien,
bestellte Komplettservice und Umbau der
bestehenden Kvaerner-Waschtrommeln.
International Paper in Pine Bluff, Arkansas,
USA, beauftragte Andritz mit dem Umbau der
Bauer-Schneckenpresse, um Leistung und
Zuverlässigkeit der Maschine zu steigern.
Forschung und Entwicklung
Die Division arbeitete intensiv daran, die Vorteile
der Andritz-FiberSentry™-Technologie mit jenen
des Strong-Bar ©-Siebkorbs von Andritz Fiedler
zu kombinieren. Dies führte zur Entwicklung eines
ANDRITZ 2004
neuen Siebkorbs, des Bar-Tec™-Stabsiebkorbs,
der im ersten Quartal 2005 auf den Markt kommen wird.
Eine weitere Neuentwicklung im Bereich prozesstechnischer Verschleißprodukte sind konische Refinermahlplatten. Diese haben beim ersten
Testeinsatz im Anlagenbetrieb sehr gut abgeschnitten. Die Standzeit war mit 3.350 Betriebsstunden
hervorragend, ebenso die Zellstoffqualität.
Das Entwicklungsprogramm im Bereich der
Herstellung mechanischer Faserstoffe konzentrierte sich auf ein vielfältig anwendbares neues
Dichtungssystem sowie ein umfassendes modulares Maschinendiagnosesystem, das strategische Serviceentscheidungen auf Basis von
Zustandsdaten der Maschinen und Komponenten
unterstützen soll. Ein weiterer Schwerpunkt waren
Umbauten zur Erhöhung der TMP-Produktion bei
niedrigerem spezifischen Energieverbrauch.
Neue Techniken, um Optimierungen verschiedener Systeme zu ermöglichen, wurden untersucht.
Daraus wurden etwa Produkte für Frischfaser- und
Ausschuss-Auflösung sowie für Cleaneranlagen
(TC 133 vortex control) von Andritz und von anderen Herstellern entwickelt.
Ein Beispiel für eine Innovation zur Senkung der
Wartungskosten ist die Bearbeitungsvorrichtung
für die Schneckenpressenwelle. Damit kann der
Kunde die Welle reparieren, ohne sie aus der
Presse ausbauen zu müssen. Er spart dadurch
Zeit und die Kosten für eine Ersatzwelle im Lager.
Gemeinsam mit Acutest hat die Division ein
neues Zustandsüberwachungssystem für die langsam drehenden Lager von Doppelsiebpressen
entwickelt, bei dem Sensoren den Zustand der
Lagerschmierung kontinuierlich überwachen.
Defekte können schon in einem frühen Stadium
entdeckt und damit ungeplante Stillstände vermieden werden.
DIVISION SERVICE-PAPIERINDUSTRIE
GESCHÄFTSBEREICHE
ZELLSTOFF UND PAPIER
53
Großrefinerservice
2004 führte Andritz wieder ein Großrefinerservice bei NSI Golbey, Frankreich, durch. Mit dem vorbeugenden AndritzServiceprogramm wird die Anlage in kleinen Schritten auf dem neuesten Stand der Technik gehalten und kann
damit seit 1990 bei höchster Verfügbarkeit betrieben werden.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN
LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS
54
WALZ- UND
BANDBEHANDLUNGSANLAGEN
Glühbeizlinie
Kaltband-Glühbeizlinie, geliefert an Baoxin Stainless Steel, China.
Jahresproduktion: rund 180.000 Tonnen Edelstahl; Bandbreite:
650–1.350 mm; Banddicke 0,3–3,0 mm.
ANDRITZ 2004
WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN
GESCHÄFTSBEREICHE
LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS
Peter Gravert
Wien, Österreich
55
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN
TÄTIGKEITSPROFIL
> Der Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen plant, entwickelt
und errichtet komplette Fertigungslinien
für die Herstellung und Weiterverarbeitung von Kaltband aus Edelstahl, Kohlenstoffstahl sowie Nicht-Eisenmetallen,
bestehend aus Anlagen zum Kaltwalzen,
zur Oberflächenbehandlung, Bandbeschichtung und -veredelung, zum Stanzen und Tiefziehen sowie zum Regenerieren von Säuren. Die know-how- und
qualitätskritischen Komponenten werden selbst entwickelt und in eigenen,
vom Geschäftsbereich betriebenen
Fertigungsstätten hergestellt.
56
Bei Fertigungslinien für Edelstahlband ist
die Andritz-Gruppe weltweit der einzige
Anbieter, der alle erforderlichen Prozesse
(Walzen, Glühen, Beizen) aus einer Hand
liefert (Maschinen, Verfahrenstechnik
und Elektroausrüstungen). Dies ermöglicht eine Minimierung der Schnittstellen
sowie eine durchgängige Optimierung
des Gesamtprozesses.
Mit dem Erwerb einzelner Vermögenswerte der Otto Kaiser GmbH, die in
Andritz Kaiser umfirmiert wurde, hat
Andritz das Angebot des Geschäftsbereichs im Downstream-Bereich erweitert. Die Produkte und Technologien
von Andritz Kaiser sind eine wichtige
Ergänzung des bestehenden Produktportfolios des Geschäftsbereichs und stärken dessen strategische Ausrichtung auf
hochwertige Stahlbandproduktions- und
-verarbeitungsanlagen.
Der Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen operiert über die
Gesellschaften Andritz AG, Österreich;
Andritz-Ruthner Inc., USA; Thermtec
B.V., Niederlande; Sundwig GmbH,
Deutschland; Andritz Selas S.A.S,
Frankreich; Andritz Technologies
Pvt. Ltd., Indien; und Andritz Kaiser
GmbH, Deutschland. Fertigungsstätten
und Montagelinien werden in Graz,
Österreich, sowie Hemer und Bretten,
beide Deutschland, betrieben.
ANDRITZ 2004
Marktentwicklung
Das Berichtsjahr war von anhaltend starker
Nachfrage, insbesondere in China, nach Stahlund Edelstahlprodukten geprägt. Der weltweite
Verbrauch von Fertigstahl stieg 2004 um 7,7% auf
ca. 950 Millionen Tonnen. Die Entwicklung auf dem
Edelstahl-Markt verlief ähnlich: Hier erhöhte sich
der Verbrauch 2004 um 7% auf ca. 24 Millionen
Tonnen. China verzeichnete sowohl bei Verbrauch
als auch Produktion von (Edel-)Stahl die weltweit
höchsten Zuwachsraten.
Die Preise für kaltgewalzten Stahl und Edelstahl
stiegen im Berichtszeitraum kontinuierlich an und
blieben bis Jahresende auf sehr hohem Niveau.
Auch die Kapazitätsauslastung der Werke war
das ganze Jahr über – trotz stark gestiegener
Kapazitäten – sehr hoch.
Die Projekttätigkeit konzentrierte sich vorwiegend
auf China – inklusive Investitionen taiwanesischer,
koreanischer und europäischer Unternehmen in
China –, wo mehrere größere Aufträge, insbesondere im Bereich Edelstahl, vergeben wurden.
Andritz konnte einen großen Teil der Aufträge für
Edelstahlanlagen für sich entscheiden und bestätigte damit seine Marktführerschaft in diesem
Segment. In Nordamerika und in Europa wurden
nur selektive Investitionen getätigt.
Die von der chinesischen Regierung eingeleiteten Maßnahmen zur Einschränkung der
Investitionstätigkeit in einigen Branchen (Zement,
Stahl) haben die Projekte einiger neuer Privatfirmen
verzögert. Die Investitionstätigkeit der bereits etablierten Stahlproduzenten setzte sich jedoch wie
geplant fort.
Quellen: ISSF, IISI
Geschäftsverlauf
Der Umsatz des Geschäftsbereichs stieg 2004
deutlich an und erhöhte sich um 36,0% auf 235,4
MEUR (2003: 173,1 MEUR). Diese sehr positive
Entwicklung ist vor allem auf die Abarbeitung des
Rekordauftragsstands per Ende 2003 zurückzuführen.
WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN
Auch das EBITA entwickelte sich 2004 sehr
erfreulich. Mit 12,1 MEUR konnte es im Vergleich
zum Jahr 2003, das durch eine vorübergehende Unterauslastung eines zum Geschäftsbereich
gehörenden Produktsegments beeinträchtigt
gewesen war, beinahe verdreifacht werden (2003:
4,4 MEUR). Auch die Rentabilität entwickelte sich
positiv, die EBITA-Marge stieg 2004 auf 5,1%
(2003: 2,5%).
Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs
2004 betrug 266,7 MEUR, das ist im Vergleich
zum Vorjahresrekordwert ein Rückgang um 7,3%
(2003: 287,6 MEUR). Es ist jedoch zu erwähnen,
dass der Geschäftsbereich im 3. Quartal 2004
eine Reihe von Auftragszusagen erhalten hat,
die voraussichtlich im 1. Quartal 2005 in Kraft
treten. Mit rund 71% entfiel der Hauptanteil des
Auftragseingangs auf China.
Wichtige Auftragseingänge
• Die chinesische Taigang Group beauftragte Andritz mit der Lieferung der weltgrößten Edelstahlkaltband-Glühbeizlinie. Die
Jahreskapazität dieser Anlage, die im Werk
Taiyuan Iron and Steel Co. Ltd., Taiyuan Shanxi,
China, installiert wird, beträgt 500.000 Tonnen.
Damit baut die Andritz-Gruppe ihre Position
als führender Technologielieferant für komplette Edelstahlprozesslinien weiter aus. Weitere
Aufträge im Bereich Bandbehandlungsanlagen
betrafen Streckricht- und Schneidanlagen,
GESCHÄFTSBEREICHE
einschließlich mechanischer und elektrischer
Ausrüstung.
• Die SeAH Steel Group, Seoul, Südkorea,
bestellte ein Sexto-Walzwerk, das im Frühjahr
2005 geliefert wird. Dieses Walzwerk wird niedriggekohlten Stahl mit einer Bandbreite von bis
zu 1.360 mm bei einer Maximalgeschwindigkeit
von 1.400 m/min walzen und ist mit einem Prozessoptimierungssystem (POS) ausgerüstet.
• An Wuhan Iron & Steel (Group) Corporation,
Changqian, Qingshang, Wuhan, China, wird der
Geschäftsbereich zwei Prüflinien für Stahlband
für Anwendungen in der Automobilindustrie liefern. Weiters erhielt Andritz von diesem Kunden
den Auftrag zur Lieferung einer speziellen Salzsäureregeneration mit Doppelreaktor und einer
Gesamtleistung von 15.000 l/h.
• Die Hunan Valin Iron & Steel Group, Hunan, China, gab eine Salzsäureregenerationsanlage mit
Abbeizenreinigung und Silizium-Vorabtrennung
mit einer Leistung von 10.000 l/h in Auftrag.
• Von Shanghai Krupp Stainless (SKS), einem
Joint Venture der Unternehmen ThyssenKrupp
Stainless und Shanghai Pudong Iron & Steel
Company Ltd., einer Tochter des Baosteel
Konzerns, erhielt der Geschäftsbereich den Auftrag zur Lieferung einer Warmbandglühbeizlinie
für Edelstahl mit einer Jahresproduktion von
KENNZAHLEN WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN
MEUR
2004
2003
2002
2001
Umsatz
Auftragseingang
Auftragsstand per 31.12.
EBITDA
EBITDA-Marge
EBITA
EBITA-Marge
Investitionen
Mitarbeiter per 31.12.
235,4
266,7
293,1
14,3
6,1%
12,1
5,1%
3,2
736
173,1
287,6
265,4
6,6
3,8%
4,4
2,5%
1,4
533
177,4
175,7
154,0
11,1
6,3%
8,5
4,8%
1,6
642
167,4
196,3
159,2
8,7
5,2%
6,1
3,7%
3,4
562
ANDRITZ 2004
57
GESCHÄFTSBEREICHE
WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN
rund 440.000 Tonnen. Die Lieferung ist für
Ende 2005 vorgesehen; das erste Band soll im
Sommer 2006 produziert werden.
• Lianzhong Stainless Steel, ein Mitglied der taiwanesischen Yieh-Gruppe, erteilte einen weiteren großen Auftrag zum Ausbau des neuen
Edelstahlwerks in Guangzhou, China. Nachdem
Andritz bereits 2003 von diesem Kunden
einen Auftrag zum Bau der weltweit größten Edelstahlwarmband-Glühbeizlinie erhalten hatte, der zur Zeit erfolgreich abgewickelt
wird, beauftragte dieser Kunde nun den Bau
einer Edelstahlkaltband-Glühbeizlinie mit einer
Jahreskapazität von ca. 250.000 Tonnen. Die
Lieferung ist für August 2005 vorgesehen;
das erste Band soll im Juli 2006 produziert
werden. Für die Regeneration der verbrauchten Mischsäure liefert Andritz außerdem eine
Pyromars-Anlage zur Rückgewinnung von
Salpeter- und Flusssäure.
58
• Für das Joint Venture von Mazda, China, zur
Automobilproduktion auf der Insel Hainan
wird Andritz die erste Bandquerteilanlage liefern. Dieser Auftrag wird gemeinsam mit
der Jier Company, einem chinesischen
Pressenhersteller, ausgeführt.
• JISCO, eine Stahlfirma in der Provinz Gansu
im Nordwesten Chinas, beauftragte Andritz mit
der Lieferung einer kompletten Edelstahlbanderzeugungsanlage bestehend aus mehreren
Walzwerken, zwei Glühbeizlinien und mehreren Längsteil-, Querteil- und Bearbeitungslinien.
Dieser Auftrag wurde in zwei Teile geteilt. Der
Engineeringteil ist im Dezember 2004 in Kraft
getreten, der Liefervertrag für die Maschinen
und Anlagen wird voraussichtlich 2005 folgen,
wenn die Genehmigungen der chinesischen
Behörden vorliegen.
ANDRITZ 2004
Forschung und Entwicklung
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit konzentrierte sich im Jahr 2004 auf die Steigerung der
Wettbewerbsvorteile der angebotenen Prozesse.
Durch die Optimierung der Mischsäureregeneration konnte die Rückgewinnungsrate für Salpetersäure erhöht und die Wasserbilanz zwischen
der Edelstahlbeize und der Säurerückgewinnung
verbessert werden.
Ein Projekt zur Untersuchung alternativer korrosionsbeständiger Beschichtungen wurde fortgeführt. Geprüft wird dabei der Einsatz von Zink/
Chrom- und Zink/Magnesium-Beschichtungen.
Ziel ist es, die Dicke der Zinkschicht zu reduzieren, um die Schweißbarkeit der Bandabschnitte im
Karosseriebau unter Einsatz des Laserschweißens
zu verbessern.
Die Simulationssoftware von IDEAS wurde in diesem Geschäftsbereich erstmals für die Erstellung
eines statischen Massebilanzmodells für die
Säurerückgewinnung eingesetzt.
Die Filtersysteme für 20-Rollen-Walzwerke wurden weiter verbessert und standardisiert. Das
Walzen- und Bandkühlsystem für Quarto- und
Sexto-Walzwerke wurde optimiert, um die Planheit
des produzierten Bands zu verbessern.
Eine neue Beschichtungstechnologie wurde in
einer Anlage des österreichischen Stahlherstellers
voestalpine erfolgreich eingebaut und in Betrieb
gesetzt. Mit dieser Technologie unterstreicht
Andritz einmal mehr seine führende Stellung in der
Hochpräzisions-Farbbeschichtung.
WALZ- UND BANDBEHANDLUNGSANLAGEN
GESCHÄFTSBEREICHE
59
Glühbeizlinie/Ofen
Andritz lieferte an Shanghai Krupp Stainless Steel, China, eine Kaltband-Glühbeizlinie mit einer Jahresproduktion von
rund 290.000 Tonnen Edelstahl (Bandbreite: 800–1.340 mm, Banddicke 0,3–3,0 mm). Das Bild zeigt den von der
Andritz-Tochter Thermtec gelieferten Ofen.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
UMWELT UND PROZESS
LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS
Von links nach rechts:
Luc Gilbert Vélizy, Frankreich
Olaf Jansen Graz, Österreich
Johannes Kappel Graz, Österreich
Armin Vonplon Wohlen, Schweiz
60
UMWELT UND
PROZESS
Dekanter
An Sungai Semenyih, Kuala Lumpur, Malaysien, eine der größten Trinkwasseraufbereitungsanlagen
Südostasiens, hat Andritz sechs Dekanter des Typs D7LL geliefert. Mit den Dekantern wird Trinkwasserschlamm aufbereitet. Hintergrund der Investition ist das steigende Umweltbewusstsein der
malaysischen Regierung.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
UMWELT UND PROZESS
61
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
UMWELT UND PROZESS
TÄTIGKEITSPROFIL
> Der Geschäftsbereich Umwelt und Pro-
62
zess deckt mit seiner Produktpalette ein
umfassendes Spektrum an Technologien
und Dienstleistungen zur mechanischen
und thermischen Fest-/Flüssigtrennung
ab. Hierbei ist der Geschäftsbereich
einer der Weltmarktführer und bietet
umfassende Lösungen, von der Entwicklung und Herstellung von Schlüsselkomponenten für die Eindickung, Entwässerung, Trocknung und Verbrennung von
Schlämmen bis zur Lieferung, Montage
und Inbetriebnahme kompletter Anlagen,
einschließlich der gesamten Automatisierungs- und Sicherheitstechnik. Über
10.000 Zentrifugenanlagen wurden bisher
geliefert und werden von neun spezialisierten Servicezentren in Europa, den
USA und Asien betreut.
Das Produktprogramm des Geschäftsbereichs umfasst eine breite Palette
von thermischen Trocknungssystemen,
Dekanterzentrifugen, Drehfiltern, Siebbandpressen und Filterpressen. Die
wichtigsten industriellen Einsatzgebiete
für Andritz-Prozessanlagen sind die
Kohle- und Mineralaufbereitung, die chemische und petrochemische Industrie
sowie die Lebensmittelindustrie.
Für die industrielle und kommunale
Wasser- und Abwasseraufbereitung bietet der Geschäftsbereich ein umfassendes Programm an Rechen, Sieben und
Sandfiltern. Für die Schlammbehandlung
Marktentwicklung
Insgesamt entwickelte sich der Markt für
Klärschlammbehandlung im Jahr 2004 zufrieden
stellend, wobei die Entwicklung für Entwässerung
und Trocknung unterschiedlich verlief. Während
im Bereich der Zentrifugen das ganze Jahr über
eine hohe Projekttätigkeit festzustellen war, ver-
ANDRITZ 2004
werden Band- und Trommeleindicker,
Zentrifugen, Siebbandpressen und
Filterpressen sowie Band-, Trommel- und
Fließbetttrockner angeboten.
Der Geschäftsbereich operiert direkt vom
Hauptsitz der Gesellschaft, der Andritz
AG in Graz, Österreich, aus sowie über
die Tochtergesellschaften AndritzRuthner, Inc., Andritz Bird Inc. und
Andritz Filter Press, USA; Andritz Separation GmbH und Andritz Filtrationstechnik
GmbH, Deutschland; Andritz Fließbett
Systeme GmbH, Deutschland; Andritz
S.A.S., Frankreich; Andritz Ingeniería
S.A., Spanien; Andritz Technologies Ltd.,
China; Andritz Separation Industria e
Comércio de Equipamentos de Filtracâo
Ltda. und Andritz Brasil Ltda., Brasilien;
Andritz Separation Private Limited,
Indien; Andritz Ltd., Großbritannien;
Andritz Jochman s.r.o, Slowakei; Andritz
Pty Ltd., Australien; Andritz Singapore
Pte. Ltd., Singapur; und Andritz 3Sys AG,
Schweiz.
Produktions- und Servicestandorte für
Maschinen und Komponenten befinden
sich in Graz, Österreich; Châteauroux,
Frankreich; Köln, Deutschland; Singapur;
Foshan, China; Den Helder, Niederlande;
Pittsburg, Texas, Scott Depot, West
Virginia, Houston, Texas, Lakeland,
Florida, alle USA; Pomerode, Brasilien;
Spišská Nová Ves, Slowakei; Chennai,
Indien; und Saskatoon, Saskatchewan,
Kanada.
besserte sich die Projektsituation für thermische
Schlammbehandlungsanlagen erst im Verlauf des
4. Quartals.
Der Markt für industrielle Anwendungen war
durch den Boom in der Petrochemie-, Bergbau-,
Mineral- und Palmölindustrie sehr aktiv. Andritz
GESCHÄFTSBEREICHE
UMWELT UND PROZESS
KENNZAHLEN UMWELT UND PROZESS
MEUR
2004
2003
2002
2001
Umsatz
Auftragseingang
Auftragsstand per 31.12.
EBITDA
EBITDA-Marge
EBITA
EBITA-Marge
Investitionen
Mitarbeiter per 31.12.
217,9
200,7
138,3
12,6
5,8%
9,9
4,5%
7,9
926
110,4
110,2
113,8
3,3
3,0%
1,5
1,4%
1,5
428
122,8
147,7
122,6
2,8
2,3%
1,0
0,8%
1,9
439
135,3
140,6
99,7
9,0
6,7%
7,2
5,3%
1,9
435
konnte nicht zuletzt durch sein aufgrund der
Akquisition von Bird Machine und der NETZSCHFiltrationstechnik erweitertes Produktprogramm für
industrielle Anwendungen von dieser Entwicklung
profitieren und einen hohen Auftragseingang in
diesem Bereich erzielen.
In Nordamerika und in Westeuropa blieb der
Markt für kommunale Entwässerungsanlagen
schwach. Die Märkte in Osteuropa, Russland und
anderen GUS-Staaten haben sich 2004 zwar leicht
erholt, jedoch blieb der Aufschwung hinter den
Erwartungen zurück. Zu verstärktem Wachstum
kam es auf einzelnen Märkten Asiens und hier insbesondere in China.
Bei den Schlammtrocknungsanlagen konzentrierte sich die Projektaktivität auf Nordamerika
und Westeuropa. Eine neue EU-Richtlinie, die die
Deponierung von unbehandeltem Klärschlamm
verbietet, sollte sich langfristig positiv auf die
Nachfrage nach Anlagen zur weiter gehenden
Schlammbehandlung – thermische Trocknung
und Verbrennung – auswirken. In Ost- und
Südeuropa zeichnen sich einige größere Projekte
ab, die Situation am nordamerikanischen Markt für
Trockner hat sich ebenfalls verbessert.
Geschäftsverlauf
Durch den Erwerb von Bird Machine, der
Filtrationstechnik von NETZSCH und des Bereichs
Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH WABAG
konnte der Geschäftsbereich seine Produktpalette
und sein technologisches Know-how maßgeblich
erweitern und ist zu einem der führenden Anbieter
industrieller und kommunaler Entwässerungs- und
Trocknungstechnologien aufgestiegen.
Durch den Erwerb von Bird Machine von
Baker Hughes, Inc., USA, erweiterte sich das
Produktangebot des Geschäftsbereichs um komplette Baureihen von R&B-Filterpressen, Bird KHD/
Humboldt-Vollmantel- und Siebzentrifugen sowie
spezielle Bird Humboldt Young Filter.
Die NETZSCH-Filtrationstechnik ergänzt das vorhandene Know-how in Bezug auf vollautomatische
Filterpressen und Prozesse in der Palmölindustrie.
Die starke Präsenz der NETZSCH-Filtrationstechnik
am südostasiatischen und südamerikanischen
Markt wird auch für den Vertrieb anderer Produkte
des Geschäftsbereichs genutzt.
Die Fließbetttrocknungssysteme der VA TECH
WABAG ergänzen das bereits umfangreiche Angebot an Trocknungstechnologien. Der Geschäftsbereich Umwelt und Prozess ist weltweiter
Marktführer bei der Trocknung von Biomasse.
Durch den Firmenzukauf konnte der Geschäftsbereich nun auch in den Bereich Trocknung für
die chemische und die Nahrungsmittelindustrie
vorstoßen.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs stieg im
Jahr 2004 deutlich an. Bedingt durch organisches
Wachstum und den Kauf von Bird Machine, der
ANDRITZ 2004
63
GESCHÄFTSBEREICHE
UMWELT UND PROZESS
NETZSCH-Filtrationstechnik und der VA TECH
WABAG-Fließbetttrocknungssysteme (alle drei
Firmen waren im Jahresabschluss 2003 noch nicht
inkludiert) konnte der Umsatz im Jahr 2004 nahezu verdoppelt werden und erreichte 217,9 MEUR
(2003: 110,4 MEUR).
Der Umsatz der drei neu erworbenen Unternehmen belief sich 2004 auf insgesamt rund 93
MEUR.
Auch 2004 erzielte Andritz wieder einen Verkaufsrekord bei Zentrifugen zur Schlammentwässerung
und unterstrich damit seine führende Stellung in
diesem Bereich.
Bedingt durch den gestiegenen Umsatz und
positive Ergebnisbeiträge der neu akquirierten
Unternehmen erhöhte sich das EBITA auf 9,9
MEUR (2003: 1,5 MEUR). Die EBITA-Marge verbesserte sich deutlich, von 1,4% in 2003 auf 4,5%
in 2004.
64
Die Akquisitionen wirkten sich auch auf den
Auftragseingang des Geschäftsbereichs stark aus.
Dieser erhöhte sich auf insgesamt 200,7 MEUR
(2003: 110,2 MEUR), wovon rund 94 MEUR auf
die neu erworbenen Unternehmen entfielen.
Wichtige Auftragseingänge
• Aus dem Iran und Russland kamen Großaufträge für Zentrifugen, Filterpressen und Hyperbare Filter zur Feinkohleentwässerung; Filterpressen für Titandioxidanlagen werden in die
Ukraine geliefert.
• An eine russische Zementfabrik liefert Andritz
fünf große Filterpressen, mit denen das Werk
zwecks Produktionssteigerung von einem Nassauf ein Halbnassverfahren umstellt.
• Aufgrund des Booms in der petrochemischen
Industrie erhielt der Geschäftsbereich Aufträge
für die Entwässerung von PTA, PVC, HDPE und
Melamin aus China, Brasilien und den USA.
• Die Stadt Bremen, Deutschland, bestellte Zentrifugen zur Kommunalschlammentwässerung.
ANDRITZ 2004
• Langfristige Serviceverträge für Zentrifugenanlagen wurden mit den Städten New York und
Singapur sowie mit Haliburton abgeschlossen.
• Wichtige Aufträge für Kommunalschlammtrocknungsanlagen erhielt der Geschäftsbereich von
Pierce County, Washington, Bonita Springs,
Florida, und Encina, Kalifornien, USA, sowie von
Schwenk Zement AG, Deutschland, der Stadt
Straßburg, Frankreich, und YeoSu in Südkorea.
Forschung und Entwicklung
Im Mittelpunkt der Forschungs- und
Entwicklungstätigkeiten bei Trocknern stand die
Weiterentwicklung des Bandtrockners (BDS). Neue
Baugrößen wurden entwickelt und ein vollständig
neues Design mit einer Vollbetonummantelung
wurde erfolgreich am Markt eingeführt. Gegen
Ende des Berichtsjahres konnten bereits drei
Aufträge für Trockner im neuen Design verbucht
werden.
Das neue Zentrifugenantriebssystem hat sich
in einem Langzeittest als zuverlässig erwiesen.
In der zweiten Jahreshälfte 2004 begann die
Vermarktung, bis Ende des Jahres konnten bereits
vier Zentrifugen mit dem neuen Antriebssystem
verkauft werden.
Ein mittelfristiges Programm zur Rationalisierung
und Standardisierung der bestehenden Andritz-,
Bird- und Humboldt-Produkte wurde gestartet
sowie der Einsatz von Zentrifugen für neue Anwendungsgebiete getestet.
Im Rahmen einer wertanalytischen Betrachtung
werden zur Zeit die Filterpressen von R&B und
NETZSCH untersucht, um die Vorteile beider
Anbieter in einem erweiterten Produktprogramm
zusammenzuführen.
GESCHÄFTSBEREICHE
UMWELT UND PROZESS
65
Trommeltrocknung
Die Trommeltrocknungsanlage (1 Linie DDS 20) in Sandown, England, verarbeitet gefaulten Klärschlamm zu hygienisiertem Granulat mit einem Trockengehalt von 92%. Die Verdampfungsleistung der Anlage beträgt 2.000 l/h.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
FUTTERMITTELTECHNIK
66
FUTTERMITTELTECHNIK
Futtermittelexpander
Andritz lieferte zwei Sprout-Matador-Prozesslinien mit einer Produktionsleistung von
30 t/h an die Futtermittelfabrik Aarhusegnens Andel in Galten, Dänemark. Der im Bild
gezeigte Futtermittelexpander ist eine der wesentlichen Komponenten.
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
FUTTERMITTELTECHNIK
LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS
Harald Heber
Esbjerg, Dänemark
67
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
PROFILE
FUTTERMITTELTECHNIK
TÄTIGKEITSPROFIL
> Der Geschäftsbereich Futtermittel-
68
technik gehört zu den weltweit führenden
Anbietern von Maschinen und Anlagen
sowie Verschleißteilen (Matrizen und
Walzen für Pelletiermaschinen) und anderen Serviceleistungen für die industrielle
Herstellung von Tierfutter, Heimtierfutter,
Fisch- und Krabbenfutter. Darüber hinaus
nimmt der Geschäftsbereich im rasch
wachsenden Nischenmarkt für Pelletieranlagen für Holzbrennstoffe, landwirtschaftliche und industrielle Restprodukte
sowie Haushaltsabfälle eine führende
Stellung ein.
Ersatzteile (Forschung und Entwicklung,
Engineering, Fertigung und Beschaffung
von Prozessanlagen und Ersatzteilen).
• Geldrop, Niederlande:
Kompetenzzentrum für Verschleißteile
(Forschung und Entwicklung, Engineering, Fertigung von Matrizen und Rollen
für Pelletieranlagen sowie Schlägern und
Hämmern für Hammermühlen).
• Muncy, Pennsylvania, USA:
Kompetenzzentrum für Verkauf und Service in Nordamerika (spezifische Forschung und Entwicklung, Engineering,
lokale Fertigung und Beschaffung von
Equipment und Ersatzteilen).
Der Geschäftsbereich wird zentral geführt
und operiert von drei Hauptstandorten
aus:
• Esbjerg, Dänemark:
Kompetenzzentrum für Neuanlagen und
Der Geschäftsbereich betreibt zehn regionale Verkaufs- und Servicebüros und
verfügt über ein umfassendes Netz an
lokalen Vertriebs- und Zulieferfirmen.
Marktentwicklung
Der weltweite Futtermittel-Markt entwickelte sich
2004 moderat. Großanlagen und Ausbauprojekte
wurden hauptsächlich in Osteuropa und
Südamerika vergeben. In Nordamerika, Westeuropa
und Asien gab es nur wenige Großprojekte.
In Asien war die Investitionstätigkeit durch die
Vogelgrippe beeinträchtigt. In Westeuropa wurden vor allem Modernisierungen und technologische Verbesserungen im Zusammenhang mit
Anlagenkonsolidierungen vorgenommen.
Im Bereich Fisch- und Krabbenfutter hat die
Projekttätigkeit bei Warmwasser- und Meerestieren
zugenommen. Da die Lachsindustrie immer noch
mit einem relativ niedrigen Preisniveau konfrontiert
war, war die Investitionstätigkeit sehr verhalten.
Im Bereich Heimtierfutter war die Projektaktivität
vor allem bei regionalen Herstellern sowohl hinsichtlich Erweiterungen als auch Neuanlagen hoch.
Die Großproduzenten investierten dagegen nur in
geringem Maße.
ANDRITZ 2004
Der Markt für umweltfreundliche Biopellets –
hauptsächlich Holzpellets – entwickelte sich in
Westeuropa, vor allem bedingt durch die Umstellung
der Stromerzeugung auf ökologische Brennstoffe,
weiterhin gut. In den waldreichen Gebieten Nordund Osteuropas sowie Nordamerikas wurde
daher verstärkt in Pelletieranlagen investiert. Die
Nachfrage nach Pelletieranlagen für Haushaltsund Industrieabfälle, die die Verbrennung der
Abfälle erleichtern, blieb dagegen das ganze Jahr
über sehr verhalten.
Geschäftsverlauf
Aufgrund der moderaten Marktbedingungen
und negativer Umrechnungseffekte durch die
Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro
erhöhte sich der Umsatz des Geschäftsbereichs im
Jahr 2004 nur geringfügig auf 99,6 MEUR (2003:
99,2 MEUR). Bereinigt um die Wechselkurseffekte
hätte sich der Umsatz um rund 2% gegenüber
2003 erhöht.
GESCHÄFTSBEREICHE
FUTTERMITTELTECHNIK
Die Ergebnisentwicklung war nicht zufrieden stellend. Bedingt durch Aufwendungen für
die Restrukturierung des Geschäftsbereichs
im Ausmaß von insgesamt rund 2,4 MEUR
sowie durch Wechselkurseffekte fiel das EBITA
2004 auf 2,2 MEUR (2003: 4,8 MEUR). Die
Restrukturierung sollte ab Mitte 2005 eine jährliche
Ergebnisverbesserung von ca. 2,0 MEUR bringen.
• Mehrere Aufträge für Extrusionsmaschinen gingen aus Europa (Bereich Heimtierfutter) sowie
Südeuropa und Asien (Bereich Warmwasserfische) ein.
Hochleistungsanlagen zur Futtermittelpelletierung, die der Geschäftsbereich nach Asien und
Südamerika geliefert hatte, gingen 2004 erfolgreich in Betrieb.
Forschung und Entwicklung
Der Geschäftsbereich konzentrierte seine
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf die
Weiterentwicklung und Standardisierung bestehender Produkte, Vereinfachungen bei der Wartung
und Verlängerung der Wartungsintervalle.
Der Auftragseingang ging 2004 auf 92,0 MEUR
zurück (2003: 102,0 MEUR). Hauptgrund dafür sind
der schwache Dollar sowie die insgesamt geringe
Anzahl von Großaufträgen für Komplettanlagen.
Wichtige Auftragseingänge
Der Geschäftsbereich konnte aus Osteuropa
und Südamerika eine Reihe von Modernisierungsund Ausbauaufträgen für Futtermittelanlagen verbuchen.
• Fleischproduzenten in diesen Regionen bestellten eine große Anzahl von Prozessmaschinen,
darunter Pelletieranlagen und Expander.
• Größere Aufträge für Holzpelletieranlagen
kamen aus Schweden, den USA, Russland
und Lettland.
Mit einer neuen Version der SCADA SM32
Supervisory Control and Data Acquisition
Software wurde auch eine neue Generation von
Steuerungssystemen für Pelletieranlagen entwickelt.
Im Bereich Verschleißteile für Pelletieranlagen
und Hammermühlen konnten Verbesserungen
bei den Legierungen erzielt werden, auch
die
Wärmebehandlung
und
damit
die
Verschleißeigenschaften wurden durch den Einsatz
neuer Härtetechnologien weiter verbessert.
KENNZAHLEN FUTTERMITTELTECHNIK
MEUR
2004
2003
2002
2001
Umsatz
Auftragseingang
Auftragsstand per 31.12.
EBITDA
EBITDA-Marge
EBITA
EBITA-Marge
Investitionen
Mitarbeiter per 31.12.
99,6
92,0
16,0
5,1
5,1%
2,2
2,2%
1,6
482
99,2
102,0
24,5
7,4
7,5%
4,8
4,8%
6,6
549
108,4
104,7
23,5
6,1
5,6%
4,2
3,9%
5,4
609
107,0
112,6
27,6
4,7
4,4%
0,9
0,9%
6,7
676
ANDRITZ 2004
69
GESCHÄFTSBEREICHE
HYDRAULISCHE MASCHINEN
70
HYDRAULISCHE
MASCHINEN/SONSTIGE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN
Pumpen-Laufrad
Laufrad für eine der von Andritz für die Pumpstationen der Wasserversorgungsanlagen
Hongkong und Shenzhen, China, gelieferten Pumpen. Diese Pumpen sind die bisher größten
Andritz-Pumpen mit verstellbaren Schaufeln (mittlerer Laufrad-Durchmesser: 1.950 mm).
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
HYDRAULISCHE MASCHINEN
LEITER DES GESCHÄFTSBEREICHS
Manfred Wörgötter
Graz, Österreich
71
ANDRITZ 2004
GESCHÄFTSBEREICHE
HYDRAULISCHE MASCHINEN
TÄTIGKEITSPROFIL
> Der Geschäftsbereich Hydraulische
Maschinen/Sonstige Geschäftsaktivitäten
umfasst insbesondere die Entwicklung,
Planung und Herstellung von Wasserturbinen, von Großpumpen für ausgewählte Anwendungen, Pumpen für
den Primär- und Sekundärkreislauf von
Kernkraftwerken, Kreiselpumpen für
die Zellstoff- und Papierindustrie sowie
Komponenten für die Weltraumtechnik.
Die Hauptabsatzmärkte sind Europa und
Asien.
72
Marktentwicklung
In Österreich haben sich die Rahmenbedingungen
für das Hauptprodukt des Geschäftsbereichs,
die Wasserturbinen, im Jahr 2004 nach längerer Zeit wieder deutlich verbessert. Es gab einige größere Modernisierungs-, Reparatur- und
Serviceprojekte sowie auch Neuanlagenprojekte.
Zunehmende Projektaktivität war auch im Bereich
Kleinwasserkraft (Projekte unter 10 Megawatt) zu
verzeichnen.
In China hielt die hohe Investitions- und
Projektaktivität an. Der Trend geht allerdings dahin,
den lokalen Lieferanteil zu erhöhen. Bei einigen aussichtsreichen Turbinenprojekten arbeitet Andritz als
Lieferant von Engineering und Kernkomponenten
bereits mit chinesischen Herstellern zusammen.
Geschäftsverlauf
Der Umsatz des Geschäftsbereichs stieg im
Jahr 2004 um 36,9% auf 43,8 MEUR (2003:
32,0 MEUR). Dies ist vor allem auf den hohen
Auftragsstand per Ende 2003 und die positive
Entwicklung des Joint Ventures Andritz-Kenflo in
China zurückzuführen.
Das EBITA verbesserte sich auf 3,8 MEUR
(2003: 3,3 MEUR).
ANDRITZ 2004
Der Auftragseingang übertraf mit 58,7 MEUR
das Rekordniveau von 2003 (37,3 MEUR) um
57,4%. Diese Steigerung ist hauptsächlich auf
Großaufträge für Wasserturbinen und Stoffpumpen
zurückzuführen. Das 60:40-Joint Venture AndritzKenflo konnte den Verkauf von Stoffpumpen an die
Papierindustrie auch 2004 wieder auf einen neuen
Rekordwert steigern.
Im Turbinen- und Pumpenbereich wurde die
Revision des Pumpspeicherwerks Tanzmühle
des
deutschen
Energieversorgungsunternehmens E.ON termingerecht und zur vollsten
Zufriedenheit des Kunden abgeschlossen. Das
Pumpspeicherwerk nahm im März wieder den
Betrieb auf. Durch die erfolgreiche Abwicklung dieses Auftrags konnte der Geschäftsbereich einige
Folgeaufträge auf diesem Sektor verbuchen.
In der Schweiz konnten die ersten Aufträge
für Peltonlaufräder, die nach einem neuen
Herstellungsverfahren (Fräsen aus voller
Schmiedescheibe) gefertigt werden, sowie für
Automatisierungssysteme verbucht werden.
Das Kreiselpumpengeschäft entwickelte sich in
Europa, und hier vor allem in Deutschland, besser als erwartet. Der Markteintritt in Russland und
Brasilien verläuft recht viel versprechend.
In China konnte das 60:40-Joint Venture AndritzKenflo die Marktführerschaft weiter ausbauen und
nahezu alle Aufträge im Stoffpumpengeschäft
für sich gewinnen. Der erste Auftrag über zehn
Pumpen für den stetig wachsenden chinesischen
Rauchgasentschwefelungssektor konnte verbucht
werden.
Wie in den letzten Jahren war der Bereich
Service auch 2004 eine starke Säule der
Geschäftsentwicklung. Ein großer Teil des
Gesamtauftragseingangs wurde mit Umbauten
und Modernisierungen von Wasserturbinen und
Turbinenreglern sowie Ersatzteillieferungen für
Kernkraftwerke und Kreiselpumpen für die Zellstoffund Papierindustrie erzielt.
GESCHÄFTSBEREICHE
HYDRAULISCHE MASCHINEN
KENNZAHLEN HYDRAULISCHE MASCHINEN
MEUR
Umsatz
Auftragseingang
Auftragsstand per 31.12.
EBITDA
EBITDA-Marge
EBITA
EBITA-Marge
Investitionen
Mitarbeiter per 31.12.
2004
2003
2002
2001
43,8
58,7
40,7
5,5
12,6%
3,8
8,7%
2,4
365
32,0
37,3
27,2
3,2
10,0%
3,3
10,3%
1,7
302
29,3
28,3
21,5
7,4
25,3%
5,8
19,8%
2,6
277
26,0
28,6
22,6
2,3
8,9%
-0,1
n.s.
0,9
246
Wichtige Auftragseingänge
• Der Geschäftsbereich erhielt Aufträge über
Engineering und Schlüsselkomponenten für
große Rohrturbinen in chinesischen Wasserkraftwerken.
• Von Verbund Austrian Hydropower (AHP) erhielt
die ARGE Andritz/Voith Siemens den Auftrag
zur Erneuerung der vier Kaplanturbinen des
Donaukraftwerks Aschach. Diese Turbinen
waren zur Zeit der Erstinstallation 1964 die
größten Maschinen dieser Bauart in Europa.
• Lieferung von zwei Pit-Turbinen inkl. Montage
an das Kraftwerk Pichlern der Ennskraftwerke,
Österreich.
• Lieferung einer horizontalen Peltonturbine für
das Kraftwerk Ganeu, Österreich.
• Rehabilitation des Pumpspeicherwerks Reisach,
Deutschland, im Auftrag der deutschen E.ON.
Forschung und Entwicklung
Die Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet
der Hydraulikentwicklung gemeinsam mit der
ASTRÖ (Anstalt für Strömungsmaschinen) wurden auch 2004 fortgesetzt. Die Entwicklung von
Spitzenhydrauliken mit Wirkungsgraden, die deutlich über jenen der Mitbewerber liegen, hat entscheidend zur erfolgreichen Vermarktung einer
neuen Stoffauflaufpumpe beigetragen.
Die erzielten Leistungen bei der Weiterentwicklung
von Turbinen-Hydrauliken wurden durch mehrere
Aufträge von verschiedenen Kunden, zuletzt durch
den Auftrag für das Kraftwerk Aschach, bestätigt.
In Verbindung mit dem Entwicklungsschwerpunkt
Peltonturbinen, der vor zwei Jahren gesetzt wurde,
wird demnächst ein neuer Pelton-Prüfstand in
Betrieb gehen.
Die weiteren Entwicklungsaktivitäten konzentrierten sich auf den Bereich Kreiselpumpen für
die Zellstoff- und Papierindustrie, für den in den
kommenden Jahren ein deutliches Wachstum zu
erwarten ist.
ANDRITZ 2004
73
GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN
ANDRITZ AUTOMATION
AUTOMATION
74
Die Automatisierungstechnik ist ein rasch wachsendes Geschäftsfeld der Andritz-Gruppe. Das
Team von Andritz Automation hat das Ziel, AndritzProduktionstechnologien durch bestmöglichen
Einsatz und Koordination interner und externer
Leistungen optimal zu unterstützen. 330 Techniker
an 23 Standorten zeichnen für die Automatisierung
und den reibungslosen Betrieb der Andritz-Anlagen
verantwortlich.
Die immer kürzer werdenden Zeiten für die
Inbetriebnahme von Anlagen sowie die während des Anlagenbetriebs vorgenommenen Produktumstellungen erfordern neue
Regelstrategien für Anlagen und Maschinen. Deshalb liegt ein Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt von Andritz Automation auf der Weiterentwicklung der „Advanced Process Control“ basierend auf der „Model Predictive Control (MPC)“.
Durch den Erwerb und die Integration neuer
Unternehmen gewinnt Andritz ständig an Knowhow und Kompetenz im Bereich Automatisierung
dazu. In Trainingsprogrammen und Seminaren
werden Andritz-Automatisierungstechniker gezielt
geschult, um bei Hardware und Software immer
am letzten Stand zu sein.
Zwei neue Advanced Process Control-Systeme
– eines für die Planheitsregelung in Walzwerken,
eines für Bleichanlagen – werden derzeit in der
Praxis getestet. Die Andritz-Tochterunternehmen
IDEAS Simulation und CyberMetrics leisten mit
ihrer Erfahrung und ihrem Know-how einen wertvollen Beitrag in diesem Bereich.
Forschung und Entwicklung
Die Automatisierungssysteme von Andritz
sind darauf ausgerichtet, einen sowohl technisch als auch wirtschaftlich optimalen Betrieb
der Andritz-Anlagen zu erzielen. Die Forschungsund Entwicklungsaktivitäten konzentrieren sich
auf die Weiterentwicklung von Regelstrategien
und Spezialsensoren, mit denen die Qualität der
Andritz-Produkte und die Effizienz der Anlagen
noch weiter verbessert werden können.
Die Sensorplattform MIS (Multi Ingredient Scan)
überwacht Qualitätsparameter von Flüssigkeiten
mit Hilfe spektroskopischer Methoden und stellt
die Ergebnisse der Online-Messungen dem
Bedienpersonal zur Verfügung. Das System hat
Pilotversuche bei Kundenanlagen erfolgreich
absolviert.
Ergänzend zum Refiner CommanderTM – einem
neuen modularen Automatisierungssystem zur
Steuerung von Refinern – wurde das Refiner
Protection SystemTM (RPS) auf den Markt gebracht.
Mit diesem System kann die Lebensdauer von
Refinermahlplatten erheblich gesteigert werden.
Seit der Markteinführung wurden bereits 15 Einheiten verkauft – ein Beweis für den Erfolg dieses
innovativen Produkts.
ANDRITZ 2004
Geschäftsentwicklung
Für das Zellstoff-Projekt von CMPC in Santa Fe,
Chile, wird Andritz Automation das Engineering,
die Mittel- und Niederspannungsanlagen, die
Automatisierung und Simulation liefern sowie
Montage und Inbetriebnahme aller gelieferten
Systeme übernehmen.
Die Zellstoff- und Papierfabrik Arkhangelsk,
Russland, bestellte eine komplette Niederspannungsanlage und die Prozesssteuerung für den
Holzplatz.
GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN
ANDRITZ AUTOMATION
Celulosa Arauco betreibt in Valdivia, Chile,
die weltgrößten Entrindungs- und Hacklinien für
Eukalyptus-Holz. Andritz lieferte für diese Anlage
ein speziell an die hohe Anlagenleistung und die
hohen Qualitätsansprüche des Kunden angepasstes Prozessleitsystem. Nachdem sich das System
im Betrieb bewährt hatte, bestellte Arauco das
Prozessleitsystem und Spezialelektromotoren für
das Projekt Itata ebenfalls bei Andritz.
Weitere Prozessleitsysteme wird Andritz für die
P-RCTM-APMP-Anlagen in Kunda, Estland, und
bei Zhongmao, China, liefern.
Der Auftragseingang bei Automatisierungssystemen für Zellstofffabriken erreichte einen
neuen Rekordstand. Andritz Automation
erhielt Aufträge für Elektrik, Automatisierung
und Instrumentierung für alle wesentlichen
Verfahrensbereiche von Zellstofffabriken, darunter
Faserlinie, Rückgewinnung, Weißlaugenproduktion
und Zellstofftrocknung. An Zellstoff Stendal,
Deutschland, SPC Ruzomberok, Slowakei,
und Portucel Soporcel, Portugal, wurden
Sicherheitssysteme für Rückgewinnungskessel
(RBS-Z20) geliefert. Drei weitere Aufträge für dieses System konnten verbucht werden.
In einen Simulator im Werk Pietarsaari, Finnland,
von UPM-Kymmene wurde ein Advanced Process
Control-Modell des Rückgewinnungskessels integriert. Andritz Automation erhielt Aufträge für zwei
weitere Integrationen.
Weitere Aufträge für Anlagen-Simulationen:
• Arauco, Itata, Chile: Simulator für Zellstofffabrik
(Rückgewinnung, Kaustifizierung, Kalkofen und
Weißlaugenproduktion).
• CMPC, Santa Fe, Chile: Simulator und Simulation für alle wesentlichen Verfahrensbereiche
der Zellstofffabrik.
• Shell Canada, Kanada: stationäre Simulationsmodelle für eine Machbarkeitsstudie über die
Erweiterung einer Großanlage zur Gewinnung
von Öl aus Teersand.
• Enbridge Pipelines, Kanada: Untersuchungen
über mögliche Steuerventiloptimierungen und
Optimierung der Regelstrategie mit dem Ziel
der Kostenreduktion für transkanadische
Pipelines.
Andritz hat seine Position als Automatisierungsspezialist für Stahlbandbehandlungs- und
Längsteilanlagen in Asien weiter gestärkt. Für die
Anlagen von WISCO, China, und SEAH, Südkorea,
wurden Systeme für den Datenaustausch zwischen Prozesssteuerung und ERP-Systemen sowie
Antriebssysteme und Level 2-Prozesssteuerungen
geliefert. Alle von Andritz ausgelieferten
Edelstahlanlagen wurden mit Andritz Advanced
Process Control-Lösungen ausgestattet.
Sehr erfolgreich war Andritz Automation 2004
auf dem Gebiet der Prozesssimulation. Im Werk
Pietarsaari etwa konnte durch Simulation des
Steuerungssystems mit einem IDEAS-Simulator ein
ausgezeichnetes Ergebnis bei der Inbetriebnahme
des Rückgewinnungskessels erzielt werden.
ANDRITZ 2004
75
GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN
MITARBEITER
MITARBEITER
Die Andritz-Gruppe beschäftigte per 31.12.2004
5.314 Mitarbeiter (2003: 4.771). Der Anstieg
um 11,4% ist vor allem auf die Akquisition von
Bird Machine, der NETZSCH-Filtrationstechnik,
des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme von VA TECH WABAG und Otto Kaiser
zurückzuführen. In einigen Bereichen wurde die
Mitarbeiterzahl reduziert.
Auf die Andritz AG entfallen 1.205 Mitarbeiter
(2003: 1.173), auf die Tochtergesellschaften 4.109
(2003: 3.598).
Im rasch wachsenden chinesischen Markt hat
Andritz seine Präsenz 2004 weiter verstärkt.
Dies schlägt sich auch in stetig steigenden
Mitarbeiterzahlen bei den Andritz-Unternehmen in
China nieder.
76
Alle freien Führungspositionen und sonstigen
offenen Stellen konnten mit bestens qualifizierten
Kandidaten besetzt werden. Mit dem Recruiting für
Positionen, die 2005 neu besetzt werden müssen,
wurde bereits im Berichtsjahr intensiv begonnen.
Um frühzeitig Kontakte zu geeigneten
Studienabsolventen zu knüpfen, hat Andritz die
Beziehungen zu den Hochschulen in Österreich
und Finnland intensiviert und an Berufsmessen
teilgenommen.
Schwerpunkte im Jahr 2004
Das gruppenweite Management-Schulungsprogramm wurde 2004 erfolgreich fortgesetzt.
22 Mitarbeiter von zwölf verschiedenen
Tochterunternehmen nahmen am zweiten Modul
des Andritz-Management Challenge Program, das
gemeinsam mit dem Management Zentrum St.
Gallen, Schweiz, veranstaltet wurde, teil. Das
Feedback der Teilnehmer war sehr positiv. Im
Oktober 2004 fand ein weiteres – geringfügig
modifiziertes – Seminar für 20 Manager von zehn
verschiedenen Andritz-Standorten statt. Es wurden gezielt auch Führungskräfte von neu akquirierten Unternehmen zu der Veranstaltung eingeladen,
um eine rasche und reibungslose Einbindung in die
Andritz-Gruppe zu fördern.
Rund 25 Mitarbeiter nahmen an einer gruppenweiten Schulung zum Thema Konfliktbewältigung
teil.
Zusätzlich zum gruppenweiten Schulungsangebot fanden an allen größeren Standorten lokale
Kurse statt.
Alle Aktivitäten von gruppenweiter Relevanz im
Bereich des Personalwesens, vor allem hinsichtlich von Großprojekten, an denen Mitarbeiter aus
unterschiedlichen Bereichen und Regionen beteiligt waren, wurden auf globaler Ebene koordiniert.
Die Aktivitäten im Bereich des Personalwesens
wurden in Übereinstimmung mit dem Qualitätsmanagement-System der Andritz-Gruppe durchgeführt.
Mitarbeiter nach Regionen 2004 (2003) [%]
Sonstige 5 (2)
China 5 (3)
Großbritannien 1 (1)
Niederlande 3 (3)
Frankreich 4 (4)
Dänemark 3 (5)
Österreich 23 (25)
Deutschland 18 (13)
Nordeuropa 17 (24)
Nordamerika
21 (20)
ANDRITZ 2004
GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN
FERTIGUNG UND BESCHAFFUNG
FERTIGUNG UND
BESCHAFFUNG
Die Andritz-Gruppe betreibt derzeit 15
Produktionsstätten in Europa, Nordamerika
und China. In diesen werden vor allem
Schlüsselkomponenten für Andritz-Anlagen gefertigt.
Die ausgezeichnete Ausbildung der Mitarbeiter,
langjährige Erfahrung und moderne Werkstättenausrüstung gewährleisten beste Produktqualität
und zuverlässige, termingerechte Auftragsabwicklung.
Konzentration auf Schlüsselkompetenzen
Um Kundenwünsche und Vertragsanforderungen
gesichert zu erfüllen, werden die Kernbauteile
der Andritz-Anlagen in eigenen Produktionsstätten
gefertigt und montiert. Der Anteil der Eigenfertigung
am gesamten Fertigungsvolumen liegt bei etwa
45%. Die übrigen Komponenten bezieht Andritz bei
qualifizierten Lieferanten, deren Qualitätsstandards
und Termintreue laufend kontrolliert werden.
Kapazitätsmanagement
Neben dem Zukauf einfacher Bauteile ist der
Einsatz von temporären Mitarbeitern ein weiteres
wesentliches Mittel, um Auslastungsschwankungen
auszugleichen. An mehreren Standorten wurde
darüber hinaus eine weitgehende Flexibilisierung
der Arbeitszeit mit der Belegschaftsvertretung vereinbart.
Durchlaufzeit und Termintreue
Kurze Durchlaufzeiten und Termintreue sind
wesentliche Erfolgskriterien für Andritz. Durch permanente Überwachung stellt Andritz sicher, dass
die Leistung in diesen Bereichen auf einem konstant hohen Niveau gehalten bzw. verbessert wird.
An den Standorten Graz, Österreich, Savonlinna,
Finnland, Regensburg, Deutschland, und Geldrop,
Niederlande, wurden 2004 Projekte zur Verkürzung
der Auftragsdurchlaufszeiten erfolgreich umgesetzt.
Schwerpunkte im Jahr 2004
Durch den hohen Auftragseingang der AndritzGruppe im Jahr 2004 erreichte auch die Auslastung
der Produktionsstätten ein Rekordniveau. Dies gilt
insbesondere für die Standorte Graz, Österreich,
Savonlinna, Finnland, Köln, Deutschland, und die
beiden Standorte in China.
Die Andritz-Fertigung in Finnland wurde neu
organisiert. Die Fertigungsbetriebe in Varkaus und
Hollola wurden an Partner-Firmen verkauft, die
künftig von diesen Standorten aus neben Andritz
auch andere Kunden beliefern werden.
Bei Andritz Fiedler, einer auf die Herstellung
von Siebkörben für die Fasersortierung spezialisierten Tochterfirma, wurde ein umfassendes Optimierungsprogramm gestartet. Die zu
Andritz Fiedler gehörenden Fertigungsstandorte
in Alpharetta, USA, und Pilsen, Tschechien, wurden geschlossen; die Fertigung der Siebkörbe
in Regensburg, Deutschland, wurde auf das
Fließprinzip umgestellt. Dies hat zu einer deutlichen
Steigerung der Produktivität und Kapazität sowie
zu einer Verbesserung der On-Time-Performance
geführt.
Die durch die Akquisition von Bird Machine
erworbene Fertigungsstätte in Köln wurde reorganisiert. Sie wird sich künftig auf Herstellung und
Service von hochwertigen Industrie-Zentrifugen
konzentrieren.
Durch das Zusammenziehen der Verschleißteilefertigung für Pelletieranlagen von vier Standorten auf den neuen Standort in Geldrop,
Niederlande, ist der weltgrößte Betrieb für die
Produktion von Matrizen entstanden. Die neue
Fertigungsstätte wurde 2004 erfolgreich in Betrieb
genommen.
Der neue Fertigungskomplex von Andritz
Technologies in Foshan, China, hat 2004 den
Betrieb aufgenommen. Aufgrund des wachsenden
Auftragsvolumens in dieser Region ist bereits eine
weitere Ausbaustufe in Umsetzung.
Mit der Firma Kaiser wurde im Herbst 2004 ein
weiterer Fertigungsstandort erworben. Der Betrieb
in Bretten, Deutschland, konzentriert sich auf die
Herstellung und Montage von Pressen mit bis zu
360 Tonnen Gesamtgewicht.
ANDRITZ 2004
77
GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN
GESCHÄFTSPROZESS MANAGEMENT
GESCHÄFTSPROZESSMANAGEMENT
Das starke Wachstum der Andritz-Gruppe
in den letzten Jahren hat eine Reihe verschiedenster Geschäftsprozesse, organisatorischer
Verfahrensabläufe und Informationstechnologiesysteme mit sich gebracht. Die Standardisierung
dieser Verfahren stellt besonders im Hinblick
auf die forcierte konzerninterne Integration der
Geschäftsbereiche ein immer wichtiger werdendes Ziel für die Andritz-Gruppe dar. Im Jahr 2002
wurde eine neue, zentrale Funktion, die sich auf die
Standardisierung wesentlicher Geschäftsprozesse
und deren Implementierung mit den entsprechenden IT-Systemen konzentriert, eingerichtet.
78
Notwendigkeit eines gruppenweiten Enterprise Resource Planning (ERP)-Systems
Eine genaue Untersuchung zeigte, dass in der
Andritz-Gruppe mehrere verschiedene lokale ERPSysteme in Verwendung sind. Nach vielen Jahren
im Einsatz sind die meisten davon nun veraltet
und entsprechen den langfristigen Anforderungen
von Andritz nicht mehr. Angesichts der globalen Ausrichtung aller Geschäftsbereiche entschied
sich Andritz, ein gruppenweites ERP-System einzuführen.
ASAP – Globales SAP für Andritz
Nachdem der Andritz-Vorstand die Einführung
eines globalen ERP-Systems beschlossen hatte
und die Wahl auf SAP gefallen war, wurde Ende
März 2004 das so genannte „ASAP-Projekt –
Andritz towards global SAP“ offiziell gestartet.
Rund 50 Teammitglieder arbeiten seitdem an
der Definition und Harmonisierung der ASAPGeschäftsprozesse. Die Aufgabe ist es festzulegen, wie diese Geschäftsprozesse – von Verkauf
über die Auftragsabwicklung bis zu Beschaffung,
Fertigung, Service und Finanzwesen – in Zukunft
durch SAP unterstützt werden.
Ziele des neuen ERP-Systems
Wichtigstes Ziel des neuen globalen AndritzERP-Systems ist es, die Geschäftstätigkeit ebenso effizient zu unterstützen wie die derzeitigen
Systeme, jedoch mit dem Vorteil, dass zukünftig alle Bereiche der Andritz-Gruppe mit demselben System arbeiten werden. Dieses globale
System wird die Gruppenintegration, die gemeinsamen, global abzuwickelnden Geschäfte sowie
ANDRITZ 2004
die Eingliederung neu akquirierter Firmen erleichtern und ebenso die organisatorische Flexibilität
erhöhen.
Das globale ERP-System ermöglicht eine
gemeinsame Nutzung globaler Ressourcen,
Reduktion der Lagerbestände, Zusammenlegung
von Funktionen (wie z.B. Rechnungswesen,
Einkauf etc.), Automatisierung von konzerninternen
Geschäften und Verbesserungen in Finanzkontrolle
und -berichtswesen. Die Risiken – und folglich die
Kosten – für den IT-Systembetrieb sollten vermindert werden, weil es nur ein globales System gibt,
das zu warten und zu aktualisieren ist. Nicht zuletzt
sollte das globale ERP-System einen besseren
Kundenservice ermöglichen und Andritz dadurch
Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Wichtigste Projektschritte
Nach abgeschlossener Definition der relevanten Geschäftsprozesse begann das ASAP-Team
Anfang Juni 2004, diese Prozesse innerhalb des
SAP-Systems umzusetzen. Bis Ende 2004 waren
diese Arbeiten zu etwa 80% abgeschlossen.
Ende 2004 wurde das neue ERP-System
mit allen damit zusammenhängenden Geschäftstransaktionen – basierend auf einem Kundenauftrag mit zugehörigen Servicebestellungen – erfolgreich dem ersten Integrationstest unterzogen.
Das neue ERP-System wird nicht in der ganzen Andritz-Gruppe gleichzeitig implementiert werden. Vielmehr wird das SAP-System – um das
Tagesgeschäft nicht mehr als nötig zu unterbrechen – innerhalb der nächsten sechs Jahre
schrittweise, entsprechend dem tatsächlichen
Umstellungsbedarf der Standorte, eingerichtet
werden.
Im März 2005 übersiedelt das ASAP-Projektteam
nach Finnland, wo der erste SAP-Rollout stattfindet. Veraltete Systeme werden dann ersetzt und
SAP für ca. 420 Benutzer eingeführt werden.
Weiters ist geplant, SAP Ende 2005 in China einzuführen. Anschließend übersiedelt das RolloutTeam nach Nordamerika, wo im Laufe des Jahres
2006 die meisten Systeme ausgetauscht werden.
GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN
QUALITÄT
QUALITÄT
„Do it right the first time“ – so lautet das Ziel,
das das Andritz-Qualitätsmanagement anstrebt.
Der hohe technische Standard der von Andritz
gelieferten Anlagen lässt sich nur mit höchsten
Fertigungsstandards, systematischer Organisation,
klar definierten Geschäftsprozessen und gut
geschulten Mitarbeitern realisieren und langfristig gewährleisten. Voraussetzung ist natürlich die
tief gehende Kenntnis der Schlüsseltechnologien
für die Entwicklung von Maschinen, Anlagen und
Verfahren, die die Erwartungen der Kunden erfüllen
oder übertreffen.
In den Andritz-Produktionsstätten werden in
erster Linie Schlüsselkomponenten hergestellt,
deren Planung und Fertigung spezielles Knowhow und einschlägige Erfahrung erfordern. Die
übrigen Komponenten bezieht Andritz bei qualifizierten Zulieferanten, die entweder in der Nähe
der zu errichtenden Anlage oder in der Nähe
einer Andritz-Produktionsstätte angesiedelt
sind. Alle Zulieferanten werden einem genauen
Auswahlverfahren unterzogen und müssen die
von Andritz festgelegten Anforderungen hinsichtlich Qualität, Lieferzeit und Kosten erfüllen. Mit den
meisten Zulieferanten arbeitet Andritz auf langfristiger Basis zusammen. Sie sind ein wesentlicher
Faktor für die Kostenführerschaft der AndritzGruppe.
Schwerpunkte 2004
Die Implementierung der neu definierten Geschäftsprozesse – ein Schwerpunkt im
Qualitätsmanagement 2003 – wurde 2004 zertifiziert. Andritz hat folgende wesentliche
Geschäftsprozesse definiert: Produktmanagement,
Forschung
und
Entwicklung,
Verkauf,
Auftragsdurchlauf, Service, Beschaffung, Fertigung,
Personal und Verbesserung. Für diese Prozesse
wurden Vorgehensweisen festgelegt, die sich
innerhalb der Gruppe am besten bewährt haben,
so genannte Best Practices. In Schulungen werden die Mitarbeiter mit diesen Best Practices vertraut gemacht und erfahren, wie mit branchenspezifischen Risiken umzugehen ist und wie man die
festgelegten Qualitätsstandards im Arbeitsalltag
anwenden kann.
Die Einführung des neuen gruppenweiten ERPSystems wird zur weiteren Harmonisierung des
Qualitätsmanagements innerhalb der AndritzGruppe beitragen. Durch ein einheitliches Vorgehen
an allen Andritz-Standorten wird auch die Qualität
der hergestellten Produkte weiter verbessert. Das
neue ERP-System wird die Zusammenarbeit unterschiedlicher Divisionen im Rahmen der Abwicklung
von Großprojekten wesentlich erleichtern.
Sicherheit am Arbeitsplatz ist Andritz ein wichtiges Anliegen. Deshalb wurden alle Maßnahmen
zur Gewährleistung der Sicherheit von AndritzMitarbeitern in Andritz-Produktionsstätten und bei
Kundenanlagen zu einem integralen Bestandteil
des Qualitätsmanagementsystems gemacht. Das
Thema Sicherheit am Arbeitsplatz wurde gemäß
OHSAS 18001 organisiert und durch ein externes
Unternehmen geprüft.
Ein intranetbasierendes Feedback-System zur
Bearbeitung von Qualitäts- und Verbesserungsvorschlägen wurde an mehreren Standorten installiert, nachdem es sich bei Andritz Oy und Andritz AG
bewährt hatte. Mit diesem System werden immer
wieder auf verschiedenen Ebenen Verbesserungen
erzielt, etwa in den Bereichen Fertigung,
Standardisierung und Geschäftsprozesse.
ANDRITZ 2004
79
GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN
UMWELTSCHUTZ
Andritz-Entwässerungssystemen (Filter und Pressen) sowie Systemen zur Kreislaufführung des
Wassers innerhalb der Faserlinie oder des Papierherstellungsprozesses wird die Abwassermenge
von Zellstofffabriken reduziert.
UMWELTSCHUTZ
Der nachhaltige Schutz der Umwelt und die
Schonung der natürlichen Ressourcen sind wesentliche Anliegen der Andritz-Gruppe. Die Andritz AG
hat eine offizielle Umweltschutzerklärung abgegeben, in der die Grundsätze und Ziele ihrer
Umweltpolitik dargelegt sind. Die Gruppe verfolgt
eine offene Informationspolitik gegenüber den
Menschen, die in der Nähe ihrer Betriebs- und
Produktionsstätten wohnen, sowie gegenüber der
Öffentlichkeit und den Behörden.
Die Produktionsprozesse und die Produkte der
Andritz-Gruppe sind darauf ausgelegt, möglichst
wenig Rohstoffe und Energie zu verbrauchen, um
die Auswirkungen auf die Umwelt gering zu halten. Dies kommt auch den Kundenanforderungen
nach niedrigen Produktions- und Betriebskosten
entgegen.
80
An allen Andritz-Produktionsstandorten gelten einheitliche Umweltschutzrichtlinien, deren
Einhaltung von Umweltschutzbeauftragten überwacht wird.
Die Andritz AG strebt eine ständige Verbesserung
ihrer Umweltschutzmaßnahmen, die sie jedes Jahr
von einer Kommission der Stadt Graz überprüfen
lässt, an. Auch 2004 hat der Standort in Graz wieder das ÖKOPROFIT-Zertifikat der Stadt Graz für
besondere Leistungen im Bereich Umweltschutz
erhalten. Das Werk in Graz hat im Berichtsjahr weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt.
So wurde etwa die Isolierung der Werkstätten verbessert und energiesparende Beleuchtung installiert. Weiters wurde der Bahnfrachtanteil deutlich
erhöht und damit das LKW-Aufkommen auf den
Straßen rund um das Betriebsgelände verringert.
Andritz-Produkte für eine saubere Umwelt
Die Prozesse und Anlagen des Geschäftsbereichs
Zellstoff und Papier sind darauf ausgerichtet, möglichst wenig Abfall zu produzieren, möglichst wenig Energie zu verbrauchen und die
Auswirkungen der Kundenanlagen auf die Umwelt
zu minimieren.
Die meisten Zellstofffabriken, die Bleichanlagen
betreiben, sind bestrebt, den Bleichprozess möglichst umweltschonend zu gestalten. Andritz ist ein
Vorreiter bei der Entwicklung von Bleichprozessen,
die chlorfrei ablaufen. Durch den Einsatz von
ANDRITZ 2004
Für den Bereich Chemikalienrückgewinnung
bietet Andritz Systeme zur Schwarzlaugeneindampfung, zur Verbrennung sowie zur Weißlaugenproduktion an, die zur Reduktion der Emissionen
beitragen.
Mit Andritz-Eindampfanlagen gewinnt man
wieder verwendbares Prozesswasser aus der
Schwarzlauge. Durch die Wiederverwendung
des Kondensats wird die COD-Belastung (COD:
Chemical Oxygen Demand) des Abwassers reduziert. Außerdem kann dadurch Frischwasser für
Zellstoffherstellung und Rückgewinnung eingespart werden. Das Kondensat, das durch das
Eindampfen der Schwarzlauge entsteht, wird
abgeschieden und gesammelt. Daraufhin wird
das Methanol, das im Kondensat enthalten ist,
abgetrennt. Andritz bietet auch Systeme an,
die Methanol verflüssigen und damit zu einem
Ersatzbrennstoff aufbereiten, der anstelle fossiler
Brennstoffe im Kalkofen verwendet werden kann.
Andritz hat intensiv an der technologischen
Weiterentwicklung seiner Rückgewinnungskessel
gearbeitet. Das Ergebnis ist ein moderner
Andritz-Rückgewinnungskessel, der kaum mehr
Emissionen abgibt. Die SO2-Emissionen etwa liegen fast bei null, wenn die Schwarzlauge auf einen
entsprechend hohen Trockengehalt eingedampft
wurde und der Kessel mit einem Vertical Air™System ausgestattet ist.
Möglichst hohe Energiegewinnung und möglichst geringer Treibhausgasausstoß nehmen in
den Überlegungen der Zellstoffhersteller einen
immer höheren Stellenwert ein. Der von Andritz
entwickelte HERB-Rückgewinnungskessel (HERB:
High Energy Recovery Boiler) ist eine effiziente und
zugleich emissionsarme Lösung zur Gewinnung
von Energie aus Brennstoffen auf Holzbasis
(Schwarzlauge aus der Kochung).
Ein neues, für den Umweltschutz relevantes
Andritz-Produkt ist der LMD-Filter™, ein Spezialfilter
zur Abscheidung, Wäsche und Trocknung von
Kalkschlamm. Dieser Filter erzielt hervorragende Waschergebnisse und reduziert die Menge an
Schwefelrückständen, die in den Kalkofen gelangen. Dadurch werden die Schwefelemissionen, die
in die Atmosphäre gelangen, deutlich reduziert.
GLOBALE BEREICHE UND AKTIVITÄTEN
UMWELTSCHUTZ
Große Nachfrage besteht am Markt nach
Möglichkeiten zur Senkung des Wasserverbrauchs.
Andritz, einer der führenden Lieferanten großer Zellstofftrocknungsmaschinen, hat Maschinen entwickelt, die über einen geschlossenen Wasserkreislauf
verfügen, sodass das Wasser immer wieder verwendet werden kann. Diese Maschinen sind auch
mit Einrichtungen ausgestattet, die Überlaufwasser
sammeln und Kühlwasser wieder verwenden.
Dadurch kann der Gesamtbedarf an Frischwasser
auf den extrem niedrigen Wert von 1,5 m3 pro
Tonne Zellstoff reduziert werden.
Eine für die Energieeinsparung wesentliche
Andritz-Technologie ist der RTS™-Refinerprozess,
der einen um bis zu 30% geringeren spezifischen
Energiebedarf für die Produktion von hochwertigem Holzstoff hat als konventionelle Systeme.
Damit ergibt sich ein enormes Einsparungspotenzial für Papiererzeuger. Außerdem sinken die
Treibhausgasemissionen. Ein Beispiel: Bei einer
Jahresproduktion von 175.000 Tonnen Holzstoff
können mit einem RTS™-TMP-System bis zu
70.000 MWh pro Jahr eingespart werden. Wird
Öl als Brennstoff verwendet, so entspricht dies
Einsparungen in Höhe von 17.000 Tonnen Öl pro
Jahr. Gleichzeitig werden die CO2-Emissionen, die
einen Großteil der Treibhausgase ausmachen, jährlich um 48.000 Tonnen gesenkt. Das RTS™-TMPSystem leistet damit einen wertvollen Beitrag zur
Erreichung der Ziele des Kyoto-Abkommens.
P-RC™-APMP ist ein chemi-mechanisches
Refinerverfahren, das sich durch minimalen Energieund Chemikalienbedarf auszeichnet. Die AndritzHochkonsistenz-Peroxid-Bleichtechnologie (PHC)
trägt ebenso zur Reduzierung des Bleichchemikalienverbrauchs bei. Dadurch dass keine chlor- oder
schwefelhältigen Chemikalien verwendet werden,
sind die Abwässer aus diesem Prozess wesentlich
besser biologisch abbaubar.
Die neuen Auflöser von Andritz (FibreSolve™
LC und HC) und der Dispergierer des Typs
CompaDis™ bieten Papierherstellern ebenfalls
gute Möglichkeiten, Energie zu sparen und die
Abwassermengen zu reduzieren.
Im Bereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen werden Substanzen eingesetzt, die der
Umwelt schaden können, wenn sie nicht recycelt
oder korrekt entsorgt werden. Die Anlagen von
Andritz sind so ausgelegt, dass sie Substanzen wie
Spülwässer, Walzemulsionen und Beizsäuren bestmöglich nutzen und wieder verwerten. Teilweise
werden Eindampf-Prozesse eingesetzt, um
Abwasser zu vermeiden. Andritz hat ein Verfahren
entwickelt, mit dem das Elektrolyt (Natriumsulfat),
das bei der elektrolytischen Beize eingesetzt wird,
vollständig recycelt werden kann. Im Zuge des
Recycling-Prozesses wird das hexavalente Chrom,
das sich während des Beizens bildet, vollständig
abgeschieden.
Die Andritz-Tochter Sundwig hat so genannte No-Rinse-Coaters entwickelt und immer
weiter verbessert. Diese ermöglichen es, den
Prozess des Aufbringens von hexavalentem
Chrom auf das Stahlband in einem geschlossenen
Chemikalienkreislauf durchzuführen, wodurch die
Umgebung nicht beeinträchtigt wird.
Der Geschäftsbereich Umwelt und Prozess
liefert komplette Prozesslinien, die flüssigen Klärschlamm in Granulat umwandeln. Dieses Granulat
hat einen Heizwert von 11 bis 13 Megajoule je Tonne
und kann somit als Ersatz für fossile Brennstoffe in
der Wärme- und Energieerzeugung verwendet
werden. Durch den verminderten Einsatz fossiler
Brennstoffe sinken die CO2-Emissionen.
Der Geschäftsbereich Futtermitteltechnik
ist ein führender Anbieter von Anlagen zur
Erzeugung umweltfreundlicher, erneuerbarer Brennstoffe. Bio-Brennstoffe gewinnen auch
außerhalb Nordamerikas und Westeuropas stetig an Bedeutung, hauptsächlich in Regionen, wo
überschüssiges Rohmaterial aus der Holz verarbeitenden Industrie und anderen Industriezweigen
zur Verfügung steht. Mit Andritz-Anlagen kann
aus Materialien, die andernfalls entsorgt werden müssten, etwa Holzabfällen, Torf und anderen Abfallprodukten, hochwertiger Bio-Brennstoff
erzeugt werden. Die Andritz-Futtermitteltechnik
bietet darüber hinaus Abfallpelletieranlagen an,
die in manchen Fällen eine umweltfreundliche
Alternative zur Deponierung der Abfälle darstellen
können.
Die Wasserkraft ist eine ganz wesentliche
Energiequelle, die weder die Umwelt verschmutzt,
noch Abfälle produziert. Außerdem ist Energie
aus Wasserkraft erneuerbar. Bis dato werden nur
etwa 20% des Wasserkraftpotenzials der Erde
genutzt. Der Geschäftsbereich Hydraulische
Maschinen bietet Wasserkraftwerken seit über
130 Jahren zuverlässige Anlagen und umfassende
Dienstleistungen an.
ANDRITZ 2004
81
KONZERNABSCHLUSS 2004 DER ANDRITZ-GRUPPE
NACH IFRS
UNABHÄNGIGER BESTÄTIGUNGSBERICHT
Wir haben den von der Andritz AG zum 31. Dezember 2004 nach den Vorschriften der International Financial
Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board aufgestellten Konzernabschluss geprüft.
Für diesen Konzernabschluss ist der Vorstand verantwortlich. Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines
Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Abschlussprüfung. Die Prüfung der im
Konzernabschluss berücksichtigten Jahresabschlüsse einzelner Tochtergesellschaften wurde zum Teil von anderen
Abschlussprüfern durchgeführt. Unser Prüfungsurteil beruht – soweit es diese Tochtergesellschaften betrifft – ausschließlich auf deren Bestätigungsvermerken.
Wir haben die Prüfung unter Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) der International Federation
of Accountants (IFAC) durchgeführt. Diese Standards erfordern, die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass
ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen
falschen Aussagen ist. Die Prüfung schließt eine stichprobengestützte Prüfung der Nachweise für Beträge und
Angaben im Konzernabschluss ein. Sie umfasst ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der wesentlichen durch die Unternehmensleitung vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der
Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung und die Bestätigungen der
anderen Abschlussprüfer eine hinreichende Grundlage für unser Prüfungsurteil abgeben.
82
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2004 sowie der Ertragslage und der
Zahlungsströme für das zu diesem Stichtag abgelaufene Geschäftsjahr, in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards.
Wir bestätigen, dass der beigefügte Lagebericht mit dem Konzernabschluss im Einklang steht und die gesetzlichen
Voraussetzungen für die Befreiung von der Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht erfüllt sind.
Wien, 18. Februar 2005
AUDITOR TREUHAND GMBH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Dr. Alfons STIMPFL-ABELE Mag. Walter MÜLLER
Wirtschaftsprüfer
AUDITOR TREUHAND GMBH ist ein Mitglied von
Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden
Form bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf
unsere Prüfung verwiesen wird.
ANDRITZ 2004
KONZERNBILANZ
zum 31. Dezember 2004 und 2003
Aktiva
Immaterielle Vermögensgegenstände
Firmenwerte
Sachanlagen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Sonstige Finanzanlagen
Anlagevermögen
Aktive latente Steuern
Vorräte
Geleistete Anzahlungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus realisierten Umsatzerlösen für Projekte, soweit
sie die dafür erhaltenen An- und Teilzahlungen übersteigen
Sonstige Forderungen
Rechnungsabgrenzungsposten
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Flüssige Mittel
Umlaufvermögen
Summe Aktiva
Anhang
2004
(in TEUR)
2003
(in TEUR)
1.
7.061
107.561
125.390
2.102
12.321
254.435
4.921
122.785
127.165
3.022
2.340
260.233
18.
21.854
18.876
2.
3.
4.
139.972
14.142
201.763
107.714
17.334
216.702
5.
6.
115.950
63.314
4.920
63.097
273.939
877.097
1.153.386
107.738
60.510
4.224
52.705
120.876
687.803
966.912
94.510
45.966
129.436
269.912
94.510
45.966
92.008
232.484
7.169
6.616
100.000
4.486
72.969
919
178.374
Passiva
Grundkapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
Eigenkapital
Anteile in Fremdbesitz
Anleihen
Bankverbindlichkeiten - langfristig
Rückstellungen - langfristig
Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - langfristig
Langfristige Verbindlichkeiten
11.
100.000
5.211
77.800
582
183.593
Verbindlichkeiten aus latenten Steuern
18.
58.693
50.546
11.207
421
0
132.970
11.104
484
1.550
104.580
197.832
49.564
81.823
10.368
149.834
634.019
1.153.386
107.399
30.765
77.459
16.670
148.881
498.892
966.912
Bankverbindlichkeiten - kurzfristig
Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - kurzfristig
Wechselverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Erhaltene An- und Teilzahlungen für Projekte,
soweit sie die dafür realisierten Umsatzerlöse übersteigen
Erhaltene Anzahlungen
Rückstellungen - kurzfristig
Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern
Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
Summe Passiva
9.
5.
9.
12.
Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Konzernbilanz.
ANDRITZ 2004
83
KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHUNG
für die Geschäftsjahre 2004 und 2003
84
Anhang
2004
(in TEUR)
2003
(in TEUR)
Umsatzerlöse
Veränderung des Bestandes an fertigen und
unfertigen Erzeugnissen
Aktivierte Eigenleistungen
13.
1.481.347
1.224.990
10.996
468
1.492.811
(3.517)
156
1.221.629
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und
Abschreibungen (EBITDA)
14.
20.799
(866.263)
(322.706)
(209.283)
20.099
(676.133)
(304.797)
(176.428)
115.358
84.370
Abschreibungen (ohne Firmenwertabschreibungen)
Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und
Firmenwertabschreibungen (EBITA)
(22.539)
(21.237)
92.819
63.133
Firmenwertabschreibungen
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT)
(16.684)
76.135
(14.201)
48.932
(1.543)
1.979
657
1.093
(419)
1.006
(201)
386
77.228
49.318
(22.830)
54.398
(18.801)
30.517
(1.027)
53.371
(1.389)
29.128
4,13
2,26
1,40
1,00
12.917.037
12.871.600
Erträge/Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen
Zinsergebnis
Sonstiges Finanzergebnis
Finanzergebnis
15.
16.
17.
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Ergebnis nach Ertragsteuern
18.
Auf Anteile in Fremdbesitz entfallende Ergebnisse
Konzernergebnis
Gewinn je nennwertloser Stückaktie (in EUR)
Vorgeschlagene oder bezahlte Dividende je
nennwertloser Stückaktie (in EUR)
Gewogene durchschnittliche Anzahl an nennwertlosen Stückaktien
19.
Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung.
ANDRITZ 2004
KONZERN-CASHFLOW-STATEMENT (GELDFLUSSRECHNUNG)
für die Geschäftsjahre 2004 und 2003
2004
(in TEUR)
2003
(in TEUR)
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Zinsergebnis
Zu- und Abschreibungen auf das Anlagevermögen
Erträge/Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen
Veränderungen langfristiger Rückstellungen
Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen
Steuerzahlungen
Zinseinzahlungen
Zinsauszahlungen
Cashflow aus dem Ergebnis
77.228
(1.979)
38.922
1.543
2.549
(3.359)
(2.566)
(19.973)
8.356
(6.397)
94.324
49.318
(1.006)
35.410
419
8.725
(62)
0
(10.207)
5.973
(5.992)
82.578
Veränderungen der Vorräte
Veränderungen der geleisteten Anzahlungen
Veränderungen der Forderungen und aktiven
Rechnungsabgrenzungsposten
Veränderungen kurzfristiger Rückstellungen
Veränderungen erhaltener Anzahlungen
Veränderungen der Verbindlichkeiten und
passiven Rechnungsabgrenzungsposten
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
(17.659)
3.338
5.213
(14.175)
22.298
(3.169)
11.803
(85.569)
(5.837)
455
97.087
208.022
21.934
4.599
11.523
3.242
(24.002)
(9.750)
(20.662)
(167)
(5.215)
(10.079)
(37.523)
(13.943)
(24.076)
(55.606)
Veränderungen verzinslicher Finanzverbindlichkeiten
Gezahlte Dividenden durch Andritz AG
Gezahlte Dividenden an Minderheitsgesellschafter
Ein- und Auszahlungen betreffend eigene Aktien
Einzahlungen von assoziierten Unternehmen
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
(3.642)
(12.889)
(372)
1.328
0
(15.575)
(311)
(11.543)
(659)
(844)
27
(13.330)
Veränderungen des Finanzmittelbestandes
154.924
(64.337)
Einfluss von Wechselkursänderungen auf den Finanzmittelbestand
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
(1.861)
120.876
273.939
(2.916)
188.129
120.876
85
Einzahlungen aus Anlagenabgängen
Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und
immaterielle Anlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Auszahlungen für den Erwerb von Minderheitenanteilen
und Akquisition von Firmen bzw. Geschäftsbereichen
Auszahlungen für kurzfristige Veranlagung liquider Mittel
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil dieses Konzern-Cashflow-Statements.
ANDRITZ 2004
ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS
für die Geschäftsjahre 2004 und 2003
(in TEUR)
Anhang
Stand zum 1. Jänner 2003
86
Unterschiedsbeträge aus
GrundKapital- GewinnIAS 39
Währungskapital rücklagen rücklagen Rücklage umrechnung Gesamt
94.510
45.966
83.917
8.601
(10.057)
Konzernergebnis
Dividendenauszahlungen
Differenzen aus der
Währungsumrechnung
Rückkauf eigener Aktien
Zuführung zur IAS 39 Rücklage
Stand zum 31. Dezember 2003
94.510
45.966
101.171
9.910
18.511
(17.617)
(331)
9.910
(27.674) 232.484
Stand zum 1. Jänner 2004
94.510
45.966
101.171
18.511
(27.674) 232.484
Konzernergebnis
Dividendenauszahlungen
Differenzen aus der
Währungsumrechnung
Veränderung eigene Aktien
Zuführung zur IAS 39 Rücklage
Sonstige Veränderungen
Stand zum 31. Dezember 2004
29.128
(11.543)
222.937
29.128
(11.543)
(17.617)
(331)
53.371
(12.889)
8.
53.371
(12.889)
8.
(7.197)
1.583
2.138
94.510
45.966
422
143.658
20.649
(7.197)
1.583
2.138
422
(34.871) 269.912
Der folgende Konzernanhang bildet einen wesentlichen Bestandteil der dargestellten Entwicklung des KonzernEigenkapitals.
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
KONZERNANHANG
zum 31. Dezember 2004 und 2003
A. Allgemeines
Die Andritz AG („Andritz“) ist eine Gesellschaft nach österreichischem Recht und notiert seit Juni 2001 an
der Wiener Börse. Die Andritz-Gruppe (der „Konzern“) ist ein führender Hersteller von hochtechnologischen
Industriemaschinen und -anlagen und arbeitet in vier strategischen Geschäftsfeldern: Zellstoff und Papier, Walz- und
Bandbehandlungsanlagen, Umwelt und Prozess und Futtermitteltechnik.
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten im Konzern betrug 5.026 im Jahr 2004 und 4.597 im Jahr 2003. Der
eingetragene Geschäftssitz des Konzerns befindet sich in der Stattegger Straße 18, 8045 Graz, Österreich.
Der Konzernabschluss wird unter der Verantwortung des Vorstands erstellt und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis
genommen.
Zahlreiche Beträge und Prozentsätze, die im Konzernabschluss dargestellt werden, wurden gerundet, Summierungen
können deshalb von den dargestellten Beträgen abweichen.
B. Bilanzierungsgrundsätze
Die wichtigsten bei der Erstellung der Jahresabschlüsse angewandten Bilanzierungsgrundsätze sind folgende:
a. Allgemeines
Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit sämtlichen vom International Accounting Standards Board
(IASB) formulierten und für 2004 verpflichtend anzuwendenden Standards erstellt. Ebenso wurden sämtliche für 2004
verpflichtend anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Commitee (IFRIC)
beachtet. IFRS 2 Share-based Payment wurde vorzeitig angewendet.
Aufgrund des im Rahmen des Konzernabschlussgesetzes in das Handelsgesetzbuch (HGB) eingefügten § 245a hat
dieser nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss befreiende Wirkung.
b. Berichtswährung
Der Konzernabschluss wird in EURO erstellt.
c. Konsolidierungsgrundsätze
Der Konzernabschluss beinhaltet Andritz und die von ihr kontrollierten Unternehmen. Diese Kontrolle (Beherrschung)
ist immer dann gegeben, wenn Andritz, entweder direkt oder indirekt, mehr als 50% der Stimmrechte einer Gesellschaft
besitzt, um so auf die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens Einfluss zu nehmen und von dessen Aktivitäten
zu profitieren. Der Anteil des Eigenkapitals und des Ergebnisses, der auf Anteile in Fremdbesitz entfällt, ist in der
Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung gesondert ausgewiesen. Die Erwerbsmethode wurde
bei allen erworbenen Unternehmen angewandt. Unternehmen, die während des Jahres gekauft oder verkauft wurden,
sind im Konzernabschluss ab dem Stichtag des Kaufs oder bis zum Zeitpunkt ihres Verkaufs berücksichtigt.
Gemeinschaftsunternehmen
Quotenkonsolidierung erfasst.
mit
gleichen
Stimmrechtsanteilen
werden
im
Konzernabschluss
durch
d. Wesentliche Unterschiede zwischen den österreichischen und den
IFRS-Rechnungslegungsvorschriften
Firmenwerte: Gemäß IAS 22 werden Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung aktiviert und über die
Nutzungsdauer abgeschrieben. Firmenwerte, die aus Unternehmenszusammenschlüssen nach dem 30. März 2004
resultieren, werden gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 bilanziert. Nach österreichischem Recht (HGB) ist eine
erfolgsneutrale Verrechnung mit den Gewinnrücklagen zulässig.
ANDRITZ 2004
87
KONZERNANHANG
Auftragsfertigung: Nach österreichischem Recht sind Umsätze und Gewinne erst bei Übergabe an den
Kunden zu realisieren („completed contract method“). Gemäß IAS 11 wird bei Auftragsfertigung entsprechend dem
Anarbeitungsgrad („percentage of completion method“) mit anteiliger Gewinnrealisierung abgerechnet, wobei sich der
Fertigstellungsgrad aus dem Verhältnis zwischen den zu erwartenden Gesamtkosten des Projekts und den tatsächlich
angefallenen Herstellungskosten ergibt („cost-to-cost method“).
Latente Steuern: Gemäß HGB sind latente Steuern für passive zeitliche Differenzen zu bilden, wenn bei deren
Auflösung ein Steueraufwand zu erwarten ist. Nach IFRS sind für alle temporären Differenzen zwischen Steuerbilanz
und IFRS-Bilanz unter Verwendung des gegenwärtig (bzw. bereits angekündigten zukünftig) gültigen Steuersatzes
latente Steuern zu bilanzieren. Aktive latente Steuern sind gemäß den Bestimmungen der IFRS auch für noch nicht
verwendete steuerliche Verlustvorträge sowie noch nicht verwendete Steuergutschriften zu bilden, soweit diese durch
zukünftige steuerliche Gewinne voraussichtlich verbraucht werden können.
Sonstige Rückstellungen: Den IFRS liegt im Vergleich zum österreichischen HGB bei Rückstellungen ein
anderes Verständnis des Vorsichtsprinzips zugrunde. Die IFRS stellen tendenziell höhere Anforderungen an die
Wahrscheinlichkeit der relevanten Ereignisse und die Bestimmbarkeit des rückstellungsfähigen Betrags.
Rückstellungen für Pensionen: Pensionsrückstellungen werden gemäß HGB nach versicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet. Die Bildung der Rückstellungen für Pensionen nach IFRS basiert auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren („projected unit credit method“) unter Anwendung eines Abzinsungsfaktors, der durch Marktrenditen
für erstklassige Anleihen bestimmt wird, und erwarteten Gehaltssteigerungen.
Wertpapiere des Umlaufvermögens: Nach den österreichischen Bilanzierungsvorschriften sind Wertpapiere
zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten anzusetzen. Innerhalb IFRS sind die Wertpapiere des
Umlaufvermögens („available-for-sale“) zu Marktwerten anzusetzen, wobei für die Behandlung der Veränderungen im
Marktwert ein Wahlrecht besteht.
88
Fremdwährungsgeschäfte: Zwischen den beiden Rechnungslegungssystemen besteht ein Unterschied in der
Erfassung von unrealisierten Gewinnen aus der Stichtagskursbewertung von Fremdwährungsbeträgen. Nach österreichischem Recht sind nur unrealisierte Verluste zu bilanzieren, während nach IFRS bei monetären Posten auch
unrealisierte Gewinne berücksichtigt werden müssen.
Wertpapiere des Anlagevermögens: In Übereinstimmung mit IFRS wurden die Wertpapiere des Anlagevermögens in der Gruppe als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Das österreichische HGB schreibt eine Bewertung zu Anschaffungskosten oder einem
allenfalls niedrigeren Marktwert bei nachhaltiger Änderung vor.
Sicherungsgeschäfte: Mit der Einführung von IAS 39 hat die Gruppe ihre Kurssicherungen als Absicherungsgeschäfte für Cashflows eingeordnet und diese mit dem beizulegenden Zeitwert (fair value) bewertet. Änderungen der
beizulegenden Zeitwerte der Sicherungsinstrumente, die als effektiv wirksame Absicherung von künftigen Cashflows
qualifiziert werden können, werden direkt im Eigenkapital als Sicherungsreserve ausgewiesen. Das österreichische
HGB schreibt eine direkte Bewertung der Sicherungsgeschäfte nicht vor.
C. Akquisitionen
Im Jänner 2004 erwarb die Andritz-Gruppe bestimmte Vermögenswerte des Geschäftsbereichs Bird Machine vom
US-Konzern Baker Hughes Incorporated. Bird Machine ist ein global tätiges Unternehmen, das sich auf die industrielle
Fest-/Flüssigtrennung von Schlämmen aus kommunalen Kläranlagen und aus industriellen Anwendungen spezialisiert
hat, und verfügt über eine breite Produktpalette von Zentrifugen und Kammerfilterpressen. Im August 2004 hat die
Andritz-Gruppe die Akquisition des Geschäftsbereichs Filtrieren von der weltweit tätigen deutschen Netzsch-Gruppe
abgeschlossen. Die Produktpalette des erworbenen Geschäftsbereichs umfasst Entwässerungsaggregate, vor allem
Kammerfilterpressen. Der Erwerb des Geschäftsbereichs Fließbetttrocknungssysteme von der deutschen VA TECH
WABAG wurde im November 2004 abgeschlossen. Der weltweit tätige Geschäftsbereich Fließbetttrocknungssysteme mit Standort in Ravensburg, Deutschland, ist auf die Entwicklung, Herstellung und Errichtung von Anlagen
zum Granulieren und Trocknen von Lösungen, Suspensionen und Schüttgütern spezialisiert. Die Gesamtkosten
für diese drei Akquisitionen, die alle dem Geschäftsbereich Umwelt und Prozess zuzuordnen sind, betrugen insgesamt TEUR 3.520, davon entfallen TEUR 1.366 auf Patente und Know-how und der verbleibende Goodwill beträgt
TEUR 1.344.
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
Im August 2004 hat das Unternehmen im Geschäftsbereich Zellstoff und Papier 51,1% der Anteile an CyberMetrics
Inc. in USA erworben, einem Spezialisten für Online-Messungen der Zellstoffqualität. Im November 2004 wurden
die restlichen 50% an Voith Andritz Tissue L.L.C. erworben. Die Kosten für diese Akquisitionen betrugen insgesamt
TEUR 247, der darauf entfallende Firmenwert beträgt TEUR 1.080.
Die Andritz-Gruppe erweiterte das Produktportfolio im Geschäftsbereich Walz- und Bandbehandlungsanlagen durch
den Erwerb von einzelnen Vermögenswerten und Know-how der insolventen Otto Kaiser GmbH, eines Herstellers von
mechanischen Hochleistungspressen zur Verarbeitung von Bandstahl. Die Kosten für diese Vermögenswerte betrugen
TEUR 3.987.
Die neu akquirierten Unternehmen trugen seit dem Erwerb insgesamt TEUR 95.527 zum Umsatz und
TEUR 3.496 zum Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) der Gruppe bei.
Hätten die Akquisitionen zu Beginn des Geschäftsjahres stattgefunden, so wäre der Konzernumsatz der Gruppe auf
TEUR 1.545.202 bzw. das EBITA auf TEUR 96.738 angestiegen.
Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten und Leistungsverrechnungen, inklusive konzerninterner
Zwischenergebnisse, wurden eliminiert. Der Konzernabschluss wurde unter Zugrundelegung von einheitlichen
Bilanzierungsgrundsätzen für vergleichbare Geschäftsvorfälle erstellt.
D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
a. Immaterielle Vermögensgegenstände
Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten bewertet. Nach der erstmaligen Aktivierung
werden die immateriellen Vermögensgegenstände zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und
etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Immaterielle Vermögensgegenstände werden linear über ihre
geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden jährlich
zum Ende jedes Geschäftsjahres überprüft.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
Die für Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte geleisteten Beträge werden aktiviert und
dann mittels linearer Abschreibung über die erwartete Nutzungsdauer abgeschrieben. Die erwartete Nutzungsdauer
liegt zwischen 3 und 15 Jahren.
Unternehmenszusammenschlüsse und Firmenwert
Für Unternehmenszusammenschlüsse ab dem 31. März 2004 wurde IFRS 3 angewandt. Gemäß diesem Standard
ermittelt sich der Firmenwert als Residualgröße aus den Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs und dem
mit dem beizulegenden Zeitwert bewerteten Reinvermögen unter Berücksichtigung der Eventualverbindlichkeiten.
Ein sich ergebender Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, es ist jedoch ein Werthaltigkeitstest gemäß
IAS 36 durchzuführen. Dieser Werthaltigkeitstest hat zumindest jährlich zu erfolgen oder wenn interne oder externe
Indikatoren eine Wertminderung andeuten. Zur Bestimmung, ob eine Abschreibung auf Grund einer Wertminderung
erforderlich ist, wird der Firmenwert jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die vom erwarteten
Synergiepotenzial des Unternehmenszusammenschlusses künftig profitieren. Ist der Buchwert höher als der erzielbare Betrag, so ist eine entsprechende Abschreibung vorzunehmen.
Ein sich aus dem Vergleich von Anschaffungskosten und dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens
des erworbenen Unternehmens ergebender negativer Firmenwert wird sofort erfolgswirksam in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst.
Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2004 wurde IFRS 3 für Firmenwerte, die aus Unternehmenszusammenschlüssen vor dem 31. März 2004 stammen, nicht angewandt. Der Überschuss des Kaufpreises einer Akquisition
über den beizulegenden Zeitwert der erworbenen feststellbaren Nettovermögenswerte und Verbindlichkeiten zum
Zeitpunkt des Erwerbes wird als Firmenwert ausgewiesen und als Vermögensgegenstand bilanziert. Der Firmenwert
wird zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen
ausgewiesen. Er wird linear über seine Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer wird zum Zeitpunkt
des Erwerbs unter Berücksichtigung des jeweiligen Sachverhalts festgelegt und liegt zwischen 7 und 15 Jahren.
Die Buchwerte werden zu jedem Bilanzstichtag anhand der Wahrscheinlichkeit zukünftiger Gewinne auf ihre
Werthaltigkeit überprüft. Existieren Anzeichen für eine allfällige Wertminderung des Firmenwertes, wird ein auf Basis
der jeweiligen Cashflow generierenden Einheit möglicher Einzelveräußerungs- bzw. Nutzungswert eingeschätzt. Ist
ANDRITZ 2004
89
KONZERNANHANG
der Buchwert höher als dieser Schätzwert, wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Beginnend
mit dem Geschäftsjahr 2005 wird gemäß Übergangsbestimmungen des IFRS 3 die planmäßige Abschreibung des
Firmenwertes ausgesetzt und die kumulierten Abschreibungen werden gegen die Anschaffungskosten verrechnet. Der
Werthaltigkeitstest wird gemäß IAS 36 zumindest jährlich durchgeführt.
Firmenwerte und negative Unterschiedsbeträge, welche aus Akquisitionen vor dem 1. Jänner 1995 resultieren,
wurden erfolgsneutral gegen Gewinnrücklagen verrechnet.
b. Sachanlagen
Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen ausgewiesen. Wird ein Vermögensgegenstand verkauft oder ausgeschieden, so werden die
Anschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen ausgebucht und ein allfälliger Gewinn oder Verlust aus der
Veräußerung erfolgswirksam erfasst.
Die Anschaffungskosten von Sachanlagen umfassen den Kaufpreis, einschließlich der Importzölle und nicht-refundierbarer Steuern und alle jene direkt zurechenbaren Kosten, die entstehen, um den Vermögensgegenstand an den
zur Nutzung vorgesehenen Ort zu bringen und in einen arbeitsbereiten Zustand zu versetzen. Ausgaben, die nach der
Inbetriebnahme von Anlagevermögen entstehen, wie Reparaturen, Wartung und Überholungskosten, werden normalerweise in jener Periode aufwandswirksam, in welcher die Kosten entstanden sind. Die Abschreibung erfolgt linear
über folgende geschätzte Nutzungsdauern:
Gebäude
20-50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen
4-10 Jahre
Werkzeuge, Büro- und Geschäftsausstattung und Fahrzeuge 3-10 Jahre
90
Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden periodisch geprüft, um sicherzustellen, dass diese dem
erwarteten wirtschaftlichen Nutzenverlauf des Sachanlagegegenstands entsprechen. Unter den in Bau befindlichen
Anlagen werden noch nicht betriebsbereite Sachanlagen erfasst und mit den Anschaffungskosten bewertet. Diese
inkludieren Herstellungskosten und andere direkt zurechenbare Kosten.
c. Finanzierungsanlagenvermögen und Anteile an assoziierten Unternehmen
Diese langfristigen Beteiligungen bestehen primär aus Anteilen an assoziierten Unternehmen und Wertpapieren des
Anlagevermögens.
Unter den Anteilen an assoziierten Unternehmen werden in der Regel Beteiligungen an Unternehmen im Ausmaß
von 20 bis 50% ausgewiesen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Diese werden unter
Anwendung der Equity-Methode bewertet. Eine Überprüfung des Buchwerts der Anteile an assoziierten Unternehmen
und eine entsprechende außerplanmäßige Abschreibung oder Zuschreibung wird dann durchgeführt, wenn Anzeichen
für eine Wertminderung oder deren Wegfall vorliegen.
Wertpapiere des Anlagevermögens wurden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert
und mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen dieser Zeitwerte werden als Gewinn oder Verlust in der
Ergebnisrechnung ausgewiesen.
d. Fertige und unfertige Erzeugnisse, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Das Vorratsvermögen, einschließlich der unfertigen Erzeugnisse und noch nicht abrechenbaren Leistungen, wird
zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten, nach Wertberichtigungen
für veraltete und langsam drehende Güter, bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der im gewöhnlichen
Geschäftsverkehr erzielbare Verkaufspreis, abzüglich der noch zur Fertigstellung anfallenden Kosten sowie der
notwendigen Vertriebskosten. Die Kosten werden überwiegend auf Basis des FIFO-Verfahrens festgestellt. In den
Herstellungskosten der fertigen und unfertigen Erzeugnisse sind auch zurechenbare fixe und variable Gemeinkosten
enthalten. Nicht mehr verwertbares Vorratsvermögen wurde vollständig abgeschrieben. Reine Liefergeschäfte werden
zu Herstellungskosten bewertet. Bei diesen Aufträgen erfolgt die Umsatzerfassung erst zum Zeitpunkt des Eigentumsund Gefahrenübergangs („completed contract method“).
e. Auftragsfertigung
Forderungen aus Projekten und die damit in Zusammenhang stehenden Umsätze werden nach Maßgabe des jeweiligen Anarbeitungsgrads („percentage of completion method“) erfasst. Projekte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie
auf Basis von individuellen Vertragsbedingungen mit fixen Preisen vereinbart werden. Der Anarbeitungsgrad wird durch
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
die „cost-to-cost method“ festgelegt. Zuverlässige Schätzungen der Gesamtkosten der Aufträge, der Verkaufspreise
und der tatsächlich angefallenen Kosten sind auf monatlicher Basis verfügbar. Die geschätzten Auftragsgewinne
werden im Verhältnis zu den ermittelten Umsätzen realisiert. Bei der „cost-to-cost method“ werden Umsätze und
Auftragsergebnisse im Verhältnis der tatsächlich angefallenen Herstellungskosten zu den erwarteten Gesamtkosten
erfasst. Veränderungen der gesamten geschätzten Auftragskosten und daraus möglicherweise resultierende Verluste
werden in der Periode ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst. Für technologische und finanzielle Risiken, welche
während der verbleibenden Laufzeit des Projekts eintreten können, wird je Auftrag eine Einzeleinschätzung vorgenommen und ein entsprechender Betrag in den erwarteten Gesamtkosten angesetzt. Drohende Verluste aus der
Bewertung von nicht abgerechneten Projekten werden sofort als Aufwand erfasst. Drohende Verluste werden realisiert, wenn wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen werden. Für mögliche Gewährleistungsansprüche von Kunden werden Rückstellungen entsprechend der jeweiligen Gewinnrealisierung
gebildet. Nach Fertigstellung des Auftrags wird das verbleibende Gewährleistungsrisiko neu eingeschätzt.
f. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Die Forderungen werden zum Nennwert, abzüglich Wertberichtigungen für mögliche Ausfälle, ausgewiesen.
g. Wertpapiere und Umlaufvermögen
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens setzen sich aus Bundesanleihen und Anleihen erstklassiger Banken, welche
in liquiden Märkten gehandelt werden, zusammen. Diese dienen zur Veranlagung liquider Mittel und sind im allgemeinen nicht dazu bestimmt, langfristig gehalten zu werden. Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zum jeweiligen
Marktwert ausgewiesen. Daraus entstehende Wertanpassungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Erhaltene Zinsen aus Wertpapieren werden als Zinsertrag dargestellt. Die sich bei der Veräußerung ergebende
Differenz zwischen Erlös und jeweiligem Buchwert wird erfolgswirksam erfasst.
h. Flüssige Mittel
Die flüssigen Mittel beinhalten Bargeld und Bankguthaben. Hierunter können auch geldnahe Forderungen („cash
equivalents“) enthalten sein, die aus kurzfristigen Guthaben bei Nicht-Banken mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis
zu drei Monaten mit geringem Wertänderungsrisiko bestehen.
i. Grundkapital
Es gibt nur Stammaktien, die alle ausgegeben sind und dieselben Rechte verbriefen.
Das Gesamtgrundkapital der Andritz AG beträgt EUR 94.510.000, aufgeteilt auf 13.000.000 nennwertlose Stückaktien. Aufgrund der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum
15. September 2005 das Grundkapital um bis zu EUR 25.445.000 durch Ausgabe von bis zu 3.500.000 Stückaktien
zu erhöhen.
Der Vorstand hat auf Basis einer Ermächtigung der Hauptversammlung und mit Zustimmung des Aufsichtsrats
ein Aktienrückkaufprogramm, welches den Erwerb von bis zu 650.000 Stückaktien im Zeitraum 16. Mai 2002
bis 27. Juni 2003 innerhalb einer Bandbreite von 10 bis 35 Euro je Aktie ermöglicht, sowie eine Erweiterung des
Rückkaufprogramms zum Erwerb von bis zu 650.000 Stückaktien im Zeitraum zwischen 28. Juni 2003 und 27. Juni
2004 mit einem Preisband von 10 bis 30 Euro je Aktie beschlossen. Das Programm wurde am 30. März 2004 widerrufen. Der Vorstand hat auf Basis einer neuerlichen Ermächtigung der Hauptversammlung vom 30. März 2004 und mit
Zustimmung des Aufsichtsrats ein Aktienrückkaufprogramm, welches den Erwerb von bis zu 1.300.000 Stückaktien
im Zeitraum 5. April 2004 bis 29. September 2005 innerhalb einer Bandbreite mit einem niedrigsten Gegenwert je
Aktie von EUR 10 und einem höchsten Gegenwert je Aktie, welcher nicht mehr als 30% über dem durchschnittlichen, ungewichteten Börseschlusskurs der vorangegangenen zehn Handelstage liegen darf, beschlossen. 2003
wurden 128.701 Stückaktien in mehreren Tranchen mit einem Durchschnittspreis von EUR 22,75 zurückgekauft und
94.600 Stückaktien zu einem Durchschnittspreis von EUR 27,44 wieder verkauft. 50 eigene Aktien wurden für eine
Lotterie verwendet. Zum 31. Dezember 2003 hat die Gesellschaft 110.948 eigene Aktien mit einem Marktwert von
TEUR 4.210 gehalten. 2004 wurden 2.000 Stückaktien zu einem Durchschnittspreis von EUR 36,93 zurückgekauft
und 66.750 Stückaktien zu einem Preis von EUR 21 je Aktie an berechtigte Führungskräfte im Rahmen des Aktienbeteiligungsprogramms für Führungskräfte wieder verkauft. 5.788 Aktien wurden im Zuge einer Mitarbeiterbeteiligungsaktion an Mitarbeiter der Andritz AG abgegeben. Zum 31. Dezember 2004 hat die Gesellschaft 40.410 eigene Aktien
mit einem Marktwert von TEUR 2.267 gehalten. Es ist vorgesehen, diese Aktien für die Bedienung der Optionen im
Rahmen des Aktienbeteiligungsprogramms für Führungskräfte zu verwenden.
ANDRITZ 2004
91
KONZERNANHANG
j. Kapitalrücklagen
In den Kapitalrücklagen sind – in Übereinstimmung mit österreichischem Recht – Zuzahlungen der Aktionäre anlässlich der Ausgabe von Aktien enthalten.
k. Rückstellungen
Eine Rückstellung wird dann und nur dann gebildet, wenn ein Unternehmen aus einem vergangenen Ereignis eine
gegenwärtige Verpflichtung (gesetzlicher oder vertraglicher Natur) hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist (d.h. eher wahrscheinlich denn nicht) und eine
zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Die Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag
überprüft und der jeweiligen Neueinschätzung angepasst. Bei wesentlichen Zinseffekten wird der Rückstellungsbetrag
mit dem Barwert der erwarteten Ausgaben zur Erfüllung der Verpflichtung angesetzt.
l. Sonstige Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Finanzinstrumente
Finanzvermögen und -verbindlichkeiten, die in der Bilanz enthalten sind, beinhalten flüssige Mittel, Wertpapiere des
Umlaufvermögens, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen
und sonstige Verbindlichkeiten, langfristige Forderungen, verzinsliche Finanzverbindlichkeiten und Beteiligungen und
Wertpapiere des Anlagevermögens. Die Bilanzierungsgrundsätze im Hinblick auf Ansatz und Bewertung dieser Posten
sind in den jeweiligen Erläuterungen in diesem Konzernanhang enthalten.
92
Finanzinstrumente werden in Übereinstimmung mit dem wirtschaftlichen Gehalt der vertraglichen Bedingungen als
Vermögensgegenstand bzw. Schuld klassifiziert. Daher sind Zinsen, Dividenden, Gewinne und Verluste aus diesen
Finanzinstrumenten als Aufwendungen oder Erträge dargestellt. Die Finanzinstrumente werden saldiert, wenn der
Konzern ein gesetzlich durchsetzbares Recht zur Saldierung besitzt und beabsichtigt, entweder nur den Saldo oder
sowohl die Forderung als auch die Verbindlichkeit gleichzeitig zu begleichen.
Hedging
Der Konzern nützt Devisentermingeschäfte, um das durch Projekte entstehende Fremdwährungskursrisiko abzusichern. Gemäß Konzernrichtlinie für Währungsabsicherungen werden Devisentermingeschäfte hauptsächlich zur
Absicherung sehr wahrscheinlicher künftiger Cashflows aus diesen Projekten bzw. für laufende Geschäfte verwendet.
Diese Devisentermingeschäfte können deshalb als Absicherung des Cashflows klassifiziert werden. Änderungen der
beizulegenden Zeitwerte der Sicherungsinstrumente, die als effektiv wirksame Absicherung von künftigen Cashflows
qualifiziert werden können, werden direkt im Eigenkapital als Rücklage für Sicherungsgeschäfte ausgewiesen. Wenn
der gesicherte Cashflow in einem Ausweis eines Vermögenswerts oder einer Schuld resultiert, werden alle Gewinne
oder Verluste, die vorher direkt im Eigenkapital ausgewiesen wurden, bei Berechnung der Anschaffungskosten bzw.
Buchwerte für die betreffenden Aktiva oder Passiva berücksichtigt. Ansonsten werden alle Gewinne oder Verluste
für Absicherungen von Cashflows, die ursprünglich im Eigenkapital ausgewiesen wurden, von der Rücklage für
Sicherungsgeschäfte im Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung jener Periode transferiert, in der die gesicherte Verpflichtung oder erwartete Transaktion die Ergebnisrechnung beeinflusst. Wird ein Devisentermingeschäft nicht
als Absicherung eines künftigen Cashflows klassifiziert, so wird der beizulegende Zeitwert bzw. dessen Veränderung
als Gewinn oder Verlust in der Ergebnisrechnung ausgewiesen.
Wenn eine gesicherte Verpflichtung bzw. deren Veränderung oder eine erwartete Transaktion als nicht mehr wahrscheinlich eingeschätzt werden, sind die kumulierten Gewinne oder Verluste, die vorher im Eigenkapital ausgewiesen
wurden, in die Gewinn- und Verlustrechnung zu transferieren.
Alle Beteiligungen an Auslandsgesellschaften sind langfristige Investitionen, und ein Verkauf solcher Beteiligungen
ist in absehbarer Zukunft nicht zu erwarten. Gemäß Konzernrichtlinie für Währungssicherungen werden Beteiligungen
in Fremdwährungen nicht gesichert.
Derivative Finanzierungsinstrumente
Ein Großteil der Derivate kann als Absicherungsgeschäft klassifiziert werden. Der Konzern verwendet
Devisentermingeschäfte zur Absicherung von Kursrisiken und Zinsswaps zur Absicherung von Zinsrisiken.
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
Forschungs- und Entwicklungskosten
Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden in jener Periode, in der sie angefallen sind, als Aufwand ausgewiesen, da die Kriterien für die Aktivierung (IAS 38) nicht erfüllt werden. Insgesamt wurden im Jahr 2004 TEUR 21.114
und im Jahr 2003 TEUR 25.470 als Aufwand berücksichtigt.
Umsatzrealisierung (ausgenommen Auftragsfertigung)
Umsätze werden dann erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der wirtschaftliche
Nutzen aus dem Verkauf zufließen wird und die Höhe der Erlöse verlässlich bestimmbar ist. Die Umsätze werden
ohne Umsatzsteuer und Rabatte ausgewiesen, wenn die Lieferung erfolgt ist und sowohl Risiko als auch Eigentum
übergegangen sind.
Die Zinsen werden aliquot auf Basis des jeweiligen Zinssatzes abgegrenzt. Dividendenerträge werden ausgewiesen,
wenn das Recht der Aktionäre, die Zahlung zu erhalten, begründet wurde.
Kreditkosten
Die Kreditkosten werden im Allgemeinen in entstandener Höhe sofort aufwandswirksam angesetzt.
Außerplanmäßige Abschreibung
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände werden auf Wertminderungen geprüft, sobald Ereignisse
oder Veränderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert des Vermögensgegenstandes möglicherweise
höher als der erzielbare Betrag ist. Sobald der Buchwert eines Vermögensgegenstandes den erzielbaren Betrag
übersteigt, wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Der erzielbare Betrag wird für die einzelnen
Vermögensgegenstände eingeschätzt; ist dies nicht möglich, erfolgt eine Beurteilung der übergeordneten, Cashflow
generierenden Einheiten.
m. Fremdwährungen
Fremdwährungstransaktionen
Fremdwährungstransaktionen werden in der Berichtswährung, durch Anwendung des Wechselkurses zwischen
Berichtswährung und Fremdwährung im Zeitpunkt der Transaktion, dargestellt. Wechselkursdifferenzen aus der
Bezahlung von monetären Posten zu Umrechnungskursen, welche von den ursprünglich erfassten abweichen, werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Ausländische Gesellschaften
Ausländische vollkonsolidierte Tochtergesellschaften werden als selbstständige Unternehmen angesehen, da
sie finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch unabhängig sind. Ihre Berichtswährungen sind die jeweiligen
Landeswährungen. Die Bilanzwerte dieser Tochtergesellschaften werden mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Aufwendungen und Erträge werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Alle daraus resultierenden
Umrechnungsdifferenzen sind im „Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung“ im Konzerneigenkapital
ausgewiesen. Firmenwerte aus dem Erwerb von ausländischen Tochterunternehmen werden unter Verwendung
des Wechselkurses zum Erwerbszeitpunkt dargestellt. Währungsdifferenzen aus der Aufrechnung von monetären
Posten, die im Wesentlichen einen Teil der Nettoinvestitionen des Konzerns in ausländischen Töchtern darstellen,
werden bis zum Ausscheiden aus dem Konsolidierungskreis der jeweiligen Tochtergesellschaft als Eigenkapital im
Konzernabschluss klassifiziert.
n. Leistungen an Arbeitnehmer
Leistungsorientierte Pläne (Pensionsrückstellungen)
Einige Konzernunternehmen haben für bestimmte Arbeitnehmer leistungsorientierte Pensionspläne. Die
Verpflichtungen werden jedes Jahr durch qualifizierte und unabhängige Versicherungsmathematiker bewertet. Die
Verpflichtungen und Aufwendungen aus Pensionszahlungen werden durch Anwendung des Anwartschaftsverfahrens
(„projected unit credit method“) ermittelt. Diese Methode geht davon aus, dass in jedem Dienstjahr ein zusätzlicher
Teil des letztendlichen Leistungsanspruches verdient wird und bewertet jeden dieser Teile separat, um so die endgültige Verpflichtung aufzubauen. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird linear über den durchschnittlichen
Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften verteilt. Gewinne und Verluste aus der Kürzung oder
Abgeltung eines leistungsorientierten Planes sind zum Zeitpunkt der Kürzung oder Abgeltung zu erfassen. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden für definierte Pläne anteilig auf die erwartete, durchschnittlich
verbleibende Restlebensarbeitszeit der Arbeitnehmer verteilt. Die Pensionsverpflichtung wird zum Barwert zukünftiger
Abflüsse unter Verwendung verschiedener Abzinsungssätze für unterschiedliche Länder bewertet.
ANDRITZ 2004
93
KONZERNANHANG
Andere Konzernunternehmen haben für bestimmte Arbeitnehmer beitragsorientierte Pensionszusagen. Die damit
verbundenen Kosten werden im Zeitpunkt des Auftretens als Aufwand erfasst.
Abfertigungsverpflichtungen
In einigen Ländern ist der Konzern gesetzlich verpflichtet, in bestimmten Fällen der Beendigung des Dienstverhältnisses
Abfertigungen zu zahlen. Im Falle einer freiwilligen Kündigung durch den Arbeitnehmer sind keine Abfertigungen zu
zahlen. Entsprechende Abfertigungsverpflichtungen werden rückgestellt.
o. Ertragsteuern
Die Ertragsteuerbelastung basiert auf dem Jahresgewinn und berücksichtigt latente Steuern. Steuerlatenzen werden unter Anwendung der „balance sheet liability method“ errechnet. Latente Steuern spiegeln die Steuereffekte der
temporären Differenzen zwischen den ausgewiesenen Buchwerten der Vermögensgegenstände und Schulden und
den entsprechenden Beträgen auf Grund der jeweiligen steuerlichen Vorschriften wider.
Aktive und passive Steuerabgrenzungen werden unter Verwendung der erwarteten Steuersätze für das steuerbare
Einkommen ermittelt, die im Zeitpunkt des Ausgleichs der temporären Differenzen anwendbar sein werden. Dabei
werden die Steuersätze (und Steuervorschriften) verwendet, die zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind.
Das Ausmaß der aktiven und passiven Steuerabgrenzung spiegelt die Steuerauswirkungen wider, die sich nach
Einschätzung des Unternehmens zum Bilanzstichtag ergeben würden, wenn die Buchwerte des Vermögens realisiert
und die Verbindlichkeiten beglichen würden.
Aktive und passive Steuerabgrenzungen werden für alle temporären Differenzen ohne Rücksicht darauf, wann wahrscheinlich ein Umkehreffekt eintreten wird, berücksichtigt.
94
Die aktive Steuerabgrenzung wird berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass zum Zeitpunkt der Verwendung
der aktiven Steuerabgrenzung genügend steuerbare Gewinne vorhanden sein werden. Zu jedem Bilanzstichtag werden die bisher unberücksichtigten sowie der Buchwert der gebildeten aktiven Steuerabgrenzungen neu eingeschätzt.
Jene bisher nicht aktivierten latenten Steueransprüche werden in dem Ausmaß berücksichtigt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass der zukünftige steuerbare Gewinn die Verwendung der aktiven Steuerabgrenzungen zulässt.
Im Gegensatz dazu wird der Buchwert aktiver latenter Steuern in jenem Ausmaß wertberichtigt, in dem es nicht länger wahrscheinlich ist, dass in Zukunft genügend steuerbare Gewinne zur Verwendung der aktiven latenten Steuern
vorhanden sein werden.
Latente Steuern werden direkt mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschrieben, wenn die Steuer sich
auf Posten bezieht, die in derselben oder in einer anderen Periode mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschrieben werden, inklusive Wechselkursdifferenzen, die sich aus der Umrechnung von konzerninternen Darlehen
ergeben.
E. Segmentinformationen
Geschäftsbereiche
Für Managementzwecke ist der Konzern auf weltweiter Basis in vier Hauptgeschäftsbereiche untergliedert.
Diese strategischen Geschäftsbereiche bilden die Basis für die primäre Segmentberichterstattung des Konzerns.
Finanzinformationen nach Geschäftsbereichen und geographischen Bereichen werden in Abschnitt I dargestellt (siehe
unten „Segmentberichterstattung“).
Es existieren keine wesentlichen Aktivitäten zwischen den Geschäftsbereichen. Alle Konsolidierungsbuchungen sind
in dem betreffenden Geschäftsbereich enthalten.
Gemäß dem Monatsberichtswesen, welches die Basis für die primäre Segmentberichterstattung darstellt, werden
alle Umsätze und alle direkten und indirekten Kosten (einschließlich Gemeinkosten und Verwaltungskosten) den
Geschäftsbereichen zugeteilt.
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
F. Eventualverbindlichkeiten
Eventualverbindlichkeiten werden in der Bilanz nicht berücksichtigt. Sie werden dann nicht offen gelegt, wenn die
Möglichkeit eines Ressourcenabflusses mit wirtschaftlichem Nutzen unwahrscheinlich ist. Eine Eventualforderung wird
im Konzernabschluss nicht berücksichtigt, aber offen gelegt, wenn der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.
G. Erläuterungen zur Bilanz
1. Konzernanlagenspiegel
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
(in TEUR)
Immaterielle
Vermögensgegenstände
Differenzen aus
WährungsStand
umrech1.1.2004
nungen
Veränderungen
KonsolidierungsUmbuStand
Zugänge Abgänge
kreis chungen 31.12.2004
24.889
(473)
3.727
493
1.369
5
29.025
233.466
(7.225)
3.204
(0)
0
0
229.446
Grundstücke und Bauten
131.493
Technische Anlagen und
Maschinen
136.098
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
63.783
In Bau befindliche Anlagen
1.951
Geleistete Anzahlungen auf
Sachanlagevermögen
50
Summe Sachanlagen
333.375
(1.410)
3.235
10.089
127
1.455
124.811
(2.721)
11.172
11.353
1.267
214
134.676
(1.192)
(26)
9.605
1.560
7.194
366
671
0
511
(2.180)
66.184
939
0
(5.350)
69
25.641
42
29.044
0
2.065
0
0
77
326.687
(13.048)
32.572
29.434
3.435
5
585.158
Firmenwerte
Summe immaterielle
Vermögensgegenstände,
Firmenwerte und
Sachanlagen
591.730
ANDRITZ 2004
95
KONZERNANHANG
Abschreibungen
DifferenVerändezen aus
rungen
WährungsJahresKonsoliStand
umrech- abschreidierungsUmbuStand
1.1.2004
nungen
bungen Abgänge
kreis chungen 31.12.2004
(in TEUR)
Immaterielle
Vermögensgegenstände
Firmenwerte
19.968
(454)
2.875
425
0
0
21.964
110.681
(5.481)
16.684
0
0
0
121.884
56.280
(787)
3.072
4.425
0
39
54.180
103.177
(1.960)
8.093
10.149
3
(414)
98.750
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
In Bau befindliche Anlagen
Geleistete Anzahlungen auf
Sachanlagevermögen
Summe Sachanlagen
46.753
0
(984)
0
8.470
29
6.330
29
76
0
382
0
48.367
0
0
206.210
0
(3.731)
0
19.664
0
20.932
0
79
0
7
0
201.297
Summe immaterielle
Vermögensgegenstände,
Firmenwerte und Sachanlagen
336.859
(9.665)
39.223
21.358
79
7
345.145
96
Buchwerte
Anschaffungswerte
31.12.2004
Kumulierte
Abschreibung
Buchwerte
31.12.2004
Buchwerte
31.12.2003
29.025
21.964
7.061
4.921
Firmenwerte
229.446
121.884
107.561
122.785
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
In Bau befindliche Anlagen
Geleistete Anzahlungen auf
Sachanlagevermögen
Summe Sachanlagen
124.811
134.676
54.180
98.750
70.631
35.926
75.213
32.921
66.184
939
48.367
0
17.818
939
17.030
1.951
77
326.687
0
201.297
77
125.390
50
127.165
Summe immaterielle
Vermögensgegenstände,
Firmenwerte und Sachanlagen
585.158
345.145
240.012
254.871
(in TEUR)
Immaterielle
Vermögensgegenstände
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
Finanzierungs-Leasing
Der Buchwert für technische Anlagen und Maschinen enthält einen Betrag von TEUR 1.074 (2003 TEUR 1.426),
und der Buchwert für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung enthält einen Betrag von TEUR 211
(2003 TEUR 256) für Anlagegüter, die über Finanzierungs-Leasing angeschafft wurden. Die Summe der zukünftigen Mindestleasingzahlungen zum Bilanzstichtag beträgt TEUR 1.088 (2003 TEUR 1.555). Es handelt sich um
Leasingverträge mit Restlaufzeiten von 7 bis 49 Monaten.
Abschreibungen auf Grund von Wertminderung
In 2004 wurden Abschreibungen auf Grund von Wertminderung vorgenommen für Firmenwerte, die aus den
Akquisitionen von Acutest und des Ofengeschäftes von Selas stammen, da sich der Geschäftsgang nicht wie
erwartet entwickelt hat. Die Abschreibung für Wertminderung betrug insgesamt TEUR 2.955, wovon TEUR 1.294
dem Geschäftsbereich Zellstoff und Papier zuzuordnen sind, der restliche Betrag entfällt auf den Geschäftsbereich
Walz- und Bandbehandlungsanlagen. Die Abschreibung für Wertminderung von Anteilen an assoziierten Unternehmen
betrug 2004 TEUR 1.041 und ist zur Gänze dem Geschäftsbereich Zellstoff und Papier zuzuordnen.
Firmenwert
(in TEUR)
Andritz Ahlstrom
Akquisition der Andritz AG
Übrige
2004
2003
32.367
59.596
15.598
107.561
37.630
65.555
19.600
122.785
2004
2003
46.054
66.395
27.523
139.972
35.585
50.781
21.348
107.714
2. Vorräte
(in TEUR)
Fertige Erzeugnisse
Unfertige Erzeugnisse
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Die ausgewiesenen Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet.
3. Geleistete Anzahlungen
Die in der Bilanz ausgewiesenen geleisteten Anzahlungen für offene Bestellungen stehen im Zusammenhang mit
noch nicht abgeschlossenen Aufträgen.
4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(in TEUR)
Forderungen
Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen
2004
2003
207.635
(5.872)
201.763
219.023
(2.321)
216.702
Die ausgewiesenen Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet.
ANDRITZ 2004
97
KONZERNANHANG
5. Auftragsfertigung
(in TEUR)
Als Umsätze ausgewiesene Auftragserlöse aus dem laufenden Projektgeschäft
Bis zum Stichtag angefallene Auftragskosten und ausgewiesene Gewinne
(abzüglich ausgewiesener Verluste)
Erhaltene An- und Teilzahlungen
Einbehalte seitens Kunden
2004
2003
944.988
767.380
1.344.997
1.426.880
1.233
1.063.683
1.063.344
1.242
Die ausgewiesenen „Erhaltenen An- und Teilzahlungen für Projekte, soweit sie die dafür realisierten Umsatzerlöse
übersteigen“ stellen hauptsächlich Zahlungen von Kunden für Leistungen dar, die noch nicht vollständig ausgeführt
wurden.
6. Sonstige Forderungen
(in TEUR)
Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
Beizulegende Zeitwerte von Devisentermingeschäften
Übrige Forderungen
98
2004
2003
746
32.836
29.732
63.314
410
31.581
28.519
60.510
davon
Restlaufzeit
über 1 Jahr
7. Forderungsspiegel
2004
(in TEUR)
Gesamt
davon
Restlaufzeit
unter 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus realisierten Umsatzerlösen für Projekte, soweit
sie die dafür erhaltenen An- und Teilzahlungen übersteigen
Sonstige Forderungen
201.763
201.280
483
115.950
63.314
381.027
115.396
62.169
378.845
554
1.145
2.182
(in TEUR)
Gesamt
davon
Restlaufzeit
unter 1 Jahr
davon
Restlaufzeit
über 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus realisierten Umsatzerlösen für Projekte, soweit
sie die dafür erhaltenen An- und Teilzahlungen übersteigen
Sonstige Forderungen
216.702
216.672
30
107.738
60.510
384.950
107.738
59.418
383.828
0
1.092
1.122
2003
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
8. Gewinnrücklagen
Dividenden
Für 2004 wird vom Vorstand eine Dividende von 1,40 Euro je im Umlauf befindlicher Aktie vorgeschlagen. Die
Ausschüttung für 2003 in Höhe von TEUR 12.889, was einer Dividende von 1,00 Euro je Aktie entspricht, wurde
vom Vorstand vorgeschlagen und in der 97. ordentlichen Hauptversammlung am 30. März 2004 beschlossen. Die
Ausschüttung an die Aktionäre erfolgte am 8. April 2004.
Am 16. Februar 2005 wurde der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2004 nach IFRS vom Vorstand freigegeben.
Am 16. Februar 2004 wurde der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2003 nach IFRS vom Vorstand zur Vorlage an
den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat setzt sich ausschließlich aus nicht bei der Gesellschaft tätigen Personen
sowie aus Arbeitnehmervertretern zusammen. Der Konzernabschluss wurde dem Aufsichtsrat und danach der
Hauptversammlung ausschließlich für Informationszwecke vorgelegt. Der Konzernabschluss wurde vom Aufsichtsrat
und der Hauptversammlung zur Kenntnis genommen.
Währungsdifferenzen
Eigenkapital und Gesellschafterdarlehen in Fremdwährung werden in der Andritz-Gruppe generell nicht kursgesichert, da es sich um permanente Investitionen handelt und eine Konvertierung in Konzernwährung nicht geplant ist.
Ausnahmen bilden lediglich geplante Desinvestments und geplante Rückzahlungen von Gesellschafterdarlehen.
9. Rückstellungen
(in TEUR)
Rückstellungen
für Abfertigungen
Rückstellungen
für Pensionen
Sonstige langfristige
Rückstellungen
Langfristige
Rückstellungen
Kurzfristige
Rückstellungen
Stand
1.1.2004
Währungsumrechnung
Änderungen
Konsolidierungskreis
UmglieStand
derungen Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2004
99
25.221
0
0
0
141
21
4.292
29.351
28.593
(101)
950
0
1.260
6.024
5.022
27.180
19.155
(334)
539
(1.773)
1.260
5.404
10.346
21.269
72.969
(435)
1.489
(1.773)
2.661
11.449
19.660
77.800
77.459
(707)
4.374
2.382
18.894
16.643
33.852
81.823
Die sonstigen langfristigen und kurzfristigen Rückstellungen setzen sich hauptsächlich aus auftragsbezogenen
Rückstellungen (2004: TEUR 93.554 und 2003: TEUR 80.004) zusammen, die für Gewährleistungen, zu erwartende
Auftragsrisiken und Drohverluste gebildet wurden.
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
10. Pensionsleistungen an Arbeitnehmer
Leistungsorientierte Pensionspläne
Einige Konzernunternehmen in Österreich, den USA, Deutschland, Finnland und Schweden haben für bestimmte
Arbeitnehmer leistungsorientierte Pensionszusagen. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden für Zahlungen
wegen Ruhestandes, Invalidität und für hinterbliebene Familienangehörige gebildet. Die angebotenen Leistungen differieren hinsichtlich der rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Situation jedes Landes. Die Leistungen hängen
von den Dienstjahren und in manchen Fällen von den jeweiligen Arbeitnehmerentgelten ab.
Die folgende Aufstellung leitet den Barwert der Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionszusagen zu
den Bilanzwerten über:
(in TEUR)
Barwert der über einen Fonds finanzierten leistungsorientierten Zusagen
Zeitwert des Planvermögens
Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten leistungsorientierten Zusagen
Nicht berücksichtigte versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
Rückstellung laut Konzernabschluss
2004
2003
19.637
(10.891)
8.746
22.087
(8.266)
13.821
19.145
(711)
27.180
16.516
(1.744)
28.593
2004
2003
1.240
1.591
(79)
4.085
(0)
(8.672)
(1.835)
12.334
10.499
965
886
(7)
(143)
7.720
(10)
9.411
12.755
22.166
Die Pensionsaufwendungen bestehen aus:
(in TEUR)
100
Laufende Dienstzeitaufwendungen
Zinsaufwand aus Verpflichtungen
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Versicherungsmathematische Nettogewinne/-verluste
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Auswirkungen von Plankürzungen und -abgeltungen
Zahlungen an beitragsorientierte Pläne
Grundsätzliche versicherungsmathematische Annahmen zur Berechnung der Pensionsverpflichtungen zum 31.
Dezember:
(in Prozent)
Abzinsungsfaktor
Gehaltserhöhungen
Erhöhungen bei Pensionsbezügen
2004
2003
5,00%
3,00%
2,50%
5,75%
3,00%
2,50%
2004
2003
29.351
29.351
25.221
25.221
Abfertigungsverpflichtungen
(in TEUR)
Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten leistungsorientierten Zusagen
Rückstellung laut Konzernabschluss
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
Die Aufwendungen für Abfertigungen bestehen aus:
(in TEUR)
2004
2003
Laufende Dienstzeitaufwendungen
Zinsaufwand aus Verpflichtungen
Versicherungsmathematische Nettogewinne/-verluste
1.392
1.358
2.728
5.478
73
5.551
1.473
1.466
(2.354)
585
21
606
Zahlungen an beitragsorientierte Pläne
Die grundsätzlichen Annahmen zur versicherungsmathematischen Berechnung sind die gleichen wie bei der
Berechnung der Pensionsverpflichtungen.
Aktienbeteiligungsprogramm für Führungskräfte
Einer ausgewählten Gruppe von Führungskräften, die am 1. Juni 2001 in einem aufrechten Beschäftigungsverhältnis
zur Andritz AG oder einem ihrer Tochterunternehmen standen, wurde im Rahmen des Börsengangs ein Aktienbeteiligungsprogramm angeboten. Jede berechtigte Führungskraft, die Aktien erworben hat, deren Bezugswert, berechnet
zum Bezugs- und Angebotspreis (= 21 EUR je Aktie) insgesamt zumindest 20.000 EUR beträgt (=„Eigeninvestment“),
hat Anspruch auf eine Sondervergütung in Form von Optionsrechten. Diese können ausgeübt werden, sofern der
Durchschnittspreis der Aktien während zweier gesonderter Beurteilungszeiträume einen gewissen Prozentsatz
des Bezugs- und Angebotspreises übersteigt. Der erste Beurteilungszeitraum umfasst die drei Monate vor Ablauf
des zweiten Jahrestags der erstmaligen Notierung (25.6.2001) der Aktien an der Wiener Börse; der zweite
Beurteilungszeitraum umfasst die drei Monate vor Ablauf des dritten Jahrestags der erstmaligen Notierung der Aktien
an der Wiener Börse. Liegt der durchschnittliche Börsenkurs der Aktien im ersten Beurteilungszeitraum 15% (Option
1) oder im zweiten Beurteilungszeitraum 20% (Option 2) über dem Bezugs- und Angebotspreis, so ist die berechtigte
Führungskraft unter Voraussetzung des Nachweises des bis zum Ablauf des Beurteilungszeitraums ununterbrochenen
Eigeninvestments berechtigt, bis zu 1.500, 2.500 bzw. 5.000 Aktien in Bezug auf Option 1 bzw. Option 2 zum Bezugsund Angebotspreis zu erwerben (die Anzahl der zu bezeichnenden Aktien ist abhängig von der Führungsebene). Die
Optionen können nur einmal ausgeübt werden und sind nicht übertragbar. Option 1 konnte nicht ausgeübt werden,
wohl aber Option 2, weil im Beurteilungszeitraum 2 der Durchschnittskurs mehr als 20% über dem Emissionspreis
lag. Die Optionen können ausschließlich zeitlich gestaffelt ausgeübt werden. Jeder Teilnehmer hat das Recht,
sofort nach Optionsausübung und Bezahlung des verhältnismäßigen Bezugspreises 50% der in einer Erklärung der
Optionsausübung angeführten Anzahl von Aktien zu zeichnen. Nach Ablauf von drei Monaten ab Optionsausübung
und Bezahlung des verhältnismäßigen Bezugspreises kann er weitere 25% der in der Erklärung der Optionsausübung
angeführten Anzahl von Aktien zeichnen. Nach Ablauf von sechs Monaten ab Optionsausübung und Bezahlung des
restlichen Bezugspreises kann er die restlichen 25% der in der Erklärung der Optionsausübung angeführten Anzahl
von Aktien zeichnen.
Aufgrund rechtlicher Beschränkungen war es den Führungskräften in den Vereinigten Staaten nicht gestattet, ein
Eigeninvestment einzugehen, ihre Teilnahme war daher nicht von der Leistung eines Eigeninvestments abhängig. Von
den zum 31.Dezember 2003 105.500 ausstehenden Optionen wurden in 2004 66.750 ausgenützt; der gewichtete,
durchschnittliche Aktienkurs zum Ausübungszeitpunkt betrug EUR 40,70. 22.250 Optionen waren zum 31.12.2004
ausübbar und wurden im Januar 2005 gezogen. Die übrigen 16.500 Optionen sind in 2004 verfallen. Die Bedienung
der Optionen erfolgte aus dem Bestand eigener Aktien.
Die 97. ordentliche Hauptversammlung vom 30. März 2004 hat ein Aktienoptionenprogramm für leitende Angestellte
und Mitglieder des Vorstandes beschlossen. Die Anzahl der je berechtigter Führungskraft gewährten Optionen
beträgt je nach Verantwortungsbereich 1.500, 2.500 oder 5.000, für Mitglieder des Vorstandes 10.000 und für den
Vorsitzenden des Vorstandes 12.500. Die Optionen sollen aus von der Gesellschaft rückerworbenen eigenen Aktien
bedient werden. Eine Aktienoption berechtigt zum Bezug einer Aktie. Um eine Aktienoption ausüben zu können, muss
der Berechtigte vom 1.5.2004 bis vor einem jeden Ausübungszeitpunkt dauernd in einem aktiven Arbeitsverhältnis
zur Gesellschaft oder einer zum Andritz-Konzern gehörenden Gesellschaft gestanden haben. Weitere Voraussetzung
ist ein Eigeninvestment in Andritz-Aktien von zumindest 20.000 EUR für leitende Angestellte und 40.000 EUR für
Mitglieder des Vorstandes.
Der Ausübungspreis für die Aktienoptionen ist der ungewichtete Durchschnitt der Börsenschlusskurse der AndritzAktie während der vier auf die 97. ordentliche Hauptversammlung vom 30. März 2004 folgenden Kalenderwochen
und beträgt 37,53 EUR.
Die Optionen können in der Zeit vom 1. Mai 2006 bis 30. April 2008 (= Ausübungszeitraum) ausgeübt werden und
nur dann, wenn der ungewichtete Schlusskurs der Andritz-Aktie im Durchschnitt von zwanzig aufeinanderfolgenden
ANDRITZ 2004
101
KONZERNANHANG
Handelstagen im Zeitraum von 1. Mai 2006 bis 30. April 2007 mindestens 15% über dem Ausübungspreis liegt und
der Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2005 oder der Gewinn je
Aktie des Geschäftsjahres 2006 (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) mindestens 15% über dem Gewinn je Aktie (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2003 liegt, oder wenn der ungewichtete Schlusskurs der Andritz-Aktie im Durchschnitt von zwanzig aufeinanderfolgenden Handelstagen im Zeitraum
von 1. Mai 2007 bis 30. April 2008 mindestens 20% über dem Ausübungspreis liegt und der Gewinn je Aktie (bezogen
auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2006 oder der Gewinn je Aktie des Geschäftsjahres
2007 (bezogen auf die Gesamtzahl der gelisteten Aktien) mindestens 20% über dem Gewinn je Aktie (bezogen auf die
Gesamtzahl der gelisteten Aktien) des Geschäftsjahres 2003 liegt.
Im Falle der Erfüllung der Ausübungsbedingungen können 50% der Optionen sofort, 25 % der Optionen nach drei
Monaten und die restlichen 25% nach weiteren drei Monaten bezogen werden. Aktienoptionen können nur durch
schriftliche Erklärung an die Gesellschaft ausgeübt werden. Die Aktienoptionen sind nicht übertragbar. Die in Ausübung
der Aktienoptionen bezogenen Aktien unterliegen keiner Behaltefrist.
Insgesamt wurden in 2004 174.500 Optionen gewährt, welche auch zum 31.Dezember 2004 den Bestand der
ausstehenden Optionen darstellen. Der beizulegende Zeitwert der Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung beträgt
insgesamt 1.220 TEUR, davon wurden anteilig 356 TEUR in 2004 als Aufwand erfasst. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte auf Basis des „Black-Scholes Option Pricing“ Modells. Der Aktienpreis zum Zeitpunkt der
Gewährung der Optionsrechte ist der Schlusskurs der Andritz-Aktie vom 17. Mai 2004 und beträgt 37,05 EUR. Der
Ausübungspreis wurde gemäß den Bedingungen des Optionenprogramms mit 37,53 EUR ermittelt. Die Laufzeit der
Optionen wurde mit 2 Jahren angesetzt. Die erwartete Dividendenrendite betrug 3%, als risikofreier Zinssatz wurden
5% herangezogen. Die erwartete Volatilität wurde auf Basis der historischen Kursentwicklung der Andritz-Aktie im
Zeitraum der der Gewährung vorangegangen 30 Monate ermittelt. Weitere Merkmale der Optionsgewährung wurden
nicht in die Berechnung einbezogen.
11. Verbindlichkeitenspiegel
2004
102
(in TEUR)
Anleihen
Bankverbindlichkeiten
Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing
Restlaufzeit
zwischen
1 und 5 Jahren
Restlaufzeit
über
5 Jahre
100.000
2.575
582
103.157
0
2.636
0
2.636
Restlaufzeit
zwischen
1 und 5 Jahren
Restlaufzeit
über
5 Jahre
100.000
1.919
919
102.838
0
2.567
0
2.567
Rückstellungen – langfristig
Gesamt
100.000
5.211
582
105.793
77.800
183.593
2003
(in TEUR)
Anleihen
Bankverbindlichkeiten
Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing
Rückstellungen – langfristig
Gesamt
100.000
4.486
919
105.405
72.969
178.374
Die verzinslichen Bankverbindlichkeiten bestehen hauptsächlich aus Kontokorrentkrediten von Kreditinstituten zu
variablen und fixen Zinssätzen.
Sachanlagen in Höhe von TEUR 3.414 zum 31. Dezember 2004 und TEUR 17.781 zum 31. Dezember 2003 wurden
als Sicherheiten für langfristige Verbindlichkeiten gestellt.
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
12. Sonstige Verbindlichkeiten
(in TEUR)
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
Sonstige Personalaufwendungen
Sonstige auftragsbezogene Kosten
Rechnungsabgrenzungsposten
Übrige Verbindlichkeiten
2004
2003
125
44.410
44.471
3.515
57.313
149.834
297
40.164
51.726
1.093
55.601
148.881
H. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und –Verlustrechnung
13. Umsatzerlöse
(in TEUR)
Als Umsatzerlöse ausgewiesene Erlöse aus dem laufenden Projektgeschäft
Übrige
2004
2003
944.988
536.359
1.481.347
767.380
457.610
1.224.990
2004
2003
3.691
9.390
1.582
6.136
20.799
371
9.919
1.584
8.225
20.099
2004
2003
59.050
197.267
10.499
5.551
37.601
12.738
322.706
53.516
181.676
22.166
606
35.171
11.662
304.797
2004
2003
14.821
89.503
23.826
81.133
209.283
6.647
76.740
23.877
69.164
176.428
14. Sonstige betriebliche Erträge
(in TEUR)
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen mit Ausnahme von Finanzanlagen
Fremdwährungskursgewinne
Mieteinkünfte
Übrige
15. Personalaufwand
(in TEUR)
Löhne
Gehälter
Aufwendungen für Altersversorgung
Aufwendungen für Abfertigungen
Aufwendungen für Sozialabgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben
Sonstige Sozialaufwendungen
16. Sonstige betriebliche Aufwendungen
(in TEUR)
Fremdwährungskursverluste
Vertriebskosten
Verwaltungskosten
Übrige
ANDRITZ 2004
103
KONZERNANHANG
17. Finanzergebnis
(in TEUR)
2004
2003
Erträge/Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen
(1.543)
(419)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Zinsergebnis
8.454
(6.475)
1.979
6.469
(5.463)
1.006
64
304
(4)
293
657
95
83
(43)
(336)
(201)
1.093
386
2004
2003
(18.187)
(20.810)
(4.643)
(22.830)
2.009
(18.801)
2004
2003
18.876
(50.546)
(31.670)
17.696
(45.803)
(28.107)
(280)
(4.889)
(36.839)
4.040
(7.603)
(31.670)
21.854
(58.693)
18.876
(50.546)
Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen
Wertänderungen zu Finanzanlagen
Erträge/Aufwendungen aus der Veräußerung von Wertpapieren des Umlaufvermögens
Anpassung des Marktwertes von Wertpapieren des Umlaufvermögens
Sonstiges Finanzergebnis
18. Ertragsteuern
(in TEUR)
Laufender Steueraufwand
Latenter Steuerertrag/-aufwand aus dem Entstehen und der Auflösung von
temporären Differenzen
104
Die Veränderungen der latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
(in TEUR)
Aktive latente Steuern
Verbindlichkeiten aus latenten Steuern
Bilanzansätze zum 31. Dezember des Vorjahres
Latente Steuern aus dem Entstehen und der Auflösung von
temporären Differenzen
erfolgswirksam
erfolgsneutral
davon
Aktive latente Steuern
Verbindlichkeiten aus latenten Steuern
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
Die Überleitung des effektiven Steuersatzes zum anzuwendenden Steuersatz lässt sich wie folgt darstellen:
(in TEUR)
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Steueraufwand zum entsprechenenden Steuersatz (34% in 2004 und 2003)
Nichtabzugsfähige Firmenwertabschreibungen
Steuerliche Auswirkungen von
Anpassungen auf Grund von Steuersatzänderungen
Sonstigen Veränderungen
Laufender Steueraufwand
Erfolgswirksame Veränderung der latenten Steuern
2004
2003
77.228
(26.257)
(5.673)
49.318
(16.768)
(4.828)
9.762
(662)
(22.830)
(425)
3.220
(18.801)
18.187
(4.643)
20.810
2.009
Die steuerlichen Auswirkungen von Anpassungen aufgrund von Steuersatzänderungen resultieren im Wesentlichen
aus der ab 2005 wirksamen Reduktion des Körperschaftsteuersatzes in Österreich auf 25%.
Aktive latente Steuern und Verbindlichkeiten aus latenten Steuern zum 31. Dezember 2004 und 2003 sind das
Ergebnis folgender temporärer Bewertungsunterschiede zwischen den Buchwerten in den IFRS-Jahresabschlüssen
und den relevanten Steuerbemessungsgrundlagen:
(in TEUR)
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagevermögen
Finanzanlagen
Vorräte
Forderungen
Wertpapiere des Umlaufvermögens
und Beteiligungen
Sonstige Aktiva
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungen
Steuerlicher Verlustvortrag
Aktive latente Steuern
/ Verbindlichkeiten aus latenten Steuern
Wertberichtigung von aktiven latenten Steuern
Sonstige latente Steuern auf Grund von
Konsolidierungsmaßnahmen
IAS 39 Rücklage
Aufrechnung von aktiven und
passiven Steuerabgrenzungen,
Steuerabgrenzungen
gegenüber derselben Steuerbehörde
Saldierte aktive und
passive Steuerabgrenzung
2004
Latente Steuern
Aktiva
Passiva
2003
Latente Steuern
Aktiva
Passiva
1.575
2.634
193
121.636
6.476
(435)
(8.405)
(46)
(3.132)
(19.826)
1.390
1.416
5
137.554
509
(1.146)
(10.064)
(33)
(441)
(26.251)
0
338
132.852
16.584
4.520
10.075
31.179
7.539
(89)
(268)
(32.201)
(23.159)
(128.287)
0
(151.446)
0
0
0
140.874
20.026
8.159
7.996
36.181
5.495
(113)
(6)
(38.054)
(29.735)
(123.172)
(141)
(153.048)
0
171.570
(14.060)
(183.647)
0
182.550
(12.959)
(191.102)
0
(1.425)
0
0
(9.277)
(615)
0
0
(9.544)
(134.231)
134.231
(150.100)
150.100
21.854
(58.693)
18.876
(50.546)
ANDRITZ 2004
105
KONZERNANHANG
19. Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie (wie im Anschluss an die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung angegeben) wurde errechnet, indem das Konzernergebnis durch den gewogenen Durchschnitt der Stammaktien, die während der Periode
ausgegeben waren, dividiert wurde.
I. Segmentberichterstattung
Die Segmentinformationen werden nach folgenden Kriterien dargestellt:
Geschäftsbereiche
Die Andritz-Gruppe betreibt den größten Teil ihrer Geschäftsaktivitäten in den folgenden Bereichen:
a. Papier und Zellstoff (P+P)
b. Walz- und Bandbehandlungsanlagen (WB)
c. Umwelt und Prozess (EP)
d. Futtermitteltechnik (FT)
Alle anderen, kleineren Geschäftsfelder sind in „Sonstige“ zusammengefasst.
Geographische Segmentierung
Die Konzernaktivitäten werden hauptsächlich in Europa, Nordamerika und Asien betrieben.
2004
Geschäftsbereichsinformationen
106
(in TEUR)
Umsatzerlöse
Geschäftsbereichsergebnis vor
Firmenwertabschreibung
Summe Aktiva
Summe Passiva exkl. Eigenkapital
und Minderheitenanteile
Investitionen
Abschreibungen des immateriellen
Anlagevermögens und des
Sachanlagevermögens
Anteile am Jahresüberschuss/-fehlbetrag
von assoziierten Unternehmen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Sonstige
und ÜberFT
leitung
P+P
WB
EP
Gesamt
884.652
235.356
217.941
99.588
43.810 1.481.347
64.812
392.170
12.141
75.460
9.916
156.511
2.204
59.376
3.746
92.819
469.869 1.153.386
433.786
14.304
102.197
3.192
96.227
7.879
21.897
1.622
222.198
2.371
876.305
29.368
13.055
2.152
2.682
2.880
1.770
22.539
(1.601)
1.428
0
0
58
674
0
0
0
0
(1.543)
2.102
Informationen nach geographischen Segmenten
NordEuropa amerika
(in TEUR)
Außenumsätze
Summe Aktiva
Investitionen
587.839
1.356.505
20.298
ANDRITZ 2004
248.105
220.957
6.449
Rest der
Welt und
KonsoliAsien dierung
Gesamt
442.802 202.601
35.086 (459.162)
2.031
590
1.481.347
1.153.386
29.368
KONZERNANHANG
2003
Geschäftsbereichsinformationen
(in TEUR)
Umsatzerlöse
Geschäftsbereichsergebnis vor
Firmenwertabschreibung
Summe Aktiva
Summe Passiva exkl. Eigenkapital
und Minderheitenanteile
Investitionen
Abschreibungen des immateriellen
Anlagevermögens und des
Sachanlagevermögens
Anteile am Jahresüberschuss/-fehlbetrag
von assoziierten Unternehmen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Sonstige
und ÜberFT
leitung
P+P
WB
EP
Gesamt
810.276
173.142
110.353
99.177
49.135
444.333
4.413
65.418
1.485
87.272
4.801
68.631
3.299
301.258
63.133
966.912
384.590
9.301
67.943
1.419
47.007
1.545
25.991
6.637
202.281
1.647
727.812
20.549
14.763
2.171
1.828
2.626
(151)
21.237
(419)
3.022
0
0
0
0
0
0
0
0
(419)
3.022
32.042 1.224.990
Informationen nach geographischen Segmenten
(in TEUR)
Außenumsätze
Summe Aktiva
Investitionen
NordEuropa amerika
645.049
1.170.450
15.829
259.729
178.547
2.232
Rest der
Welt und
KonsoliAsien dierung
Gesamt
236.738
83.474
18.533 (400.618)
2.237
251
1.224.990
966.912
20.549
J. Erläuterungen zum Cashflow-Statement
Cashflow aus dem Erwerb von Tochtergesellschaften
(in TEUR)
Flüssige Mittel
Forderungen
Vorräte
Anlagevermögen (ohne Finanzanlagen)
Finanzanlagen
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten und Rückstellungen
Erworbenes Reinvermögen bzw. Schulden
Flüssige Mittel
Firmenwerte
Veränderung der Anteile im Fremdbesitz
Netto Cashflow
P+P
(1.028)
(836)
(186)
(34)
0
0
2.775
691
1.028
(1.080)
142
781
Geschäftsbereich
WB
EP
0
0
(2.500)
(1.450)
0
0
0
(3.950)
0
(37)
0
(3.987)
(1.511)
(20.235)
(13.898)
(8.060)
(613)
2.834
39.307
(2.176)
1.511
(1.344)
0
(2.009)
Gesamt
2004
Gesamt
2003
(2.539)
(21.071)
(16.584)
(9.544)
(613)
2.834
42.082
(5.435)
2.539
(2.461)
142
(5.215)
(4.449)
(6.886)
(5.170)
(14.027)
(160)
9.553
11.673
(9.466)
4.449
(8.678)
(248)
(13.943)
ANDRITZ 2004
107
KONZERNANHANG
K. Finanzinstrumente
a. Management von Fremdwährungskursrisiken
Der Konzern schließt hauptsächlich Devisentermingeschäfte ab, um das Fremdwährungskursrisiko auszuschließen, das aus dem Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit resultiert. Das Transaktionsrisiko wird für jede einzelne
Fremdwährung berechnet und berücksichtigt Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten und bestimmte
außerbilanzielle Positionen, wie sehr wahrscheinliche künftige Cashflows aus festen Verpflichtungen und sehr wahrscheinlichen Ein- und Verkäufen. Die Fremdwährungskursrisiken des Konzerns resultieren aus dem Umstand, dass
der Konzern in verschiedenen Ländern weltweit operiert, Produktionsstätten besitzt und Umsätze tätigt. Der Konzern
hat seine Devisentermingeschäfte großteils als Absicherung von Cashflows qualifiziert und mit dem beizulegenden
Zeitwert („fair value“) bewertet.
b. Liquiditätsrisiken
Der Konzern sorgt dafür, dass ausreichend flüssige Mittel vorhanden sind oder eine notwendige Finanzierung aus
entsprechenden Kreditrahmen sichergestellt ist, um seine finanziellen Verpflichtungen erfüllen zu können. Kurzfristig
nicht benötigte liquide Mittel werden in börsenotierte Wertpapiere investiert, die aktiv gehandelt werden.
c. Kreditrisiken
Kreditrisiken oder das Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner werden durch die Anwendung von
Kreditprüfungen, Kreditlimits und Prüfungsroutinen kontrolliert. Sofern geeignet, erhält der Konzern staatliche
Exportgarantien oder Garantien von ähnlichen privaten Institutionen, um das Risiko des Zahlungsausfalles zu reduzieren. Das Kreditrisiko, verbunden mit der Investition in flüssige Mittel und Wertpapiere, wird durch die Tatsache, dass
der Konzern nur mit Finanzpartnern mit guter Kreditwürdigkeit zusammenarbeitet, beschränkt. Für gewisse Positionen
im Finanzvermögen und in den Finanzverbindlichkeiten hat die Gruppe ein einklagbares Recht auf gegenseitige
Aufrechnung. Im Konzernabschluss sind diese Positionen nur mit dem Nettobetrag ausgewiesen. Für alle bestehenden
Risiken wurden Wertberichtigungen durchgeführt, sodass das Management der Auffassung ist, dass keine anderen
Kreditrisiken schlagend werden.
108
d. Zinsrisiko
Die Gesellschaft hat im Juni 2002 eine Anleihe über einen Nominalwert von MEUR 100 begeben mit einer Laufzeit
von 6 Jahren und einer Nominalverzinsung von 6% p.a. Für diese Anleihe wurde ein Zinsswap zur Absicherung des
Risikos abgeschlossen, welches sich aus der fixen Verzinsung der Anleihe ergibt. Mit diesem Zinsswap wurde für die
gesamte Laufzeit der Anleihe die fixe Verzinsung der Anleihe in eine variable Verzinsung auf Basis 1-Monats-Euribor
getauscht.
Die Geschäftsleitung schätzt das Risiko aus den übrigen Zinsänderungen bei Finanzanlagen und -verbindlichkeiten
als minimal ein, weitere derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zinsrisiken werden daher nicht verwendet.
Die gewichteten durchschnittlichen Zinssätze zum Bilanzstichtag waren wie folgt:
2004
2003
Guthaben auf laufenden Konten
Kurzfristige Geldanlagen
Wertpapiere, kurzfristig
Wertpapiere, langfristig
1,4%
2,2%
3,5%
2,7%
0,9%
4,1%
3,9%
3,1%
Überziehungskredit
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Anleihe
2,3%
3,5%
5,0%
3,2%
3,0%
4,1%
5,0%
3,2%
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
e. Marktwert der Finanzinstrumente
Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts („fair value“)
Der beizulegende Zeitwert für Devisentermingeschäfte wird auf Basis der Terminkurse zum Bilanzstichtag ermittelt.
Zum Bilanzstichtag ergaben sich folgende beizulegende Zeitwerte für die Devisentermingeschäfte:
(in TEUR)
US-Dollar
Schwedische Kronen
Singapore Dollar
Andere Währungen
Verbleibende Laufzeit
unter
mehr als
1 Jahr
1 Jahr
22.010
(17)
5.573
407
27.973
1.747
0
3.116
0
4.863
Gesamt
2004
Gesamt
2003
23.757
(17)
8.689
407
32.836
24.110
30
7.511
(70)
31.581
Die beizulegenden Zeitwerte von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung von Cashflows bestimmt sind,
wurden direkt im Eigenkapital erfasst.
(in TEUR)
Devisentermingeschäfte mit positiven Zeitwerten
Devisentermingeschäfte mit negativen Zeitwerten
2004
2003
37.815
(4.979)
32.836
33.175
(1.594)
31.581
Der beizulegende Zeitwert für die Zinssicherung beträgt TEUR 9.666 (2003: TEUR 9.019).
Finanzinstrumente, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind im Wesentlichen Kundenforderungen,
Finanzinstrumente im sonstigen Umlaufvermögen, Liefer- und sonstige Verbindlichkeiten, Kontokorrentkredite und
langfristige Darlehen.
Flüssige Mittel, kurz- und langfristiges Finanzvermögen
Der Buchwert der flüssigen Mittel und des sonstigen Finanzvermögens entspricht aufgrund der relativ kurzen
Laufzeiten dieser Finanzinstrumente dem Marktwert.
Wertpapiere des Anlage- und Umlaufvermögens
Der beizulegende Zeitwert von öffentlich gehandelten Wertpapieren basiert auf aktuellen Kursen. Für alle anderen
Instrumente, für die es keine Kurse gibt, wird eine Schätzung des beizulegenden Zeitwertes basierend auf erwarteten
Cashflows oder den zugrunde liegenden Nettovermögenswerten erstellt. Die Wertpapiere des Konzerns werden als zur
Veräußerung verfügbare, finanzielle Vermögenswerte eingestuft und mit dem Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.
Forderungen und Verbindlichkeiten
Die historischen Buchwerte von Forderungen und Verbindlichkeiten, alle zu üblichen Zahlungskonditionen, entsprechen dem beizulegenden Zeitwert.
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Der Buchwert entspricht wegen der kurzen Fälligkeit dieser Verbindlichkeiten im Wesentlichen dem beizulegenden
Zeitwert.
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die beizulegenden Zeitwerte von langfristigen Verbindlichkeiten basieren auf den aktuellen Zinssätzen für
Verbindlichkeiten mit demselben Fälligkeitsmuster. Die beizulegenden Zeitwerte von langfristigen Darlehen und anderen
Verbindlichkeiten mit variablen Zinssätzen entsprechen im Wesentlichen deren Buchwerten. Das Zinsänderungsrisiko
für die Anleihe wurde durch einen Zinsswap abgesichert. Das Management ist der Auffassung, dass das Risiko von
Zinssatzänderungen bei Finanzanlagen und übrigen Verbindlichkeiten nicht von Bedeutung ist.
ANDRITZ 2004
109
KONZERNANHANG
IAS 39 Rücklage
Die nachstehende Tabelle zeigt die Bewegungen der direkt im Eigenkapital erfassten IAS 39 Rücklage:
(in TEUR)
Bilanz zum 1. Jänner
Bewegungen der Periode
Gewinne und Verluste durch Änderungen der Zeitwerte
Darauf entfallende, latente Steuern
Übertragung in die Gewinn- und Verlustrechnung
Darauf entfallende, latente Steuern
Bilanz zum 31. Dezember
2004
2003
18.511
8.601
14.635
(4.096)
(12.764)
4.363
20.649
20.972
(7.119)
(5.974)
2.031
18.511
L. Leasing
Der Konzern ist verschiedene Operating-Leasingvereinbarungen für Maschinen, Büroräume und andere Gegenstände
als Leasingnehmer eingegangen. Die Leasingvereinbarungen beinhalten keine Beschränkungen der Konzernaktivitäten
betreffend Dividenden, zusätzliche Schulden oder weitere Leasingvereinbarungen. Die Ausgaben für Mieten betrugen
TEUR 13.656 im Jahr 2004 und TEUR 11.420 im Jahr 2003.
Die zukünftigen Leasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasingvereinbarungen stellen sich wie folgt dar:
(in TEUR)
110
Bis zu einem Jahr
1 bis 5 Jahre
Länger als 5 Jahre
2004
2003
4.260
8.587
4.203
17.050
3.174
11.147
20
14.341
M. Bestellobligo
Verpflichtungen aus Verträgen betreffend Investitionen für Sachanlagevermögen sind nur im gewöhnlichen
Geschäftsumfang vorhanden. Im Jahr 2004 betrugen diese Verpflichtungen TEUR 3.026 und im Jahr 2003
TEUR 494.
N. Eventualverbindlichkeiten
a. Prozesse
Verschiedene Verfahren und Klagen, welche aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultieren, sind anhängig
oder werden in der Zukunft gegen den Konzern vielleicht geltend gemacht werden. Diese beinhalten hauptsächlich
Rechtsstreitigkeiten betreffend Produkthaftung, Liefer- und sonstige Verträge sowie Patentangelegenheiten. Damit
verbundene Risiken wurden hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit analysiert. Obwohl das Ergebnis solcher
Verfahren nicht immer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit festgestellt werden kann, ist das Management
der Meinung, dass das Ergebnis dieser Verfahren und Klagen, im einzelnen und insgesamt, keinen wesentlichen negativen Einfluss auf das Geschäft, die Liquidität, das Ergebnis oder die Finanzlage der Gesellschaft hat.
Zum 31. Dezember 2004 war die Andritz Inc., ein Unternehmen der Andritz-Gruppe, eine von vielen Beklagten in insgesamt ungefähr 85 Asbestverfahren in den USA. Bei fast allen dieser Fälle handelt es sich um Mehrparteienverfahren
gegen mehrere Beklagte. Insgesamt sind ungefähr 19.500 Kläger in diese Verfahren involviert. Andritz ist der Ansicht,
dass keine dieser Klagen gegenüber Andritz Inc. begründet ist, und plant, jede einzelne Klage anzufechten. Da für
den Großteil dieser Verfahren bisher weder Erkenntnisse noch Sachverhaltsdarstellungen vorliegen, ist es für Andritz
nicht möglich, das volle Ausmaß von eventuellen Auswirkungen abzuschätzen. Bisher ist noch kein Urteil über ein
Verschulden von Andritz im Zusammenhang mit diesen Asbestklagen ergangen. 22 Verfahren mit rund 4.150 Klagen
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
gegen Andritz wurden in den letzten Jahren zurück gezogen und nur eine einzige Klage wurde einvernehmlich ohne
wesentliche Auswirkungen für Andritz abgeschlossen. Trotzdem kann ein endgültiges Urteil oder ein endgültiger
Vergleich im Zusammenhang mit diesen Verfahren einen wesentlichen negativen Einfluss auf das Geschäft, das
Ergebnis und die finanzielle Situation der Andritz Inc. zur Folge haben. Andritz glaubt, dass es mehrere Möglichkeiten
für Regressforderungen gibt, darunter Versicherungen und/oder vertragliche Garantien von den früheren Eigentümern
der betroffenen Geschäftsbereiche der Andritz Inc. Ob diese Garantien und/oder Versicherungen tatsächlich
Anwendung finden, hängt von den jeweiligen Gegebenheiten jedes einzelnen Klägers ab. Da in den meisten Fällen
die Fakten für die Klagen noch nicht offen gelegt wurden und aus den Gründen, die nachstehend beschrieben werden, ist für Andritz eine Einschätzung, ob die Regressmöglichkeiten ausreichend sind, unmöglich. Einzelne Garanten
und Versicherungsgesellschaften haben die Anwendbarkeit der Garantien und Versicherungen bestritten, und weitere
Einsprüche können nicht ausgeschlossen werden. Es gibt daher keine Sicherheit, ob die Gruppe Ansprüche aus
Versicherungen und Garantien für bestehende oder zukünftige Klagen durchsetzen kann.
b. Sonstiges
(in TEUR)
Offene Bankgarantien betreffend Kundenaufträge
Übrige Haftungsverhältnisse
2004
2003
217.219
10.660
172.333
6.621
Gemäß verschiedener Verträge hat der Kunde bis zum Ende der Gewährleistungsfrist ein Recht auf Haftrücklass. Um
diesen Haftrücklass auszuschließen, werden dem Kunden Bankgarantien gewährt. Zusätzlich werden den Kunden zur
Absicherung von Vorauszahlungen und Teilzahlungen Bankgarantien und Werkshaftbriefe gegeben. Das Management
ist der Auffassung, dass die Gewährleistungsrückstellungen und die ausgewiesenen Verbindlichkeiten ausreichend
sind. Es werden keine zusätzlichen Abflüsse aus diesen Garantien erwartet. In einigen Fällen hat Andritz ähnliche Haft
rücklassvereinbarungen mit Lieferanten. Um diese auszugleichen, erhält Andritz Bankgarantien von den Lieferanten.
O. Geschäftsbeziehungen
111
Es bestehen nur in geringfügigem Umfang Geschäftsbeziehungen mit den Aktionären.
Die Aktionäre sind:
Streubesitz
Certus Beteiligungs-GmbH
Management
72%
26%
2%
Vorstandsvergütungen
Es wurde eine Pensionsrückstellung von TEUR 4.185 in 2004 (TEUR 4.012 in 2003) für frühere Vorstandsmitglieder
und deren Angehörige ausgewiesen. Die laufenden jährlichen Aufwendungen betrugen TEUR 524 in 2004 (TEUR 140
in 2003).
Die gesamten Vorstandsvergütungen betrugen in 2004 TEUR 4.135 (davon TEUR 2.891 ertragsabhängige
Tantiemen) und in 2003 TEUR 3.633.
ANDRITZ 2004
KONZERNANHANG
P. Konzernunternehmen
112
Beteiligungsquote
direkt
indirekt
Wichtige vollkonsolidierte Unternehmen
Firmensitz
Andritz Denmark A/S
Sprout-Matador A/S
Andritz (USA), Inc.
Andritz Inc.
Andritz-Ruthner, Inc.
Andritz Bird Inc.
Andritz S.A.S.
Andritz Selas S.A.S.
Andritz Ingenieria S.A.
Andritz GmbH
Sundwig GmbH
Andritz Fiedler GmbH & Co KG
Andritz Separation GmbH
Andritz Fliessbettsysteme GmbH
Andritz Kaiser GmbH
Andritz Filtrationstechnik GmbH
Andritz Oy
Savonlinna Works Oy
Andritz Ltd./Ltèe.
Andritz Fiber Drying Ltd.
Andritz AB
Andritz Fiber Drying AB
Andritz Ltd.
Andritz-Kenflo Foshan Pump Co. Ltd.
Andritz Technologies Ltd.
Andritz Dies & Rolls B.V.
Andritz Brasil Ltda.
Esbjerg/Denmark
Esbjerg/Denmark
Arlington/Texas (USA)
Muncy/Pennsylvania (USA)
Arlington/Texas (USA)
Houston/Texas
Velizy/France
Gennevilliers/France
Madrid/Spain
Hemer/Germany
Hemer/Germany
Regensburg/Germany
Cologne/Germany
Ravensburg/Deutschland
Bretten-Gölshausen/Germany
Selb/Geramny
Helsinki/Finland
Savonlinna/Finnland
Montreal/Canada
Lachine/Canada
Örnsköldsvik/Sweden
Växjö/Sweden
Chesterfield/UK
Foshan/China
Foshan/China
Geldrop/Netherlands
Curitiba/Brazil
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
75%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
60%
100%
100%
100%
Graz, 16. Februar 2005
Wolfgang Leitner
Markku Hänninen
ANDRITZ 2004
Franz Hofmann
Friedrich Papst
Bernhard Rebernik
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
BERICHT DES
AUFSICHTSRATS
Der Aufsichtsrat der Andritz AG hat sich vom Vorstand regelmäßig in mündlicher und schriftlicher
Form über Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle unterrichten lassen. Die dem Aufsichtsrat zur Zustimmung vorgelegten Geschäfte wurden überprüft und
mit dem Vorstand behandelt.
Gregor Böhm ist aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. An seiner Stelle wurde im Rahmen der 97.
ordentlichen Hauptversammlung Klaus Ritter als neues Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt.
Der Jahresabschluss der Andritz AG und der Konzernabschluss zum 31.12.2004 sowie der
Lagebericht und der Konzernlagebericht über das Geschäftsjahr 2004 sind unter Einbeziehung
der Buchführung der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten AUDITOR
TREUHAND GMBH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, geprüft und mit
dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Der Aufsichtsrat hat den vorgelegten Jahresabschluss, dem der Wirtschaftsprüfer seinen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat, sowie den Gewinnverteilungsvorschlag und den
Lagebericht des Vorstands geprüft und schließt sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung an.
Der Jahresabschluss wurde vom Aufsichtsrat gebilligt, wodurch er gem. § 125 Absatz 2 des
Aktiengesetzes festgestellt ist.
Kurt Stiassny
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Graz, März 2005
ANDRITZ 2004
113
ADRESSEN
DÄNEMARK
EUROPA
ÖSTERREICH
Hauptsitz:
Andritz AG
Stattegger Straße 18
8045 Graz
Österreich
Tel.: +43 316 6902 0
Fax: +43 316 6902 415
welcome@andritz.com
Andritz Separation GmbH
Stattegger Straße 18
8045 Graz
Österreich
Tel.: +43 316 6902 2318
Fax: +43 316 6902 463
separation@andritz.com
Andritz AG
Eibesbrunnergasse 20
1120 Wien
Österreich
114
EUROPA
Walz- und
Bandbehandlungsanlagen
Tel.: +43 1 81 195 0
Fax: +43 1 81 37 645
ruthner@andritz.com
Refinersysteme
Tel.: +43 1 81 195 0
Fax: +43 1 81 55 358
mechanicalpulp@andritz.com
Chemikalienrückgewinnung,
Faserlinie, Laugenrückgewinnung
Tel.: +43 1 81 195 6266
Fax: +43 1 81 195 6301
chemsys.at@andritz.com
fiberline.at@andritz.com
recovery.at@andritz.com
Anstalt für
Strömungsmaschinen
Gesellschaft mbH
Andritzer Reichsstraße 68B
8045 Graz
Österreich
Tel.: +43 316 692 728 0
Fax: +43 316 691 575
astro@astroe.at
European Mill Service GmbH
Andritzer Reichsstraße 44/1/3
8045 Graz
Österreich
Tel.: +43 316 691 200
Fax: +43 316 691 200 99
office@em-service.com
ANDRITZ 2004
Sprout-Matador A/S
Glentevej 5-7
6705 Esbjerg
Dänemark
Tel.: +45 72 160 300
Fax: +45 72 160 301
sprout-matador.dk@andritz.com
DEUTSCHLAND
Andritz GmbH
Stephanopeler Straße 22
58675 Hemer-Sundwig
Deutschland
Tel.: +49 2372 54 0
Fax: +49 2372 54 400
welcome@hem.andritz.com
Andritz GmbH
Zweigniederlassung Kirchheim
Tannenbergstraße 139
73230 Kirchheim/Teck
Deutschland
Tel.: +49 7021 50 74 0
Fax: +49 7021 50 74 10
pulpandpaper.de@andritz.com
hydro.de@andritz.com
Andritz Fiedler GmbH & Co. KG
Weidener Straße 9
93057 Regensburg
Deutschland
Tel.: +49 941 6401 0
Fax: +49 941 6241 4
pulppaper-service.ce@andritz.com
Andritz Filtrationstechnik GmbH
Gebrüder-Netzsch-Straße 19
95100 Selb
Deutschland
Tel.: +49 9287 75 706
Fax: +49 9287 75 707
filtration.de@andritz.com
Andritz Fließbett Systeme
GmbH
Escher-Wyss-Straße 25
88212 Ravensburg
Deutschland
Tel.: +49 751 83 2287
Fax: +49 751 83 3033
environ.de@andritz.com
Andritz AG
Büro West
Schluerweg 7
46286 Dorsten
Deutschland
Tel.: +49 2369 2067 290
Fax: +49 2369 2067 291
ulrich.jacobs@andritz.com
Andritz Kaiser GmbH
Gewerbestraße 30
75015 Bretten-Gölshausen
Deutschland
Tel.: +49 7252 910 01
Fax: +49 7252 910 199
andritz.kaiser@andritz.com
Andritz Separation GmbH
Dillenburger Straße 100
51105 Köln
Deutschland
Tel.: +49 221 9856 107 / 208
Fax: +49 221 9856 119 / 202
separation.de@andritz.com
Sundwig GmbH
Stephanopeler Straße 22
58675 Hemer-Sundwig
Deutschland
Tel.: +49 2372 54 0
Fax: +49 2372 54 200
welcome@sundwig.de
Universal Milling Technology
eine Zweigniederlassung der
Andritz GmbH
Industriestraße 15a
40822 Mettmann
Deutschland
Tel.: +49 2104 91970
Fax: +49 2104 12054
umt.de@andritz.com
FINNLAND
Andritz Oy
Tammasaarenkatu 1
00180 Helsinki
Finnland
Tel.: +358 20 450 5555
Fax: +358 20 450 5109
pulpandpaper.fi@andritz.com
Andritz Oy
Keskikankaantie 9
15860 Hollola
Finnland
Tel.: +358 20 450 5555
Fax: +358 20 450 6711
woodprocessing@andritz.com
EUROPA
Andritz Oy
Kyminlinnantie 6
48600 Kotka
Finnland
Tel.: +358 20 450 5555
Fax: +358 20 450 5540
pulpandpaper.fi@andritz.com
Andritz Oy
Hermiankatu 8D
33720 Tampere
Finnland
Tel.: +358 3 359 3900
Fax: +358 3 359 3933
pulpandpaper.fi@andritz.com
Chemikalienrückgewinnung
Fax: +358 20 450 5190
Savonlinna Works Oy
Lypsyniemenkatu 5
57200 Savonlinna
Finnland
Tel.: +358 20 450 6000
Fax: +358 20 450 6239
savonlinnaworks@andritz.com
Faserlinie
Fax: +358 20 450 5062
Faserstoffaufbereitung
Fax: +358 20 450 5422
Service Zellstoff- und
Papierindustrie
Lasimestarintie 5
Fax: +358 20 450 5048
Laugenrückgewinnung
Fax: + 358 20 450 5444
Andritz Oy
Lypsyniemenkatu 5
57200 Savonlinna
Finnland
Tel.: +358 20 450 5555
Fax: +358 20 450 6220
pulpandpaper.fi@andritz.com
Chemikalienrückgewinnung
Fax: +358 20 450 6213
Faserlinie
Fax: +358 20 450 6336
Faserstoffaufbereitung
Fax: +358 20 450 6384
Service Zellstoff- und
Papierindustrie
Fax: +358 20 450 6446
Andritz Oy
Relanderinkatu 2
78200 Varkaus
Finnland
Tel.: +358 20 450 5555
Fax: +358 20 450 5974
pulpandpaper.fi@andritz.com
Laugenrückgewinnung
Fax: +358 20 450 5974
Service Zellstoffindustrie
Fax: +358 20 450 5975
FRANKREICH
Andritz S.A.S.
2-4 Avenue de l’Europe – Bât. A
78140 Vélizy-Villacoublay
Frankreich
Tel.: +33 1 39 26 05 50
Fax: +33 1 39 26 05 66
environ.fr@andritz.com
Andritz S.A.S.
Allée de la Garenne – Z.I.
Le Buxerioux
36000 Châteauroux
Frankreich
Tel.: +33 2 54 61 3333
Fax: +33 2 54 61 3300
environ.fr@andritz.com
Andritz Fiedler S.A.S
Z.A. Les Priédons Sud
86140 Scorbé-Clairvaux
Frankreich
Tel.: +33 549 93 93 81
Fax: +33 549 93 93 80
pulpandpaper.fr@andritz.com
Andritz Selas S.A.S.
7 rue du Fossé Blanc
Bâtiment C1
92230 Gennevilliers
Frankreich
Tel.: +33 1 40 80 34 00
Fax: +33 1 40 80 34 38
welcome.selas@andritz.com
UMT S.A.S.
Site d’Activités des Grillonnières
37270 Saint Martin Le Beau
Frankreich
Tel.: +33 247 50 6364
Fax: +33 247 50 2066
umt.fr@andritz.com
ADRESSEN
GROSSBRITANNIEN
Andritz Ltd.
R&B Technology Centre
Speedwell Road
Parkhouse East
Newcastle-under-Lyme
Staffordshire, ST5 7RG
Großbritannien
Tel.: +44 1782 56 5656
Fax: +44 1782 56 6130
environ.uk@andritz.com
Andritz Ltd.
ET Division
Suite 5L,
North Mill, Bridgefoot
Belper, DE56 1YD
Großbritannien
Tel.: +44 1773 599 540
Fax: +44 1773 599 541
environ.uk@andritz.com
Andritz Selas Engineering Ltd.
Suite 5L, Business Centre
North Mill, Bridgefoot
Belper, Derbyshire, DE56 1YD
Großbritannien
Tel.: +44 1773 829 954
Fax: +44 1773 829 985
welcome.selas@andritz.com
UMT Ltd.
Stockholm Road
Sutton Fields Industrial Estate
Hull, HU7 0XL
Großbritannien
Tel.: +44 1482 825 119
Fax: +44 1482 839 806
umt.uk@andritz.com
NIEDERLANDE
Andritz B.V.
Nijverheidsweg 3C
1785 AA Den Helder
Niederlande
Tel.: +31 2236 33474
Fax: +31 2236 37781
separation.nl@andritz.com
Andritz Dies & Rolls B.V.
Spaarpot 112
5667 KZ Geldrop
Niederlande
Tel.: +31 40 262 7777
Fax: +31 40 262 7751
adr.nl@andritz.com
ANDRITZ 2004
115
ADRESSEN
Thermtec B.V.
Wijnhaven 76
3011 WT Rotterdam
Niederlande
Tel.: +31 10 413 7628
+31 10 280 1660
Fax: +31 10 404 7356
welcome@thermtec.nl
Tel.: +46 660 29 53 00
Fax: +46 660 29 53 99
pulpandpaper.se@andritz.com
Andritz AB
Ivarshyttevägen 4
776 33 Hedemora
Schweden
Tel.: +46 225 635 50
Fax: +46 225 635 51
pulpandpaper.se@andritz.com
POLEN
Andritz AG
Spólka Akcyjna
Przedstawicielstwo w Polsce
Aleje Jerozolimskie 214
02 - 486 Warschau
Polen
Tel.: +48 22 87399 40
Fax: +48 22 87399 39
pulpandpaper.pl@andritz.com
hydro.pl@andritz.com
RUSSLAND
116
EUROPA/AMERIKA
LLC Andritz
4th Krasnoarmeiskaya Street 4A
198005 St. Petersburg
Russland
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351 87 Växjö
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08190 Sant Cugat del Vallés
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500 09 Hradec Králové
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1577 - Sala 203 - Carapina
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10, Distrito Industrial,
45820-490 - Eunápolis - BA
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Comércio de Equipamentos de
Filtracâo Ltda.
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Prédio 4 – Centro
89.107-000 Pomerode – SC
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CEP 90630-150, Porto Alegre/RS
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Fax: +55 51 3217 3307
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2260 – 32 nd Avenue/32ième Avenue
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Quebec H8T 3H4
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Roswell, GA 30076-3857
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Faserlinie
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Chemikalienrückgewinnung
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Laugenrückgewinnung
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Fax: +1 770 640 2681
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Papierindustrie
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Holzplatztechnik
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Muncy, PA 17756
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Zellstoff und Papier
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Andritz Inc.
101 Ridge Street
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USA
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Fax: +1 518 745 1917
Faserstoffaufbereitung
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Service Zellstoff- und
Papierindustrie
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Faserlinie F&E-Einrichtungen
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Andritz Inc.
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3200 Upper Valley Pike
Springfield, OH 45504
USA
Tel.: +1 937 390 3400
Fax: +1 937 390 6827
ANDRITZ 2004
117
ADRESSEN
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101 Bamberg Drive
Pell City, AL 35125
USA
Tel.: +1 205 338 3331
Fax: +1 205 338 3334
pulppaper-service.na@andritz.com
Andritz-Ruthner, Inc.
1010 Commercial Blvd. South
Arlington, TX 76001
USA
Tel.: +1 817 465 5611
Fax: +1 817 468 3961
environ.us@andritz.com
Andritz Filter Press Inc.
119 Pickerinig Way
Exton, PA 19341
USA
Tel.: +1 610 280 4404
Fax: +1 610 363 0971
filtration.us@andritz.com
Andritz Inc.
TS Division
8259 Melrose Drive
Lenexa, KS 66214
USA
Tel.: +1 913 541 1703
Fax: +1 913 541 1631
VENEZUELA
Sprout-Matador A/S
Av. Atlantico no. 159-71
Trigal Norte, Valencia
Estado Carabobo
Venezuela
Tel.: +58 241 842 2515
Fax: +58 241 843 3709
niben@telcel.net.ve
ASIEN
CHINA
Andritz Inc.
Prozesstechnische Verschleißteile /
Zellstoff und Papier
9560 S.W. Herman Road
Tualatin, OR 97062
USA
Tel.: +1 503 692 0850
Fax: +1 503 692 1169
durametal@andritz.com
118
AMERIKA/ASIEN
Andritz Bird Inc.
1600 Boston-Providence Highway
Walpole, MA 02081
USA
Tel.: +1 508 404 1400
Fax: +1 508 668 6855
separation.us@andritz.com
Andritz Bird Inc.
Lakeland Service Center
2721 Mine and Mill Road
Lakeland, FL 33801
USA
Tel.: +1 863 665 5811
Fax: +1 863 665 5851
separation.us.fl@andritz.com
Andritz Bird Inc.
Houston Service Center
12734 Tanner Road
Houston, TX 77041
USA
Tel.: +1 713 856 1750
Fax: +1 713 856 1751
separation.us.tx@andritz.com
Andritz Bird Inc.
Scott Depot Service Center
Erskine Lane
P.O. Box 199
Scott Depot, WV 25560
USA
Tel.: +1 304 757 2678
Fax: +1 304 757 2689
separation.us.wv@andritz.com
ANDRITZ 2004
Andritz-Ruthner, Inc.
125 Technology Drive,
Southpoint Industrial Park
Canonsburg, PA 15317
USA
Tel.: +1 724 745 7599
Fax: +1 724 745 9570
welcome@andritz-na.com
CyberMetrics Inc.
1050-D Nine North Drive
Alpharetta, Georgia 30004
USA
Tel.: + 1 770 740 2071
Fax: + 1 770 740 2074
cybermetrics@andritz.com
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125 Clairemont Avenue, Suite 570
Decatur, GA 30030
USA
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Fax: +1 404 378 3813
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IDEAS Simulation Inc.
1801 Roeder Ave., Suite 112
Bellingham, WA 98225
USA
Tel.: +1 360 714 0787
Fax: +1 360 752 1337
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101 South Main Street, Suite 400
Janesville, WI 53545
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19 Jian Guo Men Wai Dajie
100004 Peking
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Fax: +86 10 6500 6413
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Andritz Filtrationstechnik GmbH
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Shanghai, 200070
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Pump Co., Ltd.
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Foshan, Guangdong 528000
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Fax: +86 757 8281 7010
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No. 99, Fucheng Road, Pudong
200120 Shanghai
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Fax: +86 21 5058 3988
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9 Tian Bao Road,
Foshan, Guangdong 528000
China
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Fax: +86 757 8296 9289
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Tianjin, 300074
China
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Andritz Technologies Ltd.
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Add: Room 802
Hong Yu Building, 7 Xueyuan Road
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Peking 100083
China
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Fax: +86 10 8230 6637
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INDIEN
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New Delhi - 110 066
Indien
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+91 11 2905 2883
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No. 63/1, 3 rd Main Road
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Bangalore - 560 055
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V Floor, Guna Buildings Annexe,
304-305
443 Anna Salai, Teynampet
Chennai 600 018
Indien
Tel.: +91 44 2433 8050 / 51
Fax: +91 44 2433 2412
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INDONESIEN
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Singapur 629023
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Fax: +65 6863 4482
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Neue Adresse ab 1. Juli 2005:
25 Tuas Ave 4
Singapur 639375
TAIWAN
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Dandenong South, Victoria 3175
Australien
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AFRIKA
SÜDAFRIKA
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Suite 13, 2 nd Floor
Granada Centre
22 Chartwell Drive
Umhlanga 4319
Durban
Südafrika
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Fax: +27 561 62 65
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Andritz (Pty) Ltd.
241 Albert Amon Road
Millennium Business Park
Meadowdale x7
Edenvale
Südafrika
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Fax: +27 11 454 3381
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No. 200 Keelung Road
Suite 408
Sec. 1, Taipei
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Fax: +886 2 2722 7476
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ANDRITZ 2004
119
TECHNISCHES GLOSSAR
APMP/P-RC™
Alkaline Peroxide Mechanical Pulping / Preconditioning-Refiner Chemical
APMP ist ein Refinerprozess mit vorhergehender mehrstufiger Hackschnitzel-Imprägnierung mit
alkalischer Peroxid-Bleichlauge. Die Hackschnitzel
werden verdichtet, anschließend entspannt und
danach werden die Chemikalien beigemengt. Bei
APMP-Systemen kann die Nachbleiche entfallen, da der Bleichprozess bereits zu Beginn des
Prozesses stattfindet. Bei P-RC™-APMP handelt
es sich um ein Verfahren, bei dem die Chemikalien
zwischen den einzelnen Imprägnierstufen in
einem kleinen, zwischen der ersten und zweiten
Refinerstufe angeordneten Bleichturm beigemengt
werden.
CTMP-Verfahren
Chemi-Thermo Mechanical Pulping
Refiner-Verfahren unter Druck, bei dem die
Hackschnitzel durch Zugabe von Sulfit in einer
Imprägnierstufe chemisch vorbehandelt werden. CTMP wird meist bei geringerem Druck
vermahlen als TMP, da durch die Sulfitzugabe
die Aufweichtemperatur für das Lignin niedriger
ist. Durch Abänderung der Verfahrensparameter
(Konzentration der Chemikalien, Temperatur etc.)
kann man die Zellstoffeigenschaften genau auf den
Endzweck „zuschneidern“. CTMP kann man auch
bleichen, man spricht in diesem Fall von BCTMP.
TECHNISCHES
GLOSSAR
BCTMP
Bleached Chemi-Thermo Mechanical Pulping
Verfahren zur Herstellung von gebleichtem,
chemi-thermischem Faserstoff. Das „B“ (bleached) bedeutet, dass der Stoff nach dem CTMPAufschlussverfahren in einer Nachbleiche, meist
mit Peroxid im alkalischen Milieu, gebleicht wird.
120
Beizen
Verfahren zur chemischen Behandlung von
oxidiertem Stahl, um eine saubere metallische
Oberfläche zu erhalten. Dabei wird Stahl in ein heißes Bad aus verdünnter Schwefel- oder Salzsäure
getaucht.
Braunstoff
Der Faserstoff direkt nach dem Kochprozess,
vor Abscheidung der interzellularen Materialien
und Kochlaugen.
Chemikalienrückgewinnung
Im chemischen Aufschlussverfahren bezeichnet dies die Sammlung, Rückgewinnung
und Regeneration der Kochchemikalien zur
Wiederverwertung im Verfahren.
Chemischer Zellstoff
Oberbegriff für Faserstoff, der in einem chemischen Verfahren (im Gegensatz zum mechanischen
Aufschlussverfahren) hergestellt wird. Darunter fallen Sulfat- (Kraft-) und Sulfitzellstoff.
CrescentFormer
Formerpartie einer Tissue-Maschine, in der die
Stoffsuspension aus dem Stoffauflauf ausgedüst
wird und in einen Zwickel zwischen Filz und Sieb,
die sich mit gleicher Geschwindigkeit bewegen,
einströmt.
ANDRITZ 2004
Deinking
Verfahren, bei dem Druckfarben, Füllstoffe und
andere zugesetzte Stoffe aus bedrucktem und unbedrucktem Altpapier entfernt werden. Aus dem
deinkten Stoff kann wieder neues Papier (Tissue-,
Druck-, Schreib- und Büropapier) hergestellt werden.
Delignifizierung
Abtrennung des Lignins von den Holzfasern
(Zellulose und Hemizellulose). Dies erfolgt in erster Linie im Kochprozess, des Weiteren in der
Wäsche und in der Bleiche. Für diesen Prozess
setzen Zellstofffabriken, die auf ECF-Basis arbeiten, Chlorverbindungen (Chlordioxid) ein, das
Lignin kann aber auch mit Hilfe von Sauerstoff,
Wasserstoffperoxid oder Ozon (also Stoffen, die
keine organischen Chlorverbindungen bilden) entfernt werden.
DIP
Deinked Pulp (Deinkingstoff)
Stoff, der aus deinktem Altpapier (Zeitungen,
Zeitschriften) erzeugt wird. DIP wird meist in einer
angeschlossenen Papierfabrik verwendet, zum Teil
wird Deinkingstoff aber auch getrocknet oder nass
gestapelt an andere Papierfabriken verkauft.
Dispergierung
Die Dispergierung ist ein Prozessschritt in der
Aufbereitung von Recycling-Fasern. Um die Fasern
vom „Schmutz“, wie z.B. Klebstoff und Druckfarbe,
zu trennen, benötigt man mehrere Prozessstufen.
Dennoch ist es nicht möglich, alle Verunreinigungen
zu entfernen. Aufgabe der Dispergierung ist es,
Verunreinigungen so zu verkleinern, dass sie die
Papierqualität nicht mehr nachteilig beeinflussen.
ECF
Elemental Chlorine Free
Elementarchlorfrei gebleichter Zellstoff. Chlorverbindungen, wie zum Beispiel Chlordioxid, können jedoch im Bleichprozess eingesetzt werden.
TECHNISCHES GLOSSAR
EPC
Engineer-Procure-Construct
Lieferkondition, bei der ein Lieferant die gesamte Verantwortung für das Produkt- und Projektengineering, Bau und Lieferung der Ausrüstungen
sowie Installation vor Ort übernimmt.
Extrusion
Ein kontinuierlicher Kochungsprozess, bei dem
Futtermittelbestandteile in einer Kombination von
Reibungs- und Dampfhitze unter Druck gekocht
werden, um das daraus resultierende Produkt zu
expandieren und in Futtergranulat zu verwandeln.
Dieses Verfahren wird sehr oft bei der Produktion
von Heimtierfutter, Fischfutter und Zerealien eingesetzt.
Faserline
Maschinen und Prozesssysteme zur Umwandlung
von Hackschnitzeln in Faserstoff. Die einzelnen
Verfahrensschritte können Kochen, Waschen,
Sortieren, Ästeabscheidung und, wenn nötig,
Bleichen beinhalten.
Frischfaser
Rohmaterial der Papierherstellung, chemisch
oder mechanisch hergestellt durch Abtrennen der
Zellulosefasern vom Holz oder anderen Produkten
(Hadern, Bagasse, Stroh).
Glühen
Verfahren, bei dem Metall erhitzt, auf geeigneter Temperatur gehalten und danach schnell oder
langsam abgekühlt wird, um innere Spannungen
abzubauen. Dadurch wird das Metall weicher
gemacht und die Bearbeitbarkeit, insbesondere
die Kaltbearbeitung, verbessert.
g/m2
Einheit des Flächengewichts von Papier und
Karton (auch als Grammgewicht bezeichnet).
Grünlauge
Wässrige Lösung der durch Verbrennen der eingedickten Ablauge im Rückgewinnungskessel entstehenden Schmelze. Besteht hauptsächlich aus
Natriumcarbonat und -sulfid.
Hacken
Verfahren in einem Holzplatz, bei dem entrindete
Holzstämme für den Zellstoffaufschluss oder zur
Vermahlung im Refinerprozess zu Hackschnitzeln
(Chips) verarbeitet werden. Dies geschieht typischerweise mit Scheibenhackmaschinen mit
Horizontal- oder Schwerkraftbeschickung.
Hammermühle
Anlage, in der Rohmaterialien für verschiedene Anwendungen, wie zum Beispiel Tierfuttererzeugung oder Refinerprozess, pulverisiert
werden. Die Rohmaterialien werden mittels
Stahlhämmern geschlagen und das pulverisierte
Material tritt durch eine perforierte Platte aus. Die
Größe der Öffnungen sowie die Größe und Anzahl
der Hämmer richten sich nach den Anforderungen
an das Produkt.
HC
High Consistency – Stoffsuspension mit einer
Konsistenz von 18 bis 40%.
Hexenuronsäure
Im Zuge des chemischen Aufschlussverfahrens
gebildete Säure, die mit verschiedenen
Bleichchemikalien reagiert und damit deren
Verbrauch erhöht. Wird Hexenuronsäure entfernt,
können der Einsatz von Bleichchemikalien und
folglich die Produktionskosten gesenkt werden.
Außerdem vergilbt der so produzierte Zellstoff
weniger schnell.
Kaustifizierung
Verfahren zur Umwandlung der Grünlauge aus
dem Sulfatzellstoffprozess in Weißlauge zwecks
Wiederverwertung der Kochchemikalien. Durch
die Kaustifizierung wird Natriumcarbonat aus der
Grünlauge mittels Calciumoxid in Natriumhydroxid
umgewandelt. Der dabei gebildete Kalkschlamm
(Calciumcarbonat) wird in einem Drehrohrofen zu
Calciumoxid rückgebrannt.
Kocher
Zylindrischer Druckreaktor zur Behandlung von
zellulosehaltigem Material unter Chemikalieneinsatz
und bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur, zur Herstellung von Zellstoff für die Papiererzeugung.
Kraftzellstoff
Das Kraftzellstoffverfahren ist weltweit das
wichtigste chemische Aufschlussverfahren für
Zellstoff. Der erzeugte Stoff besitzt besondere
Festigkeit (daher die Bezeichnung „Kraftzellstoff“).
Hackschnitzel werden in einer alkalischen Lösung
gekocht, wobei die aktiven Kochchemikalien eine
Mischung aus Natriumhydroxid und Natriumsulfid
sind. Das gelöste Lignin wird später entfernt, die
Zellulosefasern bleiben zurück. Statt „Kraftzellstoff“
kann man auch „Sulfatzellstoff“ sagen.
ANDRITZ 2004
121
TECHNISCHES GLOSSAR
LC
Low Consistency
Stoffsuspension mit einer Konsistenz von 1 bis
6%.
Lignin
Neben Zellulose und Hemizellulose einer der
Hauptbestandteile des Holzes. Lignin wirkt im Holz
als Bindemittel, das die Zellulosefasern zusammenhält.
LMD-Filter™
Der LMD-Filter™ dient zur Entwässerung
des Kalkschlamms. Dieses System erzielt optimale Trockengehalte und Waschergebnisse,
wodurch effizienter Kalkofen-Betrieb bei niedrigem
Energieverbrauch sichergestellt wird. „LMD“ steht
für „Lime Mud Drying“.
LMD-Kalkofen
Kalkofen mit vorgeschaltetem KalkschlammTrockner. „LMD“ steht für „Lime Mud Drying“.
122
Lufttrockener Zellstoff
Als „lufttrocken“ bezeichnet man Zell- oder
Faserstoff, wenn dessen Feuchtigkeitsgehalt mit
der Umgebungsatmosphäre im Gleichgewicht
steht. Im kommerziellen Sinne bezeichnet man
den Stoff dann als „lufttrocken“, wenn sein
Feuchtigkeitsgehalt bei 10% liegt.
Marktzellstoff
Zellstoff, der am freien Markt zum Verkauf angeboten wird, im Gegensatz zur Erzeugung für
den Eigenverbrauch in einer angeschlossenen
Papierfabrik.
MC
Medium Consistency
Stoffsuspension mit einer Konsistenz von 6 bis
18%.
MDF
Medium Density Fiberboard
Platten aus Holzstoff aus dem Refinerprozess.
Mechanischer Faserstoff
Oberbegriff für nach dem mechanischen Verfahren (Gegensatz: chemisches Verfahren) hergestellte Faserstoffe. Auch als „Hochausbeutestoffe“
bezeichnet, da sie einen größeren Teil des
Rohmaterials Holz ausnützen als chemische
Prozesse. Es gibt eine Vielzahl von mechanischen
Faserstoffen, darunter GWD (Holzschliff), PGW,
RMP, TMP, CTMP, APMP, CMP usw. Mechanische
ANDRITZ 2004
Faserstoffe werden entweder mit Refinern oder
Schleifmaschinen hergestellt. Sie werden in erster
Linie für Zeitungs-, Magazin- und Schreibpapier,
Druckpapiere, Spezialpapiere, Tissue, Pappe und
Verbundplatten eingesetzt.
Nasspartie
Teil am Beginn der Papier- oder Zellstoffentwässerungsmaschine. An der Nasspartie tritt der
Stoff in die Maschine ein und der Großteil des
Wassers wird durch Saugen und Pressen entfernt,
um eine Bahn zu erhalten, die dann durch eine
Trockenpartie geführt werden kann.
NBSK
Northern Bleached Softwood Kraft
Nördlicher Langfasersulfatzellstoff. Standard der
Papierindustrie zum Zwecke der Preisgestaltung
und Angabe der Vorräte. Wird vor allem in Kanada
und Nordeuropa und zum Teil auch im Nordwesten
der USA und Russland erzeugt.
NKG
Nicht kondensierbares Gas
Geruchsbelastete Abgase aus industriellen
Prozessen, die früher einfach in die Atmosphäre
abgelassen wurden. Heute wird NKG gesammelt und umweltgerecht entsorgt, um eine
Geruchsbelästigung der Anrainer zu unterbinden.
Norscan
Bezeichnet jene fünf Länder, die traditionell zu den
weltweit wichtigsten Herstellern von Marktzellstoff
zählen, nämlich Kanada, USA, Schweden, Finnland
und Norwegen.
NO x
Stickoxid
Hauptbestandteil schädlicher Emissionen aus
einem Rückgewinnungskessel oder Kalkofen.
PrimeLine™
Das PrimeLine™-Tissuemaschinenkonzept
besteht aus Komponenten, die in Modulbauweise
für die Herstellung von Tissuepapiersorten genau
nach Kundenwunsch zusammengestellt werden. Es
umfasst: PrimeFlow™-Stoffauflauf, PrimeForm™Former, PrimePress™- oder TissueFlex™-Schuhpresse, PrimeDry™-T-Rippen-Yankeezylinder,
EquiDry™-Trockenhaube, PrimeReel™-Roller
und PrimeControl™-Automatisierung. Sämtliche
PrimeLine™-Komponenten werden auf die
jeweiligen Qualitätsanforderungen – von der
Standard-Tissue-Qualität bis zu superweichen
Tissueprodukten – abgestimmt.
TECHNISCHES GLOSSAR
Refiner
Maschine, die Holzstoff zwischen zwei Scheiben
mahlt. Diese kann bei niedriger oder hoher
Konsistenz arbeiten. Bei niedriger Konsistenz wird
der zu mahlende Stoff mittels einer Pumpe zugeführt. Bei höherer Konsistenz sind Fördermaschinen
notwendig. Andere Refinertypen werden für das
Zerfasern von Hackschnitzeln eingesetzt.
RTS™
Retention time Temperature Speed
Refinerprozess, der eine bessere Holzstoffqualität
bei geringerem Energieverbrauch erzielt. Durch
rasche Wärmebehandlung der Fasern bei hoher
Temperatur werden bessere Fasereigenschaften
erzielt und durch die kurze Verweilzeit bleiben die
optischen Eigenschaften erhalten. Der Prozess
läuft bei hoher Refinerscheibendrehzahl, meist bei
ca. 2.300 Umdrehungen pro Minute, ab.
Rückgewinnungskessel
Vorrichtung im Kraftzellstoffverfahren. Spezieller
Kessel, in dem die eingedickte Schwarzlauge als
Brennstoff dient. Die Kohlenstoffverbindungen verbrennen, die anorganischen Natriumsalze fallen als
Schmelze an und werden rückgewonnen.
Schwarzlauge
Mischung aus verbrauchten Kochchemikalien
und gelöstem Holzstoff nach der Sulfatkochung.
Schwarzlauge wird im Zuge der Zellstoffwäsche
zurückgewonnen, durch Eindampfen konzentriert
und im Rückgewinnungskessel verbrannt, um die
Kochchemikalien zu regenerieren und Energie für
den Anlagenbetrieb zu gewinnen.
Stoffauflauf
In der Nasspartie einer Papiermaschine befindet sich der Stoffauflauf, aus dem der Papierstoff
(Eintrag) in einem gleichmäßigen Strahl etwa in der
Breite des zu erzeugenden Papiers ausströmt. Der
englische Ausdruck „Headbox“ geht auf jene Zeit
zurück, in der die hydrostatische Fallhöhe („head“)
im Kasten für die Laufgeschwindigkeit des blattbildenden Siebes ausreichend hoch war. In einem
modernen Stoffauflauf wird der Druck mit Pumpen
und Steuerungen geregelt.
Stoffpumpe
Spezielle Kreiselpumpe für die Förderung einer
Faserstoff-Suspension.
TAD
Through-Air Drying
Durchströmtrocknung. Verfahren zum Trocknen
von Tissue, bei dem die Papierbahn über eine
gelochte Trommel geführt und Luft durch die Bahn
geblasen wird.
TCF
Totally Chlorine Free
Zellstoff, der ohne Einsatz von Chlor oder chlorhältigen Chemikalien hergestellt wird.
Tissue
Oberbegriff für eine Papiersorte, die
Toilettenpapier, Gesichtstücher, Servietten,
Küchentücher, Wischtücher, Taschentücher und
Spezialsanitärpapiere einschließt. Wünschenswerte Eigenschaften dieser Art von Papieren sind
Weichheit, Festigkeit und Flusenfreiheit. Es wird
zwischen drei Hauptsorten unterschieden, nämlich
dem Verbrauchertissue (At-Home), dem industriellen und kommerziellen Tissue (Away-from-Home)
und Sondertissuepapieren.
TMP
Thermo Mechanical Pulping
Refinerverfahren, bei dem Hackschnitzel in einem
Druckrefiner gemahlen werden. Der Prozess kann
aus einer bis drei Stufen bestehen, meist werden
jedoch zwei Stufen verwendet. Erhöhte Temperatur
hilft beim Aufweichen der Hackschnitzel; damit
werden bessere Festigkeiten erzielt als beim
atmosphärischen Refinerprozess (RMP). Das TMPVerfahren beruht vor allem auf der Anwendung von
mechanischer Energie statt Chemikalien, um aus
Holz Faserstoff zu produzieren. TMP wird vor allem
für Zeitungs- und Zeitschriftenpapier verwendet.
Walzwerk
Anlage, in der Stahlband durch Ziehen zwischen zwei Rollen, welche mit der gleichen
Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung
rotieren, geformt wird.
Weißlauge
Im Kochprozess eingesetzte, stark alkalische wässrige Lösung, hauptsächlich von
Natriumhydroxid und Natriumsulfid.
Zellulose
Hauptbestandteil des Zellstoffs. Chemisch gesehen ist Zellulose ein langkettiges Kohlenhydrat,
das aus sich wiederholenden Ketten eines
Einfachzuckers (Glukose) besteht.
ANDRITZ 2004
123
FINANZ- UND BÖRSEGLOSSAR
FINANZ- UND
BÖRSEGLOSSAR
Aktie
Urkunden (Wertpapiere), die einen bestimmten
Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft
verbriefen.
ATX
Austrian Traded Index
Ein von der Wiener Börse berechneter Preisindex,
der die liquidesten (meistgehandelten) Aktien
der Wiener Börse beinhaltet. Der ATX enthält
rund 20 Unternehmen, die im Index nach der
Marktkapitalisierung gewichtet sind.
ATX Prime
Aktienindex der Wiener Börse, der alle Aktien
des ATX-Prime-Market-Segments enthält.
124
Chart
Graphische Darstellung des Kursverlaufs einer
Aktie auf Basis von täglichen, wöchentlichen oder
monatlichen Kursen.
Dividende
Jener Teil des Gewinnes, der an die Aktionäre
ausbezahlt wird. Die Höhe der Dividende wird vom
Vorstand des Unternehmens vorgeschlagen und
von der Hauptversammlung beschlossen.
EBIT(D)A
Earnings before Interest, Taxes, (Depreciation)
and Amortization of goodwill
Ergebnis vor Zinsen, Steuern, (Abschreibungen)
und Firmenwertabschreibungen. Diese Ergebnisgröße ist vor allem bei solchen Unternehmen
von Interesse, die entweder über ein hohes
Anlagevermögen und entsprechend hohe
Abschreibungen oder über hohe Firmenwerte verfügen. Besonders beim Vergleich von Unternehmen
innerhalb einer Branche wird das EBITDA oft als
Bewertungsmaßstab herangezogen.
ANDRITZ 2004
EBIT
Earnings before Interests and Taxes
Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Das EBIT ist
ein Bestandteil der Gewinn- und Verlustrechnung
und wird oft auch als Betriebsergebnis bezeichnet.
Ex-Dividende
Einige Tage vor dem Zahltag der Dividende wird
ein Kursabschlag in Höhe der Dividende vorgenommen.
Fließhandel
Fortlaufende Erfüllung aller Aufträge, die preisund mengenmäßig übereinstimmen. Während der
gesamten Börsehandelszeit können Geschäfte
abgeschlossen werden.
Genehmigtes Kapital
Ermächtigung des Vorstandes aufgrund eines
Hauptversammlungsbeschlusses innerhalb von
fünf Jahren das Grundkapital durch Ausgabe
neuer Aktien um maximal 50% zu erhöhen.
Hauptversammlung
Organ der Aktiengesellschaft, welches üblicherweise einmal pro Jahr tagt und durch welches die
Aktionäre ihre Rechte in den Angelegenheiten der
Gesellschaft ausüben.
IFRS
International Financial Reporting Standards
IFRS sind internationale Rechnungslegungsstandards, die eine bessere Vergleichbarkeit von
Jahresabschlüssen von Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern gewährleisten sollen.
FINANZ- UND BÖRSEGLOSSAR
IPO
Initial Public Offering
Einführung eines Unternehmens an der Börse
durch Verkauf von Unternehmensanteilen (Aktien)
an die Öffentlichkeit.
Investor Relations
Schnittstelle zwischen dem Unternehmen und
der Financial Community. Die Investor-RelationsAbteilung soll Aktionäre, Finanzanalysten und
Investoren laufend über die Entwicklungen im
Unternehmen transparent, umfassend und rasch
informieren.
Prime Market
Marktsegment der Wiener Börse, an dem
Aktienwerte gehandelt werden, die zum Amtlichen
Handel oder Geregelten Freiverkehr zugelassen
sind und speziellen Zusatzanforderungen entsprechen.
Roadshow
Das Management eines börsenotierten
Unternehmens präsentiert nationalen und internationalen institutionellen Investoren sowie
Privatanlegern die Unternehmenstätigkeit, die
Strategien und langfristigen Aussichten des
Unternehmens.
ISIN
International Securities Identification Number
Individuelle Wertpapier-Kennnummer, die der
EDV-mäßigen Erfassung von Wertpapieren auf
internationaler Ebene dient.
SPO
Secondary Public Offering
Verkauf weiterer Aktien eines bereits börsenotierten Unternehmens.
Kapitalerhöhung
Erhöhung des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft. Dem Unternehmen wird Eigenkapital
zugeführt.
Streubesitz
Anteil der Aktien, der sich an der Börse im
Umlauf befindet und auf eine Vielzahl von Anlegern
aufgeteilt ist.
Marktkapitalisierung
Gibt den Marktpreis eines börsenotierten
Unternehmens an. Errechnet sich aus dem aktuellen Kurs der Aktie multipliziert mit der Anzahl der
Aktien des Unternehmens.
Stückaktie
Aktie ohne Nennwert, die sich auf einen bestimmten Anteil des Unternehmens bezieht, ohne einen
festen Geldbetrag zu nennen.
MEUR
Millionen Euro
Nennwert
Geldbetrag, auf den ein Wertpapier lautet.
Mit diesem Betrag ist der Aktionär am nominellen Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Der
Nennwert sagt nichts über den tatsächlichen Wert
der Aktie aus.
Volatilität
Maß für die durchschnittliche Schwankungsbreite
eines Kurses für eine bestimmte Periode.
Statistisch gesehen entspricht die Volatilität der
Standardabweichung.
WBI
Wiener Börse Index
Der WBI enthält alle österreichischen Aktien,
die im Amtlichen Handel und im Geregelten
Freiverkehr der Wiener Börse notieren. Er spiegelt
als Gesamtmarktindex die Entwicklung des österreichischen Aktienmarktes wider.
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NOTIZEN
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