Das „BERTHA“ informiert - Bertha-von
Transcription
Das „BERTHA“ informiert - Bertha-von
-- Neues am BERTHA - News at BERTHA - Nuovelles de la BERTHA -- Das BERTHA informiert 2. Ausgabe Juni 2001 Auflage 1500 Exemplare ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Vorwort zu dieser Ausgabe: Wieder neigt sich ein Schuljahr dem Ende zu. Die Sommerferien stehen kurz bevor und alle freuen sich nach Monaten harter Arbeit auf den verdienten Urlaub. Allerdings gilt es zuvor Abschied zu nehmen von einer Lehrerin und zwei Lehrern, die seit Jahrzehnten am Bertha unterrichtet haben und als Urgestein der Schule zu bezeichnen sind. Antje Immich, Gerhard Horstmann und Heinz-Dieter Brauner scheiden am 4. Juli 2001 aus dem Lehrerberuf aus. Ganze Schülergenerationen haben sie unterrichtet und mit ihrer Persönlichkeit den heutigen Charakter der Schule wesentlich geprägt. Ihnen soll diese Ausgabe überwiegend gewidmet werden mit einem herzlichen Dank und einem kräftigen Glück auf für den verdienten Ruhestand. (Redaktion) Lesenacht am Berthavon-Suttner-Gymnasium Wenn Pia und Varmija, Jascha und Sascha am Freitagabend mit Wauzi und Wuschel und anderen Kuscheltieren bepackt mit Schlafsack und Büchern zur Schule gehen, so machen sie dies nicht, weil sie versäumte Stunden der Woche nacharbeiten müssen, sondern folgen freiwillig der Einladung ihrer Deutschlehrerin Beate Weber zur Lesenacht. Ich bin ganz aufgeregt, ob ich das Impressum: Schülervertreter: Christian Hort (ChristianHort@compuserve.de) Daniel Scholl (danielscholl@gmx.de) Elternvertreter: Birgit Kratzke Christina Laichter (laichter.oberhausen@t-online.de) Wilhelm Illing (wilhelm_illing@lycos.de) Schulpflegschaftsvorsitzende: Sabine Elsemann-Steinmann (elsemann-steinmann@t-online.de) Schulleiter: Michael von Tettau schaffe eine ganze Nacht zu lesen, meint Dorian Doberstein, Schüler der Klasse 5 c, zu Beginn der Veranstaltung. 30 Schüler und Schülerinnen haben sich am Freitagabend versammelt, um mit ihrer Deutschlehrerin und ihrem Klassenlehrer Horst Kretschmer gemeinsam in gemütlicher Atmosphäre ohne Fernsehgedudel im Hintergrund zu schmökern. Zur mentalen Einstimmung begibt sich die Klasse im Musikraum der Schule auf eine Traumreise durch den herrlichen Frühlingswald, lauscht dem Vogelgezwitscher, nimmt Düfte und Pflanzen wahr, kehrt dem hektischen Alltag den Rücken und formuliert auf vorbereiteten Karten Wünsche für die Lesenacht, die dann auch bald in der Gymnastikhalle beginnen kann. 32 Isomatten, die sternförmig im Raum verteilt sind, umgeben von zahlreichen Leselampen und einigen Teelichtern verbreiten eine coole Atmosphäre, so jedenfalls sieht Kolja Herschel das. Der Elefant auf Papas Auto vorgelesen von der Deutschlehrerin animiert zum individuellen Lesen. Gänsehaut, TKKG, Gruselgeschichten und Pferdebücher sind die Favoriten der 5 c bei der Lesenacht. Gegen 24 Uhr ist bei einigen Kindern ein gleichmäßiges Atmen zu hören, die Augen sind geschlossen, die Bücher liegen aufgeklappt auf dem Bauch. Es ist Zeit für die Gute-Nacht-Geschichte. Jeremy James, der schon den Elefantenbesuch auf Papas Auto angekündigt hat, geht es schlecht. Er hat zu viele bunte Lakritzbonbons gegessen, die in Jeremis Bauch heftig gegeneinander kämpfen und Bauchweh verursachen. Damit es der Klasse nicht genauso geht, gibt es als Betthupferl für jeden nur drei Lakritze, die zudem nur einfarbig sind. Die Lichter gehen aus, ein Flüstern hier und da ist noch zu hören übertönt von ersten Schnarchgeräuschen. Am Morgen danach warten um 8 Uhr bereits die Mütter mit frischen Brötchen, Milch und anderen leckeren Vollwertprodukten, um das Frühstücksbüffet für die Klasse vorzubereiten. So eine Lesenacht müssten wir öfters machen, ist die einhellige Meinung der 5 c. (Von Beate Weber) Jahrgangsstufe 8 sammelte erfolgreich für die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge Auch in diesem Jahr haben sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 an einer Straßensammlung zu Gunsten des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge beteiligt und dabei einen Betrag in Höhe von 4.931,67 DM gesammelt. In einem Schreiben an die Schule dankt der Volksbund allen Beteiligten für dieses große Engagement und hebt ausdrücklich hervor, dass es ungewöhnlich sei, dass eine Schule alleine einen so hohen Spendenertrag zusammenbekommt. Frau Schneider-Gehrke jung gestorben Völlig überraschend und viel zu jung verstarb Frau Gisela Schneider-Gehrke. Sie war nur wenige Jahre Kunstlehrerin an unserer Schule. Ihre Begeisterung für die Kunst war so groß, dass sie als Oberstudienrätin ihren Lehrerinnenberuf zwischenzeitlich aufgab, um als freiberuflich schaffende Künstlerin in Duisburg tätig sein zu können. Mit Vorlieben für innovative und multikulturelle Projekte erwarb sie sich einen guten Namen. Doch zog es sie wieder in die Schule zurück, wo sie am Bertha ihr Wissen und ihre Freude an der Kunst auf die Schülerinnen und Schüler übertrug. Mit viel Kraft gelang es ihr, das Schulleben mit ihren Einfällen farbiger zu gestalten. Frau Schneider-Gehrke hinterlässt eine große Lücke; sie wird in der Erinnerung der Schulgemeinde weiterleben. Ausgabe- Nr. 02 vom Juni 2001 -- novitâ al BERTHA - BERTTHA dan Haberler - Der Vater des Bertha-Basketballs ´ ´ -- geht Kaum einer hat das Bertha in den letzten Jahrzehnten so bekannt gemacht wie Hans-Dieter Brauner. er: Sein Mittel: Basketball, genauer, Frauenbasketball. Das war und ist sein Ein und Alles. Mit der Schulmannschaft wurde er 12 mal Deutscher Meister! Eine Leistung, die ihres gleichen sucht. Aber auch als Lehrer war und ist er bei allen bekannt. Begonnen hat alles im Jahre 1971, als er nach Studium in Köln, Saarbrücken und Bonn sowie dem Referendariat in Duisburg zum Bertha kam. Bis 1989 stieg er die Karriereleiter bis zum Studiendirektor hoch. Sein Fächer: Mathematik, Erdkunde und Informatik, obwohl er letzteres nie studierte, jedoch später eine Zusatzausbildung machte. Als Mathelehrer genauso geliebt wie gefürchtet, brachte er den Schülern hart aber fair die Lehre von den Zahlen bei. Eine ehemalige Schülerin erinnert sich: Bevor der Unterricht begann, und wir noch auf dem Flur tobten, musste stets ein Schüler Wache halten. Wenn dieser Herrn Brauner erspähte, ertönte der Schrei: ,Der Brauner kommt! Sofort rannten wir alles in die Klasse, die Tafel blitzblank geputzt und setzten uns mucksmäuschenstill auf unsere Plätze. An Respekt mangelte es nie, und eines war klar: Wer beim Brauner Mathe hatte, der hatte so richtig was von der Materie gelernt. Natürlich gilt dieses auch für das Fach Informatik. Herr Brauner war maßgeblich daran beteiligt, dass dieses Fach an unserer Schule eingeführt wurde. Als es dann die ersten Rechner gab, war er sozusagen der Herr der Hardware, funktionierte was nicht mehr, er hat es wieder hinbekommen. Wo sein Platz im Lehrerzimmer war, war leicht zu erkennen, in der Ablage unter dem Tisch fanden sich nicht selten Festplatten oder Diskettenlaufwerke. All dieses ist jedoch nichts gegen seine bereits erwähnten sportlichen Erfolge. Als er 1971 eine MädchenBasketballmannschaft aufbauen wollte, warb er mit folgenden Worten für das Probetraining: Wer groß ist und Lust hat, kann ja mal vorbeikommen. Sensationellerweise wurde er direkt im ersten Jahr mit der B-Jungend Deutscher Meister! Und 1973 wurde die Schulmannschaft des Bertha sogar Europameister. Quasi wie Phönix aus der Asche entstand eine Schulmannschaft, die bis heute zu Deutschlands erfolgreichsten Teams gehört. Dieses gilt übrigens auch für die Vereine, in denen er als Trainer fungierte. Außerdem stellte er oft sein gutes Organisationstalent unter Beweiß. So organisierte er selbst Turniere, zu denen Mannschaften aus dem Ausland eingeladen wurden. Die Spielerinnen wurden hier in Gastfamilien untergebracht. Für die ausländischen Mädchen, aber auch für die Schülerinnen des Bertha waren dies stets eindrucksvolle Erlebnisse, bei denen es nicht nur Basketball ging. Man kann deshalb sagen, der Wunsch, den jungen Spielerinnen eine sinnvolle Beschäftigung zu geben, war nur einer der Beweggründe, Basketballtrainer zu sein. Die Schülerinnen sollten mit ihrer Zeit etwas Vernünftiges anfangen. So erinnern sich ehemalige Spielerinnen, dass ihnen nicht nur Basketball beigebracht wurde, sondern auch Team- geist sowie die Fähigkeit, etwas Begonnenes auch mit aller Kraft zu vollenden. Herrn Brauners Leben wurde durch Basketball stark beeinflusst. Zum einen entdeckte er seine Begeisterung für die USA. Er reiste dorthin, um Spielerinnen zu beobachten und vielleicht sogar anzuwerben. Zum anderen lernte er durch den Basketball auch seine Frau Karin kennen! So kann man wohl der festen Überzeugung sein, dass auch nach seiner Pensionierung Basketball eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen wird und er dem Bertha als Trainer der Basketballmannschaften erhalten bleibt. Herr Brauner, mögen Sie Ihre Zeit als Pensionär in vollen Zügen genießen. Das Bertha wünscht alles Gute und bedankt sich für alles, was es Ihnen zu verdanken hat! (Artikel von Christian Hort und Daniel Scholl) Ausgabe- Nr. 02 vom Juni 2001 -- Neues am BERTHA - News at BERTHA - Nuovelles de la BERTHA -Für ein Interview standen uns die beiden Ex-Schülerinnen/Spielerinnen von Herrn Brauner, Ute Stemmermann (U.S., geb. Willschrei), Abitur 1976 und Elke Schrafen (E.S., geb. Jünger), Abitur 1984, zur Verfügung. Red.: Wenn Sie heute mit einigem Abstand auf die Zeit mit Herrn Brauner als Lehrer zurückblicken, wie würden Sie ihn charakterisieren? U.S.: Herr Brauner war jemand, der ganz genaue Vorstellungen davon hatte, was er wollte. Hielt man sich daran, gab es auch keine Probleme. E.S.: Er war nicht wirklich streng, er hatte halt nur gewisse Anforderungen. Red.: Gilt das für den Lehrer und den Trainer Brauner gleichermaßen? U.S.: Ja, natürlich. Als Spielerin hatte man sich an gewisse Regeln zu halten, abends vor dem Turnier nicht in die Disco gehen, vor dem Spiel nichts essen. Red.: War es da nicht etwas problematisch, außerhalb des Basketballs Freunde zu haben? E.S.: Nun ja, etwas schwierig war es schon, man musste auf gewisse Dinge verzichten. Aber das wusste man ja vorher. Wenn uns Herr Brauner eines gelehrt hat, dann Konsequenz. Red.: Aber Sie haben sich doch bestimmt nicht immer an die Regeln gehalten, oder? E.S.: Wenn ich ehrlich bin, es gab mal ein ziemlich peinliches Erlebnis. Direkt vor dem Spiel sind wir mal heimlich in eine Pommesbude gegangen und haben und eine Currywurst mit Pommes gegessen. Dementsprechend haben wir dann auch gespielt. Während des Spieles schrie Herr Brauner dann plötzlich: Ihr spielt, als hättet ihr euch vorher mit Pommes vollgestopft! Red.: Was schrie er denn sonst noch? U.S.: Oh, da gab es vieles. Zum Beispiel Soll ich dir ein Bett aufs Spielfeld bringen?! oder Meine eigene Oma rennt schneller als ihr! Red.: Ist es Ihnen und ihm immer gelungen, Sport und Schule zu trennen? E.S.: Ja, immer. Red.: Was würden Sie sagen, haben Sie jetzt noch von der damaligen Zeit behalten? U.S.: Von der Zeit bei Herrn Brauner ist eines bei mir im besonderen Maße hängen geblieben: Wenn man sich etwas vorgenommen hat, soll man das auch mit aller Konsequenz durchführen. Er hat uns gelehrt, dass man nicht sofort aufgeben darf, sondern die Dinge durchziehen muss. Dieses ist wirklich stark in mein heutiges Leben eingegangen. E.S.: Das kann ich wirklich nur bestätigen. Konsequenz, das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Auch bei der Erziehung halte ich mich daran. Wenn meine Tochter auf einmal auf irgendwas keine Lust mehr hat, dann versuche ich sie dazu zu bringen, die Sache durchzuziehen. Weil ich weiß, wie viel mir das im Leben genützt hat, versuche ich ihr die selbe Durchsetzungskraft an zu erziehen. Red.: Zum Schluss erzählen sie doch bitte eine ganz besondere Geschichte, die ihnen in Erinnerung geblieben ist. E.S.: Wir sind nach dem Spiel immer alle zusammen essen gegangen. Übrigens unabhängig vom Ergebnis. So war ich das Erste mal Chinesisch essen. U.S.: Als wir mal in Polen waren, gab es ein Abendessen, ein Empfang. Ich war der festen Überzeugung, wir Spielerinnen wären auch eingeladen. Herr Brauner sagte uns dann, dass dem nicht so sei. Erst dachten wir, er würde spaßen, aber nachher begriffen wir, dass es die Wahrheit war. Doch das Beste war, als er abends zurück kam, war er ziemlich angeheitert. Er sagte, er habe trinken müssen, da er sonst als unhöflich gegolten hätte. So hatten dann auch wir unseren Spaß. Die Redaktion bedankt sich herzlich für das Interview bei Frau Stemmermann und Frau Schrafen. (Von Christian Hort und Daniel Scholl) Ausgabe- Nr. 02 vom Juni 2001 -- novitâ al BERTHA - BERTTHA dan Haberler - ´ ´ -- Alle Erfolge der BERTHABasketballmannschaften Noch mehr Aktivitäten.. Titelzeile in der Tageszeitung zur gewonnenen Europameisterschaft in Tampere, Finnland A lte rskla sse Ja hr T it e l 1971 Deutscher Meister B-Jugend 1972 Deutscher Meister A llgem ein 1973 Europam eister & A llgem ein Deutscher Meister 1974 Deutscher Meister A llgem ein 1978 Deutscher Meister A -Jugend 1979 Deutscher Meister A -Jugend 1981 Deutscher Meister A -Jugend 1982 Vizem eister 1986 Deutscher Meister B-Jugend 1988 Deutscher Meister A -Jugend 1989 Vizem eister A -Jugend 1993 3. Platz der DM A llgem ein 1994 3. Platz der DM C-Jugend 1995 Deutscher Meister C-Jugend & & 3. Platz der DM B-Jugend 1996 Deutscher Meister B-Jugend & & 3. Platz der DM C- Jugend 1997 Deutscher Meister B-Jugend 1998 6. Platz der DM B-Jugend 1999 Vizem eister C-Jugend 2000 Vizem eister & 7. Platz der DM C-Jugend & B-Jugend 2001 7. Platz der DM C-Jugend & B-Jugend Ausgabe- Nr. 02 vom Juni 2001 A -Jugend -- Neues am BERTHA - News at BERTHA - Nuovelles de la BERTHA -sie verehrten, in ihr eine emanzipierte Frau sahen, die für sie ein Vorbild war. Sie heiratete, ist die Mutter von zwei Töchtern, hat wegen der jungen Kinder sich zwei Jahre beurlauben lassen - Erziehungsurlaub gab es 1973 noch nicht - um dann mit halbem Deputat in die Schule zurückzukehren. Antje Immich Zum Ende des Schuljahres 2000/2001 werden drei Bertha-Persönlichkeiten pensioniert, die die Schule wesentlich geprägt haben, die das Bild des Bertha-vonSuttner-Gymnasiums bei Eltern und Schülerschaft wie auch in der Öffentlichkeit stark beeinflusst haben, die sich mit der Schule identifizieren und mit ihr identifiziert wurden. Mit Frau OStR Antje Immich geht eine engagierte Lehrerin, die 25 Jahre mit viel Einsatz und hoch respektiertem Können am Bertha-von-Suttner-Gymnasium unterrichtet hat. Frau Immich gehört zu den vor dem 2. Weltkrieg Geborenen, deren Lebensweg in den ersten Jahren durch den Krieg sehr bestimmt wurde. 1937 in Kiel geboren, lebte sie erst mit Ihren Eltern in Berlin. Der Vater fiel im Krieg, die Mutter flüchtete mit ihren beiden kleinen Töchtern vor den Bombenangriffen in den Osten, kehrte am Ende des Krieges in den Westen zurück und fand in Stade, bei Hamburg, eine neue Heimat für sich und ihre Kinder. Hier besuchte Antje Immich das Gymnasium. Sie verließ dann den Norden, studierte in Bonn Deutsch und Geographie und absolvierte ihre Referendarzeit in Siegburg und Bonn. Ihre erste Stelle als Studienassessorin - das war damals der Titel der erstmals eingestellten Lehrerinnen statt des heutigen: Studienrätin zur Anstellung - bekam sie am 01.11.1966 an dem 1964 neu errichteten Berthavon-Suttner-Gymnasium. Sicher dachte sie damals nicht, dass sie im Ruhrgebiet bleiben würde. Aber sie schlug Wurzeln hier und fühlt sich heute diesem Land, den Menschen im Ruhrpott, verbunden. Ich erinnere mich gut an die sehr gut aussehende, junge Kollegin - ich war schon alt und erfahren am Bertha (das damals niemals so abgekürzt wurde), denn ich war schon 1963 Studienassessorin geworden. Sie brachte neuen Wind in das etwas verstaubte Kollegium in dem schönen neuen Gebäude. Es wurde bald bekannt, dass sie sicher im Umgang mit den Schülerinnen war - wie erfährt man das als Kollege, als Kollegin eigentlich? man weiß es einfach - dass die Schülerinnen Frau Immich war am Bertha die erste Frau mit jungen Kindern, die Familie und Beruf gut zu vereinen wusste und damit den jungen Mädchen zeigte, wie ihr eigener Lebensweg aussehen konnte. Sie blieb eine elegante, sportlich wirkende, gut aussehende Frau. Elle est comme une princesse, sagte eine französische Austauschschülerin voller Bewunderung. Und die gekrümmten kleinen Finger, das wirkte so adelig-dekadent, schwärmt heute noch Klaudia Dorn, damals Klaudia Dahlmeyer, Abiturjahrgang 1975. Als Frau und als Lehrerin war Antje Immich für die nachkommenden jungen Lehrerinnen am Bertha eine Identifikationsfigur. Sie unterrichtete ihre beiden Fächer mit großem Engagement, war immer neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen, war gerne und immer wieder Klassenlehrerin der 5. - 7. Klassen, arbeitete aber mit der gleichen Freude auch in der Oberstufe, war hoch interessiert an der mehr pädagogischen Arbeit in der Unterstufe, an der eher wissenschaftlichen in der Oberstufe. Ab dem Schuljahr 1988/89 unterrichtet sie in der Unterstufe auch Mathematik. Klassen, in denen Frau Immich als Klassenlehrerin 4 Stunden Deutsch, 4 Stunden Mathematik, 2 Stunden Erkunde und eine Orientierungsstunde gab, wurden sehr von ihr geprägt, galten als selbstständig, selbstverantwortlich, in den schwierigen Jahren in der Mittelstufe als einsichtig, unterrichtbar. Ihre Bemühungen um die Förderung der ausländischen Kinder in ihren Klassen waren beispielhaft. Nun hört sie auf am Bertha. Das werden alle, die sie kennen, bedauern, viele Ehemalige werden sagen: Schon? Denn wie eine Pensionärin sieht sie nicht aus. Von 1966 - 2001 - das war eine schöne lange Zeit für die Berthas. Vielen Dank, Antje Immich! Und alle guten Wünsche für den weiteren Lebensweg! (Artikel von Frau Hanna Schroer, langj. Schulleiterin) Fußball am Bertha auf dem Vormarsch Durch den Gewinn der Bezirksmeisterschaft im Regierungsbezirk Düsseldorf kann sich die Jungen-Fußballmannschaft (Jg. 86-88) als erfolgreichste Fußballmannschaft des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums bezeichnen. Zuvor errangen die Schüler die Stadtmeisterschaft in Oberhausen und sie blieben auch im direkten Vergleich mit den Stadtmeistermannschaften aus Duisburg und Wesel erfolgreich. Nächstes Ziel sind die NRW-Landesmeisterschaften in Essen. Da hoffen die Jungs natürlich auf zahlreiches Daumendrücken, verbunden mit dem Wunsch, dass ihnen der Förderverein für zukünftige Spiele einen Set passender Fußballtrikots spendiert. PS. Das letzte Spiel ging leider 5:0 verloren. Trotzdem: Herzlichen Glückwunsch. Ausgabe- Nr. 02 vom Juni 2001 -- novitâ al BERTHA - BERTTHA dan Haberler - ´ ´ -- Herr Horstmann stand immer auf der Seite der Schülerinnen und Schüler, sah ihre Leistungen, ihre Entwicklung immer optimistisch, gehörte nie zu denen, die finden, vor 20 Jahren war alles besser, waren die Schülerinnen und Schüler klüger, netter, fleißiger. Er sah immer das Positive in seinen Klassen, Kursen, war immer wieder begeistert über gute Leistungen, tippte Arbeiten ab, zeigte sie auch Kollegen, motivierte so die Schülerinnen und Schüler zu größeren Anstrengungen. Gerd Horstmann Und auch Herr StD Gerd Horstmann geht. Nach dem Studium von Deutsch und Geschichte in Marburg und Köln, nach der Referendarzeit in Mülheim und Essen kam der 28-jährige Studienassessor 1965 an das Bertha-von-Suttner-Mädchengymnasium, der erste junge männliche Lehrer. Außer ihm fand er als Kollegen nur Herrn Dr. Opladen vor, der bald pensioniert wurde, den Kunstlehrer, Herrn Harms, und einen katholischen Geistlichen, Herrn Rehne. Der junge, eher zurückhaltend wirkende Kollege erwies sich bald als eine Zeitbombe: er war ein Vorreiter der 68er Generation, als sie noch nicht angefangen hatte, ihre Ideen zu verbreiten. Er hatte neue Pläne, Methoden, die im Kollegium für Verwirrung, bei den Schülerinnen für große Begeisterung sorgten. Resi Henneken, Mutter von 4 Kindern und Lehrerin für Deutsch und Sozialwissenschadten (Resi Konietzko, Abiturjahrgang 1967) erinnert sich: Sein Geschichtsunterricht war völlig anders als alles, was wir bis dahin erlebt hatten. Sozialwissenschaften waren in seinem Unterricht schon dominierend, als andere Geschichtslehrer noch nach den alten, heute nicht mehr möglichen Methoden unterrichteten. In meinem Studium des Faches Sozialwissenschaften sagten die Kommilitoninnen und Kommilitonen immer wieder zu mir: Hol doch mal die Unterlagen aus deinem Geschichtsunterricht! und die vielen Matrizen und Kopien, die ich eifrig gesammelt hatte, halfen uns weiter. Und alle vier Kinder sahen in der Oberstufe in meine Deutschunterlagen, um sich für ihren Unterricht vorzubereiten. Als die Generation der 68er in die Schulen strömte, fand sie am Bertha in Herrn Horstmann einen Wegbereiter und eine Stütze und Hilfe für ihre damals die Schule revolutionierenden Ideen. Er hatte inzwischen die Qualifikation für den Unterricht in Sozialwissenschaften und Politik, die als Schulfächer neu eingerichtet worden waren, erworben und unterrichtete sie in allen dafür vorgesehenen Klassen, besonders aber in der Oberstufen, mit Begeisterung. Er begleitete gern Klassen und Kurse auf Fahrten, weil er die pädagogische Arbeit in einer solchen Woche außerhalb der Schule hoch einschätzte. Wie oft erinnerten wir uns an eine gemeinsame Kursfahrt des ersten Leistungskurses Sozialwissenschaften mit Mädchen vom Bertha und Jungen vom Heine nach Texel. Natürlich hatten sich in diesem Kurs, dessen Inhalte, dessen Verlauf nicht so voraussehbar waren wie die eines Leistungskurses Deutsch oder Englisch, viele eigenwillige Schülerinnen und Schüler versammelt. Welche interessante Gruppendynamik spielte sich da ab, was für spannende Tage und Abende und Nächte verbrachten wir mit diesen jungen Leuten. Herr Horstmann hat den liberalen Stil, den er als einer der ersten am Bertha pflegte, nie aufgegeben. Er hat auch nie aufgehört, seinen Klassen und Kursen Mengen von Papier - heute keine Matrizen mehr, sondern Computerausdruck - zu übergeben, in der Hoffnung und dem Wissen, dass neben den vielen, die nur das Notwendigste lasen, immer wieder Resi Konietzkos waren, für die diese Papiere lebensnotwendig, ihre eigene Situation erhellend waren. Im Unterricht, bei Projekten, im Lehrerchor, auf Klassenfahrten - wenn Sie dabei waren, Herr Horstmann, waren Sie immer ein Ansporn! Für den dritten Lebenssabschnitt wünschen Ihnen gewiss alle heutigen und ehemaligen Berthas alles Gute und ein fortgesetztes Interesse an allem, was sich in der Welt tut. (Artikel von Frau Hanna Schroer, langj. Schulleiterin) Spende für den Förderverein Der Förderverein der Schule erhielt einen Brief des Lebensgefährten der kürzlich verstorbenen Studiendirektorin, Frau Elfriede Gläser, die mehr als 25 Jahre am Bertha Englisch und Geschichte unterrichtet hat. In diesem Brief heißt es u.a.: Die Schülerinnen und Schüler waren für Frau Gläser ein entscheidender Lebensabschnitt, so dass ich zu ihrem Andenken jährlich die Zinserträge meines Anteils dem Bertha über den Förderverein stiften möchte, vorrangig zur Förderung des Englischunterrichts und/oder der geisteswissenschaftlichen Fächer. Gleichzeitig ist der Lebensgefährte, Herr Harry Hohberger, aus Sympathie mit der Schule dem Förderverein als Mitglied beigetreten. Ausgabe- Nr. 02 vom Juni 2001