Geburtstagsgedicht

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Geburtstagsgedicht
Geburtstagsgedicht
(über die gesellschaftliche Funktion des Geburtstagsgedichts)
Einleitung
(nervös, hastig gesprochen)
Es ist Geburtstag
ein Gedicht, ein Gedicht
damit es schön wird
und alles richt
die Stimmung, die Freude
damit nun jeder sicht
alle hier, alle froh
auch der kleinste Wicht.
Nun schaut alle her
schaut mir ins Gesicht
hier kommt sie nun
meine Geschicht.
Hauptteil
(ruhig und entspannt gesprochen)
Das Leben lebt
das Leben bebt
es evolutioniert vor sich hin
ohne Verstand und ohne Sinn.
Schon Darwin meinte, es sei ein Spiel der Kräfte
es gewinne der Mächt'ge
der Kleine bleibe auf der Strecke
auf dass er verrecke.
Der einzelne, was ist er schon?
auf der Evolutionen Thron
ein Nichts, ein Tropfen im Meer
viel mehr gibt das nicht her.
Klaus Wälde – Mai 2013 – www.waelde.com/Geburtstagsgedicht.html
Doch was ist mit dem Verstand
dem freien Willen, die leitende Hand?
Wir gestalten, wir lernen, wir tun und machen
wir suchen Beziehungen Glück vielleicht Familie Kinder – das Leben als Ganzes,
das kann darüber nur lachen.
Das Leben, die Liebe, das Glück von uns gewählt?
Die Evolution, sie lacht nur gequält.
Ein Gedicht zum Geburtstag, das ist doch schön
alle die lieben Menschen wieder zu sehen
wir schaffen uns Wärme, wir gehören zusammen
damit die nächste Generation das Leben errange.
Was glauben wir doch, was wir alles wollen – was glauben wir doch, dass die
nächste Generation uns Glück verschaffe
aber glaubt das nicht auch der Affe?
Der Mensch ist auch nur eine andere Sorte Tier
zwar bewusst über jetzt und hier
aber doch auch nur kopulierend, gratulierend, faszinierend ignorierend.
Aber schön ist das schon, an uns die Menschheit als die Krönung zu glauben
vieler Sorgen kann uns das berauben
voller Energie und Freude laufen wir durchs Leben
danken wir demjenigen, der uns diesen Glauben gegeben.
Schön ist es hier mit all den Gästen
schön ist es, mit meiner Mutter zu festen
70 Jahre sind schon mehr als ein Augenblick
es soll bleiben sehr viel, vor allem viel Glück.
Schluß
(nervös, hastig gesprochen)
Das Gedicht, das Gedicht
es ist nun verricht.
Wer sagt, dass es ihn nun ficht
der sag‘s mir doch ins Gesicht
willst noch mehr, bist ganz erpicht?
Nein nein, mach aus das Licht.
Klaus Wälde – Mai 2013 – www.waelde.com/Geburtstagsgedicht.html