Karlstad University, 2014-15

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Karlstad University, 2014-15
Erfahrungsbericht
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Name: A l e x a n d r a, W a s s e r m a n n
Austauschjahr: WS 14/15
Gastuniversität: Karlstads Universitet
Stadt: Karlstad
Land: Schweden
Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,
kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.
Ich habe mich früh entschieden, mein Auslandssemester in Schweden zu verbringen. Zum
einen ist es ein Land, das ich schon immer kennenlernen wollte, zum anderen wohl das
einzige Land auf der Welt, wo ich meine Schwedischkenntnisse anwenden kann (es geht
aber sehr gut auch ohne). Meine Wahl fiel auf Karlstad, eine Stadt mit etwa 80000
Einwohnern, mitten auf dem Weg zwischen Stockholm und Oslo und direkt am Vänern, dem
größten See Schwedens gelegen ist. Diese Entscheidung habe ich nie bereut!
Ich studiere Global Business Management und das Auslandssemester war mein 5. Semester.
Ankunft
Zu dritt sind wir mit dem Auto nach Schweden gefahren. Die Fahrt dauert ca. 18 Stunden.
Es ist empfehlenswert, unterwegs zum Beispiel in Hamburg eine Pause einzulegen. In
Karlstad angekommen haben wir unsere Hosts benachrichtigt, dass wir da sind. Da wir am
Sonntagabend ankamen, haben sie für uns die Schlüssel für unsere Wohnung im
Studentenwohnheim Campus Futurum bei der Wohnungsgesellschaft KBAB abgeholt und
uns ein bisschen im Wohnheim herumgeführt.
In der Woche vor dem Semesterstart veranstaltete IESK (International and Exchange Students Karlstad) eine Introduction Week, bei der wir die Stadt, die Uni und natürlich die anderen Studenten kennenlernen konnten.
Nach Hause bin ich mit norwegian geflogen. Karlstad hat einen eigenen kleinen Flughafen,
der aber nur von Frankfurt aus angeflogen wird und er ist auch ziemlich teuer. Viele Fluggesellschaften fliegen nach Oslo (200 km entfernt) und nach Stockholm (300 km entfernt). Beide Städte sind mehrmals täglich mit dem Zug schnell (ca 2,5 Stunden Fahrt) und günstig (ca.
15 Euro) erreichbar. Die Flüge dorthin sind auch wesentlich billiger. Wer früh bucht, kann
Hin- und Rückflug für ca. 80-90 Euro haben.
Unterkunft
Für jeden Austauschstudenten gab es einen Platz im Campus Futurum, dem Wohnheim ca.
10 Minuten von der Uni entfernt. Ich hatte ein Zimmer mit 23 Quadratmetern, die Miete betrug 3688 SEK (etwa 400 Euro). Mit 13 anderen Studenten habe ich mir eine große, gut ausgestattete Gemeinschaftsküche geteilt. Jeder hatte ein Fach im Kühlschrank und im Kühlfach. Auch ein Fernseher war dort vorhanden. In jedem Zimmer gab es ein Bett, einen
Schrank, ein Regal, zwei Tische und Stühle sowie ein eigenes Bad.
Dank der geteilten Küche war ich nie allein, man konnte immer Leute treffen und sich super
unterhalten.
Die Betreuung durch KBAB (die Vermieter- bzw. Hausmeistergesellschaft) war, bis auf lange
Wartezeiten am Anfang, auch einwandfrei. Reparaturen wurden schnell ausgeführt, sie stellten uns auch Werkzeug und Ersatzteile (zB Lampen) kostenlos zur Verfügung.
Die Miete wird am Ende des Monats für den nächsten Monat im Voraus bezahlt. Dazu erhält
man eine Rechnung von KBAB und überweist das Geld anschließend am besten in Euro,
dann spart man sich die Gebühren für Auslandstransaktionen.
Leben auf dem Campus
Alle Austauschstudenten leben auf dem Campus. Das ist super, weil man seine neu gewonnen Freunde schnell mal besuchen kann. In meiner Küche lebten Schweden, Franzosen,
Deutsche, Spanier, Amerikaner und Holländer. Man war nie allein, hatte immer jemanden
zum ratschen und konnte viel über die Länder und Gewohnheiten der anderen lernen.
In den Gemeinschaftsküchen gab es oft Parties. Es passen etwa 50 Leute in so ein Küche,
deshalb ist das gut machbar und zu Beginn gab es auch fast täglich eine Party, wo man einfach Leute kennenlernen konnte.
Außerdem konnte man sich superschnell mit Freunden zur Fika - wer macht nicht gerne Kaffeepause mit einer "kanelbulle", also Zimtschnecke? - treffen.
Auf dem Campus gibt es, genau wie eine halbe Stunde Fußweg entfernt im Wald, eine Grillstelle. Wenn das Wetter es zulässt, kann man einen super Grillabend dort verbringen.
Freizeitmöglichkeiten
An der Uni gibt es ein breites Sportangebot, zum Beispiel Zumba, Takata, Yoga und Ballsport. Für einen relativ kleinen Beitrag kann man der Sportvereinigung der Uni (KAUIF) beitreten und von diesem Angebot unbegrenzt Gebrauch machen. Für die einzelnen Kurse
muss man sich aber 24 Stunden im Voraus anmelden. Daneben gibt es verschiedene Fitnessstudios in Karlstad.
Es gibt auch ein Schwimmbad, das erst letztes Jahr renoviert wurde. Für 60 SEK kann mann
man die Schwimmbahnen nutzen. Auch eine Sauna ist dabei! Es gibt auch ein Spaßbad und
ein Spa, das allerdings noch einen Aufpreis hat.
Bei gutem Wetter kann man am Orrholmen kostenlos oder günstig Kanus ausleihen und auf
den größten See Schwedens, den Vänern, hinauspaddeln.
Im Stadtzentrum sowie an den Stadträndern, im Shoppingcenter Bergvik und Välsviken, lässt
es sich super bummeln und man findet fast alles, was man braucht.
In Karlstad gibt es neben dem Vänern auch noch viele weitere Seen, die gut erreichbar und
bei jedem Wetter wunderschön sind!
In Karlstad gibt es drei große Clubs: Koriander (mein Favorit), Tempel und Jaguar. Manchmal
werden auch große Partys mit über 1000 Gästen in der Nöjesfabriken veranstaltet, v.a. Zu
Semesterbeginn. Alle Clubs schließen um 2 Uhr!
Außerdem kann ich die Elchfarm ca. 1,5 Stunden mit dem Auto entfernt empfehlen. Hier
sieht man garantiert Elche in einem riesigen Gehege und kann sie füttern. Der Eintritt kostet
180 SEK.
Scanbalt, eine estnische Reisegesellschaft, bietet für Studenten mehrmals günstige Fahrten
nach Riga, Russland und Lappland an, die sehr empfehlenswert sind.
Wetter
In Schweden ist es erwartungsgemäß etwas kälter als in Deutschland, im August und September aber noch länger hell als hier. Ab der Zeitumstellung im Oktober wird es zuerst um
halb 5, dann auch schon halb 4 dunkel. Die ständige Dunkelheit macht ziemlich müde!
Es gab leider relativ wenig Schnee, den Schweden zufolge war 2014 aber ein unglaublich
warmes Jahr.
Universität
Die Karlstads Universitet ist relativ jung, top ausgestattet und sehr modern. Es gibt 2 Semesterhälften (August-Oktober und November-Januar). Die Kurse gehen entweder intensiv
über eine Hälfte oder mit weniger Stunden in der Woche über beide Hälften. Generell gibt es
weniger Stunden, die man im Kurs verbringt und man muss mehr selbst nachlesen, Arbeiten
schreiben oder Präsentationen im Team erstellen. Wenn ein Kurs also nur 3 Stunden pro
Woche stattfindet, ist es damit noch lange nicht getan!
Alle Kurse für die ERASMUS-Studenten sind auf Englisch. Die Dozenten sind sehr gut und
wissen Ihre Studenten auch zu begeistern! Deshalb sollte man sich von 3 Stunden am Stück
nicht abschrecken lassen, zumal es nach 45 Minuten immer 15 Minuten Pause gibt.
Alle Kurse, die ich absolviert habe, fand ich extrem interessant und lehrreich!
Leben in Schweden
... Ist sehr teuer! Der Wocheneinkauf schlug jedes Mal mit etwa 400 SEK zu Buche auch die
Miete und Busfahren und Freizeitaktivitäten sind sehr teuer. Das einzige, was ich im Vergleich zu Deutschland günstig fand, ist Zugfahren: mit dem Intercity nach Oslo bezahlt man
genauso viel wie von München nach Augsburg!
... Ist sehr angenehm! Überall gibt es sehr hohe Standards. Auch auf Sicherheit wird geachtet. Alle Schweden sprechen quasi perfekt Englisch und sind äußerst höflich und hilfsbereit,
aber auch schüchtern. Es gab deshalb auch keinen Kulturschock, vor allem, weil man immer
Hilfe und Unterstützung von den Schweden bekam!
Gut zu wissen
Alkohol ist in Schweden unglaublich teuer (der billigste Vodka kostet hier 200 SEK für 0,7
Liter) und nur im Systembolaget, dem Alkoholgeschäft, erhältlich. Kaufen darf man ihn ab 20
Jahren und ab 18 Jahren im Club. Es empfiehlt sich, Alkohol aus Deutschland mitzunehmen,
wenn man kann oder ihn im Dutyfree zu kaufen, selbst da ist er viel günstiger. Ich habe mir
auch eine Kreditkarte besorgt, weil man in Schweden nahezu immer bargeldlos bezahlt.