Ausblick/Literatur - Volleyball
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Ausblick/Literatur - Volleyball
Katrin Meiershofer: Anforderungsprofil einer Zuspielerin Seite 132 8 Zusammenfassung und Ausblick In der vorliegenden Arbeit wurde ein komplettes Anforderungsprofil einer Zuspielerin im Volleyball erstellt. Dazu wurden die dominanten Faktoren der Spielfähigkeit Psyche, Technik, Kondition und Koordination und Taktik untersucht, um festzustellen, in wie weit diese Faktoren das Profil einer Zuspielerin prägen. Dabei konnten folgende Erkenntnisse herausgefiltert werden. Die Psyche spielt eine große Rolle im Volleyball und muss als zentrale Voraussetzung für die Spielfähigkeit einer Zuspielerin angesehen werden. Disziplin, Selbstbewusstsein, Leistungswillen, Mentale Stärke und Spielintelligenz sollten die ideale Zuspielerin auszeichnen. Diese Fähigkeiten und ihre spielentscheidende Aufgabe machen sie zu einer Führungsspielerin. Die Psyche ist ein Bereich, der nur in geringem Maße durch Training beeinflusst werden kann. Der Trainer kann lediglich durch Gespräche aber auch durch psychologische Trainingsformen unter Beachtung methodischer Grundsätze und Prinzipien versuchen, auf die Psyche der Zuspielerin Einfluss zu nehmen. Die Technik des oberen Zuspiels bildet die Grundlage für die Handlungsfähigkeit der Zuspielerin. In der einsehbaren Literatur taucht die Beschreibung dieser volleyballspezifischen Technik zwar sehr häufig auf, doch die Angaben und Darstellungen sind nicht mehr aktuell und teilweise falsch. Deshalb wurde in dieser Arbeit ein klare, an der Phasenstruktur von Bewegungen orientierte Technikbeschreibung des oberen Zuspiels und ihrer Variationen vorgenommen. Anschließend wurden auch die anderen Volleyballtechniken im Hinblick auf die zuspielspezifische Relevanz untersucht, da in der vorhandenen Literatur meist nur verallgemeinerte (und nicht positionsspezifische) Betrachtungen vorgenommen werden. Zu den trainierbaren Fähigkeiten und Fertigkeiten zählen neben der Technik auch die sportmotorischen Fähigkeiten. Im Bereich der konditionellen Fähigkeiten wurde eine genaue Belastungsstruktur der Zuspielerin im Hinblick auf Kraft-, Ausdauer-, Beweglichkeitsund Schnelligkeitsfähigkeiten erstellt. Im Bereich der koordinativen Fähigkeiten wurde zunächst die Rolle der Analysatoren und im Anschluss die einzelnen koordinativen Fähigkeiten in Bezug auf ihre Relevanz für die Zuspielerin dargestellt. Dabei kristallisierte sich heraus, dass insbesondere Kraft im Schulter-Arm-Daumen-Bereich, Körperstabilisation, Ausdauerkraft und eine hervorragende Beinarbeit sowie Reaktions-, Anpassungs- bzw. Umstel- www.volleyball-training.de Katrin Meiershofer: Anforderungsprofil einer Zuspielerin Seite 133 lungs-, Differenzierungs- und Gleichgewichtsfähigkeit für die Zuspielerin entscheidend sind. Die individualtaktische Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit jeder Spielerin ist im Volleyball generell ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Für die Zuspielerin als Spielgestalterin und als Umsetzerin der vorgegebenen Mannschaftsstrategie nimmt die Individualtaktik einen besonders hohen Stellenwert ein. In der vorliegenden Arbeit wurde die taktische Handlung der Zuspielerin in fünf Schritten genau dargestellt. Dabei wurde erkannt, dass die Entscheidungsfindung und die daraus resultierende erfolgreiche sportliche Handlung stark von den in den ersten Phasen ablaufenden Wahrnehmungsprozessen abhängen. Vor allem im Bereich des peripheren Sehens muss die Zuspielerin geschult werden. Zudem sollte sie über ein großes taktisches Wissen (Entscheidungskriterien) verfügen, das durch intensives Training, Gespräche und vor allem Spielpraxis erworben wird. Sie sollte fähig sein, aus einem großen Handlungsrepertoire die Alternative zu wählen, die in der jeweiligen Spielsituation den größten Erfolg verspricht, und ihre Entscheidung im Anschluss auch beurteilen können. Abschließend wurde ein spezielles Zuspielertraining erstellt, mit Übungsvorschlägen für ein Training der konditionellen Fähigkeiten sowie konkreten Übungen im Individualtraining der Zuspielerin und im Mannschaftstraining. Ziel dieser Arbeit ist, die besondere Aufgabe der Zuspielerin auf dem Feld zu verdeutlichen und klar aufzuzeigen, in welchen Bereichen die Zuspielerin geschult werden muss, um den Anforderungen auch auf hohem Leistungsniveau gewachsen zu sein. In diesem Zusammenhang werden bei einem Projekt des bayerischen Volleyballverbandes seit zwei Jahren einmal im Jahr ein Trainings- und Ausbildungswochenende für Trainer und ZuspielerInnen veranstaltet. Auf der einen Seite soll den Trainern ein klares Bild von den Aufgaben der Zuspielerin vermittelt und ihnen Möglichkeiten präsentiert werden, die Zuspielerin durch spezielles Training zu fördern. Auf der anderen Seite soll den jungen SpielerInnen gezeigt werden, wie wichtig die Position der Zuspielerin auf dem Feld ist und die eher unbeliebte, weil unauffällige Position, als höchst attraktive, weil spielentscheidende Position, darzustellen. www.volleyball-training.de Katrin Meiershofer: Anforderungsprofil einer Zuspielerin Seite 134 Ziel ist, in erster Linie das Selbstvertrauen der SpielerInnen zu stärken und, durch Aufzeigen der vielfältigen Aufgaben und Möglichkeiten einer Zuspielerin, die Jugendlichen in ihrer Entscheidung für diese Position zu bekräftigen. Bei den ersten Lehrgängen hat sich bereits gezeigt, wie verschieden die Vorstellungen von der Position der Zuspielerin bei den Trainern sind, die in den kleinen Vereinen aber in der Jugendausbildung den Grundstein legen für die Zukunft der SpielerInnen. Das unterstreicht nur die Forderung nach einem einheitlichen und klaren Ausbildungskonzept für diese wichtige Position. In Anbetracht dessen, dass die Zuspielerin das Spiel führen kann und muss, ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass dieser Position in der Literatur bisher nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Meiner Meinung nach kann eine intensivere und speziellere Ausbildung – insbesondere der psychischen und individualtaktischen Fähigkeiten - der Zuspielerinnen dazu führen, dass das gesamte Spiel einer Mannschaft erfolgreicher gestaltet werden kann. Wie im Fußball ist die entscheidende Position nicht der Sturm, sondern der Spielgestalter im Mittelfeld, wie ein Michael Ballack oder ein Zinedine Zidane. Auch im Volleyball können die Angreiferinnen die Bälle zwar direkt in Punkte verwandeln und werden als Stars gefeiert (wie Elisa Togut vom Weltmeister Italien bei der WM 2002), aber : Der eigentliche Kopf der Mannschaft ist die Zuspielerin. www.volleyball-training.de Katrin Meiershofer: Anforderungsprofil einer Zuspielerin Seite 135 Literaturverzeichnis Brack, R.: Trainingswissenschaftliche Leistungsdiagnostik im Volleyball. Ahrensburg 1983 Brockhaus: Die Enzyklopädie. Band 1- 30. Leipzig 1997 Carrel, G.-A.: Taktikanalysen im Volleyball bei den Olympischen Spielen 1992. In: Dannenmann, F.: Volleyball aktuell. Hamburg 1993, 139-150 Christmann, E.: Spielanalysen und Trainingsmaßnahmen im Volleyball. Ahrensburg 1986 Christmann, E.: Volleyball lehren und lernen. Ahrensburg 1983 Christmann, E.: Volleyball trainieren. Ahrensburg 1984 Christmann, E. / Fago, K. / DVV (Hrsg.): Volleyballhandbuch. Reinbek 1989 Cratty, B. J.: Motorisches Lernen und Bewegungsverhalten. 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Voigt/Richter 1991, 97) ................................................................................................ 20 Abb. 4: Psychologische Trainingsformen im Überblick (eigene Darstellung, mod. n. Gabler/Maier 1998, 11) ............................................................................ 33 Abb. 5: Daumenkontakt am Ball und resultierende Flugrichtung (eigene Darstellung).... 47 Abb. 6: Flugbahnenspiegel (eigene Darstellung, mod. n. Meyndt/Peters/Schulz/Warm 2001, 116)............................................................................................... 50 Abb. 7: Angriffskombinationen (eigene Darstellung n. Meyndt/Peters/Schulz/Warm 2001, 103)............................................................................................... 52 Abb. 8: Sportmotorische Fähigkeiten (eigene Darstellung, mod. n. Grosser/Hermann/ Tusker/Zintl 1987, 15) ............................................................................. 61 Abb. 9: Prozentuale Verteilung der Antritte differenziert nach Spielertyp (eigene Darstellung, n. Papageorgiou/Timmer in: Dannenmann 1990, 200)................. 69 Abb. 10: Prozentuale Gewichtung der Antritte differenziert nach Spielertyp (eigene Darstellung, n. Papageorgiou/Timmer in: Dannenmann1990, 201)................. 70 Abb. 11: Anforderung an die optische Wahrnehmung im Sportspiel Volleyball (n. Krüger/Gasse/Fischer 2000, 30)................................................................ 95 Abb. 12: Ballflugzeiten (eigene Darstellung, mod. n. Westphal/Gasse/Richtering 1987, 61) ........................................................................................................... 103 www.volleyball-training.de Katrin Meiershofer: Anforderungsprofil einer Zuspielerin Seite 143 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Phaseneinteilung des oberen Zuspiels (eigene Darstellung) ........................................41 Tab. 2: Die koordinativen Fähigkeiten (eigene Darstellung).....................................................78 Tab. 3: Grundlegende Verhaltensregeln (eigene Darstellung, mod. n. Eichinger/Gasse/Niemczyk/Ziegler 1995, 14/15 und Meyndt/Beutelstahl 2001, 115) ...................................................................................................................................109 Tab. 4: Überblick über den langfristigen Leistungsaufbau (eigene Darstellung mod. n. Kuhl/Kohl 2000, 39-78)................................................................................................116 www.volleyball-training.de