Sandman Die Anhänge
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Sandman Die Anhänge
Dies ist eine reine Privatarbeit basierend auf Informationen welche man kostenlos im Internet finden kann. Herr Richtarsky gibt diese kostenlos weiter. 1 Die Ewigen 3 Destiny Death Dream Destruction Desire Despair Delirium 4 7 10 13 16 19 21 Die Sandmanbibliothek Band 1: Präludien & Notturni Band 2: Das Puppenhaus Band 3: Traumland Band 4: Die Zeit des Nebels Band 5: Über den See zum Himmel Band 6: Fabeln und Reflexionen Band 7: Kurze Leben Band 8: Worlds End Band 9: Die Gütigen Band 10: Das Erwachen 23 57 91 111 143 167 241 267 291 331 Ewige Nächte 345 Einzelheftregister 367 Freundschaftswerbung mit Leseprobe 370 2 Die sieben Ewigen (Endless) Die Ewigen repräsentieren Prinzipien. Im Gegensatz zu Göttern benötigen sie keine Anhängerschaft, die an sie glaubt, sie existieren in jedem Fall. Sie sind hier dem Alter nach aufgelistet. 3 Destiny (Schicksal) Destiny ist der älteste der Ewigen und nimmt die Rolle eines Familienoberhaupts ein. Er hat die Gestalt eines Blinden in einer Mönchskutte. Sein Reich ist ein 4 Gartenlabyrinth, in dessen Zentrum Statuen von den sieben Ewigen stehen. Destiny wandelt stets durch seinen Garten und liest in einem an sein Handgelenk geketteten Buch, in dem steht, was gerade geschieht. In der Geschichte bleibt offen, ob alles möglicherweise nur geschieht, weil Destiny es in seinem Buch liest. Destiny wirft keinen Schatten. Er tritt erstmals in Die Zeit des Nebels (Band IV) auf, wo er ein Familientreffen der Ewigen einberuft. Er ist jedoch schon in der vorletzten Episode von Präludien und Notturni (Band I) abgebildet und wird im Vorwort 5 von Das Puppenhaus (Band II) beschrieben. Er tritt auch in Gaimans Mini-Serie Die Bücher der Magie auf, wo er am Ende des Universums stirbt. Destiny spielt auch eine prominente Rolle in der dreiteiligen MiniSerie Destiny: A Chronicle of Deaths Foretold, geschrieben von Alisa Kwitney und illustriert von Kent Williams, Michael Zulli, Scott Hampton und Rebecca Guay. 6 Death (Tod) Sie ist die einzige der Ewigen, die vielleicht schon in der vorigen Version des Universums existierte und vielleicht in der nächsten existieren wird. Gaiman charakterisiert 7 Death entgegengesetzt der üblichen Vorstellung als lockere Gothic-Braut. Ihr Reich ist ein unaufgeräumtes Apartment, ihr Haustier ist ein Goldfisch. Sie besucht jeden, der stirbt, und anders als andere Verkörperungen des Todes auch jeden bei seiner Geburt. Offensichtlich erinnert nur sie sich an diesen ersten Besuch. Ihr erster Auftritt ist in Episode 8, The Sound of Her Wings. Diese Geschichte brachte ihr auf Anhieb eine große Fangemeinde ein, sie zählt zu den beliebtesten Charakteren der Serie. Gaiman benutzte diesen 8 Charakter als Hauptfigur für zwei kleinere Serien, Death: Der Preis des Lebens (1993) und Death: Die Zeit deines Lebens (1996), und als Nebencharakter in den Büchern der Magie. Neben verschiedenen anderen Auftritten in DC-Comics gibt es noch die Manga-artige Graphic Novel Death At Death's Door, geschrieben und illustriert von Jill Thompson. 9 Dream (Traum) Dream ist die Hauptfigur der Serie. Er wird auch Morpheus, Oneiros, Dreamweaver (deutsch: Traumweber), Lord L’zoril oder Lord Shaper genannt und ist damit der einzige seiner Familie, der neben seiner Funktion weitere Namen hat. Er tritt stets als hochgewachsene Gestalt in schwarzen Gewändern auf. Seine Insignien der Macht sind ein Beutel mit Sand, ein Helm und ein Rubin. Sein Reich ist 10 das Dreaming, das Traumland. Er ist der einzige der Ewigen, der sich Diener hält. Sein wichtigster Charakterzug ist sein Pflichtgefühl. Am Ende der Serie stirbt diese Inkarnation von Dream. Sie wird durch Daniel Hall ersetzt, der sich in mancher 11 Hinsicht von Morpheus unterscheidet. So trägt er weißes Haar und weiße Kleidung, und sein Symbol ist ein Smaragd statt eines Rubins. Neben seinen Auftritten in der Serie Sandman kommt Dream noch in weiteren Werken, sowohl von Gaiman selbst, als auch von anderen vor. Die Dienerschaft von Dream bekam später eine eigene Serie mit dem Titel The Dreaming. 12 Destruction (Zerstörung) Destruction nimmt eine Sonderstellung unter den Ewigenein. Er hat sich im 17. Jahrhundert entschlossen, seiner Verpflichtung zur Ordnung und Lenkung des Konzepts Zerstörung nicht mehr nachzukommen. Er zog sich daraufhin aus seinem 13 Reich vollständig zurück und lebt ohne weiteren Kontakt zu seiner Familie in Griechenland. Dreams und Deliriums Suche nach ihm ist das zentrale Thema der siebten Sammlung Kurze Leben. Sie können ihn schließlich finden und im folgenden Gespräch wird seine Persönlichkeit als entgegengesetzt zu Morpheus' gezeichnet. Destruction ist der Meinung, das die Pflicht einen nicht besitze, und dass Veränderung manchmal notwendig sei. 14 Destruction ist dargestellt als kräftiger Mann mit roten Haaren. Er wird begleitet von einem Hund, Barnabas, den er am Ende von Kurze Leben allerdings an Delirium weiter gibt. Ähnlich wie Death ist Destruction entgegengesetzt zur gängigen Vorstellung als sanftmütig, verständnisvoll und beinahe weise angelegt. 15 Desire (Verlangen) Desires Reich hat die Form einer riesigen Statue seiner selbst, in deren Herz er lebt. Es ist beidgeschlechtlich und wird demzufolge von seinen Geschwistern 16 gelegentlich als brother-sister (Bruder-Schwester), sister-brother oder sibling (Geschwister) referenziert. Desire tritt bei mehreren Gelegenheiten als Gegenspieler von Morpheus auf, teilweise gemeinsam mit Despair. Es ist offen, ob diese Handlungen Desires Natur als Verkörperung des Verlangens entspringen oder einer grausamen Persönlichkeit seiner Inkarnation. Laut eigener Aussage in Das Puppenhaus (Band II) will Desire Morpheus dazu bringen, Familienblut zu 17 vergießen. Es ist unklar, ob er dies mit der Konsequenz, nämlich Morpheus' Tod, vor Augen tut. Die Zahl der Ewigen ist die mystische Zahl sieben, doch durch Desires beidgeschlechlichkeit existieren vier männliche und vier weibliche Inkarnationen. In Ewige Nächte erzählt Gaiman, dass Desire einst der beste Freund von Dream war, bis Desire Morpheus' Geliebte sich von ihm abwenden ließ. Desire tritt erstmals in Das Puppenhaus auf. 18 Despair (Verzweiflung) (Verzweiflung) Despair ist die Zwillingsschwester von Desire. Sie wird als dicke, kleine, weißhäutige Frau dargestellt. Als Kleidung trägt sie nur einen Lendenschurz und einen Ring mit einem Haken. Ihr Reich besteht aus Wolken und zahllosen Spiegeln, von denen jeder einen 19 verzweifelten Menschen zeigt. Als Haustiere hält sie sich Ratten. Despair ist ihrem Zwillingsgeschwister Desire am nächsten und ist gleichzeitig ihren anderen Geschwistern näher als dieser. Despair ist bis zu Morpheus' Tod die einzige der Ewigen, die nicht ihre ursprüngliche Inkarnation ist. Die genauen Umstände und der Zeitpunkt des Todes der vorangegangenen Inkarnation sind unbekannt. Gaimans Version der Verzweiflung ist trotz ihrer Grausamkeit, die ihre Pflicht ihr auferlegt, selbst verzweifelt. So lässt Gaiman anklingen, dass Despair darunter leidet, eine jüngere Inkarnation zu sein, und er zeigt, dass sie ihren Bruder sehr vermisst. In Ewige Nächte lernen wir kurz die Vorgängerinkarnation von Despair kennen. Despair taucht wie Desire erstmals in Das Puppenhaus auf. 20 Delirium (Wahnsinn) Delirium erscheint als junges Mädchen in abgerissener Kleidung und mit buntem Haar. Ihr Erscheinungsbild ändert sich jedoch ständig auf teilweise kaum erkennbare Weise. Sie erscheint unkonzentriert und vergisst häufig Wörter oder ihren Aufenthaltsort. Unter großen Schmerzen ist es ihr jedoch möglich, sich zusammen zu nehmen. Dies könnte daran liegen, dass sie früher Delight (Freude) war, bis sie wahnsinnig 21 wurde. Alle anderen Ewigen scheinen eine Art Beschützerinstinkt ihr gegenüber zu haben. Deliriums erster Auftritt ist das Familientreffen zu Anfang von Die Zeit des Nebels. Hier erfährt der Leser, dass Delirium Dinge weiß, die fast all ihren Geschwistern verborgen sind. 22 I. Präludien & Notturni Preludes and Nocturnes (1 – 8) 23 TITEL Die beiden Begriffe des Eröffnungs-Sammelbandtitels sind der Musiksprache entnommen. „Präludien“ bedeutet wörtlich „Vor-Spiele“; gemeint war damit ursprünglich im Barock ein instrumentales Stück, das bei einer Orgelmesse einem Choral vorangestellt ist und auf diesen hinführt. Später wurde daraus eine eigenständige, weltliche Musikgattung, bei der dem Musiker ein hohes Maß an Virtuosität abverlangt wird (z.B. die Präludien J.S. Bachs oder die Preludes von Frederic Chopin). „Notturini“ sind „Nachtstücke“, meist instrumental, ruhiger und besinnlicher, die als Instrumentalstück gestaltet sein können, oder auch Gesang beinhalten können (auch hier kann Chopin als herausragender Vertreter instrumentaler Klaviernocturnes dienen). 24 Heft 1: Der Schlaf der Gerechten Titel: »Sleep Of The Just«. Die Redensart »Schlaf der Gerechten« geht sinngemäß auf einige, wenn auch nicht gleichlautende Bibelstellen zurück, z.B. im 3. Buch Moses: »Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlafet und euch niemand schrecke.« — Auch ein Song des Albums »King of America« von Elvis Costello (den Gaiman gern hört) heißt so. Seite 2 Panel 1: „Magus“ ist der lateinische Singular für Magier, Zauberer. Panel 6: Einziges Vorkommen des „Magdalene Grimoire“, „Grimoire“ ist ein altes, ungewöhnliches Wort für „Zauberbuch“; „Magdalene“ bezieht sich laut Gaiman weniger auf Maria Magdalena, sondern vielmehr auf ein Universitätskolleg. Magdalene ist ein Kolleg in Cambridge, Magdlen ein Kolleg in Oxford. Seite 4 Panel 4: Aleister Crowley (* 12. Oktober 1875 in Leamington Spa, England; † 1. Dezember 1947 in Hastings, East Sussex; eigentlich Edward Alexander Crowley), war ein Okkultist, Kabbalist, Magier, Mystiker, Poet und Verleger. Bereits in jungen Jahren war Crowley als ausgezeichneter Bergsteiger anerkannt. Die Teilnahme an diversen Expeditionen und zahlreiche Reisen führten ihn an viele Orte der Welt. Zunächst Mitglied im Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Orden der goldenen Morgenröte), leitete Crowley darauf den Ordo Templi Orientis und den von ihm gegründeten Orden Astrum Argenteum. Seinem Buch Liber AL vel Legis (Buch des Gesetzes) folgend, begründete er das philosophisch-religiöse System Thelema. Roderick Burgess ist mehr oder weniger frei nach dem Vorbild Aleister Crowleys gestaltet. 25 Seiten 5-7: Zu den verwendeten Requisiten der Beschwörung. Auf Seite 5 sind die Gegenstände noch ziemlich gewöhnlich, außer in Panel 7: »{D}ie Feder, die ich einem Engel ausriss«. Scheint nicht einfach gewesen zu sein und wäre eine eigene Geschichte wert. Münze, Stab, Lied und Messer könnten für Scheibe, Stab, Kelch und Schwert stehen, entsprechend der Farben der Tarotkarten. Scheiben heißen heute Karo oder Schellen (franz. Caro; engl. Diamonds) und stehen für Erde und Geschäft. Stäbe heißen heute Pik oder Kreuz (engl. Club, „Knüppel“; franz. Pique) und stehen für Feuer und Kraft. Kelche heißen heute Herz (engl. Hearts; franz. Coer) und stehen für Wasser und Gefühle und sind die weibliche Farbe. Schwerter heißen heute Blatt, auch Gras, Laub (engl. Spade; franz. Trèfle) und stehen für Luft und Intellekt und sind die männliche Farbe. Seite 6 Panel 4: Burgess ruft Namen „Alter Herrscher“ an: Namatar (Mesopotamischer Gott der Pest); Allatu (Mesopotamische Göttin des Todes, der Dunkelheit und des Staubes); Morax (aus dem »Schlüssel Salomons«, Großer Graf und Präsident der Hölle. Name leitet sich wohl vom lat. „der verzögert, aufhält“ ab); Naberius (auch Cerberus; Höllenfürst aus dem »Schlüssel Salomons«); Klesh (???; eine tropische Region in den Lankhmar-Geschichten von Fritz Leiber heißt Klesh; In der Sprache der Navajo Indianer heißt Klesh „Schlange“); Vepar (Aus dem »Kleinen Schlüssel Salomons«, Große Herzogin der Hölle, herrscht über das Meer und erscheint als Meerjungfrau); Maymon (Vielleicht eine Anspielung auf „Mammon“, gr. für „Reichtum“, auch bekannt aus dem biblischen Buch Salomon, wo es heiß »Niemand kann zugleich Gott und dem Mammon dienen«). 26 Panel 5: Ashema-Deva (Im Westen bekannter als Asmodeus, persischer Gott bzw. später Teufelsfigur); Maborym (???); Horvendile (Kommt sowohl bei Lord Dunsany und James Branch Cabell vor. Bei Lord Dunsany ist Horvendile ein Gott; in Cabells »Poicteme« ein Demiurg; Horvendile ist auch der Name eines Königs der skandinavischen Mythen. Seite 7 Panel 6: Erster Auftritt von Morpheus, dem Sandman. Morpheus hat viele verschiedene Namen, da viele Kulturen ihn in der ein oder anderen Form kennen. Sehr selten wird auf ihn als Sandman verwiesen, mit Ausnahme von Heft 3 (Kapitel 3 des ersten Sammelbandes). Seite 10 Panel 1: Ellie liest Lewis Carrolls »Alice hinter den Spiegeln« (das zweite Alice-Buch), und Ellie sieht der klassischen Alice (der Illustrationen von John Tenniel) sehr ähnlich. Anders als auf Seite 3 Panel 1 hat man hier in der deutschen Ausgabe vergessen den Titel zu übersetzen. Seite 11 Panel 2: „Morphium“ ist eine Ableitung von Morpheus. Seite 14 Panel 3-4: „Schlafkrankheit“, ein tatsächliches Phänomen des frühen 20. Jahrhunderts. Siehe z.B. den Film »Zeit des Erwachens« (nach einer Patientengeschichte von Oliver Sacks). Seite 15 Panel 3: »Paginarium Fulvarum«, Laut Gaiman bedeutet „Fulvarum“ rotgelb, stumpfes gelb-braun, golden oder lohfarben. Übersetzt heißt es also nicht anderes als „Gelbe Seiten“. Panel 4: Erste Erwähnung der „Ewigen“ (Endless). Wer Death (Tod), Destiny (Schicksal), Desire (Verlangen, Sehnsucht) sind, wird im Laufe von Sandman noch geklärt Die Dame auf dem Photo ist Ethel. Man kann durchaus vermuten, das bei der Dreiecksgeschichte Burgess, Ethel, Sykes Desire ihre Finger im Spiel hatte, womit bereits das Thema des Konfliks zwischen Dream und Desire anklingt, das in späteren Bänden von Sandman noch wichtig wird. 27 Seite 18 Panel 4-6: Wesley Dodds war der DC-Held Sandman im Goldenen Zeitalter der US-Comics (ca. 30ger bis Mitte 50ger-Jahre). Vertigo/DC hat Wesley Dodds von April 1993 bis Februar 1999 mit »Sandman Mystery Theatre« modernisiert, die Reihe wurde jedoch mit Heft 70 eingestellt. 1995 hat Gaiman zusammen mit Matt Wagner (Co-Autor) und Teddy Kristiansen (Künstler) die Prestige-Crossover-Sondernummer »Sandman Midnight Theatre« veröffentlicht (zu finden in dem Gaiman-Sammelband »Neil Gaiman’s Midnight Days«, DC/Vertigo 1999). Und mit einem »Sandman Mystery Theatre«-Fünfteiler gab es von Januar bis Juno 2007 eine Fortführung in den zeitgenössischen Konfliktgebieten Afghanistans und des mittleren Ostens erzählt.. Seite 23 Panel 6: »Do what thou wilt, buster« (Tue was Du willst) steht auf dem T-Shirt der Wache. Viele führen diesen Ausspruch auf Aleister Crowley zurück, aber »Fay ce que vouldras« war auch schon das Motto des von Sir Francis Dashwood 1746 gegründeten Hellfire Club in London, und lässt sich zurückverfolgen bis zu dem phantastischen Romanklassiker »Gargantua und Pantagruel« von Francois Rabelais (etwa 1494-1553), wo es das Motto eines Thelemiten-Klosters ist. Ebenfalls von Rabelais rührt ein zweiter bekannter Crowley-Slogan her: »Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen«. Seite 24 Panel 1: Laut Grabstein wurde Burgess 1863 geboren. Laut Zeitung auf Seite 14 Panel 3: wurde er 1872 geboren. Fehler oder Hinweis auf Burgess eigene Manipulationen? Seite 25 Panel 3-4: Eine der Wache liest »Es« von Stephen King, sowohl 1982 als auch 1988. Kleiner Fehler von Gaiman (oder AlternativweltAbweichung?), da das Buch erst 1986 erschien Seite 27 Panel 6-7: Morpheus greift in den (Tag)Traum der Wache und nimmt sich eine Handvoll Sand. Diese Fähigkeit wird er einige Male im Lauf von Sandman anwenden. 28 Seite 29 Panel 7: Morpheus nutzt den Sand, um seine Gegner in Schlaf zu versetzen. Dies ist eine typische Fähigkeit des Sandmanns traditioneller Kindergeschichten. Seite 31 Panel 4: Die Personen im Traum von Mort Notkin (vlnr.): Marilyn Monroe (US Pin-Up, Schauspielerin & Sängerin), Jimmy Durante (US-Schauspieler), Mort selbst als Clown, Elvis Presley (Rock ’n Roll-Legende, der „King of Rock“), das kleine Gesicht ist vielleicht Bela Lugosi (berühmter DraculaDarsteller der s/w-Filmepoche), John Wayne (US-Schauspieler), die Frau ganz rechts (???, vielleicht Jane Fonda, US-Schauspielerin, PolitAktivistin und Fitness-Ikone). Panel 5: Colonel Harlan Sanders (Gründer von Kentucky Fried Chicken). Man achte auf den Hühnerfuß mit Zehen! Seite 31 & 32 Panel 6 & 3: Morpheus verschafft sich auf zweierlei Art Essen und Kleidung. Warum? Vielleicht weil Gaiman uns die verschiedenen Kräfte von Morpheus verdeutlichen will. Seite 33 Panel 1-3: Ellie zitiert hier aus Kapitel 3 von »Alice hinter den Spiegeln« von Carroll. Mit dem schlafenden König ist der Rote König aus dem Buch gemeint. Seite 36 Panel 7: »Himmel, was sind Sterbliche doch für Narren«, stammt aus Shakespeares »Mittsommernachtstraum«. Seite 40 Panel 5: »Ich habe ihm das Fürchten gelehrt«. Die erste Werbeanzeige für Sandman zitierte eine berühmte Zeile aus T.S. Eliots »The Waste Land« (1922): »I will show you fear in a handfull of dust« (in der Übersetzung von Eva Hesse bei Suhrkamp heißt es: »Angst zeig ich Dir in einer Handvoll Staub«). 29 Heft 2: Gastgeber mit kleinen Fehlern Seite 1 Der schwarzhaarige Mann ist Abel, der andere Kain. Wer ältere USComics kennt, wird die beiden als Gastgeber von DCs handzahmen Versionen von EC-Mysteryserien erkennen. Kain war der Gastgeber von »House of Mystery«, Abel der von »House of Secrets«. Die beiden tauchten, zusammen mit Eve, auch in dem 70erJahre-Humortitel »Plop!« von DC auf (gezeichnet von Sergio Aragones, der zum »Sandman Special No. 1« auch ein Pin-Up der zwei beitrug). Kain und Abel sind natürlich die beiden Erstgeborenen im Buch Genesis der Bibel. Kain erschlug Abel wegen einer Meinungsverschiedenheit über ihre Opfergaben für Gott. Kain wurde daraufhin von Gott markiert (damit niemand diesen ersten Mörder berühre und Kain auf ewig umherirren müsse) und ihm wurde bestimmt, im Lande Nod sein Dasein zu fristen. In dem englischen Kinderreim »Winken, Blinken, and Nod« wird das Land Nod als Land der Träume genannt. Der Comicautor Alan Moore (»Watchmen«, »V for Vendetta«) hat in »Swamp Thing« beschrieben, das Kain und Abel im Unterbewusstsein der Menschheit hausen. Nach Moores Unterscheidung können Geheimnisse (mit)geteilt werden, aber wenn man ein Geheimnis erzählen will, dann vergisst man es. Seit Alan Moore treiben sich Kain und Abel am Rande des DC-Weltenbaus herum. Eingeschliffen hat sich, das Kain Abel ziemlich oft umbringt, Abel aber immer wieder regeneriert. Diese zwei, und viele anderen Figuren dieses Sandman-Bandes, treten wegen ihrer Rollen als Gastgeber von Mysterie-Reihen auf, denn Sandman No. 2 ist Gaimans Homage an die DC-Vorgänger der heutigen Horror-Titel. Seite 2 Panel 3: Das ist Gregory, ein (wenn auch ziemlich drachenartiger) Wasserspeier (engl. „Gargoyle“). Er war zusammen mit Kain ein Bewohner des »House of Mystery«, und tauchte auch in »Plop!« auf. Gregory tritt die ganze Sandman-Geschichte immer wieder mal an der Seite von Kain und Abel als Nebenfigur auf. Seite 3 Panel 4: Morpheus wird »Herr der Geschichten« genannt. 30 Seite 4 Panel 3: Abel bezeichnet sich selbst als Opfer der „aller ersten Geschichte“. Kain zeichnet sich aus, der erste Mörder zu sein, mit Abel als erstem Mordopfer. Eines der Themen von Sandman ist der Vergleich von Träumen mit Erzählungen, oder auch der Gebrauch von Träumen als Vehikel für Erzählungen. Panel 4: Die Grenzen zwischen der wirklichen Welt, den verschiedenen Jenseitsreichen des Lebens nach dem Tode, und solche Gebiete wie das Reich der Träume sind unklar und verändern sich. Das könnte die einfachste Erklärung für die „Zonen des Halbschlafes“ (Shifting Zones) sein. Seite 5 Panel 1: „Es war ein dunkler, stürmischer Alptraum…“ ist ein Seitenhieb auf »Es war eine dunkle und stürmische Nacht«, dem exemplarischen Klischeebeginn von Edward Bulwer-Lytton »Paul Clifford« (1830; bei uns bekannt für seinen Roman »Die letzten Tage von Pompeji«, sowie durch Arno Schmidts Engagement für Lytton als Übersetzer und Essayist); bekannt auch durch Snoopys Romanversuche in den »Peanuts«-Strips. Panel 3-6: „Traumzeit“ ist ein Name für das Reich von Morpheus. Auch ein Astralreich der Aborigini-Mythologie trägt diesen Namen. Die „Tore aus Horn und Elfenbein“ sind die Eingangspforten zu Morpheus Hochburg. Wahre Träume strömen aus dem Tor aus Horn, falsche Träume aus dem aus Elfenbein in die Welt. Diese Vorstellung findet sich bereits in griechischer und römischer Dichtung und Mythologie: Fremdling, es gibt doch dunkle und unerklärbare Träume, Und nicht alle verkünden der Menschen künftiges Schicksal. Denn es sind, wie man sagt, zwo Pforten der nichtigen Träume: Eine von Elfenbein, die andre von Horne gebauet. Welche nun aus der Pforte von Elfenbeine herausgehn, Diese täuschen den Geist durch lügenhafte Verkündung; Andere, die aus der Pforte von glattem Horne hervorgehn, Deuten Wirklichkeit an, wenn sie den Menschen erscheinen. - Homer, »Odyssee«, XIX. Gesang, ca. 800 v.Chr. Jetzo erklärt er die Kriege dem Mann, die zu führen bevorstehn, 31 Auch der laurentischen Völker Geschlecht, und die Stadt des Latinus, Und wie meiden er könn' und endigen jegliche Arbeit. Zwiefach sind die Pforten des Schlafs: die hörnerne nennt man Eine, wodurch leichtschwebend die wahren Erscheinungen ausgehn; Weiß die andre und hell aus Elfenbeine geglättet, Doch ihr entsenden zur Luft falschgaukelnde Träume die Manen. - Virgil, »Aeneis«, VI. Gesang, ca. 29-19 v.Chr. Möglicherweise beruht diese Bedeutung auf einem Missverstehen des Griechischen oder geht auf einen griechischen Kalauer zurück. In Griechisch (übertragen ins lateinische Alphabet) Elfenfein = elephas aber elephairo = täuschen. Horn = karas; karanoo = vollbringen. Möglich, das es diese Tore sind, die auch in den »Traumland«-Geschichten von H.P. Lovecraft und Brian Lumley auftauchen. Seite 6 Panel 6: Die „Berufungsurkunden“ von Kain und Abel sind eine Neuerung Gaimans im DC-Weltenbau. Seite 8 Panel 1: Die „Arkham Anstalt für kriminelle Geisteskranke“ (Arkham Asylum) ist ein fester Bestandteil des DC-Universums. Die meisten Gegenspieler von Batman sind hier eingesperrt. SandmanTitelbildkünstler Dave McKean hat zusammen mit dem Autoren Grant Morrison 1989 die Graphiknovelle »Arkham Asylum: A Serious House on Serious Earth« geschaffen. Der Ortsname „Arkham“ stammt aus dem Werk von H.P. Lovecraft, einem Pionier der modernen Horrorliteratur, der in vielen seiner Kurzgeschichten ein fiktionales Arkham in Massachusetts erwähnte. Nach Lovecrafts Tod wurde ein Verlag namens »Arkham House« zu seinen Ehren gegründet, vornehmlich, um seine Geschichten und Schriften zu publizieren. Panel 3-4: Etheal Dee wurde als Ethel Cripps geboren, und wir haben sie in Kapitel 1 kurz gesehen. Dr. Huntoon tauchte schon mal in einer »Swamp Thing«-Nr. von Rick Veitch auf. Dr. Huntoon hat den Spitznamen Piggy (Schweinchen). Dr. Destiny (Dr. Schicksal), dessen Name John Dee sein mag wie wir schon gelesen haben, ist an die zehn Mal der Justice Leage of America (JLA) als Bösewicht entgegengetreten. Ursprünglich war er ein Mensch der die Antigravitation erfunden hatte (»JLA« No. 5 »When Gravity Went Wild« {Als die Schwerkraft ausflippte}). Danach erfand er weiterhin ein »Materioptikon«, das Träume zu Wirklichkeit werden lassen konnte. Es 32 war deshalb nötig Dees Kraft von den Träumen zu trennen, weshalb er körperlich zu einem menschlichen Skelett auszehrte. Es wurde vorgeschlagen, das John Dee der Sohn von Ruthvn Sykes ist. Auch könnte es eine ferne verwandtschaftliche Verbindung zu der historischen Person Dr. John Dee (*1527; †1609) geben, dem Hofastrologen & Magier von Elizabeth I. von England, der zusammen mit Edward Kelly für die „Entdeckung“ des Henochischen Schlüssels bekannt ist. Die einen meinen, das es sich dabei um eine magische Offenbarung handelt, die durch einen Engel auf Dee und Kelly gekomen ist. Andere Ansichten halten den Henochischen Schlüssel für eine Form von Cryptographie (System zu Ver- und Entschlüsselung von Geheimbotschaft), wieder andere für sinnlos-irreführende Scharlatanerie. Der historische Dr. John Dee hat sich um metaphysische Rechtfertigungen des Britischen Reiches gekümmert; der Begriff »British Empire« geht auf ihn zurück. Dr. John Dee Seite 12 & 13 Panel 2 & 3: Lucien, der nun oftmals in der Rolle des Haushofhalters Morpheus beisteht, war ursprünglich Gastgeber des 1975 nur drei Nummern laufenden Comics »Tales of the Ghost Caste« (Geschichten aus dem Geisterschloß). Lucien war der Wärter und Bibliothekar eines verlassenen Schloßes in Transylvanien, was auch seiner Funktion zu Beginn von Sandman ziemlich nahe kommt. Seite 14 & 15 Panel 2: Die hier gezeigte „Rabenfrau“ ist Eva (siehe Kapitel 7, Seite 15, Panel 1). 33 Panel 3: Brute und Globb waren ursprünglich Handlanger eines »Sandman«-Comichelden der Siebzigerjahre. Mehr zu den beiden erfährt man im zweiten Sandman-Sammelband »Das Puppenhaus«. Panel 4: Die „Fashion-Fee“ (Fashion-Thing) ist einfach nur eine weitere Traumlandbewohnerin. Seite 16 Die „Drei Hexen“ oder die »Drei die Eine sind« (wie sie von Lucien genannt werden) treten als einzelnes Wesen oder als eine FrauenDreiergruppe auf. Die drei Frauen stehen dabei immer symbolisch für die Jungfrau, die Mutter und die Greisin (vulgär: alte Vettel). Im Ägypten der Pharaonen wurden die Drei zusammen als Mut, und einzeln als Maat, Hathor und Nekhbet bezeichnet. Wie mit vielen ihrer Inkarnationen, standen in Ägypten die Drei für die matriarchalische VorZivilisation und die Verehrung der Muttergöttin. In der griechischen Mythologie waren sie bekannt als Schicksalsgöttinnen oder Moiren, genannt Clotho, Lachesis und Atropos. Das Leben jedes Menschen war ein Faden, der von Clotho gesponnen, von Lachesis gemessen und von Atropos abgeschnitten wurde. Die Schicksalsgöttinnen waren die Schwestern von Hypnos (Gott des Schlafes), Oneiros (Gott der Träume) und Thanatos (Gott des Todes). Diese Götter sind durch Jungfrauengeburt von Nyx (Nacht) in die Welt gekommen. Nyx selbst ging ohne Mutter aus Chaos hervor. Die Drei werden auch mit den Furien identifiziert, auch wenn ihre Erscheinung normalerweise mit „die Gütigen“ umschrieben wird, um nicht ihren Zorn zu reizen. Im Griechischen waren die Furien ursprünglich bekannt als Erinyen, während die Gütigen als Eumeniden bekannt waren. Die Furien trugen die Namen Tisiphone, Magaera und Alecto. Die Drei wurden auch mit der Muttergöttin der Hekate Trioditus („der drei Wege“) identifiziert. In dieser Form herrschte Luna über den Himmel, Artemis oder Cynthia über die Erde, und Hekate über die Unterwelt. Hekate ist in der modernen Welt des Westens heute bekannter als Göttin der Hexen und der Schwarzen Magie. Die Römer kannten die Drei als die Parzen oder Fortuna, mit Juventas als Jungfrau, Juno als Mutter und Minerva als die weise alte Greisin. Bei den nordischen Völkern waren die Drei als Nornen bekannt: Urth, Verthandi und Skald. „Skalde“ ist auch das nordische Wort für Dichter. 34 In der anglo-sächsischen Welt wurden die drei als Weird Sisters verehrt, und Shakespeare läßt sie unter diesem Namen in »MacBeth« auftreten. Die irisch-keltischen Mythen bezeichnen die Drei als die Morrigan, eine dreieinige Kriegsgöttin deren Aspekte als Nemhan, Babd und Mache bekannt waren. Die Morrigan werden auch mit Morgaine la Fey aus dem Sagenkreis um König Arthur, gleichgesetzt. Die drei Nornen Seite 17 & 18 Panel 8 & 1: „The Witching Hour“ (Mitternacht, Geisterstunde) ist ein weiterer DC-Horrortitel, dessen Gastgeberinnen die drei Damen, wie sie in Panel 3 portraitiert werden, waren. Sie mit der dreieinigen Göttin gleichzusetzen ist eine Neuerung von Gaiman. Seite 19 Panel 5: Diana, Mary und Florence waren die drei Sängerinnen der Surpremes in den Sechzigern. Diana Ross startete eine Solokarriere. Panel 6: Die Drei Grazien sind eine weitere griechische Göttinengruppe. Ihr Name wurde auch als Chariten übersetzt (das Wort „Charitas“ erinnert heute noch an die Grazien). Einzeln hießen sie Aglaia (oder auch Pasithea 35 oder Charis), Euphrosyne und Thalia. Panel 7: In »The Witching Hour« tragen die Damen die hier verwendeten Namen. Mordred stammt aus den Arthurlegenden und ist Arthurs Bastardsohn, den seine Halbschwester Morgaine gebar. Seite 21 Panel 1: John Constantine wurde von Alan Moore erdacht, trat zum ersten Mal in »Swamp Thing« auf und ist der Protagonist der Serie »Hellblazer« (mittlerweile ziemlich frei abgewandelt mit Keanu Reeves verfilmt). Er ist ein bescheidener Magier, ein „emporgekommener Straßenschläger“. Seine Tarotkarte ist immer „Der Gehängte“ oder „Der Narr“. Er stammt aus einer Familie, in deren Vergangenheit zwielichtige Lebensläufe keine Seltenheit waren, gezeichnet von Tod und Verrat. John Constantine tritt, wie auch Morpheus, in »Die Bücher der Magie« auf (einer vierteiligen Miniserie von Neil Gaiman, der eine gleichnamige Serie folgte, die viele Motive von Rowlings »Harry Potter« vorwegnimmt). John Constantine Panel 3: Mit der erwähnten „Mutter“ ist Ethel Cripps Dee gemeint, der Sohn ist John (Dr. Destiny), die Supermenschen (eigentlich: Übermenschen) sind die Justice League of America. „Dank Euch, Schwestern“ im Original „Thank you Weird Sisters“. »Weird« ist im Englischen auch ein altes Wort für „Schicksal“, und seit einigen Generationen meint man damit auch „seltsam“, „gewunden“,“verrückt“. 36 Heft 3: Gastgeber mit kleinen Fehlern Titel: »Dream a Little Dream of Me« ist ein Lied aus dem Jahre 1931, Text von Gus Kahn, Musik von Schwandt und Fabien Andre. Seite 2 Panel 3: Dies sind die ersten Verszeilen des titelgebenden Liedes. Seite 3 Panel 1: Wenn etwas geschieht, ist Constantine immer inmitten der Ereignisse. Dies entspricht seiner Natur. Panel 3: Constantine leidet seit langem an Alpträumen, die größtenteils dadurch verursacht werden, das viele seiner Freunde direkt oder indirekt durch Constantines Wirken starben. Panel 5: Der Liedtext hier stammt aus dem Lied »Mister Sandman« von den Chordettes, einer Mädchengruppe aus dem Jahre 1954. Seite 4 Panel 2: Constantine war in den Siebzigern Sänger der (fiktiven) Punkband »Mucos Membrance«. Panel 3-4: Der Liedtext hier stammt aus dem Song »Sweet Dreams« von Patsy Cline, den auch Elvis Costello eingespielt hat (Neil ist ein großer Fan von Costello). Panel 4: Mad Hettie ist eine Londoner Obdachlose, der Constantine bereits in »Swamp Thing« begegnet ist. Sie ist wahnsinnig, eine Prophetin und unsterblich. Seite 5 Panel 1: Man beachte, das der Punk ganz links eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Dämon Choronzon hat (vielleicht nur ein Zufall). Panel 2: „Oneiromantiker“ ist ein weiterer Titel von Morpheus. Wörtlich bedeutet es „jemand, der die Zukunft durch die Deutung von Träumen vorhersagt“, die Silbe „-mantiker“ hat in SF/Fantasy-Comics oftmals auch die Bedeutung „Magier“, so das „Oneiromantiker“ hier auch „Zauberer, der Macht über die Träume hat“ bedeuten kann. 37 Seite 6 Panel 2: „Creepers“ sind (ähnlich wie U-Bahnsurfer) Jugendbanden, die sich durch verbotene Gefahren Nervenkitzel verschaffen. In England hat sich seit Mitte der Neunziger für ordentlich gekleidete Diebe, welche die Dumpfheit von Büroangestellten ausnutzen und Computer und andere wertvolle Dinge aus Büros und Amtsstuben klauen, der Begriff „Office Creepers“ (Bürodiebe) verbreitet. Seite 7 Panel 3: Es ist nicht verwunderlich, das in einem Universum, in dem es Superman tatsächlich gibt, die Menschen davon träumen Superman zu sein (wie es auch in unserer Welt vorkommt). Der „Letzte Sohn eines toten Planeten“ verweißt auf den Superman bezeichnenden Begriff der »Letzte Sohn von Krypton«. Seite 8 Panel 1: Der Liedtext hier stammt aus »Sweet Dreams« von den Eurythmics. Panel 2: Der Liedtext hier stammt aus »Dream Lover« von Bobby Drain. Panel 3: Der Liedtext hier stammt aus »Power of Love« von Frankie Goes To Hollywood. Diese Zeilen wurden in England auch für eine Aufklärungskampagne über AIDS genutzt. Als Ley-Linien werden von einigen Schriftstellern die Anordnungen von Landmarken, wie beispielsweise Megalithen, prähistorische Kultstätten und Kirchen bezeichnet. Sie leiten sich von angeblichen oder tatsächlichen Aufreihungen englischer Ortschaften mit der Endung "-leigh", "-ley" (altenglisch für Lichtung, Rodung) ab. Ihre Existenz wurde zum ersten Mal 1921 von dem britischen Hobby-Archäologen Alfred Watkins vorgeschlagen. Sie verweisen auf die Geschichte »Fear Machine« aus der Frühzeit von »Hellblazer«. „Leptonen“ bezeichnet in der Quantenphysik eine leichtgewichtige Klasse von Elementarteilchen. „Plasma“ bezeichnet in der Physik einen Aggregatszustand ionisierter Gasteilchen. „Plasmaflächen“ heißen eigentlich: „Plasmafelder“ Seite 8 & 9 Panel 6 & 1: Ein Verweis auf das legendäre Treffen der *englischen* Afrikaforscher Stanley (Waliser) und Livingston (Schotte). 38 Seite 9 Panel 5: Chas ist ein Freund von Constantine aus »Hellblazer«. Panel 8: Mit dem „Großen Grünen“ ist »Swamp Thing« gemeint, mit dem zusammen Constantine einige Abenteuer bestanden hat. Seite 10 Panel 3: Die (Tagebuch-?)Bände »Brujeria«, »The Plant Elemental«, »Crisis« und »American Gothic« veweisen auf Constantines ersten Auftritt, einem Abenteuer, das er in »Crisis on Infinite Earths« zusammen mit Swamp Thing erlebte. Seite 11 Panel 1: Der Taxifahrer ist der bereits erwähnte Chas. Bei der Übrsetzung ging eine Anspielung auf einen (fiktiven) Song der Constantine-Punkband »Mucos Membrance« verloren, denn aus »I ain’t no mark for the Venus of the hardshell« wurde »Gegen ihn komm ich nicht an. Er ist der Chef«. Panel 3: Mit Rachel ist die Frau von Seite 1 dieses Kapitels gemeint. Die „Lupus-Affäre“ ist ein unbekannter Fall von Constantine (»Lupus« = Lateinisch für »Wolf«). Panel 4: Mit „Silver Surfer“ ist natürlich die philosophisch aufgeladene Marvel-Serie von Jack Kirby und Stan Lee aus den späten Sechzigern gemeint, den einzigen Comics (außer Untergrund-Titeln), die sich oftmals in Head-Shops finden ließen. Panel 5: Der Liedtext hier stammt aus »In Dreams« von Roy Orbinson. Der Song spielt eine wichtige Rolle in David Lynchs »Blue Velvet«. Seite 13 Panel 4: Eine weitere Fähigkeit von Morpheus. Mittlerweile sollte den Lesern klar sein, das Morpheus die Wirklichkeit nach Gutdünken beeinflussen und verändern kann, ganz wie der Autor es will. Morpheus kann nur durch gleichartig mächtige Figuren in die Enge getrieben werden. Seite 14 Panel 6: Morpheus selbst braucht kein Licht, um problemlos im Dunkeln sehen zu können. 39 Seite 20 Panel 4: Uns wird nicht erzählt, wie Rachel es geschafft hat, den Beutel zu öffnen. Constantine hat es nicht geschafft den Beutel zu öffnen (Seite 9), und wollte es dann auch nicht mehr versuchen, wahrscheinlich, weil er sich nicht auf etwas einlassen wollte, dessen Macht er nicht versteht Seite 21 Panel 1: Die Zeile »… see the sun set in the hand of the man« stammt aus dem Lied »The Dreaming« von Kate Bush. Seite 23 Panel 6: Constantine glaubt, das er in die Hölle kommen wird, weil so viele seiner Freunde und Bekannten aufgrund seines Handelns umgekommen sind. Seite 24 Panel 5: »Newcastle« war Constantines erster Fall, bei dem ein Exorzismus fürchterlich daneben ging und John für einige Zeit dem Wahnsinn verfiel. Panel 8-9: Constantine singt das Lied von Seite 3. 40 Heft 4: Hoffnung in der Hölle Seite 1 Panel 7: Mit „Morgenstern“ ist Luzifer Morgenstern, der Herrscher der Hölle gemeint. In der Bibel heißt es im Buch Jesaja 14:12 »Ach, du bist vom Himmel gefallen, du strahlender Sohn der Morgenröte. Zu Boden bist du geschmettert, du Bezwinger der Völker« (Einheitsübersetzung), oder auch: »Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst!« (Luther). Luzifer war bei den Römern auch die Bezeichnung für Venus, den Morgenstern eben. Auch John Milton nennt Luzifer/Satan in seinem Versepos »Das Verlorene Paradies« Morgenstern. Seite 4 Panel 1-4: Squatterbloat ist nicht der übliche Höllentorwächter im DCUniversum. Statt »verdammte Bude« ist im Original von »gate to damnation« (Tor zur Verdammnis) die Rede, und in Panel 3 wurde aus »Is it thief, thug or whore?« (Ist’s ein Dieb, Schläger/Verbrecher oder eine Hure?) »Ist’s ein Mörder, Dieb oder Lude?«. Squatterbloat spricht in Triolettversen (Reimschema: ABAAABAB). Im DC-Universum ist es zu einer Regel geworden, das Dämonen, die in Reimen sprechen, in der Höllenhierarchie höher stehen. Panel 5: Ein neuer Titel von Morpheus: »König des Reichs der Nachtmahre« (Nachtmahre = alter Ausdruck für Alpträume). Seite 5 Panel 5: Etrigan trat zum ersten Mal in einem Jack Kirby-Comic der Siebzigerjahre auf. Dieser Dämon ist ein Sohn des Belial und ein Halbbruder des Zauberers Merlin. Seit der Zeit von König Arthurs Camelot teilt er sich auf Erden einen Körper mit dem Menschen Jason Blood. Entrigan wurden im Lauf der Zeit drei DC-Serien gewidmet, die jeweils »The Demon« hießen. Ursprünglich sprach Etrigan nicht in Versen; das hat erst Alan Moore eingeführt. Seite 6 Panel 5: Der „Wald der Selbstmörder“ stammt aus Dantes Versepos »Die Göttliche Komödie« und befindet sich im zweiten Ring des siebten Höllenkreises (XIII. Gesang). Da sie ihren eigenen Leibern Gewalt antaten, wird den Selbstmördern in der Hölle ein menschlicher Körper 41 verweigert. Zudem können die Selbstmörder nur sprechen, wenn ihnen Gewalt angetan wird. Solange sie bluten, können sie reden (Morpheus bricht »Snap« einen Ast in Panel 4 ab). Seite 7 Panel 3: „Kai’ckul“ ist ein weiterer Name für Morpheus. Die Frau in der Zelle ist Nada, deren Geschichte im zweiten und vierten SandmanSammelband ausführlicher weitererzählt wird. Seite 8 Panel 1: „Dis“ ist eine alter Name für den Gott/Planeten Pluto und für die antike Unterwelt Hades. In Virigils »Aeneis« trägt eine Stadt der Unterwelt diesen Namen, und in Dantes »Die Göttliche Komödie« heißt eine Stadt so, die sich vom sechsten bis zum neunten Kreis der christlichen Hölle erstreckt. Dis Pater (Vater Tod) ist auch der Name eines keltisch/lateinischen Unterweltgottes, der bereits in der Antike mit Pluto identifiziert wurde. Panel 4: Die Flügel von Luzifer bringen einige Probleme auf. Traditionell wird geschildert, das ihm seine Engelsschwingen als Strafe für sein Verhalten ausgerissen wurden oder bei seinem Sturz in die Hölle verbrannt sind. Hier allerdings trägt er fledermausartige Flügel, die er sich möglicherweise selbst wachsen ließ. Seite 9 Panel 2: Das lateinische „Luzifer“ bedeutet „Lichtbringer“. Erste Erwähnung von „Despair“ (Verzeiflung) von den Ewigen. Seite 10 Panel 5: „Duumvirat“ ist die römische Bezeichnung für einen „Zweimännerrat“. „Triummvirat“ bedeutet entsprechend „Dreimännerrat“. Die Namen der beiden anderen Höllenherrscher Beelzebub und Azazel tauchen schon in John Miltons »Der Verlorene Paradies« auf. Beelzebub ist laut Bibel der Name des Stadtgottes von Ekron (Gegner des Volkes Israel). Sein richtiger Name lautet Baal Zebub („Erhabener Herr“), der verballhornt wurde zu Beelzebub („Herr der Fliegen“). Azazel ist der Name eines Wüstendämons und Bannerträgers der Höllenlegionen. Sein Name bedeutet in etwa „Gott ist mächtig“ oder „Gott verleiht Kraft“. Wie viele andere Götter der ursprünglich polytheistischen Juden wurde er in der Zeit der Propheten (ca. 5. Jhd v. Chr.) im Zuge der Erfindung des Eingottglaubens verteufelt. 42 Seite 14 Panel 2: Von welchem toten Gott hier die Rede ist, weiß wohl (wenn dann) nur Neil Gaiman, bzw. dürfen sich Leser hier selbst einen Gott nach Belieben vorstellen. Panel 6-7: Der Dämon Choronzon wird hier zum ersten Mal beim Namen genannt. Er trat kurz in Kapitel 1 auf. Er stammt aus den okkultistischen Schriften des historischen Hofastrologen Dr. John Dee, und wurde später durch die Schriften von Aleister Crowley bekannt. Er wohnt im Abgrund (Abyss) und ist eigentlich kein richtiges Wesen, denn im Abgrund gibt es nur vage, wüste Formen und Chaos. Man denke an Nietzsches berühmten Spruch: »Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein«. Choronzon gilt als Dämon der Auflösung. Seite 15 Panel 7: Das „Duell um die Wirklichkeit“ ist eine Erfindung von Neil Gaiman. Ein ähnliches Duell gibt es in T.H. Whites »Der König auf Camelot« (ziemlich frei von Disney verfilmt als »Die Hexe und der Zauberer«), in dem Merlin und die Hexe Mim sich abwechselnd verwandeln. Auch das Rätselduell im Dunklen zwischen Bilbo und Gollum aus J.R.R. Tolkiens »Der Kleine Hobbit« ist thematisch nicht unähnlich. Seite 20 Panel 4: Agonie und Ekstase tauchten bereits in »Hellblazer« auf. Sie sind Luzifers Vollstrecker. Seite 24: Dies hier ist das Amulett, das Ruthven Sykes in Kapitel 1 von Choronzon für den Helm von Morpheus bekommen hat. Es beschützt seinen Träger „vor allem“. 43 Heft 5: Passagiere Seite 1: »Trauermarsch für eine Marionette« ist die Titelmusik für die amerikanische TV-Reihe »Alfred Hitchcock Presents«. Seite 2: Es ist nicht ganz klar, wie Dee (Dr. Destiny) aus seiner Zelle entkommt. Vielleicht mit Hilfe des Schutzamuletts? Panel 4: Jonathan Crane hängt da (Aprilscherz, siehe Datum S. 1 dieses Kapitels). Crane ist der bürgerliche Name des Batman-Widersachers Scarecrow (Vogelscheuche) und er beschäftigt sich besessen mit allen Formen der Angst. Er tritt auch in dem Film »Batman Begins« auf, wo er als Arzt der Arkham-Anstalt seine Bösewichtlaufbahn beginnt. Seite 3 Panel 9: Der erwähnte Joker ist der berüchtigste und wohl bekannteste Gegener von Batman (im ersten Batman-Film von Tim Burton dargestellt von Jack Nicholson). Seite 5-7 Hier sehen wir einen Traum von „Mister Miracle“ (Wundermann). Mister Miracles bürgerlicher Name ist Frank Frei, im Original Scott Free (nebenbei: so heißt auch die Produktionsfirma der englischen RegiesseurBrüder Ridley und Tony Scott), er ist ein Mitglied der Justice League International und einer der Neuen Götter des DC-Universums. Als Sohn des guten New-God´s Izaya gebohren, wurde er in einem höllischen Weisenhaus von Granny Goodness (Großmutterchen Güte) auf dem Planeten Akropolis der bösen Neuen Götter aufgezogen. All das ist Teil der von Jack Kriby in den Siebzigern erschaffenen »Fourth World«Reihe. Mister Miracle ist ein Entfesslungskünstler. Seite 11 Panel 2: Die Justice League International hatte ihr Hauptquartier in einem geostationären Satelliten. Die meisten Kämpfe der Justice League gegen Dr. Destiny fanden vor der Zerstörung des Satelliten in »Crisis on Infinite Earths« (Krisen der unendlichen Erden) statt. Panel 5: »Night of the Living Dead« (Nacht der Lebenden Toten) ist natürlich der Romero-Zombiefilmklassiker von 1968. Ein Film namens »Zomby Wolf« ist nicht bekannt. Aber es gibt einen Frank Zappa-Song 44 mit diesem Titel auf dem Album »Overnight Sensation«, nach dem sich auch eine deutsche Symphonic-Rock Gruppe der Siebziger benannte. Seite 14 Panel 2: Der große grüne Kerl ist J’onn J’onnz, der Martian Manhunter, ein Mitglied der JLI. Panel 5: Morpheus tritt in neuer Gestalt und unter dem Namen L’Zoril auf, denn so ist er auf dem Mars des J.L.I.-Universums bekannt. Dies ist der vielleicht deutlichste Hinweis darauf, das Morpheus allen Kulturen vertraut ist. Man beachte, das Mister Miracle nicht erschrickt angesichts des flammenden Schädels. Wahrscheinlich ist, das jeder entsprechend seiner kulturellen Prägungen Morpheus wahrnimmt. Die meisten Menschen der westlichen Moderne, die nur noch wenig mit den klassischen mythologischen Bildern vertraut sind, nehmen Morpheus entsprechend als schlanken, blassen Mann wahr (als jemanden, der den ganzen Tag in der Stube hockt und schreibt oder sonst was Kreatives, Grüblerisches macht). Seite 15 Panel 4: Die „Stadt der fokativen Spiegel“ ist eine eingestreute Anspielung auf die Kultur des Martian Manhunter. Man darf annehmen, das es sich dabei um ein ungefähres Gegenstück des Himmels oder Gaimans „Silberner Stadt“ aus dem weiteren Verlauf von Sandman handelt. Siehe auch die Gaiman Kurzgeschichte »Mordmysterien«, (enthalten in dt. »De Messerkönigin«, engl. »Smoke & Mirrors«), die Gaiman zusammen mit dem Künstler P. Craig Russel auch als Comic umgesetzt hat. Hinter dem Wörtchen „fokativ“ versteckt sich womöglich einiges. „Foc“ bedeutet auf Lateinisch „Herd, Feuerstelle“, wovon sich unser „Fokus“ ableitet. „Fokativ“ kann also sowohl gelesen werden als „fokusirrend“ (wie bei einer Linse) oder auch „feurig, hitzespendend“. Wendet man sich nun Shakespeares »Die Lustigen Weiber von Windsor« (4. Akt, 1. Szene) zu, gibt es einige Wortspiele bei denen unter Verwendung von Karotten auf „fuck“ angespielt wird. Da Gaiman eine große Leidenschaft für Shakespeare hegt. ist es statthaft anzunehmen, daß in dieser Szene Morpheus J’onn einen erotischen Traum gewährt. Für den letzten Überlebenden eines ausgestorben Volkes eine frustrierende (oder auch willkommene) Angelegenheit. 45 Seite 18 In unserer Welt reist Morpheus entweder so wie auch Menschen (z.B. mit einem Taxi wie in Kapitel 3), oder indem er sich von Traum zu Traum fortbewegt. Seite 19 Panel 3: Nur wenige Gegenstände sind deutlich zu erkennen. Das große Schlüsselloch spielt auf den DC-Bösewicht „The Key“ an; die große Joker-Karte verweist auf die Bösewichtgruppe „The Royal Flush Gang“; die menschliche Gestalt im Glas ist der Roboter Amazo. 46 Heft 6: 24 Stunden Seite 2 Panel 2: Zwei von Judys Ansteckern lassen sich entziffern. Das „A“ im Kreis ist ein gebräuchliches Symbol für Anarchismus. „Rude Girl“ (unverschämtes, grobes, raues Mädchen). „Rude Girls“ und „Rude Boys“ waren Anhänger der Punk/ Homosexuellen-Bewegung in Englands späten Siebzigern, frühen Achtzigern. Insbesondere Fans von Zweiton- und SkaMusik, ursprünglich aus Jamaika, wurden als „Rudies“ gezeichnet. Panel 3: „Dear Abbey“ ist eine Ratschlagkolumne; „Earl Wilson“ ist eine Klatschspalte, die sich auf die Unterhaltungsindustrie konzentrierte; „Jackie Collins“ veröffentlicht höchst unempfohlene Schundromane. Panel 4: Johnny Carson ist Gastgeber einer spätabends laufenden Talkshow. Zum ersten Mal sehen wir ein Poster, auf dem ein Schaf zu erkennen ist. Dieses Poster ist, wie auch die Zifferblätter einer Taschenuhr, ein Hintergrundmotiv, das im ganzen Kapitel immer wieder auftaucht. Comic- Poesie über (gläubige) Lämmer, die zu Ehren ihres Gottes geschlachtet werden? Siehe auch Anmerkung zu Seite 12-13, Panel 5, und Seite 15 dieses Kapitels. Panel 6 & 7: Die von Judy erwähnte „Donna“ taucht im späteren Verlauf von Sandman auf. Das Zeichen auf Judys Jacke steht für lesbische Liebe (zwei ineinandergehakte Symbole für Frau/weiblich). „Joy Devision“ ist eine New Wave/Gothic Punk-Band der späten Siebziger, frühen Achtziger. Seite 5 Panel 5 & 6: Der Gegenstand (Auge), der von Dees linker Hand baumelt, ist das vom Dämon Choronzon stammende Schutzamulett. Es wird jetzt nicht mehr verwendet, und wir erfahren nicht, was später aus ihm wird. Möglicherweise ist sein Zauber entkräftet worden, als Morpheus seinen Helm wiedererlangt hat, und Dee trägt es nur noch aus sentimentalen Gründen herum. 47 Seite 7 Panel 3-6: »Secret Hearts« (Geheime/verborgene Herzen) ist eine fiktionale Seifenoper. Die Sprechblasen der Panel 4-6 parodieren Seifenoperndialoge. Panel 6 zeigt, wie man alles mit Sex verkaufen kann, sogar Dosenerbsen. Seite 10 Panel 3: Die Diva im Hintergrund ist entweder Marilyn Monroe oder (was wahrscheinlicher ist) Madonna. Seite 11 Panel 4: Der Anstecker von Judy, auf dem sich in etwa „Sex Pletch“ entziffern lässt, könnte sich auf die Punkband »Sex Pistols« beziehen. Seite 12 & 13 Panel 5: Man beachte, das auf Dees Brust auf einmal „God“ (Gott) in Blut geschrieben steht. Panel 9: Mit Fundamentalisten sind christliche Glaubenseiferer gemeint, die an die wortwörtliche Bedeutung der Bibel glauben. Aus „Armageddon“ im Original wurde in der Übersetzung „Jüngstes Gericht“. Panel 12: Mit „Strahlen“ sind Strahlen aus dem Weltraum gemeint, ein beliebter Bestandteil von durchgeknallten Verschwörungstheorien. Seite 15 Panel 4-6: Von dem Text des Hintergrundgekritzels lässt sich am unteren Rande einiges entziffern: »… sheep come walking knocking toking in my clocking electric dreams of t.v. screens feinds of chiefs and cheese and latenit{e}/commercials that don’t make sense walking in electic dreams and robots dreams of comic book canibal sheep/wolves emty …coats and wandering floors with water and silks« auf Deutsch in etwa: »Schafe kommen, rempeln, nehmen einen Zug von meinen im Takt verstreichenden elektrischen Träumen von Fernsehschirmen Teufel und Bosse und Käse und Spätprogrammwerbung die keinen Sinn ergeben spazieren in elektrischen Träumen und Robotoerträumen von ComicheftKanibalen Schafen/Wölfen leer …Mäntel …genervt und wandernden Gängen mit Wasser und Seiden«. Der Film »Blade Runner« beruht auf der Kurzgeschichte »Träumen Androiden von elektrischen Schafen« von Philip K. Dick. 48 Seite 16 Hier übernehmen die drei Frauen die Rolle der Dreifachen Göttin (siehe #3). Seite 17 Panel 5/7: Niemand stirbt hier. Alle sechs Restaurantgäste sind auf S. 19 noch am leben. Seite 19 Panel 6: Das Zitat aus dem Fernseher („Selbst ein Mann, der reinen Herzens…“) stammt aus dem Film »The Wolf Man« (Der Wolfsmensch) aus dem Jahre 1941. Seite 20 Panel 3: Dee erzählt das Märchen von Schneewittchen. Seite 21 Panel 1: Die drei Frauen singen »Spread a Litte Happyness«, ein Lied, das während der Zwischenkriegszeit im englischen Rundfunk beliebt war. Sting singt es im Filmsoundtrack von »Brimstone & Treacle« (1982). Seite 22 Wer das Schild links oben nicht entziffern kann: da steht „Please and Thank you are the magic words“ (Bitte und Danke sind die magischen Worte). 49 Heft 7: Schall & Wahn Titel: Entnommen aus Shakespeares »Macbeth«. Die im Deutschen verbreiteste Übersetzung von Schlegel & Tieck lautet zwar etwas anders, aber hier ist die Stelle aus dem 5. Akt, 5. Szene: Macbeth: Sie {die Königin} hätte später sterben können;— es hätte Die Zeit sich für ein solches Wort gefunden. — Morgen, und morgen, und dann wieder morgen Kriecht so mit kleinem Schritt von Tag zu Tag, Zur letzten Silb auf unserem Lebensblatt; Und alle unsere Gesten führten Narrn Den Pfad des stäubigen Tods. — Aus! Kleines Licht! — Leben ist nur ein wandelndes Schattenbild; Ein armer Komödiant, der spreizt und knirscht Sein Stündchen auf der Bühn und dann nicht mehr Vernommen wird; ein Märchen ist’s erzählt Von einem Dummkopf, voller Klang und Wut, Das nichts bedeutet. — Seite 4 Panel 5: Über dem tanzenden Dee fehlen in der deutschen Ausgabe Noten und die Zeile »Death Takes a Holiday« (Der Tod macht Urlaub),. Titel eines Theaterstückes aus den Zwanzigerjahren, verfilmt mit Frederick March in den Dreißigern. Darin kommt der Tod für einen Tag, an dem niemand stirbt, auf die Erde. Siehe auch Gaimans Comic »Death: High Cost of Living«. Seite 8 Panel 5: Der Anstecker »Norman lives« (Norman lebt) ist vielleicht eine Anspielung auf den Film »Psycho« von Hitchcock (nach einem Roman von Robert Bloch) mit dem berüchtigten irren Mörder Norman Bates. Seite 9 Panel 2-3: Dee betritt die Traumlande mit typischem Julius CaesarTheaterkostüm. Die drei Frauen spielen wieder auf die Dreifache Göttin an, da aber alle drei das gleiche Gesicht haben, handelt es sich aber wohl nur um Traumlandbewohnerinnen, die hier sozusagen als stummer Traumland-Theaterchor dienen. 50 Seite 10 Panel 1: Die dritte Sprechblase zitiert etwas mehr aus dem oben angeführten Macbeth-Monolog. Panel 2: Das Hintergrundbild ist wahrscheinlich eine Vergrößerung des Photos von Ethel Dee, der Mutter von John Dees (siehe Kapitel 1, Seite 15, Panel 4). Panel 4: „Hüte Dich vor den Iden des März“, die brühmte Warnung zu Beginn von Shakespeares »Julius Caesar«. Die römischen Monate waren nicht wie heute in gleichmäßige Siebentagewochen unterteilt, sondern in drei variierend lange Abschnitte (Kalenden, Nonen, Iden). Caesar wurde zu Beginn der Iden des März im Jahre 44 n.d.Z. im Senat von einer Gruppe Verschwörer mit 23 Messerstichen ermordet. Siehe auch den Briefroman von Thornton Wilder »Die Iden des März«. Seite 11 Panel 1: Die Frauen im Hintergrund gleichen Elsa Lanchester in dem Film»Frankensteins Braut« (1935). Elsa Lanchaster Seite 15 Panel 4: „{R}ückgradloser, wiederlicher bleicher Wichser“ lautet im Original „Spittle-arsed poxy-pale wanker“, eine Beschimpfung in sehr britischem Slang. „Poxy“ bezieht sich auf dieGeschlechtskrankheit Syphilis. Panel 5: Destiny (Schicksal) war auch mal ein Gastgeber eines DCMystery-Titels der Siebziger, und er trat auch in »Elviras House of Mystery«, sowie »Superman« und »The New Teen Titans« auf. Die Zeile „Garten der sich verzweigenden Wege“ ist eine Anspielung auf die 51 gleichnamige Kurzgeschichte von Jorge Luis Borges (in der Sammlung »Fiktionen«). Seite 16 Panel 1: Im Original wird Magie (engl. magic) hier „Magick“ geschrieben. Diese alte Schreibweise wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Aleister Crowley wieder verbreitet, damit seine Schriften mysteriöser anmuten. Seite 24 Panel 3: Mit „Mister Dent“ ist Harvey Dent gemeint, der als Twoface ein weiterer berüchtigter Gegenspieler von Batman ist (im Film »Batman Forever« dargestellt von Tommy Lee Jones). Harvey Dent 52 Heft 8: Das Rauschen ihrer Flügel Seite 1 Schauplatz ist der Washington Square Park in Greenwich Village, New York. Morpheus sitzt in dem (Hochsommers trockenen) Brunnen nahe des Triumphbogens am Nordende des Parkes. Da wenig los ist, darf man annehmen, das die Szene frühmorgens oder werktags spielt. Seite 3 Panel 6: Erster Auftritt von Death. Bemerkenswert, das sie bisher nicht anwesend war, um die Seelen der Toten zu geleiten (z.B. Burgess in Kapitel 1, die Opfer in Kapitel 6). Außergewöhnlich ist auch, das Morpheus und seine Schwester sich hier am helllichten Tag treffen, denn im kommenden Verlauf von Sandman nehmen die Endless zumeist mittels ihrer Galerien miteinander Kontakt auf. Seite 4 Panel 4: Das Zitat aus »Mary Poppins« ist korrekt. »Mary Poppins« wurde durch die Disneyverfilmung von 1964 weltweit bekannt, ist aber ursprünglich eine zwischen 1934 und 1988 erschienene Romanreihe (acht Teile) von P.L. Travers. Seite 5 Panel 2: „Voll der Banker“ (utterly a banker). Der englische Cockney Rhyme Slang ersetzt das gemeinte Wort durch einen mehrteiligen Ausdruck. „Banker“ reimt sich auf, und steht damit als Reimumschreibung für, „Wanker“ (Wichser, Arschloch, unangenehmer Mensch). Panel 3: Deaths Halskettenanhänger ist ein Ankh (oder Anch), eine ägyptische Hieroglyphe, die sowohl für das körperliche Leben, als auch für das Weiterleben der Seele nach dem Tod steht. In diesem Zusammenhang verweise ich was den Titel des Kapitels betrifft, auf die seit schamanistischer Frühzeit bestehende Tradition, Seelen mit Vögeln gleichzusetzen, ein Bild, das sich in vielen späteren Glaubensvorstellungen wiederfinden lässt, so ist z.B. das ägyptische Zeichen für die Ba-Seele ein Vogelkörper mit Menschengesicht; auch in den auf die babylonische Vorzeit zurückverfolgbaren Vorstellung einer Halle oder Quelle der Seelen spielen Vögel als Seelentiere eine Rolle. 53 Seite 9 Panel 4: „{M}enschliche Form“ ist eine etwas grobe Übersetzung von „anthropomorphic personification“ des Originals. „Anthropomorphisch“ bedeutet „menschenförmig“ und „Person“ war ursprünglich die Bezeichnung für die Masken der Schauspieler der griechischen Tragödien. Seite 12 Panel 1 & 2: Das ist die Episkopale Grace Church, Ecke Broadway und 10th Street. Seite 13 Panel 1: Im Hintergrund hängt eine Reproduktion des Gemäldes »Der Tanz« (1909) von Henry Matisse. Das Bild auf der Komode ist der alte Geiger Harry in seiner Jugend. Statt »Lustig ist das Zigeunerleben« singt Harry im Original »Can you rocker romany? Can you patter flash? Can you rocker romany? Can you fake a bosh?«, was ganz grob etwa bedeutet »Kannst Du Romani sprechen? Kannst Du Gaunerslang sprechen? Kannst Du Romani sprechen? Verstehst Du die Fidel zu spielen?«. Durch die Verwendung von »Lustig ist das Zigeunerleben« erscheint Deaths Sprechbalse („Ich kann sogar Romani“) im nächsten Panel ziemlich zusammenhangslos. Romani ist die Selbstbezeichnung der „Zigeuner“, und so heißt auch ihre Sprache. Zigeuner gilt mittlerweile als abfällige Bezeichnung für Angehörige der Romani. Panel 5: Statt „Ich bin ein Jude“ sagt Harry im Original „I‘m a Yid“. „Yiddish“ bezeichnet den Dialekt, der vor allem aus Osteuropa nach England emigrierten Juden, und wurde in den Zwanzigerjahren als „Jiddish“ ins Deutsche übernommen. Seite 14 Panel 1 & 2: Das „Sch’ma“ ist das traditionelle jüdische Glaubensbekenntnis, bei dem ausdrücklich betont wird, das „Gott eins“ ist. Diese Entwicklung zu einem ausschließlichen Eingottglauben hat sich in der jüdischen Religion während der Achsenzeit (ca. 6 Jahrhundert v.Chr.) entwickelt. Davor verehrten auch die Juden (das Volk Israels) viele verschiedene Götter. Christentum und Islam haben diese Art von strengem Monotheismus übernommen (auch als „Abrahamitische Religionen“ bezeichnet). 54 Seite 15 Panel 1: „Rauschen mächtiger Flügel“: Darstellungen eines beflügelten Todesengels sind im Zusammenhang mit dem Erzengel Uriel bekannt. Uriel ist einer der vier Erzengel. Er ist es, der laut der »Apokalypse des Johannes« die Verstorbenen zum Jüngsten Gericht geleitet. Seite 16 Panel 7: „Und wie sieht es mit Robin aus?“ spielt auf das Batman-Comic »A Death in the Family« an. Seite 17 Panel 2: „Alptraum eines jeden Schauspielers. Auf der Bühne sterben“. Im Original „Comedian“ (Komiker), nicht „Actor“ (Schauspieler). „Auf der Bühne sterben“ ist eine Redewendung unter Darstellern, wenn das Publikum so gar nicht z.B. auf einen Witz reagiert. Panel 7: „Sonnenlose Gefilde“ ist eine alte Umschreibung für das Jenseits und lässt sich bereits im Gilgamesh-Epos finden. „Keiner kommt hier lebend raus“ (Nobody gets out of here alive) ist eine Verszeile des The Doors-Songs „Fife to One“. Auch eine Biographie über den Frontman der Gruppe, Jim Morrison, trägt diesen Titel. Gemeint ist wohl, das wir alle das Leben nicht überleben, das keiner seine Existenz lebend verlässt, sondern eben sterbend. Seite 18 Panel 5: Statt „Bubu“ steht im Original „Booful“, Londoner EastendSlang für „beautiful“ und bezieht sich in diesem Fall also auf „hübsches, schönes“ Kind. Entweder ist Gaiman hier ein kleiner Fehler unterlaufen, denn wir sind ja in New York und nicht im Londoner Eastend, oder die Mutter stammt aus dem Eastend. Seite 19 & 20 Panel 4 - 2: Das Grafitti „Dreams make no promises“ bedeutet „Träume geben keine Versprechen“. Im Kontrast dazu bezeichnet Dream im ersten Panel dieser Seite seine Schwester, den Tod, als eine Gabe. Hier das ganze »Gespräch eines Lebensmüden mit seiner Seele« (nach einem ägyptischen Papyrus, ca. 2000 v.d.Z), zu finden in Joseph Campbells »Die Masken Gottes«, Siehe, mein Name wird verwünscht, Siehe, mehr als Geruch von Aas An Sommertagen, bei heißem Himmel. 55 Siehe, mein Name wird verwünscht, Siehe, mehr als Fische in Empfang zu nehmen Am Tage des Fangs, bei heißem Himmel. … Siehe, mein Name wird verwünscht, Siehe, mehr als der einer Frau, Gegen die zu dem Gatten Lüge gesagt wird. … Zu wem spreche ich heute? Die Brüder sind schlecht, Die Freunde von heute kann ich nicht lieben, … Zu wem spreche ich heute? Die Sanftmut ist zugrunde gegangen, Die Frechheit überall hingelangt. … Zu wem speche ich heute? Ich bin mit Elend beladen Und habe kein Vertrauen. Zu wem spreche ich heute? Die Sünde, die das Land schlägt, Die hat kein Ende. Der Tod steht heute vor mir, Wie wenn ein Kranker gesund wird, Wie das Ausgehen nach der Krankheit. Der Tod steht heute vor mir Wie der Duft von Myrrhen, Wie das Sitzen unter dem Segel am windigen Tage. … Der Tod steht heute vor mir Wie ein betretener Weg, Wie das Heimkommen eines Mannes vom Kriegszug. … Der Tod steht heute vor mir Wie ein Mensch sein Haus wieder zu sehen wünscht, Nachdem er viele Jahe in Gefangenschaft verlebt hat. Wer dort ist, wird ja Einer sein, der … als ein lebender Gott, Der die Sünde staft an dem, der sie tut. Wer dort ist, wird ja Im Sonnenschiff stehen Und darin das Auserlesenste an die Tempel geben lassen. Wer dort ist, wird ja Ein Wissender sein, dem nicht gewehrt worden ist, Und der Re bittet, wenn er spricht. 56 II. Das Puppenhaus The Dolls House ( 9-16) 57 TITEL: Der Titel »Das Puppenhaus« (A Doll‘s House) ist eine zweifache Hommage Gaimans, einmal für das bekannte, 1879 erschienene Theaterstück von Henrik Ibsen (18281906), das davon handelt, wie eine junge Frau aus ihrer traditionellen (Geschlechts-)Rolle ausbricht, zum zweiten in Richtung der englischen Kinderbuchautorin Rumer Godden (1907-1998) und ihrer 1947 veröffentlichen Geschichte über eine mutige hundert Jahre alte Puppe, deren Familie, ihr viktorianisches Puppenhaus und die zwei Mädchen, denen sie gehören. In dem äußerst ertragreichen »Sandman Compendium« (1999) von Hy Bender ist folgendes Zitat aus Goddens Kinderbuch als Motto dem Kapitel über den zweiten Sandman-Sammelband vorangestellt: Es ist eine bange machende, manchmal gefährliche Angelegenheit eine Puppe zu sein. Puppen können keine Wahl treffen, sie können nur erwählt werden; sie selbst können nichts „tun“, mit ihnen kann nur etwas getan werden. Kinder, die das nicht verstehen, machen Fehler, und die Puppe leidet Schaden, wird missbraucht und geht verloren; und wenn das geschieht, können Puppen nicht sprechen, oder sonst etwas machen, außer beschädigt und missbraucht zu werden und verlustig zu gehen. Das solltest Du nicht vergessen, falls Du Puppen hast. 58 Am Anfang Auf Wunsch des Verlages hat Neil Gaiman für Heft 8 diesen „Was bisher geschah“-Text verfasst, um Neueinsteigern einen Überblick der Ereignisse von Heft 1-7 zu geben. Neil hat einige kleine neue Details und Infos in diesen Abriss eingestreut, um auch Lesern, die Heft 1-7 gelesen haben etwas Neues zu bieten. »Das Puppenhaus« war 1990 der erste Sandman-Sammelband, den Vertigo/DC veröffentlichte, da man diese Geschichte für einen attraktiveren Einstieg in die Sandman-Welt hielt, als »Prädludien und Notturni«. Entsprechend hat man den »Am Anfang«Text für den Sammelband übernommen. Seite 1 Erster Abschnitt (Zeile 1 bis 22): Der Mann im Kuttengewand mit dem Buch ist der älteste aus der Ewigen Familie, Morpheus großer Brüder Destiny (Schicksal). Ich kann mir vorstellen, dass die Szenerie der Versammlung, an der man hier als namenloser Träumer teilhat, die Beerdigungsfeier des letzten Sammelbandes »Das Erwachen« (The Wake) ist. Zweiter Abschnitt (Zeile 33): In England haben Anwesen oftmals Eigennamen. Der Name „Fawney Rig“ für Roderick Burgess Landhaus geht laut einer Auskunft von Gaiman auf die Art des Coups zurück, mit der Lady Johanna Constantine (eine Ahnin des im ersten Sammelband auftretenden berühmten Vertigo/DC-Straßenmagiers John Constantine) das Anwesen erworben hat. Bei einem „Fawney Rig“ dreht man jemanden einen Bronzering als Goldring an. Vermutlich hat Lady Constantine diesen Trick in ungleich größerem und komplexeren Maßstab angewandt. Zeile 34: „Schnitter“ (reaper) ist ein altmodischer Ausdruck für den personifizierten Tod Zeile 44: Neu ist der Hinweis auf „gewisse Kräfte“, die Morpheus geschwächt haben. Auch in Kapitel 7, Seite 14, Panel 1 des Sammelbandes »Kurze Leben« (Brief Lives) wird kurz auf einen Triumph von Morpheus hingewiesen, der ihn so ermattet hat, dass er Burgess Ruf nicht widerstehen konnte. Neil hat angedeutet, dass er eines Tages eine kleine Miniserie über diese Ereignisse schreiben will. 59 Heft 9: Prolog: Geschichten im Sand Allgemein: Neil gab Auskunft darüber, dass er sich mit mündlicher afrikanischer Erzähltradition beschäftigt und dann diese Geschichte von Anfang bis Ende erfunden hat. Seite 1 Panel 4: Die Geschichte vom Trickser-Gott Malaboyo und wie er König Löwe Affendung als Seele des Mondes unterjubelte konnte ich nicht dingfest machen. Seite 2 Panel 2: Beschneidungen des Geschlechtsteils (sowohl von Jungen wie Mädchen) findet sich als Teil von Übergangs- und Initiations-Riten bei vielen traditionellen Stammesgesellschaften, leider auch noch heutzutage. Seite 4 Panel 6: Mit „Großmutter Tod“ ist natürlich Morpheus große Schwester gemeint. Seite 6 Panel 1: Nada tauchte zum ersten Mal als Gefangene in der Hölle im Sammelband »Präludien und Notturni«, Kapitel 4, Seite 7, Panel 3 auf. »Geschichten im Sand« erzählt nun, warum sie dort darbt. Einen kleinen Unfall hat es bei der digitalen Neukoloierung gegeben und der linke von zwei weißen Vögeln wurde grün wie Laub eingefärbt. Seite 8 Panel 3: Der König der Vögel tritt in Gestalt eines AlbinoStraußenvogels auf. Seite 10 Panel 2-3: Die Geschichte wie der Webervogel seine braune Färbung erhielt, erinnert an Rudyard Kiplings »Genau-so-Geschichten« (Just So Stories for Little Children, 1902). Seite 11 Panel 3: Die wegen ihrer Opfergaben streitenden Brüder sind Kain und Abel, die den Sandman-Lesern in Kapitel 2 von »Präludien und Notturni« vorgestellt wurden. 60 Panel 5: Der Name Kai’ckul für Morpheus/Dream ist von Nada schon in Kapitel 4 von »Präludien und Notturni« gebraucht worden. Seite 12 Panel 5: In diesem Sammelband der erste Hinweis auf die „Ewigen“ (Endless), also auf die Familie von Morpheus, die manchmal als Götter verehrt werden, obwohl sie streng genommen keine Götter sind, sondern Personifizierungen höherer, den Menschen bestimmenden Prinzipien. Seite 13 Panel 1: Im Original wird „husten“ dreimal wiederholt, ganz der alten Eigenheit mündlichen (Märchen-)Erzählens entsprechend. Panel 4: Warum Menschen Ewige nicht lieben können wird nicht erklärt. Da aber eben Menschen sterblich und Ewige (nun ja) eben unvergänglich sind, dürfte die Vergeblichkeit einer Liebe zwischen Menschen und Ewigen auf der Hand liegen. Seite 14 Panel 5: Durch die Übersetzung des englischen „Desire“ (Begehren, Verlangen, Sehnsucht) geht hier ein wenig unter, dass Morpheus jüngeres Geschwister gemeint ist. Hier auch der erste Hinweis darauf, dass Desire immer grausam ist. Seite 15 Panel 4: Jungfräulichkeit ist in traditionellen, von Clan- und Stammesethik geprägten Gesellschaften oftmals eine unbedingte Voraussetzung für die Heirat. Panel 5: Aus den Tropfen des jungfräulichen Blutes entspringen rote Blumen. Vielleicht eine kecke Umkehrung der Adonisröslein, des griechischen Mythos von Venus und Adonis. Nach der griechischen Mythologie sollen Adonisröschen aus den Tränen der Aphrodite entsprossen sein, als diese den Tod des Adonis beweinte und dann das Blut des sterbenden Adonis die Blüten rot färbte. (siehe Ovid »Metamorphosen«, Zehntes Buch). 61 Heft 10: 1. Kapitel: Das Puppenhaus Seite 1 Panel 4: Im Original wird an dieser Stelle über Desire als „him-, her- or it-self“, in der Übersetzung nur über „ihm oder ihr selbst“ gesprochen. Im Englischen wird ansonsten sächlich von Desire gesprochen („it“), im Deutschen männlich. Desires Festung, die Schwelle (the Threshold) ist eine Umkehrung des Motivs vom Puppenhaus, da es buchstäblich ein Haus in Form einer (riesigen) Puppe ist. Bemerkenswert erscheint mir zudem, dass Desires Schwelle über einer leeren, von einem kartesischem Gitternetz überzogenen Landschaft schwebt. Seite 3 Panel 1: Man beachte, dass in Desires Festung Kanten und Ecken vermieden werden und alles rund und organisch gestaltet ist. Bemerkenswert erscheint mir auch der seltsame Kokon über der Bildschirmwand. Was da wohl ausschlüpfen wird? Seite 4 Panel 1 - 6: Normalerweise nehmen die Ewigen zueinander mit Hilfe ihrer Galerien Kontakt zueinander auf, wie es Desire hier macht, um mit ihrem (Zwillings-)Schwester Despair (Verzweiflung) zu sprechen. Von links nach rechts stehen die Symbole für: Ankh = Death; leer = siehe Anmerkung Seite 5, Panel 3; Helm = Dream; Lächeln = Desire; Hakenring = Dispair; Kringelbild = Delirium. Seite 5 Panel 2: Erster Auftritt von Despair. Wer mit „der Verlorene“ gemeint ist, wird sich im Lauf des großen Bogens der Sandman-Geschichte noch entpuppen. Panel 6: Ob Desire Morpheus und/oder Nada beeinflusst hat und zu welchem Zweck bleibt unklar. Seite 6 Panel 1: Erster Auftritt von Miranda und Rose Walker. Rose ist die eigentliche Protagonistin dieses Sammelbandes. Seite 7 Panel 1: Erster Auftritt von Anwalt Holdaway. 62 Panel 4: „Theateraufführung“ war im Original „Masterpiece Theatre“. So heißt eine Sendereihe des öffentlich-rechtlichen US-Fernsehens PBS, in der seit über 30 Jahren vor allem Aufzeichnungen englischer Theaterproduktionen gezeigt werden. Seite 8 Panel 1: Das Auto sieht mir ganz nach einem Bentley S1 aus, wie er von 1955 bis 1959 gebaut wurde. Seite 9 bis 14 Rose träumt, die Bildausrichtung wechselt ins Querformat und wir Leser beobachten die Geschehnisse im Traumreich aus der Sicht von Rose. Seite 11 & 12 Man beachte den dünnen Sichelmond, den Lovecraft vielleicht als „gibbious“ beschrieben hätte. Seite 12 Panel 3: Mit „Grossem Arkana“ werden gewöhnlich die (normalerweise) 22 Trümphe des Tarots bezeichnet. In der ersten Veröffentlichung (Heft 8) der »Am Anfang« Zusammenfassung der Hefte 1 bis 7 von Gaiman findet man eine Zeichnung von Dream als Grosse Arkana-Karte No. 34. Seite 13 Panel 1: Brute und Glob sind zwei Figuren, die bereits in DCs SandmanHeften der Siebziger auftraten. Panel 2: Erster Auftritt des Korinthers, einer Neuschöpfung von Gaiman. Am wahrscheinlichsten dünkt mir, dass der Name von dem englischen Ausdruck „corinthian behaviour“ herrührt, womit (vor allem sexuelle) Zügellosigkeit und eine allgemeine Respektlosigkeit gegenüber Regeln gemeint ist. Panel 3: Erster Anblick von Fiddlers Green, einem Ort der SandmanTraumlande. Fiddlers Green ist eine irische Seemannslegende und beschreibt einen idyllischen Ort, wo fortwährend Fröhlichkeit herrscht, die Fidel nie verstummt und die Tänzer nicht müde werden. Seite 16 Panel 1: Unity Kinkaid trat in Kapitel 1 von »Präludien und Notturni« auf (Seite 3, Panel 4, und Seite 33, Panel 7 bis 9). Sie war als Kind eines 63 der Opfer der Schlafkrankheit, die durch die Gefangennahme von Morpheus durch Roderick Burgess verursacht wurde. Seite 19 Panel 3: Die Bezeichnung „die Gütigen“ (the Kindly Ones) verweist auf einen antiken Aspekt der Dreieinigen als Rachgöttinnen, die sich Sterbliche vorknöpfen, die sich göttlich wähnen, oder die Eltern heimsuchen, die eines ihrer Kinder töten. Roses jüngerer Bruder, Jed, wird zum ersten Mal erwähnt. 64 Heft 11: 2. Kapitel: Der Einzug Seite 1 Panel 1: Erster Auftritt von Hal Carter. Das Haus der Wohngemeinschaft ist ein weiteres metaphorisches Puppenhaus. Seite 2 Panel 2: Erster Auftritt von Ken und Barbie. Die beiden verweisen auf die bekannten Mattel-Puppen, die das Geschlechtsrollenbild vieler Kinder prägen. Panel 10: Erster Auftritt von Zelda und Chantal. Seite 3 Panel 4: Erster Auftritt des Raben Matthew. Siehe Anmerkung zu Seite 9 dieses Kapitels. Seite 4 Jeds Träume sind ganz als Homage auf die klassischen Comics von Winsor McKays (1867-1934) »Little Nemo in Slumberland« gestaltet, und zugleich eine Verbeugung für DCs Sandman- Comics der Siebzigerjahre. Panel 2: Jed ist Roses Bruder, aber es gab auch einen Jed in den Sandman-Comics der Siebziger. Desweiteren sehen wir hier Hector Hall im Sandman-Kostüm der Siebziger und Lyta Trevor als seine Mitstreiterin Fury. Fury ist die Tochter der Golden Age Fury. Hector Hall ist der Sohn von Golden Age Hawkman und Golden Age Hawkgirl. Beide waren Gründungsmitglieder der Infinity Inc (Hal unter dem Namen Silber Scarab). Hall starb und wurde von Brute und Glob ins Traumland entführt, um den Platz des verstorbenen Siebzigerjahre-Sandman einzunehmen. Fury ist ihm später nachgefolgt. Seite 6 Panel 1: Die im New Yorker der Dreissigerjahre publizierten Cartoons der „Addams Family“ stammen aus der Feder des amerikanischen Satirezeichners Charles Addams (1912-1988). Von 1964 bis 1966 drehte der Fernsehsender ABC zwei Staffeln mit Abenteuern dieser halloweenartigen Familie, und unter der Regie von Barry Sonnenfeld entstanden dann 1991 und 1993 zwei erfolgreiche Addams Family-Kinofilme, »The Addams Family« und »Addams Family 65 Values« (Die Addams Family in verrückter Tradition). Der 1998 von David Payne geleitete dritte Spielfilm »Addams Family Reunion« (Addams Family und die lieben Verwandten) konnte nicht mehr an die Güte und den Erfolg der beiden Sonnenfeld-Filme anschließen. Panel 2: Mit „Stepford Yuppies“ spielt Rose auf den berühmten, 1972 erschienenen Roman »The Stepford Wives« (»Die Frauen von Stepford«) von Ira Lewin (*1929) an. Lewin ist auch Autor des Romans »Rosemarys Baby«. »The Stepford Wives« wurde 1975 (von Bryan Forbes) und 2004 (von Frank Oz) verfilmt. In dem Roman geht es um vermeidlich perfekte Ehefrauen, die sich robotergleich und hingebungsvoll bis zur Selbstverleugnung um Haus, Ehemann, Küche und Kinder kümmern. Als Metapher bezeichnet der Ausdruck „Stepford Wives“ (oder wie hier „Stepford Yuppies“) Personen, die sich mit mechanischer Willigkeit den gesellschaftlichen Erwartungen beugen und sich von jeglicher Individualität abgewandt haben. Panel 3-5: Gilbert wurde bereits auf Seite 3 dieses Kapitels kurz erwähnt. Gaiman hat Gilbert als Homage auf den englischen Autoren Gilbert Keith Chesterton (1874-1936) gestaltet. Chesterton gehört zu den bemerkenswertesten und schillerndsten Protagonisten englischer Ideenlebens im ersten Drittel des 20. Jahrhundert. 1922 konvertierte er zum katholischen Christentum und trägt als letzter Engländer den vom Vatikan verliehenen Titel „Verteidiger des Glaubens“. Sein Glauben und seine Ansichten sind allerdings zu originell und kapriziös, um in einfache Schubladen zu passen und so berufen sich sowohl Konservative wie Liberale auf ihn. Bei uns ist Chesterton am bekanntesten als Schöpfer des lausbübischen Amateurdetektivs Pater Brown (verfilmt u.a. mit Heinz Rühmann und mehr oder weniger Inspiration einer TV-Serie mit Ottfried Fischer). Im angloamerikanischen und darüber hinaus, ist Chesterton aber bis heute auch noch als „Prinz Paradox“ berühmt. In hunderten von Zeitungskolumnen und in seinen vielen Romanen und Kurzgeschichten glänzt er als Meister der abstursen Widersprüchlichkeit, mit denen er auch den streitbaren Atheisten George Bernhard Shaw in berühmt-berüchtigten öffentlichen Debatten manches Mal ins Abseits dribbelte. Neil Gaiman zählt vor allem Chestertons 1907 erschienenen Roman »Der Mann der Donnerstag war« (»The Man Who Was Thuesday«) zu seinen absoluten Lieblingsbüchern. — Die Sache mit dem „zwei Meter langen Bleistift“ zum Bemalen der Decke hat Neil der Chesterton-Kolumne »Über das Im-BettLiegenbleiben« (»On Lyring in Bed«) entnommen. 66 Gilbert Keith Chesterton Robert Smith Seite 7 Panel 3-5: Hier erleben wir Vermieter Hal in seiner Dolly-Persona, die Barbie und Ken bereits auf Seite 2 erwähnten. Das Poster der englischen Pop-Gruppe „The Cure“ gibt es wirklich. »Boys Don‘t Cry« ist die 1980 veröffentlichte US-Version des „The Cure“-UK-Debütalbums »The Imaginary Boys« von 1979. Es ist wohl nicht zu keck anzunehmen, dass Cure-Frontman Robert Smith einer der Styling-Paten für das Aussehen von Dream ist. Seite 9: Hier lernen wir nun den Raben Matthew kennen, einen neuen Diener von Morpheus. Matthew war ursprünglich der Mensch Matthew Joseph Cable (1972 kreiert von Len Wein und Berni Wrightson), der ehemalige Ehemann von Abigail Arcane Cable Holland, der späteren Frau von Swamp Thing. Matt Cable war ein Agent der US-Regierung der Alec Holland vor dessen tragischer Verwandlung zum Swamp Thing kannte. Cable hatte die Fähigkeit seine Phantasien zu materialisieren (daher die Verbindung mit den Traumlanden von Morpheus), er jagte Swamp Thing, freundete sich mit ihm an, verfiel dem Alkohol, der Geist von Abigails bösen Onkel Anton ergriff Besitz von Matt, der seine Kräfte einsetzte, um Anton in die Hölle zu schicken. Matt fiel durch die Verletzungen eines Autounfalls ins Koma, das er schließlich nach einigen Jahren selbst beendete. Da er technisch gesehen im Traum starb, wurde er zu einem Einwohner der Traumlande. Panel 6: Als Traumwirbel ist Rose der Grund für die vielen Zufälle in diesem Sammelband. 67 Seite 10 Panel 3: Eine der Einschränkungen von Dreams Kräften. Er muss jemanden, und wenn nur durch die Augen eines Dieners wie Matthew, sehen, um ihn in der Traumzeit zu finden. Seite 11 Panel 1: Zu Hals Transvestiten-Show und Künstlernamen: »Hello Dolly« ist ein berühmtes Musical, 1964 uraufgeführt am Broadway. Die bekannteste Schauspielerin mit dem Künstler-Nachnamen „Lamour“ (franz. „die Liebe“) war Dorothy Lamour (1914-1996). Panel 2: Das von Rose hier gesungene Lied ist »Oh, You Beautiful Doll« (1911), Lyrics von Seymour Brown, Musik von Nat Ayer. Seite 12 Panel 2: Gilberts erster leiblicher Auftritt. Er sieht körperlich wie der echte Gilbert Keith Chesterton aus und kleidet sich ebenso wie dieser (ob sich im Spazierstock des wirklichen Chesterton ein Degen verbarg, ist nicht bekannt). Seite 14 Panel 5: „Verbal-Rennmäuse“ (Verbal Gerbils) gibt es meines Wissens nicht. Im anglo-amerikanischen Slang der Homosexuellen-Szene bezieht sich „verbal“ auf (sexuelles) dreckiges Getratsche. Seite 16 & 17 Hal spielt den uns schon von Seite 11 bekannten Song auf dem Kassettenrekorder. Seite 18 Panel 2: Kleiner Textunfall der deutschen Ausgabe, denn die Zeilen des Songs von Seite 17, „Want to hug you but I fear you’d break“ haben sich in Dreams Sprechblase verirrt. Seite 19 Die Schmatzgeräusche („Shumf Schromp Schomf“) weisen darauf hin, das der Korinther beim Telefonieren Augen futtert. Er hat ja drei Münder. Panel 2: Der Deckname „Nimrod“ geht auf einen mythischen Jäger des alten Orients zurück, einen mesopotamischen König, der im Buch Genesis der Bibel und des Talmuds, sowie in Sure 21 des Korans erwähnt wird. 68 Seite 22 Panel 6: Der amerikanische Romantiker, Abolitionist, Diplomat, Dichter und Satiriker James Russell Lowell (1819 - 1891) hat 1853 ein lustiges Gedicht mit dem Titel »Doctor Lobster« verfasst. 69 Heft 12: 3. Kapitel: Vater, Mutter, Kind... Seite 1 Panel 3: Zu den vielen Motiven auf den Bildschirmen (von links oben nach rechts unten): 1. Der Smily-Button mit Blut stammt aus Alan Moores und Dave Gibbons Comic »Watchmen«; 2. Die Beatles, nach dem Cover ihres Albums »Meet the Beatles« (USVersion), bzw. »With the Beatles« (UK-Version); 3. Ein Fötus?; 4. Ein Skelett, womöglich ein „kleiner tanzender Tod“ von José Guadalupe Posada (1851-1913); 5. Jemand, der einen Twinkie isst (eine Sorte kleiner Kuchen mit Cremefüllung), oder der/die Fellatio macht; 6. Ein Jack O’Lantern-Kürbiskopf wie er zu Halloween geschnitzt wird; 7. Die Hand mit der tätowierten Nr. 28 stammt aus Katsuhiro Otomos Comic »Akria«; 8. Ein Totenschädel; 9. Möglicherweise eine Miniatur dieses Panels; 10. Die Monumentalskulptur von Mount Rushmore; 10. Unbekanntes Gesicht, vielleicht einer der Sandman-Künstler; 11. Unbekannte Figur mit Messer oder Schwert; 12. Ein Atompilz; 13. DC Held Batman. Panel 4: 1. Der Hintern einer Amazone; 2. Ein Stegosaurus; 3. »Groo the Wanderer« von Sergio Aragones und Mark Evanier; (darunter) 4. Albert Einstein; (Physiker) 5. Ein Op Art-Bild (könnte von Bridget Riley sein); 6. Ein Mann der seinen Bizepmuskel vorführt (vielleicht Robert de Niro als »Raging Bull« oder Sylvester Stallone als »Rocky«?); 7. Die Freiheitsstaue; 8.Unbekannter Mann; 9. Unbekannte Frau; 10. Hand mit geschlossenem Mund; 11. Friedrich Nietzsche (Philosoph); 12. Jude Dredd aus dem UK-Comicmagazin »2000 AD«; 13. Siegmund Freud (Psychologe); 14. Neil Gaiman. Panel 6: 1. Ein entsetztes Auge; 70 2. (seitwärts) Unbekannter Mann; 3. (Auf dem Kopf stehend) Die Venus von Willendorf; 4. Tom Baker als Dr. Who (ein englischer TV-SFHeld); 5. Eine Joker-Karte, die sehr an den Batman-Bösewicht erinnert; 7. Wieder ein mögliches Fellatio-Motiv. Seite 2 Panel 1: Die Bildschirmmotive hier erinnern sehr an die (sich ständig veränderte) Maske von Rorschach aus dem Comic »Watchmen«. Seite 3 Panel 6: So sah das Hauptquartier des DC Sandmans der Siebzigerjahre aus. Noch ein Kandidat für die Puppenhaus-Metapher. Seite 6 Panel 1: In den letzten Nummern des Siebzigerjahre-Sandman starb Jeds Großvater und der Junge kam in die schlechte Obhut seiner ausbeuterischen Verwandten Clarice und Barnaby. Seite 7 Panel 3: Ein weitere Einschränkung der Macht von Morpheus: er kann oder darf keine Träumer im Traum töten (siehe Anmerkung Kapitel 6, Seite 24). Seite 9 Panel 3: „Heimlich einigten sie sich über die Kostümsache“ im Original „They came out of the closet on the costume stuff“. Die Wendung „come out of the closet“ ist eine Metapher für „ein Geheimnis offenbaren“, speziell auch des Outings von Homosexuellen. Panel 4: Mit „billige Imitation ihrer verschwundenen Mutter“ spielt Gaiman entweder darauf an, dass Furys Mutter die ursprüngliche Golden Age Wonder Woman war, die von Crisis durch einen Kniff gerichtet wurde; oder auf die Korrektur durch den Comicautor Roy Thomas, der die Golden Age Fury der „All-Stars Saudron“ schuf, die Lyta zur Welt brachte und dann verschwand. Seite 11 Panel 3: Das Wortspiel „Cereal Convention“ ist im Englischen eingängiger, da das „Serial“ in „Serial Killer“ (Serienmörder) genauso klingt wie „Cereals“ (Frühstücksprodukt aus Getreide). „Cerealia“ geht auf den Namen der römischen Göttin des Ackerbaus Ceres zurück. 71 Panel 8: Wer sich mit der Handschrift der Gästeliste schwer tut, hier eine Entzifferung: 1. The Bone ?Girl?; 2. Brother Chip; 3. The Californian Widow; 4. The Candyman; 5. Christian; 6. Cincinnati Oyster (Auster ist im Englischen ein Synonym für Testikel); 7. The Corinthian (der Korinther); 8. the Devil (Kentucky); 9. the Devil (Oregon); 10. Dog Soup; 11. The Dutch Uncle (im Englischen die Bezeichnung für jemanden der frank und frei, meist ungefragt, vermeintlich guten Rat gibt und dabei seinem Gegenüber Naivität unterstellt); 12. The Faggoteer; 13. The Family Man; 14. The Flesher. — Die meisten dieser Personen werden im übernächsten Kapitel auftreten. Seite 12 Panel 3 & 4: Die Graffitis: die genaue Bedeutung von „Vinniete Carot“ bleibt mir schleierhaft („große“ oder „siegreiche Karotte“? Ein Gruß in Richtung des »Cerebus«-Erfinders Dave Sim in dessen Epos eine mannsgroße Karotte eine Rolle inne hat?). Darunter kann man „Who watches the watchmen“ lesen (Wer überwacht die Wächter), ein wichtiger Satz aus dem Comic »Watchmen« (wo es ebenfalls einige SeitengassenPrüglein gibt), eine Übersetzung des Satzes „Quis custodiet ipsos custodes“ aus den Satiren des römischen Dichters Juvenal (ca. 60 - ca. 127 n.Chr.). Seite 21 Panel 4: Lytas vollständiger Name „Hippolyta“ (dt. Hippolyte) ist eine Amazonenkönigin der griechischen Mythologie. Wurde von Herkules bei seiner Aufgabe den Gürtel des Ares zu klauen in Eile erschlagen. Seite 23 Wie kalt Morpheus hier mit Hippolyta umgeht wird noch äußerst dramatische Auswirkungen im späteren Verlauf der Sandman-Geschichte haben. 72 Heft 13: 4. Kapitel: Männer mit Glück und Geschick Allgemein: Obwohl diese Folge als Kapitel 4 von »Das Puppenhaus« bezeichnet wird und erklärt, warum Morpheus Hippolyta so eilig verlässt, handelt es sich hierbei um die erste von vielen für sich stehenden Sandman-Kurzgeschichten mit Ausflügen in historische Epochen; siehe die Sammelbände »Traumlande«, »Fabeln und Reflexionen« und »World’s End«. Titel: Der englische Titel »Men of Good Fortune« lässt sich zurückverfolgen auf die »Rhetorik« von Aristoteles (384 - 322 v.d.Z.). Auch ein Song von dem Album »Coney Island Baby« des von Gaiman verehrten Lou Reed heißt so. Seite 1 Panel 1: Die Gesprächsthemen des Hintergrundgetratsches bleiben, trotz leichter Variationen, durch die Jahrhunderte gleich. Siehe Seite 23, Panel 2. In England bezeichnet „Kopfsteuer“ (poll tax) eine pauschale Ertragssteuerbelastung, in den USA verstand man darunter aber eine Abgabe, die zu entrichten war, wenn man an Wahlen teilnehmen wollte, bis diese Steuer 1966 wegen Verfassungswidrigkeit abgeschafft wurde. „Ball und Tyler“: John Ball (1335-1381, ein Priester und Anhänger des Kirchenreformers John Wycliff) und Wat Tyler (????-1381, Vagabund, Soldat und Schmid) waren Anführer der englischen Kleinbauernrevolte, bei der im Sommer 1381 Canterbuy von den Aufständischen eingenommen, London heimgesucht und Lordkanzler, Schatzkanzler und der Bischof von Canterbury vom Mob getötet wurden. Ball und Tyler wurden gefangen genommen und auf Geheiß der aristokratischen Machthaber hingerichtet. John Ball ist eine der Quellen des Spruches »Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?« (When Adam dug and Eve span, who was then the gentleman?). Mit den „zwei Päpste(n)“ (two bloody popes) sind Urban VI (Bartolomeo Prignano, 1318-1389) und Clemens VII (Giulio de' Medici, 1478-1534) gemeint. Papst Gregor XI (Pierre Roger de Beaufort, 1329-1378) legte den Heiligen Stuhl 1377 wieder von Avignon nach Rom. Nach seinem Tod versammelte sich ein Mob vor den Toren des Vatikans und forderte, dass ein Italiener nächster Papst werden müsse und Urban VI wurde eingesetzt. Mehrere französische Kardinale haben daraufhin Rom 73 verlassen und ihren eigenen Papst gewählt, Clemens VII der wiederum Avignon zu seinem Sitz machte. Das Schisma währte bis 1417. Panel 3: Erster Auftritt von Hob (Robert) Gadling. „Schwarzer Tod“ wird die Epidemie der Beulenpest genannt, die auf ihrem Höhepunkt ein Drittel der europäischen Bevölkerung dahinraffte. „Buckingham“ verweist auf den kriegerischen Thomas von Gloucester (1355-1397), Sohn von Edward III und Onkel von König Richard II. Mehr zu Gloucesters Wirken während des Hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich kann man in »Der ferne Spiegel« von Barbara Tuchman erfahren. Seite 2 Panel 1: „Penny-Ale“ kann man getrost mit „kleines Bier“ übersetzen. Panel 2: „Geoffrey“ hier ist Geoffrey Chaucer (1640-1700), der Verfasser der »Canterbuy- Erzählungen« (denen Gaiman mit dem SandmanSammelband »World’s End« Tribut zollte). Darin erzählen sich die Teilnehmer einer Pilgerreise auf ihrem Weg vom Londoner Vorort Southwark nach Canterbury verschiedene Geschichten über höfische Liebe, Verrat und Habsucht. Geoffrey Chaucer »Piers Plowman« (»Williams Vision von Piers dem Pflüger«) stammt aus der Feder von William Langland (1330- 1387) und zählt neben Chaucers »Canterbury-Tales« zu den frühesten bedeutenden Werken der englischen Literatur. Der bereits erwähnte John Ball berief sich in seinen Reden immer wieder auf diese Mischung aus theologischer Allegorie und Sozialsatire, in der ein Träumer in seinen Visionen nach dem wahren christlichen Leben sucht. 74 „Langue des travaillistes“ bedeutet „Sprache der Arbeiter“ (später kam die Bedeutung „Sozialist“ für „travailliste“ auf), womit Edmund hier Englisch meint, da die Engländer die standesniederen Arbeiter im Gegensatz zu den französisch-normannischen Besatzern Englands waren. Mit „La belle francais“ ist „das schöne Französisch“ gemeint. In der Übersetzung von Edmunds Sprechblase fehlt ein entscheidendes „but“. Es müsste heißen: »Geoffrey, ich sehe kein großes Vergehen darin auf „Englisch“ zu schreiben statt in „Französisch“. ABER das Englische hat seine eigene Versform«. Mit „schmuddelige Reime“ (filthy tales) werden die »CanterbuyErzählungen« passend umschrieben, da sie Derbes, Burlesques und Anzügliches enthalten. Panel 3: „Seid ihr wieder hinter Kaninchen her, Herr Mönch?“, wobei das „friar“ des Originals genauer mit „Klosterbruder“ zu übersetzten wäre (aber Comicübersetzungen haben ja notorisch mit Platzmangel zu kämpfen!). Laut einer Internetquelle geht der ganze Witz folgendermaßen : Ein Wildhüter patrouillierte das Anwesen eines großen Hauses, für das er arbeitete und begegnete einem Mann, der mit einem Arm in einem Kaninchenloch steckte. Der Wildhüter stupste dem Mann mit der Mündung seiner Pistole in den Rücken, und als der Mann sich umwandte, erkannte der Wildhüter, dass es sich dabei um den Vikar handelte. Wildhüter: »Vikar! Ich bin überrascht EUCH beim Kaninchenstehlen zu erwischen.« Vikar: »Ich will mir nur eines für meinen Tee fangen.« Wildhüter: »Aber Ihr habt da sicherlich an die 30 Kaninchen. Wie habt Ihr das nur angestellt?« Vikar: »Ich verrate Dir mein Geheimnis, wenn Du mich gehen lässt.« Wildhüter: »Das tue ich vielleicht. Nun sagt schon, wie habt Ihrs angestellt?« Vikar: »Nun ja, bevor ich hierher komme, lange ich einer Frau unter den Rock. Der Geruch an meinen Fingern ist für die Kaninchen unwiderstehlich.« Wildhüter: »Ach so, nun, macht Euch fort und lasst Euch nicht noch einmal von mir erwischen.« Der Wildhüter nahm die Kaninchen mit sich und verkaufte sie für 2 Penny das Stück. Später kam ihm in den Sinn noch mehr Kaninchen zu verkaufen und er erinnerte sich an den Trick des Vikars. Der Wildhüter lief nach 75 Hause und dort in die Küche, wo seine Frau sich gerade bückte um etwas in den Ofen zu schieben. Ohne zu zögern schiebt der Wildhüter seine Hand unter den Rock seiner Frau fummelte dort herum. Ohne sich umzudrehen und zu sehen, wer da hinter ihr stand sagte die Frau des Wildhüters: »Oh, hallo Vikar. Wieder hinter Kaninchen her?« Seite 3 Panel 2: Es ist ein verbreitetes Motiv der Fantasyliteratur, das Elfen, Geister und dergleichen Wesen einst unsere Welt bewohnten, sie aber (aus welchen Gründen auch immer) verlassen haben. Panel 4: Der „Wandernde Jude“ (zu Deutsch bekannter als der „Ewige Jude“) ist eine alte Legende. Hier wird er „Ahasver“ genannt, andere Namen des Ewigen Juden lauten Ahasverus, Buttadeus, Cartaphilus, Isaac Laquedem, Matathias, Melmoth. Die Legende geht zurück auf Stellen aus den Evangelien von Mattheus und Johannes. Der Ewige Jude hat Jesus am Kreuz beschimpft oder ihm Linderung durch Wasser verweigert, woraufhin Jesus ihm sagte, er würde bis zu seiner Wiederkunft am Tag des Jüngsten Gerichts ohne zu sterben auf der Erde umherirren. Panel 6: „Frauen zum Tanzen“ im Original „women to swive“. „Swive“ bedeutet in diesem Zusammenhang höchstwahrscheinlich „ficken“. Seite 4 Panel 7: Hier nennt Death Dream „kleinen Bruder“. Später (»Kurze Leben«, Kapitel 3) nennt sie ihn „großen Bruder“. Als jüngeres Geschwister ist er der „kleine Bruder“, aber wegen seinem höheren Wuchs passt auch „großer Bruder“. „Diplomat“: Chaucer war Botschafter für den Hof von König Richard II. „Tu juges mal la nature humaine“ bedeutet „Du beurteilst die menschliche Natur schlecht“. Panel 8: „Reh“ im Original „spittard“, was genauer „junges Reh“ bedeutet. „Wenn sie uns das wegnehmen, können wir gleich einpacken…“ im Original »If they take that away from us, ‘twill be „John Ball has rungen your bell“ once more«, womit wieder auf den Anführer des Bauernaufstandes und seine Hinrichtung angespielt wird. Die Einschränkungen der Sächsischen (die englischen „Saxon“, nicht die 76 deutschen „Sachsen“) Jagdgesetze durch die normannischen Adeligen waren viele Jahre lang ein wunder Punkt der englischen Gesellschaft. Man denke an die Robin Hood-Geschichten. Seite 5 Panel 4: „Die sind voll wie ein Fass“ im Original „thick as King Dick“, was mit „blöd/fett wie König Dick“ besser übersetzt wäre. Mit „King Dick“ ist König Richard II (1367-1400), der letzte aus dem Geschlecht der Plantagenet gemeint. Seite 7 Zweites Treffen von Hob und Dream, 1489. Panel 3: „Rheuma“, im Original „rheumes“, wobei nicht etwa Rheuma (engl. rheumatism) gemeint ist. „Rheumes“ ist wie „Katarrh“ (im Original „catarrhs“) ein Begriff für eine triefende, verschnupfte Nase. Panel 4: Hobs Verwendung von „brilliant“ (so auch im Original) im Sinne von „großartig“ oder „hervorragend“ kam erst im modernen Englisch auf und ist hier also anachronistisch. Seite 8 Panel 2: „York“ und „Lancaster“ waren zwei englische Adelsgeschlechter, die sich im Rosenkrieg (War of the Roses, 1455-1487) um die Thronfolge stritten. Rosenkrieg, da York eine weiße und Lancaster eine rote Rose im Wappen führten. Der Konflikt fand sein Ende, als Heinrich Tudor, Graf von „Richmond“, 1485 als Heinrich VII König von England wurde (Vater des für seine acht Frauen berüchtigten Heinrich VIII und Großvater der jungfräulichen Königin Elisabeth I). Panel 4: „Neues Handwerk … Druckerei“: Etwa um 1442 hat Johannes Gutenberg den Druck mit beweglichen Bleilettern erfunden und damit eine neue Industrie begründet, die sich schnell in ganz Europa verbreitete. Seite 9 Panel 1: Drittes Treffen von Hob und Dream, 1589. Man beachte, das Dream gerade eine gepflückte Rose wegwirft (auch wenn ich keine Ahnung hab, ob das von Bedeutung ist). Panel 3: Der Mann mit dem geschienten Bein ist Christopher „Kit“ Marlowe (1564-1593) Autor der Stücke »Dido, Karthagos Königin«, »Tamburlan der Große«, »Das Massaker von Paris«, »Der Jid von Malta«, »Tragische Geschichte von Dr. Faustus« und »Edward II« , sein 77 Gesprächspartner niemand anders als der wilde Mann Will Shakespeare (1564-1616) selbst. Es ist bekannt, dass Marlowe und Shakespeare Kumpels waren und Marlowe ist möglicherweise der „Poet“ in Shakespeares Sonetten. Das Stück von dem Will hier spricht könnte Marlowes »Dr. Faustus« sein. Marlowe Shakespeare Seite 10 Panel 4: „Wildpastete“ im Original „venison pastry“, womit genauer eine Pastete gefüllt mit Rehfleisch gemeint ist. Panel 5: „William Caxton“ (1422-1491) war der erste Drucker in England. „Henry Tudors Werft“: Schon der Tudorkönig Heinrich VII begann im Zuge seiner erfolgreichen und geschickten Staatsreform mit der Verbesserung der königlichen Flotte und der Errichtung des ersten Trockendocks auf europäischem Boden. Seine Nachkommen Heinrich VIII und Elisabeth I führten dies mit dem bekannten Erfolg der englischen Seestreitkräfte fort und legten damit die Grundlagen des späteren Englischen Imperiums. Panel 7: Mit dem „dicken Henry“ ist sicherlich Heinrich VIII gemeint, der mit fortschreitendem Alter immer fetter wurde, deshalb an erheblichen Gesundheitsproblemen litt und sich auf einem Sänftenstuhl durch die Gegend tragen ließ. Seite 11 Panel 1: Je langlebiger eine Art ist, um so weniger fruchtbar ist sie. Ein Umstand der womöglich auch auf Hob zutrifft. 78 Panel 4: Ob, wie hier dargestellt, Marlowe homosexuell und Shakespeare heterosexuell veranlagt war, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. »Ich bleibe bei Jungs – meinen „Schauspielerinnen“« im Original »I’ll stick with boys -- my horned „actresses“«. Laut Gesetz durften zu Marlowes Zeit Frauen nicht auf der Bühne agieren und so wurden Frauenrollen von (mädchen- und frauenhaften) Männern gegeben. „Horned actresses“ ist wohl eine Anspielung auf penisförmige Ausbeulung in der Lendengegend, die heutige Schauspielerinnen freilich nicht haben. Panel 5 & 6: Shakespeare war zu Lebzeiten eher als Schauspieler denn als Autor bekannt. Die zitierten Verse stammen aus seinem Historienstück »Heinrich VI, Teil 1«, das womöglich sein erstes Werk war. Es sind die ersten Zeilen des Stücks, gesprochen von der Figur des Herzogs von Bedford, und sind hier wiedergegeben in der Übersetzung von August Wilhelm von Schlegel. Hier die Verse im Original: Hung be the heavens with black, yield day to night! Comets, importing change of times and states, Brandish your crystal tresses in the sky, And with them scourge the bad revolting stars Kometen galten damals als schicksalhafte Zeichen, meist von dräuendem Unheil. Mit den „krystallinen Zöpf“ ist der Schweif des Kometen gemeint. Zur Zeit von Heinrich VI (1421-1471) war der Halley‘sche Komet 1455 über England zu sehen. Seite 12 Panel 1: Die Verse aus Marlowes »Dr. Faustus« wurden im Original nach der Quatro-Ausgabe seiner Werke von 1604 zitiert und lauten auf Englisch folgendermaßen: To God? he loves thee not; The god thou serv'st is thine own appetite, Wherein is fix'd the love of Belzebub: To him I'll build an altar and a church, And offer lukewarm blood of new-born babes. Panel 5: »Krumm wie ein Zinndukat« im Original »Bent as a pewter ducat«, womit nicht gemeint ist, dass Marlowe ein krummer Hund ist. „Bent“ ist im (britischen) Englisch ein Ausdruck für „homosexuell“. 79 Seite 13 Panel 1: „Shaxberd“: Shakespeare hat seinen Namen so nie zwei Mal auf die gleiche Weise buchstabiert. Seite 14 Panel 1: Viertes Treffen von Hob und Dream, 1689. Seite 16 Panel 1: „Parlamentskrieg“: Ein in mehreren Phasen ausgetragener Konflikt zwischen den Anhängern der absolutistischen Monarchie (Kavaliere) und den Anhängern des Parlamentes (Rundköpfe). In den ersten beiden Phasen von 1642-1664 und 1648-1649 fochten die Gefolgsleute von König Charles I gegen die Truppen des Langen Parlamentes, in der dritten Phase von 1649-1651 standen sich die Truppen von Charles II und des Rumpfparlamentes gegenüber. Die Parlamentskriege wurden durch einen Sieg der Parlamentstruppen unter Oliver Cromwell entschieden. Charles I wurde geköpft, sein Sohn Charles II floh ins französische Exil. Hob hat sich augenscheinlich auf die Seite der Monarchisten geschlagen. (Cromwell herrschte als Lord Protector über ein republikanisch verfasstes England, Schottland, Wales und mit großer Brutalität einverleibtes Irland bis zu seinem Tod 1658. Charles II wurde 1660 zum legitimen König von England ausgerufen und kehrte kurz darauf aus dem Exil nach London zurück.) Seite 17 Panel 1: Fünftes Treffen von Hob und Dream, 1789. In den Textpanel lesen wir Hobs Beschreibung des damals üblichen „Atlantischen Dreieckshandels“ zwischen Europa, Afrika und der Neuen Welt (Karibik & Nordamerika). Panel 2: Erster Auftritt von Lady Johanna Constantine (die im »Am Anfang«-Text am Beginn von »Das Puppenhaus« bereits erwähnt wurde). Sie ist eine Ahnin des Vertigo-Straßenmagiers John Constantine, und wie er eine kaltschnäuzige Drahtzieherin und vertraut mit den seltsameren Aspekten des (magischen) Lebens. Panel 4-5: Die Französische Revolution begann 1789, sechs Jahre zuvor erhoben sich die Kolonien der Neuen Welt erfolgreich gegen das englische Mutterland. 80 „Seltsames Leben“ im Original „Odd’s life“ (seltsames/komisches Leben), womit eigentlich „God’s life“ gemeint ist, aber Hob traut sich nicht, den Namen des Herren bei seinem Stoßseufzer zu missbrauchen. Seite 18 Panel 1: »König Lear« ist eines von Shakespeares Stücken. Goneril ist von den drei Töchtern Lears die durchtriebenste und verschwört sich gegen ihren Vater. Sarah Siddons (1755-1831) war eine berühmte englische Schauspielerin. Die Happy-End-Fassung, von der Hob spricht, stammt von dem irischen Protestanten Nahum Tate (1652 – 1715), dem das Stück zu nihilistisch war. Morpheus’ Einschätzung hielt sich diese Bearbeitung nur einige Jahrzehnte. Seite 19 Panel 4: „Jack Constantine“ ist ein weiterer Vertreter aus der Linie dieser zwielichtigen Familie. Seite 20 Panel 5: Mit „Nachtwandler“ sind vielleicht Vampire oder eine andere Art von Untoten gemeint, vielleicht auch nur nächtens aktive sterbliche Unholde. Panel 6: Mit „Königin Bessy“ ist Königin Elisabeth I (1533-1603) gemeint. Seite 21 Panel 1: Sechstes Treffen von Hob und Dream, 1889. Panel 2: Mit „Jack“ (im Original „bloody Jack“) ist natürlich Jack the Ripper gemeint, der von August bis November 1888 fünf Prostituierte im Londoner Stadtteil Whitechapel ermordete. Viel London-Slang auf dieser Seite: „Nur ein Witz“ lautet im Original „Just joshing you“ (to josh = veräppeln, hänseln). Panel 4: „Käsiges Knochengestell“ im Original „pasty-faced pussycove“, in etwa „teig-gesichtiger Mösenmann“. 81 „Frauenverächter“ im Original „skinny chickaleary“, in etwa „dürrer, älterer wintermorgendlicher Fußgänger“. Panel 5: Das Hurenlied der lustigen Lou lautet im Original folgendermaßen: »The first I met a cornet was‘n a regiment of dragoons I gave him what he didn‘t like, and stole his silver spoons«. In der Übersetzung wird unterschlagen, dass die Hure im Lied ihrem Freier mit einer (Geschlechts-)Krankheit ansteckt. Siehe Hobs Bemerkungen über die lustige Lou auf der nächsten Seite. Die lustige Lou (eigentlich „Lushing Loo“ oder „Lushing Lucy“) ist eine der Huren Whitechapels, die prominent in der erschütternden Sozialreportage »Die Armen von London« (»London Labour and the London Poor: Extra Volume«) von Henry Mayhew (1812-1887) erwähnt wird, im Kapitel »Prostitution in London: Board Lodger« (»Prostitution in London: Kostgängerinnen«). Dort findet sich auch das zitierte Lied. Leider nicht enthalten in der deutschen, bearbeiteten Ausgabe, erschienen bei Eichborn/Die Anderen Bibliothek. Seite 22 Panel 2: „Pocken“ im Original „pox“. Gemeint ist „Syphilis“. Panel 4: Die von Morpheus erwähnte Mission von Lady Constantine wird im Sammelband »Fabeln und Reflexionen« erzählt. — Mit „Kerl namens Blood“ ist Jason Blood gemeint, der menschliche Wirt des Dämons Etrigan (siehe »Präludien und Notturni«, Kapitel 4, Seite 5). Zur Zeit von »Männer mit Glück und Geschick« ist sich Blood weder Etrigans noch seiner Unsterblichkeit bewusst. Panel 5: Mad Hettie. Siehe S. 41 Seite 23 Panel 2: Das Hauptthema dieses Kapitels. Seite 24 Panel 1: Siebtes Treffen von Hob und Dream, 1989. Panel 4: Bisher ist Morpheus bei seinen Treffen mit Hob immer im Gewand der höheren Stände erschienen, hier aber trägt er nur modische aber gewöhnliche Kleidung. 82 Heft 14: 5. Kapitel: Unter Sammlern Seite 1 Panel 3: Das Lied stammt aus dem Marx Brothers-Film »At the Circus« (1939), heißt »Lydia the Tattooed Lady« und wird dort von Groucho gesungen. Auch Robin Williams gibt es in »The Fisher King« (1991) zum besten. Seite 2 Panel 2: Jetzt singt der namenlose Kongressteilnehmer »These Boots Are Made For Walkin’« (1966) von Lee Hazelwood. Am bekanntesten in der Version gesungen von Nancy Sinatra. Seite 3 Panel 3: »Ich bin der Kleiderständer von John« klingt wie eine Parodie auf eine in den 50ern im »Readers Digest« erschienen Artikelserie, in der aus Sicht eines menschlichen Organs erzählt wurde. Mittlerweile auch bekannt durch die Erwähnung in Chuck Palahniuks »Fight Club«. „Scarlett O’Hara-Raum“: Scarlett O’Hara ist die Heldin des Romans »Vom Winde verweht« (1936) von Margaret Mitchell. Seite 7 Panel 1: Gilberts Behauptung über Charles Perraults (1628-1703) Märchen- Bearbeitungen ist im Großen und Ganzen korrekt. Seite 9 Panel 7: Family Man ist verhindert, da er sich zu diesem Zeitpunkt mit John Constantine herumschlägt (»Hellblazer« Heft 24). Dort stellt sich heraus, dass Family Man noch nicht mal die Einladung zum Kongress erhalten hat. Seite 11 Hier handelt es sich um eine Galerie berühmter Serienmörder. Panel 4: „Sammler“ im Original „Collector“ geht zurück auf das 1963 erschienene Buch »The Collector« (»Der Sammler«) von John Fowles (1926-2005), in dem ein Schmettlingssammler eine junge Frau entführt und in seinem Keller gefangen hält. Wurde von William Wyler 1965 verfilmt. 83 Panel 5 & 6: Der Bogyman tauchte auf in »Swamp Thing« Heft 44 und wurde dort getötet. Er pflegt dort auch den hier beschriebenen Tick des Zahlennennens. Seite 19 Panel 7: »Und wir müssen, wenn der Teufel am Steuer sitzt« ist eine leichte Abwandlung eines Zitats aus Shakespeares »Ende gut, Alles gut« (»All’s Well That Ends Well«): Countess: Tee me thy reason why thou wilt marry. Lavatch: My poor body, madam, requires it. I am driven on by the flesh, and he must needs go that the devil drives. Deutsch: Gräfin: Sag mir den Grund, warum du heiraten willst. Narr: Mein armes Naturell, gnädige Frau, verlangt es. Mich treibt mein Fleisch dazu, und wen der Teufel reitet, der muss laufen. Panel 8: Das ist das Auto des Korinthers. Seite 21 Panel 1: Das Lied hier ist »Standard White Jesus« vom Album »Edge of Allegiance« (1989) von Timbuk 3. Seite 22 Panel 1 & 3: Das Lied hier ist »Venus in Furs« vom Album »The Velvet Underground and Nico« (1967) Velvet Underground, benannt nach dem Roman »Venus im Pelz« des österreichischen Autors Leopold von Sacher-Masoch (1836- 1895). Panel 5: Mit „Moon River“ ist womöglich das Lied von Johnny Mercer and Henry Mancini gemeint, das Audrey Hepburn in »Frühstück bei Tiffany« (1961) singt. Seite 24 Panel 3: Das Lied hier ist »Wild Thing« von Chip Taylor, ursprünglich gesungen von der Gruppe The Wild Ones, am bekanntesten jedoch in der Einspielung der Gruppe The Troggs (1966). Seite 26 Panel 2: Der Ausdruck „grass widow“ hat die gleiche Bedeutung wie der deutschen Begriff „Strohwitwe“. 84 Panel 3: »Podiumsdiskussion: „Duchgeknallt“« im Original »Panel discussion: „There is no sanity clause“«. Unübersetzbares Wortspiel mit „Santa Claus“ (Weihnachtsmann). Im deutschen, amerikanischen und englischen Recht gelten besondere Regelungen für geisteskranke Verbrecher, die aufgrund ihrer Unzurechnungsfähigkeit als nicht schuldfähig gelten. Panel 4-5: „Muschis“ im Original „pussys“. Panel 5 ist in der vorliegenden Übersetzung verwirrend. Im Englischen bezeichnet „pussy“ sowohl kleine Katzen als auch (als Slangausdruck) die Vagina. Seite 29 Panel 2: „Die Welt ist schließlich klein“ im Original „It’s a small world after all“: So heißt ein Lied, das in Disneyworld und Disneyland aus den Lautsprechern tönt. Seite 31 Panel 4-6: Fun Lands Traum erinnert an das Märchen »Der selbstsüchtige Riese« von Oscar Wilde. (Das Bildnis des Dorian Gray) Oscar Wilde Seite 34 Panel 1: »…damit ihre schläfrigen Sinne vernarben« im Original »…to scar their dreaming minds«. Richtiger wäre „um ihren schlummernden Geist zu entstellen“. Seite 36 Panel 6: „Kofferraum“: Siehe Anmerkung Seite 19, Panel 8. 85 Heft 15: 6. Kapitel: In die Nacht Seite 2 Panel 6: „Rosenrot“ im Original „rosebud“, eigentlich „Rosenknospe“. Rosebud ist auch der Name des Schlittens in Oscar Wilde´s Filmklassiker „Citizen Cane“. Seite 4 Panel 4: „Mutual funds“ sind „Investmentfonds“, eine Form von börsennotierter Geldanlage. Die Mittel von Kapitalgebern werden in einen Investmentfonds gesammelt und dann in gewinnversprechende Projekte investiert. Seite 5 Erster Auftritt von Martin Tenbones. Wir begegnen ihm, Barbie, wie auch dem Kuckuck und seinen Jüngern sowie dem Hierogramm im Sammelband »Über die See zum Himmel« wieder. „Propentine“ ist, wie beschrieben, ein aus Silber- und Rosenquarz hergestelltes Schmuckstück. Kann aber auch Stachelschwein bedeuten. Seite 6 & 7 Panel 1: Chantals Traum verläuft oben, Zeldas Traum unten entlang dieser Doppelseite. Chantals Traum Panel 1: Chantals Traumaussehen ist im Stile des Illustrators Patrick Nagel (berühmt für seine Beiträge für das »Playboy«Magazin) gestaltet. Zeldas Traum Panel 1: Zeldas Traumaussehen erinnert an die klassischen Illustration von von Tenniel zu Lewis Carrolls »Alice im Wunderland«. „Horror-Heldinnen“ im Original „Gothic Heroines“: Gemeint ist das Genre der „Gothic Novels“, das im Deutschen mal mit „Horrorgeschichten“, mal mit „Schauergeschichten“ übersetzt wird. »Geheime Bräute der gesichtslosen Sklaven des verbotenen Hauses der namenlosen Nacht des Schlosses der grauenvollen Gier« im Original »Secret Brides Of The Faceless Slaves Of The Forbidden House Of The Nameless Night Of The Castle Of Dread Desire«: Neil Gaiman hat um 1982/83 eine Geschichte mit diesem Titel geschrieben, die mittlerweile 86 überarbeitet in seiner Kurzgeschichtensammlung »Fragile Things« (2006) veröffentlicht ist. Eine glänzende Parodie auf Gothic Novel-Schwulst und zugleich eine leidenschaftliche Verteidigung der Phantastik. Zeldas Traum Panel 2: „Melmoth“ und „Flure von Otranto“ verweisen auf zwei der ersten Gothic Novels, nämlich auf Charles Robert Maturin 1820 erschienenen »Melmoth der Wanderer«, und Horace Walpoles 1764 veröffentlichten Roman »Die Burg von Otranto« (nach allgemeiner Einschätzung der Muttertext des Gothic-Genres). Zeldas Traum Panel 5: Hier kann man reichlich spekulieren. Zelda spricht nie, vielleicht, weil sie eine Stotterin ist und als Kind von ihrer Mutter und anderen Kindern deswegen gehänselt wurde. „Glaubst du etwa an Godzilla“ stützt diese These, denn mit „Glaubst du etwa an GotGot-Godzilla“ hat man womöglich die kleine Zelda geärgert. „Godzilla“ (der Name des Monsters aus den japanischen Monster-Filmen) klingt zudem wie eine mögliche Verballhornung von „Zelda“. Seite 8 Panel 2: Die drei Frauen in Hals Traum sind Bette Davis, Judy Garland und Marilyn Monroe. Das Geheimnis, das sie Hal offenbaren möchten, ist vielleicht, dass auch diese drei klassischen Divas in Wahrheit verkleidete Männer waren. Bette Davis Judy Garland Marilyn Monroe Panel 5: Judy Garland wie sie als Dorothy in der Verfilmung von »Der Zauberer von Oz« (1939) auftritt. Panel 6: Judy reißt sich das Gesicht vom Kopf und sieht darunter aus wie die Böse Hexe des Westens, wie sie im erwähnten Film von Margret Hamilton dargestellt wurde. 87 Panel 7: Das dritte Gesicht von Judy entspricht dem Aussehen des Zauberers von Oz der genannten Verfilmung, dargestellt von Frank Morgan. Seite 12 Panel 6: „Hexenerbe“ im Original „Hieromancer“, eigentlich „Heiliger Zauberer“ oder „Prophet“, jemand, der durch die Schau von Opfertieren oder die Schau von Heiligem die Zukunft weissagt. Seite 13 Panel 1: „Es war eine dunkle, stürmische Nacht“ ist berühmt-berüchtigter Anfang von Edward Bulwer-Lyttons Roman »Paul Clifford« (1830) Panel 3: Zeldas Geschichte ist leicht abgewandelt der Beginn der Geschichte »Lost Hearts« aus Montague Rhodes James Kurzgeschichtensammlung »Ghost Stories of an Antiquary« (1904). Kleiner Fehler schon von Neil, denn dort steht nicht „1911“, sondern „1811“. Seite 14 Panel 1-3: Das Lied ist »If I Where a Bell« aus dem Musical »Hello Dolly« (1950) von Frank Loesser. Seite 23 Panel 9: Die von Gilbert zitierten Verse stammen aus Marlowes »Der Jid von Malta«. Seite 24 Panel 7: Um das Träumen als ganzes zu beschützen, darf Morpheus einen Träumer im Schlaf töten (siehe Anmerkung Kapitel 3, Seite 7). 88 Heft 16: 7. Kapitel: Verlorene Herzen Seite 17 Panel 3: Die CD auf dem Tisch ist laut Gaiman Iggy Pops »The Idiot« (1977), auch wenn ich »The {unleserlich} Zone« zu entziffern meine, und Lou Reeds »Berlin« (1973) hat es nicht ins Panel geschafft. Panel 6: Zu den Büchern: »Empire of the Senseless« (»Im Reich ohne Sinne«) ist ein 1988 erschienener Roman von Kathy Acker; »Sleeping in Flames« (»Schlaf in den Flammen«) ein 1990 erschienener Roman von Jonathan Carroll. Laut Neils Auskunft haben es »We Have Always Lived In This Castle« (1962, »Wir haben schon immer im Schloß gelebt«) von Shirley Jackson und »Ghost Stories of an Antiquarian« (1904) von M. R. James nicht mehr ins Panel geschafft. Seite 18 Panel 2 & 3: Judys Tod und das Massaker im Diner wird in »Präludien und Notturni«, Kapitel 6 erzählt. Donna werden wir im weiteren Verlauf der Sandman-Geschichte noch begegnen. Seite 21 Panel 4: Das Symbol für Desire hat sich verändert. Seite 22 Panel 7: Hinweis auf eine weiteres unausgesprochenes Gesetz der Ewigen: sie dürfen sich gegenseitig oder ihre eigenen Kinder nicht töten, denn sonst… Seite 23 Panel 4: Man vergleiche Morpheus Rede hier mit Roses Aufzeichnungen auf Seite 19, Panel 3. Delirium wird zum ersten Mal erwähnt. 89 90 III. Traumland Dream Country ( 17 – 20) 91 Heft 17: Kalliope Titel: Die griechische Mythologie kennt gemäß Hesiods (ca. 700 v.d.Z.) »Theogonie« neun Musen. Kalliope, „mit der schönen Stimme“, ist die Muse der epischen Dichtung, der Rhetorik, der Wissenschaft und Philosophie. Die anderen waren Klio („die Rühmende“, Geschichtsschreibung), Melpomene („die Singende“, Tragödie), Terpsichore („die fröhlich Tanzende“, Tanz und Chorlyrik), Thalia („die Festliche“, Komödie), Euterpe („die Erfreuende“, Lyrik und Flötenspiel), Erato („die Liebevolle“, Liebesdichtung), Urania („die Himmlische“, Sternenkunde), Polyhymnia („die Liederreiche“, Gesang und Leier). Die Musen sind die Töchter von Zeus und der Titanin Mnemosyne, der Göttin der Erinnerung. Die neun Musen schöpfen ihr Wissen aus dem ihrer Mutter entfließenden Fruchtwasser, das angefüllt ist mit dem Wissen der Toten. Seite 1 Panel 1: Gaiman hat einmal geäußert, dass er eine weitere Geschichte über Richard Maddock schreiben wollte, aber die Muse ihm nicht hold war. Panel 2: Ein „Bezoar“(stein) ist eine aus unverdaulichen Rückständen bestehende Masse, um die sich oftmals eine harte Kruste gebildet hat, und die im Magen bestimmter Tiere zu finden ist, vor allem bei Wiederkäuern. Einst glaubte man, dass es ein starkes Gegenmittel für Gifte ist, so wie etwa auch das Horn eines Einhorns. Das lateinische Wort „Bezoar“ stammt aus dem Persischen („Padzahr“, hebräisch „Beluzaar“) und bedeutet wortwörtlich „Gegengift“. Panel 3: „Trichino(bezoar)“: Das lateinische „Trichino-“ steht für „Haar“. Die Bezeichnung bezieht sich auch auf Fadenwürmer. Im Manuskript zu dem Heft beschreibt Gaiman den Trichinobezoar als »versteinerten Tribble der mit Schleim überzogen ist« und merkt an, dass ein Photo eines Trichinobezoar ziemlich genau dem ähnelt, was Jones gezeichnet hat. Wer wissen will, was ein „Tribble“ ist, schaut die entsprechende Star Trek TOS-Folge »Kennen Sie Tribbles?« (Staffel 2, Folge 15). Jones vermerkte später handschriftlich im Skript, dass er eine Beschreibung eines Trichinobezoars in einem Buch von Paracelsus gefunden hat. Paracelsus (1493-1541) war ein schweizer Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker und Philosoph. 92 Seite 2 Panel 1: »The Cabaret of Dr. Caligari« ist eine Anspielung auf den berühmten deutschen S/W-Stummfilm »Das Cabinet des Dr. Caligari« (1920) von Robert Wiene, ein Meisterwerk des expressionistischen Filmes. Seite 3 Panel 4: Laut dem Manuskript zum Heft wurde diese Stadtansicht basierend auf Photos gezeichnet, die Gaiman an der Themse in der Gegend von Chelsea in London gemacht hat. Panel 6: In einer späteren Folge von Sandman wird ein Buch von Erasmus Fry auftauchen. Seite 5 Panel 4: Der heilige Berg Helikon (ebenso wie der Berg Parnass) galt in der griechischen Mythologie als Heimstätte des Gottes Apoll und der Musen. „Moly“ ist ein Zauberkraut, mit dem sich schon Odysseus auf Anraten von Hermes gegen den Zauber von Circe schützte. Vermutet wird, dass es sich dabei um eine Allium-Art handelt, aber welche genau (Bärlauch, Knoblauch) lässt sich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Panel 5: Fry deutet an, dass er Kalliope vergewaltigte um von ihr Inspirationen zu erlangen. Seite 6 Laut dem Manuskript zum Heft, hat Kelley Jones in seiner Bleistiftvorzeichnung Kalliope noch viel abgemagerter dargestellt, was die Herausgeberin Karen Berger aber zu extrem fand. Malcolm Jones hat sie deshalb nicht ganz so arg dürr in Tusche gezeichnet. Seite 7 Panel 4: »Verlasset euch nicht auf Fürsten (…auf ein Menschenkind, bei dem keine Rettung ist!)« ist ein Zitat des Psalms 143 der Bibel. Seite 8 Panel 3: Als Vorlage für Madocks Arbeitsplatz diente ein Photo von Gaimans Arbeitszimmer. Gaiman meinte, dass die Zeichnung »erschreckend genau« ist, bis auf eine fehlende Statue von Groucho Marx, einem der fünf Marx Brothers, der Zigarrenraucher und Brillenträger mit den markanten Augenbrauen und Schnauzer. Die Marx 93 Brothers sind durch Bühnenshows, Radiosendungen und zahlreiche zwischen 1929 bis 1949 veröffentlichte Filme weltberühmt geworden. Groucho Marx Seite 9 Panel 1: „Cameanae“ ist die römische Bezeichnung für die Musen. Kalliope deutet hier an, dass die Musen die Töchter der Dreieinigen Göttin sind, was den meisten klassischen Quellen widerspricht. Gaiman merkt an, dass Seite 9 und 10 als Doppelseite geplant waren, durch Werbung im Einzelheft aber getrennt wurden, was in den Sammelbänden nicht korrigiert wurde. Panel 4: „Schöne Stimme“ ist die Übersetzung des Namens von Kalliope. Gaiman deutet an, dass hier Melete („Übung, Praxis“) das alte Weib, Mneme („Erinnerung“) die Mutter und Aiode („Musik“) die Jungfrau ist. Nach gewissen antiken Quellen, die den oben anführten Mythos der neun Musen vorausgingen, gab es statt nur diese drei Musen. Gaiman entschied sich, dass die neun Musen Töchter der drei Musen sind. Panel 6: »Jedes bisschen hilft…« ist ein altes englisches (ursprünglich holländisches) Sprichwort. Seite 10 Panel 1-3: Melete erzählt die Geschichte von Orpheus, der eigentlich der Sohn von Kalliope und Apoll, nicht Oneiros. Der Geschichte von Orpheus ist ein eigenes Sandman- Kpitel gewidmet, das sich in dem sechsten Sammelband »Fabeln und Reflexionen« findet. „Oneiroi“ sind eigentlich Traumdämonen der griechischen Mythologie, die durch ein Tor aus Horn (prophetische Träume) oder Elfenbein (irreleitende Träume) kommen. Nach Ovid sind die „Oneiroi“ die drei Brüder Morpheus (gestaltet menschliche Traumfiguren), Phantasos (formt alles Unbeseelte in Träumen) und Phobetor (formt tierische Traumfiguren). 94 Seite 11 Panel 5: Gaiman meint, dass der Titel von Madocs Buch »Meine Liebe brachte mir Licht« sich von einem Rätsel aus »Die Bücher der Magie« herleitet, dem ursprünglichen vierteiligen Comic (engl. ), deutsch bei Carlsen Comics 1993; Kapitel 4: Der Narr: Ein Rätsel. Ich saß mit meinem Schatz und trank mit meinem Schatz, und Licht gab mir mein Schatz. Ich gebe jedem ein Glas Wein, der mein Rätsel löst. Nur habe ich keinen Wein. Gebt ihr auf? Tim Hunter: Ich verstehe nicht einmal die Frage. Der Narr: Und Euer Freund? Mr. E: Das ist ein böser Reim. Er hat eine böse Lösung. Der Narr: Ach ja? Aber könnt ihr ihn lösen? Mr. E: Ich saß in einem Stuhl au dem Knochen meines Schatzes, trank aus ihrem Schädel und sah, weil eine Kerze aus ihrem Fett brannte. Bist du zufrieden, Narr? Und jetzt gehen wir, Timothy Hunter. Möglicherweise ist die wahre Antwort auf das Rätsel aber auch „Wein“. Der Erzähler sitzt bei einer Weinflasche und trinkt aus, dann steckt er eine Kerze in die Flasche und zündet sie an. Deshalb hat der Narr keinen Wein mehr, denn er die Flasche ja ausgetrunken. Mr. E aber, gemäß seines Charakters, mag vielleicht nur der schlimmst möglichen Auslegung folgen, die er sich vorstellen kann. Panel 6: »Lass uns zweieinhalb Minuten unanständige Geräusche machen« spielt auf ein Zitat des Sex Pistols-Sängers Johnny Rotten an; als „unanständig“ wurde das Englische „squelching“ passend übersetzt („zermahlen“, „unterdrücken“, „gatschendes“ Geäusch wenn man z.B. durch Morast geht, Englischer Slang für „ficken, vögeln“.) Seite 12 Panel 1: Der „Booker Prize“ ist der mit 50.000 Pfund dotierte, bedeutendste britische Literaturpreis für einen Roman aus Großbritannien, Irland oder den Commenwealth-Ländern, der seit 1969 jährlich vergeben wird und der sich mit dem amerikanischen Pulitzer Preis oder dem Deutschen Buchpreis vergleichen lässt. Die Frau in der Mitte mit der dritten Sprechblase trägt ein T-Shirt mit Pinhead aus den »Hellraiser«-Filmen von Clive Barker als Motiv. Madocs Karriere ist in einiger Hinsicht der von Barker ähnlich. 95 Panel 3: „Times“, im Original speziefischer „TLS“ = „Times Literary Supplement“, ab 1902 die wöchentliche Literaturbeilage des London Times, seit 1914 eine eigenständige Veröffentlichung. Gilt als eines der, vielleicht sogar das, Zentralorgan des britischen literarischen Establishments. Der Titel »Der Geist, der von allem nur die Hälfte wollte« ist laut Gaiman eine Anspielung auf ein nicht fertiggestelltes Kapitel von James Branch Cabells Roman »Die Legende von Manuel« (»Figures of Earth«, 1921). Panel 4: Auf dem Tisch steht eine Statue der Göttin Athene. Seite 13 Panel 4: Der Titel »Adlersteine« spielt auf Steine an, die sich in Adlernestern finden lassen und ohne deren Hilfe Adler-Eier beim Schlüpfen nicht aufgebrochen werden können. Panel 5: Der Filmtitel »Der Wahnsinn der Massen« spielt auf den Titel des dreiteiligen Werkes »Extraodinary Popular Delusions and the Madness of Crowds« (1841, dt. etwa »Ausgewöhnliche Populäre Irrtümer und der Wahnsinn der Massen«) des englischen Autors Charles Mackay an. Mackay erzählt darin unterhaltsam von „Nationalen Irrtümern“, „Absonderlichen Irrtümern“ und „Philosophischen Irrtümern“ wobei das Themenspektrum von finanziellen Spekulationsblasen (wie dem holländischen Tulpenwahn über die auch Gaiman in Essay bezüglich des vor allem US-Comic-Marktes schrieb), den Einfluss von Politik und Religion auf Bartmoden, bis hin zu Hexenjagden und Duellen. Seite 12 Panel 4: Gaiman hat geäußert, dass der »The Booknook«-Moderator auffällig seinem Schriftstellerfreund und Kollaborationskollegen Kim Newman ähnelt (mit dem Gaiman 1985 die Zitat-Anthologie »Ghastly Beyond Belief« herausgab). Der Engländer Kim Newman ist vor allem für seine »Anni Dracula«-Bücher und Geschichten bekannt (von denen bisher schändlicherweise nur zwei auf Deutsch erschienen: »Anno Dracula« und »Der Rote Baron«), und hat unter dem Pseudonym Jack Yeovil in der Warhammer-Rollenspiel-Welt angesiedelte Romane veröffentlicht. Panel 5: Wie auch in einigen noch folgenden Panel trägt Madoc einen Ohrring in Ankh-Form, einem altägyptischen Symbol, das mit Morpheus Schwester Death in Verbindung gebracht wird. 96 Seite 15 Panel 3: Der Titel »Eine Kerze entzünden« lautet im Englischen »Here comes a candle«, und stammt ursprünglich aus dem Londoner Kinderreim »Orange and Lemons«. »Orangen und Zitronen«, sagen die Glocken von St. Clement »Du schuldest mir fünf Viertelpennys«, sagen die Glocken von St. Martin »Wann zahlst Du sie mir zurück?«, sagen die Glocken von Old Bailey »Wenn ich mal reich bin«, sagen die Glocken von Shoreditch »Wann wird das sein?«, sagen die Glocken von Stepney »Das weiß ich nicht«, sagt die große Glocke von Bow Hier kommt eine Kerze dir den Weg ins Bett zu leuchten Und hier kommt ein Hackmesser um dir den Kopf abzuhacken! Hick Hack Hick Hack — Wer letzter ist, stirbt. Seite 19 Panel 4: Gaiman hat gemeint, dass er vielleicht eines Tages diese Geschichte noch erzählen wird (allerdings hat er nicht verraten, welche der hier angerissenen Geschichten er meint). Panel 5 : Die „Bibliothek von Alexandria“ fiel den Flammen zum Opfer, allerdings besteht keine Klarheit darüber, welche Zerstörung ihren Untergang bewirkte. Als mögliche Anlässe gelten die Kämpfe bei der Eroberung der Stadt durch Julius Caesar (48 v. Chr..), der Angriff von Aurelian (9 n.Chr..), die Erlasse des Theophilus zur Zerstörung der heidnischen Stätten (391 n.Chr.) und die muslimischen Eroberungszüge (seit 642 n.Chr.). Sicher ist nur, dass viele Werke der Antike seitdem als für immer verloren gelten. Seite 20 Panel 1: Der Parthenon ist der Tempel der Pallas Athene und galt schon zu seiner als ein architektonisches Meisterwerk der Antike. Panel 2: Der Mann mit der Brille trat bereits zu Beginn dieses Kapitels auf. 97 Panel 3: „Sechszeiler“, im Original genauer „Sestina“. Das ist eine Gedichtform in sechs Strophen mit je sechs jambischen Verszeilen, in denen die Reimwörter folgendermaßen platziert werden: 1, 2, 3, 4, 5, 6 / 6, 1, 5, 2, 4, 3 / 3, 6, 4, 1, 2, 5 / 5, 3, 2, 6, 1, 4 / 4, 5, 1, 3, 6, 2 / 2, 4, 6, 5, 3, 1. Am Ende folgt eine dreizeilige Coda in der die Reimwörter in der Reihenfolge der ersten Strophe, je zwei pro Zeile, wiederholt werden. Panel 4: Das Akronym „F.R.C.S“ auf dem Türschild steht für „Fellowship of the Royal College of Surgeons“ = „Mitgliedschaft der Königlichen Akademie der Chirurgen“. Seite 21 Panel 6: „Cargo-Kulte“: Der Begriff wurde während des Zweiten Weltkrieges im pazifischen Raum geprägt, das Phänomen ist aber auch schon gegen Ende des 19. Jhds. Beobachtet worden und wurde durch das Vordringen des westlichen Zivilisation in die bis dahin isolierten Lebenswelten der Eingeboren bewirkt. Cargo-Kult ist eine Bezeichnung von Außenstehenden für die rituell-symbolischen Handlungen von Eingeborenen, mit denen diese eine Wiederkehr der Lieferungen von westlichen Waren zu bewirken hoffen (engl. „Cargo“ = Ware, Fracht). Raimundus Lullus (1232-1316) war ein katalanischer Philosoph, Logiker und Theologe. 98 Heft 18: Der Traum von 1000 Katzen Seite 10 Panel 1: „Aasvogel“ im Original „Carrion Kind“. Der englische Name für Aas- oder Rabenkrähe lautet Carrion Crow. Panel 3: Wie das englische „Carrion Kind“ im Original des ersten Kastens schon andeutet, handelt es sich bei dem Vogel hier um eine Krähe und nicht um einen Raben. Der Vogel hier ist also nicht der aus den ersten beiden Sammelbänden bereits bekannte Matthew, oder einer der anderen Raben-Diener von Dream, die sich auch oft bei Eve, der Rabenfrau in einer Höhle des Traumreiches aufhalten. Seite 13 Panel 1: Wie schon in früheren Kapiteln wird auch hier der Eingang zum Palast von Dream von einem Vogel Greif, einem geflügelten Pferd und einem Drachen bewacht. Seite 14 Panel 2: Dream tritt immer in einer Gestalt auf, die den Erwartungen des Gegenübers entspricht. Panel 5: Das Sprichwort »Eine Katze darf den König ansehen« (»A cat may look at a king«) steht für Aufmüpfigkeit gegenüber Authoritäten. Ein politisches Pamphlet in England aus dem Jahre 1652 trägt diesen Titel. Noch weiter zurück reicht eine Anekdote, derzufolge das Sprichwort seinen Ursprung von den Besuchen von Kaiser Maxemilian I von Habsburg 1517 bei dem Nürnberger Künstler Hieronymus Resch hat. Im Atelier von Resch lag stets eine Katze, auch bei Anwesenheit des Kaisers. Das Sprichwort wurde auch von Lewis Carroll in seinem ersten AliceBuch verwendet, und der amerikanische Schriftsteller Ambrose Bierce hat es spöttisch in einer seiner Fabeln variiert. Eine Katze schaute den König an, so wie das Sprichwort es gestattet. »Nun«, sagte der Monarch, als er den prüfenden Blick seiner königlichen Person bemerkte, »wie gefalle ich dir?« »Ich kann mir einen König vorstellen«, sagte die Katze, »der mir besser gefallen würde.« »Als da wäre?« »Der König der Mäuse.« 99 Heft 19: Ein Sommernachtstraum Allgemein: Gaiman zitiert viel Material aus Shakespears gleichnamigen Stück. Die deutsche Übersetzung richtet sich zumeist nach der klassischen Übertragung durch August Wilhelm von Schlegel (17971810). Die Stellenangaben beruhen auf der Ausgabe dieser Übersetzung bei Diogenes Taschenbuch (1979). Akt und Szene zu finden ist nicht so heikel, aber bei den Zeilenangaben muss man berücksichtigen, dass andere Ausgaben dieser Schlegel-Übersetzung (wegen anderem Zeilenformat) von meiner Zählung abweichen können. Ich bitte etwaige Umständlichkeiten zu entschuldigen. Seite 1 Panel 1: Als Kind einer erfolgreichen Familie der Mittelschicht wurde William Shakespeare am 26. April 1564 getauft. Shakespeare und Anne Hathaway heirateten am 28. November 1582. Ihre Tochter Susanna kam im Mai 1583 zur Welt, die Zwillinge Hamnet und Judith wurden im Februar 1585 geboren. Panel 3: William Kemp (auch William Kempe, genaue Lebensdaten unbekannt)und Robert „Bob“ Armin (1563-1615) sind geschichtlich verbürgte Mitglieder von Shakespeares Schauspielertruppe gewesen, spezialisiert auf komische Rollen. Kemp erlangte Ruhm durch sein »Nine Days Wonder«, einer Aktion, bei der er im Jahre 1600 über hundert Meilen von London nach Norwich im Morris Tanzstil zurücklegte. Armin trat selbst als Autor der Komödien »The History of the Two Maids of Moreclacke«, »Foole upon Foole, A Nest of Ninnies« und »The Italian Taylor and his Boy« hervor. Seite 2 Panel 1: Henry Condell (†1627) war ebenfalls Angehöriger von Shakespeares Schauspieltruppe. Zudem einer der Herausgeber der ersten Folio-Ausgabe von Shakespeares Werken 1623, sieben Jahre nach dessen Tod. Sein Herausgeber-Kollege John Heminge tritt nicht in diesem Sandman-Heft auf. Panel 3: „Shekespear“: Die Elizabethanische Rechtschreibung war alles andere als einheitlich und Shakespeare hat seinen Namen kaum jemals zweimal auf die gleiche Weise buchstabiert. 100 Panel 5: „Riese von Wilmington“ (Long Man of Wilmington) und „Wendel’s Mound“ sind zwei Namen für ein 70 Meter hohes Scharrbild in den South Downs von Sussex, genauer zu sehen auf Seite 5. Panel 6: „Normannen“ waren Invasoren aus Frankreich (davor aus Skandinavien stammend) die 1066 England eroberten und die ebenfalls nicht auf der englischen Insel einheimischen Angelsachsen vertrieben. Die Angelsachsen waren im 5 Jahrhundert n.d.Z. nach England gekommen und haben die ursprüngliche keltische Bevölkerung verdrängt. Seite 3 Panel 1: Ferdinando Stanley, Lord Strage, ab 1593 dann 5. Earl of Darby (1559-1594; so auszusprechen, dass es sich auf Sang reimt) war der Patron einer Theatertruppe der er auch als Schauspieler und Dichter verbunden war, und die seinen Namen trug, „Lord Strange’s Men“, und 1588 umgewandelt wurde von einer Gruppe Gaukler und Akrobat zu einer dramatischen Truppe. 1590 ging er ein Bündnis mit den „Admiral’s Men“ die im Londoner „The Theatre“ von James Burbage auftraten. Als Lord Strange 1593 zum 5. Earl von Darby wurde, änderte sich der Name seiner Truppe zu „Darby’s Men“ und viele Gelehrte nehmen an, das Shakespeare als Autor und Darsteller deren Mitglied war. Die Truppe führte unter anderem Shakespeares Stücke »Titus Andronicus«, »Heinrich VI., Teil 1« und zusammen mit den „Admiral’s Men“ »Heinrich VI, Teil 2 & 3« auf. 1593 starb Lord Strange und im diese Zeit gründeten George Bryan, Thomas Pope, Richarde Crowley und Richard Burbage die „Chamberlain’s Men“. 1603 erhielten Shakespeare und seine Leute von James I. das Recht eine eigene Truppe, „The King’s Men“ zu bilden. Panel 3: Es ist unklar, in welcher Reihenfolge Shakespeare seine Stücke geschrieben hat. Einige listen sie in dieser Reihenfolge: »Ein Sommernachtstraum«, »Richard III.«, »Verlohrene Liebesmüh«, »Romeo und Julia«; andere Vermutungen schlagen diese Folge vor: »Romeo und Julia«, »Richard III.«, »Ein Sommernachtstraum«, »König Johann«, »Der Kaufmann von Venedig«, »Heinrich IV., Teil 1«, »Heinrich IV. Teil 2«. Es liegt nahe, dass Gaiman an »Romeo und Julia« dachte, wenn er Burbage hier von einer Rolle als „überaus tragischen Liebhaber“ sprechen lässt. Panel 4: Auf der linken Seite kann man einen Teil des Riesen von Wilmington erkennen. 101 Seite 4 Panel 1: Die Pest war in dieser Zeit immer noch ein Besorgnis erregendes Vorkommnis. Der Junge im roten Kleid soll wohl der oben erwähnte Henry Condell sein. Er spielt Titania, die Königen der Feen. Hamnet spielt den vom indischen Knaben, einen Diener Titanias. Der junge mit dem grünen Kleid spielt Helena, eine der jungen Liebenden des Stückes. Das „Curtain Theatre“ war das zweite Schauspielhaus in London, um 1577 im Stadtteil Shoreditch errichtet. Die „Strange’s Men“ traten dort 1590-1592, und die „Chamberlain’s Men“ von 1597-1598 öfter auf. Das „Cross Keys“ war eine Gaststätte in London, dessen Innenhof im ganzen 16. Jahrhundert für Theateraufführungen genutzt wurde. Die „Chamberlain’s Men“ traten dort ab 1594 in der Wintersaison auf bis 1596 alle Theateraufführungen innerhalb der Stadt London verboten wurden. Panel 2: Die selbstgerechten Ratsherren Londons betrachteten Schauspieler und Theater als schimpflich und der niederen Gesellschaft angehörig. Die meisten Theater, wie auch Shakespeares „The Globe“, befanden sich südlich des Themseufers, außerhalb des Kernbereichs Londons und somit in einem wohlgesonneren Verwaltungsbezirk. Panel 4: In der Sprechblase ganz rechts übt der Darsteller des Droll (= engl. Robin Goodfellow, Puck) seinen Text aus Szene 1, Akt II. Seite 6 Panel 1: Oberon und Titania treten als Figuren auch im Stück von Shakespeare auf. Dream zeigt den Herrschern des Feen reiches also ein Stück über die Herrscher des Feenreiches. „Dom-Daniel“, auch Domdaniel geschrieben, so zu finden in einer Fortsetzung zu den »Geschichten aus 1001 und einer Nacht« durch den englischen Autoren Robert Southey (1774-1843), »Thalaba, the Destroyer«. Die Höhlen von Domdaniel sind demzufolge ein Hort böser Geister, Kobolde und Geisterbeschwörer irgendwo „unter den Wurzlen des Ozeans“, aber nicht weit entfernt von Babylon zu finden. „Gestalter“ ist die Übersetzung des lateinischen Namen für Dream, „Morpheus“. 102 Panel 2: Das ist „Robin Gutfreund“ (engl. „Robin Goodfellow“), auch „Puck“ genannt (in der klassischen Übersetzung von Schlegel „Droll“ genannt), Diener von Oberon. Auch er kommt in Shakespeares Stück vor. Er stellt einen neuen Titel für Dream vor, „König des Rätselreichs“. Rolf Vollmann fasst sein Wesen sehr schön zusammen in seinem Buch »Shakespeare’s Arche«, wenn er schreibt: {…} sehr über oder ganz neben den Menschen stehend, mit leicht sadistischen Zügen, auch etwas zotig natürlich, kalt, herzlos, fern: aber im Recht, denn dieser Blick auf die Menschen ist ein wahrer Blick, ein enthüllender. Panel 5: Unter Theaterleuten gilt es als unglücksbringend sich Glück zu wünschen. Im Original wird hier „Break a leg“ verwendet (dt. „Hals und Beinbruch“ vom jüdischen „hasloche un’ broche“ = „Glück und Segen“). Das hier verwendete „Toi, Toi, Toi“ ist nichts anderes als die Kurzform Fluches „Teufel, Teufel, Teufel“. Seite 7 Das Stück beginnt mit Theseus, Herzog von Athen, der mit Spannung seine Vermählung mit Hippolita, der Königin der Amazonen, erwartet. Philostrat ist der Aufseher der Lustbarkeiten am Hofe von Theseus. Panel 8: Die Anfangszeilen des Stückes, Akt I, Szene 1, Zeilen 1-4. Panel 9: Akt I, Szene 1, Zeilen 14-16, gesprochen von Theseus. Auch wenn im Zusammenhang hier mit „bleicher Gast“ scheinbar von Dream gesprochen wird, ist in dem Stück damit Trübsinn und Melancholie gemeint. Seite 8 Panel 1: Akt I, Szene 1, Zeile 153f .gesprochen von Lysander im Stück. Lysander und Hermia sind junge Liebende, und wie die Elfenzuschauer gleich richtig ausdeuten werden, steht ihrer Liebe Vater Hermias Vater entgegen, der seine Tochter mit Demetrius vermählt sehen möchte. Panel 6: Akt I, Szene 1, Zeile 210f. Helena im Dialog mit Hermia. Helena ist Hermias Freundin. Helena ist von Demetrius umworben, dann wieder verschmäht worden, aber Helena schmachtet ihm immer noch nach. 103 Seite 9 Panel 1: Akt I, Szene 2, Zeilen 11-17. Im Stück bereiten sich eine Gruppe Athener Handwerker vor, ein Stück als lustige Kurzweil für die Feierlichkeiten nach der Hochzeit aufzuführen. Die ganz und gar nicht nahe liegende Themenwahl für eine komische Aufführung ist Teil des Humors der Szenen mit diesen Handwerks-Laienschauspielern. Die Namen der Darsteller leiten sich von ihren Berufen ab. Peter Squenz (engl. Peter Quince, von „quoins“ = „Richtkeil“ ) ein Zimmermann; Klaus Zettel (engl. Nick Bottom, von „bottom“, womit die Haspel gemeint ist, an der die Kettfäden befestigt sind) ein Weber. Zettel ist ein wichtige Figur im Stück und wird von Will Kemp dargestellt. Panel 4: Akt I, Szene 2, Zeilen 43-46. Franz Flaut (engl. Francis Flute) ein Bälgenflicker (mit einem Blasebalg werden u.a. Orgeln betrieben, daher der name „Flute“ bzw. „Flaut“ was in beiden Sprachen auf Orgel“Flöte“ verweist) der die Thisbe des Stücks im Stück spielen soll. Obwohl es üblich war, das Männer die Frauenrollen spielen (lange Zeit waren Frauen auf der Bühne sogar verboten), gab es oft Zank darum, wer ins Kleid schlüpfen muss. Panel 6: Akt I, Szene 2, Zeilen 69-72. Zettel ist überzeugt, das er alle Rollen spielen kann. Ein paar Verse vorher hat in Shakespeares Stück aber jemand bezweifelt, dass Zettel den Text für den Löwen würde erlernen können (sprich: einfach nur zu Brüllen wie ein Löwe). Seite 10 Panel 1: Akt II, Szene 1, Zeilen 32-36. Droll beim Tändeln mit einer Elfe aus Titanias Gefolge. Panel 3: Akt II, Szene 1, Zeilen 43-44. Panel 4: Bohnenblüte (engl. Peaseblossom) kommt ebenfalls im Shakespeare-Stück vor. Dort gehört sie zu Titanias Gefolge. Panel 5: Titania meint mit dem „Jungen mit einer Leier“ wahrscheinlich Orpheus, Dreams Sohn. Panel 6: Akt II, Szene 1, Zeilen 61-65. Im Stück streiten Oberon und Titania wegen Titanias neustem Maskottchen, den indischen Jungen rechts im Bild. 104 Seite 11 Panel 1: Akt II, Szene 1, Zeilen 143-145. Titania erklärt, das der indische Knabe der Sohn einer ihrer ehemaligen sterblichen Gefolgsdamen ist, die im Kindbett starb. Panel 3: Die Begegnung von Dream und Shakespeare wird in Sammelband 2, Kapitel 4 »Männer von Glück und Geschick« geschildert. Panel 6: Akt II, Szene 1, Zeilen 190-193. Seite 12 Panel 1: Akt II, Szene 2, Zeilen 92-95. Weicht von Schlegels Fassung ab, der übersetzt hat: »Demetrius, sollt’s auch mein Tod sein, steh!« (»Stay, though thou kill me, sweet Demetrius.«) Panel 4: Akt II, Szene 2, Zeilen 121-123. Ein versehentlich verwendeter Liebestrank hat dafür gesorgt, dass Lysander sich statt in Hermia in Helena verknallt. Panel 6: Akt II, Szene 2, Zeilen 157-160. Hermia ist verwirrt, weil Lysander nicht bei ihr ist. Seite 13 Panel 3: »Hamlet« ist das vielleicht bekannteste Stück von Shakespeare, und es heißt, dass er selbst die Rolle des Geistes von Hamlets Vater gespielt hat. Nach einigen Theorien wurde die Handlung von »Hamlet« beeinflusst vom Seitensprung von Shakespeares Frau Anne Hathaway mit Wills Bruder. Panel 7 & 8: Akt III, Szene 1, Zeilen 108-112 (Panel 7); Zeilen 114-115 (Panel 8). Droll hat Zettels Kopf in einen Eselskopf verwandet (angemessen für einen Charakter, der ein närrischer und eitler Kerl ist). Seite 14 Panel 1: Akt III, Szene 1, Zeile 130. Hier ist Titania das Opfer eines Liebestrankes. Panel 3: Akt III, Szene 1, Zeile 144. Seite 15 Panel 1: Bemerkenswert, dass hier der tatsächliche Oberon locker über 2 Meter groß ist. Zu Shakespeares Zeit und auch heute noch ist es üblich, Feen- und Elfenwesen als kleine Gestalten darzustellen, was auf 105 entstellende Eingriffe durch Christen in die vorchristlichen Mythologien gründet. Außerdem soll Oberon (Auberon) eine Abwandlung vom nordischen Zwergenkönig Alberich sein. Panel 2: Akt III, Szene 2, Zeilen 122-123. Seite 16 Panel 1: Am rechten Bildrand sehen wir die tatsächliche Titania mit Hamnet. Hat sich die echte Feenkönigin auf gleiche Art in den Jungen verguckt, wie die Titania im Stück in den indischen Jungen? Panel 3 & 4: Christopher Marlowe (1564-1593) war zusammen mit Thomas Kyd wegen Blasphemie angeklagt worden, ist aber, laut Berichten, bei einer Messerstecherei in einem Wirtshaus zu Tode gekommen, bevor der Prozess beginnen konnte. Sein Mörder, der wie Marlowe auch ein Spion für die englische Regierung war, wurde unverzüglich begnadigt, was bis heute Verschwörungstheorien dazu nährt, warum Marlowe sterben musste. Panel 5 & 6: Titania gibt Hamnet einen Apfel, und gemäß der Gesetzte des Umgangs mit Feen, muss er nun tun, was sie befielt. In Neil Gaimans Comic »Die Bücher der Magie«, Kapitel 3 begegnet Tim Hunter Titania, die einen Seiten namens Hamnet hat. Seite 17 Panel 1: Akt III, Szene 2, Zeile 4-6. Panel 2: Gaia (gr. für Erde) ist die als Göttin vorgestellte Erde, die Urmutter der griechisch / römischen Mythologie. Panel 4: Über Richard „Dick“ Cowley ist bekannt, dass er seine Schauspielkarriere mit den „Lord Strange’s Men“ begann und dabei war, als die „Lord Chamberlain’s Men“ gegründet wurden. Er ist auch einer der 26 Männer die als „Principall Actors“ der ersten Folio-Ausgabe von Shakespeares Werken aufgeführt. Es ist schriftlich belegt, dass er den Verges in »Viel Lärm um nichts« und den Zettel in »Ein Sommernachtstraum« dargestellt hat. Panel 6: Akt III, Szene 2, Zeile 119. Die vielleicht berühmteste Zeile aus dem Stück, auf Englisch jedoch prägnanter: »Lord, what fools these mortals be!« (»Herr, was sind die Menschen doch für Narren!«) 106 Seite 18 Panel 1: Akt IV, Szene 1, Zeilen 1-4. Panel 2: Akt IV, Szene 1, Zeilen 5-7. Panel 6: Akt IV, Szene 1, Zeilen 61-66. Da Titania eingewilligt hat, sich des indischen Knaben zu entsagen, weist Oberon nun Droll an, seine Missetaten rückgängig zu machen. Seite 19 Panel 1: Akt IV, Szene 1, Zeilen 214-219. Panel 6: Akt IV, Szene 1, Zeilen 221-225. Seite 20 Panel 1: Akt V, Szene 1, Zeilen 1-6. Theseus traut der verrückten Geschichte nicht, die ihm (die wiedervereinten Liebenden) Lysander und Hermia, und (der mit einem Liebestrank behandelte) Demetrius und Helena erzählen. Panel 2-5: Akt V, Szene 1, Zeilen 9-20. Panel 6: Akt V, Szene 1, Zeilen 53-56. Mit dem Sänger Thraziens ist Orpheus, Dreams Sohn, gemeint, der von einer Gruppe wilder, trunkener Frauen, die dem Wein und Vegetations-Gott (röm.) Bacchus (gr. Dionysos) huldigten, erschlagen und in Stücke gerissen wurde. Seite 21 Panel 1: Akt V, Szene 1, Zeilen 216-217. Pyramus und Thisbe im Stück, dass die Athener Handwerker aufführen. Panel 6: Akt V, Szene 1, Zeilen 226-227. Seite 22 Panel 1: Akt V, Szene 1, Zeilen 369-371. Panel 2: Akt V, Szene 1, Zeilen 389-393. Droll erwähnt hier die Hekate, die Drei-die-Eine-ist- Göttin, die immer wieder auftreten in der großen Sandman-Geschichte. 107 Seite 23 Drolls Monolog hier als von Oberon Davongelaufener entspricht dem Schlussmonolog des Drolls in Shakespeares Stück, Akt V, Szene 1, Zeilen 430-447. Seite 24 So enden Feengeschichten oft: wer in die Feenwelt reiste kommt auf einem Hügel wieder zu sich, und das erlangte Gold hat sich in irgendetwas Wertloses verwandelt. Panel 5 &7: Weitere Belege dafür, dass es der Hamnet hier und der in Gaimans »Die Bücher der Magie« ein und derselbe ist. 108 Heft 20: Fassade Seite 1 Hauptfigur dieses Kapitels ist Urania „Rainie“ Blackwell, die zum ersten Mal in dem Comic »Metamorpho« No. 10 (1967) auftrat. Dort ist sie eine Agentin eines namenlosen US-Geheimdienstes die sich freiwillig der Strahlung eines Meteors der einen Teil der „Kugel des Ra“ bildet aussetzt. Schon zuvor haben diese Strahlungen Rex Mason in Metamorpho verwandelt. Blackwell gab sich dann den Beinamen „Element Girl“. Sowohl Metamorpho wie auch Element Girl hatten die Fähigkeit, ihre Körper in jedes chemische Element, das im menschlichen Organismus vorkommt zu verwandeln, und ihm jede gewünschte Form zu geben. Eine Nebenwirkung dieser Kräfte war, dass ihre Körper in Farbe und Zusammensetzung nichtmenschlich wurden. Element Girl hatte eine kurze Laufbahn als Superheldin und trat als Mitstreiterin von Metamorpho auf. Nachdem dem Ende der »Metamorpho«-Hefte, hielt sich Metamorpho am Rande des DC-Universums auf, schloss sich zuerst den „Outsiders“, dann der „Justice League“ an. Gaiman Darstellung von Element Girl als einer zurückgezogenen, verängstigten Agroaphobikerin (Agoraphobie = Angst vor weiten Plätzen und Orten) ist neu. Seite 2 Panel 8: „Firmenvorschriften“ (engl. „Company policy“). „Company“ ist eine Umgangssprachliche Umschreibung für die C.I.A. (Central Intelligence Agency), den Geheimdienst der USA. Der Ausdruck Company wird, wie hier, in Fiktionen oftmals verallgemeinert gebraucht, und meint jegliche Art von Geheimdienst-Organisation, da Autoren üblicherweise zögern, die C.I.A. direkt beim Namen zu nennen. Seite 4 Panel 3: „Nimm dich zusammen“ (engl. „Put on a brave face“). Mit diesem Satz, und den vielen Masken weist Gaiman auf das Thema des Heftes hin, Gesichter (engl. „faces“) und Fassaden (von lat. „Facies“ = Vorderseite, Außenseite, Gesichtsseite). Seite 6 Panel 6: Ra ist ein Altägyptischer Sonnengott, der manchmal mit dem Gott Amon gleichgesetzt wird, und der später von Osiris ersetzt wurde. Ra wird üblicherweise als ein Mann mit Falkenkopf dargestellt. 109 Seite 7 Panel 1: Apep (Apophis) ist die altägyptische Verkörperung des Chaos, der Auflösung und Finsternis in Gestalt einer riesigen Schlange und sie ist eine Gegenspielern von Ra. Seite 18 Panel 8: »Selbstmord ist ganz schmerzfrei…« (»Suicide is painless«, von Johnny Mandel und Mike Altman) ist der Titelsong der TV-Serie »M.A.S.H.«, 1972-1983, basierend auf dem gleichnamigen Spielfilm aus dem Jahre 1970 von Robert Altman. Im Film kam das Lied mit Text vor, in der TV-Serie wurde der Text nicht gesungen. Der Text des Refrains ist hier etwas ungenau übersetzt. »’Cause suicide is painless / It brings on many changes / And I can take or leave it if I please« (»Denn sich selbst umzubringen ist schmerzlos / es verändert vieles / Und ich kann’s lassen oder nicht, ganz wie es mir passt«.) Seite 19 Panel 2: „Metamorphen“ = jene, die mehr als eine Form, Gestalt innehaben können; in der Serie »Metamorpho« die Sammelbezeichnung für alle, die durch den Gott Ra verwandelt wurden. „Morphogenetisches Feld“ = „formbildendes Feld“, ein Ausdruck, den der britische Biologie Rupert Sheldrake geprägte, und der sowohl auf biologische wie gesellschaftliche Zusammenhänge anwandtet werden kann. Der Wortstamm „morph“ kommt vom griechischen Wort für „Form“, von dem sich auch auch der lateinische Name für Dream, Morpheus („derjenige der formt, Gestalt verleiht“), ableitet. Panel 2 & 3: Algon wird zum ersten Mal in »Metamorpho« No. 16 erwähnt und tritt in »Metamorpho« No. 17 auf. Seite 20 Panel 3: Death gibt uns hier den Titel der Sammlung »Traumland«. Seite 24 Panel 4-6: »Bis bald«, engl. »Be seeing you«, eine Wendung, die in der englischen TV-Serie »The Prisoner« (»Nummer 6«, 1967-1968) oft verwendet wird, und ein namenloser Geheimdienst spielt in der Serie eine große Rolle. Deaths Befragung via Telephon erinnert an »The Prisoner«Szenen. 110 IV. Die Zeit des Nebels (Season of Mists 21-28) 111 Titel Der Titel „Seasons of Mist“ stammt von John Keats' Gedicht „To Autumn“: Season of mists and mellow fruitfulness, Close bosom-friend of the maturing sun; Conspiring with him how to load and bless With fruit the vines that round the thatch-eaves run. 112 Heft 21: Zeit des Nebels: Prolog worin ein Familientreffen gewisse persönliche Anschuldigungen hervorruft, allerlei Ereignisse in gang kommen und eine Beziehung, die lange vorbei schien, sich als sehr bedeutsam für die Gegenwart erweist. Seite 1 Panel 1: Destiny ist der älteste der Ewigen. Panel 2: Beachten Sie auch die labyrinthische Struktur und Zeichen des Zerfalls in Destiny's Garten. Es kann sein, das Destiny's Garten ein Verweis auf die Erzählung "The Garden of Forking Paths" von Jorge Luis Borges ist, einem argentinischer Schriftsteller in literarischen Kreisen oft im gleichen Atemzug genannt wie Gabriel Garcia Marques, Italo Calvino und Umberto Eco. Diese Geschichte ist eine Meditation über die Zeit, das Schicksal und den Tod. Es befindet sich in der Sammlung „Ficciones“. Der Titel "The Garden of Forking Paths" bezieht sich auf ein Labyrinth, das eigentlich ein Buch ist. Ts'ui Pe ^ n, war ein Chinesischen Bürokraten, der im Ruhestand ein Buch schrieb und darin ein Labyrinth konstruierte in welchem man sich verlieren könne. Das Buch und das Labyrinth waren das selbe. Sie befasst sich mit den Gabelungen der Realität, möglichen Zukünften und dem gleichzeitigen Vorhandensein von möglichen Realitäten und benutzt dabei als Metapher die Pfade eines Labyrinths. Die mögliche Verbindung zu Destiny's Buch und Garten ist leicht zu erkennen, der Garten scheint für ihn genau so wichtig wie das Buch und beides sind Symbole seiner Macht und des Schicksals im Allgemeinen. Es wird auch spekuliert, dass bis zu einem gewissen Grad, Borges über James Joyce's letzten Roman „Finnegans Wake“ sprach, wegen der Beschreibung von ihm als verwirrenden, widersprüchlichen, zirkulierendem Traum, einem Modell der Welt, in der praktisch jede Situation oder Geschichte gespiegelt werden könnte. Destiny besitzt das Buch in welchem alles was geschah und geschehen wird geschrieben steht, des weiteren scheint er Blind zu sein. In der Tat, es ist nicht klar ob Destiny wirklich blind ist; trotzdem, Borges war es. Panel 3: Achten Sie auf die Wechselwirkung zwischen Dreams´s und Destiny's Bereichen ... 113 Panel 6: ... Der Tod scheint nicht per se das Ende des Schicksals zu sein. Seite 2 Panel 2: Das ist natürlich wieder die Dreifache Göttin. Beachten Sie weder Weben noch schneiden sondern nur Messen da Destiny „endlos“ ist. Panel 3: Graue Damen ist ein weiteres Kenning für die Drei. Panel 4: Dies ist eine Prophezeiung. Achten Sie darauf. Seite 3 Panel 2-3: Die Ewigen haben, nicht wie wir an anderer Stelle gesehen haben, sehr wohl einen Ursprung und ein Ende. Alles beginnt mit Destiny und endet mit Death. Die Worte der Hexen sind eine parallele dazu. Beachten Sie auch, das in Panel 3 nur ein Auge sichtbar ist bei den Grauen Damen. Diese Inkarnation der dreifachen Göttin, die Graeae, besitzen laut Mythologie nur ein Auge und ein Zahn welche sie untereinander teilen müssen. Perseus stahl ihre Augen und hielt sie als Geisel im Gegenzug für die Kenntnis des Aufenthaltsortes vom Meeresgott Proteus. Beachten sie auch das die Damen in Grau alle ihre Zähne haben. Seite 5 Panel 4: Der Tod wird in der westlichen Kultur oft als Skelett mit einer Sense dargestellt. Seite 6 Panel 2: Beachten Sie, dass Dream genau so erscheint, wie man ihn erwartet; diese Eigenschaft von Dream haben wir zuvor schon gesehen. Death scheint diese Eigenschaft nicht zu haben. Beachten Sie die kleinen Anhaltspunkt auf den fehlenden Bruder der Ewigen. Seite 7 Panel 1-2: Desire und Despair wurden schon vorher als Zwillinge vorgestellt; Beachten Sie, dass sie fast gleichzeitig bei Destiny auftauchen. Beachten Sie auch, Desire's geschlechtsspezifische Darstellung und die "formale Kleidung" der beiden. Panel 4: Death und Despair vermissen den fehlenden Ewigen. Desire tut dies nicht. 114 Seite 7 & 8 Panel 5 & 1: Das erste Auftreten von Delirium. Beachten Sie, dass das Bild von Delirium das ihrer ehemaligen Inkarnation Delight ist. Tori Amos und Kathy Acker sollen die Inspiration für Delirium gewesen sein. Deliriums rotes Haar ist wahrscheinlich von Tori Amos beeinflusst. Es wurde spekuliert, dass sie ebenfalls das Vorbild für Deliriums unterschiedliche Augenfarben sei. Tori Amos ist eine Pianistin, Sängerin und Songwriterin aus North Carolina. Sie verwendet als eine der wenigen populären Musiker ein Klavier als Hauptinstrument. Bekanntheit erlangte sie seit den frühen 1990er Jahren vor allem durch ihre lyrischen, gefühlsbetonten und harten Texte. Inhaltlich variabel, deckt sie gerne Themen wie Sexualität, Religion, Patriarchat und persönliche Schicksalsschläge ab. Neil Gaiman wird in dem Song, "Tear in Your Hand" auf ihrem ersten Album erwähnt.. Gaiman selbst bestätigte nie das es sich bei Delirium um Tori Amos handelt, aber er sagte mal das beide ganz unverschämt Eigenschaften voneinander klauen. Tori Amos Kathy Acker Kathy Acker ist die Autorin von „Empire of the Senseless“ wie auch andere Werken. Ihr Haar ist blond und sie hat offenbar einen Hang schwarz zu tragen. Sie hat viel Zeit in London verbracht, ist jetzt aber wieder in den USA, in San Francisco. (Delirium hat eine Vorliebe für diesen Ort.) Sie ist in New York geboren. Seite 9 Panel 1: Desire hat goldene Augen (das erinnert an die Paginarum Fulvarum von „Sandman“ # 1). Doch ihre Augen waren blau in ihrem Auftritte in der „Doll der House“ Story. Desire wird oft in dem Stil von 115 Patrick Nagel dargestellt, deren Porträts von Frauen oft gelbe Augen haben. Ein Werk von Patrick Nagel Seite 10 Panel 2: Coleridge nahm öfters und vermehrt Laudanum ein, unter dem Einfluss der Droge schrieb er viele seiner bekanntesten Werke. Das bekannteste ist das unvollständige Gedicht "Kublai Khan". Beachten Sie außerdem, das Delirium einst Delight war, es wird nichts gesagt über die genauen Umstände ihrer Veränderung. Seite 13 Panel 3: Trioditis ist ein Kenning für die Drei. Die Graeae waren drei Schwestern der Gorgonen. Einige Geschichten sagen sie sind schön, haben aber von geburt an graues Haar, andere sagen, sie waren deformiert. Mit nur einem Auge und einem Zahn. Panel 4: Destiny's Reich ist das Schicksal. Beachten Sie, das Despair das Schicksal mit den Grauen Frauen gleich setzt, Obwohl dies nicht genau stimmt. Es ist unklar was Destiny mit "wollen?" meint. Seite 16 Panel 3: Mindestens eine Quelle behauptet, dass die Griechen glaubten, dass Schmetterlinge von Flammen angezogen werden. Das Wort "Psyche" ist eine Personifizierung der menschlichen Seele, in der Kunst oft als weibliche Figur dargestellt. Die Quelle behauptet, das in der Zeit Psyche gleichbedeutend mit Schmetterlingen war. 116 Seite 17 Panel 6: Viele schamanische Religionen glauben, das die Verwendung von Halluzinogene Visionen und Wissen bringt. Seite 18 Panel 3: Das ist neu, und wird vollständig in einem späteren Story erläutert. Panel 3 & 5: Dies ist ein Bezug auf Nada in # 4 und # 9. Seite 19 Panel 6: Fühlt Desire wirklich bedauern in diesem Moment? Seite 23 Panel 1: In Bezug auf Luzifer's Demütigung durch die Niederlage eines Dämon gegen Dream in # 4. 117 Heft 22: Zeit des Nebels Kapitel 1 Worin der Herr der Träume sich auf einen besuch der höllischen Gefilde vorbereitet, Lebwohl gesagt und ein Trinkspruch ausgebracht wird und der leibhaftige in der Hölle ganz eigene Vorkehrungen trifft Seite 1 Panel 1: Avernus ist ein Vulkankrater See in der Nähe von Neapel, Italien, er ist laut griechischer Mythologie der Eingang zum Hades. Hölle ist Hebräisch für "Tal der Hinnom ", wo man zu Opfern von Moloch (einer nicht-jüdische Gottheit) gemacht wird (II Könige 23:10). Sie wird identifiziert mit einem Ort der extremen Leiden. Hades ist aus der griechischen Mythologie und bezeichnet das Totenreich, sowie den Gott des Todes. Der Tartarus ist ein Teil des Hades. Er ist der Strafort der Unterwelt wo Zeus die Titanen inhaftiert. Abaddon (vom hebräisch abad „Untergang, Vertilgung, Abgrund“ über griech. abaton „Grube“). Schon im Alten Testament ist des Öfteren die Rede von Abaddon, immer im engen Zusammenhang mit dem Scheol (Hi 26,6; 28,22 und Ps 88,11). Im Neuen Testament der Bibel wird Abaddon als einer der Namen für den „Engel des Abgrunds“ gebraucht.(Offb 9,11). Das griechische Synonym für Abaddon ist laut der (Offb 9,11), Apollyon. Die Johannes-Apokalypse berichtet, dass nachdem der 5. Engel Gottes (Offb 9,1-3) seine Posaune geblasen hatte, ein Stern vom Himmel fiel, welchem der Schlüssel zum Abgrund überreicht wurde. Dieser öffnete den Abgrund, sodass heuschreckenartige Wesen über die Welt fielen, um Unheil über die Menschheit zu bringen. Als König haben sie den Engel des Abgrund über sich, welcher Abaddon genannt wird. (Offb 9,11) In der Offenbarung des Johannes ist an späterer Stelle wieder die Rede von dem Engel, welcher den Schlüssel zum Abgrund hat, um dort den Teufel für 1000 Jahre zu binden (Offb 20). Der Scheol ist Im jüdischen Glauben das Totenreich, in welches alle Menschen, sowohl Gerechte als auch Ungerechte, nach dem Tod hinabsteigen müssen um dort ein Leben in Finsternis und Trostlosigkeit zu führen. Der Scheol liegt in den Tiefen der Erde und stellt zusammen mit Abaddon und Gehinnom eine der Abteilungen der Unterwelt dar. Im christlichen Glauben wird der Scheol ebenfalls als Totenreich und Aufenthaltsort der Toten gesehen. Er wird in zwei Bereiche unterteilt, in eine Stätte für Erlöste und eine für Verlorene (Mt 16,18)(Lk 10,15), 118 welche voneinander getrennt sind (Lk 16,26) Die Stätte der Erlösten wird Paradies oder metaphorisch „Schoß Abrahams“ genannt (Lk 16,11-31). In der Stätte für die Verlorenen warten die Verdammten auf ihr Endgericht. Jedoch ist dieser Ort nicht das endgültige Ziel der Seelen, denn laut christlichen Glauben ist Jesus in der Zeit zwischen seinen Tod und seiner Auferstehung in den Hades (griechisch für Scheol) hinabgestiegen. (Eph 4,8). Inferno ist Latein für die Hölle. Es ist auffällig dass Dantes Inferno einen grossteil der Inspiration für Gaimans Höllenversion lieferte. Beachten Sie, die an ein KZ erinnernden, Schornsteine aus denen Rauch und Flammen aufstoßen. Ein Anti-Industrie-Symbol? Panel 2: Revisionisten und Apologeten spekulieren oft, dass die Toten lediglich in der Hölle leiden weil sie selbst das Verlangen danach verspüren. Seite 2 Panel 1: Die Bibliothek der ungeschriebenen Geschichten. Psmith und Jeeves waren Lieblings-Charactere von Autor PG Wodehouse. Raymond Chandler ist ein bekannter amerikanischer Detective-FictionAutor, einer der Begründer des Hard-boiled-Detektiv Archetypen. Lord Dunsany trug in den frühen Teil dieses Jahrhunderts dazu bei, das Fantasy-Genre zu kreieren.. Erasmus Fry ist eine fiktiver Schriftsteller von Gaiman in # 17. Charles Dickens war ein im 19. Jahrhudert lebender Autor. Zu seinen Werken zählen u.a. Oliver Twist, Die Geschichte zweier Städte, David Copperfield und die Weihnachtsgeschichte. “The Mystery of Edwin Drood“ war eine unvollendete Arbeit von ihm. Sir Arthur Conan Doyle war ein, Ende 19. Anfang des 20. Jahrhunderts lebender, Schriftsteller. Seine Figur des Sherlock Holmes gilt als eine der fünf fiktive Charaktere, welche jede Person auf dem Planeten kennt (die anderen sind Tarzan, Robin Hood, Superman und Mickey Maus). Holmes kommt auch als Comicfigur bei DC vor. Er erschien vor der CRISIS in Action Comics # 283, Joker # 6, und Sherlock Holmes # 1. Nach der CRISIS, trat er in Detective Comics # 572 sowie Eclipso # 7-8. Conan Doyle erfand praktisch den "Beratungs-Detektiv" Archetyp. Doyle gilt außer dem als Verdächtig, „Jack the Ripper“ gewesen zu sein. James Branch Cabell war ein weiterer früher Fantasyautor; Poictesme war seine Schöpfung. 119 G.K. Chesterton war ein Autor des frühen 20. Jahrhunderts; Fiddler's Green aus „The Doll's House“ verdankt ihm sein Aussehen. Chesteron schrieb ein Buch mit dem Titel “The Man who was Thursday“ und das unvollständige „The Man who was October“. Er war auch an der Bildung des Mystery-Genres beteiligt mit seiner Figur des Amateur - Detectiven Pater Brown. J.R.R. Tolkien erhob das Märchen zur Literatur mit seinem „Hobbit“ und den „Herr der Ringe“ Büchern. „The lost Road“ war eine aufgegebene Geschichte einer Zeitreise, die seine fiktionalen Welt mit unserer heutigen Zeit verbunden hätte. Lewis Carroll (ein Pseudonym von Charles Dodgson) schrieb „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ Lucien nimmt „Alice's Journey Behind the Moon“ aus dem Regal. Lewis Carrol J.R.R. Tolkien Arthur Conan Doyle Panel 5-6: "Der Rabe" war ein Gedicht von Edgar Allan Poe, der fast allein das Mystery und Horror-Genre begründete. Die Hauptpersonen in dem Gedicht waren ein Autor und ein Rabe, der lediglich „Nevermore“ sagen konnte und den Autor damit in den Wahnsinn trieb. Panel 4: Das Kostüm erinnert an die DC Figur der Zauberin Zatanna. Seite 5 Dies ist eine Zusammenfassung von # 9. Seite 6 Dies ist eine Zusammenfassung von # 4. 120 Seite 7 Panel 4: Dieser Typ ist Abudah. Er erscheint auch als Mervyn's Sidekick in der Ausgabe 60, pp. 21-23 Seite 8 Panel 3: Neil Gaiman hat gesagt, das Matthew, der Rabe von Dream, in Eva's Höhle wohnt. Panel 4: In Bezug auf die Ereignisse in „Swamp Thing“ # # 27-30 und Annual # 2, in welchem Matthew stirbt und einen Deal mit dem bösen Zauberer Anton Arcane eingeht. (Siehe S. 77) Panel 5: Samael war der wichtigste Engel des Todes, unter der Kontrolle Gottes in der mittelalterlichen jüdischen Folklore. Es gibt viele alternative Schreibweisen. In der Targum, einer aramäische Umschreibung / Übersetzung des Alten Testaments, wird Samael mit Luzifer gleich gesetzt, Laut "Man Myth and Magic: eine illustrierte Enzyklopädie der Mythologie Religion und des Unbekannten ", wird Samael fälschlicherweise mit Luzifer identifiziert. Robert Graves, ein britischer Dichter, Klassifizierer und Übersetzer, und viel bewunderter Autor mehrerer Werke über Mythen und historischer Romane wie „Claudius“ übersetzt Samael mit "Gift Gottes". Ein Hebräischer Mythos nennt Samael: "Chef aller Satans" ( "Satan" = "Widersacher") und "den größten Prinzen im Himmel". In der rabbinische Literatur ist Samael ist der Chef des Satans und der Engel des Todes. Glenn Carnagey, jedoch behauptet, dass "Samael" kommt aus der aktiven Partizip von "shamah", "hoch, erhaben", versehen mit /-el / "Gott", und stellt fest, dass das hebräische Wort für Engel "Malach" ist. Der / sh / Phonem hat sich zu einem / s / Artikulation, als mit Shatan -> Satan. Gnostischen Mythen jedoch nennen Samael als "Blinden Gott", Einen anderen Yahweh der diese fehlerhafte Schöpfung zu verantworten hat. Panel 8: Die Herrscher eines Reiches haben gemeinhin Boten die Besucher ankündigen.. Seite 9 Panel 1: Ein Engel namens Alcin ist einer der Wachen die auf den Toren der West Winde stationiert sind. Panel 6: In der jüdisch-christlichen Mythologie, war Kain der erstgeborene der ersten zwei Menschen; er beging die zweite Sünde der Welt durch die Ermordung seines jüngeren Bruders Abel, den wir zuvor 121 gesehen haben. Satan wird in diesem Mythos als die Ursache hinter der Sünde genannt. Seite 10 Panel 6: Dies ist aus der Genesis 4:15-16. Kain erzählt von der Strafe durch den Schöpfer. Seite 11 Panel 1-3: Keine direkte Bestätigung zu Luzifer's Geschichte. Gnostiker und mehrere ketzerische frühen christlichen Sekten (möglicherweise die Mandaeic Sekte) glaubten, das Christus nicht in materieller Form lebte. Die offensichtliche Schlussfolgerung aus Panel 3 ist, das es nicht der Glaube ist der bestimmt wo man nach dem Tode hingeht, das steht in direktem Widerspruch zu den Lehren der meisten großen Religionen. Seite 12 Panel 1-2: Diese sind Lyta Hall und ihr Sohn, Carla ist ein neuer Charakter. Wir sahen Lyta und das Kind zum letzten Mal in # 12. Es ist bemerkenswert, das Daniel nicht nur durch die Schwangerschaft mit Dream verbandet ist, sondern auch, durch seine Großmutter, mit der Dreifachen Göttin, welche mit den Furien einen Pakt im Zweiten Weltkrieg einging, welcher ihr Superkräfte verlieh mit denen sie gegen die Nazis kämpfte. Lyta hat diese geerbt. Seite 14 Panel 4: Der biblische Daniel ist bekannt für die Interpretation von Träumen. In Hebräisch, bedeutet der Name "Der Herr ist mein Richter." Seite 15 Panel 3: Der Vater zitiert aus „Der Zauberer von OZ“ Seite 16 Panel 2: Das ist Hob Gadling, aus # 13. Er spricht mit Queen Elizabeth I (Queen Bess) über die Geschichte von Roger Bacon's mechanischem Kopf. Angeblich, baute Bacon eine mechanischen Kopf, konnte ihn aber nicht zum sprechen bringen. Er ging schlafen, aber befahl seinem Lehrling ihn zu wecken sobald der Kopf anfangen würde zu sprechen. Nach einiger Zeit sagte der Kopf: "Die Zeit ", aber der Lehrling war zu ängstlich den meister zu wecken. Ein zweites mal sagte der Kopf: "Die Zeit ist...", doch wieder hatte der Lehrling angst.. Schließlich sagte der Kopf: "Die Zeit ist vorbei", dann explodiert er, und erst dann weckte der Lehrling den 122 Meister, aber der Kopf konnte nicht repariert werden und hat nie wieder gesprochen. Beachten Sie, dass Hob im Traum einen Bart hat, eigentlich aber rasiert ist. Panel 6: Lafite-Rothschild ist ein großes Weingut in der Region Médoc ,Süd-Frankreich, ein wenig nördlich von Bordeaux und in der Nähe des Atlantiks. Seite 18 Panel 7: Die Flasche war vor dem Traum nicht dort. Seite 19 Panel 2: Dies bezieht sich auf Ereignisse in der ersten Ausgabe der DCReihe „The Demon“. Der "kleinen gelben Dichterling" ist Etrigan, die Hauptfigur dieser Reihe und eine bekannte Figur im DC-Universum. Panel 3: Ursprünglich bestand die Dreifaltigkeit der Hölle aus Luzifer, Azazel, und Beelzebub; Azazel wurde durch Belial, dann durch Etrigan ersetzt. Alle drei wurden hier abgesetzt. Luzifer sagt hier, das er nie gezwungen war die Macht zu teilen, es hat ihm nur zu viel Mühe gemacht sich allein um die Hölle zu kümmern. Es ist vielleicht wichtig zu beachten, das Gaimans Höllenversion nicht der Kontinuität im DCU gehorcht. So ist die Hölle und deren Dreigestirn in „Hellblazer“ oder „The Demon“ noch intakt. Seite 20 Panel 1: Ein Zitat aus Milton's „Paradise Lost“. Milton war blind und dazu gezwungen seine Werke einem Sekretär zu Diktieren. Seite 21 Panel 6: Das ist Nada. 123 Heft 23 Zeit des Nebels Kapitel 2 Worin der Herr der Träume in die Hölle zurückkehrt und dem Herrn jenes Reiches begegnet, eine Reihe von Türen das letzte mal geschlossen werden und ein Messer und ein Schlüssel auf seltsame art den Besitzer wechseln Seite 1 Panel 3: Man sieht gut das die Maske Dreams wie eine Gasmaske aussieht. Beachten Sie, das Rückgrat. Wir wissen aus einer früheren Ausgabe, dass der Helm aus den Knochen eines toten Gottes gemacht wurde. Seite 9 Panel 5: Luzifer redet von sich in der Einzahl. Er sieht sich nicht mehr als Monarch. Seite 10 Panel 2: Die silberne Stadt, wo die Engel wohnen. Die Stadt ist nicht der Himmel aber man kann sie als Euphemismus für diesen betrachten. Sie erscheint in # 24 und in „Books of Magic“ # 1. Die Paradiesfelder könnten gleichgesetzt werden mit den griechischen Elysion Feldern, wo die Helden und die guten Menschen nach ihrem Tod hin gehen. Panel 3: In Roger Zelazny's Amber Serie, wird die Ordnung zuerst als reale Welt gesehen und alle anderen Welten sind Schatten von dieser. Später erkennt man allerdings dass das Chaos im direkten Gegensatz zur Ordnung steht und alle anderen Welten Schatten der beiden sind. Luzifers Beschreibung erinnert daran. Beachten sie auch das Meer aus Blut. Ein anderes kommt auch im Reich der Feen in den „Büchern der Magie“ # 3 vor. Panel 5: Die Folter erinnert an Clive Barker´s Hellraiser. Seite 11 Panel 1-2: Breschau, war der Herrscher von Livonia ca. 900 n.Chr. Livonia lag ursprünglich im baltischen Land zwischen Lettland und Estland. 124 Seite 12 Panel 2: Das Christentum wurde wahrscheinlich erst 1186 in diese Region gebracht (obwohl sie natürlich Kontakt mit der deutschen Invasion im 11. Jahrhundert hatten). Breschau kann also kein Christ sein. Seite 13 Panel 1-2: "Rimmon mein Blütenblatt" ist ein Riesen-Baby mit einer Cobra im Nabel. Er war ein assyrischer oder babylonischer Sturmgott, oft auch Adad genannt. Auch bekannt als Martu bei den Amoritern, Kur-Ga (Berg) bei den Kanaanitern, Hadad in Syrern und Teshub von den Hethitern. "Ketele" hat einen Wolfskopf auf dem Körper einer Gottesanbeterin. Der dritte Dämon ist nicht bekannt. Seite 14 Panel 4: Die bestmögliche Schätzung für das Alter des Sonnensystems beträgt etwa 8 Milliarden Jahre. Das gesamten Universum ist schätzungsweise vielleicht 18 Milliarden Jahre alt. Ein mögliche Fehler in der Altersangabe von zehn Milliarden Jahren? Wir haben in „Swamp Thing“ gesehen, das Aliens, die in der Nähe der Erde leben nicht ins menschliche Jenseits gehen, sondern an den Ort ihrer eigenen Religion, in Sandman wurde angedeutet, das die Toten dort hin kommen wo sie erwarten hin zu gehen. Wir können zur Kenntnis nehmen, das Dante während seiner Reise durch das „Inferno“ nur auf Italiener traf. Luzifer scheint mit der Hölle also lediglich in einer parallele zur Erde zu stehen, was bedeutet, das Gott die Verdammnis vor 10 Milliarden Jahren erschuf nur um sie für die viertel Millionen Jahre in der die Menschheit existiert anwenden zu können. Seite 15 Panel 1: Samael, war Luzifers Name als Engel. (siehe S. 145) Panel 3: Der Engel mit dem flammenden Schwert könnte Gabriel oder Azrael sein. Panel 4: Raguel (Freund Gottes) ist, in der Enoch Schriften, unter den sieben Erzengeln aufgeführt. Er ist ein Engel der Erde, eine Wache des 2. oder 4. Himmels. Er "nimmt Rache an der Welt des Lichts", was so interpretiert werden kann, das er andere Engel zur Rechenschaft zieht. Andere Schreibweisen sind Raguil, Rasuil, Rufael, Suryan, und Akrasiel. 125 Sandalphon ist der Engel der in der jüdischen Folklore auf der Erde steht und mit dem Kopf an der Tür des Himmels. Der Dichter Henry Wadsworth Longfellow schrieb ein Gedicht mit dem Titel "Sandalphon". Panel 5-7: Erinnert stark an Milton's „Paradise Lost“. Seite 16 Panel 2: Die Klinge im rechten Vordergrund erinnert an Edgar Allan Poes "Die Grube und das Pendel. " Seite 17 Panel 1-2: Das Tor ist aus Fleisch. Die Säulen ähneln menschlichen Darm. Panel 3: Eine Anspielung auf die, vorher genannte, Figur des Etrigan, welche nur in Reimen spricht. Seite 18 Panel 2-3: Auch Revisionisten und Apologeten stellen Luzifer oft als selbst leidend durch seine Bürde dar. Luzifer muss nicht Ehrlich sein. Auch wenn er es manchmal zu sein scheint oder sich zumindest in der Grauzone zwischen Ehrlichkeit und Betrug befindet. Seite 19 & 20 Beachten Sie das Luzifer und Dream zuletzt nicht das vermeidliche Haupttor der Hölle schließen, sondern einen undefinierten kleinen Klumpen. Wieso verlassen zwei Fürsten ein Königreich durch einen „Hinterausgang“? Vielleicht weil Luzifer sich selbst nicht mehr als einen solchen sieht? Seite 21 Panel 1: Wir sahen diese Frau schon im vorherigen Kapitel. Mazikeen, oder Shedeem sind Wesen in der jüdischen Mythologie, ähnlich den arabischen Dschinn. Als Adam fiel, sagt der Talmud, wurde er für 130 Jahre exkommuniziert, in der Zeit zeugte Dämonen und Gespenster. Panel 3: Lilith ist in der Jüdischen Mythologie die erste Frau Adams und wurde wegen ungehorsam zu einer Dämonin. 126 Heft 24: Die Zeit des Nebels Kapitel 3 Worin Luzifers Abschiedsgeschenk unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zieht und der Traumkönig ungebetene Gäste empfängt Seite 1 Ein typisch norwegischer Palast aus dem 9 Jahrhundert Panel 1: Odin ist der Göttervater der nordischen Mythologie. Er ist der Gott des Krieges, des Todes aber auch der Weisheit und der Poesie. Er sitzt auf seinem Hochsitz Hlidskjalf in Asgard. Der Stadt der Asen (Nordisches Göttergeschlecht). Seine Wölfe heißen Geri und Freki (Gierig und Gefräßig). Er gibt ein Auge als Pfand gegen einen Schluck aus Mimirs Brunnen, um seherische Kräfte zu bekommen. Er raubt von der Riesin Gunnlöd den Skaldenmet Odrörir und bringt ihn in Adlergestalt zu den Göttern. Als Opfer für die Menschen hängt er im Weltenbaum Yggdrasil, verwundet von seinem eigenen Speer. Er hängt dort während neun Tagen und Nächten („Vom Speer verwundet, dem Odin geweiht, mir selber ich selbst, am Ast des Baums, dem man nicht ansehen kann, aus welcher Wurzel er spross“; aus Odins Runenlied 138), wobei er die Runen ersinnt. Panel 3: Er besaß auch zwei Raben namens Hugin und Munin (Gedanke und Gedächtnis), welche den ganzen Tag durch die Welten flogen und Odin berichteten was geschieht. Die Raben scheinen über die nächsten beiden Panels von ihm absorbiert zu werden. Panel 4: Kvasir heißt übersetzt Spucke. Er war der Weiseste aller Lebenden und wurde von den Zwergen Fjalar und Galar getötet welche sein Blut destillierten und daraus den Skaldenmet Odrörir machten. Seite 2 Panel 2: Sigyn ist die Frau von Loki welcher hier dafür bestraft wird das er den blinden Gott Hödur dazu verleitet hat seinen Bruder Balder zu töten. Seite 4 Panel 4: Loki ist ein Riese, wird als Blutsbruder Odins allerdings zu den Asen gezählt. Er ist ein Trickster und Scharlatan und schlägt sich bei Ragnarök, der Götterdämmerung, auf die Seite der Riesen. Die Riesin Sigyn gebar ihm Narfi; mit der Riesin Angurboda zeugt er drei Feinde der Asen: 127 - Die Midgardschlange (Jörmungandaal), welche Thor, den Freund der Menschen, zum Ende aller Zeiten töten wird - Die Todesgöttin Hel - Den Wolf Fenrir (Fenriswolf), der beim Weltende den Göttervater Odin verschlingen wird Panel 5: Beachten Sie die Narben um Loki's Lippen. Sein Mund wurde einmal mit Lederriemen vernäht da er mit seinen listigen Worten nur Zwietracht säte. Seite 5 Panel 1 & 2: Dies ist eine Passage aus der Älteren Edda, eine Geschichtensammlung in Alt-Isländisch, welche die Quelle für die meisten nordischen Mythen ist. Das Schiff ist aus Finger und Fußnägeln der Toten gemacht und trägt den Namen Naglfar. Panel 3: All diese Orte sind Teil der nordischen Mythologie. Seite 8 Panel 1: Dies ist Thor, der Sohn Odins und Jörd, der Göttin der Erde. Thor ist der Gott des Donners und unglaublich stark. Er hasst Loki für seine Missetaten obwohl er auch so etwas wie sein bester Freund ist und er Loki schätzt für seine Späße und Geselligkeit. Panel 2: Thor's Waffe ist der Hammer Mjölnir. Mjölnir wurde von Zwergen gebaut. Durch eine List von Loki geriet der Griff der Waffe allerdings zu Kurz. So konnte nicht mehr die nötige Hebelwirkung erzielt werden um diese Zweihandwaffe zu verwenden. Nur Thor hat durch seine Stärke eine Verwendung für die Waffe gefunden. Der Hammer hier ist grotesk Klein dargestellt. Panel 5: Thor's Wagen wurde von zwei Ziegenböcken namens Tanngnost und Tangrisni gezogen. Jeden Abend verspeist er diese Tiere. Bis zum Morgen ist das Fleisch auf ihren Knochen jedoch nachgewachsen. Seite 9 Wir sehen das erste mal Dreams Private Gemächer. Seite 11 Chaos und Ordnung sind zwei Lebewesen die oft in den DC-Comics vorkommen. In der einen oder anderen Form. Dr. Fate ist z.B. ein Agent der tatsächlichen Ordnung, wie Amethyst. 128 Hawk und Dove werden als Inkarnationen des Chaos und der Ordnung angesehen. Viele Autoren benutzten diese Analogie bereits, und das auch auf unterschiedlichste Weise. Somit kann man hier keine DCUKontinuität zuordnen. Seite 12 Panel 1: Dream ist in seiner Galerie. Die Siegel der Ewigen sind nach ihrem Alter von links nach rechts geordnet. Destiny's Buch dann das Ankh von Death. Dann sehen wir Dreams Gesicht in einer Art Spiegel. Dann das fehlende Siegel des verlorenen Bruders gefolgt vom Herz Desires. Wir erinnern uns an die Galerie von Desire in welcher sich ihr Gesicht in ihrem Siegel spiegelte und an dritter Stelle Dreams Siegel hing. Es scheint also eine Ordnung für die Galerien zu geben. Seite 15 Panel 1: Remiel ist einer der 7 Erzengel an dem Thron Gottes, wie es in Enoch 1:20 beschrieben steht. Er wird in anderen Übersetzungen auch Jeremiel oder Uriel genannt und wird beschrieben als "eine der heiligen Engel, die Gott über jene Gesetzt hat die auferstehen vom Tode." Duma, heisst übersetzt so viel wie "Schweigen". Er ist ein Engel des Todes in der jüdischen Folklore. Er ist der Engel der Stille und der Stille des Todes. Er ist auch als Schutzengel der Ägypter und Engel der Rechtfertigung, und mindestens eine Quelle bezeichnet ihn als "Fürst der Hölle", das heißt, eine der gefallen Engel. Die „Zohar“ berichtet von ihm das er zehntausende von Engeln der Zerstörung unter sich hat und der Herr der Dämonen in Gehinnon (Hölle) ist. Dumah ist auch der Name, der Hüterin des 14. Tores, durch das die Göttin Ischtar auf ihrer Reise in die Unterwelt tritt in der babylonischen Mythologie. Seite 16 Panel 1: Dies ist Azazel. Er war selbst einmal einer der drei Höllenfürsten. Wir sahen ihn bereits in # 4. Seite 17 Panel 3: Choronzon tauchte bereits in # 4 auf. Er war der Besitzer von Dreams Helm. Panel 5: Nada war in # 4, & # 9. Sie ist eine ehemalige Geliebte von Dream. 129 Seite 18 Panel 1: In # 22, Seite 22, haben wir gesehen, das Dreams Burg im Meer ist; hier ist sie auf einem Hügel. Das sollte niemanden überraschen immerhin befindet sie sich in einem Traum. Panel 2: Gaiman benannte diesen Berg als "Brian Froud Berg“. Froud ist ein englischer Fantasy-Künstler. Panel 3: Die Höhle symbolisiert die Gebärmutter in Freuds Traum Analyse und auch den Mutter Erde Archetyp. Panel 4: Das ist Eva's Höhle in der auch Matthew wohnt. Die Höhle ist die Grenze zwischen Traum und Albtraum. Panel 5-7: Eva wird jünger je tiefer sie in die Höhle geht. Seite 19 Panel 2: Dies ist eine Statue des Greifs, der an den Pforten der Träume wacht. Aus der Statue kommt die Stimme des Wesens. Beachten Sie das ein Greif eigentlich einen Adlerkopf und Adlerschwingen besitzt. Seite 21 Panel 2: Der Drache, der Greif, und das geflügelte Pferd sind die üblichen Wächter an der Pforte zum Traumreich. Das Skript charakterisiert den Drachen als eine Wyver, die Unterschiede sind zu vernachlässigen. Es charakterisiert das geflügelten Pferd als Hippogriff; auch hier ist ein Fehler denn auch das Hippogriff hat einen Adlerkopf. Achten sie auf die Fresken mit den menschenköpfigen Tieren. Dies sind geflügelte Stiere, die auch bei assyrischen Palästen zu sehen sind. Sie bestehen aus dem Kopf eines bärtigen Mannes, den Körper eines Löwen, den Flügeln eines Adlers, und den Füßen eines Stieres, obwohl sie hier, Ähnlichkeiten mit der Sphynx aufweisen. Seite 22 Panel 2: Anubis, Bast, und Bes sind Gottheiten der ägyptischen Mythologie. Bes war auch ein Gott des Glückes und der Fruchtbarkeit. Panel 3: Dieser Gott ist eine Figur aus der japanischen ShintoMythologie. 130 Izanagi no Mikoto (dt. „der Mann, der einlädt“) und Izanami no Mikoto (dt. „die Frau, die einlädt“) sind die wichtigsten Urgötter im japanischen Mythos von der Entstehung der Welt. Susanoo no mikoto veraltet auch Susanowo, ist im Shintō der Kami des Windes und des Meeres und der Bruder der Sonnenkami Amaterasu und des Mondkami Tsukuyomi no Mikoto. Susanoo hatte einen sehr stürmischen Charakter, denn seine Lieblingsbeschäftigung war, anderen einen Streich zu spielen. Einer der Streiche, den er seiner Schwester Amaterasu spielte, ging jedoch zu weit und er wurde aus dem Himmel verbannt. Aber er hat auch gute Eigenschaften. Er sorgt zum Beispiel dafür, dass sich keine Seuchen ausbreiten und er gilt auch allgemein als Schutzgott des Ackerbaus. Weiterhin will es die Legende, dass er den Menschen die erste Kultur beibrachte und die Zivilisation begründete. Seite 23 Panel 1: Kilderkin ist eine bisher nicht bekannter Herr der Ordnung. Panel 2: Shivering Jemmy ist ein bisher nicht bekannter Herr des Chaos. 131 Heft 25: Die Zeit des Nebels Kapitel 4 Worin die Toten zurück kehren und Charles Rowland seine Ausbildung beendet Seite 1 Panel 1: Der Dachboden eines britischen Internats. Panel 2: Paines Name steht wahrscheinlich symbolisch für Schmerz (engl.Pain). Seite 3 Panel 3: Internatsschüler tragen normalerweise Schuluniformen so wie Paine eine trägt. Seite 5 Panel 1-3: Im August 1990, überfiel der Irak Kuwait, wobei viele ausländische Bürger als Geiseln genommen wurden. Charles Vater scheint einer davon zu sein. Diese Geschichte spielt allerdings im Dezember. Zu dieser Zeit waren die meisten Geiseln bereits befreit. Seite 6 Panel 1: Hilarion von Gaza (* 291 in Tabatha bei Gaza, Palästina; † 21. Oktober 371 bei Paphos, Zypern) war ein christlicher Asket, Einsiedler und Heiliger. „Hilarion“ ist ein griechisch-lateinisches Mischwort und bedeutet „der Fröhliche“. Bildlich wird er meist als Einsiedlermönch dargestellt. Sein Gedenktag ist in der 21. Oktober Seite 7 Panel 1-2: „The Scarlet Pimpernel“ (von Baroness Orczy) ist eine Abenteuer-Geschichte mit einem maskierten Helden, ein Meister der Tarnung, der dazu beigetragen hat den Geist des französischen Adel in England zu bewahren während der französischen Revolution. Dieser Charakter ist einer der frühesten Beispiele für einen Held mit einer geheimen Identität. Scarlet Pimpernels wahre Identität war die eines Edelmannes. Er war auch Vorbild für die Figur des Bruce Wayne (Batman). A Scarlet Pimpernel ist, nebenbei bemerkt, eine kleine rote Blume. Panel 3: Licht Aus: obligatorischer Ausdruck für „Schlafen gehen“ bei Studenten und Soldaten. 132 Seite 9 Panel 3: Mindestens zwei der Namen auf dem Denkmal werden in Kürze wichtig werden. Seite 10 Panel 4: Wagner zeichnet alle toten Menschen mit leeren Augen, das bedeutet das sie nicht zwangsläufig Blind sein muss. Sie kann auch ein Geist sein. Seite 13 Panel 5: Die Namen Cheeseman und Barrow waren auf dem Denkmal auf Seite 9. Seite 14 Panel 2: Dies war offenbar der Tod von Paine. Panel 5: Es gibt angeblich einen chinesischen Fluch: "Mögest du leben in interessanten Zeiten ": der Fluch beinhaltet, das interessante Zeiten keine sicheren Zeiten sind. Seite 15 Panel 10: Der Schulleiter zitiert ein lateinisches Sprichwort "Mens sana in corpore Sano ": Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper. Achten Sie auf den Jungen zwischen Paine und Charles, er sieht aus wie eine lebende Junge, und er ist nicht in Uniform. Seite 16 Panel 1: Carpe diem: Nutzen den Tag (auch Latein). Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Satz das wichtigste Thema der „Club der toten Dichter“ ist. Einem Film der in einem Amerikanischen Internat spielt.. Seite 17 Panel 3: Der erste Weltkrieg (1914-1918) war der Archetyp der Grabenkämpfe. Durch diese Kampfweise kam es oft zu infektiösen Krankheiten wie Diphterie. Panel 4 & 5: Dies deckt sich mit # 23 wo Luzifer die Verantwortung für die Sünder ablehnte. Wir wissen jetzt wie Paine starb. 133 Seite 19 Panel 5: Wir lesen Paines vollständigen Namen. Seite 23 Panel 1: Die Beziehung zwischen dem Schulleiter und seiner Mutter erinnert an die einiger Serienmörder zu ihren Müttern z.B. Edward Gein. Panel 3: Cogito ergo sum: Ich denke, also bin ich (Latein). Protagoras war ein griechischer Philosoph im 5 Jahrhundert vor Christus. 134 Heft 26: Die Zeit des Nebels Kapitel 5 Worin ein Bankett abgehalten wird und was danach kommt. Über Diplomatie und Schlafzimmer, Erpressung und Drohungen und ein ungewöhnliches Rezept für Würstchen Seite 1 Panel 2: Erster auftritt von Clúracán. Einer männlichen Fee (oder Kobold) aus der irischen Folklore. Er lebt in Weinkellern und sorgt dafür das die Getränkefässer nicht auslaufen. Oft wird er mit einem Lepechaun verwechselt. Seite 2 Panel 2: Auberon und Titania sind der König und die Königin des Feenreiches. Nuala ist neu. Seite 3: Panel 1: Mjölnir ist ein Symbol der Zerstörung, der Fruchtbarkeit, und der Auferstehung. Seine phallische Natur ist hier offensichtlich. Dreams Diener scheinen träumende zu sein. Sie tragen Schlafanzüge. Seite 4 Panel 2: Siehe: „Die Bücher der Magie“ #3 Seite 7 Achten sie auf die ganzen Personen unter den Engeln. Sie tauchten nicht in # 24, auf als die Götter angereist sind. Wir schließen daraus das offensichtlich noch mehr Parteien an der Hölle interessiert sind. Unten links sehen wir einen typischen Zauberer. Er weist Merkmale von Merlin aus der Artus-Saga auf. Seite 8 Panel 7: Sif ist Thor's Frau. Seite 10 Panel 9: Dem Engel Duma scheinen Kains tricks zu gefallen. Er lächelt. Seite 15 Panel 1: Die Krieger bei dem fiktiven Ragnarök sind die legendäre Justice Society of America. In der Kugel können wir Hawkman, einen 135 Riesen (wahrscheinlich Surtur) und Wesley Dodds in seiner Gestalt als „Sandman“. Ihn sahen wir bereits in der ersten Ausgabe dieser Serie. Seite 17 Panel 2: Der Herr der Ordnung bezieht sich hier auf eine Geschichten, in „Justice League“ # 6 und „Justice League International“ # 7, und später auf ein Crossover zwischen „Justice League America“ und „Justice League Europe“. Der Agent der die Traumessenz stahl war der Grey Man. Er rebellierte, was die Aufmerksamkeit der Super-Helden auf ihn zog. Seite 18 Beachten Sie die Kunst im japanischen Stil. Man würde normalerweise erwarten das Susano-O-No-Mikoto, als ein ungestümer Donnergott dargestellt wird, ähnlich wie Thor. Er tritt aber eher wie ein japanischer Geschäftsmann auf. Dies ist wieder ein Beispiel für Gaimans These das Mythen sich formen nach den Vorstellungen derer die sie hören. So hat er hier ein eher westlich geprägtes Erwartungsbild. Asiaten würden dies wahrscheinlich als Parodie wahrnehmen 136 Heft 27: Die Zeit des Nebels Kapitel 6 Worin die verwirrende Frage der Herrschaft über die Hölle zur Zufriedenheit einiger endlich geklärt wird, über die Finsternis der Gastfreundschaft und in welcher gezeigt wird, das dort, wo manche fallen andere erhöht werden. Seite 1 Panel 3: Seneferu war der erste altägyptische König (Pharao) der 4. Dynastie im Alten Reich. Er herrschte etwa von 2670 bis 2620 v. Chr. In seiner Regierungszeit fanden Kriegszüge nach Libyen und Nubien sowie eine große Handelsexpedition in den Libanon statt. Berühmtheit erlangte Snofru hauptsächlich durch seine Bautätigkeit. Als einziger Pharao ließ er drei monumentale Pyramiden errichten, deren Gesamtvolumen das der größten Pyramide Ägyptens, der CheopsPyramide, deutlich übersteigt. Architektonisch leiteten sie den Wandel von den früheren Stufenpyramiden zur echten Pyramide ein. Snofru wurde im gesamten späteren Verlauf der altägyptischen Geschichte in hohem Maße verehrt und der ihm zu Ehren zelebrierte Totenkult dauerte lang an. Er galt als Idealbild des gerechten Herrschers, als welcher er in mehreren literarischen Werken gewürdigt wurde. Seite 3 Panel 1: Kvasirs Blut = Odrörir, der Skaldenmet der Odin inspiriert. Seite 6 Panel 1: Thor hat einen Kater, der als Sturmwolke über seinem Kopf dargestellt wird. Ein kleiner Gag auf kosten des Gottes. Panel 4: Beachten Sie, das Dream selbst nicht schlafen muss. Seite 10 Remiels Rede auf dieser Seite ist stellenweise geklaut. Es ist die Rede die Jesus auf dem Ölberg im Garten Gethsemane hält. Eben jene in der er seinen Vater bittet den „Kelch an ihm vorbei gehen zu lassen“ Seite 11 Panel 3: In der nordischen Mythologie ist Niddhögg (Hass) ein böser Drache. Er lebt in Helheim und pumpt ständig Gift in die Wurzeln der Weltenesche Yggdrasil. Er ernährt sich von Leichen. 137 Seite 20 Panel 1: Der Schädel gehört offensichtlich dem Korinther aus Band 2. Der Penny erinnert an den riesigen Penny in der Bat-Höhle. Die Stadt in der Flasche ist Bagdad. (Wie Dream zu ihr kommt wird in Band 6 erzählt.) Die Taschenuhr gehört Prez (Näheres in Band 8). Es gibt auch einen Krug. Vielleicht ist dies der Krug aus dem Dream bei seinem ersten treffen mit Hob Gadling trank? Seite 24 Panel 2: Matthew's Bemerkung hat einen ominösen Nachhall. 138 Heft 28 Die Zeit des Nebels: Epilog Worin wir abwesenden Freunden, verlorenen Geliebten, alten Göttern und der Zeit der Nebel leb wohl sagen und dem Teufel geben was des Teufels ist Cover: Beachten Sie die vier Zeichen in der unteren rechten Ecke. Sie sind Chinesisch und bedeuten: 1. "neuen" (xin) 2. "Leben" (sheng) 3. "Baby" (Ying) 4. "Kind" (ER) Das dritte und vierte Zeichen bedeuten zusammen "Baby", alle vier Zeichen zusammen bedeuten "neugeboren" Titel: Der Ausdruck : „Dem Teufel geben was des Teufels ist“ stammt aus Cervantes' „Don Quixote“ . Seite 1 Panel 2: Die Fische haben eine Reihe symbolischer Bedeutungen im Christentum. Jesus und seine Jünger wurden als "Fischer der Menschen" bezeichnet (siehe Matthäus 4:19). Der Fisch steht auch als Symbol für die menschliche Seele und war auch ein Zeichen der Frühchristlichen Kirche. Eine mündlich tradierte und später in Schriftform festgehaltene Version erzählt, dass der Fisch als unauffälliges christliches Erkennungszeichen verwendet wurde. Das griechische Wort für Fisch (ichthýs) enthält ein kurzgefasstes Glaubensbekenntnis (Ιησούς Χριστός Θεού Υιός Σωτήρ[ας]): IΗΣΟΎΣ Iēsous (neugr. Isús) „Jesus“ ΧΡΙΣΤΌΣ Christós „Christus“ (d.h. „der Gesalbte“) ΘΕΟΎ Theoú „Gottes“ ΥΙΌΣ Hyiós (neugr. Iós) „Sohn“ ΣΩΤΉΡ Sōtér (neugr. Sotíras) „Retter“/„Erlöser“ 139 Seite 2 Panel 3: Duma hat keine Genitalien, aber Brustwarzen. Seite 3 Panel 7: Dream erscheint als Kai'ckul zu seinem Abendessen mit Nada. Eben so wie sie ihn erwartet zu sehen. Der Kerzenhalter erscheint in den folgenden Panels nur unregelmäßig. Seite 4 Panel 5: Die chinesischen Schriftzeichen bedeuten: See (hu) Drache (long) Malerei (hua) Die Vögel sind ein Kranich und ein Rabe. Seite 8 Panel 4: Dies ist die erste definitive Aussage, dass Dream sein Amt niederlegen könnte. Auch haben wir vorher hinweise erhalten das Dream sterben kann oder durch eine neue Inkarnation ersetzt werden kann. Seite 9 Panel 1-2: Diese Panels sind im klassischen japanischen "Ukiyo-e" (oder "Floating World") Stil gehalten. Panel 6: Mit „Fließende Brücke des Himmels“ ist Wahrscheinlich der Regenbogen gemeint, auf dem Izanagi und Izanami standen als sie die Insel Onogoro erschufen. Seite 10 Panel 7: Loki hat, wie gesagt, eine lange Feindschaft mit dem Sturm-Gott seines Pantheons: Thor. Loki gilt außerdem als Feuergott. Das erklärt seine Frisur. Seite 12 Panel 2: Clúracán verweist hier auf die ägyptischen Hieroglyphen. Panel 9: Der Unsichtbare Hof ist in der keltischen Mythologie der Ort an dem die dunklen Feen leben. 140 Seite 14 Panel 1: Dream verbietet Nuala das benutzen ihrer „niedrigen Magie“ da er diese in seinem Reich nicht duldet. Seine anderen Gäste hingegen benutzen häufiger Magie. Wahrscheinlich verbietet er es Nuala um zu unterstreichen das sie jetzt seine Bedienstete ist und nicht mehr sein Gast. Seite 15 Panel 1: Die erste Wahl wäre wahrscheinlich eine Ewigkeit im Himmel gewesen. Seite 16 & 17 Nada wird wiedergeboren (als Junge). Seite 18 Panel 1: Das ist unser alter Freund, Luzifer, Ex-Herrscher der Hölle. Panel 3-5: Luzifer im Gespräch mit dem Schöpfer. Dies erinnert an den Beginn von Goethes „Faust“. Seite 21 Panel 3: Remiel bezieht sich auf die Perfektion des Namens Gottes. Panel 4: Remiel scheint eine unerwartete Zuneigung für Duma zu haben. Seite 23 Panel 2: Diese Aussage steht im ironischen Kontrast zu der Aussage im ersten Kapitel dieses Bandes: Nichts ist schlimmer als die Hölle. Panel 5: "Wie könnte es nicht zum besten aller sein, in dieser besten aller möglichen Welten" Ist ein Zitat aus Voltaires Satire „Candide“. Panel 6: Ironie: In der Hölle kann nichts glücklich sein. Der Dämon arbeitet wieder genau so schwer wie im ersten Kapitel. 141 142 V. Über die See zum Himmel (A Game of You 32 - 37) 143 Titel „A Game of You“ bezieht sich eindeutig auf die Frage der Identität. Wer und was die Figuren in dieser Geschichte sind, ist entweder eine Frage an die Leser oder bezieht sich auf die Charaktere selbst und ist das Hauptthema welches der Leser beim lesen dieser Geschichte beachten sollte. Viele der Kapitel dieser Geschichte haben die Titel von Songs. 144 Heft 32: Slaughter on Fifth Avenue Titel: Der Titel bezieht sich auf "Slaughter on the tenth Avenue", einem Stück aus dem Rogers und Hart-Musical "On Your Toes" - Tiffany & Co. Befinden sich auf der Fifth Avenue Einflüsse: Jonathon Carroll's „Bones of the Moon“ hat viele Ähnlichkeiten mit der Grundidee dieser Geschichte. Seite 1-3 Auch im „Das Puppenhaus“ war Barbie in diesem Traumland unterwegs. Von den vier Sprechenden die in dieser Sequenz vorkommen haben wir Martin Tenbones, ein riesiges Hundeähnliches Wesen, bereits kennen gelernt. Die anderen drei werden wir noch kennen lernen. Martin spricht in lila. Luz in grün; Prinado, ,die einen britischen Slang-Akzent hat, spricht in orange und Wilkinson in rot. Seite 1 Panel 1: Der Kuckuck und sein Gefolge waren zum ersten Mal in „Das Puppenhaus“ zu sehen. Luz war der Name des Ortes, an dem Jakob seinen Traum hatte in dem er mit einem Engel rang. Als Jakob aufwachte benannte er den Ort um in Bethel (Das Haus Gottes). Panel 3: Die schwarzen Wächter sind eine unbekannte Gruppe. Tantoblin (Begriffserklärung): Eine runde Torte oder Gebäck, oder ein Stück Kot. Seite 3 Panel 1: Hierogram und Porpentine kommen ebenfalls in „Das Puppenhaus“ vor. Hierogram bedeutet "heilige Zeichen", „heilige Schrift“ oder "Hieroglyphe". Porpentine ist die alte und veraltete Bezeichnung eines bestimmten Fixstern (Erwähnt in der OED von 1503).Porpentine hat auch die Umgangssprachliche Bedeutung von "Stachelschwein". Panel 3: Die Augen gehören Martin Tenbones. Seite 4 Panel 1: Das ist Barbie, die war einmal mit Ken verheiratet, aber deren Ehe endete als Folge der Ereignisse in „Das Puppenhaus“. 145 Achten Sie auf die Fotos an der Wand hinter ihr, die Bilder von Tättoowierungen und eine männliche Brust mit Nippel-Ring. Seite 5 Panel 1: Erster Auftritt von Wanda. Achten sie auf den Zustand des Flures, in diesem heruntergekommenen Mietshaus. Panel 2: Barbie scheint in sich zwei verschiedene Personen zu vereinen. Eine lebt nur im Traum, die andere nur in der Wachwelt. Seite 7 Panel 2: Erster Auftritt von Thessaly. Thessaly ist auch der Name einer Region in Griechenland. Achten Sie auf die großen Brillengläser von Thessaly; diese Symbolik wird noch deutlicher zutage treten, in # 34. Panel 7: Erster Auftritt von Hazel. Seite 8 Panel 1: Der Plakate im Hintergrund zeigen Jimi Hendrix, Patrick Nigel und eine Person die Ähnlichkeiten mit Desire aufweist. Panel 5: Erster Auftritt von Foxglove. Foxglove (Fingerhut) ist eine Blumeart (Digitalis purpurea). Das Medikament Digitalis wird aus Fingerhut gemacht und wird dazu verwendet den Herzschlag zu verlangsamen. Seite 9 Panel 3: Erster Auftritt von George. Seite 10 Panel 2: Auch das Schachbrett nimmt bezug auf den Titel. Schwarz/Weiß. Doppelgesichtig. Panel 3: Tiffany's ist ein berühmtes New York Kaufhaus.Es ist bekannt für seinen teuren Schmuck & die Parfümerie. Panel 6: "Prinzessin Barbara": Ironie. Wanda weiß nichts von Barbies Leben im Traumland. Seite 11 Panel 1: Dies ist der gleiche Ort, an dem Johanna Constantine auf Dream trifft in # 29. 146 Panel 2: Das es eine Verbindung zwischen Traum und Zeit gibt ist ein sehr alter glaube. Träume sind oft prophetisch und die Interpretation der Träumen ist eine der Hauptforderung einer Gesellschaft an den Schamanen (unabhängig ob Hexer, Arzt oder Psychiater). Panel 5: Eine Schäre ist eine kleine Insel, die in den Eiszeiten entstand, als das von Skandinavien und Kanada ausgehende Inlandeis die darunterliegenden Gesteinsmassen überströmte und abschliff. So bildete sich ihre flache, abgerundete Form. Sie können wenige Quadratmeter bis einige Quadratkilometer groß sein. Schären kommen vor allem in Skandinavien und Kanada vor, häufig in Gruppen als sogenannter Schärengarten. Seite 13 Panel 2: Beachten Sie die Hakennase und die spitzen des Mannes im Vordergrund. Dies ist wahrscheinlich nur künstlerische Freiheit die auf McManus zurückzuführen ist. Seite 14 Panel 5: Wanda bezieht sich auf zwei Fernseh-Shows, „Die Twilight Zone“ und „Die Outer Limits“, sind bekannte Mysteryserien. Seite 15 Panel 4 & 5: Beachten Sie die gelbe Flüssigkeit die auf den Boden tropft. Scheinbar hat sie sich vor Angst nass gemacht. Seite 16 Panel 1: „Breakfast at Tiffany's“ ist ein Roman von Truman Capote, der später mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle verfilmt wurde. Das Buch handelt vom Leben eines exzentrischen Partygirls, der neunzehnjährigen Holly Golightly, erzählt aus der Perspektive ihres Nachbarn und Freundes, der sie wegen ihrer ansteckenden Lebendigkeit liebt und bewundert, schließlich die Wahrheit über ihre sorgfältig versteckte Herkunft zutage fördert und als Einziger wirklich zu ihr steht. Sie ist vollkommen mittellos, schlägt sich aber tapfer, mit unverschämtem Charme und überraschendem Einfallsreichtum durchs New Yorker Leben an der Upper East Side, lässt ihre Verehrer am ausgestreckten Arm verhungern, dreht ihnen trotzdem die Taschen um, ist für jeden Unsinn zu haben und geht immer, wenn sie das „rote Elend“ überkommt, auf einen Sprung zum Juweliergeschäft Tiffany auf der Fifth Avenue, dem einzigen Ort auf der Welt, an dem sie sich wohl fühlt. 147 Holly Golightly (deutsch etwa „Nimm’s leicht“), die eine instabile Kindheit hatte und bereits mit vierzehn Jahren verheiratet war, plant New York zu verlassen und in Brasilien einen reichen Mann zu heiraten. Als sie einen Brief bekommt, in dem steht, dass ihr Bruder Fred beim Militär ums Leben kam, zerstört sie ihre Wohnung. Sie steht unter Verdacht, für einen Mafia-Boss gearbeitet zu haben, und wird deshalb für kurze Zeit verhaftet. Ihre geplante Heirat in Brasilien wird abgesagt, da ihr Verlobter ein wichtiges politisches Amt besetzt und keine Frau will, die derart öffentliches Interesse auf sich zieht. Holly will trotzdem nach Südamerika, um dort ein neues Leben zu beginnen. Panel 2: Wanda hat recht. Studien haben gezeigt das Menschen die an Schlafentzug leiden anfällig für Psychosen sind.. Panel 7: Wanda hatte „feuchte Träume“ Ein Anzeichen für ihre Transexualität. Panel 8 & 9: Was Wanda meint sind die Bizarros. Eine Gruppe von unvollkommenen Duplikate von Superman und seinen Freunden, einschließlich Lois Lane. Die Bizarros, insbesondere "Superman Bizarro # 1" und "Bizarro Lois # 1 "erschien in einigen Superman Geschichten, vor allem in den 1960er Jahren. Seite 17 Panel 1: Wanda der Beschreibung der "Wierdzos" ist offenbar ein genaue Beschreibung der Bizarros. "Hyperman" ist natürlich eine analogie von Superman. Panel 6: Sindy wurde in „Das Puppenhaus“ angedeutet. Sindy heißt im original Sindie = Sünde. In den 70er Jahren waren die Sindie-Puppen ein direktes Konkurrenzprodukt zu den Barbiepuppen. Panel 7: Wir treffen nicht auf Scarlett die möglicherweise die Vermieterin ist. Scarlett hat ihren Namen von Scarlett O´Hara aus „Vom Winde verweht“. Später werden dafür noch Anzeichen gegeben. Panel 8: Wanda war also wirklich mal ein Mann und hieß Alvin. Ihr „Game“ ist die sexuelle Orientierung. Seite 20 Martin Tenbones ist seit seinem letzten Auftritt in „Das Puppenhaus“ enorm gewachsen. 148 Seite 21 Panel 9: Beachten Sie, das Barbie jetzt erst anfängt zu Weinen. Also ist das Make Up nicht wegen der Tränen verschmiert. Seite 22 Panel 1: Luz ist ein Dodo, Prinado ist ein Affe in einem Hotelboy Anzug, Wilkinson ist eine Ratte in einem Trenchcoat und einem Hut. Wilkinson's Kleidung und die Art und Weise zu sprechen erinnern stark an John Constantine. Seite 24 Panel 2: Die Porpentine sieht anders aus als damals. 149 Heft 33: Lullabies of Broadway Titel: Der Titel dieses Kapitels bezieht sich auf das Lied "Lullaby of Broadway" 1935 von Busby Berkeley's gesungen. Die Texte lautet: Come on alomg and listen to The Lullaby of Broadway. The hip Hooray and Ballyhoo The Lullaby of Broadway The rumble of a subway train, The rattle of the taxis The daffidyls, who entertain At Angelo's and Maxie's. When a Broadway Baby sais Good Night, It's early in the morning. Manhatten Babies don't sleep thight Until the Dawn. Good night, Baby Good night, Milkman's on his way Sleep thight, Baby, Sleep thight, Let's call it a day Seite 1 Panel 6: Bitte beachten Sie das Hazel viel weiblicher und weicher aussieht als zuvor. Seite 2 Panel 1: Beachten Sie die Schachbrett-Muster am oberen Rand von Barbies Wänden Seite 3 Panel 9: Hazel scheint wirklich naiv zu sein was das Thema Sex und Verhütung angeht. Seite 4 Panel 2: Frauen, die zusammen leben, oder in unmittelbarer Nähe zueinander, haben auf Grund von Pheromonen oft einen synchronen Menstruationszyklus. Panel 5-7: Bevor es Schwangerschaftstests gab wurde wirklich auf diese Weise festgestellt ob eine Frau Schwanger war. Man Injizierte das Blut 150 der Mutter in ein weibliches Kaninchen. Nach 24 Stunden wurde das Kaninchen getötet. Die Eierstöcke wurden entfernt. Haben sie einen Eisprung aufgewiesen war dies das Ergebnis bestimmter Hormone die nachwiesen das die Frau schwanger sei. Seite 6 Panel 4: Wundawolle kommt auch in Kapitel 36 vor. Ein weiteres Anzeichen dafür das diese Kapitel parallel spielen. Panel 6: Barbie beginnt zum ersten mal seit 2 Jahren zu träumen. Seite 7 Panel 1: Nuala wurde in “Die Zeit des Nebels” eingeführt. Sie ist Dreams Dienerin und war ein Geschenk der Elfen an ihn. Panel 2-5: Beachten Sie die Grenzen diese Panels. Panel 3-5: Das ist der berühmte Talkmaster David Letterman. Panel 5: Eine weitere Facette des Spiels von Barbie. Seite 8 Diese Sequenz erinnert an den Kleiderschrank der die Kinder nach Narnja bringt in „The Lion, the Witch, and the Wardrobe“. . Seite 9 Panel 2: Raymond Chandler war ein Pionier in der Krimiszene. Er prägte den Hard-boiled-Detektiv Stil und „The Long Goodbye“ ist eines seiner größeren Werke. Der Roman befasst sich mit der Frage wie die Identität Beziehungen beeinflusst. Einer der protagonisten verkleidet sich in diesem Band und Begegnet in beiden gestalten dem detektiven, Philip Marlowe. An einer Stelle er sagt: "An act is all there is. There isn't anything else. In here-[tapschest with lighter]--there isn't anything." Vergleich diese Aussage mit Georges Aktion auf der nächsten Seite. Der Titel „The Long Goodbye“ steht auch Sinnbildlich für das Ende dieser Story. Panel 3: Claudia, ein "junges Vampirmädchen" in Anne Rice's "Interview mit einem Vampir ", bürstet sich ihr Haar ebenfalls jeden Abend 100 mal. Diese Szene erinnert stark an sie. 151 Seite 10 & 11 Diese Sequenz erinnert an die Terminator Filme in der die Androiden ebenfalls ihre Haut entfernen unter welcher sich ein Exoskelett verbirgt. Seite 13 Panel 1: Das ist "Weirdzo Hyperman # 1" (eigentlich Bizarro Superman # 1). Seite 16 Panel 1: Foxglove schläft ohne zu träumen. Sie beginnt allerdings zu träumen sobald der Kuckuck auftaucht. Panel 3-6: Foxgloves richtiger Name ist Donna Cavanagh, sie war die Ex-Geliebte von Judy, die in # 6 getötet wurde. Donna wurde dort aber lediglich erwähnt. Judy kannte auch Rose, die Hauptfigur aus „Das Puppenhaus“ in dem Barbie das erste mal auftauchte. Panel 5: Judy starb in diesem Outfit. Panel 6: Bitte beachten Sie, dass Judy sich in # 6 die Augen ausstach, sie hier also ohne Augen dargestellt ist. Seite 17 Panel 2: Judy befand sich damals in dem Diner in welchem John Dee Amok lief wie sie einen streit mit Donna hatte bei welchem sie Donna geschlagen hat. Panel5: Ironie: Sie hat keine Augen mehr. Seite 21 Panel 1: Hinweis zu Luz Geschlecht. "Luz" ist Spanisch für Licht, und ist grammatisch weiblich. Beachten Sie außerdem, dass Prinzessin Barbara im gleichen Stil spricht wie die restlichen Bewohner des Landes. 152 Heft 34: Bad Moon Rising Titel: "Bad Moon Rising" ist ein Lied von der Rockband Credance Clearwater Revival. I see the bad moon arising. I see trouble on the way. I see earthquakes and lightnin. I see bad times today. Chorus: Dont go around tonight, Well, its bound to take your life, Theres a bad moon on the rise. I hear hurricanes ablowing. I know the end is coming soon. I fear rivers over flowing. I hear the voice of rage and ruin. Chorus: All right! Hope you got your things together. Hope you are quite prepared to die. Looks like were in for nasty weather. One eye is taken for an eye. Seite 1 Panel 2: Die Vögel scheinen verschwunden zu sein als George starb. Seite 2 Panel 5: Beachten Sie das Poster mit dem Engel. Seite 4 Panel 6: Wanda lebt in Wohnung 2. Ein numerologischer Verweis auf ihre doppelte Natur. Seite 5 Panel 5: Barbie lebt in Apartment 1. Sie ist die Hauptfigur dieser Geschichte. 153 Seite 6 Panel 2: Das Porpentine hat sich wieder grändert. Seite 11 Panel 3: Dieses ist vermutlich das gleiche Messer welches George zuvor verwendet hat. Seite 12 & 13 Was Thessaly mit Georges enthäutetem Gesicht macht ist ein Ritus der griechischen Hexen, der von dem im dritten Jahrhundert n. Chr. Lebenden lateinischen Schriftsteller Apuleius, in "The golden Ass" beschrieben wird. Diese Praxis hat ihre Wurzeln in Sumer und Babylonien, deren Einwohner trugen die Gesichter ihrer Toten Feinde als Masken, in Übereinstimmung mit den Traditionen der Magie. Der Berg Thessaliy in Griechenland war ein Zentraler Ort der Aktivität dieser Hexen. Im Mittelalter war der Glaube verbreitet das Dämonen ihre Opfer häuten und diese dann als Felle tragen. Satanistische Gruppen führen diesen Ritus auch heute noch fort. Seite 14 Panel 3: Welcher Fluss genau gemeint ist, ist unklar. In der griechischen Mythologie, gibt es den Fluss Styx. Er war einer der Grenzen zwischen dem Land der Lebenden und dem Land der Toten. Weitere mythologische Flüsse die in Frage kommen sind: Acheron, Cocytus, Phlegethon (den Fluss des Feuers) und Lethe (den Fluss des Vergessens). Seite 15 Panel 1: Gwas-y-gog: Walisisch, bedeutet wörtlich "Diener des Kuckuck ", es ist auch der Name eines kleinen, braunen Vogels. Der auch Spatz genannt wird. Seite 16 Panel 9: Nimmt Thessaly bezug auf Dreams Rubin? Oder meint sie einen anderen, ähnlichen Stein? 154 Seite 17 Panel 9: Wir haben nie Anhaltspunkte dafür gesehen das Dream vorurteile gegenüber Hexen oder Homosexuellen hat. Er selbst interessiert sich eigentlich nicht für die Menschen und deren Eigenarten. Seite 18 Panel 3: Thessaly, Hazel und Foxglove bilden zusammen ein konstellation die an die Dreifache Göttin erinnert. Alte Frau, Frau mittleren Alter und Mädchen. Panel 4: Gorgo: Die griechische Wurzel / Gorgos / bedeutet "düster, hart, schrecklich ". Dies ist zurückzuführen auf die Gorgonen. Die Gorgonen (griechisch γοργόνες, gorgónes, Singular die Gorgone oder Gorgo, griechisch Γοργώ, gorgó) sind in der griechischen Mythologie drei geflügelte Schreckgestalten mit Schlangenhaaren, die jeden, der sie anblickt, zu Stein erstarren lassen. Sie sind die Töchter des Phorkys und der Keto. Die Gorgonen sind Stheno (auch Stheino und Sthele), Euryale und Medusa. Medusa ist die einzige Sterbliche unter ihnen und wurde von Perseus enthauptet. Der Kopf dieser Gorgone wurde der Göttin Athene gebracht. Zahlreiche Motive der Athene zeigen sie mit der Aigis und Gorgonenhaupt auf ihrer Brust. Medusas abgeschlagener Kopf von Rubens Nach der neueren griechischen Volksüberlieferung war die Gorgone ursprünglich die Schwester Alexanders des Großen. Sie ist eine Nixe, die im Wasser lebt und jedes vorbeikommende Boot fragt, ob Alexander noch lebe. Lautet die Antwort „nein“, so zieht sie das Schiff mitsamt der Besatzung zu sich hinab. Die Antwort, die dem Schiffer sein Leben bewahrt, lautet: „Er lebt und herrscht als König“ 155 Mormo: Eine Figur aus der griechischen Mythologie. Er erschreckt Kinder. Ereškigal, auch Ereschkigal, Ereskigal, (Die Göttin der großen brachliegenden Orte) ist die oberste sumerische Schlangengöttin, die ihren Status einer Ur-Gottheit bei der Weltschöpfung später mit der Unterwelt (Kigalla) wechselt. Ihr ursprünglicher Name in der Genealogie war Nintu. Ereškigal nimmt als spätere Göttin der Unterwelt die zentrale Rolle als Gottheit der Wiedergeburt ein, ähnlich einer Schlange, die sich häutet und danach mythologisch als neu geboren gilt. Im ursprünglichen Mythos galt Ereškigal daher als eine der Herrscherinnen über die Erde, als diese noch eine unbewohnte und brachliegende Wildnis war, die von Gärten aus Regenbögen umgeben war. Sie gab jedoch dem Drängen Nergals nach und wurde so zur Herrscherin der Unterwelt. Der Zauber ist sehr ähnlich der dem H.P. Lovecraft in "Horror at Red Hook." Verwendet. Seite 19 Panel 1: Beachten Sie die drei Gesichter. Seite 23 Panel 1-3: Die Lady erkennt die annormalie des Mondes. Entweder ist sie verrückt oder es ist eine Anspielung auf ihre vorherige Aussage, das niemand mehr auf den Himmel achtet. Panel 6: Kaninchenloch: Ein Verweis auf „Alice im Wunderland“. Worin Alice durch ein kaninchenloch fällt und somit das andere alnd betritt. Stephen King ist ein amerikanischer Horror Autor (Es, Misery, Green Mile) Seite 24 Panel 4: Wanda zitiert hier aus Bram Stokers „Dracula“ 156 Heft 35: Beginning to See the Light Titel: Der Titel dieses Kapitels stammt von dem gleichnamigen Velvet Underground Song. Zwei Zeilen aus diesem Song erinnern an die Rolle des Kuckucks in dieser Geschichte: "Met myself in a dream. Let me tell you it was all right" Seite 1 Panel 2-3: Das Land ist voll von fantastischen Elementen. Die Bäume erinnern an J.R.R. Tolkiens Ents. Panel 3: Barbie trägt das gleiche Kleid wie in „Das Puppenhaus“ Seite 2 Panel 1: Wilkinson singt ein altes irisches Volkslied. Tipperary ist ein Ort in Irland. Seite 5 Panel 6: Wilkinson erinnert mit seiner Rede erneut an John Constantine. Seite 11 Panel 7: Das Land erinnert von der Geographie her an ein KinderFantasy-Land wie Oz oder Narnja. Seite 13 Panel 2: Beachten sie die Hand. Möglicherweise ein Tweener? Seite 14 Panel 3: Barbie bezieht sich auf J.R.R. Tolkien's „Die Hobbit“. Seite 18 Panel 2: Die gelbe Ziegelstraße ist ein Motiv aus „Der Zauberer von Oz“ Dorothy geht dort eine gelb gepflasterte Straße entlang, welche sie durch das Land führt. Genau wie Dorothy hat Barbie 3 Begleiter und muss durch ein, ihr feindlich gesinntes, Land. 157 Eine Szene aus dem Film: „Der Zauberer von Oz“ (v.l.n.r.) Vogelscheuche, Zinnmann, Dorothy, Löwe Seite 21 Panel 6: "Nana: wahrscheinlich Banane. Seite 24 Panel 3: Dies ist ein Hinweis auf die Art der Bewohner des Landes 158 Heft 36: Over the Sea to Sky Titel: „Over the Sea to Sky", auch bekannt als "The Skyeboat Song", ist ein altes schottisches Volkslied. "Speed, bonny boat, like a bird on the wing, Onward! the sailors cry. Carry the laddy born to be king Over the sea, to Skye." Seite 1 Viele der dominierenden Elemente des Landes sind Elemente aus Barbies Kindheit. Seite 2 Panel 1: erste vollständige Darstellung des Kuckucks. Seite 4 Panel 7: Anspielungen auf bekannte Comichelden: Perry Porter, The Amazing Spider ist wirklich Peter Parker, The Amazing Spider-Man, und Clint Clarke, Hyperman, ist wirklich Clark Kent, Superman. Seite 6 Panel 1: Die Bücher sind: „Der Zauberer von Oz“ von L. Frank Baum, „The Magician's Nephew“ von CS Lewis, und etwas namens “Narnia“. In den ursprünglichen Titeln der Chroniken von Narnia tauchte diese Bezeichnung jedoch nie auf. Außerdem sehen wir Tolkiens „Herr der Ringe“ und „Witches“, ein Roman Roald Dahl. Seite 8 Panel 1: They Might Be Giants ist ein Alternative Rock-Duo bestehend aus John Linnell und John Flansburgh. Panel 3: Jim Morrison war Sänger bei den Doors. Er starb früh durch seinen Drogenmissbrauch. Seite 9 Panel 3: Eine Hexe aus den Ebenen: Thessaly scheint wirklich noch eine der Hexen zu sein die von Apuleius beschrieben wurden. So macht sie auch gebrauch von Necromantie. Die modernen Hexen welche der WiccaLehre folgen nutzen diese und ähnliche Rituale nicht. 159 Seite 10 Panel 1, 3: Die Sonne ändert ihre Position Panel 3: Thessalys Bemerkungen über den Charakter des Landes wird später gründlicher erläutert. Seite 13 Panel 2, 4: Beachten Sie die Parallele zwischen dem Kuckuck und Hazels Schwangerschaft. Seite 15 Panel 1: Rutger Hauer ist ein bekannter Schauspieler. Velvet Underground lieferten auch den Titel dieses Kapitels Panel 5: Tunte: Im Original Queen: eine umgangssprachliche Bezeichnung für bestimmte Arten von Transvestiten und homosexuellen Männern. Seite 17 Panel 5: Der barmherzige Samariter ist ein Charakter aus der Bibel. Jemand der anderen ohne Erwartung von Gegenleistungen hilft ist ein Samariter. Seite 19 Panel 1: Das Hierogram ist mit dem japanischen Katakana (einer der japanischen Alphabet) beschriftet. Die Zeichen bedeuten "Do-RII-mi-ngu", oder "träumen". In England gibt es einen ähnlich aussehenden Stein namens KuckucksStein. Der Legende nach landet ein Kuckuck immer zur einer bestimmten zeit auf diesem Stein. Seite 28 Panel 4: Lou Reed war der Sänger von Velvet Underground. Seite 34 Diese Sequenz erinnert an das letzte Narnia Buch, „The last Battle“, in dem Narnia endet, und alle seine Kreaturen vergehen. Der Unterschied ist das sie in Narnia je nach ihrem verhalten ins Paradies oder in die Schatten kommen. In beiden Fällen beobachtet auch eine Gruppe von Außenstehenden das Ereignis. 160 Seite 35 Panel 1: Alianora ist eine andere Schreibweise von Eleanor. Sie ist eine Figur aus James Branch Cabells „Poictesme stories. Gaiman ist ein großer Cabell-Fan. Panel 2: Hinweis: Die Narbe, war auch ein Merkmal von Cabells Alianora? Seite 39 Dies ist die Vermieterin Scarlet...und ihr Gebäude ist „Vom Winde verweht“ 161 Heft 37: I Woke Up and One of Us Was Crying Titel: Der Titel dieses Kapitels stammt von einer Zeile in Elvis Costellos Song: „I want you“ Oh my baby baby I love you more than I can tell I dont think I can live without you And I know that I never will Oh my baby baby I want you so it scares me to death I cant say anymore than I love you Everything else is a waste of breath I want you Youve had your fun you dont get well no more I want you Your fingernails go dragging down the wall Be careful darling you might fall I want you I woke up and one of us was crying I want you You said young man I do believe youre dying I want you If you need a second opinion as you seem to do these days You can look in my eyes and you can count the ways I want you Did you mean to tell me but seem to forget I want you Since when were you so generous and inarticulate I want you Its the stupid details that my heart is breaking for Its the way your shoulders shake and what theyre shaking for Its knowing that he knows you now after only guessing I want you Its the thought of him undressing you or you undressing I want you He tossed some tatty compliment your way I want you And you were fool enough to love it when he said I want you I want you The truth cant hurt you its just like the dark It scares you witless 162 But in time you see things clear and stark I want you Go on and hurt me then well let it drop I want you Im afraid I wont know where to stop I want you Im not ashamed to say I cried for you I want you I want to know the things you did that we do too I want you I want to hear he pleases you more than I do I want you I might as well be useless for all it means to you I want you Did you call his name out as he held you down I want you Oh no my darling not with that clown I want you Youve had your fun you dont get well no more I want you No-one who wants you could want you more I want you Every night when I go off to bed and when I wake up I want you I want you Im going to say it once again til I instill it I know Im going to feel this way until you kill it I want you I want you Seite 1 Panel 1: Greyhound ist eine US- Bus-Gesellschaft. Seite 2 Panel 4: Thessaliy vergleicht ihre Macht mit der Dream's. Die Griechen schrieben Stücke über Menschen die es wagten, sich selbst im Vergleich zu Göttern zu stellen. Diesen haben die Bezeichnung Hybris. Diese Stücke waren übrigens alle Tragödien. Seite 4 Panel 5: Die Frau, für die die Schäre gemacht wurde war Alianora. Wir haben erfahren das Dream sie einmal geliebt hat und das dies wohl der Grund ist das er einen Kompromiss einging. 163 Seite 6 Panel 2: Wieder ein Verweis auf „Der Zauberer von Oz“ Genau wie bei Dorothy war Barbies Reise ein Traum. Weitere parallelen sind das beide Abenteuer mit einem Wirbelsturm begannen und in Kansas endeten. Judy Garland, welche die Dorothy in der Verfilmung des Buches spielte ist außerdem eine Ikone in der Transvestiten und Schwulenszene. Seite 8 Panel 3: Barbie scheint wieder normal träumen zu können. Seite 9 Panel 5: Thessally scheint noch vor der klassischen Zeit der Griechen geboren zu sein. Seite 11 Panel 4: Hesekiel (Ezechiel) war ein biblischer Prophet. Ezechiel war der Sohn eines Priesters und ein jüngerer Zeitgenosse des Propheten Jeremia und verfasste das Buch Ezechiel. Er gehörte zur ersten Gruppe der im Rahmen der babylonischen Gefangenschaft im Jahre 598 v. Chr. verschleppten Israeliten, die Nebukadnezar II. zusammen mit dem König Jojachin ins Exil führte. Er erhielt seinen Wohnsitz im nördlichen Mesopotamien am Fluss Chabur, wo er als Prophet auftrat. Seite 12 Panel 8: „Miese Lisa“: eine Anspielung auf das berühmten Gemälde "Mona Lisa". Panel 9: First Amendment: Das First Amendment in der Verfassung der USA garantiert die Pressefreiheit. Diese scheint hier jedoch ab absurdum geführt zu werden.. Seite 13 Panel 7: Die vermeidliche Schnecke könnte wirklich Georges abgetrennte Zunge gewesen sein. Panel 9: Hier wird Scarletts Position als Vermieterin bestätigt. Seite 14 Panel 2: Aids wurde in den USA ursprünglich als Krankheit der Schwulen bezeicnet. Dies sorgte für eine extreme Schwulenfeindliche 164 Haltung in der Bevölkerung und etablierte den Glauben, das Aids eine Strafe sei für das unchristliche Leben der Homosexuellen. Seite 17 Panel 4: Das Zitat ist aus der Bibel, Prediger 12:6-7. Vers Acht ist eine Ironie in dem Kontext: „ Es ist alles ganz Eitel,“ sagt der Prediger, „ganz Eitel.“ Seite 18 Panel 2: Caleb ist ein weiterer „guter, gottesfürchtiger“ Namen. Das Zitat weist darauf hin, dass falsches Verhalten bestraft werden wird, und bekommt durch die Weise auf welche Wanda starb eine wortwörtliche Bedeutung. Panel 4: Salina, Goodland, und Aurora sind Städte in Kansas, und Florissant ist in der Nähe in Missouri. Cloverdale und Boonville sind zwei kleine Städte in Indiana. Mulberry Grove liegt bei Savanna im StaatGeorgia. Seite 20 Panel 1: Beachten Sie das GC Logo in der oberen linken Ecke des Comics. Es erinnert an das tatsächliche DC Logo. Rechts auf dem Cover ist ein Hund. Eine Anspielung auf Supermans Hund Krypto. Das Cover ist aufgemacht wie ein 60er Jahre Comic. In den 60ern gab es tatsächlich ein 80 Seiten Special über Supermans Begegnungen mit Bizarro. Panel 2-3: Ein Klischee-Comic- Shop. Seite 23 Panel 2: Onkel Wiggily : Eine Anspielung auf eine Kinderbuchreihe von Howard R.Garis. Onkel Wiggily war ein anthropomorphes Kaninchen. Panel 4: Wanda trägt ein ähnliches Kleid wie Glinda in dem Oz-Film. Panel 5: Die Frau bei Wanda ist natürlich Death. Barbie erkennt sie wahrscheinlich, weil jeder sie bei der Geburt das erste mal trifft. (Das zweite mal dann bei seinem Tod) 165 166 VI. Fabeln und Reflexionen (Fabels and Reflections) 167 Allgemein Dieser Band enthällt zwei Anthologie-Serien aus der Sandman-Reihe. Diese sind: Distant Mirrors (In welcher jede Geschichte mit einem Monat im Zusammenhang steht) und Convergences (In welcher jede Geschichte von einem Geschichtenerzähler erzählt wird). Außerdem befinden sich in diesem band die One-Shots : Vertigo Preview und Sandman Special #1 Genaue Auflistung: Vertigo Preview: Fear of Falling 31: Three Septembers and a January (Distant Mirrors) 29: Thermidor (Distant Mirrors) 38: The Hunt (Convergences) 30: August (Distant Mirrors) 39: Soft Places (Convergences) Special #1: The Song of Orpheus 40: The Parliament of Rooks (Convergences) 50: Ramadan (Distant Mirrors) Quellen Eine Anmerkung in # 31 weist darauf hin, dass der Titel dieser Anthologie von Barbara Tuchmans Text „A Distant Mirror: Das verhängnisvolle 14. Jahrhundert“ stammt. Des weiteren nimmt jede Geschichte der Distant Mirrors direkten Bezug auf einen bestimmten Monat. 168 Vertigo Preview: "Höhenangst" Seite 1 Panel 1: Jimmy Stewart und Kim Novak spielen in Alfred Hitchcocks Film „Vertigo“. Höhenangst ist ein wichtiges Thema in dem Film. Vertigo ist außerdem der Name des Verlages in welchem Sandman erschien. Panel 5: Der Name des Stückes ist offenbar „The Typhus Mary Blues“. Typhus Mary ist die Bezeichnung für Mary Mallon (? -1938), Einer berüchtigten Trägerin von Typhus (Fieber verursachen Darm-Krankheit) im frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Mary ist berüchtigt weil sie trotz ihrer Krankheit in der Lebensmittelindustrie gearbeitet hat und somit Typhus verbreitete. Der Blues ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen schlechte Zustand der Seele, oder einen Musikstil der in der Regel gekennzeichnet ist durch Melancholische Melodien und Texte. Seinen Ursprung hat der Blues in der USAmerikanischen schwarzen Musik. Panel 6: "Whats Entertainment?" ist eine Parodie auf "That's Entertainment!" Seite 2 Panel 1: Der Broadway ist die Straße in New York in der die meisten und bedeutendsten Theater-Produktionen aufgeführt werden. Off-Broadway ist ein Ausdruck für zweitklassiges Theater in New York. Panel 4: St. Patrick's Cathedral: Eine berühmte römisch-katholischen Kirche in New York. Seite 9 Panel 3: Der Roadrunner ist eine Cartoon Figur von Warner. Er gehört zu den Looney Toons. DC und somit auch Vertigo gehören zum Warner Brothers Konzern. Seite 10 Panel 3: Sappho war eine weibliche griechische Dichterin von der Insel Lesbos. Sie verfasste die ältesten überlieferten homoerotischen Gedichte und prägte somit den Begriff Lesbierin als Kenning für homosexuelle Frauen. 169 Der Hängende ist eine der wichtigsten Karten aus dem Tarot-Deck, welche spirituelles Wachstum symbolisiert. Er wird oft als ein Mann dargestellt, der sich mit den Kopf nach unten hängend in einer "Yoga-ähnlichen" Haltung befindet, ein Mann der offensichtlich keine Angst hat zu fallen. Sappho Der Hängende Der Sklave der Lampe ist der Geist aus dem Aladdin-Mythos. 170 Heft 31: Drei September und ein Januar (Distant Mirrors 1) Seite 1 Panel 1: Das ist Joshua Norton, von dem wir in Kürze mehr erfahren werden. Panel 3: Die dicke Frau ist Despair. Panel 4: Man kann mit den ewigen in Kontakt treten indem man in ihre Domäne eindringt (man träumt oder stirbt etc.) oder ihr Siegel in den jeweiligen Galerien aktiviert. Der Hakenring ist das Siegel von Despair. Seite 2 Dream tritt wider in zeitgenössischer Kleidung in Erscheinung. Seite 3 Panel 4: Es ist vielleicht erwähnenswert, das Despair sich unheimlich sicher ist das Desire und Delirium mit ihr kooperieren werden. Seite 4 Nortons geschichtlicher Hintergrund wird korrekt wiedergegeben. Panel 2: Norton und anderen reichen Geschäftsmänner hatten ein Monopol auf den Reishandel in San Francisco. Es zerschlugen sich, als ein japanisches, mit Reis geladenes, Schiff in den Hafen einlief. Seite 5 Panel 5: Die "älteste Schwester" ist Death. Die Karte hat einige bemerkenswerte Fehler. Eine moderne Karte zeigt Grenzen zwischen Nevada und Arizona, Missouri und Arkansas, Michigan's Upper Peninsula und Wisconsin und Ohio und Kentucky. Die Karte zeigt die vor-Staatlichen Grenzen gegen 1790. Seite 6 Panel 5: Der Daily Evening Bulletin wurde zwischen dem 8. Oktober 1855 und dem 18. Mai 1895 veröffentlicht. Am 20. Mai 1895 wurde das Blatt in Bulletin umbenannt und wurde bis zum 19 September 1928 Gedruckt. Es wurde täglich veröffentlicht außer Sonntags. 171 Seite 7 Panel 2-4: Dies ist vermutlich der richtige Text von Norton Proklamation. Beachten Sie dabei das er in einer britischen Kolonie in Südafrika war (Kap der Guten Hoffnung ist die Südspitze von Afrika). Von der Kaiser Norton Webseite: At the pre-emptory request of a large majority of the citizens of these United States, I Joshua Norton, formerly of AlgoaBay, Cape of Good Hope, and now for the last nine years and ten monthspast of San Fransisco, California, declare and proclaim myself the Emperor of These United States. - September 17, 1859 Panel 6: In der Mitte des 18 Jahrhunderts war es noch nicht Möglich das sich Nachrichtenagenturen aufeinander abstimmen. Somit waren die Zeitungen viel Individueller was ihre Berichterstattung anging und es war zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich das vereinzelt Dinge Gedruckt wurden, von denen man sich Aufmerksamkeit bei den Lesern erhoffte. Seite 8 Panel 3: Erwachsen: Klingt komisch im Zusammenhang mit den Ewigen. Jeder scheint ein entsprechendes Alter zu haben. Delirium ist z.B. noch ein Kind. In „Die Zeit des Nebels“ erfahren wir allerdings das normale Zeitrechnung für die Ewigen keine Geltung hat. Seite 9 Panel 1: Dies ist Samuel Langhorne Clemens (November 1835-1910, er war zu diesem Zeitpunkt 28), besser bekannt unter dem Pseudonym Mark Twain. Es wurde der Nachweis erbracht, dass Twain in der Tat zu jeder Zeit für eine Zeitung in San Francisco gearbeitet hat. Mark Twain 172 Panel 4: Beachten Sie den Schriftzug auf dem Gebäude; The Morning Call war die Zeitung für die Clemens arbeitete. Seite 10 Panel 5-6: Die Golden Gate Bridge zwischen San Francisco und Sausalito, ist die berühmteste Brücke in der Bay Area. Sie wurde von 1933-1937 gebaut. Sie führt nicht nach Oakland. Norton hatte die Vorahnung das die Bay Bridge über die Oakland Bay im Jahre 1936 eröffnet wird. Marvel Chef Redakteur Chris Claremont hat die Brücke als "Kaiser Norton"-Brücke bezeichnet in der X-Men # 200. Seite 11 Panel 1: Das ist Delirium Panel 2-3: San Francisco hatte, und hat eine hohe chinesische Bevölkerung. "Chinatown" ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Obwohl die chinesen gemeinhin freiwillig ausgewandert waren wurden sie als schlecht, oder noch schlimmer als die schwarzen Sklaven betitelt. Dies wird auch in einigen Twain Geschichten thematisiert. Panel 5: Was Clemens hier andeutet wird eine seiner bekanntesten Geschichten werden: "The Celebrated Jumping Frog of Calaveras County" Panel 6: Deutliche Spannungen zwischen Delirium und Dream sind zu erkennen. In „Kurze Leben“ wird noch genauer auf ihre Beziehung untereinander eingegangen werden. Seite 13 Panel 2: Clemens wurde schließlich wirklich einer der bedeutsamsten amerikanischen Schriftsteller. Panel 4: Der Frosch ist Deliriums Kreatur. Seite 14 Panel 3-4: "Frisco: Der Kurzname von San Francisco. Panel 4-5: Der Kaiser tauschte seine eigene Währung gegen US-Noten. Viele Touristen haben diese als Souvenir angesehen. 173 Seite 15 Panel 1: Es scheint, das Norton einen chinesischen Kammerdiener namens Ah How hat. Panel 2: Teil der Ausbildung eins Beamten des Imperial Court war das Studium der chinesischen Literatur und Poesie . Deswegen waren Metaphern wie diese hier keine Seltenheit. Tong Kriege : Kriminelle Chinesische Organisationen sind auch als Tong bekannt. Es gibt eine Legende über einen Vorfall in Chinatown, wo zwei gegenerische Tongs sich bekriegten und die Kämpfe ruhen ließen als Norton vorbei spazierte. Panel 3: Ah How trägt einen langen Pferdeschwanz. Der Brauch die Haare auf diese Weise zu tragen entstand unter den Mandschu. Als die Mandschu China erobert haben, endete die Han (oder Ming – widersprüchliche Quellen) Dynastie und die Ching-Dynastie nahm ihren Anfang. Die letzten kaiserlichen Dynastie. Sie zwangen die eroberten Menschen als Zeichen der Unterdrückung die Haare auf diese Art zu tragen. Die Anweisung kam von Dorgan, Onkel und Regent des ersten Ch'ing Kaisers Shun-Chih. Später wurde diese Frisur zu einem Symbol der chinesischen Kultur. Opium ist ein Betäubungsmittel das aus Mohn gewonnen wird. Morphin und Heroin beinhalten beide Opium. Bis zur Jahrhundertwende 18/19 gab es in vielen „Chinatowns“ Opiumhöhlen. Panel 5: Cobweb Palace ist ein Ort, an dem sich Realität und Irrealität berühren. Neil Gaiman bestätigt, das der Cobweb Palace ein realer Ort ist. Eine vollständige Beschreibung ist in Asbury's „Barbary Coast“ zu finden. Ein Cobweb Palace kommt auch in Akira Kurosawa's „Throne von Blood“, einer Adaption von Shakespeares „Macbeth“ vor. Die Burg, in welcher der Macbeth-Analog seinen Herren ermordet ist der CobwebPalace. Sie ist umgeben vom Cobweb-Forrest. Seite 16 Panel 3: Das Schloss ist voll von Käfigen. Das ist wahrscheinlich symbolisch für die Falle die für Norton gelegt wurde. (Siehe auch Seite 19 Panel 2-3.) 174 Das Bild direkt über dem Kopf des Bar-Keepers hat ähnlichkeiten mit der "Olympia" ( von Edouard Manet ). Es ist jedoch keine exakte Kopie der Original-"Olympia" welche eine schwarze Magd hinter sich stehen hat. Ein offensichtlicher Anachronismus. „Olympia“ von Manet Seite 17 Panel 1: Der König der Schmerzen war eine Reale Person. Der König der Schmerzen kommt auch in anderen Vertigo-Titel vor und spielt unter anderem in „Mythos: The final Tour“ eine Hauptrolle . Wolfswurz und Aconitum sind andere Namen für Eisenhut. Eine Pflanze die in kleinen Dosen als ein Analgetikum verwendet wird, in großen Dosen allerdings giftig ist. Panel 2: Der König der Schmerzen erzählte seinen Kunden das sie, wenn sie Regelmäßig die Salben auftragen welche er verkaufte, diese nie wieder Kleidung tragen müssen. Er selbst trug eine leuchtend roten Anzug, eine schwere Velours Robe, einen Hut mit einer Vogel-StraußFeder und ein schweres Schwert, er war wohl die am meisten verzierte Persönlichkeit in San Francisco zu dieser Zeit. Seite 19 Panel 2: Das Bild erinnert an ein Gemälde von Alexej Wassiljewitsch Tyranow 175 „Kämmende Frau“ von Tyranow Seite 21 Panel 5: Mit „Die Gütigen“ sind die Eumenides, oder auch Furien, gemeint. Ein Kenning Dreifachen-Göttin, die auch mit Rache und Bestrafung in Verbindung gebracht wird. Seite 22 Panel 6: Tom O'Bedlam: Der Name stammt von dem berüchtigten englsichen Irrenhaus für Männer: „Bethelem“. Im Volksmund werden verrückte Männer Tom O Bedlam genannt. Das weibliche Pendant ist Mad Maudlin oder Mary Maudlin benannt nach dem „Mary Magdalena Irrenhaus“ für Frauen. Tom O´Bedlam kommt auch in einem bekannten Volkslied vor: "For to find my Tom O'Bedlam, "Ten thousand miles I'll travel; "Mad Maudlin goes on dirty toes "For to save her shoes from gravel..." Und der Chorus: "While I do sing: Any food, "Any feeding, drink, or clothing? "Come, dame or maid, be not afraid, "Poor Tom will injure nothing." 176 Heft 29: Thermidor (Distant Mirrors 2) Titel: Der Thermidor (deutsch auch Hitzemonat) ist der elfte Monat des Republikanischen Kalenders der Französischen Revolution. Er folgt auf den Messidor, ihm folgt der Fructidor. Seite 1 Panel 1: Auch wenn dies nicht so aussieht wie das Haus in # 1, das ist `Fawney Rig", der zukünftige Wohnsitz von Roderick Burgess. Neil deklamiert: "Es ist das gleiche Haus, es wurden lediglich mehr Flügel hinzu gebaut. Und zwar im Jahre 1810 (von Lady Johanna) und im Jahre 1875 (von dem Industriellen, von dem Burgess später das Haus hat)." Wych Cross steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit Wych Elm. Panel 2: Dream begegnete Lady Johanna in # 13. Panel 4: In einer späteren Ausgabe wird erklärt das Dream offiziell nichts mehr mit Orpheus, welcher sein Sohn ist, zutun haben möchte. Daher mischt er sich hier nur Indirekt ein um sein Gesicht zu wahren. Seite 2 Panel 5: Montmarat ist ein Viertel in Paris, das eine hohe Anzahl von Friedhöfe mit den Gräbern berühmter Persönlichkeiten aufweisen kann. Seite 3 Panel 3: Die Revolution stürzte die alten Feudalherren, die meisten von ihnen starben auf der Guillotine. Panel 4: Der Ausschuss war der Verwaltungsrat in Frankreich während der Revolution. Es handelte autokratischer als es der König es tat, und behielt seine Macht durch das vergießen des Blutes seiner Feinde. Dies prägte u.a. den Begriff. "Herrschaft des Terrors". Seite 4 Panel 5: Dies ist ein beliebtes Lied aus Zeiten der französischen Revolution. Der Song kommt auch in „Les Miserables“ vor. Seite 6 Panel 5: Bonchance: Viel Glück. Dies ist ein Name, "Bonne Chance" bedeutet "Glück" auf Französisch. 177 Panel 6: Die Carmagnole ist ein Rundgesang und Tanz der Republikaner, der zur Zeit der Französischen Revolution aufkam. Der Text verspottet den zur Zeit der Entstehung des Liedes faktisch bereits entmachteten französischen König Ludwig XVI. und dessen Frau Marie Antoinette. Der Titel spielt auf den Ort Carmagnola in Piemont an, der Anfang 1792 von den Franzosen eingenommen worden war. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem norditalienischen Städtchen und Text beziehungsweise Melodie des Liedes ist jedoch nicht zweifelsfrei nachweisbar. Zwei andere historische Ereignisse desselben Jahres, die zur Verbreitung und Bekanntheit der Carmagnole entscheidend beigetragen haben, sind der Tuileriensturm (10. August) und die Schlacht von Jemappes (6. November). "Dansons la Carmagnole, vive le son, vive le son Dansons la Carmagnole, vive le son du canon " ( "Lasst und Tanzen die Carmagnole, Heil dem Klang, Heil dem Klang Lasst uns Tanzen die Carmagnole, Heil dem klang der Kanone " ) Seite 7 Panel 1: Louis-Antoine-Léon de Saint-Just (* 25. August 1767 in Decize bei Nevers; † (hingerichtet) 28. Juli 1794 in Paris) war ein französischer Revolutionär. Er war seit 1792 im Nationalkonvent, entscheidend am Sturz der Girondisten und Dantons beteiligt, als eifriger Anhänger Robespierres Mitglied des Wohlfahrtsausschusses. Am 27. Juli 1794 (9. Thermidor des Jahres II nach dem Revolutionskalender) wurde er zusammen mit Robespierre gestürzt und am nächsten Tag guillotiniert. Saint Just 178 Robespierre Seite 8 Panel 1: Der Palast von Luxemburg ist in Paris. Panel 2: Maximilien Marie Isidore de Robespierre (häufig nur Maximilien Robespierre; * 6. Mai 1758 in Arras; † 28. Juli 1794 in Paris hingerichtet), vom Volk „der Unbestechliche“ genannt, war ein französischer Politiker und bis zu seiner Entmachtung, damit der Beendigung der wesentlich von ihm als Anführer der Jakobiner beherrschten und begründeten Phase des „Terreur“ von 1793/94, einer der einflussreichsten Männer während der ersten fünf Jahre der Französischen Revolution ab 1789. Panel 3: Prairial ist ebenfalls ein neuer Monat. Panel 6: Die „alten Strickerinnen“: Wahrscheinlich ein Hinweis auf Madame Defarge, eine Figur in dem Roman „A Tale of Two Cities“ von Charles Dickens, welcher teilweise im revolutionären Frankreichspielt. Seite 9 Panel 5: Thomas Paine (* 29. Januar 1737 in Thetford in England, Königreich Großbritannien; † 8. Juni 1809 in New York, Vereinigte Staaten) ist einer der Gründerväter der USA. Im September 1792 verließ Paine England, wo seine Verhaftung auf Veranlassung der Politiker Pitt und Liverpool drohte. Im Dezember 1792 wurde er dort in Abwesenheit wegen Hochverrats verurteilt und für vogelfrei (Outlawry) erklärt. Die Verbreitung der Rights of Man wurde untersagt. Sechs Stunden vor seiner Verhaftung reiste Paine ab, in Dover verpasste ihn die Verhaftung nur um 20 Minuten. Thomas Paine Frankreich empfing ihn mit offenen Armen. In vier Departements wurde er zum Abgeordneten der Nationalversammlung gewählt, er entschied sich für Calais. Unter anderem mit Danton und Condorcet arbeitete er 179 1792/1793 den girondistischen Verfassungsentwurf aus, der allerdings nicht in Kraft trat. Obwohl Paine ein entschiedener Gegner der Monarchie war, lehnte er doch als Mitglied der französischen Nationalversammlung die Hinrichtung von Ludwig XVI. ab. Das genügte, um Paine – der nicht eben für seine Diplomatie bekannt war – in Konflikt zu bringen mit der zunehmend radikalisierten Revolutionsführung. Robespierre ließ ihn am 28. Dezember 1793 verhaften und zum Tode verurteilen. Paine entkam der Enthauptung nur durch Glück: Ein Wachposten lief durch das Gefängnis und markierte die Türen der verurteilten Gefangenen mit Kreide. Auch Paines Zellentür erhielt ein Kreidezeichen – aber da gerade ein Arzt in der Zelle den gefangenen Paine behandelte, stand die Zellentür offen; als sie zugeschlagen wurde, befand das Kreidezeichen sich auf der Innenseite der Zelle. Als später die zum Tode Verurteilten zusammengerufen wurden, überging man Paine, da außen an seiner Zelle kein Kreidezeichen zu sehen war. Drei Tage danach erfolgte die Hinrichtung Robespierres. Nach seiner Freilassung im November 1794 lebte er eineinhalb Jahre im Hause des amerikanischen Botschafters in Paris, James Monroe, dessen Vorgänger, Gouverneur Morris, nicht unschuldig an Paines Haftzeit war. Am Tag seiner Verhaftung hatte Paine den ersten Teil seines Werkes Age of Reason (dt. Zeitalter der Vernunft) fertiggestellt. Im Hause Monroes verfasste er den zweiten Teil dieses religionskritischen Werkes. Paine bekennt sich in ihm zum Deismus. „Ich glaube an einen Gott, und nicht an mehr – und ich hoffe auf einen glücklichen Zustand nach diesem Leben.“ Er verwarf die Inspiration des Alten und des Neuen Testamentes: „Die christliche Religion ist eine Parodie auf die Sonnenanbetung, in welcher sie eine Figur names Christus an die Stelle der Sonne setzten und ihm jetzt die Verehrung zukommen lassen, die ursprünglich der Sonne galt.“ Er glaubte, dass wahre Religion darin besteht, Gerechtigkeit zu üben, Erbarmen zu haben und unsere Mitmenschen glücklich zu machen. Auch dieses Werk wurde ein Bestseller. Seine letzte große Kampfschrift, Agrarian Justice (dt: AgrarGerechtigkeit) erschien im Winter 1795/96. Paine entwickelte hier die Ideen aus Rights of Man weiter und zeigte, wie die Einrichtung des Landeigentums die große Mehrheit der Menschen von ihrem Naturerbe und den Möglichkeiten unabhängigen Überlebens fernhielt. Die Leitung der Sozialversicherungs-Einrichtung der USA sieht in Agrarian Justice den ersten amerikanischen Vorschlag für ein System der Altersrente. Panel 7-9: St. Just Zitiert aus “Common Sense”. 180 Seite 10 Panel 8: Germinal ist, einen weiteren Monatsname. Seite 12 Panel 4: Platz der Revolution: Heutzutage Place de la Concorde oder auch Place St. Michel genannt. Seite 13 Panel 1: „Wahre“ Constantines, von denen Lady Johanna eine ist, sind immer überlebende von Zwillingsgeburten. Wie John. Panel 2 & 3: Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Thimothée d’Éon de Beaumont, auch: le Chevalier d’Éon (* 5. Oktober 1728 in Tonnerre (Frankreich); † 21. Mai 1810 in London) war ein französischer Diplomat, Soldat, Freimaurer, Schriftsteller und Degenfechter. Berühmt wurde der Chevalier d’Eon, weil er weite Teile seines Lebens als Frau lebte und erst eine Leichenbesichtigung die Zweifel über sein tatsächliches körperliches Geschlecht endgültig ausräumte. Le Chevalier d’Éon Sir Frances Dashwood Sir Frances Dashwood war ein Satanist und Politiker. Er verführt Kaiserin Anna von Russland im Jahre 1729, getarnt als König Karl XII von Schweden. Dashwood lebte von 1708-1781, und gründete den historischen Hellfire Club. Der Hellfire Club (dt.: Höllenfeuer-Klub) war die Bezeichnung für eine exklusive englische Vereinigung, die sich Knights of St. Francis (dt.: Ritter des Heiligen Franziskus) nannte. Die meist adeligen Mitglieder trafen sich unregelmäßig zwischen 1746 und 1763, um sexuelle Ausschweifungen zu begehen. Die Ritter gerieten bald in den Ruf, dass 181 sie in der Abtei Medmenham neben der Themse Satanismus betrieben und schwarze Messen feierten. Auch Benjamin Franklin war ein Mitglied des Clubs. Seite 15 Panel 1: William Pitt der Jüngere (* 28. Mai 1759 in Hayes, Kent; † 23. Januar 1806 in Putney bei London) war zweimal Premierminister von Großbritannien. Er organisierte den Krieg der Engländer gegen die Französische Revolution Seite 16 Panel 2: Beachten Sie die corvine Vogel Overhead. Dies ist Jessamy, eine von Matthew's Vorgänger. Beachten Sie auch die Blut-oder Blut-farbigen Wasser; Constantines tragen eine schwere Last des Todes, die das Blut symbolisiert. Seite 18 Panel 2-5: Das erinnert an Edgar Allan Poe's „Der entwendete Brief“. Seite 19 Panel 2: St. Just ist im Besitz einer Duftkugel die er unter seine Nase hält. Einem Ball mit Parfümmit dem man glaubte Infektionen abwehren zu können. Seite 20 Panel 1: Hebrus: Ein griechischer Fluss, heute als Maritsa bekannt. Im Mythos war Orpheus' Kopf im Hebrus. Panel 6: Messire: Eine alte Form der modernen "Monsieur". Seite 24 Panel 1: Naxos: Eine griechischen Insel. Sie gehört zu den Kykladen, und liegt zwischen Griechenland und der Türkei. Panel 4: Beziehen Sie sich auf Seite 9. Ein Zitat aus “Common Sense”. 182 Heft 38: Die Jagd (Convergences 1) Seite 1 Panel 1: Alte Heimat: Amerikanische Einwanderer bezeichnen ihren ursprüngliche Herkunftsort oft als „alte Heimat“ Palaver: Vom portugiesischen palavra (ursprünglich aus dem Lateinischen), was „unterhalten“ / „reden“ ohne tieferen Sinn bedeutet Panel 6: MTV: Eine amerikanischer Fernsehsender auf welchem Musikvideos gezeigt werden. Seite 3 Panel 4: Roma (Singular m. Rom, f. Romni; Romanes rom = „Mann“ oder „Mensch“) ist der Oberbegriff für eine Reihe ethnisch miteinander verwandter, ursprünglich aus Indien stammender Bevölkerungsgruppen, die ab dem 14. Jahrhundert in mehreren Migrationsschüben über Vorderasien nach Nordafrika und Europa sowie in der Moderne auch nach Amerika und Australien gelangten. Roma leben als ethnisch-kulturelle Minderheit auf allen Kontinenten, in ihrer großen Mehrheit jedoch in Europa und dort vor allem in den südosteuropäischen und einigen mitteleuropäischen Staaten, sowie in Spanien und Frankreich. Im deutschsprachigen Raum ist für diese Bevölkerungsgruppen Sinti und Roma (bzw. in Österreich häufig "Roma und Sinti") eine gängige Bezeichnung. Sehr viele Angehörige der Minderheit werden sowohl aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit als auch aufgrund ihrer sozialen Situation marginalisiert und stehen so im Schnittpunkt zweier Formen gesellschaftlicher Ausgrenzung. Ihre in eine Vielfalt von Dialekten ausgeformte gemeinsame Sprache ist das Romani/Romanes. Gemeinhin werden die Roma auch als Zigeuner betitelt. Seite 4 Panel 8: Koschei: (Koschtschei (russisch Кощей; auch Koschtschej, Kaschtschei, Kaschtschej oder Koschei genannt) ist eine Gestalt der russischen Mythologie. Er erscheint als hässlicher alter Mann, der vornehmlich junge Frauen bedroht. Auch wird er oft mit den Beinamen Кощей Бессмертный, was wörtlich übersetzt „Kashchey der Todeslose“, freier übersetzt „der Unsterbliche“ oder (fälschlich) „der Ewige“ heißt, bezeichnet – in anderen slawischen Sprachen (z. B. im Polnischen) kann sein Name von 183 dem Wort „kość“ (polnisch für „Knochen“) abgeleitet werden, was auf eine skelettartige Personifizierung schließen lassen kann. Die Besonderheit von Koschtschei beruht darauf, dass er durch die Tatsache, dass er seine Seele außerhalb seines Körpers aufbewahrt, sehr schwer zu töten ist. Sie ist in einer Nadel versteckt, welche sich in einem Ei befindet, welches in einer Ente ist, die wiederum in einem Hasen steckt, der in einer eisernen Kiste sitzt, die unter einer Eiche auf der Insel Buyan vergraben liegt, welche weit draußen im Meer liegt. Um Koschtschei zu besiegen, muss man seine Seele erreichen. Wenn die Kiste ausgegraben wird, entwischt der Hase, aus welchem, wenn er getötet wird, die Ente entflieht. Erlegt man diese und entnimmt ihr das Ei, hat man Macht über Koschtschei. Er verliert seine Magie und schwächelt. Koschtschei wird sterben, wenn die Nadel zerbrochen wird (manche Geschichten fordern, dass sie an seiner Stirn zerbrochen werden muss). Seite 5 Panel 2: Gaje: Das Roma-Wort für Außenseiter. Seite 6 Panel 3: Pskoff: (auch Pskow (russisch Псков, deutsch Pleskau) ist eine Großstadt im Nordwesten Russlands mit knapp 195.000 Einwohnern, etwa 290 km südwestlich von Sankt Petersburg und nahe der Grenze zu Estland. Die Stadt ist Hauptstadt der Oblast Pskow und ist eine der ältesten Städte Russlands. Früher war sie eine mächtige Grenzfestung, heute ist sie eine bedeutende Industriestadt. Vyatka: Ein veralteter Name von Kirov. Ebenfalls eine Stadt in Russland Panel 8: Die "Zigeunerin" macht das Zeichen gegen den bösen Blick mit ihrer rechten Hand, und das Zeichen gegen den Teufel mit der Linken. Seite 7 Panel 7: Celeste: Das lateinische Wort für "himmlisch". Michael Joseph Jackson (* 29. August 1958 in Gary, Indiana) ist ein USamerikanischer Sänger, Songwriter und Entertainer. Bis heute hat er über 750 Millionen Tonträger verkauft und ist der kommerziell erfolgreichste Musiker aller Zeiten. 184 Michael Jackson Seite 8 Panel 4: Der Wald ist die Heimat von Ghouls und Ogern: Unter Berücksichtigung der Worte in der Herberge ist hier eine Ironie zu erkennen. Seite 9 Panel 1-3: Der „verschlagene Wirt“ ist ein Archetyp in Heldensagen. Panel 7: Beachten Sie die wertvolle Lektion. Seite 10 Panel 1: Das ist Lucien. Dream's Faktotum und Bibliothekar. Panel 6: Dies ist die traditionelle Geschichte von Koshchei. Seite 11 Panel 4: Der Begriff Postmoderne (von lat. post = hinter, nach) dient zur Bezeichnung des Zustands der abendländischen Gesellschaft, Kultur und Kunst „nach“ der Moderne. Vertreter der Postmoderne kritisieren das Innovationsstreben der Moderne als lediglich habituell und automatisiert. Sie bescheinigen der Moderne ein illegitimes Vorherrschen eines totalitären Prinzips, das auf gesellschaftlicher Ebene Züge von Despotismus in sich trage. Maßgebliche Ansätze der Moderne seien eindimensional und gescheitert. Dem wird die Möglichkeit einer Vielfalt gleichberechtigt nebeneinander bestehender Perspektiven gegenübergestellt. Mit der Forderung nach einer prinzipiellen Offenheit von Kunst wird auch kritisch auf die Ästhetik der Moderne Bezug genommen. Die Diskussion über die zeitliche und inhaltliche Bestimmung dessen, was genau postmodern sei, wird etwa seit Anfang der 1980er Jahre geführt. Postmodernes Denken will nicht als bloße Zeitdiagnose verstanden werden, sondern als Denkbewegung, die sich gegen Grundannahmen der Moderne wendet und Alternativen aufzeigt. 185 Panel 6: Ein Rabe: Wahrscheinlich einer von Dreams Dienern. Seite 14 Panel 7: Nicht jeder hier scheint menschlich zu sein. Seite 15 Baba Yaga ( Baba Jaga russisch, bulgarisch Баба Яга), in südslawischen Sprachen Baba Roga (Baba Alte und Roga Gehörnte, polnisch: Baba Jaga oder in englischer Transkription Baba Yaga) ist eine bekannte Figur aus der slawischen Mythologie, die in Osteuropa eine sehr populäre Märchengestalt ist. Das Wort Baba (Weib) bezeichnet in den meisten slawischen Sprachen eine ältere oder verheiratete Frau von niedriger sozialer Herkunft oder einfach eine Großmutter. Jaga ist auch eine polnische Abkürzung des weiblichen Vornamen Jadwiga. Es gibt seit Neuestem linguistische Hinweise, dass der Begriff „Jaga“ womöglich von dem Skythischen Namen Aga (alte geehrte Frau/ schamanistische Priesterin in den Finno-ugrischen, turkischen und mongolischen Völkern mit der schamanistischen Religion Tengrismus) abstammt. Bei oberflächlicher Betrachtung ähnelt die Baba Jaga der europäischen Hexe, wie der in Hänsel und Gretel. Über die Deutung der Baba Jaga gibt es zahlreiche Spekulationen insbesondere von esoterischer Seite, die in ihr eine Muttergöttin erkennen will. Die Baba Jaga ist der ebenfalls slawischen Waldfrau nicht unähnlich allerdings ist die Waldfrau meist jung und schön. Wie die Waldfrau gilt sie als unberechenbar und sehr gefährlich. Es wird vermutet, dass die Baba Jaga eine alte und von der Einsamkeit und Zauberei verrückt gewordene Waldfrau ist. In manchen ost- und südostslawischen Märchen gibt sich die Waldfrau als unglückliche Tochter namens Marinuschka (Marina) der Baba Jaga aus. Baba Jaga gilt auch als das dritte Mitglied einer dreifaltigen Göttin, bestehend aus der Jungfrau, der Mutter und dem alten Weib. Sie ist für den Tod und die Wiedergeburt zuständig. In manchen Erzählungen lebt Baba Jaga mit zwei Schwestern, die den gleichen Namen tragen, zusammen. Gemeinsam bilden sie also die komplette Göttin: Jungfrau, Mutter und altes Weib. Stirbt eine der Schwestern durch das Schwert oder durch Feuer, so besprenkeln die anderen beiden sie mit dem „Wasser des Todes“. Dadurch heilen ihre Wunden und sie steht von den Toten wieder auf. Baba Jaga wird deshalb auch oft als Hüterin der Wasser des Lebens und des Todes bezeichnet. 186 Das moderne Sichtbild (nach der Christianisierung der Slawen) bezieht sich mehr auf den europäischen Begriff „Hexe“ (Krautfrau, Heilerin mit Zauberkräften). In dieser Sichtweise taucht sie auch in den meisten von den Sammlern im 19. Jahrhundert festgehaltenen Märchen auf, als durchweg bösartige Gestalt. Der Beiname Baba Jaga Kostianaja Noga d. h. "knöcherne Beine", ihr Gebrauch des Besens und des Mörsers sowie ihr eigenartiges Haus auf Hühnerbeinen weisen darauf hin, dass sie früher eine slawische Totengöttin war, die die Toten in die Nachwelt begleitet hat. Seite 17 Panel 3: Puder wurde damals bei den höher gestellten Gesellschaft oft verwendet um Körpergeruch zu überdecken. Panel 4: Der Volksmund sagt das der Vollmond die Menschen verrückt machen kann. Seite 18 Panel 4: Kaltes Eisen gibt mythologisch gesehen Macht über Magische Wesen (insbesondere Feen) und hilft gegen Magie. Seite 19 Panel 2: Es gibt Regeln, in der Magie und in Träumen. Eine dieser Regeln besagt das man nicht stehlen sondern nur kaufen darf. Panel 3: Beachten Sie, dass Lucien's Brillengläser sein Gesicht verzerren. Er schein weitsichtig zu sein. Ein Gegensatz zu dem Klischee des kurzsichtigen Bibliothekaren. 187 Seite 21 Panel 3: Dream ist dem jungen Mann wohl gesonnen. Denn sein Reich ist auch das Reich der Romantik. Wenn auch nicht das Reich der Lust. Panel 5: Die Komödie von der Erlösung des Doktor Faustus, von Christopher Marlowe. (siehe S. 90) Seite 22 Panel 1: Komischerweise sind Menstruationszyklen bei vielen Frauen häufiger von Träumen begleitet in denen Blut vorkommt. Aber dieser Traum hat auch noch eine andere Bedeutung. Panel 6: Tokajer: Ein aromatischer Wein, aus der Region um die Stadt Tokaj in Ungarn Seite 23 Panel 2: Ein ironischer Hinweis auf die Natur des Menschen. Eine Gesellschaft von Gestalltenwandlern und Lykantropen. Panel 3: Eine angemessene Beschreibung der Balzrituale einer Vielzahl von Fleisch fressenden Säugetieren. Seite 24 Panel 2: Novaja, Semlja: Zwei Inseln nördlich vom russischen Festland, im nördlichen Polarkreis. Panel 6: Die Augen des Großvaters sind die gleichen wie die des Vasilly in der Geschichte. 188 Heft 30: August (Distand Mirrors 3) Titel: Die Geschichte ist nach dem römischen Kaiser Augustus benannt. Augustus (* 23. September 63 v. Chr. als Gaius Octavius in Rom; † 19. August 14 n. Chr. in Nola bei Neapel) gilt als erster römischer Kaiser. Der Großneffe und Haupterbe Gaius Iulius Caesars gewann die Machtkämpfe, die auf dessen Ermordung im Jahr 44 v. Chr. folgten, und war von 31 v. Chr. an Alleinherrscher des Römischen Reiches. Er setzte dem Jahrhundert der Römischen Bürgerkriege ein Ende und begründete die julisch-claudische Kaiserdynastie. Unter der Devise der Wiederherstellung der Republik (restitutio rei publicae) betrieb er in Wirklichkeit deren dauerhafte Umwandlung in eine Monarchie in Form des Prinzipats. Seine Herrschaft mündete in eine lang anhaltende Zeit inneren Friedens, die als Pax Augusta verklärt wurde. Seite 1 Panel 4: Lycius ist eine historische Figur. "Avgvst": ist die damalige Schreibweise von August. Die Buchstaben U und V wurden noch nicht differenziert. Seite 2 Panel 1: Der römische Senat konnte jedem des Status der „Göttlichkeit“ verleihen. So z.B. auch bei Julius und Augustus Cesar, Augustus' Ehefrau Livia und anderen. Obwohl er nicht alle Kaiser göttlich sprach. Auf dem Schild der Wache ist das Wappen des römischen Reiches abgebildet. 189 Panel 4: Livia: Augustus' zweite Frau, und die Mutter von seinem Stiefsohn Tiberius, der später selbst Kaiser wurde. Livia hatte großen Einfluss auf das politische Treiben in Rom. Seite 3 Panel 1: Augustus bedeutet so etwas wie "majestätisch" oder "heilig. Nachfolgende römische Kaiser trugen den Namen Augustus als Titel, welcher ihren imperialen Rang bezeichnete. Panel 4: Augustus nimmt wieder seinen Geburtsnamen an. Seite 4 Panel 3-4: Balsamico-Essig und Rotwein sind rot. Weißwein und Korn Essige sind klar; Apfelessig ist gelb. Destillierte Essige, wie die Mehrheit der modernen Essige, sind klar, unabhängig von ihrem Ursprungsstoff. "Schneller als gekochten Spargel: Spargel ist auch ein Abführmittel. Die ist ein Phrase die Gaius laut Überlieferung sehr oft gebraucht hat. Seite 5 Panel 1: Mars war ein Gott im antiken Italien, vor allem in Rom. Er wurde später mit dem griechischen Ares gleichgesetzt, unterschied sich von diesem aber durch seine größere Bedeutung und die lebhaftere kultische Verehrung; er ist neben Jupiter der wichtigste römische Gott. Die Namen „Ares“ und „Mars“ könnten auch etymologisch verwandt sein. Außer in Rom wurde Mars an zahlreichen Orten Italiens verehrt; das Volk der Marser leitete von ihm sogar seinen Namen ab. In Rom bildete Mars zusammen mit Jupiter und Quirinus eine Götterdreiheit. In der Gründungslegende Roms ist Mars der Vater der Zwillinge Romulus und Remus und somit Ahnherr der Römer. Der Monat März, bei den Römern ursprünglich der erste Monat des Jahres, war dem Mars geweiht. Unter griechischem Einfluss wurden auch mythologische Erzählungen über den Gott konstruiert; demnach sei er Sohn der Juno gewesen. Juno sei an einer Orchidee vorbeigegangen, die verblühte und Juno war mit Mars schwanger. Wie Ares galt Mars als Gott des Krieges, aber gewisse Einzelheiten in seinem Kult deuten auch darauf, dass er als Agrargottheit mit dem Gedeihen der Vegetation verbunden wurde. Priester des Mars in Rom war der Flamen Martialis; außerdem führten die Salii Palatini Kulthandlungen für ihn durch. Beim Fest des Mars (wie auch des Quirinus) zog die Tanzpriesterschaft (lat.pl: salii, „Springer“, „Tänzer“) in alter Kriegsbekleidung singend und tanzend durch Rom. Ursprünglich wurde 190 Mars außerhalb der Stadt, auf dem nach ihm benannten Marsfeld (Campus Martius) verehrt, bis Augustus einen Tempel des Mars Ultor (der „Rächer“, nämlich an den Mördern Caesars) auf seinem Forum errichten ließ. Panel 2: Diese Geschichte spielt ca. 5 n.Chr. Also schon kurz vor dem Ende der Herrschaft Augustus Panel 3: Ein Sprichwort über Augustus. „Er fand Rom in Ziegeln und hinterließ es in Marmor“. Panel 5: Als Vomitorium (lat., von vomere: ausspeien, erbrechen) wird ein Zugang zu den Sitzreihen in römischen Theatern, Amphitheatern und Circi bezeichnet, weil für den Beobachter auf der Bühne bzw. der Arena der Eindruck besteht, die hereinströmenden Zuschauer würden von Vomitorium ausgespien. Einer verbreiteten Legende nach soll es in der Antike in den Villen reicher Römer einen Brechraum gegeben haben, der ebenfalls als Vomitorium bezeichnet wurde. Dieser wurde angeblich bei großen Essgelagen genutzt, um durch absichtliches Erbrechen den Magen wieder zu entleeren, damit man weiteressen konnte. Solche Räume lassen sich allerdings nicht durch archäologische Funde belegen, die Römer suchten zum Erbrechen die Latrina auf. Vomitorium ist des Weiteren das lateinischstämmige Fremdwort für Brechmittel, neben dem griechischstämmigen Emetikum. Seite 6 Panel 1: Das ist ein alter Trick der heute noch von Straßenspielern praktiziert wird. 191 Panel 3: Lycius war von hohem Stande.. Er war angeblich nur zwei Fuß groß und extrem leicht, hatte aber eine Stentorstimme. Panel 4: Pylades: In der griechischen Mythologie war Pylades Sohn des König Strophios von Phokis und der Anaxibia, der Schwester des Agamemnon. Er war ferner der treue Gefährte und Freund des jungen Orestes, der mit ihm zusammen aufwuchs. Seite 7 Panel 3: Wir haben die Tore aus Horn und Elfenbein in # 2 gesehen. Sie werden auch in Virgils „Aenis“-Epos erwähnt. Panel 4: In Plutarch´s, „Brutus“(36) wird von einem Phantom berichtet, das erschienen und Brutus sagte sie (wahrscheinlich Brutus und Augustus) würden sich in Philippi trffen. Panel 5: Titus Maccius Plautus (* um 254 v. Chr. in Sarsina, Romagna, Italien; † um 184 v. Chr.) war einer der ersten und produktivsten Komödiendichter im alten Rom. “Menaechmus“ (Auch bekannt als Menaechmi) ist eine lateinische Komödie von Plautus. Der deutsche Name für dieses Stück ist Die beiden Zwillinge. Es wurde 200 v. Christus das erste Mal im antiken Griechenland uraufgeführt. Die Verwechslungskomödie, die auf Vorlagen der Neueren attischen Komödie beruht, setzt in Epidamnus ein, nachdem ein Prolog die vorausgegangenen Ereignisse berichtet hat: In Syrakus wurden Zwillingsbrüder auseinandergerissen; einer wurde entführt und lebt seitdem in Epidamnus. Der Zurückgebliebene erhielt von seinen trauernden Eltern den Namen seines entführten Bruders. Menaechmus II sucht nun seinen Bruder und findet ihn. Seit seiner Ankunft widerfahren beiden die tollsten Begebenheiten, die in mannigfachen Verwechslungen begründet liegen. Menaechmus I wird von seinen Freunden und seiner Gattin wüst beschimpft, Manaechmus II hingegen hofiert. Um den unbegreiflichen Verhältnissen zu entgehen, markiert Manaechmus II den Wahnsinnigen, aber es ist Manaechmus I, der dem Arzt vorgeführt wird. Erst ganz am Schluss des Stückes klärt sich durch eine Gegenüberstellung der Zwillingsbrüder alles auf. Panel 6: Augustus' Aufzählung seiner Abstammung ist historisch natürlich korrekt. Seite 8 Panel 1-3: Es sollte nun klar sein, das der Junge Augustus ist. Der Onkel ist Julius Caesar. Gaius Iulius Caesar (deutsch: Julius Cäsar; * 13. Juli 192 100 v. Chr. in Rom; † 15. März 44 v. Chr. in Rom) war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Autor. Der patrizischen Familie der Julier entstammend, absolvierte er die Ämterlaufbahn und gelangte durch ein Bündnis mit dem reichen Marcus Licinius Crassus und dem erfolgreichen Militär Gnaeus Pompeius Magnus im Jahr 59 v. Chr. zum Konsulat. In den folgenden Jahren ging Caesar als Proconsul in die nördlichen Provinzen Illyrien und Gallia Cis- und Transalpina, von wo aus er in den Jahren 58–51 v. Chr. ganz Gallien bis zum Rhein eroberte. Im anschließenden römischen Bürgerkrieg (49–45 v. Chr.), in dem er sich gegen seinen ehemaligen Verbündeten Pompeius und dessen Anhänger durchsetzte, führte er das Ende der Republik herbei, indem er sich zum Alleinherrscher ausrief. Nach seiner Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit fiel er einem Attentat zum Opfer. Caesars Name wurde zum Bestandteil des Titels aller nachfolgenden Herrscher des römischen Kaiserreichs. In der römischen Spätantike und im Byzantinischen Reich bezeichnete der Titel „Caesar“ einen Mitherrscher. In den entlehnten Formen Kaiser und Zar wurde der Name später auch zum Titel der Herrscher des Heiligen Römischen, des Bulgarischen und des Russischen Reiches. Panel 6: Livia Drusilla (* 30. Januar 58 v. Chr.; † 29 n. Chr. in Rom), meist nur kurz Livia genannt, war die langjährige dritte Ehefrau des römischen Kaisers Augustus. Livia entstammte den in der römischen Politik aktiven Familien der Claudii und der Livii Drusi. Ihr Vater Marcus Livius Drusus Claudianus unterstützte Caesars Mörder gegen Octavian, den späteren Augustus. 42 v. Chr. heiratete sie ihren Cousin Tiberius Claudius Nero, von dem sie im folgenden Jahr den Sohn Tiberius bekam. 193 Nachdem ihr Vater nach der Schlacht bei Philippi Selbstmord begangen hatte, kämpfte ihr Ehemann weiterhin auf der Seite von Marcus Antonius. Die Proskriptionen, die Octavian nach seinem Sieg erließ, zwangen die Familie 40 v. Chr. ins Exil. Als sie aufgrund der von Octavian verkündeten Generalamnestie 39 v. Chr. nach Rom zurückkehren konnten und Livia Octavian vorgestellt wurde, verliebte sich dieser in die im 6. Monat schwangere Frau und befahl ihrem Ehemann, sich auf der Stelle von ihr scheiden zu lassen. Claudius Nero gehorchte und übergab seine Frau bei der Hochzeit am 17. Januar 38 v. Chr. ihrem neuen Ehemann. Drei Tage zuvor (eventuell erst drei Monate später) hatte Livia ihren zweiten Sohn Drusus zur Welt gebracht. Mit Octavian, dem späteren Kaiser Augustus, war sie 51 Jahre verheiratet, ohne ein Kind von ihm zu bekommen. Die beiden Söhne wuchsen nach dem Tod ihres Vaters (33 v. Chr.) im Haushalt des Augustus auf. Livia erhielt, insbesondere nach der Beendigung der Bürgerkriege und der Begründung des Prinzipats durch ihren Mann, zahlreiche Ehrungen und Vorrechte. Gemäß dem Ideal, das für römische Frauen galt, war sie aber nie formal in der Politik tätig. Wie weit sie ihren Mann beeinflusste, insbesondere zur Förderung ihrer beiden Söhne, ist nicht genau zu erkennen. Spätere Historiker und Schriftsteller haben umfangreiche Intrigen bis hin zu Mord an den Kindern ihrer Stieftochter Iulia und des Marcus Vipsanius Agrippa unterstellt, die aber nicht zu belegen sind. Nach dem Tod des Augustus erhielt Livia mit der formalen Aufnahme (durch Adoption) in die Familie ihres verstorbenen Mannes den Namen Iulia Augusta. Sie war die erste Frau, die die weibliche Form des Ehrennamens Augustus führte. Von ihrem Enkel Claudius wurde sie 42 zur Göttin erhoben. 194 Seite 9 Panel 1: Marcus war Allerweltsname in Rom. Dies ist also höchstwahrscheinlich ein normaler Bürger. Panel 3-4: Die Mysterien von Eleusis waren Initiations- und Weiheriten, die sich um den Mysteriengott Jakchos (d. h. Dionysos, s. Dionysoskult) drehten, und die nach dem Demeterheiligtum in Eleusis bei Athen benannt waren. Die Mysterien gehörten zum Staatskult der Athener, wurden jedoch in der Spätantike auch von Reisenden aus allen Ländern besucht. Die Teilnehmer der Mysterienfeiern mussten die Geschehnisse bei der Androhung der Todesstrafe geheim halten und wurden dadurch zu einem exklusiven Zirkel geeint. Sie glaubten, dadurch an der göttlichen Macht teilzuhaben und im Leben nach dem Tode davon zu profitieren. Trotz Geheimhaltungspflicht konnte aus archäologischen Funden und überlieferten Texten die Abläufe der Feiern weitgehend rekonstruiert werden. Die Mysterien bestanden aus umfangreichen kultischen Vorbereitungen, auf die ein Umzug von bis zu 3.000 Teilnehmern auf der heiligen Straße von Athen nach Eleusis (griech. „Ankunft“; heißt heute im Neugriechischen Elefsis) folgte. Während des Zuges wurden Szenen nachgestellt, die die Geschichten der Demeter, Persephone und des Dionysos darstellen. Pausanias berichtet in seinen Reisebeschreibungen Buch X, 31: „Die älteren Griechen hielten nämlich die Feier in Eleusis um so viel höher in Ehren als alles, was sonst zur Frömmigkeit gehört, …“ Panel 5: Terminus (lat. „Grenze“ und „Grenzstein“) ist in der römischen Mythologie der Gott der Grenzsteine. Der Festtag Terminus’ wurde am 23. Februar begangen und als „die Terminalia“ bezeichnet. Im Laufe der Terminalia wurden die Grenzsteine von den Besitzern der anliegenden Grundstücke gemeinsam mit Blumen geschmückt. Eine Geschichte gibt einen Hinweis auf die Bedeutung des Gottes: Am Kapitol in Rom stand ein Standbild von Terminus. Als zu Ehren Jupiters an eben dieser Stelle ein Tempel errichtet werden sollte, wurde anhand des Vogelflugs gedeutet, ob die betroffenen Götter mit einer Verlegung ihrer Statuen einverstanden seien. Der Deutung nach war Terminus es nicht. Vermutlich stellte die „Unverrückbarkeit des Terminus“ einen wesentlichen Aspekt der Rechtssicherheit im römischen Gemeinwesen dar. 195 Panel 6: Er meint offensichtlich die Ewigen. Panel 7: Ein Bild von Augustus ist auf der Münze eingeprägt. Seite 10 Panel 1: Merkur: (Mercurius) war ein Gott in der römischen Mythologie. Sein Name geht auf das lateinische Wort merx, Ware, zurück. Er wurde mit dem griechischen Hermes gleichgesetzt. Dessen Herkunft und übrige Eigenschaften wurden auf ihn übertragen. Er gilt als der „Götterbote“, Gott der Händlerund Diebe. Apollon war in der griechischen und römischen Mythologie der Gott des Lichts, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Mäßigung sowie der Weissagung und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesanges. Als Sohn des Zeus und der Göttin Leto gehörte er wie seine Zwillingsschwester Artemis zu den zwölf Hauptgöttern des griechischen Pantheons. Das Heiligtum in Delphi, die bedeutendste Orakelstätte der Antike, war ihm geweiht. 196 Merkur Apollo Panel 5: Gallien: Als Gallia (Gallien) bezeichneten die Römer den Raum, der überwiegend von Kelten (lat. Galli) besiedelt war. Caesar nennt daneben Belger und Aquitanier (Belgae und Aquitani), wobei er Ligurer und Iberer nicht nennt, weil sie im bereits römischen Teil Galliens lebten. Gall oder Gal ist auch eine alte Bezeichnung für Schrei, Hall oder lauter scharfer Klang Seite 11 Panel 3: Messingmenschen: Talos (lat. Talus) ist ein bronzener Riese der griechischen Mythologie. Angefertigt hatte ihn Hephaistos. Zeus schenkte ihn Europa und sie brachte ihn zur Insel Kreta, die er von nun an bewachen sollte. Dazu umkreiste er die Insel dreimal täglich und warf Steine auf alle Schiffe, die sich näherten. Landete dennoch ein Schiff, so erhitzte Talos sich bis er rot glühte. Dann umarmte er den Angreifer, der daraufhin verbrannte, wenn er nicht erschreckt das Weite suchte. Gemäß der Argonautensage hypnotisierte ihn Medea, woraufhin sie ihm einen Bronzenagel aus dem Fuß ziehen konnte und damit seine einzige Lebensader öffnete, so dass Talos verblutete. Talos stellt nach Meinung einiger Forscher eine mythologische Personifikation der Minoischen Eruption des Inselvulkans Thera im 17./16. Jahrhundert v. Chr. dar. Eine andere umstrittene Interpretation des Talos-Mythos stammt von Robert Graves, der ihn als Fehlinterpretation eines Bildes begreift, welches Athene bei Demonstration des Wachsausschmelzverfahren zeigt. 197 Drachenzähne: Dies ist eine Metapher für die alphabetischen Schriften die von unschätzbarem Wert waren bei der Organisation großer Armeen. Panel 5: Julius Caesar startete eine Invasion der Britischen Inseln um 50 v. Chr. Somit waren die Briten den Römern also sehr wohl bekannt. Er scheiterte übrigens drei mal. Tiberius versuchte es ebenfalls und scheiterte auch. Claudius und eroberte England schließlich, jedoch nicht Schottland oder Wales. Die Formulierung "Nur verrückte und Engländer halten sich in der Mittagssonne auf", hatte allerdings ihren Ursprung in Indien während der Kolonialzeit. Panel 6: Kupferasse, Dupondius und Sesterze waren umgangssprachliche Bezeichnungen für Münzen mit einem bestimmten Wert. Seite 12 Panel 5: Julius Caesar wurde von Brutus, Cassius, und einer Gruppe von Verschwörern auf den Stufen des römischen Senats um 44 v. Chr. ermordet. Seite 13 Panel 1: Cicero: Marcus Tullius Cicero (* 3. Januar 106 v. Chr. in Arpinum; † 7. Dezember 43 v. Chr. bei Formiae) war ein römischer Politiker, Anwalt und Philosoph, der berühmteste Redner Roms und Konsul im Jahr 63 v. Chr. Cicero war einer der vielseitigsten Köpfe der römischen Antike. Als Schriftsteller war er schon für die Antike stilistisches Vorbild, seine Werke wurden als Muster einer vollendeten, „goldenen“ Latinität nachgeahmt (Ciceronianismus). Seine Bedeutung auf philosophischem Gebiet liegt in erster Linie nicht in seinen eigenständigen Erkenntnissen, sondern in der Vermittlung griechischen philosophischen Gedankenguts an die lateinischsprachige Welt; oft sind seine griechischen Quellen nur in seiner 198 Bearbeitung greifbar, da sie sonst nirgends überliefert sind. Die Niederschlagung der Verschwörung des Catilina und die daraus resultierende vorläufige Rettung der Republik brachte ihm den Titel pater patriae (Vater des Vaterlandes) ein. Sein umfangreicher Schriftverkehr, insbesondere die Briefe an Atticus, beeinflussten maßgeblich und nachhaltig die europäische Briefkultur. Diese Briefe und sein übriges Werk liefern uns ein detailreiches Bild der Zustände Roms am Ende der Republik. Während der Bürgerkriege und der Diktatur Gaius Iulius Caesars trat Cicero immer wieder für eine Rückkehr zur traditionellen republikanischen Verfassungsform und Herrschaftsausübung ein. In seiner politischen Praxis zeigte er eine Flexibilität, die ihm den Vorwurf des Opportunismus und der Prinzipienlosigkeit eingetragen hat und deren Einschätzung in der Forschung weiterhin umstritten ist. Panel 3: "Augustus" und "Augur" kommt von "augere" was ursprünglich "zu erhöhen" bedeutet. Panel 4: Augustus benannte den Monat August in der Tat nach sich selbst, wie Julius Caesar den Juli nach sich benannte. Sextilus (normalerweise "Sextilis") bedeutet "sechster Monat". Der alten römischen Kalender begann im März, über dem Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche im Frühjahr. Tiberius Iulius Caesar Augustus (vor der Adoption durch Augustus: Tiberius Claudius Nero; * 16. November 42 v. Chr. in Rom; † 16. März 37 n. Chr. am Kap Misenum) war römischer Kaiser von 14 bis 37 n. Chr. Nach seinem Stiefvater Augustus war Tiberius der zweite Kaiser des Römischen Reiches und gehört wie dieser der julisch-claudischen Dynastie an. Seine Regierungszeit war eine der längsten Alleinherrschaften eines römischen Kaisers. Tiberius konnte besonders vor seinem Herrschaftsantritt bedeutende militärische Erfolge erzielen. Seine militärischen Aktivitäten in Pannonien, Illyricum, Raetien und Germanien legten die nördliche Grenze des römischen Imperiums fest. In der Verwaltung der Provinzen sowie der Finanzen war der Kaiser erfolgreich. Palastintrigen, die Verschwörung des ehrgeizigen Seianus, Hinrichtungen dissidenter römischer Aristokraten und Tiberius’ Rückzug aus der Hauptstadt verursachten das negative Werturteil der späteren antiken Historiographen. Gegen Ende seines Lebens wurde der Interessenkonflikt zwischen dem in seiner politischen Funktion reduzierten Senat und dem nun institutionalisierten Amt des Kaisers erstmals deutlich. 199 Seite 14 Panel 2: In der westlichen Zivilisation sind die Kaiser ranghöher als die Könige. Früher hatten die Worte allerdings eine etwas andere Bedeutung."Kaiser" kommt von "Imperator" und ist ein militärischer Titel der Republik. Könige waren höher gestellt, da dieser Titel erblich war. Seite 15 Panel 3: Fortuna (lat. „Glück“, „Schicksal“; Fors Fortuna: „Macht des Schicksals“; Beiname Antias) ist die Glücks- und Schicksalsgöttin der Römischen Mythologie, entspricht der Tyche in der Griechischen Mythologie und dem Heil bei den altnordischen Völkern. Vermutlich wurde die Göttin durch den König Servius Tullius bereits zu Beginn des Römischen Reichs populär, welcher ihr zwei Tempel gewidmet haben soll. Der Legende nach war dieser als Sohn einer Sklavin durch die Gunst der Schicksalsgöttin auf den Königsthron gekommen. Fortuna spielt später in der Religion der Römer eine wichtige Rolle, unter anderem wird sie als eine der Parzen genannt, und viele Tempel im gesamten Römischen Reich waren ihr gewidmet. Bekannte Tempel der Fortuna befanden sich in Antium, von dem sie ihren Beinamen Antias hat, Praeneste und auf dem Quirinal, einem der sieben Hügel Roms. Ihr Fest wird am 24. Juni gefeiert. Panel 4: Marcus Aemilius Lepidus (* um 90 v. Chr.; † 12 v. Chr.) war ein Sohn des gleichnamigen Konsuls und ein langjähriger Anhänger Caesars. Mit dem späteren Kaiser Augustus und Marcus Antonius bildete er das zweite Triumvirat. 200 Lepidus bekleidete 49 v. Chr. die Praetur und beantragte in dieser Eigenschaft die Ernennung Caesars, der gerade in Hispanien die Anhänger seines ermordeten Rivalen Pompeius besiegt hatte, zum Diktator. Danach verwaltete er als Statthalter Hispania citerior und war 46 v. Chr. gemeinsam mit Caesar Konsul. Wenn dieser als Diktator amtierte, unterstützte Lepidus ihn als magister equitum. Als Caesar an den Iden des März 44 v. Chr. ermordet wurde, stand Lepidus mit einem Heer vor der Stadt, um mit diesem in die ihm von Caesar übertragenen Provinzen Gallia Narbonensis und Hispania citerior abzuziehen. Nach der Niederlage des Marcus Antonius in der Schlacht von Mutina 43 v. Chr. schloss er mit Antonius und Octavian, dem Erben Caesars und späteren Kaiser, das zweite Triumvirat. Der Einfluss des Lepidus wurde von seinen beiden Kollegen immer mehr eingeschränkt. Zunächst erhielt er die bisher bereits von ihm verwalteten Provinzen, dann wurde er auf Africa beschränkt und als er 36 v. Chr. während des Krieges gegen Sextus Pompeius mit einem Heer in Sizilien erschien, wurde er von Octavian vollständig entmachtet. Lepidus blieb nur die ihm 43 v. Chr. erteilte Würde des Pontifex Maximus, die er von Caesar übernommen hatte. Er starb weitgehend vergessen 12 v. Chr. Panel 5-6: Die konkurrierenden Prophezeiungen erinnern an David Eddings Fantasy-Zyklus „Die Belgariad“. Die erste Prophezeiung wird sich erfüllen. Panel 7: Jenseits des Sonnenunterganges: Der Westen. Die goldenen Ziggurate liegen innerhalb der Maya, Azteken und InkaReiche. Die Diamant-Felder im südlichen Afrika. 201 Seite 18 Panel 3: Dies impliziert das Götter nicht im eigentlichen Sinne „Real“ sind. Seite 19 Panel 1: Aristeas von Prokonnesos (lat. Aristeas Proconnesius) lebte im 7. Jh. vor Chr. und war ein antiker griechischer Dichter und Magier. Geboren als Sohn eines Kaystrobios auf der im Marmarameer gelegenen Insel Prokonnesos, unternahm Aristeas, „von Apollons Ekstase getrieben“ (Herodot IV 13), eine lange Reise in die nördlich des Schwarzen Meeres gelegenen Länder der Skythen und Issedonen. In seinem Epos „Arimaspeia“ gab er einen mythisch ausgeschmückten Bericht über die noch ferner lebenden Völker, von denen ihm die Issedonen erzählten, nämlich über die einäugigen Arimaspen, die goldhütenden Greifen sowie die „über dem Nordwind“, d. h. am Rande der Welt bis zum Okeanos lebenden Hyperboreer. Wichtigster Zeuge für das bis auf wenige Fragmente verlorene Gedicht ist Herodot (IV 13-15). Herodot berichtet außerdem von der an Schamanismus erinnernden Persönlichkeit des Aristeas. So soll dieser einst in Prokonnesos in eine Walkerei gekommen und plötzlich gestorben sein. Während sich aber der Walker aufmachte, um Aristeas’ Angehörige zu unterrichten, und sich die Nachricht in der Stadt verbreitet, habe ein eben eingetroffener Reisender berichtet, er habe Aristeas unterwegs auf dem Weg nach Kyzikos getroffen und sich mit ihm unterhalten. Als man im Haus des Walkers nachsah, sei tatsächlich keine Leiche gefunden worden. Erst „im siebten Jahr“ erschien Aristeas wieder in Prokonnesos und dichtete als Reisebericht seine Arimaspeia (Herodot IV 14). Er schrieb auch eine Tragödie namens „Orpheus“. Darauf verschwand Aristeas erneut und erschien 240 (!) Jahre später in Metapont in Süditalien, dessen Einwohnern er gebot, einen Apollonaltar zu errichten und daneben sein Standbild mit der Namensinschrift ‚Aristeas von Prokonnesos‘ aufzustellen. Apollon sei in Italien nämlich allein nach Metapont gekommen und er, Aristeas, sei als Begleiter des Gottes ein Rabe gewesen. Als die Metapontier beim Orakel von Delphi nachfragten, gebot ihnen Apollon durch den Mund seiner Priester tatsächlich, der Erscheinung zu gehorchen, so dass noch zu Herodots Zeit Altar und Standbild auf der Agora von Metapont standen (Herodot IV 15). Panel 3: Morpheus war der römische Gott der Träume. Einer der Namen Dreams. 202 Seite 23 Panel 4: Es gibt keine historischen Belege für die Behauptung, dass Julius Augustus sodomierte. Exkurs: Das moderne Konzept der Homo / Hetero Sexualität ist noch relativ neu. Im klassischen Griechenland und Rom praktizierten viele Menschen intra- und intersexuellen Geschlechtsverkehr. Die gründe dafür waren eher kulturellen Ursprungs und hatten selten was mit einer speziellen sexuellen Vorliebe für ein Geschlecht zutun. Bei Männern war es ein Symbol der Macht des Penetrierenden über den Penetrierten. Dabei kam es in erster Linie nicht auf sexuelle Befriedigung an. Unter den Spartanern war es z.B. auch üblich, das jeder Mann einen Knaben zum Liebhaber hatte welchen er dazu ausbildete ein Spartaner zu sein. Seite 24 Panel 2: Das ist Lycius. Vermutlich kurz vor seinem Tod um 62 n. Chr. Panel 4: Im Hintergrund sind Tiberius, Caligula, Claudius, und Nero. Gaius Caesar Augustus Germanicus (* 31. August 12 in Antium; † 24. Januar 41 in Rom), postum bekannt als Caligula, war von 37 bis 41 römischer Kaiser. Caligulas Jugend war von den Intrigen des ehrgeizigen Seianus geprägt. Nach hoffnungsvollem Regierungsbeginn, der durch persönliche Schicksalsschläge getrübt wurde, übte der Kaiser seine Herrschaft zunehmend als autokratischer Monarch aus und ließ in Hochverratsprozessen zahlreiche Senatoren in willkürlicher Ausschöpfung seiner Amtsgewalt zum Tode verurteilen. Seine Gewaltherrschaft endete mit seiner Ermordung durch die Prätorianergarde und Einzelmaßnahmen zur Vernichtung des Andenkens an den Kaiser. Caligula Claudius Nero Da die antiken Quellen Caligula praktisch einhellig als wahnsinnigen Gewaltherrscher beschreiben und sich zahlreiche Skandalgeschichten um 203 die Person des Kaisers ranken, ist er wie kaum eine zweite Herrscherpersönlichkeit der Antike zum Gegenstand belletristischer und populärwissenschaftlicher Bearbeitungen geworden. Einige Beiträge der jüngeren Forschung diskutieren allerdings alternative Ansichten und gelangen so zu einer differenzierteren Darstellung. Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus (vor seinem Herrschaftsantritt Tiberius Claudius Nero Germanicus; * 1. August 10 v. Chr. in Lugdunum, heute Lyon; † 13. Oktober 54 n. Chr.) war der vierte römische Kaiser der julisch-claudischen Dynastie. Er regierte vom 24. Januar 41 n. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 54. Geboren wurde er in Lugdunum als Sohn des Nero Claudius Drusus und der Antonia Minor. Er war der erste römische Kaiser, der außerhalb Italiens geboren wurde. Claudius galt als aussichtsloser Kandidat auf die Nachfolge im Kaiseramt. Der Überlieferung zufolge litt er an physischen Gebrechen. Bevor ihn sein Neffe Caligula im Jahr 37 zum Konsul machte, wurde er von seiner Familie praktisch von allen öffentlichen Tätigkeiten ausgeschlossen. Sein schlechter Gesundheitszustand ersparte ihm wohl das Schicksal, das zahlreiche andere vornehme Römer ereilte, die den politischen Säuberungsaktionen während der Herrschaft des Tiberius und des Caligula zum Opfer fielen. So konnte er sich historischen Studien zuwenden. Als letzter männlicher Erwachsener seiner Familie wurde Claudius zum potenziellen Nachfolger nach Caligulas Ermordung. Er war der erste römische Kaiser, an dessen Erhebung das Militär wesentlichen Anteil hatte. Trotz seines Mangels an politischer Erfahrung erwies Claudius sich als fähiger Verwalter und entfaltete eine rege Bautätigkeit. In seine Herrschaftszeit fällt mit der Eroberung Britanniens die erste Erweiterung des Römischen Reiches seit der Zeit des Augustus. Kaiser Claudius interessierte sich besonders für die römische Rechtsprechung, beispielsweise führte er den Vorsitz in öffentlichen Prozessen und gab bis zu 20 Verordnungen am Tag heraus. Während seiner gesamten Regierungszeit zeigte er sich besonders durch die Aristokratie verwundbar. Zahlreiche Senatoren wurden aus unterschiedlichen Gründen hingerichtet, teils im Zusammenhang mit Verschwörungen, teils aufgrund von Parteibildungen und Intrigen in der Umgebung des Kaisers. Die antiken Geschichtsschreiber beschreiben Claudius vor seiner Zeit als Kaiser als einen verwahrlosten, kränklichen und lächerlichen Mann; als Kaiser charakterisierte man ihn als ignorant und böswillig. Die moderne Forschung kommt zu einem differenzierteren Urteil und würdigt Claudius auch als umsichtigen und fähigen Herrscher. Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus (* 15. Dezember 37 n. Chr. in Antium, heute Anzio; † 9. Juni 68 n. Chr. bei Rom) war von 54 bis 68 204 Kaiser des Römischen Reiches. Er sah sich selbst als Künstler und war der letzte Vertreter der julisch-claudischen Dynastie. Nero werden zahlreiche Verbrechen angelastet; so soll er seinen Stiefbruder Britannicus vergiftet haben. Da dieser jedoch schon seit seiner Kindheit an Epilepsie litt und körperlich schwächlich war, ist sich die Geschichtsschreibung über den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nicht einig. Es ist auch möglich, das Britannicus an einem Anfall gestorben ist. Agrippina verlor nach und nach die Kontrolle über ihren Sohn. Sie versuchte deshalb durch Intrigen, Verschwörungen und Bestechungen Nero zu stürzen. Nero, der seine Mutter fürchtete, setzte deshalb eine Untersuchungskommission ein, der auch Seneca angehörte, welche Agrippina jedoch nichts nachweisen konnte. Auf Drängen Senecas und unter Mithilfe eines seiner Lehrer ließ er Agrippina mit einem Schiff versenken. Es gelang ihr jedoch, an Land zu schwimmen. Am 23. März 59 ließ er sie in ihrer Villa ermorden. Nero ließ auch zahlreiche Hochverratsprozesse durchführen und zog – wie es übliche Praxis war – das Vermögen der Hingerichteten ein. Nero verliebte sich Ende 58 in Poppaea Sabina. Diese forderte ihn auf, Octavia zu verstoßen. Schließlich ließ der Kaiser 62 seiner kinderlosen Frau ein Verhältnis mit einem Sklaven anhängen und verbannte sie, um zwölf Tage später seine Geliebte zu heiraten. Es kam daraufhin zu schweren Unruhen und Aufständen, weil Octavia beim Volk sehr beliebt war. Deshalb ließ Nero das Gerücht streuen, Octavia habe zusammen mit ihrem Geliebten versucht, den Kaiser abzusetzen, und Nero verbannte sie auf eine Insel. Nero gab den Auftrag, ihr die Pulsadern aufzuschneiden und sie in heißem Dampf zu ersticken, was wenige Tage später auch erfolgte. Nero und Poppaea hatten eine gemeinsame Tochter, Claudia. Sie wurde am 21. Januar 63 geboren, starb jedoch vier Monate später. Zwei Jahre später war Poppaea wieder schwanger. Es wird behauptet, Nero hätte sie während dieser Zeit aus Verärgerung durch einen Fußtritt in den Unterleib getötet, diese Darstellung ist jedoch umstritten; sicher ist nur, dass Poppaea während ihrer Schwangerschaft im Jahre 65 gestorben ist. Im selben Jahr wurde Seneca von Nero zum Suizid gezwungen. Danach nahm unter Senatoren und Offizieren die Abneigung gegen Nero immer mehr zu. In der Nacht vom 18. zum 19. Juli 64 brach in Rom ein Brand aus, der sich durch starken Wind sowie dichte und hohe Bebauung rasch ausbreitete. Innerhalb von neun Tagen wurden 10 von 14 Stadtteilen angegriffen und 3 komplett vernichtet. Es wurden Gerüchte laut, dass Nero selbst das Feuer hatte legen lassen (so etwa von Sueton behauptet), um die Stadt neu aufzubauen und insbesondere Platz für einen riesigen Palast, das „Goldene Haus“ (Domus Aurea), zu schaffen. Der Sage nach 205 beobachtete und besang er den Brand vom Turm des Maecenas aus, während er sich selbst auf der Lyra begleitete, und deklamierte Verse vom Fall Trojas. Tatsächlich aber befand sich Nero in seinem 50 Kilometer weit entfernten Geburtsort, seiner Sommerresidenz Antium, während der Palatin in Flammen stand. Wahrscheinlich brach der Brand, wie viele andere auch, auf einem Marktplatz durch Unvorsichtigkeit aus. Dennoch ist Nero als Brandstifter Roms in die Geschichte eingegangen. Dass Berichten zufolge Prätorianer die Brände angefacht haben sollen, könnte auch damit zu erklären sein, dass diese versuchten, den Brand mit Gegenfeuern aufzuhalten, wie es auch bei Waldbränden geschieht. Auf den Rat seiner Berater hin ließ Nero eine „ungeheure Menge“ (Tacitus) Chrestiani (gr.: Christen), die bei manchen Teilen der Bevölkerung verhasst waren, verhaften und viele zu grausamen Todesstrafen verurteilen. Die meisten wurden verbrannt, da dies die im römischen Recht für Brandstifter vorgesehene Strafe war, einige gekreuzigt oder in Felle gesteckt und in der Arena den Tieren vorgeworfen. Sie fanden unter Nero jedoch nicht nur wegen der ihnen vorgeworfenen Brandstiftung den Tod, sondern auch wegen „des allgemeinen Menschenhasses“. Diese Christenverfolgung unter Nero, die auf Rom beschränkt blieb, war das erste einer vermuteten Reihe lokaler Pogrome, die der (regionalen) Verfolgung unter Domitian und den systematischen Verfolgungen im 3. Jahrhundert vorausgingen. Tacitus berichtet, dass es innerrömischen Widerstand gegen die Verfolgung gab: Daher wurde auch für noch so Schuldige, welche die härtesten Strafen verdienten, Mitleiden rege, als würden sie nicht dem allgemeinen Besten, sondern der Mordlust eines einzigen geopfert. Noch fünfzig Jahre später sprach man mit Grausen von dieser Untat (vgl. Juvenal I 154-57, VIII 235). Offenbar reagierte Nero auf die Opposition mit dem institutum Neronianum, das Ende 64 oder Anfang 65 erlassen (und vielleicht auch schon gegen die Verschwörer um Piso eingesetzt) wurde. Sueton zählt die Todesstrafe für Christen zu den eher lobenswerten Taten des Kaisers: Vieles unter ihm wurde einerseits streng beachtet und bestraft, andererseits wurde auch Neues eingeführt: […] die Christen, ein Geschlecht von Menschen mit einem neuen und gottlosen Aberglauben, wurden durch die Todesstrafe heimgesucht. Der juristisch gebildete christliche Apologet Tertullian (ca. 160-220) weist im Jahre 197 eindringlich darauf hin, dass die Christenheit keine 206 provinzielle Sekte war, sondern dass die Bezeichnung „Christ“ von Anfang an die Aufmerksamkeit der kaiserlichen Behörden auf sich gezogen hatte. Dabei erwähnt er, dass das einzige Dekret Neros, das bei seinem Tode nicht aufgehoben wurde, dasjenige gegen die Christen war: Dieser unser Name nahm seinen Aufstieg unter der Regierung des Augustus; unter Tiberius wurde er in aller Klarheit und Öffentlichkeit gelehrt; unter Nero wurde er unbarmherzig verdammt […]. Nun, obwohl jede andere Verordnung, die unter Nero existierte, aufgehoben wurde, ist bis jetzt diese über uns standhaft übriggeblieben. Einer weitverbreiteten altkirchlichen Legende nach sind unter Nero auch die Apostel Paulus und Petrus in Rom hingerichtet worden. Dies wird von einigen Forschern jedoch angezweifelt, zumal die Überlieferung auch davon berichtet, dass Paulus nach einem längeren förmlichen Prozess und Petrus zu einem späteren Zeitpunkt hingerichtet wurde. Für die Finanzierung des Wiederaufbaus plünderte Nero die Tempel im ganzen Reich. Möglicherweise liegt hier eine der Ursachen für die Zuspitzung der Ausbeutung von Judäa, die im Jahre 66 zum jüdischen Krieg führte. Beim Wiederaufbau Roms ließ Nero breitere Straßen anlegen und beschränkte die maximale Höhe der Häuser, die nun alle eigene Mauern haben mussten, auf 25 Meter; überall sorgte er für Brandschutzmaßnahmen. Sich selbst ließ Nero ein riesiges, prunkvolles Anwesen mit großen Kunstschätzen und technischen Raffinessen errichten, die Domus Aurea (das „Goldene Haus“); tatsächlich zeugt der Bau des Prunkhauses von wenig politischem Verständnis, da zu dieser Zeit der Aufbau der öffentlichen Infrastruktur wenigstens verlangsamt wurde. Das Anwesen wurde kurz nach Neros Tod geplündert und abgerissen. In den Ruinen wurde am 14. Januar 1506 die LaokoonGruppe entdeckt, und auf dem Areal des dazugehörigen Sees wurde das Kolosseum errichtet. 207 Heft 39: Weiche Stellen (Convergences 2) Seite 1 Panel 1: Anno Domini: Jahr unseres Herrn, Latein, in der Regel mit A.D. abgekürzt. Marco Polo (* ca. 1254 vermutlich in Venedig † 8. Januar 1324 ebenda) war ein venezianischer Händler, dessen Familie wohl ursprünglich aus Dalmatien stammte und der durch die Berichte über seine China-Reise bekannt wurde. Kritische Historiker haben an der China-Reise Polos inzwischen Zweifel, weil bestimmte allgegenwärtige Details des damaligen chinesischen Lebens und auch die Chinesische Mauer in keiner Weise erwähnt werden, welche nach einem 17-jährigen Aufenthalt beim Großkhan sicher eine Erwähnung wert gewesen wären. Seite 4 Panel 4: Dies ist eine folkloristische Visualisierung des Sandmannes. Seite 5 Panel 3: Das Lied ist eine alter Jazz-Song namens "I´ll be glad when you´re dead, you rascal you" von Louis Armstrong. Panel 4: "Bill Bailey Won't You Please Come Home", von Hughie Cannon, 1902. Panel 5: "How You Gonna Keep 'Em Down on the Farm After They've Seen Paree?" Text: Joe Young, Musik Walter Donaldson, 1919. Panel 6: Das erste Lied ist "Brother, Can You Spare a Dime?" 208 Text: Edgar Y. Harburg, Musik: Jay Gerney, 1932, ein Lied über die Große Depression. Seite 7 Panel 1: Die Wüste Lop ( "Lop Nar") befindet sich in Mittel-China, und wurde als Atomtestgebiet genutzt. Seite 7-8: Das Zitat ist aus „Die Reisen von Marco Polo“. Seite 8 Panel 3: Während Marco Polos Gefangenschaft im Krieg zwischen Venedig und Genua erzählte er seinem Zellengenossen von seinen Abenteuern. Dieser war Rustichello da Pisa der später „Die Reisen von Marco Polo“ verfasste. Seite 9 Panel 6: Shangtu: Vermutlich eine Stadt in China. Möglicherweise eine veraltete Bezeichnung. Seite 10 Panel 3: Das ist Gilbert, aka Fiddler's Green. Zuletzt gesehen in „Das Puppenhaus“. Panel 5: Marco Polos Vater Niccolò und sein Onkel Maffeo, beide Juwelenhändler aus Venedig, brachen 1260 zu einer Reise auf, um am Unterlauf der Wolga Edelsteine zu verkaufen. Über Konstantinopel gingen sie nach Sudak (= Soldaia) auf der Krim, wo Marco der Ältere, der dritte der Brüder Polo, ein Kontor betrieb. Somit reisten sie nahezu auf derselben Route, die auch Wilhelm von Rubruk 1253 für seine Mission gen Osten wählte. Nach ihrem Zwischenaufenthalt gelangten sie in das Gebiet, das damals von der Goldenen Horde beherrscht wurde, und haben sich etwa ein Jahr in der Nähe des Dschingis-Khan-Enkels Berke Khan an der Wolga aufgehalten. Anschließend wurden sie durch die dort noch herrschenden Kriegswirren immer weiter gen Osten über den Fluss Ural und entlang der Seidenstraße (nördlicher Abzweig nach Südrussland) bis nach Buchara verschlagen. Da sie durch Kriegsfolgen an einer Rückreise gehindert waren, verblieben sie dort drei Jahre und schlossen sich schließlich einer persischen Gesandtschaft an, die auf dem Weg zum Großkhan Kubilai war. In den Wintermonaten 1266 nach einjähriger Reisezeit trafen sie am Hofe des Mongolenherrschers in Peking (früherer Name: Khanbaliq, bei Marco Polo: Kambaluk) ein, wo sie vom Khan willkommen aufgenommen und empfangen wurden. Dieser schenkte den Polos drei goldene Täfelchen, 209 sogenannte Païzas, die sicheres Geleit und freie Versorgung im Gebiet des Großkhans garantierten, und gab ihnen mit einer Botschaft an den Papst den Auftrag, ihm gesalbtes Öl aus dem Jesusgrab in Jerusalem und etwa einhundert christliche Gelehrte zum Verbreiten des Evangeliums unter seinen Untertanen zu schicken. Deshalb gingen die Polos wieder nach Venedig zurück, wo sie um 1269 eintrafen. In der Zwischenzeit hatten mehrere Nachfolger den jeweils verstorbenen Papst abgelöst, aktuell eine Nachfolgewahl begonnen, und auch Marco Polos Mutter war gestorben. Panel 6: Beaujolais: Ein fruchtiger Burgunder Wein, benannt nach dem Region in Frankreich, wo er produziert wird. Tokajer: Ein süßer Wein aus der Region Tokaj in Ungarn. Seite 11 Panel 2: Gummibärchen: Eine Süßigkeit aus Weingummi in Form kleiner Bären. Seite 12 Panel 1: Konstantinopel: Die Stadt Konstantinopel wurde von Griechen um 660 v. Chr. unter dem Namen Byzantion gegründet und 330 n. Chr. in Konstantinopel umbenannt. Nach 1453 wurde sie auf Osmanisch:7 >>=ينيطنطسقKostantiniyye, etwas später auch mit 7 >لوبنطسإIstanbul bezeichnet. Offiziell erhielt die Stadt den heutigen Namen Istanbul im Rahmen von Atatürks Reformen im Jahr 1930. Konstantinopel wird in Überlieferungen oft auch als Stadt der sieben Hügel bezeichnet, ebenso wie Rom. In der Spätantike und im Mittelalter war Konstantinopel als das Neue Rom (Nova Roma) die Hauptstadt des Oströmischen Reichs, nach der osmanischen Eroberung 1453 dann die Hauptstadt des Osmanischen Reiches. Als Lebenszentrum zweier Weltreiche, an der Schnittstelle zweier Kontinente, besitzt Konstantinopel eine überragende historische und künstlerische Bedeutung. Als Prototyp einer imperialen Stadt ist es vom 4. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert eine Weltstadt gewesen. Panel 2: Kublai Khan, auch Qubilai Khan, Kubilai Khan oder Setsen Khan, (* 23. September 1215; † 18. Februar 1294 in Peking) war ein Enkel Dschingis Khans und von 1260 bis 1294 ein bedeutender mongolischer Herrscher in der Yuan-Dynastie. Er war Sohn von Tolui, dem vierten Sohn Dschingis Khans, und Bruder von Möngke Khan und herrschte von 1271 bis zu seinem Tod 1294 als Kaiser von China. 210 Panel 5: Der Khan Antrag für hundert christliche Gelehrte und Techniker ist historisch korrekt, einschließlich ihrer Antwort. Gautama Buddha: Siddhartha Gautama (* um 563 v. Chr. in Lumbini, 80 B.B.E; † 483 v. Chr., Jahr 0 nach der buddhistischen Zeitrechnung) lehrte als Buddha (wörtlich: Erwachter, siehe auch Bodhi) den Dharma (die Lehre) und wurde damit der Begründer des Buddhismus. Sein Todesjahr 483 v. Chr. galt früher als das älteste sicher datierbare Ereignis der indischen Geschichte, allerdings wird diese Datierung heute bezweifelt. In der gegenwärtigen Buddhismusforschung wird seine Lebenszeit etwa ein Jahrhundert später angesetzt. Kublai Khan Josef von Copertino Buddha Seite 13 Panel 2: Josef von Copertino (auch Joseph von Cupertino, italienisch Giuseppe da Copertino, eigentlich Giuseppe Desa; * 17. Juni 1603 in Copertino bei Lecce; † 18. September 1663 in Osimo bei Ancona) war ein italienischer Mönch. Er ist ein Heiliger der katholischen Kirche. Der Volksheilige ist eine der ungewöhnlichsten Gestalten der katholischen Mystik. Wegen seiner angeblichen Levitationen in über 100 Fällen wird er auch der „Fliegende Frater“ genannt. Josef wurde 1603 als Sohn von Felice Desa und Franceschina Panaca in dem apulischen Bauerndorf Copertino geboren. Sein Vater starb schon vor seiner Geburt. Seine Kindheit war von Entbehrungen, Krankheiten und Lernschwierigkeiten gezeichnet. Von einer schweren Krankheit soll er im Marienheiligtum von "Maria della Grazia" in Galatone wundersam geheilt worden sein. 211 Er wurde 1620 Novize im Kapuzinerkloster von Martina Franca (bei Tarent), wurde aber entlassen, da er als Mönch untauglich schien. 1621 wurde er nach mehreren vergeblichen Versuchen im Franziskanerkloster Santa Maria della Grottella zunächst als Oblat, dann als Frater aufgenommen. 1628 wurde er in Poggiardo zum Priester geweiht und versah daraufhin für 10 Jahre das Priesteramt in Copertino, wo er durch Ekstasen, Wundertaten, Levitationen auf sich aufmerksam machte und schnell ein großes Pilgerpublikum anzog. 1638 wurde er des „Messianismus“ verdächtigt, bei einer Verhandlung vor der Heiligen Inquisition in Neapel davon freigesprochen, jedoch zur Vorsicht aus seiner Gemeinde verwiesen. Daraufhin lebte er von 1639 bis 1653 im Franziskanerkloster von Assisi. 1650 begegnete ihm dort Herzog Johann Friedrich von BraunschweigLüneburg, dessen Übertritt zum katholischen Glauben er maßgeblich beeinflusst haben soll. 1653 wechselte er in das Kapuzinerkloster von Pietrarubbia, später nach Fossombrone, 1657 in das Franziskanerkloster in Osimo. Dort lebte er bis zum Ende seines Lebens 1663. Josef ist in der ihm geweihten Basilika begraben. Josef soll schon als Kind „ekstatische Verzückungen“ und Levitationen erfahren haben. Wenn er in seiner Mönchszelle saß, so soll diese so gestrahlt haben, als würden große Mengen an Kerzen brennen. Sein ganzes Leben lang soll er wundersame Heilungen bewirkt haben, die in Anzahl und Ausmaß die aller anderen Heiligen übertreffen. Sein berühmtestes Wunder war eine Levitation, bei der er 60 Meter in die Höhe geflogen sein soll, um ein 10 Meter großes, schweres Kreuz zu empfangen, das er dann „wie einen Strohhalm“ auf der Erde aufgesetzt haben soll. Viele Zeugen bestätigten unter Eid die Levitationen Josephs; darunter bekannte Persönlichkeiten wie Prinzessin Maria von Savoyen und König Johann II. Kasimir. Um ungestört nachdenken zu können, kletterte Joseph auf Bäume und war dort den Vögeln nahe, die sehr zutraulich wurden. Auch in den Garten der kleinen Kapelle, in der er die Messe las und auch Schreibarbeiten verrichtete, sollen ihm diese Vögel gefolgt sein. Daher ist das ihm zugeordnete Tier der Stieglitz. Panel 3: Der Orden der Dominikaner (Ordo fratrum Praedicatorum, abgekürzt OP), auch Predigerorden, wurde im frühen 13. Jahrhundert vom heiligen Dominikus gegründet. 212 Seite 14 Panel 1: Sandwiches mit Käse und Pickles ist ein verweis auf ein G.K. Chesterton Gedicht. Seite 16 Panel 6: Hwen T'sang (ca.605-664): Auch bekannt als Xuan Zang oder Hsuan-Tsang war ein buddhistischer Mönch der in China geboren wurde und 629 eine Reise nach Indien machte um mehr über die Wurzeln des Buddhismus zu lernen obwohl es damals verboten war die Grenzen des Landes zu überqueren. Er ging, allein, durch die Wüste Gobi, Samarkand, Taschkent, und Kaschmir. 645 kehrte er nach China zurück, wo er seine Memoiren schrieb. Wie Polo, beschrieb er auch übernatürliche Schrecken, einschließlich Geister-Armeen, in der Wüste Gobi. Abu Abdullah Muhammad Ibn Battuta arabisch 7 نب دمحم =للا دبع وبأ >ةطوطب, (* 24. Februar 1304 in Tanger/Marokko; † 1368 oder 1377in Marokko) war ein berberischer Forschungsreisender des 14. Jahrhunderts. Mit 21 Jahren ging er auf muslimische Pilgerfahrt nach Mekka. Nachdem er diese abgeschlossen hatte, reiste er jedoch weiter, wobei er mehr als 120.000 Kilometer durch die gesamte islamische Welt und darüber hinaus zurücklegte. Seine Aufzeichnungen unter dem Titel Rihla ("Reise") berichten von seinen Erlebnissen. Beinahe alle bekannten Informationen über das Leben Ibn Battutas stammen aus einer einzigen Quelle - nämlich Ibn Battuta selbst. Stellenweise sind seine Angaben zu Reiseorten oder Abenteuern eindeutig erfunden, aber oftmals lässt sich heute nicht feststellen, ob er Tatsachen berichtet oder Märchen erzählt. Die nachfolgende Zusammenstellung nimmt deshalb Tatsachen an, wo nicht offensichtlich Fantasterei vorliegt. 213 Seite 17 Panel 4: Die Taklamakan-Wüste (auch Takla Makan, TǎkèlāmǎgānShāmò oder Taklimakan Shamo, Uighur: Täklimakan Toghraqliri) ist nach der Rub al-Chali die zweitgrößte Sandwüste der Erde. Sie erstreckt sich in Zentralasien im nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang durch den westlichen Teil des TarimBeckens bis zu der Straße 218. Östlich dieser Straße liegt die Wüste Lop Nor an der tiefsten Stelle des Tarim-Beckens. Früher wurden die Taklamakan-Wüste und die Wüste Lop Nor durch die Unterläufe der Flüsse Tarim, Konche Darya (= Konqi He) und Chärchan Darya (= Qarqan He) getrennt, die aber südlich von Tikanlik schon seit Jahrzehnten ausgetrocknet sind. Seite 21 Panel 5: Dream tritt erneut so auf wie man ihn erwartet zu sehen. 214 Sandman Special # 1: Der Gesang des Orpheus Titel: Die Legende von Orpheus ist eine klassische griechische Sage. Orpheus lebte in Thrakien als Sohn der Muse Kalliope. Sein Vater war der thrakische König und Flussgott Oiagros (oder, nach anderen Überlieferungen, Apollon). Von Apollon, dem Gott der Musik, bekam er eine Lyra geschenkt, die Apollon von seinem Halbbruder Hermes erhalten hatte. Unter den Sängern galt Orpheus als der beste. Die Bäume neigten sich ihm zu, wenn er spielte, und die wilden Tiere scharten sich friedlich um ihn, und selbst die Felsen weinten angesichts seines schönen Gesangs. Die Argonauten nahmen ihn auf ihren Kriegszügen mit. Orpheus sang so schön, dass er sogar das wütende Meer und die Feinde durch den Zauber seiner Lyra bezwang. Orpheus' Braut war die Nymphe Eurydike. Als Aristaios versuchte, sie zu vergewaltigen, und sie vor ihm floh, starb sie durch einen von ihm verschuldeten Schlangenbiss. Orpheus stieg in die Unterwelt, um durch seinen Gesang und das Spiel seiner Lyra den Gott Hades zu bewegen, ihm seine Geliebte zurückzugeben. Seine Kunst war so groß, dass ihm seine Bitte tatsächlich gewährt wurde - jedoch unter der von Hades und Persephone gestellten Bedingung, dass er beim Aufstieg in die Oberwelt vorangehen und sich nicht nach ihr umschauen dürfe. Da er die Schritte der Eurydike nicht hörte, sah er sich um und sie verschwand wieder in der Unterwelt. Der Sänger stand den Musen und somit dem Gott Apollon nahe, nicht aber dem Dionysos, dem Gott des Rausches und ausschweifend-wilder Umzüge und Gesänge. So wurde Orpheus in seiner Heimat von „Mänaden“, berauschten Anhängerinnen des Dionysos, zerrissen. Nach antiker Vorstellung war es kein Trost, dass er nun als Schatten sich zum Schatten der Eurydike gesellen konnte. In späteren Bearbeitungen des Mythos wird als Motiv für den Mord angeführt, Orpheus habe sich von der Liebe zu Frauen losgesagt und zum Weiberfeind entwickelt oder sich gar der Knabenliebe zugewandt. 215 Sein Kopf jedoch wurde mitsamt seiner Leier in den Fluss Hebros geworfen, sie schwammen hinab in das Ägäische Meer und wurden auf der Insel Lesbos an Land gespült. Der Kopf sang immer weiter, bis Apollon ihm gebot zu schweigen. Sein Grab soll sich in der Stadt Leibethra befunden haben - andere Quellen nennen diese Stadt auch als Geburtsort des Orpheus und den Fluss, in dem sein Kopf gefunden wurde, Meletos. Seine Lyra wurde als Sternbild an den Himmel gesetzt. 216 Seite 1 Panel 5: Orpheus ist der Sohn von Apollo (oder dem Thrakischen König Oiagros), und einer Muse (in der Regel Calliope, manchmal auch Polyhymnia) Hier ist er der Sohn von Dream und Calliope (Der Muse der epischen Dichtung). Seite 2 Panel 2: Aristaeus (lat. Aristaeus), der hier als Satyr dargestellt ist, ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Gottes Apollon und der Nymphe Kyrene. Er gilt als derjenige, der den Menschen beibrachte, den Ölbaum zu nutzen, Imkerei zu betreiben, Käse herzustellen, richtig zu jagen und die Felder zu bebauen. Daher kommen auch seine zwei Beinamen Agreos (ich jage) und Nomius (ich weide). Satyrn, in der griechischen Mythologie Waldgeister im Gefolge des Dionysos, nach einigen Söhne des Hermes und der Iphthime oder des Silenos, sind wollüstige Wesen von kräftiger, ungeschlachter Gestalt, mit struppigem Haar, stumpfer, aufgeworfener Nase, zugespitzten Ohren und einem Ziegenschwänzchen oder kleinen Pferdeschweif. Auf antiken griechischen Vasen sind sie oft mit Phallus dargestellt. Manchmal wurden aber auch Lustgreise als Satyrn bezeichnet. Als Genossen des Dionysos lieben sie den übermäßigen Genuss des Weins und erscheinen bald mit dem Pokal, bald in bacchantischem Taumel mit dem Thyrsos, bald dem Schlaf ergeben, bald kelternd, auch auf der Flöte spielend oder das Cymbalum schlagend, oft auch mit den Nymphen zu raschen Tänzen vereinigt oder diese lüstern verfolgend. Kurz: Ein Satyr zeichnet sich durch seine besondere animalische Lüsternheit aus. Sie zeigen sich als den Menschen feindliche, Schrecken erregende Dämonen. Die älteren Satyrn werden vorzugsweise Silene genannt und haben meist Glatzen und Bärte; die jüngeren heißen Satyrisken. Ihrem Wesen nach sind sie die Repräsentanten des üppigen und ausgelassenen Naturlebens, die rohere Seite dessen, was bei Dionysos veredelt und verklärt erscheint. In späterer Zeit sind Satyrn und Satyrisken oft mit den Panen und Panisken verwechselt und infolge davon mit Hörnern und Bocksfüßen dargestellt, von römischen Dichtern auch mit den Faunen identifiziert worden. Die griechische Kunst kennt in der älteren Zeit nur bärtige Silene, in welchen das tierische Element oft zum hässlich Grotesken ausgeprägt ist. Im Lauf der Zeit gewinnt dann daneben eine jugendlichere Form der Satyrn Geltung, in der das Tierische nur leicht angedeutet auftritt, und deren schadhafte Anmut den Satyr als würdigen Gespielen des Weingottes erscheinen lässt. 217 Satyr und Nymphen von William Adolphe Bouguereau Seite 4 Panel 1: Eurydice Haar sieht wie ein Negativ von Abby Holland´s , einer Figur aus Alan Moores „Swamp Thing“ aus. Oneiros ist der griechische Name für das Dream, und heißt wörtlich übersetzt "Traum". Panel 5: Der erste Auftritt des „verlorenen Bruders“. 218 Seite 5 & 6 Panels 2-6 & 1: Teleute bedeutet "vergangen" oder "Ende", wurde aber auch als Euphemismus für den Tod verwendet. Mania bedeutet "Wahnsinn" Olethros bedeutet "Zerstörung". Aponoia bedeutet "Verzweiflung", Epithumia "Wunsch" oder "Leidenschaft", und Potmos bedeutet "Schicksal“. Panel 4: Delights Transformation in Delirium scheint noch vor dem klassischen Zeitalter gewesen zu sein. Panel 5: Desires Aussage scheint hier nicht Aufrichtig zu sein, denn immerhin scheint sie/er die Schuld zu tragen an den zukünftigen Ereignissen. Orpheus erleidet durch sie/er das gleiche Übel wie einst Dream. Seite 6 Panel 1: Destiny hat eine auffallende Ähnlichkeit mit Jorge Luis Borges einer der bedeutendsten argentinischen Schriftsteller. Er verfasste eine Vielzahl phantastischer Erzählungen, Gedichte und Essays. Panel 4-5: Hymenaios (lat. Hymenaeus, dt. Hymenäus) war in der griechischen Mythologie ein Gott der Hochzeit. Sein Name entstand laut Encyclopaedia Britannica als Personifikation des bei Eheschließungen im Rahmen des Epithalamiums traditionellen Zurufs Hymen o Hymenai, Hymen. Die Eltern von Hymenaios sind im Mythos umstritten. Häufig werden Dionysos und Aphrodite, oder Apollon und die Muse Kalliope oder Bia und Kratos erwähnt. In bildlichen Darstellungen wird Hymenaios normalerweise als geflügelter Jüngling gezeigt, der eine Fackel, einen safrangelben Schleier und einen Kranz aus Blumen, speziell Rosen, oder auch Majoran trägt. 219 Die Hymne und das Hymen wurden nach diesem Gott benannt Panel 4: Die Statue erinnert an byzantinische Darstellungen von Engeln, mit einem Heiligenschein um den Kopf. Seite 7 Panel 4: Satyren, (und auch Zentauren) werden wahnsinnig unter dem Einfluss von Alkohol. Seite 13 Panel 2-3: Orpheus's legendäre Fähigkeit war es, Musik zu machen die jedes Publikum verzaubert. Seite 14 Panel 1: Beachten Sie die drei Statuen auf der rechten Seite. Diese Schnitzereien sind bekannt als "Karyatiden", und zeigen die dreifache Göttin. Die Kriegerin auf der linken Seite erscheint hat das Gesicht einer Eule auf dem Schild, und ist wahrscheinlich Athena. Über der dreifachen Göttin sind die Apollo und Artemis. Seite 16 Panel 2: Kore: bedeutet "Mädchen", als ein alternativer Namen für Persephone. Persephone (griechisch Περσεφόνη, älteste Form Περσόφαττα mit der Bedeutung die, „welche [beim Dreschen] die Garben schlägt“) ist in der griechischen Mythologie eine Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin. In der römischen Mythologie wird sie als Proserpina aus dem unterworfenen Griechenland zusammen mit den Sklaven importiert, nachdem ihre ursprüngliche Identität mit der altrömischen Ceres nicht deutlich ist. Persephone & Hades 220 Hades (dt. „der Unsichtbare“) bezeichnet in der griechischen Mythologie den Ort der Toten „die Unterwelt“ und zugleich den Herrscher derselben, den „Gott der Unterwelt“. Mit Hilfe des Fährmannes Charon (siehe S. 270), dem Empfang der Begräbnisriten und einer Geldmünze, dem sogenannten Obolus, unter der Zunge kann der Fluss Styx bzw. Acheron, der Ober- und Unterwelt voneinander trennt, überquert werden. Weitere, das Totenreich umgebende Flüsse, sind Kokytos, Pyriphlegethon, der Lethestrom und der vom Acheron gebildete „Acherusische See“. Seite 17 Panel 2: Das ist vermutlich Eurydice's Scheiterhaufen. Panel 5: Beachten Sie, das Destructions Panzerung sich geändert hat. Panel 6: Leth ist laut der griechischen Mythologie einer der Flüsse in der Unterwelt. Der Name stammt aus der altgriechischen Sprache, und bedeutet wörtlich Vergesslichkeit oder Verborgenheit. Das griechische Wort für Wahrheit ist a-lethe-ia, was Unvergesslichkeit oder Unverborgenheit bedeutet: Man glaubte, dass derjenige, der Wasser aus dem Lethe trinkt, seine Erinnerungen vergisst. Einige glaubten darüber hinaus auch, dass die Seelen aus dem Fluss trinken mussten, bevor sie wiedergeboren wurden, so dass sie sich an ihre vorherigen Leben nicht erinnern hätten können. Einige private Mysterienreligionen lehrten auch die Existenz eines anderen Flusses, dem Mnemosyne. Diejenigen, die aus diesem Fluss tranken, erinnerten sich an alles und wurden mit der Gabe der Allwissenheit ausgestattet. Neuen Mitgliedern dieser Religionen wurde erklärt, dass sie nach dem Tod die Wahl hätten, aus einem der zwei Flüsse – Lethe oder Mnemosyne – zu trinken und dass sie aus dem Mnemosyne anstatt aus dem Lethe trinken sollen. Auf einigen Goldtafeln aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und später, die bei Thurii in Süditalien und bei anderen Orten, die einst dem Alten Griechenland angehörten, gefunden wurden, sind diese beiden Flüsse in einigen Versen verewigt. Seite 19 Panel 6: Destruction nimmt ein Anemone. Anemonen wuchsen von den Tränen der Aphrodite als Adonis starb, und gelten als Blumen des Todes. 221 Seite 23 Panel 1-2: Dies ist nicht wie in den ursprünglichen Mythen. In den griechischen Sagen machten Helden öfter eine reise in das Land des Todes ohne zu sterben. Ein Herkulesmythos besagt das er den dreiköpfigen Höllenhund Zerberus einfing und zurück in die Unterwelt brachte als dieser ausbrach. Seite 24 Panel 4: Taenarum ist in der Tat der südlichsten Punkt Europas. (Inseln ausgeschlossen ) Seite 25 Panel 2: Thessalien ist auch eine Region in Griechenland. Orpheus lebte laut Mythos in Thrakien. Delphi: Das Orakel von Delphi war eine griechische Pilger- und Weissagungsstätte des antiken Griechenlands und befand sich am Hang des Parnass bei der Stadt Delphi in der Landschaft Phokis. Es war die wichtigste Kultstätte der hellenistischen Welt. Sie galt lange Zeit sogar als Mittelpunkt der Welt. Der genaue Ort wurde durch den Omphalos angezeigt. Dem Mythos zufolge ließ Zeus zwei Adler von je einem Ende der Welt fliegen, die sich in Delphi trafen. Seither habe dieser Ort als Mittelpunkt der Welt gegolten. Die Erdmutter Gaia vereinigte sich mit dem Schlamm, der nach dem Ende des Goldenen Zeitalters von der Welt übrig blieb, und gebar die geflügelte Schlange Python (auch oft als „Drache“ bezeichnet). Python hatte hellseherische Fähigkeiten und lebte an dem Ort, der später Delphi heißen sollte. Hera, die Frau des Zeus, war eine Enkelin Gaias. Gaia prophezeite ihrer eifersüchtigen Enkelin, dass Leto, ihre Nebenbuhlerin und eine der Geliebten Zeus', dereinst Zwillinge gebären würde, die größer und stärker als alle ihre Kinder seien. So schickte sie Python los, um Leto zu verschlingen, noch bevor diese ihre Kinder zur Welt bringen konnte. Diese Intrige wurde von Zeus verhindert, und Leto gebar Artemis und Apollon. Eine der ersten Taten Apollons war die Rache an Python für den Anschlag auf seine Mutter. Er stellte Python bei Delphi und tötete ihn. Durch das vergossene Blut Pythons übertrugen sich dessen hellseherischen Fähigkeiten auf den Ort. So wurde Delphi der Kontrolle Gaias entrissen und befand sich fortan unter dem Schutze Apollons. 222 Seite 28 Panel 1: Charon (griech. Χάρων: „grimmiger Weißer“) war in der griechischen Mythologie der düstere greise Fährmann, welcher die Toten für einen Obolus (Münze) über den Totenfluss Acheron (häufig werden auch die Flüsse Lethe oder Styx genannt) setzte, damit sie ins Reich des Totengottes Hades gelangen konnten. Die Griechen dachten sich Charon als einen finsteren und grämlichen Alten, mit einem dunklen Schifferkittel bekleidet, wie er z. B. auf dem Gemälde des Polygnot in Delphi zu sehen war und vielfach auch auf attischen Gräbervasen abgebildet ist. Die Etrusker kannten den Gott Charun, eine Art von Würger, von einem schrecklichen halbtierischen Äußeren und mit einem großen Hammer bewaffnet, bald in der Schlacht mordend, bald die Verstorbenen in die Unterwelt geleitend oder Wache an der Grabespforte haltend. Schließlich wurde er zum Repräsentanten der Unterwelt und des Todes und lebt in dieser Bedeutung noch jetzt in den Liedern der Neugriechen fort als Charos oder Charontas, der mürrische Greis, der bald wie ein schwarzer Vogel auf sein Opfer niederschießt, bald als fließender Reiter die Scharen der Verstorbenen durch die Lüfte zum Totenreich führt. Panel 4: „Der goldene Zweig“ ist der Name einer 12-Bändigen Enzyklopädie der Mythologie von Frazer. Seite 30 Panel 3-6: Kerberos (griech. Κέρβερος, latinisiert Cerberus, dt. auch Zerberus - „Dämon der Grube“) ist in der griechischen Mythologie der Höllenhund und Torhüter, der den Eingang zur Unterwelt bewacht. Zuerst erwähnt bei Hesiod; [Theogonie 311: „...Kerberos, den blutrünstigen, den des Hades fünfzigköpfigen Hund mit der Kupferstimme.“] Er ist ein Sprössling der Echidna und des Typhon, seine Geschwister sind Chimaira, Hydra, der Löwe von Nemea, Orthos (Hund des Geryon) und Sphinx – ebenfalls Ungeheuer der griechischen Mythologie. 223 Kerberos wurde zunächst einköpfig, später dreiköpfig oder auch fünfzigköpfig dargestellt, wobei auch noch andere Zahlen genannt werden. Nebst einem Schlangenschwanz trug er noch Schlangenköpfe auf dem Rücken. Als Herakles in seiner zwölften Aufgabe den Kerberos lebendig vor Eurystheus bringen musste, um ihn danach wieder in die Unterwelt zurückzuführen, tropfte sein Geifer zu Boden, woraus der (giftige) Eisenhut entstand. Orpheus bezauberte bei seiner Suche nach Eurydike den Kerberos mit seinem Gesang. Psyche und Aeneas vermochten den Kerberos mit Honigkuchen zu besänftigen, so dass er sie ihre Reise durch die Unterwelt fortsetzen ließ. Panel 4: Der Resonanzkörper seiner Leier besteht aus einem Schildkrötenpanzer. Seite 34 Diese Szene ist aus „Bulfin´s Mythology“. Panel 1: In der Tat hatte Hades Persephone entführt. In einigen Variationen des Mythos ist es ihr möglich im Frühling und im Sommer auf der Erde zu wandeln. Panel 2: Ixion, ein König der Lapither, ein Sohn des Phlegyas, des Ares, des Leonteus oder des Antion und der Perimela, Bruder der Koronis, ist jene Figur der griechischen Mythologie, die erstmals einen Mord an einem Verwandten beging. Sein Palast befand sich in der Stadt Gyrton. Für die Vermählung mit Dia hatte er deren Vater Eioneus reiche Brautgaben versprochen und diesen zu sich nach Hause eingeladen, um sie ihm dort zu übergeben. Stattdessen ließ er eine Grube mit glühenden Kohlen auslegen, in die Eioneus nun stürzte. Zunächst erklärte sich niemand bereit, Ixion für seine Tat zu entsühnen - bis sich Zeus seiner erbarmte, ihn in den Olymp erhob und 224 unsterblich machte, vermutlich weil er sich selbst in Dia verliebt hatte. Mit Dia zeugte er den Peirithoos. Ixion bedrängte im Olymp Hera in seinem Weinrausch. Zeus formte nun eine Wolke nach deren Ebenbild, die Nephele genannt wurde, und als Ixion mit dieser verkehrte, wurde der Kentauros geboren, ein Bastard, der später mit den Stuten des Berges Pelion die Kentauren zeugte. Nach Hygin hieß die Wolke Nubes und Ixion zeugte mit ihr noch die Kentauren Eurytion und Nesseus. Zur Strafe für die missbrauchte Gastfreundschaft des Zeus wurde Ixion dazu verurteilt, an ein Feuerrad gebunden und an den Himmel versetzt in ewiger Umdrehung zu wiederholen: "Du sollst dem Wohltäter mit Dank vergelten." Später wurde er in den Tartaros versetzt, wobei eine andere Version der Geschichte ein Rad mit lebenden Schlangen statt des Feuers erwähnt. Neben dem Feuer steht Ixion auch in besonderer Beziehung zum Regen: Der Name leitet sich von ischys (Stärke) und io (Mond) ab und erinnert an die Mistel (ixias), die er anstelle der äußeren Geschlechtsorgane im Eichenkult als Donnergott zeigt. In ritueller Ehe heiratet er die Mondgöttin Dia, die den Regen bringt. Aischylos hatte eine Tragödie namens Ixion über ihn verfasst. Hygin nennt ein Sternbild so, das den ans Rad gefesselten Ixion darstellen soll. Panel 3: Tityos (möglicherweise auch Pythos) war in der griechischen Mythologie ein erdgeborener Riese (möglicherweise auch ein Drache) von der Insel Euböa, ein Sohn des Zeus mit Elara, Tochter des Orchomenos. Nachdem Zeus Elara geschwängert hatte, versteckte er sie vor seiner eifersüchtigen Frau Hera in der Erde (Gaia). Als der Riese die schöne Leto traf, versuchte er, sie zu vergewaltigen. Leto rief um Hilfe, und ihre Kinder Apollon und Artemis streckten Tityos nieder. Zur Strafe für die Untat wurde er in den Tartaros verbannt, wo seither zwei Geier an seiner immer wieder nachwachsenden Leber fressen. Dabei wird Tityos von Elara in den Armen gehalten, die seine Schmerzen zu lindern versucht. Er ist mit Sisyphus und Tantalus einer der drei großen Sünder in der Griechischen Mythologie. Panel 4: Tantalos (altgriechisch: Τάνταλος; lateinisch: Tantalus) ist in der griechischen Mythologie der Stammvater des Geschlechts der Tantaliden. Tantalos, eingeladen, an der Göttertafel zu essen, stahl von dort Nektar und Ambrosia (Göttliche Nahrung, die den Göttern zu Unsterblichkeit verhalf), was die Götter erzürnte. Auch verbarg er einen aus einem Zeus- 225 Tempel gestohlenen goldenen Hund in seinem Haus, leugnete dies jedoch. Als die Götter zu einem Gastmahl bei Tantalos kamen, versuchte er, ihre Allwissenheit auf die Probe zu stellen: Er tötete Pelops, seinen jüngsten Sohn, und ließ ihn den Göttern als Mahl zurichten, jedoch so, dass sie sein Tun nicht erkennen sollten. Zwar verzehrte Demeter, verzweifelt über den Raub der Persephone, einen Teil der Schulter, doch die anderen Götter bemerkten die Gräueltat sofort. Sie warfen die Stücke des getöteten Pelops in einen Kessel, und die Moire Klotho zog ihn mit erneuter Schönheit hervor. Die verzehrte Schulter wurde von den Göttern durch eine elfenbeinerne ersetzt. Die Götter verstießen Tantalos in den Tartaros und peinigten ihn dort mit ewigen Qualen. Seite 35 Panel 3 & 5: Die Furien sind Rachegöttinen und eine Form der dreifachen Göttin. Seite 37 Panel 7-10: Beachten Sie, das dies nicht die Art von Verhalten ist, welches man Orpheus im Volksmund zuspricht, welcher ihn als ungeduldig oder neugierig beschreibt. 226 Seite 42 Panel 3: Ein Bacchant ist ein Anhänger des römischen Gottes Bacchus, der Teilnehmer an einem Bacchusfest - der Bacchanalien - zu seinen Ehren. Darstellungen berauschter Bacchanten durchziehen die gesamte abendländische Kunstgeschichte. Bacchus geht auf den Dionysos der Griechischen Mythologie zurück, die Bacchanten auf die (ursprünglich weibliche) Mänade. Die römischen Bacchanalien, - ausgelassene Feiern zu Ehren von Bacchus -, die ursprünglich wahrscheinlich aus Frühlingsfesten hervorgingen, entwickelten sich im Laufe der Jahre zu ausgelassenen Trinkgelagen, die von Tänzen und Orgien begleitet waren. Der römische Senat verbot sie im Jahre 186 v. Chr. Während der Kaiserzeit breitete sich der Kult jedoch über das gesamte Gebiet des Römischen Reiches aus, eng verbunden mit dem exzessiven Weingenuss. Seite 43: Panel 2: "Euoi! Euan!" war ein fröhlicher Ausspruch beim Trinken. Ein Toast. Seite 45 Panel 7: Die Griechen glaubten, dass die Leber der Sitz der Gefühle ist, nicht das Herz, daher auch die Strafen des Prometheus und des Tityos. 227 Heft 40: Das Parlament der Krähen (Convergences 3) Seite 1 Panel 1: Dies ist Lyta Halle, mit ihrem Sohn Daniel aus #12. Die Kaninchenpuppe auf der Couch ist das psychisch gestörte Kaninchen Max, eine Figur aus Purcells "Sam and Max"-Serie. Seite 2 Panel 4: Melrose: Melrose Avenue in LA. Seite 3 Panel 1: Daniels Körper liegt immer noch in der Krippe. Panel 3: Beachten Sie, dass das Alphabet hier mehr als 26 Buchstaben hat. Seite 4 Panel 1: Das ist Matthew, der Rabe. Das "Geheimnis" steht im Bezug zu dem "Haus der Geheimnisse " in welchem Abel lebt.. Seite 5 Panel 2: Es ist wichtig zu überlegen, warum Dream, dessen Reich ziemliche Ähnlichkeit mit Deliriums Chaos aufweist, so viele Regeln aufstellt. Seite 6 Panel 1: Beachten Sie das ausgestopfte Krokodil das von der Decke hängt. Dies ist eine Anspielung auf das Krokodil an der Decke von Merlin's Hütte in T.H. Weiß „The Sword in the Stone“. 228 Seite 7 Panel 1-3: Corvidae: Die Rabenvögel (Corvidae) sind eine Vogelfamilie aus der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung Singvögel (Passeri). Seite 9 Panel 4: Vincent Price (* 27. Mai 1911 in St. Louis, Missouri; † 25. Oktober 1993 in Los Angeles, Kalifornien; eigentl. Vincent Leonard Price jr.) war ein US-amerikanischer Schauspieler britischer Herkunft, der besonders als Darsteller in Horrorfilmen berühmt wurde. Die Ähnlichleit mit Abel ist unverkennbar: Vincent Price Seite 10 & 11 Kain's Informationen über „Rooks“ sind korrekt. Seite 12 Panel 6: In der Bibel sind Kain und Abel wirklich die Söhne von Eva (und Adam). Eva ist in der Psychoanalyse und Traumdeutung ein Archetyp der „Mutter“. Seite 15 Panel 1: Midrasch: Eine Sammlung von frühen jüdischen Auslegungen und Kommentaren zur Bibel. Seite 16 Panel 3: Lilith: Laut traditionellem Midrasch erschuf Gott Adam und Lilith aus demselben Lehm, um Adam eine Partnerin zu schenken. Gott holte Lilith vor der ersten Nacht noch zu sich und sagte ihr, sie solle Adam untertan sein (einige deuten dies so, dass sie beim Geschlechtsakt unten zu liegen habe). Dies wurde von Lilith nicht akzeptiert, denn der 229 Lehm, aus dem Lilith erschaffen worden war, war durch den Speichel des verstoßenen Samael verunreinigt worden. Lilith stritt sich mit Adam und verschwand dann aus dem Paradies in die Wüste. Dort verkehrte sie jeden Tag mit tausend Mischwesen und brachte tausend Kinder pro Tag auf die Welt. Adam beklagte sich bei Gott über seine Einsamkeit, welcher ihm dann Eva aus seiner Rippe erschuf. Lilith aber blieb unsterblich, da sie nie die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis aß. In einigen jüdischen Sagen wird Lilith als der letzte Engel der zehn unheiligen Sephiroth beschrieben und gefürchtet; denn der Legende nach wurden alle Kinder der Lilith getötet, da sie sich mit der Flucht aus dem Paradies Gottes Willen widersetzte. Man sagt, Lilith raube aus Vergeltung nachts die Kinder der Menschen aus ihren Krippen und töte sie. Um sich davor zu schützen, befestigten die Menschen früher Pentagramme an den Krippen, auf denen die vier Flüsse des Paradieses, sowie die Namen der Engel Sanvai, Sansanvi und Semangloph, die Lilith einst im Auftrag Gottes jagten und ihre Kinder mordeten, zu sehen waren. In jüdisch-feministischer Theologie wird Lilith im Midrasch beispielsweise als eine Frau dargestellt, die sich nicht Gottes, sondern Adams Unterordnungswillen entzieht und im Gegensatz zu Eva resistent gegen den Teufel ist. Sie symbolisiert positiv die gelehrte, starke Frau. In einer anderen Version brachte Lilith als erste Frau Adams Gott dazu, ihr seinen heiligen Namen zu verraten. Der Name verlieh ihr anschließend unbegrenzte Macht. Lilith verlangte Flügel von Gott und flog davon. Lilith wird auch im jüdischen Talmud wie auch in einer Textstelle (Jes 34,14 EU) der Bibel erwähnt. Die Lilim sind traditionell gleichzusetzen mit den Succubi, Dämonen die Sex mit Männern haben indem sie, sie im Traum besuchen und ihnen so im Schlaf einen Samenerguss bescheren. 230 Lillith Seite 18 Panel 4: Diese Art der Kunst hat einige Ähnlichkeit mit dem japanischen SD oder Super-Deformierten Stil. Seite 19 Panel 3: Abel ist natürlich tot. Seite 21 Panel 1: Wenn Stotterer abgelenkt sind, weil sie z.B. eine Geschichte erzählen verbessert sich ihr Sprachfehler oft. Seite 22 Panel 4: Eva spricht von den Türmen beim Schach die, wie schon festgestellt, ebenfalls „Rooks“ genannt werden. 231 Heft 50: Ramadan (Distant Mirrors 4) Titel: Der Ramadan (7 > ناضمر/„Sommerhitze“) ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und der islamische Fastenmonat. Vormonat ist der Scha'ban, ihm folgt der Schawwal. Das Fest des Fastenbrechens (arabisch: id al-fitr / türkisch und bosnisch: Ramazan Bayram) am Ende des Ramadans ist nach dem Opferfest der höchste islamische Feiertag. Das Fasten (saum, siyam / 7 مايص, ) > موصim Fastenmonat Ramadan ist eine der im Koran verankerten religiösen Pflichten der Muslime. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Saum“ leitet sich aus dem Verb s-w-m in der Bedeutung von „stillstehen“, „ruhen“ und in übertragenem Sinne „sich enthalten“, „fasten“ ab. In den in Mekka entstandenen Koranversen kommt der Begriff nur einmal vor; hier wird Maria durch die Offenbarung befohlen wie folgt zu sprechen: „Ich habe dem Barmherzigen ein Fasten gelobt. Darum werde ich heute mit keinem menschlichen Wesen sprechen.“ – Koran: Sure 19, Vers 26 Entsprechend wird der Begriff saum (Fasten) von den Koranexegeten an dieser Stelle mit „Schweigen“ (samt) verbunden – als Zeichen der Enthaltsamkeit, die im islamischen Fasten in allen Bereichen des täglichen Lebens charakteristisch ist. Somit dürfte der Begriff Mohammed schon in der mekkanischen Periode der Prophetie bekannt gewesen sein, obwohl die vorislamischen Gesellschaftsformen Arabiens (Ausnahmen: Juden und Christen) das Fasten als religiöse Institution nicht gekannt haben; denn weder die Beschreibungen vorislamischer Kulte noch Inschriften und Graffiti aus dem Kulturraum, in dem der Islam entstanden ist, lassen auf arabische Ursprünge des Fastens schließen. Die ersten, im Koran belegbaren Bestimmungen über die Art des Fastens sind in denjenigen Koranversen nachweisbar, die in Yathrib / Medina nach der Auswanderung Mohammeds (Hidschra) entstanden sind. Jedoch sind die Formulierungen dieser Verse neben ihrem imperativen Charakter relativ vage: „Ihr Gläubigen! Euch ist vorgeschrieben, zu fasten… (Das Fasten ist) eine bestimmte Anzahl von Tagen (einzuhalten).“ – Koran: Sure 2, Vers 183-184 232 Die Zeitaspekte des Fastens festzulegen war somit die Aufgabe der Jurisprudenz (Fiqh), die z. T. unverbindlichen Aussagen des Korans mit Inhalt auszufüllen und sie näher zu präzisieren (siehe unten). Mohammed schloss sich mit seinen Gefährten in Medina zunächst dem 'aschura-Fest, dem Versöhnungstag der in Medina und dessen Umgebung sesshaften Juden an; man fastete an diesem Tag vom Sonnenuntergang bis zum Sonnenuntergang des nächsten Tages und nicht - wie im Ramadan - nur den Tag über. Nach dem islamischen Mondkalender fällt dieser Tag, an dem das Fasten auch im Islam eine empfehlenswerte Handlung geblieben ist, auf den 10. Muharram; denn an diesem Tag des ersten islamischen Monats soll Noah die Arche verlassen haben. In Mekka wurden an diesem Tag - bis zum letzten Jahrhundert - die Tore des Heiligtums der Kaaba geöffnet. Der 9. Muharram ist auch ein Festtag schiitischer Asketen; am 10. Muharram gedenken die Schiiten des Märtyrertods von al-Husain, dem Sohn des ersten Imams Ali ibn Abu Talib. Somit blieb das Fasten am Aschura-Fest sowohl für die Sunniten als für die Schiiten Bestandteil religiöser Praktiken aus unterschiedlichen Gründen. Im zweiten Jahr (623-624) nach der Auswanderung Mohammeds aus Mekka nach Medina waren die Koranverse in Sure 2, Verse 183-185 und 189 der erste Schritt, eine eigenständige, für die islamische Gemeinschaft neue Institution des Fastens einzurichten, deren Vollendung und ritualrechtliche Regelung allerdings der Rechtslehre vorbehalten werden sollte. Die Struktur und inhaltliche Abfolge dieser Verse zeigen, dass sie nicht gleichzeitig, sondern in einzelnen Teilen offenbart worden sind; der berühmte Gelehrte al-Baidawi († 1286 oder 1292-1293), Kadi in Schiraz steht mit dieser Auffassung in der Korangelehrsamkeit nicht allein. Besonderen Stellenwert erhält der Fastenmonat Ramadan durch die koranische Aussage, dernach es gerade dieser Monat gewesen ist, in dem „Koran (erstmals) als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist, und (die einzelnen Koranverse) als klare Beweise der Rechtleitung und der Rettung (?). Wer nun von euch während des Monats anwesend (d. h. nicht unterwegs) ist, soll in ihm fasten.“ – Koran: Sure 2, Vers 185 Dies wird in der Nacht zum 27. Ramadan als die Nacht der göttlichen Bestimmung (lailat al-qadr / 7 ) > ردقلا ةليلgefeiert. Das Fest ist koranischen Ursprungs; dem Gedenken an die Offenbarung des Korans ist die Sure 97 gewidmet: 233 „Wir haben ihn (d.h. den Koran) in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt. Aber wie kannst du wissen, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate.“ – Koran: Sure 97 Da man sich also über die genaue Nacht der Offenbarung des Korans nicht im Klaren war, feiert man diese Nacht überwiegend in der Nacht zum 27. Ramadan, aber auch an anderen ungeraden Tagen der letzten zehn Tage des Fastenmonats. Seite 1 Eine gekürzte Version der Eröffnung von „Tausend und eine Nacht“. "Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet "ist das Glaubensbekenntnis der Muslime mit dem auch alle „guten“ Muslimischen Bücher beginnen. Mohammed oder arab. Muhammad 7~( >دمحم570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina), eigentlich Mohammed ibn 'Abd Allah ibn 'Abd al-Muttalib ibn Haschim ibn 'Abd Manaf al-Quraschi / 7بلطملا دبع نب =للا دبع نب دمحم > يشرقلا فانم دبع نب مشا= نبist der Religionsstifter des Islam. Mohammed wird von den Muslimen in der Reihe der Propheten als der historisch Letzte angesehen, dem mit dem Koran die Offenbarung Gottes (Allahs) herab gesandt wurde. Er ist folglich nach islamischer Auffassung „das Siegel der Propheten“ (7 > نييبنلا متاخSure 33, Vers 40). Seite 2 Panel 1: Bagdad ist die Hauptstadt des Irak. 234 Harun ar-Raschid (arabisch 7=>ديشرلا نورا, DMG Hārūn ar-Rašīd; deutsch: Harun der Rechtgeleitete), in Deutschland auch in der Schreibweise Harun al-Raschid bekannt, (* um 763 in Rayy?; † 809 in Tus in Persien, begraben in Maschhad) stammte aus dem Geschlecht der Abbasiden und war von 786 bis 809 Kalif. Harun (die arabische Form von Aaron) verbrachte seine Kindheit in der Stadt Balch und wuchs dort unter der Obhut der mächtigen Dynastie der Barmakiden auf. An die Macht gelangte er 786, als er seinen Bruder AlHadi, der nur ein Jahr regiert hatte, vom Thron stieß und ermorden ließ. Zu seiner Zeit stand das Kalifat politisch, wirtschaftlich und kulturell auf dem Höhepunkt. Die politische Stabilität wurde vor allem durch das Wesirat der Barmakiden gesichert. Nach China (798 Haruns Gesandtschaft in Chang-an), Indien und Europa reichende Handelsbeziehungen kennzeichneten diese Zeit. Der Islam breitete sich erneut in gewissen Grenzen (wenn auch vorwiegend innerhalb des Reiches) aus. Harun war Zeitgenosse Karls des Großen, mit dem er eine Gesandtschaft austauschte. Unter anderem schenkte Harun Karl dem Großen einen indischen Elefanten namens Abul Abbas. Ähnlich wie vor ihm schon Umar Ibn Abd al-Aziz ordnete ar-Raschid 807 an, dass alle Juden und Christen Kennzeichen an der Kleidung zu tragen hätten. Nachdem ar-Raschid schon als Prinz an erfolgreichen Feldzügen gegen Byzanz teilgenommen hatte, wurde das byzantinische Anatolien auch nach seiner Regierungsübernahme verwüstet, Zypern erobert (805) und hohe Tribute erzwungen. Trotz dieser Erfolge machten sich in den Randgebieten erste Auflösungstendenzen bemerkbar. So musste die faktische Unabhängigkeit der Rustamiden in Algerien (787) und der Aghlabiden in Ifriqiya (800) anerkannt werden. 235 Harun ar-Raschid starb 809 im iranischen Tus während eines Feldzugs gegen die Charidschiten in Sistan. Schon 802 hatte er das Reich zwischen seinen Söhnen al-Amin und al-Mamun geteilt. Diese Thronfolgeregelung sollte zu einer schweren Staatskrise führen. Unter heutigen Muslimen, vor allem persischer Herkunft, ist er wegen seiner Brutalität und seines Lebenswandels nicht unumstritten, während er im Westen meist als märchenhafte Gestalt wahrgenommen wird und in vielen Geschichten der Sammlung „Tausend und eine Nacht“ eine wichtige Rolle spielt. Sein Grab in Maschhad ist – im Unterschied zu dem auf dem gleichen Friedhof liegenden seines Großwesirs, der von alMamun vergiftet worden sein soll – nicht sonderlich gepflegt. Seite 6 Panel 6: Jafar und Masrur sind beide Figuren aus „Tausend und eine Nacht“. Masrur wird als Eunuchen beschrieben, was nicht im Widerspruch zu seine Rolle als Henker steht. Seite 7 Panel 2, 3 & 4: Geschichten aus „Tausend und eine Nacht“ Seite 8 Panel 1: Muezzin: Muslime sind aufgefordert zu bestimmten Zeiten am Tag zu beten. Der Muezzin ist der Ausrufer welcher an die Gebetszeiten erinnert. Seite 9 Panel 1: Jafar der Barmakide: Jafar war der Sohn von Yaha ben Khalid. Seite 10 Panel 1: Ishak: Die 549. von Tausend und einer Nacht beginnt mit "Ishak's Winter-Abend" Seite 11 Panel 3: Ort der Frauen: In der arabischen Gesellschaft, haben Herrscher Harems voll von weiblichen Konkubinen. Um Treue zu versichern, wurden die Harems nur von Eunuchen bewacht. Seite 14 Panel 1: Rukh: Ein riesiger Greifvogel, ähnlich einem Roc. Bekannt aus „Sindbad der Seefahrer“ Panel 3: Der Phönix (altgriechisch Φοίνιξ, phoínix, von altägyptisch benu: „Der Wiedergeborene/Der neugeborene Sohn“; lateinisch phoenix) 236 ist ein mythischer Vogel, der verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen. Diese Vorstellung findet sich heute noch in der Redewendung „Wie ein Phönix aus der Asche“ für etwas, das schon verloren geglaubt war, aber in neuem Glanz wieder erscheint. Bereits in der ägyptischen Mythologie gibt es Benu, meist dargestellt in Form eines Reihers, der im Abstand von mehreren hundert Jahren erscheint, bei Sonnenaufgang in der Glut der Morgenröte verbrennt und aus seiner Asche verjüngt wieder aufersteht. Im Antiken Griechenland wurde er als Phönix überliefert. In der Zeit des Hellenismus herrschte die Vorstellung, der Phönix sei aus der Asche des Osiris oder seinen sterblichen Überresten hervorgegangen und erreiche ein hohes Alter von ungefähr 300–500 Jahren. Nach dieser Vorstellung baut er am Ende seines Lebens ein Nest, setzt sich hinein und verbrennt. Nach Erlöschen der Flammen bleibt ein Ei zurück, aus dem nach kurzer Zeit ein neuer Phönix schlüpft. Eine zweite Variante dieser Sage berichtet, dass der rot- und goldfarbene Vogel alle 500 Jahre einmal nach Heliopolis kommt, jeweils am Todestag seines Vaters. Aus Weihrauch formt er dann ein Ei, das von der Größe her die Leiche seines Vaters aufnehmen kann. Dieses Ei trägt der Benu dann in den Tempel von Heliopolis, wo es feierlich begraben wird. In der Spätantike wurde der Phönix dann zum Symbol der Unsterblichkeit, da er die Fähigkeit hatte, sich zu regenerieren, wenn Feinde ihn verwundet hatten. Bei den Christen war er Sinnbild der Auferstehung. 237 Seite 15 Panel 3: Die Siegel von Salomon hat Macht über Geister. Seite 16 Panel 3: Ibn: "Sohn" auf Arabisch. Panel 6: Sulaiman Ben Daoud: König Salomon, der Sohn des David und dritter Herrscher des vereinigten Königreichs Israel. Im Talmud, im Koran und anderen späteren Überlieferungen finden sich viele Berichte über Salomo. Im Koran heißt es, dass der König Salomo die Herrschaft über die Dschinn hatte, die für ihn Schätze aus dem Meer beschafften und sogar den Tempel von Quds (d.h. Jerusalem) bauten. Er hatte einen Talisman, auf dem der wahre Name Gottes stand und mit dem er alles beherrschen konnte. Auch soll ihm von Allah die Macht über die Tiere übertragen worden sein, und er soll die Sprache der Vögel gesprochen haben. Im orientalischen Volksglauben, namentlich in „Tausend und eine Nacht“, wird Salomo (Sulaiman, Soliman, Süleyman) dargestellt als erster namhafter König, der Allah dient, als Inbegriff der Weisheit, der Menschen, Tieren und Geistern befiehlt, und der die Dschinn in Flaschen einsperrt und kurzfristig sogar Iblis, den Teufel, gefangen nimmt. Er wird dort auch als „Herr der Ifrit“ (Totengeister) bezeichnet. Süleyman war daher ein sehr beliebter Vorname, den auch mehrere Kalifen und Sultane trugen. Für die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche - und dadurch auch für die Rastafari-Religion Jamaikas - spielt Salomo eine besondere Rolle, da ihnen die alten äthiopischen Kaiser als Nachfahren von Salomo und der Königin von Saba gelten. Durch den Tempelbau hat Salomo auch für die Freimaurerei eine besondere symbolische Bedeutung. 238 Seite 21 Panel 1: Die Geschichte heißt: „ Der Fischer und der Geist“ Panel 6: Fliegende Teppiche sind ein Fortbewegungsmittel das sehr häufig in „Tausend und eine Nacht“ vor kommt. Seite 25 Panel 6: Dirham: Eine (sehr kleine) Einheit der damaligen Währung. Seite 27 Panel 7: Erinnert an Shelleys "Ozymandias". Seite 31 Panel 1: Die Stadt in der Flasche war in #27; 20; l1. zu sehen. Seite 32 Der erste Golfkrieg. 1980 – 1988 zwischen dem Irak und dem Iran. 239 240 VII. Kurze Leben (Brief Lives 41-49) 241 Titel „Brief Lives“ ist auch der Titel einer Sammlung von kurzen Biografien von John Aubrey, veröffentlicht im Jahre 1813. 242 Heft 41: Kurze Leben I Seite 1 Panel 1: Die Insel Naxos gehört zu der Inselkette der Kykladen welche zwischen Griechenland und der Türkei liegt. Seite 2 Panel 4: Die Inschrift stammt aus dem Gedicht " An English Padlock", von Matthew Prior (1664-1721). Seite 3 Panel 4: Achten Sie sich die Gold-Zahn. Ein Verweis auf #29 Seite 4 Panel 1: Ein weiterer Verweis auf #29. Orpheus hat seinen Ohrring zurück und sein Ohr ist nachgewachsen. Titel: „Rain in the Doorway“ ist ein Fantasy-Roman von Thorne Smith aus dem Jahr 1933. Seite 6 Panel 1: 50p: P ist die Abkürzung für Pence. 100 Pence sind ein Pfund. Seite 7 Panel 2: Netter: Britischer Slangbegriff für Small Talk. Seite 8 Panel 5: „The Wayward Bus“: Ein Film von Victor Vicas aus dem Jahre 1957. Mit Joan Collins und Jayne Mansfield. Eine Verfilmung von John Steinbeck's Roman über Passagiere in einen Bus. Es gibt keine "Rita Marlowe "in dem Roman, und keine Schauspielerin mit diesem Namen. Delirium meint wahrscheinlich Marilyn Monroe in „Bus Stop“. Einer Komödie vin Wlliam Inge aus dem Jahre 1956. Seite 9 Panel 3-4: Delirium überzeugt den Türsteher durch Manipulation seiner Gedanken. Eine Szene wie sie öfter vorkommt in Comics. Und ein Trick der auch sehr oft von John Constantine verwendet wird. 243 Panel 4: Aqueous Humor, aus dem Lateinischen bedeutet "wässrige Flüssigkeit", und bezeichnet das wässrige, transparentes Material zwischen Hornhaut und Linse. Vitreous humor, bedeutet "gläsernen Flüssigkeit", und bezeichnet das galleartige, transparenten Material zwischen der Linse und der Netzhaut. Panel 5: Der Song ist "Tear in Your Hand" von Tori Amos, von dem Album „Little Earthquakes“. Die nächste Zeile lautet: “Me and Neil'll be hangin' out with the dream king Neil says hi“ Der Text auf Seite 10 ist ebenfalls aus diesem Song. "Freddie ....": Freddie Mercury (* 5. September 1946 als Farrokh Bulsara auf Sansibar; † 24. November 1991 in Kensington, London) war ein britischer Musiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Rocksänger der 1970er und 1980er Jahre. Berühmt wurde er als Leadsänger der Band Queen. Einer von Queen's bekanntesten Songs ist "Another one bites the Dust“ Freddie Mercury Seite 10 Panel 4: Delirium verwechselt Lisa offensichtlich mit Death. Seite 16 Panel 1: "Silberne Flecken": "Floater" ist die gemeinsame Bezeichnung für kleine Stückchen Materie, die in der Vitreous Humor schwimmen. Andere Floater sind kleine Parasiten, die sich in den Augen festsetzen. Floater sammeln sich mit dem Alter an oder durch körperlichen Traumata. 244 Seite 17 Panel 4: Haustiere: Destiny's Garten ist voll von " little flappy things". Death hat zwei Goldfisch namens Slim und Wandsworth. Dream hat Raben, wie Matthew. Destruction hält einen Hund, wie wir sehen werden. Despair hat Ratten. Titel: “Journal of the Plague Year” ist von Daniel Defoe (Robinson Crusoe) Defoe lebte von ca.1661-1731, während der Pest von 1665 war er also ein kleines Kind. Seite 21 Panel 1: Die Pest (lat. pestis „Seuche“), ist eine hochgradig ansteckende Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Yersinia pestis ausgelöst wird. Sie ist ursprünglich eine Zoonose von Nagetieren (Ratten, Eichhörnchen), bei deren Populationen sie enzootisch sein kann. Daher kommt auch der Begriff „Silvanische Pest“ (lat. silva „Wald“) bei sich daran unmittelbar ansteckenden Menschen. Die Möglichkeit eines Ausbruchs dieser Erkrankung ist je nach Umständen nahezu weltweit gegeben. Die Pest tötete über 25 Millionen Menschen, rund 20-45% der Bevölkerung Europas in den Jahren 1348-1351. Die Londoner Pest von 1665 kostete mehr als 70.000 Menschen das Leben bei einer Bevölkerung von ca. 500.000 Menschen. Seite 22 Panel 1: Dies ist ein Zitat aus der oben erwähnten Arbeit von Defoe. Panel 3: Rad: ein Symbol aus der indischen Philosophie, das den Zyklus des Lebens: Geburt, Wachstum, Tod, Verfall, symbolisiert. 245 Heft 42: Kurze Leben II Titel: “It Always Rains on the Unloved” Ist ein Zitat aus den Peanuts. Einem Comic von Charles M. Schulz. Seite 5 Panel 2: Mervyn wurde in # 5, als ein Busfahrer, und in “Seasons of Mists“ gesehen. Er ist eine Anspielung auf Jack Pumpkinhead, einem Charakter in L. Frank Baum's Oz Büchern. Sein Name ist eine Bezugnahme auf Mervyn Peake, einem britischer Autor / Illustrator, bekannt für die "Titus" Bücher: “Titus Groan“, „Gormenghast“, und „Titus Alone“. Diese Bücher sind gotische Phantasien, die in einem großen Schloss spielen. Seite 7 Panel 4: Eleanora: Eine alternative Schreibweise für Alianora. Es wurde spekuliert, dass "Eleanora" Eleonore von Aquitanien ist. Königin von Frankreich (1137–1152) und Königin von England (1154– 1189) und eine der mächtigsten Frauen des Mittelalters. Elenore von Aquitanien Seite 13 Panel 4: Taranis ist ein keltischer Gott des Himmels, des Wetters und des Donners. Dem römischen Dichter Lucan zufolge stand er mit Teutates und Esus an der Spitze der keltischen Götterwelt. 246 Seite 19 Panel 5: Worauf sich Desire beziet ist unklar. Eine Möglichkeit wäre der erste Kreis der Engel und das flammende Schwert des Michael. Die andere Seite des Himmels könnte das Feen-Land sein. Alternativ kann es auch ein bezug auf Dantes Inferno sein, wo die Hölle in verschiedene Kreise unterteilt ist. Oder es bezieht sich auf die Ewigen selbst: Das erste Zirkel ist Death, der Anfang und das Ende, und das Schwert ist Destruction; die andere Seite des Himmels kann Despairs Reich sein. Titel: „The Times they are a Changing“ ist ein Song von Bob Dylan. Seite 23 Panel 2: Pharamond: Es wird Faramond ausgesprochen und bedeutet so etwas wie „Beschützer auf Reisen“. Der Name besteht aus zwei germanischen Wörtern: Fara bedeutet Reise, Mund bedeutet Schutz. Seite 24 Panel 4: Der Regenbogen ist horizontal Spiegelverkehrt. 247 Heft 43: Kurze Leben III Seite 1 Panel 2: Die Unterfamilie der Säbelzahnkatzen (Machairodontinae) ist eine ausgestorbene Linie der Katzen. Gelegentlich werden auch einige Arten der Nimravidae und der Barbourofelidae so bezeichnet, obwohl diese keine echten Katzen sind und daher als Scheinsäbelzahnkatzen gelten. Auch außerhalb der Raubtiere haben zwei Ordnungen der Säugetiere Fleischfresser mit verlängerten oberen Eckzähnen hervorgebracht, die Creodonten (z. B. Machaeroides) und die zu den Beuteltieren gehörenden Thylacosmiliden. Atlantis ist ein mythisches Inselreich, das der antike griechische Philosoph Platon (427 bis 347 v. Chr.) als erster erwähnte und beschrieb. Es war laut Platon eine Seemacht, die ausgehend von ihrer „jenseits der Säulen des Herakles“ gelegenen Hauptinsel große Teile Europas und Afrikas unterworfen hat. Nach einem gescheiterten Angriff auf Athen sei Atlantis schließlich um 9600 v. Chr. in Folge einer Naturkatastrophe innerhalb „eines einzigen Tages und einer unglückseligen Nacht“ untergegangen. Bei Atlantis handelt es sich um eine in Platons Werk eingebettete Geschichte, die – gleich den übrigen Mythen Platons – eine zuvor aufgestellte Theorie anschaulich darstellen soll. Der Hintergrund dieser Geschichte ist umstritten. Während Althistoriker und Philologen überwiegend von einer Erfindung Platons ausgehen, die durch zeitgenössische Vorbilder inspiriert wurde, vermuten manche Autoren einen realen Hintergrund der Geschichte und unternahmen unzählige Versuche, Atlantis zu lokalisieren. Bereits in der Antike wurde eine mögliche Existenz von Atlantis diskutiert. Während Autoren wie Plinius bestritten, dass es das fragliche Inselreich früher gegeben habe, hielten andere, beispielsweise Krantor, Poseidonios oder Strabon, die Existenz für denkbar. Auch die ersten Parodien des Themas entstanden bereits in der Antike. Im Mittelalter geriet der Mythos Atlantis mehr oder weniger in Vergessenheit, bis er schließlich in der Renaissance wiederentdeckt und verbreitet wurde. Platons Schilderungen inspirierten die utopischen Werke verschiedener frühneuzeitlicher Autoren, wie etwa Francis Bacons „Nova Atlantis“. Panel 3: Die "großen Echsen" sind Dinosaurier. "Dinosaurier" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "schreckliche Echse". Seite 2 Panel 1: Capax: kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "fähig“ 248 Panel 2: Donatien Alphonse François, Marquis de Sade (* 2. Juni 1740 in Paris; † 2. Dezember 1814 in Charenton-Saint-Maurice bei Paris) war ein französischer Adeliger und Autor einer Reihe Pornografie und Philosophie verbindender Bücher. Er erregte zu Lebzeiten Anstoß durch Sexualdelikte und wurde später aufgrund der von ihm beschriebenen Sexualfantasien bekannt. Von seinem Namen leitet sich der Begriff Sadismus ab. Marquis de Sade Sigmund Freud Panel 4: Sigmund Freud (* 6. Mai 1856 in Freiberg, Mähren, tschechisch Příbor; † 23. September 1939 in London), ursprünglich Sigismund Schlomo Freud, war ein bedeutender österreichischer Arzt und Tiefenpsychologe, der als Begründer der Psychoanalyse und als Religionskritiker Bekanntheit erlangte. Seine Theorien und Methoden werden noch heute kontrovers diskutiert. Freud gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Panel 5: Als Mammuts oder Mammute (lat.: Mammuthus) (von frz. mammouth < russ.: mamont < vermutlich aus dem Waldnenzischen) bezeichnet man eine Gattung von ausgestorbenen Elefanten, die im Pliozän und Pleistozän in zahlreichen Formen in Nordamerika, Europa, Asien und Afrika vorkam. Die letzten Vertreter der Gattung starben erst vor rund 4000 Jahren auf der Wrangel-Insel im sibirischen Eismeer aus. Beachten Sie die Poster: "Sweeney Todd" ,“Cats“, und „Jesus Christ Superstar“ sind bekannte Musicals. Seite 8 Panel 2: Aisleen: im Zusammenhang mit Aileen (Irisch: "Helena", "Licht") oder Aisling (sprich "Ashling"), das irische Wort für "Traum". 249 Titel: „Ancestral Voices Prophesying“. Aus Coleridge's Gedicht "Xanadu". Seite 13 Panel 1: Etain ist möglicherweise die Frau von Cuchulain, eine Figur der irischen Mythologie. Ihr Name bedeutet übersetzt "Die Strahlende", und in der keltischen Mythologie, ist sie in etwa analog zu Persephone. Etain ist hier ein Selbst-Porträt von Zeichnerin Jill Thompson. Auch ihre Wohnung ist die selbe. Seite 14 Panel 2: Coleridge: Ein Hinweis auf den Autor des Gedichts "Xanadu". Panel 3: Zitate aus dem Gedicht. Seite 17 Panel 2: Das ist Destruction. Der verschollene Bruder. Panel 4: Barnabas war aus dem israelitischen Stamm Levi, stammte aber aus Zypern. Nach dem gesicherten Text von Apg 4,36 hieß er auch Josef (in einigen Handschriften Joses). Er wird in der Bibel mehrfach erwähnt (Apostelgeschichte, 1. Korintherbrief, Galaterbrief) und nach späten Traditionen zu den Jüngern Jesu, jedoch nicht zu den innersten Zwölf Aposteln gezählt. Er soll in Rom gepredigt, in Mailand als Bischof amtiert und Clemens von Rom getauft haben. Barnabas soll den apokryphen Barnabasakten zufolge als Märtyrer auf Zypern gestorben sein, wo er als Nationalheiliger gilt. Seite 21 Panel 5: Das kleine Mädchen ähnelt John Tenniel´s OriginalIllustrationen von Alice aus Lewis Carroll´s „Alice im Wunderland“ Seite 24 Panel 3: Das Auto ist ein Morgan. Ein klassisches, britisches Auto. 250 Heft 44: Kurze Leben IV Seite 1 Panel 1: Als Mitternachtssonne wird die in Gebieten nördlich des nördlichen und südlich des südlichen Polarkreises im Sommer um Mitternacht sichtbare Sonne bezeichnet. Von einem Standort direkt am Polarkreis aus beobachtet geht die Sonne einmal pro Jahr – zum Zeitpunkt der jeweiligen Nord- oder Südsommersonnenwende – nicht unter. Nachdem sie im Tageslauf ihren tiefsten Stand über dem Horizont erreicht hat, steigt sie wieder empor. Je weiter man sich nun während der Zeit um die Sommersonnwende vom Nordpolarkreis aus dem Nordpol nähert (bzw. vom Südpolarkreis aus dem Südpol), an desto mehr Tagen ist der Vorgang der Mitternachtssonne zu beobachten. Da die Sonne hierbei nicht unter den Horizont sinkt, spricht man vom Polartag. Der Polartag müsste direkt am geographischen Pol ein halbes Jahr dauern. Aufgrund der Lichtbrechung (Refraktion) in der Erdatmosphäre hält der Polartag jedoch etwas länger als ein halbes Jahr an. Panel 2: Das Polarlicht (auch Aurora borealis, d.h. Nordlicht bzw. Aurora australis, d.h. Südlicht) ist eine Leuchterscheinung (genauer ein Elektrometeor), die beim Auftreffen geladener Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre an den Polen der Erde hervorgerufen wird. Polarlichter sind meistens nördlich 60° nördlicher Breite bzw. südlich 60° südlicher Breite zu beobachten. Die frühesten Berichte über Polarlichter sind über 2000 Jahre alt. Verschiedene Kulturen im Norden Amerikas, Europas und Asiens sahen in ihnen Aktivitäten von Göttern und Geistern, sowohl in Form von Kämpfen oder Tänzen, aber auch als Mitteilungen an die Menschen. Besonders im Mittelalter galten in Europa Polarlichter, ähnlich wie Kometen, als Vorboten kommenden Unheils (z. B. Kriege, Seuchen, Hungersnöte). Die in den Breiten Mitteleuropas meistens (blut-)rote Farbe könnte zu dieser Ansicht beigetragen haben. Die Wikinger sahen in den Polarlichtern das Zeichen, dass irgendwo auf der Welt eine große Schlacht geschlagen worden war. Nach ihrer Vorstellung ritten die Walküren nach jedem Gefecht über den Himmel und wählten die Helden aus, die fortan an Odins Tafel speisen sollten. Dabei spiegelte sich das Licht des Mondes auf ihren schimmernden Rüstungen und das Nordlicht entstand. 251 Panel 4: Lappen: Die Einwohner von Lappland, einer Region im Norden Skandinaviens. Lappen sprechen eine Sprache eng verwandt mit dem Finnischen. Seite 3 Panel 5: Leib-Olmai: Ein mythischer Bären-Mann oder Bären-Gott. Er schützt den Bären, ein heiliges Tier, und beschert denen die ihm huldigen eine gute Jagd. Sollte ein Jäger ihn verhöhnen lässt er ihn auch schon mal von einem Bären angreifen. Seite 7 Panel 4: Kruggerrand: Eine südafrikanische Goldmünze die genau so viel wiegt wie eine Unze von 24 Karat Gold. Seite 15 Panel 5: Ischtar; (Nebenform, neuassyrisch Ištar-Aššuritu) war eine mesopotamische Himmelsgöttin und wurde in ihren Nebenformen auch als Göttin der Liebe, des Krieges und der Fruchtbarkeit verehrt. Sie verkörperte den Planeten Venus. Die namentliche Pluralform "ištaratu" galt als Begriff der "Weiblichkeit". Seite 17 Panel 6: Der Pranger, Schandpfahl oder Kaak war ein Strafwerkzeug in Form einer Säule, eines Holzpfostens oder einer Plattform, an denen ein Bestrafter gefesselt und öffentlich vorgeführt wurde. Zunächst Folter-Werkzeug und Stätte der Prügelstrafe (Stäupen), erlangten Pranger ab dem 13. Jahrhundert weite Verbreitung zur Vollstreckung von Ehrenstrafen. Der Pranger diente den Städten auch als äußeres Zeichen der Gerichtsbarkeit. Die Strafe bestand vor allem in der öffentlichen Schande, welche der Verurteilte zu erdulden hatte und die vielfach ein „normales“ Weiterleben in der Gemeinschaft unmöglich machte oder sehr erschwerte. Auch war der Bestrafte den Schmähungen der Passanten ausgesetzt, die für ihn nicht ungefährlich waren. Auch das Bewerfen der betroffenen Person mit Gegenständen und das Prügeln waren üblich. In vielen Städten (z. B. Lübeck) war es jedoch untersagt, mit festen Gegenständen nach der Person im Pranger zu werfen. Einer der letzten Fälle dürfte im Jahr 1853 in Berlin zu verzeichnen sein: Auf dem Höhepunkt der Reaktion in Preußen wurde auf dem Hausvogteiplatz noch eine Frau wegen Meineids an den Pranger gestellt: „… als es uns auffiel, dass sich vor der Hausvogtei eine neugierige Menschenschar unruhig vor etwas herumdrängte. Wir beschleunigten unsere Schritte und erblickten nun eine schon ziemlich bejahrte, 252 korpulente Frau, mit den Händen rücklings an einen Pfahl gebunden, über dem zu lesen war: ‚Wegen Meineid‘. Man schrieb damals 1853. Es war also ein auf der Höhe der Reaktion gemachter Versuch, die mittelalterliche Strafe des Prangers wieder einzuführen. Als wir um zwölf Uhr auf dem Rückwege an derselben Stelle standen, war das uns Jungen natürlich sehr interessierende Schauspiel bereits von der Bildfläche verschwunden. Die Regierung hatte wohl eingesehen, dass sie nach 1848 so etwas den Berlinern nicht mehr bieten durfte. Seite 18 Panel 1: Damalas war es Üblich Strafgefangene zu Deportieren. Sie auszuweisen in Strafkolonien. Die bekanntesten von ihnen ist sicherlich Australien. Die erste Strafkolonie war Port Jackson, gegründet 1788. Panel 2: Tyburn Tree ist heutzutage bekannt als Speaker's Corner, an der nordöstlichen Ecke des Hyde Parks. Panel 4: Der Stein ist Dreams Rubin. Seite 19 Panel 1: Invisible College: Ein Phrase aus dem Jahr 1646, möglicherweise geprägt von Robert Boyle. Das Unsichtbare College kommt auch in Werken von Mary Gentle und Terry Pratchett vor, welche beide mit gaiman befreundet sind. Panel 3: Die Ballade " Diddle Diddle, or the Country Lovers", aus dem Jahre 1680. Lavender's blue, dilly dilly, lavender's green, When I am king, dilly dilly, you shall be queen. Who told you so, dilly dilly, who told you so? 'Twas my own heart, dilly dilly, that told me so. Call up your men, dilly dilly, set them to work, Some with a rake, dilly dilly, some with a fork, Some to make hay, dilly dilly, some to thresh corn, While you and I, dilly dilly, keep ourselves warm. Panel 5: Guinea: Eine englische Einheit des Geldes entspricht einem Pfund und ein Schilling. 253 Seite 20 Panel 3-6: Sir Isaac Newton (* 25. Dezember 1642jul./ 4. Januar 1643greg. in Woolsthorpe-by-Colsterworth in Lincolnshire; † 20. März 1726jul./ 31. März 1727greg. in Kensington; damals galt in England noch der Julianische Kalender) war ein englischer Physiker, Mathematiker, Astronom, Alchemist, Philosoph und Verwaltungsbeamter. Destruction scheint hier Newtons Grundstein für Einsteins Arbeiten zu erkennen, welche ihn schließlich die Atombombe entwickeln lassen. Natürlich interessiert ihn die Massenzerstörung. 254 Heft 45: Kurze Leben V Seite 1 Panel 4: Roxy Blue ist der Name einer Glam-Rock-Band. Seite 6 Panel 6: Matthew bezieht sich auf den Vorfall in Swamp Thing # 27. Seite 7 Panel 1-5: Tiffany nimmt offensichtlich Kokain. Panel 2: Der Film „Ishtar“ war eine schlechte Komödie von 1987. u.a. mit Dustin Hoffman. Panel 3: Tiffany ist eine Kette von Juweliergeschäfte bekannt für die feine Uhren. Seite 8 Panel 2: Like a Virgin: Ein Song von Madonna (Anmerkung Tiffany's TShirt). Panel 6: Auch Madonna war kurze Zeit mit einem Sean verheiratet. Sean Penn. Seite 10 Panel 3: 101 Dalmatiner: Ein Zeichentrickfilm von Walt Disney. "Dalmatien" sind eine Blumeart. Sie wachsen in der Region um Jugoslawien an der Adria. Seite 11 Panel 1: Suffragette City: Ein Song von David Bowie. "Suffragette" ist ein Umgangssprachlicher Begriff für Frauen, die damals für ihr Wahlrecht gestritten haben. Seite 12 Panel 5-6: Oprah Winfrey und Phil Donahue sind amerikanische Talkshowmoderatoren. Seite 13 Panel 6: Mai Lai: Eine Mischung aus "Mai Tai", ein Cocktail auf den sich Tiffany hier bezieht und "My Lai", einem Dorf in Süd-Vietnam wo die amerikanischen Streitkräfte, ein Massaker an Zivilisten durchführten. 255 Seite 14 Panel 1: " I Heard It Through the Grapevine": ist ein Song von Gladys Knight und die Pips, Eine Coverversion von Marvin Gaye schaffte es später an die Spitze der Charts. Seite 15 Panel 6: "Under Pressure" ist ein Song geschrieben und von David Bowie und Queen. Der Song handelt von geheimer Homosexualität. Seite 21 Panel 3: „Sister Midnight“ ist ein Song von Iggy Pop Seite 24 Panel 2: Desire's Zitat ist aus dem Buche Hiob (1.15, 16, 17, 19), wo vier Boten Hiob von Katastrophen berichten und jeder seine Nachricht mit diesem Satz beendete. 256 Heft 46: Kurze Leben VI Seite 2 Panel 1-6: Das Gedicht erinnert vom Stil her an Lewis Carroll, insbesondere „Sylvie und Bruno“: He thought he saw an Elephant That practised on a fife: He looked again and found it was A letter from his wife. "At length I realize," he said, "The bitterness of life!" He thought he saw a Buffalo Upon the chimney-piece He look again and found it was His sister's husband's niece. "Unless you leave this house," he said, "I'll send for the Police!" Der Basilisk (griechisch: basiliskos lat. regulus = „kleiner König“; auch Sibilus) ist ein mythisches Tier. Er gilt als „König der Schlangen“. In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft als Mischwesen mit dem Oberkörper eines Hahns, auf dem Kopf eine Krone, und dem Unterleib einer Schlange, dargestellt. Sein Blick versteinert oder tötet. Sein Atem ist tödlich giftig. Medusa ist der Name zweier Gestalten der griechischen Mythologie. Die erste ist eine der drei, vier oder sieben Hesperiden, die die Goldenen Äpfel hüteten. Die zweite, weitaus bekanntere, von der in der Folge hier die Rede ist, war eine Gorgone, die Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto, sowie die Schwester von Stheno und Euryale. Sie war die einzig sterbliche der drei Gorgonen. 257 Ursprünglich war Medusa schön. Als Pallas Athene sie jedoch bei einer Buhlschaft mit Poseidon in einem ihrer Tempel überraschte, verwandelte sie sie erzürnt in jene Gestalt, als die sie gefürchtet war: ein geflügeltes Ungeheuer mit Schlangenhaaren, langen Eckzähnen, einem Schuppenpanzer, glühenden Augen und heraushängender Zunge; so sahen auch ihre Schwestern, die Gorgonen aus. Der Anblick der Medusa ließ jeden zu Stein erstarren, als Schutz gegen Feinde, die sie ihrer Sterblichkeit wegen hätten töten können. Seite 10 Panel 3: Bubastis ist eine altägyptische Siedlung und befand sich im südlichen Teil des östlichen unterägyptischen Nildeltas. Ihre Überreste sind heute am südöstlichen Rand der modernen Stadt Zagazig, der Hauptstadt der Provinz Scharkiya, zu besichtigen. Das Gelände der antiken Siedlung wird im Arabischen als Tell Basta / 7 >ةطسب لت/„Hügel der Bastet“ bezeichnet. Die in der Ägyptologie gebräuchliche Bezeichnung „Bubastis“ geht auf die gräzisierte Form des Stadtnamens zurück. Panel 4: Bastet ist die in der Ägyptischen Mythologie als Katzengöttin dargestellte Tochter des Sonnengottes Re. Bei den Ägyptern wurde sie als Göttin der Fruchtbarkeit verehrt, die oft als Katze oder Frau mit Katzen- oder Löwenkopf dargestellt wird. Als Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe fungiert Bastet auch als Beschützerin der Schwangeren. Sie ist auch Göttin der Freude, des Tanzes, der Musik und der Feste. Ursprünglich besaß sie sowohl zornige als auch sanfte Eigenschaften. Im Laufe der Zeit wurde das wütende Wesen an die Göttin Sachmet abgegeben, die zum Schatten, zur zerstörerischen Seite von Bastet wird. In Bubastis galt Bastet als Mutter des Löwengottes Mahes und in Heliopolis wurde sie als Tochter des Atum verehrt, anderen Überlieferungen zufolge gilt sie als Tochter von Nefertem. Erwähnung findet sie auch als Mutter des Anubis. Bastet wurde im Alten Reich mit der Göttin Hathor und zu dieser Zeit in Memphis auch mit der Göttin Sachmet gleichgesetzt. Im Mittleren Reich erfolgte eine Gleichsetzung mit der Göttin Mut. Seite 11 Panel 5: Die alten Ägypter verehrten Katzen und mumifizierten sie auch. Seite 16 Panel 4: Mehr Bücher aus Lucien´s Bibliothek: 258 “Der Tod von Kai Lung“ von Ernest Bramah (1869-1942). Brarmah schrieb fünf Bücher über die Abenteuer des Kai Lung. Dieses schrieb er natürlich nie. “Chanticleer's Tanz“ von Hope Mirrlees: Mirrlees ist einer von Gaimans Lieblingsautoren. “Lemuel Gullivers letzte Reise“ von Jonathan Swift (* 30. November 1667 in Dublin, Irland; † 19. Oktober 1745) Swift war ein irischen Satiriker und Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk war Gullivers Reisen in welchem ein Arzt Schiffbruch erlangt und auf seiner Odyssey verschiedene merkwürdige Völker kennen lernt welche eindeutige satirische Bezugspunkte zum damaligen leben aufwiesen. „Der Beherrscher des Meeres“ von CS Lewis des hauptsächlich durch seine „Chriniken von Narnja bekannt ist. Eine Titel mit dem Wort "Phoenix", geschrieben von einem Autor, dessen Name mit "bit" endet: Edith Nesbit ist ein britsicher Kinderbuchautor und schrieb „The Phoenix and the Carpet“. Er schrieb auch „The SandFairy and the Phoenix”. Welches die Fortsetzung des Erstgenannten ist und auch gemeint sein könnte. Seite 22 Tempus Frangit : Lateinisch für "Zeit zerbricht". 259 Heft 47 Kurze Leben VII Seite 5 Panel 2: Der Brief ist an "Santa Claus vom Nordpol" gerichtet. Der Weihnachtsmann ist eine Symbolfigur des weihnachtlichen Schenkens. In Deutschland besitzt er diese Rolle vor allem in Nord-, Mittel- und Ostdeutschland. Dargestellt wird er als freundlicher alter Mann mit langem weißem Bart, roter mit weißem Pelz besetzter Kutte, Geschenkesack und Rute. Die Darstellung des dicklichen Weihnachtsmanns mit dem rot-weißen Mantel gab es schon im 19. Jahrhundert. Das beweisen alte Postkarten. Diese spezielle Variante des Weihnachtsmanns im rot-weißen Gewand wurde seit 1931 alljährlich von dem Unternehmen Coca Cola aufgenommen und für eine Werbekampagne zur Weihnachtszeit verwendet. Ob Coca Cola damit entscheidend zur weltweiten Verbreitung des Weihnachtsmanns beigetragen hat, ist nach wie vor sehr umstritten. Der Tradition nach bringt er den „braven“ Kindern an Heiligabend (bzw. in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember) Geschenke und den „bösen“ eine Rute. Er vereinigt somit Eigenschaften des gutmütigen Sankt Nikolaus und seines verurteilenden Knechtes (Ruprecht, in Bayern und Österreich Krampus, in der Schweiz Schmutzli oder im Rheinland Hans Muff). Der heutige Weihnachtsmann geht vor allem auf die europäischen Volkslegenden um den heiligen Nikolaus zurück. Er ist aber keinesfalls mit diesem gleichzusetzten. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert, der Kern zahlreicher Legendenbildungen war. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder verehrt. Ihm zu Ehren wurden schon im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember, bzw. oft schon am Vorabend beschenkt. Dieses Datum war früher auch der eigentliche Bescherungstag, der erst im Laufe der Reformation und deren Ablehnung der Heiligenverehrung in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember rückte. Seite 6 Panel 3-7: Diese Sequenz erinnert an “The Chronicles of Amber“ von Roger Zelazny. Seite 8 Panel 3: Die Statue von Destruction steht in entgegengesetzter Richtung zu den anderen. 260 Seite 15 Panel 3: Dream bezeichnet Orpheus als „nicht sehr alt“. Aus der Sicht eines Ewigen mag das stimmen. 261 Heft 48: Kurze Leben VIII Seite 2 Panel 3: Retsina: Ein schwacher griechischer Weißwein. Gelegentlich gemischt mit Ouzo. Seite 7 Panel 2: Ein Verweis auf „Der Zauberer von Oz“ von L. Frank Baum. Die Vogelscheuche suchte ein Gehirn, der Zinnmann ein Herz. Eine Ballonfahrt sollte Dorothy ursprünglich zurück nach Hause bringen. Seite 9 Panel 2: Die Kathedrale kann die immer noch unvollendete St. Johannes Kathedrale sein. Der "Pflaster Künstler in Paris", erinnert an Dick Van Dyke´s Charakter Bert in „Mary Poppins“. Die Höhlenbilder fälschte er wahrscheinlich in Altamira, Spanien. Seite 10 Panel 1: Griechischer Kaffee ist sehr dickflüssig und stark. Seite 14 & 15 Destruction spricht hier von Krypton. Dem Heimatplaneten Supermans. Seite 15 Panel 5: Delirium erschafft hier Cerebus. Den zentralen Charakter aus Dave Sim's „Cerebus“ Epos. Sim und Gaiman sind Freunde. Sim hat Gaiman´s Figuren als "Clueless" parodiert. Seite 19 Panel 6: Baklava ist ein Gebäck aus Blätter- bzw. Filoteig, gefüllt mit gehackten Walnüssen, Mandeln oder Pistazien. Solange es noch heiß ist, wird es in Sirup eingelegt, der aus Honig, Zucker, Gewürzen und Rosenwasser besteht, und dann in Rautenform geschnitten. Klassischer Begleiter eines Baklava-Desserts ist starker, schwarzer Mokka, da seine Bitterkeit wohltuend mit der Süße des Baklava kontrastiert. Baklava und Baklava-ähnliche Süßigkeiten lassen sich im gesamten Nahen Osten und auf dem Balkan finden laut Legende brachten die Türken das Baklava während der Türkenkriege bis nach Wien. Daraus entwickelte sich der Apfelstrudel. 262 Seite 23 Panel 2: Destruction Zitiert hier aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“. Einem Kinderbuch von Roald Dahl aus dem Jahre 1964. 263 Heft 49: Kurze Leben IX Seite 1 Panel 2: Die abgebildete Frau ist Eurydice, Orpheus' Frau. Seite 6 Panel 1-6: Die Schaffung einer neuen Blüte (oder Ähnliches) ist ein gemeinsames Element in vielen mythischen Zyklen. Es gibt mehrere Beispiele in den bekannten griechischen Mythen. Seite 9 Panel 5: In Despairs Spiegeln: (von rechts nach links) Andros (41:1), unbekannten Kind (Andros Enkel?), Friedhof (Mary's Oregon Friedhof (21,1)?), eine Katze (Chloe's Katze?) und Desire. Seite 10 Panel 1 & 4: Baby Daniel (# 40) ist im Spiegel zu sehen. Seite 11 Panel 2: Laut Mythos hat Morpheus (ein römischer Namen von Dream) drei Begleiter: Icelos (Träume, die real sind), Phantasos (falsche oder seltsame Träume), und Phobetor (Alarmierende Träume). Andere Quellen deuten darauf hin, das Morpheus, Icalus / Phobetor, und Phantasus die Kinder von Hypnos waren. Seite 14 Panel 3: Feen Geschenke: Die Unzuverlässigkeit und Hinterlist des FeenVolkes sind signifikante Merkmale in der Folklore. Seite 17 Panel 1-2: Noch mehr Bücher aus Lucien´s Bibliothek: Die Cryptogeographica (Lat. "versteckte Erdbeschreibung ", im Sinne von "Karten von Imaginären Orte"): Poictesme: Von James Branch Cabell erschaffen. Kadath: Von H.P. Lovecraft's „Dream-quest of Unknown Kadath!” Puddleby: Aus Hugh Lofting's Doctor Doolittle. 264 Sardathrion: Aus einer Kurzgeschichte (Sardathrion" oder "Die Zeit und die Götter") von Herrn Dunsany. Safran Park: Aus GK Chesterton´s „The man who was Thursday“ Hobbingen: Aus J.R.R. Tolkien's Mittelerde-Geschichten. Flora of Neverland: Aus JM Barrie's Peter Pan Geschichten. The Night Land: Aus Fantasy-Werken von William Hope Hodgson (1875-1918), einschließlich einem gleichnamigen Roman. One Night in Bagdad: Siehe # 50. Hy-Brasil by Night: Die Brasilinsel (Hy Brasil) gehört zu den sogenannten Phantominseln. Dies sind Scheininseln, die zwar auf Atlantikkarten aus der Renaissance und der Frühen Neuzeit eingezeichnet sind, aber in Wahrheit nie existierten. Die Lage der Brasilinsel wurde auf verschiedenen Karten unterschiedlich dargestellt. Einmal sollte sie westlich von Irland liegen, einmal viel weiter im Süden, ein anderes Mal vor Neufundland. Der Name ist Gälisch und bedeutet Insel der Seligen. Mit Brasilien hat die Brasilinsel nichts zu tun. Margaret Elphinstone verlegte die Handlung ihres Romans Inselnotizen nach Hy Brasil. [Von] mer's [Guide to H] ell: Eine beliebte Reiseführer zu Editionen von Milton und Dante. [N] Arnia: Von C. S. Lewis erschaffen. [Hitchhiker] 's Guide [der] Galaxy: Von Douglas Adams' humorvoller Scince Fiction. Road Trips to [the] Emerald City: Aus L. Frank Baum´s “Der Zauberer von Oz” Great Hotels on the Moon: Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert war ein bewohnter Mond teil vieler SF-Geschichten. Mu A bis Z: Mu ist ein sagenhafter Kontinent, der im Pazifik gelegen haben, aber ähnlich wie Atlantis eines Tages in den Fluten verschwunden sein soll. Der Name kommt von der mittleren Silbe von Lemuria, einem nach den Lemuren benannten fiktiven Kontinent im Indischen Ozean. Die 265 Vorstellung, es könnte so einen Kontinent gegeben haben, tauchte erstmals im 19. Jahrhundert in den Arbeiten von Augustus Le Plongeon auf, der die Maya-Ruinen von Yucatán untersuchte. Er behauptete, alte Maya-Aufzeichnungen übersetzt zu haben, die darauf hinwiesen, dass die Maya-Zivilisation älter sei als die der Ägypter oder sogar der Atlanter; sie sei durch Überlebende des Untergangs des Kontinents Mu gegründet worden. Heute nimmt man allgemein an, dass diese angeblichen Übersetzungen ein Phantasieprodukt Le Plongeons gewesen sind. Der Archäologe James Churchward nahm die Suche nach Mu wieder auf und verfasste mehrere Abhandlungen und Bücher darüber. Obwohl diese Arbeiten auch in akademischen Kreisen zum Teil ernst genommen wurden, gilt Churchwards Schaffen aufgrund der Komplexität seiner Spekulationen und vor allem der fehlenden Quellen heute als wenig seriöse Parawissenschaft. Namhafte Politiker interessierten sich vor allem in Asien für den untergegangenen Kontinent. In den späten dreißiger Jahren ließ z. B. der Begründer der heutigen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, intensiv nach Mu forschen, wie jüngst in einigen türkischen Publikationen veröffentlicht wurde. Ziel von Atatürk war es, die Hintergründe für die Parallelen der Ursprungskultur der Turkvölker, der Uiguren, mit den zahllosen indianischen Kulturen, wie der Azteken und Mayas, auf dem amerikanischen Kontinent zu ermitteln. Cloud Cu [ckoo-Land]: Eine Übersetzung von "Nephelokokkugia", ein Name geprägt durch den griechischen Dramatikers Aristophanes. Seite 19 Es handelt sich hier um eine Erinnerung. Seite 21 Panel 1: Mary Canby: Siehe 41:6. Panel 2: Chloe Russell: Siehe 43:22. Panel 3: Danny Capax: Siehe 44:6. Seite 22 Panel 1: Tom Flaherty: Siehe 45:5. Panel 2: Tiffany: Siehe 45:1. Panel 3: Das Auge ist's Desire. 266 VIII. Worlds End (World´s End 51-56) 267 Heft 51: Worlds End I : "A Tale of Two Cities" Titel: “A Tale of two Cities” ist ein Buch von Charles Dickens. Diesen Roman, der während der Zeit der französischen Revolution spielt, schrieb Charles Dickens 1859, als sein eigenes Leben starke Veränderungen erfuhr. Er ließ sich scheiden, sein Magazin Household Words ging ein, während er eine neue Zeitschrift All the Year Round startete. „It was the best of times, it was the worst of times, it was the age of wisdom, it was the age of foolishness...“ so beginnt sein Roman über das Leben um Dr. Manette und seiner Tochter Lucy in zwei Städten, London und Paris. Eine düstere, im Londoner Nebel spielende Anfangszene, eine Reise nach Paris, um den jahrelang unschuldig in der Bastille gefangen gehaltenen Dr. Manette nach London zurück zu holen, die Liebesgeschichte seiner Tochter Lucy zu Charles Darnay, einem in London lebenden Marquis de Evremonde, und die dramatischen Verknüpfungen mit der Pariser Hauptstadt während der Schreckensherrschaft der la guillotine, sind der Inhalt dieses Romans. Wobei ein ewig betrunkener Protagonist, Sydney Carton, aus einer Nebenrolle heraus der tragische Held dieser Geschichte wird. Die Idee zu dieser Geschichte hatte Charles Dickens, wie er selbst im Vorwort der 1859er Ausgabe schrieb, während der Teilnahme an dem Theaterdrama The Frozen Deep von Wilkie Collins, die er zusammen mit seinen Kindern und Freunden aufführte. Ohne jemals in Frankreich gewesen zu sein und mit nur einer historischen Quelle, den Berichten des Schotten Thomas Carlyle über die französischen Revolution, schrieb er ein Buch voller Traurigkeit, aber auch voller Enthusiasmus. Seite 6 Panel 5: Ein „Free House“ ist eine Kneipe oder Gaststätte ohne Bindung an eine Brauerei. Panel 6: Abdera ist eine Stadt in der Präfektur Xanthi, an der Küste zum Ägäischen Meer. Sie war in der griechischen Antike sehr bedeutend und Heimat der Philosophen Demokrit und Protagoras und büßte in der Römerzeit ihre Bedeutung ein. Seite 7 Panel 3: Webster's Dictionary definiert "chirurgeon" einfach als ein archaisches Synonym für "Chirurg". 268 Seite 8 Panel 5: Cheiron (lat. Chiron) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Kronos und der Philyra, Halbbruder des Zeus und einer der Kentauren. Cheiron gleicht körperlich diesen wilden Dämonen, doch wird er bereits in der Ilias seinem Wesen nach hoch über sie gestellt. Er gilt als weise und als der gerechteste unter den Kentauren. Er ist ein Freund der Götter, Erzieher der Heroen Jason, Aktaion, Aristaios und Achilles, besitzt Kenntnisse in der Arzneikunde und übernimmt die Ausbildung des Asklepios zum Arzt. Bei der Verfolgung der Kentauren durch Herakles wird Cheiron entweder aus eigener Unachtsamkeit oder durch ein Versehen des Herakles - von einem vergifteten Pfeil getroffen. Weil er durch die Wunde unsägliche Qualen erdulden muss, entsagt der Halbgott seiner Unsterblichkeit zugunsten des Prometheus. Denn nach Zeus' Willen sollte Prometheus erst wieder frei sein, wenn ein Unsterblicher sein Leben für ihn gelassen hat. Nach seinem Ableben setzt Zeus Cheiron als Sternbild Zentaur an den nächtlichen Himmel. Seite 9 Panel 4: Der Mann mit dem Bier im linken ist Fantasy Schriftsteller Steven Brust. Panel 6: Gaheris war ein Ritter der Tafelrunde und der Bruder von Gawaine. Panel 7: von Charles Dickens, natürlich. Seite 13 Panel 3: Die Lichter hinter den Sitzen ähneln Augen. Seite 19 Panel 1: Aus Gaiman's Einführung von: Lovecraft, H. P. The Dream Cycle of H. P. Lovecraft: Dreams of Terror and Death: Del Rey, 1995, seite x. "There's something about Lovecraft's fiction, about his worlds, that is oddly alluring for a writer of fantasy and horror. I've written three Lovecraftian stories: one obliquely, in Sandman—a quiet, dreamlike story (it's the first story in the World's End collection. You can tell it's Lovecraftian, because I use the word "cyclopean" in it) . . . " 269 Heft 52 : Worlds End II Seite 1 Panel 2: "Nekropolis": "Stadt der Toten". "Litharge": Blei-monoxid. Eine Substanz die auch zur Einbalsamierung verwendet wird. Panel 3: "Mandelentzündung": suppurative tonsilitis. Abgeleitet von dem griechischen "kunanche". Wie wir in der Ausgabe 55 sehen werden, sind viele Namen aus dem Griechischen abgeleitet. "Spartan quality goatskins": ein Hinweis auf Trojaner, eine Kondommarke. Panel 5: Die uniformierten Affen ähnelt Prinado, eine Figur aus "A Game of You". Panel 6: Die OED nutzt mehrere Zitate von Menschen namens Klaproth: Julius von Klaproth war ein Schriftsteller aus dem 18. Jahrhundert und Martin Heinrich Klaproth war ein Chemiker nach dem einige Mineralien benannt wurden. Seite 3 Panel 1: Eine noble Familie im Römischen Kaiserreich trug den Namen „Aurelius". Die Stadt Aurelia scheint als vorbild Rom gehabt zu haben. "Carnifex": lateinisch für "Henker" (wörtlich "Fleischmacher"). Die Statue auf der rechten Seite gibt es wirklich. Sie zeigt Apollo und wurde von Michelangelo geschaffen. 270 Michelangelos Apollo Seite 4 Panel 5: Wir können daraus schließen, dass Aurelia Geschichte ähnlich der Italiens war. Seite 5 Panel 3: Laut Mythos kann das Feen-Volk keine kaltes Eisen berühren. Panel 4: "Mab" ist eine traditionelle Name für die Königin der Fay. (siehe zum Beispiel „Romeo & Julia“ Akt I Szene 4. ) In der britisch-vorchristlich-keltischen Mythologie ist Mab oder Mæve eine aus der Triade der Göttinnen, die durch die Triskele symbolisiert werden. Diese drei – Mab, Meagreave und Claw – sind Töchter der allmächtigen Muttergottheit, welche die Urmutter der Welt darstellt und der griechisch-römischen Gaia entspricht. Mab gilt als Göttin der Erde, allen erdgebundenen Getiers und der Landpflanzen. Die Erschaffung der Kelten (Menschen) wird in manchen Überlieferungen ihr zugeschrieben. In manchen Versionen der Artus-Sage wird Mab auch als Mutter des Magiers Merlin genannt. Ihre Rolle ist umstritten. Während in vorchristlichen Kulten Mab als den Menschen wohlgesinnte Hüterin der Erde und Feenkönigin beschrieben wird, ging man mit Einführung des Christentums mehr und mehr dazu über, sie als Hexe und finstere heidnische Magierin darzustellen, welche den gottgläubigen Christen schade und sich als Widersacherin ihres Sohnes Merlin darstellt. 271 Seite 7 Panel 1: "Psychopomp": ein Gott, der die Seelen der Toten bis zu ihrer endgültigen Ruhestätte begleitet. Psychopompos ist der Titel des griechischen Botengottes Hermes, der dieses Amt von Apollon übernommen hatte. Diese Vorstellung war aber allgemein verbreitet. So kannten etwa die Ägypter den hunde- oder schakalköpfigen Anubis. In der germanischen Mythologie holen die Walküren die gefallenen Krieger vom Schlachtfeld nach Walhalla, bei den Kelten war Ogma der Seelenführer. Ihren Ursprung hat diese Vorstellung im archaischen Schamanismus. Der Schamane führte die Seelen verstorbener Mitmenschen ins Totenreich. Im Christentum sind es der Erzengel Michael oder der Riese Christophorus; an der Pforte zum Himmel erwartet Petrus die Seele, die Einlass begehrt. Christophorus findet sich auf frühchristlichen Ikonen wie sein ägyptisches Pendant Anubis - hundsköpfig dargestellt. Im Islam ist es der Engel Azrael, der von Allah eine Liste mit den zum Tode bestimmten Menschen erhält und in den darauf folgenden 40 Tagen ihre Seelen vom Körper trennt. Helfer des Psychopompos sind die Schutztiere. In der Kultur einiger nordamerikanischer Stämme wird der Psychopompos durch die Totemtiere symbolisiert. Allgemein ist der Psychopomp eine mögliche Form der Personifikation des Todes. Generell können Geister, Gottheiten, Dämonen oder Engel die Aufgabe eines Psychopompos übernehmen. Seine Bedeutung ist neben dem Transport der Seele vor allem der Prozess der Akzeptanz der Sterblichkeit. Er ist vor allem ein Führer und Helfer. Seite 8 Panel 4: Dieser Herrscher ist eine Parodie auf den Schriftsteller Dave Sim und sein 6000 Seiten Graphic Novel „Cerebus“. Es ist eine Antwort auf Sims Parodie auf die Ewigen. Seite 11 Panel 8: Romulus und Remus waren nach der römischen Mythologie die Gründer der Stadt Rom (zu Romulus) im Jahre 753 v. Chr. Sie waren nach der Sage die Kinder des Gottes Mars und der Priesterin Rhea Silvia. In der Version von Plutarch hatte Amulius Silvius seinen älteren Bruder Numitor Silvius vom Thron gestürzt. Dessen Tochter Rhea Silvia zwang er, Vestalin zu werden. So wollte Amulius verhindern, dass in der Familie des Bruders Nachfahren entstünden, die seinen Thron gefährden könnten. Mars stieg jedoch zu ihrem Tempel hinab, vergewaltigte sie, und sie empfing von ihm die Zwillinge Romulus und Remus. 272 Nach deren Geburt wurden die Kinder auf Amulius’ Befehl in einem Weidenkorb auf dem Tiber ausgesetzt und Rhea ins Gefängnis gebracht. Der Tiber führte jedoch gerade Hochwasser, und als das Wasser zurückging, strandete die Wanne im Schlamm. Eine vom Schreien der Kinder angelockte Wölfin (Mamma Lupa) brachte sie in ihre Höhle und säugte sie. Ein Specht brachte ihnen zusätzlich Nahrung. Sie wurden jedoch von König Amulius’ Hirten Faustulus entdeckt. Faustulus, der Schweinehirt des Hofes, und seine Frau nahmen daraufhin die Kinder auf und zogen sie groß, ohne zu wissen, wer sie waren. Romulus und Remus gerieten eines Tages in Streit mit den Hirten von Numitor und jagten ihnen sogar etwas von deren Vieh ab. Als Romulus einmal mit einem Opfer beschäftigt und Remus mit geringer Begleitung unterwegs war, trafen die Hirten des Numitor auf Remus und nahmen ihn gefangen. Er wurde Numitor vorgeführt und Remus berichtete, was er so inzwischen über seine und seines Bruders Herkunft erfahren hatte. Daraufhin ahnte Numitor die Zusammenhänge. Als Faustulus von Remus' Gefangenschaft erfuhr, weihte dieser auch Romulus in dessen Herkunftsgeschichte ein und spornte ihn an, Remus zu befreien. Er selbst wollte zu Numitor eilen, wurde aber abgefangen und zu Amulius gebracht. Unter Folter gestand er diesem so viel, dass Amulius den Numitor fragen ließ, ob dessen Enkel trotz Aussetzung noch lebten. Es brach ein Aufstand in der Stadt aus, als Romulus zur Befreiung seines Bruders ankam. So wurde der Tyrann Amulius gestürzt und getötet. Zum Dank gestattete Numitor Romulus und Remus, an der Stelle, an der sie ausgesetzt worden waren, eine Stadt zu gründen. Romulus und Remus gerieten jedoch in Streit, als sie mit Hilfe eines Vogelflug-Orakels (Auspicium) bestimmen wollten, wer der Bauherr und damit der Namensgeber der Stadt sein würde. Jeder von beiden schaute von einem anderen Hügel aus auf die Vögel. Am Ende behaupteten beide, recht zu haben. Remus sah 6 Vögel und Romulus 12. 273 Romulus siegte, da er mehr Anhänger hatte. Unverzüglich zog er die heilige Furche, die die Größe der Stadt bestimmte, und begann mit dem Anlegen von Stadtgraben und Mauer. Der unterlegene Remus verspottete ihn und sprang über die noch niedrige Begrenzung in die Anlage hinein. Das war eine schwere Verletzung von Recht und Gesetz, denn eine Stadtmauer galt als heilig. Aufgebracht erschlug Romulus seinen Bruder mit den Worten „So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt!“ Gegründet wurde Rom laut Titus Livius am 21. April 753 v. Chr. Nach der Ermordung seines Bruders herrschte Romulus über die Stadt. Allerdings wurde Remus mit seinem Schwert an seinem Thron verewigt. Seite 25 Panel 5: Die beiden menschlichen Figuren sind die alten DC-Charaktere Claw der (unbesiegbare) und Stalker (der seelenlose). 274 Heft 53: Worlds End III : "Hob's Leviathan" Titel: Der Titel bezieht sich auf den englischen Philosophen Thomas Hobbes (1588-1679), dessen bekanntestes Werk „Leviathan“ hieß. Einige seiner Lehren sind nachfolgend nach Wissensgebieten Aufgelistet: Naturwissenschaft Insbesondere in seinem Werk De Corpore, dem ersten Teil der Trilogie elementa philosophiae, von 1655 entwickelt Hobbes zentrale Thesen zu naturwissenschaftlichen Fragen. Ausgehend von einer materialistischen Grundhaltung und dem – exemplarisch durch René Descartes vertretenen – mechanistischen Denken seiner Zeit schreibt er allein den Körpern und deren Bewegung Wirklichkeit zu. Dabei entsteht keine Bewegung aus sich selbst heraus, sondern ist Folge einer anderen Bewegung. Der Bewegung unterliegen nur Körper; sie können ausschließlich durch andere Körper bewegt werden. Auf der Grundlage dieser Körper-Lehren entwickelt Hobbes mitunter erstaunlich modern anmutende Theorien etwa zum Phänomen des Lichts, das sich seiner Ansicht gemäß in materieartigen Impulsen bewegt, und veröffentlichte auch ein Werk über Optik. Auch beschäftigte er sich vor diesem Hintergrund mit der Natur des Vakuums. Dazu kommen einige Werke über Mathematik; in einem davon schlägt er ein Verfahren zur Quadratur des Kreises vor. Begeistern konnte sich Hobbes insbesondere auch für Euklidische Geometrie, die ihm als Vorbild für jegliche exakte Wissenschaft galt und deren Grundsätze er entsprechend dem mos geometricus auch auf seine Philosophie übertragen wollte. Gleichwohl galt Hobbes auf diesem Gebiet vielfach als Dilettant; um ihn auch als Philosophen zu diskreditieren, setzte die Kirche Mathematiker ein, um seine Bemühungen der Lächerlichkeit preiszugeben. 275 Erkenntnistheorie Im zweiten und dritten Teil der genannten Trilogie, dem 1658 veröffentlichen De Homine, aber auch bereits in seinem Hauptwerk Leviathan von 1651 überträgt Hobbes seine Körpertheorie auf den menschlichen Erkenntnisapparat: Auch die Vorgänge im Bewusstsein sind nach Hobbes lediglich Folge der Bewegung von Körpern. Durch Druck auf die jeweiligen Sinnesorgane lösen sie Sinneswahrnehmungen aus, die wiederum zu „Einbildungen“ (imagination) führen. Diese setzen schließlich mannigfaltige psychische Prozesse wie Denken, Verstehen, Erinnern und dergleichen in Gang. Neben den geordneten, etwa auf das Auffinden von Kausalbeziehungen gerichteten, Gedankengängen gibt es auch ungeordnete, wie sie etwa dem Prozess des Träumens innewohnen. Anhand der Vorstellung eines von jeder Sinneswahrnehmung abgetrennten, „frei im Raum schwebenden“ Solipsisten zeigt Hobbes, dass die psychischen Prozesse auch bei ausbleibenden Sinneseindrücken weitergehen. Letzte Ursache hierfür sei aber weiterhin der einmal erfolgte Anstoß von außen durch die Bewegung von Körpern. Nur den Bewegungen selbst komme Realität zu, nicht den Wirkungen, die sie im Bewusstsein verursachen. Daraus folge u. a., dass die Eigenschaften, von deren Vorhandensein der Mensch aufgrund seiner Sinneswahrnehmung ausgeht, in Wahrheit nicht vorhanden sind, sondern nur scheinbar und als Erscheinungen auftreten. In letzter Konsequenz führt dies Hobbes zu der These, dass der menschlichen Wahrnehmung keine äußere Welt entspricht und infolgedessen keine gesicherten Erkenntnisse über diese möglich sind. Im Zuge der weitverbreiteten Lehre des Skeptizismus wurde diese Auffassung von seinen Zeitgenossen durchaus vielfach geteilt, etwa von René Descartes. Dessen Einwand, dass infolge der eingreifenden Güte Gottes die Wahrnehmung trotzdem weitgehend der Realität entspreche, lässt Hobbes indes nicht gelten. Da die Inhalte des menschlichen Bewusstseins letztlich nur die Folge von außen kommender Bewegung sind, verneint Hobbes auch konsequent die Freiheit des Willens und gilt als Verfechter des Determinismus. Ethik Hatten Philosophen in der Tradition Platons und Aristoteles’ noch sittliche Ideale angenommen, etwa in Form einer Idee des Guten oder eines Summum Bonum, so herrschte zu Hobbes’ Lebzeiten ein mehr den Vorstellungen der Sophisten und Kyniker verpflichteter Skeptizismus, der die Existenz universell verbindlicher Moralstandards ablehnt. Als typischer Vertreter dieser Auffassung galten etwa Justus Lipsius, René Descartes oder Michel de Montaigne. 276 Auch Hobbes vertritt diesen moralischen Relativismus und überträgt seine erkenntnistheoretische These: mittels menschlicher Wahrnehmung sei keine gesicherte Erkenntnis über die Welt möglich, auf das Feld der Ethik. So heißt es etwa in den Elements of Law: jedermann nenne „das, was ihm gefällt und Vergnügen bereitet, gut, und das was ihm missfällt, schlecht“. Entsprechend ihrer unterschiedlichen körperlichen Beschaffenheit unterschieden sich die Menschen auch in ihrer Auffassung von Gut und Böse. Ein agathon haplos, das schlechthin Gute, gebe es deshalb nicht. In Anknüpfung an Gedanken seines Zeitgenossen Hugo Grotius nimmt Hobbes aber einschränkend zumindest insofern einen moralischen Minimalkonsens an, als nach allgemeiner Meinung jedes Individuum ein Naturrecht auf Selbsterhaltung habe und sich gegen Angriffe auf seine Person verteidigen dürfe. Dem entspreche umgekehrt die Verpflichtung, niemanden zu verletzen (Lehre vom Naturgesetz im Leviathan). Anders als Grotius geht Hobbes aber davon aus, dass zumindest während des Naturzustands, jeder als sein eigener Richter auftreten könne und müsse. Die damit verbundene Verwässerung des vermeintlich erzielten Minimalkonsenses brachte Hobbes vielfach Kritik ein. Jenseits des Minimalkonsenses über das Selbsterhaltungsrecht müssten moralische Konflikte zwischen Menschen indes verbindlich durch eine übergeordnete Instanz entschieden werden, womit Hobbes den Grundstein für seine politische Philosophie und insbesondere das Staatsmodell des Leviathan legt. Staatskunde Hobbes' staatstheoretische Lehren bilden aus heutiger Sicht den zentralen Teil seines Werkes. Sie sind es, die ihm einen herausgehobenen Platz in der Philosophiegeschichte sichern. Einerseits legt er sie in Elements of Law von 1640 dar, sowie in De Cive von 1642, dem dritten Teil der Trilogie elementa philosophiae. Vor allem aber sind sie Gegenstand seines Hauptwerks, des Leviathan von 1651. Dort beschäftigt er sich mit der Überwindung des von Furcht, Ruhmsucht und Unsicherheit geprägten gesellschaftlichen Naturzustands durch die Gründung des Staats, also der Übertragung der Macht auf einen Souverän. Dies geschieht durch einen Gesellschaftsvertrag, in dem alle Menschen unwiderruflich ihr Selbstbestimmungs- und Selbstverteidigungsrecht auf den Souverän übertragen, der sie im Gegenzug voreinander schützt. Hobbes wird oft wegen seinen Leviathans angeführt, jedoch wird seine Theorie auch kritisiert. 277 Mit dem Naturzustand hat sich Hobbes schließlich im Gegenstück zum Leviathan befasst, dem Behemoth von 1668, der erst posthum 1682 veröffentlicht werden konnte. Religion Sein erkenntnistheoretisches Postulat, dass der menschlichen Wahrnehmung eine Erkenntnis der Welt nicht möglich sei, erstreckt Hobbes auch auf Gott; er nimmt also eine agnostische Position ein. Ausgehend von seiner Vorstellung der Welt als geschlossener Kausalzusammenhang, in dem jede Zustandsveränderung auf den Einfluss bewegter Körper zurückzuführen sei, nimmt er aber konsequenterweise eine erste, selbst nicht bewegte Ursache an, die diese Kausalprozesse in Gang setze, bei der es sich aber nicht notwendig um Gott handeln müsse (anders der sog. kausale Gottesbeweis). Gleichwohl war Hobbes keineswegs Atheist. Er leugnet weder die Existenz Gottes noch steht er der Religion allgemein oder dem Christentum im Besonderen feindselig gegenüber, wie dies von seinen Gegnern stets behauptet wurde. Er erklärt sie lediglich zu einer Sache des Glaubens, was für ihn konkret das Vertrauen auf die fehlerfreie Weitergabe religiös-historischer Tatsachen bedeutet. Von der biblischen Überlieferung betrachtet er dennoch nur ein Minimum als verbindlichen Glaubensinhalt, nämlich dass Jesus der Messias/Christus sei, der die Menschheit durch seinen Kreuzestod erlöst habe. Niemals überzeugend gelungen ist ihm indes, zentrale theologische Begriffe wie Menschwerdung oder Ewiges Leben mit seiner eigenen materialistischen Grundanschauung in Einklang zu bringen. Auf der Grundlage der starken Stellung des Staates in Hobbes' politischer Philosophie weist er als Ahasit diesem auch die Entscheidungsbefugnis in religiösen Dingen zu und fordert insbesondere eine einheitliche Staatskirche. Dementsprechend stand er sowohl dem Papsttum als außerhalb des Nationalstaates stehender Institution als auch den verschiedenen englischen Sekten kritisch gegenüber. Hatte er ursprünglich zumindest noch die Zuständigkeit für die verbindliche Auslegung von Glaubensfragen der Kirche selbst zugesprochen, billigte er im Leviathan erstmals auch sie dem Staat zu. Im Dritten und Vierten Buch des Leviathan befasst er sich ausführlich mit der institutionellen Ausgestaltung der Anglikanische Kirche (Kirchenverfassung). 278 Der Tod des Leviathan Leviathan (hebr. ןתיולliwjatan „der sich Windende“) ist der Name eines Seeungeheuers der jüdisch-christlichen Mythologie. Er besitzt die Gestalt einer Schlange oder eines Drachens. Grundlage der Vorstellung des Leviathans sind alte babylonische und kanaanitische Mythen. Älteste Erwähnung ist die drachengestaltige mesopotamische Salzwassergöttin Tiamat, die vom menschenerschaffenden Gott Marduk besiegt werden muss, um den Menschen eine Wohnstätte zu schaffen. Deutlicher wird das Bild beim kanaanitischen Götterpaar Baal und Anath, die nach den gefundenen Tontafeln von Ugarit das siebenköpfige Seeungeheuer Lotan besiegt haben, das mit dem Gott Yam (See) gleichgesetzt wird. Auffällig ist auch sonst das gleichartige Bild des Sturmgottes Baal in den Mythen von Ugarit und in verschiedenen Psalmen der Bibel und im Buch Hiob. Nach Psalm 104,26 hat Gott den Leviathan geschaffen, „um mit ihm zu spielen“. Nach dem Kapitel Avoda Zara des babylonischen Talmuds pflegt er dies in den letzten drei Tagesstunden zu tun, nachdem er die Tora studiert, über die Welt gerichtet und die Welt genährt hat. Der Leviathan trägt vor allem Züge des Krokodils, aber auch des Drachen, der Schlange und des Wales, dementsprechend wird er in manchen Bibelübersetzungen auch einfach nur mit dem Namen eines dieser Tiere übersetzt. Mitunter wird er aber auch lediglich als Allegorie auf die vernichtende Kraft des Meeres aufgefasst, und damit als Gegenstück zum Landtier Behemoth und dem, dem Luftreich zugeordneten, Vogel Ziz, 279 welcher im Gegensatz zu Behemoth und Leviathan nicht biblischen Ursprungs ist. Eine detaillierte Beschreibung des bösartigen Ungeheuers findet sich in Hiob 40,25-41,26, wo seine Macht und Stärke als Sinnbild für die Fruchtlosigkeit von Hiobs Aufbegehren gegen sein Schicksal dient. „Kannst du den Leviathan ziehen mit dem Haken und seine Zunge mit einer Schnur fassen? (...) Wenn du deine Hand an ihn legst, so gedenke, daß es ein Streit ist, den du nicht ausführen wirst. (...) Niemand ist so kühn, daß er ihn reizen darf; (...) Wer kann ihm sein Kleid aufdecken? und wer darf es wagen, ihm zwischen die Zähne zu greifen? (...) Seine stolzen Schuppen sind wie feste Schilde, fest und eng ineinander. (...) Aus seinem Munde fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus. (...) Die Gliedmaßen seines Fleisches hangen aneinander und halten hart an ihm, dass er nicht zerfallen kann. Sein Herz ist so hart wie ein Stein (...) Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken (...) Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich nicht (...) Er macht, daß der tiefe See siedet wie ein Topf (...) Auf Erden ist seinesgleichen niemand; er ist gemacht, ohne Furcht zu sein. Er verachtet alles, was hoch ist“ Da jegliches menschliche Mühen vor einem derartigen Ungeheuer zuschanden werden muss (vgl. auch Hiob 3,8), bleibt es Gott selbst vorbehalten, am Ende der Zeit den Leviathan zu besiegen. Nach Psalm 74,14 wird er „ihm den Kopf zermalmen“, nach Jes 27,1 „mit seinem harten, großen, starken Schwert (...) töten“, nach anderer Übersetzung auch erwürgen. Nach dem Traktat Moed Katan im Babylonischen Talmud schließlich wird der Leviathan aus dem Meer geangelt wie ein gewöhnlicher Fisch. Nach einer üblicherweise zum Erntedankfest vorgetragenen Hymne namens Akdamut bzw. dem Talmud-Traktat Baba Bathra kommt es nach der Schlacht von Harmagedon am Ende der Zeiten zu einem Kampf zwischen den Ungeheuern Leviathan und Behemoth, bei dem dieser seinen Widersacher mit seinen Hörnern aufzuspießen sucht, während Leviathan nach dem Landungeheuer mit seinen Flossen schlägt. Schließlich wird der Herr beide mit seinem mächtigen Schwert erschlagen und das Fleisch der beiden Ungeheuer gemeinsam mit dem des Vogels Ziz den Rechtschaffenen zur Speise geben. Aus ihrer Haut indes wird er ihnen Zelte und Baldachine machen. Dementsprechend enthält das Laubhüttenfest-Gebet nicht nur den bekannten frommen Wunsch, man möge sich „nächstes Jahr in Jerusalem“ treffen, sondern auch, dass man in einer mit der Haut des Leviathan bespannten Laubhütte zusammenkommen möge. Aus diesen biblischen Traditionen schöpfen die Apokryphen das Motiv des Leviathan als weibliches Fabelwesen, das gemeinsam mit seinem 280 männlichen Gegenstück Behemoth von Gott zur Züchtigung der Menschen gesandt wird (1. Hen 59,7ff.). Während letzterer die Wüste beherrscht, ruht Leviathan am Grund des Meeres. Am Ende werden beide Opfer von Gottes Gnade errettet (1. Hen 60,7). Seite 1 Panel 1: Das ist nicht die gleiche Person, die Brant den Eintopf in 51:9 brachte. Das Halstuch ist grün statt rot und da sind keine Bartstoppeln. "Call me Jim": Ist eine Anspielung auf die Eröffnung von Linie Herman Melville's Romanklassiker „Moby – Dick“ ("Call me Ishmael"), und steht ebenfalls in Verbindung mit Joseph Conrad's „Lord Jim“. Seite 2 Panel 1: Mother Carey: Ein Anglizismus von dem lateinischen "Mater Cara", ein Beiname der Jungfrau Maria. Sie war bekannt als Beschützer der Seeleute. Seite 6 Panel 3: Achten Sie auf die Tätowierungen. Seite 9 Panel 7: „Salt Water Ballads“: Von dem englischen Dichter John Masefield (1878-1967), erstmals veröffentlicht im Jahre 1902. Seite 11 Panel 4: Die Geschichte selbst ist ein altes indisches Volksmärchen. Seite 13 Panel 4: Rukh: Auch genannt: Roc. Ein riesiger Greifvogel der u.a. aus Sidbads Abenteuern bekannt ist. Seite 14 Panel 3: Die Formulierung " Golden Road to Samarkand“ stammt aus einem der Werke des britischen Dichters James Elroy Flecker. Seite 24 Panel 2: "The Handsome Cabin Boy" ist eine alte Seefahrerballade die u.a. auch von Kate Bush eingespielt wurde. 281 Heft 54: Worlds End IV : "The Golden Boy" Seite 2 Panel 1: Es handelt sich hier um den Kaiser, die Kaiserin, und den Narren, aus # 4 der „Bücher der Magie" Miniserie. Diese Figuren sind Archetypen wie sie auf Tarot Karten dargestellt werden. Sie sind die letzten überlebenden Wesen kurz vor dem Ende der Zeit. Der Narr erinnert an John Constantine. Seite 3 Panel 1: Der Stern am fenster erinnert an den Stern von Bethlehem. Ursprünglich gab es viele Parallelen zwischen Prez und Jesus. Prez war eine Comicfigur von Joe Simon und Jerry Grandenetti. Ein Narr der gleichzeitig naiv und paranoid war. Die Serie war eine wilde Parodie auf die Jugendbewegung der 60er Jahre und stand eigentlich im Gegensatz zu Gaiman's Darstellung. Panel 3: "Mit seinem ganzen Herzen und Geist und Seele ..." Dies erinnert an Jesu beschreibung vom höchsten gebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften“ (Markus 12:30, Lukas 10:27, Matthäus 22:37). Panel 4: Das Zitat ist von Kennedy's Antrittsrede, am 20. Jan. 1961. Prez Geburt wäre also im Jahre 1954 gewesen. Seite 4 Panel 3: Dies ist eine Parallele zu einer traditionelle Geschichte aus Jesus Kindheit in welcher er mit den Rabbinern über die Tora diskutiert. Panel 6: "Prince of This World" ist eine mittelalterliche Bezeichnung für den Satan. Seite 5 & 6 Panel 4& 5: Dies ist eine Parallele zu einer Geschichte in der Satan versucht Jesus Seele zu verführen. (Nachzulesen in Mt 4 und Lk 4.) Seite 7 Panel 2: Die Plakate an der Wand zeigen Rock Star David Bowie und Lon Chaney Jr. (in "The Wolf Man"). Auf dem Regal ist eine "Magic 8 Ball Kugel", die mehrdeutige Antworten auf Fragen beantwortet wenn man sie Schüttelt. Ähnlich dem Himmel & 282 Hölle Spiel., und mehrere Horror Modell-Kits der Marke Aurora. Einschließlich "The Creature of the Black Lagoon" und "The Forgotten Prisoner ". Aurora hat in den späten 60er und frühen 70er Jahre hauptsächlich in DC-Comics für deren Produkte geworben. Panel 7: Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 bei Corsica, Ohio, † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) war ein amerikanischer Politiker und der 29. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Sein Amt hatte er von 1921 bis 1923 inne. Er verstarb während der laufenden Amtszeit. Harding gehörte den Republikanern an und war ein einflussreicher Zeitungsverleger mit einer Begabung für öffentliche Auftritte. Seine politische Laufbahn begann 1899 im Senat von Ohio. Infolge zahlreicher Skandale, in die Mitglieder seiner Regierung verwickelt waren, wurde ihm der Ruf zuteil, einer der am wenigsten erfolgreichen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewesen zu sein. Seite 8 Panel 3: Als Watergate-Affäre (oder kurz Watergate) bezeichnet man, nach einer Definition des Kongresses der Vereinigten Staaten, zusammenfassend eine ganze Reihe von gravierenden „Missbräuchen von Regierungsvollmachten“ (abuses of governmental powers) die es während der Amtszeit des republikanischen Präsidenten Richard Nixon zwischen 1969 und 1974 gegeben hat. Die Offenlegung dieser Missbräuche ab Juni 1972 verstärkte in den USA massiv eine durch den Vietnamkrieg ausgelöste, gesellschaftliche Vertrauenskrise gegenüber den Politikern in Washington und führte schließlich zu einem schweren Verfassungskonflikt. Höhepunkt der teils dramatischen Entwicklungen war am 9. August 1974 der Rücktritt Nixons von seinem Amt. 283 Als Nixons Aufnahmen von Office Gesprächen für die WatergateAnhörungen verwendet wurden, wurden häufig Worte und Aussagen ersetzt mit "[expletive deleted]" Seite 9 Panel 5: Dieses Panel entspricht im Wesentlichen dem Cover von „Prez“ # 1 (Erschienen 1972) und ist eigentlich ein Verweis auf die verschiedenen Wunder welche Jesus während seiner Zeit auf der Erde vollbrachte. Seite 10 Panel 3: "Samurai Deli" war ein echter Sketch aus "Saturday Night Live". Einer bekannten amerikanischen Comedy-Show. Panel 4: John Belushi war ein bekannter Komiker, Schauspieler und Musiker. Er war neben Dan Aykroyd einer der Blues Brothers. Belushi war langjähriger Drogenkonsument. Nach einer exzessiven Drogen-Party starb Belushi 1982 im Alter von 33 Jahren in einem Bungalow des Chateau Marmont Hotels in West Hollywood an einem Speedball, einer Injektion von Kokain und Heroin. Aykroyd & Belushi Seite 13 Panel 3: Präsident William McKinley wurde 1901 beim besuch der Weltausstellung in Buffalo (New York) angeschossen und erlag später seinen Verletzungen. Er sagte über seinen Attentäter „Let no one hurt him.“ (Verletzt ihn nicht) Panel 4: John Hinckley, versuchte 1981 Präsident Ronald Reagan umzubringen um so die Schauspielerin Jodie Foster zu beeindrucken. 284 Dies ist eine klare parallele. Im DC-Universum ist Ted Grant ein Mitglied der Justice Society of America, mit dem Superhelden-Namen: Wildcat. Seite 14 Panel 1: Die Frau ist die Vize Präsidentin. Es gibt einige Meinungsverschiedenheiten darüber ob sie die Mutter von Prez ist oder nicht. In der Original-Serie hatte sie eine Vorliebe für das sprechen in Reimen. Panel 6: Diese Wanderschuhe waren in der Mitte der 70er Jahre sehr beliebt. Seite 15 Panel 3: Eine Verfassungsänderung grenzt das Amt des Präsidenten auf zwei Amtszeiten (je 4 Jahre) ein. Panel 6: Als Satan versuchte Jesus zu verführen antwortete dieser: „Es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und nur ihm sollst du dienen. " (Lukas 4:8) Seite 17 Panels 1-3: Dies ist eine Version einer taoistischen Geschichte aus „CHUANG TZU: Basic writings“ Seite 18 Panel 3: Die Smiley-Gesichter sind ein Verweis auf Alan Moore´s „Watchmen“. Panel 4: Die Attentäter sieht aus wie Abraham Lincoln (oder trägt ein Abe Maske). Abraham Lincoln (* 12. Februar 1809 bei Hodgenville, Hardin County, heute: LaRue County, Kentucky; † 15. April 1865 in Washington, D.C.) wurde 1860 zum 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt und 1864 wiedergewählt. Er war einer der bedeutendsten Präsidenten der USA, der erste aus den Reihen der Republikanischen Partei und der erste, der einem Attentat zum Opfer fiel. Nach der Sezession von elf sklavenhaltenden Südstaaten führte er die Nordstaaten durch den Bürgerkrieg, setzte die Wiederherstellung der Union durch und betrieb die Sklavenbefreiung. Unter seiner Regierung schlugen die USA den Weg zum zentral regierten, modernen Industriestaat ein und schufen so die Basis für ihren Aufstieg zur Weltmacht im 20. Jahrhundert. Am Abend des Karfreitags 1865 wurde der Präsident beim Besuch des FordTheaters in Washington, D.C., von einem fanatischen Sympathisanten der 285 Südstaaten, dem Schauspieler John Wilkes Booth, angeschossen. Am folgenden Tag, dem 15. April, erlag er seinen schweren Kopfverletzungen. Auch das Blut aus Prez Körper ähnelt den roten und weißen Streifen auf der US-Flagge. Seite 20 Panel 4: Ein Verweis auf die "Blind Watchmaker" Theorie: so wie die Existenz einer Uhr die Existenz eines Uhrmachers voraussetzt, setzt die Existenz von komplexen Menschen einen göttlichen Schöpfer voraus. Panel 9: Achten Sie auf das Smiley-Gesicht über dem Tor. Seite 21 Panel 2: Ein Verweis auf die biblische Geschichte von den anvertrauten Zentnern. (Mt 25. Speziell 25;21) 286 Heft 55: Worlds End V : "Cerements" Seite 1 Panel 6: Brant zählt um heraus zu finden, wie weit das Gewitter entfernt ist. Die Faustregel lautet: Eine Meile für jede fünf Sekunden zwischen dem Blitz und Donnerschlag. Seite 2 Panel 8: "Petrefax" ist die lateinische abgeleitet und bedeutet " Ding aus Stein ". " Kyrielle "ist von dem Griechischen "Kyrie"abgeleitet und bedeutet „Herr“. "Eucrasia" ist ein veralteter medizinische Begriff für "gute Gesundheit" und stammt aus dem Griechischen von "eu", "gut" und entweder "krasis", "Mischung", oder "Krasi", "Temperatur". Seite 4 Erde, Feuer, Wasser und Luft (oder manchmal Wind), waren vier der Fünf Elemente im Mittelalter. Das Fünfte Element ist das Leben, Quintessence (Latein. Zu Deutsch: "fünfte Essenz"), oder die Leere (in Miyamoto Musashi's Go Rin No Sho, oder Das Buch der Fünf Ringe). Seite 5 Panel 2: "Polycarp": aus dem Griechischen von "Poly", "viele" und "Karpos", "Obst". Seite 7 Panel 1: Der Brauch wird in Tibet ausgeübt, so wie er hier dargestellt wird. Seite 16 Panel 1: Im Vordergrund sind 6 der Ewigen zu sehen. Despair scheint zu fehlen. In # 48 wird erklärt, das Despair einmal starb und durch die jetzige Inkarnation ersetzt wurde. 287 Seite 19 Panel 2: "Angkou": Ein Ankou, oder "Friedhofs Wächter", ist ein Gespenst das Friedhöfe bewacht. Ankou-Geschichten sind seit Jahrhunderten in ganz Europa verbreitet. Es war Ortsweise Sitte bei der Neuanlegung eines Friedhofes im ersten ausgehobenen Grab jemanden lebendig zu begraben. Diese Person sollte dann nach seinem Tod das Amt des Ankou ausfüllen. Seite 21 Panel 4: Dies erinnert an Exodus 4:6-7, in dem Moses seine gesunde Hand in eine Kranke verwandelt und anschließend wieder zurück. 288 Heft 56: Worlds End VI : "Worlds End" Seite 4 Panel 5: Horatio Alger (1832-1899) war ein amerikanischer Autor und bekannt für Geschichten von armen aber ehrlich Jungs. Seite 10 Dies ist ein Teil von Gaiman´s: „Generic Folk Song". Seite. 14 & 15 Der Mann mit der Fahne ist Lucien. Der erste Sargträger ist Desire und der zweite (mit roten Haaren) ist Loki. Die große Frage ist, wer ist in den Sarg? (Wahrscheinlich ist es Dream.) Seite. 16 & 17 Von links nach rechts: Nuala, Abel, Mervyn Pumpkinhead, Kain, Luz,Wilkinson, Königin Titania, Matthew der Rabe, Bast, Despair, ein Engel (vielleicht Remiel), Odin, Thor, Kaiser Norton, der Gargoyle Gregory, Gilbert / Fiddler 's Green, und Martin Tenbones. Seite 18 Delirium und Death. Eine Geschichte aus der Kabala besagt, das der Engel des Todes die Seelen durch Liebe einfängt: Wenn man ihn sieht, verliebt man sich so schnell das die Seele aus den Augen ausbricht und direkt zu ihm gezogen wird. Seite 22 Panel 4: Es gibt zahlreiche Hindu-Götter und Göttinnen die mehrere Arme haben. 289 290 IX. Die Gütigen (The Kindly Ones 57-69) 291 Titel "Die Gütigen": Übersetzung des griechischen "Eumenides". Fürchterliche alte Frauen die jene heimsuchen die ihre eigenen Kinder töten.; Ihr eigentlicher Name lautet "Furien", "Gütige" ist ein Euphemismus dieser Bezeichnung. Laut Aischylos gab es einen ganze Chor von ihnen, andere Quellen besagen das es genau drei gibt und deren Namen sind Tisiphone, Alecto und Megaera. Gaiman Orientiert sich an dieser Version. So sehen wir genau drei Furien im Hades in "Song of Orpheus" – keine Überraschung, Angesichts des wiederkehrenden Charakters der dreifachen Göttin. 292 Heft 57: The Kindly Ones I Seite 1 Hier sehen wir die Dreifache Göttin. Sowohl unter dem Aspekt der Hexen aus der alten "Witching Hour"-Serie, als auch unter dem der mythischen Schicksalsgöttinnen. Panel 1: Das Mädchen, Clotho, spinnt das Garn, aus dem Leben gewebt ist. Panel 3: Die Mutter, Lachesis, strickt es. Seite 3 Panel 7: Die Großmutter, Atropos, schneidet den Faden des Lebens ab. Panel 5: Der alte Mann mit den Blumen ist J.R.R. Tolkien (1892-1973). Ein englischer Fantasyautor und Begründer des High-Fantasy-Genres. Er singt ein Gedicht von sich selbst aus „Herr der Ringe – Die Gefährten“. Seite 12 Panel 1: John Webster (* um 1579 in London; † um 1634 ebenda) war ein englischer Dramatiker. John Webster war Sohn eines wohlhabenden Kutschen- und Wagenmachers. Webster wuchs behütet auf und besuchte die Merchant Taylor's School in London. 1597 absolvierte er ein Rechtsstudium am Middle Temple. Daher rühren auch die vielen Gerichtsszenen in seinen Werken. Ab 1602 arbeitete Webster mit Thomas Dekker, John Ford und Michael Drayton an diversen Theaterstücken. Um das Jahr 1604 begann Websters aktive Phase. Seine Tragödien „Der weiße Teufel“ (1612) und „Die Herzogin von Malfi“ (1613, veröffentlicht 1623) werden häufig als Meisterwerke des frühen englischen 17. Jahrhundert angesehen. Webster schrieb auch die Komödie „Der Rechtsfall des Teufels“, die 1623 erschien. Panel 2: Das Zitat ist von TS Eliot's „Whispers of Immortality“ Seite 15 Panel 6: Aristeas von Marmora aus #30. Seite 17 Panel 1: "Lux": lateinisch für "Licht" 293 Panel 3: Alan Moore's Erzählung „A Hypothetical Lizard“ beginnt mit den Worten: „Die hälfte ihres Gesichtes war aus Porzellan.“ Natürlich war es in dieser Geschichte die rechte Hälfte, nicht die linke. Seite 18 Panel 3: Michael Eisner ist ein hohes Tier bei Disney. Panel 4: Der Song ist "These Foolish Things", von Jack Strachey und Eric Maschwitz. Ein Vers wird nicht Zitiert: "Oh, how the ghost of you clings." Seite 19 Panel 7: Bevor mit der „Crisis on infinity Earths“ die DC-Kontinuität neu beschrieben wurde, war Lyta die Tochter von Steve Trevor und Wonder Woman der Erde-2. Roy Thomas schuf einen neuen, aber ähnlichen Charakter für die Reihe "The Young All-Stars: The golden Age Fury“ in der sie ihre Macht von den Furien erhält. Panel 8: In "The Young All-Stars" trägt Fury ein anderes Kostüm. Beachten Sie, dass Lytas Mädchenname weiterhin "Trevor" ist, auch wenn sie nicht mehr im Zusammenhang mit Steve Trevor steht. Seite 20 Panel 1: Die Gruppe ist "Infinity, Inc.". Seite 21 Panel 2: Das ist Luzifer, zuletzt gesehen in #28 an einem australische Strand. Die Kellnerin ist sehr wahrscheinlich der Dämon Mazikeen aus #23. Panel 6: Der Song heißt "Sit Down, You're Rocking the Boat". Er ist aus dem Musical "Guys und Dolls", Musik und Text von Frank Loesser. Zwei Verse werden nicht Zitiert: "And the Devil will drag you under/ By the sharp lapel on your checkered coat". 294 Heft 58: The Kindly Ones II Cover: Benjamin Disraeli (1804-1881) war Earl of Beaconsfield und Prime Minister von England. Seite 2 Panel 7: Lyta nennt Lieutentant Pinkerton „Lieutenant Pinkwater“. Ein verweis auf Daniel Manus Pinkwater, Radio-Kommentator und Autor einiger Buchklassikers für junge Erwachsener. U.a.: „Lizard Music“, „The last Guru“ und „Young Adult Novel“. Seite 5 Panel 3: Cluracan wurde zuletzt gesehen in #56; seine Schwester Nuala in #52. Seite 11 Panel 7: "La Belle Dame sans Merci" (französisch: " die gnadenlose schöne Dame "): ein Gedicht, geschrieben im Jahre 1819 von John Keats, über einen jungen Mann und dessen Liebe und Sehnsucht nach einer Jungfrau aus dem Elfenvolk. Seite 14-16 In der Jungschen Psychologie heisst es, wenn Sie im Traum in einen Keller gehen, bedeutet dies das Sie sich mit etwas aus dem Unterbewusstsein beschäftigen. Seite 14 Panel 6: Das Rezept ist aus Shakespeares „Macbeth“ : Akt IV Szene 1: First Witch Round about the cauldron go; In the poison'd entrails throw. Toad, that under cold stone Days and nights has thirty-one Swelter'd venom sleeping got, Boil thou first i' the charmed pot. ALL Double, double toil and trouble; Fire burn, and cauldron bubble. 295 Second Witch Fillet of a fenny snake, In the cauldron boil and bake; Eye of newt and toe of frog, Wool of bat and tongue of dog, Adder's fork and blind-worm's sting, Lizard's leg and owlet's wing, For a charm of powerful trouble, Like a hell-broth boil and bubble. ALL Double, double toil and trouble; Fire burn and cauldron bubble. Third Witch Scale of dragon, tooth of wolf, Witches' mummy, maw and gulf Of the ravin'd salt-sea shark, Root of hemlock digg'd i' the dark, Liver of blaspheming Jew, Gall of goat, and slips of yew Silver'd in the moon's eclipse, Nose of Turk and Tartar's lips, Finger of birth-strangled babe Ditch-deliver'd by a drab, Make the gruel thick and slab: Add thereto a tiger's chaudron, For the ingredients of our cauldron. ALL Double, double toil and trouble; Fire burn and cauldron bubble. Second Witch Cool it with a baboon's blood, Then the charm is firm and good. Seite 17 Panel 3: "Dragnet": Eine Radio-Show, später eine TV-Show, über tatsächlichen Fälle der Polizei. 296 Seite 18 Panel 3: "Ruthven" könnte eine Anspielung auf Der Vampyr sein. Der Vampyr (englischer Originaltitel: The Vampyre) ist eine 1816 entstandene Kurzgeschichte des englischen Schriftstellers John Polidori. Mit dieser Geschichte schuf Polidori die erste Vampirerzählung der Weltliteratur und begründete gleichsam mit der Hauptfigur des Lord Ruthven den Typus des modernen Vampirs. 297 Heft 59: The Kindly Ones III Seite 1 Panel 2: Die Rückkehr von Loki, zuletzt gesehen am Ende von # 28, und von Robin Goodfellow, alias Puck, zuletzt gesehen in „A Midsummer Night's Dream“( # 19). Panel 3: "Silberner Strick": ein Verweis auf die Bibel: Prediger 12:6: “Ehe der silberne Strick zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das rad zerbrochen in den Brunnen fällt.“ Eine der häufigsten Interpretationen ist, das mit „silberner Strick“ der Rückenmarksnerv gemeint ist. In vielen Kulturen gilt das „silberne Band“ aber auch als Verbindung zwischen Körper und Seele. Seite 3 Panel 6: Der Phoenix ist ein mythischer Vogel welchem man nachsagt das er aus der eigenen Asche wieder aufersteht. Seite 4 Panel 3: Das erinnert an einige griechische Mythen in denen eine Mutter versucht ihr Kind durch das Eintauchen in den Fluss Styx (der Fluss fließt durch das Land der Toten) unsterblich zu machen. Dann setzt sie es auf ein Feuer um die Sterblichkeit wegzubrennen. So z.B. auch im Achilles Mythos beschrieben: Achilleus (dt. Achill oder Achilles) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Peleus (daher der Pelide) und der Meeresnymphe Thetis stammend aus Pelion, Thessalien. Als Sohn eines menschlichen Vaters und einer göttlichen Mutter war er sterblich. Thetis versuchte aber, ihn zumindest unverwundbar zu machen, und tauchte ihn in den Styx. Die Stelle an der Ferse, an der sie Achilleus mit der Hand hielt, blieb jedoch vom Wasser des Flusses unbenetzt, und wurde so zur einzigen verwundbaren Stelle. Die Achillesferse. 298 Seite 8 Panel 1: Die Erzählerin in # 53 hieß Margaret. "Peggy" kann einen Spitznamen für Margaret sein. Seite 13 Panel 1: Die Grünen: siehe auch 21;10;2. Seite 14 Dream hat eine Mini-Version des Schädels des Korinthers. Seite 17 Achten sie auf die Dreifache-Göttin auf der Titelseite von "People" dargestellt durch: Madonna, Roseanne Arnold, und Königin Elisabeth. Panel 6: Der Vers ist ein Teil eines Reimes namens „Who Killed Cock Robin?“. Seite 24 Panel 4: # 12:23:7. Der Dialog in diesen drei Panels ist wörtlich zu verstehen. Panel 6: "Oh das ich ein Mann wäre!...“ ist ein Zitat aus Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ (Akt IV, Sc. i). 299 Heft 60: The Kindly Ones IV Seite 1 Panel 1: Der Mann ist der Engel Remiel. Er wurde zuletzt gesehen am Ende von #28. Die Schatten seiner Füße berühren nicht ganz den Boden. Seite 5 Panel 6: Diese Rede ist paraphrasiert von Sir Walter Raleigh. Seite 10 Das ist "Puss in Boots". Seite 12 Panel 3: Beachten Sie das Tori Amos-Poster an der Wand. Das anderen Poster könnte wahrscheinlich Iggy Pop sein oder ein verweis auf den Comic-Strip "Ziggy". Eine andere Möglichkeit ist das es sich um "Ziggy Stardust" handelt. Einem fiktiven Rock Star der von David Bowie geschaffen wurde, auf seinem Album "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars ". Das CD-Booklet am oberen Rand der Couch ist Tori Amos' Album "Under The Pink ". Panel 4: Das Plakat zeigt „The Man“, aus der Serie „Breathtaker“, Geschrieben von Mark Wheatley und gezeichnet von Marc Hempel. Seite 13 Panel 9: Dies ist der erste einer Reihe von Verweisen auf Roses wahres Alter, welches anscheinend weit über dem ihres Erscheinungsbildes liegt. Man kann annehmen, da sie aufgehört hat zu altern, als sie in „Das Puppenhaus“ ihr Herz weg gibt. In vielen Mythen erreichen Menschen Unsterblichkeit indem sie ihr Herz aus dem Körper nehmen. Auch Mad Hattie hat auf diese Art ein beträchtliche Alter erreicht. Seite 14 Panel 5: Montel Williams ist ein Talkmaster aus Los Angeles. „Vixen LaBitch“ ist ein fiktionaler Character. 300 Ihr Dialog bezieht sich auf Vorwürfe von Kindesmissbrauch gegen Popstar Michael Jackson. Einer seiner Songs aus der Mitte der 80er Jahre hieß, „Billie Jean“, eine Zeile sagt: „But the Kid is not my son.”, „Beat It“ war ein weiterer Hit aus dem gleichen Album. LaBitch benutzt diese Phrase als umgangssprachliche Bezeichnung für Masturbation. Seite 15 Panel 2: Auf dem Fernseher gibt Bücher über die TV-Shows: "The Golden Girls" und "Bewitched". Es gab 3 Golden Girls (plus Estelle Getty, natürlich, welche die Mutter von einer der drei spielte). Ein kurzer Hinweis auf „Bewitched“. Die Hauptfigur, Sam, war eine Hexe. Ihre Mutter, Endora, war auch eine Hexe und in späteren Episoden, hatten Darren und Sam eine Tochter, die ebenfalls hexen konnte. Also, wir haben 3 Hexen. Seite 16 Panel 7: Stheno und Euryale waren zwei der 3 Gorgonen. (Die dritte war Medusa) Frauen mit schlangen statt Haaren, deren anblick so schrecklich war das man zu Stein erstarrte wenn man sie ansah. Seite 17 Panel 5: Diese drei sind die Hesperiden, ein weiteres Trio von Frauen aus Griechischen Mythologie. Die Hesperiden sind Nymphen (die hellsingenden Töchter) der griechischen Mythologie. Ihre Zahl schwankt je nach Quelle zwischen drei und sieben. Genannt werden Aigle, Arethusa, Erytheia, Hestia, Hespere, Hesperusa (auch: Hesperthusa) und Hespereia. Auch Medusa wird zu ihnen gezählt. Sie werden manchmal auch die „afrikanischen Schwestern“ genannt. Es gibt unterschiedliche Angaben, wer ihr Vater ist: mal wird Erebos als dieser bezeichnet, mal Atlas, manchmal auch Hesperos (der Abendstern). Ebenso verschieden ist die Angabe ihrer Mutter. Hesiod nennt als solche Nyx (Göttin der Nacht), andere Quellen Hesperis, die weibliche Verkörperung des Abendsterns d. h. die römische Venus. Alle diese Stammbäume deuten aber auf den Standort der Hesperiden jeweils an dem von Griechenland aus gesehen fernsten Westen hin. Dieser verschob sich allerdings im Laufe der Jahrhunderte mit wachsender geographischer Kenntnis der Griechen bis in den die drei Kontinente Europa, Asien und Afrika umfließenden Okeanos (Atlantik). Dasselbe geschah mit den um die Hesperiden und um ihre prominenteste Schwester Erytheia kreisenden Geschichten mit den Rindern des Riesen 301 Geryon, der äpfelbewachenden Schlange Ladon und dem von Herakles für seine Fahrt nach Erytheia erhaltenen Becher des Sonnengottes. Entsprechend werden je nach Autor und dessen Lebenszeitraum unterschiedliche Wohnorte immer jeweils am Rande der den Griechen bekannten Erde genannt - zuerst im griechischen Arkadien, dann in der Großen Syrte beim heutigen Benghazi (früher Euhesperides genannt), dann in Marokko beim Atlas und schließlich auf eine der Inseln im Atlantik. Welche dieser Inseln die Hesperiden sind, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt (vielleicht die kanarischen oder die kapverdischen Inseln). Die Hesperiden hüteten in einem wunderschönen Garten einen Baum mit goldenen Äpfeln, den Gaia der Hera zu ihrer Hochzeit mit Zeus wachsen ließ. Die Äpfel verliehen den Göttern ewige Jugend. Der Baum wurde durch den hundertköpfigen Drachen Ladon bewacht. In der griechischen Mythologie stellt er dabei praktisch immer eine Schlange dar. Seite 18 Panel 2: In den meisten Versionen wurde die Dreiköpfige Geryon von Herakles erschlagen. Panel 5: Die Äpfel der Hesperiden verursachten laut Mythos keine Unsterblichkeit. In der Nordischen Mythologie gibt es allerdings die goldenen Äpfel der Göttin Iduna welche den Göttern Unsterblichkeit verliehen. Seite 21 Panel 2: Abudah: Ein Händler aus Bagdad, der laut Mythos jede Nacht von einer Hexe heimgesucht wird. 302 Heft 61: The Kindly Ones V Seite 1 Panel 4: Perseus (griech. Περσεύς) ist einer der berühmtesten Heroen in der griechischen Mythologie, der Sohn des Zeus und der Danaë. Akrisios, dem König von Argos, wird geweissagt, dass ein Sohn seiner Tochter Danaë ihm zum Verhängnis werden würde. So schloss er Danaë zusammen mit einer Amme in den Keller des Palastes und ließ diesen von blutrünstigen Hunden bewachen. Zeus befruchtet die Schlafende als Goldregen, woraufhin Perseus geboren wird. In seiner Genealogie stehende Nachkommen werden Perseiden oder Persiden genannt. Mit der Geburt des Perseus steht Akrisios neuerlich – und jetzt verschärft – vor dem Dilemma, was er mit den beiden machen soll, denn wohl liebt er seine Tochter, wird aber seinen Enkel um so mehr fürchten müssen, als sein erster Versuch, dem Schicksal zu entkommen, auf für ihn unverständliche Weise misslungen ist. Er schließt beide in eine Kiste, Truhe oder Arche und setzt sie auf dem Meer aus, wobei aber Zeus mit Hilfe Poseidons verhindert, dass beide umkommen. Als sie auf Seriphos, einer Insel der Kykladen, an Land gespült werden, findet der Fischer (Schiffer, Hirte) Diktys, der Bruder des Königs Polydektes, die beiden und lässt sie bei sich wohnen. Der König allerdings beginnt Danaë nachzustellen, doch Diktys wie später auch der heranwachsende Perseus wissen sie zu beschützen. So versucht der König, Perseus loszuwerden, indem er von ihm verlangt, ihm das Haupt der Gorgo Medusa zu bringen, das jeden, der es sieht, zu Stein verwandelt. Eine Version berichtet, dass er von jedem Bewohner der Insel Pferde als Abgabe zur Hochzeit der Hippodameia verlangt, wohl wissend, dass Danaë und Perseus nichts besitzen. Nach einer anderen Version lädt Polydektes Perseus zu sich an den Hof ein und fragt ihn, was denn wohl das passende Geschenk für einen König sei. Perseus antwortet, dass er ihm auch das Haupt der Medusa bringen würde, wenn er es verlange und Polydektes nimmt ihn beim Wort. Nach wiederum einer anderen Version will Perseus seine Mutter von den Nachstellungen des Königs bewahren, um dies zu gewährleisten sagt Perseus dass er ihm alles bringen würde, selbst wenn es das Haupt der Medusa sei. Pallas Athene, die Lieblingstochter des Zeus, erscheint Perseus und übergibt ihm einen glänzenden Schild, der in der Lage ist, ein Spiegelbild zurückzuwerfen. Sie zeigt ihm damit eine Möglichkeit, der Gefahr nicht direkt ins Auge zu schauen. Außerdem müsse er die Schwestern der 303 Medusa, die Graien, die Töchter des Phorkys, aufsuchen, um herauszufinden, wo die Gorgone sich befinde. In der Version Michael Köhlmeiers sitzen die Graien, 3 Schwestern der Gorgonen, grauhaarig seit Geburt, deshalb auch die Gräulichen genannt, an einem See in Afrika, als Perseus sie findet: Sie teilen sich zusammen einen Zahn und ein Auge, die sie sich gegenseitig bei Bedarf überlassen. Perseus fragt nun nach den Gorgonen (bzw. laut Gustav Schwab nach den Nymphen), erhält zunächst aber keine Auskunft. Daraufhin beginnt er, seine Wegzehrung aufzuessen, und weil die Graien auch davon wollen, bietet er ihnen an, zwischenzeitig Auge und Zahn zu halten. Sie willigen ein, und Perseus erpresst sie: Entweder sie sagen ihm, wo Medusa zu finden sei, oder alle 3 bleiben blind und zahnlos. Nachdem er die Auskunft bekommen hat, gibt er ihnen laut Schwab beides zurück, nach anderen Erzählungen wirft er das Auge oder den Zahn oder beide in den See, in den die Graien jetzt steigen müssen - und danach sind ihm die Nymphen dieser Gegend, die jahrhundertelang unter dem Gestank der Graien leiden mussten, so dankbar, dass sie ihm Flugsandalen, einen Mantelsack (Schubsack) und eine Tarnkappe schenken. Nach Schwab erfragt Perseus von den Graien den Aufenthaltsort der Nymphen und dort findet er und nimmt er sich dann, was er will. So oder so erweist sich Perseus hier als zwielichte Gestalt, als Trickster, dessen Aggression letztlich allen zugute kommt. Auf der weiteren Reise trifft er auf Hermes, den geflügelten Götterboten, Beschützer der Diebe, Reisenden und Kaufleute, der ihm noch eine Sichel als Waffe übergibt. Die dritte, jüngste und hässlichste der drei Gorgonen, Medusa - die ehemalige Geliebte des Poseidon in einem Tempel der Athene - ist alleine sterblich. Als Perseus kommt, schlafen sie alle. Ihre Häupter haben statt Haaren Schlangen, und jeder, der sie direkt ansieht, erstarrt sofort zu Stein. Er naht sich der Medusa, indem er in den Schild der Göttin Athene schaut, schneidet ihr unter Führung Pallas Athenes den Kopf ab und fängt ihn im Mantelsack der Nymphen auf. Aus der blutenden Wunde der kopflosen Medusa entspringen ein geflügeltes Ross, der Pegasus, und ein Riese namens Chrysaor, beides Geschöpfe des Poseidon. Mit Hilfe der Tarnkappe und der Flugsandalen flieht er und wird von den Winden wie Regengewölk bald hierhin, bald dorthin geschleudert. Als er sich endlich im Reich des Königs Atlas, der einen Hain goldener Früchte mit Hilfe eines Drachens hütet, niedersetzt, um zu rasten und ihn um Obdach bittet, wird diesem um seine Besitztümer bange - wohl nicht zu unrecht! - und deshalb stößt er ihn fort. Das ergrimmt Perseus so sehr, dass er Atlas das Medusenhaupt zeigt, woraufhin dieser sofort zu dem Stein erstarrt, das heute das Atlasgebirge ist. 304 Man kann vielleicht auch sagen, dass Perseus hier sein wahres Gesicht zeigt: ein Jungheld, der nach seinem ersten Sieg hin und her gebeutelt worden ist, und nicht mit offenen Armen empfangen wird; von den Göttern reich beschenkt, der sich mit Hilfe der "Tarnkappe" auch gut verstecken kann, das aber jetzt nicht tut. Ein Held besonderer Art, jähzornig, der kurz darauf seine Sandalen wieder anschnallt, um sich neuerlich in die Lüfte zu erheben. Erwähnen sollte man aber auch, dass Mapsaura ("der Windstoß") eine der Töchter des Titanen Atlas war, sodass der Grimm des Perseus mehrere Gründe gehabt haben mag. Es muss auch bemerkt werden, dass Atlas der Vater bzw. in einer anderen Version als der Bruder von Hesperos der Onkel der Hesperiden ist, die in einem Garten wohnen, in dem goldene Äpfel wachsen und die vom Drachen Ladon bewacht werden: In den späteren Erzählungen von den Taten des Herakles ist Atlas, der Träger des Himmelsgewölbes, diesem behilflich, die Äpfel zu gewinnen. Auf dem Rückweg sieht er an Äthiopiens Küste eine schöne junge Frau an einen Felsen gekettet. Sie ist so blass und regungslos, dass er zunächst glaubt, sie sei aus Stein gehauen - wenn er nicht das Haar sich bewegen und ihre Tränen fließen sehen würde. Andromeda, so heißt die Schöne, soll geopfert werden, weil ihre Mutter Kassiopeia damit geprahlt hatte, sie sei viel schöner als die Nereiden, die schönen Meeresnymphen. Daher schickt Poseidon erzürnt das Meeresungeheuer Ketos, das die Küstengebiete mit so viel Unglück überhäuft, dass ein Seher befragt wird, was zu tun sei. Man müsse Andromeda dem Ungeheuer opfern, ist sein Spruch, und weil das Volk derselben Meinung ist, gibt König Kepheus, ihr Vater, nach - soweit der Hintergrund. Wir dürfen annehmen, dass der Gegensatz zwischen der schuldlos an den Felsen geketteten, handlungsunfähigen und weinenden Andromeda und diesem Helden, der (nach Schwab) mit seiner Tarnkappe sehen kann, ohne gesehen zu werden, dem bislang alles so leicht von der Hand gegangen und gleichsam zugeflogen ist, so groß nicht ist. Bislang ist Perseus von einem göttlichen Vater, dem er nie persönlich begegnet ist, bzw. von Helferfiguren aus göttlicher (Poseidon, Athene, Hermes) oder königlicher (Diktys) Abstammung beschützt und geleitet worden. Bislang hat nichts ihm etwas anhaben können; wenn er bis jetzt womöglich etwas "abgehoben" war, sind nicht die Flugsandalen alleine dafür verantwortlich zu machen. Jetzt aber geht es darum, die Liebe für sich zu entdecken und zu gewinnen, für die Geliebte und sich selbst zu kämpfen. Und so sind wir gezwungen, seine Geschichte in einem anderen, zusätzlichen Licht zu sehen: Er, der die Medusa enthaupten konnte und musste, diese einst schöne und stolze, dann aber hässliche und todbringende Gestalt, die wohl als Verkörperung der inneren 305 Befindlichkeit seiner Mutter und in der Folge auch seines eigenen Frauenbildes gesehen werden darf, hat sich jetzt diesen zerstörerischen Aspekten im Kampf mit dem Meeresungeheuer zu stellen, will er die Geliebte nicht wieder verlieren, bevor er sie wirklich gewonnen hat. Als das Ungeheuer (der Fisch, das Untier) nun auf Andromeda zuschießt um sie zu verschlingen und deren Eltern andererseits wehklagend heranlaufen, erbittet sich Perseus für die Rettung Andromedas deren Hand und bekommt nicht nur diese, sondern das ganze Königreich versprochen. In der einen Version zeigt er dem Ungeheuer das Medusenhaupt, in der Version von Gustav Schwab kommt es zu einem dramatischen Kampf, in dem Perseus sein Schwert benutzt psychologisch gesehen die stimmigere Variante, denn Schwert und der von Schwab dramatisch geschilderte Kampf mit dem Meeresungeheuer, deuten auf eine erwachsenere Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität, die das bloße Herzeigen des Medusenhauptes unmöglich machen würde. Die Hochzeit findet statt. Während des Mahls taucht jedoch Phineus, der Onkel Andromedas, der schon früher um Andromeda geworben hat, mit einer Überzahl an Bewaffneten auf, um seine Ansprüche zu erneuern. Es kommt zum Kampf, bei dem Perseus trotz heldenhafter Gegenwehr zu erliegen droht. Erst hier holt er sich Hilfe bei "seinem alten Feinde" (Schwab), warnt jedoch zuvor seine Gefährten, indem er bittet, dass jeder, der noch sein Freund sei, das Gesicht von ihm abwende. Er zieht das Gorgonenhaupt, und alle seine Feinde erstarren zu Stein. Hier sehen wir, dass Perseus sich der hässlichen, gewalttätigen Aspekte seines Selbst bewusst geworden ist und gelernt hat, verantwortungsbewusst damit umzugehen. Wer zeigt sich schon gerne seinen Freunden als mörderisches Tier. Vor seiner Heimkehr nach Seriphos kommt noch sein Sohn Perses zur Welt, der bei Kepheus bleiben und das Königreich übernehmen wird. Dieser soll später der Ahnherr aller persischen Könige werden. Mit seiner Gemahlin auf Seriphos angelangt, zeigt er Polydektes, der von den Nachstellungen seiner Mutter nicht abgelassen hat, das Medusenhaupt, da dieser nicht glauben will, dass er es tatsächlich herbeigeschafft hat. Nach Karl Kerényi ist der Eranos, die Versammlung der Seriphier, noch nicht einmal zu Ende, als Perseus zurückkehrt und seine Aufgabe vollendet haben will. Niemand glaubt ihm - sodass Seriphos heute zu den felsigsten Inseln Griechenlands gehören soll. Die Herrschaft über die Insel übergibt er Dyktis. Auf dem Weg in die "Heimat" Argos macht er in Larisa im Pelasgerland Halt, wo gerade Kampfspiele stattfinden. Ein Wurf mit dem Diskus trifft seinen Großvater - der eben dorthin geflohen war, um seinem Enkel zu 306 entgehen - unglücklich und unbeabsichtigt, sodass sich der Orakelspruch erfüllt. In tiefer Trauer begräbt er ihn. All die gewonnenen magischen Gegenstände gibt er wieder zurück, das Medusenhaupt erhält Pallas Athene. Nach Pausanias wurde der Kopf der Gorgone nahe dem Markt von Argos in einem Hügelgrab vergraben. Die nun ererbte Herrschaft über Argos tauscht er wegen der Tötung des Akrisios mit Megapenthes gegen Tiryns und gründete von dort aus Mideia und Mykene. Perseus ist ein langes und glückliches Leben zusammen mit Andromeda gegönnt. Beide haben viele Kinder, neben Perses, des Alkaios, Sthenelos, Heleios, Mestor, Kynouros und Elektryon und der Gorgophone; sind Großeltern der Alkmene, des Eurystheus und des Amphitryon und Vorfahren des Teleboerkönigs Pterelaos sowie des Herakles. Nach ihrem Tod werden beide zusammen mit Kepheus, Kassiopeia und dem Walfisch Cetus als leuchtendes Beispiel als Sternbilder in den Himmel erhoben. Pausanias berichtet, das Dionysos mit einer Schar Frauen vom Meer (Aliai = Meerfrauen) her kommend, Argos bekriegte. Perseus konnte sie abwehren, und viele Frauen starben. Schließlich versöhnten sich Dionysos und Perseus. Der Mythos von Perseus zeigt sehr schön, dass eine zu frühe Auseinandersetzung mit den eigenen Dämonen die persönliche Entwicklung des Helden verunmöglichen würde bzw. nur mit fremder, göttlicher Hilfe möglich ist. Wer sich diesen aber schließlich doch gestellt hat, wird sich von seiner Vergangenheit auf eine Art und Weise lösen können, dass das wie zufällig und ungewollt geschieht. Perseus scheint das letztlich erkannt zu haben - nimmt sein Erbe nicht an und gibt die "göttlichen" Geschenke zurück. Nun, da er sich von seiner Vergangenheit gelöst hat und er auf seine eigenen Kräfte vertrauen kann, ist er tatsächlich fruchtbar, zeugt mit seiner "Geliebten" viele "Kinder" und wird "Kulturschöpfer" in einem "anderen Land". Seite 5 Panel 1: Zelda wurde zuletzt gesehen in # 15. Seite 8 Panel 7: Beachten Sie dass das Glas Wasser identisch ist mit dem, dass die Gorgonen Lyta gaben. Seite 10 Panel 1: Der Rabe Jessamy erscheint in #29. 307 Seite 11 Panel 1: Vor der „Crisis on Infinite Earths" hatte Superman's Heimatplanet Krypton einen Glaswald. Seite 12 Panel 2: Titania wurde zuletzt gesehen in # 52. Seite 14 Panel 6: Auberon wird mit Ziegenhörnern dargestellt. Ein Mann der betrogen wird, wird im Volksmund auch als „Gehörnter“ bezeichnet. Seite 22 Panel 3: Die Ragnarök (altnordisch „Schicksal der Götter“; aus regin, gen. pl. ragna = „Gott“ + rök = „Ursache, Sinn des Ursprungs“) ist die Sage von Geschichte und Untergang der Götter (Weltuntergang) in der Nordischen Mythologie, wie es die Völuspá prophezeit. Das Deutsche übersetzt oft als „Götterdämmerung“, was auf eine Fehlinterpretation von Snorri Sturluson zurückgeht: während die ältere Lieder-Edda von Ragnarök, dem „Schicksal der Götter“, singt, schreibt er in seiner Prosabearbeitung stets ragna rökr, „Götterdämmerung“ (vgl. altnordisch røkkr, „Dunkelheit“). Der letzte Teil des Ragnarök schildert die neue Welt, welche nach dem Untergang der alten Welt entsteht. Lange Zeit wurde in diesen Teil eine Beeinflussung von der christlichen Johannesapokalypse hinein interpretiert. Die Ragnarök beginnt mit dem Tod Balders, welcher durch eine List Lokis von seinem blinden Bruder Hödur mit einem Mistelpfeil erschossen wird. Da die Götter wussten, das Ragnarök erst beginnen wird wenn Balder (Der Sonnengott) Tot ist nahmen sie jedem Lebewesen das versprechen ab, ihm keinen Schaden zuzufügen außer der Mistel. Durch den Tod des Sonnengottes wurde der dreijährige Finbulwinter ausgelöst und die Götterdämmerung begann. Die Wölfe Skalli und Hati (einer anderen Überlieferung nach Managarm) verfolgen (in der Sage) die Sonne bzw. den Mond, um sie zu verschlingen. Daraufhin sollen Sterne vom Himmel fallen. In der Folge beginnt die Erde zu beben; alle Bäume werden entwurzelt, sämtliche Berge stürzen. Durch diese Beben kann sich der Fenriswolf von seiner Kette lösen, die Midgardschlange betritt das Land, welches überflutet wird. Die Überschwemmung macht das Schiff Naglfar aus Finger- und Zehennägeln der Toten flott. Der Fenriswolf spuckt Feuer, die Midgardschlange versprüht ihr Gift, was Luft und Meer entzündet. Muspells Söhne kommen durch diesen Tumult hervorgeritten - allen 308 voran Surt, der Feuerriese . Sie überqueren die Brücke Bifröst, die daraufhin zusammenstürzt. Sie ziehen zur Ebene Wigrid, wo sie sich mit dem Fenriswolf, der Midgardschlange, Loki, Hrym (dem Steuermann von Naglfar), allen Hrimthursen und Hels Gefolge treffen. Dort nehmen sie die Schlachtordnung ein. Heimdall erhebt sich und stößt aus aller Kraft in sein Gjallarhorn, ein Rufhorn, und warnt damit alle Götter, die sich beraten. Odin reitet zu Mimirs Brunnen, um Rat zu holen. Die Asen und alle Einherjer, d. h. die in Schlachten gefallenen Toten aus Walhall, wappnen sich danach zum Kampf. An der Spitze reitet Odin mit seinem Speer Gungnir, seinem Goldhelm und seinem schönen Harnisch. In der folgenden Schlacht kämpft Freyr gegen Surtr, wobei Freyr erliegt, weil er in einem anderen Mythos sein Schwert seinem Knecht Skirnir gegeben hatte. Der Hund Garm, der Wächter der Unterwelt, greift Tyr an. Beide töten sich gegenseitig. Thor gelingt es, die Midgardschlange zu besiegen. Kaum ist er neun Schritte von der Schlange weggegangen, stirbt er an ihrem Gift. Odin tritt gegen den Fenriswolf an, der ihn verschlingt. Odins Sohn Vidar rächt den Vater. Er steigt dem Fenriswolf mit seinem ledernen Stiefel ins Maul, reißt sein Maul entzwei und ersticht ihn durch den Rachen. Loki kämpft gegen Heimdall, auch sie erschlagen sich gegenseitig. Schließlich schleudert Surtr Feuer über die ganze Welt, das alles zerstört (Weltenbrand). Die Asen versammeln sich. Flammen und Rauch werden zum Himmel schießen. Durch den Ausgleich von Ordnung und Chaos wird ein Gleichgewicht entstehen, das dem Allvater Fimbultyr verhilft, eine neue Welt zu schaffen. Die Asen einen sich am Idafelde. Alles Böse bessert sich. Die Fassung der Hauksbók hat als 65. Strophe: Thors Söhne Magni und Modi treffen sich mit Odins Söhnen Vidar und Vali im ehemaligen Asgard. Balder und Hödur kehren aus Hel zurück. Ob Nidhöggr, der Menschenwürger, der die entseelten Leiber aussaugt, am Ende des Ragnarök stirbt, ist nicht ganz klar, man kann die betreffende Stelle in dem Sinn interpretieren, dass damit, dass er sich senkt, sein Tod gemeint ist, oder dass damit gemeint ist, dass er das Böse verkörpert, das das Ende der Welt überdauert und wiederkehrt. Man hat Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen Einfluss christlicher Eschatologie feststellen wollen. Inzwischen hat sich die Auffassung durchgesetzt, das Weltuntergangsvorstellungen im gesamten indogermanischen Raum heimisch waren und ein christlicher Einfluss eher unwahrscheinlich ist. Insbesondere hielten manche Forscher die oben zitierte 65. Strophe der Hauksbók für einen christlichen Einschub, der auf Christus hinweisen sollte. Sigurður Nordal hielt die Strophe zwar für ursprünglich, aber der Vorstellungsinhalt sei von christlichen 309 Vorstellungen beeinflusst. Steinsland hat dagegen aufgezeigt, dass diese Strophe nicht in ein christliches sondern eher in ein heidnisches Weltbild passt. 1.In die christliche Vorstellungswelt passe nicht, dass sich Christus in einen Rat der Asen begibt, der in Strophe 60 gerade zusammengetreten ist. 2.Nach der christlichen Lehre kommt die neue Welt zusammen mit der Wiederkunft Christi. Hier kommt „der Mächtige“ erst, nachdem die neue Welt in den Strophen davor bereits entstanden ist. 3.Der Ausdruck „inn ríki“ ist wie andere ähnliche Ausdrücke „inn mikli“ (Strophe 55; der starke) und „inn mæri“ (Strophe 57; der großartige) zu diesen Heldenepitheta als Herrschereigenschaft der Durchsetzungsfähigkeit zu stellen. Auf Christus wird dieser Ausdruck nirgends angewendet. Das Wort „regindómi“, ein Wort, das sonst nirgends vorkommt, wurde für das „letzte Gericht“ gehalten. „regin“ ist aber in anderem Kontext der Edda die ordnende Macht der Asen, und „dóm“ ist in anderem Kontext (konungsdómr, jarldómr) oft nur das Reich oder auch nur –tum (heiðin dómr = Heidentum). Auch „öflugur“ (kraftvoll) ist viel in vorchristlichen Texten zu finden. Und dass die Asen im Himmel wohnen, so dass „der Mächtige“ von oben kommt, ist in der Edda oft bezeugt. Selbst bei dieser Strophe, die als Hauptbeleg für den christlichen Einfluss herangezogen wurde, ist der heidnische Ursprung sehr wahrscheinlich. Darstellung des Ragnaröck 310 Heft 62: The Kindly Ones VI Seite 2 Panel 4: „Austin“ ist ein britischer Automobilhersteller. Das Auto ist ein Austin Mini Cooper. Seite 3 Panel 3: Der Film „Awakenings“ von 1989 basiert auf einem Buch des Neurologen Oliver Sacks. Panel 4: Cross Wych ist natürlich die Stadt, in der Lady Johanna Constantine wohnte. Das Gasthaus "The White Hart" ist eine Anspielung auf ein Buch von Arthur C. Clarke. Seite 4 Panel 1: Paul McGuire wurde zuletzt gesehen in # 1. Panel 4: Die Rebellion '45: Der Aufstand von 1745 kam aus zwei Gründen zustande: erstens durch die diplomatische Situation in Westeuropa und zweitens aufgrund der Persönlichkeit des jungen Charles Edward Stuart, Bonnie Prince Charlie. Der erste Sohn von James Francis Edward Stewart und der polnischen Prinzessin Maria Clementina Sobieski wurde 1720 in Rom geboren und sprach fließend Latein, Italienisch, Französisch, Englisch und Gälisch. Aus Frankreich kommend, hisste er am 19. August 1745, wenige Tage nach seiner Landung bei Glenfinnan, im Zeichen der Rebellion seine Standarte. Mit etwa 3000 Hochländern verschiedener Clans marschierte er auf Edinburgh zu und konnte die Stadt – nicht jedoch die Burg – am 17. September ohne nennenswerten Widerstand einnehmen. Die Garnison floh überstürzt. Die zur Rückeroberung Edinburghs anrückenden Regierungstruppen unter Sir John Cope wurden von Charles' Hochländern am 21. September in der Schlacht bei Prestonpans vernichtend geschlagen. Nennenswerten Widerstand gab es danach in Schottland nicht mehr; lediglich die Festungen von Edinburgh und Stirling wurden von Regierungstruppen gehalten. Gut sechs Wochen lang residierte der Prinz sogar im Palast von Holyroodhouse und gab dort auch noch einen großen Ball, auf dem er, so heißt es, die Damen nur so verzaubert habe. Doch die Kontrolle über Schottland reichte ihm nicht aus: Mit seiner auf 5000 Mann angewachsenen Hochlandarmee marschiert Charles Edward bald danach in England ein, wo er sich noch größeren Zulauf von den 311 englischen und irischen Jakobiten erhoffte. Diese Erwartung aber wurde enttäuscht: Die englische Seite war vorsichtiger. In schnellen Aktionen wurden jedoch die Städte Lancaster und Manchester, eingenommen. Im Dezember stand er schon vor Derby, nur knappe 150 km von dem völlig unvorbereiteten London entfernt. Das schnelle Vordringen der Jakobitenarmee löste bei Hof und in der ganzen Stadt Panik aus. König Georg II. wurde neben der Jakobitenarmee auch noch fälschlicherweise die Landung von 10.000 Soldaten aus Frankreich an der englischen Südküste angekündigt. Genau zu diesem Zeitpunkt beging jedoch - so zumindest behauptet die jakobitische Mythologie - Charles den strategisch entscheidenden Fehler. Anstatt weiter auf das völlig überraschte London vorzurücken, wurde er von seinen Offizieren zum Rückzug nach Schottland gezwungen, um dort die Truppen erneut aufzubauen. Jetzt erst schickte die Regierung den Sohn König Georgs II. – Wilhelm August, Herzog von Cumberland – hinter ihm her. Von da an war die Sache der Stuarts verloren. Die jakobitische Armee schlug in der Schlacht bei Falkirk am 17. Januar 1746 noch einmal britische Truppen unter Generalleutnant Henry Hawley, zog sich aber tatsächlich bis hinauf nach Inverness zurück. Am 16. April 1746 wurde diese total erschöpfte, hungernde und schlecht ausgerüstete Armee von knapp 5.000 Mann vor den Toren der Stadt in der Schlacht bei Culloden vernichtend geschlagen. Ihr stand eine gut ausgerüstete, disziplinierte und trainierte Armee in Stärke von 9.000 Mann unter dem Kommando von Cumberland gegenüber. Cumberland hatte nie zuvor eine Schlacht gewonnen. Mit seiner fast doppelt so starken Übermacht aus regulärer Armee und zusätzlich ausgehobenen Truppen unter besserer und stärkerer Bewaffnung brauchte er aber nur knapp 25 Minuten, um die Clanarmee zu vernichten, und er kannte dabei keine Gnade. In England wurde Cumberland nach seinem Sieg in Culloden als großer Retter gefeiert. In Schottland schimpfte man ihn fortan nicht ohne Grund den „Schlächter”. Der Prinz entkam. Auf seiner Flucht irrte er fünf Monate lang kreuz und quer durch das Hochland und über die Inseln. Trotz und nach allem, was die Menschen des Hochlands mit ihm und durch ihn erlitten hatten und trotz der unglaublichen Belohnung von £30.000, die auf seinen Kopf ausgesetzt war, halfen sie ihm während dieser Flucht, denn sie waren dem alten Königshaus noch immer treu ergeben. Er wurde versteckt und entkam mit Hilfe der im Hochland auch heute noch als Heldin gefeierten Flora MacDonald in Frauenkleidern. Als Zofe Betty Burke verkleidet ruderte er zusammen mit Flora in einer höchst abenteuerlichen Fahrt über das Meer zu der Insel Skye. Am 20. September 1746 schaffte Bonnie Prince Charlie es endlich, sich heimlich im Gebiet von Moidart, wo seine Expedition etwas über ein Jahr 312 zuvor begonnen hatte, einzuschiffen und nach Frankreich zu segeln. Die Menschen, die ihm geholfen hatten und an ihn glaubten, ließ er zurück – um sie „kümmerten” sich in berüchtigt, brutaler Manier Cumberland und die Regierungsarmee. Charles Edward Stuart ging zurück auf den Kontinent und irrte die nächsten 15 Jahre kreuz und quer durch Europa. Zwar bemühte er sich an zahlreichen Höfen, weitere Unterstützung für die jakobitische Sache zu erhalten, aber sein zunehmender Alkoholismus und die gefestigte Position Großbritanniens auf den Weltmeeren (ab spätestens 1760) erschwerten jede diplomatische Initiative und ließen auch die Anzahl der eigenen Anhänger deutlich schrumpfen. Sein Übertritt zur anglikanischen Kirche bei einem klandestinen Besuch in London 1750 kann nur noch als propagandistischer Epilog gesehen werden. Die britische Regierung reagierte auf den Aufstand von 1745 sehr entschieden und mit drakonischen Maßnahmen. Über das bereits in den 1730er Jahren ausgebaute Wege- und Straßennetz wurden Truppen ins Hochland gebracht und dort an strategisch wichtigen Punkten in Festungen wie dem speziell dafür gebauten riesigen Fort George in der Nähe von Inverness postiert. Die am Aufstand beteiligten Clanchiefs und oft auch die Clanmitglieder mussten ins Ausland fliehen oder wurden nach Schauprozessen hingerichtet. Im Disarming Act von 1747 wurde den Hochländern das Tragen von Waffen und ihrer traditionellen Hochlandkleidung verboten. Ein Großteil des alten gälischen Kulturgutes versiegte für immer. Die Wirtschafts- und Sozialstruktur im Hochland wurde drastisch geändert. Was blieb, war aber die romantische Erinnerung an den letzten Stuart – Bonnie Prince Charlie. Seite 8 Panel 3: Hier sehen wir das "das Mädchen" und "die Alte" relative Begriffe sind. Beachten Sie, das Amelia und Magda eine starke visuelle Ähnlichkeit mit Mildred und Mordred der drei Hexen haben Panel 5: "Blockbuster" ist eine TV-Show von Bob Holness. Seite 10 Die Geschichte ist aus „The Penguin Book of English Folk Tales“. Seite 19 Panel 1-2: Dies ist wahrscheinlich Helena Kosmatos. Die Golden-Age Fury und (Post-Crisis) und Lyta Hall's verlorene Mutter. 313 Seite 20 Panel 4: Siehe: 10;23;4. Panel 5: Siehe: 10;23;5 Seite 21 Panel 2: Die Eule gehört zu Athene, der griechischen Göttin der Weisheit. Seite 22 Panel 1: Quentin Crisp ist ein englischer, homosexueller Schriftsteller. Panel 3: "Mehr Licht, mehr Licht" waren die letzten Worte von Goethe. Panel 4: Aus Shakespeares „Der Sturm”. (Akt IV Szene 1.) Panel 5: Alex Burgess wurde zuletzt gesehen in # 1. "Good Omens" ist eine Zusammenarbeit von Neil Gaiman und Terry Pratchett. "The Doll's House" ist von Ibsen und soll natürlich an Rose bisherigen Geschichte erinnern "To Kill" ist wahrscheinlich "To Kill a Mockingbird "von Harper Lee 314 Heft 63: The Kindly Ones VII Seite 1 Panel 4: Die Hexe Thessaly. Sie wurde zuletzt gesehen in #37. Seite 3 Panel 2: "Larissa" ist der Name einer Stadt in Griechenland, in der Region Thessalien. Panel 4: Eine weiße Taube, wie diese, ist ein traditionelles Symbol für den Heiligen Geist. Seite 5 Panel 1: Odin wurde zuletzt gesehen in #27. Seite 13 Panel 1: In #2 ist Honig unter Dream's Zutaten die er für den Anruf der Hecateae nutzt.. Panel 6: Ein schwarzes Lamm, ist eine andere. Seite 15 Panel 2: Drei Figuren aus der griechischen Mythologie: Persephone, (Totengöttin und die Braut des Hades), Demeter (Eine dreifache Muttergöttin) und Hecate (Göttin der Nekromantie und der Zauberkunst). Auch dies ist ein Hinweis auf die Dreifache Göttin. Panel 4: "Trivia" (zu Deutsch: Drei Wege) ist der römische Name für "Hecate" Panel 6: Das Buch ist "The Late Richard Dadd", von Patricia Allderidge. Richard Dadd (* 1. August 1817 in Chatham, Kent; † 7. Januar 1886 in London) war ein schizophrener Maler des Viktorianisches Zeitalters. Er konzentrierte sich auf Feen und anderen übernatürliche Themen, die er mit höchster Akribie malte. Seite 21 Morrígan (keltisch: "Terror") selten Mórrígan (keltisch: "Große Königin"), (oder: Morrigan, Morrígu, Morríghan, Mor-Ríoghain) ist eine Figur der irischen Mythologie. Sie gilt im Lebor Gabala Eirenn zusammen mit Macha/Nemainn und Badb/Fea als eine von drei Schwestern, Töchtern der Ernmas. 315 Morrigan wird auch mit Anu gleichgesetzt und gilt als eine der Partnerinnen des Dagda. Morrigan gehört zu den Túatha Dé Danann. Morrigan erscheint als schöne junge Frau sowie als hässliche Alte und wie ihre Schwester Badb auch in Gestalt einer Krähe oder eines Raben. Seite 23 Panel 4: Der Volksmund sagt, das das Britische Königreich fallen wird, wenn die Raben den Tower von London verlassen. 316 Heft 64: The Kindly Ones VIII Seite 1 Panel 2: Diese Kinder erinnern an die Geschichten von E. Nesbit. Panel 3: Laut arabischer Mythologie ist der Salamander ein Feuergeist in Form eines Reptils. Seite 2 Panel 1: "Der Schnee von gestern" ist ein Verweis auf den französischen Dichter François Villon. Panel 2: Dies ist die Inkarnation von Nada. Seite 3 Panel 4: "Via lacrimae" ist lateinisch für "Weg der Tränen". Seite 5 Panel 2: Es gibt ein Märchen mit dem Titel „Die sechs Schwäne“, in welchem sechs Brüder in Schwäne verwandelt wurden. Wenn sie sich eine Jacke aus Nesseln anziehen verwandeln sie sich zurück. Für den jüngsten Bruder gab es nicht mehr genug Nesseln, so konnte er sich nur einen Ärmel machen und der andere Arm blieb ein Flügel. Seite 9 Panel 5: Domesday Buch: Eine Volkszählung der britischen Betriebe von den Normannen kurz nach der Eroberung im Jahre 1066. Die Kneipe „The Griffin“ gibt es wirklich. Fletching liegt in der Nähe von Sussex. Seite 18 Hecate wurde in Statuen oft als Trio von Frauen dargestellt. Eine mit einer Peitsche, eine mit einem Schwert, und eine mit einer Fackel. Seite 21 Panel 2: Matthew zitiert Tony Curtis in dem Film, "The Black Shield of Falworth "(1954). 317 Seite 22 Panel 2: John Bauer (* 4. Juni 1882 in Jönköping; † 20. November 1918 auf dem Vättern) war ein schwedischer Künstler, Maler und Illustrator. Er wurde hauptsächlich bekannt für seine Darstellungen schwedischer Märchen. Ein Werk von John Bauer 318 Heft 65: The Kindly Ones IX Seite 1 Panel 2: Rose singt ein Lied von der Band Velvet Underground namens"Sunday Morning". Seite 3 Panel 2: James Branch Cabell (1879-1958) war ein amerikanischer Autor. „Die Storisende Edition“ war Gebundene Ausgabe seiner Werke. (Sie sind benannt nach der fiktiven französischen Provinz, Poictesme) Seite 5 Panel 1: Diese Bilder erinnern an die Glasmalereien in Dream's Thronsaal. Seite 8 Panel 5: "sanctum sanctorum": lateinisch für "heiligsten des heiligen" Die innere Kammer eines Tempels wird oft so bezeichnet. Manchmal auch speziell der jüdischen Tempel in Jerusalem. Seite 10 Panel 1: Svartalfheim: Svart - schwarz; alf – Elf:"Land der dunklen Elfen". Einer der neun Welten der nordischen Mythologie und Heimat der Zwerge. Seite 12 Panels 1-5: Die traditionelle Methode einen Kampf mit Formwandlern zu gewinnen ist es sie festzuhalten, egal welche Form sie annehmen. Selbst wenn sie zu Feuer werden. Siehe z.B. Die Ballade "Tam Lin", und Odysseus gegen Proteus in der „Odyssey“. Panel 6: Der Ring könnte der Ring der Nibelungen oder Draupnir sein. Der Hammer ist wahrscheinlich Mjollnir, der Hammer von Thor. Das magische Feuerzeug ist aus einer Geschichte von Hans Christian Andersen. Das Schwert und der Adler könnten mehrere Bedeutungen haben. Seite 14 Panel 1: Kainsmal: Genesis 4:15: 319 " Aber der Herr sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfällig gerecht werden. Und der Herr machte ein Zeichen an Kain, das ihn niemand erschlüge, der ihn fände." Seite 22 Panel 4: In der Genisis ist nicht geklärt, wie viele Tiere von jeder Art auf Noahs Arche waren. In Kapitel 6 Vers19 steht zwei von jeder Sorte; In Kapitel 7 Vers 2 hingegen zwei von jedem unreinen Wesen, und sieben von den reinen Kreatur. Panel 5: Utnapischti(m) (auch Atra-hasis, sumerisch Ziusudra) ist der Name des göttlich auserwählten Helden der sumerisch-babylonischen Flut-Erzählung; elfte Tafel des Gilgamesch-Epos, welches um 1200 v. Chr. von Sin-leqe-unninni zusammengestellt wurde. Der Name Utnapischtim bedeutet Der sehr Kluge. Die Utnapischtim/Atra-hasis-Mythe zeigt Ähnlichkeiten mit der NoahErzählung der Bibel. 320 Heft 66: The Kindly Ones X Seite 1 Panel 7: Puck Zitiert Yeats' "The Second Coming". Seite 2 Panel 4: "Der Wolf ...": ein Zitat aus" The White Devil " (Akt V Szene 4). Seite 3 Panel 1: "Die Buchstaben" sind wohl die beiden, die der Apostel Paulus im Neuen Testament der Bibel schrieb. "Die Säulen" sind die meist verzierten Gebäude in der griechischen Architektur. Sie sind geriffelten und, in der Hauptstadt, dekoriert mit Schnitzereien von Akanthusblättern. "Das Leder" bezieht sich auf eine Automobil Werbeanzeige aus den späten 70er Jahren für den Chrysler Cordoba. Sie beinhaltete den Ausdruck: "fine Corinthian leather". "Der Ort" ist das griechische Stadt Korinth sowie die Landenge auf der sie sich befindet und welche das griechischen Festland mit der Peloponnesische Halbinsel verbindet. In den alten Zeiten war die Stadt bekannt als ein Ort der Unmoral und des Luxus - eine griechische Las Vegas, wenn Sie so wollen. "Der Modus des Verhaltens" ist somit ", das eines unzüchtigen Wüstlings". Panel 4: Beachten Sie das Maus mit der Puck spielt nur ein Auge hat. Seite 4 Panel 1: ... und hier ist plötzlich die einäugigen Odin, der in der Lage ist seine Form zu verändern. Das Auge tauschte er bei dem Riesen Mimir ein gegen einen Schluck aus seinem Brunnen, welcher das Wissen der Ahnen beinhaltet. Odin tauschte das Auge also gegen Ahnung. Seite 9 Panel 1: Titania's Palast. Panel 2: "One must not offend against the notions of one's neighbors.." 321 Dies ist ein Verweis auf James Branch Cabell´s Roman „The High Place“, wo dieser Satzs sehr oft verwendet wurde. Seite 10 Panel 6: "Die silbernen Äpfel des Mondes": ein Verweis auf ""The Golden Apples of the Sun, the Silver Apples of the Moon", ein Gedicht von William Butler Yeats. Seite 13 Pucks Formulierung ist aus einer von Jesus Seligsprechungen. (Matthäus 5:18) Seite 14 Panel 4: Mervyn trägt die Uniform eines Marine-Sergants. Auf den nächsten Seiten ist sein verhalten eine Parodie auf amerikanische Kriegsfilme Seite 15 Panel 3: In der Regel weisen die militärischen Einheiten in Kriegsfilmen eine ungeheure ethnische Vielfalt auf. Mervyn's scheint einen Polen, einen Iren, einen Schotten, einen Juden, einen Italiener, und "einen kleinen Norwegen" zu haben. Seite 18 Panel 1: "Das Holz Zwischen den Welten" war der Name für einen Bereich der einen Teil der Welt mit einem anderen verbunden hat in „The Magician's Nephew“, von CS Lewis. Auch in der Nordischen Mythologie sind die neun Welten durch eine Esche namens Yggdrasil verbunden. Seite 21 Panel 2: Die Frau ist Celia Cripps, die Tante, auf die sie Bezug nimmt, ist sehr wahrscheinlich, Ethel Cripps, ehemalige Geliebte von Roderick Burgess. Panel 3: „Princess Daisy“ ist ein echter Roman. Ein Bestseller von 1980 von Erasmus Fry. Er war derjenige der Calliope gefangen hielt. Panel 7: Robert Aickman (1914-1981): ist u.a. der Autor von „Painted Devils“, „Cold Hand in Mine“ und “The Story of our Inland Waterways” Seine "seltsamen Geschichten" bewegen sich zwischen Horror und DarkFantasy. Er verwendet dabei keine Schock oder Gewalteffekte sondern gezielte Grusel-Elemente. 322 Seite 22 Panel 2: „Cornflakes Girl“ ist ein Song von Tor Amos von ihrem Album "Under the Pink". Panel 5: "Marks und Sparks" ist ein Pseudonym für "Marks und Spencer". Seite 24 Panel 5: "Dirae": Eine lateinische Bezeichnung für die Furien. 323 Heft 67: The Kindly Ones: XI Seite 1 Panel 6: Siehe #40 Seite 2 Panel 6: Diese Geschichte basiert auf einem Mythos der Schaffung des Tschuktschen-Volkes von Alaska. Eigentlich gibt es nur den Raben. Noah und die Arche kamen erst durch den Einfluss der Christlichen Missionare dazu. Seite 9 Panel 1: Das Bild auf Rose's T-Shirt zeigt den Komiker Phil Silvers in seiner bekanntesten Rolle des „Sergant Bilko“. Panel 2:Eine Anmerkung zur Kontinuität: Zelda starb während Rose mit Desire zusammen war. Seite 10 Panel 1: Rose, die Rezeptionistin von Seite 9, und Frau Burrows stellen ebenfalls die Dreifache Göttin dar. Seite 11 Panel 6: Es ist Barnabas; zuletzt gesehen in # 49. Seite 24: Panel 2: Die Hauptfigur in dieser Geschichte, Ric Madoc, schrieb einen Roman mit dem Titel „Adlersteine“. 324 Heft 68: The Kindly Ones XII Seite 1 Panel 2: Daniel spielt mit Barbie's altem Spielzeug: Luz, Wilkinson, und Martin Tenbones. Seite 10 Panel 5: HIV kann übertragen werden wenn zwei Personen die gleiche Nadel nutzen um sich Drogen zu spritzen. Das Reinigen der Nadeln mit Bleichmittel tötet den Virus. Hal deutet an das Chantal und Zelda sich auf diese Art angesteckt haben. Seite 11 Panel 5: Hal spricht über eine Theorie aus der Mode-Branche, welche die Menschen in 4 Typen unterteilt. Jedem Typus steht die Farbe einer Jahreszeit. Seite 13 Panel 3: Luzifer zitiert aus Edgar Allen Poe's Gedicht "Der Rabe". Panel 5: "Los Angeles" ist spanisch für "die Engel" (der Name ist tatsächlich eine verkürzte Version - ursprünglich lautete er "Stadt von Maria, Königin der Engel ") und die Stadt ist auch bekannt durch den Spitznamen welchen Luzifer ihr gibt. Seite 20 Panel 3: Hope Mirrlees ist eine britische Schriftstellerin des frühen 20. Jahrhunderts. Bekannt für ihren Fantasy-Roman „Lud-in-the-Mist“. 325 Heft 69: The Kindly Ones XIII Seite 3 Panel 7: Das Kabinett des Teufels: Belphego ist des Teufels Botschafter in Frankreich; Hutgin, in Italien; Belial, in der Türkei; Tharung in Spanien und Martinet in der Schweiz. Seine Almoner ist Dagon, Chef der Eunuchen steht Benoth bei; Banker ist Asmodeus; Manager des Theatralischen ist Kobal, Zeremonienmeister ist Verdelet; Hofnarr ist Nybbas. (Aus Victor Hugo´s: "Toilers of the Sea") Seite 4 Panel 8: Lucien zitiert erneut aus John Websters “The White Devil” (Act IV Szene 3). Seite 8 Panel 2: In der Nordischen Mythologie war Loki in der Lage Erdbeben auszulösen. Seite 10 & 11 Panel 3: Die Positionen der Hände erinnert an die von Gott und Adam in der "Schaffung von Adam" von Michelangelo. 326 Seite 15 Panel 5: Dies ist ein Bild aus einem französischen Märchen namens "Diamanten und Kröten" (oder "The Fairy"), von Perrault aus dem 17. Jahrhundert. In dem Märchen trifft ein gutherziges, aber ungeliebtes Mädchen auf eine Fee. Da sie die Fee freundlich behandelt verzaubert sie das Mädchen, das ihr immer wen sie spricht Blumen und Gold aus dem Mund fallen. Ihre verzogene, aber von den Eltern geliebte Schwester versucht es ihr gleich zu tun als sie davon erfährt. Die Fee bemerkt ihr falsches Gehabe allerdings und verzaubert sie, das ihr Schlangen aus dem Mund fallen. Ähnliche Erzählungen gibt es in ganz Europa. Z.B. das Märchen der Frau Holle. Seite 16 Panel 6: Luzifer Worte sind ein Verweis auf Shakespeares „Hamlet“ (Akt III Szene 1). Hamlet: Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage: Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern Des wütenden Geschicks erdulden oder, Sich waffnend gegen eine See von Plagen, Durch Widerstand sie enden? Sterben - schlafen Nichts weiter! Und zu wissen, daß ein Schlaf Das Herzweh und die tausend Stöße endet, Die unsers Fleisches Erbteil, 's ist ein Ziel, Aufs innigste zu wünschen. Sterben - schlafen Schlafen! Vielleicht auch träumen! Ja, da liegts: Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen, Wenn wir die irdische Verstrickung lösten, Das zwingt uns stillzustehn. Das ist die Rücksicht, Die Elend läßt zu hohen Jahren kommen. Denn wer ertrüg der Zeiten Spott und Geißel, Des Mächtigen Druck, des Stolzen Mißhandlungen, Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub, Den Übermut der Ämter und die Schmach, Die Unwert schweigendem Verdienst erweist, Wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte Mit einer Nadel bloß? Wer trüge Lasten Und stöhnt' und schwitzte unter Lebensmüh? Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod, Das unentdeckte Land, von des Bezirk Kein Wandrer wiederkehrt, den Willen irrt, 327 Daß wir die Übel, die wir haben, lieber Ertragen als zu unbekannten fliehn. So macht Bewußtsein Feige aus uns allen; Der angebornen Farbe der Entschließung Wird des Gedankens Blässe angekränkelt; Und Unternehmen, hochgezielt und wertvoll, Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt, Verlieren so der Handlung Namen. - Still! Die reizende Ophelia! - Nymphe, schließ In dein Gebet all meine Sünden ein! Seite 18 Panel 6: Hal sagt: "In der Mitte des Todes, sind wir im Leben" (Seite 18, Panel 6). Dies ist eine Umkehrung aus einem Gebet: "In der Mitte des Lebens sind wir im Tode." Seite 19 Panel 3: Eine Banshee (von Irisch-Gälisch bean sí, ältere Schreibung bean sidhe oder bean-nighe „Frau von den Feen“, „Frau aus dem Feenreich“ oder auch „Geistfrau“) ist im irischen Volksglauben ein weiblicher Geist, dessen Erscheinung einen bevorstehenden Tod in der Familie ankündigt. Beschreibungen von gesichteten oder gehörten Banshees variieren zum Teil stark, die meisten weisen jedoch eine Anzahl gemeinsamer Merkmale auf. Es tritt stets nur eine Banshee auf. Sie wird meist als totenbleiche und weißgekleidete Frau mit langem weißlichem Haar dargestellt, die Augen sind oft glutrot vom ständigen Weinen. In den meisten Beschreibungen ist sie in stark fortgeschrittenem Alter, seltener auch jung und schön. Sie wird allerdings seltener gesehen als gehört: Meist einige Tage vor dem Verscheiden eines Familienmitglieds setzt sie sich – Berichten und verbreitetem Glauben zufolge – vor das Fenster der Familie und schluchzt (banshee wail). Dabei erscheint die Banshee vorzugsweise am Stammsitz jener alteingesessenen irischen Familie, der sie sich angeschlossen hat, selbst wenn das Familienmitglied, dem ihre Totenklage gilt, im Ausland lebt. Häufig wird sie auch am Rande von Wegen oder an Gewässern gesehen/gehört. Die Person, deren Tod die Banshee ankündigt, hört ihr Klagen laut der Berichte selbst nicht. Angeblich besitzt jede Familie in Irland ihre eigene Banshee. Die Stimme der Banshee ist ein Klagen oder Kreischen und kann manchen Interpretationen nach jeden, der sie hört, augenblicklich töten. 328 Manchmal wird sie jedoch auch als sanft und tröstend beschrieben und heißt die Seelen am Übergang ins Totenreich willkommen. Im schottischen Volksglauben ist die bean-nighe (die „Waschfrau an der Furt“) das Pendant der Banshee: Anders als diese klagt sie aber nicht an einem Fenster, sondern wird in freier Natur beim Waschen von Totenhemden angetroffen. Die bean-nighe soll Hängebrüste, ein einziges Nasenloch und hervorstehende Zähne haben, weshalb sie als sehr hässlich betrachtet wird. Seite 20 Panel 2: Der Titel von Larissas Buch ist eine Parodie auf den Bestseller “When Bad Things Happen zu good People“ von Rabbi Harold Kushner. Panel 5: "Red Zinger" ist ein Name für Kräutertee. 329 330 X. Das Erwachen (The Wake 70-75) 331 Heft 70: The Wake I Which Occurs in the Wake of What Has Gone Before Seite 1 Panel 1: Jeder der Ewigen hat einen Boten, welcher seiner Natur entspricht. Destructions Bote ist ein Habicht. Er symbolisiert Gewalt und Zerstörungskraft. Destruction steht aber auch für verännderung. Destiny hingegen steht für Stillstand, somit ist sein Bote eine Taube. Seite 2 Panel 2: Das schwarz-gerahmte Bild ist ein Selbst-Porträt von Zeichner Michael Zulli. Seite 3 Panel 2: Deaths's Bote ist ein Harpyie. Die Harpyie gehört zu den größten Greifvögeln der Welt und ist wohl der physisch stärkste Greifvogel. Der Rumpf ist überaus kräftig, die Flügel sind relativ kurz und sehr breit, der Schwanz ist dagegen relativ lang. Körperbau und Färbung der Harpyie sind typisch für Greifvögel, die im Wald leben und dort schnelle und relativ große Beute jagen, und finden sich in sehr ähnlicher Form zum Beispiel auch bei Habicht und Sperber. Die Harpyie stellt hinsichtlich Größe und Gewicht das Extrem dieses Bauplanes dar. Sie erreicht eine Körperlänge von 89 bis 102 cm und eine Flügelspannweite von 1,76 bis 2,01 m. Der Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich Körpergröße und -gewicht ist sehr groß. Männchen wiegen 4,0–4,8 kg und haben eine Flügellänge von 543–580 mm, Weibchen erreichen ein Gewicht von 6,0–9,0 kg und eine Flügellänge von 583–626 mm. Beine, Zehen und Krallen sind außerordentlich kräftig, die Hinterkralle kann bis zu 7 cm lang sein. Das Gefieder ist am Rücken und der Brust schwarz, am Bauch weiß gefärbt, der Schwanz ist ebenfalls schwarz mit drei breiten grauen Horizontalbinden und einer schmalen grauen Endbinde. Die Unterschwanzdecken und die Befiederung der Beine (die sogenannten "Hosen") sind weiß mit einer dunkelgrauen Querbänderung. Der Kopf ist grau; auffallend ist der breite, zweizipflige Federschopf am Hinterkopf, der bei Erregung aufgestellt wird. Die Iris ist hellgraubraun bis grau, Wachshaut und Schnabel sind schwarzgrau. Die Beine und Zehen sind blassgelb, die Krallen sind schwarz. 332 Panel 4: Diese Papageienart ist auch bekannt unter dem Namen: „Lovebirds“ (Liebesvögel) Seite 4 Panel 1: Wir hörten die Originalversion dieses Reimes in "The Parliamentof Rooks": 40:7.3-4 Delirium's Botschafter ist eine Elster. Seite 7 Panel 8: Beachten Sie das Destiny's Buch eine Miniatur-Version dieses Panels zeigt. Seite 8 Panel 4: Der Name "Eblis" stammt aus der Arabischen Mythologie. Eblis ein Geist des Feuers, und der Kopf der Engel (Koran, Sure 18). Als Eblis sich weigerte zu Akzeptieren das Allah Adam über ihn stellt, verbannte Allah ihn. Eblis gelobte darauf hin Menschen dazu zu verführen sich von Allah abzuwenden. So wurde er der Satan oder der Teufel. Wir können dies mit dem Mythos um Luzifer Morgenstern in der christlichen Mythologie vergleichen. Arthur William Edgar O'Shaughnessy (1844-1881) war ein englischer Poet. Die meisten seiner Arbeiten sind relativ unbekannt, lediglich sein Gedicht mit dem Titel "Ode", hat einen bescheidenen Ruhm. In dem gedicht geht es darum, das Kunst und Träume die Welt gestallten, und das Poeten und Musiker die wahren Könige der Welt sind. Ode We are the music makers, And we are the dreamers of dreams, Wandering by lone sea-breakers, And sitting by desolate streams;— World-losers and world-forsakers, On whom the pale moon gleams: Yet we are the movers and shakers Of the world for ever, it seems. With wonderful deathless ditties We build up the world's great cities, And out of a fabulous story We fashion an empire's glory: One man with a dream, at pleasure, 333 Shall go forth and conquer a crown; And three with a new song's measure Can trample a kingdom down. We, in the ages lying In the buried past of the earth, Built Nineveh with our sighing, And Babel itself in our mirth; And o'erthrew them with prophesying To the old of the new world's worth; For each age is a dream that is dying, Or one that is coming to birth. A breath of our inspiration Is the life of each generation; A wondrous thing of our dreaming Unearthly, impossible seeming— The soldier, the king, and the peasant Are working together in one, Till our dream shall become their present, And their work in the world be done. They had no vision amazing Of the goodly house they are raising; They had no divine foreshowing Of the land to which they are going: But on one man's soul it hath broken, A light that doth not depart; And his look, or a word he hath spoken, Wrought flame in another man's heart. And therefore to-day is thrilling With a past day's late fulfilling; And the multitudes are enlisted In the faith that their fathers resisted, And, scorning the dream of to-morrow, Are bringing to pass, as they may, In the world, for its joy or its sorrow, The dream that was scorned yesterday. But we, with our dreaming and singing, Ceaseless and sorrowless we! The glory about us clinging Of the glorious futures we see, Our souls with high music ringing: O men! it must ever be That we dwell, in our dreaming and singing, A little apart from ye. 334 For we are afar with the dawning And the suns that are not yet high, And out of the infinite morning Intrepid you hear us cry— How, spite of your human scorning, Once more God's future draws nigh, And already goes forth the warning That ye of the past must die. Great hail! we cry to the comers From the dazzling unknown shore; Bring us hither your sun and your summers; And renew our world as of yore; You shall teach us your song's new numbers, And things that we dreamed not before: Yea, in spite of a dreamer who slumbers, And a singer who sings no more. Seite 9 Panel 1: Die gleiche Frage wurde von Mistress Veltis gestellt, als sie in "Cerements" das gleiche Zimmer betrat. Seite 10 Panel 4: Das Bild oben rechts ist Edvard Munch's "Der Schrei", das in der Mitte ist William Blake's "Ancient of Days". Der Schrei Anicent of Days 335 Seite 13 Panel 1: "In Aeternum" bedeutet "in der Ewigkeit", oder auch "in Ewigkeit". Seite 15 Panel 2: Im Mittelalter hielt sich die legende das Kröten Juwelen im Schädel hätten. Die Moral der Geschichte ist das Schönheit im inneren steckt. Panel 6: Richard Madoc wurde zuletzt in # 17 gesehen. Beachten Sie, dass er Handschuhe trägt, und nun in einem Pflegeheim lebt. Seite 16 Panel 1: Beachten Sie das der Greif der sonst zur linken des Haupteinganges sitzt verschwunden ist und dort nun der Drache hockt. Seite 18 Panel 5: Audrey war Hob Gadling´s letzte Frau. Seite 20 Panel 1: Die Fenster zeigen die Träume die Dream wiedererschuf: von rechts nach links: Mervyn's Kürbis, Abels Stiefel und Gilbert's Blumen. Seite 22 Panel 1: Beachten Sie Titanias Ankunft an der Spitze der Treppe. Seite 23 Panel 1: Alex Burgess zitiert eine Seite aus „Liber Paginarum Fulvarum“ um Morpheus zu beschreiben. In # 1 wurde er gezeigt, das er diese Seite immer und immer wieder las. Beachten Sie die Siamkatze auf den Felsen, die wahrscheinlich der Katze-Prophet aus "Traum der tausend Katzen" ist. Oben auf der Treppe sehen wir noch Odin 336 Heft 71: The Wake II In Which a Wake is Held Seite 1 Panel 3: Der Mann mit der Jacke und der Brille (der sechste von links) ist Neil Gaiman selbst. Der achte von Links ist J'onn J'onnz, der Martian Manhunter, in seiner natürlichen Form. Panel 4: Die Frau auf der linken Seite ähnelt der Figur der Mercy aus „The last Temptation“ welche ebenfalls von Gaiman und Zulli geschrieben und gezeichnet wurde. Seite 2 Panel 1: Der Mann im Schatten auf der linken Seite ist Zulli. Seite 3 Panel 1: Der Mann in Schwarz ist wahrscheinlich der Korinther. Der Mann mit dem Turban trägt den Namen Tamaris. Er und die Frau neben ihm bedienen Dream und Delirium in „Brief Lives“ Teil 2. (42:13-14) Der Hase ist Ruthven. Panel 2: Die Frau auf dem Besen ist die Fashion-Fee. Seite 5 Panel 1: Die vier geliebten von Dream: Calliope, die Hexe Thessaly, die Reinkarnation von Nada, und Königin Titania. Seite 7 Panel 3: Das ist Eric Needham. (# 59:18.6.) Seite 10 Panel 1: Mad Hettie wurde zuletzt gesehen in # 3:5.4. Seite 13 Panel 7: Der Spielmann ist Abudah der zuletzt gesehen wurde als er mit Mervyn Pumpkinhead getötet wurde. (# 66; 16; 6.) Seite 15 Panel 5: Die Leser von Alan Moore's „Swamp Thing“ wissen das Matthew immense Kräfte besaß, als er noch ein Mann war. 337 Seite 16 Panel 6: Als Arimaspen bezeichnet man ein mythisches Volk aus Nordskythien bei den Rhipäischen Bergen, die nach Ptolemäus im Bereich des heutigen Ural lagen. Die Arimaspen werden in der griechischen Sage als einäugig, kriegerisch und mit den anwohnenden Greifen wegen des von diesen gehüteten Goldes in stetem Streit lebend geschildert. Der Name kommt nach Neumann (Hellenen im Skythenland) aus dem Mongolischen und bedeutet „Bergbewohner“. Hingegen leitete Herodot in Anlehnung an die angebliche Monophthalmie (Einäugigkeit) der Arimaspen ihren Namen von den skythischen Worten arima (= eins) und spu (= Auge) ab. Diese Deutung wird aber von der Wissenschaft weitgehend abgelehnt. Manche identifizieren die Arimaspen mit den heutigen Tscheremissen an der mittleren Wolga. Seite 17 Panel 3: Jed Rose Bruder wurde zuletzt gesehen am Ende von "Das Puppenhaus". (# 16:20.8) Sein Auftritt hier erinnert an Shaggy aus der Cartoon-Serie "Scooby Doo". Seite 18 Panel 4: Siehe die „Sandman“-Reihe von Jack Kirby aus den 70ern. Seite 19 Panel 3: Die Bhartari Raja wurde zuletzt gesehen in # 53. "Silas Tomken Cumberbatch "war ein Pseudonym des Dichters Samuel Taylor Coleridge (beachten Sie die Initialen). Panel 4: Lucien Zitiert aus „Swamp Thing“ # 26, geschrieben von Alan Moore. Der Mann ist Matthew selbst, welcher durch einen Autounfall starb und später Morpheus Rabe wurde. Seite 22 Panel 1: Das ist Superman. Clark Kent spricht von alten Geschichten, die nicht mehr Teil der offizielle Kontinuität sind. In den 1970er Jahren war Superman's Geheimidentität ein TV - Nachrichtenmoderator und kein Zeitungsreporter. Die Geschichte, in der Superman einen Ameisenkopf hat ist „Action Comics“ # 296, und in „Action Comics“ # 218 war er ein Gorilla. Und in „Action Comics“ # 387 flog er vorwärts durch die Zeit. Beachten sie, das Superman dargestellt wird wie in den TV-Versionen. 338 Der grüne Mann mit dem blauen Umhang ist der Martian Manhunter. Er ist der einzige der Drei, der nicht durch einen TV-Charakter dargestellt wird. Er wurde zuletzt in 5:14-15 gesehen. Panel 2: John Constantine wurde zuletzt gesehen in # 3. Der Mann in der Mitte ist wahrscheinlich Dr. Occult und der Mann auf der rechten Seite ist der Phantom Stranger. Beide tauchten vorher nicht im Sandman auf, spielten aber eine wichtige Rolle in den „Büchern der Magie“. Seite 24 Panel 5: Das Statement von Matthew ist ein Zitat von Mark Twain. 339 Heft 72: The Wake III In Which we Wake Seite 4 Panel 2: Wir sehen, Destiny's Augen! Seite 7 Panel 4: Das sind Darkseid (Ein Gott bekannt als Gegner Supermans und Herrscher von Apokalyps) und Kaiser Joshua der erste von Amerika aus "Drei September und ein Januar". Seite 11 Wesley Dodds ist der Golden-Age Sandman. Er traf auf Morpheus in „Sandman: Midnight Theater“. (Er ist auch in # 1;18;4-5 zu sehen.) Seite 15 Panel 2: Der Leib-Olmai (aus Kurze Leben. Immer noch in BärenForm.), Odin, Jemmy (das kleine Kind mit dem Ballon aus Seasons of Mist), Pharamond (aus Kurze Leben) und Alianora (aus Game Of You) skerry (erkennbar durch die Narbe auf ihrer rechten Wange). Seite 17 Der Junge der Rosen auslegt ist die Reinkarnation von Nada. Seite 19: Der glorreiche "erste Gegner" der Serie, John Dee alias Doctor Destiny. 340 Heft 73: An Epilogue Diese Geschichte ist Selbsterklärend Heft 74: Exiles Seite 19 Panels 1-4: Diese Reiter tauchen auch in # 39 auf. Sie scheinen Römer zu sein, auch wenn ihre Tracht eher an Mongolen erinnert. Panel 4: Diese Szene erinnert an # 7, wo John Dee, Dream's Rubin zerstört. 341 Heft 75: The Tempest Dies ist also nun das zweite Stück welches Shakespeare für Dream schreiben sollte. Titel: Der Sturm (The Tempest) gilt traditionell als das letzte Theaterstück von William Shakespeare (1564–1616). Es wurde am 1. November 1611 im Whitehall Palace in London uraufgeführt. In der Hauptfigur Prospero wird gerne Shakespeare selbst gesehen, der am Ende seiner Schaffenszeit seiner „Zaubermacht“ entsagt. Der Zauberer Prospero und seine Tochter Miranda sind zwölf Jahre vor Einsetzen der Spielhandlung auf einer Insel gestrandet. Prospero war vormals Herzog von Mailand, beschäftigte sich jedoch mehr und mehr mit seinen magischen Studien und vernachlässigte seine Pflichten als Herzog. Dies nutzte sein machthungriger Bruder Antonio aus, indem er mit Hilfe Alonsos, des Königs von Neapel, eine Armee aufstellte, gegen Mailand zog und Prospero stürzte. Prospero entkam zusammen mit seiner Tochter in einem kaum seetüchtigen Boot und sie gelangten auf die Insel, auf der Prospero nun herrscht. Ihm unterstehen der Luftgeist Ariel sowie der deformierte Sohn der Hexe Sycorax namens Caliban. Die Hexe hatte Ariel vor ihrem Tod in einer gespaltenen Kiefer gefangengesetzt, in der er auf ewig geblieben wäre, hätte Prospero ihn nicht befreit, weswegen Ariel jetzt Prospero zu Diensten steht. Auf dem Rückweg von einer Hochzeit in Tunis kommt die Flotte des Königs von Neapel mit dem Königsbruder Sebastian, dem Königssohn Ferdinand und Prosperos Bruder Antonio an der Insel vorbei. Prospero befiehlt dem Luftgeist Ariel, das Schiff des Königs in einem Unwetter an der Insel stranden zu lassen. Während das Schiff des Königs von dem Luftgeist an die Insel getrieben wird, hält der Rest der Flotte es für verloren und fährt nach Neapel zurück. Ariel versetzt die Besatzung des gestrandeten Schiffs in einen Zauberschlaf, die übrigen Schiffbrüchigen lässt er auf der Insel umherirren. Ariel führt Ferdinand zu Prospero und Miranda, die außer ihrem Vater und Caliban noch keinen Mann gesehen hat und sich sofort in Ferdinand verliebt wie auch dieser in sie. Unterdessen suchen Alonso, Antonio, Sebastian und andere Schiffbrüchige auf der Insel den vermissten Ferdinand. Antonio versucht Sebastian zu verleiten, seinen Bruder zu töten, damit Sebastian selbst König werde. Eine Prozession Geister tritt auf und bringt ihnen ein Gastmahl. Als sie essen wollen, erscheint Ariel in Gestalt einer Harpyie und beschuldigt Alonso, Antonio und Sebastian, Prospero aus Mailand vertrieben und ihn und sein Kind dem Meer überlassen zu haben; wegen 342 dieser Sünde hätten die Mächte der Natur und des Meeres nun Ferdinand genommen. Die Matrosen Trinculo und Stefano treffen auf Caliban, der ihnen erzählt, dass er Untertan eines Tyrannen und Zauberers sei, der ihn um die Insel betrogen habe. Unter den dreien, die von Ariel belauscht werden, entsteht der Plan, Prospero zu töten und die Insel unter ihre Gewalt zu bringen. Der Schlüssel dazu liege darin, Prosperos Bücher über Magie zu nehmen, danach könne die Tat ausgeführt und Stefano König der Insel werden. Prospero gibt der Verbindung von Ferdinand und Miranda seinen Segen. Zur Feier erscheinen drei Geister in Gestalt von Iris, Juno und Ceres, um ein Maskenspiel für Ferdinand und Miranda aufzuführen. Da erinnert sich Prospero, dass die Stunde fast gekommen ist, da Caliban und seine Mitverschworenen ihm nach dem Leben trachten werden, und schickt die Geister fort, mit den Worten: "Our revels now are ended. These our actors, / As I fortold you, were all spirits, and / Are melted into air, into thin air, / And, like the baseless fabric of this vision, / The cloud-capped towers, the gorgeous palaces, / The solemn temples, the great globe itself, / Yea, all which it inherit, shall dissolve; / And, like this insubstantial seiteant faded, / Leave not a rack behind. We are such stuff / As dreams are made on, and our little life / Is rounded with a sleep." (IV.iv.148-158) Als Caliban, Trinculo und Stefano eintreten, erscheint eine Meute Geister in der Gestalt von Hunden und verscheucht die Eindringlinge. Ariel führt Alonso, Antonio und Sebastian zu Prosperos Höhle, Prospero vergibt seinem Bruder Antonio, fordert aber von diesem sein Herzogtum zurück. Nachdem Alonso Prospero von dem vermissten Ferdinand erzählt hat, zieht Prospero einen Vorhang zur Seite, hinter dem Ferdinand und Miranda Schach spielen. Alonso ist überglücklich. Die erstaunte Miranda ruft aus: "O, wonder! / How many goodly creatures are there here! / How beautious mankind is! O brave new world / That has such people in´t!" (V.i.184-187) Ariel bringt noch die auf dem Schiff verbliebene Besatzung sowie Caliban, Trinculo und Stefano herbei. Prospero entsagt seiner Zauberkraft und erklärt seine Absicht, nach Mailand zurückzukehren, nachdem er sowohl Ariel als auch Caliban aus ihrer Dienerschaft entlassen hat. Ob die verbrecherischen Brüder ihn mitnehmen werden, lässt Shakespeare offen. In seinem Schlussmonolog fleht Prospero das Publikum an, ihn wenigstens durch Klatschen zu erlösen. 343 344 Ewige Nächte (Endless Nights) 345 Heft 1: Death: Tod in Venedig Titel: Venedig ist eine Stadt im Nordosten Italiens an der adriatischen Küste. Sie ist die Hauptstadt der Region Venetien und der Provinz Venedig und trägt den Beinamen La Serenissima („Die Allerdurchlauchteste“). Bei der Volkszählung 2006 hatte die Stadt 268.934 Einwohner, davon wohnten 176.621 auf dem Festland, 61.611 im historischen Zentrum (centro storico) und weitere 30.702 innerhalb der Lagune. Das historische Zentrum erstreckt sich über etwa 118 Inseln und liegt ebenfalls in der Lagune, die zwischen den Mündungen des Po im Süden und des Piave im Norden liegt. Rund ein Jahrtausend lang war die Stadt als Republik Venedig eine der bedeutendsten politischen und wirtschaftlichen Mächte und eine der größten europäischen Städte, bis ihre Selbstständigkeit 1797 endete. Ihr Adel, der politisch dominierte, stellte zeitweise den größten Zwischenhändler zwischen Westeuropa und dem östlichen Mittelmeer dar. Die Stadt profitierte vom Handel mit Luxuswaren, Gewürzen, Salz und Weizen, entwickelte sich zugleich zum größten Finanzzentrum. Venedig und seine Lagune stehen seit 1987 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes Sie haben überaus häufig inspirierend auf Künstler gewirkt, zugleich ist Venedig eine der am häufigsten von Touristen aufgesuchten Städte. Mit den daraus resultierenden Einnahmen versucht man, die überalterte und von häufigen Überschwemmungen (acqua alta) bedrohte Stadt zu sanieren und ihr neben den traditionellen Lebensgrundlagen neue zu erschließen. Seite 1 Panel 2: Conte: Ein italienischer Adelstitel der am ehesten dem deutschen Grafen entspricht. Seite 2 Panel 1: In der westlichen Welt ist Weiß die Farbe der Unschuld und die weiße Taube ist ein Kenning für den heiligen Geist aus der Bibel. Sie gelten gemeinhin aber auch als Friedenssymbol. Hier symbolisieren sie allerdings die Seelen der Inselbewohner. Die Taube war auch das Symbol der Babylonischen Liebesgöttin Ishtar sowie das der griechischen Liebesgöttig Aphrodite und der römischen Venus. Weiß wird als Farbe auch mit den Begriffen „neutral“ und „leer“ assoziiert. Somit könnten die weißen Tauben in diesem Falle auch die Langeweile symbolisieren welche die Inselbewohner hier empfinden und welche sie durch „spezielle“ Orgien zu überwinden versuchen. 346 Seite 4 Panel 5: Macarena ist ein Pop-Song der Mitte der 90er sehr populär war. Seite 13 Panel 8: Kurtisane ist ein anderes Wort für Mätresse. Als „Mätresse“ (französisch: „maîtresse“ - „Meisterin“) bezeichnete man eine öffentlich als solche bekannte Geliebte eines Fürsten, hochrangigen Adligen oder bedeutenden Amtsträgers. In gesellschaftlichen Verhältnissen, wo Ehen vorrangig unter politischen und materiellen Aspekten geschlossen wurden, hatten Männer häufig eine Konkubine („Beischläferin“), die sie, weil das ohnehin unmöglich gewesen wäre, nicht geheim zu halten versuchten, sondern „halb“ legitimierten. Meistens hatten sie zu ihnen eine engere affektive und geistige Beziehung als zu ihrer Gemahlin. In der höfischen Gesellschaft war der Status der Mätresse anerkannt. Einige hatten bedeutenden politischen Einfluss, indem sie den Fürsten in seinen Entscheidungen beeinflussten oder in seinem Namen Anweisungen gaben. Der Fürst sorgte für den standesgemäßen Unterhalt der Mätresse. Um ihnen Zugang bei Hof zu erlauben, wurden viele Mätressen geadelt. Konvent (v. lat.: conventus = „Zusammenkunft“) bezeichnet u.a. die Gemeinschaft eines Klosters. San Michele ist eine unbewohnte Insel in der Lagune von Venedig zwischen Venedig und Murano, auf der sich der gleichnamige Friedhof von Venedig befindet. Die Insel hat mit Platzmangel zu kämpfen, darum werden Tote zuerst in normalen Gräbern begraben, nach einigen Jahren aber wieder exhumiert und in hohe Blöcke gestapelt. Seite 14 Panel 1: Schwarz gilt auch als Farbe des Todes. Panel 2: Alain Abbott (* 1938 in Lille) ist ein französischer Akkordeonspieler und Komponist. Der Conte ist nach ihm benannt. 347 Alain Abbott Panel 5: Das Jüngste Gericht, auch Gottesgericht, Jüngster Tag, Nacht ohne Morgen, Letztes Gericht, Weltgericht oder Harmagedon, stellt die auf antike bzw. alttestamentliche apokalyptische Vorstellungen zurückgehende jüdische, christliche und islamische Auffassung von einem das Weltgeschehen abschließenden göttlichen Gericht dar. Es ist als Gericht aller Lebenden und Toten eng mit der Idee der Auferstehung verknüpft und muss insbesondere unterschieden werden vom individuellen Partikulargericht beim Tode des Einzelnen. Die Idee des Gottesgerichts dürfte ihren Ursprung im Zoroastrismus, im babylonischen Gottkönigtum und ägyptischen Jenseitsvorstellungen finden. Als Vorläufer monotheistischer Eschatologien behauptet schon der Zoroastrismus ein Totengericht und den endgeschichtlichen Entscheidungskampf zwischen Gut und Böse als Weltgericht. Der Gottkönig Babylons bewahrt als oberster Richter diesseitig die kosmische Ordnung; das alte Ägypten kennt die Vorstellung vom jenseitigen, individuellen Totengericht. Der jüdische Glaube vereinigt die kosmologische mit der zeitlichen Vorstellung im Gedanken eines endzeitlichen Weltgerichtes und anschließender messianischer Herrschaft. Das Neue Testament übernimmt und überhöht diese Vorstellung als Anmahnung des nahen Gerichtes über alle Lebenden und Toten. Es entscheidet über ewiges Leben und ewige Verdammnis und ist notwendiges Moment der endgültigen und vollständigen Errichtung des Reichs Gottes. Seine bildreiche Darstellung in der Apokalypse des Johannes beschließt die christliche Bibel. 348 Der Glaube an das Jüngste Gericht als Ende der Geschichte und Heimkehr zu Allah ist im Anschluss an die biblischen Vorstellungen ein zentrales Thema des im 7. Jahrhundert n. Chr. entstandenen Koran und Kernbestandteil des islamischen Bekenntnisses; wer das Gottesgericht in diesem Leben leugnet, verfällt als Ungläubiger in ewiger Verdammnis der Strafe des „Herrscher(s) am Tag des Gerichts“. Das Jüngste Gericht spielte im mittelalterlichen Europa eine große Rolle. Da zu dieser Zeit die Menschen ständig in dem Glauben waren, es stehe als konkretes, historisches Ereignis kurz bevor, bemühten sie sich ihr Bestes zu tun, um Gott ihren Glauben zu zeigen und so in den Himmel zu gelangen. Panel 6: Die Inquisition wirkte von ihrem Entstehen Anfang des 13. Jahrhunderts bis zu ihrem weitgehenden Verschwinden Ende des 18. Jahrhunderts hauptsächlich als Instrument der römisch-katholischen Kirche zur erleichterten Aufspürung, Bekehrung oder Verurteilung von Häretikern (Ketzer), wofür im Spätmittelalter eine neue Form von Gerichtsverfahren, das Inquisitionsverfahren entwickelt wurde. Die Hauptphase des Entstehens der Inquisition fällt in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Neben dem damaligen Verbrechen der Häresie konnten durch die Inquisition auch andere Straftatbestände verfolgt werden, vor allem wenn sie Fragen des Glaubens berührten, wie etwa Blasphemie oder Magie. Bei der vor allem von weltlichen Herrschern mitgetragenen Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit spielte die Inquisition eine untergeordnete Rolle. Die Kirche sah die Anwendung der Inquisition 349 gegen Häretiker mit Verweis auf Bibeltexte oder Texte kirchlicher Autoritäten legitimiert. Die mittelalterliche Inquisition besaß keine eigene übergeordnete Behörde und war keine permanent aktive Erscheinung. Sie wurde dort tätig, wo es von kirchlicher Seite als notwendig erachtet wurde und die Voraussetzungen dazu erfüllt waren. Sie kam deshalb zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Gebieten vor allem Süd- und Mitteleuropas zum Einsatz und wurde von unterschiedlichen Organen der Ständegesellschaft, mit manchmal unterschiedlicher Motivation, mitgetragen. Der Einsatz der Folter bei Verhören variierte, ebenso das Ausmaß der Verhängung von Todesstrafen. Den Vorsitz bei einem kirchlichen Inquisitionsverfahren führten als Inquisitoren in erster Linie Bischöfe oder Ordensgeistliche. In der Frühen Neuzeit änderte sich die Gestalt der Inquisition: Sie wurde in Spanien, Italien und Portugal institutionalisiert und in staatliche Strukturen gebettet und kam seither fast ausschließlich nur mehr im Machtbereich der dortigen Herrscher zur Anwendung. Zu Beginn der Neuzeit wurden auch Protestanten durch die Inquisition verfolgt. Seite 18 Panel 7. 23.5.1751 – Der letzte Hexenprozess fand am 24 April 1951 statt. Seite 21 Panel 6: Der Rat der Zehn (ital. Consiglio dei Dieci) war seit seiner Gründung im Jahr 1310 eines der wichtigsten Gremien im Justiz- und Herrschaftssystem der Republik Venedig. Gegründet als außerordentlicher Gerichtshof wurde der Rat der Zehn bald eine ständige Einrichtung als höchstes Gericht und oberste Polizeibehörde, die für Ermittlungen politischer Natur zuständig war. Im Laufe des 15. Jahrhunderts konnte der Rat der Zehn sich immer mehr Kompetenzen aneignen, so dass er zu einer Art Superministerium wurde, in dem sich die politische Macht der Republik konzentrierte. Ende des 16. Jahrhunderts begann der Große Rat, dem Gremium Befugnisse wieder zu entziehen, um es auf seine ursprüngliche Funktion als Gerichts- und Polizeibehörde einzuschränken. Seite 23 Panel 6: Der Markusplatz in Venedig. Im Hintergrund ist der Markusdom (italienisch Basilica di San Marco) zu sehen. Er war bis 1797 das zentrale Staatsheiligtum der Republik Venedig und ist seit 1807 die Kathedrale des Patriarchen von Venedig. 350 Markusplatz in Venedig 351 Heft 2: Desire: Der Geschmack der Begierde Seite 1: Panel 1 & 3: Der Apfel gilt in der westlichen Welt als „Frucht der Sünde“ und Symbolisiert die Verführung. Der Ursprung dafür liegt nicht in der Bibel, in welcher die „Frucht der erkenntnis“ nicht benannt wird, sondern in der Kunst, in welcher diese Frucht als Apfel dargestellt wird. Panel 5: Achten sie auf die Phallussymbole. Sie tauchen im ganzen Heft auf. Ebenso wie die eindeutig anzüglichen Darstellungen der Figuren und andere Smybole welche man im Volksmund mit dem Geschlechtsverkehr in Verbindung bringt. Seite2 Panel 3: Das Brot backen wird im Volksmund auch als Metapher für die Schwangerschaft gesehen. Im Vordergrund sehen wir eine alte Frau, eine mittleren Alters und eine Junge. Sie Symbolisieren die Dreifache Schicksalsgöttin. Seite 5 Panel 5: Die Hexe besitzt offensichtlich einen Ziegenbock. Im Volksmund eine Erscheinungsform des Teufels. Panel 6: Die Eule, die auch Hexenvogel genannt wird, steht für Verwüstung und Unglück. Hexen nutzen sie als Botentier und tragen ihre Federn um im dunkeln sehen zu können und so dinge zu erkennen, welche nicht für menschliche Augen gemacht wurden. Die Eule war in der Antike aber auch ein Symbol der Weisheit. Seite 6 Panel 1: Die Katze, welche ebenfalls die Fähigkeit hat im dunkeln zu sehen und so das verborgene erkennt, ist im Volksmund das Haustier einer jeden Hexe. Der Ursprung kommt wahrscheinlich von der nordischen Liebesgöttin Freyja, dessen Gespann von Katzen gezogen wurde. Den hexen wird nachgesagt das sie sich in Katzen verwandeln können, und auch der Teufel taucht in vielen Legenden und Geschichten in der Gestalt eines Katers auf. (Siehe z.B. Faust) 352 Seite13 Panel 4: Eine Fibel (lateinisch fibula „Nadel“) ist eine metallene Gewandnadel nach dem Prinzip der Sicherheitsnadel, deren erste Formen schon in der Bronzezeit nachweisbar sind. Bis ins hohe Mittelalter hinein waren Fibeln in Mitteleuropa die einzigen Kleidungsverschlüsse und kamen erst mit Aufkommen des Knopfes aus der Mode. 353 Heft 3: Dream: Das Herz eines Sterns Seite 1 Panel 1: Die beiden die sich hier im Dialog befinden sind die Sonne (gelb) und der Erde (blau). Die Spiralgalaxie in diesem Panel ist die Milchstraße. Sie enthält rund 200 Milliarden Sterne, hat einen Durchmesser von ca. 80.000 bis 120.000 Lichtjahren und ist etwa 7.000 Lichtjahre dick. Hier wird speziell der Arm des Orion dargestellt. Ein teil der Milchstraße der etwa 26.000 Lichtjahre vom Zentrum der Galaxie entfernt liegt. Oben links ist die Sonne (Vater) zu sehen. Unten die Erde (Tochter). Panel 2: Killalla ist ein traditioneller Irischer Name der auch in vielen Ortsbezeichnungen vorkommt: z. B. Killalla Bay oder die Stadt Killalla. Das "Glühen" bezieht sich auf Killallas Spezies, welche in der Lage ist gedanken durch die grüne Flammen zu manifestieren. Dies ist ein bezug auf den DC-Superhelden Green Lantern, welcher zu unserer Zeit eine Waffe (Einen Ring) besitzt welcher die Kraft der grünen Flamme besitzt. Den Ring hat er von dem Volk der Oa welche die Kraft der grünen Flamme in die Ringe schmiedete und im ganzen Universum Helden damit ausstattete um ihren Teil der Galaxie zu beschützen. Das war laut DCKontinuität vor ca. 3,5 Milliarden Jahren. Diese Geschichte spielt offensichtlich lange vorher da die Oa erst lernen die Kraft der Flamme zu nutzen. Seite 2 Panel 3: Killalla hat offenbar eine Beziehung mit Morpheus. Aber ob es Morpheus erste Beziehung ist, bleibt unklar. Panel 5: In der Sandman Reihe war Morpheus in der Lage Personen innerhalb von Augenblicken an jeden beliebigen Ort zu bringen. Da er hier eine art Raumschiff hat liegt die Vermutung nahe, das er zu dieser Zeit noch nicht so mächtig ist. Seite 3 Panel 2: Das Buch ist das Buch von OA. Erstmals erwähnt wurde es in Green Lantern Vol.. 2 # 188, in einer Geschichte von Alan Moore. Seite 4 Panel 1: Die blaue Frau ist ein Stern namens Mizar. Mizar (arabisch „Mantel bzw. Gürtel“) ist der Eigenname des Sterns Zeta Ursae Maioris (ζ Uma) im Sternbild Großer Bär. Mizar ist der mittlere 354 Deichselstern der Konstellation Großer Wagen und 78 Lichtjahre von uns entfernt. Seit längerem ist bekannt, dass er in Wirklichkeit ein System aus 4 Sternen darstellt und mit 5 Nachbarsonnen eine lose Assoziation bildet. Besonders bekannt ist der Stern 2. Größe, weil er einen bereits freiäugig sichtbaren Begleiter hat: Alkor, genannt das Reiterlein, welcher bei dunklem Himmel mit normalsichtigem Auge gut erkannt werden kann (Augenprüfer, Winkelabstand 11'50", tatsächlich 3 Lichtjahre). Mizar selbst ist ein visueller Doppelstern, der mit Teleskopen ab 5 Zentimeter Objektivöffnung trennbar ist. Seine Komponenten sind +2,3 mag und +4,0 mag hell, haben beide Spektraltyp A2 und stehen in einem Winkelabstand von 14,4 Bogensekunden im Positionswinkel von 153 Grad. Panel 2: Beachten Sie, dass Mizar, die weiblich ist, Killallas Hand küsst. Heutzutage ist es nur üblich das Männer die Hände der Frauen küssen. Da es sich hier jedoch nicht um menschliche Wesen handelt sind sie vielleicht aber auch keinem Geschlecht zuzuordnen. Panel 3: Destruction ist noch ein teil der Ewigen. Da er sich zurückgezogen hat scheint er allerdings schon den Spaß an seinem Amt verloren zu haben. Delirium war noch Delight. Panel 4: Dream bezeichnet Desire als sein „Lieblings-Geschwister“. Sie haben also noch keine Zwist. Seite 5 Panel 4: Rao ist die Sonne von Krypton. Dem Planeten Supermans. Seite 7 Panel 2: Dies ist der junge Sol, unsere Sonne. Sol ist das lateinische Wort für Sonne. Es war auch der Name des römischen Sonnengottes und der Germanischen Sonnengöttin. Seite 8 Panel 1: Death tritt hier ungewöhnlich bieder auf. Auch dies ist ein Zeichen für die zeit in welcher diese Geschichte spielt. Im VertigoWinterspecial #2 wird erklärt, das sie erst die Achtung vor den lebenden fand, als sie sich selbst einmal entschloss für einen Tag menschlich zu werden. Da es allerdings noch eine lange Zeit ist bis es Menschen geben wird, ist sie auch hier noch eine andere. Seite 9 Panel 3: Das ist Delight. 355 Seite 14 Panel 1: Wir erfahren hier dass das Feenreich eher eine Einstellung als eine Dimension ist und das eine herkömmliche Sonne es nicht beleuchten kann. Tatsächlich ist das Feenreich auch das Reich des ewigen Frühlings und Zwielichtes. Der alte Mann ist Old Glory. Der Beschützer des Feen-Marktes. Er taucht u.a. in den „Büchern der Magie“ #3 auf. Panel 2: Sol bezieht sich auf unser aufkeimendes Sonnensystem. Panel 3: Das ist Sto-Oa. Die Sonne von Oa. Seite18 Panels 1-2: Der übergewichtige Frau die bei Rao sitzt ist die erste Inkarnation von Despair. Was Despair hier umschreibt ist das was später wirklich mit Krypton passieren wird. Die Lebensform die entkommt und das Kunstwerk perfekt macht wird Superman sein. Panels 4-6: Hier haben wir den grund warum sich Desire und Dream nicht mehr ausstehen können. Seite 20 Die Erde trägt noch kein Leben zu diesem Zeitpunkt. 356 Heft 4: Despair: Fünfzehn Porträts von Despair Seite 2 Panel 5: „Die andere Seite des Spiegels“ ist ein Kenning für den Wahnsinn. Seite 3 Dermont ist Ire und trifft sich mit seinem Bischof. Er ist also ein katholischer Pfarrer. Die Katholische Kirche muss sich seit je her mit Vorwürfen zum Thema Kindesmissbrauch auseinander setzen. Sicherlich sind auch viele der Vorwürfe wahr. Wahrscheinlich jedoch nicht alle. Seite 9 Verzweiflung würde es ohne Glück nicht geben und Glück nicht ohne Verzweiflung. Eine wichtige philosophische Erkenntnis. Seite 18 Die Hölle sind die Anderen ist ein Zitat aus dem Drama „Geschlossene Gesellschaft“ von dem französischen Schriftsteller und Philosophen Jean Paul Satre. „Die Hölle, das sind die anderen.“ - Damit möchte Sartre nicht sagen, dass unsere Beziehungen zu anderen grundsätzlich vergiftet sind. Vielmehr sind es nicht immer die teuflischen Beziehungen, sondern diese verquerten und vertrackten Beziehungen, die für andere nur die Hölle sein kann. Die anderen haben schon das, was das Wichtigste für unsere eigene Kenntnis über uns ist, denn wenn wir über uns nachdenken, wenn wir versuchen, uns zu erkennen, benutzen wir Kenntnisse, die andere über uns schon haben. Wir beurteilen uns mit den Mitteln, die andere uns zur Beurteilung gegeben haben. In allem, was man über sich sagt, spielen immer die Urteile anderer hinein. Das bedeutet: Wenn die Beziehungen von jemandem schlecht sind, begibt er sich in die totale Abhängigkeit von anderen. Und dann ist er tatsächlich in der Hölle. Das soll nach Sartre aber nicht heißen, dass man keine Beziehungen zu den anderen haben kann. Es kennzeichnet nur die entscheidende Bedeutung aller anderen für jeden Menschen. Die drei Personen des Stückes sind tot, wobei „tot“ als Symbol fungiert. Es bedeutet, dass viele Leute in einer Reihe von Gewohnheiten und Gebräuchen verkrustet sind und Urteile über sich haben, unter denen sie leiden. Sie versuchen aber nicht sie zu verändern. Diese Leute sind wie tot, insofern sie den Rahmen ihrer Probleme, ihrer Ambitionen und ihrer Gewohnheiten nicht durchbrechen können und 357 daher oft Opfer der Urteile bleiben, die man über sie gefällt hat. So lässt sich auch erklären, dass sie zum Beispiel feige oder bösartig sind Das Massaker an den Armeniern 1915: Der Völkermord an den Armeniern wurde Anfang des 20. Jahrhunderts begangen, als im Zusammenhang mit armenischen Unabhängigkeitsbestrebungen und dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) eine große Zahl von Armeniern im Osmanischen Reich, aus dem die heutige Republik Türkei entstand, getötet wurde. Im engeren Sinn versteht man unter diesem Begriff die Massaker in den Jahren von 1915 bis 1917. Bei den größten Massakern und auf den Todesmärschen kamen je nach Schätzung etwa 300.000 bis zu über 1,5 Millionen Armenier um. Die Angaben zu den Opferzahlen der Übergriffe in den beiden vorausgehenden Jahrzehnten schwanken zwischen Zehntausenden und Hunderttausenden Armeniern. Während viele Armenier die Vertreibungen und Massaker als ungesühntes Unrecht empfinden und seit Jahrzehnten eine angemessene Erinnerung fordern, gelten die Deportationen nach der offiziellen türkischen Sichtweise als „kriegsbedingte Sicherheitsmaßnahme“. Die Todesfälle führt sie auf die Umstände und Übergriffe zurück und legt den Fokus auf die damaligen armenischen Aufstände. Algernon Charles Swinburne (* 5. April 1837 in London; † 10. April 1909 ebenda) war ein Dichter und Autor in der viktorianischen Zeit. Sein frühes dichterisches Schaffen kreiste um Themen wie Sadomasochismus, Todessehnsucht, lesbische Phantasien oder antichristliche Einstellungen und wurde als großer literarischer Skandal aufgenommen. Swinburne Disney Walter Elias Disney (* 5. Dezember 1901 in Chicago; † 15. Dezember 1966 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Filmproduzent, der 358 Naturfilme, Zeichentrickfiguren und mehr produzierte bzw. erfand. Mit seinen Figuren (u.a. Mickey Maus und Donald Duck), Filmen und Themenparks war er eine der prägenden und meist geehrten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Llyr (auch Lir): Lir ist in der irischen Sage des frühen Mittelalters die Verkörperung des Meeres (was auch sein Name bedeutet). In den frühen Sagen ist er eine rein allegorische Figur, die nur durch seinen Sohn Manannan handelt. In späteren Sagen jedoch tritt Lir, der Sohn des Lughaid, auch als eigenmächtig handelnder Häuptling der Túatha Dé Danann auf. Um den Frieden mit Lir zu wahren und ihn freundlich zu stimmen gab ihm Bodb, der Sohn des Dagda, seine Ziehtochter Aobh zur Frau, diese gebar Lir vier Kinder, die Jungen Aed, Conn und Fiachna sowie die Tochter Fionnuala, starb jedoch bei der Geburt ihrer letzten beiden Kinder. Lir heiratete daraufhin Aobhs Schwester Aoife, die jedoch kinderlos blieb und aus Eifersucht und Neid versuchte die Kinder ihrer Schwester zu töten. Als sie dies nicht über ihr Gewissen brachte, verwandelte sie die Kinder stattdessen in Schwäne. Schicksal der vier Kinder war es 900 Jahre lang umherzuirren, bis sich ihr Schicksal erfüllte und sie wieder menschliche Gestalt annahmen, bald darauf jedoch aufgrund ihres Alters starben. Neben seinem berühmten Sohn Manannan und den vier Schwanenkindern Aed, Conn, Fiachna und Fionnuala hatte Lir auch noch einige weniger bekannte Kinder wie Bron und Lodan. In einigen Stammbäumen scheint Lir mit Allaoi identisch zu sein. Ein antiker Vorläufer des Meeresgottes Lir findet sich eventuell in der wenig bekannten gallischen Gottheit Lero. In der kymrischen Sage entspricht ihm die Gestalt des Llyr. Man könnte Lir mit Oceanos oder Pontos vergleichen, den Griechischen Verkörperungen des Meeres oder Urmeeres. In der Skandinavischen Mythologie entspricht ihm die Gestalt des Hlér (ein Beiname Ägirs). Lot war nach dem biblischen Bericht in der Genesis der Sohn von Haran und damit ein Neffe Abrahams, mit welchem er aus Mesopotamien mit Familie und Herden in Kanaan einwanderte, wo sie sich niederließen, Abraham als Hirtenpatriarch, Lot als Städter in Sodom am heutigen Toten Meer. Als zwei Engel in der sündigen Stadt Sodom nach „Gerechten“ suchten, die von der drohenden Zerstörung Sodoms durch Gott gerettet werden sollten, nahm Lot die zwei Fremden bei sich auf. Die Männer Sodoms klopften alsbald an die Türe und forderten die Männer für sich, um mit 359 ihnen Geschlechtsverkehr ausüben zu können, worauf Lot der Meute seine jungfräulichen Töchter anbot. Die Engel führten Lot vor die Stadt und geboten ihm zu fliehen. Als seine Ehefrau (deren Name in der Bibel nicht erwähnt wird) während der Flucht entgegen dem Verbot der Engel zurückblickte, erstarrte sie zu einer Salzsäule. Lot floh mit seinen Töchtern nach Zoahr, und als er am nächsten Morgen aus der Stadt Sodom Rauch aufgehen sah, bekam er Furcht und floh nach dem göttlichen Gebot in die Berge, und lebte dort in einer Höhle. Darauf sagten seine Töchter, dass kein Mann im Lande sei, welcher ihnen Nachkommen geben könne und machten ihren Vater betrunken und legten sich zu ihm und wurden schwanger. So wurde Lot zum Vater und auch gleichzeitig Großvater von den beiden aus dieser Verbindung entstandenen Söhnen Moab und Ben-Ammi, aus denen nach dem Bericht die Völker der Moabiter und Ammoniter entstanden. 360 Heft 5: Delirium: Nach Innen Seite 3 Panel 7: A.M.A.: Die American Medical Association (AMA) ist die größte Standesvertretung der Ärzte und Medizinstudenten in den Vereinigten Staaten mit Sitz in Chicago. Die Organisation wurde 1847 gegründet und 1897 eingetragen. Templer: Der Templerorden (auch die Templer, Tempelritter oder Tempelherren genannt; ca. 1118 - ca. 1312) war bei seiner Gründung um 1118 der erste geistliche Ritterorden, der in Folge des Ersten Kreuzzugs entstand. Sein voller Name lautete Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem (Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis). Der Orden vereinte die Ideale des adligen Rittertums mit denen der Mönche, zweier Stände, die bis dahin streng getrennt waren. Am 14. September 1307 (dem wichtigen Fest „Kreuzerhöhung“ und damit gewiss ein wohlüberlegtes Datum) wurde der Haftbefehl Philipps IV. ausgefertigt, und zwar für alle Templer ohne Ausnahme. Sie seien zu verhaften, gefangenzuhalten und dem Urteil der Kirche zuzuführen (capti tenantur et ecclesiae iudicio preserventur), ihre Besitztümer und bewegliche Habe sei zu beschlagnahmen und zu treuen Händen aufzubewahren (omnia bona sua mobilia et immobilia saisiantur et ad manum nostram saisita fideliter conserventur). Von der königlichen Kanzlei ergingen an alle „Dienststellen“ in Frankreich versiegelte Briefe mit der Auflage, sie am Freitag, dem 13. Oktober 1307, zu öffnen und dann strikt dem Inhalt gemäß zu verfahren. Die Briefe enthielten die Haftbefehle. Mit dieser landesweit konzertierten Aktion konnte erfolgreich verhindert werden, dass die Brüder sich untereinander warnen konnten. Der Überraschungseffekt war im gesamten Machtbereich Philipps derselbe. Die zahlreichen und fast gleichzeitigen Verhaftungen waren eine völlige Überraschung für die Templer. Die königliche Seite brüstete sich damit, dass nur zwölf Ritter entkommen seien, darunter nur ein einziger Würdenträger. Die Verhaftungswelle war ein gut durchorganisiertes, polizeiliches Kommandounternehmen - das erste bekannte seiner Art in der Geschichte. In Paris wurden 138 Personen festgenommen. Eine päpstliche Kommission zählte 1309 noch 546 Inhaftierte in Paris, wohin die Festgenommenen gebracht worden waren. Die Untersuchung der Inquisition zog sich über Jahre hin. Die Vorwürfe waren bei allen Brüdern gleich: in erster Linie Häresie, Sodomie (im Sinne von 361 Homosexualität) und Götzendienst. Die reale Grundlage für den Templerprozess war aus heutiger Sicht nicht gegeben. Es gab jedoch aus damaliger Sicht durchaus Anhaltspunkte, und zwar in den consuetudines, also den näheren Ausführungsbestimmungen der Regel, die man dafür nutzen konnte. Die recht ausführlichen consuetudines waren normalerweise strikt vertraulich. (Es ist ein Brief eines Templers aus Südfrankreich an den Großmeister bekannt, in dem er nahezu verzweifelt berichtet, dass den Leuten des Königs die consuetudines in die Hände gefallen seien.) In diesen wird nämlich auch zu Missständen Stellung genommen, wie sie vereinzelt wohl in allen Klöstern vorgekommen sind; so zum Beispiel in dem Absatz Nr. 573, in dem über drei der Sodomie überführte Brüder berichtet wird, und welche Strafen sie trafen. Unter Folter gestand der Großmeister Jacques de Molay zunächst, widerrief dann aber kurz darauf. Es folgte ein sehr langes Ermittlungsverfahren, ganz im Gegensatz zum Willen des französischen Königs, der einen kurzen Prozess wollte. Wäre es ihm gelungen zu beweisen, dass der Orden insgesamt den Pfad seiner Regel verlassen hatte, ohne dass dies vom Papst moniert wurde (der ja den Orden approbiert hatte und die Aufsichtspflicht hatte), wäre der Papst selbst in Bedrängnis gekommen. Der Papst verhinderte dies. Es kam zu einem Kräftemessen zwischen Papst und König, welches letzten Endes mit einem Kompromiss zu Lasten der Templer endete: Der Papst verzichtet darauf, dem König den Prozess zu machen wegen des Attentats von Anagni, bestätigt in einer Bulle rex glorie virtutum vom 27. April 1311 die Gottunmittelbarkeit des Königtums (electum a domino) und verfügt die physische Entfernung/Vernichtung der Bulle unam sanctam aus den Unterlagen des Vatikans (was auch geschah), in der der Primat des Papstes über das Königtum ausdrücklich bekräftigt war; der König verzichtet auf einen „Coelestin V.“-Prozess. Das Opfer ist der Templerorden, dessen Besitz jedoch bei der Kirche verbleibt, bzw. bei den Johannitern und neugegründeten Orden in Spanien und Portugal (ad subsidiam terram sanctam). Am 22. März 1312 löste Papst Clemens V. auf dem Konzil von Vienne (Frankreich) den Orden auf. Damit gab es keinen Orden mehr, und ergo war auch kein Prozess mehr möglich. Es blieb bei dem Ermittlungsverfahren und es gab keine Verurteilung des Ordens in seiner Gesamtheit. Unabhängig davon erfolgten aber Verurteilungen einzelner Templer. Am 18. März 1314 wurde der letzte Großmeister des Templerordens, Jacques de Molay, zusammen mit Geoffroy de Charnay in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt, nachdem man ihn eigentlich zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt hatte. Da er aber nochmals widerrief und damit erneut alle Beschuldigungen gegen den Orden zurückwies, 362 wurde er als ´relapsus` (rückfälliger Ketzer) nach damals geltendem Recht verbrannt. Sowohl der König als auch der Papst starben binnen eines Jahres danach (genau wie ein Fluch Jacques de Molays – kurz vor seiner Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen ausgestoßen – es vorhersagte). Die Güter der Templer wurden — abzüglich der Verfahrenskosten — den Johannitern übergeben. Die Monarchen Europas stellten jedoch erstaunlich hohe Verfahrenskosten fest. Obwohl nach offiziellen Quellen nahezu alle Templer in Frankreich verhaftet worden waren, wurden tatsächlich nur wenige Todesurteile vollstreckt und dies auch nur in Frankreich. So wurde zum Beispiel in Avignon, dem damaligen Papstsitz, kein einziges Todesurteil vollstreckt. Außerhalb des unmittelbaren Machtbereiches von König Philipp IV. wurden die Templer nur zum Teil verfolgt, teilweise sogar gänzlich in Ruhe gelassen. Nach der Überlieferung sollen die letzten Tempelritter im Rheinland auf Burg Lahneck in einem heldenhaften Kampf gefallen sein. Allerdings war durch den Wegfall der geistigen und wirtschaftlichen Führungselite und der Ordenszentrale in Paris die Macht der Templer gebrochen. Ihre Aktivitäten waren nur mehr lokaler oder regionaler Natur. In Zypern und anderswo blieben die Würdenträger bis zum Tode in Haft, aber in Spanien wurden zahlreiche Templer freigesprochen. Es ist heute anerkannt, so auch vom Papst, dass die Anklage gegen die Templer als Ganzes jeder Grundlage entbehrte. Verfehlungen habe es nur von Einzelnen gegeben. Viele überlebende Tempelritter flohen nach Schottland, da dort der päpstliche Befehl nicht ausgerufen worden war und daher der Templerorden weiter existierte. 1319 gründete König Dionysius in Portugal den Orden der Ritterschaft Jesu Christi (Christusorden). Die Güter des Templerordens in Portugal wurden auf den neugestifteten Orden der „Ritter Christi“ übertragen, weiterhin wurde bestimmt, dass die Ritter des Ordens der Ritterschaft Jesu Christi nach der Regel des Ritterordens von Calatrava zu leben hatten. Da die Gründung über mehrere Jahre vorbereitet worden war, erhielt der neue Orden auch die päpstliche Bestätigung. Viele der vor Philipp IV. geflohenen Templer fanden darin Aufnahme. Portugal hatte sich nicht an der Verfolgung des Templerordens beteiligt, weil dies eigenen Interessen zuwiderlief. Seite 4 Panel 1: WTO: Die Welthandelsorganisation (engl. World Trade Organization, WTO; französisch Organisation mondiale du commerce, OMC) ist eine internationale Organisation mit Sitz in Genf, die sich mit der Regelung von Handels- und Wirtschaftsbeziehungen beschäftigt. 363 Sie wurde 1995 aus dem General Agreement on Tariffs and Trade (GATT) in der Uruguay-Runde nach siebenjähriger Verhandlungszeit gegründet. Am 1. Januar 1995 nahm sie ihre Arbeit in Genf auf. Die WTO ist neben dem IWF und der Weltbank eine der zentralen internationalen Organisationen, die wirtschaftliche Sachverhalte mit globaler Reichweite verhandelt. Seite 7 Panel 1: Das ist Barnabas Panel 3: Der Peyote (Lophophora williamsii) ist eine Pflanzenart in der Gattung Lophophora aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Seine aztekische Bezeichnung war „Peyotl“ Absinth, auch Absinthe oder Wermutspirituose genannt, ist ein alkoholisches Getränk, das traditionell aus Wermut, Anis, Fenchel sowie einer je nach Rezeptur unterschiedlichen Reihe weiterer Kräuter hergestellt wird. Bei einer sehr großen Anzahl von Absinthmarken ist die Spirituose von grüner Farbe. Deswegen wird Absinth gelegentlich auch „die grüne Fee“ (französisch: la Fée Verte) genannt. Der Alkoholgehalt liegt üblicherweise etwa zwischen 45 und 75 Volumen-Prozent und ist demnach dem oberen Bereich der Spirituosen zuzuordnen. Aufgrund der Verwendung bitter schmeckender Kräuter, insbesondere von Wermut, gilt Absinth als Bitterspirituose, obwohl er selbst nicht notwendigerweise bitter schmeckt. Absinth wurde ursprünglich im 18. Jahrhundert im Val de Travers im heutigen Schweizer Kanton Neuenburg (Neuchâtel), als Heilelixier hergestellt. Große Popularität fand diese Spirituose, die traditionell mit Wasser vermengt getrunken wird, jedoch in der zweiten Hälfte des 19. und dem frühen 20. Jahrhundert in Frankreich. Zu den berühmten Absinth-Trinkern zähl(t)en unter anderen Charles Baudelaire, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Ernest Hemingway, Edgar Allan Poe, Arthur Rimbaud, Henri de Toulouse-Lautrec, Brian Warner, Oscar Wilde. Auf dem Höhepunkt seiner Popularität stand das Getränk in dem Ruf, aufgrund seines Thujon-Gehaltes abhängig zu machen (dies wird auch im Film Mord nach Plan behauptet) und schwerwiegende gesundheitliche Schäden nach sich zu ziehen. Bereits im Jahre 1915 war das Getränk in einer Reihe europäischer Staaten und den USA verboten. Moderne Studien haben den Verdacht der Schädigung durch Absinthkonsum nicht nachweisen können; die damals festgestellten gesundheitlichen Schäden werden heute auf die schlechte Qualität des Alkohols und die hohen konsumierten Alkoholmengen zurückgeführt. Seit 1998 ist Absinth in den 364 meisten europäischen Staaten wieder erhältlich. Auch in der Schweiz sind seit 2005 die Herstellung und der Verkauf von Absinth wieder erlaubt. Das Dritte Auge (Ajna), soll ein nach der Chakrenlehre energetisches Zentrum in der Mitte der Stirn zwischen dem Haaransatz und den Augenbrauen sein. Hauptsächlich von fernöstlichen Religionen und der Esoterik wird es als hellsichtiges Organ der Wahrnehmung verstanden. Es gibt verschiedene Ansichten darüber, wie es sich um die Eigenschaft des Dritten Auges verhält. Während Rudolf Steiner es als verlorenes Auge betrachtet, sehen Esoteriker in ihm eine Möglichkeit hinter den Vorhang, in die Zukunft oder in die Vergangenheit zu sehen. In den Religionen, in denen meditiert wird, wird es anhand einer Chakralehre als 6. Chakra, das Ajna Chakra, angesehen und als solches gelehrt. Seite 9 Panel 6: Das sind Matthew und Daniel Hall. Morpheus Nachvolger. Seite 10 Panel 1: Eine Geschichte von Edgar Allan Poe. Seite 13 Panel 3: Carcharodon carcharias: Der Weiße Hai seltener auch als Weißhai oder Menschenhai bezeichnet, ist die einzige Art der Gattung Carcharodon aus der Familie der Makrelenhaie (Lamnidae). Der Trivialname bezieht sich auf die auffällig helle Bauchfärbung der Tiere. Die Art kommt fast weltweit vor und besiedelt bevorzugt gemäßigte Küstengewässer. Als die größte Haiart, die sich nicht von Plankton ernährt, ist der Weiße Hai der größte Raubfisch der Welt und auch für Menschen gefährlich. Er ist im gesamten Verbreitungsgebiet selten und gilt heute durch Beifang in der kommerziellen Fischerei sowie gezielte Bejagung zum Gewinn von Trophäen als im Bestand bedroht. Seite 16 Panel 1: Enfin Etude: Französisch für „Abschließende Studie“. 365 Heft 6: Destruction: Auf der Halbinsel Diese Geschichte ist Selbsterklärend, aber sie spielt offenbar nach der von Delirium, da Destruction den Auftrag hat nach ihrem „Unfall“ ein wenig für sie zu sorgen. Dies ist aus Sicht der Kontinuität die jüngste der Geschichten. Heft 7: Destiny: Ewige Nächte Auch diese Geschichte ist Selbsterklärend. 366 Einzelheftregister Heft 1: Der Schlaf der Gerechten Heft 2: Gastgeber mit kleinen Fehlern Heft 3: Gastgeber mit kleinen Fehlern Heft 4: Hoffnung in der Hölle Heft 5: Passagiere Heft 6: 24 Stunden Heft 7: Schall & Wahn Heft 8: Das Rauschen ihrer Flügel Heft 9: Prolog: Geschichten im Sand Heft 10: 1. Kapitel: Das Puppenhaus Heft 11: 2. Kapitel: Der Einzug Heft 12: 3. Kapitel: Vater, Mutter, Kind... Heft 13: 4. Kapitel: Männer mit Glück und Geschick Heft 14: 5. Kapitel: Unter Sammlern Heft 15: 6. Kapitel: In die Nacht Heft 16: 7. Kapitel: Verlorene Herzen Heft 17: Kalliope Heft 18: Der Traum von 1000 Katzen Heft 19: Ein Sommernachtstraum Heft 20: Fassade Heft 21: Zeit des Nebels: Prolog Heft 22: Zeit des Nebels Kapitel 1 Heft 23 Zeit des Nebels Kapitel 2 Heft 24: Die Zeit des Nebels Kapitel 3 Heft 25: Die Zeit des Nebels Kapitel 4 Heft 26: Die Zeit des Nebels Kapitel 5 Heft 27: Die Zeit des Nebels Kapitel 6 Heft 28 Die Zeit des Nebels: Epilog Heft 29: Thermidor (Distant Mirrors 2) Heft 30: August Heft 31: Drei September und ein Januar Heft 32: Slaughter on Fifth Avenue Heft 33: Lullabies of Broadway Heft 34: Bad Moon Rising Heft 35: Beginning to See the Light Heft 36: Over the Sea to Sky Heft 37: I Woke Up and One of Us Was Crying Heft 38: Die Jagd Heft 39: Weiche Stellen Heft 40: Das Parlament der Krähen 25 30 37 41 44 47 50 53 60 62 65 70 73 83 86 89 92 99 100 108 113 118 124 127 132 135 137 139 177 189 171 145 150 153 157 159 162 183 208 228 367 Heft 41: Kurze Leben I Heft 42: Kurze Leben II Heft 43: Kurze Leben III Heft 44: Kurze Leben IV Heft 45: Kurze Leben V Heft 46: Kurze Leben VI Heft 47 Kurze Leben VII Heft 48: Kurze Leben VIII Heft 49: Kurze Leben IX Heft 50: Ramadan Heft 51: Worlds End I : "A Tale of Two Cities" Heft 52 : Worlds End II Heft 53: Worlds End III : "Hob's Leviathan" Heft 54: Worlds End IV : "The Golden Boy" Heft 55: Worlds End V : "Cerements" Heft 56: Worlds End VI : "Worlds End" Heft 57: The Kindly Ones I Heft 58: The Kindly Ones II Heft 59: The Kindly Ones III Heft 60: The Kindly Ones IV Heft 61: The Kindly Ones V Heft 62: The Kindly Ones VI Heft 63: The Kindly Ones VII Heft 64: The Kindly Ones VIII Heft 65: The Kindly Ones IX Heft 66: The Kindly Ones X Heft 67: The Kindly Ones: XI Heft 68: The Kindly Ones XII Heft 69: The Kindly Ones XIII Heft 70: The Wake I Heft 71: The Wake II Heft 72: The Wake III Heft 73: An Epilogue Heft 74: Exiles Heft 75: The Tempest 243 246 248 251 255 257 260 262 264 232 268 270 275 282 286 289 293 295 298 300 303 311 315 317 319 321 324 325 326 332 337 340 341 341 342 Am Anfang 59 Sandman Special # 1: Der Gesang des Orpheus 215 Vertigo Preview: "Höhenangst" 169 Endless Nights: Heft 1: Death: 346 368 Endless Nights: Heft 2: Desire Endless Nights: Heft 3: Dream Endless Nights: Heft 4: Despair Endless Nights: Heft 5: Delirium Endless Nights: Heft 6: Destruction Endless Nights: Heft 7: Destiny 352 354 357 361 366 366 369 Von Sebastian Richtarsky ist erhältlich: Empfohlenes Lesealter: 16+ 370 Leseprobe: Hol Sie aufs Dach Aus Sebastian Richtarskys: THE MAN COMES AROUND Um den Schock vorweg zu nehmen, sie ist Tot... Ein Diener fand sie heute Morgen. Sie hatte sich erhängt. Es ist ein unscheinbares Haus, dachte ich, als ich das erste mal vorfuhr. Mitten im Wald, am Ende einer kleinen geteerten Strasse. Fast könnte man meinen, dass das Haus verlassen sei, wenn nicht all die Nobelkarossen vor der Tür stehen würden. Jeder, der etwas in dieser Stadt bedeutet, schien hier zu Gast zu sein. Senatoren, Manager, Firmenbosse, Millionäre, Rock-Stars und Schauspieler. Sie alle waren hier. Als ich meiner Frau von meiner Einladung erzählte, war sie alles andere als begeistert. Sie sagte, das wir eine gute und gesunde Ehe führen, und das sie auf so etwas verzichten könne. Als ich versucht habe sie zu überreden, brach sie in Tränen aus. Sie fragte ob ich sie nicht mehr Lieben würde, weil ich sie zu so etwas zwingen würde. Aber mir ging es um neue Bekanntschaften, um neue Geschäftsbeziehungen, die hier geknüpft werden würden. Und irgendwann gab sie einfach nach. Als wir das Haus zum ersten mal betraten, stockte mir der Atem. Es war, als hätte man ein neues Sodom errichtet. Ein Ort voller Lust, Sex und Drogen. Noch bevor wir uns umsehen konnten, kam ein gut gekleideter Gentleman auf uns zu, um uns mit den Gepflogenheiten dieser Partys vertraut zu machen. Er sagte, das hier alles Passieren kann, aber nichts muss zwingend Passieren. Alles hier geschieht auf freiwilliger Basis. Das ist die Goldene Regel. Die niemals gebrochen werden darf. Er zeigte uns die Lokalitäten. Zimmer für Gruppensex, Sado-Maso-Spielchen, Homoerotik, Sodomie, Natursekt, Dinge die ich gar nicht aussprechen will. Alles an Perversion, was man sich nur vorstellen kann, und noch vieles mehr, passierte hier in dieser feinen, auserwählten Gesellschaft. Und ich gehörte nun dazu! 371 Am ersten Abend sahen wir uns nur um. Aber für die Woche darauf, überredete ich meine Frau mal etwas neues auszuprobieren. Sie weinte wieder, zweifelte an meiner Liebe zu ihr. Aber ich sagte, das wir das tun müssten, um akzeptiert zu werden, und so unseren Stand in der gehobenen Gesellschaft zu festigen. Das sah sie ein, und als sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte fuhren wir los. Der erste Versuch, mit einem anderen Pärchen ins Gespräch zu kommen, ging daneben. Es war die Schuld meiner Frau, die sich innerlich noch immer weigerte. Als wir an dem Abend Zuhause waren, habe ich ihr noch mal mit Nachdruck erklärt, wie wichtig es für mich... für uns... ist, das sie sich auf andere Sexualpartner einlässt. Eine Woche später, waren wir mit dem ersten paar auf einem Zimmer. Doch wieder machte meine Frau einen Rückzieher. Eine Woche später, hatten wir den ersten Sex mit einem fremden Paar. Als wir abends Zuhause waren, hat meine Frau sich eine ganze Stunde auf unserer Toilette übergeben. Am nächsten Morgen fand ich Blutspuren in der Schüssel, aber ich habe mir noch nichts dabei gedacht. Eine weitere Woche später, konnte ich sie zum Sex mit dem Stadtrat überreden. In der darauf folgenden Woche, hatte sie Sex mit der Frau des Stadtrates, während er auf sie onanierte... zum Dank wollte er mich als Mitglied im Millionärs-Golfclub vorschlagen. Nach einem halben Jahr, war meine Frau ein völlig anderer Mensch geworden. Wir gingen jede Woche zu den Partys, und es schien ihr mittlerweile richtig Spaß zu machen. Manchmal jedoch, hatte ich den Eindruck, das sie all das bereute, was hier schon vorgefallen ist. Einmal saß sie im Salon einfach nur auf dem Sofa, und schaute raus in die Wälder. Neben ihr spritzte sich grade ein bekannter Schauspieler eine Dosis Heroin, und sodomierte danach ein Huhn. Aber sie war vollkommen desinteressiert. Ich ging zu ihr, und fragte was mit ihr los sei. Und sie sah nur in die dunkle Leere, die sich hinter der Fensterscheibe auftat, und fragte, ob ich sie nicht auch sehe... die Wölfe. Sie lauern dort draußen, als wollten sie uns holen. Uns bestrafen für das Schändliche, das wir hier treiben. Ich sagte ihr, das sie spinnt, und das ihr der ganze Koks den sie heute geschnupft hat wohl zu Kopf gestiegen ist. Aber als ich mich umdrehte, und fortging, war es mir tatsächlich, als würden mich ein paar wütend glühende Augen aus der Finsternis beobachten. 372 Das war das letzte mal, das ich meine Frau lebend gesehen habe. Sie muss sich erhangen haben, als ich grade die Tochter des Bürgermeisters fickte. Sie war zwar grade erst 16 Jahre alt, aber im Bett war sie sehr geübt. Ich liebe solche jungen Mädchen. Durch und durch verdorben, und immer geil. Getreu dem Motto:“ Ich habe eine Muschi und etwas muss rein!“ Dabei schien es ihr Egal zu sein, was es war. Hauptsache sie war befriedigt. Ich beobachtete sie schon einige Wochen, bevor wir an diesem Abend das erste mal miteinander schliefen. Sie hatte auch oft Sex mit anderen Mädchen. Manchmal sah ich ihr dabei zu, und es drängte sich mir der Gedanke auf, das ihr Vater, wohl nicht sehr amüsiert über die Aktivitäten seiner kleinen Tochter ist. Wenn er überhaupt etwas davon wusste... was ich bezweifeln mag. Als sie mir an diesem Abend eine geblasen hatte, kam mir der Gedanke, ob es nicht vielleicht einen Jungen in ihrem Alter gebe, der für sie schwärmte. Ein Klassenkamerad oder ein Nachbar. Jemand aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis. Jemand der sie aufrichtig liebte, und sie für einen Engel hält. Es währe durchaus möglich, sie ist ja auch ein sehr schönes Kind. Was würde dieser jemand wohl denken, wenn er sehen würde, was sie hier so treibt... wenn er sehen würde, das ich ihr in ihr hübsches Gesicht spritze? Schon komisch, das sie so verdorben ist. Ich selbst habe mich von ganz unten in diese Gesellschaft hochgearbeitet. Fing als Student an, und wurde später Manager einer großen Firma. Aber sie? Sie ist reich geboren. War immer Papas kleines Töchterchen, bekam von ihm immer was sie wollte. Kriegte jeden Wunsch erfüllt. Wieso also, schien ihr Leben nur aus Sex und Drogen zu bestehen? Aber vielleicht ist es grade dieser Umstand, die ewige Sorglosigkeit, die sie so Leichtsinnig machte. An diesem Abend, fand ich meine Frau nicht, als ich wieder nach Hause fahren wollte. Ich dachte mir, das sie vielleicht mit einem der anderen Gäste fuhr. Auf einen kleines Schäferstündchen. Herr Bohlen hat schon länger ein Auge auf sie geworfen. Er hat ein Gestüt auf seinem Anwesen, und wollte schon immer mal etwas „Besonderes“ sehen, wie er sagte. Am nächsten Morgen, wurde ich von einem Anruf geweckt. Man hatte meine Frau gefunden. Tot. Aufgehangen auf dem Dachboden des Clubhauses. Die Polizei stellte viele Fragen, aber da so viele hohe Tiere Mitglieder waren, und Geld bekanntlich mehr schmiert als ÖL, gab es nie eine 373 Anzeige wegen der Drogen und den Verbotenen Filmen, die man im Fernsehzimmer fand. Dennoch gab es eine Obduktion der Leiche. Der Arzt sagte mir später, dass das Standart sei, bei einem Selbstmord. Dann sagte er noch, das er etwas entdeckt habe, was er nicht nur niemals gesehen habe, sondern was sogar unmöglich ist. In dem toten Körper meiner Frau, befand sich kein Herz. Der Arzt war außer sich, wusste sich keinen Rat, und lud mich noch auf ein kleines Gespräch ein. Welches ich allerdings dankend ablehnte. Ich habe keine Zeit für solche Lappalien. Ich bin heute in den Golfclub aufgenommen worden. Und muss noch mit meinen neuen Freunden auf meine Mitgliedschaft anstoßen. 374