Sanierung mit wärmegedämmten glas-Faltwänden

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Sanierung mit wärmegedämmten glas-Faltwänden
F a ssade
3 2016
Juni 2016
Technik und Architektur
www.die-fassade.de
Titelstory:
Sanierung mit wärmegedämmten Glas-Faltwänden
Schwerpunkt: Fassadensanierung und Fassadenabdichtung
Fachbeitrag: Brandschutz bei Wärmedämm-Verbundsystemen mit EPS
veranstaltungen: Rückblick auf die Schüco Fassadentage
=LYSHNZHUZ[HS[
/HUK^LYR
Conference on Advanced Building Skins
10.-11. Oktober 2016, Bern, Schweiz
INTERNATIONALE PLATFORM ÜBER DIE GEBÄUDEHÜLLE DER ZUKUNFT
FÜR ARCHITEKTEN, INGENIEURE UND DIE BAUINDUSTRIE
Themen:
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• Integration von Solarthermie in die Fassade
• Smart Materials für intelligente Gebäudehüllen
• Adaptive und kinetische Gebäudehüllen
• 3D-Druck und additive Fertigung der Gebäudehülle
• Schlanke Fassaden aus hochwertigem Textilbeton
• Sanierung der Gebäudehülle: Strategien, Politiken, Produkte
Die Konferenzgebühr beträgt € 680 und beinhaltet die Konferenzdokumentation mit den Manuskripten
der Referenten, Mittagessen und Kaffeepausen. Teilnehmer, die sich bis zum 30. Juni anmelden,
erhalten einen Frühbucherrabatt von 20% (€ 540).
Advanced Building Skins GmbH, Wilen (OW), Schweiz
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Editorial
Sanierungspotenziale
nutzen
Liebe Leserinnen und Leser,
Kühle
Rechner
bauen
mit dem
BWMZeLa-Halter!
der Markt für energetische Gebäudesanierungen
wächst weiter stetig. Zwischen 60-70 Prozent
der Gebäude in Deutschland sind mehr als 40
Jahre alt – und entsprechend in einem nicht mehr
zeitgemäßen energetischen und oftmals auch
baulichen Zustand. Für die Fassadenbranche
bietet dies ein enormes Auftragspotenzial –
das belegt auch eine aktuelle Marktbefragung
von Schüco. Wo der Systemgeber die größten
Chancen sieht und wo die Hemmschwellen
im Entscheidungsprozess liegen, erläutert
Produktmanager Gerrit Höltkemeier auf den Seiten 16/17 in unserem ExklusivInterview.
Auch darüber hinaus dreht sich in der aktuellen Ausgabe einiges um das
Thema Sanierung. Frank Wigger vom Ingenieurbüro AMP erläutert den optimalen
Ablauf einer Fassadensanierung aus der Sicht des Fassadenberaters (Seite 12).
Prof. Karlotto Schott (IFFT) widmet sich dem Thema „Wohnhochhäuser und
Hochhaus-Sanierung mit Parallelausstellfenstern“ und zeigt auf, wie diese
eine natürliche Belüftung in Verbindung mit einem ausreichenden Schallschutz
ermöglichen können.
Einen umfangreichen Blick auf die Historie und die Zukunft der Fassadentechnik
und -planung in Deutschland wirft Hugo Philipp (1. Vorsitzender des Verbands für
Fassadentechnik/VFT) in seinem mehrteiligen Fachbeitrag. Im Teil 1 geht es um
einen Überblick zur Entwicklung der Fassadentechnik in den vergangenen 60-70
Jahren (Seite 28). Und auch darüber hinaus erwarten Sie auf den folgenden Seiten
wieder zahlreiche spannende Objektberichte und Fachbeiträge renommierter
Fassadenexperten.
Nicht zuletzt möchte ich Sie schon jetzt auf die 2. Auflage des FORUM FASSADE
hinweisen. Die Fachveranstaltung wird am Donnerstag, den 30. März 2017, in
der Porsche Welt in Stuttgart stattfinden und erneut vom Flachglas MarkenKreis
gemeinsam mit der FASSADE ausgerichtet. Es erwartet Sie ein hochkarätiges
Vortragsprogramm mit aktuellen Branchenthemen. Bitte notieren Sie sich den
Termin schon heute im Kalender. Weitere Informationen dazu folgen in den
nächsten Ausgaben der FASSADE.
Und nun wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre und einige hilfreiche
Anregungen für die tägliche Arbeit.
Mit besten Grüßen
Jens Meyerling
• schnell und einfach
montiert
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Halterbedarf
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INHALT
FASSADE 03.2016
14
TITELTHEMA
Fassadensanierung und
­Fassadenabdichtung
6 Sanierung eines Wohnhochhauses
in Hamburg mit wärmegedämmten
Glas-Faltwänden
8
Fachbeitrag Hochhausbau und -sanierung mit Parallelausstellfenstern
Von Prof. Karlotto Schott
11 Umfassende Fassadenreinigung an
einem Bürogebäude in München
12 Fassadensanierung: Wie ist der
ideale Ablauf?
Von Dipl.-Ing. Frank Wigger
14 Sanierung einer Wohnanlage in Mettmann mit keramischer VHF-Lösung
16 Interview „Sanierungsmarkt bietet
riesige Potenziale“
Im Gespräch mit Gerrit Höltkemeier
(Schüco)
18 Pretoria-Tower in Südafrika erhält bei
Sanierung eine neue Keramikfassade
19 Sanierung der Laubengänge eines
Mehrfamilienhauses in Braunschweig
20 Fassadensanierung mit WDVS an
einem Gebäudeensemble in Salzgitter
21 Sanierung eines Betriebsgebäudes
mit innovativen Fiberglasfassaden
und -toren
TECHNIK
FachbeitrÄgE
35 Gretsch-Unitas: Innovatives Schieben
38 Inthermo: Neues VHF-System
22 Brandschutz bei WDVS mit EPS als
Dämmstoff
Von Ralf Pasker und Werner Mai
35 Variotec: Problemzonen dämmen
38 Aluprof: Leistungsfähiges Falttürensystem
25 Fassadenbauleistungen: Schnittstellen
bei Ausschreibung und Vergabe
Von Christian Dworski
28 Fassadenplanung in Deutschland:
gestern, heute, morgen (Teil 1)
Von Hugo Philipp
Objekte
31 Fassade der Präsentationshalle von
Audi auf der IAA mit Zementbauplatten realisiert
36 Schuit-Duis: Mehr als ein Problemlöser
36 Remmers: Fachgerechte Sockel­
abdichtung
37 Mosa Facades: Nachhaltige Fassadensysteme aus Keramik
37 Alucon: Attraktiver textiler Sonnenschutz
38 ABS Safety: Absturzsicher arbeiten
38 Tremco Illbruck: Streichbare HybridFensterfolie
39 Trespa: Neue Gestaltungsspielräume
39 Eternit: Unbeschichtete Faserzementtafel
Fassadenberatung in der Praxis:
Aktuelles vom UBF
40 Messestand auf der Glasstec 2016
– Mitgliederversammlung in Augsburg – Arbeitskreis Toleranzen im
Fassadenbau – Vorstandssitzung und
Arbeitsgruppen-Treffen
32 Modernes Logistikzentrum mit transluzenter Wärmedämmung ausgeführt
Produkte
33 Bruxsafol: Neue Sonnenschutzfolien
33 3M: Schutz vor Glassplittern
34 Döllken Lighting: Dekoratives Licht
34 Rockwool: Optimale Fassadendämmung
34 IWM: Planungsatlas wird mobil
34 Caparol: Dämmung mit Hanf
35 Somfy: Erweiterte Sonnenschutz­
zentrale
32
BRANCHE
VERANSTALTUNGEN
Nachrichten und Personen
Tagungen und Messen
41 Triflex: Investitionen in die Zukunft
46 Schüco: Erfolgreiche Fassadentage
41 Wienerberger: Geschäftsführung
komplett
47 VFF: Jahreskongress auf Mallorca
41 Kawneer: Neuer Geschäftsführer
41 Sapa/Wicona: Neuer Geschäftsführer
42 Verotec: 16-Millionen-Euro-Investition
48 Sto Fassadentag: Trends und Herausforderungen der VHF
49 Advanced Building Skins: Impulse für
die Fassade der Zukunft
49 Planertag bei Freyler: Farbe und Licht
an der Fassade
50 BF: Glaskongress zeigt neueste
­Glastrends
50Veranstaltungskalender
3 Fragen an...
42 Michael Illbruck (pinta abdichtung
GmbH)
Neues vom ift Rosenheim
43 EnEV Glasanteil • Neues
ift ­Technologiezentrum
Aus der Rechtspraxis
44 Bauablaufdokumentation: Lästig und
sinnlos? Von Dr. Rainer Koch
48
Titelfoto: Solarlux
WICONA
WICONA –– Fassaden,
Fassaden, Fenster
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Orona Ideo, Hernani, Spain
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Wo Flexibilität nicht nur ein Versprechen ist ...
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Wo integrierte Funktionen unsichtbar bleiben ...
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Wo individuelles Design realisierbar wird ...
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Wo Handwerk Gebäuden ein Gesicht gibt ...
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Aluminiumfassaden. Gebäude von morgen für Menschen von heute.
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www.wicona.de
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titelthema | Fassadensanierung
Balkone aktivieren,
Wohnraum gewinnen
Sanierung eines Wohnhochhauses in Hamburg
mit wärmegedämmten Glas-Faltwänden
Die Glas-Faltwand SL 60e als
Balkonverglasung ist maßgeschneidert
auf ressourcenschonende Sanierung
im Wohnungsbau und macht
alte Wohnungsbestände
zukunftsfähig.
Am Alsenplatz in Hamburg Altona erstrahlt nach einer umfangreichen
energetischen Sanierung ein Wohnhochhaus in der Eckernförder Straße
in neuem Glanz. Highlight an der runderneuerten Fassade sind die GlasFaltwände von Solarlux.
In den Jahren 1971 bis 1973 wurde nahe
des Alsenplatzes entlang der Eckernförder
Straße ein Gebäudekomplex von beachtlichem Ausmaß als Wohnanlage errichtet. Die
­SAGA GWG als kommunales Wohnungsunternehmen in Hamburg ist die heutige
Eigentümerin der Wohnanlage. Mit mehr
als 130 000 Wohnungen und 1400 Gewerbeobjekten ist das Wohnungsunternehmen
heute in nahezu allen Hamburger Stadtteilen präsent. Die Wohnanlage Eckernförder
Straße 2-77 zieht sich über den gesamten
Straßenzug und gliedert sich in drei Blöcke:
Block A besteht aus einem 16-geschossigen Hochhaus mit einem zweigeschossigen Sockelbau, dem sogenannten Ladentrakt. Block B ist ein ca. 200 Meter langer
Riegel mit sechs aneinander gereihten achtgeschossigen Häusern. Block C bildet ein
solitär stehendes sechsgeschossiges Wohngebäude. Alle Gebäude wurden in BetonFertigteilbauweise errichtet und unterlagen
einem dringendem Sanierungsbedarf: Die
schlechte Energiebilanz sind für Mieter und
Eigentümer nicht mehr tragbar. Die SAGA
Solarlux (3)
Vorher: Der Gebäudekomplex umfasst
insgesamt 370 Wohneinheiten. Bei einem
Wohnungsbau dieser Größenordnung sind
die Wärmeverluste über die energetische
Schwachstelle – den Loggien – oft ein schwer
lösbares Problem.
6
GWG entschied, die energetische Vollmodernisierung aller 370 Wohnungen in drei
Bauabschnitten umzusetzen. So wurde in
einem ersten Schritt 2014 das Wohnhochhaus in Block A saniert. Die gesamte Gebäudehülle mit ihren Fassaden, Fenstern,
Loggien, Dachflächen und Kellerdecken
wurde gedämmt. Die Energieversorgung,
Installationsstränge und Bäder wurden erneuert, Flure, Laubengänge und Treppenhäuser mit nach den aktuellen Brandschutzauflagen ausgestattet.
Spürbarer Raumgewinn mit
Balkonverglasungen
Das 16-stöckige Wohnhochhaus erhielt
im Zuge der energetischen Sanierung eine
rundum erneuerte und attraktiv gestaltete Fassade. Die hinterlüftete Aluminiumbekleidung der Ränder und Fluchtbalkone in
drei verschiedenen Gold-Tönen verleihen
dem Gebäude eine ansprechende Optik
und warme Ausstrahlung. Die 137 Wohneinheiten verteilen sich mit 8160 Quadratmetern Wohnfläche vom dritten bis zum
sechzehnten Obergeschoss, im zweigeschossigen Sockel befinden sich Büroräume der SAGA GWG Geschäftsstelle Altona, Mietergemeinschaftsräume und Gewerbe. Das Angebot mit Wohnungsgrößen
von 42 bis 100 Quadratmetern bedingt eine durchmischte Struktur der Bewohner.
Die gesamte Fassade mit ihren zahlreichen
Loggien entwickelte sich zum Kernthema
der Sanierung, bildeten sie doch den energetischen Schwachpunkt: Einbetonierte Betonplatten ohne thermische Trennung verstärkten als Wärmebrücken den Wärmeverlust. Das Architekturbüro Czerner Göttsch
Architekten zog die logische Konsequenz:
Die Bestandsbrüstungen wurden gedämmt
und die Loggien mit wärmegedämmten
Glas-Faltwänden geschlossen, um die Auf-
enthaltsbereiche gegen Kälte, Wind und
Lärm zu schützen und gleichzeitig wertvollen Wohnraum hinzuzugewinnen. Die GlasFaltwände schützen die Bausubstanz dauerhaft gegen Witterungseinflüsse und verhindert durch Einhausung der einbetonierten
Betonplatten Wärmebrücken. Das Vorziehen der thermischen Ebene spart Kosten für
herkömmliche Sanierungsmaßnahmen ein:
Das großflächige Dämmen innerhalb der
Loggien, das aufwendige Erneuern von Abdichtungen der offen bewitterten Loggien
und der Austausch der Verglasung inklusive
Balkontür in „zweiter Ebene“ entfällt.
Auch die Bewohner profitieren in hohem
Maße: Die verglasten Loggien fungieren
im geschlossenen Zustand als energetische
Wärmefalle und fördern die passive solare
FASSADE 3/2016
Verlagssonderveröffentlichung
titelthema | Fassadensanierung
Sie überzeugten die Planer insbesondere
durch Flexibilität, ausgereifte Technik und
ansprechende Optik. „Unsere hohen Anforderungen an die Aluminium-Glas-Fassaden vor den Loggien konnte einzig Solarlux gerecht werden. Wir erhielten eine flexible, großzügig öffenbare, leicht handhabbare,
hochwärmegedämmte Glas-Faltwand“, berichtet Architekt Jürgen Göttsch. Die GlasFaltwand SL 60e ist ein Aluminiumprofilsystem mit Hohlkammerprofil und Schaumkern, welches mit 59 Millimeter Bautiefe und
130 Millimeter Flügelstoßbreite sehr schlanke Profilansichten gewährleistet. Dank der
Dreifach-Isolierverglasung mit verbessertem Randverbund als „warme Kante“ ist
mit dem Ug-Wert von 0,6 W/m²K ein hoher
Wärmedämmwert erreicht. Der Uw-Wert der
Glas-Faltwand mit 1,46 W/m²K trägt zu einem angenehmen Wohnkomfort bei. Die
insgesamt 390 Glas-Faltwände bestehen aus
1.388 Glasflügeln und wurden je Loggia mit
vier Elementen ausgeführt. Auf der Westseite des Wohnhochhauses schützt eine Kombination aus Sonnenschutzglas und Wärmeschutzglas - Eurofloat Combi Neutral 70/40
– zusätzlich vor Aufheizung am Nachmittag. Im Bereich der Fluchtbalkone im ersten,
sechsten, elften und sechzehnten Geschoss
sind die Glas-Faltwände raumhoch ausgeführt und bilden eine optische Unterteilung
der Fassadenfläche. Die Betonung der horizontalen Fluchtbalkone gliedert die enorme
Gebäudehöhe und verleiht dem Hochhaus
eine angemessene Maßstäblichkeit neben
der niedrigeren Nachbarbebauung.
Hochwertige Materialien im Einsatz
Energiegewinnung. Der Heizbedarf für die
Wohnräume verringert sich. Im offenen Zustand bleibt den Bewohnern bei schönem
Wetter der luftige Balkon-Charakter erhalten, denn die Glas-Faltwände lassen sich
über die gesamte Breite von circa 3,40 Meter
auffalten. Die Qualität der Wohnungen und
der Wert der Immobilie steigen durch den
nachhaltigen Schutz der Bausubstanz und
den Zugewinn an attraktivem Wohnraum.
Innovatives System
mit ausgefeilter Technik
Für die Ausführung setzte sich der marktführende Systementwickler und -hersteller
Solarlux mit seinen hochwertigen Glas-Faltwänden gegen seine Marktbegleiter durch.
Verlagssonderveröffentlichung Die oben angeordneten Laufwagen sind in
Edelstahlschienen kugelgelagert. Sie besitzen leise Laufflächen, die die Leichtigkeit
während ihrer Bedienung dauerhaft sichern.
Ein hoher Grad an Luft-, Regen- und Winddichte wird mit dem Abdichten über EPDMDichtungen in zwei Ebenen und die umlaufenden Anschlagprofile an den Rahmen erreicht. Die dauerhafte Wertbeständigkeit der
Glas-Faltwand ist durch den Einsatz von
hochwertigen Materialien gewährleistet. Geräuschemissionen des verkehrsreichen Alsenplatzes und der lauten Alsenstraße werden über den hohen Schallschutz der GlasFaltwände erfolgreich abgeschirmt. Auch das
gesamte Lüftungskonzept der Wohnung ist
mit einbezogen: Pro Glas-Faltwand ist ein
effizienter Lüfter als Nachström-Öffnung für
die Wohnung mit Nebenräumen in das System oberhalb eines der vier Glaselemente
eingebaut. Integrierte Reinigungsbeschläge
ermöglichen das bequeme Putzen der Außenscheiben von innen. Es fallen keine Kosten für aufwändige Fassadenreinigungen an.
Das Unternehmen Solarlux ist bekannt für
seine Kompetenz, maßgeschneiderte Lösungen zu erarbeiten. Gerade Wohnbauprojekte dieser Größenordnung bieten enormes Potenzial zur Kosteneinsparung – vorausgesetzt, es liegt ein intelligentes und
durchdachtes Konzept vor.
Damit die hinterlüftete Fassade fachgerecht
– seitlich den Rahmen überlappend – anschließen kann, wird bei herkömmlichen
Lösungen das umlaufende Rahmenprofil oft
unnötig stark aufgedoppelt. Wärmebrücken
durch ungünstige Uf-Werte der einzelnen
Rahmensegmente entstehen, es wird unnötig viel Material verbraucht. Speziell für dieses Bauvorhaben ist zusammen mit dem Architekten ein Werkzeug entwickelt worden,
welches einen für dieses Projekt passgenauen Blendrahmen herstellt. Dieser passt sich
exakt ohne aufwendige Aufdopplung der
spezifischen Anschlusssituation an – verhindert Wärmeverluste und spart Material.
Zudem besitzt er eine in den Rahmen inte­
grierte vorgefertigte Befestigungsvorrichtung, die den Bauablauf optimiert.
Objekttafel
Objekt: Wohnhochhaus Eckernförder Straße
(Hamburg)
Bauherr: SAGA GWG
Architekten:
Czerner Göttsch Architekten (Hamburg)
Herstellung / Ausführung GlasFaltwände: Solarlux GmbH (Melle)
Fertigstellung: 2014
FASSADE 3/2016
7
titelthema | Fassadensanierung
Hochhausbau und -sanierung mit
Parallelausstellfenstern
Von Prof. Karlotto Schott
In Deutschland – insbesondere in Ballungsgebieten – fehlt es in zunehmendem Maße an
bezahlbarem Wohnraum, vor allem für sozial schwache Mitbürger, junge Familien, Rent­ner und
nunmehr auch für Flüchtlinge. Vor allem Wohnhochhäuser sollen nun sowohl neu errichtet als auch
saniert werden. Um eine natürliche Belüftung in Verbindung mit ausreichendem Schallschutz zu
gewährleisten, können Parallelausstellfenster eine wichtige Rolle spielen.
Turmbau zu Babel
Die größeren Beein­trächtigungen für Wohnhochhäuser stellen sich aber durch die
Lärm­emissionen von 60-90 dB und – nicht
selten auch darüber hinausgehend – aus den
Verkehrsbelastungen durch Straßen-, Schie-
Ganz gleich, welche Begründung zum Bau
von Wohnhochhäusern führt, ist die Tatsache, dass diese in zunehmendem Maße
geplant und gebaut werden. Daher müssen auch die damit verbundenen Proble-
8
FASSADE 3/2016
Henninger Turm – alt und Modellbild
Dieser Turm war durch seine skurrile
Formge­bung mit dem Bierfass zum Wahrzeichen der Stadt Frankfurt geworden. Das
jetzt geplante Wohnhochhaus wurde in einem Architekten-Wettbewerb von Meixner Schlüter Wendt GmbH Architekten gewonnen. Wenn es fertig gestellt ist, wird der
Turm auch durch seine exponierte Lage und
Architektur wieder zum Wahrzeichen der
Stadt Frankfurt werden.
Parallelausstellfenster für eine
Wohnhochhausnutzung mit
natürlicher Lüftung
Das Wohnhochhaus Henninger Turm liegt
unmittelbar in der Einflugschneise des
MSW Architekten
Schallschutz und Lüftung
me gelöst werden. Die weiteren Darlegungen beziehen sich auf den im Bau befindlichen Henninger Turm in Frankfurt, einem
Wohnhochhaus mit einer Höhe von 137 m.
Dieses neue Gebäude ersetzt das hässlichste Hochhaus Frankfurts, nämlich den ca. im
Jahre 1960 erbauten Speicherturm, der zur
Speicherung von Gerste für die Henninger
Bierbrauerei gedient hatte.
IFFT
nen- und Flugverkehr ein. Hinzu kommen
noch die Emis­sionen aus dem Gewerbelärm.
Die Lärmbeeinträchti­gung ist inzwischen so
groß, dass sie für viele Menschen bereits ein
Höchstmaß an gesundheitlicher Schädigung
bedeutet. Um sie gesundheitlich zu schützen, müssen die Wohngebäude, in denen sie
leben und schlafen, mit einem erheblichen
Aufwand an passiven Schallschutzmaßnahmen wie Schallschutzwänden, schallgedämmten Fassaden und Fenstern versehen
werden. Eine rationale Erklärung, warum
überhaupt Wohnhochhäuser gebaut werden,
kann also nur darin begründet sein, dass die
Knappheit des Baugeländes in Bal­
lungs­
gebieten dazu führt, in die Höhe zu bauen,
um den Mehrbedarf an bezahlba­rem Wohnraum zu schaffen. Vielleicht führt aber auch
eine uralte Sehnsucht des Menschen, hoch
über der Erde leben zu wollen, dazu, Wohnhochhäuser bis in den Himmel hinein ragen
zu lassen. Breughel hat diesen Traum der
Mensch­heit bereits in seinem Ge­mälde, dem
Turmbau zu Babel, darge­stellt.
Google_Art_Project_-_edited
Vor kurzem wurde bekannt, dass in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München,
Frankfurt am Main und in weiteren Aund B-Städten bis 2018 79 neue Wohn­
hochhäuser mit 9770 Wohnungen entstehen
sollen. Davon sind über 60 % Eigentumswohnungen und nur 40 % Mietwohnungen.
Zunächst stellt sich die Frage, warum gerade das Hochhaus als die teuerste Form aller
zu erstellenden Bauwerke für die Schaffung
preisgünstiger Wohnungen genutzt werden soll. Bislang spielte sich das Wohnen in
niedrigen Baukörpern wie Ein- und Mehrfamilienhäusern oder mehrgeschossigen
hohen Wohnblöcken von 8-12 Geschossen und mit Ge­bäudehöhen von 50–60 m
ab, die alle fußgängig erreicht und natürlich
belüftet werden konnten. Ein Wohnhochhaus mit einer Höhe von 80-150 m kann
aber nicht mehr ausschließ­lich natürlich belüftet werden, denn mit zunehmender Höhe steigt der Außendruck, der auf das Gebäude einwirkt; es treten stärkere Winde
bis hin zu Stürmen auf, die das Öffnen von
konventionellen Fenstern zur Luftversorgung einschränken bzw. zeit­weise gänzlich
unmöglich machen. Die Grundversorgung
der Lüftung muss daher nach den technischen Vorschriften durch eine mechanische
Lüftungsanlage durchgeführt wer­den. Aus
wirtschaftlichen und zugleich Komfortgründen sollte jedoch bei Wohnhochhäusern die
natürliche Lüftung nicht verlassen werden.
In unseren Breitengraden kann in über 80 %
des Jahres die mechanische Lüftung abgeschaltet oder reduziert werden.
IFFT
Das erste Außenrollo mit
einem einzigartigen Vorteil:
Keine Beschädigung von
Fenster und Tür.
Schutz vor sommerlicher Überwärmung
Keine Beschädigung
des Fensters
Geringer Platzbedarf
Parallelausstellfenster nach außen mit „Kinder“-Ausstellweite 89 mm
und Labyrinth mit schalldämpfendem Material.
Frank­furter Flughafens. Zu dieser ständigen Lärmbelastung
kommen noch die gewerblichen Emissionen der verbliebenen Brauerei mit 60 dB hinzu. Es wurde daher im Bebauungsvertrag geregelt, dass für
die Fassade der pas­sive Schallschutz 48-50 dB betragen muss
und dass ab 22:00 Uhr in den
Räumen – auch, wenn gelüftet
wird – 30 dB gewährleistet sein
müssen. Um an einem Hochhaus und insbesondere an einem Wohnhochhaus überhaupt
einen natürlichen Luftaustausch
gewährleisten zu können, muss
mit der Fenster­
konstruktion
die Druckdifferenz zwischen
dem Innenraum und dem Außenraum regu­liert werden können, damit die Funktionsfähigkeit der Innenräume nicht beeinflusst wird. Bislang waren
alle Hochhäuser festverglast
und aus­
schließlich klimatisiert
oder lüf­
tungstechnisch behandelt. Der Grund dafür war, dass
kein Öffnungssystem vorhanden war, mit dem die Luftzufuhr
auf den Außendruck ein­gestellt
werden konnte. Aufbauend auf
der Grundidee einer PKW-Belüftungsanlage hat IFFT für das
Projekt das stufenlos regulier­
bare Parallelausstellfenster weiterentwickelt. Ähnlich dem
Wind-/Staudruck bei einem
Hoch­haus wirkt auf einen PKW,
der mit einer Geschwindigkeit
von zum Beispiel 100 km/h gefahren wird, der entsprechende
Luftstaudruck auf das Fahrzeug
ein. Bei ge­öffnetem Fenster stört
der in die Kabine einströmende Fahrtwind die Insassen des
PKW durch Zugluft und Geräusche ganz erheblich, während eine zugfreie und na­hezu
geräuschfreie Lüf­
tung durch
die labyrinthartige PKW-Belüftungsanlage ge­
geben ist. Mit
den Parallelausstellfenstern wird
die gleiche Wirkungsweise erreicht. Sie können gestalterisch
mit gleicher Pfostenbreite wie
bei den festverglasten Achsen in
die Fassadenkonstruktion integriert werden, indem die Pfos­
tenbreite von 80 mm in einen
Sonnenschutz
für Wohnungsmieter
Das BLINOS ROLLO wird einfach mit der patentierten Klemmvorrichtung auf den Fensterrahmen montiert. Für die Montage
muss nicht gebohrt und geschraubt werden. Das BLINOS
ROLLO kann aber auch jederzeit ganz einfach wieder entfernt werden. Der ursprüngliche Zustand ist mit wenigen
Handgriffen wiederhergestellt. Das freut Mieter und Vermieter.
Mehr Infos unter: schlotterer.at
titelthema | Fassadensanierung
IFFT
Schalldämpfung durch das PAF bei
gleichzeitiger natürlicher Belüftung
Die Labyrinthkammer wurde bei diesem
Projekt noch verbessert, indem in der Laby­
rinthfuge zusätzlich ein 4 mm dicker, schalldämpfender EPDM-Schaum eingeklebt und
mecha­nisch befestigt wurde. Je nach Öffnungsgrad können bei gleichzeitiger natürlicher Lüf­tung Schalldämpfungen bis zu
38 dB erzielt werden. Über die Wirksamkeit
des PAF-Fensters wurden ein großangeleg-
10
FASSADE 3/2016
20 mm
10 Pa
420 m³
0,13
m/sec
150 Pa
1110 m³
0,40
m/sec
27 dB
30 mm
10 Pa
510 m³
0,23
m/sec
150 Pa
1405 m³
1,18
m/sec
21 dB
200 mm
10 dB
IFFT
beweglichen Flügel und den feststehenden
Rah­men ge­teilt wird.
Das Parallelausstellfenster fährt stufenlos im Millimeter-Bereich auf, so dass zwi­
schen Fassadenelementrahmen und Fensterrahmen ein Spalt gebildet wird, der wie
ein Laby­rinth wirkt und eine erhebliche Reduzierung des äußeren Winddruckes be­
wirkt. Durch eine entsprechende Gestaltung
der Labyrinthkammer – der Luftstrom wird
in die Tiefe des Profils geführt und dann gegen die Verglasung geblasen – wird zudem
eine Ge­räuschbildung vermieden. Über diese Labyrinthfuge kann z. B. bei einer Windgeschwindigkeit von 100 km/h eine Lufteintrittsgeschwindigkeit von 0,1 m/sec. erreicht
werden, die der ausströmenden Luft von
Lüftungsanlagen im Rauminnern entspricht.
Durch diese Luftführung wird auch er­reicht,
dass eine Raumtrennwand auf den Pfosten
angeschlossen werden kann. Der Fensterflügel wird mittels eines Motors automatisch
betrieben und stufenlos ein­
stellbar parallel nach außen verschoben. Über eine Steuerung können die Ent­
rauchung, die Einströmgeschwindigkeit, die Raumtemperatur
und die Nachtlüftung geregelt wer­den.
Parallel-opening window
2 mm
Opening with
Difference air
10 Pa 150 Pa
pressure
Air inlet m³
13 m³
164 m³
0,0
0,18
Air speed
m/sec
m/sec
Sound proofing
Rw,P
38 dB
4 mm
Opening with
Difference air
10 Pa 150 Pa
pressure
Air inlet m³
55 m³
290 m³
0,0
0,23
Air speed
m/sec
m/sec
Sound proofing
Rw,P
32 dB
10 mm
Opening with
Difference air
10 Pa 150 Pa
pressure
Air inlet m³
135 m³ 550 m³
0,1
1,35
Air speed
m/sec
m/sec
Sound proofing
Rw,P
29 dB
IFFT
Parallelausstellfenster [PAF] geöffnet,
Innenansicht
ter Test und auch Kontrollmessungen am zusparen, könnten die Lüftungsanlagen bei
Schalldämpfung durch das PAF bei gleichzeitiger natürlicher Belüftung
normalen Außendrücken gesteuert ausgeBauwerk durchgeführt.
Die Labyrinthkammer wurde bei diesem Projekt noch verbessert, indem in der Labyrinthfuge
schaltetundoder
nur vermindert betrieben und
Es
wurdeeindie
Luftdurchlassrate
des
Parallel­ eingeklebt
zusätzlich
4 mm
dicker, schalldämpfender
EPDM-Schaum
mechanisch
befestigt wurde. Je nach
können bei gleichzeitiger
natürlicher
Lüftung
Luftver­
sorgung ausschließlich durch die
ausstellfensters
beiÖffnungsgrad
einer Spaltöffnung
von die
Schalldämpfung bis zu 38 dB erzielt werden. Über die Wirksamkeit des PAF-Fensters wurde
PAF-Fenster
2 mm
bis zu Test
200und
mm
bei 10-150amPa
ein großangelegter
auchund
Kontrollmessungen
Bauwerk
durchgeführt. durchgeführt werden. Übergeordnet gesteuert können die PAF-FensDruckdifferen­
zen untersucht.
Dazu Bild 6: Parallelausstellfenster
im Detail. Gleichzeitig
wur­
denIFFT
zu den Spaltgrößen auch die ter im Brandfall zur Entrauchung genutzt
Bildnachweis:
Schalldämpfung von außen nach innen mit werden. Sobald eine Verrauchung detektiert
Es wurde
die Luftdurchlassrate
des Parallelausstellfensters
Spaltöffnung
von 2automatisch
mm bis
wird,
schließen
alle Fenster.
max.
38 dB
gemessen. Die
Ergebnisse kön-bei einer
zu 200 mm und bei 10-150 Pa Druckdifferenzen untersucht. Gleichzeitig wurden zu den
Die
öffnet
nen
aus den
Details
Spaltgrößen
auchnachfolgenden
die Schalldämpfung von
außenund
nach Tainnen mit
max.Feuerwehr
38 dB gemessen.
Die dann gezielt die PAFErgebnisse können aus den nachfolgenden Details und Tabellen entnommen werden.
Fenster in den verrauchten Räumen.
bellen
entnommen werden.
Dazu Bild 7
Parallelausstellfenster nach außen mit „Kinder“-Ausstellweite 89 mm und Labyrinth mit
Schaldämpfendem Material.
Bildnachweis: IFFT
Mit der Anwendung von Parallelausstellfenstern an einem Wohnhochhaus kann in allen
Zeitbereichen eine natürliche Lüftung durchgeführt werden. Eine Genehmigung wird aber nur
erteilt, wenn die Grundversorgung der Lüftung mit einer mechanischen Lüftungsanlage
Westseite
ausgestattet ist. In unseren Breitengraden herrschen in über 4/5Wohnhochhaus
der Zeit Temperaturen
und
Wetterverhältnisse, die – wie beschrieben – auch an einem Hochhausturm
eine natürliche
zum „Fass“.
Belüftung durch gesteuerte PAF-Fenster möglich machen. Um erhebliche Energiekosten
Parallelausstellfenster nach außen mit
„Kinder“-Ausstellweite 89 mm und Labyrinth
mit schalldämpfendem Material.
Mit der Anwendung von Parallelausstellfenstern an einem Wohnhochhaus kann
in allen Zeitbereichen eine natürliche Lüftung durchgeführt werden. Eine Genehmi­
gung wird aber nur erteilt, wenn die Grundversorgung der Lüftung mit einer mechani­
schen Lüftungsanlage ausgestattet ist. In
unseren Breitengraden herrschen in über
4/5 der Zeit Temperaturen und Wetterver­
hältnisse, die – wie beschrieben – auch an
einem Hochhausturm eine natürliche Belüf­
tung durch gesteuerte PAF-Fenster möglich
machen. Um erhebliche Energiekosten ein-
Blick nach oben
Nach europäischer Norm müssen motorbetriebene Fenster mit entsprechenden Sicher­
heitsmaßnahmen ausgestattet werden, damit es zu keiner Schädigung
von Menschen kommt. Die automatischen
Fenster werden mit Ausschaltleisten versehen, die bei einer Behinderung den Vorgang
sofort abbrechen. Die gleiche Wirkung wird
auch durch den Einbau eines Sensors erzielt.
Prof. Dipl.-Ing.
Karlotto Schott
ist Geschäftsführer des Instituts für Fassadentechnik Frankfurt
GmbH und Mitglied im UBF – Unabhängige
­Berater für Fassadentechnik e.V.
titelthema | Fassadensanierung
Überzeugende Optik
Umfassende Fassadenreinigung an einem Bürogebäude in München
Da die helle Natursteinfassade aus Kroatischem Kalkstein an einem dreigeschossigen
Bürogebäude in München Riem nach zehn Jahren starke Verschmutzungen,
Verwitterungen, feuchte Stellen und starken Algenbefall aufwies, war eine umfassende
Fassadenreinigung und Imprägnierung notwendig geworden. Nach Beendigung der
Arbeiten erstrahlt die Fassade heute wieder im besten Glanz.
Die Mieter waren mit der schmutzigen Fassade unzufrieden und eine Neuvermietung
freier Räumlichkeiten war in dem Bürogebäude nur schwer möglich geworden. Die
Eigentümer entschieden sich daher für eine komplette Reinigung und beauftragten
die Finalit Deutschland GmbH mit der Reinigung und Imprägnierung der 2000 Qua­
dratmeter Fassadenfläche.
Schutz gegen zukünftige
Umwelteinflüsse
Mechanische Reinigung
mit Schleifbürsten
Zunächst erfolgte die mechanische
Fassadenreinigung mit Schleifbürsten.
ger haben wir abschnittsweise mit Sprühflaschen aufgetragen und mit Handschleifmaschinen mit Diamant und Keramikbürsten
in die Oberfläche des Kalksteins eingearbeitet. Er ist sehr ergiebig und kann je nach Verschmutzungsgrad im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt werden. Er hat eine doppelte
Wirkung: Einerseits entfernt er wirkungsvoll alle vorhandenen Bakterien und Sporen
und verhindert das Wiederaufkeimen“, sagt
Finalit Geschäftsführer Evangelos Iordanidis. Besonders hartnäckige Flecken wurden
stellenweise mit Finalit Nr. 10 Fleckenkiller behandelt. Der leicht basische Reiniger
hat eine Bleichfunktion und
entfernt auch Schattierungen
von Farbpigmenten von Graffitis und Verfärbungen durch
Algenbefall. Im dritten Arbeitsgang wurde die gesamte
Fassadenfläche mit dem basischen Finalit Nr. 1 IntensivReiniger flächendeckend gesäubert und neutralisiert.
Die helle Natursteinfassade aus
Kroatischem Kalkstein war nach
10 Jahren stark versschmutzt.
Finalit Deutschland GmbH (3)
Im Vorfeld der Reinigung wurden die Fassadenplatten aus Kalkstein von den Steinpflegern auf Schäden und ihren festen Sitz
überprüft. Der offenporige Naturstein ist
sehr saugfähig und weich und sollte daher
– wenn überhaupt – nur sehr vorsichtig mit
einem Hochdruckreiniger behandelt werden. Ein zu konzentrierter, starker Wasserstrahl könnte Partikel auf der Steinoberfläche lösen. Die Steinpflegeprofis entschieden
sich aufgrund des Kalksteins für die Reinigung der drei Etagen der Fassade mit langsam drehenden Handschleifmaschinen unter Zurhilfenahme eines Steigers. Im ersten
Arbeitsschritt zur Bekämpfung der organischen Verschmutzungen (Algen, Moos und
Schimmelpilz) trugen sie abschnittweise
den Spezialreiniger Finalit Nr. 10 Algen- und
Moostilger auf. „Unseren neutralen Reini-
Die gereinigte Fassade wurde als Schutz
gegen zukünftige Umwelteinflüsse imprägniert und behandelt. Als Basisschutz gegen Verfleckungen, Verschmutzungen und
als zusätzlicher Schutz gegen das Eindringen von Schmutzpartikeln kam der Finalit Nr. 21S Porenfüller zum Einsatz. Zudem
verfestigt der Porenfüller den Kalkstein und
macht den weichen Stein härter. Für einen
Schutz gegen die täglichen Beanspruchungen und Umwelteinflüsse wurden die Fassadenplatten mit der farblosen Finalit Nr. 22
Schutz-Imprägnierung versehen. Sie bietet
viele Vorteile wie eine gute Dampfdiffusion,
einen UV-Schutz sowie Streusalzbeständigkeit was gerade im Sockelbereich der Fassade wichtig ist, und ist ein sehr guter Graffiti­
schutz.
Fassadendetail nach der Reinigung.
Objekttafel
Objekt: Bürogebäude München Riem
Auftraggeber: Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft
Fassadenreinigung:
Finalit Deutschland GmbH (München)
Fertigstellung (Reinigung): 2015
FASSADE 3/2016
11
titelthema | Fassadensanierung
Fassadensanierung:
Wie ist der ideale Ablauf?
Von Dipl.-Ing. Frank Wigger
An dem vorhandenen Gebäudebestand der Büroimmobilien aus den 1950er bis 1980er Jahren –
insbesondere in 1A- und 1B-Lagen – ist aufgrund von gestiegenen Anforderungen und veränderten
Arbeitswelten zunehmend ein Sanierungsbedarf auszumachen. Der Beitrag gibt – aus Sicht des
Fassadenberaters / Fassadengutachters einen Ausblick für einen optimierten Ablauf um eine
unabhängige, nachhaltige Sanierungsplanung sicherzustellen.
Die Gründe des Sanierungsbedarfs für die
Fassade sind vielfältig und reichen von der
wirtschaftlichen Einschätzung des Bauherrn
hinsichtlich der Vermietungsprognose bis
hin zur fehlenden Standsicherheit der Fassade. Die nachfolgende Aufzählung zeigt
beispielhaft die Bandbreite von Sanierungserfordernisse auf:
– Abnehmende Akzeptanz des Mietobjektes am Markt
AMP (3)
– Steigende Wartungs- und Instandsetzungskosten
– Fehlende / Abnehmende Verfügbarkeit
von Austauschmaterialien
– Versagen von Bauteilen aufgrund des Erreichens der Gebrauchsdauer / Lebensdauer
– Auffinden von Schadstoffen
– Energetisch notwendige Sanierungen
– Genehmigungsveränderungen durch
Teilsanierungen am / im Gebäude
Der nachfolgende Ablauf gilt für Gebäude,
bei denen der Sanierungsbedarf noch durch
eine Untersuchung des Bestandes erfasst
und beurteilt werden soll. Aus Sicht des
Fassadenberaters / Fassadengutachters sind
folgende Abläufe vor der Sanierungsplanung nach den Leistungsbildern der HOAI
bzw. der AHO erforderlich.
Ablauf der Grundlagenerfassung
Erfassung der Sanierungsaufgabe mit
dem Bauherrn durch
– Sichtung und Bewertung der Zustandsberichte aus der Facility Management /
Berichte des Betreibers
– Grundlagensichtung wie z. B. Revisionspläne und Baugenehmigungen
– Abstimmung von Sanierungszielen mit
dem Bauherrn, z. B.
· notwendige energetische
Verbesserungen
· notwendiger Erhalt von
Ausbauanschlüssen
· notwendiger Erhalt der vorhandenen
Gebäudetechnik
· Sanierung bei laufenden Betrieb /
Bauabläufe
Beispiel eines demontierten Fassadenelementes zur Ist-Zustandsaufnahme.
12
FASSADE 3/2016
Ist-Zustandsaufnahme der Fassade
– Begehung der Fassade innen / außen
– Festlegung von Öffnungserfordernissen
zur detaillierten Einsicht / Erfassung der
Ausführung
– Mitwirkung bei der Organisation der Fassadenöffnung und deren Durchführung
– Dokumentation des Ist-Zustandes in
Form von Bildern, Beschreibungen und
Detail-Skizzen
– Abgleich des Ist-Zustandes mit den
Grundlagen aus der Revisionsunterlagen
Bewertung des Ist-Zustandes
Insbesondere im Hinblick auf:
– vorliegende Mängel, wie Standsicherheit, Dichtigkeit
– Wartungs-/ Instandsetzungszustand
– Bauphysikalisches Eigenschaftsprofil
– zu erwartende Restlebensdauer
– Einstufung des energetischen Profils zu
dem Stand der heutigen Verordnungen
Sanierungsvarianten und Kosten
Auf Basis der Grundlagenerfassung erfolgt
die Untersuchung von Sanierungsvarianten
und die Kostenbewertung.
Sanierungsvarianten
Unabhängig von der im Einzelfall zu betrachtenden Sanierungsvariabilitäten werden folgende Grundsatzvariantenuntersuchungen empfohlen:
– Sanierungsvariante I:
Maßnahmen, die zum Erhalt / Wiederherstellung der Gebrauchstauglichkeit
der Fassade für die nächsten 5 bis 10
Jahre erforderlich sind
– Sanierungsvariante II:
Teilsanierung unter Erhalt von Teilbauteilen der Bestandsfassade mit dem Ziel
einer Aufwertung /Anpassung an heutige Standards, z.B. optische und energetische Aspekte, mit dem Ziel einer weiteren Nutzungsdauer für die nächsten 10
bis 15 Jahre
– Sanierungsvariante III:
Teilsanierung bis zur Vollsanierung unter
Berücksichtigung des aktuellen Stands
der Technik.
Hierbei sind oftmals Untervarianten hinsichtlich grundsätzlicher, unterschiedlicher Fassadenkonstruktionen und deren
Spezifikationen zu untersuchen.
Zu jeder Variante wird bewertet, ob und in
welchem Umfang die abgestimmten Sanierungsziele erreicht werden.
Kosteneinschätzung
Ein wesentlicher Entscheidungsbaustein
ist eine Kostenbetrachtung, die auf der Basis einer gesicherten Kosten-Massen-Ma­
trix erfolgt. Hierbei erfolgt eine vertiefte Betrachtung der Kosten. Diese Betrachtung liefert zu einem frühestmöglichen
Zeitpunkt belastbare Kosten, die die spezifischen Sanierungsvarianten berücksichtigen. Eine Ermittlung auf der Grundlage
von qualitativen Bedarfsangaben (z. B. Ausstattungsstandards) ist für die Fassade zur
Erfassung der Besonderheiten einer Fassadensanierung nur bedingt geeignet.
Beispiel energetische Variantenbetrachtung
DIE FUNKTIONALSTE
ART BALKONE
KREATIV
ZU GESTALTEN.
Beispiel Zusammenfassung Kostenvergleich
Fazit
Die vorbeschriebenen Abläufe sichern dem
Bauherrn eine konstruktiv und technisch
abgesicherte Aufnahme des Bestandes und
den damit verbundenen Grundlagen für
unterschiedliche Sanierungsmöglichkeiten
und Kosten. Der Bauherr erhält eine unabhängige Entscheidungsgrundlage für die
Nutzung und Fortführung des Objektes und
für die anschließende Sanierungsplanung
nach HOAI bzw. den AHO Leistungsbildern.
Dipl.-Ing. Frank
Wigger ist Geschäftsführender
Gesellschafter der
AMP Ingenieur­
gesellschaft mbh –
Unabhängiges Ingenieurbüro für Fassaden­
technik und Angewandte Bauphysik (Neuss)
Unsere Balkonsysteme basieren
auf Flüssigkunststoff.
Sie sind höchst zuverlässig und bieten Ihnen
durch die große Auswahl an Farbtönen und
Oberflächenvarianten jederzeit die Chance zur
Neugestaltung. Sichere Detail- und Fugenabdichtung und nahtlose Anspassung an jede
Konstruktionsform geben Ihnen ein Maximum
an Funktionalität. Vor allem aber lösen wir
Balkonsanierungen immer gemeinsam.
www.triflex.com
titelthema | Fassadensanierung
Energiebedarf gesenkt
Sanierung einer Wohnanlage in Mettmann mit keramischer VHF-Lösung
In Mettmann bei Düsseldorf stand vor einiger Zeit die Komplettsanierung einer Wohnanlage
aus den 1970er Jahren an. Bei der energetischen Rundumsanierung fiel die Entscheidung auf
eine keramische Fassadenlösung – und diese trägt heute einen guten Teil dazu bei, dass der
Energiebedarf der Gebäude um 50 Prozent reduziert werden konnte.
Wienerberger / Rainer Rehfeld
In Mettmann wurde 1972 auf einem 12 000
Quadratmeter
großen,
parkähnlichen
Hanggrundstück eine attraktive Wohnanlage errichtet. Zwei gleich hohe Gebäude mit
quadratischen, gegeneinander versetzten
Grundflächen sind zur Straßen- und Eingangsseite fünfgeschossig und hangseitig
siebengeschossig. Charakteristisch sind große Balkone, die auf der Nordost- und Südwestseite über die gesamte Fassadenbreite
reichen. Ein privates Hallenbad, Sauna, Gewerbeeinheiten für den Alltagsbedarf und
ein Hotel sorgen dafür, dass in der Wohnanlage Mettmann „gut Leben“ ist.
Tonziegelfassade mit vielen Vorteilen
Die Gebäudegruppe ist von hohem Baumbestand umgeben und die ursprüngliche
Fassade aus zementgebundenen, betondachsteinähnlichen Platten war in den beschatteten Bereichen großflächig bemoost.
Auch unter Einbezug einer zu erwartenden
Wertsteigerung entschieden sich die Eigentümer für die von Architekt Werner Kettler
empfohlene hinterlüftete und vorgehängte
Argeton-Fassadenlösung von Wienerberger. Die Tonziegelfassade überzeugt durch
gute bauphysikalische Eigenschaften, das
umfangreiche Form- und Farbsortiment sowie die unkomplizierte Montage mit Spezialhaltern auf einer Unterkonstruktion. „Neben den bauphysikalisch bei einer KfWFörderung vorgegebenen Anforderungen
waren auch die Ansprüche der Eigentümer
an die neue Gebäudehülle sehr hoch. Außer schmutzabweisend war den Entscheidern eine hohe Lebenserwartung, niedrige Kratz- und Stoßempfindlichkeit, geringe
Bemoosungs- und Verschmutzungsgefahr,
gute Reinigungsmöglichkeit und hohe optische Wertigkeit und Nachhaltigkeit wichtig“, berichtet Architekt Werner Kettler.
Durch die unterschiedlichen Geschosshöhen – das Erdgeschoss ist einen Meter höher als die anderen Geschosse – ergeben
sich zwei unterschiedliche Plattenhöhen.
Eine weitere, profilierte Platte dient als Höhenausgleich zwischen den Geschossen
14
FASSADE 3/2016
Nach der Fassadensanierung mit Argeton-Platten zeigt sich die Wohnanlage Mettmann von
ihrer besten Seite.
und als Gestaltungselement. Sie verläuft
bandartig um die Gebäude.
Individuell und flexibel
Bei den verwendeten Argeton-Ziegelformaten handelt es sich nicht um Standardformate, sondern um die Höhen 345, 350 und
415 Millimeter (für die profiliert gerillten
Ziegel) und die Breiten bis 1405 Millimeter.
Alle Ziegel wurden objektbezogen gefertigt.
Ziegelquerschnitte, die nicht im Sortiment
sind, können im Wienerberger Werk bis zu
einer Formathöhe von 500 Millimetern individuell für jedes Bauvorhaben entwickelt
werden. „Für mich als Architekt war diese
Flexibilität sehr wichtig. Zusatzkosten entstehen nur für das benötigte neue Mund-
stück an der Strangpresse, auf den Quadratmeterpreis wirkt sich die Fertigung dieses
Werkzeugs nicht aus“, berichtet Architekt
Kettler. Auf Einladung des Wienerberger
Objekttafel
Objekt: Sanierung Wohnanlage Mettmann
Bauherr: Bauherrengemeinschaft
Architekt (Sanierung): Werner Kettler
Fassadenkeramik: Wienerberger GmbH
Fassadenverarbeiter: Henke AG (Hagen)
Fertigstellung Sanierung: 2014
titelthema | Fassadensanierung
Ziegelwerks Görlitz besichtigten
Architekt und Verarbeiter das
Werk und konnten bei der Produktion „ihrer“ Ziegel live dabei
sein. Der Farbton orange wurde auf individuellen Wunsch des
Architekten angepasst. „Nach
eingehender Beratung entschieden wir uns für eine engobierte Oberfläche. Durch das Engobieren wird die Oberfläche
geschlossener und glatter, der
gewählte Farbton orange – nach
meinem individuellen Empfinden – noch etwas wärmer. Material und Farbkonzept der Tonplatten erfreuen sich hoher Akzeptanz bei Bewohnern und in
der Nachbarschaft. Die engobierte Oberfläche ist schmutzabweisend und der orange Farbton korrespondiert hervorragend mit den bronzegrauen
Aluminiumverbund- und silberfarbigen Balkonplatten“, sagt
Architekt Kettler.
Nach der Fassadensanierung
zeigt sich der Gebäudekomplex
optisch von seiner besten Seite. Die neue Gebäudehülle unterstreiche die Hauptnutzung
„Wohnen“ und wirke freundlich, frisch und einladend, so der
Architekt. Sowohl bei der Farbgestaltung als auch bei den Argeton-Ziegelformaten
erfüllte das Wienerberger Ziegelwerk
Görlitz fern des StandardsortiWerner Kettler
Vorher: Auf dem parkähnlichen
Hanggrundstück stehen zahlreiche hohe Bäume. Fassade und
Balkone der Wohnanlage Mettmann waren stark bemoost und
verschmutzt.
ments alle exklusiven Kundenwünsche. Dazu gehörte auch
die Gravur des Planer-Namens,
die durch einen Steinmetz im
Sandstrahlverfahren ausgeführt
wurde.
Energiebedarf halbiert,
Verkaufserlös verdoppelt
Die Sanierung der Wohnanlage
Mettmann folgte einem energetischen Gesamtkonzept. Neben
der Sanierung der Gebäudehülle im Jahr 2011 wurden in den
Jahren 2000 bis 2013 auch ein
Großteil der Fenster, die Flachdächer, Kellerdecken und die
Heizungsanlage des Schwimmbades erneuert. Der neue Energieausweis wurde im Jahr 2014
ausgestellt. Im Vergleich zum
Jahr 2007 sanken der Primärenergiebedarf von 370 kWh/
(m²a) auf 153,5 kWh/(m²a), der
Endenergiebedarf von 123 kWh/
Die Fassade 148 x 208 ISOcoated_v2_300_eci.pdf 1 2016-03-23 12:26:57
(m²a) auf 54,0 kWh/(m²a) und
die CO2-Emissionen von 84,2
kg/(m²a) auf 40,5 kg/(m²a). Die
von der Eigentümergemeinschaft beauftragten Sanierungsmaßnahmen haben damit nahezu eine Halbierung aller Werte
gebracht, betont Architekt Werner Kettler und auch die Wertsteigerung für die Eigentümer
ließe sich beziffern. „Die Verkaufserlöse haben sich verdoppelt!“
titelthema | Fassadensanierung
„Sanierungsmarkt bietet riesige
Potenziale“
Im Gespräch mit Gerrit Höltkemeier
Der Sanierungsmarkt ist nach wie vor ein wichtiges Segment für die Fassadenbranche.
Schüco hat dazu aktuell eine breitangelegte Studie bei Bauherrn und Architekten
durchgeführt und Potenziale, aber auch Schwierigkeiten und Herausforderungen erfragt.
Im Gespräch mit der FASSADE Redaktion erläutert Gerrit Höltkemeier, JuniorProduktmanager im Bereich Fassadensysteme, die wichtigsten Ergebnisse.
Der Sanierungsmarkt ist für Schüco nach
wie vor ein wichtiges Marktsegment, denn
der Gebäudebestand der Gebäude, die vor
1976 errichtet wurden, liegt in Deutschland
bei ca. 70 %. Es handelt sich hier um Gebäude, die einen sehr hohen Energiebedarf aufzeigen. Bei Büro- und Verwaltungsgebäuden sind zum einen die Reduktion
von Energiekosten und zum anderen aber
auch die Behebung von Gebäudemängeln
die Haupttreiber. Sowohl aktuelle Studien
als auch unsere eigene Befragung belegen,
dass der Markt für energetische Modernisierung weiter wachsen wird. Dies wird vor
allem durch die sich ständig verschärfenden gesetzlichen Vorgaben begründet sowie
durch einen sehr großen Anteil an Gebäuden, die am Ende ihres Lebenszyklus angekommen sind.
Schüco International KG (3)
Wie sieht der Sanierungsmarkt bei Fassaden in
Deutschland derzeit aus?
Gerrit Höltkemeier ist Junior Produktmanager
Fassadensysteme bei der Schüco International
KG in Bielefeld.
Wo liegen für Fassadenhersteller bzw. Systemhäuser wie Schüco die größten Potenziale?
Mit Schüco Modernisierungsfassade ERC 50 umgesetztes Projekt in Niedersachsen.
16
FASSADE 3/2016
Durch den sehr hohen Anteil an Gebäuden,
die sich am Ende ihres Lebenszyklus befinden, bietet der Sanierungsmarkt für Schüco vielfältige Chancen. Das größte Potenzial liegt nach unseren Recherchen in Bürogebäuden, Krankenhäusern und Schulen,
bzw. in allen Gebäuden, dessen laufender
Betrieb nicht gestört werden darf und bei
denen eine Entmietung verhindert werden
muss. Die häufigsten energetischen Maßnahmen sind die Dämmung vereinzelter
Gebäudebereiche – beispielsweise Fassade oder Dachbereich – sowie der Austausch
von Fenstern.
titelthema | Fassadensanierung
-
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Die Modernisierungsfassade ERC 50 im Detail
Was sind die Gründe, warum nicht viel mehr
saniert wird?
Die Gründe sind vielfältig. Vor allem hohe
Investitionskosten und damit verbundene
hohe Amortisationszeiten schrecken ren-
diteorientierte Anleger vor einer Sanierung
ab. Der Vermarktungsaufwand von nicht sanierten Gebäuden ist durch derzeit günstige Preise häufig geringer als bei sanierten Gebäuden. Hinzu kommt das Problem,
dass durch eine energetische Sanierung der
Fassade und die damit erzielten Energieeinsparungen zwar die Betriebskosten gesenkt werden. Dies bringt häufig allerdings
nur für die Mieter eines Gebäudes Vorteile und ist für Investoren eher unattraktiv.
Auch nicht zu vernachlässigen ist, dass eine optische Sanierung eines Gebäudes im
Gegensatz zur kompletten energetischen
Sanierung mit weit weniger Investitionsaufwand verbunden ist und somit auch für
eine schnelle Rendite bei Investoren sorgt.
Weitere Hemmnisse sind unserer Erhebung
nach der entstehende Baulärm und die zeitweise notwendige Entmietung von Gebäuden.
Welche Lösungen bietet Schüco?
Schüco bietet für die Modernisierung der
Fassade die optimale Lösung: Die Modernisierungsfassade ERC 50 zeichnet sich durch
eine hohen Vorfertigungsgrad und die Mög-
lichkeit einer rationellen Montage bei im Betrieb befindlichen Gebäuden aus. Die komplette Montage und Elektrifizierung findet
von außen statt, sodass eine Entmietung
des Gebäudes entfällt. Durch eine punktuell angebrachte Konsole wird ein Tragwerk
von Geschossdecke zu Geschossdecke befestigt, sodass eine tragfähige Brüstung
nicht erforderlich ist. Der Baulärm für Gebäudenutzer wird durch die geringe Anzahl
Konsolen maßgeblich reduziert. Die neuen
Fenster werden vor den Bestandsfenstern
im Tragwerk montiert. Die alten Fenster danach nach innen rückgebaut. Die Baustelle
bleibt so während der gesamten Bauphase geschlossen. Die Systemfassade spannt
sich wie eine zweite Haut um das Gebäude
und bietet durch verschiedene Gestaltungsvarianten – von Standard Deckschalenvarianten bis zu einer Ganzglas-SG Variante –
die Möglichkeit, Bestandsgebäude in neuem
Glanz erscheinen zu lassen. Sowohl die Anpassung an bestehende Strukturen als auch
die Verwirklichung vollkommen neuer Gebäudearchitektur kann realisiert werden.
Vielen Dank für das interessante Gespräch.
titelthema | Fassadensanierung
Zeitzeuge in neuem Glanz
Pretoria-Tower in Südafrika erhält bei Sanierung eine neue Keramikfassade
Der Pretoria-Tower in Südafrikas Hauptstadt wurde Ende der 1970er Jahre errichtet. Kürzlich
wurde das Bauwerk im Rahmen einer Sanierung den aktuellen Baustandards angepasst. Dabei
wurde die Fassadenbekleidung erneuert und durch eine moderne keramische Lösung ersetzt.
Boogertman + Partner
Das Gebäude war nicht nur das erste Hochhaus in Pretoria, sondern galt als Vorzeigebeispiel für zeitgemäßes Bauen in ganz
Südafrika. Demnach handelt es sich um einen architektonischen Zeitzeugen, der ein
weithin sichtbares Wahrzeichen innerhalb
des Geschäftsviertels der City verkörpert.
Nun stand eine umfangreiche Sanierung an.
Auslöser dafür war, dass der Pretoria-­Tower
als „besondere architektonische Leistung
eines bemerkenswerten Architekten“ durch
den „National Heritage Resources Act“ (eine Art Denkmalschutz) behütet wird. Vor
diesem Hintergrund war es der Initiative zur
Instandsetzung des Towers wichtig so vorzugehen, dass Silhouette, Struktur, Kubatur,
Baumassenverteilung und ästhetische Charakteristika grundsätzlich erhalten bleiben.
Eine Analyse des Architekturbüros Boogertman + Partner zeigte jedoch, dass dies durch
eine Restaurierung der vorhandenen Fassade nicht realisierbar sei.
Bemerkenswerte Eigenschaften
der Keramik
Fassadenlösung sichert Optik und
überzeugt in puncto Technik
Agrob Buchtal
Daher wurde eine moderne Alternative gesucht und gefunden. Das System KeraTwin
von Agrob Buchtal erfüllt die gestalterischen
und funktionalen Anforderungen. Die Farbgebung der Glasur wurde so exakt wie möglich an das ursprüngliche Bild angepasst
und die relevanten Teile der Unterkon­
struktion erhielten eine entsprechende Pulverbeschichtung. Insgesamt lieferte Agrob
Buchtal mehr als 30 000 Quadratmeter Fassadenkeramik und
das entsprechende Zubehör für die
Montage. Ein wesentliches Merkmal
Die neue
Gebäudehülle mit
Fassadenkeramik
der Marke Agrob
Buchtal besticht
durch souveräne
Ästhetik
18
FASSADE 3/2016
den ersten Blick widersprüchlich klingt: Gewisse Vorkehrungen verhindern das Aushängen einzelner Platten durch Unbefugte,
ermöglichen aber dem Fachmann zerstörungsfreien Zugang.
Ein Megaposter informierte über eine spezielle
Eigenschaft der Veredelung HT (Hydrophilic
Tiles), mit der die Fassadenkeramik bereits
ab Werk versehen ist. Ähnlich einem Wald
mit Laubbäumen werden Luftschadstoffe
abgebaut, das Bauwerk fungiert somit als eine
Art „vertikaler Stadtwald“.
des Systems KeraTwin ist die Befestigung,
die rationelles und effizientes Arbeiten ermöglicht. Die glasierten Keramikplatten
aus hochwertigem Steinzeug werden ohne
Werkzeug über rückseitige Halte-Nuten in
vertikale Schienen eingehängt. In das Systemprofil integrierte Anpressfedern und
Aushängesicherungen unterbinden Klappern und Zwangsbeanspruchungen zum
Beispiel durch wechselnde Windlasten, die
bei diesem rund 140 Meter hohen Gebäude auftreten können. Darüber hinaus sorgen exakt abgestimmte vertikale Fugenprofile für eine stabile Lagesicherung. Zugleich
wird ein Aspekt elegant umgesetzt, der auf
Doch nicht nur Optik und Technik stimmen,
sondern die neue keramische Gebäudehülle
überzeugt durch verblüffende Charakteristika dank HT-Veredelung (HT = Hydrophilic
Tiles, englisch für hydrophile, also „wasserliebende“ Fliesen). Diese Lösung wird bereits im Werk bei hoher Temperatur dauerhaft in die Glasur eingebrannt und verleiht
Fassadenkeramik von Agrob Buchtal bemerkenswerte Eigenschaften: Regenwasser perlt
nicht in großen Tropfen ab, sondern bildet
einen dünnen Film, der Verschmutzungen
unterspült und löst. Darüber hinaus wirkt
HT antibakteriell: Dem Prinzip der Fotokatalyse folgend, löst Licht eine Reaktion aus,
durch die aktivierter Sauerstoff entsteht, der
Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze, oder
Moose ohne Einsatz chemischer Mittel zersetzt und deren Neubildung behindert.
Nicht zuletzt baut die Veredelung Luftschadstoffe ab wie beispielsweise Industrie- und
Autoabgase ähnlich wie ein Wald mit Laubbäumen. Der Pretoria-Tower fungiert somit
als „vertikaler Stadtwald“.
Objekttafel
Objekt: Pretoria Tower (Pretoria/Südafrika)
[auch bekannt als „Volkskas Building“ bzw.
„Absa Tower“]
Bauherr: Direct-Shelf 14 (Pty) Ltd. (Südafrika)
Architekt Sanierung:
Boogertman + Partner (Pretoria/Südafrika)
Fassadenmaterial:
Agrob Buchtal (Schwarzenfeld)
Fertigstellung Sanierung: 2014/15
titelthema | Fassadensanierung
Nachhaltig geschützt
Sanierung der Laubengänge eines Mehrfamilienhauses in Braunschweig
Nach der Sanierung eines Mehrfamilienhauses an der Magdeburger Straße in Braunschweig sind
die Laubengänge wieder langfristig vor eindringender Feuchtigkeit geschützt. Dabei kam auf
insgesamt 800 Quadratmetern ein leistungsstarkes Beschichtungssystem von Triflex zum Einsatz.
Um die Mieter in ihrer Bewegungsfreiheit möglichst
wenig zu beeinträchtigen,
entschied sich der Bauherr
für eine schnelle Sanierung
mit dem Balkon-Beschichtungssystem Triflex BFS.
Das achtstöckige Wohnhaus wurde im Jahr
1964 für 96 Mietparteien gebaut. Die Wohnungen erreichen die Mieter über Laubengänge, die jede Etage als außenliegende Galerie umlaufen. Durch jahrzehntelange Nutzung und Witterungseinflüsse waren die
in Speis gelegten Betonplatten, die sich zuvor auf den Laubengängen befanden, undicht geworden. Abplatzungen der Farbe an
der Unterseite der Laubengänge waren sichere Indizien für Feuchtigkeitsschäden an
der Bausubstanz. Zudem stellte das Betreten
des Fußbodens aufgrund fehlender Rutschhemmung besonders im Herbst und Winter
eine Gefahr für die Bewohner dar. Ziel war
ein neues Abdichtungssystem, das langfristig keine Feuchtigkeit mehr eindringen lässt,
sowie eine rutschsichere und gleichzeitig optisch ansprechende Oberfläche bietet. Damit
die Mieter ihre Wohnungen trotz der Sanierungsarbeiten erreichen konnten, waren eine kurze Aushärtungszeit und eine schnelle
Verarbeitung des Materials weitere wichtige
Auswahlkriterien. Bauherr Hermann Eppers,
Inhaber der Eppers Wohnungsunternehmen
KG, entschied sich für die Triflex Systemlösungen.
system Triflex BFS ein.
Der verschleißfeste, dickschichtige Verlaufmörtel
auf Basis von schnell reaktivem Polymethylmethacrylatharz (PMMA) härtet
innerhalb kürzester Zeit
aus. Dadurch gewährleistet er kurze Sperrzeiten und Bewegungsfreiheit für die Bewohner. Sowohl Flächen als auch Anschlüsse und
Details lassen sich langzeitsicher abdichten.
Die Oberfläche hält nach der Beschichtung
mit dem System Triflex BFS auch starker mechanischer Belastung durch Publikumsverkehr stand. Sie ist wartungsfreundlich, wasserdicht und witterungsbeständig. Das Harz
bietet eine dauerhaft rutschsichere sowie optisch ansprechende Oberfläche.
Mieter profitieren
von schneller Umsetzung
Die Fachverarbeiter der Firma GEBOtherm
GmbH (Braunschweig) setzten für die Instandsetzung das Balkon-Beschichtungs-
Details passgenau abgedichtet
Triflex (2)
Durch Witterungseinflüsse und jahrelange
Nutzung hatte die Oberfläche der
Laubengänge des Wohngebäudes gelitten.
dem Harz ab. Anschließend applizierten sie
die Beschichtungskomponente Triflex ProFloor RS 2K. Das Produkt ist eine fertige Mischung, die Harz- und Sandkomponente bereits vereint und auf der Baustelle nur um
den Katalysator ergänzt werden muss. Im
letzten Schritt versiegelten die Verarbeiter
die Oberfläche mit Triflex Cryl Finish 205 mit
Quarzsand und Triflex MicroChips-Einstreuung fein in der Farbausführung Kieselgrau.
Zunächst schliffen die Handwerker die Betonplatten an und grundierten den Untergrund mit Triflex Cryl Primer 276. Als besondere Herausforderung bei der Detailabdichtung erwies sich das Einbinden der
Entwässerungsrinnen auf allen Laubengängen. Dafür kam das Abdichtungssystem
Triflex ProDetail zum Einsatz. Die langzeitsichere Lösung passt sich dank ihrer flüssigen Beschaffenheit jeder Form des Baukörpers an und dichtet ihn unterlaufsicher ab.
Das 2-komponentige Abdichtungsharz lässt
sich schnell verarbeiten und ist widerstandsfähig gegen Hydrolyse und Umwelteinflüsse. Auch Türschwellen, Wandanschlüsse und
Dehnungsfugen dichteten die Verarbeiter mit
Objekttafel
Objekt: Wohnanlage Magdeburger Straße
(Braunschweig)
Bauherr: Eppers Wohnungsunternehmen KG
(Braunschweig)
Sanierungsplanung: Wiedemann & Martin
Planungsbüro (Hannover)
Fachverarbeiter:
EBOtherm GmbH (Braunschweig)
Beschichtungssystem:
Triflex GmbH & Co. KG (Minden)
Fertigstellung (Sanierung): 2015
FASSADE 3/2016
19
titelthema | Fassadensanierung
Vermietbarkeit gesichert
Fassadensanierung mit WDVS an einem Gebäudeensemble in Salzgitter
In Salzgitter (Niedersachsen) hat die kommunale Wohnungs­gesellschaft jetzt gleich
mehrere Straßenzüge saniert, um weiter attraktive Wohnungen anbieten zu können.
Mit Erfolg: Die Gebäude aus den 1950er/1960er Jahren sind nicht nur energetisch auf
aktuellem Stand, sie sehen auch wieder schön aus – und sind gut vermietet.
Michael Meschede, Kaufungen / Sto SE & Co. KGaA (2)
Ziel der Sanierungsvorhaben war es, große Gebäudeensembles zukunftsfähig zu
machen. Dabei sollte es nicht nur um einen geringeren Energiebedarf, sondern
auch die Sicherstellung der Vermietbarkeit
in der Kreisstadt gehen. Die Wohnbau Salzgitter GmbH betreut mehr als 5100 Woh­
nungen, in denen fast 10 000 Menschen leben. Ein Großteil der Gebäude stammt aus
den 1960er Jahren. Zu den mitt­lerweile sanierten Objekten gehören die Wohnhäuser in der Käthe-Kollwitz-Straße und in der
Friedrich-Ebert-Straße. „Man kann schon
sagen, dass die Sanierung städtebauliche
Bedeu­
tung hatte, weil wir eine Seite eines fast kompletten Straßen­zuges modernisiert haben“, erklärt Lutz Rohn von der
Wohnungsgesellschaft. Allein in der Friedrich-Ebert-Straße inves­tierte die Wohnbau
2013 rund 1,6 Millionen Euro in die Fassa­
denerneuerung und weitere 350 000 Euro in
neue Fenster. 106 Wohnungen in den vierund fünfgeschossigen Häusern erhielten
eine neue Außendämmung. Das Ziel: Ein
Wärme­durchgangskoeffizient 0,2 W/m²K.
Viele ungedämmte Wände haben einen UWert zwischen 1,3 W/m²K und 1,4 W/m²K.
Auf diesem Stand waren auch die Gebäude
in der Friedrich-Ebert-Straße, die Außen-
Zeitgemäß sanierte Wohnbauten aus den
1950er/1960er Jah­ren sparen Energie, sehen
gut aus – und werden nachgefragt.
wände bestanden aus beidseitig geputztem
Mauerwerk. Wärmedämm-Verbundsysteme
(WDVS) mit Dicken zwischen vier und acht
Zentimetern gab es nur an einigen Giebeln.
Zum Vergleich: Energieeffizienzhäuser müssen 0,24 W/m²K erreichen, Passivhäuser sogar 0,15 W/m²K.
Bessere Energiekennzahlen
durch WDVS
Die Wohnbau Salzgitter GmbH hat große Teile
ihres Bestandes durch gezielte energetische
Sanierung zukunftsfähig gemacht.
20
FASSADE 3/2016
Als Wärmedämm-Verbundsystem hat die
Wohnbau Salzgitter in beiden Straßen 14
Zentimeter dicke Dämmplatten aus Polysty­
rol (Wärmeleitfähigkeit von 0,032 W/mK)
verbaut. Bei den recht engen Balkonen griff
sie auf dünnere Phenol­harzplatten mit einer
Wärmeleitfähigkeit (WLG) von 0,022 W/mK
zurück. Dadurch genügte eine vergleichsweise dünnere Dämmschicht. Die obersten begehbaren Geschossdecken erhielten
ebenfalls eine Dämmung: 14 Zentimeter dicke Poly­styrolplatten (WLG 035) und eine
19 Millimeter dicke Spanplatte als begeh-
baren Belag. Insgesamt verbesserte sich die
Energie­kennzahl der Gebäude von 185 auf
135 kWh/m²a. „Der be­triebswirtschaftliche
Sinn solcher Maßnahmen liegt vor allem
in der Sicherung der Vermietbarkeit der Bestände“, erklärt Rohn.
Doppelte Wärmedämmung,
dreifache Verglasung
An einigen Giebeln gab es bereits
Wärmedämm-Verbund­systeme. Diese wurden entweder entfernt oder aufgedoppelt.
Dabei wird die bestehende mit der neuen
Dämmung verklebt und zur Sicherheit zusätzlich bis auf den tragenden Untergrund
durchgedübelt. Dieses Vorgehen spart Ressourcen, die Zeit für den Abriss der alten Dämmung und die Entsorgung. Neue
Kunststofffenster mit Dreifachverglasung
(U-Wert 0,95 W/m²K) ersetzen in der Friedrich-Ebert-Straße zudem die alten, doppel­
verglasten Fenster. Der Austausch wurde allerdings nicht nur aus energetischen,
sondern auch aus strategischen Gründen
vorgenommen. „Fenstererneuerung findet
hauptsächlich statt, weil es für Fenster, die
30 Jahre und älter sind, irgendwann keine
Beschläge mehr gibt“, sagt Rohn.
Objekttafel
Objekt: Sanierung Mehrfamilienwohnhäuser
Friedrich-Ebert-Straße / Käthe-Kollwitz-Straße
(Salzgitter)
Bauherr: Wohnungsbaugesellschaft mbH
Salzgitter (Salzgitter)
Fassadendämmsystem:
Sto SE & Co. KGaA
Fassadenverarbeiter:
maltec Johannes Temps GmbH (Neustadt a. R.)
Habekost GmbH (Hildesheim)
Gustav Borrmann GmbH & Co. KG
(Braunschweig)
Fertigstellung Sanierung: 2015
titelthema | Fassadensanierung
Ganzheitlich gelöst
Sanierung eines Betriebsgebäudes mit innovativen Fiberglasfassaden und -toren
Um die Betriebsgebäude der Autobahnmeisterei Freiburg-Hochdorf an aktuelle und Baustandards
anzupassen, wurde kürzlich eine umfassende Sanierung durchgeführt. Dabei spielten auch
innovative Fiberglasfassaden und -tore von Butzbach eine entscheidende Rolle.
Die Autobahnmeisterei Freiburg-Hochdorf
ist ein für die Zeit um 1970 typisches Werkstatt-/Garagengebäude mit Sheddachkon­
struktion. Die Wärmedämmung entsprach
in keiner Weise mehr den aktuellen Anforderungen und das Platzangebot war aufgrund der immer größer werdenden Fahrzeuge zu knapp geworden. Die Planungsabteilung des staatlichen Hochbauamts
Freiburg suchte deshalb nach einer ganzheitlichen Sanierungslösung, die darüber
hinaus auch dem architektonischen Anspruch an eine zeitgemäße Gestaltung entsprechen sollte. So entschied sich der Bauherr für den Tor- und Fassadenspezialisten
Butzbach.
Gebäudefront um einen Meter
nach vorne verlegt
Die hohen Anforderungen an die Energieeinsparung werden durch den Werkstoff Fiberglas in
den Toren und dem Lichtband mit einem Up-Wert von 1,4 W/m2K erfüllt.
Die alte Gebäudefassade bestand im Wesentlichen aus 16 nebeneinander liegenden
Toren und einem darüber liegenden Sheddach über die gesamte Gebäudebreite. Um
moderne, automatische Tore mit ausreichender Öffnungsbreite einbauen zu können,
mussten neue Führungsschienen vor den
bestehenden Stützen gebaut werden. Diese Maßnahme bildete die Grundlage für die
Lösung aller anderen Vorgaben: Die gesamte Gebäudefront wurde um rund einen Meter nach vorne verlegt, die Stützkonstruktion entsprechend den Vorgaben aufwändig
Autobahnmeisterei Freiburg / Butzbach (2)
gedämmt. Im unteren Bereich wurden lichtdurchlässige, hochwärmegedämmte Spacelite Fiberglastore eingeplant. Darüber liegt
ein Lichtband des Systems ­
Varioplanplus
aus dem gleichen Fiberglas-Material, um eine kontinuierliche Gestaltung und Wärmedämmung und einen gleichmäßigen Lichteinfall in das Gebäude zu ermöglichen. Das
Dach wurde gleichzeitig verlängert und
ebenfalls gedämmt. Diese neue, vorgesetzte
Gebäudehülle ummantelt die alte Gebäudefront komplett und führt sowohl zu einer technischen als auch zu einer gestalterischen Aufwertung des gesamten Gebäudes.
gen der alten Falttore durften in Breite und
Höhe nicht verringert werden, damit auch
die modernen, deutlich größeren Schneeräumfahrzeuge die Hallen nutzen können.
Durch die vorgelagerte Stützenkonstruktion war eine Breite von 4750 Millimeter für
alle 16 Spacelite Tore wie gefordert möglich
– trotz umfangreicher Dämmmaßnahmen
in der Rahmenkonstruktion. Zudem konnte die Hallentiefe um 0,6 Meter verlängert
werden, auch hier war man bei den neuen
Fahrzeugen an der Grenze angelangt. Die
Hubumlenktore öffnen schnell und vollautomatisch, sind robust, wartungsarm und
extrem witterungsbeständig.
Energetische Anforderungen erfüllt
Die hohen Anforderungen an die Energieeinsparung werden durch den Werkstoff
­Fiberglas in den Toren und dem Lichtband
mit einem Up-Wert von 1,4 W/m2K erfüllt.
Gleichzeitig wirkt die gesamte Gebäudefront durch die Fiberglasfüllung mit einem
Lichtdurchlass von ca. 60 Prozent bei den
Toren und im Oberlichtbereich als passive,
aber sehr effektive Lichtquelle. Dies trägt
Blick auf die Montagearbeiten: Die gesamte Ge- wesentlich zu Umweltschutz und Kostenrebäudefront wurde um rund einen Meter nach
duktion bei, da der Kunstlichtbedarf deutlich
vorne verlegt, die Stützkonstruktion entsprereduziert wird. Die auf die kleineren Fahrchend den Vorgaben aufwändig gedämmt.
zeuge abgestimmten, vorhandenen Öffnun-
Objekttafel
Objekt:
Autobahnmeisterei Freiburg-Hochdorf
Bauherr: Regierungspräsidium Freiburg
Bauleitung: Staatliches Hochbauamt Freiburg
Herstellung/Ausführung
Fiberglasfassade/-tore:
Butzbach GmbH (Illertissen)
Fertigstellung Sanierung: 2015
FASSADE 3/2016
21
TECHNIK | Fachbeitrag
Brandschutz bei WDVS mit EPS
als Dämmstoff
Von Ralf Pasker und Werner Mai
Um die Brandausweitung bei einer Fassade mit einem WDVS auf Basis von expandiertem Polystyrol
(EPS) nicht nur bei Raumbränden, sondern auch bei einem Brand vor der Fassade sicher einzudämmen,
wurden neue Brandschutzmaßnahmen für diese Systeme entwickelt. Diese Schutzmaßnahmen sind
seit 01. Januar 2016 durch Änderungs- und Ergänzungsbescheide in alle relevanten allgemeinen
bauaufsichtlichen Zulassungen eingeflossen und bei Bauausführungen zu berücksichtigen.
In Deutschland sind die brandschutztechnischen Anforderungen an Außenwandbekleidungen in den Landesbauordnungen
und ergänzenden Verordnungen geregelt.
Abhängig von der Gebäudeklasse ergeben
sich unterschiedliche Anforderungsniveaus
(Tabelle 1).
Gebäudeart
Gestaltungswünsche des Auftraggebers. Die
Systeme unterscheiden sich u. a. durch den
eingesetzten Dämmstoff, der wiederum die
brandschutztechnischen Eigenschaften eines WDVS maßgeblich beeinflusst. WDVS
werden daher im Rahmen des Zulassungsverfahrens als Gesamtsystem umfangreichen
Richtlinie oder Verordnung
Anforderungen an Außenwandbekleidungen
Gebäudeklasse GK 1-3
Musterbauordnung (MBO)
Landesbauordnungen (LBO)
mindestens normalentflammbar
Gebäudeklasse GK 4-5
Musterbauordnung (MBO)
Landesbauordnungen (LBO)
mindestens schwerentflammbar
Gebäude geringer Höhe (h ≤ 7m*)
Gebäude mittlerer Höhe ( 7m < h ≤ 22m*)
Hochhäuser
Muster-Hochhaus-Richtlinie
nichtbrennbar
Industriebau
Muster-Industriebaurichtlinie
Grundfläche > 2000m
Verkaufsstätten
Muster-Verkaufsstätten-Verordnung
erdgeschossig - ohne Sprinkleranlage mindestens schwerentflammbar
mehrgeschossig - ohne Sprinkleranlage mindestens nichtbrennbar
mehrgeschossig - mit Sprinkleranlage mindestens schwerentflammbar
Versammlungsstätten
Muster-Versammlungsstätten-Verordnungen
Dämmstoff mehrgeschossiger Versammlungsstätten aus nichtbrennbaren Baustoffen
Schulen
Muster-Schulbau-Richtlinie**
Gebäude geringer Höhe (h ≤ 7m*) - mindestens normalentflammbar
Gebäude mittlerer Höhe ( 7m < h ≤ 22m*) - mindestens schwerentflammbar
Krankenhäuser
Krankenhausverordnung
mehr als 1 Geschoss - mindestens schwerentflammbar
mehr als 5 Geschosse - nichtbrennbar
erdgeschossig - ohne Sprinkleranlage mindestens schwerentflammbar
mehrgeschossig - ohne Sprinkleranlage mindestens nichtbrennbar
*) Höhe h ist hier das Maß zwischen der Fußbodenoberkante des höchstgelegenen Geschosses, in dem ein Aufenthaltsraum möglich ist, über der Geländeoberfläche im Mittel (vgl. §2 MBO).
**) zurückgezogen, inhaltlich jedoch in der Praxis im Zuge von Brandschutzkonzepten angewendet
Tabelle
2: Anforderungen
das Brandverhalten von Fassadenbekleidungen
Tabelle
1: anBrandschutztechnische
Anforderungen an Fassaden
Darüber hinaus können sich zusätzliche Forderungen aus objektspezifischen Brandschutzkonzepten, privatrechtlichen Forderungen und Verträgen, Ausschreibungen
sowie besonderen Gebäudesituationen ergeben. Diese Anforderungen gelten allgemein und sind unabhängig von der vorgesehenen Art der Fassadenbekleidung. Um die
Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern, werden dessen Außenwände sowohl
im Neubau als auch in der Sanierung gerne mit einem Wärmedämm-Verbundsystem
(WDVS) versehen. Hierfür steht eine Vielfalt unterschiedlicher Systemlösungen zur
Verfügung. Die Bandbreite der angebotenen
Systeme ermöglicht die individuelle Anpassung an das Objekt, an die Anforderungen
des Baurechts sowie an die Präferenzen und
22
FASSADE 3/2016
Tests unterzogen. Dazu zählen Brandprüfungen, auf deren Grundlage Baustoffklassen
und systemtypische Brandschutzmaßnahmen festgelegt werden. Beispiele möglicher
Einstufungen sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Im Zuge der Planung ist somit zu prüfen,
welche WDVS-Eigenschaften baurecht-
Tabelle 2: Systemvielfalt ermöglicht die
Anpassung an individuelle Brandschutzanforderungen
lich und privatrechtlich (z. B. durch Ausschreibung) für ein Objekt gefordert werden. WDVS mit Dämmstoffen aus expandiertem Polystyrol (EPS) sind bei Beachtung
der zulassungsgemäßen Brandschutzmaßnahmen als schwerentflammbar eingestuft.
Angesichts der sich seinerzeit abzeichnenden Entwicklung hin zu größeren Dämmstoffdicken hat der Fachverband WDVS vor
zehn Jahren im Zuge eines umfangreichen
Projekts Lösungen entwickelt, mit denen die
Brandweiterleitung an der Fassade im Falle
eines Raumbrands begrenzt wird. Dies kann
durch den Einbau eines Sturzschutzes über
allen Gebäudeöffnungen oder durch umlaufende Brandriegel in mindestens jedem
zweiten Geschoss geschehen. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen konnte im Zuge von
Realbrandversuchen an abbruchreifen Gebäuden nachgewiesen werden. Die Situation eines Raumbrands wurde aufgrund der
Häufigkeit und Brandlast damals als das relevante Szenario betrachtet.
Brandschutz gegen Brandeinwirkung
von außen verbessert
Nach mehreren Brandereignissen im Zusammenhang mit WDVS hat die Bauministerkonferenz 2012 eine von Herstellern unabhängige Expertengruppe beauftragt, den
Brandschutz von WDVS kritisch zu prüfen.
Nach Auswertung der von den Feuerwehren
gesammelten Informationen über Brander-
eignisse stellte die Bauminister- 01. Januar 2016 sind die Schutzkonferenz fest, dass fachgerecht maßnahmen durch Änderungsnach den Vorgaben der allgemei- und Ergänzungsbescheide in alle
nen bauaufsichtlichen Zulas- relevanten allgemeinen bauaufsungen verbaute WDVS gegen- sichtlichen Zulassungen eingeüber Raumbränden ausreichend flossen und bei Bauausführunsicher sind. Bei der Analyse der gen zu berücksichtigen. UnFälle wurde jedoch auch deut- terschieden werden Fassaden
lich, dass die Häufigkeit einer nun nach Bereichen, auf die nur
Brandentstehung
unmittelbar Raumbrände (oberhalb des dritvor der Fassade in den letzten ten Geschosses) und solche, auf
Jahren zugenommen hat. Als ty- die auch Brände vor der Fassade
pische Brandlasten gelten da- einwirken können (die unteren
bei Abfallsammelbehälter, An- drei Geschosse). In der Schutzbauten aus brennbaren Baustof- zone Raumbrand gelten weifen, zum Beispiel Carports und terhin die bekannten, alternaEinhausungen von Sammelbe- tiv anzuwendenden konstrukhältern, sowie abgestellte Fahr- tiven Brandschutzmaßnahmen:
zeuge. Dieses Szenario „Sockel- Sturzschutz über jeder Öffnung
brand“ wurde im Rahmen eines oder horizontal umlaufender
Forschungsvorhabens im Auf- ­
Brandriegel in jedem zweiten
trag der Bauministerkonferenz Geschoss.
unabhängig untersucht. Da- Um ein EPS-WDVS mit Putzbei stellte sich heraus, dass die schicht und Dämmstoffdicken bis
Brandschutzmaßnahmen,
die 300 mm gegen Brandeinwirkun­
bisher nur über Öffnungen an- gen durch brennende Müllgebracht wurden, nunmehr auch container, PKW oder Ähnliches
über den Brandstellen am Sockel zu schützen, sind jetzt folgende
angebracht werden sollen. Bei Maß­nahmen vorzusehen (Abb. 1):
den nachfolgenden Versuchen • Ein erster Brandriegel wird
wurden daher Verbesserungsan der Unterkante des
möglichkeiten identifiziert und
WDVS angebracht bzw. maerfolgreich getestet, mit denen
ximal 90 cm oberhalb von
WDVS mit EPS-Dämmstoffen
Geländeoberkante oder gegegen dieses Brandrisiko
besser
angrenzenden horiBrandschutzmaßnahmennutzten
„Sockelbrand“
geschützt werden können.FallSeit
zontalen
Gebäudeteilen, zum
A (Regelanwendung)
FV WDVS
3. Brandriegel 1)
max. 8m
2. Brandriegel
1. Brandriegel
1)
Im Falle einer Aufdopplung müssen die Brandriegel auch das bestehende WDVS bzw. die Holzwolle-Leichtbauplatten durchdringen.
Bei Schienensystemen sind die Schienen an den Brandriegeln unterbrochen.
max. 3m
max. 0,9m
NEU IM
VORWA
N
MONTA DGESYSTEM
NEUER TYP.
NEUE MÖGLICHKEITEN.
3. Brandriegel in Höhe der Decke des 3. Geschosses über der Geländeoberkante
oder „TYP
angrenzender
horizontaler
mit einem maximalen
Der neue
2“ ergänzt
die Gebäudeteile,
bereits bewährten
Systemkomponenten
unseres
SYSTEMs
Achsabstand
vonVORWANDMONTAGE
8 m zum 2. Brandriegel. Bei größeren
AbständenISO-TOP
sind
WINFRAMER
„TYP
1“
um
weitere
Einsatzmöglichkeiten.
zusätzliche Brandriegel einzubauen
Das VORWANDMONTAGESYSTEM ISO-TOP WINFRAMER
„TYP 2“
vonder
Fenstern
kleiner bis
2. Brandriegel
in ist
Höhespeziell
der Deckefürdesdie1. Montage
Geschosses über
Geländeoberkante
mittlerer Größe in der Dämmebene geeignet. Es besteht aus
oder angrenzenden horizontalen Gebäudeteilen mit einem maximalen
den Systemkomponenten Befestigungskonsole, Distanzplatte,
Achsabstand
von Systemwinkel
3 m zum 1. Brandriegel
Bei größeren
Abständen sind
Dämmkantel
und
sowie
dem Systemkleber
ISO-TOP
FLEXKLEBER
WF.
Die
Lastabtragung
am unteren
zusätzliche Brandriegel einzubauen.
Fensteranschluss übernimmt der ISO-TOP WINFRAMER
SYSTEMWINKEL,
dessen
Tragfähigkeit
in umfassenden
1. Brandriegel
an der Unterkante
des WDVS
bzw. maximal
90 cm über der
Tests beim ift Rosenheim bewiesen wurde.
Geländeoberkante oder genutzten angrenzenden horizontalen
Gebäudeteilen(z. B. Parkdächer).
Weitere Infos unter: www.iso-chemie.de/winframertyp2
Abb.1:
der Brandriegel
der Schutzzone
Sockelbrand,
Abbildung 32:Anordnung
Anordnung der Brandriegel
in der Schutzzone in
Sockelbrand,
Fall A
Fall A
3. Brandriegel in Höhe der Decke des 3. Geschosses über der Geländeoberkante oder angrenzender horizontaler Gebäudeteile,
mit einem maximalen Achsabstand von 8 m zum 2. Brandriegel.
Bei größeren Abständen sind zusätzliche Brandriegel einzubauen
2. Brandriegel in Höhe der Decke des 1. Geschosses über der Geländeoberkante oder angrenzenden horizontalen Gebäudeteilen
mit einem maximalen Achsabstand von 3 m zum 1. Brandriegel
Bei größeren Abständen sind zusätzliche Brandriegel einzubauen.
1. Brandriegel an der Unterkante des WDVS bzw. maximal 90 cm
über der Geländeoberkante oder genutzten angrenzenden horizontalen Gebäudeteilen (z. B. Parkdächer).
ISO-Chemie GmbH \ Tel.: +49 (0)7361 94 90-0 \ Fax: +49 (0)7361 94 90 90
info@iso-chemie.de \ www.iso-chemie.de
TECHNIK | Fachbeitrag
Ausführung der Brandriegel
ist klar geregelt
Nicht nur die Anordnung der Brandriegel
zum Schutz gegen Brände von außen, sondern auch deren Art und Ausführung sind
klar geregelt. Diese Brandriegel müssen nach
aktuellem Stand aus nichtbrennbaren Mineralwolle-Lamellen bestehen und mindestens
200 mm hoch sein. Sie sind mit minerali-
Manche Varianten erfordern nichtbrennbare Außenwandbekleidungen
schem Klebemörtel vollflächig auf mineralischen Untergrund zu kleben und zusätzlich
zu dübeln. Die Dübel müssen für WDVS
zugelassen sein und ein Spreizelement aus
Stahl aufweisen.Der Abschlussriegel ist mit
einem Klebemörtel vollflächig anzukleben.
Eine zusätzliche Dübelung des Abschlussriegels ist nur erforderlich, wenn dies nötig ist, um Lasten aus Winddruck (Windsog)
aufzunehmen. Gebäudeinnenecken werden
mindestens im Bereich der oben genannten
ersten drei Brandriegel mit einem verstärkten Gewebeeckwinkel ausgeführt. Das Putzsystem muss in einer Dicke von mindestens
FV WDVS
Beispiel Parkdächern, also oberhalb des
Spritzwasserbereichs. Bei Balkonplatten, Loggien und zurückgesetzten Staffelgeschossen ist dies nicht erforderlich
(vgl. FAQ-Liste des DIBt zu den neuen
Brandschutzmaßnahmen bei WDVS mit
EPS).
• Ein zweiter Brandriegel ist im Bereich
der Decke des 1. Geschosses über Geländeoberkante oder angrenzenden horizontalen Gebäudeteilen vorzusehen.
Der Achsabstand zum Brandriegel darunter darf höchstens 3 m betragen. Kann
das nicht eingehalten werden, müssen
am Erdgeschoss weitere Riegel angebracht werden.
• Ein dritter Brandriegel ist in Höhe der
Decke des 3. Geschosses über Gelände­
oberkante oder angrenzender horizontaler Gebäudeteile anzubringen. Jedoch darf zu dem darunter angeordneten zweiten Brandriegel ein Achsabstand
von 8 m nicht überschritten werden. Bei
größeren Abständen sind zusätzliche
­Brandriegel einzubauen.
• Weitere Brandriegel sind gegebenenfalls
vorzusehen an Übergängen der Außenwand zu horizontalen Flächen, zum Beispiel zu Durchgängen, -fahrten und Arkaden, soweit diese in dem durch einen
Brand von außen beanspruchten Bereich
des 1. bis 3. Geschosses liegen.
• Zusätzlich ist ein Brandriegel („Abschlussriegel“) im Abstand von maximal
1 m unterhalb von angrenzenden brennbaren Bauprodukten anzuordnen, zum
Beispiel am oberen Abschluss des WDVS
unterhalb eines brennbaren Dachs.
WDVS Gebäude mit Brandriegel:
Die Maximalabstände der Brandriegel gegen
Brandeinwirkungen von außen sind in den
neuen Zulassungen vorgegeben. Alle Riegel
sind in diesem Bereich mit zugelassenen
WDVS-Dübeln mit Metallspreizelementen zu
befestigen.
4 mm aufgetragen werden. Weitere Details
werden in den Zulassungen der WDVS beschrieben. Die dargestellten Maßnahmen
für die Schutzzone Sockelbrand gelten für
schwerentflammbare WDVS mit angeklebten sowie angeklebten und gedübelten EPSDämmstoffen bis 300 mm Dicke sowie bei
mit Halteschienen befestigten EPS-Dämmplatten bis 200 mm Dicke. Sie gelten mit
ergänzenden Hinweisen auch für die Aufdopplung bestehender WDVS.
Bei einigen Gestaltungsvarianten eines
WDVS ist die Ausführung des Erdgeschosses mit einer nichtbrennbaren Außenwandbekleidung oder schwerentflammbarem WDVS mit nichtbrennbarem Dämmstoff vorgeschrieben. Anzuordnen ist
diese oberhalb eines maximal 90 cm hohen Spritzwassersockels beliebiger Ausführung über Geländeoberkante oder genutzten angrenzenden horizontalen Gebäudeteilen bis zur Höhe der Decke über
dem 1. Geschoss, jedoch bis auf mindestens 3 m Höhe. Details finden sich in den
jeweiligen Systemzulassungen. Diese Regelung bezieht sich auf die folgenden beiden Varianten:
1. WDVS mit angeklebtem und zusätzlich angedübeltem EPS-Dämmstoff
mit einer Dämmstoffdicke bis maximal
200 mm auf massiv mineralischen Untergründen mit angeklebter Keramikoder Natursteinbekleidung.
2. WDVS mit angeklebtem EPS-Dämmstoff mit Dämmstoffdicke bis maximal
200 mm auf Untergründen des Holz­
tafelbaus mit Putzschicht.
Auszuführen ist bei 2. die äußere Beplankung der Wände bis zur Höhe der Decke
des 3. Geschosses über Geländeoberkante oder genutzten angrenzenden horizontalen Gebäudeteilen zusätzlich mit nichtbrennbaren Plattenwerkstoffen der Baustoffklasse DIN 4102-A oder Klassen A1
beziehungsweise A2-s1, d0 nach DIN EN
13501-1. WDVS mit EPS-Dämmstoffdicken
über 300 mm werden seitens des Fachverbands WDVS nicht empfohlen. Bei WDVS,
die vor dem 01. Januar 2016 nach dem zum
Ausführungszeitpunkt geltenden Stand der
Zulassung ausgeführt wurden, brauchen
die neuen konstruktiven Brandschutzmaßnahmen nicht nachgerüstet zu werden.
Dies gilt nach Auskunft des DIBt (FAQListe) auch bei Mängelbeseitigungen an
oder Instandsetzungsarbeiten von WDVS.
Technische Systeminformation
WDVS & Brandschutz bestellen
Die neue und völlig überarbeitete Technische
Systeminformation WDVS & Brandschutz des
Fachverbands WDVS mit zahlreichen Ausführungsbeispielen können Interessenten bei der
Geschäftsstelle des Verbands bestellen:
 www.fachverband-wdvs.de
24
FASSADE 3/2016
Ralf Pasker ist Geschäftsführer des Fachverbands WärmedämmVerbundsysteme e. V., Baden-Baden.
Werner Mai ist
Obmann Brandschutz im Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e. V., Baden-Baden.
TECHNIK | Fachbeitrag
Fassadenbauleistungen: Schnittstellen
bei Ausschreibung und Vergabe
Von Christian Dworski
Im Zuge zunehmend komplexer Fassaden kommt auch bei Ausschreibungsprozessen der
Schnittstellendefinition eine immer größere Bedeutung zu. Der Beitrag zeigt Schnittstellen
aus der Praxis auf und skizziert anhand einiger Beispiele Probleme und Lösungsansätze.
Die Fassade nimmt mit einem Anteil von ca.
20–30 Prozent der Baukosten einen gewichtigen Teil bei Hochbauprojekten ein und bedarf aufgrund der großen Schnittmenge aus
bauphysikalischen Anforderungen, den Anforderungen aus den allgemein anerkannten Regeln der Technik, den Schnittstellen
und Wechselwirkungen mit Vorunternehmern und Nachfolgegewerken, der gestalterischen Ansprüche und des langen terminlichen Vorlaufs für die Planungs- und
Fertigungsprozesse einer sehr großen Sorgfalt in Planung, Ausschreibung und Vergabe.
Die Herausforderung bei der Ausschreibung
und Vergabe einer Fassadenbauleistung besteht nicht nur im eigentlichen Leistungsverzeichnis, in dem die Qualitäten und
Quantitäten der Bauleistung definiert werden, sondern bemisst sich vielmehr auch in
der präzisen Definition von Schnittstellen,
denen bei der Ausschreibung und Vergabe
eine sehr große Bedeutung beikommt. Diese beschränken sich dabei nicht nur auf den
Einbauzustand, sondern auch auf die Montagereihenfolge und müssen eindeutig verifiziert und präzise festgelegt werden. Nachfolgend sollen exemplarisch Schnittstellen
innerhalb der Hochbaugewerke dargestellt
werden, die es in den Verdingungsunterlagen zu klären und zu beschreiben gilt. Nicht
Gegenstand dieser Betrachtung sind die
Leistungsgrenzen zwischen Fassadenbauleistungen inklusive Sonnenschutz zu dem
Gewerk Elektro.
Schnittstelle Aluminium-GlasFassade zu Rohbau
Bei den meisten Fassaden, die errichtet werden, erfolgt die Montage als nachträgliche
Montage durch Verdübeln einer Unterkonstruktion aus Stahlprofilen oder Stahlkonsolen. Die Art der Fassadenmontage muss
jedoch frühzeitig definiert und auf Umsetzbarkeit geprüft werden. So kann im Bereich hoch bewehrter Bauteile (z. B. bei Unterzügen oder Stützen) eine Dübelmontage
Abb. 1: Notwendige Weiterentwicklung des Anschluss Fertigteil-Außenwand
an Ortbeton-Decke.
technisch nahezu unausführbar werden. In
diesem Falle bedarf es daher entsprechender Einbauteile im Beton, deren Lage eine
frühzeitige Bemessung und detaillierte Planung erfordert. Auch gilt es bei der Planung
und Ausschreibung der Fassade, verschiedene Detailausbildungen des Rohbaus zu
überprüfen, die eine unmittelbare Schnittstelle zur Fassade darstellen. Hier kollidieren mitunter die Toleranzanforderungen der
verschiedenen Arbeiten: So war die in Abbildung 1 dargestellte Fortschreibung des
Details vor dem Hintergrund der hohen Toleranzanforderungen der Fassade an den
Rohbau notwendig, um für den Rohbau eine dreidimensionale Justierbarkeit der Fertigteil-Außenwände zu schaffen. Mit dem
vormals geplanten starren Anschluss war
dies nicht möglich.
Aus dieser Prämisse heraus entsteht eine
Fugenausbildung, die mit einer Mineralwolldämmung, Schmelzpunkt ≥ 1.000 °C,
zu schließen ist. Analog der Fugenausbildung bei Fenstern benötigt diese Fuge einen außenseitigen schlagregendichten und
diffusionsoffenen Verschluss mit Hilfe einer
EPDM-Folie und innenseitig einen diffusionsdichten Anschluss. Welcher Auftragnehmer diese Fugen verschließt, ist letztlich eine Frage der Gewährleistung und der Wirt-
schaftlichkeit. Aus Sicht des Verfassers war
es sinnvoll, einheitlich alle Fugenausbildungen in der Funktionsebene „Trennung
Raum- zu Außenklima“ durch denselben
Auftragnehmer ausführen zu lassen.
Im betrachteten Fall wurde diese Leistung
im Gewerk Aluminium-Glas-Fassade ausgeschrieben und beauftragt, der bei den
Fenstern seiner eigenen Leistung die fachgerechte Fugenausbildung erbringt.
Schnittstelle Aluminium-GlasFassade zu VHF-Fassade
Bei einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade bedarf die Schnittstelle einer Festlegung,
in welchem Gewerk die Lieferung und
Montage einer Schleppfolie zu erbringen
ist, um die Wärmedämmung der VHF-Fassade bereits in der Bauphase, aber auch im
späteren Einbauzustand, vor Durchfeuchtung zu schützen. Soll die Befestigung am
Blendrahmen der Fensterelemente erfolgen,
so kann aus Gründen der Gewährleistung
nur der Auftragnehmer der Fensterelemente
selbst in Betracht kommen. Einer ähnlichen
Untersuchung und Bestimmung der Verantwortlichkeit bedarf die Ausführung im Anschluss an Attiken mit der Schnittstelle zum
Auftragnehmer Dachabdichtung.
FASSADE 3/2016
25
TECHNIK | Fachbeitrag
Abb. 2: Schleppfolie am Blendrahmen des
Fensters zum Schutz der Wärmedämmung.
Abb. 3: Nicht regelkonforme und nicht umsetzbare Planung der Abdichtungsanschlüsse an
­Sockelprofil Fassade: Mindesthöhe des Abdichtungshochzuges über Oberkante Belagsfläche
bzw. Entwässerungsrinne nicht eingehalten.
Schnittstelle Fassaden
zu Dachabdichtung
freiheit nach DIN 18040 können die maximal zulässige Schwellenhöhe auf unter 2 cm
reduzieren. Darüber hinaus gilt es sicherzustellen, dass die Anschlüsse der Abdichtung
an den Sockel handwerklich entsprechend
der Planung umgesetzt werden können.
Bei einem Abdichtungshochzug von zwei
Lagen Bitumenbahn, Dicke jeweils ca. 4-5
mm, gilt zu berücksichtigen: Der Übergang
zwischen der horizontalen Abdichtung zum
vertikalen Hochzug darf nicht „scharfkantig“ sein. Vielmehr wird sich durch einen
Dreieckskeil oder eine Ausrundung der vertikale Hochzug in der Praxis reduzieren. Für
die Ausführung mit Los-Festflansch ist eine Mindestbreite zur Wahrung von Randabständen und einer handwerklich durchführbaren Montage notwendig, die nicht unterschritten werden darf.
Der im Regelfall geplante Los-FestflanschAnschluss ist bei geringem Dachaufbau und
entsprechend geringem Abdichtungshochzug nicht immer die geeignete Lösung. Da
die Lieferung und Montage des Los-Festflansches auf dem Blendrahmen der Fas-
In der Praxis ist häufig die Fassade durch
die Zuarbeit eines Fachplaners Fassade bereits sehr detailliert dargestellt, während die
anschließenden Gewerke noch nicht weiter bearbeitet wurden. Nicht selten übernimmt der planende Architekt die Zuarbeit
des Fachplaners Fassade (oder auch „Katalogdetails“ von Profilherstellern), ohne die
anschließenden Folgegewerke bereits untersucht oder die planerischen Zuarbeiten
hinterfragt zu haben. Aus der Erfahrung des
Verfassers ist beim Anschluss der Abdichtung von Flachdächern an die Sockel der
Terrassenelemente immer wieder eine Missachtung der allgemein anerkannten Regeln
der Technik – in diesem Falle der „Flachdachrichtlinien“ – feststellbar. Die Flachdachrichtlinien fordern üblicherweise einen
Abdichtungshochzug von 15 cm bis über
Oberfläche Belag oder 5 cm bei Einbau einer Entwässerungsrinne im Anschluss an
eine Türe. Anforderungen an eine Barriere-
sadenelemente eine originäre Leistung
des Auftragnehmers Fassade sein muss, ist
es im Umkehrschluss wichtig, die Einhaltung der Regelwerke des Nachfolgegewerks
Dachabdichtung sicherstellen zu können.
Schnittstelle Fassaden
zu Innenausbau
Bereits bei der Planung und Ausschreibung
der Fassadenleistungen ist eine abschließende Untersuchung und Planung der Anschlüsse des Innenausbaus an die Fassade
wesentlich, um Vorgaben aus Brandschutz
oder Bauphysik auch in dem Anschlusspunkt
sicherzustellen und eventuelle einschränkende Wechselwirkungen auszuschließen.
Insbesondere hohe Schallschutzanforderungen stellen große Herausforderungen nicht
nur an die Fassade, sondern auch an anschließende Bauteile dar. Exemplarisch wird
eine komplexe Aufgabenstellung aus der
Praxis beschrieben. Dabei wurde ein Wohnungstrennwandanschluss an einen Doppelpfosten der Aluminium-Glas-Fassade in
Jost Hurler Development GmbH (7)
Abb. 4: Weiterentwicklung des Doppelpfostens Aluminium-Glas-Fassade bei Wohnungstrennwandanschluss.
26
FASSADE 3/2016
einem zum „Musterraum“ voll
ausgebauten Raum durch eine
Schallmessung vor Ort untersucht, da eine Luftschallmessung
zwischen den beiden Wohneinheiten eine Unterschreitung der
Vorgaben der DIN 4109 ergab
und die Ursachen gefunden werden mussten. Folgende Parameter bestimmten die Anforderungen des Trennwandanschlusses
an die Fassade:
– Objekt im Lärmpegelbereich
V – maßgebliche Außenlärmpegel 71-75 dB(A)
– Schalldämmmaß erf. R’w,res
der Außenbauteile bei Aufenthaltsräumen von Wohnungen nach DIN 4109 ≤
45 dB
–Gipskarton-Wohnungstrennwand im Anschluss an Fassade nach Beiblatt 1 DIN 4109
Schalldämmmaß R’w,R ≥
59 dB
– Anforderung an Schalllängsdämmmaß Fassade RL,w,R ≥
62 dB
– „Schwertanschluss“ (=Verjüngung der GipskartonWohnungstrennwand im Anschluss an Fassade) gestalterisch nicht gewünscht
– Brandschutznachweis fordert
feuerbeständige Wohnungstrennwand (=F90)
– Elementhöhe Fassade ca.
2,84 m
Diese
Ausgangsbedingungen
führten nun zu folgender Herausforderung:
– Fassade als „Doppelpfosten“
auszubilden, der den Brandschutzanforderungen genügt
–Durchbiegungsbegrenzung
der Fassadenpfosten auf maximal „l/300“ ergibt eine maximal zulässige Durchbiegung von ca. 9,50 mm.
Die anschließende GipskartonWohnungstrennwand muss diese vorbeschriebene Durchbiegung in vertikaler Richtung aufnehmen können, indem ein
„gleitender Deckenanschluss“
gemäß Prüfzeugnis und Herstellerrichtlinien des Systemherstellers Trockenbau, jedoch in der
Vertikalen über die Höhe des
Fassadenpfostens
vorgesehen
wurde; diese Ausführung bedarf
einer Zustimmung des Sachverständigen Brandschutz. Die
Messergebnisse vor Ort zeigten schließlich, dass die Füllung
zwischen den Doppelpfosten
mit Brandschutz-Silikatplatten
zu wenig „biegeweich“ war und
das Längsschallmaß damit verschlechterte. Eine Ertüchtigung
des Längsschalldämmmaßes erfolgte mit zwei Stahlblechen und
einer Hohlraumfüllung aus Mineralwolle der Baustoffklasse A1
nach DIN 4102 und Rohdichte ≥ 90 kg/m3. Die abschließenden Messergebnisse erfüllten die
bauphysikalischen Vorgaben.
Neue Chancen für
anspruchsvolle
Holz- und Metallfassaden
Fazit
Eine der wesentlichen Herausforderungen bei der Ausschreibung und Vergabe von Fassadenbauleistungen ist es, eindeutige Leistungsinhalte und
Leistungsgrenzen zwischen den
Vorleistungen des Rohbaus sowie den nachfolgenden Arbeiten
des Ausbaus, der Gebäudehülle (Dachabdichtung sowie nachfolgenden
Fassadenbauarbeiten) und Elektroarbeiten zu definieren, um ein Höchstmaß an
Erfüllung der Kosten-, Terminund Qualitätsziele zu erreichen.
Der Beitrag basiert auf einem Vortrag des Autors im Rahmen der Tagung „Fassade 16“ an der Hochschule Augsburg. Der Tagungsband
kann am Institut für Bau und Immobilien (IBI) der Hochschule bestellt werden.
Christian Dworski ist Prokurist Bau­
management bei der Jost Hurler Development GmbH in München und spezialisiert auf
Ausschreibung,Vergabe und Abrechnung im Hochbau.
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TECHNIK | Fachbeitrag
Fassadenplanung in Deutschland:
gestern, heute, morgen (Teil 1)
Von Hugo Philipp
Die Fassadenplanung im Fachbereich Metallbau-Fassadenbau und die Aus- und Weiterbildung im
Bereich Gebäudehülle stehen im Zuge komplexerer Fassadensysteme immer mehr im Fokus. Doch wie
ist die Disziplin „Fassadenplanung“ eigentlich entstanden? Was macht sie aus und wo führt der Weg
hin? Der 3-teilige Beitrag soll die Historie seit ca. 1945 beleuchten und darüber hinaus auch aufzeigen,
worauf es bei der Fassadenplanung in Zukunft ankommen wird. In Teil 1 geht es zunächst um einen
Überblick zur Entwicklung der Fassadentechnik in den vergangenen 60-70 Jahren.
Vor jeder praktischen Herstellung eines Gegenstandes – sei es ein Löffel oder ein Bauwerk – steht die Planung, ein geistiger Vorgang. Auf die Gebäudeplanung übertragen, beginnt das mit einem Bauherren, der
die Notwendigkeit eines Neubaus sieht.
Er sucht sich einen Architekten, der seine Wünsche und Vorstellungen realisiert,
aber auch Kosten im Blick hat. Der Architekt wird aus einer Vielfalt möglicher Alternativen hinsichtlich der Gestaltung und der
Größe des Bauvorhabens den Blick auf die
Absolventen der Staatlichen Technikerschule
Northeim im Jahre 1975 mit 3 Dozenten
unten mittig.
Erfordernisse des Bauherrn, die Gebäudefunktionalität, die Zukunftssicherheit und
Nachhaltigkeit nicht verlieren. Zu diesem
Zweck wird er sich bei einem größeren Bauvorhaben auch Fachplanern bedienen, wie
zum Beispiel einem Statiker, einem Bauphysiker, einem Schall- und Brandschutzgutachter. Einen wichtigen Teil des Gebäudes
bildet die Gebäudehülle aus dem Fachbereich Metallbau-Fassadenbau. Dabei handelt es sich um ein relativ junges Fachgebiet.
Um die Entstehung zu verstehen, muss man
sich zunächst die Entwicklung von Fassaden in Deutschland ansehen.
28
FASSADE 3/2016
Entwicklung von Architektur
und Fassade
Aus den ursprünglich unverglasten Öffnungen in Hütten, Burgen oder gemauerten Unterständen entwickelten sich im
Laufe der Zeit Glasfenster in Holzrahmen gefasst, die bis heute ihre Berechtigung haben. Die Fenster wurden immer größer, die Glasscheiben immer
ebener, was der Entwicklung der FloatglasHerstellung zu verdanken ist. Damit ergaben sich immer größere Möglichkeiten für
die Architektur. Die Gebäude wurden höher und die fortgeschrittene Statik und der
Stahl- und Stahlbetonbau ermöglichte immer kleinere Stützen- und Deckenquerschnitte. Im Laufe der Entwicklung wurden die Außenwände durch große Glasflächen unterbrochen und später ganz durch
Glasfassaden in Aluminium- oder Stahlrahmen ersetzt. Auch in der Glasindus­
trie wurde weiterentwickelt. Aus den ursprünglichen Einscheibenverglasungen, die
zu großen Wärmeverlusten durch die Außenwand führten, wurde Isolierglas, das aus
zwei Scheiben mit einem Luftzwischenraum bestand. Metallene Abstandshalter
bestimmten den Scheibenabstand. Anstelle
der eingeschlossenen trockenen Luft wurde dann Gas verwendet, zum Beispiel Argon oder Krypton, das zu einem verbesserten Wärmeschutz der Isoliergläser führte. Da
das Material Holz als Fensterrahmen nicht
so langlebig ist und öfter gestrichen werden muss, setzte man bei größeren Gebäuden, insbesondere bei Fabrikhallen, bereits
Stahlrahmen ein. Allerdings waren die einzelnen Fensterscheiben noch relativ klein.
Die Stahlrahmenfenster wurden anfangs
in Schlossereien zusammengebaut. Mit der
industriellen Herstellung von Stahlprofilen war das relativ einfach. Die Stahlprofile
wurden aus Blechen gerollformt und teilweise verschweißt. Hier begann auch schon eine Normierung der Profile und anstelle der
Glasverkittung (Nassverglasung), setzten
sich langsam Verglasungs- und Anschlagdichtungen durch. Den Einbau der Fenster
in die Rohbauöffnungen nahm ebenfalls der
Schlosser vor.
Um Fenster passgenau in Rohbauöffnungen einbauen oder um mehrere maßgleiche
Fenster herstellen zu können, machten sich
Handwerker zu dieser Zeit bereits vermaßte Skizzen. Aus den handwerklichen Schlossereien entwickelten sich dem Bedarf entsprechend Industriebetriebe, die effektiver
eine große Anzahl Fenster herstellen konnten. Die Fenster mussten so geplant werden, dass die Profile in der Werkstatt zugeschnitten und später zusammengebaut werden konnten. Aufgrund des Bezugs zu den
Schlossereien und metallverarbeitenden
Betrieben ergab sich, dass die meisten Planer im Metallbau-Fassadenbau – ob Ingeni-
Türprofile aus einem Berichtsheft um 1970
Dauerhaft
wirtschaftlich
nachhaltig.
Hugo Philipp (5)
bei ist die Farbenvielfalt in den letzten Jahren umfangreicher geworden.
Aber auch Pulverund Nasslackierung
in allen Farben geben der Architektur
viele Gestaltungsmöglichkeiten. Man
entwickelte Profile,
die in der Regel für
Schaufensteranlagen und Eingangstüren zu Geschäften
verbaut wurden. Die
Ein Fassadenplaner bei der Metallbaufirma
Profile waren noch
Sommer in Hof/Saale-Döhlau im Jahr 1970.
ungedämmt
und
eure, Techniker oder Technische wurden auch nur mit EinfachZeichner – aus dem Maschinen- glas versehen. Damals war die
oder Stahlbau kommen. In den Energieeinsparverordnung noch
Betrieben entwickelten sich ei- kein Thema. In der kalten Jahgene Abteilungen für den Fens- reszeit blühten an den Scheiben
ter- und Fassadenbau.
die Eisblumen und das Wasser
rann an den Profilen herunter.
Aufkommen von Profilsys- Dadurch wurden die Aluminium- wie auch die ­
Stahlprofile
temen aus Aluminium
für den Privatgebrauch nicht
Die damals eingesetzten Stahl­ gern eingesetzt.
elemente hatten den Nachteil Ab ca. 1965 ging die Entwickder Rostanfälligkeit. Die Ober- lung weiter. Es wurden Rahflächen wurden überwiegend menkonstruktionen und Flüan der Baustelle grundiert und gelprofile aus Aluminium mit
lackiert. Das erforderte eine in- jeweils gleichen Profilgeometensivere Wartung. Ab 1963 war trien stumpfpressverschweißt.
in der Branche zum Beispiel die Das heißt, dass die Profile mit
„Glissa“-Konstruktion
popu- einer genau berechneten Überlär. Die Grundkonstruktion bil- länge auf Gehrung geschnitdeten verschweißte Stahlrohre, ten und mittels einer spezielauf die Außen und Innen Alu- len Schweißvorrichtung zuminiumdeckkappen aufgeklipst sammengeschweißt
wurden.
wurden, die eine ansprechende Der Abbrand wurde von Hand
Oberfläche gewährleisteten. Die entgratet und geschliffen. So
Deckkappen waren vorwiegend entstanden Fenster- und Flüeloxiert. Die Verglasung erfolg- gelrahmen aus ungedämmte mittels APTK Dichtungsprofi- ten Profilen. Die Rahmen wurlen. Auch statische Anforderun- den anschließend eloxiert (Nagen waren mit dieser Konstruk- turton oder dunkel). Ungefähr
tion zu lösen. Ende der 1950er im Jahre 1972 kam durch die
Jahre wurden die ersten Alumi- Fa. Schöninger (München) das
niumprofile gepresst. Der Vor- erste „Blocksystem“ als Kaltteil von Aluminium liegt in sei- profil auf den Markt. Blocksysnem geringen Gewicht, seiner tem heißt, dass der Fensterflüguten Verformbarkeit, seinen gel weitestgehend hinter dem
günstigen Festigkeitseigenschaf- Rahmenprofil verschwindet, alten, seiner chemischen Bestän- so von außen nicht sichtbar ist.
digkeit, seiner Wartungsfreiheit Das BMW Hochhaus (Kleeblatt)
und seines dekorativen Ausse- in München erhielt diese Fenshens. Die Oberfläche von Alu- terkonstruktion,
angeschlosminium eignet sich besonders sen in Alu-Guss-Fassadenfür eine Eloxalbeschichtung, al- bauteile. Ca. ab dem Jahr 1973
so einen metallischen Überzug begann man mit Verbundkon­
im Elektrolyseverfahren. Da- struktionen Fassaden zu bauen.
Feuerverzinkte
Fassaden
Bekleidungen
Unterkonstruktionen
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INSTITUT
FEUERVERZINKEN
TECHNIK | Fachbeitrag
An Hochhäusern in Frankfurt/Main gestaltete man die Gebäudehülle, indem man Elemente über zwei Geschosse gespannt, baute.
Die Verglasung bestand meist noch aus Einfachglas. Beispiel: Senkenberg–Hochhaus–
Messe Frankfurt/M.
Die Ölkrisen 1973 und 1979 haben ein Umdenken hinsichtlich Energieeinsparung gefordert. Ab den Jahren 1974 bis 1976 entwickelten sich so langsam die ersten thermisch
getrennten Rahmen- und Flügelprofile für
den Markt. Diese hatten einen Schaumstoffkern. Firmen wie Gartner, Schöninger, Götz,
Straub, entwickelten eigene Konstruktionen.
Aber auch Systemhäuser mit angeschlossenen Presswerken bemühten sich um die
Herstellung und Verbreitung von Alumini-
1992 am Reißbrett entwickelt mit W+M: Die
Fassade des DER Reisebüros in Frankfurt/Main.
um-Fensterprofilen, die sie an viele Metallbaubetriebe verkauften. In etwa ab dem Jahre 1978 brachte die Fa. Kawneer aus den
USA erstmals eine Pfosten-Riegel-Konstruktion auf den deutschen Markt. Von da an
wurden in den bekannten Aluminium-Systemhäusern Deutschlands Pfosten-RiegelKonstruktionen ins Programm aufgenommen und kontinuierlich bis zum heutigen
Stand weiterentwickelt. Die Pfosten-RiegelKonstruktionen können aufgrund ihrer statischen Möglichkeiten zu höheren Fenstern
oder auch längeren Fensterbändern, und
mittlerweile auch als zusammenhängende Fassaden vor den Betondecken verbaut
werden. Die Entwicklung der Hochhausarchitektur ging mit der Entwicklung der Pfosten-Riegel-Konstruktion Hand in Hand.
Wissenschaft hält Einzug
in die Fassadentechnik
Ab den Jahren 1975 bis 1980 begann die Ära
um das Denken zur „Gebäudehülle“. Ungefähr mit dem Jahr 1980 begann die Zeit der
vollklimatisierten Räume, Büros usw. Aufgrund der gesteigerten Anforderungen an
die Fassade – zum Beispiel größere Spann-
30
FASSADE 3/2016
weiten oder größere Glasscheiben – und
aufgrund von konstruktiven Baufehlern sowie Wärmeverlusten und Kondenswasserbildung auf den Innenseiten der Scheiben
und Fensterprofilen wurden Statik und Bauphysik mehr und mehr in die Fassadenplanung einbezogen. Die erste Wärmeschutzverordnung trat 1995 in Kraft. Diese wurde
am 01.02.2002 durch die erste Energieeinsparverordnung abgelöst. Weitere folgten.
Die Wissenschaft hielt damit langsam Einzug in der Fassadentechnik.
Energieeinsparverordnung
forciert Entwicklung
Die Systemhäuser Wicona, Hueck, Hartmann und Schüco bemühten sich, die Aluminiumprofile zu dämmen, was anfangs mit
dem Ausfüllen mit Wärmedämmmaterial
versucht wurde. Aber die Leitfähigkeit von
Aluminium oder Stahl war zu groß. Erst der
Einsatz von Kunststoffstegen zwischen der
Profilaußen- und Innenschale brachte die
entscheidende Wirkung.
Die Trennung von Außenschale zu Innenschale – verbunden mit einem schubfesten
Verbindungssteg – war der Durchbruch und
ist heute Standard in der Fassadentechnik
(aktuell mit glasfaserverstärkten Abstandhaltern). Seit der ersten Energieeinsparverordnung schreitet die Entwicklung im Metallbau-Fassadenbau stetig voran. Das gilt
vor allem für die Statik der Profile, für den
Wärmeschutz, der nach jeder neuen Energieeinsparverordnung höhere Anforderungen vorgibt, und für den Brandschutz, der
vor allem im Hochhausbau eine wichtige
Rolle spielt.
Immer mehr Richtlinien und Normen
Mittlerweile regeln immer mehr Richtlinien und Normen die Ausführung von Fenster- und Fassadenkonstruktionen. Dabei gibt
die Architektur mit ihren kühnen Gestaltungen die Richtung vor, die Systemhäuser bemühen sich um die konstruktive Ausführbarkeit unter Berücksichtigung aller rechtlichen Vorgaben. Zusätzlich werden auch
Systeme entwickelt, die einfachere Montagen ermöglichen oder auf besondere Vorgaben wie Wärmeschutz, Schallschutz, natürliche Belüftung usw. reagieren. Dazu zählen
Rahmenfenster oder -türen, die in Pfosten-Riegel-Konstruktionen integriert werden können; Doppelfenster, in die zwischen
zwei Scheiben ein Sonnenschutz eingebaut
werden kann; Elementfassaden, die bereits
fertig montiert, verglast und mit Sonnenschutz versehen an der Baustelle angeliefert
und neben- und übereinander vor den Betondecken montiert werden Doppelfassa-
den, die sowohl Lärm von außen durch eine zusätzliche Scheibe abhalten, wie auch
Sonnenschutz ohne Windeinfluss gewährleisten, und dabei noch eine natürliche Belüftung zulassen; eine Weiterentwicklung
der thermischen Möglichkeiten von Rahmen- und Pfosten-Riegel-Konstruktionen
entsprechend den aktuellen Energieeinsparverordnungen, die Erhöhung der statischen
Belastbarkeit der Profile für den Einsatz von
3-fach-Verglasungen.
Zu all diesen hohen Anforderungen an die
Profile kommen noch weitere Kriterien, die
sich aus Schutzbedürfnis für Leib und Leben
ergeben. Viele dieser Vorgaben sind durch
Versicherungen, Arbeitsstättenverordnungen und -richtlinien, besondere Regelungen
für Schulen, Kindergärten, Kranken- und
Pflegeeinrichtungen und öffentliche Anstalten entstanden. Manche werden zusätzlich noch mit DIN-Normen hinterlegt. Hier
müssen weitgehend statische oder mechanische Komponenten vorgesehen werden, wie
Absturzstangen oder absturzsichere Verglasung, Einklemmschutz, Panikverschlüsse an
Türen, Brandschutzverglasungen, beschusshemmende Konstruktionen usw. Zunehmend spielen aber auch elektrische Anlagen
eine Rolle, wie zum Beispiel elektrische Türantriebe, Entrauchungsanlagen, Sicherheitsschlösser. In jüngerer Zeit haben besonders
in Bürogebäuden Sicherheitsvorrichtungen
an Fenstern und Türen sowie ferngesteuerte Sonnenschutzanlagen ihre Berechtigung.
Alle elektrischen Bauteile werden an eine
zentrale Gebäudeüberwachung angeschlossen. Um alle diese Anforderungen an Fenster und Fassaden in Abstimmung zu bringen, muss der heutige Fassadenplaner umfangreiches Fachwissen mitbringen.
In Teil 2 des Fachbeitrags in der nächsten Ausgabe der FASSADE geht es um die „Technische
Objektbearbeitung“ als Kernaufgabe eines Fassadenplaners sowie die „Ausbildung der Fassadenplaner“.
Hugo Philipp ist
Staatl. gepr. Metallbautechniker
und Energieberater
(HWK), Lehrbeauftragter an der DHBW Mosbach und Sachverständiger für Fassaden, Fenster und Türen aus Aluminium und Stahl. Er ist Inhaber des Ingenieurbüros
KBM Philipp und 1. Vorsitzender des Verbands für
Fassadentechnik (VFT).
TECHNIK | Objekte
Starker Auftritt
Fassade der Präsentationshalle von Audi auf der IAA mit Zementbauplatten realisiert
Auf der jüngsten IAA in Frankfurt präsentierte sich die Audi AG mit einer spektakulären
Messearchitektur. Statt eines klassischen Ausstellungsstandes lud ein multimedialer
Erlebnisraum die Besucher ein, die vier Fokusthemen der Marke mit allen Sinnen zu entdecken.
Eigens dafür wurde auf Messegelände ein temporäres Gebäude errichtet. Die Fassade wurde
mit einer witterungsbeständigen Zementbauplatte von Knauf Aquapanel geschlossen.
Witterungsbeständige
Zementbauplatte
Aquapanel Cement Board Outdoor ist als
Trägerplatte eine bewährte Lösung für sichere Gebäudehüllen. Die Bauplatte mit einem auf Portlandzement basierenden Kern
ist nicht brennbar, resistent gegen Feuchtigkeit und Bewitterung, belegt durch FrostTau-Wechsel-Prüfungen. So bildete sie auch
beim Audi Messestand einen schnellen Gebäudeabschluss und bot eine stabile wetterfeste Außenhülle, ideal geeignet als Putzträger. Bei der Montage der Zementbauplatten wurden auf den großen Flächen mit
bis zu 15 Metern Höhe und 70 Meter Breite Dehnfugen nach Herstellervorgabe realisiert. Der Einsatz der Zementbauplatten mit
dem Maß 2500 x 900 Millimeter erbrachte
auf der Baustelle mehrfache Zeitersparnis:
Die Montage ging schneller vor sich und es
waren wesentlich weniger Fugen zu schließen als bei dem kleineren Plattenmaß 1250
x 900 Millimeter. Um jegliche Streiflichtwelleneffekte zu verhindern, entschied sich das
KNAUF AQUAPANEL/Ekkehart Reinsch
Das dreistöckige Messebauwerk entstand
auf einer Grundfläche von 70 auf 55 Metern
mitten auf dem zentralen Platz des Messegeländes. Der Ausstellungbereich im Innern
bot 33 Fahrzeugen Platz. In der Aufsicht bildeten sich Halle und Fassade aus zwei ineinander verkeilten Kuben, der innere Kubus etwas kleiner als der äußere. Grundlage der Hallenkonstruktion war ein Tragwerk
aus Stahl mit besonderer Ausbildung des
Eingangsportals, ein Bodenrost und Trägerplatten aus Dickholzbohlen sowie diverse Technikstege im oberen Fünftel der Halle. Zur Außenseite erhielt diese Konstruktion eine Verkleidung aus Trapezblechprofil
100/219 mm auf einer Unterkonstruktion,
die direkt mit der witterungsbeständigen
sowie schlag- und stoßfesten Zementbauplatte Auquapanel Cement Board Outdoor
beplankt werden konnte. Die Unterkon­
struktion wurde gemäß statischem Nachweis für den Standort dimensioniert.
Die Fassade des temporären Gebäudes für Audi auf der IAA 2015 wurde mit der
witterungsbeständigen Zementbauplatte Aquapanel Cement Board Outdoor geschlossen.
verarbeitende Unternehmen für einen Dreilagenputz. Nach Spachtelung der Fugen
und Schraubköpfe sowie dem Auftrag des
Vollflächenspachtels inklusive Gewebe wurden bis zu 12 mm Egalisierungsputz aufgetragen, der nach Trocknung geschliffen und
dann in zwei weiteren Arbeitsgängen fein
geschliffen und verputzt wurde. Auf den
Putz wurde eine Silikatfassadenfarbe von
Caparol im Farbton Weiß aufgetragen, für
mineralisch matte Oberflächen und mit reduzierter Verschmutzungsneigung.
Blechpanelen gebildet wurden, waren ebenfalls bereits im Tragwerk der Halle Stahlträger vorgesehen. Der Anschluss der Wände
aus der witterungsbeständigen Zementbauplatte an den Boden erfolgte über eine Wasserrinne. An der Decke bzw. an der Attika
war kein Anschluss notwendig.
Objekttafel
Umlaufende Attika und Eingangsportal
Objekt:
Audi Messestand IAA 2015 (Frankfurt)
Auftakt des Experience Walk innerhalb
des Erlebnisraums war die Fahrt mit einer
Rolltreppe durch eine organisch vernetzte
Leichtbauskulptur, die sich aus der Fassade des freistehenden Gebäudes entwickelt.
Dafür wurde die Fassade im Portalbereich
mit SZ 20 Einhängerprofilen ausgestattet,
als Unterkonstruktion für die Kassettenfassade aus Alucobondplatten A2, einer nicht
brennbaren Aluminium-Verbundplatte, die
durch ihren mineralischen Kern die sehr
hohen Anforderungen der Brandschutzrichtlinien erfüllt. Für die Attika, die aus
Bauherr: Audi AG (Ingolstadt)
Bauleitung: Staatliches Hochbauamt Freiburg
Konzept und Architektur:
Schmidthuber (München)
Konzept und Kommunikation:
Mutabor (Hamburg)
Ausführung: Nüssli AG (Schweiz/Hüttwilen)
Fassade: Knauf Aquapanel GmbH
Fertigstellung: Sommer 2015
FASSADE 3/2016
31
TECHNIK | Objekte
Organische Form
Modernes Logistikzentrum mit transluzenter Wärmedämmung realisiert
Vor einiger Zeit ist auf dem Areal der Saegeling Medizintechnik im sächsischen Heidenau neben dem
bereits vorhandenen Verwaltungsgebäude ein neues Logistikzentrum entstanden. Aus gestalterischen
Gründen entschieden sich die Planer von Seidel+Architekten aus Pirna für eine Profilglasfassade.
keit eine starke Lichtstreuung. Beim Entwurf
bezogen die Planer jedoch nicht nur die Wirkung des Tageslichteinfalls, sondern auch die
Nachtwirkung des Objektes in die Überlegungen mit ein und testeten
diese mit dem Bauphysiker anhand von Mustern. Ausschlaggebend
sind außer den gestalterischen Gesichtspunkten
letztendlich die guten
energetischen Werte der
transluzenten Wärmedämmung (TWD), die
der Bauphysiker mittels
Berechnungen und Mo- Das neue Logistikzentrum der Saegeling Medizintechnik wurde mit
dellierung nachwies. So einer Profilglasfassade umgesetzt.
erfolgte über die transluzente Ausbildung der Industrieglasfassade ist UV-stabil, temperaturstabil bis 100°C
im gesamten Gebäude eine fast schattenlo- und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit.
se, gleichmäßige Belichtung. Diese reduziert Durch die ideale Kombination von Wärmeden Einsatz von Kunstlicht, was eine erheb- schutz, Tageslichtnutzung und Sonnenschutz
liche Reduktion der Energiekosten nach sich wertet es die doppelschalige Profilglasfassade der Saegeling Medizintechnik auf.
zieht.
Diffuses Licht und Blendschutz
Transluzente Wärmedämmung
Mittels der transluzenten Dämmeinlage TIMax GL-PlusF von Wacotech – es wurden insgesamt 408 Quadratmeter verbaut
– gelang es den Planern, das Gebäude mit
blendfreiem Licht zu erhellen sowie Sichtschutz zu gewährleisten. Dabei erzielt das
Glasgespinst bei guter Lichtdurchlässig-
Der Aufbau der Konstruktion der transluzenten Wärmedämmung besteht im Wesentlichen aus U-förmigen Glasbahnen, die in ein
Rahmenprofilsystem eingesetzt und seitlich
mit Silikon abgedichtet werden. TIMax GLPlusF weist gegenüber der Standardvariante TIMax GL eine höhere Dichte auf, da es
stärker komprimiert wird und den Glaszwischenraum ebenfalls komplett ausfüllt. Daraus resultiert ein optimierter Wärmeschutz
mit einem Ug -Wert von 1,2 W/m²K, sowie eine Verbesserung des g-Wertes auf 0,25 (verbesserter Sonnenschutz). Das Glasgespinst
Durch die Kombination von Wärmeschutz,
Tageslichtnutzung und Sonnenschutz
wertet das Glasgespinst von Wacotech die
doppelschalige Profilglasfassade der Saegeling
Medizintechnik auf.
32
FASSADE 3/2016
Objekttafel
Objekt:
Saegeling Medizintechnik Service- und
Vertriebs GmbH (Heidenau)
Architektur: Seidel+Architekten (Pirna)
Fassadenplanung:
IFTD Ingenieurbüro für Fenster- und
Fassadentechnik Dresden GmbH (Dresden)
Fassadenbau Profilglas:
Die Glaser GmbH (Dresden)
Profilglas:
Pilkington Bauglasindustrie GmbH (Schmelz)
Transluzente Wärmedämmung:
Wacotech GmbH & Co. KG (Herford)
Fertigstellung: 2015
Wacotech GmbH & Co. KG (Herford) (2)
Die Saegeling Medizintechnik Service und
Vertriebs GmbH ist spezialisiert auf die Bereiche Beatmung und Anästhesie, Neonatologie, Monitoring, Schlafdiagnostik, Masken, Homecare, Radiologie und Urologie.
Um dem stetigen Wachstum des Unternehmens Rechnung zu tragen, sollte neben dem
Verwaltungsgebäude ein Logistikzentrum für
die Lagerung, Prüfung, Verpackung und den
Versand der medizintechnischen Produkte entstehen. Dazu erwarb das Unternehmen das Nachbargrundstück. Der Bauherr
wünschte sich ein ästhetisches Gebäude, das
sich an die vorhandene Architektur anlehnen, aber auch an der städtebaulich wichtigen Straßenkreuzung des Wohngebietes eine architektonische Besonderheit darstellen
sollte. So nahmen die Architekten die organische Form des Verwaltungsgebäudes auf,
wählten aber für das Logistikzentrum die
Form eines Parallelogramms mit abgerundeten Ecken. Entstanden ist ein imposantes Bauwerk mit einem unterirdischen sowie
drei oberirdischen Geschossen. Durch den
Einsatz von Profilglas in der Fassade unterstreicht das Unternehmen gleichzeitig auch
den regionalen Bezug, da der Baustoff ursprünglich in Pirna entwickelt worden ist.
TECHNIK | Produkte
Neue Sonnenschutzfolien
3M Company
Bruxsafol
tallbeschichtungen
im Multi-Sputtering-Verfahren erzielen die optimalen
technischen
Daten. Dies ermöglicht eine Filterung von mehr
als 99 Prozent
des UV-Lichts bei
sehr hoher Lichttransmission, was
die Folie am Glas
quasi unsichtbar
macht. Somit beeinträchtigt die FoBeide neuen Sonnenschutzfolien wurden mit
lie den architektodem UV Standard 801 Siegel der Hohenstein
nischen Charakter
Institute ausgezeichnet.
eines Gebäudes in
keiner Weise. Die
Mit den Produkten LX-80 und Kombination aus maximaler
AX Plus 80 präsentiert die Fir- Wärmestrahlungsreduktion bei
ma Bruxsafol zwei neue Folien, extrem geringem Lichtverlust
die das umfangreiche Portfolio sorgt gleichzeitig für kühle und
des Anbieters erweitern. Son- helle Räume. Die LX-80 ist zur
nenschutzfolien für höchste An- Innenverlegung auf zahlreiche
sprüche bietet das Unterneh- Glasarten geeignet und ist durch
men seit vielen Jahren an – zum die kratzbeständige HardCoatBeispiel die bewährte LX-70. Oberfläche besonders langlebig.
Jetzt ergänzt man sein Ange- Dazu bietet Bruxsafol ab sofort
bot um die Folie LX-80, die sich auch die Sonnenschutzfolie AX
in den Leistungsdaten stark an Plus 80 an, die zur Außenverledie LX-70 anlehnt, aber güns- gung geeignet ist.
tiger ist. Die LX-80 ist ebenfalls
eine zweilagige Folie. Die Me www.bruxsafol.de
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Damit ist die durchschlaghemmende Folie zum Schutz gegen
manuelle Angriffe – zum Beispiel für sicherheitsrelevante
Gebäude – geeignet. Die splitterbindende Wirkung der 3M
Sicherheitsfolie senkt das Verletzungsrisiko durch umherfliegende Glasteile. Dafür sorgt eine patentierte Multilayer-Technologie, die eine bis zu dreimal
höhere Reißfestigkeit im Vergleich zu Standardsicherheitsfolien erzielt – was durch das Materialprüfungsamt NordrheinWestfalen (MPA NRW) gemäß
DIN EN 356 bestätigt wurde.
Im Falle eines Bruchs oder einer Druckwelle wird das Glas
durch die Sicherheitsfolie zuverlässig zusammengehalten. Die
hochtransparente Sicherheitsfolie wurde speziell zur Applikation auf der Innenseite von
Glasscheiben entwickelt. Sie besteht aus vielen Schichten witterungsbeständiger Polyesterfolie, einer kratzfesten Oberfläche
und einem Acrylklebstoff. Ihre Schlagfestigkeit ist nach EN
12600; ihre Entflammbarkeit
nach ASTM E84 Class A zertifiziert.
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Holz – bis zu fotorealistischen Bildmotiven.
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TECHNIK | Produkte
Mit dem neuartigen ­
Infinite
Light System erweitert Döllken
Lighting die Möglichkeiten des
Gebäudes um eine vierte Dimension. Denn die in endloser Länge produzierbaren LEDBänder sind so konstruiert, dass
sie hohen optischen, technischen und funktionalen Erfordernissen entsprechen und außergewöhnliche Lichtinszenierungen ermöglichen.
Die auf Schrägdächern bereits
bewährte Dämmplatte Masterrock NB von Rockwool kann
ab sofort auch für hinterlüftete Fassadenkonstruktionen im
Holzbau eingesetzt werden. Die
nichtbrennbare Masterrock NB
ist eine Steinwolle-Dachdämmplatte mit Zweischichtcharakteristik und deshalb eine probate Lösung für die Dämmung der
Außenwand im Holzrahmenund Holztafelbau. Durch die mit
50 kPa sehr hohe Druckfestigkeit
kann sie mit allen für den Fassadenbereich im Holzbau zugelassenen Schrauben befestigt
werden. Wird zwischen die im
Neubau üblichen 18 Zentimeter dicken Ständer einer Holzbauwand die flexible SteinwolleDämmplatte „Flexirock“ in der
Wärmeleitfähigkeit 035 in gleicher Dicke eingebracht, so genügen meist bereits 8 Zentimeter dicke Masterrock NB Dämmplatten vor den Ständern, um
Außenwände in Passivhausqua-
Mit dem Infinite Light System
können Fassaden jeder Größe
illuminiert werden.
Erreicht wird dies durch einen
systemischen Konstruktionsaufbau, der auf der Kernkompetenz
des Mutterunternehmens, der
Extrusion, beruht. Bei der Produktion werden die hochwertigen Leiterfilme in einen hochbelastbaren und hochgradig
umweltresistenten
Kunststoff
eingebettet. Bei dem eingesetzten Material handelt es sich um
ein vollständig PVC- und halogenfreies Thermoplast, das es
möglich macht, TÜV-zertifizierte IP68 Anschlüsse und Endkappen in der gleichen Größe des
Bandes auszubilden. Der Vorteil
dieses Verfahrens liegt in der Fähigkeit, die benötigten Mengen
eines LED-Bands für ein Projekt
werkseitig fix und fertig, inklusive individuellen Kabellängen für
die Endmontage, zu kommissionieren. So werden Fehlerquellen bereits bei der Produktion
ausgeschlossen, da sich die baustellenseitige Installation auf ein
Minimum reduziert. Das schafft
Sicherheit für alle Baubeteiligten.
 www.doellken-lighting.com
34
FASSADE 3/2016
 www.wdvs-planungsatlas.de
lität (ca. U-Wert ≤ 0,15 W/m2K)
zu erzeugen. Das ermöglicht eine Reduktion der Tragwerkkonstruktion auf das statisch erforderliche Maß. Die Masterrock
NB wird horizontal im Verband
verlegt und mit einer Konterlattung befestigt. So werden Wärmebrücken vermieden. Eine Fassadenbekleidung aus Holz oder
Fassadentafeln wird an der Konterlattung befestigt. EPDM-Fugendichtband auf der Konterlattung sorgt für deren Schutz vor
Feuchte.
 www.rockwool.de
allem durch eine hohe
Feuchtetoleranz, Schallschutz-Vorzüge
und
die vorbildliche Wärmedämmung. Die geringe Wärmeleitfähigkeit macht Dämmplatten aus Hanffasern zur
idealen Außenwandbekleidung an Gebäuden,
deren Heizenergiebedarf durch die Dämmmaßnahme messbar gesenkt wird. Das
neue Capatect System Natur+
lässt sich an der Fassade attraktiv gestalten. Auf die Capatect
Hanffaser-Dämmplatte wird zunächst die ­Capatect Klebe- und
Armierungsmasse 190 aufgebracht, in die das ­Capatect Gewebe 650/110 einzubetten ist.
Dann folgt der vielfältig gestaltbare Sylitol Fassadenputz R+K,
der zweifach mit Sylitol Fassadenfarbe im Wunschfarbton gestrichen wird.
 www.caparol.de
Caparol
IWM e.V.
Der WDVS-Planungsatlas des
IWM wurde technisch überarbeitet und auf HTML5 umgestellt.
überarbeitet. Neben einem verbesserten User-Interface bietet das Online-Planungstool für
Wärmedämm-Verbundsysteme jetzt volle Unterstützung für
Tablets. Auch auf Smartphones
können die Details der Wärmebrücken-Anschlüsse problemlos betrachtet werden. Im Planungsatlas finden Architekten,
Bauphysiker und Fachhandwerker gesicherte und produktneutrale Detaillösungen für alle relevanten Anschlusspunkte von
Wärmedämm-Verbundsystemen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bereitstellung von thermischen Daten
für die Wärmebrückenberechnung. Die Auswahl sämtlicher
Details erfolgt schnell und unkompliziert anhand eines Gebäudemodells.
Masterrock NB im Einsatz.
Dämmung mit Hanf
Planungsatlas wird mobil
Der Industrieverband WerkMörtel e.V. (IWM) hat den bewährten WDVS-Planungsatlas
Rockwool
Optimale Fassadendämmung
Döllken Lighting
Dekoratives Licht
Für das Capatect Hanffaser-WDVS
liegt eine Europäisch Technische
Zulassung (ETA 05/0052) vor.
Die DAW-Firmengruppe hat
jetzt nach eigenen Angaben als
weltweit erster Anbieter ein Fassadendämmsystem entwickelt,
das auf europäischem Nutzhanf basiert und sich auf Mauerwerksfassaden zügig applizieren
lässt: Capatect System Natur+
heißt das System, mit dem Gebäude nachhaltig gegen Wärmeenergieverluste gedämmt werden können. Hanf überzeugt vor
TECHNIK | Produkte
Erweiterte Sonnenschutzzentrale Innovatives Schieben
Die Sonnenschutzzentrale
TouchBuco verfügt über
zahlreiche neue Funktionen.
es ermöglichen, mit einem Klick
Befehle zu priorisieren. In der
Praxis bedeutet das beispielweise, dass eine manuelle Vor-OrtBedienung automatische Programmierungen für einen bestimmten Zeitraum außer Kraft
setzt.
 www.somfy.de
Problemzonen dämmen
Mit VIP-Thermoflex ergänzt Variotec sein Programm rund um das
schlanke Vakuumdämmsystem
QASA um ein besonders flexibles Element. Es lässt sich biegen, beliebig zuschneiden und
mit Aussparungen versehen, ohne dass der Dämmwert leidet.
Möglich macht dies ein Dämmkern aus sogenanntem „Aerogel“. Als flexible Lösung eignet es sich für Einsatzbereiche
wie das Einbetten von Entwässerungsrinnen, der Ausbildung
VARIOTEC / sculpur & function Architekturelemente
VIP-Thermoflex heißen die flexiblen Dämmplatten, die es bei nur
2,6 cm Stärke auf einen U-Wert
von 0,61 W/(m²K) bringen. Das
Besondere: Sie lassen sich individuell zuschneiden.
von Innen- und Außenecken,
der Herstellung aufeinander treffender schräger Bauteile oder bei
Durchdringungen zum Beispiel
durch Schrauben oder Rohre.
VIP-Thermoflex wurde von Variotec in Zusammenarbeit mit der
österreichischen sculptur und
function
Architekturelemente
GmbH entwickelt. Im Gegensatz
zur steifen pyrogenen Kieselsäure bildet hier ein Kern aus Aerogel die innere Dämmschicht. Da
dieses Material sehr biegsam ist
und sich leicht bearbeiten lässt,
gibt es kaum geometrische Einschränkungen. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,017 W/
(mK) belegt das Material in der
Liga der Wärmeleitfähigkeiten
den zweiten Platz hinter der Vakuumdämmung. Ein VIP-Thermoflex-Element besteht aus zwei
10 mm starken evakuierten Aerogel-Matten, eingebettet in VIPHochbarrierefolie. Ein umlaufendes feuchtebeständiges Kantenklebeband sichert beidseitig die
Deckschichten aus 3 Millimeter Gummigranulat und hält das
Sandwich in Form.
 www.variotec.de
Gretsch-Unitas hat auf der Fensterbau Frontale Innovationen im
Bereich Schiebetüren präsentiert. Mit dem neuen Parallelschiebekipp-Beschlag PSK-Beschlag lässt sich ein barrierefreier
Durchgang mit nur 20 Millimeter
Schwellenhöhe bei Elementen
aus Holz und Kunststoff mit bis
zu 2350 Millimeter Flügelhöhe
und sogar bis zu 2000 Millimeter
Flügelbreite bei Flügelgewichten bis zu 150 Kilogramm verwirklichen. Der Verarbeiter kann
mit der GU-Lösung eine barrierefreie Parallelschiebekipptür an
einem Drehkipp-Montageplatz
mit herkömmlichen DrehkippProfilen fertigen. Ein weiteres
Highlight ist die motorische Hebeschiebetür nach DIN 18040.
Der ePower-Antrieb – kombiniert mit der Bodenschwelle GUthermostep 204 mit Comfortprofil – ist unsichtbar in das Flügelprofil integriert und nur durch
Gretsch-Unitas
Somfy
Auf der light + building
hat Somfy die Sonnenschutzzentrale TouchBuco mit erweiterten
Funktionen und einer
Software-Schnittstelle zur Anbindung an
die
Gebäudeleittechnik über Ethernet präsentiert. Das technische
Gebäudepersonal profitiert von
der übersichtlichen Visualisierung des Anlagenstatus im laufenden Betrieb. Gleichzeitig erlaubt die Vielfalt der Funktionen
ein optimales Fassadenmanagement, basierend auf Parametern
wie Zeit, Sonnenstandsverfolgung, Windrichtungserkennung
und zahlreichen weiteren Variablen. Eine Neuerung für den
Raumnutzerkomfort bilden die
zusätzlichen Betriebsmodi, die
Motorische Hebeschiebetür nach
DIN 18040 mit vollständig verdeckt liegender Antriebstechnik.
das barrierefreie Bedienelement
zu erkennen, das den Griff ersetzt. Der Verarbeiter kann den
ePower durch steckerfertige Module schnell und effizient montieren.
 www.g-u.com
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eine starke verbindung
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FASSADE 3/2016
35
TECHNIK | Produkte
Mehr als ein Problemlöser
30 Kubikmeter Volumenstrom,
bei einer Wärmerückgewinnung
von bis zu 68 Prozent. Zur Beschattung bzw. Verdunkelung
bietet Schüt-Duis einen hochisolierten „Blackline“ Neubaukasten mit NeoporDämmung
an,
in den alle Panzer-Varianten integriert
werden
können. Erstmals
vorgestellt wurde
mit dieser Studie
die
Kombination eines energieeffizienten Lüftungsfensters mit
einem Flächenheizsystem. Für
die
Verglasung
des Klimafensters
verwendet SchütDuis hochwertige
und ebenfalls revolutionäre Systemtechnik des
Berliner Start-up-Unternehmens
Vestaxx und verbaut diese in Eigenproduktion zu Isolierglaseinheiten. Das Fenster wird so fester Bestandteil der Gebäudeheizung und löst gleichzeitig die
bekannten
bauphysikalischen
Probleme eines Kondensatniederschlags sowie einer abfallenden Kaltluftströmung am Fenster zuverlässig – und auf Dauer.
Zudem nutzt es mit dem Prinzip
Schüt-Duis Fenster & Türentechnik
In Zeiten der sich ständig verschärfenden EnEV rückt das
Fenster zwangsläufig immer
stärker in den Fokus der energieeffizienten Planung. Es ist
die energetisch und bauphysikalisch größte Herausforderung in der Fassade – neben der
Dichtheit besonders in puncto Wärmeverlust und Kondensat-Niederschlag. Dass es hierfür intelligente Lösungen gibt,
zeigte die Schüt-Duis Fenster &
Türentechnik mit dem auf der
Fensterbau Frontale vorgestellten Konzept „Klimafenster 4.0“.
Dieses vereint mehrere Funktionen in einem Bauelement: Lüften, Wärmerückgewinnung und
Heizen. Grundlage für das Klimafenster ist das glasfaserverstärkte Profilsystem „Geneo“ der
Firma Rehau, in dem die Lüftungskomponenten „Geneo Inovent“ verbaut sind. Geneo Inovent ist ein Lüftungssystem, das
ausschließlich im Blendrahmen
verbaut wird. Die verbrauchte Innenluft wird über den oberen Blendrahmen angesaugt und
über einen im Profil integrierten Wärmetauscher nach außen
geführt. Die frische Außenluft
strömt von unten über Austrittsöffnungen am vertikalen Blendrahmen der Raumluft zu. Hierbei durchströmt sie einen Filter
sowie den Wärmetauscher. Vier
Leistungsstufen fördern bis zu
der Wärmestrahlung eine extrem
energieeffiziente
Heiztechnik.
Möglich sind eine 2fach- bzw.
3fach-Verglasung. Die äußeren
Glasscheiben erreichen über eine low-e-Beschichtung in Kombination mit Argon im Scheibenzwischenraum
exzellente
energetische Werte. Die raumseitige Scheibe kann über eine nanotechnisch aufgebrachte Metalloxidschicht beheizt werden.
Über einen geregelten Wechsel-
Das Klimafenster 4.0 ist mit
einer 3fach-Isolierverglasung
von Vestaxx ausgestattet. Die
raumseitige Glasscheibe kann
über eine in Nanotechnologie
aufgebrachte Metalloxidschicht
beheizt werden.
strom werden bis zu 500 W/m2
erreicht. Bei einer Lichttransmission von 75 Prozent liegen der gWert bei 55 Prozent, der U-Wert
bei 0,7 W/m2.
Das Klimafenster 4.0 wird voraussichtlich ab Herbst des laufenden Jahres lieferbar sein.
 www.schuet-duis.de
Fachgerechte Sockelabdichtung
36
FASSADE 3/2016
rischen und optischen Ansprüchen des Bauherrn genügen und
zum anderen witterungsbeständig sein, um Beanspruchungen
wie Spritzwasser, Schlagregen
oder thermischen Belastungen
zu trotzen. Um diesen Anforderungen dauerhaft gerecht zu
werden, ist eine Sockelabdichtung vor Beginn der Arbeiten
zu planen. Architekten und Planer finden Unterstützung in der
„Remmers Sockel-Fibel“. Auf 36
Seiten finden sich ausführliche
Detailzeichnungen unterschied-
lichster Konstruktionen – vom
Neubau über die Sanierung bis
hin zu Holzrahmenbau. Darüber hinaus enthält die SockelFibel unter der Rubrik „Wissen
für den Profi“ wichtigte Details
aus den aktuellen Regelwerken.
Weitere Informationen dazu und
rund um die Schnittstellen zwischen Erdreich und Fassade finden sich auf:
 www.remmers.de/
sockelabdichtung
Remmers Baustofftechnik, Löningen
Remmers Baustofftechnik hat als
Ergänzung zu den vielfältigen
Produktsystemen im Bereich Abdichtung die „Remmers SockelFibel“ entwickelt. Sie bietet Architekten und Planern über die
Produktkompetenz hinaus einen
umfassenden technischen Support im Bereich Planung und Architektur. Egal, ob gedämmt oder
ungedämmt, verputzt oder steinsichtig: Der Gebäudesockel ist
eines der meist beanspruchtesten Bauteile eines Gebäudes. Er
muss zum einen den gestalte-
Die „Remmers Sockel-Fibel“
bietet Architekten und Planern
ausführliche Informationen rund
um den Gebäudesockel.
TECHNIK | Produkte
Die hinterlüftete Systemfassade
von Mosa Facades B. V. (Maastricht) wurde Ende Februar 2016
mit dem Cradle to Cradle Silver-Zertifikat in der neuen Product Standard Version 3.1 ausgezeichnet. Mosa Facades verfügt
mit der Neu-Zertifizierung über
eines der wenigen Keramik-Fassadensysteme, das nachhaltiges Bauen erleichtert. Denn die
Verwendung wirkt sich im Zertifizierungsprozess für Gebäude nach DGNB-Standard, LEED
oder BREEAM positiv auf das
Punktekonto aus. Das hinterlüftete Fassadensystem besteht
aus äußerst robusten, wetterbeständigen Keramik-Fliesen, die
mit Hilfe von Aluminiumankern
Attraktiver textiler Sonnenschutz
Alukon
Nachhaltige Fassaden­systeme aus Keramik
Copyright Koninklijke Mosa bv
oder -klemmen mechanisch
an der Unterkonstruktion aus
Edelstahlprofilen befestigt werden. Weder Klebstoff noch Zement sind für diese Art der Befestigung nötig. So entsteht nach
dem Prinzip „Design for Disassembly“ eine Systemfassade, die
beim Rückbau des Gebäudes
komplett und rückstandsfrei demontiert werden kann. Die verwendeten Materialien lassen
sich einfach trennen und wieder dem technischen Kreislauf
zuführen. Dadurch werden der
Energieverbrauch und der CO2Fußabdruck der Baustoffe begrenzt sowie auch der von Gebäuden, in denen sie eingesetzt
werden. Unter die neue Zertifizierung fallen außer
den bisherigen Systemen von niederländischen und belgischen
Partnern für Edelstahl- und Aluminiumprofile auch Produkte des deutschen
Herstellers BWM aus
Leinfelden-Echterdingen.
 www.mosa.nl
Hinterlüftete Keramikfassadensysteme im
Einsatz beim Projekt
Raadhuis-Krimpenaan-den-IJsel.
Der Zip Tex von Alukon: Individuelle Farbgestaltungen des textilen
Behangs und des Vorbaukastens sorgen für eine harmonische
Integration in die Fassade.
Mit dem Zip Tex Sonnenschutzsystem bietet Alukon einen textilen Sonnen-, Blend- und Insektenschutz, der sowohl funktionelle als auch optische Vorteile
gewährt. Der Alukon Zip Tex ist
ein textiler Behang, der in einem
Vorbaukasten im oder vor dem
Sturz montiert wird. Je nach Anforderung kann aus einer Vielzahl von Tuchtypen gewählt
werden: Während transparente
Gewebe einen Blendschutz bieten und dennoch die Sicht nach
außen ermöglichen, sorgen Verdunklungsstoffe dafür, dass die
Sonneneinstrahlung praktisch
komplett abgehalten wird und
ebenso ein Sichtschutz gegeben
ist. Vor einiger Zeit präsentierte Alukon eine neue Generation
des Zip Tex, der sowohl technische als auch optische Neuerungen aufweist. Durch eine zweigeteilte seitliche Führungsschiene kann nun ein Teil der Schiene
verputzt werden. Somit entsteht
eine schmalere Profilansicht für
ein filigranes Design und eine
Revision der Schiene ist dennoch problemlos durchführbar.
Auch eine noch großflächigere Tuchfläche ist mit dem neuen
Zip Tex.2 realisierbar. Die stabile
Befestigung sorgt für eine hohe
Windstabilität, sodass Flächen
von bis zu 18 Quadratmetern,
beispielsweise große Glasfronten von Konferenzräumen, mit
dem Alukon Behang ausgestattet werden können. Auch flächenbündige Montagen sind
möglich. Für eine harmonische
Integration in die Fassade stehen nun weitere Kastengeometrien und -größen zur Verfügung:
Insgesamt drei stranggepresste Kastenvarianten – gerade,
schräge und runde Vorbaukästen – und einen Putzträger in jeweils unterschiedlichen Größen
und Farben sind erhältlich.
 www.alukon.de
TECHNIK | Produkte
Zwei neue Schutzgeländer für
den temporären Einsatz präsentiert der Absturzsicherungs-Spezialist ABS Safety. Das ABS Mobile Guard Pitched ist ein Aluminiumgeländer für Flach- und
Steildächer. Das System kommt
ohne Auflast aus und wird einfach in die Dachrinne oder an
die Dachkante gehängt. Spezielle Pfosten leiten die Kräfte bei
einer Belastung in die Fassade
ab. Ist eine Verstärkung der Be-
Mit der neuen elastischen illbruck SP925 Abdichtungsbeschichtung macht ­
tremco
illbruck die luft- und wasser­
dichte Abdichtung von Fenster-Fassaden-Anschlüssen noch
einfacher möglich. Als erster Hybrid lässt sich der Dichtstoff aussprühen dann verstreichen. Nach dem Aufstreichen
polymerisiert der 1-K-Dichtstoff zu einer flexiblen, dauerelastischen
Abdichtungsmembran, die Bewegungen in Fassadenanschlüssen zuverlässig
aufnimmt. Damit bildet er einen perfekt luft- und wasserdichten inneren Anschluss unterschiedlicher Bauteile. Er dichtet nicht nur Dehnungsfugen ab,
sondern bietet eine wegweisende Lösung für Dichtungsebenen übergreifende mechanische
Befestigungen. Selbst bei konstruktiv bedingten Haarrissen
bleibt die Luftdichtheit erhalten.
illbruck SP925 Abdichtungsbeschichtung schützt damit auch
dauerhaft gegen Feuchte und
Im Handumdrehen aufgestellt –
das Schutzgeländer ABS Mobile
Guard in der Variante für Flachdächer.
festigung erforderlich, kann das
Schutzgeländer mit verstellbaren
Hakenbügeln zusätzlich an den
Sparren verschraubt werden. Bei
fehlender Attika oder Dachkante
ist ein zusätzliches Bordbrett erhältlich. Eine Montage ist auch
bei Dachüberhängen von bis zu
einem Meter möglich. Das ABS
Mobile Guard Pitched ist zertifiziert nach EN 13374, C und
wiegt unter 10 kg pro laufendem Meter. Auf Dächern mit einer Neigung von bis zu 10° bietet
das mit Gewichten beschwerte
Schutzgeländer ABS Mobile Guard Flat Schutz an der Absturzkante. Betongewichte zu je 25 kg
beschweren die Pfosten des Aluminiumgeländers. Diese werden
einfach ein- und ausgeklappt
und sind daher sehr komfortabel zu transportieren. Die Geländer werden praktisch eingehakt.
Das ABS Mobile Guard Flat benötigt eine Attika von mindestens 10 cm Höhe und ist gemäß
EN 13374, A zertifiziert.
 www.absturzsicherung.de
Neues VHF-System
38
FASSADE 3/2016
Korrosion und lässt sich sogar
auf feuchten Untergründen einsetzen. Der innovative Hybriddichtstoff ist lösemittel-, isocyanat- und silikonfrei, wurde dafür
EC1-PLUS-zertifiziert und entspricht damit strengsten Anforderungen an die Wohngesundheit. Beim ift Rosenheim hat das
Produkt den Bauteiltest nach iftRichtlinie MO-01 bestanden.
 www.tremco-illbruck.de
system umfasst als
dämmenden Kern eine eigens dafür entwickelte Holzweichfaser-Dämmplatte Inthermo HFD-Exterior
VHF. Sie wurde speziell für den Einsatz in
vorgehängten hinterlüfteten Fassadenkonstruktionen ausgelegt
und ist auf die bauphysikalischen
Eigenschaften aller anderen Bestandteile der Konstruktion abgestimmt. Durch die hinterlüftete äußere Ummantelung wird
die Holzfaserdämmplatte vor
Schlagregen und anderen Umwelteinflüssen geschützt. Das
Fassadenbekleidungssystem Inthermo VHF verfügt über eine
Putzträgerplatte aus Blähglasgranulat. Das offenporige Material
lässt sich von Hand per Cuttermesser zuschneiden.
 www.inthermo.de
AluminiumsystemHersteller Aluprof
führt zum 01. August 2016 mit MB86 Fold Line ein
innovatives Falttürensystem ein. Die
neuen
Hochleistungsfalttüren erlauben die Realisierung großer Konstruktionen. Jeder
der Türflügel misst
dabei 2,7 Meter in
der Höhe und 1,2 Meter in der
Breite. Da die Möglichkeit besteht, mehrere Systemplatten zu
kombinieren, ist selbst die komplette Auffaltung einer ganzen
Raumwand kein Problem. Das
von Aluprof eigens designte System erlaubt mit seiner speziellen
Ausstattung die komfortable Bedienung von Türblättern mit einem Maximalgewicht von 120
kg. Die Tür ist mit einem Drei-
ALUPROF
Die neue vorgehängte hinterlüftete Fassade Inthermo VHF präsentiert sich als dämmtechnisch
besonders anspruchsvolle Außenwandkonstruktion. Ihr Aufbau ist bauphysikalisch optimal
auf die mitteleuropäische Klimazone abgestimmt. Beispielsweise wird in der natürlichen
Außenluft enthaltene Feuchtigkeit durch die permanente Hinterlüftung sofort wieder ausgeleitet. Das Fassadendämm-
Die illbruck SP925 Abdichtungsbeschichtung wird mit dem Pinsel
aufgetragen und härtet schnell
aus.
Leistungsfähiges Falttürensystem
Achim Zielke
Das neue System Inthermo VHF in
der Anwendung.
tremco illbruck, Köln; www.tremco-illbruck.de
Streichbare Hybrid-Fensterfolie
ABS Safety GmbH
Absturzsicher arbeiten
Das Aluprof MB-86 Fold
Line System eignet sich
unter anderem sehr gut
für den Gastronomiebereich.
kammersystem ausgestattet und verfügt über
24 Millimeter-Isolierstege im Rahmen, bzw. 34
Millimeter-Isolierstege
im Türenblatt. Trotz der
großen verglasten Fläche
liefert das System somit
eine verlässliche Wärmedämmleistung. Neben der Basisvariante (ST) liefert die Variante mit der
Bezeichnung Hl dank dem Einsatz von Polyethylen-Dichtungen zwischen den Isolierstegen
und den Isolationskammern eine
noch höhere Wärmedämmung.
Für größtmögliche Individualität sind auch verschiedene Türschwellenlösungen wählbar.
 www.aluprof.eu
TECHNIK | Produkte
Trespa hat das neue Meteon ­Lumen Sortiment vorgestellt. Dieses ermöglicht
Architekten und Planern,
durch verschiedene Lichtreflexionen Fassaden einzigartig zu gestalten. „Trespa Meteon Lumen ändert
die Art und Weise, wie Design wahrgenommen wird.
Es ändert die Interaktion
der Menschen mit den Gebäuden und wie diese mit ihrer Umgebung interagieren“, meint Lucas Stevens, Design-Experte bei
Trespa. Trespa Meteon Lumen
ist in acht Farben mit jeweils
drei Oberflächen erhältlich. Jede
dieser drei Lumen-Variationen
ist in grau, schwarz, weiß und
mehreren Terrakotta-Tönen verfügbar. „Diffuse“ verzichtet auf
Glanz, Spiegelung und Struktur,
was einen unmittelbaren Eindruck von Ruhe hervorruft. Ge-
Mit Equitone Materia präsentiert die Eternit AG eine neue
Fassadentafel. Charakteristisches
Merkmal der Innovation ist die
spürbar raue Faserstruktur der
unbeschichteten Tafeloberfläche,
die den Werkstoff aus Zement,
Wasser, Luft und organischen
Fasern in seiner puren Schönheit
zur Geltung bringt. Den natürlichen Eigenschaften von Zement
entsprechend changiert die anmutige Optik und Farbintensität der Faserzementoberfläche
je nach Sonnenstand und Blickwinkel sowie durch wechselnde
Witterungsverhältnisse. In naturgrau und anthrazit durchgefärbt kommt die Authentizität
des Werkstoffs voll zur Geltung.
Das natürliche Erscheinungsbild der samtig rauen Oberfläche
entsteht durch die mechanische
Bearbeitung der acht bzw. zwölf
Millimeter dicken Eternittafel.
Rendering der Trespa Fassaden­
platte Lumen „Diffuse“.
brochenes Licht gibt der Fassade
ein weiches, gedämpftes Aussehen. „Oblique“ hat eine unebene Oberfläche in Matt-GlanzOptik, durch die jede Fassade
einen natürlichen, verwitterten
Look erhält. „Specular“ spiegelt
die Umgebung wider und erhält
durch tiefe Farben und Glanz
eine ganz besondere Lebendigkeit.
 www.trespa.com
Eternit AG
Unbeschichtete Faserzementtafel
Trespa, TRPR129
Neue Gestaltungsspielräume
Den natürlichen Eigenschaften
von Zement entsprechend, weist
Equitone Materia charakteristische Farbnuancen in der Durchfärbung auf.
Die bis zu 3100 x 1250 Millimeter
großen Fassadentafeln können
horizontal oder vertikal verlegt
werden. Befestigt werden sie mit
farblich passenden Eternit Fassadenschrauben oder Eternit Fassadennieten auf Holz- oder Aluminium-Unterkonstruktion bzw.
nicht sichtbar mit Tergo Hinterschnittdübeln.
 www.eternit.de
Messestand auf der Glasstec 2016
Ausgabe der FASSADE bekanntgegeben. Auf dem Messestand werden erneut Flyer
zu den Tätigkeitsschwerpunk-
ten des UBF ausgelegt, ebenso
die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift FASSADE mit den
entsprechenden UBF-Fachbeiträgen. Der UBF freut sich auf
einen regen Besuch und interessante Gespräche am Messestand!
Der UBF-Vorstand sowie die
Arbeitsgruppen „Toleranzen“,
„Qualitätssicherung“
und
„AHO-Heft Nr. 28“ haben
sich am 21. April 2016 zur Vorstandssitzung bzw. zu einem
ganztägigen ArbeitsgruppenWorkshop in der neuen UBFGeschäftsstelle in Schwäbisch
Gmünd getroffen. Dabei wurden die Arbeitsstände der Arbeitsgruppen intensiv diskutiert und in der Form weiter vorangetrieben, dass diese
demnächst in Druck gehen
können. Weiterhin tagten das
UBF-Fortbildungsgremium
sowie das Aufnahmegremium. Im Fortbildungsgremium
– bestehend aus den Mitgliedern Rainer Fuchs, Christoph
van Heyden, Rudolf Evers und
Torsten Wiethoff – wurden
Festlegungen von konkreten
zukünftigen UBF-Fortbildungen diskutiert und entsprechende Fortbildungsschwerpunkte definiert.
UBF
Wie vor zwei Jahren wird der
UBF auch dieses Jahr wieder vom 20.-23. September
2016 mit einem Stand auf der
Glasstec 2016 in Düsseldorf
vertreten sein. Die Standbesetzung erfolgt wie gewohnt gemeinsam mit der Hochschule Augsburg, zu welcher durch
die Lehrtätigkeiten zahlreicher UBF-Mitglieder im Rahmen des Aufbaustudienganges
„Zertifizierter Fachingenieur
Fassade“ ein sehr kooperatives Verhältnis besteht. Die genaue Hallen- und Standnummer wird in der kommenden
Vorstandssitzung und
Arbeitsgruppen-Treffen
Mitgliederversammlung
in Augsburg
Am 03. Juni haben sich die
UBF-Mitglieder zur Mitgliederversammlung in Augsburg
getroffen. Themen waren unter anderem die Berichte aus
den unterschiedlichen Arbeitsgruppen und Gremien mit dem
Ziel, die Arbeitsergebnisse und
deren Weiterentwicklungen soweit als möglich verabschieden
zu können. Einen Schwerpunkt
bildete die Präsentation von Informationen aus dem Arbeitskreis Qualitätssicherung. Hierzu wird ein Merkblatt erscheinen mit dem Titel „Zusätzliche
Leistungen nach AHO Heft Nr.
28 – Qualitätskontrolle“. Der
UBF hat sich zum Ziel gesetzt,
die Leistungsinhalte der Qualitätskontrolle entsprechend zu
spezifizieren. Die Qualitätskontrolle oder auch Qualitäts-
prüfung beinhaltet einen Soll/
Ist-Vergleich, bei dem festgestellt wird, inwieweit Produkte
bzw. Planungen die an sie gestellten Qualitätsanforderungen erfüllen. Die Qualitätskontrolle beinhaltet unter Zuhilfenahme von entsprechenden
Checklisten sowohl die Prüfung der Planungsqualität als
auch der anschließenden Ausführungsqualität. Mit diesem
neuen Leistungsbild erhält der
Auftraggeber eine neue und
zusätzliche, alle fassadenrelevanten Kriterien betreffende Qualitätssicherung, die sowohl die Planungs- als auch
die Ausführungsphase vollumfänglich umfasst und somit
zum fachtechnischen Gelingen
einer optimalen Gebäudehülle
entscheidend beiträgt.
Die Mitglieder des UBF-Fortbildungsgremiums (v.l.n.r.): Christoph
van Heyden, Rainer Fuchs, Rudolf Evers und Torsten Wiethoff.
Arbeitskreis Toleranzen im Fassadenbau
Der Arbeitskreis Toleranzen
trifft sich am 16. Juni 2016 in
der UBF-Geschäftsstelle in
Schwäbisch Gmünd zur abschließenden Besprechung sowie letzten Ergänzungen für
das gemeinsam mit dem VFF
(Verband Fenster Fassade) er-
40
FASSADE 3/2016
stellte Merkblatt „Toleranzen
im Fassadenbau“. Ziel ist es,
dass verbandsübergreifend eine einheitliche Regelung für
die zulässigen Bauteil- und
Montagetoleranzen für Fenster, Türen und Fassaden definiert wird, da die bereits ein-
geführte DIN 18202 oftmals
zu große zulässige Toleranzen für das Zusammenführen
der Fassadenbauteile mit dem
Baukörper vorgibt. Das Merkblatt soll im Sommer 2017 veröffentlicht werden und wird
dann eine wesentliche Unter-
lage zu diesem, in der aktuellen Fachliteratur und Normung nicht vollumfänglich
und erschöpfend definierten
Themenbereich darstellen.
www.multiraum.de
Investitionen in die Zukunft
Triflex
Mit der bisher größten Einzelinvestition in ihrer Geschichte ist
die Follmann-Gruppe für künftige Marktanforderungen noch
besser gewappnet. Mehr als 100
Gäste aus Politik, Wirtschaft und
Mitarbeitern erlebten am 8. April die Grundsteinlegung für einen 3600 Quadratmeter großen
Neubau am Standort Minden.
Dort werden das Rohstofflager,
die Produktion, die Abfüllung
sowie das Labor der FollmannTochter Triflex untergebracht. Ziel
ist es, die Fertigungskapazitäten
des Spezialisten für Abdichtungen und Markierungen aus Flüssigkunststoff von 17 000 auf ca.
45 000 Tonnen pro Jahr zu erwei-
Haben den Grundstein für den
Neubau der bauchemischen
Produktion gelegt (v.l.): Dr. Henrik
Follmann, Dr. Thomas Damerau,
Dr. Clemens von Trott zu Solz.
tern. Etwa 30 Millionen Euro fließen in den Komplex, dessen Fertigstellung für Anfang 2018 geplant ist. „Damit treiben wir das
Wachstum unserer Unternehmensgruppe nachhaltig voran
und stärken unsere Zukunft sowohl in der Region als auch national und international“, sagt Dr.
Henrik Follmann, geschäftsführender Gesellschafter der Follmann-Gruppe. Die nächste Investition ist bereits in Planung.
Dr. Henrik Follmann: „Im Jahr
2017 werden wir in Minden für
10 Millionen Euro ein Technologie- und Wissenszentrum mit
einer Nutzfläche von 4500 Qua­
dratmetern bauen.“ Damit ist der
Grundstein für weitere Innovationen und das Wachstum der
Follmann-Gruppe gelegt.
 www.triflex.de
Geschäftsführung
komplett
Neuer
Geschäftsführer (1)
Neuer
Geschäftsführer (2)
Zum 01. November 2015 hat sich
die Wienerberger GmbH durch
die Bildung von zwei Business
Units „Wand“ und „Dach“ neu
strukturiert. Seit letztem November verantwortet Lorenz Bieringer die Business Unit Wand, das
heißt die Geschäftsfelder Poroton mit Kamtec, Terca und Penter. Zum 01. Mai 2016 wurde das
neue Führungsduo komplettiert: Dipl.-Wirtschaftsingenieur
(FH) Andreas König (Bild) übernimmt die Leitung der Business
Unit Dach mit dem Geschäftsbereich Koramic. Bieringer und König berichten direkt an den Wienerberger Geschäftsführer Ralf
Schwung und verantworten neben Vertrieb, Marketing und Produktmanagement die Produktionswerke der jeweiligen Unit.
Henri Gomez ist seit April 2016
neuer Geschäftsführer der Sapa Building Systems GmbH/
Wicona mit Hauptsitz in Ulm.
Der 52-jährige Franzose ist bereits seit 20 Jahren für Wicona
tätig, zuletzt als Geschäftsführer
Italien und Südosteuropa. Mit
dem Wechsel nach Ulm im April
2016 liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit nun in den Kernregionen Deutschland, Österreich
und der Schweiz. Zugleich wird
Henri Gomez seinen begonnenen Weg in den USA fortsetzen
und den Aufbau der Marke Wicona dort weiter forcieren. Innerhalb der Sapa Building Systems berichtet Henri Gomez an
Salvador Biosca, Präsident des
Geschäftsbereichs Bausysteme
(Sitz in Oslo).
Seit Anfang April 2016 ist Klaus
Knops neuer Geschäftsführer
bei Aluminium-Spezialist Kawneer in Iserlohn. Der 54-jährige gebürtige Kölner ist ein erfahrener Fachmann der Branche
und arbeitet bereits seit über 20
Jahren im Bereich der Bauzulieferindustrie. „Ich bin stolz darauf, die wichtige Aufgabe als
Geschäftsführer dieses Unternehmens in Deutschland übernehmen zu dürfen“, so ­Knops.
„Kawneer ist eine Goldgrube
die gefördert und richtig an den
Markt gebracht werden muss.
Alle notwendigen Voraussetzung für einen großen Erfolg
und schnellen Durchbruch sind
gegeben und werden schon bald
klar erkennbar sein.“
 www.wienerberger.de
 www.wicona.de
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Wienerberger
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FASSADE 3/2016
41
BRANCHE | NACHRICHTEN + PERSONEN
16-Millionen-Euro-Investition
Verotec
Mit dem traditionellen Spatenstich begann jetzt der Ausbau
des Verotec-Standorts in Lauingen/Donau. Das Investitionsvolumen beträgt rund 16 Millionen Euro, die Fertigstellung
ist bereits für den Frühsommer 2017 geplant. „Für ­Verotec
ist es ein riesiger Sprung: Wir
verdoppeln unsere Kapazität
und müssen daher nicht nur
die Produktion, sondern auch
die Logistik ausbauen“, berichtet Verotec-Chef Dirk Franz,
„dank unserer tollen Mannschaft können wir davon ausgehen, dass wir dieses Projekt
gut stemmen.“ Der Grund für
Spatenstich zum Ausbau des Verotec-Standortes Lauingen.
das Wachstum sei die wachsende Nachfrage nach Leichtbauplatten, die durch eine Erweiterung der Produktion abgedeckt
werden soll. Vor allem durch
die Markteinführung der neuen Trockenbauplatte Vero­Board
Rapid und dem steigenden Absatz an vorgehängten hinterlüfteten Fassadenkonstruktionen
3Fragen an ...
Michael Illbruck (pinta abdichtung GmbH)
Illbruck: Unsere Firma ist sozusagen ein „alter Hase“ im
Bereich innovativer Abdichtungstechniken für Fugen.
Die Grundlage für das Gewerbe schuf der holländische
Dachdecker Mast in den 50er
Jahren: er erfand das erste
vorkomprimierte Dichtungsband – ein großer Schritt in
der Fugenabdichtungstechnik. Heute ist das Material
optimiert: die Geschwindigkeit der Expansion ist exakt
an die jeweiligen baulichen
Erfordernisse angepasst, die
Bänder dichten und dämmen
zugleich. An diesen entscheidenden Entwicklungen in der
Abdichtungstechnik war immer auch die Familie Illbruck
beteiligt. Angefangen bei Willi
Illbruck, der 1965 mit der Vermarktung von Dichtungsbändern in Deutschland begann.
Im Jahr 2013 bot sich für mich
– durch die Übernahme von
42
FASSADE 3/2016
pinta abdichtung GmbH
Fassade: Wie ist das Unternehmen entstanden? Und
wie ist Ihr Engagement hier
zustande gekommen?
Michael Illbruck ist Gesellschafter
der pinta abdichtung GmbH
(Bückeburg).
Chemiefac nach dem Verkauf
der Illbruck-Sparte – die Möglichkeit, wieder in den Bereich
der Abdichtungsbänder einzusteigen. Mit den Sparten acoustic, abdichtung, marine, medical und industry schlagen wir
heute eine internationale Brücke – sogar bis in die USA.
sei die Erweiterung ein wichtiger, zukunftssichernder Schritt
für Verotec. Neu entstehen das
rund 1600 Quadratmeter große
Logistikzentrum, eine Produktionshalle (1450 Quadratmeter)
und ein Multifunktionsgebäude
mit Büros, Anwendungstechnik,
Medienhaus und Sozialräumen
(2300 Quadratmeter). Projektleiter Gerhard Datismann: „Insgesamt erstreckt sich das Neubau-Areal auf 10 000 Quadratmeter. Auf den Ausbau sind wir
gut vorbereitet: Der Masterplan
wurde bereits 2012 entwickelt.“
 www.verotec.de
???
Fassade: Welche Abdichtungsprodukte bieten Sie speziell für den Fassadenbau?
Fassade: Wo sehen Sie zukünftig die größten Marktpotenziale im Fassadenbereich?
Illbruck: Im Bereich Fassade
bieten wir Abdichtungsbänder,
Füll- und Isolierprofile für den
Einbau an. Seit kurzem gibt es
auch das „pintaband 3complete
Renova“ – eine wichtige Erweiterung unseres Produktportfolios im Bereich der Altbausanierung. Das Prinzip ist simpel: Ein
auf einer Rolle vorkomprimiertes Multifunktionsband legt
sich nach der Montage durch
Ausdehnung an den Baukörper an und schließt so die Fuge
zwischen Baukörper und Bauelement luft- und schlagregendicht ab. Bei Altbausanierungen
findet man häufig eine unregelmäßige Oberflächenstruktur
vor. Dazu kommt, dass die Flächen durch den Ausbau der alten Elemente beschädigt sind.
Unser flexibles Band passt sich
der Situation an: es verkrallt
sich in dem zerklüfteten Untergrund und kann bis in die Vertiefungen formschlüssig expandieren.
Illbruck: Bislang ist die pinta abdichtung auf die fachgerechte Abdichtung von Fugen
im Hoch- und Tiefbau spezialisiert. Schwerpunkte sind die
praxisgerechte und wirtschaftliche Verarbeitungsmöglichkeit und eine Gewährleistung
über viele Jahre. Letzteres ist
nicht nur ein Versprechen an
den Kunden – sondern auch
nachhaltig. Das ist heute und
künftig ein wichtiges Thema,
vor allem in unserem Unternehmensbereich „Architektur“ der pinta elements. Der
Bereich entwickelt und produziert Produkte, die den Alltag
komfortabler und nun mit den
Dichtbändern Häuser und
Wohnungen energieeffizienter
und klimatisch und akustisch
wohnlicher machen. Man
kann also sagen: Ein wichtiges
Augenmerk liegt auf energieeffizienten Abdichtungslösungen im Massiv- und Fensterbau.
Forschung + Technik: Neues vom ift Rosenheim
EnEV Glasanteil • Neues ift Technologiezentrum
EnEV – Bewertung von Glasanteil Fassade
Eröffnung Technologiezentrum (TZ) am 08. Juni 2016
Alle Prüfstände sind so konzipiert, dass nicht nur nach deutschen und europäischen Normen, sondern auch nach amerikanischen, russischen, britischen und weiteren Standards geprüft werden kann. Das ift Rosenheim verfügt über zahlreiche bilaterale
Anerkennungen, beispielsweise für Nachweise nach UL, AAMA,
ASTM, CWCT, Ghost.
In Verbindung mit der
flexiblen Akkreditierung können so Prüfungen und Nachweise für Sonderbauten
oder nicht genormte
Bauteile erstellt werden. Ergänzt wird
dies durch die geplante Prüfung von Steuerungen zur elektrischen und funktionalen Sicherheit. Damit
bietet das Technologiezentrum eine optimale „Heimat“ für die
Tür- und Torbranche,
die bei automatischen
Bauteilen eine Vorreiterrolle einnimmt.
Am 8. Juni sind die „Vorhänge“ gefallen und das Technologiezentrum – mit einem Investitionsvolumen von ca. 7 Millionen Euro
und 3000 m² Bruttogrundfläche – wurde eröffnet. Damit hat das ift
Rosenheim ein modernes Prüf- und Forschungszentrum für großformatige Bauteile wie Brand-/Rauchschutzelemente, Fassaden,
Fenster, Flügel-/Schiebetore, Türen sowie Dach und Wandelemente erstellt, um Herstellern optimale Prüf- und Dienstleistungen zur
Verfügung zu stellen. Großformatige Bauelemente bis zu 8 x 5 Metern können an nur ein und demselben Probekörper auf Rauchschutz und Feuerwiderstand, Dauerfunktion sowie Windlast, Luft-,
Wind- und Schlagregendichtheit geprüft werden. Dies wird durch
spezielle Aufbau- und Montagekonzepte möglich, bei denen die
Besonderheiten unterschiedlicher Prüfnormen berücksichtigt werden. Dadurch entfallen die kostspielige Herstellung mehrerer Probekörper sowie zusätzliche Umbaumaßnahmen und Transporte. So
wird die gesamte Prüfzeit deutlich verkürzt, und die Kunden erhalten schnell die benötigten Nachweise und Zertifikate.
Es sind folgende Prüfstände verfügbar:
• Brandöfen B x H ca. 8 x 5 m und 5 x 5 m
• Brandofen B x H x L ca. 4 x 4 x 5 m für tragende Decken-, Wandund Dachbauteile
• 20 Dauerfunktionsprüfstände mit Größen bis zu 8 x 5 m
• Prüfstand für Luft, Wind, Wasser B x H ca. 10 x 7 m
• Rauchschutzprüfstände mit ca. 8 x 5 m, 5 x 5 m und 3,6 x 3,6 m
FASSADE 3/2016
43
ift Rosenheim (3)
Auch mit der Verschärfung des Jahresprimärenergiebedarfs in der
neuen EnEV muss der Glasanteil nicht reduziert werden, denn moderne Verglasungen können erhebliche energetische Nettogewinne erzielen. Hierfür muss der Planer sich aber detaillierter mit der
Kombination Fenster und Sonnenschutz beschäftigen. So können
beispielsweise durch die genaue Planung und Anwendung eines
temporären Wärmeschutzes mit einer gesteuerten Sonnenschutzeinrichtung und einem leistungsfähigen Isolierglas (kombiniert mit
Blendschutz) die daraus resultierenden Vorteile für die Fassade optimal genutzt werden. Auch im Wohnungsbau ist es interessant, sich
nicht auf pauschalisierte Wärmedurchgangskoeffizienten zu verlassen, sondern für die Energiebilanz die tatsächlichen Werte zu verwenden und diese flächenbezogen zu berechnen. Deshalb sollten
die Hersteller von Glas und Sonnenschutz nachgewiesene Kennwerte (Ug, Psi, Uf, g-Wert etc.) zur Verfügung stellen.
BRANCHE | Aus der Rechtspraxis
Bauablaufdokumentation:
Lästig und sinnlos?
Von Dr. Rainer Koch
1. Die Situation
mentiert, ist im Streitfall wesentlicher besser
aufgestellt.
Keiner der am Bau beteiligten Funktionsträger, ob Planer, Projektsteuerer, Bauherrenvertreter oder Auftragnehmer, hat besondere Freude daran: die Bauablaufdokumentation. Sie ist zeitaufwendig, hält auf und der
tiefere Sinn erschließt sich für die Baupraktiker meist nicht so richtig. Gleichwohl ist die
Bauablaufdokumentation elementar wichtig
– warum?
Der Bau- oder Haftungsprozess wird nicht
mehr auf der Baustelle geführt, sondern –
oft Jahre später – im Gerichtssaal. Vorbereitet
wird er am Schreibtisch, im Anwaltsbüro; das
heißt: nur noch das, was irgendwann einmal
irgendwo dokumentiert worden ist, ist Gegenstand der Auseinandersetzungen. Umgekehrt lautet die Schlussfolgerung: Was nicht
dokumentiert ist, wird nicht berücksichtigt,
zählt nicht und ist daher für den Ausgang eines Rechtsstreits nicht relevant.
Es ist in den seltensten Fällen der Anwalt, der
den Bauprozess gewinnt oder verliert, vielmehr liegt es an den Baubeteiligten selbst,
die wesentlichen Grundlagen für den Ausgang von etwaigen Rechtsstreitigkeiten zu
schaffen, indem sie während der Bauabwicklung möglichst detailliert und zeitnah dokumentieren. Deshalb ist es ein wichtiger Erfahrungswert: Wer gut und detailliert doku-
2. Die rechtlichen Grundlagen
Für Auftragnehmer gibt es keinerlei gesetzliche Grundlagen, das Baugeschehen
in irgendeiner Form zu dokumentieren.
Oft sehen aber die bauvertraglichen Vereinbarungen vor, dass Bautagesberichte mit bestimmten vordefinierten Kriterien zu führen
§
sind. Bei Architekten und Ingenieuren sieht
die Situation etwas anders aus. Soweit sich
die vertraglichen Leistungsinhalte an den
Vorgaben der HOAI orientieren, sind insbesondere in der Leistungsphase 8 der jeweiligen Leistungsbilder Dokumentationspflichten wichtige planerische Grundleistungen.
Seit Geltung der HOAI 2013 ist der Begriff
„Bautagebuch“ als Grundleistung in der
Leistungsphase 8 zumindest sprachlich weiter gefasst worden. Es wird nunmehr von der
„Dokumentation des Bauablaufs“ gesprochen. Inhaltlich ist dies allenfalls eine Klarstellung, da es nicht nur um das Führen eines Bautagebuchs geht, sondern um die Dokumentation des Bauablaufs insgesamt. Auch
die Bauablaufkorrespondenz sowie Baustellenprotokolle etc. gehören zur Gesamtdokumentation. Häufig werden diese Leistungspflichten vernachlässigt, da es in der Praxis
mitunter schwierig ist, hektische Phasen im
Bauablauf zeitnah und detailliert festzuhalten.
Gleichwohl hat insbesondere das Bautagebuch eine sehr wichtige Dokumentationsund auch Beweisfunktion nicht nur als Leistungsverpflichtung für den eigenen Auftraggeber, sondern auch zur Dokumentation der
Bauüberwachungstätigkeit des Planers.
3.Die Inhalte
Es gibt keine zwingenden gesetzlichen
Grundlagen, wonach irgendwelche Mindestinhalte oder zwingende Kriterien in die
Baudokumentation / das Bautagebuch aufgenommen werden müssten. Der BGH hat in
einer grundlegenden Entscheidung aus dem
Jahr 2011 die wichtigsten Funktionen des
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44
FASSADE 3/2016
Bautagebuchs wie folgt zusammengefasst (Primärfunktion):
„Das Bautagebuch hat den Zweck,
das Baugeschehen mit allen wesentlichen Einzelheiten zuverlässig und
beweiskräftig festzuhalten.
Diese Dokumentation kann insbesondere bei Störungen des Bauablaufs oder Auseinandersetzungen
mit anderen Baubeteiligten von großer Bedeutung sein.“ [BGH, Urteil
vom 28.07.2011 - VII ZR 65/10]
Ausführungsbeginn
Witterungsbedingungen
Datum/Uhrzeit von Baustellenbesuchen
Geprüfte Gewerke - Leistungsstände
Anwesende Personen - Begleitpersonen
Personal, Geräte- und Materialausstattung
gen vertraglich meist einen bestimmten Mindestkatalog (z. B.
aus dem Vergabehandbuch) vor.
Hierin enthalten sind typischerweise Witterungsbedingungen,
Leistungsfeststellungen,
Störungssituationen usw. Dies sind
allerdings
selbstverständliche
Grundlagen. In der nachstehenden Grafik finden sich Mindestinhalte für das Bautagebuch
im Hinblick auf die vorstehend
Empfangene Bedenken und Hinweise
Erteilte Anweisungen
Verzugssituationen, Mängelrügen u.a.
Feststellungen im Zusammenhang mit
Kündigungen
Nachträge - wer, wann, was?
Besondere Vorkommnisse
Das Bautagebuch - Mindestinhalte
dargelegten Funktionen.
Des Weiteren hat der BGH auch
die Bedeutung hervorgehoben,
die das Bautagebuch für den
Planer haben kann, wenn es um
den Vorwurf etwaiger Bauüberwachungsfehler geht (Sekundärfunktion):
„Zur Erfüllung der Pflicht des Architekten, ein Bautagebuch zu führen, ist die Aushändigung an den
Besteller grundsätzlich nicht erforderlich.
Der Architekt hat ein berechtigtes
Interesse daran, dass das Bautagebuch bei ihm verbleibt, da es auch
dazu dient, gegenüber dem Besteller eine ordnungsgemäße Bauüberwachung zu dokumentieren.“
[BGH, Urteil vom 28.07.2011 VII ZR 65/10]
Der
öffentliche Auftraggeber schreibt bei der Vergabe
von Bauüberwachungsleistun-
Fazit / Empfehlung:
Eine detaillierte und zeitnah geführte Bauablaufdokumentation ist rechtlich unverzichtbar.
Jedem Baupraktiker ist daher zu
empfehlen, seinen Job nicht nur
richtig zu machen, sondern die
wichtigsten Fakten auch nachvollziehbar zu erfassen und zu
dokumentieren. Die praktische
Handhabung geschieht meist
durch
Fotodokumentationen
und begleitende Notizen. Letztere sind aber sehr wichtig, da allein die Fotodokumentation oft
nicht ausreichend und nicht allein aussagekräftig sein wird.
Praxisnahe
Rechtsseminare
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Aktuelle Seminare der Kanzlei Dr.
Koch Dorobek & Kollegen rund um
das Thema Bau- und Architektenrecht sowie Informationen zum
Zertifikatslehrgang „Qualitätsmanager Baurecht“ finden sich unter
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Dr. Rainer Koch ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht und Mitgesellschafter der Kanzlei
Dr. Koch Dorobek & Kollegen in Wiesbaden. Außerdem ist er Gesellschafter-Geschäftsführer der Bauakademie Dr. Koch GmbH (Wiesbaden).
FASSADE 3/2016
45
Veranstaltungen | Tagungen & Messen
Fassadentage in Bielefeld
Am 08./09. Juni fanden in Bielefeld die Fassadentage 2016 von Schüco statt. Mehr als 170
Fassadenplaner und Fassadenberater konnten an zwei abwechslungsreichen und interessanten
Tagen Neuestes zu Trends und Herausforderungen im Fassadenmarkt erfahren.
alter der Digitalisierung“ und
zeigte dabei die Möglichkeiten von 3D-Fassadenplanung
bzw. der Anwendung von BIM
bei der Realisierung komplexer
Projekte auf. Dipl.-Bauing. Markus Rubart (Engeneering Services) referierte zur DIN 18055
und stellte die Anforderungen
und Empfehlungen an Fenster
und Außentüren vor. Hendrik
Pahlsmeyer (Leiter Produktbereich Fassade) gab einen Überblick zu den Fassaden-Neuhei-
heiten im Bereich der Gebäudeautomation und stellte dabei
die Schüco Philosophie klar: Offene Schnittstellen, die mit Produkten anderer Hersteller kompatibel sind und einfach in bestehende Systeme integrierbar
sind. Weiteres Thema waren dynamische Gläser, die auf Knopfdruck je nach Sonneneinstrahlung Sonnenschutz und Blendschutz bieten.
Der zweite Tag startete mit einem Blick von Stefan Thiemann
FASSADE (2)
Andreas Engelhardt erläuterte die Herausforderungen und die
zukünftige Geschäftsstrategie.
In seinen einführenden Worten skizzierte Antonius K
­ apusta
(Leitung Objektvertrieb) die
zahlreichen derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen
bei der Planung und Fertigung
von Fassaden – zum Beispiel
die voranschreitende Digitalisierung oder auch der zunehmende
Markteintritt von ausländischen
Fassadenplanern und -bauern
im deutschen Markt. Vor diesem
Hintergrund – so Kapusta – solle die Veranstaltung einen Einblick in die Schüco Lösungen
für heute und morgen ermöglichen. Auch Andreas Engelhardt,
TransparenTe
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46
FASSADE 3/2016
geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der
Schüco International KG, unterstrich in seinem Kurzvortrag die
enormen Veränderungen in den
Märkten und stellte zur Strategie des Systemhauses klar:
„Die Dinge, die wir besonders
gut können, wollen wir am besten machen.“ Weitere Kernsätze: Keine Experimente. Zuhören
und aufnehmen, was die Marktpartner wünschen.
Nach der Einführung gab Christian Glatte (Schüco Metallbau
Architekten-Service) einen Einblick in die „Planung im Zeit-
Mehr als 170 Fassadenplaner und Fassadenberater waren zu den
Fassadentagen 2016 angereist.
ten des Unternehmens. Dabei
präsentierte der Referent unter
anderem die ersten realisierten
bzw. in der konkreten Planung
befindlichen Projekte mit parametrischen Fassadenelementen
– unter anderem das Gebäude
ETA-Fabrik in Darmstadt. Darüber hinaus erläuterte er die
Möglichkeiten des neuen Fassadensystems FWS 60 CV sowie
der Panorama Design Fassade
FWS 35 PD.SI. Im Anschluss referierte Jörg Fleu über die Statik
von thermisch getrennten Profilen und erläuterte dabei unter
anderem die maßgeblichen Bemessungswerte für den Nachweis der Standsicherheit, Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit. Im Laufe des Nachmittags
erläuterte Joachim Gau die Neu-
auf die aktuellen Anforderungen
der EnEV 2016 sowie die Herausforderungen, die mit der für
2020 geplanten Neuauflage im
Hinblick auf „Niedrigstenergiegebäude“ ergeben. Im Laufe des
Tages referierte unter anderem
noch Stefan Heim zum Thema
„Schallschutz in der Praxis“ und
erläuterte vor dem Hintergrund
der stetig steigenden Lärmbelastungen vor allem in Städten die
Anforderungen von Fassadenbauteilen im Bereich Luftschallschutz und Längsschallschutz.
Dabei zeigte er, welchen Einfluss verschiedene Fenster- und
Fassadenkonstruktionen auf die
Schallschutzwerte haben.
Eine Bildergalerie findet sich auf
 www.die-fassade.de
Veranstaltungen | Tagungen & Messen
Europäische und globale Themen im Fokus
Am 02./03. Juni 2016 hat unter dem Motto „Herausforderung Europa“ der VFF-Jahreskongress auf
Mallorca stattgefunden – und 170 Teilnehmer waren der Einladung von Geschäftsführer Ulrich Tschorn
und seinem Team gefolgt. Die mittlerweile supranationalen Rahmenbedingungen von Wirtschaft und
Politik standen ebenso auf dem Programm wie die Branchenthemen in Deutschland.
VFF-PCL (2)
Verbandspräsident Bernhard Helbing eröffnet den Jahreskongress vor über 170 Teilnehmern.
Die Referenten Prof. Dr. Dr.
Franz Josef Radermacher (Universität Ulm) und MdB Wolfgang
Bosbach (CDU) nutzten den
Kongress, um die europäischen
und globalen Themen zu skizzieren, denen sich auch die mittelständisch geprägte Branche der
deutschen Fenster-, Haustürenund Fassadenbauer nicht entziehen kann. Prof. Radermacher erläuterte in seinem Vortrag über
„Globalisierung, Welternährung,
Umweltschutz – was kommt auf
uns zu?“ mit beeindruckenden
Zahlen und Beispielen das Dilemma, dass trotz immer besserer Technik Umweltverschmutzung und Ressourcenverbrauch
zunehmen. Seine Antwort lautete: „Wir können alle Probleme
lösen – wenn wir nach der Devise green and inclusive im Sinne einer weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft vorgehen.“
Wolfgang Bosbach konzentrierte sich in seinem Referat auf die
derzeitigen europäischen Probleme. Zum einen rückte er sie
in globale und menschheitsgeschichtliche Zusammenhänge,
zum anderen erklärte er sie aus
der Konfliktlage zwischen EUVertrag und EU-Praxis unter der
Formel „Handlung und Haftung
gehören zusammen“, etwa im
Blick auf die Probleme der Euro-Rettungspakete. Am Ende, so
Bosbach, stellt sich die Frage, ob
Europas Zukunft in einem Bun-
desstaat à la USA oder einem
Staatenbund à la Benelux liegt.
Aktuelle Branchenthemen sprachen Peter Rathert vom Bundesbauministerium („EnEV 2016“)
sowie unter dem Titel „Neues zu technischen und rechtlichen Problemen“ Prof. Ulrich
Sieberath (ift Rosenheim) und
Anwalt Prof. Christian Niemöller (SMNG) an. Prof. Sieberath
ging unter anderem auf das Stufenmodell von ift und RAL-Gütegemeinschaft sowie die neue
Musterbauordnung ein. Prof
Niemöller stellte neue Urteile aus der Baurechtsprechung
vor, erläuterte die Problematik
der Insolvenzanfechtung und
wies auf die Änderungen der
seit dem 18. April 2016 gültigen
VOB hin.
Neben den Referaten standen
auch personelle Entscheidungen auf der Tagesordnung des
Kongresses. Als Nachfolger von
Bernhard Helbing wurde Detlef
Timm zum neuen Präsidenten
des Verbandes Fenster + Fassade gewählt. Als Vorsitzender der
Gütegemeinschaft löst Oskar
Anders als bisheriger Stellvertreter Bernhard Helbing bis zur
Neuwahl im nächsten Jahr ab.
 www.window.de
Das neue Führungstrio: VFF-Präsident Detlef Timm (l.), der neue Vorsitzende der Gütegemeinschaft Fenster, Haustüren und Fassaden e.V.
Oskar Anders (r.) und Geschäftsführer Ulrich Tschorn.
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FASSADE 3/2016
47
Veranstaltungen | Tagungen & Messen
Trends und Herausforderungen der VHF
Am 24. Mai 2016 hatte Sto in die Räume der Technischen Universität nach Berlin zum Fassadentag 2016
eingeladen. Rund 200 Architekten, Planer, Ingenieure und Verarbeiter waren anwesend und konnten unter
dem Motto „Stadt (mit-)bestimmen – Fassadenlösungen für die Zukunft“ interessante Vorträge rund um
die Trends und Herausforderungen beim Einsatz vorgehängter hinterlüfteter Fassaden verfolgen. Ideell
unterstützt wurde die Veranstaltung vom FVHF und der Bundesstiftung Baukultur.
FASSADE (2)
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Möller stellte
seine Untersuchungen zum
Einfluss von Unterkonstruktionen
auf die Gesamtenergiebilanz von
Gebäuden vor.
48
FASSADE 3/2016
Sto SE & Co. KGaA, Stühlingen/
Thomas Düsterhöft
Den Auftakt machte Reiner Nagel. Der Vorstandvorsitzende der
Bundesstiftung Baukultur ging
in seinem Referat vor allem auf
die städtebaulichen Herausforderungen von heute und morgen ein. Trotz EnEV-Verschärfung und dem durch die Zuwanderung von Flüchtlingen
enormen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum plädierte er für
„einfaches und gutes Bauen“.
Sein Credo: Baukultur schafft
Identität und damit letztendlich
Bürgerstolz. Im weiteren Verlauf des Vormittags gab Jonas
Schmidt-Thomsen einen Über-
Die Referenten des Fassadentags.
blick zu nationalen und internationalen Fassadentrends. Einen
klaren architektonischen Stil wie
in vergangenen Epochen gebe
es nicht mehr, so der Referent,
der jedoch zahlreiche verschiedene Richtungen ausmachte.
Individuell bearbeitete Oberflächen oder Photovoltaik-Inte­
gration zum Beispiel. Zukunftsthemen seien freiformbare Fassaden und neue Materialien wie
mineralgefülltes Acrylglas. Einen Blick auf die Rekonstruktion des „Bikini-Hauses“ in Berlin warf Architekt D
­ iony Ottl
vom Büro Hild und K. Im Rahmen der Sanierung wurde unter anderem die zum Zoo zeigende Rückseite des Gebäudes
mit einer speziell geschichteten WDVS-Lösung versehen,
in die gemahlenes Glas aus der
ursprünglichen Fassade wieder
eingeblasen wurde.
Rund 200 Teilnehmer waren in den Lichthof der TU Berlin zum
Sto Fassadentag gekommen.
Michael
Schneider
(Dach
Schneider Weimar) beleuchtete verschiedene mit Sto Lösungen umgesetzte Fassadenprojekte aus der Sicht des Verarbeiters und wies dabei auch auf
ganz alltägliche Probleme bei
Verarbeitung bzw. Montage hin.
So forderte er Planer auf, Dauergerüstanker vorzusehen, den
Verschnitt von Fassadenplatten
mit zu berücksichtigen oder an
die Beschaffenheit des Verankerungsgrunds zu denken. Prof.
Andreas Fuchs (FAT LAB) stellte
im Anschluss neue Produkte und
Konzepte für die VHF vor, zum
Beispiel parametrische Fassaden,
plastisch verformbare Fassadenelemente oder Möglichkeiten der
Paneelierung ohne Fugen.
Nach dem Mittag ging es dann
um technische Details der VHFUnterkonstruktion. Prof. Dr.Ing. Ulrich Möller (Hochschule Leipzig) sprach über den Einfluss der Unterkonstruktion auf
den Gesamtenergiebedarf von
Gebäuden und stellte unter anderem fest, dass konventionel-
le Alu-Lösungen im Zuge immer schärferer EnEV-Kriterien
kaum noch einsetzbar seien. Patrick Ziegler-Herboldt (Verotec)
präsentierte in seinem Referat
„Passivhaus-zertifizierte Systeme – Unterkonstruktionen aus
Alu und Edelstahl“ die aktuelle
Produktpallette des VHF-Spezialisten und wies darauf hin, dass
Verotec als Komplettanbieter neben der Unterkonstruktion auch
die passenden Trägerplatten anbietet. Im Vortrag „Hygrothermische Verformungen von Fassaden“ appellierte Dr.-Ing. Thomas
Schrepfer (CRP Bauingenieure GmbH), Längenänderungen
bzw. Materialverformungen aufgrund von Witterungseinflüssen
bei der Fassadenplanung mit zu
berücksichtigen. Zum Abschluss
der gelungenen Tagung nahm
Prof. Dr.-Ing. Frank U. Vogdt (TU
Berlin) VHF-Konstruktionen aus
bauphysikalischer Sicht unter die
Lupe.
Eine Bildergalerie findet sich unter
 www.die-fassade.de
Veranstaltungen | Tagungen & Messen
Impulse für die Fassade der Zukunft
Im Mittelpunkt der von der Advanced Building Skins GmbH
veranstalteten Tagung stehen
neueste Entwicklungen im Design von Gebäudehüllen sowie neue Produkte zur Steigerung der Energieeffizienz von
Dach und Fassade. Ein weiterer
Schwerpunkt ist die Integration erneuerbarer Energien in die
Gebäudehülle. „Die Konferenz
möchte einen Beitrag zu einem
interdisziplinären Planungsansatz für Architekten, Ingenieure, Wissenschaftler, Energiemanager und Hersteller leisten, um
den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken“, erklärt Andreas Karweger, Geschäftsführer der Advanced Building Skins
GmbH. Die Konferenz beleuchtet umfassend die Bedeutung
der Gebäudehülle für die Energieeffizienz des Gebäudes. Auch
die Themen Gebäudesanierung
und Dämmung werden behandelt – präsentiert wird zum Bei-
spiel der neueste
Stand der technischen
Entwicklung
von
Dämmprodukten.
Mehrere
Sessions zeigen,
wie
Phasenwechselmaterialien oder Biomaterialien die
EnergieeffiziEinen vollen Saal wie hier 2015 erhoffen sich
enz der Gebäudie Organisatoren auch in diesem Jahr.
dehülle steigern
können. In insgesamt 42 Sessi- die sich bis zum 30. Juni anmelons referieren über 200 Referen- den, erhalten einen Rabatt.
ten aus 45 Nationen. Die Vorträge werden in Englisch oder
Deutsch gehalten. Frühbucher,
 www.abs.green
FASSADE
Die 11. Internationale Konferenz zur Gebäudehülle der Zukunft (Conference on Advanced
Building Skins) findet vom 10.11. Oktober 2016 in Bern statt.
Farbe und Licht an der Fassade
Andrea Jall für FREYLER Metallbau
Am 28. April 2016 lud ­
Freyler
Metallbau in Lahr zu einem
Event unter dem Motto „Farben, Licht und Glas“. Über 100
Architekten und Planer der Region waren der Einladung in
die alte Tabakfabrik in Lahr gefolgt. Im Charme der alten Industriearchitektur konnten die
Besucher neben interessanten
Fachvorträgen auch spektakuläre Pendelschlagversuche an
vier mannshohen Gläsern erleben und live beobachten, wie
sich unterschiedliche Gläser bei
einem Aufprall verhalten. Nicht
zuletzt hatte jeder Besucher die
Möglichkeit, selbst ein Muster-
fenster mit integriertem LEDBand als Tischleuchte zu bauen.
Partner der Veranstaltung waren Raico Bautechnik und Glas
Trösch. Unter anderem stellte
Aleksander Nastov (Produktmanager der Osram GmbH) vor,
wie sich Akzente durch Licht
in der Architektur setzen lassen. Der Farbberater Christian
Brandstädter vom Büro Architekturfarbe referierte zum Thema „Mensch – Farbe – Architektur“ und demonstrierte mit vielen Bildbeispielen, wie Farben in
der Architektur wirken.
 www.freyler.de
In den Abend führte Gastgeber Stefan Gauss ein,
Geschäftsbereichsleiter Freyler Metallbau.
Firmen-und Inserentenverzeichnis
Seite
3M............................................. 33
ABS Safety................................. 38
Advanced Buidling Scins............. 49
Agrob Buchtal............................ 18
Alukon....................................... 37
Aluprof...................................... 38
AMP.......................................... 12
Boogertman + Partner................ 18
Bruxsafol.................................... 33
Bundesverband Flachglas............ 50
Butzbach.................................... 21
Caparol...................................... 34
Czerner Göttsch Architekten.......... 6
Die Glaser GmbH........................ 32
Döllken Lighting......................... 34
Dr. Rainer Koch........................... 44
EBOtherm.................................. 19
Redaktion/Anzeigen
Seite
Eternit........................................ 39
Fachverband WDVS..................... 22
Finalit........................................ 11
Freyler........................................ 49
Gretsc-Unitas............................. 35
Gustav Borrmann GmbH............. 20
Henke AG .................................. 14
IFFT............................................. 8
ift Rosenheim............................. 43
IFTD Ingenieurbüro..................... 32
Innotherm.................................. 38
IWM.......................................... 34
Jost Hurler Development............. 25
Kawneer.................................... 41
Knauf Aquapanel........................ 31
maltec Johannes Temps............... 20
Mosa Facades............................. 37
Seite Nabekost GmbH......................... 20
Nüssli AG .................................. 31
Pilkington
Bauglasindustrie GmbH.............. 32
Pinta Abdichtung........................ 42
Remmers ................................... 36
Rockwool................................... 34
Schmidthuber............................. 31
Schüco................................. 16, 46
Schüt-Duis.................................. 36
Solarlux........................................ 6
Somfy........................................ 35
Sto........................................ 20,48
Tremco Illbruck........................... 38
Trespa........................................ 39
Triflex.................................... 19,41
UBF....................................... 8, 40
Seite Variotec..................................... 35
Verotec...................................... 42
VFF ........................................... 47
VFT............................................ 28
Wacotech................................... 32
Werner Kettler............................ 14
Wicona...................................... 41
Wiedemann & Martin
Planungsbüro............................. 19
Wienerberger ....................... 14,41
ABS........................................... 37
Advanced Building Skins......... 2. US
Aluprof.................................. 4. US
AMP.......................................... 39
BWM........................................... 3
Drutex........................................ 15
Seite
Finalit........................................ 44
Hochschule Augsburg..... Teilbeilage
Institut Feuerverzinken................ 29
ISO-Chemie................................ 23
m&r Manufaktur......................... 33
MBE........................................... 35
Metallbau Schulz........................ 47
Neher......................................... 41
Reeco......................................... 45
Renolit....................................... 17
Solarlux.............Titelbild + Titelstory
Schlotterer................................... 9
Serge Ferrari............................... 27
Triflex......................................... 13
Wacotech................................... 36
Wicona........................................ 5
ZUB Systems.............................. 48
FASSADE 3/2016
49
Bundesverband Flachglas (BF)
September
BF-Hauptgeschäftsführer Jochen Grönegräs
zeigt sich hochzufrieden mit dem Verlauf des
Glaskongresses.
12.-16.06.2016Kongress ICCG11, Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik, Braunschweig
www.ist.fraunhofer.de
14./15.06.2016Praxisseminar Building Information Modeling, VDI, Berlin
www.vdi-wissensforum.de/weiterbildung-bau/
15.06.2016
Fachtagung Normung und Technik, VFF, Frankfurt
www.window.de
22.-24.06.2016
Messe Intersolar, Messe München, München
www.intersolar.de
22.06.2016Deutscher Fassadentag, FVHF, Hamburg
www.fvhf.de
28.06.2016Expertenseminar Montage, ift Rosenheim, Rosenheim
www.ift-rosenheim.de
29./30.06.2016
Messe Clean Energy Building (CEB), REECO GmbH, Karlsruhe
www.ceb-expo.de
07.07.2016
Seminar Fassaden mit Sonnenschutz + Lichtlenkelementen, ift Rosenheim, Rosenheim www.ift-rosenheim.de
08.07.2016
Seminar Brandverhalten von Baustoffen, ift Rosenheim, Rosenheim
www.ift-rosenheim.de
19.07.2016Grundlagenwissen der Gebäudeautomation, VDI, München
www.vdi-wissensforum.de/weiterbildung-bau/
07.09.-11.09.2016 Messe NordBau, Messe Neumünster, Neumünster
www.nordbau.de
20.-23.09.2016
Messe Glasstec, Messe Düsseldorf, Düsseldorf
www.glasstec.com
12.-14.10.2016Rosenheimer Fenstertage, ift Rosenheim, Rosenheim
www.ift-rosenheim.de
10.11.2016
Symposium Baudichtstoffe, Deutsche Bauchemie, Frankfurt
www.deutsche-bauchemie.de
17./18.11.2016
VFT Jahresseminar „Fassadentechnik in der Praxis“, VFT, Wiesbaden-Niedernhausen
www.v-f-t.de
www.die-fassade.de
50
FASSADE 3/2016
Verlag
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Auf’m Tetelberg 7, 40221 Düsseldorf
Postfach 10 51 62, 40042 Düsseldorf
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Internet: www.verlagsanstalt-handwerk.de
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Verlagsleitung
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Redaktion und freie Mitarbeiter
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Chefredakteur V.i.S.d.P.
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Online-Redaktion
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Anzeigenleitung: Erwin Klein
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Rollladen- und
Sonnenschutztag
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2016
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Köln
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April 2010
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Sonnenschutztag
Herzlich dazu eingeladen sind alle Fachbetriebe, die im
reich Rollladen & Sonnenschutz tätig sind.
Wir sind Mitglied in folgenden Verbänden
D
BUNDES
IM
V
Rollladen- und 17. April 2010
Sonnenschutztag
Leser-Service
und Abonnentenbetreuung
Gemeinsam stark sein!
Harald Buck,
TE
N
Veranstaltungskalender
 www.bundesverband-flachglas.de
25. Jahrgang
BAND
ER
Der erste Tag startete mit dem Beitrag „Tageslichtnutzung in Gebäuden“ von Prof. Peter Andres, Beratende Ingenieure für Lichtplanung, Hamburg. Andres berichtete, dass
Tageslicht für Wohlbefinden und Gesundheit des Menschen ein sehr wichtiger Faktor ist. Die normativen Vorgaben (DIN 5034)
reichen hier nicht aus, weswegen sich auch
der BF jetzt im Bereich der Normung für
1 Sa
2 So
3 Mo
4 Di
5 Mi
Technik und Architektur
WI
dieses Thema engagiert. Danach nahm Prof.
Dr. Jens Schneider von der TU Darmstadt
Stellung zu dem Thema „Neue Ansätze für
die Glasdimensionierung“. Er sagte unter
anderem, dass mit der DIN 18008 die Glasbemessung nun ingenieurmäßigen Grundsätzen folge. Am zweiten Tag stand noch
der Vortrag „Stand und Perspektiven der
Wärmewende“ von Prof. Anton Maas von
der Universität Kassel auf dem Programm.
Maas, der die Bundesregierung zum Thema EnEV berät, berichtete über den „politischen Rahmen – Förderung – Normung“
und konnte über anspruchsvolle, aber
durchaus glasfreundliche Vorgaben der geplanten Verordnungen informieren. „Das
Programm kam prima an, das lässt sich auf
jeden Fall festhalten“, freute sich BF-Hauptgeschäftsführer Jochen Grönegräs.
Im Rahmen der Jahrestagung fanden auch
die Hauptversammlungen von BF und GMI
statt. Bei anstehenden Wahlen wurde Reinhard Cordes von der Firma Frerichs Glas in
den erweiterten Vorstand des BF gewählt,
wo er auch die Uniglas-Gruppe repräsentieren wird. Er folgt auf Wolfgang Heuser,
Firma Hansert Glas, der seine Tätigkeit im
Vorstand beendete. Bestätigt wurden im erweiterten Vorstand des BF Dr. Klaus Huntebrinker (Isolar Glas Beratung) und Thomas Stukenkemper (Flachglas MarkenKreis); im erweiterten Vorstand der GMI
Nils-Christian Plaum von der Firma Weber
+ Wagener.
Alu
Fa s s a d e
MITGLIE
Mehr als 150 Gäste waren der Einladung des Bundesverbandes Flachglas
(BF) und der Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI) zum Glaskongress 2016 gefolgt und besuchten am 28./29. April 2016 die Tagung
in Grassau im Chiemgau.
V.
Alles zu neuesten Glastrends
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Veranstaltungen | Termine
RGARTEN
• Mit der freundlichen Unterstützung von:
17. April 2010
Tel.: 0211/3909820,
Fax: 0211/3909879
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