DAB+ kann analogen ARD-Kabelempfang stören

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DAB+ kann analogen ARD-Kabelempfang stören
Stand: September 2011
DAB+ kann analogen ARD-Kabelempfang stören
LfM-Tipp: Kabel zwischen Anschlussdose und TV-Gerät austauschen
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urch den neuen digitalen Hörfunk-Standard DAB+ kann es für Haushalte,
die ihre TV-Programme über einen analogen Kabelnetzanschluss
empfangen, zu Störungen des ARD-Programms Das Erste kommen. DAB+
wurde bundesweit am 1. August 2011 gestartet und wird auf derselben
Frequenz ausgestrahlt wie in den Kabelnetzen vieler Bundesländer das ARDProgramm (Kanal 5). Diese Überlagerung kann bei schlecht abgeschirmten
oder defekten Koaxialkabeln dazu führen, dass die TV-Bilder an Qualität
verlieren oder stark gestört werden. Dies gilt in der Regel nur für Haushalte in
der Nähe von DAB+-Sendemasten, vor allem in Köln, Bonn, Düsseldorf und
Dortmund.
Landesmedienanstalten, TV-Kabelnetzbetreiber und die ARD empfehlen
Kabelnetzkunden, die beim analogen Empfang Qualitätseinbußen feststellen,
ihre Kabel zwischen Anschlussdose und TV-Gerät gegen neuere
auszutauschen, die eine bessere Abschirmung aufweisen. Dabei sollte darauf
geachtet werden, dass neue Anschlusskabel mindestens doppelt geschirmt
(mindestens 85 dB) und am besten mit Klasse A (Class A) gekennzeichnet sein
müssen. Geeignete Kabel kosten etwa sieben Euro pro Meter. Wer das Geld
sparen
will und
Kunde
des
größten nordrhein-westfälischen
Kabelnetzbetreiber Unitymedia ist, kann sein Verbindungskabel zwischen
Anschlussdose und TV-Gerät auch gratis austauschen. Zu diesem Zweck bietet
Unitymedia allen nordrhein-westfälischen Kunden an, ihnen die neuen Kabel
kostenlos zuzusenden (www.unitymedia.de/service/soforthilfe/dab.html).
Allerdings komme es zurzeit wegen der großen Nachfrage zu
Lieferverzögerungen, teilte das Unternehmen mit.
Von Seiten des Betreibers Media Broadcast wird derzeit zudem geprüft, ob
durch ein Wechsel der DAB+-Frequenzen die Störungen behoben werden
können.
Schwachstellen, die Störungen durch DAB+ verursachen können, sind auch
Verlängerungsbuchsen (Adapter) oder sogenannte T-Stücke, mit denen
Kabelstränge abgezweigt werden können. Betroffen sind in der Regel nur lose
verlegte TV-Kabel. Allerdings können in ungünstigen Fällen ähnliche Defizite
auch bei älteren Hausverteilnetzen auftreten. In diesem Fall sollten die
Hauseigentümer das Hausverteilnetz von einem Fachbetrieb überprüfen und
ggfs. fehlerhafte Komponenten wie Verstärker, Verteiler, Antennendosen
austauschen sowie das Koaxialkabel erneuern lassen.
Eine einfache und kostengünstige Alternative zur Erneuerung des
Hausverteilnetzes kann durch den Empfang der digitalen Programme realisiert
werden. Die digitalen Hörfunk- und Fernsehprogramme werden im oberen
Frequenzbereich des Kabelnetzes übertragen und liegen daher oberhalb des
für DAB+ vorgesehen Frequenzbereiches. In der Regel ist das Hausverteilnetz
bereits für den Frequenzbereich bis 862 MHz ausgerüstet, ansonsten muss
u.a. der alte Verstärker gegen einen 862-MHz-Verstärker getauscht werden.
Alle öffentlich-rechtlichen Hörfunk- und Fernsehprogramme (inkl. den Dritten
Fernsehprogrammen sowie den Spartenkanälen Eins Muxx, Eins Extra, oder
ZDF Infokanal, ZDF Neo, …) werden in den großen Kabelnetzen unverschlüsselt
übertragen, sodass diese mit einem einfachen Kabelreceiver bzw.
Flachbildschirm mit DVB-C-Tuner ohne zusätzliche Kosten empfangen werden
können.
Des Weiteren können auch die HD-Programmen „Das Erste HD“, „ZDF HD“,
„arte HD“ mit einem neuen Flachbildschirm mit DVB-C-Tuner empfangen
werden. Und dieses ohne weitere Kosten!
In der Nähe der DAB+-Sendeanlagen kann es auch zu Beeinträchtigungen des
analogen Polizeifunks kommen, da die dafür vorgesehenen Frequenzen
unmittelbar unterhalb des Rundfunkbands liegen. Bei Großeinsätzen, wie z. B.
Demonstrationen, kann es deshalb erforderlich sein, kurzzeitig den DAB+Sendebetrieb einzustellen.
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