SAISON - Alte Oper Frankfurt
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SAISON - Alte Oper Frankfurt
SAISON 2016/17 Centrum Frankfurt SAISON 2016/17 KONZERTE FESTIVALS ABONNEMENTS KINDER UND FAMILIEN ENTERTAINMENT KONGRESSE UND EVENTS ANGEBOTE DER PARTNER HINTERGRÜNDE JAHRESKALENDER Vom Einsteigerklavier bis zum Konzertflügel – besuchen Sie das C. Bechstein Centrum Frankfurt. C. Bechstein Centrum Frankfurt Eschersheimer Landstraße 45 · 60322 Frankfurt am Main 069. 597 940 59 · frankfurt@bechstein.de · www.bechstein.com INHALTSVERZEICHNIS JETZT | IMMER GELEITWORTE S. 4 MAGAZIN KLASSIK Musikfest, Fokus-Festivals S. 9 ENTERTAINMENT Weltmusik, Jazz, Musical S. 41 LABOR KONZERT S. 57 PEGASUS S. 65 KONGRESSE & EVENTS DAS HAUS UND SEINE FÖRDERER S. 73 S. 83 KONZERTE DIE EIGENVERANSTALTUNGEN UND KOOPERATIONEN DER ALTEN OPER FRANKFURT Alle Programme und Interpreten ABONNEMENTS Alle Reihen und Pakete in der Übersicht S. 169 ANGEBOTE DER PARTNER Konzertreihen, Entertainment-Veranstaltungen und Events anderer Veranstalter S. 201 HINTERGRÜNDE Weiterführende Texte und Interviews mit Künstlern zu Eigenveranstaltungen der Alten Oper S. 215 SERVICE S. 247 Kartenkauf, Vorverkaufsstellen, Barrierefreiheit, Anreise und Parken, Gastronomie, Saalpläne, Jahreskalender UHREN SCHMUCK JUWELEN Frankfurt Kaiserstraße 1 | bucherer.com S. 97 3 GELEITWORT ZUM PROGRAMM GELEITWORT ZUM PROGRAMM PETER FELDMANN PROF. DR. FELIX SEMMELROTH Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main Vorsitzender des Aufsichtsrats der Alten Oper Frankfurt Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Alten Oper Frankfurt Einmal mehr dürfen wir gespannt den ersten Blick auf eine neue Spielzeit der Alten Oper Frankfurt werfen. Ein umfangreiches Programm ist geplant und beweist ein weiteres Mal, wie vielgestaltig sich Kunst und Kultur äußern können. Das geht jeden an und hat das Potenzial, jeden zu begeistern. Besonders innerhalb der lebendigen Metropole Frankfurt, aber auch weit über unsere Stadtgrenzen hinaus ist die Alte Oper kultureller Anziehungspunkt mit Strahlkraft. Ich freue mich, dass die heterogene Programmstruktur der Alten Oper die vielfältigen Geschmäcker des Publikums spiegelt. Hier fühlt sich selbstverständlich wohl, wer Klassik liebt. Aber Jazz und Entertainment werden ebenso gepflegt. Und auch als internationales Kongresszentrum wird die Alte Oper geschätzt. Weil es dem Frankfurter Selbstverständnis entspricht – weltoffen und dennoch behaglich zu sein, kunterbunt und trotzdem echt hessisch –, ist die Alte Oper zu einer wichtigen Gestalterin in und für die Main-Metropole geworden. In diesem Sinne ist es schön zu sehen, wie das Programm sich Stück für Stück breiter aufstellt und für noch mehr Menschen attraktiv ist, ohne von seinen hohen Qualitätsansprüchen abzurücken. Deshalb bin ich in dieser Spielzeit besonders neugierig auf die neuen Entertainment-Reihen mit Jazz und Weltmusik. Gerade die neue Weltmusik-Reihe, die sich zu ihrem Auftakt mit Musik vom Hindukusch, aus dem östlichen Mittelmeerraum, aus Syrien und der Roma vorstellt, berührt aktuellste Themen der Weltgeschichte. In Frankfurt, wo 180 unterschiedliche Nationen friedlich zusammenleben und jeder Dritte keinen deutschen Pass besitzt, haben solche Projekte besondere Symbolik. Schönes Sinnbild für die Offenheit und Multinationalität Frankfurts hat für mich aber auch die Reihe „Jazz im Mozart Saal“, die ganz bewusst über Grenzen schaut und einlädt, andere (Jazz-) Kulturen hörend zu entdecken. Ich bin überzeugt, dass wir auch 2016/17 die Alte Oper als dynamische, inspirierende und innovative Begegnungsstätte erleben, und wünsche dem gesamten Team eine erfolgreiche Saison. Eine Ouvertüre – ein Solokonzert – und zu guter Letzt noch eine Sinfonie: Der klassische Dreiklang, seit Generationen prägend für den Abend im Konzertsaal, ist eine der Harmonien im Programm der Alten Oper Frankfurt, aber längst nicht die bestimmende. Der Blick in die Spielzeit 2016/17 zeigt, in welchem Maße durch kluge und innovative Programmgestaltung künstlerische Inhalte erarbeitet werden können, die weit über das hinausgehen, was lange Zeit der Norm des klassischen Konzerts entsprach. Erneut dürfen wir uns auf programmatische Schwerpunkte freuen, in denen Musik unterschiedlichster Epochen unmittelbar aufeinandertrifft und mit anderen Genres, Künsten kombiniert wird – mit dem Resultat eines umso intensiveren und erhellenderen Konzerterlebnisses. Musik begegnet Film, Literatur, Tanz, Bildender Kunst und Gespräch, Romantik trifft auf Moderne, Orient auf Okzident, Jazz auf Klassik. Dass mit dieser inhaltlichen Arbeit neue Publikumsschichten angesprochen werden, die die Alte Oper als lebendiges Kulturzentrum kennenlernen, freut mich ganz besonders. Zur Realisierung dieses Konzepts bedarf es nicht nur herausragender Künstler verschiedenster Sparten, sondern auch einer zuverlässigen Kooperation mit den hiesigen Partnern. Einmal mehr beteiligen sich zahlreiche Frankfurter Kulturinstitutionen am Programm der Alten Oper. Vor allem die thematischen Schwerpunkte finden eine wertvolle Bereicherung in der Zusammenarbeit mit Partnern wie den Frankfurter Bachkonzerten, dem hr-Sinfonieorchester, der hr-Bigband und der Frankfurter Museums-Gesellschaft. Auch das Filmmuseum, das Literaturhaus, der Mousonturm, das Museum für Moderne Kunst und die Murnau-Stiftung in Wiesbaden tragen durch ihre Mitwirkung dazu bei, dass dem Frankfurter Publikum ein facettenreiches und intelligent aufeinander abgestimmtes Programm angeboten werden kann. Wir dürfen uns also einmal mehr auf eine in die Breite und in die Tiefe gehende Auseinandersetzung mit Musik freuen, auf großartige Künstler, auf anregende Begegnungen und Dialoge, auf Überraschungen und Entdeckungsreisen, aber auch auf Vertrautes. Ich wünsche der Alten Oper Frankfurt eine erfolgreiche und beglückende Spielzeit 2016/17. Prof. Dr. Felix Semmelroth Peter Feldmann 4 5 VORWORT DR. STEPHAN PAULY Intendant und Geschäftsführer der Alten Oper Frankfurt Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Besucherinnen und Besucher der Alten Oper, herzlich willkommen zur Spielzeit 2016/17 der Alten Oper – wir freuen uns, Ihnen in dieser Broschüre unsere Programme vorstellen zu dürfen! Wir hoffen, Ihnen viele lebendige und berührende Musikerlebnisse anbieten zu können, und laden Sie herzlich ein, die Programme mit uns zu entdecken! Im Bereich der Klassik eröffnen wir die Spielzeit wieder mit unserem Musikfest, das sich in diesem Jahr dem Orchesterwerk „Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns“ von Claude Debussy widmet. Ein Stück, das die Tore zur Moderne geöffnet hat – und das uns zeigen kann, wie man in Klänge versinken, die Zeit anhalten, zur Ruhe kommen, hinabhören kann in die Musik. Unsere Fokus-Festivals widmen sich zwei sehr unterschiedlichen, aber gleichermaßen faszinierenden Künstlerpersönlichkeiten: dem Musiker, Forscher und Entdecker Jordi Savall sowie der Sopranistin Anna Prohaska. Ein drittes Fokus-Festival nimmt die Musik der 20er Jahre unter die Lupe – und richtet dabei den Blick vor allem auf die pulsierenden Metropolen Berlin, Paris und New York. In einer Langen Nacht spielen wir parallel Konzerte in allen Sälen – und Sie können sich Ihr eigenes Programm zusammenstellen! In unseren Abonnementund Konzertreihen sowie in den Einzelkonzerten können Sie darüber hinaus auch in der Spielzeit 2016/17 wieder führende Orchester, Dirigenten und Solisten aus der ganzen Welt erleben. Im Bereich des Entertainments haben wir zwei neue Konzertreihen entwickelt, die inhaltlich weit ausgreifen und über den Horizont schauen. Zum einen laden wir Sie zu vier Konzerten mit Musik vom Hindukusch, aus dem östlichen Mittelmeerraum, aus Syrien und der Roma ein – in unserer neuen Reihe mit Weltmusik aus verschiedenen Kontinenten. In dieser Reihe möchten wir die Aufmerksamkeit auf die Musik, auf die Kultur, auf die Arbeit der Musiker aus diesen Ländern richten und gemeinsam mit Ihnen direkte, musikalische Eindrücke aus diesen reichen Kulturen gewinnen. Auch in einem anderen Bereich der Musik greifen wir weit aus: In der neuen Reihe „Jazz im Mozart Saal“ stellen wir Ihnen vier sehr außergewöhnliche Jazz-Musiker und -Ensembles aus Skandinavien vor, die im Bereich des internationalen Jazz in den letzten Jahren Furore gemacht haben. Weitere Konzerte mit Jazz erwarten Sie über die gesamte Spielzeit hinweg, wie auch Popkonzerte, SingerSongwriter, Tanzproduktionen, Shows, Kabarett und vieles weitere mehr. Und natürlich planen wir wieder ein Musical über Weihnachten und bis ins neue Jahr hinein: „Ich war noch niemals in New York“ – die enorm erfolgreiche, mitreißende Produktion mit den Songs von Udo Jürgens. 6 ZUM PROGRAMM Weiter geht es auch mit großer Energie in unserem Programm „Pegasus – Musik erleben!“: Für Kinder, Jugendliche aller Altersstufen und für Familien haben wir auch in der Spielzeit 2016/17 vielfältige Konzerte und Projekte vorbereitet. Alle Pegasus-Programme veröffentlichen wir am 30. Juni 2016, der Vorverkauf startet am 6. Juli 2016. Ein zentraler Bereich der Veranstaltungen in unserem Haus sind auch in dieser Spielzeit wieder viele Kongresse und Events, Konferenzen, Veranstaltungen von Unternehmen und gesellschaftliche Ereignisse unterschiedlichster Art. Und natürlich freuen wir uns auch in diesem Jahr auf die vielen Angebote unserer Partner, die in unserem Haus ihre Konzerte und Veranstaltungen anbieten. Einige dieser Veranstaltungen können Sie ebenfalls dieser Broschüre entnehmen. Alle unsere Programme und inhaltlichen Schwerpunkte entstehen nicht „am Schreibtisch“, sondern in vielen Gesprächen, Begegnungen mit Künstlern, mit Ensembles und Orchestern. So entwickeln sich die Programme oft über viele Monate hinweg in der gemeinsamen Zusammenarbeit und Diskussion. Wenn Sie möchten, können Sie im Kapitel „Hintergründe“ dieser Broschüre mehr über diese programmatischen Gedanken lesen, die die Spielzeit inhaltlich tragen. Für sämtliche Konzerte können Sie ab dem 11. März 2016 Karten kaufen. Es gibt auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Möglichkeiten, Karten in vergünstigten Abonnements oder mit Rabatten zu erwerben; darüber informieren Sie unsere Abo-Seiten (S. 169 ff.) und unser Rabattkompass (S. 194). Sehr herzlich möchte ich allen danken, die mit uns gemeinsam die Programme der Spielzeit 2016/17 entwickelt haben: all unseren Künstlerinnen und Künstlern, den Kolleginnen und Kollegen in anderen Kulturinstitutionen, mit denen wir kooperieren dürfen, allen Menschen und Institutionen, die unsere Arbeit unterstützen, der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper, unseren Förderern und Sponsoren, unseren Partnern sowie den Mietern und Veranstaltern, die in der Alten Oper ihre Konzerte und Veranstaltungen anbieten. Mein besonders herzlicher Dank gilt dem gesamten Team der Alten Oper, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Mitgliedern unserer Gremien sowie den Dienstleistern bei uns im Haus. Das vorliegende Programm ist ganz wesentlich den Beiträgen aller Genannten zu verdanken. Für Ihr Interesse an unserem Haus danke ich Ihnen, unserem Publikum, ebenfalls sehr herzlich. Wir freuen uns über Ihren Besuch in unseren Konzerten und wünschen Ihnen viele schöne, bereichernde Stunden in der Alten Oper – seien Sie uns herzlich willkommen! Dr. Stephan Pauly 7 MUSIKFEST EIN WERK ALS AUSGANGSPUNKT Ein ganzes Festival rund um ein Schlüsselwerk der Musikgeschichte: Das ist das Prinzip des Musikfests, mit dem die Alte Oper Frankfurt gleich zu Beginn der Spielzeit ein Ausrufezeichen setzt. Diesmal steht mit Claude Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“, dem „Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns“, einer der Klassiker der frühen Moderne auf dem Programm, ein Werk, das unter seiner schillernden Oberfläche in die Tiefe abtaucht. Wie hier plötzlich auf unerhörte Weise der Moment ausgekostet wird, die Zeit stillzustehen scheint, war eine gänzlich neue Art des Komponierens, die für die Entwicklung der zeitgenössischen Musik wesentlich werden sollte. Zwei Wochen lang sucht die Alte Oper die Magie dieses in Töne gesetzten Tagtraums zu ergründen – mit Konzerten, Begegnungen mit anderen Kunstformen sowie in Gesprächen mit Künstlern und Experten. SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS 25 SEPT – 08 OKT 2016 Es war Pierre Boulez, der die wohl schönste Metapher zur Wirkung dieses einzigartigen Stückes formulierte: „Mit der Flöte des Faunes hat die Musik neuen Atem zu schöpfen begonnen […], man kann sagen, dass die moderne Musik mit ‚L’Après-midi d’un Faune‘ beginnt“, schrieb der Komponist und Dirigent vor fast 50 Jahren über Claude Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ (Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns), jenes Orchesterwerk, das Ende des 19. Jahrhunderts einen der großen Wendepunkte der Musikgeschichte markierte. Mit dem „neuen Atem“ hatte Boulez ein passendes Bild gefunden, nicht nur bezogen auf die Flöte, die mit ihrem schwebenden Solo das Werk eröffnete. Sein Satz passte auch maßgenau auf die nahezu selbstverständliche Art, in der hier eine neue Art zu komponieren eingeführt wurde. Debussys „Faun“ hat Anstöße in verschiedene Richtungen gegeben, die bis in die Gegenwart nachhallen. Ihnen nachzugehen, hat sich das diesjährige Musikfest der Alten Oper zur Aufgabe gemacht. In bewährter Manier schlägt die Alte Oper verschiedenste Kapitel der Rezeptionsgeschichte auf, verfolgt Reflexe des Werks in andere Künste, lässt Experten zu Wort kommen und nimmt sich Zeit auch für die nicht immer sogleich offensichtlichen Bezugspunkte. 10 MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS MEHR ALS KLANGMALEREI Alles ist rätselhaft an diesen ersten Tönen, dieser ersten sich vorsichtig vorfühlenden Abwärts- und wieder Aufwärtsbewegung der Soloflöte. Wo will diese Musik hin, und wo ist sie verankert? Claude Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“, kurz „Faun“, beginnt flüchtig, diffus – und bleibt es auch dann, wenn sich später vor „Man kann sagen, dass dem Hörer ein gewaltiges Klangpanorama entfaltet. Nicht einmal zehn Minuten dauert dieses Vexierspiel die moderne Musik zwischen Rausch und Realität, in dem ein Faun in der mit ‚L’Après-midi flirrenden Mittagshitze seiner Begierde nach den d’un faune‘ beginnt.“ Nymphen am Fluss nachsinnt. Mit „Schlüsselwerk des Pierre Boulez Impressionismus“ schien bald die passende Schublade für dieses so frei in die Klang-Farbtöpfe greifende Werk gefunden zu sein. Welches neuartige Denken aber damit verbunden war, erkannte eher die komponierende Nachwelt. Denn unterhalb der schillernden Oberfläche verbarg sich nichts weniger als ein gänzlich neues Verständnis von Zeit und Struktur: Auf jegliche zielgerichtete Entwicklung der Musik wird verzichtet, stattdessen wird der Fluss der Zeit angehalten, und damit öffnet sich Raum, in die Tiefe der Klänge hinein zu hören. Debussys „Faun“ ist Opulenz und Rausch, ist große Geste und beeindruckende Sammlung an Farben – ist aber ebenso Meditation, Konzentration auf eine innere Mitte, auskomponierter Stillstand. Und genau darin liegt der Reiz für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk im Rahmen des Musikfests. OBEN Erste Seite der Partitur des „Nachmittags eines Fauns“ MITTE Notation des Werks „Ryoanji“ von John Cage UNTEN Erik Parker: Kona, Acryl auf Leinwand, 2012 PAN UND FAUN Die Struktur von Debussys „Faun“ gibt dabei selbst den großen Bogen vor. Denn wie im „Faun“ die Flöte mit ihren Klangkaskaden in die Welt des zeit- und gedankenverlorenen Fauns einführt, schließt sich zwei Wochen später, am Ende des Festivals, der Kreis mit Debussys Stück „Syrinx“ für Flöte solo. Pan erhebt darin seine Stimme – das griechische Pendant zum Faun der römischen Mythologie. Pan entlässt das Publikum nach zwei intensiven Festivalwochen aus der zeitlosen Welt des Fauns. Gleich dreimal erhält das Publikum beim Musikfest aber auch Gelegenheit, Debussys „Nachmittag eines Fauns“ im Original zu erleben: Sowohl das Frankfurter Opern- und Museumsorchester wie auch das London Philharmonic Orchestra und schließlich, auf Instrumenten der damaligen Zeit spielend, das französische Orchester „Les Siècles“ interpretieren das Werk. Und drei Bearbeitungen – eine für Ensemble, eine für Klavier und eine für zwei Klaviere – stellen unter Beweis, wie auch ohne großen Orchesterapparat das Wesentliche dieses Werkes transportiert werden kann. 13 MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS AUSSEREUROPÄISCHE KLÄNGE Von „Weltmusik“ sprach noch niemand, als in Paris 1889 – fünf Jahre, bevor Debussy seinen Faun komponierte – außereuropäische Klänge das musikalisch am Abendland geschulte Bürgertum aufhorchen ließen: Die Weltausstellung brachte ungeahnte Begegnungen mit Musik, die im Westen bislang völlig unbekannt war. Auch Debussy zeigte sich fasziniert von diesen sich offenbarenden kulturellen Reichtümern, insbe- MEDITATIVE VERSENKUNG Eine der bahnbrechendsten Erkenntnisse von Debussys „Faun“ ist: Das Vergehen der Zeit kann angehalten, aufgehoben werden – und zwar durch die Musik, ausgerechnet durch die Kunst, die wie keine andere an die Zeit gebunden ist. Der „Faun“ strebt nicht nach vorne, er drängt nicht durch die Zeit, er entwickelt sich nicht in einer Linie – sondern: Das Stück verbleibt im Moment, es sinkt in die Zeit hinab, es umkreist Klänge mehr, als dass es sie fortspinnt. Es geht musikalisch sozusagen „in die Tiefe“ der Zeit, senkrecht „hinab“, und nicht geradeaus „nach vorne“. Und an diese zentralen Prinzipien des „Fauns“ knüpfte die komponierende Nachwelt in besonderem Maße an. Ohne Debussy nicht denkbar wären etwa das Spiel mit Farben und Flächen, das wir bei Giacinto Scelsi antreffen, die auskomponierte Idee der Verlangsamung, wie sie für Morton Feldman typisch ist, die „Vertonung“ des Zen-Gartens Ryoanji durch John Cage – ihnen und anderen Klassikern der Moderne begegnen wir im Musikfest. Aber auch Musik unserer Tage trägt das durch Debussy erstmals als Klangbild formulierte Zeitverständnis in sich. „Es gibt Verhältnisse, sozusagen in der Musik selbst, die erzeugen, dass wir meinen, dass diese Musik nicht mehr läuft, sondern dass sie stillsteht“, sagte etwa der junge serbische Komponist Marko Nikodijevic. „Im Inneren Hören ist keine Zeitachse mehr, die sich horizontal erstreckt, wir hören ständig in die Tiefe der Musik hinein.“ Diese Tiefe der Musik wird spürbar, wenn das hr-Sinfonieorchester Nikodijevics für das Musikfest in Auftrag gegebenes neues Orchesterwerk vorstellt. Sie wird es aber auch unter anderem in gleich zwei Klanginstallationen, die sich auf den „Faun“ beziehen. 14 Installation: Wolfgang Laib siebt Blütenstaub von Haselnuss, Centre Pompidou, Paris, 1992 sondere die indonesische Gamelan-Musik nahm er mit großem Interesse auf und integrierte deren Merkmale in sein eigenes Werk. Um musikalische Ansichtskarten ging es ihm aber dabei nicht. Vielmehr nutzte er die Exotismen als weiteres Mittel, tradierte Muster aufzubrechen, wie etwa die Zwangsläufigkeiten, die mit dem dur-moll-tonalen System verbunden waren. Stattdessen entstanden atmosphärisch dichte Landschaften mit ganz eigenem Zauber, von ganz eigener Sinnlichkeit. Auch dieser „exotischen“ Aura im Schaffen Debussys sucht das Musikfest nachzulauschen – in reizvollen Gegenüberstellungen, die jene Klangwelten, die einst Debussy in Bann zogen, mit „klassischem“ Repertoire verbinden. Und so begegnen wir unter anderem der japanischen Bambusflöte Shakuhachi, Musik aus Afrika und einem indonesischen Gamelan-Ensemble. OBEN Suzuki Harunobu: Porträt einer Courtisane, Musée Guimet LINKS John Cage (Kyoto Zen Garten, 1962) 15 MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS „Erst nachdem ich zum ersten Mal ‚L’Après-midi d’un faune‘ gehört hatte, wusste ich, was Musik ist.“ Maurice Ravel OBEN L’ Après-midi d’un faune. Holzstich nach Zeichnung von Edouard Manet. Illustration zu Stéphane Mallarmés Gedicht „L’ Après-midi d’un faune“, 1876 UNTEN von Florian Hecker entwickelte, verfremdete Darstellung seiner Arbeiten TANZ, PERFORMANCE, INSTALLATION, JAZZ, LITERATUR Die Verknüpfung mit anderen Kunstformen war von Anfang an zentrales Merkmal der Musikfeste der Alten Oper. Im Falle des „Nachmittags eines Fauns“ aber liegt sie umso näher, trägt doch das Werk selbst Verbindungen zumindest zu Literatur und Tanz in sich: Vorlage war schließlich Stéphane Mallarmés symbolistisches Gedicht – und Debussys Vertonung wiederum gab den Impuls zum gleichnamigen Ballett Vaslav Nijinskys von 1912. Der radikale Bruch Nijinskys mit choreographischen Konventionen, die reduzierten Tanzbewegungen und die lustvolle Fleischlichkeit provozierten und schockierten allerdings das Publikum, das seine Erwartungshaltungen komplett unbefriedigt sah. Die Uraufführung wurde zum Skandal. ZWISCHEN FIKTION UND REALITÄT Neben dem Moment, in dem Klänge die Zeit anhalten, spielt die Installation des Künstlers Florian Hecker auch mit der Nicht-Befriedigung von Erwartungshaltungen und der Beschäftigung des Publikums mit der eigenen Wahrnehmung. Mit der Uraufführung seines neuen Werkes (eine Koproduktion der Alten Oper Frankfurt und des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main) begibt sich der unter anderem auf der vergangenen documenta gefeierte Künstler erstmals heraus aus dem Zusammenhang der Bildenden Kunst hinein in den Konzertsaal. Für das Musikfest entwirft er ein Werk als direkten Reflex auf Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“. Sein Ansatz im aktuellen wie in all seinen bisherigen Werken: Der Hörer muss seine passive Haltung einem Kunstwerk gegenüber verlassen und selbst aktiv werden. In seinen Raum-Klang-Installationen fordert Hecker auf, im eigentlichen wie im übertragenen Sinne unterschiedliche Positionen einzunehmen. Der Hörer beobachtet inmitten von raumgreifenden, computergenerierten Klängen vor allem sich selbst und die eigene Wahrnehmung. Was ist Fiktion, was Realität? Es ist die gleiche Frage, die sich auch der aus dem Traum erwachende Faun in Mallarmés Gedicht stellt. Florian Heckers für das Musikfest konzipierte Werk lässt Dimensionen wie den Raum in Klang aufgehen und die Zeit stillstehen. 16 17 MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS Auch der Tanz spielt eine Rolle im Musikfest – allerdings keineswegs in Gestalt eines direkten Bezugs zu den Ballets Russes und Vaslav Nijinskys „Faun“-Choreographie. Vielmehr erwarten wir ein Tier (einen Esel) und sechs menschliche Darsteller zu dieser Kooperation mit dem Mousonturm, die im Frankfurt LAB gezeigt wird. „Balthazar“ heißt diese choreografische Performance von David Weber-Krebs, die sich mit „Ding, Tier und Nicht(s)tun auf der Bühne“ beschäftigt. Spannend dabei ist vor allem das Unvorhersehbare – das Statische wie auch die Aktionen des Esels, auf die die Menschen auf der Bühne reagieren. Hier kommt ungezähmte Natur ins Spiel, zeigt sich Animalisches, ganz so wie auch beim Debussy’schen Faun. Auch das Literaturhaus Frankfurt beteiligt sich wieder mit einer Kooperation am Musikfest: Einen literarischen Abend widmen die Schauspieler Maren Eggert und Thomas Thieme dem ganz und gar sinnlichen Faun-Mythos, wie ihn Stéphane Mallarmé in sein Gedicht vom „Nachmittag eines Fauns“ fasste, aus dem wiederum Debussy die Inspiration für sein „Prélude à l’après-midi d’un faune“ schöpfte. Einen Reflex auf den Faun aus der Perspektive des Jazz zeigen auch der norwegische Komponist Geir Lysne, das Norwegian Wind Ensemble und der Jazzpianist Michael Wollny, die ein eigenes Projekt für das Musikfest konzipiert haben. Szene aus der Produktion „Balthazar“ von Dieter Weber-Krebs MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS AUF EINEN BLICK DER „FAUN“ IN ORIGINAL UND BEARBEITUNG Gleich drei hervorragende Orchester interpretieren Debussys „Prélude à l’aprèsmidi d’un faune“ im Original: das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, das London Philharmonic Orchestra und, auf Instrumenten der damaligen Zeit spielend, das französische Orchester „Les Siècles“. Drei Bearbeitungen – eine für Ensemble, eine für Klavier und eine für zwei Klaviere – bringen das Werk auf Kammermusikformat. KLÄNGE IM UMFELD DER KONZERTE Wie in den vorherigen Jahren konfrontieren auch diesmal etliche Nach(t)konzerte das gerade Gehörte mit klanglichen Gegenwelten. Zudem spielen zwei Installationen auf ganz eigene Weise mit Verlangsamung und Konzentration als zentralen Aspekten des Themas. „L’APRÈS-MIDI D’UN FAUNE“ IM DISKURS Expertenvorträge, Einführungsgespräche sowie Begegnungen mit Künstlern bieten ein Podium für den Austausch über das zentrale Thema des Musikfests. Eine Neuauflage des Quartetts der Kritiker beschäftigt sich mit Einspielungen des „L’ Après-midi d’un faune“. DARSTELLENDE UND BILDENDE KUNST Ein Esel wird zum Gravitationszentrum der choreografischen Performance „Balthazar“ im Frankfurt LAB. Sechs menschliche Darsteller interagieren mit dem Tier auf der Bühne, das sich rein von seinen animalischen Instinkten leiten lässt. Ein Lehrstück, wie Aktion allein dem Moment verpflichtet ist. FLORIAN HECKER Für das Musikfest begibt sich der Künstler Florian Hecker heraus aus dem Bereich der Bildenden Kunst und hinein in den Konzertsaal. Sein neues Werk bezieht sich auf Debussys Faun, dessen Aufhebung der Zeit und der Idee darin, dass zwischen Realität und Fiktion nicht immer genau zu unterscheiden ist. JAZZ UND LITERATUR Michael Wollny, das Norwegian Wind Ensemble und der norwegische Komponist Geir Lysne zelebrieren als Reflex auf Debussy den skandinavischen Nachmittag eines Trolls. Und in einer großen Textinszenierung stellt das Literaturhaus Frankfurt Debussys literarische Vorlage – Stéphane Mallarmés „L’ Après-midi d’un faune“ – in den Mittelpunkt. ORCHESTER Frankfurter Opern- und Museumsorchester, hr-Sinfonieorchester, London Philharmonic Orchestra, Les Siècles 19 DIRIGENTEN Vladimir Jurowski, Geir Lysne, François-Xavier Roth, Sebastian Weigle, Juraj Valčuha SOLISTEN Clara Andrada de la Calle Flöte , Jean-Efflam Bavouzet Klavier, Michael Braun Sprecher, Annette Dasch Sopran und Moderation, Maren Eggert Sprecherin, José Luis García Vegara Oboe, Barbara Hannigan Sopran, Christiane Karg Sopran, Aly Keita Balafon, Sven van der Kuip Klarinette, Malcolm Martineau Klavier, Moritz Müllenbach Violoncello, Eva Maria Pollerus Cembalo, Tadashi Tajima Shakuhachi, Christian Tetzlaff Violine, Thomas Thieme Sprecher, Daniil Trifonov Klavier, Jochen Tschabrun Klarinette, Michael Wollny Klavier, Frank Peter Zimmermann Violine ENSEMBLES Calder Quartet Ensemble Interface Ensemble Modern Ensemble Widosari Gamelan Taman Indah GrauSchumacher Piano Duo Hába Quartett Norwegian Wind Ensemble AUSFÜHRLICHE PROGRAMME Ab Seite 101 HINTERGRÜNDE Hintergründe zu Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ ab Seite 215 FOKUS IM FOKUS DER AUFMERKSAMKEIT Auch in der Saison 2016 / 17 richtet die Alte Oper den Blick auf einzelne Themen und Künstler und setzt damit Schwerpunkte im Gesamtprogramm. Im Fokus stehen erneut zwei Künstlerporträts – zum einen drei Begegnungen mit dem Gambisten, Dirigenten und Musikwissenschaftler Jordi Savall, zum anderen eine über die Saison verteilte Konzertreihe mit der Sopranistin Anna Prohaska. Und im März 2017 widmen wir uns gleich drei Metropolen und ihrem pulsierenden Leben in einer bewegten Zeit: Berlin, Paris und New York in den 20er Jahren. SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS FOKUS JORDI SAVALL 21 JAN / 22 JAN 2017 „Es gibt keine Kultur, die von sich behaupten darf, dass sie mehr wert ist als eine andere“, lautet das Credo Jordi Savalls – Resultat einer ausgiebigen Beschäftigung eben mit verschiedensten Kulturen, ihren Besonderheiten, aber auch den oft überraschenden Verbindungslinien untereinander. Selten wurden die Schlagworte vom Dialog der Kulturen, vom musikalischen Brückenbau so mit Leben gefüllt wie in den Projekten des katalanischen Gambisten und Dirigenten, der sich unentdecktes musikalisches Land mit wissenschaftlicher Ernsthaftigkeit und sinnlichem Zugang zugleich erschließt. In der Alten Oper nimmt der Spurensucher sein Publikum in einem zweitägigen Fokus mit auf spannende Klangreisen durch Kulturen und Epochen. 22 FOKUS JORDI SAVALL SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS „Es ist ein so großes Privileg, Musik, die schon vor 200 oder 400 Jahren existiert hat, wieder lebendig werden zu lassen. Das hält frisch, das gibt so viel Energie.“ Jordi Savall LEBENDIGE GESCHICHTE Wo soll man ihn verorten, diesen umtriebigen Musiker, Wissenschaftler, Entdecker und Fragensteller, der so gerne die Welt aus verschiedenen Perspektiven betrachtet? Da wäre zunächst: Jordi Savall, bedeutender Exponent der historischen Aufführungspraxis. Kommt mit sechs Jahren als Mitglied eines Knabenchors zur Musik, ist fasziniert von den Aufnahmen Pablo Casals’, lernt Violoncello und später Gambe, studiert an der Schola Cantorum Basiliensis. Sein Orchester „Le Concert des Nations“ gilt als herausragendes Ensemble für Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, stets auf der Basis eines gründlichen Quellenstudiums und mit dem Bedürfnis, dem Klang der Zeit so nahe wie möglich zu kommen. Ein Anspruch, der sich im Namen des Orchesters niedergeschlagen hat: „Les Nations“ nannte einst François Couperin ein Werk, das für die Vereinigung musikalischer Geschmäcker in Europa steht. Savall ist aber nicht nur bekennender Europäer, sondern auch Katalane. Mit seiner Capella Reial de Catalunya knüpft er an die Tradition der Chöre der mittelalterlichen königlichen Kapellen des 13. Jahrhunderts an, die auf der iberischen Halbinsel mit der Blüte einer ganz eigenen Kultur verbunden waren – dem reichen Schatz der polyphonen Vokalmusik. Und zum Dritten wäre da jener Jordi Savall, dem auch die Grenzen Europas noch viel zu eng gesteckt sind und der sich beharrlich gegen das vermeintliche Monopol der abendländischen Musik gegenüber jenen anderen Musikkulturen wendet, die durch Ozeane, Jahrhunderte oder den Glauben an einen anderen Propheten von uns getrennt sind. Welche eigenen Schönheiten dort oft verborgen sind, zeigt Savall dem Publikum seit einigen Jahrzehnten in Konzerten nicht nur mit seinem 1974 gegründeten Ensemble Hespèrion XXI (früher: Hespèrion XX), sondern auch mit Musikern aus allen Teilen der Welt. „Eine schöne Musik zu entdecken, ist immer ein Geschenk. Die Geschichte zu studieren, ist auch ein wunderbares Geschenk. Die größte Gefahr unserer Welt sind Amnesie und Intoleranz. Und die Medizin dagegen sind Gedächtnis und Diversität“, sagt Jordi Savall. „Nur Musiker, die mit ihrer jeweiligen Kultur großgeworden sind, vermitteln Authentizität und Glaubwürdigkeit.“ Jordi Savall 24 FOKUS JORDI SAVALL „Was letztlich im Konzert aufgeführt wird, ist immer nur ein Bruchteil dessen, was ich mir vorher angesehen oder angehört habe.“ Jordi Savall KONZERTTERMINE SA 21 JAN 2017 L’EUROPE MUSICAL HESPÈRION XXI JORDI SAVALL Viola da Gamba und Leitung Werke von Dowland, Gibbson, Brade, Cabanilles, Scheidt, Alberti, Rossi, Valente u. a. SA 21 JAN 2017 DIALOG DER SEELEN HESPÈRION XXI JORDI SAVALL Fidel, Lyra und Leitung SOWIE MUSIKER AUS SPANIEN, GRIECHENLAND, ARMENIEN, SYRIEN UND DER TÜRKEI Muslimische, jüdische und christliche geistliche Musik aus dem Mittelmeerraum im Dialog Alle seine Projekte realisiert er jeweils mit Spezialisten auf ihrem Gebiet – doch wären die Konzerte längst nicht so lebendig, würde nicht Jordi Savalls reicher Erfahrungsschatz vom einen Bereich auf den anderen abfärben. Davon zeugen die drei Projekte, die Jordi Savall im Januar 2017 an einem intensiven Konzertwochenende gestaltet. WACHER BLICK IN DIE WELT Ganz dem musikalischen Europa zwischen 1500 und 1700 widmet sich Savall im ersten Konzert an diesem Wochenende. Von Italien über Frankreich und die iberische Halbinsel, bis nach England und Deutschland durchquert er auf dieser Hörreise weite Teile des Kontinents, der sich in seiner ganzen farbigen Vielgestaltigkeit des Barockzeitalters präsentiert. Vom Orient zum Okzident reist Jordi Savall im zweiten seiner drei Fokus-Konzerte. Ottomanische, armenische, arabischandalusische, sephardische und christliche Traditionen stehen sich näher als gedacht, das zeigt dieses kulturumspannende Projekt des Katalanen auf besonders eindrückliche Art und Weise. Im dritten Konzert 26 seines Fokus-Festivals gestaltet Savall einen lebendigen Dialog zwischen dem barocken Spanien und dem aktuellen Lateinamerika. Auf dem Weg vom alten Hispanien in die Neue Welt begegnen dem Hörer Barocktänze aus Asturien und ihre unverkennbaren Erben in der traditionellen Musik Mexikos und Kolumbiens. Auch hier wird er wieder spürbar, der unbedingte Glaube an die Kraft der Musik, der Respekt vor den Kulturen, verbunden mit der Neugierde, diese in ihrem Wesen und in ihren möglichen Querverbindungen zu dem, was uns vertraut ist, zu ergründen. Bei Jordi Savall bedeutet Toleranz nicht bloße Gleichgültigkeit gegenüber dem Unbekannten, sondern die bewusste Auseinandersetzung mit Kulturen in ihrer ganzen Andersartigkeit wie auch in den möglichen Berührungspunkten zu unserer Welt. Eine Botschaft, die nicht nur im Bereich der Musik zum Nachdenken anregt. 27 SO 22 JAN 2017 FOLÍAS CRIOLLAS LA RUTA DEL NUEVO MONDO LA CAPELLA REIAL DE CATALUNYA TEMBEMBE ENSAMBLE CONTINUO HESPÈRION XXI JORDI SAVALL Viola da Gambe und Leitung Das barocke Spanien und die lebendigen Huasteca-, Llaneraund Jarocha-Traditionen der Neuen Welt im musikalischen Dialog AUSFÜHRLICHE PROGRAMME ab Seite 139 HINTERGRÜNDE Interview mit Jordi Savall ab Seite 228 SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS FOKUS ANNA PROHASKA 25 SEPT 2016 / 01 DEZ 2016 / 06 JUNI 2017 Diva? Fehlanzeige! Divenhaft ist an ihr nicht mehr und nicht weniger als an jedem anderen normalen Menschen. Dabei hätte Anna Prohaska alle Berechtigung, sich nicht normal zu geben. Denn was sie mit Anfang dreißig bereits erreicht hat, hat mit der Norm nur wenig gemein. Ihre Karriere entwickelt sich rasant – und dennoch widersteht sie den Erwartungen des Musikbusiness. Ein hellwacher Geist und ein untrüglicher künstlerischer Instinkt sind ihre besten Berater. In der Spielzeit 2016/17 gestaltet sie drei Fokus-Konzerte in der Alten Oper Frankfurt, die ihre Affinität zur Barockmusik ebenso spüren lassen wie die Lust an programmatischer Gestaltung. 28 SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS SHOOTINGSTAR MIT BODENHAFTUNG Auf der Bühne oder im Gespräch: Anna Prohaska wirkt so frisch, so natürlich und so eigenwillig – doch gleichzeitig so überlegt und vernünftig. Ihre gar nicht heimliche Leidenschaft heißt neben Barock und Moderne auch Heavy Metal. Sie ist vielseitig, wie man sich eine Sängerin nur wünschen kann. Extrem zu sein, erlaubt sie sich allerdings nur in der Musik und auf der Bühne. Doch genau da liegt eine ihrer bewundernswerten Stärken: Anna Prohaska verfügt über eine Bühnenpräsenz, die man nur selten findet. Ihre Rollen – ob in Mozartopern, im barocken Repertoire oder Jörg Widmanns „Babylon“ – füllt sie nicht nur aus, sie scheint sie zu leben. Jeder Bühnenfigur verleiht sie Charakter, ein Eigenleben und eine große Portion Überraschendes. Dem Blick in ihre Repertoire-Liste folgt ohnehin Überraschung, so vielfältig geht es dort zu. Anna Prohaska ist eben keine, die sich festlegen lässt. Sie hat es auch gar nicht nötig: Ihr Sopran – der je nach Bedarf nicht nur glockenklar strahlt, sondern auch warm und dunkel timbriert ist – gehorcht ihr in jeder Nuance. Trotz aller Natürlichkeit erscheint bei ihr nicht eine Note dem Zufall überlassen. Jeder Ton ist bewusst gesetzt, jedes Wort mit Bedacht geformt und gestaltet. Immer ist sie und ist ihre Stimme präsent, direkt und tragend. Ein Naturtalent? Ein unglaublich fleißiges in jedem Fall! Wenngleich die Musik und das Theater ihr auch in die Wiege gelegt wurden: In Familie und Stammbaum wimmelt es von Sängern, Dirigenten, Komponisten und Vollblut-Theaterleuten. Sogar ihr Elternhaus in Wien kann seine ganz eigene Musikgeschichte singen: Johannes Brahms, Johann Strauß oder Alban Berg gingen in seinem Salon ein und aus. MIT KOPF UND KONZEPT Anna Prohaska selbst bezeichnet sich als Bauchmusikerin, die es liebt, sich auf der Bühne zu verwandeln und Seiten auszuspielen, die im wahren Leben höchstens in ihrem tiefsten Innern schlummern. Geschichten zu erzählen, ist ihre Leidenschaft, die sie auch vor der Konzertbühne und dem Aufnahmestudio nicht ablegt. Und so arbeitet der Bauch stets mit dem Kopf zusammen, wenn Anna Prohaska ein Konzertprogramm gestaltet. Dafür nimmt sie sich viel Zeit, denn es kommt auf die dramaturgisch-durchdachte Abfolge der Werke an, die für Anna Prohaska unbedingt stimmig sein muss, damit sich ein Konzept entfalten kann. Die Spielzeit 2016 / 17 begleitend, lässt Anna Prohaska das Frankfurter Publikum mit drei unterschiedlichen Programmen in ihre reiche Gedankenwelt blicken, die 30 Lars Eidinger, Schauspieler – und an der Seite von Anna Prohaska zu erleben im Shakespeare-Programm der Sängerin im Dezember 2016 FOKUS ANNA PROHASKA „Ich will nichts aufgedrückt bekommen.“ Anna Prohaska FOKUS ANNA PROHASKA immer wieder bevorzugt das Barockzeitalter spiegelt. Gleich zu Fokus- und Spielzeitbeginn, im September 2016, stellt sie sich mit einem Konzertprogramm vor, das idealtypisch für ihre Arbeitsweise ist: „Ich beschäftige mich halt privat nicht nur mit Musik, sondern mit Literatur, mit Kunst usw.“, sagt die Sängerin – und gibt wieder und wieder zu verstehen, wie wichtig ihr die programmatische Arbeit ist. Für ein Konzert mit dem Titel „Serpent & Fire“ hat sie zwei so faszinierende, auratische wie geheimnisvolle Frauengestalten der Antike in den Blick genommen: die Ptolemäerkönigin Kleopatra und die phönizische Prinzessin Dido. Anna Prohaska ist tief in die Archive der Musikgeschichte vorgedrungen und hat ein Programm entworfen, das längst nicht bei den berühmten Vertonungen der jeweiligen Stoffe verharrt, sondern lustvoll das Bekannte mit dem Entdeckenswerten konfrontiert. Gleichzeitig gibt sie einen Einblick in eine wechselvolle Stoffgeschichte, die an Stereotypen erstaunlicherweise gar nichts zu bieten hat. AM LIEBSTEN GEMEINSAM Wie untrennbar für die Sängerin mit den österreichischenglischen Wurzeln Musik und Text zusammengehören, beweist sie mit dem zweiten Fokus-Termin, der sich William Shakespeare zu dessen 400. Todestag widmet. Die geheimnisvoll-tragische Gestalt der Ophelia aus Shakespeares „Hamlet“ steht im Mittelpunkt des Programms, das Anna Prohaska sich mit dem Schauspieler Lars Eidinger teilt. Während der gesprochene Part den Titelhelden vor Ohren führt, beleuchtet die Sopranistin in Vertonungen aus fünf Jahrhunderten den Blick auf die zwischen zarten Gefühlen über expressiven Ausbrüchen bis hin zum Wahnsinn changierende Persönlichkeit der Ophelia. Zu ihrem dritten Fokus-Konzert gemeinsam mit der Akademie für Alte Musik Berlin bringt Anna Prohaska die Geigerin Isabelle Faust mit, die sie für ihren historisch bewussten und informierten Umgang mit Alter Musik schätzt und von der sie sich gerne inspirieren lässt. Johann Sebastian Bach steht im Zentrum dieses Konzerts und gibt Anna Prohaska die Gelegenheit, ihren luftig-leichten Koloratursopran in Szene zu setzen. Sie gesteht selbst, dass sie vor allem die Freiheiten schätzt, die ihr die Barockmusik in Sachen Gestaltung lässt. Doch muss man diese Freiheiten auch zu nutzen wissen. Anna Prohaska weiß es! 33 KONZERTTERMINE SO 25 SEPT 2016 SERPENT & FIRE ANNA PROHASKA Sopran IL GIARDINO ARMONICO GIOVANNI ANTONINI Leitung Arien aus Opern von Purcell, Graupner, Locke, Händel u. a. DO 01 DEZ 2016 ANNA PROHASKA Sopran LARS EIDINGER Rezitation ERIC SCHNEIDER Klavier Ein Programm zum 400. Todestag von William Shakespeare Werke von Brahms, Schubert, Strauss und anderen DI 06 JUNI 2017 AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN ANNA PROHASKA Sopran ISABELLE FAUST Violine Werke von J. S. Bach, C. P. E. Bach und Händel AUSFÜHRLICHE PROGRAMME ab Seite 97 HINTERGRÜNDE Porträt Anna Prohaska ab Seite 224 FOKUS 20 er JAHRE SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS FOKUS 20er JAHRE BERLIN • PARIS • NEW YORK 15 – 19 MÄRZ 2017 Manche Zeiten scheinen lauter und auffälliger, unruhiger und energiegeladener zu sein als andere. Natürlich sind es jene Zeiten, die von Krisen geprägt sind – aber manchmal sind es auch gerade diese nicht, sondern die Zwischenzeiten. Zwischen zwei Weltkriegen im 20. Jahrhundert spannt sich eine solche Zeit auf und ist zum Synonym geworden für Um- und Aufbruch in fast allen gesellschaftlichen Bereichen: die 1920er Jahre. Ob Weimarer Republik, schwarzer Freitag oder Weltwirtschaftskrise – ob Neue Sachlichkeit, Neue Frau oder Charleston – ob wild oder golden: Die 20er kennen viele Schlagworte und Attribute – und allen haftet der Klang des Besonderen an. Was dieses Dezennium tatsächlich auszeichnet, dem lauscht die Alte Oper in einem vielfarbigen Fokus nach: Zwei Konzerte, ein Nach(t)konzert, Filme und eine „Lange Nacht“ lassen schlaglichtartig die 1920er Jahre und den besonderen Sound ihrer Metropolen Paris, Berlin und New York lebendig werden. Der Fokus „20er Jahre“ lädt ein, mit allen Sinnen einzutauchen in die Geheimnisse, die zehn Jahre des 20. Jahrhunderts für immer zum Mythos haben werden lassen. 34 OBEN Szenenbild einer Berliner Theateraufführung, 1925 RECHTS Otto Dix: An die Schönheit, Öl auf Leinwand, 1922 SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS EIN JAHRZEHNT IN BEWEGUNG Die 1920er Jahre – sie machen es einem nicht leicht. So schnell wie man sie „Goldene 20er“ oder „Roaring Twenties“ nennt, so sehr sind diese Begriffe Schall und Rauch – ja, greifen in jedem Fall zu kurz. All diese Attribute sind schillernd bis schrill und beschreiben doch immer nur eine Seite der Medaille: Golden waren die 20er längst nicht für jedermann! Und schwungvoll, tosend oder ausgelassen beschreibt ebenso nur einen Teil der Stimmung, die dieses Jahrzehnt ausmacht. Definitiv ist Europa nach der Weltkriegserfahrung vor große Herausforderungen gestellt. Namentlich die Deutschen befinden sich gesellschaftlich in ihrer vielleicht größten Umbruchsphase. LINKS Chrysler Building, New York UNTEN Graf Zeppelin über dem Brandenburger Tor in Berlin, Fotografie, 1929 RECHTS Zwei Damen in einem Pariser Café Es ist nicht gerade ein freundliches Bild, das die beginnenden 1920er Jahre prägt. Und dennoch herrscht Aufbruchstimmung in Deutschland, Europa und der Welt. Besonders in den Großstädten und Metropolen pulsiert das Leben und der Wille zur Veränderung lässt sie förmlich vor Energie erzittern. Sie tanzen auf dem schmalen Grat zwischen lebensfeindlichem Moloch und Jahrmarkt der Möglichkeiten. Es ist eine fragile Zeit, in der Arbeit und Freizeit zu bestimmenden Größen werden und um die Vorrangstellung im Leben der Städter buhlen. Kunst und Musik machen selbstverständlich mit, die Umbrüche auf allen Ebenen zu gestalten. Und sie tun es gründlich! Ob Hoch- oder Massenkultur, ob alte oder neue Medien: Die Lust am Neuen, am Experiment und daran, über die Stränge zu schlagen, entlädt ihre Energie mit großer Wucht. So zahlreich wie die Bedingungen, die dieses Jahrzehnt bestimmen, so vielfältig sind seine künstlerischen Ausdrucksweisen – und werden immer selbstbewusster. Die Mode wird urban und funktional, die Architektur rationalisiert und strebt in die Höhe, die „Neue Sachlickeit“ befreit von Ballast, das Theater wird mit Bertolt Brecht episch und muss mit einer neuen Konkurrenz leben: Der Tonfilm macht das Kino zum Leitmedium der Zeit – massentauglich und dennoch dem Experiment gegenüber mehr als aufgeschlossen. Wie aber klingt in all dieser Unübersichtlichkeit ein Jahrzehnt wie die 20er? Hat eine Großstadt einen spezifischen Sound? Und stimmt die Gleichung „Ort plus Zeit ist Klang“? In einem vielseitigen Fokus-Festival hat es sich die Alte Oper vorgenommen, diesem Jahrzehnt hörend auf den Grund zu gehen. In drei bedeutenden Metro polen macht der Fokus Station auf seiner Reise durch die 20er und lauscht hinein in die Konzertsäle, Jazzkeller und Filmtheater von Paris, Berlin und New York. 36 SINFONIE DER GROSSSTADT In New York etwa tritt George Gershwin an, um die Grenzen zwischen Jazz und Klassik zu überwinden. Seine bahnbrechende „Rhapsody in Blue“ steht am Beginn des Fokus „20er Jahre“ und eröffnet gleichzeitig ein Konzert, in dem das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin neben den Tönen auch die Bilder sprechen lässt: Mit einem experimentellen Filmkunstwerk setzte Walter Ruttmann dem Berlin der 1920er Jahre ein bedeutendes Denkmal. „Berlin – Die Sinfonie der „Die Künste blühten wie Großstadt“ heißt der Stummfilm, den das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin in seinem Fokus-Konzert mit der origieine Wiese vorm Schnitt. nalen Filmmusik von Edmund Meisel begleitet. Einen Tag in Daher die tragischBerlin vom Erwachen der Stadt im Morgengrauen über den Arbeitsalltag bis hin zu den Vergnügungen des Feiergenialische Anmut, die abends zeigt der Filmklassiker, der in Schnitttechnik, dieser Epoche eignet.“ Kameraführung und Erzählweise nicht weniger als ein Carl Zuckmayer Revolutionswerk ist. Ruttmann nimmt darin eine Ästhetisierung des Alltäglichen vor und betont die Analogien von industrieller Mechanik, Arbeit und Bewegung mit Klang 37 FOKUS 20 er JAHRE SCHWERPUNKTE UND FESTIVALS und musikalischem Rhythmus. Die Meisterschaft des Regisseurs? Ruttmann rhythmisiert, musikalisiert und zeichnet nach – doch er beschönigt nichts. Am zweiten Fokus-Abend taucht das Ensemble Modern tief ein in die kompromisslose Suche nach neuen Ausdrucksformen auf den Konzertbühnen der 1920er Jahre: Stefan Wolpe, Hanns Eisler und Kurt Weill als Mitglieder der Berliner Künstlervereinigung „Novembergruppe“ gehören zu den musikalischen Protagonisten des Jahrzehnts. Mit dem Ziel, die soziale Revolution in Deutschland zu fördern, setzte die Gruppe auf Stilpluralismus und ließ auch das Populäre die Konzertbühnen erobern. Das Ensemble Modern stellt einen farbigen Querschnitt ihrer Arbeit in und nach den 20ern vor und konfrontiert darin Avantgarde mit Charleston. KONZERTTERMINE Mit einer „Langen Nacht der 20er“ macht die Alte Oper zum Fokus-Finale das rasante Jahrzehnt mit allen Sinnen erlebbar. Aus den vielgestaltigen Programmen, die in unterschiedlichen Sälen, Salons und Foyers dargeboten werden, sucht sich das Publikum seinen eigenen Weg durch die Konzertnacht, lauscht hinein und schaut sich um in Musik, Literatur und Film der 20er Jahre. SA 18 MÄRZ 2017 DIE LANGE NACHT mit Frank Strobel, Radio-Sinfonieorchester Berlin, hr-Bigband u. a. MI 15 MÄRZ 2017 RUNDFUNK-SINFONIE ORCHESTER BERLIN Werke von Gershwin, Prokofjew sowie der Film „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ DO 16 MÄRZ 2017 ENSEMBLE MODERN Werke von Wolpe, Weill, Eisler und Varèse im Anschluss NACH(T)KONZERT ENSEMBLE MODERN SO 19 MÄRZ 2017 (Filmmuseum) DER MÜDE TOD Stummfilm von Fritz Lang AUSFÜHRLICHE PROGRAMME ab Seite 150 HINTERGRÜNDE Essay zu den 20er Jahren ab S. 232 Szenen aus „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“, Regie: Walter Ruttmann, Berlin, 1927 FOKUS 20er JAHRE: Stellen Sie en es sich Ihr eig Programm n! zusamme DIE LANGE NACHT SA 18 MÄRZ 2017, 17:30 – 00:30 UHR Eine „Lange Nacht der 20er“ wird zum vielfarbigen und intensiven Fokus-Finale! In unterschiedlichen Sälen und Räumen der Alten Oper wird in Kammer- und Orchesterkonzerten, Literarischem und Gedankenvollem, Rezitalen und Filmvorführungen sowie mit Jazz und Gesang ein Stück 20er Jahre lebendig. Die 1920er Jahre sprühen vor Energie und Aufbruchsstimmung – ein Kaleidoskop an Konzerten, Klang- und Bildeindrücken lädt ein, die ganze künstlerische Vielfalt eines klangvollen Jahrzehnts zu erfahren. Alle Säle, Salons und Foyers der Alten Oper werden in der „Langen Nacht“ mit kurzen Konzerten und Performances bespielt, die teilweise gleichzeitig stattfinden. Jeder sucht und gestaltet sich sein eigenes Programm der Konzertnacht. Da geben Stummfilme mit der Originalfilmmusik einen multimedialen Eindruck, kommt die musikalische Avantgarde der 20er zu Wort, Jazz der Zeit ist zu hören und Literatur. Die „Neue Sachlichkeit“ schlug sich vor allem in der Literatur dieser Jahre nieder, in Reportagen, Gebrauchslyrik, im Zeitroman, im Epischen Theater. Weg vom Expressionismus sollte Literatur nun ganz der Realität verpflichtet sein, sie sollte beobachten, kühl bleiben und wachrütteln: In der Langen Nacht erwartet Sie eine rasante Textcollage quer durch die Gattungen und Themen der Zeit. Und sogar zum Kinosaal für die ganze Familie wird die Lange Nacht, denn sie wird eröffnet mit dem Filmklassiker „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ – der beeindruckende Vorfahr aller modernen Animationsfilme. Wählen Sie selbst, welche Werke und Künstler, welche Filme und Lesungen oder Talkrunden und Vorträge Sie erleben wollen und wann Sie pausieren möchten. Ruhephasen und -räume sind ebenso eingeplant, wie für kulinarische Auszeiten gesorgt ist. WEITERE INFORMATIONEN ZUM PROGRAMM auf den Seiten 152/153 oder unter www.alteoper.de 39 ENTERTAINMENT Eine der schönsten Aufgaben der Alten Oper Frankfurt? Gute Unterhaltung! Sie wird ganz groß geschrieben und das selbstverständlich nicht nur im klassischen Bereich. Dabei folgt das Programm der Maxime, stets auf hohem Niveau eine farbenreiche künstlerische Palette aufzufächern. Internationale Musicalproduktionen prägen unser Programm vor allem in der Weihnachtszeit, und über die gesamte Spielzeit verteilt begrüßen wir regelmäßig prominente Künstler der verschiedensten Entertainment-Sparten im Haus. Ganz besonders aber freuen wir uns, Ihnen zwei Reihen vorstellen zu dürfen, die Sie ganz neu an Jazz und Weltmusik heranführen werden. ENTERTAINMENT WELTMUSIK IM MOZART SAAL BEGLÜCKENDE WELTEN HINTER EINGERISSENEN MAUERN Wie vieles vermag uns die Musik über andere Menschen, ihre Gefühle, ihre Kultur zu erzählen! Nicht um bloße Exotik, sondern um einen direkten Zugang zu anderen Lebenswelten geht es in der neuen Weltmusikreihe der Alten Oper, die sich in der Spielzeit 2016 / 17 mit vier Konzerten vorstellt. Wir begegnen Meistermusikern aus Afghanistan, Syrien, dem östlichen Mittelmeerraum und dem Balkan, deren Musik von Erfahrungen und Hoffnungen kündet und die uns zeigt, auf welchen kulturellen Reichtum die Menschen, die gerade in Deutschland eine neue Heimat suchen, stolz sein können. 42 OBEN Komorische Harfe Dzendze MITTE Tombak oder Zarb aus dem Iran UNTEN Rubab aus Afghanistan (gespielt von einem Mitglied des Ensemble Safar) 43 WELTMUSIK IM MOZART SAAL ENTERTAINMENT REICHE UNBEKANNTE KULTUREN Das erste Konzert ist eine Hymne an den Frieden, eine rare Begegnung mit Musikern aus Afghanistan. Es grenzt schon fast an ein kleines Wunder, dass sich in diesem kriegsgeschüttelten Land das Ensemble aus alten Meistern und jungen Musikern überhaupt zusammengefunden hat. Gespielt wird auf teilweise vor den Taliban geretteten und nun restaurierten Instrumenten wie der Rubab-Laute aus Maulbeerbaum-Holz mit ihren 15 Resonanzsaiten. MUSIK UND IDENTITÄT Für jeden Menschen gibt es Klangbilder, die sich tief ins Gedächtnis und in die Gefühle eingeprägt haben. Das kann der Singsang des Gemüsehändlers auf dem Wochenmarkt in Bayern sein, der den Geschmack süßer Früchte verheißt. Oder es sind die Stimmen der Muezzine, die aus scheppernden Lautsprechern von zahllosen Minaretten erklingen. Man erinnert sich an den Gastwirt in einem kleinen Dorf im Norden Griechenlands, der zum Abschluss eines köstlichen Essens sein Akkordeon vor die Brust nimmt und mit schnellen Läufen zum Tanz auffordert – oder einem mit melancholischen Melodien Tränen in die Augen treibt. Musik muss aber kein Programm haben, denn Musik an sich hat Kraft, ist inspirierend und aufregend. Sie kann Menschen zusammenbringen, ist Ausdruck von Hoffnung und Passion, von Heimat und Identität. Aber sie ist auch der Soundtrack für Entwurzelung und Verlust. Zensur, Verbot von Musik und Zerstörung von Instrumenten, wie in Afghanistan oder Mali, sind „scharfe Waffen“ despotischer Herrscher und untrügliches Zeichen unmenschlicher Lebensumstände. Heute sind weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie noch nie zuvor. Über 60 Millionen haben ihre Heimat verlassen wegen Krieg, weil sie ihre Familien nicht mehr ernähren können oder weil ihr Land überschwemmt oder ausgetrocknet ist. Oft können die Menschen nicht mehr mitnehmen als ihr nacktes Leben und die Erinnerungen an subtile Erkennungszeichen von Heimat und Identität: Lieder, Melodien, Rhythmen und Töne. In der Saison 2016/17 sind Sie in der neuen Weltmusik-Reihe zu vier Konzerten eingeladen, Meistermusiker aus Afghanistan, Syrien, dem östlichen Mittelmeerraum und vom Balkan zu erleben. Sie teilen mit Ihnen musikalische Erinnerungen an ihre Heimat. Die Musiker der Ensembles kommen aus Kulturen und Ländern, aus denen auch viele der neu in Deutschland angekommenen Menschen stammen. So geben die Konzerte die Möglichkeit, diese Kulturen etwas genauer kennenzu lernen. Neben den musikalischen Erinnerungen wird jeder Abend auch neue Klangbilder in den Mittelpunkt stellen, die die Musiker für ihr heutiges Leben finden. OBEN Darbuka aus Nordafrika und dem Nahen Osten UNTEN Ensemble Romengo Im zweiten Konzert stehen festiv-katharsische Begegnungen mit Roma-Musikern im Mittelpunkt. Sie singen und spielen mit großer Meisterschaft, Improvisationsgabe, wenigen Instrumenten und starker Stimme ihre geheimen Gedanken zur ewigen Heimatlosigkeit und Ausgrenzung. Ihre zutiefst menschliche Musik lässt keinen Raum für Vorurteile und öffnet die Ohren für die reiche unbekannte Kultur der Roma! Stücke einer imaginären neuen Heimat erklingen im dritten Konzert. Irgendwo im östlichen Mittelmeer finden sich Musikstile und Menschen neu zusammen. Das Exil ist die Freiheit der Gedanken. Dort entsteht Raum für die zarten Klänge der Träume. Wenn man die Musik von Kyriakos Kalaitzidis und seinen Musikern hört, verliert man Angst und gewinnt Freude. Das letzte Konzert der Spielzeit könnte fast ein Abgesang sein. Aber es ist eine Ode an die Menschlichkeit! Das Ensemble syrischer Meistermusiker hält die Schönheit vertonter arabischer Poesie und die Vielfalt ihrer multikulturellen Musiktraditionen lebendig. Auch wenn die Musiker die reichen Musikkulturen ihres Landes nicht retten können, da magische Orte wie Aleppo nicht mehr existieren, so ist dieser Konzertabend dennoch ein großes hoffnungsvolles Fest der Musik. Seien Sie herzlich willkommen, neue Klänge zu entdecken. Musik schafft Freundschaften hier und in aller Welt. Und je seltsamer die Musiken zunächst auch klingen, umso besser! Denn hinter eingerissenen Mauern gibt es beglückende Welten zu entdecken. KONZERTTERMINE SA 10 SEPT 2016 MUSIKREISE ZUM HINDUKUSCH ENSEMBLE SAFAR UND GÄSTE DO 03 NOV 2016 MUSIKEN GEGEN DIE HEIMATLOSIGKEIT MÓNIKA LAKATOS, ENSEMBLE ROMENGO UND GÄSTE MO 20 FEB 2017 EXIL KYRIAKOS KALAITZIDIS, EN CHORDAIS UND GÄSTE SO 21 MAI 2017 EIN HAUCH DES GELIEBTEN SYRIEN ENSEMBLE FAWAZ BAKER UND GÄSTE AUSFÜHRLICHE PROGRAMME ab Seite 97 HINTERGRÜNDE ab Seite 236 45 ENTERTAINMENT JAZZ IM MOZART SAAL FRISCHER WIND AUS NÖRDLICHER RICHTUNG Die Spielarten des Jazz sind ebenso unterschiedlich wie seine Heimstätten. Zwischen beiläufigem Pianojazz an der Bar mit ein paar eingestreuten „blue notes“ und der Kraft und Härte des Free Jazz liegen ganze Welten, dazwischen bleibt Raum für unterschiedlichste Genres und Ambitionen. Gleich vier Einblicke in die reich blühende internationale Jazzszene gewährt eine neue Reihe in der Spielzeit 2016/17. Was diese Konzerte miteinander verbindet, ist die Augenhöhe zum übrigen Programm des Hauses: Viermal stellen sich Musiker und Ensembles mit kammermusikalisch gedachtem Jazz vor, der nichts von Gefälligkeit wissen will, sondern Innovatives, Überraschendes, Anspruchsvolles auf die Bühne bringt. 46 OBEN Kalle Kalima RECHTS Geir Lysne ENTERTAINMENT BLÜTE IM NORDEN Der Blick richtet sich in der ersten Auflage dieser neuen Reihe gen Norden: Gerade Skandinavien stand lange und steht nach wie vor für originellen und hervorragenden Jazz, ein bemerkenswertes Phänomen gerade angesichts der geringen Bevölkerungsdichte seiner Länder. Norwegen etwa hat eine höchst lebendige Jazzszene mit zahlreichen international anerkannten herausragenden Musikern hervorgebracht – und das, obwohl das gesamte Land etwa nur halb so viele Einwohner wie New York zählt. Angefangen hat diese Blüte des Jazz im hohen Norden mit vier wichtigen Namen – Terje Rypdal, Arild Andersen, Manfred Eicher (Produzent und Gründer des Jazz-Labels ECM) und, vielleicht als bedeutendste Galionsfigur, Jan Garbarek – gemeinsam begründeten sie eine neue Ära im norwegischen Jazz. Der Einfluss dieser Pioniere bleibt spürbar bis heute, auch wenn die neue Generation der norwegischen Jazzmusiker längst ihre eigenen Wege gegangen ist. JAZZ AUF SKANDINAVISCH Ohne einen Jan Garbarek kaum denkbar wäre etwa sicherlich jener flächig gedachte Jazz, den – allerdings auf höchst unterschiedliche Weise – gleich zwei Künstler innerhalb der neuen Reihe der Alten Oper dem Publikum vorstellen, Trygve Seim und Arve Henriksen. Der 1971 in Oslo geborene Saxofonist Trygve Seim verdankt Garbarek, dass er überhaupt zu seinem Instrument kam: 1985 gab ihm eine CD Garbareks den Impuls, mit dem Saxofonspiel zu beginnen. Klang und weite Melodiebögen, mal mit kleinen Schnörkeln, mal leicht angeraut, mal mit Anklängen an norwegische Volksmusik, stehen bei seiner Musik im Mittelpunkt. Musik, die förmlich in sich ruht, bei der Klänge einfach einmal stehen gelassen werden, finden wir bei Arve Henriksen. Der norwegische Trompeter kommt in vielen seiner Projekte ganz ohne Percussion aus – und wenn doch ein Schlagzeuger mit von der Partie ist, dann keineswegs, um die Musik in regelmäßige Einheiten zu zerlegen. Dafür spielt bei Henriksen Elektronik mit. Denn was sein Landsmann Jan Bang am Mischpult steuert und beisteuert, ist kein vorgegebener Klangteppich, sondern entpuppt sich als eigenständiges, live agierendes und reagierendes Instrument. Ob das noch Jazz sei, wollte ein Reporter einmal von Arve Henriksen wissen. Der befand: Durchaus! „Unsere Musik enthält absolut das wichtigste Element, auf dem auch Jazz basiert, und das ist die Improvisation.“ Dennoch sind für Henriksen die Grenzen absolut durchlässig: Denn der Trompeter realisiert nicht nur experimentell-elektronische Projekte (wie im Juni 2017 in der Alten Oper), sondern taucht gerne in mittelalterliche Klangwelten ein, lässt sich mal von japanischer Musik inspirieren oder arbeitet mit einer Rockband zusammen. 48 Trygve Seim TROLLE, FAUNE UND FREIGEISTER Einem freigeistigen Denken wie diesem begegnen wir auch beim Norwegian Wind Ensemble, das die neue Jazzreihe im September eröffnet und zugleich einen Akzent im diesjährigen Musikfest setzt. Zu den 23 Mitgliedern dieses traditionsreichen Bläser-Ensembles zählen Alte-Musik-Experten ebenso wie Interpreten der Avantgarde. Geir Lysne, derzeitiger „composer in residence“ des Ensembles, hat sich mit dem zentralen Werk des Musikfests der Alten Oper, Claude Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“, auseinandergesetzt und einen norwegischen Reflex darauf komponiert. Bei Lysne wird aus dem Flöte spielenden mediterranen Faun ein nordischer Troll – und auch hier ist viel Wind, viel Luft im Spiel ebenso wie ein gutes Stück Mythologie. Bei diesem Konzert treffen wir übrigens einen hervorragenden deutschen Jazz-Musiker wieder: Michael Wollny, vielfach ausgezeichneter Jazzpianist, der sein Publikum mit immer neuen Projekten überrascht, übernimmt in Lysnes neuem Werk die Solopartie. Ein Schlenker noch von Norwegen nach Finnland: Die sicherlich wuchtigsten Klänge innerhalb der vier Konzerte steuert das Quartett um den finnischen Gitarristen Kalle Kalima bei. Nicht umsonst nennt sich seine Formation K-18 – ein Kürzel, das jeder Finne aus dem Kino kennt: „verboten für Jugendliche unter 18“. Nicht verboten, aber bisweilen durchaus brachial, von schroffen Akkorden, mikrotonalen Elementen, Anleihen an die Rockmusik geprägt, sind die Nummern des Quartetts, das unlängst mit der „Emma“, dem finnischen JazzGrammy, ausgezeichnet wurde. Auch Kalle Kalima ist sicherlich bereits gefragt worden: „Ist das noch Jazz?“ Und auch für ihn dürfte die Antwort klar sein: Auf jeden Fall! 49 KONZERTTERMINE MI 28 SEPT 2016 MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS PRÉLUDE À L’APRÈS-MIDI DES TROLLS MICHAEL WOLLNY, GEIR LYSNE, THE NORWEGIAN WIND ENSEMBLE DI 25 APR 2017 KALLE KALIMA, K-18 SA 20 MAI 2017 TRYGVE SEIM, HELSINKI SONGS QUARTET DO 08 JUNI 2017 ARVE HENRIKSEN QUARTET AUSFÜHRLICHE PROGRAMME ab Seite 97 HINTERGRÜNDE ab Seite 239 ENTERTAINMENT JAZZ IN DER ALTEN OPER IN GUTER TRADITION „Der Jazz gehört befreit aus dem rauchigen Ambiente der Clubs. Er gehört in die Konzertsäle, dorthin, wo die klassische Musik gespielt wird!“, forderte einst Michel Petrucciani, der große französische Jazzpianist. Längst schon hat die Alte Oper diesen Anspruch eingelöst und ein Programm aufgestellt, das dem Publikum Begegnungen mit den verschiedensten Facetten des Jazz ermöglicht. So manches Format ist dabei zum Klassiker geworden. JAZZ IN DER ALTEN OPER BARRELHOUSE JAZZPARTY Ein hochkarätiges Jazzkonzert im Großen Saal, gefolgt von einer ausgelassenen Party in den Foyers des Hauses – das ist das Erfolgskonzept der Barrelhouse Jazzparty seit mehr als 30 Jahren. Für mitreißenden Swing, Blues, Boogie-Woogie und New Orleans-Sound sorgt dabei die Barrelhouse Jazzband gemeinsam mit namhaften Musikern der internationalen Jazzszene. Mehr als 100 der größten Solisten des Jazz sind hier als Gäste in den vergangenen Jahren aufgetreten, aber auch manche Neu-Entdeckung aus der internationalen Jazzszene. Auch in der Spielzeit 2016/17 dürfen sich Freunde des traditionellen Jazz wieder diesen Termin fest in den Kalender eintragen. Mehr als fünfzehn Jahre ist es mittlerweile her, dass in Frankfurt die Idee geboren wurde, den Jazz aus engen Clubs auf die große Konzertbühne zu holen und die JAZZnights gegründet wurden. Entstanden ist eine erfolgreiche Reihe, die mittlerweile in ganz Deutschland das Publikum begeistert. Schon etliche Jazzgrößen waren hier zu erleben, und auch in der Spielzeit 2016/17 dürfen sich Jazzfreunde auf großartige Künstler freuen: Wir erwarten den laut „Time Magazine“ größten lebenden Jazzsänger – Al Jarreau. Wir begegnen erneut dem immer wieder überraschenden Michael Wollny. Und zum Abschluss der Spielzeit trifft Branford Marsalis, einer der berühmtesten Saxofonisten der Zeit, in der Alten Oper auf den großartigen Jazzsänger Kurt Elling. 50 SA 22 OKT 2016 BARRELHOUSE JAZZPARTY 2016 MI 26 OKT 2016 DEUTSCHES JAZZFESTIVAL FRANKFURT Eröffnungskonzert mit DJANGO BATES & HR-BIGBAND, CHUCHO VALDÉS / JOE LOVANO QUINTET MI 23 NOV 2016 JAZZnights AL JARREAU & NDR BIGBAND MO 30 JAN 2017 DEUTSCHES JAZZFESTIVAL JAZZNIGHTS KONZERTTERMINE Es gilt als das älteste kontinuierlich stattfindende Jazzfestival – und ist in Frankfurt beheimatet. Zum 47. Mal bereits wird im Herbst 2016 das Deutsche Jazzfestival ausgetragen. Wie in den vergangenen Jahren liegt auch diesmal die Organisation und Durchführung des Festivals in den Händen des Hessischen Rundfunks in Kooperation mit der Stadt Frankfurt. Erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten ist auch die Alte Oper Frankfurt wieder mit von der Partie: Das Eröffnungskonzert mit Django Bates und der hr-Bigband sowie der afrokuba nischen Jazzlegende Chucho Valdés im Quintett mit Joe Lovano findet im Großen Saal des Hauses statt. JAZZnights MICHAEL WOLLNY & VINCENT PEIRANI DUO DO 06 APR 2017 JAZZnights BRANFORD MARSALIS QUARTET FEAT. KURT ELLING Weitere Jazz-Termine werden kurzfristig bekannt gegeben. LINKS Al Jarreau MITTE Reimer von Essen RECHTS Branford Marsalis ENTERTAINMENT ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK DAS MUSICAL MIT DEN LIEDERN VON UDO JÜRGENS „Mit 66 Jahren“, „Aber bitte mit Sahne“, „Griechischer Wein“ … Liest man diese Titel, ist es schon geschehen: Mindestens ein hartnäckiger Ohrwurm kriecht in den Gehörgang und nistet sich dort ein. Kaum jemand im Alter zwischen 10 und 100 Jahren bleibt von diesem Phänomen verschont. Und noch seltener sind jene, die zusätzlich behaupten würden: „Udo Jürgens? Kenne ich nicht!“ Der Komponist, Pianist, Chansonnier, Schlagerstar und Popmusiker, der im Dezember 2014 für immer von der Weltbühne abtrat, ist zur Legende geworden, und seine Songs sind längst unvergänglich. In der Weihnachtszeit 2016/17 bereitet die Alte Oper Udo Jürgens eine temperamentvolle und großartige Hommage: Die Originalproduktion des Musicals „Ich war noch niemals in New York“ ist für drei Wochen zu Gast in Frankfurt und bringt das musikalische Vermächtnis eines der bedeutendsten deutschen Entertainer des 20. und 21. Jahrhunderts auf die Showbühne. 52 UDO JÜRGENS’ GRÖSSTE HITS Seit der Uraufführung von „Ich war noch niemals in New York“ 2007 in Hamburg ist das Stück zum erfolgreichsten in Deutschland entwickelten Musical geworden. Fast vier Millionen Menschen weltweit haben sich von der quirligen Revue bisher begeistern lassen. Dabei ist das Rezept so einfach wie bewährt: 20 der größten Hits von Udo Jürgens bilden die Inspiration, die Basis und das Gravitationszentrum des Musicals. Dessen Story hat alles zu bieten, was ein richtiges Musical braucht: Witz, Komödie, Verwechslung, aber auch Anrührendes, Bedenkenswertes, Kritisches – und natürlich Liebe! Im Altersheim haben sich die beiden rüstigen Senioren Maria und Otto gefunden und beschlossen, ihren zweiten Frühling dort zu erleben, wo sie schon immer hin wollten: in New York. Marias Tochter Lisa, eine erfolgreiche Fernseh-Moderatorin, und Ottos Sohn, der Fotograf Axel, samt Junior Florian, eilen den heimlichen Amerikareisenden hinterher, um sie ins Heim zurückzubringen. Auf einem Kreuzfahrtschiff prallen nicht nur die Generationen aufeinander, sondern auch Erwartungen, Lebensentwürfe, Wünsche. Vollständig eingebettet ist die dynamische Handlung in Lieder von Udo Jürgens wie „Merci, Chérie“, „Gib mir Deine Angst“, „Und immer wieder geht die Sonne auf“ und „Was wichtig ist“, um daraus ihren Fortgang und ihre Emotionalität zu schöpfen. EIN GENTLEMAN An der Realisierung hatte Udo Jürgens von Beginn an selbst Anteil, und schon beim ersten Treffen mit dem Produktionsteam von Stage Entertainment war er von der Idee, aus seinen Liedern ein Musical zu machen, überzeugt: „Es ist nach so vielen Jahren als Komponist, Musiker und Sänger mit zahllosen eigenen Konzertauftritten ein Traum wahr geworden“, äußerte er in einem Interview anlässlich der Uraufführung 2007. „Meine Lieder werden in einem Musiktheater zu hören sein. Das Musical ist eine wunderbare Form. Das Publikum sehnt sich doch nach verständlichen, emotionalen Geschichten! Nach Melodien, die man mitfühlen und miterleben kann.“ In „Ich war noch niemals in Songtext von „Ich war noch New York“ von den Ausführenden auf die Seite der Zuniemals in New York“ schauer zu wechseln, bezeichnete Udo Jürgens dennoch als besondere Herausforderung: „Für mich ist es hochgradig spannend, mich selbst einmal von meinen Liedern zu lösen und sie im Dienste eines Theaterstückes zu sehen“, räumte er ein. Von seiner „… einmal verrückt sein und aus allen Zwängen flieh’n.“ 54 OBEN Udo Jürgens mit Mitgliedern des Ensembles Anregung und seinem Coaching durfte das Ensemble von „Ich war noch niemals in New York“ bis zu Udo Jürgens’ Tod profitieren. Der Produzent Joop van Ende zeigt sich dankbar für die gewissenhafte Arbeit des Entertainers an dem gemeinsamen Projekt, das inzwischen neben Deutschland auch in der Schweiz und Japan aufgeführt wurde: „Udo war ein unglaublich aktiver, energievoller Mann – und er war ein Gentleman.“ GANZ NAH AM LEBEN Weil Udo Jürgens seine Songs dem prallen Leben abgelauscht hat, sind sie wie gemacht für ein Musical, das ganz normale Menschen auf die Bühne stellt und unter der heiteren Oberfläche gesellschaftlich relevante Themen zur Sprache bringt. Ganz so, wie es auch Udo Jürgens’ eigenes künstlerisches Credo war: „Es ist eine Geschichte ganz nah am Leben, die irgendwie jedem und überall passiert sein könnte und das gefällt mir besonders gut. Ich glaube, dass sie genau den Ton meiner Lieder trifft, denn meine Lieder sind von heute. Sie handeln von Ängsten und Glücksmomenten in unserer Gegenwart. ‚Ich war noch niemals in New York‘ ist eine Komödie mit Tiefgang und ein Musical zum Lachen – ein echtes Unterhaltungsstück!“ Eine Veranstaltung der tour-house Veranstaltungs-, Konzert-, TVund Media Consulting GmbH 55 ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK Das Musical mit den Liedern von Udo Jürgens FR 16 DEZ 2016 – SA 07 JAN 2017 Detaillierte Termin- und Preisübersicht auf Seite 136 HINTERGRÜNDE zu Udo Jürgens ab Seite 243 LABOR KONZERT Nicht allein in Form von Konzerten setzt sich die Alte Oper Frankfurt mit Musik auseinander. Der Diskurs über Musik, aber auch die Beschäftigung mit der Rezeption von Musik und den Möglichkeiten ihrer Vermittlung, sind verstärkt Bestandteil der inhaltlich-programmatischen Arbeit der Alten Oper geworden. Im imaginären „Labor“ werden Klang und seine Wirkung erforscht, werden physikalische Abläufe beim Hören von Musik unter dem Mikroskop betrachtet, kommen Wissenschaftler zu Wort, aber auch Künstler. Auch in der Spielzeit 2016/17 freuen wir uns wieder auf spannende Experimente mit Langzeitfolge! LABOR KONZERT LABOR KONZERT EIN LABOR FÜR DIE VERMITTLUNG ZEITGENÖSSISCHER MUSIK DAS KONZERT IN DER FORSCHUNG Ein Kooperationsprojekt der Alten Oper Frankfurt, des Ensemble Modern und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Eine Gesprächsreihe in der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik Die Aufführung zeitgenössischer Musik gehört zum Kern des Musiklebens. Vielen Veranstaltern, Ensembles, Zentren und Festivals in Deutschland ist die Aufführung zeitgenössischer Musik ein wichtiges Anliegen. Es gibt viele Erfolge zu verzeichnen – gleichwohl aber haftet der Musik unserer Tage das Klischee an, schwer hörbar und nicht leicht verständlich zu sein. Genau hier liegen die Fragen, die die Musik-Vermittlung stellt und zu beantworten sucht: Wie kann zeitgenössische Musik das Publikum erreichen? Was bedeutet und was ermöglicht das Hören zeitgenössischer Musik? Und: Welche Bedingungen und Formate sind dafür idealerweise zu schaffen? Diesen Fragen widmet sich ein gemeinsames Projekt der Alten Oper Frankfurt, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt und des Ensemble Modern. In dieser Dreiecks-Konstellation zwischen Konzerthaus, Ausbildungsstätte und Ensemble für zeitgenössische Musik sollen die Möglichkeiten der Vermittlung Neuer Musik erforscht, erprobt, dokumentiert und für das Musikleben zugänglich gemacht werden. Das Projekt, das von der Deutsche Bank Stiftung initiiert wurde, ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Derzeit befindet es sich in der Projektphase, in der innovative Formate für die Aufführung zeitgenössischer Musik von allen drei Kooperationspartnern in einer Studie gemeinsam untersucht werden. Musik ist ein fundamentales Bedürfnis des Menschen. Im Konzert kann er sie am intensivsten erfahren. Welche Vorgänge laufen dabei beim Hörer ab? Dieser und anderen Fragen geht das 2013 neu gegründete und dank einer großzügigen Investition des Landes Hessen in Frankfurt angesiedelte Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik nach. Mit Methoden der Psychologie, der Hirnforschung und der Soziologie, aber auch im Wissen um philosophische, historische, theoretische und kulturvergleichende Ansätze wird erforscht, was Menschen bei der Aus einandersetzung mit einem ästhetischen Objekt erleben, wie sie zu ihren Urteilen gelangen oder wie sich ein Geschmack entwickelt. Das Institut sucht diese Fragen vor allem im Hinblick auf Literatur und Sprache einerseits, auf Musik andererseits zu beantworten. Die Alte Oper Frankfurt setzt in der Spielzeit 2016/17 ihre Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik fort und gibt dem Diskurs über Musik und ihre Wirkung erneut ein Forum. An vier Abenden stellen Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, Direktorin der Musik-Abteilung am MPI für empirische Ästhetik, und ihre Kolleginnen und Kollegen aktuelle Forschungsergebnisse vor und knüpfen dabei an Konzertprogramme der Alten Oper an. MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS DO 29 SEPT 2016 IN DIE TIEFE DER MUSIK HINEINHÖREN Musik und veränderte Bewusstseinszustände FR 27 JAN 2017 BREITER, BEWEGLICHER, INDIVIDUELLER? Zum Musikgeschmack von Klassikhörern des frühen 21. Jahrhunderts FOKUS 20 er JAHRE SA 19 NOV 2016 WIE PROGRAMMHEFTE ODER CD-TEXTE UNSERE MUSIKWAHRNEHMUNG BEEINFLUSSEN 58 SA 18 MÄRZ 2017 GERÄUSCHE DER STADT – MUSIK DER STADT: Hören Sie den Unterschied? 59 LABOR KONZERT LABOR KONZERT TRANSIT SPRECHEN ÜBER MUSIK Der aktuelle Themenschwerpunkt des Kulturfonds Frankfurt RheinMain Tiefer einsteigen in Musik und Interpretation mit den Gesprächsformaten der Alten Oper Durchgangsstationen, Übergänge, überwundene Grenzen stehen im Zentrum des derzeitigen Themenschwerpunkts des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Von 2015 bis 2018 ermöglicht der Kulturfonds die Realisierung zahlreicher Projekte, die sich der künstlerischen Umsetzung des Themas „Transit“ widmen – Transit zwischen Mensch und Natur, Mensch und Maschine, Stadt und Land, zwischen Medien, Künstlern und ihren Techniken. Das Schwerpunktthema ist eine Einladung, den Begriff Transit zu reflektieren und mit Inhalt zu füllen. Auch die Alte Oper Frankfurt konnte bereits im Rahmen dieses Schwerpunkts einige außergewöhnliche Konzertprojekte verwirklichen, darunter erst im Mai 2016 das Musikprojekt „One Day in Life“ des Architekten Daniel Libeskind Libeskind sowie, ebenfalls in der Spielzeit 2015/16, den „Fokus Sport“ und das „Musikfest GoldbergVariationen“. Die Alte Oper Frankfurt freut sich auf weitere Impulse des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. Neue gemeinsame Projekte befinden sich in Planung. „Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen“, soll einst Frank Zappa gesagt haben, ein pointiert formuliertes Bonmot – das allerdings die Alte Oper Frankfurt keineswegs unterschreiben würde. „Über Musik zu reden heißt, das Erlebnis von Musik zu verstärken“, lautet vielmehr das Credo des Hauses, das sich in einer Vielzahl von Veranstaltungen rund um das „klassische Konzert“ widerspiegelt. Denn den Diskurs über Musik begreift die Alte Oper als elementaren Bestandteil ihrer programmatischen Arbeit. Und so umfasst auch das Programm der kommenden Spielzeit wieder etliche Gesprächsformate, die auf das zu Hörende vorbereiten oder es im Nachgang reflektieren – vieles davon bei freiem Eintritt. 60 61 Es erwarten Sie: ›E inführungsgespräche mit Interpreten oder Wissenschaftlern ›B egegnungen mit den Künstlern des Abends beim „Talk an der Bar“ › Vortragsreihen und Talkrunden mit Experten ›K onzertformate, die Musik und Gespräch miteinander verbinden, etwa „Annettes DaschSalon“ oder „Mein Lieblingsstück“ Alte Oper, Frankfurt am Main Mainova fördert: die Kultur der Vielfalt. An diesem Bankenplatz treffen Sie immer ein besonders engagiertes Publikum. Und uns. Für Sie sind wir auf vielen Bühnen zu Hause als verlässlicher Energiedienstleister und Partner von bildenden Künsten und Musik, Schauspiel, Literatur, Film und vielem mehr. Wir fördern die Lebensqualität und kulturelle Entwicklung, einmalige Augenblicke und gute Unterhaltung. Für jeden Geschmack und zu vielen Gelegenheiten in unserer Region. Mehr Impulse: www.mainova.de Eine Bank für die Region. Als engagierter Förderer von Kunst und Kultur in Hessen und Thüringen wünschen wir allen Besucherinnen und Besuchern der Alten Oper gute Unterhaltung in der Veranstaltungs-Saison 2016/2017. www.helaba.de Banking auf dem Boden der Tatsachen. PEGASUS MUSIK ERLEBEN! DAS PROGRAMM FÜR KINDER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN Die Kleinen sind eine feste Größe in der Alten Oper! Denn der Pegasus, das Wahrzeichen auf dem Dach des Hauses, breitet seine Flügel über ein umfangreiches Konzertprogramm für Babys, Kindergartenkinder, Schulkinder und Jugendliche. Im Zentrum steht das intensive Erleben von und die kreative Auseinandersetzung mit Musik. Und das in mittlerweile mehr als 120 Veranstaltungen, die insgesamt 30.000 Besucher pro Spielzeit erreichen. FÜR KINDER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN PEGASUS MUSIK ERLEBEN! DAS MUSIKVERMITTLUNGSPROGRAMM DER ALTEN OPER FRANKFURT Es ist eine schöne Selbstverständlichkeit geworden: „PEGASUS – Musik erleben!“, das Programm für Kinder, Jugendliche und Familien ist mittlerweile, in seiner fünften Auflage in 2016 / 17, fest im Spielplan der Alten Oper Frankfurt verankert. Das Programm umfasst zahlreiche Konzerte zum Mitmachen, ermöglicht Begegnungen mit klassischen und zeitgenössischen Werken und beinhaltet Workshops zur kreativen und aktiven Auseinandersetzung mit Musik und vieles mehr, und zwar für alle Altersgruppen von 0 bis 21 Jahren. Hinter all diesen Angeboten steht jedoch stets die gleiche Grundüberzeugung: Mit dem Musikvermittlungsprogramm möchte die Alte Oper Kindern und Jugendlichen ein Konzerterlebnis bieten, das pädagogisch auf das jeweilige Alter abgestimmt ist. Es geht dabei weniger darum, ein Publikum von morgen „heranzuziehen“, sondern vielmehr Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern JETZT den Spaß und die Freude an klassischer Musik zu vermitteln. Im Kern stehen die beiden Reihen für Kinder im Krippen- bzw. im Kindergartenalter, die sich enormer Nachfrage erfreuen. Mittlerweile wurde das Angebot erweitert, zusätzlich zu den Terminen in der Alten Oper finden weitere Konzerte an verschiedenen Spielorten in der Stadt und in der Region statt. Zu den jüngsten Neuerungen zählt ein Projekt, das Schülerinnen und Schüler in sechs Workshops, verteilt über das Schuljahr, an ein bewusstes Hören heranführt. „Anklang“ lautet der Titel dieser „Schule des Hörens“, die im Herbst 2015 gestartet ist und nach der erfolgreichen ersten Auflage fortgesetzt wird. Der Erfolg des Pegasus-Programms ist nicht zuletzt das Resultat bewährter Kooperationen. Das Dr. Hoch’s Konservatorium, das Papageno Musiktheater am Palmengarten, das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt, die Bachkonzerte e.V., der Hessische Rundfunkt, die Frankfurter Museums-Gesellschaft e.V. und nicht zuletzt die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt tragen zur Vielfalt und zur Qualität des „PEGASUS“-Programms bei. Das Programm für die Spielzeit 2016 / 17 wird am 30. Juni 2016 separat veröffentlicht. WEITERE INFORMATIONEN Tobias Henn pegasus@alteoper.de 66 PEGASUS MUSIK ERLEBEN! RABAUKEN & TROMPETEN KONZERTE ZUM ZUHÖREN UND MITMACHEN Szene aus einem Konzert der Reihe „Rabauken“ ENTDECKER 0 –3 IM KINDERWAGEN INS KONZERT Ein immer wieder berührender Anblick: Kaum ein Publikum zeigt sich so sehr im Bann der Musik stehend wie unsere jüngste Zuhörerschaft. Denn wenn sich insgesamt 36 Mal pro Saison das Albert Mangelsdorff Foyer der Alten Oper Frankfurt für die Allerkleinsten öffnet, geht es um Mitsingen, Mittanzen und freie Bewegung im Raum, vor allem aber um eine ganz elementare Hörerfahrung, die allein schon die Kinder zum Staunen bringt. Die Reihe „Entdecker“ für Kinder im Alter von bis zu drei Jahren lädt also ein zur Erforschung musikalischer Welten. Wie wirken Kontraste – laut und leise, hoch und tief, schnell und langsam, wie aufregend oder beruhigend kann Musik sein, was kann ein Rhythmus auslösen? Dies und mehr zeigt den Kindern die Musikvermittlerin Gabriele Baba. Die Interpreten sind junge Ensembles des Dr. Hoch’s Konservatoriums. 18 Termine richten sich an Krippeneinrichtungen, weitere 18 Konzerte werden für Familien angeboten. Etliche Abenteuer haben die jungen Besucherinnen und Besucher der Reihe „Rabauken und Trompeten“ in den vergangenen Jahren bereits in der Alten Oper Frankfurt bestanden. Sie waren unterwegs mit Piraten, Hexen, Forschern, Riesen, Gespenstern, Elfen, unterwegs aber auch in das Reich der Musik, denn die Konzertreihe macht ihr Publikum – Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren – selbst zu Akteuren und führt es in Neuland. Und so erfahren die jungen Gäste im Konzert nicht nur Spannendes über Instrumente und ihre Besonderheiten, sondern dürfen selbst mittanzen, mitsingen, mitspielen, angeleitet durch die Musikvermittlerin Verena Kreutz. 18 Mal pro Saison lädt die Alte Oper zum „Rabauken“-Konzert ins Albert Mangelsdorff Foyer – die eine Hälfte der Termine ist Kindergärten vorbehalten, die andere richtet sich an Familien. RABAUKEN ON TOUR ZUSATZTERMINE IN DEN STADTTEILEN UND IN DER REGION Die Rabauken haben die Region erobert: Seit März 2014 finden zusätzlich zu den Terminen in der Alten Oper weitere Konzerte der Reihe in gleicher Besetzung an anderen Spielstätten statt. Damit entfällt für viele Kindergärten der zeitaufwändige Weg in die Alte Oper. Aber auch Familien können von den zusätzlichen Terminen profitieren, an sie richten sich einige der Konzerte. Für die Spielzeit 2016 / 17 sind erneut Zusatztermine der Reihe an externen Spielstätten in Planung. Programmveröffentlichung: 30. Juni 2016, Vorverkaufsbeginn: 06. Juli 2016 9:00 Uhr für Familienkonzerte, 07. Juli 2016 9:00 Uhr für Kitas 68 69 3 – 6 FÜR KINDER, JUGENDLICHE UND FAMILIEN PEGASUS MUSIK ERLEBEN! KREATIVE AUSEINANDERSETZUNG WORKSHOPS FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Auch in der kommenden Spielzeit umfasst das PEGASUS-Programm wieder ein umfangreiches Angebot an Workshops, die eine spielerische und kreative Annäherung an Musik ermöglichen. Für Aha-Effekte und neuartige Erkenntnisse über klassische und zeitgenössische Werke sorgen dabei Selbstversuche ebenso wie gemeinsames Erforschen, Reportagen und Erkundungstouren, Rätsel und Experimente. Bewährte Kooperationen werden dabei fortgesetzt, so etwa die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum, mit den Frankfurter Bachkonzerten oder mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Nach der erfolgreichen Erstauflage in der Spielzeit 2015 / 1 6 bietet die Alte Oper wieder gemeinsam mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft eine sechsteilige „Schule des Hörens“ an: Unter dem Motto „Anklang“ setzen sich Grundschülerinnen und Grundschüler über ein ganzes Jahr hinweg intensiv mit Grundlagen des Hörens – nicht nur von Musik – auseinander. Themen und Termine der Workshops der Saison 2016 / 17 werden Ende Juni in der neuen Broschüre PEGASUS – Musik erleben! sowie unter www.alteoper.de bekannt gegeben. GROSSE NACHFRAGE – BEGRENZTES KARTENANGEBOT Trotz Erweiterung des Angebots übertrifft die Nachfrage interessierter Eltern und Betreuungseinrichtungen das Angebot an Karten insbesondere der Reihen für die Kleinsten („Entdecker“ sowie „Rabauken und Trompeten“) um ein Vielfaches. Auch in der Spielzeit 2016 / 17 ist damit zu rechnen, dass alle Konzerttermine binnen kürzester Zeit ausverkauft sind. Interessenten sollten sich daher den Beginn des Kartenvorverkaufs vormerken: Am 30. Juni 2016 erscheint die Broschüre „PEGASUS – Musik erleben!“ mit allen Terminen der Saison 2016 / 17. Am Mittwoch, 06. Juli 2016, um 9:00 Uhr beginnt der Kartenvorverkauf für Familien, am Donnerstag, 07. Juli 2016, um 9:00 Uhr der Vorverkauf für Kitas. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops „Anklang“ 71 KONGRESSE UND EVENTS Sie liegt zentral am schönsten Platz Frankfurts und vereint historisches Flair mit moderner Technik. Das wissen nicht nur Konzertbesucher zu schätzen, sondern auch Veranstalter. Und so öffnet sich die Alte Oper regelmäßig für festliche Galas ebenso wie für internationale Kongresse und gibt dabei jedem Anlass den perfekten Rahmen. KONGRESSE UND EVENTS „Die Alte Oper bietet den perfekten Rahmen für die einzigartige Kombination aus Tradition und Moderne, die den Deutschen SportpresseBall auszeichnet.“ Ballorganisator Jörg Müller, metropress presseagentur MODERNE VERANSTALTUNGEN IN HISTORISCHEM AMBIENTE Wer die Konzertsäle und Foyers der Alten Oper Frankfurt ausschließlich von Konzertbesuchen kennt, vermag es sich kaum vorzustellen: Das ehrwürdige Konzerthaus gibt nicht nur renommierten Künstlern und Orchestern aus aller Welt Raum, sondern gilt zugleich als gefragtes Zentrum für eine Vielzahl von Veranstaltungen vom festlichen Gala-Empfang bis hin zum internationalen Kongress. Schließlich kann die Alte Oper nicht nur mit hervorragender Akustik, attraktiver Lage und prachtvollem Äußeren glänzen, sondern auch mit hochmoderner Technik und flexibler Einsatzfähigkeit der Räumlichkeiten. Da verwandelt sich der Große Saal mal in ein feierliches Bankett, mal in den Schauplatz einer Jahreshauptversammlung, mal in den stimmungsvollen Rahmen einer rauschenden Ballnacht. Da wird ein Foyer mal zur Lounge, mal zum Ausstellungsbereich. Ob Fachtagung oder Glamour mit rotem Teppich: Die Alte Oper hat sich einen Namen gemacht bei Veranstaltern im In- und Ausland, die die einzigartige Synthese aus stilvollem Ambiente und zeitgemäßer Technik zu schätzen wissen. DETAILLIERTE INFORMATIONEN zur Anmietung unserer Räumlichkeiten für Kongresse und Events finden Sie auf www.alteoper.de. Anfragen richten Sie bitte an die Abteilung Kongresse und Events: Tel. 0 69 13 40 218 (Nicole Klages) Tel. 069 13 40 326 (Claudia Oleniczak) Fax 069 13 40 537 kongress@alteoper.de 75 ALTE OPER FRANKFURT KONGRESSE UND EVENTS GROSSER SAAL Nicht nur im Konzert-, auch im Kongress- und Eventbereich gilt der Große Saal als das „Herzstück“ der Alten Oper. Dank modernster Veranstaltungstechnik und Anschlussmöglichkeiten für Rundfunk- und Fernsehübertragungen lässt sich der Saal ganz nach individuellen Vorstellungen der Veranstalter nutzen. Die Besonderheit: Seine Mahagonivertäfelung sorgt auf allen vier Ebenen für eine herausragende Akustik. Bis zu 2.400 Gäste finden in Reihen-Bestuhlung Platz, gesetzte Essen sind bis 1.200 Personen möglich. MOZART SAAL Ob festlich, repräsentativ oder im Corporate Design eines Kunden dekoriert, der Mozart Saal lässt sich für äußerst unterschiedliche Veranstaltungsformate nutzen. Bis zu 700 Gäste können auf dem Parkett und der Galerie empfangen werden. Die vorhandene Licht-, Ton-, Konferenz- und Kommunikationstechnik ist auf dem neuesten Stand – so können sämtliche Präsentations- und Gestaltungsmöglichkeiten ausgeschöpft und zugleich das passende Ambiente für eine Veranstaltung kreiert werden. „Nirgendwo lassen sich Events, die im Gedächtnis bleiben, so formvollendet gestalten wie in der Alten Oper.“ Heidrun Fernau, Pass Consulting Group 76 77 ALTE OPER FRANKFURT KONGRESSE UND EVENTS SALONS UND FOYERS Die Salons der Alten Oper Frankfurt bieten in Kombination mit Veranstaltungen im Großen Saal oder dem Mozart Saal exklusive Zusatzräumlichkeiten. Wer beispielsweise neben der Hauptveranstaltung in einem der Säle eine konzentrierte Gesprächsatmosphäre schaffen möchte, findet hier gediegene Räume, die sich individuell einrichten lassen. Die Salons eignen sich als idealer Rückzugsort für VIP-Gäste oder dienen als Workshop- und Besprechungsraum sowie als Presse- und Technikcenter. Während der Liszt Salon und der Schumann Salon durch luftige Raumhöhen und ihr historisches Ambiente mit Parkettböden und Kronleuchtern bezaubern, bieten der Mendelssohn Salon und der Telemann Salon ein zeitlos-modernes Flair. In jedem der vier Salons finden bis zu 70 Gäste Platz. Die Alte Oper verfügt über fünf Foyers – als exklusive Ergänzung zur Anmietung des Großen Saals oder des Mozart Saals sind sie beliebte Orte für Ausstellungen, festliche Empfänge, exklusive Partys oder auch Catering-Bereiche für Veranstaltungen in den Sälen des Hauses. REFERENZEN ACI Europe Gala Dinner Allianz 125th anniversary ARAG Vertriebsauftakttagung BMW Forum DeAWM Investmentkonferenz Deutsche Bank Promotion Event Deutscher Medienkongress Deutscher SportpresseBall Festakt 10-jähriges Jubiläum der EZB Festakt Tag der Deutschen Einheit Festakt 50-jähriges Jubiläum ING-DiBa Firmenjubiläum Turkish Airlines Frankfurt European Banking Congress Frankfurter Markengala Frankfurter Zeitungsgala Fraport China Southern Airlines Dinner Galaabend FONDS professionell Multimedia GmbH Graduation Ceremony ISF Hauptversammlung Biotest AG Hauptversammlung Drillisch AG Hauptversammlung DZ Bank AG Hauptversammlung United Internet AG Hessischer Film- und Kinopreis Horizont Award IG Metall Fest IMEX Gala Investment Dialog DZ Bank Jahrestagung der AGF (Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung) J. P. Morgan Corporate Challenge JUVE Awards PASS ADVANCE Pearson XCHANGE Preisverleihung BG RCI Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie Roadshow DVAG SAM Sustainability Awards Stifterversammlung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main Sungard City Day Frankfurt EIN FEST FÜR DEUTSCHLAND DIE ALTE OPER IM ZENTRUM DER FEIERLICHKEITEN ZUM 25. TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT Ein außergewöhnliches Fest für ein außergewöhnliches Jubiläum: Im Oktober 2015 jährte sich der Tag der Deutschen Einheit zum 25. Mal – Grund für einen Rückblick auf einen wichtigen Abschnitt deutscher Geschichte. Ein sonniges Wochenende lang konnten 1,4 Millionen Besucher Frankfurt, das als Ort der zentralen Feierlichkeiten ausgewählt wurde, als lebendige Stadt mit einem umfangreichen und farbenfrohen Festprogramm erleben. Höhepunkt war am 3. Oktober ein großer Festakt, der vom ZDF live aus der Alten Oper Frankfurt übertragen wurde. Die Alte Oper zeigte sich dabei einmal mehr als perfekter Ort für festliche Anlässe. Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte Zeitzeugen und wichtige Gäste aus In- und Ausland, Bundespräsident Joachim Gauck verband in seiner Rede die Erinnerung an die historischen Ereignisse mit einem Ausblick in die Zukunft. Und ein fantasievolles Unterhaltungsprogramm ließ Geschichte lebendig werden. 79 Gute Karten haben bei uns Tradition: Frankfurt Ticket RheinMain. WIR VERBINDEN FOTOGRAFIE MIT 700 JAHREN KUNSTGESCHICHTE. Mit der DZ BANK Kunstsammlung, der größten Sammlung ihrer Art, machen wir zeitgenössische Fotokunst seit über 20 Jahren für alle erlebbar – mit Ausstellungen in unserem ART FOYER sowie in langjähriger, erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Städel Museum. Die älteste Museumsstiftung Deutschlands umfasst Werke aus 700 Jahren europäischer Kunstgeschichte. Wir freuen uns, mit 200 Werken dazu beizutragen, künstlerische Fotografie auf diese Weise zu fördern. Mehr unter » www.dzbank.de Frankfurt Ticket RheinMain Hotline: 069 13 40 400 www.frankfurt-ticket.de DAS HAUS UND SEINE FÖRDERER Seit mehr als 130 Jahren ist die Alte Oper ein prägender Ort für Kunst und Kultur in der Weltstadt Frankfurt. 1880 feierlich eingeweiht, blickt sie auf eine außerordentliche wie bewegte Geschichte zurück. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg hat sie mit der Wiedereröffnung 1981 den Auftrag übernommen, eine neue Tradition als Konzerthaus zu begründen. Dabei setzt sie nicht zuletzt auf starke Partnerschaften in der Gesellschaft und das Engagement vieler Musikfreunde für ein kulturelles und geistiges Herzstück in Frankfurt. HISTORIE ALTE OPER FRANKFURT DIE ALTE OPER FRANKFURT GESCHICHTE DES HAUSES VON GLANZZEITEN, ZERSTÖRUNG UND WIEDERAUFBAU „Historische Ansicht vom Opernhaus“ (Postkarte) Am 19. August 1981 zogen tausende Menschen zum Opernplatz, um die Aufstellung des Pegasus auf dem Dach der neu erstandenen Alten Oper mitzuerleben. Die Nacht hatte das anderthalb Tonnen schwere Flügelpferd aus getriebenem Kupferblech in der Fressgassverbracht; nun wurde die von Bildhauer Georg Hüter (nach dem Vorbild der ursprünglichen, im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen Plastik) geschaffene Figur von einem Kran 34 Meter empor gezogen. Als Pegasus seinen luftigen Standort erhielt, war der Platz unter ihm, auf dem Giebel des Vestibüls, schon fünf Jahre lang wieder besetzt – doch ebenfalls nicht mit der ursprünglichen Plastik. Auch „Apollo in der Badebütt“, wie Mundartdichter Friedrich Stoltze die Figurengruppe einst nannte, hatte den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden. Seit 1976 wird an dieser Stelle Siegesgöttin Nike (anderen Meinungen zufolge Muse Erato) in ihrem Streitwagen von vier Panthern gezogen – ursprünglich stand sie auf dem Frankfurter Schauspielhaus. Im Zuge der Modernisierung dieser Anlage Anfang der 1960er Jahre landete die um 1900 von Franz Krüger geschaffene Quadriga, man mag es nicht glauben, bei einem Schrotthändler in Nieder-Eschbach und galt lange als verschollen. 1973 wurde sie hier von dem Fotografen Hans Rempfer wiederentdeckt. Der Nieder-Eschbacher Altmetall-Fachmann mit Sinn fürs Geschäft ließ sich die Herausgabe des Götter-Gespanns mit 250.000 Deutsche Mark vergüten. Doch der Reihe nach: Wo heute die Alte Oper als „Konzert- und Kongresszentrum“ Abend für Abend ihre Türen öffnet, stand einst das Opernhaus der Stadt Frankfurt. Unter der Federführung von Oberbürgermeister Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein wurde 1869 der Bau eines neuen, repräsentativen Theaters beschlossen. Und wie so oft in Frankfurt waren es die Bürger, die das Unternehmen vorantrieben; den Zuschlag für die Gestaltung erhielt der Berliner Architekt Richard Lucae. 84 85 ALTE OPER FRANKFURT HISTORIE Nach 1945 prägte das Haus dann für dreieinhalb Jahrzehnte als „schönste Ruine Deutschlands“ den Platz am Bockenheimer Tor. Was an beweglicher Habe erhalten geblieben war, verschwand bis 1950, der Not der Nachkriegszeit geschuldet. 1953 dann erlaubte der Magistrat Schrotthändlern, aus der Ruine „wertlose Eisenteile herauszubrechen“. Etwa 400 Tonnen Metall, Schrott wie Stahlträger oder Versorgungsleitungen, aber auch schmückende Teile aus Gusseisen und Bronze sowie Lampen und Geländer fielen diesem Erlass zum Opfer. Um dieselbe Zeit begann sich jedoch auch massiver Widerstand gegen einen möglichen Abriss zu organisieren: zunächst mit der von dem Chirurgen und CDU-Stadtverordneten Max Flesch-Thebesius ins Leben gerufenen Aktion „Rettet das Opernhaus“, ab 1964 dann mit der „Aktionsgemeinschaft Alte Oper“, gegründet von dem langjährigen Präsidenten der Frankfurter Industrie- und Handelskammer, Fritz Dietz. Ein tiefer Graben trennte die, die sich im Sinne der Giebel-Inschrift „Dem Wahren Schoenen Guten“ (nach Goethes Epilog zu Schillers „Glocke“) für den Wiederaufbau der Oper einsetzten, von jenen, die „das Ding“ am liebsten in die Luft gesprengt hätten. Auch wenn „ Dynamit-Rudi“ Arndt, SPD-Oberbürgermeister der Jahre 1971 – 77, später betonte, er habe sich mit diesem Ausspruch 1965 für einen ihm billiger scheinenden Neubau nach alten Plänen einsetzen wollen, blieb der Nimbus des Kultur-Zerstörers an ihm haften. Nichtsdestotrotz gab die Stadtverordnetenversammlung 1976 grünes Licht für den Wiederaufbau des Opernhauses. An Goethes 232. Geburtstag, dem 28. August 1981, wurde es als „Alte Oper Frankfurt Konzert- und Kongresszentrum“ – passend zu den auf ca. 190 Millionen Mark gestie genen Kosten für Sanierung, Ausbau, Tiefgarage und Opernplatz-Gestaltung mit Mahlers „Sinfonie der Tausend“ – in sein zweites Leben entlassen. Als das Opernhaus am 20. Oktober 1880 feierlich eröffnet wurde, war sogar Kaiser Wilhelm I. unter den Ehrengästen. Zusammen mit Intendant Emil Claar die Freitreppe (ungefähr an der Stelle des heutigen Infocounters im Erdgeschoss; beim Wiederaufbau eliminiert) emporsteigend, sprach er einen Satz, auf den „richtige“ Frankfurter noch heute stolz sind: „Das könnte ich mir in Berlin nicht leisten!“ Bis zu seiner endgültigen Zerstörung durch Spreng- und Brandbomben in der Nacht vom 22. auf den 23. März 1944 erlebte das Frankfurter Opernhaus acht Intendanten, zahlreiche Erstaufführungen und namhafte Solisten. Hier wurden die neuesten Opern von RichardStrauss gespielt; Namen wie Bizet, Leoncavallo, Puccini, Mascagni, Smetana, Pfitzner, Richard Wagner und Engelbert Humperdinck standen auf dem Programm. 86 OBEN Das Opernhaus nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg (Luftaufnahme) MITTE Entwurf für die Gestaltung des Haupttreppenhauses von Richard Lucae UNTEN Die prunkvolle Freitreppe im Eingangsbereich des Opernhauses Seit diesem denkwürdigen Datum lädt die Alte Oper zu Sinfonie- oder Kammerkonzerten, Lieder- oder Klavierabenden, zu Jazz-, Rock- oder Pop-Konzerten ein. Zum breiten Spektrum der Veranstaltungen gehören neben Kongressen und Empfängen auch En-Suite-Gastspiele mit Tanz und Musical sowie Kinderprogramme. Karen Allihn 87 GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER ALTEN OPER DANK Die Alte Oper Frankfurt dankt der GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER ALTEN OPER FRANKFURT Der Vorstand der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt von links Klaus Albert Bauer, Marija Korsch, Deniz Kuloglu, Gabriele C. Haid, Rüdiger von Rosen für die U nterstützung folgender Projekte: 21 SEPT 2016 BAYERISCHES STAATSORCHESTER ERLEBEN SIE FRANKFURTS KONZERTHAUS MIT DEN FREUNDEN DER ALTEN OPER! Mehr als 1.500 Freunde der Musik unterstützen seit über 30 Jahren die Alte Oper Frankfurt durch eine Mitgliedschaft in unserer gemeinnützigen Vereinigung. Auch Dank des ideellen und finanziellen Engagements unserer Mitglieder hat sich die Alte Oper zu einem der führenden Konzerthäuser der Welt entwickelt. Die Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt trägt zu einer Bereicherung des Programms der Alten Oper und damit zu einer Bereicherung des kulturellen Lebens unserer Stadt bei. Viele besondere Projekte aus den Bereichen der klassischen und zeit genössischen Musik sowie aus dem Education-Programm „Pegasus“ konnten durch die großzügige Unterstützung unserer Mitglieder realisiert werden. Als Mitglied werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Alten Oper, werden zu besonderen und exklusiven Veranstaltungen wie Künstlergesprächen, Vorträgen oder Proben eingeladen. Sie sind Gast unserer exklusiven „Preview“ auf die jeweilige Saison und unserer Reihe „Mein Lieblingsstück“. Werden auch Sie – persönlich oder als Firma – ein Freund der Alten Oper. Gerne senden wir Ihnen Informationsmaterial zu. Oder besuchen Sie uns auf unserer Webseite und melden sich gleich an: www.freunde-alteoper.de KURATORIUM Rainer Neske Vorsitzender Dr. Lutz R. Raettig Stellvertretender Vorsitzender Dr. Klaus Albert Bauer Manfred Benkert Gerhard Berssenbrügge Dr. Heinrich Binder Dorothee Blessing Stephan Engels Dr. Helmut Häuser Traudl Herrhausen Prof. Dr. Wolfhard Ring Lars Singbartl Dr. Manfred Spindler Daniela Weber-Rey VORSTAND Dr. Klaus Albert Bauer Vorsitzender 88 25 SEPT 2016 LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA 01 DEZ 2016 LIEDERABEND 06 DEZ 2016 BUDAPEST FESTIVAL ORCHESTRA FOKUS JORDI SAVALL 02 APR 2017 GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER 05 OKT 2016 CALDER QUARTET 22 JAN 2017 FOLÍAS CRIOLLAS 28 APR 2017 ALICE SARA OTT Klavier 27 JAN 2017 CHICAGO SYMPHONY ORCHESTRA 21 MAI 2017 CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE 20 FEB 2017 MÜNCHNER PHILHARMONIKER BACHREIHE SAISON 2016/17 07 OKT 2016 DANIIL TRIFONOV Klavier 08 OKT 2016 LES SIÈCLES 03 NOV 2016 CHRISTIAN TETZLAFF ZUM 50. GEBURTSTAG 05 MÄRZ 2017 JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE KONZERTHINWEIS FR 25 NOV 2016 20:00 Mozart Saal EIN ABEND FÜR DIE FREUNDE GESCHÄFTSSTELLE BENEFIZ-KONZERT ZUGUNSTEN DER ALTEN OPER Nicole Schmitt-Ludwig M.A. ARIS QUARTETT SABINE FISCHMANN Gesang CHRISTOPHER PARK Klavier MICHAEL QUAST Schauspieler ES SPIELT DAS FREUNDE-ORCHESTER KLAUS ALBERT BAUER Leitung Geschlossene Veranstaltung, exklusiv für die Freunde der Alten Oper Claudia Reuber Assistenz 18 MÄRZ 2017 DIE LANGE NACHT DER 20 er JAHRE 21 JAN 2017 DIALOG DER SEELEN Schatzmeister Assistenz 16 MÄRZ 2017 ENSEMBLE MODERN 04 OKT 2016 CHRISTIANE KARG Prof. Dr. Rüdiger von Rosen Susanne Mattern 15 MÄRZ 2017 RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN 21 JAN 2017 L’ EUROPE MUSICAL Stellvertretende Vorsitzende Dr. Gabriele C. Haid Deniz Kuloglu FOKUS 20 er JAHRE 29 SEPT 2016 ENSEMBLE MODERN Marija Korsch Leitung GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER ALTEN OPER FRANKFURT c/o Alte Oper Frankfurt, Postfach 170151, 60075 Frankfurt Tel. 069 13 40 322 Fax 069 13 40 537 freunde@alteoper.de www.freunde-alteoper.de MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS FOKUS ANNA PROHASKA 89 PEGASUS – MUSIK ERLEBEN! SAISON 2016/17 ALTE OPER FRANKFURT SPONSOREN UND FÖRDERER SPONSOREN UND FÖRDERER HAUPTFÖRDERER Unser herzlicher Dank gilt den Sponsoren und Förderern, die mit ihrer freundlichen Unterstützung unsere Projekte erst möglich gemacht haben. HAUPTSPONSOREN WEITERE FÖRDERER KLASSIKPARTNER ENTERTAINMENTPARTNER PROJEKTPARTNER LOGENPARTNER 90 MEDIENPARTNER 91 ONE DAY IN LIFE Herzlich möchten wir den Förderern und Sponsoren danken, die mit ihrer Unterstützung die Finanzierung von „One Day in Life“ (21 / 2 2 MAI 2016) möglich gemacht haben. HAUPTSPONSOREN EIN KONZERTPROJEKT VON DANIEL LIBESKIND SA 21 / SO 22 MAI 2016 DREI HIGHLIGHTS: SIMULATION FEUERWEHR & RETTUNGS TRAININGS CENTER Werke von Stockhausen, Biber und Beethoven HAUPTFÖRDERER ARBEIT VGF BETRIEBSHOF GUTLEUT Mozart Requiem d-Moll KV 626 SCHWERKRAFT REBSTOCKBAD Werke von Händel und Gubaidulina WEITERE FÖRDERER PROJEKTPARTNER 75 KONZERTE IN 24 STUNDEN AN 18 ORTEN IN FRANKFURT Ein Konzertprojekt von Daniel Libeskind und der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit zahlreichen anderen Frankfurter Institutionen MEDIENPARTNER 93 Auftreten lernen. © iStock/George Clerk Unser gesamtes Leben besteht aus verschiedenen Auftritten, aus verschiedenen Rollen, die wir in unterschiedlichen Kontexten spielen. Und es gibt kaum einen besseren Ort als ein Internat, um sich als junger Mensch darin zu erproben! One day in Life wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Internatsschule Institut Lucius 1809 gegründet Gymnasium staatlich anerkannt Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden und Hanau. Weitere herausragende Kunst- und Kulturprojekte finden Sie unter www.kulturfonds-frm.de / Facebook / Twitter / Newsletter www.internat-lucius.de DIE KONZERTE SAISON 2016 / 17 SEPTEMBER 2016 MI 21 SEPT MI 21 SEPT 20:00 Großer Saal SA 10 SEPT 20:00 Mozart Saal WELTMUSIK IM MOZART SAAL MAINOVA-SPITZENKLÄNGE MUSIKREISE ZUM HINDUKUSCH BAYERISCHES STAATSORCHESTER KIRILL PETRENKO Leitung DIANA DAMRAU Sopran ENSEMBLE SAFAR UND GÄSTE Im Anschluss Wagner Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“ WWV 96 Strauss Vier letzte Lieder Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 gegen 21:30 Mozart Saal Gespräch mit den Künstlern des Abends Moderation: Hans-Jürgen Linke Eintritt frei Dauer: ca. 20 Minuten KIRILL PETRENKO BAYERISCHES STAATSORCHESTER Als „natural born conductor“ wird Kirill Petrenko gerne bezeichnet – zu Recht. Vereint der mehrfach zum Dirigenten des Jahres gewählte Russe doch alles in sich, was einen herausragenden Pultchef auszeichnet: Mut und analytische Trans parenz im interpretatorischen Zugriff, eine brillante Technik gepaart mit Esprit, Humor und emotionaler Tiefe. Insofern darf man mehr als gespannt sein, zu welch neuen Höhen Petrenko ab 2018 die Berliner Philharmoniker als Chef dirigent führen wird. Zuvor jedoch ist er an der Alten Oper noch einmal mit dem Orchester zu erleben, mit dem er als Generalmusikdirektor mehrere Jahre intensiver künstlerischer Zusammenarbeit verbuchen kann: dem Bayerischen Staatsorchester. Dass sich dazu mit Diana Damrau auch noch eine der weltbesten Koloratur sopranistinnen gesellt, verspricht ein besonders gelungenes Gipfeltreffen. Mit der Interpretation von Strauss’ „Vier letzte Lieder“ – jenen melancholischen, zwischen Intimität und spätromantischer Opulenz schwankenden Abgesängen, die fast so dramatisch daherkommen wie kleine Mini aturopern – vermag Damrau sämtliche Schattierungsmöglichkeiten ihres Timbres unter Beweis zu stellen. Afghanistan war lange für seine kulturelle Vielfalt bekannt und berühmt für seine Musik, eine Mischung aus persischen Melodien, arabischen Tonleitern, indischen Stilistiken und lokalen Musiktraditionen der verschiedenen Volksgruppen. Diese Musiken waren während des TalibanRegimes verboten. Und obwohl immer noch kein Frieden am Hindukusch herrscht, die Lebens situation weiterhin viele Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat zwingt, gibt es auch Hoffnungsschimmer am Hindukusch: In Kabul kann man wieder Musik lernen, etwa am Afghanistan National Institute of Music (ANIM). Dort wurden mit internationaler Unterstützung und staatlicher Förderung die wenigen noch im Lande lebenden alten Meister versammelt. Auch kehrten einige Meistermusiker wieder aus dem Ausland zurück, um junge Schüler in afghan ischer Musik zu unter richten. Mit deutscher Unterstützung entstand so das Ensemble Safar, das aus afghanischen Meistern des ANIM, ihren Schüler/-innen, dem türkischen Sufimusik-Meister Kudsi Erguner und deutschen Jazzmusikern besteht. Safar präsentiert an diesem Abend traditionelle Musik Afgha nistans und neue gemeinsame Stücke. Die Alte Oper Frankfurt eröffnet mit diesem Konzert eine neue Reihe mit Weltmusik: Viermal in dieser Spielzeit richtet sich das Augenmerk auf Länder mit einer reichen Musikkultur. 1. Konzert im Abo Orchesterkonzerte, 1. Konzert im Jugendabo EURO 35,–/65,–/89,–/108,–/129,– Wahlabo EURO 28,–/52,–/71,20/86,40/103,20 EURO 22,–/35,– Wahlabo oder Weltmusik-Paket EURO 17,60/28,– 99 SEPTEMBER 2016 SO 25 SEPT – SA 08 OKT SO 25 MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS SEPT Es ist nicht nur die unerhört neue Palette an bunt schillernden Klangfarben, die den Stellenwert von Claude Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ als einen der zentralen Wendepunkte der Musikgeschichte begründet hat. Warum der „Nachmittag eines Fauns“ regelrecht als Geburtsstunde der Modernen Musik betrachtet werden kann, wie es einst Pierre Boulez tat, sucht das Musikfest der Alten Oper zu entschlüsseln – in einem umfangreichen Programm, das Spuren bis in die Gegenwart hinein verfolgt. ANNA PROHASKA SO 25 SEPT 20:00 Mozart Saal 10:00 11:00 17:00 19:00 im Anschluss FOKUS SO 25 SEPT ERÖFFNUNGSTAG FOKUS ANNA PROHASKA ANNA PROHASKA Sopran IL GIARDINO ARMONICO GIOVANNI ANTONINI Leitung SERPENT & FIRE: DIDO & CLEOPATRA Arien aus Opern von Purcell, Graupner, Locke, Händel und anderen Majestätisch eröffnet Anna Prohaska den saison übergreifenden „Fokus“, zu dem sie gleich dreimal der Einladung der Alten Oper folgt. Dido und Kleopatra – zwei starken Frauen der Antike – widmet sie zu diesem Auftakt einen Konzert abend voll barocker Leidenschaft, Grazie und Virtuosität. Ein Programm ganz nach dem Geschmack von Anna Prohaska, die so leidenschaftlich gern und so aufregend neugierig in immer wieder neue Rollen schlüpft. Auf ihren ungemein vielseitigen und wandlungsfähigen Sopran kann sie sich dabei ebenso blind verlassen wie auf eine beeindruckende Ausstrahlung. Ihre Konzertprogramme erarbeitet die Sängerin stets in Eigenregie und gräbt sich durch Archive und die Musikgeschichte, um dem selbstgesetzten Thema möglichst alle unterschiedlichen Facetten abzutrotzen. Mit „Serpent & Fire“ ist ihr das hervorragend gelungen, denn sie schwelgt dar in nicht nur in den bekanntesten Interpre tationen eines Händel oder Purcell, sondern gibt gemeinsam mit den Barockspezialisten von Il Giardino Armonico Einblicke in die unvermutete Vielgestaltigkeit zweier mythenumwobener und unendlich oft bearbeiteter Stoffe. Eine Veranstaltung der Frankfurter Bachkonzerte e. V. in Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt EURO 27,–/39,–/49,–/59,– Wahlabo oder Fokus–Paket EURO 21,60/31,20/39,20/47,20 100 Einführungsgespräch Konzert des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters Das Quartett der Kritiker Konzert des London Philharmonic Orchestra MUSIKFEST Sopran Nach(t)konzert „Honkyoku“ 10:00 bis 24:00 Klang-Installation: Music on a Long Thin Wire SO 25 SEPT VLADIMIR JUROWSKI LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA SEPTEMBER 2016 SEPTEMBER 2016 SO 25 SEPT ERÖFFNUNGSTAG MUSIKFEST 10:00 Großer Saal „vor dem Museum“ Konzerteinführung mit Klaus Albert Bauer 17:00 Albert Mangelsdorff Foyer 19:00 Großer Saal KLANG-INSTALLATION DAS QUARTETT DER KRITIKER LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA Albert Mangelsdorff Foyer MORITZ MÜLLENBACH UND CATHY VAN ECK Konzept und Regie 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Lucier Music on a Long Thin Wire Die Klang-Installation ist durchgehend besuchbar (außer zwischen 16:45 und 18:30). Sie können kommen und gehen, wann Sie möchten. SEBASTIAN WEIGLE Leitung FRANK PETER ZIMMERMANN Violine Debussy Syrinx für Flöte solo Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune Bartók Violinkonzert Nr. 2 H-Dur Sz 112 Strawinsky Suite aus der Ballettmusik „Der Feuervogel“ Eintritt frei Eine Veranstaltung der Frankfurter Museums-Gesellschaft e. V. EURO 24,–/30,–/38,–/46,–/54,–/62,– Nicht im Wahlabo oder im Musikfest-Paket erhältlich Vorverkaufsbeginn: 13 APR 2016 „Perdendosi“ steht am Ende der kurzen Partitur – „sich verlierend“ lautet die Vortragsbezeichnung, die Claude Debussy unter den letzten Tönen seines Flötenstücks „Syrinx“ notierte. Als Vorhang und mottohafte Eröffnung erklingt das zarte, kaum greifbare Werk zu Beginn des Musikfestes 2016, das sich mit Debussys „Nachmittag eines Fauns“ vor allem dem Verharren im Jetzt und dem Anhalten der Zeit widmet. Das erste Musikfest-Konzert gestalten Sebastian Weigle und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester gemeinsam mit Frank Peter Zimmermann rund um Debussy und seine unmittelbaren Erben, die ebenfalls ihren virtuosen Umgang mit dem orchestralen Farbkasten beweisen. Doch zuvor entfaltet sich im „Faun“ die Magie des musikalischen Augenblicks: In beinahe sphärischen Klän gen huldigt Debussy vor allem dem Moment und lässt den Hörer darin abtauchen. Auch heute noch ist die Klangwelt des Fauns, der sich seinen erotischen Fantasien an einem trägen Nachmittag hingibt, geradezu berauschend. Mehr Konzentration auf das Wesentliche geht nicht! Genau wie Debussy in seinem „Faun“ macht Alvin Lucier Musik, die im Augenblick verharrt und trotzdem flüchtig ist. Ja, er denkt die Idee in Debussys „Faun“ sogar konsequent zu Ende, indem er Klänge anschaubar macht und Zeit zu einer überflüssigen Dimension erklärt. Nur eine einzige überlange Drahtsaite plant der US-amerikanische Komponist für sein variables Werk „Music on a Long Thin Wire“ ein. Quer durch den Raum gespannt, führt die Saite ein schwingendes Eigenleben, das Lautsprecher hörbar machen. Der Ton macht im wahrsten Sinne die Musik – und ist durch nichts beein flusst als den Raum, Luftbewegungen oder Temperaturschwankungen. Durch die Schwingungen der überlangen Drahtsaite sind die Töne sogar nicht nur hör-, sondern sichtbar. Den gesamten Eröffnungstag des Musikfestes 2016 begleitet das Schwingen der Saite und lädt ein, sich hörend in den Moment sinken zu lassen und zuzuschauen, wie ein Ton entsteht und verklingt. 102 Berühmte Aufnahmen des „Prélude à l’après-midi d’un faune“ im Gespräch VLADIMIR JUROWSKI Leitung CHRISTIAN TETZLAFF Violine TADASHI TAJIMA Shakuhachi DR. ELEONORE BÜNING F.A.Z. DR. WILHELM SINKOVICZ Die Presse, Wien MAX NYFFELER Freier Musikjournalist (u. a . F.A.Z., nmz) LUDOLF BAUCKE Freier Musikjournalist (u. a . Hannoversche Allgemeine) Traditionelle Musik für japanische Bambusflöte (Shakuhachi) Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune Szymanowski Violinkonzert Nr. 1 op. 35 Dukas La Péri Debussy Images 1. Konzert im Abo Sonntagabendkonzerte EURO 35,–/53,–/75,–/98,– Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 28,–/42,40/60,–/78,40 In Kooperation mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik e. V. Im Anschluss gegen 21:30 Großer Saal EURO 10,– Nicht im Wahlabo oder im Musikfest-Paket erhältlich Das Publikum war begeistert, die Fachwelt geteilter Meinung, als Claude Debussy seinen „Nachmittag eines Fauns“ 1894 der Öffentlichkeit vorstellte. Selbst Komponistenkollegen ließen sich zu harschen Urteilen hinreißen. „Er hat das Fehlen von Stil, Logik kultiviert“, ätzte etwa Camille Saint-Saëns gegen Debussy. Heute ist die Meisterschaft des damals unerhörten Werkes unumstritten. Vielmehr müssen sich seine Interpreten der Kritik stellen. Um in der Fülle an Interpretationen, die der Tonträgermarkt zu bieten hat, einen Überblick zu schaffen und in Austausch über Auffassungen, Herangehensweisen und Trends zu treten, findet sich auch in diesem Jahr das „Quartett der Kritiker“ beim Musikfest ein. Aus vier Fach-Juroren setzt es sich zusammen, die gemeinsam mit 141 Musikkritikern aus Deutschland regelmäßig über die Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik entscheiden. Beim Musikfest stellen sie nicht nur einen Ausschnitt ihrer Arbeit live auf der Bühne vor, sondern gleichzeitig herausragende Einspielungen des „Prélude“ auf den Prüfstand und zur lebhaften Diskussion. Nach(t)konzert HONKYOKU Meditative Solomusik für die japanische Bambusflöte Shakuhachi (mit Tadashi Tajima, Osaka) Eintritt frei Dauer: ca. 30 Minuten Während der Pariser Weltausstellung 1889 erlebte Debussy eine neue Klangwelt, die ihn vollkommen elektrisierte. Von balinesischem Gamelan bis zur japanischen Musik sog er begierig die Klänge in sich auf und ließ sie in das eigene Komponieren einfließen. Deshalb eröffnet die Bambusflöte „Sha k u hachi“ das Konzert des London Philharmonic Orchestra mit traditioneller Musik aus Japan, bevor das Musikfest zum Interpretationsvergleich auffordert: Zum zweiten Mal erklingt am Eröffnungstag das „Prélude à l’après-midi d’un faune“, begleitet von Werken, die von exotischen Bildern, Poesie und Farbenspiel erzählen. Noch mehr Shakuhachi gibt es im Nach(t)konzert zu erleben, in dem ihre faszinierenden und meditativen Klänge Zeit wie Raum vergessen machen. 103 ERÖFFNUNGSTAG MUSIKFEST ERÖFFNUNGSTAG MUSIKFEST 10:00 bis 24:00 SEPTEMBER 2016 MO 26 SEPT MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS 19:00 Großer Saal „vor dem Museum“ Konzerteinführung mit Klaus Albert Bauer 19:00 Mozart Saal Künstlergespräch mit dem GrauSchumacher Piano Duo Moderation: Jens Schubbe 20:00 Großer Saal 20:00 Mozart Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER GRAUSCHUMACHER PIANO DUO ANDREAS GRAU Klavier GÖTZ SCHUMACHER Klavier SEBASTIAN WEIGLE Leitung FRANK PETER ZIMMERMANN Violine Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune (Fassung für zwei Klaviere) Debussy En blanc et noir B. A. Zimmermann Monologe Ravel La Valse Debussy Sirènes aus Nocturnes (Bearbeitung für zwei Klaviere von Maurice Ravel) Ravel Ma mère l’oye Debussy Syrinx für Flöte solo Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune Bartók Violinkonzert Nr. 2 H-Dur Sz 112 Strawinsky Suite aus der Ballettmusik „Der Feuervogel“ Eine Veranstaltung der Frankfurter Museums-Gesellschaft e. V. EURO 24,–/30,–/38,–/46,–/54,–/62,– Nicht im Wahlabo und Musikfest-Paket erhältlich Vorverkaufsbeginn: 13 APR 2016 1. Konzert im Abo Klavierabende EURO 25,–/29,–/34,–/39,– Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 20,–/23,20/27,20/31,20 Als Klavierstück hörten Freunde von Debussy und auch der Verfasser der dichterischen Vor lage, Stéphane Mallarmé, zum ersten Mal das „Prélude à l’après-midi d’un faune“, als ihnen der Komponist im privaten Rahmen sein neues und revolutionäres Stück präsentierte. Und noch vor der heute meist gespielten Orchesterfassung stellte Debussy eine Fassung für zwei Klaviere fertig, die das GrauSchumacher Piano Duo mit zum Musikfest „Nachmittag eines Fauns“ bringt – eine Gelegenheit, den Eindruck der ersten Hörer nachzuempfinden und das Werk in seiner wenig bekannten Urfassung zu erleben. Das Grau Schumacher Piano Duo konfrontiert Debussy in seinem Konzert unter anderem mit Bernd Alois Zimmermanns Werk „Monologe“ aus dem Jahr 1964 und macht überraschende Parallelen zu den Ideen des „Fauns“ deutlich: Sein Werk, so Zimmermann, demonstriere wirkliche Monologe der beiden Pianisten, „die gleichzeitig zwar, doch nicht immer zur gleichen ‚Zeit‘ spielen; gewissermaßen ihren ‚eigenen Gedanken‘ nachhängen.“ So wie der Faun, der am trägen Nachmittag aus seinen Träumen erwacht und ganz zeitverloren seinen Gedanken frönt. Ein Nach(t)konzert beschließt den intensiven Konzertabend und lässt den US-Amerikaner Morton Feldman zu Wort kommen. Wie kaum ein anderer lädt Feldman in seinen Werken ein, sich in musikalische Muster, Wiederholung und Reduktion hineinzulauschen. Wie Debussy in seinem „Faun“ geht es auch Feldman in seiner Musik nicht um ein Fortschreiten, sondern um das Verharren im Moment und das Anhalten der Zeit – den zentralen Gedanken des Musikfests: In Feldmans Kompositionen sind musik alische Wendungen von allem Überflüssigen entkleidet und wie auf einen inneren Kern zurückgeführt – der in ständiger Wiederholung fast schon zur Meditation auffordert. MUSIKFEST MUSIKFEST Informationen siehe SO 25 SEPT SEPTEMBER 2016 Im Anschluss an beide Konzerte gegen 22:20 Mozart Saal Nach(t)konzert ENSEMBLE INTERFACE Feldman Four instruments für Glocken, Klavier, Violine und Violoncello Eintritt frei Dauer: ca. 20 Minuten GRAUSCHUMACHER PIANO DUO 104 105 SEPTEMBER 2016 DI 27 SEPT MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS 19:30 Frankfurt LAB (Schmidtstraße) BALTHAZAR DAVID WEBER-KREBS Konzeption und Regie MAXIMILIAN HAAS Konzeption und Dramaturgie JULIEN BRUNEAU, ALONDRA CASTELLANOS, PHILIPP ENDERS, SID VAN OERLE, NOHA RAMADAN Performance Dauer: ca. 60 Minuten Sprache: Englisch (keine Sprachkenntnisse erforderlich) Im Anschluss Weiterer Termin: MI 28 SEPT 19:30 Uhr Eine INFINITE ENDINGS Produktion in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer, NEXT Arts Festival in Kooperation mit Künstlerhaus Mousonturm und Alte Oper Frankfurt. EURO 19,– (erm. 9,–) Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich MI 28 SEPT MICHAEL WOLLNY Klavier MI 28 SEPT MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS 20:00 Großer Saal PRÉLUDE À L’APRÈS-MIDI DES TROLLS MICHAEL WOLLNY Klavier THE NORWEGIAN WIND ENSEMBLE GEIR LYSNE Leitung SZENE AUS „BALTHAZAR“ Jazz im Mozart Saal EURO 25,–/32,–/42,–/49,– Wahlabo, Musikfest- oder Jazz-Paket EURO 20,–/25,60/33,60/39,20 Im Anschluss gegen 21:30 Foyer Ebene 2 An der Bar mit Michael Wollny und Geir Lysne Moderation: Hans-Jürgen Linke Eintritt frei Dauer: ca. 20 Minuten Michael Wollny muss man dem Frankfurter Publikum wahrlich nicht mehr vorstellen – seine Musikerkollegen an diesem Jazz-Abend des Musikfests vielleicht schon: Das mit 23 Holz- und Blechbläsern aller Register besetzte Norwegian 106 Wind Ensemble dürfte eine der traditionsreichsten und zugleich für verschiedene Stilwelten offensten Formationen aus dem hohen Norden bilden – und gleichermaßen unerschrocken ist auch der derzeitige Composer in Residence des Ensembles, der Norweger Geir Lysne. Ein Faun braucht viel Wind, lautet die Grund überlegung, von der Lysne für sein abendfüllendes Werk, das auf das zentrale Werk des Musikfests reagiert, ausgeht. Luftiges und Ätherisches allerdings wird man in seinem Werk für Michael Wollny als Solisten und die Bläser des Nor wegian Wind Ensemble kaum vernehmen. Aus dem Nachmittag eines Fauns wird vielmehr ein Nachmittag eines Trolls – mit brodelnden Bässen und fratzenhaften Zügen. Die Alte Oper setzt mit diesem Konzert ihre im vergangenen Jahr erfolgreich begonnene Zusammenarbeit mit Michael Wollny fort und beginnt zugleich ein neue Reihe: Denn gleich viermal in der Spielzeit 2016/17 folgen herausragende Musiker und Ensembles der Einladung in die Alte Oper, um frischen, innovativen Jazz vor zustellen, der im Konzertsaal seinen richtigen Platz hat. 107 MUSIKFEST MUSIKFEST findet ein Künstlergespräch statt. Moderation: Jan-Philipp Possmann Es ist das zutiefst Animalische, das den Faun als Fabel- und Götterwesen so verführerisch macht. Auf humorvolle und zugleich hoch sensible Weise erforscht die Choreografie BALTHAZAR diese menschliche Faszination für das Tierische und ihre tiefe Verankerung in Kunst und Kultur. Im Zentrum des Stückes steht ein leibhaftiger Esel. Als Symbol tierischen Eigensinns teilt er sich die Bühne mit einer Gruppe menschlicher Akteure. Aus den wechselseitigen Erkundungen entstehen Schritt für Schritt immer neue Konstellationen und Begegnungen. Szenen, Bilder und Geschich ten entspinnen sich, angetrieben von der lei denschaftlichen Kraft menschlicher Projektion. Mit BALTHAZAR präsentieren das Künstlerhaus Mousont urm und die Alte Oper das Ergebnis der langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Regisseur David Weber-Krebs und dem Dramaturgen Maximilian Haas. Mit ihrem gefeierten Bühnenprojekt reisen beide durch Europa und treffen dabei mit ihrem Ensemble auf stets lokal beheimatete Esel. Jede Begegnung erzählt aufs Neue voller Charme und Selbsterkenntnis von der faszinierenden Beziehung zwischen Mensch und Tier, die in ihrem Kern immer rätselhaft bleiben wird. SEPTEMBER 2016 DO 29 SEPT MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS 12:00 bis 24:00 Mozart Foyer KLANG-INSTALLATION Leif Inge 9 Beet Stretch 19:00 Großer Saal 19:00 Albert Mangelsdorff Foyer In die Tiefe der Musik hineinhören: Musik und veränderte Bewusstseinszustände Ein Vortrag des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik JUNGE KONZERTE HR-SINFONIEORCHESTER JURAJ VALČUHA Leitung JEAN-EFFLAM BAVOUZET Klavier Eintritt frei Strawinsky Le chant du rossignol Ravel Klavierkonzert für die linke Hand D-Dur Debussy La mer 20:00 Mozart Saal Ein Konzert für Kinder und Jugendliche. Erwachsene können das Konzert nur in Begleitung eines Kindes oder eines Jugendlichen besuchen. JONATHAN STOCKHAMMER Leitung OLGA PASICHNYK Sopran ENSEMBLE MODERN Debussy 5 Préludes (Bearb. von Hans Zender) Ohana Signes Nunes Omens II Vivier Trois airs pour un opéra imaginaire 1. Konzert im Abo Ensemble Modern EURO 23,–/30,– Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 18,40/24,– im Anschluss gegen 21:45 Mozart Saal Nach(t)konzert JEAN-SELIM ABDELMOULA Klavier Schubert Moments musicaux D 780 Eintritt frei Dauer: ca. 40 Minuten Aus 65 Minuten werden 24 Stunden. Ein zugleich einfaches und extremes Klangexperiment unternahm der Soundkünstler Leif Inge mit seinem Werk „9 Beet Stretch“ erstmals 2002 – und es ist genau das, was der Titel angibt: Beethovens neunte Sinfonie in die Länge gezogen. 24fach dehnt der Norweger das ohnehin schon monumentale Werk. Zur schier unbegrenzten Klangfläche mutiert die Sinfonie, und Zeit steht plötz- lich still in diesem sonst so ereignisreichen Werk. In jeden einzelnen nunmehr unendlichen Klang der gestreckten Beethoven-Sinfonie lässt sich förmlich eintauchen. Vom frühen Mittag bis zum späten Musikfest-Abend besteht die Möglichkeit, in die Aufführung „9 Beet Strech“ hineinzuhören und hörend zu erfahren, wie Beethovens Sinfonie zur experimentellen Klangmeditation wird. 108 Im Musikfest-Konzert des hr-Sinfonieorchesters singt die Nachtigall, rauscht das Meer und spielt nur eine Hand Klavier: Drei Protagonisten der heraufdämmernden Moderne treffen sich an diesem Abend in der Reihe „Junge Konzerte“ auf dem Podium der Alten Oper und lassen ihre Werke von gegenseitiger Hochachtung und Einflussnahme berichten. Mal mehr, mal weniger innig waren die Verbindungen zwischen Debussy, Ravel und Strawinsky im echten Leben – doch ihre individuelle kompositorische Entwicklung ist ohne das Wirken der anderen kaum vorstellbar. „Die Musiker meiner Genera tion und ich selbst verdanken das meiste: Debussy“, musste Strawinsky einräumen. Als Meister der kleinen, lyrischen Form schrieb er in seinen letzten fünf Lebensjahren diese sechs kurzen Stücke: Sie laden den Hörer auf charmant-romantische Art ein, sich für einen Augenblick genau einer Stimmung hinzugeben, für nur eine kurze Weile genau ein Gefühl zu erlauschen – ähnlich wie im „Faun“. Schubert kreist in seinen sechs höchst unterschiedlichen „Moments musicaux“ je um ein Stück momentaner menschlicher Empfindungswelt. Ein Programm, das den raumgreifenden Klang des Augenblicks in den Mittelpunkt stellt, bringt das Ensemble Modern an diesem Abend mit zum Musikfest. Fünf Préludes für Klavier von Claude Debussy hat sich etwa Hans Zender zwischen 1991 und 1997 zur Bearbeitung für Ensemble vorgenommen und Klangeindrücke geschaffen, die dem „Prélude à l’après-midi d’un faune“ ganz nahe stehen. Wie in der Musik Zeit angehalten und zur Nebensache wird, wie sich der Moment zum Protagonisten wandelt, ist allen diesen beinahe sphärischen Miniaturen eingeschrieben. Genau vier Töne grundieren das Ensemblewerk „Omens II“ des portugiesischen Komponisten Emmanuel Nunes wie „der unbewusste, allen Werken zugrunde liegende Obertonklang“. Von allen Seiten beleuchtet Nunes immer wieder die Vierton-Konstellation und lädt ein, sich in dieser Betrachtung hörend zu verlieren. „Ich will, dass die Kunst heilig ist“, forderte der Kanadier Claude Vivier und legt auch seine „Trois airs pour un opéra imaginaire“ so an, dass der Zuhörer zur meditativen und fühlenden Versenkung in den tönenden Moment findet. Im anschließenden Nach(t)konzert widmet sich Franz Schubert mit seinen „Moments musicaux“ im wahrsten Sinn dem musikalischen Moment. MUSIKFEST MUSIKFEST Einzelkarten zu EURO 15,50 über das hr-Ticketcenter Tel. 069 155 20 00 www.hr-ticketcenter.de SEPTEMBER 2016 JEAN-EFFLAM BAVOUZET 109 SEPTEMBER 2016 FR 30 SEPT besonders fasz iniert: den Umgang mit der Zeit. „Wir haben immer den Eindruck, dass die Zeit horizontal verläuft“, so Nikodijevic. „Aber es gibt Verhältnisse, sozusagen in der Musik selbst, die erzeugen, dass wir meinen, dass diese Musik nicht mehr läuft, sondern dass sie stillsteht. Und im Inneren hören, da ist keine Zeitachse mehr, die sich horizontal erstreckt, wir hören ständig in die Tiefe der Musik hinein.“ MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS 12:00 bis 24:00 Mozart Foyer KLANG-INSTALLATION Leif Inge 9 Beet Stretch Informationen siehe DO 29 SEPT 19:00 Großer Saal Konzerteinführung: Musik im Gespräch mit Marko Nikodijevic 20:00 Großer Saal 20:00 Mozart Saal HR-SINFONIEORCHESTER ANNETTES DASCHSALON Thema: „Zeit“ JURAJ VALČUHA Leitung JEAN-EFFLAM BAVOUZET Klavier ANNETTE DASCH Moderation und Sopran KATRIN DASCH Klavier ULRICH NAUDÉ Klavier Strawinsky Le chant du rossignol Ravel Klavierkonzert für die linke Hand D-Dur Nikodijevic Neues Werk (Uraufführung – Auftragswerk der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit dem hr-Sinfonieorchester) Debussy La mer Die Namen der Gäste werden noch bekannt gegeben. Eine Veranstaltung des Hessischen Rundfunks EURO 15,–/29,–/35,– Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 12,–/23,20/28,– EURO 17,–/25,–/35,50/44,50/54,50 Nicht im Wahlabo oder Musikfest-Paket erhältlich Ticketbestellungen richten Sie bitte an das hr-Ticketcenter, Tel. 069 155 20 00. www.hr-ticketcenter.de Im Anschluss gegen 22:00 Foyer Ebene 2 Im Anschluss gegen 22:00 Mozart Saal An der Bar mit Marko Nikodijevic Moderation: Jens Schubbe Nach(t)konzert MORITZ MÜLLENBACH Eintritt frei Dauer: ca. 20 Minuten auch auf Überraschungen. Und so wird auch diesmal erst wieder kurzfristig bekannt gegeben, welche interessanten Gäste aus Kunst, Wissenschaft oder anderen Bereichen Spannendes, Unterhaltsames und Wissenswertes beitragen. Zeit wird angehalten im Nach(t)konzert dieses Musikfest-Tages – Klänge verharren im Moment. Wie außerdem Töne andere Töne hervorrufen und gemeinsam kommunizieren, lässt der USamerikanische Komponist Alvin Lucier seinen Interpreten in dem Werk „Music for Cello with One or More Amplified Vases“ erforschen. Klingt komplizierter, als es ist. Es braucht dazu nur einen Cellisten, der seine sonoren Töne solange nach oben oder unten changieren lässt, bis mit Mikrofonen verstärkte Glasvasen um ihn herum mit ihren eigenen tiefen Schwingungen antworten. Das Nach(t)konzert führt ein kontemplatives Klangexperiment vor Ohren, das den Tönen ihr Eigenleben zugesteht und sie wie in Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ der meditativen Betrachtung aussetzt. Parallel zum Konzert des hr-Sinfonieorchesters gehen im Mozart Saal Annette Dasch und ihre Gäste das Thema auf saloppere Art an. Es ist bereits eine kleine Tradition geworden, dass sich zum Musikfest in entspannter Atmosphäre eine Runde aus illustren Gästen zu Annettes DaschSalon einfindet und dabei auch außergewöhn liche Aspekte des zentralen Themas zur Sprache und zum Klingen bringt. Wie immer setzt die Sopranistin dabei auf Konstanten – ausgewählte Kammermusik, gute Gespräche, Raum für Beteiligung des Publikums und musikalische Unterstützung aus ihrer engsten Familie – wie FR 30 SEPT Violoncello CATHY VON ECK Klangregie Lucier Music for Cello with One or More Amplified Vases Eintritt frei Dauer: ca. 10 Minuten Drei Protagonisten der heraufdämmernden Moderne treffen im Konzert des hr-Sinfonie orchesters auf einen Vertreter unserer Zeit. Nachgegangen wird dabei den Verbindungen zwischen Debussy, Ravel und Strawinsky – ihre individuelle kompositorische Entwicklung ist ohne das Wirken der anderen kaum vorstell- bar (siehe auch Text S. 108). Einen Reflex auf das zentrale Werk des Musikfests aus der Perspektive unserer Zeit stellt uns das hr-Sinfonie orchester mit einer neuen Komposition Marko Nikodijevics vor, die an diesem Abend zur Uraufführung gelangt. Der serbische Komponist knüpft dabei an das an, was ihn beim „Faun“ 110 ANNETTES DASCHSALON 111 MUSIKFEST MUSIKFEST SEPTEMBER 2016 OKTOBER 2016 DI 04 OKT MI 05 OKT 20:00 Mozart Saal 20:00 Großer Saal CHRISTIANE KARG Sopran MALCOLM MARTINEAU Klavier CLARA ANDRADA DE LA CALLE Flöte JOCHEN TSCHABRUN Klarinette SVEN VAN DER KUIP Klarinette JOSÉ LUIS GARCÍA VEGARA Oboe HÁBA QUARTETT Streichquartett FLORIAN HECKER PERFORMANCE MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS Eine Koproduktion der Alten Oper Frankfurt mit dem MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main EURO 19,– (erm. 9,–) (freie Platzwahl) Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 15,20 Debussy Chansons de Bilitis Ravel 3 Poèmes de Stéphane Mallarmé Delage 4 Poèmes hindous Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune (Bearbeitung für Klavier) Wagner Wesendonck-Lieder WWV 91 Webern 5 Lieder nach Gedichten von Richard Dehmel CHRISTIANE KARG EURO 25,–/32,–/42,–/49,– Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 20,–/25,60/33,60/39,20 Im Anschluss gegen 22:00 Foyer Ebene 2 „Irritierend“ ist einer der Begriffe, die gerne verwendet werden, wenn es darum geht, die Arbeiten Florian Heckers in Worte zu fassen. Denn Florian Hecker füllt Räume mit Klang, und er tut dies auf derart unerhörte Art und Weise, dass es schlichtweg zu banal erscheint, den 1975 Geborenen als Soundkünstler zu bezeichnen. Dieses Spiel mit dem sinnlich Erfahrbaren, das sich aus jeglicher Analyse herauszuwinden scheint, konn ten unter anderem Besucher der vergangenen documenta wie auch des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main eindrücklich erleben. Klangereignisse, die sich im Raum und in der Bewegung des Rezipienten erschließen, prägen auch die neue Arbeit Florian Heckers, mit der der Künstler einen eigenen Beitrag zum Musikfest der Alten Oper leistet. Zum ersten Mal begibt sich Florian Hecker damit aus dem Zusammenhang der Bildenden Kunst heraus und hinein in den Konzertsaal. Ganz direkt nimmt er in seinem Werk Bezug auf Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ wie ebenso auf die dichterische Vorlage Stéphane Mallarmés und die choreographische Umsetzung durch Vaslav Nijinsky aus dem Jahr 1912. In allen drei Werken sieht Hecker vor allem die Kluft zwischen den Erwartungshaltungen des Publikums und deren Nichterfüllung in der Kunst. Auch sein neues Werk zwingt zur Beschäftigung mit der eigenen Wahrnehmung von Realität und Fiktion. Und inmitten der computergenerierten Klänge erlebt der Zuhörer keine zielgerichtete Erzählung, sondern das Stehenbleiben und einen überflüssig gewordenen Zeitbegriff. An der Bar mit Christiane Karg Moderation: Hans-Jürgen Linke Eintritt frei Dauer: ca. 20 Minuten An diesem Abend mit Christiane Karg begegnen wir dem das Musikfest begleitenden Pan und seiner Flöte in anderem Kontext: Denn Bilitis, die imaginäre Hauptgestalt der drei ätherischen „Chansons de Bilitis“, die Claude Debussy 1897 nach Texten des belgischen Lyrikers Pierre Louÿs komponierte, trifft gleich im ersten Lied auf den Hirtengott und erlernt von ihm das Flötenspiel – bevor sich daraus ein kleines amouröses Abenteuer entspinnt ... Die nicht nur dem Frankfurter Publikum bestens bekannte Sopranistin und ihre Musikerkollegen werfen mit diesem Programm Schlaglichter auf das Fin de siècle und seine Kammermusik, die duftende Poesie atmet, aber auch von einer Zeit der Übergänge kündet. Dabei kommt auch Stéphane Mallarmé, Dichter des „Nachmittags eines Fauns“, zu Wort. Wie sehr sich an dessen Versen musikalische Einfälle entzünden konnten, illustriert der Fall eines kleinen Rechtsstreits: Zur gleichen Zeit hatten Claude Debussy und Maurice Ravel drei identische Gedichte Mallarmés zur Ver t onung ausgewählt. Zunächst wurde das Nutzungsrecht von den Erben Mallarmés allein Ravel erteilt – erst auf Ravels Intervention hin durfte auch Debussy die drei Gedichte vertonen. „Die Geschichte mit der Mallarmé-Familie und Ravel ist alles andere als lustig“, resümierte Debussy im Jahr 1913. Und schließlich bringt dieser kammermusikalische Abend rund um den „Faun“ auch noch eine Begegnung mit dem zentralen Werk des Musikfests: Die Bearbeitung des „Prélude à l’après-midi d’un faune“ für Klavier offenbart Blicke unter die Oberfläche, ohne die schillernden Klangfarben des Orchesters tritt die einzigartige Struktur des Werkes umso plastischer hervor. 112 SICHTBAR MACHEN, WAS IN BILDERN KAUM ZU ZEIGEN IST: VON FLORIAN HECKER ENTWICKELTE VERFREMDETE BILDLICHE DARSTELLUNG SEINER ARBEIT MIT KLÄNGEN. MUSIKFEST MUSIKFEST OKTOBER 2016 OKTOBER 2016 BARBARA HANNIGAN Sopran MI 05 OKT MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS 20:00 Albert Mangelsdorff Foyer CALDER QUARTET BARBARA HANNIGAN Sopran Eötvös The Sirens Cycle für Streichquartett und Koloratursopran (Deutsche Erstaufführung)* Eötvös Korrespondenz für Streichquartett Debussy Streichquartett g-Moll op. 10 *Kompositionsauftrag von Wigmore Hall, Tonhalle Society Zürich, Alte Oper Frankfurt, Centro Nacional de Difusion Musical, Madrid, Paris IRCAM, Donaueschinger Musiktage EURO 25,– (freie Platzwahl) Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 20,– MUSIKFEST Wie verträgt sich die vielleicht am meisten der Tradition verhaftete strenge Gattung der Kammermusik mit einem formal gänzlich freiheit lichen Denken? Ausgerechnet in unmittelbarer zeitlicher Nachbarschaft zum „Prélude à l’aprèsmidi d’un faune“ entstand 1892 Claude Debussys einziges Streichquartett. Vier Sätze, eine ordentliche Sonatenform – alles normgerecht. Wer aber in die Stimmen hineinhört, vernimmt Gregorianik, Zigeunermusik, javanesische Gamelanklänge und vieles mehr. Auch exakt 100 Jahre später bleibt das Gewicht der Tradition beim Streichquartett spürbar. Péter Eötvös aber bringt durchaus Augenzwinkern in sein in drei Szenen gegliedertes Streichquartett „Korrespondenz“ aus dem Jahr 1992. Denn Eötvös nimmt einen Briefwechsel zwischen Mozart und dessen Vater als Basis und überträgt die Dialoge in Klang – „eine kleine Oper“ nannte der Komponist das Ergebnis. MI 05 OKT CALDER QUARTET 115 OKTOBER 2016 DO 06 OKT MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS 20:00 Mozart Saal DIE POESIE DES BEGEHRENS Eine große Textinszenierung zu Mallarmés Faun-Dichtung als Zündfunke der Moderne THOMAS THIEME Sprecher MAREN EGGERT Sprecherin MICHAEL BRAUN Kommentar Ein Projekt des Literaturhauses Frankfurt in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt EURO 19,– (erm. 9,–) Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 15,20 Im Anschluss gegen 21:45 Mozart Saal MUSIKFEST Nach(t)konzert ENSEMBLE INTERFACE Scelsi Hyxos für Flöte, Gongs und Glocken Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune Eintritt frei Dauer: ca. 30 Minuten Gedichte als „schwebende Gesänge“. Kein Dichter der Moderne hat sie so perfekt komponiert wie Stéphane Mallarmé, der die poetische Autorität im Paris des späten 19. Jahrhunderts war. Mallarmé, der vollendete Repräsentant des poetischen Absolutismus und Hohepriester des „l’art pour l’art“, schuf 1866 das große Gedicht „L’Après-midi d’un faune“, das für eine ganze Generation zum bewunderten Modell für eine Poesie des Begehrens wurde. Die berühmteste Folge ist Debussys Komposition. Das epochale Faun-Gedicht wurde zu einem literarischen Kraftfeld. Es regte bis in die Gegenwart Dichter zu faszinierenden Resonanzen und Weiterungen an. In einer Text-Collage, vorgetragen von den großen Schauspielern Maren Eggert und Thomas Thieme, erhält dieses literarisch auf geheizte Panorama des Begehrens Kontur und Stimme. Der „Nachmittag eines Fauns“ findet seinen Widerhall in Gedichten, Briefen und Romanausschnitten von Paul Verlaine über Ernst Jandl bis zu Raoul Schrott. DO 06 OKT Giacinto Scelsis Sinn für Farben, Flächen und fernöstliche Klanganmutungen kommt im anschließenden Nach(t)konzert zum Tragen: Für Altflöte, zwei Gongs und Percussion schrieb der Italiener 1955 sein Werk „Hyxos“, darin spielt er ganz unverhohlen mit den Impressionen traditioneller Musiken Südostasiens, die auch Debussy faszinierten und inspirierten. Gleichzeitig beschwört Scelsi in der fast rituellen Feierlichkeit der Klangszenerie seines Werks wie Debussy in seinem „Faun“ das Abtauchen in den Moment und ein meditatives Hören. THOMAS THIEME MAREN EGGERT Sprecherin Sprecher OKTOBER 2016 DANIIL TRIFONOV Klavier FR 07 OKT 20:00 Großer Saal DANIIL TRIFONOV Klavier Schumann Kinderszenen op. 15 Schumann Toccata op. 7 Schumann Kreisleriana op. 16 Schostakowitsch 24 Präludien und Fugen op. 87 (Auswahl) Strawinsky 3 Sätze aus Petruschka 2. Konzert im Abo Klavierabende EURO 25,–/37,–/49,–/55,– Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 20,–/29,60/39,20/44,– Im Anschluss gegen 22:30 Foyer Ebene 2 Nach(t)konzert und Gespräch an der Bar mit Daniil Trifonov EVA MARIA POLLERUS Cembalo Ligeti Continuum für Cembalo Moderation: Hans-Jürgen Linke Eintritt frei Dauer: ca. 30 Minuten Einen magischen Schwebezustand wahrnehmen – oder schier nervös werden: Beides kann sich einstellen beim Hören von György Ligetis „Continuum für Cembalo“. Das gut fünfminü tige Stück ist pure motorisch-maschinelle Betriebsamkeit, ist maximale Dichte an Tönen. Ligetis Klassiker der Moderne, zu erleben im Nach(t)konzert, bildet den Gegenpart zu Schumanns nicht minder hektisch vorantreibender und zugleich in sich kreisender Toccata. FR 07 OKT 119 MUSIKFEST Mut zum Verharren, zum Auskosten des Moments: So vermeintlich unprätentiös Robert Schumann seine „Kinderszenen“ mit „Der Dichter spricht“ ausklingen lässt, so sehr steht vielleicht gerade die letzte dieser 13 Miniaturen für eine poetische Klangrede, die weniger durch logisches Voranschreiten, denn vielmehr durch Stehenbleiben, Atmen, Sinnieren gekennzeichnet ist. Kein Wunder, dass Claude Debussy, jener Komponist, dem das diesjährige Musikfest gewidmet ist, Robert Schumann zu seinen großen Vorbildern zählte. In seinem Beitrag zum Musikfest zeigt der Pianist Daniil Trifonov, woran Debussy anknüpfen konnte: an die Intensität der Charakterstücke der Kinderszenen ebenso wie an das spielerisch Fantasierende, wie es in der Toccata op. 7 oder im Zyklus „Kreisleriana“ in vollendete Form gebracht wurde. Der russische Pianist Daniil Trifonov, dessen außergewöhnliche Karriere das Publikum der Alten Oper nahezu von Anfang an mitverfolgen konnte, wird in der Spielzeit 2016/17 im Übrigen noch ein weiteres Mal der Einladung nach Frankfurt folgen: Im Februar übernimmt er den Solopart in Rachmaninows drittem Klavierkonzert. MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS OKTOBER 2016 SA 08 OKT MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS ABSCHLUSSKONZERT SA 18:00 Großer Saal 08 Künstlergespräch mit François-Xavier Roth Moderation: Jens Schubbe OKT Teil 1: 19:00 Großer Saal LES SIÈCLES FRANÇOIS-XAVIER ROTH Leitung ALY KEITA Balafon Musik aus Afrika Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune Scelsi Anahit Debussy Jeux FRANÇOIS-XAVIER ROTH LES SIÈCLES MUSIKFEST Teil 2: Sie können frei wählen, welches der folgenden drei Programme Sie besuchen möchten: 20:10 Großer Saal SUNG-JAE KIM Klavier GAMELAN TAMAN INDAH (Einstudierung: Martin Ehrhardt) ENSEMBLE WIDOSARI ELSJE PLANTEMA Gesamtleitung Debussy „Pagodes“ aus „Estampes“ für Klavier solo Traditionelle javanische Gamelanmusik 20:10 Mozart Saal 20:20 Albert Mangelsdorff Foyer Flöte Debussy Images MARION RALINCOURT SUNG-JAE KIM Klavier LES SIÈCLES – KAMMERENSEMBLE Cage Ryoanji für Soloflöte und Ensemble Parallel zum Stück von Cage werden Filmbilder des Filmemachers Frank Scheffer aus dem weltberühmten Zen-Garten Ryonaji bei Kyoto gezeigt. Teil 3: 21:15 Großer Saal LES SIÈCLES FRANÇOIS-XAVIER ROTH Leitung ALY KEITA Balafon Ende gegen 22:10 Musik aus Afrika Dukas La plainte, au loin, du faune (Bearbeitung für Orchester von Yves Chauris) Debussy Orchestersuite Nr. 1 Ravel Prélude zu „Daphnis et Chloé“ Debussy Syrinx für Flöte solo 2. Konzert im Jugendabo EURO 29,–/39,–/44,–/52,–/59,– Wahlabo oder Musikfest-Paket EURO 23,20/31,20/35,20/41,60/47,20 120 Resümee eines ganzen Festivals: Im Abschlusskonzert des Musikfests spannt sich noch einmal ein ganzes Panorama ausgehend von und zurückkehrend zu Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ auf. Jeder einzelne Konzertbesucher ist dabei eingeladen, sich das Programm an diesem letzten Abend selbst zusammenzustellen. Denn während etwa im Großen Saal javanische Gamelan-Musik – eine der großen Inspirationsquellen Debussys – sowie Klaviermusik von Debussy erklingt, besteht im Mozart Saal Gelegenheit, mit Musik von John Cage und bewegten Bildern von Frank Scheffer geistig in die meditative Atmosphäre des Zen-Gartens „Ryoanji“ in Kyoto einzutauchen. Davor und danach Musik von und um Claude Debussy, interpretiert von den stets dem Originalklang der Zeit verpflichteten Musi- kern des französischen Orchesters „Les Siècles“ unter der Leitung seines charismatischen Gründers François-Xavier Roth. Auf dem Programm stehen dabei unter anderem die lange verschollene und erst 2012 von „Les Siècles“ wiederentdeckte Orchestersuite Nr. 1 von Debussy, das Pré lude zur Ballettmusik zu „Daphnis und Chloé“ (zeitgleich entstanden mit Vaslav Nijinskys Bal lettfassung des „Prélude à l’après-midi d’un faune“) und – natürlich! – der „Nachmittag eines Fauns“ selbst. Mit Debussys „Syrinx“ schließt sich der Kreis: Denn der Flöte, die knapp zwei Wochen zuvor den Hörer mitten in die Klangwelten des „Fauns“ hineinführte, gebühren auch die letzten Töne des Festivals. „Très retenu“, sehr zurückhaltend, verlöscht am Ende des Konzerts dieses berühmte mythisch-mysteriöse Flötensolo. 121 OKTOBER 2016 WINDSBACHER KNABENCHOR DI 11 OKT 20:00 Großer Saal MO 17 OKT 19:00 Großer Saal J. S. BACH, H-MOLL-MESSE EUROPA-KULTURTAGE DER EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK – DEUTSCHLAND 2016 WINDSBACHER KNABENCHOR DEUTSCHE KAMMER-VIRTUOSEN BERLIN MARTIN LEHMANN Leitung DOROTHEE MIELDS Sopran REBECCA MARTIN Alt JULIAN PRÉGARDIEN Tenor ALEXANDER WOLF Bass ERÖFFNUNGSKONZERT HR-SINFONIEORCHESTER MAREK JANOWSKI Leitung ATOS TRIO: ANNETTE VON HEHN Violine, STEFAN HEINEMEYER Violoncello, THOMAS HOPPE Klavier J. S. Bach Hohe Messe h-Moll BWV 232 DI 11 OKT Nicht mehr und nicht weniger als ein Lebenswerk steckt darin: Ein Vierteljahrhundert seiner künstlerischen Arbeit resümierte Johann Sebastian Bach, als er seine h-Moll-Messe schrieb. Im Rückgriff auf frühere Kantaten ebenso wie mit Neukompositionen schuf er ein Werk, das in seinem heterogenen Reichtum nicht nur die stilistische Vielseitigkeit des Komponisten, sondern auch die seiner Epoche dokumentiert – ein „Bestof“ der besonderen Art. Die Frische dieser 300 Jahre alten Messe wird schon allein im Klang hörbar sein, wenn sie von einem jungen, sich stetig erneuernden Stimmkörper interpretiert wird: Seit der Gründung des Windsbacher Knabenchors im Jahre 1946 haben mehr als 1500 junge Sänger diesem Ensemble eine permanente Frischzellenkur verpasst und sich mit Konzerten auf dem internationalen Parkett an die Spitze der deutschen Knabenchöre gesungen. Unter der künstlerischen Leitung von Martin Lehmann und gemeinsam mit den Deutschen Kammer-Virtuosen Berlin sowie vier Solisten, die allesamt Experten sind auf dem Gebiet der Alten Musik, wird Bachs „Mont Blanc der Kirchenmusik“ (so Franz Liszts augenzwinkerndes Bonmot) garantiert freudig erklommen werden. Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt Beethoven Ouvertüre zu „Egmont“ f-Moll op. 84 Beethoven Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56 Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische Sinfonie“ Jedes Jahr erhält ein anderer EU-Mitgliedsstaat Gelegenheit, einen Einblick in die kulturelle Vielfalt seines Landes zu geben, das ist die Kernidee der EUROPA-KULTURTAGE der EZB, die alljährlich im Herbst in Frankfurt, dem Ort des Hauptsitzes der EZB, ausgetragen werden. Nach Bulgarien, Lettland und Malta, den Themenländern der letzten drei Jahre, steht Deutschland im Mittelpunkt der diesjährigen KULTURTAGE, die von der EZB und der Deutschen Bundesbank aus gerichtet werden. Wie in den Vorjahren darf sich das Publikum der KULTURTAGE auf ein repräsen tatives, groß besetztes Eröffnungskonzert in der Alten Oper freuen – das von hiesigen Künstlern bestritten wird: Die Ehre gebührt dem hr-Sinfonieorchester! Dem diesjährigen Länderschwerpunkt entsprechend, steht dabei deutsches Kul turgut auf dem Programm. Auf Werke von Beethoven (darunter das virtuose Höchstleistungen ebenso wie kammermusik alisches Denken einfordernde Tripelkonzert mit dem Berliner Atos Trio) folgt mit Robert Schumanns dritter Sinfonie, der „Rheinischen“, ein Einblick in ein Kapitel urdeutscher Geschichte – der Romantik mit all ihrem spontanen Schwärmen. Eine Veranstaltung der EUROPA-KULTURTAGE 2016 der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt 1. Konzert im Abo Bachreihe EURO 29,–/44,–/56,–/69,– Wahlabo EURO 23,20/35,20/44,80/55,20 EURO 23,–/35,–/45,–/58,– Nicht im Wahlabo erhältlich 123 OKTOBER 2016 SA 22 OKT 20:00 Großer Saal nung der Alten Oper als Konzerthaus, fand hier die allererste Barrelhouse Jazzparty statt. Seitdem können sich Jazzliebhaber darauf verlassen, einmal im Jahr nicht nur ein temperamentvolles Konzert mit Deutschlands erfolgreichster Band des traditionellen Jazz und ihren internationa len hochkarätigen Gästen zu erleben, sondern auch eine mitreißende Party mit Bands auf zwei Bühnen und Bewirtung durch die Gastronomie der Alten Oper. Wenn die altehrwürdige, aber nicht minder fidele Barrelhouse Jazzband zu ihrer Party lädt, zeigt sich: Swing, Blues, BoogieWoogie und New Orleans sind auch im 21. Jahrhundert höchst spannende Spielarten des Jazz geblieben! BARRELHOUSE JAZZPARTY „Songs and Sounds from New Orleans“ mit der BARRELHOUSE JAZZBAND BRUCE ADAMS (tp) ROY WILLIAMS (tb) KEN PEPLOWSKI (cl) DENISE GORDON (voc) UND 3 WEITEREN JAZZ- UND BLUESBANDS Im Anschluss ab 23:00 Party in den Foyers Diese Veranstaltung ist für die Freunde des klassischen Jazz der Höhepunkt des Jahres – und zugleich die längste Konzertreihe in unserem Hause: 1983, zwei Jahre nach der Wiedereröff- Eine Veranstaltung der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit der Musikagentur Dieter Nentwig EURO 27,–/35,–/39,–/46,– Nicht im Wahlabo erhältlich Vorverkaufsbeginn: 13 MAI 2016 MI 26 OKT OKTOBER 2016 MI 26 OKT 20:00 Großer Saal SO 30 OKT 18:00 Frankfurt LAB (Schmidtstraße) 47. DEUTSCHES JAZZ FESTIVAL FRANKFURT: ERÖFFNUNGSKONZERT ENSEMBLE MODERN FRANCK OLLU Leitung CONNECT HR-BIGBAND DJANGO BATES Leitung Huang The Sonic Great Wall (Deutsche Erstaufführung) Chr. Mason In the Midst of the Sonorous Islands (Deutsche Erstaufführung) „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ CHUCHO VALDÉS /JOE LOVANO QUINTET Die 47. Ausgabe des Deutschen Jazzfestivals Frankfurt wird mit einem Doppelkonzert in der Alten Oper eröffnet: Die hr-Bigband feiert das epochale Beatles-Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, bevor sich der afrokubanische Pianovirtuose Chucho Valdés zusammen mit dem Tenorsaxophongiganten Joe Lovano die Ehre gibt. Entstanden ab November 1966, gilt das Sgt.-Pepper-Album bis heute als Meisterwerk. Django Bates übernimmt die Herausforderung, das laut Rolling-Stone-Magazin wichtigste Rockalbum aller Zeiten 50 Jahre nach seiner Entstehung zu dekonstruieren und für ein Jazzensemble wieder neu zusammenzusetzen. Chucho Valdés ist der Großmeister des kubanischen Jazz. Der Pianist und Komponist, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert, steht wie kein anderer für die Verbindung von kubanischer Musik mit anderen Musikgenres. Erstmals trifft er auf Joe Lovano, einen der kreativsten und swingendsten Tenorsaxofonisten unserer Zeit. Unterstützt von einer kubanischen Rhythmusgruppe machen die beiden mehrfachen Grammy-Gewinner dieses Gipfeltreffen zu einem funkensprühenden Ereignis, das Kopf, Herz und Füße gleichermaßen zum Vibrieren bringt. connect: Eine Initiative ermöglicht durch ART MENTOR FOUNDATION LUCERNE in Zusammenarbeit mit London Sinfonietta, Ensemble Modern, Asko|Schönberg und Remix Ensemble Casa da Música. Neue Wege in der musikalischen Kommunika tion mit dem Publikum geht das Programm „connect“: In einer Kooperation führender Instrumentalensembles entstehen neue Stücke, die auch die Hörer interaktiv einbinden und so am Konzertgeschehen beteiligen sollen. Ziel ist es, die Beziehung zwischen Komponist, Musiker und Publikum ganz neu zu erkunden und im Idealfall dem Publikum eine wirklich teilhabende Rolle zu ermöglichen. Den Auftakt machen der asiatisch-amerikanische Komponist Ruo Huang (*1976) mit „The Sonic Great Wall“ und der Brite Christian Mason (*1984) mit „In the Midst of the Sonorous Islands“. Mason arbeitet dabei mit „Klang i nseln“, Huang mit „Mini- Bühnen“, die in beiden Fällen aktiv vom Publikum gestaltet werden. Die beiden Werke er klingen im Herbst 2016 in London, Frankfurt, Amsterdam und Porto. Weitere Informationen unter www.ensemble-modern.com 2. Konzert im Abo Ensemble Modern EURO 25,– (Einheitspreis, freie Platzwahl) Wahlabo EURO 20,– Eine Veranstaltung des Hessischen Rundfunks in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt CHUCHO VALDÉS & JOE LOVANO 124 Karten von EURO 17,– bis 54,50 über das hr-Ticketcenter Tel. 069 155 20 00 hr-ticketcenter.de Nicht im Wahlabo erhältlich 125 NOVEMBER 2016 DO 03 NOV 20:00 Mozart Saal DO 03 NOV 20:00 Großer Saal WELTMUSIK IM MOZART SAAL CHRISTIAN TETZLAFF ZUM 50. GEBURTSTAG MUSIKEN GEGEN DIE HEIMATLOSIGKEIT DIE DEUTSCHE KAMMER PHILHARMONIE BREMEN CHRISTIAN TETZLAFF Violine und Leitung MÓNIKA LAKATOS & ROMENGO UND GÄSTE 03 NOV Im Anschluss Mozart Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 Schönberg Verklärte Nacht op. 4 (Fassung für Streichorchester von 1943) Haydn Sinfonie Nr. 80 d-Moll Hob. I:80 Mendelssohn Violinkonzert e-Moll op. 64 gegen 21:30 Albert Mangelsdorff Foyer An der Bar mit den Künstlern des Abends Moderation: Hans-Jürgen Linke Eintritt frei Dauer: ca. 20 Minuten „Also, wenn das noch eine Weile so weitergeht, wäre es super“, antwortete Christian Tetzlaff unlängst im Interview auf die Frage nach seiner künstlerischen Zukunft. Eine verständliche Zwischenbilanz, die der Geiger kurz vor seinem 50. Geburtstag zog. Denn Christian Tetzlaff wird als einer der führenden Künstler unserer Zeit gefeiert, auf allen internationalen Konzertpodien der Welt ist der gebürtige Hamburger geschätzt für seine durchdachten und pointierten Interpretationen. Die Alte Oper feiert den Geburtstag des Geigers in diesem Jahr gleich zweimal: Nach dem Gastspiel im Mai (nur wenige Tage nach seinem 50. Geburtstag) folgt Christian Tetzlaff im November erneut gemeinsam mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen der Einladung in die Alte Oper, diesmal mit einer Auswahl an Stücken von Klassik bis klassischer Moderne. Auch die Solistenkonzerte leitet Tetzlaff dabei vom Pult aus. „Man muss über Artikulation und Striche nicht mehr so viel reden, wenn man deutlich führt“, beschreibt er die Vorteile dieser heute selten gewordenen Aufführungspraxis. Den Abschluss des Programms bildet Felix Mendelssohns Violinkonzert, dessen Einspielung in der Interpretation von Christian Tetzlaff 2012 in die Bestenliste der deutschen Schallplattenkritik aufgenommen wurde. 2. Konzert im Abo Orchesterkonzerte 3. Konzert im Jugendabo EURO 27,–/39,–/45,–/58,–/69,– Wahlabo EURO 21,60/31,20/36,–/46,40/55,20 DO Kaum ein Volk verkörpert die Verbindung von Migration und Musik so sehr wie die Roma. „Ein Roma ist überall Roma“, sagte Mónika Lakatos, Sängerin des Ensembles Romengo. Roma-Musiker spielen eine wichtige Rolle beim kulturellen Austausch und bereicherten nicht nur ihre eigene, sondern auch andere Musikkulturen und Stile von Jazz bis Klassik. Dennoch teilen die Roma weltweit eine Erfahrung, die immer in ihrer Musik mitschwingt: das Gefühl der Heimatlosigkeit und der Ausgrenzung. Mónika Lakatos & Romengo pflegen in erster Linie eine Vokalmusik der Olah-Roma. Es war die Armut der Menschen, die diesen Stil hervorbrachte: Teure Instrumente konnten sie sich nicht leisten und so wurden diese einfach imitiert. Die vokale Musik der Olah-Roma besteht zumeist aus improv isierten Liedern, die die Schwierigkeiten des Lebens, verschiedene Gefühle und Gedanken widerspiegeln: die Liebe, das Gefühl des Ver banntseins und das Unglück Einzelner oder der Gemeinschaft. Dieses Repertoire stellt auch die Verbindung zu anderen Genres der Roma-Gemeinschaften in der Welt her: zum Flamenco, zu russischen Roma-Liedern oder auch zu musikalischen Formen aus dem Norden Indiens. Und so lädt Mónika Lakatos für dieses Konzert RomaMusiker aus verschiedenen Ländern Europas ein, gemeinsam gegen die Heimatlosigkeit zu spielen und zu singen. EURO 22,–/35,– Wahlabo oder Weltmusik-Paket EURO 17,60/28,– 126 CHRISTIAN TETZLAFF Violine NOVEMBER 2016 DO 10 NOV 20:00 Großer Saal ich bisher Angst. Er ist so perfekt.“ Doch jetzt hat der Sänger mit der derzeit wohl am meisten gelobten Countertenor-Stimme den Schritt gewagt: In der Alten Oper Frankfurt stellt er zwei Bach-Solokantaten für Altstimme vor und damit zwei besondere Perlen aus dem umfangreichen Kantatenschaffen Johann Sebastian Bachs. Jarousskys Kantatenprogramm mit dem renommierten Freiburger Barockorchester ist seine erste intensive Annäherung an den größten unter den Barockmeistern und dabei auch eine neue Herausforderung in Sachen Textdarstellung, schließlich wird er hier nun erstmals auf deutsch singen. Und deutsch sei eine Sprache, „die man sehr gut beherrschen sollte – damit der Sänger nicht als Fremdkörper empfunden wird“, diesen Anspruch hat der Franzose mit der unbeschränkten Höhe an sich gestellt. PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor FREIBURGER BAROCKORCHESTER PETRA MÜLLEJANS Violine und Leitung Telemann Ouvertüre zu „Matthäus-Passion“ TWV 5:53 („Danziger Passion“), Passionskantate „Der am Ölberg zagende Jesus“ TWV 1:364, Ouvertüre zu „Der für die Sünde der Welt leidende und sterbende Jesus“ („Brockes-Passion“) TWV 5:1, Passionskantate „Jesus liegt in letzten Zügen“ TWV 1:983 J. S. Bach Sinfonia aus der Kantate „Gleich wie der Regen und Schnee vom Himmel fällt “ BWV 18, Sinfonia aus der Kantate „Der Herr denket an uns“ BWV 196, Sinfonia aus der Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ BWV 21, Kantate „Ich habe genug“ BWV 82 SUSAN GRAHAM Mezzosopran FR 11 NOV Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt „Unbedingt muss ich mich mit Bach beschäftigen“, sagte Philippe Jaroussky im vergangenen Jahr in einem Interview – und: „Vor Bach hatte 2. Konzert im Abo Bachreihe EURO 29,–/44,–/56,–/69,– Wahlabo EURO 23,20/35,20/44,80/55,20 FR 11 NOV 20:00 Großer Saal DO HELABA CLASSICNIGHTS 10 LONDON SYMPHONY ORCHESTRA ANDRÉ PREVIN Leitung SUSAN GRAHAM Mezzosopran NOV Ravel Le tombeau de Couperin Ravel Shéhérazade Dvořák Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 „Englische“ PHILIPPE JAROUSSKY Für Susan Graham sind sie ein wahrhaft „magisches Stück“, die drei schweren Duft atmenden Orchesterlieder, die Maurice Ravel 1903 unter dem Eindruck von Nikolai Rimsky-Korsakows sinfonischer Dichtung „Shéhérazade“ komponierte. Ravels gleichnamiger kleiner Zyklus „ist so bewegend“, so die US-amerikanische Mezzo- sopranistin. „Eine Rede in Bildern, eine Rede über vergegenwärtigte exotische Orte und beobachtete exotische Szenerien, ein sich Versenken in eine Welt, von der man immer nur geträumt hat.“ Nicht die Sehnsucht nach imaginären Orten, sondern der Reflex auf seine eigene böhmische Heimat bestimmt die achte Sinfonie Antonín Dvořáks – die ihren Beinamen „Englische“ nur deshalb trägt, weil der Komponist sie von einem britischen Verleger drucken ließ und weil er sie kurz nach der Uraufführung in Cambridge dirigierte. Und so wird der Abend mit dem hervor ragenden London Symphony Orchestra zur Reise in erträumte und erinnerte Orte, die in starken Klangfarben evoziert werden. EURO 29,–/49,–/68,–/89,–/98,– Wahlabo EURO 23,20/39,20/54,40/71,20/78,40 Countertenor 128 129 NOVEMBER 2016 SA 19 NOV 18:45 Albert Mangelsdorff Foyer Wie Programmhefte oder CD-Texte unsere Musikwahrnehmung beeinflussen Ein Vortrag des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik Eintritt frei 20:00 Großer Saal SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS MARISS JANSONS Leitung GIL SHAHAM Violine Beethoven Violinkonzert D-Dur op. 61 Haydn Sinfonie Nr. 100 G-Dur Hob. I:100 „Militär“ Nicht ohne Grund gehören die Konzerte des BRSymphonieorchesters unter Mariss Jansons zu den Höhepunkten im Programm der Alten Oper. Hier stimmt einfach alles – und vor allem stimmt die Chemie: So wie die Münchner ihren selbstgewählten Chef loben, so schwärmt auch dieser von „seinem“ Orchester. Ein derart erstklassiges Ensemble zu leiten, so Jansons, sei für ihn, als würde er einen Rolls-Royce fahren. Auf dem Beifahrersitz nimmt in diesem November Gil Shaham Platz. Der amerikanische Solist interpretiert dabei einen Klassiker der Geigenliteratur, der es zunächst schwer hatte: Im zeitgenössischen Konzertleben, geprägt von flirrendem Virtuosenglanz, war Beethovens einziges Violinkonzert ein sinfonisches Schwergewicht, das seine Zuhörer forderte. Joseph Haydns „Militärsinfonie“ hingegen sollte seit ihrer Uraufführung ein durchschlagender Erfolg beschieden sein. Immer für eine Überraschung gut, konfrontierte Haydn das Londoner Publikum mit einem Aufeinanderprallen seines bekannt eleganten Orchesterklangs mit dem Kriegslärm der Janitscharenmusik. EURO 29,–/49,–/68,–/89,–/98,– Wahlabo EURO 23,20/39,20/54,40/71,20/78,40 MARISS JANSONS SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS SA 19 NOVEMBER 2016 SO 20 NOV 19:00 Großer Saal EUROPA-KULTURTAGE 2016 DER EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK – DEUTSCHLAND GEWANDHAUS ORCHESTER HERBERT BLOMSTEDT Leitung 100 Jahre Gewandhaus – Programm von 1916 unter Arthur Nikisch: Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ Strauss Tod und Verklärung op. 24 Wagner „Waldweben“ aus „Siegfried“ WWV 86 C Wagner Ouvertüre zu „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ WWV 70 Einmal im Jahr wird der Blick ganz gezielt auf einen der EU-Mitgliedsstaaten und seine reiche Kultur gelenkt, wenn die Europäische Zentralbank in Frankfurt ihre EUROPA-KULTURTAGE ausrichtet. 2016 stellen die EZB und die Deutsche Bundesbank Deutschland in den Mittelpunkt der KULTURTAGE und bieten dem Publikum zahlreiche Gelegenheiten, die eigene vielfältige Kultur zu reflektieren. Mit dem Gewandhaus orchester aus Leipzig präsentiert sich dabei eines der traditionsreichsten Orchester – bis ins 15. Jahrhundert gehen seine Wurzeln zurück. Heute zählt es zu den Spitzenorchestern weltweit – und zugleich zu einem der größten Klangkörper überhaupt: Mehr als 180 Musiker ge hören dem Orchester an. Ein Stück Geschichte wird auch in dem Programm des Abends lebendig: Die Leipziger haben für ihren Beitrag zu den KULTURTAGEN ein historisches Konzert von vor genau 100 Jahren rekonstruiert. Damals leitete Arthur Nikisch das Orchester, heute steht Herbert Blomstedt am Dirigentenpult – selbst langjähriger Gewandhauskapellmeister und einer der erfahrensten Orchesterleiter unserer Zeit. HERBERT BLOMSTEDT Eine Veranstaltung der EUROPA-KULTURTAGE 2016 der Europäischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt NOV 2. Konzert im Abo Sonntagabendkonzerte EURO 29,–/49,–/69,–/85,– Wahlabo EURO 23,20/39,20/55,20/68,– 130 131 NOVEMBER 2016 NOVEMBER 2016 MI 23 NOV 20:00 Großer Saal SA 26 NOV 20:00 Mozart Saal SO 27 NOV 16:00 Mozart Saal MI 30 NOV 20:00 Großer Saal AL JARREAU & NDR BIGBAND JONATHAN BERMAN Leitung UELI WIGET Klavier ENSEMBLE MODERN MEISTERKLASSE LEV NATOCHENNY Klavier JAZZNIGHTS Mit der NDR Bigband aufzutreten, ist für den Altmeister Al Jarreau immer eine Art Heimspiel – auch bei den JAZZnights in der Alten Oper Frankfurt. Denn in deren Heimatstadt Hamburg steht die Wiege von Al Jarreaus Karriere: 1976 war es, als ein legendärer Abend im Hamburger Jazzlokal „Onkel Pö“ den bis dahin noch unbekannten Jazzsänger zum Star machte. Mit der NDR Bigband folgt Al Jarreau der Einladung der Frankfurter JAZZnights und huldigt einem seiner großen Ahnen und Vorbilder: Duke Ellington. Von Jörg Achim Keller, dem Leiter der Bigband, stammte die Idee, die Al Jarreau sofort begeis terte: „Ich singe schon sehr lange ein paar wenige Songs aus dem Ellington-Repertoire“, aber die Arbeit mit Keller und der Bigband habe ihm „eine ganz neue, irgendwie frische Art der Annäherung an diese Musik erlaubt. Die Arrangements schaffen einen Mix aus Jarreau und den Qualitäten der NDR Bigband. Herausgekommen ist dabei etwas tatsächlich Brandneues.“ Eine Kooperation der Karsten Jahnke Konzertdirektion mit der Alten Oper Frankfurt EURO 39,–/49,–/59,–/69,– Wahlabo EURO 31,20/39,20/47,20/55,20 Goehr Manere 1, 2, 3 (Deutsche Erstauff ührung) Janáček Concertino Knussen Songs without Voices op. 26 Goehr Verschwindendes Wort (DEA) 19:00 Mozart Saal Konzerteinführung Gregorianischer Gesang, Tierassoziationen und die Vieldeutigkeit der Worte sind Thema im dritten Abonnementkonzert des Ensemble Modern. Ausgehend von Alexander Goehrs „Manere“, das von einer Melodie aus dem Graduale Romanum inspiriert ist, spielen sich die Musiker weiter zu Leos Janáčeks „Concertino“, das der Komponist einst selbst plastisch beschrieb: Der erste Satz erinnere an einen Igel, der vergeblich versuche, zu seinem Ziel zu gelangen; im Klarinettensolo des zweiten Satzes höre er ein Eichhörnchen kreischen, im dritten sehe er Eulen und andere Nachtvögel ins Klavier starren, während der vierte schließlich Gezänk wie im Märchen sei ... Ganz eigene Assoziationen können sich die Hörer dann im zweiten Konzertteil bilden: Oliver Knussens „Songs without Voices“ und Alexander Goehrs „Verschwindendes Wort“ lassen genug Raum, sich über das Verhältnis von Musik und Sprache Gedanken zu machen. Interpreten und Programm werden noch bekannt gegeben. Seit etlichen Jahren schon stellt sich einmal in der Spielzeit die Meisterklasse des Klavierpädagogen Lev Natochenny dem Publikum in der Alten Oper vor. Welche jungen Pianistinnen und Pianisten den Nachmittag im Mozart Saal gestalten, wird erst kurzfristig bekannt gegeben. Eines aber ist gesetzt: Höchster Anspruch! Denn für ihr Vorspiel in der Alten Oper pflegen die jungen Talente, die bereits beträchtliche Konzert erfahrung gesammelt haben, gemeinsam mit ihrem Lehrer ein Programm auszuwählen, das es in sich hat – hochvirtuose Werke und Klavierliteratur, die technisch wie auch musikalisch alles abverlangt. Von Schülerinnen und Schülern mag man da kaum mehr sprechen. EURO 16,–/20,–/25,–/29,– Wahlabo EURO 12,80/16,–/20,–/23,20 Werke von Szymanowski und Schubert Dass er bisweilen als Exzentriker tituliert wird, nimmt er gern in Kauf. Doch Krystian Zimerman trifft jede seiner Entscheidungen ganz im Dienst der Kunst. Dabei ist die Exzentrik des Pianisten gar nicht schrill und skurril, sondern liegt im Gegenteil in einer tiefen Ernsthaftigkeit, mit der er der Musik begegnet. In den wenigen Konzerten, die Zimerman seinem Publikum Jahr für Jahr gönnt, überlässt er nichts dem Zufall – genau wie in seinen exakten, doch hochsensiblen Inter pretationen, die aus einem großen Detailreichtum ihre vereinnahmende Spannung gewinnen. Krystian Zimerman kann nicht anders, denn der Musik gegenüber fühlt er sich verpflichtet – und keiner Äußerlichkeit, die der Musikmarkt vorschreiben würde. Als er einmal gefragt wurde, ob er ein Wahnsinniger sei, antwortete Krystian Zimerman mit der entwaffnenden Gegenfrage: „Oder nur ein Mensch?“ EURO 25,–/37,–/49,–/55,– Wahlabo EURO 20,–/29,60/39,20/44,– 3. Konzert im Abo Ensemble Modern EURO 23,–/30,– Wahlabo EURO 18,40/24,– AL JARREAU KRYSTIAN ZIMERMAN KRYSTIAN ZIMERMAN DEZEMBER 2016 DO 01 DEZ 20:00 Mozart Saal FOKUS ANNA PROHASKA ANNA PROHASKA Sopran ERIC SCHNEIDER Klavier LARS EIDINGER Sprecher FOKUS FR 02 DEZ 20:00 Großer Saal DI 06 DEZ 20:00 Großer Saal SIR JOHN ELIOT GARDINER Leitung BUDAPEST FESTIVAL ORCHESTRA THE MONTEVERDI CHOIR THE ENGLISH BAROQUE SOLOISTS Ein Programm zum 400. Todestag von William Shakespeare Schubert Der Tod und das Mädchen D 531, Romanze aus Rosamunde D 797, Am See D 746 Brahms Fünf Lieder der Ophelia WoO 22 Strauss Drei Lieder der Ophelia sowie Lieder von Dowland, Mendelssohn, Schumann, Berlioz, Wolf und Honegger J. S. Bach Messe F-Dur BWV 233 „Lutherische Messe“, Kantate „Süßer Trost, mein Jesu kömmt“ BWV 151, Magnificat D-Dur BWV 243a Es ist kein Zufall, dass sich Anna Prohaska unter all den schillernden Shakespeare-Figuren ausge rechnet Ophelia ausgesucht hat. Zu ihrem zweiten Fokus-Konzert bringt die Sopranistin gemeinsam mit dem Schauspieler Lars Eidinger und dem Pianisten Eric Schneider ein Liedprogramm mit, das dem großen englischen Dramatiker huldigt, dessen 400. Todestag die Literaturwelt in diesem Jahr gedenkt. Ophelia changiert wie keine andere von Shakespeares Personal zwischen geheimnisvoll und tragisch, zartfühlend und expressiv, Verzweiflung und Wahnsinn. Anna Prohaska hat eine ganze Fülle an Liedern zusammengetragen, die sich Ophelia widmen und über fünf Jahrhunderte hinweg in ein immer anderes Licht rücken. An ihrer Seite konfrontiert Lars Eidinger in Rezita tionen des Shakespear’schen Textes die Ophelia-Gesänge mit Hamlet selbst. Die Sopranistin weiß, dass gerade der intime Rahmen des Liederabends vor größere Herausforderungen als die Opernbühne stellt. Aber genau deshalb mag sie das Liedpodium so gerne und versteht es, mit dezenten Mitteln eindrucksvoll zu gestalten. Mit frischer Wandlungsfähigkeit schlüpft Anna Prohaska auch in die Lieder der Ophelia und zeichnet ein facettenreiches Seelenbild von Schönheit, Sehnsucht und Schicksal. DEZEMBER 2016 IVÁN FISCHER Leitung LEONIDAS KAVAKOS Violine Schubert Ouvertüre zu „Die Zauberharfe“ D 644 „Rosamunde-Ouvertüre“ Bartók Violinkonzert Nr. 2 h-Moll Sz 112 Bartók „Ungarische Skizzen“ – 5 Bilder aus Ungarn Sz 97 Schubert Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 Sir John Eliot Gardiner ist gleichermaßen ein Bach-Spezialist wie ein Bach-Verehrer, nicht erst seit dem Bach-Jahr 2000, in dem er mit dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists eine 14 Länder durchquerende Pilgerfahrt unternahm, um das komplette Kantatenwerk nach dem Zeitplan des Kirchenkalenders aufzuführen. Kaum ein Ensembleleiter und Musikologe kann entsprechend vertrauter sein mit dem Kosmos Bach – weshalb Sir John Eliot Gardiner auch den Wert der eher unbekannten Einträge im Bachwerkverzeichnis zu schätzen weiß. So wird der von Gardiner bereits 1964 gegründete Monteverdi Choir – nach Meinung vieler Kritiker der beste Chor für barockes Repertoire – in Frankfurt neben dem bekannten und festlich strahlenden „Magnificat“ eine jener „Lutherischen Messen“ vorstellen, die Johann Sebastian Bach in den 1730er Jahren komponiert hatte und die nur aus den Sätzen Kyrie und Gloria bestehen. Wer den Taktstock schwingt, hat immer das Sagen? Nicht zwangsläufig: Im Budapest Festival Orchestra gestalten seit über 30 Jahren die Mitglieder aktiv das Profil des Klangkörpers. „Bei uns ist der einzelne Musiker mit all seinen Ideen und Interessen gefragt“, beschreibt Mitbegründer und Musikalischer Leiter Iván Fischer das Erfolgsrezept, das sein Ensemble zu einem der gefragtesten Klangkörpern unserer Zeit hat wachsen lassen. Kein Wunder, dass gerade der griechische Geiger Leonidas Kavakos seit gut zwei Jahrzehnten die Zusammenarbeit mit den Ungarn pflegt. Der für seine kompromisslose Konzentration auf das musikalisch Wichtige bekannte Künstler widmet sich beim Frankfurter Gastspiel Béla Bartóks zweitem Violinkonzert – klassisches Konzert an der Oberfläche, innendrin aber virtuoses Variationswerk. Gerahmt wird das Programm von Werken Franz Schuberts, darunter die Sinfonie Nr. 5, mit der sich der junge Komponist vor seinem Idol Mozart verneigte. Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt 3. Konzert im Abo Orchesterkonzerte, 4. Konzert im Jugendabo EURO 29,–/39,–/49,–/69,–/85,– Wahlabo EURO 23,20/31,20/39,20/55,20/68,– 3. Konzert im Abo Bachreihe EURO 29,–/49,–/69,–/85,– Wahlabo EURO 23,20/39,20/55,20/68,– DI 06 DEZ 20:00 Mozart Saal NIKOLAI LUGANSKY Klavier Franck Prélude, Fugue et Variation op. 18 (Bearbeitung für Klavier von Harold Bauer) Schubert Impromptus D 935 op. 142 Tschaikowsky Die Jahreszeiten op. 73bis (Auswahl) Rachmaninow 4 Moments Musicaux op. 16 (Auswahl) Er habe sich verliebt, hat Nikolai Lugansky bereits vor Jahren gestanden: in Rachmaninow! Und jedes Mal, wenn er ihn höre oder spiele, werde diese Liebe nur noch tiefer. Wie in einer langen Ehe hat sich das erste Verliebtsein längst in eine unendliche Vertrautheit verwandelt und Nikolai Lugansky zählt zu den bedeutendsten Rachmaninow-Interpreten der Zeit. Mit seinen Wurzeln in der großen Tradition der russischen Klavierschule ist sein Spiel auch prädestiniert für die hochromantischen, doch keinesfalls glatten und uneigenwilligen Werke des Russen. Dessen intellektuellem wie bescheidenem Auftreten fühlt Lugansky sich ebenso verwandt, wie seiner pianistischen Meisterschaft. Doch festlegen lassen möchte der Pianist sich ganz und gar nicht. Und so gestaltet er sein Programm in der Alten Oper unerwartet und abwechslungsreich: Die leidenschaftlichen Seelengemälde Rachmaninows und Tschaikowskys konfrontiert er mit typisch Schubert’scher intimer Lyrik und César Francks an Bach geschulter Kontrapunktik, die jedoch den romantischen Gestus zu keiner Zeit vermissen lässt. 3. Konzert im Abo Klavierabende EURO 25,–/29,–/34,–/39,– Wahlabo EURO 20,–/23,20/27,20/31,20 EURO 25,–/37,–/49,–/55,– Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 20,–/29,60/39,20/44,– IVÁN FISCHER 134 DEZEMBER 2016 / JANUAR 2017 MI 14 DEZ – SA 17 DEZ Mozart Saal FR 16 DEZ – SA 07 JAN Großer Saal PIPPI LANGSTRUMPF ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK Musikalische Komödie über ein starkes Mädchen nach dem Buch von Astrid Lindgren Das Musical mit den Liedern von Udo Jürgens ab 5 Termine FR 16 DEZ 2016 bis SA 07 JAN 2017 Preview: FR 16 DEZ 2016: 19:30 Uhr Premiere: SA 17 DEZ 2016: 19:30 Uhr Für Kinder ab 5 Jahren Inszenierung und Bearbeitung als Musiktheaterstück: Hans-Dieter Maienschein Ausstattung: Annette Finze Musik: Georg Riedel und unter Verwendung klassischer Kompositionen von J. Strauß u. a. DI – FR sowie SO 25 DEZ und SO 01 JAN: 19:30 Uhr SA 17 DEZ, SO 18 DEZ, MO 26 DEZ, SA 31 DEZ, FR 06 JAN: 15:00 und 19:30 Uhr SA 07 JAN: 15:00 Uhr Keine Vorstellungen am SA 24 DEZ und am MO 02 JAN Termine MI 14 DEZ 17:00 Uhr DO 15 und FR 16 DEZ: 14:30 und 17:00 Uhr SA 17 DEZ: 14:00 und 17:00 Uhr INFORMATIONEN ZUM MUSICAL Pippi Langstrumpf – mit vollständigem Namen Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf – ist das stärkste Mädchen der Welt. Sie lebt ganz allein mit ihren beiden Haustieren, der Meerkatze Herr Nilsson und dem Pferd Kleiner Onkel, in der Villa Kunterbunt. Das ist natürlich ein Dorn im Auge der besorgten Heimleiterin Frau Prysselius. Doch Pippi weiß sich gegen sie und die anderen Erwachsenen zur Wehr zu setzen und erlebt gemeinsam mit ihren Freunden Annika und Tommy unzählige Abenteuer. Das herrlich unerzogene Mädchen hält nicht nur die beiden Diebe Donner Karlsson und Blom in Schach, sondern sie beweist auch, dass man mit Mut und Phantasie die kniffligsten Aufgaben und Probleme lösen kann. Das Papageno Musiktheater am Palmengarten steuert mit dieser Produktion erneut einen fantasievollen Beitrag zum Weihnachtsprogramm der Alten Oper bei – seit vielen Jahren schon gehören die letzten Termine vor Weihnachten im Mozart Saal der Truppe um Theatergründer und -leiter Hans-Dieter Maienschein. ab Seite 52 HINTERGRÜNDE zu „Ich war noch niemals in New York“ ab Seite 243 Eine Veranstaltung der tour-house Veranstaltungs-, Konzert- TV- und Media Consulting GmbH Preview: EURO 22,60/27,90/46,90/57,50/67,50/73,50 FR und SA abends, Premiere, Silvester abends: EURO 49,–/60,60/77,90/93,90/105,90/117,50 Nachmittags und SO 25 DEZ, MO 26 DEZ, SO 01 JAN abends: EURO 44,50/56,–/73,50/89,50/100,90/112,90 SO 18 DEZ abends, DI 20 DEZ – DO 05 JAN abends EURO 27,90/37,60/60,90/75,50/89,50/97,90 50 % Kinderermäßigung bis 16 Jahre; keine Kinderermäßigung am Silvesterabend Nicht im Wahlabo erhältlich Eine Veranstaltung der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit dem Papageno Musiktheater am Palmengarten EURO 15,50/18,50 (Erwachsene) EURO 12,50/15,50 (Kinder) Nicht im Wahlabo erhältlich 136 ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK FR 16 DEZ bis SA 07 JAN JANUAR 2017 SO 08 JAN 18:00 Großer Saal 1822-NEUJAHRSKONZERT JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE TUNG-CHIEH CHUANG Leitung MARTIN LÜCKER Orgel Britten Young Person’s Guide to the Orchestra op. 34 Poulenc Konzert für Orgel, Streicher und Pauke g-Moll Mantovani Time Stretch (on Gesualdo) Respighi „Pini di Roma“. Sinfonische Dichtung für Orchester EURO 22,–/33,–/43,–/49,–/59,–/68,– Wahlabo EURO 17,60/26,40/34,40/39,20/47,20/54,40 SA 21 JAN FOKUS JORDI SAVALL 17:00 Mozart Saal Konzerteinführung mit Jordi Savall 20:00 Mozart Saal 18:00 Mozart Saal Muslimische, jüdische und christliche geistliche Musik aus dem Mittelmeerraum DIALOG DER SEELEN L’EUROPE MUSICAL HESPÈRION XXI JORDI SAVALL Viola da Gamba und Leitung Werke von Dowland, Gibbson, Brade, Cabanilles, Scheidt, Alberti, Rossi, Valente u. a. Dass ein Kontinent keineswegs auf einer gemeinsamen Tradition fußt, führt Jordi Savall im ersten Programm eines intensiven Konzert wochenendes vor Ohren. Das gute alte Europa wird für das Fokus-Festival, das Jordi Savall für die Alte Oper gestaltet, zum Ausgangspunkt – und am ersten Fokus-Tag zugleich zum Sinnbild für Savalls kosmopolitischen Werdegang: Die Erkenntnis, wie zahlreich die Einflüsse auf die europäische Musik sind und wie sich in ihr die unterschiedlichsten Kulturen begegnen, treibt den Gambisten immer wieder an, weit über den europäischen Tellerrand hinaus zu lauschen und Länder und Zeiten in einen faszinierenden Dialog treten zu lassen. Mit einem ganzen Füllhorn voll europäischer Gambenmusik von Spätrenais sance bis Frühbarock lädt Savall zu einer lebendigen Hörreise quer durch Europa ein und macht Station an den kunstsinnigen Höfen Venedigs, Englands, Frankreichs, Spaniens, Portugals und Deutschlands. EURO 30,– Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 24,– HESPÈRION XXI JORDI SAVALL Fidel, Lyra und Leitung KATERINA PAPADOPOULOU Gesang GÜRSOY DINÇER Gesang MOSLEM RAHAL Ney YURDAL TOKCAN Oud HAKAN GÖNGÖR Kanun HAÏG SARIKOUYOUMDJIAN Duduk und Belul DIMITRI PSONIS Santur und Moresca Einen Dialog, der aktueller kaum sein könnte, stellt Jordi Savall ins Zentrum seines zweiten Konzerts an diesem Abend. „Die arabische und die jüdische Welt scheinen ihre ehemalige ertragreiche Verwandtschaft vergessen, der mosle mische Orient und der Westen christ l icher Tradition sich in einer ausweglosen Konfrontation verfangen zu haben“, analysiert der französisch-libanesische Schriftsteller Amin Maalouf mit Blick auf Savalls Programm und wünscht sich, dass neben Kulturen und Religionen vor allem die Seelen in einen versöhnenden Austausch treten. Einen Beitrag dazu leistet Savalls Idee, die verloren gegangene Nähe der Kulturen des Abend- und des Morgenlandes durch Musik wieder herzustellen. Erstaunliche Parallelen brechen sich Bahn in einem Programm, das ganz ohne Schranken von West nach Ost reist und zeigt, welche musikalischen Schätze zum Vorschein kommen können, wenn an die Stelle eines eurozentristischen Denkens eine ernsthafte Auseinandersetzung mit anderen Kulturen tritt. EURO 30,– Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 24,– TUNG-CHIEH CHUANG 139 FOKUS Sein Lehrer an der als Dirigentenschmiede geltenden Weimarer Musikhochschule attestierte ihm, er habe „einen unglaublichen Klang in den Händen“: Tung-Chieh Chuang aus Taiwan ist eines der großen Taktstocktalente von heute, er gewann 2015 den Malko-Wettbewerb in Kopenhagen und den 2. Preis sowie den Publikums preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti in der Alten Oper Frankfurt. Jetzt wird er wieder zurückkehren an jenen Ort, an dem er die Wettbewerbszuhörer so begeistert hat: Tung-Chieh Chuang ist Gastdirigent der Jungen Deutschen Philharmonie bei einem der beliebtesten Termine dieses mitreißenden Orchesters, nämlich dem 1822-Neujahrskonzert mit seinen traditionell ebenso kurzweiligen wie intelligenten Programmen. Das Jahr 2017 wird mit zahlreichen Rückblenden begrüßt: auf Henry Purcell (in Benjamin Brittens „Young Person’s Guide to the Orchestra“), auf Carlo Gesualdo (in Bruno Mantovanis „Time stretch“) und mit Ottorino Respighi auf das gute alte Rom. JANUAR 2017 JANUAR 2017 DI 24 JAN 20:00 Großer Saal SA 21 JAN FOKUS JORDI SAVALL SO 22 FOKUS JAN SO 22 JAN 11:00 Großer Saal FOKUS JORDI SAVALL FOLIAS CRIOLLAS: LA RUTA DEL NUEVO MONDO Das barocke Spanien und die lebendigen Huasteca-, Llanera- und Jarocha-Traditionen der Neuen Welt im musikalischen Dialog LA CAPELLA REIAL DE CATALUNYA TEMBEMBE ENSAMBLE CONTINUO HESPÈRION XXI JORDI SAVALL Leitung Im dritten Konzert seines Fokus-Festivals verbindet Savall musikalische Traditionen, die sich erstaunlich nah sind und die doch ein großer Ozean trennt: Den Weg spanischer Barockmusik in die Neue Welt verfolgt Savall in seinem Programm „Folías criollas“. Die barocke Folia wird darin zum Synonym für Musik andalusischen Ursprungs, die den Sprung über den Atlantik geschafft und sich in Lateinamerika mit afrikanischen oder karibischen Musiktraditionen verschwistert hat. Gemeinsam mit dem mexikanischen Tembembe Ensamble Continuo, den Musikern von Hespèrion XXI sowie der Capella Reial de Catalunya geht Savall auf Spurensuche in Lateinamerika und setzt sich auf die Fährte des alten Hispaniens in der traditionellen Musik Mexikos und Kolumbiens. Eine Vielzahl tradi tioneller Instrumente sowie ein engverwobener musikalischer Dialog aus Barock und Folklore zeichnen das Programm aus, das ganz Savalls fester Überzeugung folgt: „Nur Musiker, die mit ihrer jeweiligen Kultur großgeworden und aufgewachsen sind, vermitteln Authentizität und Glaubwürdigkeit.“ MITSUKO UCHIDA Klavier Mozart Sonate Nr. 16 C-Dur KV 545 Schumann Kreisleriana op. 16 Widmann Neues Werk Schumann Fantasie C-Dur op. 17 Bereits im vergangenen Januar hat Mitsuko Uchida ihren so einzigartig klaren und von keinerlei großer Geste verstellten Blick auf diese beiden Komponisten in drei „Fokus“-Konzerten unter Beweis gestellt – unter anderem mit dem Klarinettisten und Komponisten Jörg Widmann als Kammermusikpartner, von dem sie jetzt auch ein neues Werk in Frankfurt präsentieren wird. Mozart und Schumann – für Mitsuko Uchida sind diese beiden Komponisten seit langem Konstanten ihrer Konzertprogramme. Wobei sie sich in ihrem rein technischen Anspruch gar nicht so ähnlich sind, wie die Pianistin befindet. Schumann sei mitunter „sehr unangenehm“ zu spielen. „Er schreibt die Werke in seiner Fantasie, in einer Vorstellung von Perfektion, wie er selbst nie würde spielen können. Das ist bei Mozart ganz anders. Der wusste genau, dass er seine Partituren nachher auch würde umsetzen können.“ Für Mitsuko Uchida ist Mozart der ge erdete Praktiker – und seine Musik stets „an Charaktere gebunden. Fast jedes ist eine Oper. Wenn ich Mozart spiele, mache ich Oper.“ 4. Konzert im Abo Klavierabende EURO 25,–/37,–/49,–/55,– Wahlabo EURO 20,–/29,60/39,20/44,– MITSUKO UCHIDA Klavier DI 24 JAN EURO 39,Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 31,20 140 141 JANUAR 2017 FR 27 JAN SO 29 JAN 19:00 Großer Saal 18:45 Albert Mangelsdorff Foyer SWR SYMPHONIE ORCHESTER Breiter, beweglicher, individueller? Zum Musikgeschmack von Klassikhörern des frühen 21. Jahrhunderts Diskussionsrunde des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik DAVID ZINMAN Leitung ARCADI VOLODOS Klavier Weber Ouvertüre zur Oper „Euryanthe“ Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Eintritt frei 20:00 Großer Saal CHICAGO SYMPHONY ORCHESTRA RICCARDO MUTI Leitung Dvořák Husitská – Dramatische Ouvertüre op. 67 Strauss Don Juan op. 20 Tschaikowsky Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 „Don Juans Erfolg großartig“, jubelte Richard Strauss nach der Uraufführung mit der Weimarer Hofkapelle im Herbst 1889, „das Stück klang zauberhaft, ging ausgezeichnet und entfesselte einen für Weimar ziemlich unerhörten Beifallssturm.“ Der nie versiegenden Libido seines Pro tagonisten gemäß, schuf Strauss eine sinnliche, kraftvolle Tonsprache mit opulenter Orchest rie rung und Klangfarben-Magie. Ein Ohrenschmaus, dieses große Orchestergemälde von einem der Top-Orchester weltweit zelebriert zu bekommen. Das Chicago Symphony Orchestra folgt unter Leitung seines Chefdirigenten Riccardo Muti der Einladung in die Alte Oper. In seiner bescheidenen Art räumt Muti gerne ein, dass er einem Orchester immer nur das zurückgebe, was er selbst in der Zusammenarbeit mit so bedeutenden Klangkörpern wie den Wiener und Berliner Philharmonikern gelernt habe. Seit 2010 lernen Muti und das Chicago Symphony Orchestra voneinander – und es ist ein äußerst beglückendes Geben und Nehmen! Es ist ein Neustart mit den Besten aus zwei Städten: Die beiden Orchester des Südwestrundfunks aus Freiburg und Stuttgart fusionierten – und ab September 2016 wird das neue SWR Symphonieorchester über 80 Konzerte in seiner ersten Spielzeit geben. Dabei werden 21 verschiedene Dirigenten am Pult stehen, stilistischer Flexibilität kommt ein hoher Stellenwert zu. Einer dieser Dirigenten ist der Amerikaner David Zinman, bekannt nicht zuletzt für seine so feurige Lesart der Werke Beethovens. Auch der Pianist des dritten Beethoven-Klavierkonzerts ist ein Mann mit beherztem Zugriff: Arcadi Volodos wurde aufgrund seiner exzessiven Technik oft mit Horowitz verglichen, doch mehr noch fällt der Russe durch sein besonders sensibilisiertes Musikverständnis auf. „Es ist sehr selten“, sagte er, „dass eine Interpretation gelingt. Unter einhundert Konzerten, die man im Jahr gibt, sind vielleicht zwei oder drei gelungen“ – wobei ihm Publikum und Fachwelt eine genau entgegengesetzte Relation attestieren. 3. Konzert im Abo Sonntagabendkonzerte EURO 27,–/39,–/54,–/69,– Wahlabo EURO 21,60/31,20/43,20/55,20 EURO 35,–/55,–/75,–/95,–/115,–/129,– Wahlabo EURO 31,50/49,50/67,50/85,50/103,50/116,10 142 FR 27 JAN RICCARDO MUTI CHICAGO SYMPHONY ORCHESTRA JANUAR 2017 MO 30 JAN 20:00 Großer Saal JAZZNIGHTS MICHAEL WOLLNY & VINCENT PEIRANI DUO Es war einer jener seltenen und irgendwie magischen Momente, als Michael Wollny und Vincent Peirani das erste Mal zusammentrafen: Sie legten einfach drauflos und waren selbst davon fas ziniert, wie spontan stimmig, offen-neugierig füreinander und ungemein facettenreich ihr Zusammenspiel und ihre musikalischen Ansichten sich trafen. Es hatten sich zwei Seelenverwandte gefunden. Sie sind beide Stars der Szene mit eigenen bedeutenden Karrieren und jeweils mehr als gut gefüllten Konzertkalendern. Dennoch erfüllen sie sich jetzt endlich den großen Wunsch, gemeinsam auf Tour zu gehen. Den Startschuss FEBRUAR 2017 gab eine konzentrierte Duoproduktion, deren Ergebn is sie nun ihrem Publikum präsentieren. Herausgekommen ist eine Musik, die sich erwartungsgemäß jeder Einordnung entzieht und gerade deshalb so spannungsgeladen ist: Von Jazz über Rock & Pop und Minimal Music bis hin zu Indie, Neuer Musik und Klassik reichen die Genres, die das Vokabular eines in jedem Moment sich neu entwickelnden musikalischen Dialogs bilden. Eines Dialogs zweier junger Meister auf der Höhe ihrer Kunst. Eine Kooperation der Karsten Jahnke Konzertdirektion mit der Alten Oper Frankfurt EURO 41,–/46,–/51,–/56,– Wahlabo EURO 32,80/36,80/40,80/44,80 SIR ANDRÁS SCHIFF Klavier SO 05 FEB 20:00 Großer Saal SO 12 FEB 11:00 Großer Saal SCHIRMHERRIN: LADY VALERIE SOLTI SIR ANDRÁS SCHIFF 8. INTERNATIONALER DIRIGENTENWETTBEWERB SIR GEORG SOLTI Klavier und Leitung CAPPELLA ANDREA BARCA Haydn Klavierkonzert Nr. 11 D-Dur Hob. XVIII:11 Mozart Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 „Prager“ Haydn Sinfonie Nr. 101 D-Dur Hob. I:101 „Die Uhr“ Mozart Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488 Abschlusskonzert mit Preisverleihung und Vergabe des Publikumspreises Mit Mozart fing die Erfolgsgeschichte dieses exquisiten Klangkörpers an: Als Sir András Schiff im Jahr 1999 ein Ensemble suchte, um alle Mozart-Klavierkonzerte aufzuführen, gründete er kurzerhand sein eigenes kleines Orchester – mit Kollegen, die nicht nur ausgewiesene und namhafte Kammermusik-Experten sind, sondern in erster Linie Menschen, denen er sich verbunden fühlt. „Dieses Ensemble basiert auf gegenseitiger Sympathie, Verständnis, Gleichgestimmtheit, gleichen Idealen, ästhetisch, musikalisch und menschlich“, beschrieb der ungarische Pianist und Ausnahmemusiker einmal das Grundgerüst seines Orchesters. Mit der ihm so vertrauten Cappella kehrt Sir András Schiff nun in die Alte Oper zurück, wo er in den beiden vergangenen Spielzeiten – 2015/16 mit Bachs Goldberg-Variationen und 2014/15 gleich dreifach als „Fokus“-Künstler – so großes Aufsehen erregt hat. Auf dem Programm jetzt: ausschließlich die Wiener Klassiker Haydn und Mozart – und damit Komponisten, die zu Schiffs Kernkompetenz gehören. Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt 4. Konzert im Abo Bachreihe EURO 29,–/44,–/56,–/69,– Wahlabo EURO 23,20/35,20/44,80/55,20 HR-SINFONIEORCHESTER geleitet von den drei Finalisten der Vorrunden Das Programm wird noch bekannt gegeben. Im Gegensatz zu jungen Instrumentalisten und Ensembles bieten sich dem Dirigenten-Nachwuchs nur wenige Gelegenheiten, sich mit der Konkurrenz zu messen. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2002 in Frankfurt der Internationale Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti ins Leben gerufen. Längst ist der alle zwei Jahre ausgetragene Wettbewerb ein wichtiger Termin für junge Dirigenten geworden, hier wurden bereits einige internationale Karrieren angestoßen. Auch für die kommende Ausgabe des Wettbewerbs, die vom 7. bis zum 12. Februar ausgetragen wird, ist wieder mit mehreren hundert Anmeldungen aus aller Herren Länder zu rechnen. Die bis zu 24 besten Kandidaten dirigieren in der Vorrunde das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, aus ihnen werden die Teilnehmer für das Halbfinale und schließlich für das öffent liche Finale mit dem hr-Sinfonieorchester gewählt. Dabei entscheidet nicht nur die Jury über den Gewinner, sondern auch das Publikum kürt seinen Favoriten. Neben Geldpreisen erwarten die Gewinner Einladungen unter anderem zu Dirigaten des Frankfurter Opern- und Museums orchesters und des hr-Sinfonieorchesters. Weitere Informationen unter www.dirigentenwettbewerb-solti.de SO 05 FEB Der Internationale Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti ist ein Gemeinschaftsprojekt der Alten Oper Frankfurt, der Frankfurter Museums-Gesellschaft e. V., des Hessischen Rundfunks und der Oper Frankfurt. EURO 14,–/24,–/34,–/44,– Nicht im Wahlabo erhältlich 145 FEBRUAR 2017 DI 14 FEB 20:00 Großer Saal MO 20 FEB 20:00 Großer Saal RADU LUPU Klavier MÜNCHNER PHILHARMONIKER Werke von Haydn, Debussy und Tschaikowsky Eine seiner jüngsten Auszeichnungen empfing er aus königlichen Händen: Bei der Neujahrs zeremonie 2016 in London verlieh Queen Elizabeth II dem Pianisten Radu Lupu für seine „Dienste an der Musik“ den Titel eines „Commander of the Order of the British Empire“ und hob den gebürtigen Rumänen damit in den Ritterstand. Dienste an der Musik: Das sind im Falle Radu Lupus kompromisslose Interpretationen, die ohne jeden Anflug von Angepasstheit in der internationalen Klavierszene ihre markanten Spuren hinterlassen. Lupus Spiel ist in sich versunken und dabei ganz streng, es kann dunkelsamtig tönen und nie oberflächlich blenden. Wenn er, wie es seine Art ist, an einem niedrigen Lehnstuhl am Flügel Platz nimmt, wird der Konzertsaal zu einem ernsthaften Ort voller Atmosphäre. Sein Repertoire ist dabei schmal und auf das wirklich Wesentliche konzentriert. Radu Lupu spielt, erklärte er in einem Interview, nur Werke, „die zu mir passen, oder, genauer, die mich mögen“. 5. Konzert im Abo Klavierabende EURO 25,–/37,–/49,–/55,– Wahlabo EURO 20,–/29,60/39,20/44,– VALERY GERGIEV Leitung DANIIL TRIFONOV Klavier MO 20 FEB Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30 Mahler Sinfonie Nr. 1 D-Dur Er besitze „alles und noch mehr“, urteilte Martha Argerich über den Pianisten Daniil Trifonov. Auch Valery Gergiev erkannte schnell das Potential des Künstlers, den er 2011 mit gerade einmal 20 Jahren als Sieger aus dem renommierten Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb hervorgehen sah. Seither verbindet den Dirigenten von Weltruhm und den russischen Jungstar eine produktive Zusammenarbeit, die beide nun erneut auch in die Alte Oper führt. Trifonov stellt sich dabei Rachmaninows Klavierkonzert d-Moll – dem berüchtigten „Rach 3“, das im Ruf fast aus dem Wahnsinn geborener spielerischer Komplexität steht. Entstanden in der Sommer frische 1909, brachte der Komponist sein Konzert im Herbst desselben Jahres in New York zur Uraufführung. Zur Wiederaufführung wenige Monate später stand Gustav Mahler am Pult – und bereitete den Weg für den Weltruhm eines beeindruckenden Werks. Dessen Sinfonie D-Dur aus der Anfangszeit seines orchestralen Schaffens ist ein früher Beleg der engen Symbiose, in der sich die Sphären Sinfonie und Lied in seinem Schaffen verbinden. 4. Konzert im Abo Orchesterkonzerte, 5. Konzert im Jugendabo EURO 29,–/49,–/68,–/89,–/98,– Wahlabo EURO 23,20/39,20/54,40/71,20/78,40 VALERY GERGIEV MÜNCHNER PHILHARMONIKER RADU LUPU FEBRUAR 2017 MO 20 FEB 20:00 Mozart Saal SA 25 FEB 20:00 Mozart Saal EXIL VIMBAYI KAZIBONI Leitung WELTMUSIK IM MOZART SAAL ENSEMBLE MODERN KYRIAKOS KALAITZIDIS & EN CHORDAIS UND GÄSTE MICHELLE BREEDT Uraufführungen von Kampela, Lim, Moreira und anderen Mezzosopran 19:00 Mozart Saal Konzerteinführung Im Anschluss gegen 21:30 Albert Mangelsdorff Foyer An der Bar mit den Künstlern des Abends Moderation: Hans-Jürgen Linke Eintritt frei Dauer: ca. 20 Minuten Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte des Exils. Millionen von Menschen wurden und werden mit Gewalt aus politischen, religiösen oder nationalen Gründen oder einfach nur auf der Suche nach einem besseren Leben ins Exil geführt. In unseren Tagen sind die realen und symbolischen Aspekte wirklicher als je zuvor, schmerzlich gelebt an den Ufern Kleinasiens und Griechenlands. Exil trägt eine ewige menschliche Tragödie in sich. Kyriakos Kalaitzidis, Komponist, Oud-Meister und künstlerischer Leiter des Ensembles En Chordais, ist einer der wichtigsten Musiker und Wissenschaftler auf dem Gebiet mediterraner Musik. Auch er wurde in eine Familie von Exilanten hineingeboren. Seine Melodien und Lieder sind Ausdruck von Exil mit Verwurzelung tief im östlichen Mittelmeerraum. In seinem Zyklus „Exil“ lotet er seine persönlichen und universelle Emotionen der Trennung, der Liebe, Erwartung und Hoffnung aus. Im Mittelpunkt des Repertoires stehen neue Stücke in der Tradition des griechischen Rembetiko, einer einzigartigen Musiktradition, die seit dem 19. Jahrhundert eine Brücke zwischen griechisch-orientalischen und arabischen Traditionen schlägt. Die Musiker spielen auf der arabischen Oud, der Knieharfe Qanoun, mit mediterraner Perkussion Toumpeleki, Defi und Bendir, melodiös begleitet von Violine und Gesang. Neugierig zu sein, gehört für das Ensemble Modern im wahrsten Sinn des Wortes zum Grundverständnis. Rund 70 Stücke studieren die Musiker jedes Jahr neu ein, davon etwa 20 für Uraufführungen. Die Palette ist denkbar groß; sie reicht von Musiktheater über Tanz- und Videoprojekte bis hin zu Kammermusik, Ensembleund Orchesterkonzerten. Auch im 37. Jahr nach der Gründung des Ensembles sind die Interpreten gleichermaßen begierig, Neues zu lernen und dem Publikum vor zuführen. Zum 4. Abonnementkonzert geht der Blick dabei wieder einmal weit über den euro päischen Tellerrand hinaus, wenn Stücke der beiden Brasilianer Arthur Kampela (*1960) und Daniel Moreira (*1984) sowie ein Werk der Aus tralierin Liza Dim (*1966) erstmals öffentlich zu hören sind. International komplettiert wird die Vorstellung mit dem jungen Dirigenten Vimbayi Kaziboni, der 1988 in Simbabwe geboren wurde, in den USA lebt und neben diversen Gastdiri gaten die künstlerische Leitung bei dem 2015 gegründeten Ensemble The New Philharmonic übernommen hat. 4. Konzert im Abo Ensemble Modern EURO 23,–/30,– Wahlabo EURO 18,40/24,– EURO 22,–/35,– Wahlabo oder Weltmusik-Paket EURO 17,60/28,– 148 SO 05 MÄRZ SO 05 MÄRZ 19:00 Großer Saal JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE JONATHAN NOTT Leitung MICHELLE BREEDT Mezzosopran Ravel Valses nobles et sentimentales Mahler Kindertotenlieder Schostakowitsch Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141 „Oft denk’ ich, sie sind nur ausgegangen! Bald werden sie wieder nach Hause gelangen!“ – bewegende Zeilen, schildern sie doch den verzweifelten Versuch, noch einmal das Bild einer heilen Welt zu evozieren, wo doch schon längst eine Idylle zerstört, ein Glück zerbrochen ist. Es ist nur eines von 423 Gedichten, die Friedrich Rückert nach dem Verlust seiner beiden Töchter in einem großen Schaffensrausch geschrieben hat. Mit seiner Vertonung von fünf dieser Gedichte verfasste Gustav Mahler einen nicht min- der berührenden Trauergesang von unendlicher Tiefe, ein erschütterndes Requiem, das auf ewig an die verstorbenen Kinder erinnern will. Erinnerung ist es auch, die in Schostakowitschs 15. Sinfonie im Vordergrund steht: Als Hommage an das Gedächtnis und seine kostbaren Schätze bestückte Schostakowitsch sein Werk mit vielen musikalischen Zitaten und verlieh ihm so den Charakter einer Lebenschronik. Dass diese musikalische Erinnerungsarbeit ausgerechnet von einem jugendlichen Orchester wie der Jungen Deutschen Philharmonie ge leistet wird, erweist sich als besonders schönes Zeugnis vom Umgang der Zukunft mit der Vergangenheit. 4. Konzert im Abo Sonntagabendkonzerte EURO 27,–/39,–/54,–/69,– Wahlabo EURO 21,60/31,20/43,20/55,20 149 MÄRZ 2017 MI 15 MÄRZ FOKUS 20 er JAHRE 19:00 Großer Saal Einführungsgespräch mit Frank Strobel Die 20er Jahre in Berlin, Paris und New York 20:00 Großer Saal RUNDFUNK-SINFONIE ORCHESTER BERLIN FRANK STROBEL Leitung KHATIA BUNIATISHVILI Klavier Mit allen Sinnen taucht die Alte Oper in ein bedeutendes Jahrzehnt ein: An drei Konzerttagen stehen die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts im Fokus. Die „Roaring Twenties“ – eine aufregende Dekade! Zwischen zwei Weltkriegen bringen sie Umbrüche für Kunst, Kultur, Gesellschaft und einen unglaublich vielgestaltigen Sound mit sich. In drei Weltstädten geht der Die Filmreihe im Fokus „20er Jahre“ ist eine Kooperation der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung mit der Alten Oper Frankfurt 5. Konzert im Abo Orchesterkonzerte EURO 29,–/39,–/44,–/52,–/59,– Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 23,20/31,20/35,20/41,60/47,20 DO 16 MÄRZ Berlin, Paris, New York – in drei vitale Metro polen hört der Fokus „20er Jahre“ hinein und lauscht ihnen ab, was sie über ein bewegtes Jahrzehnt zu erzählen haben. Die Lust am Geräuschvollen, am Pulsierenden, am Vergnügen, aber auch die kompromisslose Suche nach neuen Ausdrucksformen ist den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts tief eingeschrieben. Dabei könnten die Mittel kaum vielfältiger sein, wie das Programm des Ensemble Modern vor Ohren führt: Von Europa geht es darin in die Neue Welt und vom Charleston bis zur Atonalität. Stefan Wolpe etwa fängt in seiner „Suite from the Twenties“ die pralle Lebenslust der rauschhaften Dekade ein, während Edgar Varèse der Musik an die Substanz geht und sie in ihre Einzelteile zerlegt. Ohne Rücksicht auf Stilgrenzen konfrontiert das Ensemble Modern Populäres mit Experimentellem und fächert das große Klangspektrum eines schrillen Jahrzehnts auf. FOKUS 20 er JAHRE 19:00 Mozart Saal Konzerteinführung 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN DAVID PHILIP HEFTI Leitung Wolpe Suite from the Twenties (Bearbeitung für Ensemble von Geert van Keulen) Varèse Intégrales für 11 Bläser und 4 Schlaginstrumente Weill Suite panaméenne – Suite aus „Marie Galante“ Eisler Kammersymphonie op. 69 Wolpe Piece in Three Parts für Klavier und 16 Instrumente im Anschluss gegen 22:00 Mozart Saal Nach(t)konzert Studie Nr. 7 Kurzfilm von Oskar Fischinger, s/w, Deutschland 1930/31, mit dem Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms Mit einem Griff in die Trick(film)kiste der aus gehenden 20er und beginnenden 30er Jahre endet der Konzertabend im Nach(t)konzert: Lange bevor Oskar Fischinger für Metro-Goldwyn-Mayer und Walt Disney seine bekannten Filmtricks rea l isierte, experimentierte er als einer der ersten mit der filmischen Umsetzung von Musik in abstrakte bewegte Bilder. Seine Studie Nr. 7 ist eine verblüffend einfache wie faszinierend stimmige und humorvolle Visualisierung des berühmten Ungarischen Tanzes Nr. 5 von Johannes Brahms. Eintritt frei Dauer: ca. 5 Minuten FOKUS 20er JAHRE BERLIN ∙ PARIS ∙ NEW YORK 5. Konzert im Abo Ensemble Modern EURO 23,–/30,– Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 18,40/24,– 150 151 FOKUS FOKUS Gershwin Rhapsody in Blue Prokofjew Sinfonie Nr. 2 d-Moll op. 40 Berlin – Die Sinfonie der Großstadt Film von Walter Ruttmann mit der Originalmusik von Edmund Meisel Fokus „20er Jahre“ auf Hörreise durch zehn bewegte Jahre. In New York etwa mischt ein blutjunger Schlagerpianist die Musikwelt auf: George Gershwin mixt Jazz und Sinfonisches und lüftet ehrwürdige Konzerthallengemäuer gründlich durch. In Paris erlebt der musikalische Expressionismus in den kreischend-nervösen Klangwelten von Sergej Prokofjews zweiter Sinfonie einen grellen Höhepunkt. Und dem Berlin der 20er Jahre schafft der Filmregisseur Walter Ruttmann ein multimediales Denkmal: In seinem Dokumentarfilm „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ setzt er mit experimentellen und noch heute modernen Mitteln einen Tag in einer pulsierenden Metropole in Szene. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin ergänzt die Vorführung des Filmklassikers mit der rekons truierten Originalmusik. MÄRZ 2017 Stellen Sie en es sich Ihr eig Programm n! zusamme 17:30 Die Abenteuer des Prinzen Achmed. Silhouetten-Stummfilm für Kinder und Erwachsene (1926; Lotte Reiniger) mit Live-Musik 19:00 DER SOUND DER METROPOLEN: ORCHESTERMUSIK AUS NEW YORK, PARIS UND BERLIN RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN FRANK STROBEL Leitung Gershwin An American in Paris Messiaen Offrandes oubliées Eisler Suite Nr. 3 FOKUS 20er JAHRE: DIE LANGE NACHT MÄRCHEN WIE AUS TAUSENDU NDEINER NACHT: STUMMFILM FÜR KINDER UND FAMILIEN KURZFILM Film ist Rhythmus (D 1921-24; Hans Richter) 20:00 SA 18 MÄRZ 2017, 17:30 – 00:30 UHR SATCHMO GOES BIG APPLE Louis Armstrong und der Beginn des „Harlem Jazz“ im New York der 20er Jahre HR-BIGBAND JIM MCNEELY Leitung AXEL SCHLOSSER Trompete MUSIK UND ILLUSTRATION: ANTHEIL MIT ERNST NIE GEHÖRTES AUS BERLIN NEUE SACHLICHKEIT KURZFILM GERÄUSCHE DER STADT – MUSIK DER STADT: HÖREN SIE DEN UNTERSCHIED? Weill Sinfonie Nr. 1 von Borck Konzert für Altsaxofon und Orchester RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN N.N. Altsaxophon FRANK STROBEL Dirigent Kreuzspiel (D 1922/23; Ludwig Hirschfeld-Mack) Antheil La femme 100 têtes (für Klavier solo), inspiriert von Collagen von Max Ernst (1929) HERMANN KRETZSCHMAR, UELI WIGET Klavier Eine Textcollage quer durch die Gattungen und Themen der 20er Jahre. Ein Projekt des Literatur hauses Frankfurt in Kooperation mit der Alten Oper Laborbericht mit Publikumsexperiment des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik SA 18 MÄRZ 17:30 Ganzes Haus FOKUS 20 er JAHRE FOKUS 20er JAHRE: DIE LANGE NACHT Konzerte zur freien Auswahl in den verschiedenen Sälen des Hauses Ein Jahrzehnt wird zur langen Nacht! Mit einer Konzertnacht ebenso variabel wie die 1920er Jahre klingt der Fokus „20er Jahre“ aus und lädt ein, im wahrsten Sinne durch die Klanglandschaften von New York, Paris und Berlin, durch Stile und Genres, Klangwelten, Räume, Konzerte und ein ganzes Jahrzehnt zu flanieren. Dabei kommt die Lust am Rausch einer quirligen Dekade ebenso zum Zuge wie die Suche nach dem Experiment. Von Gershwin bis Weil, von Wolpe 152 bis Disney: Es klingt der Jazz mit und wird das Experiment lebendig. Da kommt der Stummfilm zu Wort, und die Literatur der Zeit führt ihr Eigenleben. Vortrag und Talkrunde animieren zum Gedankenaustausch. Und auch für Er holung und Ruhepausen ist gesorgt im Konzertmarathon durch ein Jahrzehnt des Umbruchs. Stellen Sie sich Ihre persönliche Konzertnacht zusammen, durchwandern Sie Klang und Raum und tauchen Sie ein in den tönenden Kosmos der 20er. 22:00 DADA UND SPEZIALEFFEKTE KURZFILM SONGS AUS NEW YORK ZAUBERFILM UND REVOLUTION AUS BERLIN AUFBRUCH IN BERLIN: KAMMERM USIK VON KOMPONISTEN DER NOVEMBERGRUPPE Varèse Amériques (1921/27) in einer Bearbeitung für zwei Klaviere zu acht Händen HERMANN KRETZSCHMAR, YUMI KIMACHI, GILLES GRIMAÎTRE UND UELI WIGET Klavier Inflation (D 1928; Hans Richter) 23:00 Tiessen Vorspiel zu einem Revolutionsdrama Die Wunderuhr – der Zauberwald (F 1928; Animationsfilm; Ladislas Starewitch) mit Live-Musik von Paul Dessau Die Filmreihe im Fokus 20er Jahre ist eine Kooperation der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung mit der Alten Oper Frankfurt EURO 39,– Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 31,20 EIN FRANZOSE KOMPONIERT AMERIKA Entr’acte (F 1924; Stummfilm; René Clair) mit der Original-Musik von Eric Satie ENSEMBLE DES RSO BERLIN FRANK STROBEL Dirigent Das Songbook von George Gershwin KAREN VUONG Sopran JONATHAN WARE Klavier Werke von Wolpe, Stuckenschmidt, Petyrek und anderen KURZFILM Filmstudie (D 1928; Hans Richter) 24:00 SURREALISTISCHES MEISTERWERK AUS PARIS Ein andalusischer Hund (Un chien andalou; F 1929; Luis Buñuel und Salvador Dalí) mit Musik von Maurizio Kagel RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN FRANK STROBEL Leitung FOKUS MUSIK • FILM • LITERATUR Walt Disney: Alice Comedies (Stummfilme, 1926) mit der originalen Begleitmusik von Paul Dessau ENSEMBLE DES RSO BERLIN FRANK STROBEL Leitung KURZFILM Symphonie Diagonale (D 1924; Viking Eggeling) 21:00 MUSIK UND TRICKFILM: ALS DIE BILDER LAUFEN LERNTEN MÄRZ 2017 SO 19 MÄRZ 11:00 Filmmuseum SA 25 MÄRZ 20:00 Großer Saal DER MÜDE TOD WIENER PHILHARMONIKER FOKUS 20 er JAHRE FOKUS (D 1921; Fritz Lang) Aufführung der digital restaurierten Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung ANDRIS NELSONS Leitung TAMÁS VARGA Violoncello Die Bedingungen für Filmemacher waren günstig in der Weimarer Republik, und Fritz Lang wusste sie zu nutzen. Der Filmregisseur, der mit seinen Stummfilmen und als Tonfilmpionier Geschichte geschrieben hat, erlebte unter anderem mit dem fantastischen Filmdrama „Der müde Tod. Volkslied in sechs Versen“ von 1921 seinen internationalen Durchbruch. Mit den modernsten filmischen Mitteln der Zeit setzt Lang darin den alten Orpheus-Mythos um, indem er die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die ihren verstorbenen Geliebten aus den Händen des Todes zurückerbittet. Der Tod – selbst des Tötens müde – stellt ihr die Aufgabe, ein Lebenslicht vor dem Erlöschen zu bewahren. Vor allem die Darstellung von vergangenen Zeiten und fernen Ländern, die die junge Frau zur Lösung ihrer Aufgabe bereist, bot Lang die Möglichkeit, ausdrucksstarke Bilder zu kreieren. Doch auch Zeitkritik steckt in diesem cineastischen Kunstwerk: Ein erschütternder Weltkrieg und seine auch zu Beginn der 20er Jahre deutlich spürbaren Auswirkungen haben selbst den Tod zermürbt. Die Alte Oper Frankfurt zeigt Fritz Langs Stummfilm in der 2015 veröffentlichten digital restaurierten Fassung der FriedrichWilhelm-Murnau-Stiftung und mit der eigens dafür neu komponierten Filmmusik von Cornelius Schwehr. Dvořák Violoncellokonzert h-Moll op. 104 Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ Gleich zweimal hat die Alte Oper den Dirigenten Andris Nelsons nach Frankfurt eingeladen: Innerhalb von nur wenigen Tagen leitet der Lette im Großen Saal zwei der weltbesten Orchester – zunächst die Wiener Philharmoniker und dann, am 31. März, das Koninklijk Concertgebouworkest. Gemeinsam mit den geschichtsträchtigen Wienern widmet sich Nelsons zwei Klassikern der Musikgeschichte, auf die er neue Blicke wirft: Beethovens „Pastorale“ und Dvořáks Cellokonzert. Angesichts jenes tief empfundenen Solo werks soll Brahms ausgerufen haben: „Warum habe ich nicht gewusst, dass man ein Cellokon zert wie dieses schreiben kann? Hätte ich es gewusst, hätte ich schon vor langer Zeit eines geschrieben!“ Mit Tamás Varga tritt ein SoloCellist aus den Reihen der Philharmoniker hervor, der die einzigartige Klangkultur des Orchesters gewissermaßen in nuce verkörpert. SA 25 MÄRZ FR 31 MÄRZ 6. Konzert im Jugendabo EURO 36,–/57,–/89,–/115,–/129,–/145,– Wahlabo EURO 32,40/51,30/80,10/103,50/116,10/130,50 Eine Veranstaltung des Deutschen Filmmuseums Frankfurt in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt und der Friedrich-Wilhelm-Murnau Stiftung ANDRIS NELSONS EURO 7,– (erm. 5,–) Nicht im Wahlabo oder im Fokus-Paket erhältlich Vorverkaufsbeginn: 15 FEB 2017 Leitung Verkauf ausschließlich über die Kinokasse im Filmmuseum. Täglich – außer Montag – geöffnet von 10:00 bis 21:00. 154 MÄRZ 2017 SO 26 MÄRZ 17:00 Mozart Saal DO 30 MÄRZ 20:00 Großer Saal ANNETTES DASCHSALON MAURIZIO POLLINI Klavier Das Programm wird noch bekannt gegeben. ANNETTE DASCH Moderation und Sopran KATRIN DASCH Klavier ULRICH NAUDÉ Klavier Das Thema und die Namen der Gäste werden kurzfristig bekannt gegeben. Wer mit dem eigenen Flügel zu Rezitalen reist, um bis ins letzte Detail zu wissen, wie der einzige Partner auf der Bühne tickt – wer außerdem an der Gesamteinspielung der 32 Beethoven-Sonaten fast 40 Jahre arbeitet, bis er sie zur Veröffentlichung freigibt, der muss nicht nur ein Perfek tionist sondergleichen, sondern ein Besessener sein. Maurizio Pollini ist beides gleichermaßen – doch ist er es auf bescheidene Art und leisen Sohlen. Mittlerweise blickt er auf eine bald 50-jährige Karriere, die ihn zum Elder Statesman unter den Pianisten gemacht hat: Pollinis Interpretationen haben Gewicht, sie ruhen in sich und folgen stets einer klaren Aussage. Sein Repertoire hat er gewissenhaft aufgebaut und lässt es um feste Konstanten der Romantik, der zweiten Wiener Schule und der italienischen Nachkriegsavantgarde kreisen. „Es spielt keine Rolle“, hat Pollini einmal bekannt, „ob man diese Stücke dauernd spielt oder auch jahrelang überhaupt nicht. Geistig sind sie immer präsent. Es sind dauerhafte Beziehungen; sie bestehen, solange man Klavier spielt.“ EURO 15,–/29,–/35,– Wahlabo EURO 12,–/23,20/28,– Eine Veranstaltung der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit der Pro Arte Frankfurter Konzertdirektion Liebhaber der Dasch’schen Salonkultur wissen, worauf sie sich einstellen können: eine charmante Gastgeberin mit herausragenden gesanglichen Qualitäten, zwei treue Begleiter (Katrin Dasch und Ulrich Naudé am Klavier), ein Thema, das von unerwarteten Seiten beleuchtet wird, ausgewählte Kammermusik, gute Gespräche und durchaus die ein oder andere Aufforderung ans Publikum, sich ebenfalls zu beteiligen, etwa beim gemeinsamen Kanon-Gesang. Was aber die Details angeht, setzt Annette Dasch gerne auf Über raschungen. Erst kurzfristig gibt sie bekannt, welche interessanten Gäste aus Kunst, Wissenschaft oder anderen Bereichen sie diesmal zusammenführt, um von ihnen Spannendes, Unterhaltsames und Wissenswertes zu erfahren oder auch mit ihnen gemeinsam zu musizieren. EURO 35,–/49,–/68,–/82,– Nicht im Wahlabo erhältlich 156 MAURIZIO POLLINI Klavier DO 30 MÄRZ MÄRZ / APRIL 2017 FR 31 MÄRZ 20:00 Großer Saal SO 02 APR 19:00 Großer Saal KONINKLIJK CONCERT GEBOUWORKEST GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER ANDRIS NELSONS Leitung YEFIM BRONFMAN Klavier DANIEL HARDING Leitung CHRISTIAN GERHAHER Bariton Prokofjew Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16 Schostakowitsch Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103 Schönberg 5 Orchesterstücke op. 16 Berlioz Les nuits d’été Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 Wenn Yefim Bronfman am Klavier sitzt, liegt alle Aufmerksamkeit ganz auf der Musik. Nie stellt sich Bronfmans imposante Technik, die ihn perlende Kaskaden ebenso mühelos bewältigen lässt wie wuchtige Akkordfolgen, in den Dienst akrobatischer Zurschaustellung. Vielmehr widmet sie sich immer und ausschließlich der emotionalen Eindringlichkeit des Spiels. Das Publikum der Alten Oper vermochte sich von dieser fundamentalen Virtuosität gepaart mit bestechendem interpretatorischem Feinsinn bereits im vergangenen Jahr zu überzeugen – in dieser Saison nun nimmt Bronfman mit Prokofjews zweitem Klavierkonzert nicht nur eine der größten pianistischen Herausforderungen überhaupt an, sondern interpretiert zugleich ein zutiefst emotionales Werk: Die erschütternde Erfahrung des Suizids eines engen Freundes floss in Prokofjews Werk ein und ließ es zu einem tönenden Schicksalsschlag werden. Gemeinsam mit Schostakowitschs nicht minder tragischem Porträt der blutigen Revolution von 1905 liegt dieses eindringliche russische Programm bei den Künstlern des Concertgebouw-Orchesters Amster dam und dem Dirigenten Andris Nelsons in sensibelsten Händen. Die Welt der französischen Musik reizt Christian Gerhaher ja schon länger. An der Oper Frankfurt sang der Mann mit der so außergewöhnlich klug geführten Baritonstimme 2012 zum ersten Mal den Pelléas in Claude Debussys „Pelléas et Mélisande“, ungewöhnlich genug für einen Bariton, und von Gabriel Fauré steht häufig der Lieder zyklus „La bonne chanson“ auf seinen Programmen. Jetzt vertieft Gerhaher mit einem weiteren Meisterwerk in französischer Sprache diese so erfolgreiche Liaison und interpretiert gemeinsam mit dem Gustav Mahler Jugendorchester Hector Berlioz’ Zyklus „Nuits d’été“. Berlioz selbst hat für diese sechs dunkel-leuchtenden „Sommernächte“Lieder eine Fassung für Bariton erstellt, selten aber ist sie zu hören. Und seltener noch von einer so einzigartigen Stimme wie der von Christian Gerhaher. Nach diesem Bariton sei er „süchtig“, bekennt auch der Dirigent Daniel Harding, ja „so verrückt nach dieser einen Stimme wie die Wagnerianer nach dem kompletten Bayreuth“. 5. Konzert im Abo Sonntagabendkonzerte EURO 27,–/39,–/54,–/69,– Wahlabo EURO 21,60/31,20/43,20/55,20 6. Konzert im Abo Orchesterkonzerte EURO 29,–/49,–/68,–/89,–/98,– Wahlabo EURO 23,20/39,20/54,40/71,20/78,40 APRIL 2017 DO 06 APR 20:00 Großer Saal SA 08 APR 18:00 Großer Saal JAZZNIGHTS J. S. BACH, MATTHÄUS-PASSION BRANFORD MARSALIS QUARTET FEAT. KURT ELLING Eine samtweich schmeichelnde Saxofon-Stimme und ein warmer, reicher Bariton, der mit breiter Farbpalette seine Hörer wohlig einhüllt: Mit einer einmaligen Klangkombination warten die JAZZnights auf, denn Kurt Elling und Branford Marsalis haben sich zusammengetan und sind gemeinsam zu Gast auf der großen Jazzbühne der Alten Oper. Es kommt selten vor, dass das Quartett um den Starsaxofonisten Branford Marsalis einen weiteren Künstler in seine Mitte nimmt – so hermetisch ist ihr Spiel, in dem die vier bedeutenden Jazzer fast telepathisch aufein ander reagieren und miteinander agieren. Doch für Kurt Elling machen sie gerne eine Ausnahme. Seine vielseitige Gesangstechnik, sein individuelles und doch wunderbar wandlungsfähiges Jazz-Vokabular, seine tiefe Emotionalität und mitreißende Energie sind auch für das Branford Marsalis Quartet Anreiz, mit gegenseitiger Inspiration neue Wege zu beschreiten. Gemeinsam werfen sie einen Blick auf die berühmten Standards des Great American Songbook. Doch was dabei herauskommt, dürfte alles andere als Normalmaß sein. Eine Kooperation der Karsten Jahnke Konzertdirektion mit der Alten Oper Frankfurt EURO 39,–/49,–/59,–/69,– Wahlabo EURO 31,20/39,20/47,20/55,20 RIAS KAMMERCHOR AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN RENÉ JACOBS Leitung SUNHAE IM Sopran BENNO SCHACHTNER Altus JULIAN PRÉGARDIEN Tenor (Evangelist) JOHANNES WEISSER Bass (Jesus) J. S. Bach Matthäus-Passion BWV 244 Die Osterzeit mit einer Bach’schen Passion zu begehen, gehört einfach dazu. Und in der Alten Oper Frankfurt ist es eine schöne Tradition geworden, dazu Gäste einzuladen, die nach Authentizität suchen. Der RIAS Kammerchor und die Akademie für Alte Musik sind Experten darin, nach mutmaßlich originalen Klanggewändern bedeutender Barockwerke zu forschen und dem Publikum einen mitreißend lebendigen Eindruck von ihren Erkenntnissen zu vermitteln. Einst als Countertenor ein gefragter Bach-Interpret und lange Zeit Leiter der Innsbrucker Festwochen für Alte Musik, ist auch René Jacobs heute vor allem als Dirigent bekannt, der aus historisch informierter Aufführungspraxis eine unvergleichliche Frische zieht. Seine besonders enge Verbindung zu Bachs Matthäuspassion ist unter anderem in einer maßstabsetzenden Einspielung mit dem RIAS Kammerchor und der Akademie für Alte Musik dokumentiert. Auch René Jacobs’ wie immer fundierte und durchdachte Herangehensweise erntete dabei Lob aus Fachwelt und Feuilleton. Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt 5. Konzert im Abo Bachreihe EURO 29,–/44,–/56,–/69,– Wahlabo EURO 23,20/35,20/44,80/55,20 CHRISTIAN GERHAHER 158 159 APRIL 2017 DI 25 APR 20:00 Mozart Saal JAZZ IM MOZART SAAL K-18 KALLE KALIMA Gitarre MIKKO INNANEN Alt- und Baritonsaxofon VELI KUJALA Akkordeon VILLE HERRALA Bass Im Anschluss An der Bar mit den Künstlern des Abends Moderation: Hans-Jürgen Linke Eintritt frei „Verboten für Jugendliche unter 18“ dechiffrieren die Finnen sofort, wenn ein Film das Kürzel „K-18“ trägt. Zumindest nicht für zarte Seelen geeignet ist auch die Musik, die die gleichnamige Band um den finnischen Gitarristen Kalle Kalima APRIL / MAI 2017 auf die Bühne bringt. Wenn Kalima klangliche Grenzbereiche der E-Gitarre ausreizt und sein Kollege Veli Kujala am Viertelton-Akkordeon mikrotonale Welten auffächert, verschwimmen die Grenzen zwischen E und U, zwischen Jazz und Rock, zwischen Improvisation und Komposition. Für ihr Album „Out to Lynch“, wurden die Musiker mit der „Emma“, dem finnischen JazzGrammy ausgezeichnet. Und auch in Deutschland, etwa in Kalimas Wahlheimatstadt Berlin (einer Stadt, die einen „Künstler mit einem Hang zum Skurrilen“ wie ihn gut ertragen könne, so Kalima), hat das Klangkraftwerk rund um den finnischen Gitarristen längst sein Publikum gefunden. Höchste Zeit, die energiegeladene Truppe in die Alte Oper einzuladen! EURO 22,–/35,– Wahlabo oder Jazz-Paket EURO 17,60/28,– DI 25 APR FR 28 APR 20:00 Mozart Saal FR 05 MAI 20:00 Großer Saal ALICE SARA OTT Klavier IVETA APKALNA Orgel Grieg Lyrische Stücke (Auswahl) Grieg Ballade g-Moll op. 24 Liszt Sonate h-Moll J. S. Bach Pièce d’Orgue BWV 572 (Fantasie G-Dur) Glass Mad Rush J. S. Bach Passacaglia c-Moll BWV 582 Glass Dance No. 4 J. S. Bach Praeludium und Fuge D-Dur BWV 532 Glass Conclusion (3. Akt) aus der Oper „Satyagraha“ (Bearbeitung für Orgel von M. Riesmann) J. S. Bach Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 Sich auf dem Plattenmarkt ausgerechnet mit Liszt vorzustellen, dazu gehört schon eine ganz ge hörige Portion Mut und Selbstbewusstsein. Alice Sara Ott hat es gewagt, als sie gerade einmal 19 Jahre alt war. Das Publikum an den CDPlayern und in den Konzertsälen reagierte begeistert auf die kraftvolle und zupackende Art dieser zarten Erscheinung auf dem Klavier podium, die Liszt gleichzeitig so viel feminine Eleganz und Lyrik einzuhauchen vermochte. Wenn die Pianistin nun der Einladung der Alten Oper folgt, stellt sie wieder Liszt in den Fokus: Dessen monumentale h-Moll-Sonate zählt zu den technisch wie musikalisch anspruchsvollsten Werken der Klavierliteratur. Dem Kompo nistenkollegen Robert Schumann widmete Liszt seine exzentrische Komposition, mit der er seinem bedeutenden Zeitgenossen ebenso großen Respekt zollte, wie er ihrer Gattung eine Tür weit in die Zukunft aufstieß. Ein durch und durch romantisches Programm beschließt Alice Sara Ott mit der großartigen Sonate, die allen Vor urteilen gegenüber dem „Salonlöwen“ Franz Liszt die Stirn bietet. Die Orgel, sagt Iveta Apkalna, sei für sie ein männliches Instrument. Nicht, wie es immer heißt, „Die Königin der Instrumente“, sondern „Der König“. Mit dieser Aussage beginnt ein eindrucksvolles filmisches Porträt der bekanntesten lettischen Organistin, das der Sender Arte 2009 ausgestrahlt hat. Iveta Apkalna, 1976 im Osten Lettlands geboren, zählt heute zu den gefragtesten Orgelvirtuosen Europas. Und sie ist eine der ganz wenigen Frauen, die sich hier in die vorderste Reihe zu spielen verstanden. „Wenn ich mich in Deutschland umsehe, sitzen vor allem Männer an den Orgeln. Als Studentin in Stuttgart war ich eine von drei oder vier Frauen unter etwa 50 Männern. Aber das sei in Ordnung, denn Orgelspielen sei schließlich physische und psychische Schwerstarbeit“, sagte sie in einem Interview. In Lettland dagegen spielen vor allem Frauen Orgel. In Lettland, so die Organistin, können die Frauen anpacken, „sie können Flure streichen, tapezieren, sie reparieren Autos, die Kabel von Fernsehern und Radios.“ Und sie zähmen den König, den König der Instrumente. 6. Konzert im Abo Klavierabende EURO 25,–/29,–/34,–/39,– Wahlabo EURO 20,–/23,20/27,20/31,20 Eine Kooperation der Frankfurter Bachkonzerte e. V. mit der Alten Oper Frankfurt 6. Konzert im Abo Bachreihe EURO 25,–/32,–/39,–/49,– Wahlabo EURO 20,–/25,60/31,20/39,20 KALLE KALIMA Gitarre ALICE SARA OTT 161 MAI 2017 MO 08 MAI 20:00 Mozart Saal SA 20 MAI 20:00 Mozart Saal JAZZ IM MOZART SAAL ENSEMBLE MODERN ARDITTI QUARTET TRYGVE SEIM, HELSINKI SONGS QUARTET BRAD LUBMAN Leitung Ferneyhough Christopher Tye Cycle sowie weitere neue Werke 19:00 Mozart Saal Konzerteinführung Dicht und komplex: So heißen zwei der wichtigsten Attribute, wenn es darum geht, die Musik Brian Ferneyhoughs zu beschreiben. Wohl kein anderer aus der Generation des 1943 geborenen Briten fasst seine Vorstellungen in so fein maschige, vielschichtige Strukturen und stellt Interpreten wie Hörer immer wieder vor Herausforderungen. Doch die eigenwillige komposito rische Technik dieser „New Complexity“ ist kein Selbstzweck. Kunst gilt Ferneyhough letztlich als Möglichkeit unsere Realität zu befragen – gerade dadurch, dass sie sich abgrenzt von der Welt und allein auf ihre inneren Gesetze aus gerichtet wird. Dass dies durchaus nicht nur abstrakt sein muss, sondern auch historische Dimensionen nutzbar machen kann, zeigen Ferneyhoughs Werke, die von der Musik des englischen Renaissancekomponisten Christopher Tye inspiriert sind. Altes wird hier zum Ausgangspunkt für genuin Neues. 6. Konzert im Abo Ensemble Modern EURO 23,–/30,– Wahlabo EURO 18,40/24,– MAI 2017 SO 21 MAI 19:00 Großer Saal CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE PIOTR ANDERSZEWSKI Klavier und Leitung TRYGVE SEIM Saxofon KRISTJAN RANDALU Klavier MATS EILERTSEN Bass MARKKU OUNASKANI Percussion Bartók Divertimento für Streichorchester Mozart Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491 Janáček Mládí (Bläsersextett) Beethoven Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15 Im Anschluss Wenn Piotr Anderszewski Mozart-Klavierkonzerte spielt und das Orchester dabei meistens auch selbst leitet, bekommt der Zuhörer etwas wahrlich nicht Alltägliches geboten: ein höchst subjektives, alles andere als puristisches, ja ein förmlich theatrales Gesamtkunstwerk. „Meine Rolle im Zusammenspiel mit dem Orchester verändert sich ständig“, erläutert der polnische Pianist An der Bar mit den Künstlern des Abends Moderation: Hans-Jürgen Linke Eintritt frei Vor drei Jahrzehnten war es eine CD von Jan Garbarek, die in ihm den Wunsch weckte, selbst Saxofon zu spielen, aber längst wird der nor wegische Musiker Trygve Seim selbst in einem Atemzug mit seinem Landsmann genannt, wenn es um die Auflistung der stattlichen Phalanx skandinavischer Jazzmusiker geht. Auch Trygve Seim veröffentlicht seine Musik bei ECM, der ersten Jazzadresse unter den Labels, und auch er pflegt einen Jazz, der mehr von flächigen Strukturen als von harten Beats geprägt ist. Ganze Klanglandschaften eröffnen sich dem Hörer, wenn der Saxofonist mit langem Atem große Melodiebögen ausbreitet, dabei klingen die Weite Norwegens, die rauen Seiten des Landes wie auch seine Eigenwilligkeit stets mit. In die Alte Oper kommt Trygve Seim mit seinem 2015 gegründeten Quartett, einer estnisch-finnischnorwegischen Formation, die Seim ins Leben ge rufen hat, um seine eigenen Jazzkompositionen in kleiner Besetzung auf die Bühne bringen zu können. EURO 22,–/35,– Wahlabo oder Jazz-Paket EURO 17,60/28,– PIOTR ANDERSZEWSKI Klavier SO 21 MAI 162 seine Mozart-Position. „Man singt zusammen, bekämpft sich, liebt sich, steht mit dem Rücken zueinander. Mozarts Konzerte sind kleine Opern, sie haben eine Dramaturgie.“ Nicht zuletzt durch diese Mozart-Interpretationen hat Anderszewski sich den Ruf eines genialischen Tasten-Exzen trikers erarbeitet, der gerne provokante Positionen einnimmt und musikalisch nachdrücklich vertreten kann. So zum Beispiel: „Ich mag die Klavierkonzerte von Beethoven überhaupt nicht“, äußerte Anderszewski vor einigen Jahren in einem Interview, in dem er dann aber doch ein Zugeständnis machte: „Das erste von seinen fünfen ist das Beste“. 6. Konzert im Abo Sonntagabendkonzerte EURO 27,–/39,–/54,–/69,– Wahlabo EURO 21,60/31,20/43,20/55,20 MAI 2017 SO 21 MAI 20:00 Mozart Saal DI 23 MAI 20:00 Großer Saal EIN HAUCH DES GELIEBTEN SYRIEN FABIO LUISI Leitung ANNE-SOPHIE MUTTER Violine WELTMUSIK IM MOZART SAAL PHILHARMONIA ZÜRICH Weber Ouvertüre zur Oper „Oberon“ op. 67 Bruch Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26 Takemitsu Nostalghia Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 ENSEMBLE FAWAZ BAKER UND GÄSTE Im Anschluss gegen 21:30 Albert Mangelsdorff Foyer An der Bar mit den Künstlern des Abends Eintritt frei Dauer: ca. 20 Minuten Fawaz Baker, Archäologe, Architekt, Komponist, Oud-Spieler, Musikwissenschaftler und bis 2012 Direktor des berühmten Konservatoriums in Aleppo, bevor er nach Frankreich ins Exil gehen musste, sagt: „Ich möchte mit der Musik das Leben feiern! Musik ist totales Engagement und hilft, dem Krieg zu widerstehen. Krieg ist laut mit all den Granaten, Bomben und Scharfschützen. Dagegen ist Stille so wertvoll. Wir brauchen die Stille, das Vakuum, um der Phantasie die Kreativität zu ermöglichen.“ Und so tragen die Klangbilder seines neuesten Zyklus’ den Atem des geliebten multikulturellen Syriens, dessen Stadt Aleppo, an der Seidenstraße gelegen, lange zu den wichtigsten wirtschaft lichen und kulturellen Zentren der arabischen Welt zählte. Gemeinsam mit weiteren syrischen Meister musikern im Exil lässt Fawaz Baker die Zuhörer teilhaben an den Facetten dieser weltoffenen und multikulturellen Musiktradition, die von Stücken im syrisch-orthodoxen Stil über mystische Kompositionen der muslimischen Sufis bis hin zu zeitgenössischen profanen Festmusiken reichen. „Nichts ist langweiliger, als sich festlegen zu lassen. Ich möchte immer wieder neue Aspekte in meiner künstlerischen Persönlichkeit finden.“ Vor Jahren formulierte Anne-Sophie Mutter dieses Credo, doch auch nach mehr als 40 Jahren auf den Konzertbühnen der Welt scheint es für die Ausnahmekünstlerin noch immer Gültigkeit zu haben. Zwar hat die Geigerin seit ihrer Ent deckung durch Herbert von Karajan zweifellos alles erreicht, was man sich von einer Musikerlaufbahn erträumen kann. Doch beweist sie immer wieder diese Neugier und Hingabe, die unbedingt notwendig ist, um nicht stehen zu bleiben und sich nicht festlegen zu lassen. Dabei ist sich Anne-Sophie Mutter bewusst, wie wichtig auch die Mitstreiter sind: Mit Fabio Luisi steht ihr ein ebenso beeindruckend erfahrener Musiker zur Seite, der ihre Einsicht teilt, einer Komposition zu dienen und darin nicht dogmatisch vorzugehen. In der Alten Oper schwelgen AnneSophie Mutter, Fabio Luisi und seine Zürcher Philharmonia in einem Programm voll satter romantischer Klanglichkeit. EURO 35,–/55,–/75,–/95,–/115,–/129,– Wahlabo EURO 31,50/49,50/67,50/85,50/103,50/116,10 EURO 22,–/35,– Wahlabo oder Weltmusik-Paket EURO 17,60/28,– 164 ANNE-SOPHIE MUTTER Violine DI 23 MAI JUNI 2017 DI 06 JUNI 20:00 Großer Saal DO 08 JUNI 20:00 Mozart Saal ANNA PROHASKA Sopran AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN BERNHARD FORCK Violine und Leitung ISABELLE FAUST Violine ARVE HENRIKSEN QUARTET FOKUS ANNA PROHASKA JAZZ IM MOZART SAAL ARVE HENRIKSEN Trompete JAN BANG Live-Elektronik EIVIND AARSET Gitarre AUDUN KLEIVE Percussion FOKUS J. S. Bach Doppelkonzert für zwei Violinen d-Moll BWV 1043 C. P. E. Bach Lieder für Sopran und Cembalo (Auswahl) Händel Deutsche Arien für Sopran, Violine u. Cembalo (Auswahl) J. S. Bach Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“ BWV 51, Brandenburgisches Konzert Nr. 5 D-Dur BWV 1050 DO Im Anschluss 08 An der Bar mit den Künstlern des Abends Moderation: Hans-Jürgen Linke Eintritt frei Es gibt Konstanten in dem wunderbar bewegten Sängerleben, das Anna Prohaska in so atem beraubend kurzer Zeit auf der Karriereleiter ganz nach oben katapultiert hat: Barockmusik heißt eine dieser festen Größen, und ihre Stimme mit dem klaren und doch warmen Timbre ist wie gemacht dafür. Unter den Barockmeistern nimmt Johann Sebastian Bach auch für Anna Prohaska eine Sonderstellung ein: „Bach ist Kopf und Herz“, hat sie kürzlich bekannt. Gemeinsam mit der Akademie für Alte Musik Berlin und der Geigerin Isabelle Faust krönt die Sopranistin vor allem mit Bach ihren Fokus, der sich durch die gesamte Spielzeit der Alten Oper zieht. Im Zen trum des Finales: die Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“, deren Virtuosität und Festlichkeit selbst aus Bachs beeindruckendem Kantatenwerk noch heraussticht. Anna Prohaskas schlanker Sopran, den sie so erfrischend gradlinig zu führen weiß, ist prädestiniert, die leicht perlenden Koloraturen in Bachs virtuosem Solopart auszukosten. JUNI Wundersames, immer wieder Überraschendes gibt es zu hören, wenn der norwegische Trompeter Arve Henriksen seinen Projekten Atem einhaucht. Henriksen zählt zu den spannendsten Künstlern, die derzeit die Jazzszene aufmischen, vielleicht auch wegen der Unvorhersehbarkeit dessen, was bei ihm jeweils als Nächstes kommt. Henriksen hat in Marschkapellen und in Folklore gruppen gespielt, hat an Barockmusikprojekten teilgenommen, die japanische Shakuhachi-Flöte in seine Musik integriert – und bei allem einen ganz speziellen, immer berührenden Sound geschaffen. „Ist das eigentlich noch Jazz, was ihr spielt?“, musste der Norweger sich wiederholt fragen lassen – nicht zuletzt, weil die intensive Einbeziehung von elektronischen Klängen seine Musik in die Nähe des Experimentellen rückt. Für den vielfach ausgezeichneten Trompeter ist die Antwort eindeutig: „Für mich persönlich bedeuten Kategorien nichts. Aber unsere Musik enthält absolut das wichtigste Element, auf dem auch Jazz basiert, und das ist die Improvisation.“ EURO 22,–/35,– Wahlabo oder Jazz-Paket EURO 17,60/28,– EURO 27,–/39,–/49,–/59,– Wahlabo oder Fokus-Paket EURO 21,60/31,20/39,20/47,20 ARVE HENRIKSEN Trompete 166 ABONNEMENTS & PAKETE ABONNEMENTS & PAKETE ABONNEMENTS & PAKETE ABONNEMENTS SECHS FESTE REIHEN À SECHS TERMINE: Sonntagabendkonzerte, Orchesterkonzerte, Ensemble Modern, Klavierabende, Bachreihe, Jugendabo FESTER SITZPLATZ ZWEI ZUSÄTZLICHE RABATTCOUPONS FESTE TERMINE CA. 30% RABATT FRÜHBUCHERRABATT WAHLABONNEMENT IHR INDIVIDUELLES ABO MIT SECHS TERMINEN FLEXIBLE KONZERTWAHL CA. 20% RABATT FRÜHBUCHERRABATT ABO JETZT! VERTRAUEN SIE UNSERER AUSWAHL ODER ENTSCHEIDEN SIE SELBST! Unsere sechs festen Abonnementreihen bündeln hochkarätige Konzerte etwa aus dem Bereich der Barockmusik, der Moderne, der Klaviermusik oder der Sinfonik – und geben Ihnen dabei zugleich einen Einblick in die Festivals der Alten Oper. Für unsere Abonnenten halten wir Kontingente besonders guter Sitzplätze bereit, in der Regel können Sie den ausgewählten Sitzplatz in allen Konzerten Ihres Abonnements bei behalten. Sie sparen rund 30% gegenüber dem regulären Preis und können sich auch in der folgenden Spielzeit Ihren gewohnten Sitzplatz sichern. Darüber hinaus bieten wir Ihnen bei frühzeitiger Buchung als Bonus einen Rabatt von 10% auf Tickets für weitere Einzelver anstaltungen sowie zwei Coupons, die Ihnen einen Preisnachlass von bis zu 20% gewähren. Unser Wahlabonnement überlässt Ihnen die Entscheidung: Aus mehr als 60 Veranstaltungen können Sie sich Ihr eigenes Abo mit sechs Konzerten zusammenstellen – ganz so, wie es Ihren eigenen musikalischen Vorlieben und Ihrem Terminkalender entgegenkommt. Und dabei von Rabatten bis zu 20% profitieren. Mehr zu unserem Wahlabo finden Sie auf Seite 186. DRANBLEIBEN, IN DIE TIEFE GEHEN Gleich mehrfach in der Saison widmet sich die Alte Oper thematischen Schwerpunkten. Wir möchten Sie einladen, diese Gelegenheiten zur intensiven Auseinandersetzung mit einem Thema oder einem Künstler zu nutzen und bieten Ihnen für unsere Festivals Konzertpakete an, die Sie sich individuell zusammenstellen können. Sie sparen dabei 20% gegenüber dem Einzelpreis. Unsere Reihen sowie die Abonnementbedingungen stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vor, einen Abo-Bestellschein finden Sie auf Seite 197. Näheres zu den Paketen finden Sie auf Seite 188. PAKETE INTENSIVE TEILNAHME AN DEN THEMENSCHWERPUNKTEN: Musikfest-Paket, Fokus-Paket, Weltmusik-Paket, Jazz-Paket ABO-SERVICE IN DER ALTEN OPER FRANKFURT EINBLICK IN THEMENSCHWERPUNKTE FLEXIBLE KONZERTWAHL 170 20% RABATT Montag bis Freitag 10:00 – 14:00 Uhr Tel. 069 13 40 375 / Fax 069 13 40 379 abo@alteoper.de 171 ABONNEMENTS & PAKETE SONNTAGABENDKONZERTE TERMINE O NN EMEN CA . BE ER Z RA A TE 30B% AT T N N TA G NDKON Sonntagabends ins Konzert statt in den Fernsehsessel! Das Wochenende mit inspirierendem Kunstgenuss ausklingen zu lassen, dazu bieten wir Ihnen mit dem Abonnement „Sonntagabendkonzerte“ die angenehmste Möglichkeit. Sechs herausragende Konzerte haben wir aus der Programmvielfalt unserer Eigenveranstaltungen für Sie ausgewählt, die Ihnen mit bedeutenden Klangkörpern und Solisten vor allem große Orchesterromantik präsentieren. SO 25 SEPT 2016 19:00 Großer Saal T SO SONNTAGABEND KONZERTE AB ABONNEMENT SO 05 MÄRZ 2017 19:00 Großer Saal JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA JONATHAN NOTT Leitung MICHELLE BREEDT Mezzosopran Ravel Valses nobles et sentimentales Mahler Kindertotenlieder Schostakowitsch Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141 VLADIMIR JUROWSKI Leitung CHRISTIAN TETZLAFF Violine TADASHI TAJIMA Bambusflöte / S hakuhachi Traditionelle Musik für Shakuhachi aus Japan Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune Szymanowski Violinkonzert Nr. 1 op. 35 Dukas La Péri Debussy Images SO 02 APR 2017 19:00 Großer Saal GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER DANIEL HARDING Leitung CHRISTIAN GERHAHER Bariton Schönberg 5 Orchesterstücke op. 16 Berlioz Les nuits d’été Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 SO 20 NOV 2016 19:00 Großer Saal EUROPA-KULTURTAGE 2016 DER EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK – DEUTSCHLAND GEWANDHAUSORCHESTER HERBERT BLOMSTEDT Leitung 100 Jahre Gewandhaus – Programm von 1916 unter Arthur Nikisch: Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ Strauss Tod und Verklärung op. 24 Wagner „Waldweben“ aus „Siegfried“ WWV 86 C Wagner Ouvertüre zu „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ WWV 70 SO 21 MAI 2017 19:00 Großer Saal CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE PIOTR ANDERSZEWSKI Klavier und Leitung Bartók Divertimento für Streichorchester Mozart Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491 Janáček Mládí (Bläsersextett) Beethoven Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15 SO 29 JAN 2017 19:00 Großer Saal SWR SYMPHONIEORCHESTER DAVID ZINMAN Leitung ARCADI VOLODOS Klavier Weber Ouvertüre zur Oper „Euryanthe“ Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 PREIS EURO 130,–/195,–/250,–/310,– (vgl. Saalplan S. 254) INFORMATIONEN Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 069 13 40 375 (Abo-Service) oder abo@alteoper.de 172 173 ABONNEMENTS & PAKETE ORCHESTERKONZERTE ABONNEMENT TERMINE B O EME A CA . N TE RKON RT E RA S E 30B% AT T ORCHE Z Beeindruckender Orchesterklang fühlt sich im Großen Saal der Alten Oper besonders wohl. Wer die klassisch-romantische Sinfonik und das konzertante Repertoire schätzt, ist hier genau richtig! Regelmäßig folgen höchst unterschiedliche Klangkörper unserer Einladung und haben dennoch eines gemeinsam: Sie gehören zu den renommiertesten Orchestern weltweit und kultivieren allesamt einen ganz eigenen Musizierstil. Sich diese orchestralen Höhepunkte der Konzertsaison in der Alten Oper schon jetzt zu sichern, gibt das Abonnement „Orchesterkonzerte“ die beste Chance. NN T ORCHESTERKONZERTE MI 21 SEPT 2016 20:00 Großer Saal MO 20 FEB 2017 20:00 Großer Saal MÜNCHNER PHILHARMONIKER MAINOVA-SPITZENKLÄNGE BAYERISCHES STAATSORCHESTER VALERY GERGIEV Leitung DANIIL TRIFONOV Klavier Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30 Mahler Sinfonie Nr. 1 D-Dur KIRILL PETRENKO Leitung DIANA DAMRAU Sopran Wagner Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“ WWV 96 Strauss Vier letzte Lieder Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 MI 15 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal FOKUS 20 er JAHRE RUNDFUNK-SINFONIE ORCHESTER BERLIN DO 03 NOV 2016 20:00 Großer Saal CHRISTIAN TETZLAFF ZUM 50. GEBURTSTAG FRANK STROBEL Leitung KHATIA BUNIATISHVILI Klavier Gershwin Rhapsody in Blue Prokofjew Sinfonie Nr. 2 d-Moll op. 40 Berlin – Die Sinfonie der Großstadt Film von Walter Ruttmann mit der Originalmusik von Edmund Meisel DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN CHRISTIAN TETZLAFF Violine und Leitung Mozart Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 Schönberg Verklärte Nacht op. 4 (Fassung für Streichorchester von 1943) Haydn Sinfonie Nr. 80 d-Moll Hob. I:80 Mendelssohn Violinkonzert e-Moll op. 64 FR 31 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal KONINKLIJK CONCERTGEBOUWORKEST DI 06 DEZ 2016 20:00 Großer Saal ANDRIS NELSONS Leitung YEFIM BRONFMAN Klavier Prokofjew Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16 Schostakowitsch Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103 BUDAPEST FESTIVAL ORCHESTRA IVÁN FISCHER Leitung LEONIDAS KAVAKOS Violine Schubert Ouvertüre zu „Die Zauberharfe“ D 644 „Rosamunde-Ouvertüre“ Bartók Violinkonzert Nr. 2 h-Moll Sz 112 Bartók „Ungarische Skizzen“ – 5 Bilder aus Ungarn Sz 97 Schubert Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 PREIS EURO 124,–/192,–/254,–/320,–/365,– (vgl. Saalplan S. 255) INFORMATIONEN Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 069 13 40 375 (Abo-Service) oder abo@alteoper.de 174 175 ABONNEMENTS & PAKETE ENSEMBLE MODERN ABONNEMENT TERMINE N 30B% AT T RA MO B . LE N CA M ER EME ENSE D Neuland entdecken und den Geist erfrischen! Wer neugierig ist, der Zeit den Puls messen und Musikgeschichte als lebendigen Prozess erfahren möchte, wird sich die Konzerte des Ensemble Modern im Kalender der Alten Oper ohnehin rot anstreichen. Dieses Abonnement fasst unsere Kooperationen mit dem Ensemble Modern zusammen und bietet die Möglichkeit, an den aktuellen Projekten und Entwicklungen dieser bedeutenden Initiative für zeitgenössische Musik eine ganze Saison lang teilzuhaben. NN B A O T ENSEMBLE MODERN DO 29 SEPT 2016 20:00 Mozart Saal SA 25 FEB 2017 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS ENSEMBLE MODERN VIMBAYI KAZIBONI Leitung Uraufführungen von Kampela, Lim, Moreira und anderen JONATHAN STOCKHAMMER Leitung OLGA PASICHNYK Sopran Debussy 5 Préludes (Bearbeitung von Hans Zender) Ohana Signes Nunes Omens II Vivier Trois airs pour un opéra imaginaire DO 16 MÄRZ 2017 20:00 Mozart Saal FOKUS 20 er JAHRE ENSEMBLE MODERN DAVID PHILIP HEFTI Leitung Wolpe Suite from the Twenties (Bearbeitung für Ensemble von Geert van Keulen) Varèse Intégrales für 11 Bläser und 4 Schlaginstrumente Weill Suite panaméenne – Suite aus „Marie Galante“ Eisler Kammersymphonie op. 69 Wolpe Piece in Three Parts für Klavier und 16 Instrumente SO 30 OKT 2016 18:00 Frankfurt LAB ENSEMBLE MODERN FRANCK OLLU Leitung CONNECT Huang The Sonic Great Wall (Deutsche Erstaufführung) Chr. Mason In the Midst of the Sonorous Islands (Deutsche Erstaufführung) connect: Eine Initiative ermöglicht durch ART MENTOR FOUNDATION LUCERNE in Zusammenarbeit mit London Sinfonietta, Ensemble Modern, Asko|Schönberg und Remix Ensemble Casa da Música. MO 08 MAI 2017 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN ARDITTI QUARTET Weitere Informationen unter www.ensemble-modern.com BRAD LUBMAN Leitung Ferneyhough Christopher Tye Cycle sowie weitere neue Werke SA 26 NOV 2016 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN JONATHAN BERMAN Leitung UELI WIGET Klavier Goehr Manere 1, 2, 3 (Deutsche Erstaufführung) Janáček Concertino Knussen Songs without Voices op. 26 Goehr Verschwindendes Wort (Deutsche Erstaufführung) PREIS EURO 110,–/143,– (vgl. Saalplan S. 260) INFORMATIONEN Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 069 13 40 375 (Abo-Service) oder abo@alteoper.de 176 KONZERTEINFÜHRUNG 19:00 Mozart Saal zu sämtlichen Terminen außer zum Konzert am 30. Oktober 2016. 177 ABONNEMENTS & PAKETE KLAVIERABENDE ABONNEMENT TERMINE A . 30B% AT T I E R A B Große Kunst auf 88 Tasten, heißt es in diesem Abonnement. Hochkarätige Klavierabende sind uns ein wichtiges Anliegen im Konzertkalender jeder Saison. Konzentriert und bewegend, durchdacht und sinnlich, feinnervig und gewaltig präsentieren die wichtigsten Pianisten unserer Zeit auf den Podien der Alten Oper regelmäßig die große Klavierliteratur der Vergangenheit und Gegenwart. In sechs herausragenden Klavierabenden haben wir Plätze für Sie reserviert und bieten Ihnen die Möglichkeit, Pianisten von Weltrang miteinander zu vergleichen. MO 26 SEPT 2016 20:00 Mozart Saal A RA V D E CA K L N N N E M T E O N B E KLAVIERABENDE DI 24 JAN 2017 20:00 Großer Saal MITSUKO UCHIDA Klavier MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS GRAUSCHUMACHER PIANO DUO ANDREAS GRAU Klavier GÖTZ SCHUMACHER Klavier Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune (Fassung für zwei Klaviere) Debussy En blanc et noir B. A. Zimmermann Monologe Ravel La Valse Debussy Sirènes aus Nocturnes (Bearbeitung für zwei Klaviere von Maurice Ravel) Ravel Ma mère l’oye FR 07 OKT 2016 20:00 Großer Saal MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS DANIIL TRIFONOV Klavier Schumann Kinderszenen op. 15 Schumann Toccata op. 7 Schumann Kreisleriana op. 16 Schostakowitsch 24 Präludien und Fugen op. 87 (Auswahl) Strawinsky 3 Sätze aus Petruschka Mozart Sonate Nr. 16 C-Dur KV 545 Schumann Kreisleriana op. 16 Widmann Neues Werk Schumann Fantasie C-Dur op. 17 DI 14 FEB 2017 20:00 Großer Saal RADU LUPU Klavier Werke von Haydn, Debussy und Tschaikowsky FR 28 APR 2017 20:00 Mozart Saal ALICE SARA OTT Klavier Grieg Lyrische Stücke (Auswahl) Grieg Ballade g-Moll op. 24 Liszt Sonate h-Moll DI 06 DEZ 2016 20:00 Mozart Saal NIKOLAI LUGANSKY Klavier Franck Prélude, Fugue et Variation op. 18 (Bearbeitung für Klavier von Harold Bauer) Schubert Impromptus D 935 op. 142 Tschaikowsky Die Jahreszeiten op. 73bis (Auswahl) Rachmaninow 4 Moments Musicaux op. 16 (Auswahl) PREIS EURO 105,–/142,–/174,–/198,– (vgl. Saalplan S. 256 und S. 261) INFORMATIONEN Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 069 13 40 375 (Abo-Service) oder abo@alteoper.de 178 179 ABONNEMENTS & PAKETE BACHREIHE ABONNEMENT TERMINE 30B% AT T RA C H R E H E . A I CA B Die enge Partnerschaft der Alten Oper Frankfurt mit den Frankfurter Bachkonzerten e. V. dokumentiert sich seit vielen Jahren erfolgreich in der Bachreihe, einem Abonnement, das Konzerte im Großen Saal mit Werken aus der Zeit Bachs, Vivaldis und Co. umfasst und gleichzeitig nachspüren lässt, wie deren Musik auch in der Gegenwart weiterlebt. N N E N T EINE KOOPERATION DER FRANKFURTER BACHKONZERTE E. V. MIT DER ALTEN OPER FRANKFURT O E A B M BACHREIHE DI 11 OKT 2016 20:00 Großer Saal FR 02 DEZ 2016 20:00 Großer Saal WINDSBACHER KNABENCHOR DEUTSCHE KAMMER-VIRTUOSEN BERLIN MARTIN LEHMANN Leitung DOROTHEE MIELDS Sopran REBECCA MARTIN Alt JULIAN PRÉGARDIEN Tenor ALEXANDER WOLF Bass J. S. Bach Hohe Messe h-Moll BWV 232 Leitung DO 10 NOV 2016 20:00 Großer Saal SO 05 FEB 2017 20:00 Großer Saal FREIBURGER BAROCKORCHESTER PETRA MÜLLEJANS Violine und Leitung Telemann Ouvertüre zu „Matthäus-Passion“ TWV 5:53 („Danziger Passion“), Passionskantate „Der am Ölberg zagende Jesus“ TWV 1:364, Ouvertüre zu „Der für die Sünde der Welt leidende und sterbende Jesus“ („BrockesPassion“) TWV 5:1, Passionskantate „Jesus liegt in letzten Zügen“ TWV 1:983 J. S. Bach Sinfonia aus der Kantate „Gleich wie der Regen und Schnee vom Himmel“ BWV 18, Sinfonia aus der Kantate BWV 18, „Der Herr denket an uns“ BWV 196, Sinfonia aus der Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ BWV 21, Kantate „Ich habe genug“ BWV 82 Leitung J. S. BACH, H-MOLL-MESSE SIR JOHN ELIOT GARDINER THE MONTEVERDI CHOIR THE ENGLISH BAROQUE SOLOISTS J. S. Bach Messe F-Dur BWV 233 „Lutherische Messe“, Kantate „Süßer Trost, mein Jesu kömmt“ BWV 151, Magnificat D-Dur BWV 243a PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor SIR ANDRÁS SCHIFF Klavier und CAPPELLA ANDREA BARCA Haydn Klavierkonzert Nr. 11 D-Dur Hob. XVIII:11 Mozart Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 „Prager“ Haydn Sinfonie Nr. 101 D-Dur Hob. I:101 „Die Uhr“ Mozart Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488 SA 08 APR 2017 18:00 Großer Saal J. S. BACH, MATTHÄUS-PASSION RIAS KAMMERCHOR AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN RENÉ JACOBS Leitung SUNHAE IM Sopran BENNO SCHACHTNER Altus JULIAN PRÉGARDIEN Tenor (Evangelist) JOHANNES WEISSER Bass (Jesus) J. S. Bach Matthäus-Passion BWV 244 FR 05 MAI 2017 20:00 Großer Saal IVETA APKALNA Orgel J. S. Bach Pièce d’Orgue BWV 572 (Fantasie G-Dur) Glass Mad Rush J. S. Bach Passacaglia c-Moll BWV 582 Glass Dance No. 4 J. S. Bach Praeludium und Fuge D-Dur BWV 532 Glass Conclusion (3. Akt) aus der Oper „Satyagraha“ (Bearbeitung für Orgel von M. Riesmann) J. S. Bach Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 KONZERTEINFÜHRUNG 19:15 Albert Mangelsdorff Foyer PREIS EURO 125,–/175,–/229,–/279,– (vgl. Saalplan S. 256) INFORMATIONEN Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 069 13 40 375 (Abo-Service) oder abo@alteoper.de 180 Zu sämtlichen Terminen außer zum Konzert am 8. April 2017 (Matthäus-Passion) wird für die Abonnenten der Bachreihe, die Mitglieder und Abonnenten der Frankfurter Bachkonzerte e. V. sowie die Freunde der Alten Oper eine Konzerteinführung mit Musikbeispielen (Dauer: ca. 20 Minuten) angeboten. 181 ABONNEMENTS & PAKETE FRANKFURTER BACHKONZERTE IM MOZART SAAL TERMINE FRANKFURTER BACHKONZERTE IM MOZART SAAL FRANKFURTER BACHKONZERTE E. V. IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER ALTEN OPER FRANKFURT SO 25 SEPT 2016 20:00 Mozart Saal FOKUS ANNA PROHASKA ANNA PROHASKA Sopran IL GIARDINO ARMONICO GIOVANNI ANTONINI Leitung „SERPENT & FIRE“: DIDO & CLEOPATRA Arien aus Opern von Purcell, Graupner, Händel und anderen FR 13 JAN 2017 20:00 Mozart Saal Nicht nur mit ihren Konzerten im Großen Saal, die als Abonnement „Bachreihe“ von der Alten Oper Frankfurt angeboten werden, sondern auch noch mit vier weiteren Konzerten im Mozart Saal sind die Frankfurter Bachkonzerte e. V. in der Alten Oper vertreten. Das Abonnement mit zehn Konzerten (sechs Konzerte im Großen Saal sowie vier Konzerte im Mozart Saal) ist ausschließlich beim Verein Frankfurter Bachkonzerte buchbar (Kontakt siehe unten). DIE KUNST DER FUGE MIT STUDIERENDEN DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST FRANKFURT AM MAIN J. S. Bach Die Kunst der Fuge BWV 1080 DO 09 MÄRZ 2017 20:00 Mozart Saal VOX ORCHESTER LORENZO GHIRLANDA Leitung Vivaldi Concerto per l’orchestra di Dresda con molti istromenti in sol minore RV 577 Telemann Suite für Blockflöte, Streicher und Basso continuo a-Moll TWV 50:A3 J. Chr. Bach Sinfonia in g-Moll op. 6/6 J. S. Bach Konzert für zwei Cembali c-Moll BWV 1060 Haydn Sinfonie Nr. 49 f-Moll Hob. I:49 „La passione“ FR 19 MAI 2017 20:00 Mozart Saal ROBERT LEVIN Klavier Harbison Klaviersonate Nr. 2 J. S. Bach Partiten Nr. 1, 2 und 3 BWV 825-827 INFORMATIONEN Frankfurter Bachkonzerte e. V. Geschäftsstelle Neue Rothofstraße 4 60313 Frankfurt am Main Tel. 069 95 50 48 80 / Fax 069 95 50 48 81 E-Mail: info@frankfurter-bachkonzerte.de www.frankfurter-bachkonzerte.de 182 183 ABONNEMENTS & PAKETE JUGENDABO ABONNEMENT TERMINE R G P L EINER Ab ins Konzert! Hautnah dabei und Gänsehaut garantiert, lautet die Devise des Jugendabos, das wir für Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahren schnüren. In sechs großartigen Konzerten sind auf der Bühnenempore oder vorne im Parkett Plätze reserviert und warten auf neugierige Hörer. Von gewaltigem Orchesterklang bis zu aufregend neuen Tönen ist alles dabei und bietet einen spannenden Ausblick auf unendliche musikalische Weiten. K O EU R – 3 7 , ER - EIS SSE MU IK R O S JUGENDABO MI 21 SEPT 2016 20:00 Großer Saal MAINOVA-SPITZENKLÄNGE BAYERISCHES STAATSORCHESTER KIRILL PETRENKO Leitung DIANA DAMRAU Sopran Wagner Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“ WWV 96 Strauss Vier letzte Lieder Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 SA 08 OKT 2016 19:00 Ganzes Haus MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS ABSCHLUSSKONZERT MUSIKFEST LES SIÈCLES FRANÇOIS-XAVIER ROTH Leitung Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune Debussy Jeux Dukas La plainte, au loin, du faune Debussy Orchestersuite Nr. 1 Ravel Prélude zu „Daphnis et Chloé“ Debussy Syrinx für Flöte solo sowie Klaviermusik von Debussy und Weltmusik DO 03 NOV 2016 20:00 Großer Saal CHRISTIAN TETZLAFF ZUM 50. GEBURTSTAG DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN CHRISTIAN TETZLAFF Violine und Leitung Mozart Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 Schönberg Verklärte Nacht op. 4 (Fassung für Streichorchester von 1943) Haydn Sinfonie Nr. 80 d-Moll Hob. I:80 Mendelssohn Violinkonzert e-Moll op. 64 PREIS EURO 73,– DI 06 DEZ 2016 20:00 Großer Saal BUDAPEST FESTIVAL ORCHESTRA IVÁN FISCHER Leitung LEONIDAS KAVAKOS Violine Schubert Ouvertüre zu „Die Zauberharfe“ D 644 „Rosamunde-Ouvertüre“ Bartók Violinkonzert Nr. 2 h-Moll Sz 112 Bartók Ungarische Skizzen – 5 Bilder aus Ungarn Sz 97 Schubert Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 MO 20 FEB 2017 20:00 Großer Saal MÜNCHNER PHILHARMONIKER VALERY GERGIEV Leitung DANIIL TRIFONOV Klavier Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30 Mahler Sinfonie Nr. 1 D-Dur SA 25 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal WIENER PHILHARMONIKER ANDRIS NELSONS Leitung TAMÁS VARGA Violoncello Dvořák Violoncellokonzert h-Moll op. 104 Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ INFORMATIONEN Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 069 13 40 375 (Abo-Service) oder abo@alteoper.de Für die Bestellung bzw. Weiterführung eines Jugendabonnements ist die Vorlage eines gültigen Altersnachweises (Personalausweis, Führerschein, Schülerausweis etc.) erforderlich. Die Karten sind nicht an Personen über 21 Jahre übertragbar. 184 185 ABONNEMENTS & PAKETE WAHLABONNEMENT IHR INDIVIDUELLES ABO MIT SECHS FREI WÄHLBAREN TERMINEN WAHLABONNEMENT PREIS In unserer Konzertchronologie (Seite 97 bis 167) führen wir zu jedem Konzert neben dem Vollpreis auch den reduzierten Betrag in allen Preisgruppen auf. Die Summe der von Ihnen gewählten sechs Beträge ergibt den Bruttogesamtpreis Ihrer Konzertreihe. Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel des RMV am Tag der jeweiligen Veranstaltung ist im Ticketpreis enthalten. BESTELLUNG UND BERATUNG Den Bestellschein für ein Wahlabonnement finden Sie auf Seite 197. Oder noch bequemer: Buchen Sie Ihr Wahlabonnement auf unserer Internetseite www.alteoper.de! Für eine telefonische oder persönliche Beratung stehen Ihnen unsere Mitarbeiter zu den unten angegebenen Zeiten gerne zur Verfügung. IHRE VORTEILE Freie Konzertwahl bis zu 20% Rabatt auf die Normalpreise zusätzlicher Frühbucherrabatt Abo-Service in der Alten Oper Frankfurt Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 10 – 14 Uhr Tel. 069 13 40 375 / Fax 069 13 40 379 / abo@alteoper.de IHR SITZPLATZ SIE HABEN DIE WAHL! Ein Abonnement so individuell wie der eigene Musikgeschmack. Aus der gesamten Programmvielfalt unserer Eigenveranstaltungen wählen Sie sechs Konzerte aus und schnüren sich daraus Ihre persönliche Abonnementreihe, die ganz Ihren musikalischen Vorlieben entspricht. Unser Treuebonus für Sie: Wir gewähren Ihnen innerhalb Ihres Wahlabonnements einen Rabatt von bis zu 20% auf den Normalpreis der Konzertkarten. Eine Gesamtübersicht über die buchbaren Konzerte finden Sie in unserem Rabattkompass auf Seite 194. Bitte beachten Sie, dass für einzelne Veranstaltungen nur ein limitiertes Kartenkontingent zur Verfügung steht. Da einige Konzerte Bestandteile fester Abonnementreihen sind, können wir Ihnen nicht für alle Veranstaltungen den gleichen Sitzplatz garantieren – wohl aber einen gleichwertigen, den wir selbstverständlich Ihren Wunschvorstellungen entsprechend mit Ihnen abstimmen. FLEXIBLE KONZERTWAHL 186 BIS ZU 20% RABATT 187 FRÜHBUCHERRABATT ABONNEMENTS & PAKETE KONZERTPAKETE INTENSIVE TEILNAHME AN THEMENSCHWERPUNKTEN UND REIHEN IHRE VORTEILE KONZERTPAKETE PREIS Die ermäßigten Einzelpreise der jeweiligen Preiskategorie können Sie bei den jeweiligen Konzerten in der Gesamtübersicht (Seite 97 bis 167) ersehen: Sie sind identisch mit den Wahlabo-Preisen. Die Summe der von Ihnen gewählten Beträge ergibt den Bruttogesamtpreis Ihres Konzert-Pakets. Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel des RMV am Tag der jeweiligen Veranstaltung ist im Ticketpreis enthalten. BESTELLUNG UND BERATUNG Konzert-Pakete sind erhältlich unter der Ticket-Hotline 069 13 40 400, an den Vorverkaufskassen von Frankfurt Ticket RheinMain, bei unserem Abo-Service in der Alten Oper Frankfurt (siehe Seite 248) sowie online unter www.alteoper.de. IHR SITZPLATZ Freie Konzertwahl 20% Rabatt auf die Normalpreise Da einige Konzerte Bestandteile fester Abonnementreihen sind, können wir Ihnen nicht für alle Veranstaltungen den gleichen Sitzplatz garantieren – wohl aber einen gleichwertigen, den wir selbstverständlich Ihren Wunschvorstellungen entsprechend mit Ihnen abstimmen. ZUM THEMA! Wir laden Sie ein, intensiv in die Themenwelten der Alten Oper einzutauchen, und machen Ihnen dafür ein besonderes Angebot: Wenn Sie sich für eine jeweils vorgegebene Mindestanzahl an Konzerten entscheiden, können Sie von einem Rabatt in Höhe von 20% auf den Normalpreis (in allen Preiskategorien) profitieren. Konzertpakete bieten wir Ihnen für unser Musikfest, die drei Fokus-Festivals sowie die neue Jazz- und die neue Weltmusikreihe an. Die Konditionen stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vor. EINBLICK IN THEMENSCHWERPUNKTE 188 FLEXIBLE KONZERTWAHL 189 20% RABATT ABONNEMENTS & PAKETE KONZERTPAKETE KONZERTPAKETE KONZERTPAKETE MUSIKFEST-PAKET FOKUS-PAKET Vom 25. September bis zum 8. Oktober 2016 feiert die Alte Oper ihr Musikfest – ein ganzes Festival rund um ein Werk, seine Rezeption und die Impulse, die von ihm ausgingen. Zahlreiche Veranstaltungen (Konzerte, Tanz, Literatur, Nach(t)konzerte, Vorträge und Künstlergespräche) widmen sich diesmal Claude Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“, das auf vielfältige Weise die musikalische Moderne vorbereitet hat. Fokus lautet der Titel der kleineren Festivals, die wir über die gesamte Spielzeit veranstalten – Gelegenheit, in ein Thema oder das Schaffen einer Künstlerpersönlichkeit intensiver einzu tauchen. Gleich dreimal lädt die Alte Oper in der Spielzeit 2016/17 zu einem Fokus-Festival ein: Aus folgenden Veranstaltungen (Details siehe Kalendarium S. 101 bis 121) können Sie sich Ihr Musikfest-Paket zusammenstellen: SO 25 SEPT 2016 19:00 LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA MO 26 SEPT 2016 20:00 KLAVIERABEND GRAUSCHUMACHER PIANO DUO FR 30 SEPT 2016 20:00 ANNETTES DASCHSALON DIE POESIE DES BEGEHRENS DI 04 OKT 2016 FR 07 OKT 2016 CHRISTIANE KARG KLAVIERABEND DANIIL TRIFONOV 20:00 MI 05 OKT 2016 20:00 MI 28 SEPT 2016 MICHAEL WOLLNY 20:00 ANNA PROHASKA Ein Porträt der jungen Sopranistin in drei Kapiteln 21 / 22 JAN 2017 JORDI SAVALL Der katalanische Universalkünstler ergründet Musik unterschiedlichster Provenienz 15 BIS 19 MÄRZ 2017 FLORIAN HECKER 20:00 DO 06 OKT 2016 25 SEPT 2016, 01 DEZ 2016, 06 JUNI 2017 MI 05 OKT 2016 20:00 CALDER QUARTET DO 29 SEPT 2016 20:00 20er JAHRE Drei Metropolen und ihr brodelndes Kulturleben: Berlin, Paris, New York SA 08 OKT 2016 19:00 ABSCHLUSSKONZERT Les Siècles, François-Xavier Roth 20:00 ENSEMBLE MODERN LEGEN SIE SICH FEST AUF MINDESTENS VIER KONZERTE DES MUSIKFESTS UND SPAREN SIE 20% AUF DEN NORMALPREIS. 190 ENTSCHEIDEN SIE SICH FÜR MINDESTENS ZWEI KONZERTE INNERHALB EINES FOKUS-FESTIVALS UND SPAREN SIE 20% AUF DEN NORMALPREIS. 191 ABONNEMENTS & PAKETE KONZERTPAKETE KONZERTPAKETE KONZERTPAKETE JAZZ-PAKET WELTMUSIK-PAKET Für Freunde des Jazz hält die Alte Oper in der Spielzeit 2016/17 eine neue Reihe bereit: Viermal in der Saison folgen hochkarätige Künstler der Einladung in die Alte Oper und stellen aktuelle Strömungen des Jazz vor. Dieses Mal im Zentrum: Skandinavien und seine innovative Jazzkultur. Die Alte Oper wirft einen Blick auf Musikkulturen anderer Länder und veranstaltet in der Spielzeit 2016/17 eine neue Reihe mit Weltmusik. Vier Schlaglichter auf Länder und Regionen, deren reiches musikalisches Erbe es noch zu entdecken gilt. MI 28 SEPT 2016 SA 10 SEPT 2016 PRÉLUDE À L’APRÈS-MIDI DES TROLLS MICHAEL WOLLNY, GEIR LYSNE UND THE NORWEGIAN WIND ENSEMBLE MUSIKREISE ZUM HINDUKUSCH: ENSEMBLE SAFAR UND GÄSTE DO 03 NOV 2016 MUSIK GEGEN DIE HEIMATLOSIGKEIT: MÓNIKA LAKATOS & ROMENGO DI 25 APR 2017 KALLE KALIMA UND K-18 MO 20 FEB 2017 SA 20 MAI 2017 TRYGVE SEIM UND DAS HELSINKI SONGS QUARTET EXIL: KYRIAKOS KALAITZIDIS, EN CHORDAIS UND GÄSTE SO 21 MAI 2017 ARVE HENRIKSEN QUARTET EIN HAUCH DES GELIEBTEN SYRIEN: ENSEMBLE FAWAZ BAKAR UND GÄSTE BUCHEN SIE MINDESTENS DREI KONZERTE DIESER REIHE UND SPAREN SIE 20% AUF DEN NORMALPREIS. KAUFEN SIE MINDESTENS DREI KONZERTE DIESER REIHE UND SPAREN SIE 20% AUF DEN NORMALPREIS. DO 08 JUNI 2017 192 193 ABONNEMENTS RABATTKOMPASS DATUM RABATTKOMPASS 10 SEPT 2016 21 SEPT 2016 UHRZEIT 20:00 20:00 ORT VERANSTALTUNG Mozart Saal MUSIKREISE ZUM HINDUKUSCH Großer Saal BAYR. STAATSORCHESTER ABO (ca. 30%) Orch. 1 /Jug. 1 20:00 Mozart Saal ANNA PROHASKA / IL GIARDINO ARMONICO 19:00 Großer Saal LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA 26 SEPT 2016 20:00 Mozart Saal 28 SEPT 2016 20:00 29 SEPT 2016 FRÜHBUCHER* WAHLABO NIKOLAI LUGANSKY Klav. 3 10% 20% 08 JAN 2017 18:00 Großer Saal 1822-NEUJAHRSKONZERT 10% 20% 20% 18:00 Mozart Saal L’EUROPE MUSICAL 10% 20:00 Mozart Saal DIALOG DER SEELEN 10% 20% 22 JAN 2017 11:00 Großer Saal FOLÍAS CRIOLLAS 10% 20% 24 JAN 2017 20:00 Großer Saal MITSUKO UCHIDA 10% 20% 27 JAN 2017 20:00 Großer Saal CHICAGO SYMPH. ORCH. 10% 10% 29 JAN 2017 19:00 Großer Saal SWR SYMPHONIEORCHESTER 10% 20% FRÜHBUCHER* WAHLABO 30 JAN 2017 20:00 Mozart Saal MICHAEL WOLLNY 10% 20% 10% 05 FEB 2017 20:00 Großer Saal SIR ANDRÁS SCHIFF Bach. 4 10% 20% 14 FEB 2017 20:00 Großer Saal RADU LUPU Klav. 5 10% 20% 20 FEB 2017 20:00 Großer Saal MÜNCHNER PHILHARMONIKER Orch. 4 /Jug. 5 10% 20% 20 FEB 2017 20:00 Mozart Saal EXIL 10% 20% 25 FEB 2017 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN EM 4 10% 20% 05 MÄRZ 2017 19:00 Großer Saal JUNGE DT. PHILHARMONIE Sonn. 5 10% 20% 10% 10% 20% 20% 20% Klav. 4 Sonn. 3 FOKUS 20er JAHRE 10% 20% 15 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal RSO BERLIN Orch. 5 10% 20% GRAUSCHUMACHER PIANO DUO Klav. 1 10% 20% 16 MÄRZ 2017 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN EM 5 10% 20% Großer Saal MICHAEL WOLLNY ** 10% 20% 18 MÄRZ 2017 17:30 Ganzes Haus DIE LANGE NACHT 10% 20% 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN 10% 20% 25 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal WIENER PHILHARMONIKER 10% 10% 30 SEPT 2016 20:00 Mozart Saal ANNETTES DASCHSALON 10% 20% 26 MÄRZ 2017 17:00 Mozart Saal ANNETTES DASCHSALON 10% 20% 04 OKT 2016 20:00 Mozart Saal CHRISTIANE KARG 10% 20% 31 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal CONCERTGEBOUWORKEST Orch. 6 10% 20% 05 OKT 2016 20:00 Großer Saal FLORIAN HECKER 10% 20% 02 APR 2017 19:00 Großer Saal G. MAHLER JUGENDORCH. Sonn. 5 10% 20% 05 OKT 2016 20:00 AMF CALDER QUARTET 10% 20% 06 APR 2017 20:00 Großer Saal BRANFORD MARSALIS 10% 20% 06 OKT 2016 20:00 Mozart Saal DIE POESIE DES BEGEHRENS 10% 20% 08 APR 2017 18:00 Großer Saal BACH, MATTHÄUS-PASSION 10% 20% 07 OKT 2016 20:00 Großer Saal DANIIL TRIFONOV Klav. 2 10% 20% 25 APR 2017 20:00 Mozart Saal K-18 10% 20% 08 OKT 2016 19:00 div. Säle ABSCHLUSSKONZERT MUSIKFEST Jug. 2 10% 20% 28 APR 2017 20:00 Mozart Saal ALICE SARA OTT Klav. 6 10% 20% 05 MAI 2017 20:00 Großer Saal IVETA APKALNA Bach. 6 10% 20% Großer Saal WINDSBACHER KNABENCHOR Bach. 1 10% 20% 08 MAI 2017 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN EM 6 10% 20% Frankfurt LAB ENSEMBLE MODERN EM 2 10% 20% 20 MAI 2017 20:00 Mozart Saal TRYGVE SEIM 10% 20% 21 MAI 2017 19:00 Großer Saal CHAMBER ORCH. OF EUROPE 10% 20% 21 MAI 2017 20:00 Mozart Saal EIN HAUCH DES GELIEBTEN SYRIEN 10% 20% 23 MAI 2017 20:00 Großer Saal PHILHARMONIA ZÜRICH 10% 10% 11 OKT 2016 20:00 30 OKT 2016 18:00 03 NOV 2016 20:00 Großer Saal CHRISTIAN TETZLAFF ZUM 50. 03 NOV 2016 20:00 Mozart Saal MUSIKEN GEGEN DIE HEIMATLOSIGKEIT 10 NOV 2016 20:00 Großer Saal FREIBURGER BAROCKORCHESTER 11 NOV 2016 20:00 Großer Saal 19 NOV 2016 20:00 Großer Saal 20 NOV 2016 19:00 Großer Saal GEWANDHAUSORCHESTER 23 NOV 2016 20:00 Großer Saal AL JARREAU / N DR BIGBAND 26 NOV 2016 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN 27 NOV 2016 16:00 Mozart Saal 30 NOV 2016 20:00 Großer Saal Sonn. 1 ABO (ca. 30%) Mozart Saal 21 JAN 2017 MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS 25 SEPT 2016 VERANSTALTUNG 20:00 21 JAN 2017 FOKUS ANNA PROHASKA 25 SEPT 2016 UHRZEIT FOKUS JORDI SAVALL Unsere Abonnements und Konzertpakete bieten Ihnen verschiedene Rabatte. Die folgende Übersicht hilft Ihnen bei der Auswahl. Bitte beachten Sie, dass für einzelne Veranstaltungen nur ein l imitiertes Kartenkontingent zur Verfügung steht. DATUM ORT 06 DEZ 2016 EM 1 Orch. 2 /Jug. 3 Jug. 6 Bach. 5 Sonn. 6 10% 20% 10% 20% 10% 20% LONDON SYMPHONY ORCH. 10% 20% 06 JUNI 2017 20:00 Großer Saal PROHASKA /AKAMUS 10% 20% SYMPHONIEORCH. DES BR 10% 20% 08 JUNI 2017 20:00 Mozart Saal ARVE HENRIKSEN QUARTET 10% 20% 10% 20% 10% 20% 10% 20% MEISTERKL. NATOCHENNY 10% 20% KRYSTIAN ZIMERMAN 10% 20% MUSIKFEST-PAKET: 20% Rabatt bei Auswahl von mind. vier Veranstaltungen 10% 20% FOKUS-PAKETE: 20% Rabatt bei Auswahl von mind. zwei Veranstaltungen Bach. 2 Sonn. 2 EM 3 FOKUS ANNA PROHASKA FOKUS ANNA PROHASKA * Frühbucherrabatt für Abonnenten bei Buchung bis zum 17. Juni 2016 Die verschiedenen Rabatte für eine Veranstaltung können nicht miteinander kombiniert werden. ** Erhältlich auch im Jazz-Paket 01 DEZ 2016 20:00 Mozart Saal PROHASKA / SCHNEIDER 02 DEZ 2016 20:00 Großer Saal SIR JOHN ELIOT GARDINER Bach. 3 10% 20% JAZZ-PAKET: 20% Rabatt bei Auswahl von mind. drei Veranstaltungen 06 DEZ 2016 20:00 Großer Saal BUDAPEST FESTIVAL ORCH. Orch. 3 /Jug. 4 10% 20% WELTMUSIK-PAKET: 20% Rabatt bei Auswahl von mind. drei Veranstaltungen 194 195 ABONNEMENTS ABONNEMENTBEDINGUNGEN ABO-NEUBESTELLUNG Ich / Wir möchte /n in der Spielzeit 2016 / 17 Abonnent / en der Alten Oper Frankfurt werden und bestelle / n hiermit Platz / Plätze des Abonnements: ABOREIHEN PREISGRUPPE KÜNDIGUNGEN / N EUBESTELLUNGEN Bestehende Abonnements verlängern sich um eine Spielzeit, wenn sie nicht bis zum 13. Mai 2016 schriftlich gekündigt werden. Wahlabonnements müssen nicht gekündigt werden. Die Neubestellung eines Abonnements erbitten wir an das Abonnementbüro in der Alten Oper Frankfurt. In der ersten Junihälfte erhalten Sie von uns eine Rechnung und nach Eingang Ihrer Zahlung die von Ihnen bestellten Karten. Die Alte Oper behält sich vor, bei Bedarf auf nicht rechtzeitig bezahlte Abonnementkarten zurückzugreifen. Bitte geben Sie bei jedem Schriftwechsel Ihre Abonnementreihe an. Sollte sich Ihre Anschrift ändern, teilen Sie uns dies bitte mit. ABO-TAUSCHGUTSCHEIN Sie haben die Möglichkeit, bis zu zwei Konzerte pro Abonnementreihe zu tauschen. Gegen Rückgabe des Tickets bis drei Werktage vor dem jeweiligen Konzert (bis 14:00 Uhr) sowie Zahlung einer Gebühr von EURO 10,– erhalten Sie einen Gutschein, der in der laufenden Saison für eine Eigenveranstaltung der Alten Oper Frankfurt eingelöst werden kann. ÄNDERUNGEN Die Alte Oper Frankfurt behält sich aus künstlerischen oder technischen Gründen Termin-, Programm- oder Platzänderungen im Einzelfall vor. Bei Terminände rungen stellen wir Ihnen auf Anfrage kostenlos einen Tauschgutschein zur Verfügung, der ein Jahr Gültigkeit besitzt. Der Gegenwert kann für alle Eigenver anstaltungen der Alten Oper Frankfurt eingelöst werden, soweit noch Karten vorhanden sind. Die Karten Ihres Abonnements sind übertragbar, ein Rückgaberecht gibt es jedoch nicht. Platzänderungswünsche bei bereits bezahlten und ausgedruckten Tickets können nicht mehr berücksichtigt werden. PREISGESTALTUNG Die angegebenen Kartenpreise sind Endpreise einschließlich der gesetzl. MwSt., welche Service- und Systemgebühren sowie eine RMV-Gebühr enthalten. I II IIIIV V EINTRITTSKARTE ALS FAHRSCHEIN Ihre Abonnementkarten gelten gleichzeitig als Fahrschein auf allen Linien des Rhein-Main-Verkehrsver bundes (RMV) für eine Hin- und Rückfahrt zweiter Klasse zur Alten Oper Frankfurt. Hinfahrt frühestens fünf Stunden vor Veranstaltungs beginn, Rückfahrt bis Betriebsschluss am Veranstaltungstag. Es gelten die Gemeinsamen Beförderungsund Tarifbestimmungen des RMV. ORCHESTERKONZERTE FRÜHBUCHER-RABATT FÜR ABONNENTEN Auch in der Saison 2016 / 17 bieten wir Ihnen als unse ren Abonnenten und Wahlabonnenten einen exklusi ven Bonus: den Frühbucher-Rabatt. Sollten Sie zusätz lich zu Ihrem Abonnement oder Wahl-Abonnement an Tickets für Einzelveranstaltungen (vgl. Rabattkompass S. 194) interessiert sein, können Sie für alle Veranstaltungen, die im Wahlabo buchbar sind, einen Frühbucherrabatt in Anspruch nehmen und dabei einen Nachlass von 10% auf den jeweiligen Vollpreis erhalten. – Voraussetzung: Sie buchen rechtzeitig aus dem limitierten Kartenkontingent, spätestens aber bis zum 17. Juni 2016, die von Ihnen gewünschten zusätzlichen Plätze. Einheitspreis / B ühnenempore (Bitte Altersnachweis beilegen) ZWEI COUPONS EXTRA Zusätzlich zu Ihrer Buchung einer festen Abonnementreihe erhalten Sie zwei Coupons, die Ihnen einen Preisnachlass bis zu 20% auf sämtliche Veranstaltungen gewähren, die auch als Wahlabo buchbar sind (vgl. Rabattkompass S. 194). Pro Coupon können Sie eine ermäßigte Karte erwerben. SONNTAGABENDKONZERTE BACHREIHE KLAVIERABENDE ENSEMBLE MODERN SCHÜLER- / STUDENTENABO 50% Rabatt (Bitte gewünschte Aboreihe ankreuzen und Ausbildungsnachweis beilegen) JUGENDABO PLATZWUNSCH GROSSER SAAL Parkett rechts Bühnenempore links Balkon Mitte Rang Olymp MOZART SAAL Parkett rechts Galerie links Mitte BEMERKUNGEN ABO-SERVICE Frankfurt Ticket RheinMain GmbH Alte Oper Frankfurt Opernplatz, 60313 Frankfurt Montag – Freitag 10 – 14 Uhr Tel. 069 13 40 375 / Fax 069 13 40 379 abo@alteoper.de, www.alteoper.de 196 Bitte in einem frankierten Umschlag einsenden an: Alte Oper Frankfurt, Abo-Service, Opernplatz, 60313 Frankfurt oder per Fax: 069 13 40 379 NAME STRASSE PLZORT TELEFON (tagsüber) DATUMUNTERSCHRIFT Ich erkläre, dass ich die Bedingungen für ein Abonnement der Alten Oper Frankfurt anerkenne (siehe Abonnementbedingungen Seite 196). WAHLABO-BESTELLSCHEIN Wählen Sie sechs Konzerte aus den im Rabattkompass (Seite 194) aufgeführen Veranstaltungen aus und profitieren Sie von einem Rabatt bis zu 20%. In unserer Konzertchronologie (Seite 97 bis 167) finden Sie die bereits rabattierten Wahlabo-Preise unterhalb der Vollpreise. Wahlabo / s . Ich / wir bestelle / n Meine / unsere sechs Wunschkonzerte sind: DATUMTITEL PREISGRUPPE PLATZWUNSCH GROSSER SAAL Parkett rechts Bühnenempore links Balkon Mitte Rang Olymp MOZART SAAL Parkett rechts Galerie links Mitte BEMERKUNGEN Bitte in einem frankierten Umschlag einsenden an: Alte Oper Frankfurt, Abo-Service, Opernplatz, 60313 Frankfurt oder per Fax: 069 13 40 379 NAME STRASSE PLZORT TELEFON (tagsüber) DATUMUNTERSCHRIFT Ich erkläre, dass ich die Bedingungen für ein Abonnement der Alten Oper Frankfurt anerkenne (siehe Abonnementbedingungen Seite 196). ANGEBOTE DER PARTNER Das Gesamtprogramm der Alten Oper Frankfurt besteht nicht allein aus jenen Konzerten, die das Team des Hauses selbst programmatisch entwickelt und realisiert (vgl. Seiten 97 bis 167), sondern ebenso auch aus vielen Konzerten, Events und Kongressen, für die andere Veranstalter ver antwortlich zeichnen. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die Programme unserer langjährigen Partner, die mit festen Konzertreihen in der Alten Oper vertreten sind, wie auch Termine anderer Veranstalter aus den Bereichen Entertainment sowie Kongresse und Events vor. ALTE OPER FRANKFURT FRANKFURTER MUSEUMS-GESELLSCHAFT E. V. SAISON 2016/17 SONNTAGS- UND MONTAGSKONZERTE MIT DEM FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Sonntags 11:00 Großer Saal Montags 20:00 Großer Saal SO 25 SEPT / MO 26 SEPT 2016 KAMMERKONZERTE 20:00 Mozart Saal DO 13 OKT 2016 SCHUMANN QUARTETT Mozart Streichquartett F-Dur KV 590 „3. Preußisches Quartett“ Reimann Adagio zum Gedenken an Robert Schumann Beethoven Streichquartett B-Dur op. 130 DO 24 NOV 2016 ARABELLA STEINBACHER DO 12 JAN 2017 VISION STRING QUARTET Beethoven Streichquartett f-Moll op. 95 „Quartetto serioso“ Debussy Streichquartett g-Moll op. 10 Jazz- und Poparrangements für Streichquartett DO 16 FEB 2017 SABINE MEYER Klarinette NILS MÖNKEMEYER Viola WILLIAM YOUN Klavier Bach Partita für Violine solo Nr. 3 E-Dur BWV 1006 Beethoven Sonate für Violine und Klavier D-Dur op. 12 Nr. 1 Ysaÿe Sonate für Violine solo Nr. 2 „Obsession“ Prokofjew Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 f-Moll op. 80 Bruch 3 Stücke für Klarinette, Viola und Klavier aus op. 83 Mozart Aria für Klarinette und Klavier Mozart Sonate für Violine (Viola) und Klavier C-Dur KV 14 Schumann Fantasiestücke für Klarinette und Klavier op. 73 Schumann Märchenbilder für Viola und Klavier op. 113 Mozart Trio für Klavier, Klarinette und Viola Es-Dur KV 498 „Kegelstatt-Trio“ DO 08 DEZ 2016 DO 23 MÄRZ 2017 Violine ROBERT KULEK Klavier QUATUOR VOCE LISE BERTHAUD Viola Webern Langsamer Satz für Streichquartett Mozart Streichquintett C-Dur KV 515 Reger Suite für Viola solo g-Moll op. 131d/1 Brahms Streichquintett G-Dur op. 111 ARTEMIS QUARTETT Beethoven Streichquartett D-dur op. 18/3 Bartok Streichquartett Nr. 3 Schumann Streichquartett F-Dur op. 41/2 DO 27 APRIL 2017 VAN BAERLE TRIO Beethoven Klaviertrio c-Moll op. 1/3 Henze Kammersonate für Klaviertrio Tschaikowsky Klaviertrio a-Moll op. 50 202 FRANK PETER ZIMMERMANN Violine SEBASTIAN WEIGLE Leitung Debussy Syrinx für Flöte solo Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune Bartók Violinkonzert Nr. 2 H-Dur Sz 112 Strawinsky Suite aus der Ballettmusik „Der Feuervogel“ (1945) SO 23 OKT / MO 24 OKT 2016 SEBASTIAN WEIGLE Leitung SPARK – DIE KLASSISCHE BAND Smetana Aus Böhmens Hain und Flur Motschmann Facets of Infinity – Konzert für SPARK und Orchester (UA) Mahler Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Titan“ SO 13 NOV / MO 14 NOV 2016 DANIEL MÜLLER-SCHOTT Violoncello CONSTANTINOS CARYDIS Leitung Ives The Unanswered Question Schostakowitsch Violoncellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107 Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 SO 11 DEZ / MO 12 DEZ 2016 GIANCARLO GUERRERO Leitung CHRISTINA UND MICHELLE NAUGHTON Klavier Mozart Sinfonie Nr. 31 D-Dur KV 297 „Pariser Sinfonie“ Poulenc Konzert für 2 Klaviere d-Moll Mozart Konzert für 2 Klaviere Es-Dur KV 365 Ravel La Valse – Poème choréographique SO 15 JAN / MO 16 JAN 2017 IGOR LEVIT Klavier SEBASTIAN WEIGLE Leitung Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ SO 05 FEB / MO 06 FEB 2017 ARABELLA STEINBACHER Violine HARTMUT HAENCHEN Leitung Beethoven Violinkonzert D-Dur op. 61 Schostakowitsch Sinfonie Nr. 8 c-Moll SO 05 MÄRZ / MO 06 MÄRZ 2017 JUKKA-PEKKA SARASTE Leitung ANNA VINNITSKAYA Klavier Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 SO 02 APRIL / MO 03 APRIL 2017 ELIAS GRANDY Leitung ENSEMBLEMITGLIEDER DER OPER FRANKFURT FRANKFURTER KANTOREI CHOR DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST Mozart Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 „Prager Sinfonie“ Mozart Requiem d-Moll KV 626 SO 07 MAI / MO 08 MAI 2017 VIKTORIA MULLOVA Violine MICHAEL SANDERLING Leitung Sibelius Finlandia op. 26 Sibelius Violinkonzert d-Moll op. 47 Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 55 SO 25 JUNI / MO 26 JUNI 2017 SEBASTIAN WEIGLE Leitung MARIE-PIERRE LANGLAMET Harfe Gershwin Cuban Overture Ginastera Harfenkonzert op. 25 Strauss Aus Italien op. 16 203 ALTE OPER FRANKFURT KINDERKONZERTE 16:00 Mozart Saal WEIHNACHTSKONZERTE SO 13 NOV 2016 SO 11 DEZ 2016 16:00 Großer Saal VIVA MUSIK! – WIR BAUEN EINEN HIT FAMILIEN-WEIHNACHTSKONZERT SABINE FISCHMANN, ANNE RUMPF Konzeption In Kooperation mit der Crespo Foundation und der Alten Oper Frankfurt SO 15 JAN 2017 PERCUSSION UND BEATBOXING CHRISTIAN KABITZ Moderation Rhythmus-Workshop für Kinder und Jugendliche PETER LERCHBAUMER Erzähler WILHELM SCHMIDTS Orgel CÄCILIENCHOR FRANKFURT KINDERCHOR FRANKFURT SABINE MITTENHUBER Leitung FRANKFURT CHAMBER BRASS CHRISTIAN KABITZ Moderation und Leitung Weihnachten für Jung und Alt – Lieder und Geschichten SO 11 DEZ 2016 19:00 Großer Saal SO 05 FEB 2017 DIE TROMPETENFAMILIE VOM BAROCKEN CORNO BIS ZUR WAGNER-TROMPETE CHRISTIAN KABITZ Moderation SO 05 MÄRZ 2017 GULLIVERS REISEN WEIHNACHTSCHORKONZERT FRANKFURTER SINGAKADEMIE COLLEGIUM INSTRUMENTALE FRANKFURT JAN HOFFMANN Leitung Saint-Saëns Oratorio de Noël op. 12 STUDIERENDE DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK MAINZ FELIX KOCH Moderation STUDIERENDE DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST FRANKFURT AM MAIN DOMINIQUE HORWITZ Moderation Abonnements sind erhältlich bei der Frankfurter Museums-Gesellschaft; Einzelkarten bei Frankfurt Ticket oder über die Websites der Alten Oper und der Frankfurter Museums-Gesellschaft STUDIERENDE DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK WÜRZBURG CHRISTIAN KABITZ Moderation EXTRAKONZERTE KONTAKT Frankfurter Museums-Gesellschaft e. V. Goethestraße 32 60313 Frankfurt am Main Tel. 069 28 14 65 info@museumskonzerte.de www.museumskonzerte.de 204 DO 13 OKT 2016 / FR 14 OKT 2016 ARTIST IN RESIDENCE SA 10 SEPT 2016 20:00 Großer Saal KONZERTANTE OPER ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Leitung MICHAELA SCHUSTER Herodias EMILY MAGEE Salome WOLFGANG KOCH Jochanaan BENJAMIN BRUNS Narraboth U. A. Strauss Salome – Oper in einem Akt nach dem gleichnamigen Drama von Oscar Wilde MI 07 JUN 2017 19:00 Großer Saal GESPRÄCHSKONZERT ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Leitung und Moderation Strawinsky Le sacre du printemps DONNERSTAG- UND FREITAGABONNEMENT 20:00 Großer Saal FR 30 SEPT 2016 MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS JURAJ VALČ UHA Leitung JEAN-EFFLAM BAVOUZET Klavier SO 07 MAI 2017 MOZARTS „COSÌ FAN TUTTE“ FÜR KINDER HR-SINFONIEORCHESTER HR-SINFONIEKONZERTE SO 02 APRIL 2017 TILL EULENSPIEGELS LUSTIGE STREICHE SAISON 2016/17 Strawinsky Chant du rossignol Ravel Klavierkonzert für die linke Hand D-Dur Nikodijevic Neues Werk (Uraufführung – Auftragswerk der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit dem hr) Debussy La mer ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Leitung FRANÇOIS LELEUX Oboe Mozart Oboenkonzert C-Dur KV 314 Jarrell Oboenkonzert (Uraufführung – Auftragswerk des hr, des Printemps des Arts de Monte-Carlo und der Utah Symphony) Strauss Eine Alpensinfonie op. 64 DO 24 NOV 2016 / FR 25 NOV 2016 ELIAHU INBAL Leitung JAN VOGLER Violoncello Bloch Schelomo – Rhapsodie Hébraïque Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 „Romantische“ (2. Fassung 1878/80) DO 08 DEZ 2016 / FR 09 DEZ 2016 ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Leitung HILARY HAHN Violine Dvořák Die Mittagshexe op. 108 Bruch Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26 Martinů Sinfonie Nr. 4 DO 12 JAN 2017 / FR 13 JAN 2017 ARTIST IN RESIDENCE ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Leitung LISA BATIASHVILI Violine FRANÇOIS LELEUX Oboe J. S. Bach Konzert für Violine und Oboe c-Moll BWV 1060R Escaich Doppelkonzert für Violine, Oboe und Orchester Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 205 ALTE OPER FRANKFURT DO 02 FEB 2017 / FR 03 FEB 2017 DO 27 APR 2017 / FR 28 APR 2017 DAVID AFKHAM Leitung PIERRE-LAURENT AIMARD Klavier PETER OUNDJIAN Leitung FAZIL SAY Klavier RASCHÈR SAXOPHONE QUARTET Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 Schostakowitsch Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 FR 17 FEB 2017 PHILIPPE HERREWEGHE Leitung JULIA KLEITER Peri MAXIMILIAN SCHMITT Erzähler und Jüngling CHRISTINA LANDSHAMER Jung frau GERHILD ROMBERGER Verlassener Jüngling und Engel U. A. COLLEGIUM VOCALE GENT Schumann Das Paradies und die Peri op. 50 DO 09 MÄRZ 2017 / FR 10 MÄRZ 2017 ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Leitung JOSHUA BELL Violine Mendelssohn Violinkonzert e-Moll op. 64 Mahler Sinfonie Nr. 5 DO 23 MÄRZ 2017 / FR 24 MÄRZ 2017 PAAVO JÄRVI Leitung YEFIM BRONFMAN Klavier Tschaikowsky Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur op. 44 Bruckner Sinfonie d-Moll WAB 100 „Nullte“ Say Preludes – für Saxofonquartett und Streichorchester mit Schlagzeug (Deutsche Erstaufführung) Mozart Klavierkonzert C-Dur KV 467 Dvořák Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 FR 19 MAI 2017 EÖTVÖS3 PÉTER EÖTVÖS Leitung HÅKAN HARDENBERGER Trompete SLOWAKISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRATISLAVA Bartók 3 Dorfszenen Eötvös Jet Stream (Uraufführung – Neufassung) Manzini Until the sea above us closed again Liszt Dante-Sinfonie DO 08 JUN 2017 / FR 09 JUN 2017 ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Leitung LEONIDAS KAVAKOS Violine Ligeti Lontano Brahms Violinkonzert D-Dur op. 77 Bartók Konzert für Orchester SAISON 2016/17 JUNGE KONZERTE 19:00 Großer Saal MI 01 MÄRZ 2017 (B2) DO 29 SEPT 2016 (A1) Der temperamentvolle Korse begeistert mit seiner außergewöhnlichen Musizierlust. Das genaue Programm seines Konzerts wird noch bekannt gegeben. MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS JURAJ VALČ UHA Leitung JEAN-EFFLAM BAVOUZET Klavier Strawinsky Le chant du rossignol Ravel Konzert für die linke Hand D-Dur Debussy La mer MI 12 OKT 2016 (B1) ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Leitung Strauss Eine Alpensinfonie op. 64 MI 02 NOV 2016 (A2) DO 18 MAI 2017 (B3) EÖTVÖS3 PÉTER EÖTVÖS Leitung HÅKAN HARDENBERGER Trompete SLOWAKISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRATISLAVA Eötvös Jet Stream (Uraufführung – Neufassung) Liszt Dante-Sinfonie MAURICE STEGER Blockflöte und Leitung Händel Suite de dance aus „Almira“ HWV 1 Vivaldi Concerto e-Moll für Cello, Fagott, Streicher und B.c. RV 409 Sammartini Concerto F-Dur für Blockflöte, Streicher und B.c. Vivaldi Concerto C-Dur für Flautino, Streicher und B.c. RV 443 Händel Concerto a due cori F-Dur HWV 334 MI 11 JAN 2017 (A3) ARTIST IN RESIDENCE ANDRÉS OROZCO-ESTRADA Leitung LISA BATIASHVILI Violine FRANÇOIS LELEUX Oboe J. S. Bach Konzert für Violine und Oboe c-Moll BWV 1060R Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 206 JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI Leitung VORVERKAUFSBEGINN 1. Juli 2016 KONTAKT Hessischer Rundfunk hr-Sinfonieorchester Bertramstraße 8 60320 Frankfurt Tel. 069 155 6655 (hr-Kundenbetreuung) kundenbetreuung@hr.de www.hr-sinfonieorchester.de 207 ALTE OPER FRANKFURT PRO ARTE FRANKFURTER KONZERTDIREKTION SAISON 2016/17 SO 04 DEZ 2016 17:00 Großer Saal SA 18 FEB 2017 20:00 Großer Saal GERMAN BRASS NORDISCHE NACHT Weihnachtsmusik aus aller Welt MI 07 DEZ 2016 20:00 Großer Saal BALTHASARNEUMANN-CHOR FR 28 OKT 2016 20:00 Großer Saal OLGA SCHEPS Klavier ORCHESTRA DELLA SVIZZERA ITALIANA MARKUS POSCHNER Leitung Beethoven Ouvertüre zu „Egmont“ op. 84 Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 Schubert Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 „Große C-Dur“ MO 31 OKT 2016 20:00 Großer Saal GRIGORY SOKOLOV Klavier Schumann Arabeske C-Dur op. 18 Schumann Fantasie C-Dur op. 17 sowie weitere Werke, die noch bekannt gegeben werden DI 08 NOV 2016 20:00 Großer Saal 800 JAHRE DRESDNER KREUZCHOR DRESDNER KREUZCHOR DRESDNER PHILHARMONIE SIBYLLA RUBENS Sopran DANIEL OCHOA Bariton RODERICH KREILE Leitung Brahms Schicksalslied op. 54 Brahms Nänie op. 82 Brahms Ein Deutsches Requiem op. 45 DI 15 NOV 2016 20:00 Großer Saal ANNE-SOPHIE MUTTER Violine LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA ROBIN TICCIATI Leitung Schumann Ouvertüre zu „Manfred“ op. 115 Mendelssohn Violinkonzert e-Moll op. 64 Dvořák Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“ DI 22 NOV 2016 20:00 Großer Saal LATEINAMERIKANISCHE NACHT GABRIELA MONTERO Klavier ORQUESTA SINFÓNICA NACIONAL DE MÉXICO CARLOS MIGUEL PRIETO Leitung Montero „Latin Concerto“ für Klavier und Orchester (2016) Chávez Sinfonie Nr. 2 „India“ Moncayo „Huapango“ Revueltas „Noche de los Mayas“ DO 01 DEZ 2016 20:00 Großer Saal SIMONE KERMES Sopran LA MAGNIFICA COMUNITÀ ENRICO CASAZZA Leitung The Queen of Baroque – Festliche Arien und Werke von Porpora, Hasse, Pergolesi u. a. BALTHASAR-NEUMANN-ENSEMBLE THOMAS HENGELBROCK Leitung Vom Himmel hoch Mendelssohn Magnificat D-Dur MWV A2 ∙ „Verleih uns Frieden gnädiglich“ MWV A11 ∙ Der 98. Psalm op. 91 ∙ Kyrie d-Moll MWV A3 ∙ „Vom Himmel hoch“ MWV A10 ∙ „Die Geburt Christi“ aus: „Christus“ MWV A26 DI 10 JAN 2017 20:00 Großer Saal BAIBA SKRIDE Violine GÖTEBORGER SYMPHONIKER ALAIN ALTINOGLU Leitung Sibelius Violinkonzert d-Moll op. 47 Grieg Peer Gynt-Suite Nr. 1 & Nr. 2 SO 26 FEB 2017 20:00 Großer Saal EIN ABEND MIT RICHARD GALLIANO RICHARD GALLIANO Akkordeon STUTTGARTER KAMMERORCHESTER Werke von Bartók, Piazzolla und Galliano SO 12 MÄRZ 2017 17:00 Großer Saal JOSHUA BELL Violine und Leitung THE CAPITAL DANCE ORCHESTRA ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS Beethoven pur Beethoven Violinkonzert D-Dur op. 61 Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ FR 20 JAN 2017 20:00 Großer Saal SOL GABETTA – ARTIST IN RESIDENCE SIMON MARLOW Gesang DAVID CANISIUS Leitung Chartbeat – Aktuelle Charts im Swingsound wie „Happy“ (Pharrell Williams), „Hello“ (Adele), „Lieblingsmensch“ (Namika), „Can’t feel my face“ (The Weekend) u. a. SOL GABETTA Violoncello HÉLÈNE GRIMAUD Klavier DI 21 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal SO 22 JAN 2017 17:00 Großer Saal WIENER NEUJAHRSKONZERT Chopin Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 Rachmaninow Sinfonische Tänze op. 45 THE PHILHARMONICS MI 22 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal SA 04 FEB 2017 20:00 Großer Saal I MUSICI DI ROMA Werke von Schumann, Brahms und Debussy Musik und Walzer aus der k. u. k. Monarchie ANDREAS OTTENSAMER Klarinette WIENER CONCERT-VEREIN LORENZO VIOTTI Leitung JAN LISIECKI Klavier ROTTERDAM PHILHARMONIC YANNICK NÉZET-SEGUIN Leitung ALBRECHT MAYER Oboe Barocke Klanglust – Werke von Vivaldi, Bach und Händel Mozart Sinfonie Nr. 26 Es-Dur KV 184 Mozart Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 Stamitz Klarinettenkonzert Nr. 3 B-Dur Mozart Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 „Prager“ 208 209 ALTE OPER FRANKFURT SO 26 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal DI 09 MAI 2017 20:00 Großer Saal SOL GABETTA – ARTIST IN RESIDENCE MILOŠ KARADAGLIĆ Gitarre SOL GABETTA Violoncello KAMMERORCHESTER BASEL GIOVANNI ANTONINI Leitung Tschaikowsky Variationen über ein Rokoko-Thema op. 33 Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 DO 30 MÄRZ 2017 20:00 Großer Saal MAURIZIO POLLINI Klavier Das Programm wird noch bekannt gegeben. (in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt) DI 25 APR 2017 20:00 Großer Saal CARMINA BURANA TSCHECHISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRÜNN PHILHARMONIE BRÜNN LEOŠ SVÁROVSKÝ Leitung Orff Carmina Burana Dvořák Slawische Tänze op. 72 SO 30 APR 2017 17:00 Großer Saal MAX MUTZKE LIVE KONGRESSE UND EVENTS AMSTERDAM SINFONIETTA CANDIDA THOMPSON Violine und Leitung Werke von Piazzolla, Rodrigo und Rota DI 15 MAI 2017 20:00 Großer Saal CAMERON CARPENTER Orgel ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS Bach-Gershwiniana Werke von Bach und Gerwshin SA 20 MAI 2017 20:00 Großer Saal SOL GABETTA – ARTIST IN RESIDENCE SOL GABETTA Violoncello SWEDISH RADIO SYMPHONY ORCHESTRA DANIEL HARDING Leitung Dvořák Violoncellokonzert h-Moll op. 104 Strawinsky Suite aus der Ballettmusik „Der Feuervogel“ MAX MUTZKE & MIKIS TAKEOVER!ENSEMBLE FR 23 SEPT 2016 DI 17 JAN 2017 FRANKFURT STYLE AWARD HORIZONT AWARD 2016 Deutscher Fachverlag GmbH Public Relations Partners DI 17/MI 18 JAN 2017 DEUTSCHER MEDIENKONGRESS 2017 FR 21 OKT 2016 HESSISCHER FILMUND KINOPREIS 2016 dfv Conference Group GmbH Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Zusammenarbeit mit der Hessischen Filmförderung DI 21 FEB 2017 GALAABEND DES „INSTITUTIONAL MONEY KONGRESS 2017“ SA 29 OKT 2016 FRANKFURTER MARKEN GALA 2016 FONDS professionell Multimedia GmbH Marketing Club Frankfurt e. V. SA 29 APR 2017 BUNDESSCHÜTZENBALL SA 05 NOV 2016 Hessischer Schützenverband e. V. 35. DEUTSCHER SPORTPRESSEBALL Songs und Soul von Max Mutzke, James Brown, Radiohead u. a. FR 05 MAI 2017 VERLEIHUNG DES „FÖRDERPREISES FÜR ARBEIT ∙ SICHERHEIT ∙ GESUNDHEIT“ Verband Deutscher Sportjournalisten, Verein Frankfurter Sportpresse e. V. in Kooperation mit metropress presseagentur GmbH DO 04 MAI 2017 20:00 Großer Saal HILARY HAHN Violine ORCHESTRE NATIONAL DE LYON LEONARD SLATKIN Leitung Franck „Le Chasseur maudit“ Sinfonische Dichtung g-Moll FWV 44 Tschaikowsky Violinkonzert D-Dur op. 35 Berlioz Symphonie fantastique op. 14 SAISON 2016/17 FR 18 NOV 2016 VORVERKAUFSBEGINN 17. März 2016 Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie 26. FRANKFURT EUROPEAN BANKING CONGRESS Maleki Group GmbH KONTAKT PRO ARTE FRANKFURTER KONZERTDIREKTION Postfach 16 01 62 60064 Frankfurt Tel. 069 97 12 400 210 211 ALTE OPER FRANKFURT SAISON 2016/17 ENTERTAINMENTVERANSTALTUNGEN DI 30 AUG – SO 04 SEPT 2016 PORGY & BESS DI 08 NOV 2016 FR 16 DEZ 2016 – 07 JAN 2017 DI 25 APR 2017 TOMMY EMMANUEL ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK K-18 KALLE KALIMA QUARTET (VM) BB Promotion GmbH (VM) Markus Gardian Booking GmbH MI 28 SEPT 2016 MI 09 NOV 2016 THE NORWEGIAN WIND ENSEMBLE AND MICHAEL WOLLNY PEPE LIENHARD (VM) BB Promotion GmbH MI 16 NOV 2016 (AOF) WILLY ASTOR MI 19 OKT 2016 BOLERO „NOCTURNA“ (VM) Manfred Hertlein Veranstaltungs GmbH SA 22 OKT 2016 BARRELHOUSE JAZZPARTY 2016 GEORG RINGSGWANDL (VM) mainzplus CITYMARKETING GmbH DI 25 OKT 2016 DIE GRÖSSTEN MUSICALHITS ALLER ZEITEN FR 03 FEB 2017 IAN ANDERSON PIPPO POLLINA DI 02 / MI 03 MAI 2017 MAX RAABE & PALAST ORCHESTER (VM) Shooter Promotions GmbH (VM) Konzertbüro Augsburg GmbH MI 23 NOV 2016 FR 10 FEB 2017 SA 20 MAI 2017 LIVERPOOL ORATORIO TRYGVE SEIM & HELSINKI SONGS QUARTET (VM) Papageno Musiktheater (KO) Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH MO 27 FEB 2017 SO 04 DEZ 2016 (VM) Yellow Concerts GmbH KLAUS HOFFMANN & BAND DO 02 MÄRZ 2017 PIPPI LANGSTRUMPF (KO) Papageno Musiktheater 47. DEUTSCHES JAZZ FESTIVAL FRANKFURT: ERÖFFNUNGSKONZERT (VM) Hessischer Rundfunk (VM) Shooter Promotions GmbH MI 14 – 17 DEZ 2016 MI 26 OKT 2016 HR-BIGBAND, JIM MCNEELY Leitung MICHAEL WOLLNY & VINCENT PEIRANI DUO MO 21 NOV 2016 (VM) Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH (VM) Semmel Concerts Veranstaltungsservice GmbH MI 26 APR 2017 JAZZNIGHTS (KO) Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH AL JARREAU & NDR BIGBAND SA 22 OKT 2016 (AOF) MO 30 JAN 2017 (VM) Shooter Promotions GmbH JAZZNIGHTS (KO) Internationale Musikagentur Dieter Nentwig (KO) tour-house Veranstaltungs-, Konzert-, TV- und Media Consulting GmbH (AOF) HELGE SCHNEIDER DO 08 JUNI 2017 ARVE HENRIKSEN QUARTET (AOF) DADDY COOL DAS BONEY M. MUSICAL (VM) Shooter Promotions GmbH DO 06 APR 2017 JAZZNIGHTS BRANFORD MARSALIS FEAT. KURT ELLING Veranstalter: AOF Alte Oper Frankfurt KO Alte Oper Frankfurt in Kooperation mit Partnern VMVermietung (KO) Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH (KO) Eine Veranstaltung des Hessischen Rundfunks in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt Da viele Veranstaltungen im Entertainmentbereich erst kurzfristig geplant und angekündigt werden können, empfiehlt es sich, die jeweils aktuellen Monatsprogramme der Alten Oper Frankfurt zu beachten oder sich unter www.alteoper.de zu informieren. 212 213 HINTERGRÜNDE In diesem Teil bieten wir Ihnen weiterführende Texte, Interviews mit Künstlern unserer Festivals und weitere Materialien zu unseren Programmschwerpunkten an. MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS FOKUS 20 er JAHRE ABENDSTUNDE, MORGENRÖTE CLAUDE DEBUSSY: AM NACHMITTAG EINES KOMPONISTEN NEW YORK, PARIS, BERLIN CLAUDE DEBUSSYS „PRÉLUDE À L’APRÈS-MIDI D’UN FAUNE“ Seite 216 MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS GLOBAL CITIES IN DEN ROARING TWENTIES Seite 232 WELTMUSIK IM MOZART SAAL DIE WELT BEWEGT SICH AUF EINEN ZUSTAND DER KREOLITÄT ZU DIE RÜCKKEHR DES FAUNS GEDANKEN ZU MUSIK, DIE VON ANDEREN IDENTITÄTEN ERZÄHLT ZUR VERSINNBILDLICHUNG VON UNSICHERHEITEN – BEI CLAUDE DEBUSSY UND FLORIAN HECKER JAZZ IM MOZART SAAL Seite 222 FOKUS ANNA PROHASKA NICHT EIN GROSSER SCHRITT, SONDERN VIELE KLEINE Seite 236 MUTTERBODEN, AUF DEM DIE VIELFÄLTIGSTEN PFLANZEN SPRIESSEN JAN OLE OTNÆS IM GESPRÄCH Seite 239 ANNA PROHASKA IM PORTRÄT Seite 224 ENTERTAINMENT FOKUS JORDI SAVALL ZU ANSPRUCHSVOLL, NICHT KOMMERZIELL GENUG KULTURELLER BRÜCKEN BAUER JORDI SAVALL IM GESPRÄCH Seite 228 WARUM DAS EIGENTLICHE WERK VON UDO JÜRGENS NOCH ZU ENTDECKEN IST Seite 243 HINTERGRÜNDE: MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS ABENDSTUNDE, MORGENRÖTE CLAUDE DEBUSSY: AM NACHMITTAG EINES KOMPONISTEN VON WOLFGANG STÄHR ÜBERLEGUNGEN ZUM „NACHMITTAG EINES FAUNS“ Vereinfachung neigen, sie blieb gleichwohl im Großen und Ganzen unangefochten. Aber dann! Ein verwirrendes Durch- und Nebeneinander von Symbolismus, Impressionismus, Décadence, Fin de siècle, Gründerzeit, Neobarock, Neorokoko, Neoklassizismus, Bruitismus, Futurismus, Moderne … Die Musik allerdings ist ein tückisches Element: Sie absorbiert all jene Begriffe und lässt sie zugleich an sich abperlen. Denn natürlich verweist die Musik „symbolistisch“ über sich hinaus auf eine höhere Sphäre hinter der trügerischen Welt der Erscheinungen. Sie vermittelt Impressionen, freilich in eindrucksvollen Ausdrucksformen, zeigt sich folglich so im- wie expressionistisch. Musik entsteht einsam im Kopf des Komponisten (solipsistisch), wirkt andererseits jedoch gemeinschaftsbildend (sozialistisch?), lebt aus der Tradition (Historismus), mit der sie bricht (Avantgardismus). Sie flieht die Wirklichkeit (Eskapismus), die sie widerspiegelt (Realismus). Doch die Bewunderer des französischen Komponisten Claude Debussy kennen ohnehin nur ein Bekenntnis: den Debussyismus. VORSPIEL IM KONZERTSAAL „Man wird aus Höflichkeit kommen und die französische Musik anhören. Man wird, vielleicht, Beifall spenden, mit dieser deutschen Artigkeit, die so schwer zu ertragen ist. Ich bin überzeugt, dass unsere Kunst in Deutschland keine Eroberung machen wird.“ Überaus trotzig und übellaunig beschied Claude Debussy eine Anfrage des „Paris-Journals“, das den Komponisten um einige Worte zu einer bevorstehenden „Woche der französischen Musik“ in München gebeten hatte. Die Stunde sei schlecht gewählt für derlei Annäherungsversuche, ärgerte sich Debussy, im Sommer 1910, als die Geschichte der unseligen „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschen und Franzosen einem neuen historischen Tiefstpunkt entgegenstürzte. Als wären alle seine Gedanken von einer fixen Idee gelähmt, konnte sich Debussy die französische Kunst nur noch im Widerspruch zur deutschen vorstellen, ein Kontrastpaar, beschrieben nach den Regeln der Schwarzweißmalerei: Geist und Vornehmheit auf der einen Seite, nordische Nebelschwaden und germanische Grobschlächtigkeit auf der anderen; Klarheit und Bündigkeit gegen gelehrten Schwulst und quälende Langatmigkeit. Der sensible Rameau stand dem „Untier“ Gluck gegenüber, der feinsinnige Massenet, der Freude spendete mit leichter Hand, dem größenwahnsinnigen Wagner. Eleganz zeichne die französische Musik aus, liebens würdige Zartheit – „ohne diese Sucht nach deutscher Tiefe, ohne diese Neigung, alles mit dem Holzhammer zu unterstreichen und bis zur Bewusstlosigkeit zu erklären“, ereiferte sich der bekennende „Musicien français“. Ob der gewaltige Einfluss Wagners (und anderer Teutonen) der französischen Kultur zum Segen oder zum Verhängnis gereichte, mag entscheiden, wer will. So oder so lässt sich die Musik in Frankreich nicht auf die Glaubensformel von Klarheit, Kürze und Eleganz festlegen. Auf die Frage nach dem Wesen, dem Wesentlichen der französischen Musik gibt es nicht die eine, einzige, allgemeingültige Antwort, sondern denkbar viele und verschiedene Auskünfte, zahlreich wie die Komponisten, die Frankreich hervorgebracht hat. Ob Bizet, Ravel oder Debussy – ihre Werke werden weltweit mit echter Zuneigung genossen. Auch in Deutschland. Wer hierzulande ein Konzert mit französischer Musik besucht, kommt gewiss aus ehrlicher Begeisterung, nicht aus bloßer Höflichkeit. Und an die deutsche Artigkeit können sich sowieso nur noch die ältesten Jahrgänge erinnern. Gleichwohl wird, wer in einem Lexikon nachschlägt oder in einer Enzyklopädie, unter dem Eintrag „Debussy, Claude“ unweigerlich die Auskunft erhalten: „Meister des Impressionismus in der Musik.“ Doch Debussy hasste dieses Wort: Impressionismus! „Ein Begriff, der entsetzlich missbraucht wird, vor allem von den Kritikern“. Und der in seinen Ohren wie ein Vorwurf klingen musste, wie ein schlecht getarntes Synonym für verschwommene Farben und konturlose Formen. Und genau so war es auch gemeint, als die gestrengen Messrichter der Académie des Beaux-arts den jungen Claude Debussy vor einer bedenklichen Neigung zum „Absonderlichen“ warnen zu müssen glaubten: namentlich vor dem Kult der „couleur musicale“, dem Verlust der Klarheit und der akkuraten Linienführung, kurzum vor jenem gefährlichen „impressionnisme“, dem Feind der Wahrheit in den Werken der Kunst. Immerhin hatte der aufstrebende Komponist als Gewinner des „Grand Prix de Rome“ die höchsten akademischen Weihen empfangen, doch lasteten die Privilegien – der Zwangsaufenthalt in der Ewigen Stadt, die väterliche Sorge der Académie um das unfertige Schaffen des Preis trägers – wie bleierne Bürden auf seinem Gemüt. Sehen wir von allem ab, was noch folgen sollte an Streit und Widerspruch: Dieses frühe Erlebnis genügte vollauf, Debussys lebenslange Aversion gegen das Unwort vom Impressionismus zu nähren. „Wann immer dieser Begriff in seiner Gegenwart benutzt wurde, zeigte er sich verärgert und wollte nichts davon wissen“, erinnerte sich der Pianist Maurice Dumesnil. „Er nahm vielmehr für sich in Anspruch, dass er von den französischen Clavecinisten des 18. Jahrhunderts abstamme.“ Claude Debussy, ein Neobarocker? Lange Zeit war alles klar und leicht auf den Begriff zu bringen. In der Musikgeschichte folgte auf das finstere Mittelalter eine Art Renaissance und anschließend der Barock: Bach, Händel, Telemann nebst ein paar feurigen Italienern und geistreichen Franzosen. Danach kam es in Wien zur Klassik, bevor in Deutschland die Romantik ausbrach. Diese Darstellung mag zwar zu einer gewissen Maurice Dumesnil besuchte den etablierten Meister in seiner eleganten Pariser Villa nahe der Porte Dauphine am Bois de Boulogne. Der Hausherr empfing ihn durchaus höflich und zuvorkommend, allerdings ziemlich wortkarg. Mit unverkennbarem Besitzerstolz führte Debussy den Gast an einen Flügel aus dem Hause Blüthner, hörte ihm aufmerksam zu, als er etwas aus den „Images“ spielte, um dann selbst seine Vorstellungen von Klang und Vortragsstil zu demonstrieren. „Der Ton, den er aus dem Blüthner hervorzauberte, war der lieblichste, der mir je zu Ohren kam, unwirklich und ätherisch“, staunte Dumesnil. „Wie konnte ihm dies gelingen? Mir fiel auf, dass er zuweilen die Finger nahezu flach ausstreckte, insbesondere bei sanften Akkordfolgen. Er streichelte die Tasten, schlug sie nicht senkrecht hinab, sondern glitt schräg über sie hinweg. Ich versuchte ihm nachzueifern, und offenbar war er zufrieden, denn er sagte: ‚Bien.‘“ Von Dumesnil erfahren wir auch, dass Debussy zwei der sechs „Images“ für Klavier spürbar favorisierte: „Reflets dans l’eau“, das erste, und „Poissons d’or“, das letzte Stück der Sammlung. „Spiegelungen im Wasser“ – diese Komposition steht am Anfang und gemahnt allein schon durch ihren (beinah programmatischen) Titel an die Malerei von Claude Monet. Um ehrlich zu sein, ausgerechnet an jenes Gemälde, mit dem die „Impressionismus“- 216 217 IMPRESSIONISMUS, EIN ENTSETZLICHER BEGRIFF HINTERGRÜNDE: MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS ÜBERLEGUNGEN ZUM „NACHMITTAG EINES FAUNS“ Debatte im Jahr 1874 begann: „Impression – soleil levant“, ein traumverlorener Blick auf den Hafen von Le Havre. Das Licht der aufgehenden Sonne wirft unstet flackernde Reflexe auf das Wasser, in dem sich Schlote, Kräne und Masten spiegeln. Lassen wir den verhassten „Begriff“ nur beiseite, es lässt sich doch nicht leugnen, dass hier verwandte Geister am Werk waren: ein Maler und ein Musiker, in deren Kunst sich die geschaute Wirklichkeit bricht. Die Flucht aus Akademie und Atelier, die Hingabe an das Elementare, Instabile, Schwerelose der naturgegebenen Schönheit rückte ihr Schaffen in scheinbar unüberwindlichen Gegensatz zur klassischen Lehre. Bildern von „weinendem Mondschein“ und den „vor Sehnsucht blauen Träumen“ würde unweigerlich den Zauber des französischen Originals abtöten und, schlimmer noch, mit dem Wort-Laut, dem preziösen Spiel der Vokale, auch den Sinn, die Ausdruckskraft des Gedichts verfehlen. „O cet ennui bleu dans le cœur!“, ein solcher Vers geht umweglos zu Herzen, unwiderstehlich – wie Musik. Aber die französische (oder französischsprachige) Dichtkunst der Epoche um 1900 stand ohnehin ganz im Banne der Musik, insbesondere der Musik Richard Wagners und Robert Schumanns. Die Pariser Literatenszene war, zu ihrem Wohl und Wehe, vom „Wagnérisme“ infiziert, das Gesamtkunstwerk des Bayreuther Meisters wirkte wie eine ungeheure, unentrinnbare Provokation auf die westliche Zivilisation, wie ein Kulturschock: Die mittelalterlichen Sagenstoffe, der archaisierende Tonfall seiner Dramen, der synästhetische Sog seiner Klangfarbenkompositionen forderten die Schriftsteller heraus – auf ihrem vermeintlich ureigensten Gebiet. Der „culte schumannien“ hingegen entfaltete eine eher sanfte Revolution, Schumanns Lieder, seine Klavierwerke beflügelten die französischen Lyriker, weil ihnen diese Musik ein Ideal der offenen Form und der metrischen Freiheit erschloss, eine „encyclopédie des nuances“. 1883 malte Fernand Khnopff, ein Zeitgenosse und Landsmann von Maeterlinck, sein Bild „En écoutant du Schumann“, das einen kunstreich möblierten bürgerlichen Salon zeigt, im Zentrum eine Frau, die ganz in sich gekehrt in einem Sessel sitzt und dem Klavierspiel lauscht, dabei ihr Gesicht mit der rechten Hand abschirmt vor den Blicken der Welt und der Banalität da draußen. „De la musique avant toute chose“, forderte Paul Verlaine 1873 in seinem programmatischen Gedicht „Art poétique“: Die Musik vor allen Dingen. „Denn wir wollen stets den Übergang, / Nicht die Farbe, nur den Ton, der schwindet, / Die Nuance! Sie allein verbindet / Traum mit Traum, Hornruf mit Flötensang!“, bekannte Verlaine und schloss sein Gedicht mit dem verächtlichen Ausruf: „Et tout le reste est littérature“ – der Rest ist nichts als Literatur. Nicht von ungefähr pries Debussy die Überlegenheit der außereuropäischen „Naturvölker“, seit er ihre Musik auf der Pariser Weltausstellung von 1889 kennengelernt hatte: „Ihr Konservatorium ist der ewige Rhythmus des Meeres, ist der Wind in den Bäumen, sind tausend kleine Geräusche, die sie andächtig in sich aufnehmen, ohne je in tyrannische Lehrbücher zu schauen.“ Debussy trat auf wie der Priester einer uralten Sekte, er stellte den Instinkt über den Intellekt, die Magie über die Mathematik. Das Verhältnis des französischen Komponisten zur Natur war ganz und gar nicht cartesianisch: „Fasst man das Mysterium des Waldes, indem man die Höhe seiner Bäume misst?“, fragte er herausfordernd. „Regt nicht vielmehr seine unergründliche Tiefe die gestaltende Phantasie an?“ Anders als sein Landsmann und Konkurrent Maurice Ravel, der in seinen „Jeux d’eau“ das Klavier mit perlenden, rauschenden Tönen belebte, dabei aber die Kunst in der Kunst spiegelte, die Wasserspiele von Menschenhand, die Springbrunnen, Fontänen und Kaskaden der gebändigten Natur – anders als Ravel ließ sich Claude Debussy auf die Regel- und Gesetzlosigkeit, den ewigen (und ewig unberechenbaren) Rhythmus der frei wogenden Wellen und Fluten ein. „Da, wo Debussy andeutet, klärt Ravel auf und präzisiert“, unterschied der französische Pianist Alfred Cortot. „Was bei dem einen den Eindruck ständig neuer Entdeckungen erweckt, mit all den Überraschungen und dem Staunen, die dazugehören, das stellt sich bei dem anderen als bereits erobertes und geordnetes Gebiet dar. Einerseits ein Genie der Sensibilität, andererseits eines der Intelligenz.“ DIE MUSIK VOR ALLEN DINGEN Claude Debussy wurde im selben Jahr (und sogar im selben Monat, dem August 1862) geboren wie der Dichter Maurice Maeterlinck, ein Flame aus Gent, der in französischer Sprache schrieb und die zeitgenössischen Künstler in einen wahren Begeisterungstaumel versetzte – als ein Bannerträger des Symbolismus. Auch Debussy gehörte zu seinen frühesten und glühendsten Bewunderern. Bald schon, nachdem er Maeterlincks Schauspiel „Pelléas et Mélisande“ gelesen und 1893 in Paris auf der Bühne gesehen hatte, war er fest entschlossen, eine Oper zu komponieren, eine originalgetreue Komposition aus Geist und Buchstabe der Dichtung, Wort für Wort. „Es herrscht hier eine zauberisch beschwörende Sprache, deren sensible Nuancen ihre Weiterführung in der Musik und im orchestralen Dekor finden konnten.“ Debussy, ein Symbolist? Kein Musiker kam der Eigenart der Maeterlinck’schen Kunst näher als Claude Debussy mit seiner traumwandlerisch hellsichtigen, beinah andächtigen Vertonung des Dramas, das seinerseits wie geschaffen scheint für diesen schwerelosen französischen Sprechgesang, für das fließende und filigrane Spiel der Instrumente. Hinter dem Sprachzauber, auch hinter Maeterlincks symbolistischer Kunst, verbirgt sich bei Licht besehen eine strenge Sprachkritik. „Sobald wir etwas aussprechen“, wusste Maeterlinck, „entwerten wir es seltsam. Wir glauben in die Tiefe der Abgründe hinabgetaucht zu sein, und wenn wir wieder an die Oberfläche kommen, gleicht der Wassertropfen an unseren bleichen Fingerspitzen nicht mehr dem Meere, dem er entstammt. Wir wähnen eine Schatzgrube wunderbarer Schätze entdeckt zu haben, und wenn wir wieder ans Tageslicht kommen, haben wir nur falsche Steine und Glasscherben mitgebracht; und trotzdem schimmert der Schatz im Finstern unverändert.“ Debussy hätte diese resignative Poetik kaum anders formuliert und doch ins Positive gewendet: „Die Schönheit eines Kunstwerks wird immer ein Geheimnis bleiben“, wusste er, „man wird nie bis ins letzte ergründen können, ‚wie es gemacht ist‘. Erhalten wir uns um jeden Preis diese geheimnisvolle magische Kraft der Musik. Sie ist ihrem Wesen nach offener dafür als jede andere Kunst.“ IN SCHÖNHEIT STERBEN Obgleich Maeterlinck ein abgrundtief unmusikalischer Mensch war, bewies der Dichter doch ein untrügliches Gespür für die Musik der literarischen Sprache, ihren Klangreiz, ihre verborgenen Melodien, ihr rhythmisches Innenleben. „O cet ennui bleu dans le cœur! / Avec la vision meilleure, / Dans le clair de lune qui pleure, / De mes rêves bleus de langueur!“ So tönen und klingen die Verse in Maeterlincks Gedichten. Eine bloß instruktive Übersetzung dieser extravaganten Poesie mit ihren Wie sein Zeitgenosse und Bruder im Geiste, Maurice Maeterlinck, stieg Debussy in seiner Musik tief hinab in die Finsternis des Unbewussten, um zugleich das psychologische Klima der Epoche zu ergründen, die Endzeitstimmung, die Lebensmüdigkeit, das diffuse Gefühl von Verfall und Untergang: Fin de siècle. Namentlich die Figur der Mélisande, die mit ihren endlos wallenden, fallenden, in den Zweigen der Weide verfangenen Haaren an Shakespeares Ophelia und die Persinette (in Deutschland: Rapunzel) aus dem Märchen erinnert, verkörpert die morbide Seite des Zeitalters, den Typus der zerbrechlichen, angsterfüllten, hilflos hinfälligen Frau, der „femme fragile“: Leichen blässe, Kränklichkeit und eine ins Ornamentale aufgelöste Physis entsprachen dem makabren Schönheitsideal einer Generation, die sich überdrüssig dem Leben entfremdete. 218 219 HINTERGRÜNDE: MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS ÜBERLEGUNGEN ZUM „NACHMITTAG EINES FAUNS“ Die Aufgabe der klassischen, klar umrissenen und metrisch gebundenen Melodik zugunsten verschlungener Linien und zerfließender Figurationen lag für einen Komponisten an der Wende zum 20. Jahrhundert folglich in der Luft. Claude Debussy, der ungleich stärker von der zeitgenössischen Literatur als von den Musikern seiner Epoche geprägt war, bestätigte eine Beobachtung seines Pariser Freundes, des Dichters Stéphane Mallarmé, der das Ende der „früheren, sehr konturierten Melodien“ konstatiert und mit der Überwindung der traditionellen Versformen in der Lyrik ver glichen hatte. Es war gewiss nicht zufällig ein Gedicht Mallarmés, das 1876 erschienene „L’Aprèsmidi d’un faune“, das Debussy zu einer Musik anregte, in der die Ornamente, die Zwischentöne, die aparten klanglichen Kombinationen nicht länger einer übergeordneten (sinfonischen) Logik unterliegen, sondern sich selbst, ihrem eigenen erlesenen Reiz genügen. In der alles fließt und zerfließt, alles, nur nicht die Zeit, die stillsteht in einem lustvollen, „ewigen“ Augenblick. Impressionismus? Symbolismus? „verfeinertes Resultat des klassischen Orchestersatzes“ hinausgelangt. Debussy bleibt die unerreichbare Größe: „Wenn die moderne Dichtung ihre Wurzeln ohne Frage in bestimmten BaudelaireGedichten findet, so ist ebenso gewiss, dass die moderne Musik mit dem ‚Nachmittag eines Fauns‘ erwacht“, schrieb Pierre Boulez über „den einzigen universellen Musiker Frankreichs“, Claude Debussy. „Seine Position an der Schwelle zur Neuen Musik gleicht einem Pfeil, der einsam in die Höhe schießt.“ Fin de siècle? War diese endlose Suche nach der Nuance, den flüchtigen Valeurs, den zartesten Schattierungen nicht das bedenkliche Krisensymptom einer überreizten, überreifen Kultur? „Dies Jahrhundert der Revolution, das den Sturz des Absolutismus, den Sieg des Bürgertums und das Heranwachsen der Sozialdemokratie erlebte; dies Jahrhundert der Kritik und Wissenschaft, das unsere Ideen von Gott und Welt über den Haufen warf und uns gebot, von unten anzufangen; dies Jahrhundert der Erfindungen, welches das Tempo unseres Lebens verzehnfachte und unsere Körperkraft wohl kaum verdoppelte“, schrieb die österreichische Essayistin Marie Herzfeld 1892, „es hat uns wirklich oft ein bißchen müde gemacht. Wir sind umgeben von einer Welt absterbender Ideale.“ Die „Kraft des Aufschwunges“ sei verbraucht; das „müde Gehirn“, die „überanstrengten Nerven“ reagierten nur auf „die ungewöhnlichen Reize und versagen den normalen jeden Dienst“. War Debussy der Zeuge und Zeitgenosse einer nervösen, lebensmüden, in Schönheit ersterbenden Endzeit? DIE MODERNE MUSIK ERWACHT „Diese Partitur besitzt ein Potential an Jugendfrische, das der Erschöpfung oder dem Verfall trotzt“, befand hingegen der im Januar 2016 verstorbene Pierre Boulez über Debussys „Prélude à l’aprèsmidi d’un faune“ aus dem Jahr 1894. Debussy, ein Gründervater der Moderne? Als Komponist aus Frankreich hat selbstverständlich auch Boulez die Frage bedacht, was die Musik seines Landes vor anderen auszeichne. Allerdings fiel seine Antwort skeptisch aus: „Meiner Meinung nach ist es völlig irreführend, von einer ‚französischen Tradition‘ zu sprechen“, bekannte Boulez. „Schauen wir uns einmal die Lebensdaten an: Zunächst haben wir Rameau, dann viel später Berlioz, noch viel später Debussy; das ergibt wirklich keine Abfolge.“ Aber wenn Boulez auch keine ungebrochene Tradition erkennen konnte, ein „Charakteristikum“ jedoch bemerkte er schon, und keineswegs nur am Rande: „eine gewisse Vorliebe für den Klang an sich; dies war seit dem 18. Jahrhundert eine Konstante des französischen musikalischen Ausdrucks, wenn er sich in kompetenten Händen befand“. Und bei Claude Debussy befand er sich in den allerbesten Händen. „Der Gebrauch der Klangfarbe wirkt absolut neu, zeigt eine außerordentliche Delikatesse und eine ebenso außergewöhnliche Sicherheit der Tönung“, urteilte Boulez über das „Prélude à l’après-midi d’un faune“. Und als er die Entwürfe zu Debussys „La mer“ studierte, fiel ihm auf: „Es handelt sich hier nicht bloß um die Orchestrierung einer schon völlig ausgearbeiteten Partitur wie etwa bei Ravel, im Gegenteil: die Skizzen von Debussy, im Kompositorischen vollständig abgeschlossen, warten noch auf die Erschließung durch das Orchester, die der Komposition all ihre Dimensionen und ihr vollgültiges Relief geben soll.“ Ravel hingegen habe „die verschiedenen Instrumente wie einen Klangmantel benutzt“ und sei niemals über ein 220 WOLFGANG STÄHR geboren 1964 in Berlin, schreibt über Musik und Literatur für Tageszeitungen, Rundfunkanstalten, die Festspiele in Salzburg, Luzern, Dresden und im Rheingau, Orchester wie die Berliner und die Münchner Philharmoniker, Schallplattengesellschaften und Opernhäuser; verfasste mehrere Buchbeiträge zur Bach- und Beethoven-Rezep tion, über Haydn, Schubert und Mahler. 221 HINTERGRÜNDE: MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS DIE RÜCKKEHR DES FAUNS ZUR VERSINNBILDLICHUNG VON UNSICHERHEITEN – BEI CLAUDE DEBUSSY UND FLORIAN HECKER. VON ROBIN MACKAY Die Arbeiten des Künstlers Florian Hecker lassen unseren Verstand an der Wahrnehmung unserer Sinneseindrücke zweifeln. Unidentifizierbare Töne wogen auf und verblassen, Klanggebilde verschmelzen und streben auseinander – und flößen uns Zweifel ein an dem, was gehört wurde. Der Klang ist als Medium für diese Art des Halluzinatorischen wie geschaffen: Während der menschliche Verstand noch seine Quelle zu verorten sucht, hat sich das Geräusch selbst verflüchtigt. Wir hören es nicht mehr, sondern nur noch einen Abdruck desselben, die Spur von etwas anderem. Daher spielt die individuelle Erfahrung des Hörens stets eine aktive Rolle, wenn wir den Sinn des Akustischen zu erfassen trachten und ihn dabei auch durch unsere Erwartungen und Wünsche formen. Doch statt auf das menschliche Bedürfnis nach Sinnerschließung einzugehen, eröffnet Heckers computergenerierter Sound vielmehr subjektive Erfahrungsräume, die faszinieren, beirren und gar aufrütteln. Heckers Rezipienten sind gefragt, aktiv durch subjektive Wahrnehmung sein Werk zu erfassen – ohne die Zuhilfenahme von narrativen oder bildhaften Anhaltspunkten. Dies ist das ultimative „Event“ an sich. Eine ähnliche Versinnbildlichung von Unsicherheiten stellt das Gedicht „L’après-midi d’un faune“ von Stéphane Mallarmé dar. Ein Faun im Halbschlaf erinnert sich der Verfolgung zweier wunderschöner Nymphen. Er sehnt sich danach, ihr Bild vor seinem geistigen Auge festzuhalten. „Sie solln mir dauern, diese Nymphen.“ Doch quält ihn der Gedanke, dass sie bloß ein Trugbild seines Verlangens gewesen sein sollen, das ihm die Mittagshitze eingeflüstert hat. „Galt einem Traum mein Lieben?“ Noch während der Faun sich zu vergewissern sucht, verfängt er sich in einem undurchdringlichen Geflecht aus Erinnerungen und Wahrnehmungen. „So mancher zarte Zweig, der wahrer Wald geblieben, vollendet meinen Zweifel, Massen alter Nacht.“ Kaum dass er die Nymphen für seines Geistes Erfindung hält, hervorgerufen durch die Geräusche der Natur, die seinen Traum durchdrangen (das plätschernde Wasser, eine Brise, die das Laub durchstreift), verdichten sich eben diese Elemente zur Melodie seines Flötenspiels, das nun die nachmittägliche Luft tränkt. „Kein Wasser, das nicht meine Flöte träuft.“ Der Faun beschließt, durch Nacherzählung, Erinnerung und Proklamation den flüchtigen Augenblick festzuhalten, sich seiner zu entsinnen und dies zu verlautbaren – doch das, so muss er einsehen, kann nicht im Realen geschehen, sondern bleibt das Fabulieren seines Begehrens, geschürt von der List der Kunst. Die Qualität des Unergründlichen inspirierte Claude Debussy, der ein gelegentlicher Gast bei Mallarmés berühmten Dienstagssoiréen war, zur Komposition seines „Prélude à l’après-midi d’un faune“, das im Jahr 1894 uraufgeführt wurde. Voller Ambivalenz bricht Debussys Stück mit vorherrschenden Konventionen, ohne atonal zu werden. Von der Einleitung des Hauptthemas mit seinem dichten, hinterfragenden Tritonus bis zum Schlussakkord, in dessen Moment alles sanft erstarrt, kultiviert Debussys Komposition die verträumten Kadenzen und Arabesken von Mallarmés Versen. Dem Komponisten gelingt es nicht nur, ein äußerliches Stimmungsbild des üppigen Grüns der Wald idylle und des träumenden Fauns zu zeichnen, sondern dies auch musikalisch auf dessen Innen leben auszuweiten. Auf der Schwelle zur Leidenschaftlichkeit, (dem mouvement initial, wie Debussy notiert), fällt die Musik wiederholt zurück in eine diffuse tonale Zweideutigkeit, um das Thema dann in veränderter Form aufzugreifen – als wollte sie die Selbstbeobachtung des Fauns aus verschiedenen 222 FLORIAN HECKER – DIE RÜCKKEHR DES FAUNS Perspektiven aufzeigen. Die dabei erzeugte Serie von „divergations“ bespielt sanfte Timbres und Klangfarben, ohne darin aufzugehen und – als sollte das Hauptmotiv diffus in seiner Uneindeutigkeit bleiben – ohne zu einer befriedigenden Auflösung zu kommen. Mallarmés Gedicht hat keine ungetrübte Aufführungsgeschichte. Letztlich als Bühnenspiel konzipiert, vertrat der Künstler einmal mehr die Auffassung, dass das Stück regelrecht nach „der Bühne verlange“. Der Direktor der Comédie Française sah dies anders und lehnte ein Aufführungsangebot im Jahr 1865 ab. Erst im Jahr 1876 kam es schließlich, in überarbeiteter Form, zum Abdruck. 1912 hingegen wurde dem Faun doch noch eine Bühne bereitet, als Vaslav Nijinsky, inspiriert von Debussys „Prélude“, die Choreographie für ein Ballett entwarf. Der berühmte Ballettmeister nahm sich für seinen „Faun“ die antike Kunst Griechenlands zum Vorbild und zwang seinen Tänzern seltsam eckig anmutende, zweidimensional wirkende Gesten auf – wie Figuren eines Reliefs, das zum Leben erweckt wurde. Nijinskys flach wirkende, stakkato-ähnliche Choreografie – eine unglaublich anmutende Mischung aus tänzerischer Präzision und unverhohlener Sinnlichkeit – lässt den Faun augenblicklich als animalistische Kraft der Natur erscheinen und gleichzeitig als ein Stück abstrakter Kunst. In Gesten, die vom damaligen Publikum als skandalös empfunden wurden, befriedigt der Faun am Ende des Stücks seine Lust an einem Schleier, den er den Nymphen entreißen konnte. Nijinsky gießt zum einen damit die Handlung des Gedichts in die konkrete Form fleischlicher Lust, während es ihm andererseits gelingt, durch die abgehackt wirkenden Gesten seiner Tänzer das Träumerische, Entrückte darzustellen. Doch wo Mallarmé dem Komponisten Debussy freundlich für dessen „Prélude“ dankt, das „keine Dissonanz gegenüber meinem Text aufweist, höchstens dass es noch weiter geht, wirklich, in der Sehnsucht und in dem Licht, mit Finesse, List und Reichtum“, stieß Nijinskys Choreographie bei Debussy auf wenig Begeisterung. Er beschrieb ihn abfällig als Mathematiker, der „ZweiunddreißigstelNoten mit den Füßen addiert und das Ergebnis mit den Armen überprüft“. Wird Heckers Beitrag zur Tradition des „Fauns“ ähnlich konsternierte Kommentare zur Folge haben wie Mallarmés Gedicht? Jenes Werk, das von Zeitgenossen und Vorgesetzten des Dichters als „unerhörte Veröffentlichung“ und „merkwürdige Mystifizierung“ bezeichnet wurde und ihn fast seine Stellung als Lehrer gekostet hätte? Oder wie Debussy, dessen Kritiker zunächst zwar der musikalischen Ambivalenz seines Stücks durchaus etwas Neues zu entnehmen meinten, sich aber doch fragten, ob man diese Art von Musik als rechtschaffene Bürger gutheißen dürfe? Oder wie Nijinskys „Faun“, dessen offen-fetischistisch geltendes Ende als unzüchtig und obszön verunglimpft wurde? Heckers Arbeiten folgen durchaus dem avantgardistischen Credo, vorgefertigte Erwartungen nicht zu bedienen und Tradition und Dogma zu überkommen. Und er ist mehr als berufen für eine Interpretation eben jenen Stücks, das schon immer sein Publikum überrascht und dazu herausgefordert hat, die subjektive Wahrnehmung infrage zu stellen. Dass auch ihn unerwartete Reaktionen seines Publikums ereilen können, zeigte sich kürzlich bei einem Auftritt in Paris, als vermutlich eher konservativ eingestellte Besucher, die wohl einen klas sischen Vortrag und keinen sinnestäuschenden Strom elektronisch-abstrakter Klangbilder erwartet hatten, den Künstler mit verschiedenen Gegenständen bewarfen. Darunter sogar auch eine Ausgabe des Tagebuchs von Vaslav Nijinsky! ROBIN MACKAY ist Leiter des britischen Verlags Urbanomic und Herausgeber seines Magazins Collapse. Er schreibt und spricht regelmäßig über Kunst und Philosophie und erarbeitet gemeinsam mit zeitgenössischen Künstlern spartenübergreifende Projekte. Er ist Übersetzer französischer philosophischer Werke. 223 HINTERGRÜNDE: FOKUS ANNA PROHASKA „NICHT EIN GROSSER SCHRITT, SONDERN VIELE KLEINE“ ANNA PROHASKA IM PORTRÄT VON MANUEL BRUG Einen dreiteiligen Fokus gestaltet die Sopranistin Anna Prohaska in der Alten Oper. Manuel Brug traf sie zum Interview und sprach mit ihr über ihre Fokus-Programme, sorgfältige Karriere schritte und die Lust am Konzept. Anna Prohaska hat – mindestens – zwei Gesichter. Sie kann erstaunlich reif daherkommen, abgeklärt, ernst, ganz ihrer Kunst ergeben. Und ist dann, im persönlichen Gespräch, sofort wieder wie eine Studentin, spontan, herzlich, zugewandt, ganz einfach zu nehmen, keine Primadonna, ein working girl: das sich sehr unmittelbar und unverstellt für eine Sache begeistern kann, der in jedem Moment die Freude, auch die immer wieder erstaunliche Naivität eines ersten Zugangs in ihrem Beruf anzuhören ist. Obwohl sie dann gleich wieder ziemlich abgebrüht und ihrer Wirkung bewusst über einen neuen Liederabend nachdenkt: „Ich will nichts aufgedrückt bekommen, liebe Konzept alben und -abende. Ich suche gern in Noten und Bibliotheken und ich spiele gern mit archetypischen Frauenfiguren, baue drum herum ein Motivgeflecht, das ist viel interessanter als ein Kessel Buntes. Natürlich mixe ich mit Vorliebe Lieder aus allen Epochen, bin mal mit Laute, mal mit Klavier auf getreten, auf CD habe ich sogar schon mit mir im Duett gesungen.“ Glamourös darf es dabei auch sein: „Darum geht es gerade auch im Arienabend, den ich im Rahmen des dreiteiligen ,Fokus Anna Prohaska‘ an der Alten Oper Frankfurt im September als Eröffnung präsentieren werde. Arbeitstitel ist ,African Queens‘, denn ich stelle die phönizische Prinzessin Dido und die ägyptische Pharaonin Kleopatra in den Mittelpunkt. Ich präferiere aber den Titel ,Desert Queen‘ (‚Wüstenkönigin‘), denn beide stammen ja nicht aus Schwarzafrika, und es ist ein schönes Wortspiel. Verlassen und allein sind am Ende ja beide und singen auch davon.“ Es ist ihre – gerade auch als viertes Soloalbum auf CD veröffentlichte – erste Zusammenarbeit mit Giovanni Antonini und seinem Ensemble Il Giardino Armonico. Beschnuppert hat man sich aber bereits im letzten Herbst bei dem renommierten Festival Vratislavia cantans, das Antonini in Breslau leitet; in der dortigen neuen Philharmonie hat man auch aufgenommen. „Besonders stolz bin ich in diesem Programm neben den bekannteren Ausschnitten von Purcell, Händel, Hasse, Cavalli auf die Graupner-Arien aus dessen Hamburger Gänsemarkt-Oper ‚Dido‘, in der ich schon vor sechs Jahren gesungen habe“, berichtet Prohaska und bekennt: „Ich halte dieses Werk wirklich für eine Entdeckung.“ Und mindestens genauso viel Sorgfalt wie auf die Programmauswahl behält sie sich auch für die Kleiderauswahl vor: „Es wird königlich“, verspricht sie. „Von Schlitz bis Geometrie, rückenfrei und Neckholder habe ich Einiges in Erwägung gezogen, schließlich soll der Abend zu einem akustischen wie optischen Erlebnis werden. Da kann mir kein Regisseur dreinreden.“ 224 PORTRÄT ANNA PROHASKA Spontan, schnell, frisch, unverdorben und abgeklärt, erwachsen: Sicher machen gerade diese zwei so unterschiedlichen Seiten Anna Prohaskas faszinierenden Bühnen-Appeal, ihre immer wieder überraschende szenische Präsenz aus – die sich besonders auch im Konzertsaal mitteilt, in dem sie sich von Anfang an produziert hat und den sie neben ihrem sich immer mehr erweiternden Opernrollenspektrum nicht missen möchte. Die beiden Annas. „Meine Schwester ist schön, und ich bin praktisch“, so wird in Brecht/Weills Ballett „Die sieben Todsünden“ die Trennlinie gezogen. Todsünden beging auch so manche der verkörperten Damen auf Anna Prohaskas erster, nicht nur wegen der originellen Thematik gehörig Furore machender Solo-CD „Sirenen“, die Nixen, Undinen, Rusalkas gewidmet war, und entsprechend vieldeutig blickte sie vom Cover. „Ja, die Bilder sind durchaus lasziv“, sprudelt es noch heute, fünf Jahren später, aus Anna Prohaska heraus. „Aber wie das um die Füße gewickelte Kleid schon zeigt – ich führe hier eine Rolle vor, hinter der ich mich auch verstecke. Die eigene Persönlichkeit kann trotzdem durchschimmern. Meinen geheimnisvoll mehrdeutigen Blick finde ich gut auf dem Bild.“ Übrigens: Das Fischerhaus am Wasser im anfänglichen Mahler-Lied, das gibt es wirklich. In dieses Familien refugium im Salzburger Land zieht sich Anna Prohaska zurück, wenn sie auftankt, Kraft schöpft. Die fast ungehemmte Möglichkeit des Könnens, Wollens, Dürfens. Bei kaum einer jungen Sängerin teilt sie sich so unmittelbar mit wie bei der in Neu-Ulm geborenen Wahlberlinerin aus Wien, die durch ihre strahlend saugende, gläserne und bisweilen leicht verhangene Stimme begeistert. Die beiden Annas: hier die bewusst unauffällige junge Frau, nach der sich etwa im Salzburger Café Tomaselli niemand umdreht, obwohl sie schon mehrfach bei den Festspielen glänzte – und da die raffiniert geschminkte Lolita und Sirene im Shabby-Chic-Abendkleid, die von Verführung und Hingabe, Lust, Leidenschaft und Leid singt. Und um die sich – ähnlich wie um Bergs Lulu – die Dirigenten reißen, an der Spitze Daniel Barenboim, Simon Rattle, auch der späte Claudio Abbado. Von „Lulu“ singt sie, ganz geerdet die Grenzen ihrer gegenwärtigen Möglichkeiten erkennend, nur die Konzertsuite. Mit schwarzen Handschuhen. Dabei wollen alle dauernd mehr: „Es ist so schwer, ,Nein‘ zu sagen, wenn Traumrollen winken. Das bereitet mir schlaflose Nächte. Da wollen Menschen mit mir arbeiten, die ich seit meiner Kindheit bewundere. Da muss ich beharrlich und freundlich bestimmt sagen: Bitte erst in fünf Jahren! Damit bin ich bisher gut gefahren, ich hoffe, das bleibt so.“ Wie also geht ein ruhiger Karriereschritt bei jemandem, der plötzlich in ziemlich hellem Rampenlicht steht? „Zum Beispiel 2011 mit meiner ersten Susanna in Berlin, ganz normal im Repertoire alltag, aber mit Daniel Barenboim, der wirklich auf mich aufpasst. Mit ihm gab ich dann im Dezember desselben Jahres auch mein Scala-Debüt, als Zerlina in ,Don Giovanni‘. Denn mit Mozart kann mir eigentlich nichts passieren. Und meine erste Susanna-Premiere war dann wieder in Berlin, erst vier Jahre später, wieder mit Dorothea Röschmann als Gräfin, diesmal unter Gustavo Dudamel, mit dem ich aber schon bei Mozart in Los Angeles zusammengearbeitet habe. So kennt man sich auch über Kontinente hinweg, eine Vertrauensbasis ist geschaffen.“ Plötzlich wird Anna Prohaska ernst und grundsätzlich: „Manche Dirigenten, Regisseure, Castingdirektoren besetzen eher nach Typ und nur grob nach Stimmfach. Ich bin ein leichter Koloratursopran und weiß, was ich mir zutrauen kann. Meine Stimmbänder gibt es nur einmal. Bei manchen Dirigenten ist es aber wie bei ,Herzog Blaubarts Burg‘, die wollen der Schlüssel zum Schloss einer Karriere sein. Da muss man stark bleiben und sich nicht aus der Dankbarkeit für das Zutrauen, das man empfindet, verleiten lassen.“ 225 HINTERGRÜNDE: FOKUS ANNA PROHASKA PORTRÄT ANNA PROHASKA Lebenskluge Worte, die sie bisher sehr sicher befolgt hat, und die zeigen, da hat jemand eine Vision von sich selbst und seiner Karriere. Kein Wunder: Es wurde ihr ja vorgelebt, und so war es eigentlich vorgezeichnet, dass sie schnell ins kalte Wasser echter Bühnenrealität geworfen wurde, dabei aber stets kräftig oben schwimmt – auf ihre ganz eigene Weise. Anna Prohaska kommt einerseits aus einer archetypisch österreichisch-englischen Theaterfamilie – der Urgroßvater war Komponist, der Großvater Dirigent, der Vater ist Regisseur, Mutter und Bruder sind ebenfalls Sänger –, andererseits hat sie kaum noch ihren Abschluss an der Berliner Hanns-Eisler-Hochschule geschafft, so sehr war sie schon seit 2006 eingebunden ins Ensemble der Staatsoper. 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs: „Behind the Lines“ mit Liedern über Verlust und Hoffnung, Schlachtbegeisterung und Verzweiflung, vom Barock bis zur Moderne. Und wieder zwingt diese CD zum unmittelbaren, immer mehr sich versenkenden Zuhören. Es ist neben der zarten, genau und tiefsinnig die Worte ausdeutenden, sich immer wieder in den oft traurigen, traumatischen Momenten verlierenden Stimme auch die feinsinnige Mischung aus Volksliedern mit Beethoven, Eisler und Schumann, Rachmaninow und Rihm, Liszt, Ives und Weill, in der alles beinahe ineinander übergeht und die sofort begeistert. Bekanntes und Rares finden sich in neuem Kontext, vorzüglich von Eric Schneider in lange nachhallende Klaviertöne gekleidet. Der Dirigent Eberhard Kloke unterrichtete sie bereits, als sie erst 14 war, seither ging es steil bergauf. Mit 17 debütierte sie an der Komischen Oper Berlin, mit 21 Jahren an der Staatsoper, mit 24 bei den Philharmonikern. Im Konzert wie in der Oper sang Anna Prohaska in Salzburg und München, international – aber noch behütet in kleinen Partien. In Berliner Premieren aber war sie schon Mozarts Blonde und Pamina, Verdis „Maskenball“-Oscar, Poppea in Händels „Agrippina“ und Strawinskys Anne Truelove. Sie hat dort sogar schon Isolde gesungen – in Frank Martins „Le Vin herbé“. Am Royal Opera House hat sie sich bei einer Wiederaufnahme als Constance in Poulencs „Dialogues des Carmélites“ vorgestellt, immerhin mit Simon Rattle am Pult. Unter ihm gab sie gleichzeitig ihr Debüt beim London Symphony Orchestra mit Henzes Soprankantate „Being Beauteous“. Diese hat sie soeben für die kleine Plattenfirma Wergo aufgenommen, wo sie ebenfalls bereits Lieder von Bernd Alois Zimmermann vokal veredelt hat. An der Bayerischen Staatsoper war sie mit dabei in der Uraufführung von Jörg Widmanns „Babylon“, zu Silvester 2015 hat sie dort unter Kirill Petrenko („mit dem verstehe ich mich super und wir planen so Einiges, ich freue mich schon sehr, wenn er als Simon Rattles Nachfolger zu den Berliner Philharmonikern kommt“) mit der „Fledermaus“-Adele ihre erste Operettenrolle geschultert. „Das war ganz schön anstrengend“, erzählt sie. „Ich habe wieder viel über Timing und präzise Bewegung auf der Bühne gelernt. Ich bin hier wirklich wie eine Entertainerin, die 2000 Leute unterhalten muss. Da sollte jede Geste sitzen. Operette ist wirklich Genauigkeit und Wirkung.“ Und ein wenig Familienerbe ist es schließlich auch: Anna Prohaskas Bruder Daniel ist der Operettenstartenor des Münchner Gärtnerplatztheaters, und aufgewachsen ist sie in WienHietzing ausgerechnet in der Villa, in der Johann Strauß die „Fledermaus“ komponierte! Kein Wunder, dass für sie Singen wie Atmen ist. Eric Schneider wird auch beim zweiten Frankfurter Prohaska-Abend im Dezember am Klavier sitzen: „Es ist ein Shakespeare-Programm, das um Hamlet fokussiert ist, das wir schon mehrmals gemacht haben und das ich mir mit dem wunderbaren Schauspieler Lars Eidinger teile. Zum 400. Dichter-Todestag passt es natürlich bestens. Und auch hier reicht das Programm bis hin zu Wolfgang-Rihm-Stücken.“ Zusammenarbeit. Ein wichtiges Wort für Anna Prohaska. „Teilen ist so schön, etwa auch in Kantaten mit Soloinstrumenten. Ich lasse mich gern von einem Bläserbogen davontragen.“ Eher selten kommt es dabei zur Zusammenarbeit mit Geigern. „Deshalb freue ich mich auch so auf Isabelle Faust, mit der ich im Juni 2017 meinen dritten Frankfurter Abend mit Bachund Händelwerken gestalten werde. Ich schätze an ihr besonders, dass sie wie nur wenige ihre Zunft an historischer Aufführungspraxis interessiert ist und für jede Epoche nach dem passenden Instrument greift.“ Zukunftsprojekte? Viele. Mann muss schließlich seinen Kalender vorbereiten, auch wenn sich Anna Prohaska lieber vieles offen halten würde. Eines ist aber sicher: An der Berliner Staatsoper will die Sopranistin mit der quellfrischen Stimme und der kristallinen Höhe vorerst bleiben, obwohl sie überall gefragt ist. Es gibt noch viele schöne Pläne mit ihr, „und die Berliner Partnerschaften mit Daniel Barenboim und Simon Rattle, die sind einfach ein Geschenk für mich“. Die Verantwortung wächst, das merkt sie: „Ich bin nicht mehr die unbekannte Stimme aus der Provinz. Ich habe mir das aufgebaut, das war nicht ein großer Schritt, sondern viele kleine. Meine Plattenfirma respektiert diese Arbeit, hat mich noch nie zu etwas gezwungen. Gerade die Solo projekte sind Teamwork.“ Fühlt sie Druck durch die große Plattenfirma? „Da sind tolle Leute, die mich sehr eng begleiten, die vorsichtig mit meinem Terminkalender planen. Wir bleiben bei unseren Abmachungen – ich lasse mich also nicht ausbeuten.“ Nach den Sirenen hat sich Anna Prohaska 2013 in „Enchanted Forest“ den barocken Hexen und Zauberinnen zugewandt. Sie inszenierte sich diesmal als düster-somnambule Waldfee, die unter der souveränen Leitung von Jonathan Cohen und seinem Arcangelo-Ensemble ins Dickicht schnell wechselnder Musikstimmungen einzutauchen versteht. Prohaskas Stärken, das zeigt sich live immer mehr, sind das Barocke und die Moderne. In den schön kontrastiven Opernarien von Händel und Purcell, Vivaldi und Monteverdi wandelt sie traumsicher auf tönend verwachsenem Pfade. Danach überraschte sie 2014 mit einem so ernsten wie großartigen Projekt zur Erinnerung an den 226 MANUEL BRUG ist Musikredakteur der „Welt“. Er studierte in München Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Romanistik. Er verfasste drei Bücher über Sänger, Opernregisseure und den Tenor Rolando Villazón. 1999 wurde er mit dem Kritikerpreis der Salzburger Festspiele ausgezeichnet. 227 HINTERGRÜNDE: FOKUS JORDI SAVALL KULTURELLER BRÜCKENBAUER JORDI SAVALL IM GESPRÄCH Die Vorbereitung neuer Projekte dauert bei ihm in der Regel weit länger als ein Jahr. Wer Jordi Savall kennt, weiß, dass es ihm nicht nur darum geht, abends eine Bühne zu betreten und knapp zwei Stunden lang Musik zu machen. Bei ihm muss das Gesamtpaket stimmen. So gleichen Savalls Auftritte musikalischen Reisen, Erkundungstouren, gelegent lich Odysseen, deren Ziel selbst dem Kapitän anfangs nur verschwommen vor Augen tritt. Doch Savall, der Gambist, Forscher und Dirigent, vertieft sich so tief in seine Routen, dass seine Konzerte letztlich zu besonderen Erlebnissen werden. In Frankfurt wird er im Januar 2017 ein Fokus-Festival gestalten. Aus diesem Anlass hat er mit Christoph Vratz über seine Arbeitsweisen und seine Entdeckerlust gesprochen. Sie sind ein bekennender Sammler von Instrumenten. Was sind ihre neuesten Errungen schaften? In den letzten Jahren sind Instrumente aus verschiedenen Ländern hinzugekommen, aus China, aus Korea, aus Afghanistan. Es sind aber zum großen Teil Instrumente, die ich noch gar nicht in Konzerten verwende, sondern erst noch studiere, um sie und ihren jeweiligen Stil zu verstehen. Etwas weiter bin ich schon mit einer Rebec, einem Instrument aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, das ich bei einem GeigenHändler in Rom gefunden habe – und mit ihrer Verwandten, der Rebab, die eigentlich aus dem persischen Raum stammt. Da schimmert der musikalische Weltbürger durch. Doch Ihre Projekte stemmen und ent wickeln Sie nicht allein? Es gibt eine Gruppe aus Historikern, Musikwissenschaftlern, Dichtern, Anthropologen, Philosophen, mit denen ich eng zusammenarbeite. Oft spielt der Zufall dabei mit. Einen meiner wichtigsten Mitarbeiter habe ich in Paris kennengelernt, als er gerade seine Abschlussarbeit beendet hatte und eine neue Aufgabe suchte. Ein Freund hatte ihn mir empfohlen. Meistens ergeben sich neue Kontakte durch bereits bestehende Bekanntschaften. Jeder kennt Spezialisten für andere Gebiete. Wichtig dabei ist, dass man schnell Vertrauen zueinander entwickeln kann. Ist es mit den Musikern, mit denen Sie auftreten, genauso? Ja, ich bin ständig auf der Suche nach neuen Musikern und dabei angewiesen auf Tipps, die ich von Freunden und Kollegen bekomme. Auch hier spielt Vertrauen in ihre Empfehlungen eine große Rolle. Woran erkennen Sie denn, ob dieses Vertrauen gerechtfertigt wird? Zum einen ist für mich der Hör-Eindruck sehr wichtig, etwa wenn ich jemanden in einem Konzert oder auf CD erstmals höre und daran erkennen kann, wie dieser Mensch mit Musik umgeht. Zum anderen entsteht meist schon beim ersten Gespräch ein bestimmter Eindruck vom Menschen hinter dem Musiker. Beides ist gleich wichtig und auch nicht voneinander zu trennen; denn 228 INTERVIEW JORDI SAVALL wenn man jemandem begegnet, der als Musiker exzellent ist, aber menschlich und atmosphärisch nicht in die Gruppe passt, reicht das als Basis für eine gemeinsame Zusammenarbeit nicht aus, zumindest nicht auf längere Sicht. Bei einem einzelnen Projekt mag das funktionieren. Ich achte also von vornherein auf das Gleichgewicht zwischen musikalischen und menschlichen Qualitäten. Die regionale Verwurzelung der Musiker in ihrem jeweiligen Kulturkreis zählt aber auch zu den Voraussetzungen? Es wäre sinnlos, beispielsweise ein Programm mit syrischer Musik zu entwickeln, ohne dabei auf Musiker zurückzugreifen, die mit diesem Repertoire, mit der Kultur, der Sprache, der Philosophie vertraut sind. Es gibt in allen Kulturen etwas, das wir Mitteleuropäer mit unserer Ausbildung – und mag sie noch so gut sein – nicht vermitteln können. Nur Musiker, die mit ihrer je weiligen Kultur großgeworden und aufgewachsen sind, vermitteln Authentizität und Glaubwürdigkeit. Wir, die anderen, können sie mit unseren Begabungen, Kenntnissen und Fähigkeiten dabei unterstützen, aber nicht voran gehen. Alles andere wäre eine Täuschung des Publikums. Waren Sie sich, als Sie begonnen haben, den regionalen Radius auszuweiten und sich über die kerneuropäischen Länder hinauszuwagen, bewusst, dass Sie damit auch zu einem poli tischen Botschafter für Toleranz und Freiheit werden würden? In erster Linie stand die Faszination an diesen unterschiedlichen Musik-Stilen im Vordergrund, ihre Kraft, ihre Fantasie, ihre Vergangenheit. Die Musik war für mich Schlüssel und Weg, um diese anderen Kulturen überhaupt kennenzulernen. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass die Faszination an dieser Musik, die so weit in die Vergangenheit zurückreicht und zum Teil heute vergessen ist, durch die Jahrhunderte nichts an Kraft verloren hat. Es ist eine Musik, die damals den Alltag der Menschen sehr bestimmt hat, die wirklich lebensnotwendig war, die diese Menschen am Leben erhalten hat. Begonnen hat es mit meinem Interesse für die sephardische und die andalusische Musik, zwei Richtungen, die in Spanien lange sehr präsent waren. Durch diese Kontakte zur jüdischen und arabischen Welt hat sich der Radius dann immer mehr erweitert, hin nach Osmanien dann nach Israel, Marokko und über das gesamte Balkan-Gebiet. Die unterschiedlichen Musik-Stile spiegelten jeweils die Seelen dieser Kulturen. Dasselbe gilt für die galizische Musik, wo unterschiedliche Einflüsse und Traditionen zusammenkommen, sich sogar keltische Elemente finden. Das ist eine Gegend, wo das Leben der Menschen sehr hart war. Das Wetter kann wie in Irland sein, schön, rau, wechselhaft. Melancholie und Stärke, Ursprünglichkeit und Widerstand gegen alles Schicksalhafte – alles kommt hier zusammen. Nochmals nach der politischen Botschaft gefragt … Heute denkt man bei dem Begriff „politisch“ oft an etwas Konkretes, an einen Beschluss o. ä. Für mich setzt das etwas anderes voraus: dass man die Geschichte einer Kultur versteht. So hat man in Spanien beispielsweise mehrere Jahrhunderte versucht, jegliche jüdischen oder arabischen Bezüge zu negieren, indem man gesagt hat: Spanien ist ein christliches Land. Das aber greift zu kurz. Auf diese Weise verfälscht sich das Bild von Geschichte. Und dagegen wehre ich mich. Genauso wie ich mich im Franco-Regime dagegen gewehrt habe, dass ich mich nicht katalanisch „Jordi“ schreiben durfte, sondern „Jorge“ nennen musste. Wieso kann mir ein Mensch verbieten, meinen ursprünglichen Namen zu verwenden? Genauso unverständlich ist mir, um beim Beispiel Spanien zu bleiben, warum ein Instrument wie die Laute sehr lange Zeit verboten war. 229 HINTERGRÜNDE: FOKUS JORDI SAVALL Warum das? Weil sie als ein arabisch konnotiertes Instrument galt. Spanien ist das einzige mir bekannte Land, in dem dieses Instrument verboten war. Diese Dinge haben in mir einen wachen politischen Geist geweckt, zumindest ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Dialog. Es gibt keine Kultur, die von sich behaupten darf, dass sie mehr wert ist als eine andere. Gibt es eigentlich Kulturen, die Sie versucht haben, musikalisch zu entdecken, wo Sie aber gemerkt haben, dass es Ihnen Schwierigkeiten bereitet? Bei meinem Projekt zu Francisco Javier und der Route des Orients bin ich in Kontakt mit der japanischen Musik gekommen. Ich bin fasziniert von dieser Musik, vom Klang der Bambusflöte und anderen Instrumenten, aber ich kann diese Musik nicht machen. Ich kann sie zwar als eine Art Gegen-Dialog in meine Projekte integrieren, doch ich merke, dass es einfach nicht meine Sprache ist. Wir haben einzelne Melodien einzubinden versucht und auch darüber improvisiert, aber ich habe schnell Grenzen der Vereinbarkeit festgestellt. Ähnlich geht es mir mit tibetanischer und mit indischer Musik. Unsere europäische Musik weist, auch sprachlich, viel intensivere Bezüge zu den arabischen, jüdischen und armenischen Kulturen auf. Wenn Sie in Bibliotheken auf Noten, auf Schriften stoßen, die oft ja nur in Bruchstücken überliefert sind, entsteht dann vor Ihrem inneren Ohr sofort ein Klang oder zumindest eine Vorstellung davon, wie es später im Konzert klingen könnte? Nein. Gerade das Zusammenspiel von mehreren Instrumenten kann ich mir anfangs überhaupt nicht vorstellen. Was sich relativ schnell einstellt, ist eine Idee davon, wie sich etwas in ein Programm, in einen dramaturgischen Ablauf einfügen lässt. Da wir ja aber auch viel improvisieren, bleibt vieles bis zum letzten Moment eine Überraschung. Deswegen sichere ich mich im Vorfeld auch möglichst gut ab, indem ich mir von Musikern, mit denen ich noch nicht zusammengearbeitet habe, Mitschnitte oder Aufnahmen geben lasse. Schließlich muss ich auch eine Auswahl treffen. Wenn mir ein Musiker eine CD mit 20 Stücken schickt und ich zuvor auch noch mal 20 oder 200 Stücke studiert habe, muss ich aufgrund dessen auswählen und eine Entscheidung treffen. Was letztlich im Konzert aufgeführt wird, ist immer nur ein Bruchteil dessen, was ich mir vorher angesehen oder angehört habe. Wie bewältigen Sie eigentlich Ihr riesiges Arbeits pensum physisch? Ihr langjähriger Freund Ton Koopman hat immer sehr wenig geschlafen, bis ihm sein Arzt sagte: Wenn Sie 100 werden möchten, sollten Sie auf Ihren Schlaf achten. Wie ist das bei Ihnen? Bei mir wird es abends immer sehr spät, weil ich so viel Freude an meiner Arbeit habe. Und diese Freude treibt mich morgens auch dann wieder aus dem Bett, oft nach nur fünf Stunden Schlaf. Bis vor 15 Jahren hatte ich eine Nacht pro Woche, in der ich nicht geschlafen habe, um die ganze Arbeit zu bewältigen. Aber inzwischen mache ich das nicht mehr – weil es mir nicht mehr so leicht gelingt, das Schlaf-Defizit dann aufzuholen. Es ist ein so großes Privileg, Musik, die schon vor 200 oder 400 Jahren existiert hat, wieder lebendig werden zu lassen. Das hält frisch, das gibt so viel Energie, auch wenn es – was die vielen Reisen betrifft – mit Anstrengungen verbunden ist. Aber es ist so erfüllend, wenn beispielsweise nach einem Konzert eine Mutter zu mir kommt und sagt: „Mein Kind spielt jetzt Cello, nachdem es Sie hat spielen hören.“ Im Konzert vergisst man jede Müdigkeit. 230 INTERVIEW JORDI SAVALL Sie konzertieren sowohl in modernen Konzertsälen als auch in alten Kirchen und Klöstern. Wie groß ist der (vielleicht spirituelle) Einfluss dieser so unterschiedlichen Orte? Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Akustik. Es gibt gute und schlechte Akustiken, egal ob in einem neuen Konzertsaal oder in einem Jahrhunderte alten Kloster. Wenn Sie ein Programm mit religiöser Musik, mit gregoria nischer oder byzantinischer Musik spielen, ist eine Akustik mit einem gewissen Hall schon von Vorteil. In einer ganz trockenen Akustik funktioniert das nicht so gut. Umgekehrt lassen sich in Kirchen bestimmte Werke weniger gut aufführen. Man erlebt immer wieder Überraschungen. So haben wir beispielsweise vier Tage nach den Attentaten von Paris dort in der neuen Philharmonie gespielt – ein riesiger Saal mit einer tollen Akustik. Die Aufführung war so intim und atmosphärisch so intensiv wie in einer kleinen Kirche. Es gibt keine Regeln. CHRISTOPH VRATZ arbeitet seit vielen Jahren als Musikjournalist – zunächst für die „Rheinische Post“, später für Fachzeitschriften wie die „Opernwelt“ und „Fono Forum“. Er ist Autor von Rundfunkbeiträgen, unter anderem für verschiedene Sendungen des WDR, das „Plattenprisma“ des SWR oder das „Musikjournal“ beim DLF. Neben der Mitwirkung an einigen Buchprojekten wie den Harenberg-Konzertführern ist er Mitglied in der Jury des Preises der Deutschen Schallplattenkritik. 231 HINTERGRÜNDE: FOKUS 20 er JAHRE NEW YORK, PARIS, BERLIN: GLOBAL CITIES IN DEN ROARING TWENTIES VON RAINER METZGER „Abend wieder in die Negerrevue … (Josephine Baker). Sie sind ein Mittelprodukt zwischen Urwald und Wolkenkratzer; ebenso ihre Musik, der Jazz, in Färbung und Rhythmus. Ultramodern und ultraprimitiv. Die Weite der Spannung erzeugt den zwingenden Stil … Wir kommen im Vergleich dazu aus der wohlumhegten ‚guten Stube‘; ohne innere Spannung und daher ohne Stil; eine schlappe Bogen saite.“ Als Harry Graf Kessler, Diplomat, Literat, Impresario mit Hauptwohnsitz Berlin, diese Zeilen am 17. Februar 1926 seinem Tagebuch anvertraute, begann sich seine Stadt gerade für Josephine Baker zu begeistern. Ihre Nacktheit, ihre Exaltiertheit, ihr Tanz und die Musik, Shimmy, Jitterbug, Swing, Charleston, die sie begleiteten, waren unwiderstehlich. Und ein gelinde rassistisches Faible für Exotik, Primitivität und edle Wilde durfte sich fortan am geländegängig gewordenen Bananenröckchen abarbeiten. Graf Kessler hebt den Gegensatz zu seiner alteuropäischen Kultur hervor und sieht die eigene Minderbemitteltheit. Berlin immerhin war in diesen Jahren deutlich bemüht, den Gegensatz zu nivellieren. Nachdem die ärgsten Krisen der Nachkriegszeit überwunden waren, standen einige gute, zumindest bessere Jahre bevor. Die Zwanziger schickten sich an, „golden“ zu werden, wenigstens begannen sie ein wenig zu glänzen. Sie wurden, wie das Englische sie nennt, „roaring“, bewegt, ungestüm, sie wurden gar mondän und, was im Grunde dasselbe ist, sie wurden urban. Die Kultur dieser Verschnaufpause im Dreißigjährigen Krieg der Moderne war nicht weniger als weltumspannend. Josephine Baker steht wie wenige andere Figuren für diese Globalität. New York, wo ihre Karriere begann, Paris, wohin sie mit ihrer „Revue nègre“ kam, um für Furore zu sorgen, und Berlin, wo sie die Sensation der Saison wurde, waren die drei speziellen Cities zu dieser Globalität. Wanderer zwischen den drei Welten dieser Weltstädte gab es viele. Da waren die „Amerikaner in Paris“, denen George Gershwin 1928 eines seiner einschlägigsten Stücke widmete und die für Ernest Hemingway dort „Ein Fest fürs Leben“ feierten; die vom Sog der Kapitale des 19. Jahrhunderts angezogen wurden und hier Geld und sich selbst verausgabten; die den einen oder anderen Abstecher nach Berlin machten – und wie Man Ray, der Fotograf und Collagist, in der ungeheuer polyglott gewordenen Reichshauptstadt zum Beispiel ausstellten. Es gab die Professionellen, die hier lernten und dort Aufträge erfüllten – der Architekt Le Corbusier etwa, der Schweizer, der in Paris lebte, sich in Berlin von Peter Behrens ausbilden ließ und ab den Dreißigern in New York baute. Es gab die Emigranten – Namen wie Marc Chagall, der vor der Oktoberrevolution nach Berlin, vor der Inflation nach Paris und vor dem Nationalsozialismus nach New York flüchtete. Und es gab die Exzentriker – Gestalten wie Elsa von Freytag-Lovringhofen, die zwischen 1903 und 1923 als Ehefrau nach Berlin, als Modell und Muse nach New York und als Dadaistin nach Paris ging. Was aber war nun das Spe zielle, das Unverwechselbare dieser drei Metropolen, die aufeinander gleichzeitig so attraktiv wirkten? Im Folgenden ein Versuch, dem Extremismus New Yorks, der Exzessivität von Paris und der 232 NEW YORK, PARIS, BERLIN Existenzialität Berlins auf die Spur zu kommen, angeleitet von den drei Stücken Großstadtliteratur aus dieser Zeit, die ihrer jeweiligen Metropole ein Denkmal setzen. NEW YORK: IN DIE HÖHE „Er hat eine großartige Redensart von irgendeinem römischen Kaiser – als der nach Rom kam, da gab es nur Ziegel und als er wegging, lauter Marmor. Jetzt sagt er, er hat New York voll lauter Ziegel vorgefunden, und wenn er einmal abhaut, dann gibt es nur noch Stahl. Stahl und Glas. Ich muss dir seinen neuen Stadtplan zeigen. Einfach feenhaft.“ Viele Personen lässt John Dos Passos in seinem exemplarischen New York-Roman „Manhattan Transfer“ von 1925 auftreten, und weil die Gegenwart in seiner Stadt so schillernd, facettiert, vielfältig ist, reden sie, wenn sie sich treffen, auch noch gern über Dritte. So über einen – im Übrigen erfolglosen – Architekten, der wie der Kaiser Augustus seiner Metropole eine neue Materialität überstülpen will. Aus Glas und Stahl werden seine Bauten sein, es werden Wolkenkratzer sein, ganz so, wie es in Berlin fünf Jahre davor Ludwig Mies van der Rohe mit seinem Entwurf für ein Gebäude an der Friedrichstraße erstmals erträumt hatte. Das zweite Kapitel von Dos Passos’ Beschreibung einer Stadt, die sich anschickt, vertikal zu werden, ist „Metropolis“ überschrieben, und dies wiederum wird man sich in Berlin nicht zweimal sagen lassen: „Metropolis“ ist das überkandidelte, himmelhoch getürmte und streng in der Hierarchie von Oben und Unten gehaltene Gebilde betitelt, das Fritz Langs Hauptwerk des filmischen Expressionismus 1927 vor Augen stellt. Anders als in Deutschland bleiben die Visionen in Amerika nicht fiktiv. New York wird die Stadt, in der sich der Hang zum Extremen in die Luft erhebt und sich in Höhenweltrekorden bemisst. 1929 veröffentlicht ein New Yorker Stadtplaner namens Hugh Ferriss sein Buch „The Metropolis of Tomorrow“. Großformatige Kohlezeichnungen sind es nur, die diese Welt von Morgen vor Augen stellen. 1929 aber kommt es zu einem ganz realen Wettbewerb, der die Phantastik von „Metropolis“ übertrifft. An der Wall Street wird das Manhattan Company Building errichtet, und es verspricht einen neuen Superlativ: Der Sky Scraper übertrifft den bisherigen Spitzenreiter, den Eiffelturm in Paris, an Höhe. In Midtown jedoch baut gleichzeitig Chrysler an seinem Building, es sieht schon aus, als wäre der Autobauer in der notorischen Frage nach dem maskulinsten aller Ausrufezeichen geschlagen: Doch William van Alen, der Planer, hat in einem Schacht des Rohbaus eine Turmnadel versteckt, sie wird im Laufe einer Nacht ausgefahren und erreicht jene 319 Meter, die fortan als Championat zu Buche stehen. Nicht lange indes, denn das Empire State Building, begonnen 1930, vollendet 1934, schreibt dann den wieder aktuelleren Rekord. Bis heute wird das Spiel munter fort gespielt. Für New York aber sollte es lange Jahre damit vorbei sein. Der Schwarze Freitag im Oktober 1929 leitet eine andere Phase ein, die nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Kultur ins Mark treffen wird. „Das Schreckliche“, heißt es bei Dos Passos, „wenn einem New York zuwider wird, das Schreckliche ist, daß man nirgendwo anders hin kann. Hier sitzen wir auf dem Gipfel der Welt.“ New York strebt nach dem Gipfel. Die Stadt, die niemals schläft, ist dem Schneller-Höher-Weiter verpflichtet. Jenseits des Atlantiks erobert sich Paris eine andere Richtung. PARIS: IN DIE TIEFE „Die Metro schluckt alle und alles, die feuchten Anzüge, abgetragenen Kleider, Seidenstrümpfe, die Gebärmutterentzündungen und die Füße, die vor Dreck so schwarz sind wie die Strümpfe, die Dauerkragen, die so starr sind wie Zahlungstermine, Frauen auf dem Weg zur Abtreibung, Kriegshelden, all das tröpfelt im Teer- und Karbolgeruch die Treppe runter, ins finstere Loch, mit der 233 HINTERGRÜNDE: FOKUS 20 er JAHRE NEW YORK, PARIS, BERLIN Rückfahrkarte, die allein schon so viel kostet wie zwei Brötchen.“ Louis-Ferdinand Célines „Reise ans Ende der Nacht“, das 1932 veröffentlicht wurde, aber in der Gegenwart von Erstem Weltkrieg und folgendem Jahrzehnt handelt, spiegelt einen Blick ganz von unten. Bardamu, die Hauptperson, arbeitet als Armenarzt, und die Abgründe der Existenzen werden in aller Gnadenlosigkeit ausge lotet. Célines Unerbittlichkeit bis zum Zynismus, die ihn später in die Arme des Totalitarismus treiben wird, ist auf eine Welt gerichtet, in der es keine Elfenbeintürme gibt. Doch diese Welt ist auch das kulturelle Milieu des Paris der Zwanziger. Natürlich gibt es das Splendide, Gelackte, den Kult der Oberfläche und Oberflächlichkeit, für den eine Ausstellung des Jahres 1925 den Begriff „Art Déco“ sprichwörtlich gemacht hat. Das genuine Paris dieser Zeit erzählt allerdings lieber vom Leben der Bohème. Döblin in eine Haupt- und Staatsaktion, deren Schauplätze die Straßen, Plätze, Passagen Berlins abzirkeln. Akteurin ist die Stadt selbst, in aller Breite und Panoramatik. Döblins Originalmanuskript ist übersät mit Zeitungsausschnitten, Werbezetteln, Druckwerken, die so, wie sie verteilt wurden, Eingang finden in einen Romantext, der damit Collage ist, Fragment der Wirklichkeit, Teil von allem, das die Großstadt ist. Die Fotografen, Eugène Atget, André Kertesz und allen voran Brassai, untersuchen das „Paris de nuit“ der Bars, Spelunken und Bordelle und finden in keinem der kleinen Glücke das große. Im Abtauchen ins Menschlich Allzumenschliche schürft man die verbindlichen Formulierungen zutage, und die einprägsamen Kompositionen entstehen unter Zuhilfenahme der Spiegel über den Betten, der Hocker vor den Tresen, der delirierenden Gesichter auf der Suche nach Absinth. Der Surrealismus ist der letzte Schrei, und er stößt ihn auch aus, diesen Schrei, der aus dem Unbewussten kommt, aus der Automatik der Befindlichkeiten und den Selbstregulierungskräften des Körpers. Wenn ein Stück Provokation im Spiel ist, das „Epater le bourgeois“, das immer schon der Schlachtruf der Avantgarde war, um so besser. Im Übrigen hat man künstlerisch genug zu tun mit den Scharmützeln mit Seinesgleichen. Die Ismen liegen im Clinch miteinander. Die Revolution ist permanent, wenn das allu mfassende, weltumspannende, alleinseligmachende ästhetische Programm verhandelt wird, auch wenn seine Reichweite nur von Tisch zu Tisch im Stammlokal geht. Kubismus und Konstruk tivismus, Dadaismus, Plastizismus, Simultanismus und, wenn gerade eine Verschnaufpause gut tut, auch ein wenig Klassizismus: So stehen sie einander vis-à-vis und markieren die orthodoxe, die klassische Moderne, die das Glanzstück der Pariser Kultur ausmacht. „Kunst Ismen“ ist eine Broschüre betitelt, die 1924 in Berlin entsteht, gestaltet vom russischen Suprematisten El Lissitzky und vom deutsch-französischen Dadaisten Hans Arp, und sie versucht eine Schneise zu schlagen durch den Wildwuchs dessen, was da alles Alleinvertretung beansprucht. Und die Publikation mischt ihrerseits mit. Der typische Ismus vor Ort in Berlin, der Expressionismus, wird folgendermaßen abgehandelt: „Aus Kubismus und Futurismus wurde der falsche Hase, das metaphysische deutsche Beefsteak, der Expressionismus gehackt.“ Berliner Kultur ist, wie das Kino, das Biberkopf besucht, im Ganzen auf Massentauglichkeit gestellt. Sie ist Pop Art avant la lettre, bringt Ernst und Unterhaltung zusammen und nimmt das Seriöse des Kanons mit dem Locker-Luftigen des Momentanen Huckepack. Strenge Lesart und leichte Lesart legen sich übereinander im changierenden Duktus von Scherz, Satire, Ironie und tieferer Bedeutung. Darin lässt sich die große, die weltbewegende Leistung dieser Kultur greifen. High und Low, Ernst und Unterhaltsamkeit spalten sich nicht auf, sondern sondieren gemeinsam die Breite. Die Texte sind witzig, die Bilder sarkastisch, die Lieder zum Mitsingen, und die Filme, in denen Berlin unübertroffen bleibt, bis 1933 alles anders wird, sind zum ins Kino Gehen. „Die vier Millionen Berlins sind nicht zu übersehen ... Je mehr sich aber die Menschen als Masse spüren, um so eher erlangt die Masse auch auf geistigem Gebiet formende Kräfte, deren Finanzierung sich lohnt“, schreibt Siegfried Kracauer, einer der großen Berliner Feuilletonisten, dazu. Die Masse, die hier formend wird, lässt sich indes allzu leicht auch formen. So setzt Berlin auch das Fanal für das Ende aller Kultur. Paris und New York, das eine mehr, das andere weniger, werden ihrerseits davon geprägt. Das nächste Weltbewegende markiert der Nationalsozialismus. Alle Urbanität ist dann suspendiert. BERLIN: IN DIE BREITE „Franz schob rin. Es war gerade Pause. Der lange Raum war knüppeldick voll … Dann wird es finster und der Film läuft. Einem Gänsemädchen soll Bildung beigebracht werden, warum, wird einem so mittendrin nicht klar. Sie wischte sich die Nase mit der Hand, sie kratzte sich auf der Treppe den Hintern, alles im Kino lachte. Ganz wunderbar ergriff es Franz, als das Kichern um ihn losging. Lauter Menschen, freie Leute, amüsieren sich, hat ihnen keiner was zu sagen, wunderbar schön, und ich stehe mitten mang.“ Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“, erschienen 1929, heftet sich auf die Fersen eines banalen Zeitgenossen und lässt ihn nicht wieder los, bis er sich zur Figur der Weltgeschichte aufgeworfen hat. Nicht, dass seine Existenz eine andere geworden wäre, doch hat sich seine Biografie fundamental verändert. Geld hat er nicht mehr als vorher, die Umgebung ist die gleiche, doch Franz Biberkopf, dessen Geschichte hier erzählt wird, hat sich einer „Gewaltkur“, wie es gleich in der Vorrede heißt, unterzogen. Wie einer sein Leben meistert, das vor sich hin tröpfelt, das bannt 234 RAINER METZGER geboren 1961 in Niederbayern; Kunstkritiker und Autor, Professor für Kunstgeschichte an der Kunstakademie Karlsruhe; lebt in Karlsruhe und Wien; zuletzt erschienen: „Die Stadt – vom antiken Athen bis zu den Megacities“, Wien: Brandstätter 2015; Blog auf www.artmagazine.cc 235 HINTERGRÜNDE: WELTMUSIK IM MOZART SAAL „DIE WELT BEWEGT SICH AUF EINEN ZUSTAND DER KREOLITÄT ZU“ * GEDANKEN ZU MUSIK, DIE VON ANDEREN IDENTITÄTEN ERZÄHLT VON BIRGIT ELLINGHAUS Philharmonien, Opern- und Konzerthäuser sind seit Mitte des 17. Jahrhunderts die Orte, die speziell für Aufführungen der Musiken höfischer, bürgerlich-klassischer oder moderner Tradition in Europa erbaut wurden. Sie sind bis heute gerade auch in Deutschland der Inbegriff für musikalischen Gehalt, interpretatorische Meisterschaft von Stimmakrobaten, Instrumentalvirtuosen und ganzen Orchestern sowie für die künstlerischen Visionen der Komponisten, deren Werke dort aufgeführt werden. Jedoch: Weltweit und selbst in Deutschland spielt die meiste Musik woanders! Jede Kulturgemeinschaft und Zeitepoche hat eigene Orte der Musik, ihre Sounds und ihre Helden. Und sie sind genau so vielfältig wie die Landschaften und Kulturen der Welt. Es gibt imposante in Stein gehauene Bauten der Ewigkeit wie Kirchen, buddhistische Tempel und Moscheen, die mit großen Musiktraditionen untrennbar verbunden sind. Es gibt kunstvoll aus vergänglichem Holz, Lehm oder Bambus errichtete Stätten religiöser Rituale wie die heiligen Kuppelbauten in Uganda oder die Langhäuser in Indonesien. Auch sie sind fest verbunden mit ebenso respektierten uralten, wie auch sehr lebendigen Musiktraditionen. Es gibt Orte festiver Volksmusiken: Dort, wo gehandelt, gegessen und gelebt wird, spielt immer auch die Musik. In den Karavansereien an der Seidenstraße trafen sich die Barden und Musiknomaden Zentralasiens. Es sind früher wie heute die legendären Handelsplätze, wo Volksmusik zum Alltag gehört, wie auf den Viehmärkten in den Schweizer Alpen mit ihrem typischen Glockengeläut der Tiere, dem Jodel und den Klängen der Alphörner. Oder auf dem Djemaa el Fna Platz in Marokko, der von der UNESCO sogar auf die Liste des Immateriellen Kulturerbe der Menschheit aufgenommen wurde, nicht zuletzt wegen der Oboe spielenden Schlangenbeschwörer und der unzähligen Musikgruppen, die mit Trommeln, Schellen und Lauten die Gaukler und Tänzer begleiten, die auf diesem Platz die Besucher unterhalten. Nicht erst seit 1988, als Steve Reichs berühmte Komposition „Different Trains“ aufgeführt wurde, sind Züge mit Musik verbunden. Ab 1970 spielte die Super Rail Band of Bamako auf, um die Gäste am Bahnhof der Hauptstadt von Mali standesgemäß mit grooviger Brassmusik zu empfangen und zu verabschieden. In allen Regionen der Welt gibt es Arbeiterlieder dort, wo Fabriken stehen, und Musiken im Rhythmus der Arbeit, ob auf dem Feld oder zuhause. Es gibt höfische Musiken in Indien, in China und Afrika. Wo immer es Orte der Musik gibt, haben Musiker überall und über alle Zeiten den Weisheiten und Wahrheiten von Poeten durch immer neue populäre Vertonungen eine zusätzliche Dimension gegeben. * Zitat der Philosophen Patrick Chamoiseau, Raphaël Confiant und Jean Bernabé (1989) 236 GEDANKEN ZU MUSIK ANDERER KULTUREN Jenseits der europäischen Konzerthäuser, dem dort praktizierten musikalischen Kanon und den auf diesen Bühnen beheimateten Künstlern, gibt es eine schier unüberschaubare Zahl an notierten und oralen Musikstilen, an kunstvoll gebauten und charakteristisch klingenden Instrumenten und an Meistermusikern zu entdecken, die bisher wenig im Fokus der hiesigen Kulturlandschaft standen. Und nun werden diese reichen globalen Musikwelten auf der Bühne des Mozart Saales in Frankfurt zu hören sein! Musiker werden außerhalb ihrer „angestammten“ Orte der Musik spielen, um als Brückenbauer einen akustischen Einblick in ihre Kulturen zu geben. Auch wenn man die Sprachen der gesungenen Worte nicht kennt, versprechen die Reisen durch die vier Klanglandschaften Afghanistan, Balkan, Kleinasien und Naher Osten eindruckvolle Begegnungen mit wunderbaren Kulturen, Momente von Tiefe, Komplexität, überschwenglichen Glücks und beglückender harmonischer Entrücktheit. Von einigen Tönen mag man sich vielleicht „schräg“ erwischt fühlen. Aber das Risiko von verstörenden Erfahrungen mit dem Unbekanntem gehört ja zu jeder Entdeckungsreise. Wir erleben aktuell weltweite gesellschaftliche Umbrüche – täglich und hautnah, auch hier bei uns. Millionen Menschen verlassen ihre Heimat. Sie kommen aus den Kriegsgebieten von Afghanistan und Syrien. Es kommen Menschen, die in ihrer Heimat verfolgt werden, zu einer benachteiligten Minderheit gehören oder auch solche, die einfach nur ihre Zukunft in Europa suchen. Wie die historische Erfahrung von Flucht und Migration auch in Deutschland zeigt, werden die meisten nicht nur auf der Durchreise sein, sondern länger hier bleiben. Die Namen vieler Menschen im Ruhrgebiet zeugen heute noch von den Wurzeln ihrer Vorfahren in Osteuropa, die im 19. Jahrhundert wegen der Arbeit im Bergbau hierher kamen. Erinnerungen an Familiengeschichten von Flucht und Vertreibung während des Faschismus tauchen auf. Auch das Bild vom Empfang des millionsten Gastarbeiters am Bahnhof Köln 1964 ist Teil des kulturellen Gedächtnisses unseres Landes und nun schon zwei Generationen alt. Der Mauerfall und die Wiedervereinigung mit den innerdeutschen Migra tionsströmen gehört ebenso zur historischen Erfahrung Deutschlands, die die Kulturen aller verändert, bereichert und weiterentwickelt hat. Und dazu spielt die Musik! Musik ist untrennbarer Teil von Identität und Heimat, die im Gepäck bei allen freiwilligen und erzwungenen Reisen immer dabei ist. Sie reist mit im Gedächtnis, ist Teil des immateriellen Kultur erbes – egal ob es sich um mündlich überlieferte oder schriftlich notierte, verbotene, unterdrückte oder weltweit respektierte Musikkulturen handelt. Sie macht die neue Heimat vertrauter, wärmer. Sie ist Mittel zum Austausch mit neuen und alten Freunden und Weggefährten. Man kann das Wissen und die Schätze der Kulturen mit und durch die Musik zum Ausdruck bringen und teilen. Viele Musiker begreifen sich als Kulturbotschafter und Storyteller, die in ihren Liedern universelle Weisheiten und symbolträchtige Geschichten thematisieren, die sie von den Alten gelernt haben. Aber sie singen auch über eigene Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle und kommentieren aktuelles Zeit geschehen. Und wo die Worte nicht ausreichen, fügt die Musik mit reichen Melodien, Rhythmen, Verzierungen und Motiven weitere Dimensionen hinzu. Sie werden überliefert, variiert oder nach den „Regeln der Kunst“ improvisiert und ständig neu geschaffen. Verschiedenste Instrumente, oft von den Musikern selbst gebaut, kommen zum Einsatz, um genau den richtigen Ton zu treffen. So entsteht eine aktuelle und kraftvolle Musik jenseits aller Folklore. In der kommenden Spielzeit begegnen uns in der Alten Oper außerordentliche Stimmen von Sängern und Sängerinnen der Roma, aus Griechenland und dem östlichen Mittelmeer, aus Syrien und Afghanistan. Sie werden begleitet von Meistern auf traditionellen Instrumenten wie Qanoun, Robab, Nay, Lyra oder Oud. An jedem der vier Abenden werden traditionelle und auch neue Stücke vorgestellt, so dass die Konzertbesucher wenig bekannte Musikwelten der neu in Deutschland Angekommenen entdecken können, die oft noch in einer Parallelwelt leben. 237 HINTERGRÜNDE: WELTMUSIK IM MOZART SAAL Im Rückblick betrachtet, war es oftmals der Blues von Entwurzelung und Migration, der grandios neue Musiken hervorgebracht hat. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand in den Hafenmetropolen Kleinasiens, in Saloniki, Smyrna, Athen und Istanbul der Soundtrack der Verfolgten und Gestrandeten in Folge der damaligen politischen Umwälzungen. Roma, Juden, Armenier und Griechen lebten dort. Sie sangen Lieder mit kompromisslosen Texten, spielten ungestüm und ausschweifend gegen unerfüllte Liebe und die Schikanen durch Polizei an – bis der Besitz einer Bouzouki oder Bağlama zu einer Straftat wurde. Es war die Musik des Underground, der Subkultur, der Rembetika. Heute gehört der Rembetiko fest zur musikalischen Identität Griechenlands. Oder die Roma: Sie wanderten als Nomaden von Indien nach Europa. Auch ihre Musik hat diesen unwiderstehlichen Blues von der ewigen Heimatlosigkeit, vom Leiden in der Fremde, der Verfolgung und Unterdrückung. Und wo immer Roma auf ihrem Weg landeten, haben sie zumindest in der Musik sich ihre neue Welt zu eigen gemacht. Zu den fruchtbarsten Verbindungen zählen der Jazz und Flamenco, die heute beide unbestritten zur Identität Europas gehören. Afghanistan lag immer im Kreuzpunkt der Kulturen zwischen Indien, Zentralasien, Persien – so, wie auch Syrien zwischen Persien, Arabien und dem östlichen Mittelmeer. Im Zuge der aktuellen politischen Umwälzungen sind mehr Musiker dieser Länder denn je nach Europa gekommen, wo sie ihre Musik ohne Zensur und Lebensgefahr praktizieren können. Ihren Platz im Zusammenspiel mit Musikern Europas haben sie noch nicht so ganz gefunden, obwohl es erste eindrucksvolle Projekte gibt wie das West-Eastern Divan Orchestra (WEDO), gegründet von Daniel Barenboim, oder das Syrian Expat Philharmonic Orchestra (SEPO) in Bremen, die beide die Vision von einem friedlichen Zusammenleben der Völker des Nahen Ostens und Europas verkörpern. Das WEDO wurde 1999 in Weimar gegründet, genau dort, wo zehn Jahre später auch die Arbeit des Ensemble Safar ihren Ursprung nahm. Die Konzerte in der Alten Oper Frankfurt sind somit der Versuch, einer realen Utopie Raum zu geben, bei dem vielleicht in einigen Anklängen hörbar wird, was in zehn oder zwanzig Jahren einen Teil der neuen kulturellen Identität Europas ausmachen könnte: der Nachhall aus dem globalen Dorf mit indischen Ghazals, persischen Radifs und Dastgaˉhs und arabischen Maqamat im Zusammenspiel mit vertrauten Harmonien aus dem Kanon westlicher Musik – ungehörte, erstaunlich neuartige musikalische Formen der Kreolisierungen des 21. Jahrhunderts im Herzen Europas, für die es noch keine stilistischen Namen gibt; Fusionen und Crossover, in denen keine Richtung dominiert. Deutschland verändert sich – auch musikalisch! BIRGIT ELLINGHAUS arbeitet seit über 35 Jahren im Bereich Kultur und Musik mit Künstlern aus der ganzen Welt. Seit 1989 ist sie Direktorin von alba KULTUR – Büro für globale Musik, Kuratorin, Jurymitglied interna tionaler Musikplattformen und Wettbewerbe. Sie ist Mitglied des Beirats „Kontaktstelle Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ zum Fachausschuss für Kultur der Deutschen UNESCO Kommission und des „Instituts für Weltmusik und Transkulturelle Studien IWTM“ der Hochschule für Musik und Tanz Köln. 238 INTERVIEW JAN OLE OTNÆS MUTTERBODEN, AUS DEM DIE VIELFÄLTIGSTEN PFLANZEN SPRIESSEN JAN OLE OTNÆS IM GESPRÄCH Kaum einer ist mit der skandinavischen Jazzszene so vertraut wie der 1951 im nördlichen Norwegen geborene Kulturpolitiker und Kulturmanager Jan Ole Otnæs. Anlässlich der neuen Konzertreihe der Alten Oper Frankfurt, die an vier Abenden innovativen Jazz aus dem Norden vorstellt, befragte Hans-Jürgen Linke, selbst Kenner des skandinavischen Jazz, den Direktor der Stiftung Nationale Jazzszene in Oslo nach Schaffensbedingungen für norwegische Jazzmusiker. Der Jazz in Norwegen ist ein erstaunliches Phänomen. Es gibt eine ganze Reihe sehr origineller norwegischer Musiker, und auf europäischen Festivals sind sie seit vielen Jahren prominent platziert. Das ist bemerkenswert, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Norwegen etwa halb so viele Einwohner hat wie New York. Am besten beginnen wir mit der Geschichte dieser neueren Entwicklung und mit der besonderen Rolle einzelner Musiker, die zu den Begründern und Vätern der aktuellen norwegischen Jazz-Szene gerechnet werden müssen. Einer der wichtigsten Musiker in diesem Zusammenhang war sicher Jan Garbarek. Es sind im wesentlichen vier Namen, die man da nennen muss: Jan Garbarek, Terje Rypdal, Arild Andersen und der deutsche Produzent Manfred Eicher. Man kann sagen, dass diese vier gemeinsam eine neue Ära im norwegischen Jazz eröffnet haben. Die drei Musiker haben sehr intensiv Einflüsse aus dem internationalen Jazz der Sechzigerjahre aufgenommen – also etwa John Coltrane, das Art Ensemble of Chicago, Pharoah Sander –, und zugleich waren sie mit der tradi tionellen norwegischen Musik und der sogenann ten klassischen Musik sehr vertraut. Sie haben mit diesem vielfältigen Material und diesen unterschiedlichen Stilen aus dem eigenen kulturellen Kontext heraus nicht nur ihre Musik entwickelt, sondern auch neue Rollenmodelle für Musiker. Und es waren der Produzent Manfred Eicher und seine Firma ECM, die für die internationale Sichtbarkeit dieser Musik und der neuen Musiker-Generation in Norwegen gesorgt haben. Übrigens denke ich, dass die neue Entwicklung im norwegischen Jazz auch für ECM und für Manfred Eicher durchaus eine Herausforderung war. Jan Garbarek hat einmal in einem Interview von seiner auch persönlichen Nähe zu norwegischen Volksmusikern erzählt. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass zwischen den verschiedenen Musik-Sparten in Norwegen die Schranken niedriger waren und sind als bei uns. Gab oder gibt es etwas Spezifisches etwa in der norwegischen Volksmusik, das in einem Zusammenhang mit der Entwicklung des Jazz eine Rolle spielt? Zumindest gab es für einige der jüngeren Musiker diesen Einfluss. In den Gründerjahren galt das vor allem für Arild Andersen und Jan Garbarek, aber im norwegischen Jazz ist heute immer noch viel traditionelle Musik enthalten. Dafür sorgen unter anderem Musiker wie Karl Seglem oder auch Arve Henriksen. Für einige ist das wie ein Mutterboden, aus dem die vielfältigsten Pflanzen sprießen. Aber zugleich waren die Musiker in Norwegen immer auch von Musikern aus Zentraleuropa oder aus den USA beeinflusst. Sie selbst veranstalten unter anderem das Molde Jazz Festival, eines der ältesten und wichtigsten Festivals in Norwegen. Wie viele Jazz-Festivals gibt es zur Zeit bei Ihnen? 239 HINTERGRÜNDE: JAZZ IM MOZART SAAL Zur Zeit gibt es in Norwegen ungefähr 25 regelmäßige Festivals, die sich nachdrücklich mit Jazz befassen und internationale Musiker ins Land bringen. Eine erstaunliche Anzahl für so ein dünn besiedeltes Land. In der Tat. Und man muss bedenken, dass sich die Jazzfestivals über das ganze Land erstrecken, also vom dünn besiedelten Norden bis in den vergleichsweise urbanen Süden. Einige Festivals gibt es schon relativ lange. Das Molde Festival hat 1961 zum ersten Mal stattgefunden, das Festival in Kongsberg gibt es seit 1964, Vossa Jazz und das Nattjazz Festival in Bergen wurden Anfang der Siebzigerjahre gegründet, und das Festival in Oslo wird in diesem Jahr 30. Das alles sind also keine Eintagsfliegen, es gibt eine starke Kontinuität. Kann man annähernd beziffern, wie viele norwegische Musiker es gibt, die von Jazz leben? In der norwegischen Jazzföderation sind zwischen 600 und 700 Musiker organisiert. Ich weiß nicht, wie viele von ihnen von der Musik leben können, aber sie alle spielen schwerpunktmäßig Jazz, sie sehen sich in einer engen Verbindung zu dieser Musik und sind als Jazzmusiker organisiert. Was für eine Rolle hat die norwegische Bildungsund Kulturpolitik für den Jazz im Lande gespielt? Wenn man 25 Jahre zurückgeht, muss man sagen, dass der Jazz damals völlig anders behandelt wurde als die sogenannte klassische Musik. Das hat sich seither geändert. Wenn man sich die Entwicklung etwa während der letzten fünfzehn Jahre ansieht, also etwa seit Beginn des neuen Jahrtausends, dann wird deutlich, dass der norwegische Jazz zunehmend sorgfältig gefördert wird. Das betrifft die finanzielle Unterstützung von Festivals und Konzerten ebenso wie die Unterstützung der Musiker bei Auftritten und Tourneen im In- und Ausland. Das hat uns sehr geholfen. Zurzeit haben wir in Norwegen ein gut funktionierendes und vergleichsweise groß- zügiges System der Förderung und Unterstützung kreativer Musiker. Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist aber auch die Förderung der Musiker-Ausbildung an den Konservatorien in Oslo, Bergen, Trondheim und Stavanger. Von eini ger Bedeutung ist aber auch, dass die aktuelle norwegische Jazz-Szene nicht nur bei deutschen Labels wie ECM und ACT zu Hause ist, sondern dass es inzwischen eine Reihe von unabhängigen Tonträger-Labels in Norwegen gibt wie Hubro, Rune Grammofon, Odin oder Curling Legs. Diese Labels haben in den vergangenen Jahren vieles dazu beigetragen, unsere Musik sichtbar zu machen. Tonträger verkaufen sich zwar nicht mehr so leicht wie früher, aber sie sind doch nach wie vor unentbehrlich für die Wahrnehmung der Musik bei Publikum, Veranstaltern, Journalisten. Die Existenz dieser Labels zeigt, dass eine kreative Musiker-Szene aus sich selbst heraus auch ihre eigene Infrastruktur schaffen kann. Ich denke, dass auch heute noch, wo man Musik streamen oder herunterladen kann, ein gut produziertes Album, vielleicht sogar mit einem Booklet, mit Texten und Fotos, nicht zu unterschätzen ist für die Präsenz der Musik. Fassen wir also zusammen: Die norwegische Bildungs- und Kulturpolitik hat Entscheidendes zur gegenwärtigen Kontur des Jazz im Lande und zu seinem internationalen Erfolg beige tragen – erstens durch die Unterstützung von Musikern und Veranstaltern beziehungsweise Musikveranstaltungen, zweitens aber auch auf dem Gebiet der Bildung und Ausbildung. Und drittens haben die Musiker selbst die Chancen, die ihnen gegeben wurden, künstlerisch genutzt. Viertens aber ist, ebenfalls auf der Basis eines positiven öffentlichen Bildes der Musik und einer dem entsprechenden staatlichen Förderung, eine Infrastruktur entstanden, die allen nützt. Kann man das, was für die aktuelle Musik in Norwegen getan wird, bestimmten politischen Parteien oder Programmen zuordnen? Im Jahre 2005 beschloss die Regierung, dass fort an ein Prozent der öffentlichen Haushalte der 240 INTERVIEW JAN OLE OTNÆS Kultur zugutekommen sollten. Der Jazz genoss damals schon ein sehr positives öffentliches Ansehen und gehörte darum von Anfang an ganz selbstverständlich in diesen Kultur-Kanon. Insofern hat dieser Beschluss auch dem Jazz enorm weitergeholfen. Als wir vor einigen Jahren eine neue Regierung bekamen, hatten wir zu Anfang große Bedenken, ob all das, was da erreicht worden ist, nicht leichtfertig rückgängig gemacht werden würde. Bisher aber haben sich unsere Bedenken glücklicherweise als unzutreffend her ausgestellt. Die neue Regierung hat die Musikförderung noch nicht angerührt. Gibt es Gründe für Ihre Befürchtungen, also etwa einen erkennbaren politischen Willen der neuen Regierung, die norwegische Kulturpolitik grundlegend zu ändern? Sind Teile des Kulturbetriebs von einer erneuten Marginalisierung bedroht? Wie gesagt: Bisher ist alles so geblieben wie es zuletzt war. Es gibt aber Befürchtungen, dass sich in Zukunft einiges verändern könnte. Das würde wohl die international ausgerichteten norwegischen Festivals zuerst betreffen. Aber wir wissen nichts Genaueres. Es dauert ja auch immer einige Jahre, bis politische Initiativen praktische Auswirkungen haben. Wo würden Sie für die nächsten Jahre Gefahren sehen? Etwa in der Bildungspolitik? Da am allerwenigsten. Norwegens Bildungspolitik ist, wie Bildungspolitik ja überhaupt gestaltet sein sollte, sehr langfristig angelegt, und sie ist extrem erfolgreich. Das merkt man überall im Lande. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Poli tiker diesen sichtbaren und unbezweifelbaren Erfolg durch willkürliche programmatische Änderungen aufs Spiel setzen. Was ist mit der Förderung des norwegischen Musik-Exports ins Ausland? Da hat es schon Kürzungen von 25 Prozent ge geben. Das war ein tiefer Einschnitt. Bis 2013 gab es eine vergleichsweise großzügige staatliche Unterstützung für Auslands-Tourneen norwegischer Musiker. Diese Kürzung um ein Viertel hat die Kulturarbeit der norwegischen Botschaften in der ganzen Welt stark beeinträchtigt. Das betrifft die Situation im Lande zurzeit vielleicht noch nicht so gravierend, aber die Musiker, die bei ihren Tourneen unterstützt wurden, waren doch plötzlich sehr stark eingeschränkt. Natürlich haben wir Bedenken, dass wir die Folgen dieses Einschnitts auch bald in Norwegen spüren werden. Und einige meinen, dass dies nur der Anfang einer Reihe weiterer Einschränkungen und Kürzungen sein könnte. Vor einigen Jahren wurde das norwegische Musik-Informationszentrum mic aufgelöst und mit der Institution der norwegischen Musik-Exportförderung zu „Music Norway“ fusioniert. Ich erinnere mich, dass das auch im Deutschen Musikrat und in dem Dachverband der europä ischen Musik-Informations-Zentren zu regen Debatten geführt hat. Es ist also der Etat dieser relativ neuen Institution „Music Norway“, der so stark gekürzt wurde? Ja, „Music Norway“ hat seine Aktivitäten stark einschränken müssen. Norwegens Reichtum hängt bekanntlich stark damit zusammen, dass Förderung und Export von Erdöl von einem staatlichen Konzert getätigt werden. Sind also Entscheidungen über Einschränkungen bei der Kulturförderung wirklich politische Regierungsentscheidungen, oder fallen sie nicht vielleicht auch auf den internationalen Öl-Märkten? Was die Kürzung der Exportförderungsmaß nahmen für Musik anbelangt: Das hat nichts mit dem Ölmarkt zu tun, sondern entspricht den kulturpolitischen Absichten der aktuellen Regierung. Darum haben wir auch nach wie vor 241 HINTERGRÜNDE: JAZZ IM MOZART SAAL ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK „ZU ANSPRUCHSVOLL“, „NICHT KOMMERZIELL GENUG“ Bedenken, wie das alles weitergehen wird, auch wenn von weiteren Kürzungen und kulturpoli tischen Veränderungen bisher nichts zu hören und zu spüren war. Es gibt in der Regierung einerseits eine Tendenz, kulturpolitische Förder maßnahmen generell überflüssig zu finden – das ist das eine Problem. Zweitens aber gibt es eine Tendenz, Kultur zwar nach wie vor fördern zu wollen, sich dabei aber viel stärker an einem konservativ verengten Kulturbegriff auszurichten. Wenn es nach diesen Absichten geht, kommt in Zukunft eine Förderung vor allem den tradi tionelleren Institutionen zugute, also dem Theater, der Oper, der klassischen Musik und so weiter. Was Rock und Pop, Volksmusik und Jazz anbelangt, befürchten wir, dass sie tendenziell aus der Förderung wieder herausfallen würden. Die eigentliche Gefahr besteht also darin, dass hier zwei unterschiedliche politische Einstellungen zur Kultur sich gegenseitig verstärken und eine Situation erzeugen, in der das, was wir in Norwegen erreicht haben, wieder rückgängig gemacht werden könnte. WARUM DAS EIGENTLICHE WERK VON UDO JÜRGENS NOCH ZU ENTDECKEN IST VON JENS HAGESTEDT Zur Weihnachtszeit 2016/2017 zeigt die Alte Oper Frankfurt das Musical „Ich war noch niemals in New York“ nach Liedern des Komponisten und Sängers Udo Jürgens. Dr. Jens Hagestedt, Autor und Udo-Jürgens-Experte, rollt die Stationen eines Künstlers auf, der der Nachwelt zahlreiche unvergessliche und zeitlose Hits bescherte und dessen viele weitere Facetten noch der Würdigung harren. Wer sich ein unabhängiges Urteil über das Lebenswerk von Udo Jürgens bilden möchte, tut gut da ran, das Bild in Frage zu stellen, das Jürgens, sein Management und seine Plattenfirma in fast vier Jahrzehnten von diesem Lebenswerk vermittelt haben: Management und Plattenfirma aus pekuniärem Interesse, Jürgens vor allem aus Angst um seine Karriere. Diese – seine eigentliche Karriere – hatte nämlich lange auf sich warten lassen, und es hatte nicht viel gefehlt, dass sie ausgeblieben wäre. Erst seit 1963, seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit dem Journalisten, Medienmanager und Musikverleger Hans R. Beierlein, der Jürgens erlaubte, in großem Umfang eigene Lieder zu singen, wendete sich das Blatt. Vorausgegangen war ein knappes Jahrzehnt, in dem Jürgens erfolglos versucht hatte, als Schlagersänger in Diensten der Deutschen Grammophon mit Liedgut von Hauskomponisten und Coverversionen amerikanischer Hits auf dem deutschsprachigen Markt Fuß zu fassen. Dass der 1934 in Klagenfurt als Sohn deutscher Eltern geborene Österreicher 1960 mit der deutschen Equipe das Schlagerfestival für Nationenteams im belgischen Seebad Knokke gewonnen hatte und für seine Eigenkomposition „Jenny“ als bester Einzelinterpret geehrt worden war, war folgenlos geblieben. Die Deutsche Grammophon hatte an ihrem Vermarktungskonzept für Jürgens festgehalten und diesem 1962 schließlich wegen weiterhin ausbleibender Erfolge den Vertrag gekündigt. HANS-JÜRGEN LINKE geboren 1953 in der Norddeutschen Tiefebene, ehemaliger Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Rundschau, ist Musikkritiker mit Schwerpunkten und Vorlieben im Zeitgenössischen und Chefredakteur des Magazins „Jazzthetik“. 242 Auch wenn Jürgens die gut zwei Dutzend Singles, die in diesen für ihn verlorenen Jahren entstanden, später am liebsten aus der Welt geschafft hätte – für Fans und andere Interessierte lohnt es sich, außer „Jenny“ auch die eine oder andere Fremdkomposition kennenzulernen. Schon da erweist sich doch, wenn auch in den eigenen Kompositionen umso mehr, wie sensibel Jürgens’ Lieder auf ihre Zeit reagieren. Sein Debüt bei der Deutschen Grammophon hatte Jürgens 1954 mit „Es waren weiße Chrysanthemen“ und „Trippe-Trapp“, einem Reiterlied, gegeben. Eine charmante Platte, vom Neunzehn- oder Zwanzigjährigen stilvoll, mit feiner Agogik und der seltsamen zeittypischen Kombina tion von Getragenheit und Swing gesungen. Die „Chrysanthemen“ haben darüber hinaus hohen zeitdokumentarischen Wert. Denn der Blick, den sie und andere Schlager wie „Monika“ (1955) oder „Schön’ Rosmarie“ (1956) in die deutsche Seele der Mittfünfzigerjahre werfen lassen, ist beklemmend: Das Niedergedrückte, Gelähmte des schwer mit Schuld beladenen Volkes, das auf lange Zeit nicht mehr wagen wird, die Stimme zu erheben, ist hier mit Händen zu greifen. 243 HINTERGRÜNDE: WEIHNACHTSMUSICAL ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK Zehn Jahre später ist die Befindlichkeit eine andere. Die europäischen Nachkriegsgesellschaften treiben auf die Zäsur zu, die wir mit dem Jahr 1968 verbinden. Udo Jürgens schreibt in dieser Zeit eine Reihe seiner besten Lieder, darunter die mit dem größten spezifischen Gewicht. Der Reifungsschub, den die 68er für die Gesellschaften wie für Jürgens’ spätere Lieder brachte, ist in ihnen nämlich schon enthalten – wenngleich noch nicht offensichtlich. Ohne zu wissen, wie die mit der Reifung verbundene Befreiung aussehen würde, haben die Slowfox tanzenden, in der unfreien Sechziger jahre-Moral befangenen Paare jener Zeit sich, bewusst oder unbewusst, nach ihr gesehnt und sie mit dieser Sehnsucht in sich getragen. Im Schaffen Eines, der wie Jürgens den Mut und die Kraft zum großen Gefühl hatte, konnte diese unbestimmte Sehnsucht sich aber bereits niederschlagen. Erschienen sind all diese Lieder bei der deutschen Tochter des französischen Plattenkonzerns Vogue, in die Manager Beierlein sich 1962 eingekauft hatte. Für die internationale Karriere, die sich mit Jürgens’ Sieg beim Grand Prix anbahnte, wäre Vogue aber vermutlich zu klein gewesen. So wechselte der kommende Star mit Unterstützung Beierleins zu Ariola. Seine Lieder aus dieser Zeit handeln freilich mehr von Liebeskummer als von Liebesglück. „Du darfst nicht gehn“ (1964) etwa, das spirituellste Stück Musik, das Jürgens komponiert hat, ist eine großartige Vision drohenden Verlustes. Er schlägt sich nieder in den nackten Klavieroktavschlägen etwa, die die klirrende Kälte der Einsamkeit symbolisieren, oder herniederfahrenden Streicherglissandi, die die Macht eines unabwendbaren Schicksals in Töne übersetzen. In der zweiten Strophe beschreibt eine kraftvoll schweifende Melodie die epische Weite einer emotionalen Landschaft, in der das auf sich selbst zurückgeworfene Ich sich verloren fühlen muss. Darüber hinaus ist das Lied eine Tiefbohrung ins kollektive Unbewusste der Vor-68er-Epoche: Es holt die Albträume hervor, die den Angsthintergrund der autoritären europäischen Nachkriegsgesellschaften bildeten. Wer sich in dieses Unbewusste einfühlen möchte, hat es hier in einer Nussschale. Extrem nach der anderen Seite schlägt das Pendel aus in „Das ist nicht gut für mich“ (1966). „Wer die Angst oder auch die Depression nicht akzeptiert, der wird nie wirklich euphorisch sein können“, hat Jürgens gesagt. Die These hat wohl einen nicht zu leugnenden Wahrheitsgehalt: Kindheit und Jugend müssen für Jürgen Udo Bockelmann (man beachte die Reihenfolge der Vornamen!) mit traumatisierenden Erfahrungen einen fruchtbaren Nährboden für Euphorie geschaffen haben. Damit ein Lied wie das genannte entstehen konnte, musste aber vermutlich ein weiterer Humusbildner am Werk sein: der Komplex aus Schuldgefühl und Strafangst, der auf Deutschen und Österreichern während der ersten Nachkriegsjahrzehnte lastete. „Das ist nicht gut für mich“ – berstend vor einer Euphorie und Lebensfreude, die alles Vergleichbare bei Jürgens in den Schatten stellt – konnte nur vor 1968 geschrieben werden. „Merci, Chérie“ (1966), das Lied, mit dem Jürgens bei seiner dritten Teilnahme am Grand Prix Euro vision de la Chanson endlich diesen wichtigsten europäischen Liedwettbewerb der leichten Muse gewann, ist, obwohl vor 1968 entstanden, dem musikalischen Gehalt nach aber sein erstes Post-68erLied (die Kunst ist ihrer Zeit bekanntlich oft voraus ...). Der Vergleich mit „Wenn Du diesen Brief erhältst“ aus demselben Jahr ist aufschlussreich: hier das Gefühl wie erstarrt, in „Merci, Chérie“ dagegen frei und ungehemmt strömend. An einem Wendepunkt steht „Siebzehn Jahr’, blondes Haar“ (1965). Was das Lied zum Evergreen gemacht hat? Sicher ist es das unbeschwert Positive der hoffnungsfrohen Geschichte eines frisch Verliebten mit Aussicht darauf, selbst geliebt zu werden, mehr noch aber die Melodik, die nichts Billiges hat und das Positive in unwiderstehlicher Weise ausstrahlt. Vor allem aber blickt dieses Lied, ein musikalischer Januskopf, eben auch nach vorn und wendet somit uns ein Angesicht zu. Es hat nicht mehr das Existentielle von Jürgens’ Vor-68er-Liedern und noch nicht das Erfüllte, Erwachsene, Warme seiner späteren Werke. 244 1967 ist das Jahr der einschneidendsten Veränderungen im Schaffen des Komponisten Udo Jürgens. Von nun an werden seine Lieder ganz anders sein als nahezu alles, was er bisher geschrieben hat. Der Grund dafür ist schon genannt: das gesellschaftliche Tiefengeschehen dieser Jahre, das seinen am stärksten polarisierenden Ausdruck in der 68er-Bewegung findet. Jürgens hat sich und seine Fans im Rückblick mit Recht zu denen gezählt, die dem Umbruch in der Gesellschaft abwartend, ja vielleicht sogar reserviert gegenüberstanden. Gleichwohl hat dieser Umbruch auch ihn so fundamental erfasst, dass die bisherigen Quellen seiner Inspiration versiegt waren; neue mussten sich auftun und taten sich auf. So erschien bis Ende der Sechzigerjahre eine ganze Reihe hochemotionaler Lieder, die ebenso wie die besten Vogue-Lieder eine eingehende Analyse verdienten: Genannt seien „In dieser Welt“, „Mein erster Weg“ und „Wenn die Nacht vergeht“ (1967), „Ich frage nicht“, „Ich glaube“, „Morgen bist du nicht mehr allein“ und „Wahre Liebe ist ganz leise“ (1968), „Mein Freund, der Clown“, „Solang’ noch Züge gehn“ und „Wie könnt’ ich von dir gehen“ (1969). Auf „Udo 71“, dem ersten Album mit Liedern aus den Siebzigerjahren, zeigte der Komponist Udo Jürgens abermals ein neues Gesicht, wenngleich kein so essentiell neues wie mit „Merci, Chérie“ und den ersten Ariola-Liedern. War mit diesen das große, aber unreife Gefühl der Vogue-Lieder zur Reife gelangt, so verminderte sich Anfang der Siebzigerjahre die Intensität des Gereiften. Das große Gefühl hatte sich ausgesprochen. Die Seele konnte die Dinge leichter nehmen, ohne dass darin sogleich schon Verflachung gelegen hätte. Die Musik wurde lyrisch-poetisch: „Deine Einsamkeit“, „Irgendwann“, „Wenn du mich liebst“ sind die beredten Belege dafür. Gewiss, die Grenze fließt – aber mit dem Album „Es ist Zeit für die Liebe“ (1973) war die virtuelle Linie überschritten. Jürgens hatte sich künstlerisch erschöpft und sollte bis Ende der Siebzigerjahre nur noch wenige hochemotionale Lieder schreiben. An ihre Stelle traten etwa mit „Aber bitte mit Sahne“, „Griechischer Wein“ oder „Mit 66 Jahren“ Piècen, die ein breites Publikum zu „Superhits“ machte und die Jürgens, der dieses Publikum nicht verlieren wollte, ins Zentrum seines späteren Repertoires stellte. Dass Jürgens, seit 1977 mit Freddy Burger als Manager, das Bedürfnis und die Kraft entwickelte, trotz weiterhin großer Erfolge einen Neuanfang zu wagen, verdient Respekt. Der Lohn waren zwei weitere Jahrzehnte Kreativität auf hohem Niveau, mit Liedern wie „Auch heute noch“ (1979), „Willkommen in meinem Leben“ (1981), „Lebe wohl, mein halbes Leben“ (1983), „Danke für dein Nein“, „Liebe ohne Leiden“, „Mein Baum“ (1984), „Flieg, Flamingo“ (1988), „Im Kühlschrank brennt noch Licht“ (1991) und „Mitten durchs Herz“ (1995) sowie, zum Ausklang des Jahrhunderts, dem Konzeptalbum „Ich werde da sein“ (1999). Die Musik von Udo Jürgens hat seitens der Kritiker nicht die Anerkennung gefunden, die sie verdient. So sehr das Niveau des Schreibens über „Unterhaltungsmusik“ seit Anfang/Mitte der Sechzigerjahre gestiegen ist, das Schaffen dessen, der wie kein zweiter im deutschsprachigen Raum zur Hebung des Niveaus dieser Musik beigetragen hat, hat davon zu wenig profitiert (auch die Elogen zu seinem 245 HINTERGRÜNDE: WEIHNACHTSMUSICAL 80. Geburtstag und die Würdigungen nach seinem Tod werden im allgemeinen Bewusstsein kein Wissen um Jürgens’ Rang verankern). Gründe dafür, dass Jürgens nicht der Ruhm zuteil geworden ist, der ihm gebührt hätte, sind ihm auch selbst anzulasten. So hat er in der zweiten Hälfte seiner Konzerte und bei Fernsehauftritten immer wieder die Hits zum Besten gegeben, den sicheren Erfolg vor- und mit breiten Strichen die Umrisse des öffentlichen Bildes nachgezogen. Dadurch aber musste ein Teil seines Werkes auf der Strecke bleiben und bei denen, die über die Flughöhe eines Ruhms entscheiden, ein nicht repräsentatives Kernrepertoire zur Grundlage ihres Urteils werden. Besonders traurig war es um Jürgens’ Verhältnis zu seinen Vogue-Jahren bestellt. Gewiss, er hatte in dieser Phase noch nach seinem Vortragsstil gesucht; aber er fand ihn und machte 1965/66 seine sängerisch besten Aufnahmen überhaupt. In der Diskografie seines Buches „Smoking und Blue Jeans“ (1984) aber fehlen die Vogue-Aufnahmen bezeichnenderweise völlig. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Künstler einen großen Teil seiner selbst komplett verleugnet. Dass er sein eigenes Schaffen nicht beurteilen kann, ist freilich nicht so selten, wie man annehmen möchte, und hat oft nachvollziehbare Gründe. So ist es verständlich, dass ein Künstler sein aktuelles Schaffen nicht im Schatten seines früheren stehen sehen will, vor allem dann, wenn er spürt, dass er sich zwar anspruchsvollere Aufgaben stellt, dass seine Arbeit aber an Notwendigkeit verloren hat. Da trübt sich der Blick in die Vergangenheit ganz von allein. Natürlich hat der Künstler dann auch kein Interesse, sich nochmals in diese und sein damaliges Lebensgefühl hineinzuversetzen. Ob Udo Jürgens einen Teil seiner Vogue-Lieder schlicht vergessen hatte oder ihm deren Welt und damit der einstige Gehalt fremd geworden war, lässt sich von außenstehender Perspektive nicht entscheiden. Wenn er in späteren Jahren „Warum nur, warum“ (1964) sang, dann schwang in der Interpretation jedenfalls nichts mehr mit von dem, was dieses Grand-Prix-Lied einst zu einem seiner spirituellsten gemacht hatte. Dass es überhaupt möglich war, hierzulande mit dieser Musik Karriere zu machen, muss aus heutiger Sicht erstaunen. Es war auch nicht auf Anhieb möglich. „Die Schwierigkeit in Deutschland war, dass Udo zu anspruchsvolle Lieder sang, nicht kommerziell genug“, hat Beierlein im Rückblick gesagt und damit ein Werturteil zum Ausdruck gebracht, das jüngeren Fans vielleicht eine Ahnung davon vermitteln kann, was es mit den Vogue-Liedern auf sich hatte. Sie standen turmhoch über dem, was damals in deutscher Sprache sonst an liedhafter Unterhaltungsmusik zu hören war. Noch ein Vergleich: Der 2013 verstorbene Konzertveranstalter Fritz Rau hat Jürgens einmal als „ähnlich bedeutend“ bezeichnet „wie sein österreichischer Landsmann Franz Schubert“ und hatte damit natürlich Unrecht. Aber die rund fünfzig wichtigsten Lieder von Udo Jürgens – das sei freiheraus als Überzeugung ausgesprochen – haben dennoch viel Substanz. Dass Jürgens sie anders „aus gebaut“ hat, als Schubert es getan hätte, mindert ihren Wert nicht. Um mit einem von Jürgens’ Liedtexten zu schließen: „Hätte lange nicht geglaubt, dass man das gebrauchen kann; heute kommt’s mir kostbar vor.“ DR. JENS HAGESTEDT lebt als freier Autor und Übersetzer in Hamburg. Buchpublikationen u. a.: „Wie spielt Glenn Gould? Zu einer Theorie der Interpretation“ (München 1992) und „Tausend Träume. Udo Jürgens und seine Musik“ (Wilhelmshaven 2009). 246 SERVICE SERVICE SERVICE INFORMATIONEN ZUM KARTENKAUF VORVERKAUFSSTELLEN BEGINN DES KARTENVERKAUFS Ab dem 11. März 2016 können Karten für sämtliche in unserer ausführlichen Übersicht (S. 97 – 167) aufgeführten Konzerte im Vorverkauf erworben werden. Frankfurt Ticket RheinMain GmbH www.frankfurt-ticket.de, info@frankfurt-ticket.de TELEFONISCHER KARTENVORVERKAUF Call-Center Frankfurt Ticket RheinMain GmbH Ticket-Hotline 069 13 40 400 Mo. – Fr. 9 – 19 Uhr, Sa. 10 – 15 Uhr, So. 13 – 17 Uhr Fax 069 13 40 444 info@frankfurt-ticket.de www.frankfurt-ticket.de VORVERKAUFSSTELLE ALTE OPER Frankfurt Ticket RheinMain GmbH Alte Oper Frankfurt Opernplatz 60313 Frankfurt Mo. – Fr. 10 – 18:30 Uhr, Sa. 10 – 14 Uhr Über die aktuellen Öffnungszeiten der TicketHotline und der Vorverkaufsstelle Alte Oper in den Monaten Juli bis September informieren Sie sich bitte unter www.frankfurt-ticket.de. Die folgenden Informationen beziehen sich auf sämtliche Konzerte mit der Angabe „Veranstalter: Alte Oper Frankfurt“. Über die Modalitäten anderer Veranstalter informieren Sie sich bitte beim Kartenvorverkauf. ABENDKASSE ALTE OPER Die Abendkasse öffnet in der Regel (spätestens) eine Stunde vor Konzertbeginn. PRINT@HOME Sie können bei Ihrer Onlinebestellung die Tickets direkt an Ihrem Computer ausdrucken. EINTRITTSKARTE ALS FAHRSCHEIN Ihre Eintrittskarte gilt gleichzeitig als Fahrschein auf allen Linien des Rhein-Main-Verkehrsver bundes (RMV) für eine Hin- und Rückfahrt zweiter Klasse zur Alten Oper Frankfurt. Hin248 fahrt frühestens fünf Stunden vor Veranstal tungsbeginn, Rückfahrt bis Betriebsschluss am Veranstaltungstag. Es gelten die gemeinsamen Beförderungs- und Tarifbestimmungen. PREISGESTALTUNG Die angegebenen Kartenpreise sind Endpreise einschließlich der gesetzlichen MwSt., welche Service- und Systemgebühren sowie eine RMVGebühr enthalten. Je nach gewähltem Vertriebsweg und der Lieferart über unseren Vorverkauf (Frankfurt Ticket RheinMain) können folgende Zuschläge anfallen: Onlinebuchung: Euro 1,– / Ticket, Versand: Euro 5,– (versichert 9,–) / Auftrag, Versand (international): Euro 10,– / Auftrag, Print@home: Euro 1,50 / Auftrag, Abendkassenhinterlegung: Euro 2,– / Auftrag. ERMÄSSIGUNGEN IM VORVERKAUF Schwerbehinderte (ab 80%), Schüler, Studenten und Auszubildende (bis 27 Jahre) erhalten an allen Vorverkaufsstellen von Frankfurt Ticket RheinMain gegen Vorlage des entsprechenden Ausweises eine Ermäßigung von 50%. BESETZUNGS- UND / ODER PROGRAMM ÄNDERUNGEN Für Besetzungs- und/oder Programmänderun gen, die ohne Einflussnahme der Alten Oper erfolgen, wird keine Haftung übernommen. Eine Rückerstattung oder Minderung des Kartenpreises ist in diesen Fällen ausgeschlossen. Die Alte Oper behält sich Platzänderungen aufgrund von kurzfristigen produktionsbedingten Um- und Aufbauten vor. Die Angaben in der Programmübersicht wurden sorgfältig geprüft. Es kann keine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und letzte Aktualität übernommen werden. Ticket-Hotline 069 13 40 400 Fax 069 13 40 444 Mo. – Fr. 9 – 19 Uhr, Sa. 10 – 15 Uhr, So. 13 – 17 Uhr Aktuelle Öffnungszeiten in den Monaten Juli bis September unter www.frankfurt-ticket.de. VORVERKAUFSSTELLEN FRANKFURT TICKET RHEINMAIN GMBH FRANKFURT Alte Oper Frankfurt Opernplatz, Mo. – Fr. 10 – 18:30 Uhr, Sa. 10 – 14 Uhr Öffnung der Abendkasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Aktuelle Öffnungszeiten in den Monaten Juli bis September unter www.frankfurt-ticket.de. B-Ebene Hauptwache Frankfurt HANAU Am Freiheitsplatz 3 NEU-ISENBURG Hugenottenhalle Frankfurter Straße 152 OBERURSEL Kumeliusstraße 8 WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN FRANKFURT Best Tickets Zeilgalerie, Tel. 069 91397621 / Eintritt Kartenvorverkauf Nord-West-Zentrum, Tel. 069 571065 / Ticketshop Michael Friedmann Saarbrücker Str. 2, Tel. 069 93995122/-28 ALZENAU Ticket Service Alzenau Hanauer Straße 64, Tel. 06023 310940 BAD HOMBURG Tourist Info + Service Kurhaus Louisenstr. 58, Tel. 06172 178-3710 Palm Tickets & more Louisen Arkaden, Louisenstr. 72, Tel. 06172 921736 BAD VILBEL Bettina Hildebrand Marktplatz 2–4, Tel. 06101 500662 Kartenbüro Bad Vilbel Klaus-Havenstein-Weg 1, Tel. 06101 559455 DARMSTADT Fritz Tickets & More Grafenstr. 31, Tel. 06151 270927 / Darmstädter Echo Holzhofallee 25–31, Tel. 06151 387346 / City Echo Luisenstr. 10, Tel. 06151 387326 DIEBURG Offenbach Post Dieburger Anzeiger Schlossergasse 4, Tel. 06071 827940 DIETZENBACH Mobilitätszentrum Masayaplatz 1, Tel. 06074 6966929 DREIEICH Bürgerhäuser Dreieich Fichtestr. 50, Tel. 06103 600031 DREIEICHENHAIN Penny Lane Tucholskystraße 6, Tel. 06103 981943 FRIEDBERG Kartenvorverkauf-Ticket Shop Vorstadt zum Garten 2, Tel. 06031 15222 FRIEDRICHSDORF Holiday Land Reisecenter Am Houiller Platz 5, Tel. 06172 75681 GIESSEN Dürerhaus Kühn Kreuzplatz 6, Tel. 0641 35608 HAMMERSBACH Schmidt & Salden GmbH & Co. Event KG Am Storchsborn 1, Tel. 06185 818622 HANAU Volksbühne Hanau Nürnberger Str. 2, Tel. 06181 20144 Offenbach Post Steinheimer Vorstadt 25, Tel. 06181 964100 KRONBERG Ticket Center Westerbachstr. 23 A, Tel. 06173 7775 LANGENSELBOLD Selbolder Ferieninsel Gelnhäuser Str. 3, Tel. 06184 921021 MAINZ Tourist Centrale Mainz Brückenturm am Rathaus, Tel. 06131-28621-24 OFFENBACH Offenbacher Stadtinformation Salzgässchen 1, Ecke Berliner Str. 46, Tel. 069 80652052 / Im Ring Center Offenbach Tel. 069 80652052 / Offenbach Post Waldstr. 226, Tel. 069 85008322 SELIGENSTADT Offenbach Post Aschaffenburger Str. 8, Tel. 06182 929831 SULZBACH Ticketsnapper im MTZ Shop 89, Tel. 069 30088688 WIESBADEN Ticketbox In der Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel. 0611 304808 Tourist-Information Marktplatz 1, Tel. 0611 1729930 249 SERVICE BARRIEREFREIHEIT ZUGANG OHNE HINDERNISSE BARRIEREFREIHEIT IN DER ALTEN OPER RECHTS Die Alte Oper hat die Belange ihrer Besucher im Blick. UNTEN Durch großzügige Aufzüge mit Bedienelementen auf Rollstuhlhöhe wird ein bequemer Zugang zum Konzert für alle Besucher ermöglicht. ROLLSTUHLPLÄTZE BEGLEITPLÄTZE ZUGANG Rollstuhlplätze in allen Sälen, 12 Rollstuhlplätze im Großen Saal bei Veranstaltungen der Alten Oper Zusätzliche Plätze für die Begleitpersonen zu Sonderkonditionen Zugang über Rampe an der linken Gebäudeseite SPEZIELLE PARKPLÄTZE AUFZÜGE TAKTILE BESCHRIFTUNG 2 Behindertenparkplätze an der linken Gebäudeseite Sämtliche Räume sind über großzügige Aufzüge erreichbar. Die Bedienelemente der Aufzüge sind auch für Menschen mit Sehbehinderung leicht lesbar. HÖRHILFEN HILFSBEREITSCHAFT Induktive Hörhilfe im Großen Saal für Schwerhörige Unsere Hostessen stehen Ihnen bei Fragen und Problemen jederzeit zur Verfügung. 250 Die Alte Oper Frankfurt ist bestrebt, auch Menschen mit einer Behinderung einen angenehmen Konzertbesuch zu ermöglichen und kümmert sich gerne um Gäste, für die der Besuch des Hauses mit besonderen Anforderungen verbunden ist. Vom Gebäudeeingang bis hin zu Ihrem Platz im Saal sorgen wir dafür, dass Sie sich ohne Barrieren im Haus bewegen können. An der linken Gebäudeseite befinden sich zwei Be hindertenparkplätze, dort gibt es auch eine Rampe, über die Rollstuhlfahrer bequem ins Haus gelangen. Wer im Parkhaus Alte Oper sein Auto abstellt, gelangt mit einem Aufzug bequem ins Gebäude (Zugang von 9:00 Uhr bis Veranstaltungsende bzw. Betriebsende des Restaurants Opéra geöffnet). Rollstuhlfahrer, die über den Opernplatz kommen, können das Haus über eine 9,5 m lange Rampe (80 cm Höhenunterschied) erreichen. Innerhalb des Gebäudes sind sämtliche Räume über ausreichend große Aufzüge gut zu er reichen. Für Rollstuhlfahrer sind sowohl im Großen Saal als auch im Mozart Saal Plätze mit vorgesehen. Bei der Platzwahl berät Sie unser Kartenbüro gerne. Schwerhörige können im Großen Saal eine induktive Höranlage (Infrarot-Anlage) in Anspruch nehmen. Wenn Sie im Haus Hilfe benötigen, zögern Sie bitte nicht, uns anzusprechen. Unsere Hostessen stehen Ihnen bei Fragen und Problemen jederzeit zur Verfügung. 251 SERVICE R e u t e n we g ag e nu sa Tau aße hstr Bleic ße tra ns be nla ge ANFAHRT MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN U-Bahn: U6 / U7 Station Alte Oper S-Bahnen: Station Taunusanlage ANFAHRT MIT DEM AUTO A5 aus Richtung Kassel bzw. Basel /Mannheim, Ausfahrt Frankfurt West, Stadtmitte / Messe, Ausschilderung „Alte Oper“ folgen A3 aus Richtung Würzburg bzw. Köln, über das Frankfurter Kreuz auf die A5, Ausfahrt Frankfurt West, Stadtmitte / Messe, Ausschilderung „Alte Oper“ folgen PARKHÄUSER Beachten Sie schon bei der Anfahrt das Parkleitsystem. Die dabei angegebene Anzahl der vorhandenen Plätze ( digitale Anzeige) bezieht sich nicht nur auf das Parkhaus „Alte Oper“, sondern auch auf alle umliegenden Parkhäuser. HAUPTWACHE Börs e n st r fstr tz aße epla fstr aße aße Ho l zg ra be n eth Taunus Anlage str Go ße Ta u M ain n ra he tho gho ße tra rS ze ain N e ue M Jun et er TAUNUSANLAGE Ro is Go ue Ka Ne t ds e aße Ke t t e n h o f we g t t st ra ß e a rL ze rA traße chs Ho ALTE OPER eg Bockenheimer Anlage nl u ind erl ter Un au da fw Ob lin ße ho e Bockenhei m e Ulme n s t ra Guiolle ten aß Rothschild Park O Ke t st r Eschenheim e r Anla g aße s tr nd nd eder W eg La a er L he i m e rs er ch im urt he Gär tne rwe g nkf en e ra z F ck t ra ß nl ag er t Tr u Bo fens GASTRONOMIE Es se Im Sa ch Im ANREISE UND PARKEN Stau SERVICE st ra ße Berli t ra ß ner S e Alte Oper Opernplatz OpernTurm Bockenheimer Landstraße 2 – 4 (Fußweg 1 – 3 Min.) geöffnet von 6:00 bis 1:00 Uhr Börse Meisengasse (Fußweg ca. 10 Min.), durchgehend geöffnet Schiller-Passage Taubenstraße 11 (Fußweg ca. 5 Min.) durchgehend geöffnet Goetheplatz (Fußweg ca 6 Min.), durchgehend geöffnet Junghofstraße Junghofstraße 16 (Fußweg ca. 5 Min.) durchgehend geöffnet Trianon Mainzer Landstraße 16 (Fußweg ca. 5 Min.) geöffnet bis 1:30 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen 252 CAFÉ ROSSO RESTAURANT OPÉRA im Vestibül in der Ebene 3 ÖFFNUNGSZEITEN 1. April bis 31. Oktober: 9:00 – 23:30 Uhr 1. November bis 31. März: 11:00 – 20:00 Uhr ÖFFNUNGSZEITEN Täglich: 12:00 – 14:30 Uhr und 17:30 – 23:00 Uhr (sonntags 18:00 – 23:00 Uhr) Gerd Käfer’s Samstagsjause: 11:00 – 15:00 Uhr Sonntagsbrunch: 11:00 – 15:00 Uhr RESERVIERUNGEN & HOTLINE Tel. 069 13 40 215 info@opera-restauration.de www.opera-restauration.de Gerd Käfer & Roland Kuffler GmbH & Co Vor dem Konzert und in den Pausen ist das Team von Gerd Käfer in den Pausenfoyers Intermezzo (Ebene 2), Hindemith Foyer (Ebene 3) und Albert Mangelsdorff Foyer (Ebene 5) für Sie da. 253 ALTE OPER FRANKFURT SAALPLÄNE GROSSER SAAL GROSSER SAAL 4 PREISGRUPPEN/32 REIHEN 5 PREISGRUPPEN/32 REIHEN ABO-REIHEN SONNTAGABENDKONZERTE I II IIIIV 310,– 250,– 195,– 130,– ABO-REIHEN EURO Der Saalplan ist ebenso gültig für das Konzert am 28. September 2016 (Michael Wollny). ORCHESTERKONZERTE I II IIIIV V 365,– 320,– 192,– 124,– Der Saalplan ist ebenso gültig für im Großen Saal stattfindende Einzelkonzerte mit fünf Preisgruppen. 254 254,– 255 EURO ALTE OPER FRANKFURT SAALPLÄNE GROSSER SAAL GROSSER SAAL 4 PREISGRUPPEN/32 REIHEN 6 PREISGRUPPEN/32 REIHEN ABO-REIHEN BACHREIHE I II IIIIV 279,– 229,– 175,– 125,– EINZELKONZERTE EURO Der Saalplan ist ebenso gültig für die im Großen Saal stattfindenden Konzerte des Abonnements Klavierabende. 256 I IIIIIIVVIV Der Saalplan ist gültig für im Großen Saal stattfindende Einzelkonzerte mit sechs P reisgruppen (ausgenommen das auf der folgenden Seite aufgeführte Konzert mit 36 Reihen). 257 ALTE OPER FRANKFURT SAALPLÄNE GROSSER SAAL MOZART SAAL 6 PREISGRUPPEN/36 REIHEN 2 PREISGRUPPEN/18 REIHEN EINZELKONZERTE I IIIIIIVVIV Der Saalplan ist gültig für das Konzert am 8. Januar 2017 (1822-Neujahrskonzert). EINZELKONZERTE III Der Saalplan ist gültig für die Konzerte der Reihen „Jazz im Mozart Saal“ und „Weltmusik im Mozart Saal“ mit Ausnahme des Konzerts am 28. September 2016 (Michael Wollny). 258 259 ALTE OPER FRANKFURT SAALPLÄNE MOZART SAAL MOZART SAAL 2 PREISGRUPPEN/14 REIHEN 4 PREISGRUPPEN/18 REIHEN ABO-REIHEN ENSEMBLE MODERN III 143,– 110,– ABO-REIHEN EURO KLAVIERABENDE I II IIIIV 198,– 174,– 142,– 105,– EURO Der Saalplan ist ebenso gültig für im Mozart Saal stattfindende Einzelkonzerte mit vier Preisgruppen. 260 261 DAS TEAM DER ALTEN OPER FRANKFURT Feste und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Vertreter der D ienstleister der Alten Oper DAS TEAM DER ALTEN OPER FRANKFURT DIE ALTE OPER FRANKFURT DER AUFSICHTSRAT VORSITZENDER Oberbürgermeister Peter Feldmann STELLVERTRETENDER VORSITZENDER Prof. Dr. Felix Semmelroth Prof. Dr. Daniela Birkenfeld Dr. Bernd Heidenreich Cornelia-Katrin von Plottnitz Sebastian Popp Dr. Nina Teufel Dr. Renate Wolter-Brandecker Gundula Tzschoppe MITARBEITERINNEN UND M ITARBEITER INTENDANT UND G ESCHÄFTSFÜHRER Dr. Stephan Pauly ABENDPROGRAMME Karen Allihn Dr. Christiane Schwerdtfeger SEKRETARIAT/ASSISTENZ Lucia Herberg VERMIETUNG KONZERTE K LASSIK Doris Benesch PROGRAMMBEREICH K LASSIK Gundula Tzschoppe Stefanie Besser Andreas Hiebl KONGRESSE UND EVENTS Nicole Klages Claudia Oleniczak PROGRAMMBEREICH E NTERTAINMENT Daniela Fliege SPONSORING Ulrich Sauer Leiter Brigitte Kulenkampff PEGASUS – MUSIK ERLEBEN! Tobias Henn Leiter Leoni Jüttendonk Volontariat DISPOSITION Peter Füllgrabe PRESSE- UND Ö FFENTLICHKEITSARBEIT Anita Maas-Kehl Leiterin Corinna Dirting Julia Beier Volontariat Presse und Marketing MARKETING UND PUBLIKATIONEN Marco Franke Leiter Anne Buchner Susanne Wagner Grafik, VERWALTUNG, FINANZEN, CONTROLLING Rolf Schmidt Prokurist, Leiter Gail Raven Manuela Sobat RECHNUNGSWESEN Klaus-Peter Kebbel Leiter Bernd Baier Mediagestaltung Ruth Seiberts 265 HAUS- UND VERANSTALTUNGSTECHNIK Jürgen Jungmann Leiter Jörg Drews Elke Martini GÄSTESERVICE Ina Cezanne Christine Haas Antje Mächling INSPIZIENZ Corinna Fröhling Christian Hergert Julie Vestergård Jørgensen Monika Wittiber GESELLSCHAFT DER FREUNDE DER ALTEN OPER FRANKFURT Nicole Schmitt-Ludwig Leiterin der Geschäftsstelle Susanne Mattern Claudia Reuber ALTE OPER FRANKFURT IMPRESSUM BILDNACHWEISE Cover Pink Peony I, © David J. Bookbinder, flowermandalas.org Vorwort Peter Feldmann © Frank Widmann; Prof. Dr. Felix Semmelroth © Ulrike Deuscher-Hölzinger; Dr. Stephan Pauly © Alte Oper Frankfurt / Achim Reissner Musikfest Nachmittag eines Fauns Arnold Böcklin „Faun, einer Amsel zupfeifend“, 1863, Öl auf Leinwand, 46,4 × 35,6 cm © AKG-Images; Partitur des „Nachmittags eines Fauns“ von Claude Débussy © Source Gallica.bnf.fr / B ibliothèque Nationale de France; Partitur John Cage „Ryoanji“ © mit freundlicher Genehmigung von C. F. Peters Musikverlag Leipzig, London, New York; Erik Parker: Kona, 2012, 48" × 40", Acryl auf Leinwand © Courtesy of the artist and Paul Kasmin Gallery, www.paulkasmin gallery.com; Wolfgang Laib, Laib siebt Blütenstaub von Haselnuss, Centre Georges Pompidou, 1992 © Wolfgang Laib / H atje Cantz Verlag; John Cage (Kyoto Zen Garten, 1962) © Courtesy of the John Cage Trust; Suzuki Harunobu, Porträt einer Kurtisane, Musée Guimet, aus: Livre illustré de beautés comparées des maisons vertes Suzuki Harunobu (vers 1725 – 1770) © Wikimedia Commons, the free media repository, www.guimet.fr; Holzstich, 1875, nach Zeichnung von Édouard Manet aus: L’Après-midi d’un faune, Egloge par Stéphane Mallarmé, Paris (Alphonse Derenne) 1876 © AKG-Images; Florian Hecker „A Script for Machine Synthesis“, 2013 – 2015, Processed performance photography, original photography © Marc Domage, Paris, Courtesy of the artist, Sadie Coles HQ, London and Galerie Neu, Berlin; Balthazar © Ines Lechleitner Fokus Savall Jordi Savall © David Ignaszewski; Jordi Savall © Lukas Beck; Jordi Savall © www.northcountrypublicradio.org; Ansicht einer Stadt / türkische Miniatur Matraki, 1537 / 3 8, Deckfarben auf Papier, ca. 31,6 × 22,6 cm, aus: Beyan-i Menazil-i Sefer-ul Irakeyn / M enazilname (Buch der Stationen; Chronik der Irakfeldzüge Süleymans I., des Prächtigen, in den Jahren 1534 / 3 5) des Historiographen Nashu Al-Matraki, T. 5964 © AKG-images / M aurice Babey; Viola da Gamba © quagga illustrations Fokus Anna Prohaska Anna Prohaska © Harald Hoffmann / D G; Lars Eidinger © Till Janz Fokus 20er Jahre Szenenbild einer Berliner Theateraufführung (Elegante Gesellschaft bei einem Gesangsvortag), Foto, undat. (20er Jahre), ohne nähere Angaben © akg-images; Otti Dix, „An die Schönheit“ (Selbstbildnis), 1922, Öl auf Leinwand, 140 × 122 cm. © Otto Dix / VG Bild-Kunst; New York (USA), 42nd Street, Straßenbild, Foto, 1933 © akg-images; Graf Zeppelin über dem Brandenburger Tor in Berlin, 1929 © ullstein bild; Young women outside of a café, Paris, around 1925 © ullstein bild, Roger Viollet / M aurice Branger; Filmstills „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ © Deutsches Filminstitut-DIF e. V. / Eva Riehl Weltmusik im Mozart Saal Landschaft Syrien © iStock.com; Kosmorische Harfe / Dzenze © Yip Tong; Tombak © Potnek; Ensemble Safar © Maik Schuck / HfM; Darbuka © Potnek; Ensemble Romengo © Farkas András Jazzmusik im Mozart Saal Kalle Kalima © 2016 Kalle Kalima; Geir Lysne © Hans Arne Vedlog; Streetart (Reykjavik) © Susanne Wagner; Trygve Seim © Antonio Armentano Jazz in der Alten Oper Al Jarreau © Karsten Jahnke Konzertdirektion; Barrelhouse Jazzparty © Alte Oper Frankfurt / Achim Reissner; Branford Marsalis © Karsten Jahnke Konzertdirektion Ich war noch niemals in New York Alle Motive © Eventpress Stage Pegasus – Musik erleben! Konzertfotos „Entdecker“ und „Rabauken“ © Alte Oper Frankfurt / Achim Reissner; Workshop-Fotos „Anklang“ © Alte Oper Frankfurt / Achim Reissner, Nikolas Hamm Kongresse und Events Alle Motive © Alte Oper Frankfurt / N orbert Miguletz Das Haus und seine Förderer Historische Motive © Alte Oper Frankfurt; Vorstand der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt © Achim Reissner; Location-Fotos „One Day in Life“ © Alte Oper Frankfurt / N orbert Miguletz Chronologie Kirill Petrenko © Wilfried Hösl; Anna Prohaska © Harald Hoffmann / D G; Vladimir Jurowski © Drew Kelley; GrauSchumacher Piano Duo © Dietmar Scholz; Balthazar © Marie Urban; Michael Wollny © Wonge Bergmann / Alte Oper Frankfurt; Jean-Efflam Bavouzet © B. Ealovega; Annettes Daschsalon © Alte Oper Frankfurt / Achim Reissner; Christiane Karg © Gisela Schenker; Florian Hecker „A Script for Machine Synthesis“, 2013 – 2015, Processed performance photography, original photography; Barbara Hannigan © Elmer de Haas; Calder Quartet © www.calderquartet.com; Maren Eggert © Christine Fenzl; Thomas Thieme © Nikolai Eberth; Daniil Trifonov © Dario Acosta / D G; François-Xavier Roth © Marco Borggreve; Windsbacher Knabenchor © Mila Pavan; Chucho Valdés & Joe Lovano © Jimmy Katz; Christian Tetzlaff © Giorgia Bertazzi; Philippe Jaroussky © Marc Ribes & Albert Vo Van Tao / Virgin Classics; Susan Graham © B. Ealovega; Mariss Jansons © Miura; Herbert Blomstedt © Martin U. K. Lengemann; Al Jarreau © Karsten Jahnke Konzertdirektion; Krystian Zimerman © Hiromichi Yamamoto and DGG; Iván Fischer © Marco Borggreve; Ich war noch niemals in New York © Eventpress Stage; Tung-Chieh Chuang © Harald Hoffmann; Jordi Savall © Teresa Llordes; Mitsuko Uchida © Salzburger Festspiele, Marco Borrelli; Riccardo Muti © Todd Rosenberg; Sir András Schiff © Nadia Romanini / ECM Records; Radu Lupu © Matthias Creutziger; Valery Gergiev © Andrea Huber; Michelle Breedt © www.michellebreedt.com; Filmstill „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ © Deutsches Filminstitut-DIF e. V. / Eva Riehl; Andris Nelsons © Alte Oper Frankfurt / Achim Reissner; Maurizio Pollini © Mathias Bothor and DG; Christian Gerhaher © Jim Rakete / S ony Classical; Kalle Kalima © Maarit Kytöharju; Alice Sara Ott © Marie Staggat / D G; Piotr Anderszewski © Anteprima; Anne-Sophie Mutter © Harald Hoffmann / D G; Arve Henriksen © Oliver Heisch Abos Christian Tetzlaff © Giorgia Bertazzi; Herbert Blomstedt © J. M. Pietsch; Arcadi Volodos © Marco Borggreve; Michelle Breedt © Anelia Loubster; Christian Gerhaher © Jim Rakete / S ony Classical; Piotr Anderszewski © K. Miura; Diana Damrau © Rebecca Fay; Christian Tetzlaff © Giorgia Bertazzi; Iván Fischer © Marco Borggreve; Valery Gergiev © Andrea Huber; Frank Strobel © Thomas Rabsch; Andris Nelsons © Marco Borggreve; Olga Pasichnyk © Ensemble Modern; Franck Ollu © Catherine Milliken; Ueli Wiget © Manu Theobald; Vimbayi Kaziboni © Vimbayi Kaziboni; David Philip Hefti © Manu Theobald; Brad Lubman © Paul Miller; GrauSchumacher Piano Duo © Dietmar Scholz; Daniil Trifonov © Dario Acosta / D G; Nikolai Lugansky © Marco Borggreve / N aãve-Ambroisie; Mitsuko Uchida © Salzburger Festspiele, Marco Borrelli; Radu Lupu © Klaus Rudolph; Alice Sara Ott © Marie Staggat / D G; Dorothee Mields © Annelies van der Vegt; Philippe Jaroussky © Simon Fowler / Virgin Classics; Sir John Eliot Gardiner © Sim Canetty-Clarke; Sir András Schiff © Joanna Bergin; René Jacobs © Marco Borggreve; Iveta Apkalna © Nils Vilnis; Diana Damrau © Rebecca Fay; François-Xavier Roth © Marco Borggreve; Christian Tetzlaff © Giorgia Bertazzi; 266 Leonidas Kavakos © Jan-Olav Wedin; Daniil Trifonov © Dario Acosta / D G; Andris Nelsons © Marco Borggreve; Anna Prohaska © Harald Hoffmann / D G; Jordi Savall © Cristina Calderer; Filmstills „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ © Deutsches FilminstitutDIF e. V. / Eva Riehl; Michael Wollny © Alte Oper Frankfurt / Wonge Bergmann; Kalle Kalima © Wolfgang Siesing; Trygve Seim © Bilyd; Arve Henriksen @ Moers Festival 2010; Safar Ensemble © Guido Werner / HfM; Mónika Lakatos © Andras Farkas; Kyriakos Kalaitzidis © Foteini Kalaitzidou; Fawaz Baker © Artist Archiv; Alte Oper Frankfurt Großer Saal © Alte Oper Frankfurt / N orbert Miguletz Service Barrierefreiheit © Alte Oper Frankfurt / N orbert Miguletz Restaurant Opéra © Gerd Käfer und Roland Kufler Team Gruppenfoto 2016 © Norbert Miguletz; Pegasus © Alte Oper Frankfurt IMPRESSUM Herausgeber Alte Oper Frankfurt Konzert- und Kongresszentrum GmbH Intendant und Geschäftsführer Dr. Stephan Pauly Vorsitzender des Aufsichtsrates Peter Feldmann Koordination Marco Franke (Leiter Marketing, Publikationen und Kooperationen Alte Oper) Konzept und Gestaltung hauser lacour, Frankfurt am Main; Iris Dresler, Hannah Rindfleisch, Mirella Sciortino, Susanne Wagner Opernplatz, 60313 Frankfurt Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB 18335 Druck Stritzinger GmbH Druck + Daten, Dreieich Programmgestaltung der Spielzeit 2016/17 Dr. Stephan Pauly Redaktionsschluss 10. Februar 2016 Änderungen vorbehalten Mitarbeit bei Programmentwicklung, Konzeption und Planung Gundula Tzschoppe, Jens Schubbe Sollten Sie die Broschüre auf dem Postweg erhalten haben und möchten nicht mehr auf diesem Weg über die Veranstal tungen in unserem Haus informiert werden, können Sie den Versand jederzeit einstellen lassen. Es genügt ein Anruf unter der Telefonnummer 069 13 49 327 oder eine Mail an marketing@alteoper.de. Konzeption und Programme der Reihen „Jazz im Mozart-Saal“ Hans Jürgen Linke „Weltmusik im Mozart-Saal“ Birgit Ellinghaus Die Alte Oper Frankfurt behält sich vor, bei Veranstaltungen in ihrem Hause Ton-, Foto- und Filmaufnahmen zu Doku mentationszwecken erstellen zu lassen oder Rundfunk- und Fernsehanstalten solche Übertragungen und Aufzeichnun gen zu gestatten. Bildaufnahmen von Besuchern in diesem Zusammenhang sind auch ohne deren Einverständnis rechtlich zulässig (§ 23 Abs. 1 KunstUrhG). Weitere Allgemeine Geschäftsbedingungen unter www.alteoper.de Redaktion Ruth Seiberts, Ilona Schneider Texte Diane Ackermann, Karen Allihn, Birgit Ellinghaus, Sylvia Roth, Stefan Schickhaus, Ilona Schneider, Dr. Christiane Schwerdtfeger, Ruth Seiberts Übersetzung aus dem Englischen (Beitrag Robin Mackay): Antje Nissen Interviews geben nicht die Meinung der Herausgeber wieder. 267 JAHRES- KALENDER SAISON 2016/17 Dem Jahreskalender können Sie alle Veranstaltungen in der Alten Oper Frankfurt entnehmen, die im März 2016 veröffentlicht werden konnten. Darin enthalten sind sowohl die Eigenveranstaltungen der Alten Oper als auch die Ver anstaltungen unserer Partner sowie weitere Vermietungen. ALTE OPER FRANKFURT SAISON 2016/17 AUGUST 2016 OKTOBER 2016 DI 30 AUG 19:30 Großer Saal PORGY & BESS Preview VM DI 04 OKT 20:00 Mozart Saal MI 31 AUG 19:30 Großer Saal PORGY & BESS Premiere VM CHRISTIANE KARG Martineau, de la Calle, Tschabrun, Hába Quartett AOF MI 05 OKT 20:00 Großer Saal FLORIAN HECKER AOF MI 05 OKT 20:00 AMF CALDER QUARTET Hannigan AOF DO 06 OKT 20:00 Mozart Saal DIE POESIE DES BEGEHRENS Thieme, Eggert, Braun AOF / KO DO 06 OKT 21:45 Mozart Saal NACH(T)KONZERT Ensemble Interface AOF FR 07 OKT 20:00 Großer Saal Klavierabend DANIIL TRIFONOV AOF FR 07 OKT 22:30 Foyer E2 NACH(T)KONZERT Eva Maria Pollerus AOF SA 08 OKT 19:00 Großer Saal Musikfest ABSCHLUSSKONZERT Les Siècles, Roth u. a. AOF DI 11 OKT 20:00 Großer Saal BACH, H-MOLL-MESSE Windsbacher Knabenchor, Deutsche KammerVirtuosen Berlin, Lehmann BV / AOF MI 12 OKT 19:00 Großer Saal Junge Konzerte HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada VM DO 13 OKT 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada, Leleux HR MUSIKFEST NACHMITTAG EINES FAUNS DO 13 OKT 20:00 Mozart Saal SCHUMANN QUARTETT MG SO 25 SEPT 10:00 FR 14 OKT 20:00 Großer Saal HR SO 25 SEPT HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada, Leleux FR 14 OKT 20:00 Mozart Saal Klavierabend PREISTRÄGER UND NOMINIERTE Intern. Piano Forum Frankfurt VM SA 15 OKT 15:00 Mozart Saal It’s up to us – Time trip – Coming back to the lost paradise – The social pattern NEUROSCIENCE SYMPOSIUM VM SEPTEMBER 2016 DO 01 SEPT 19:30 Großer Saal PORGY & BESS VM FR 02 SEPT 19:30 Großer Saal PORGY & BESS VM SA 03 SEPT 14:30 Großer Saal PORGY & BESS VM SA 03 SEPT 19:30 Großer Saal PORGY & BESS VM SO 04 SEPT 14:00 Großer Saal PORGY & BESS VM SO 04 SEPT 19:00 Großer Saal PORGY & BESS VM SA 10 SEPT 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada HR SA 10 SEPT 20:00 Mozart Saal MUSIKREISE ZUM HINDUKUSCH Ensemble Safar AOF MI 21 SEPT 20:00 Großer Saal BAYER. STAATSORCHESTER Petrenko, Damrau AOF FR 23 SEPT 19:00 Mozart Saal FRANKFURT STYLE AWARD 2016 VM Mozart Saal ANNA PROHASKA Il Giardino Armonico, Antonini BV / AOF FOKUS ANNA PROHASKA SO 25 SEPT 20:00 AMF KLANG-INSTALLATION Müllenbach, van Eck 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MG MUSEUMSORCHESTER Weigle, F. P. Zimmermann SO 25 SEPT 17:00 AMF DAS QUARTETT DER KRITIKER AOF / KO SO 25 SEPT 19:00 Großer Saal LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA V. Jurowski, Tetzlaff, Tajima AOF SO 25 SEPT 21:30 Großer Saal NACH(T)KONZERT HONKYOKU Tajima AOF MO 26 SEPT 20:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MG MUSEUMSORCHESTER Weigle, F. P. Zimmermann AOF MO 26 SEPT 20:00 Mozart Saal Klavierabend GRAUSCHUMACHER PIANO DUO AOF MO 26 SEPT 22:00 Mozart Saal NACH(T)KONZERT Ensemble Interface AOF DI 27 SEPT 19:30 LAB BALTHAZAR AOF / KO MI 28 SEPT 20:00 Großer Saal PRÉLUDE À L’APRÈS-MIDI DES TROLLS Wollny, Lysne, The Norwegian Wind Ensemble AOF MI 28 SEPT 19:30 LAB BALTHAZAR AOF / KO DO 29 SEPT 12:00 Mozart Foyer KLANG-INSTALLATION AOF DO 29 SEPT 19:00 Großer Saal Junge Konzerte HR-SINFONIEORCHESTER Valčuha, Bavouzet VM DO 29 SEPT 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN Stockhammer, Pasichnyk AOF DO 29 SEPT 22:30 Mozart Saal NACH(T)KONZERT AOF FR 30 SEPT 12:00 Mozart Foyer KLANG-INSTALLATION AOF FR 30 SEPT 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Valčuha, Bavouzet HR FR 30 SEPT 20:00 Mozart Saal ANNETTES DASCHSALON AOF FR 30 SEPT 22:00 Mozart Saal NACH(T)KONZERT Moritz Müllenbach AOF 270 SA 15 OKT 19:00 Mozart Saal BASS The Concert – Frankfurt VM SO 16 OKT 20:00 Großer Saal DMITRI HVOROSTOVSKY & ORCHESTER VM MO 17 OKT 20:00 Großer Saal ERÖFFNUNGSKONZERT DER EUROPAKULTURTAGE DER EZB „DEUTSCHLAND“ AOF / KO MI 19 OKT 20:00 Großer Saal BOLERO BERLIN „NOCTURNA“ VM FR 21 OKT 20:00 Großer Saal HESSISCHER FILM- UND KINOPREIS 2016 VM SA 22 OKT 20:00 Großer Saal BARRELHOUSE JAZZPARTY 2016 AOF / KO SA 22 OKT 20:00 Mozart Saal GEORG RINGSGWANDL VM SO 23 OKT 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Weigle, Spark MG SO 23 OKT 18:00 Großer Saal ITALIENISCHE OPERNNACHT VM MO 24 OKT 20:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Weigle, Spark MG DI 25 OKT 20:00 Großer Saal DIE GRÖSSTEN MUSICALHITS ALLER ZEITEN VM MI 26 OKT 20:00 Großer Saal 47. DEUTSCHES JAZZFESTIVAL FRANKFURT Eröffnungskonzert AOF / KO FR 28 OKT 20:00 Großer Saal ORCHESTRA DELLA SVIZZERA ITALIANA Poschner, Scheps FKD 271 ALTE OPER FRANKFURT SA 29 OKT 19:45 Großer Saal SAISON 2016/17 FRANKFURTER MARKEN GALA 2016 VM SO 30 OKT 18:00 Frankfurt LAB ENSEMBLE MODERN Ollu AOF MO 31 OKT 20:00 Großer Saal Klavierabend GRIGORY SOKOLOV FKD NOVEMBER 2016 DO 24 NOV 11:00 Mozart Saal Kindergartenkonzert KONZERT FÜR KINDER ZUM MITSINGEN VM DO 24 NOV 20:00 Mozart Saal ARABELLA STEINBACHER / ROBERT KULEK MG FR 25 NOV 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Inbal, Vogler HR FR 25 NOV 20:00 Mozart Saal EIN ABEND FÜR DIE FREUNDE GdF SA 26 NOV 20:00 Großer Saal PASS LATE YEAR BENEFIZ 2016 VM MI 02 NOV 19:00 Großer Saal Junge Konzerte HR-SINFONIEORCHESTER Steger VM SA 26 NOV 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN Wiget AOF MI 02 NOV 19:00 Mozart Saal Klavierabend VESSELIN STANEV, EVA OERTLE VM SO 27 NOV 11:00 Großer Saal ADAC WEIHNACHTSKONZERT VM DO 03 NOV 20:00 Großer Saal CHRISTIAN TETZLAFF ZUM 50. Dt. Kammerphil. Bremen, Tetzlaff AOF SO 27 NOV 16:00 Mozart Saal MEISTERKLASSE LEV NATOCHENNY AOF SO 27 NOV 18:00 Großer Saal ADAC WEIHNACHTSKONZERT VM MI 30 NOV 20:00 Großer Saal Klavierabend KRYSTIAN ZIMERMAN AOF DO 01 DEZ 20:00 Großer Saal SIMONE KERMES La Magnifica Comunità, Casazza FKD DO 03 NOV 20:00 Mozart Saal MUSIKEN GEGEN DIE HEIMATLOSIGKEIT Mónika Lakatos, Ensemble Romengo AOF SA 05 NOV 17:45 Großer Saal 35. DEUTSCHER SPORTPRESSEBALL VM DI 08 NOV 20:00 Großer Saal DRESDNER KREUZCHOR Dresdner Philharmonie, Kreile, Rubens, Ochoa FKD DI 08 NOV 20:00 Mozart Saal TOMMY EMMANUEL VM MI 09 NOV 19:00 Großer Saal PEPE LIENHARD VM DO 10 NOV 20:00 Großer Saal PHILIPPE JAROUSSKY Freiburger Barockorchester, Müllejans BV / AOF FR 11 NOV 20:00 Großer Saal LONDON SYMPHONY ORCHESTRA Graham, Previn AOF SA 12 NOV 20:00 Großer Saal KLASSIK RADIO POPS ORCHESTRA Raine VM SA 12 NOV 20:00 Mozart Saal CONCERTO GROSSO FRANKFURT Edelstein VM SO 13 NOV 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Cardys, Müller-Schott MG SO 13 NOV 18:00 Großer Saal OPERNGALA 2016 DEZEMBER 2016 FOKUS ANNA PROHASKA DO 01 DEZ 20:00 Mozart Saal ANNA PROHASKA / ERIC SCHNEIDER / LARS EIDINGER AOF FR 02 DEZ 20:00 Großer Saal SIR JOHN ELIOT GARDINER The English Baroque Soloists, The Monteverdi Choir BV / AOF SA 03 DEZ 19:30 Großer Saal 3 HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL VM SO 04 DEZ 17:00 Großer Saal GERMAN BRASS FKD SO 04 DEZ 20:00 Mozart Saal KLAUS HOFFMANN & BAND AOF / KO DI 06 DEZ 20:00 Großer Saal BUDAPEST FESTIVAL ORCHESTRA Fischer AOF VM DI 06 DEZ 20:00 Mozart Saal Klavierabend NICOLAI LUGANSKY AOF 20:00 Großer Saal BALTHASAR-NEUMANN-CHOR Balthasar-Neumann-Ensemble, Hengelbrock FKD SO 13 NOV 16:00 Mozart Saal Familienkonzert VIVA MUSIK! – WIR BAUEN EINEN HIT MG MI 07 DEZ MO 14 NOV 20:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Cardys, Müller-Schott MG DO 08 DEZ 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada, Hahn HR DI 15 NOV 20:00 Großer Saal LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA Ticciati, Mutter FKD DO 08 DEZ 20:00 Mozart Saal QUATUOR VOCE / LISE BERTHAUD MG FR 09 DEZ 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada, Hahn HR MI 16 NOV 20:00 Mozart Saal WILLY ASTOR VM FR 09 DEZ 20:00 Mozart Saal ROGLIT ISHAY VM DO 17 NOV 20:00 Großer Saal WISE GUYS VM SA 10 DEZ 20:00 Großer Saal Klavierabend DENIS MATSUEV VM FR 18 NOV 09:30 Mozart Saal 26. FRANKFURT EUROPEAN BANKING CONGRESS VM SA 10 DEZ 20:00 Mozart Saal WEIHNACHTSKONZERT VM SO 11 DEZ 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Guerrero, Ch. Naughton, M. Naughton MG SA 19 NOV 20:00 Großer Saal SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS Jansons, Shaham AOF SO 20 NOV 19:00 Großer Saal GEWANDHAUSORCHESTER Blomstedt AOF / KO SO 11 DEZ 16:00 Großer Saal FAMILIEN-WEIHNACHTSKONZERT MG MO 21 NOV 20:00 Großer Saal IAN ANDERSON VM SO 11 DEZ 19:00 Großer Saal 20:00 Großer Saal ORQUESTA SINFÓNICA NACIONAL DE MEXICO Prieto, Montero FKD COLLEGIUM INSTRUMENTALE FRANKFURT Frankfurter Singakademie, Hoffmann MG DI 22 NOV MO 12 DEZ 20:00 Großer Saal 20:00 Großer Saal JAZZnights AL JARREAU / NDR BIGBAND AOF / KO DO 24 NOV 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Inbal, Vogler HR FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Guerrero, Ch. Naughton, M. Naughton MG MI 23 NOV DO 24 NOV 09:30 Mozart Saal Kindergartenkonzert KONZERT FÜR KINDER ZUM MITSINGEN VM MI 14 DEZ 17:00 Mozart Saal PIPPI LANGSTRUMPF Premiere AOF / KO DO 15 DEZ 14:30 Mozart Saal PIPPI LANGSTRUMPF AOF / KO 272 273 ALTE OPER FRANKFURT SAISON 2016/17 DO 15 DEZ 17:00 Mozart Saal PIPPI LANGSTRUMPF AOF / KO FR 13 JAN 20:00 Mozart Saal DIE KUNST DER FUGE HfMDK Frankfurt FR 16 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK Preview AOF / KO SA 14 JAN 20:00 Großer Saal WIENER JOHANN STRAUSS KONZERT GALA VM FR 16 DEZ 14:30 Mozart Saal PIPPI LANGSTRUMPF AOF / KO SO 15 JAN 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Sanderling, Levit MG VM BV FR 16 DEZ 17:00 Mozart Saal PIPPI LANGSTRUMPF AOF / KO SA 17 DEZ 15:00 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO SO 15 JAN 20:00 Großer Saal JOSÉ CARRERAS SO 15 JAN 16:00 Mozart Saal Familienkonzert PERCUSSION UND BEATBOXING MG MO 16 JAN 20:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Sanderling, Levit MG SA 17 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK Premiere AOF / KO SA 17 DEZ 14:00 Mozart Saal PIPPI LANGSTRUMPF AOF / KO SA 17 DEZ 17:00 Mozart Saal PIPPI LANGSTRUMPF AOF / KO DI 17 JAN 19:00 Großer Saal HORIZONT AWARD 2016 VM AOF / KO DI 17 JAN 09:30 Mozart Saal DEUTSCHER MEDIENKONGRESS 2017 VM 09:30 Mozart Saal DEUTSCHER MEDIENKONGRESS 2017 VM SO 18 DEZ 15:00 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK SO 18 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO MI 18 JAN DI 20 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO DO 19 JAN 20:00 Großer Saal GLENN MILLER ORCHESTRA Salden VM AOF / KO FR 20 JAN 20:00 Großer Saal SOL GABETTA / HÉLÈNE GRIMAUD FKD AOF / KO SA 21 JAN 20:00 Großer Saal PHILHARMONIE DER NATIONEN Frantz VM FOKUS JORDI SAVALL MI 21 DEZ DO 22 DEZ 19:30 19:30 Großer Saal Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK FR 23 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO SO 25 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO SA 21 JAN 18:00 Mozart Saal MUSIQUE L’EUROPE Hespèrion XXI, Savall AOF 20:00 Mozart Saal DIALOG DER SEELEN Hespèrion XXI, Savall AOF 11:00 Großer Saal FOLIAS CRIOLLAS Hespèrion XXI, La Capella Reial de Catalunya, Tembembe Ensamble Continuo, Savall AOF MO 26 DEZ 15:00 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO SA 21 JAN MO 26 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO SO 22 JAN DI 27 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO MI 28 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO SO 22 JAN 17:00 Großer Saal THE PHILHARMONICS FKD DO 29 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO DI 24 JAN 20:00 Großer Saal Klavierabend MITSUKO UCHIDA AOF FR 30 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO FR 27 JAN 20:00 Großer Saal CHICAGO SYMPHONY ORCHESTRA Muti AOF SA 31 DEZ 15:00 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO SA 28 JAN 20:00 Großer Saal VM SA 31 DEZ 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO DIE GROSSE GIUSEPPE VERDI NACHT Warschauer Sinfoniker SO 29 JAN 19:00 Großer Saal SWR SINFONIEORCHESTER Volodos, Zinman AOF MO 30 JAN 20:00 Großer Saal JAZZnights MICHAEL WOLLNY / VINCENT PEIRANI DUO AOF / KO DO 02 FEB 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Afkham, Thibaudet HR FR 03 FEB 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Afkham, Thibaudet HR FR 03 FEB 20:00 Mozart Saal PIPPO POLLINA VM SA 04 FEB 20:00 Großer Saal WIENER CONCERT-VEREIN Viotti, Ottensamer FKD SO 05 FEB 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Haenchen, Steinbacher MG JANUAR 2017 SO 01 JAN 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO DI 03 JAN 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO MI 04 JAN 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO DO 05 JAN 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO FR 06 JAN 15:00 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO FR 06 JAN 19:30 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO SA 07 JAN 15:00 Großer Saal ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK AOF / KO SO 08 JAN 18:00 Großer Saal 1822-NEUJAHRSKONZERT AOF MO 09 JAN 20:00 Großer Saal THE HARLEM GOSPEL SINGERS VM SO 05 FEB 20:00 Großer Saal SIR ANDRÁS SCHIFF Cappella Andrea Barca BV / AOF DI 10 JAN 20:00 Großer Saal ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS Bell FKD SO 05 FEB 16:00 Mozart Saal Familienkonzert DIE TROMPETENFAMILIE AO / MG MI 11 JAN 19:00 Großer Saal Junge Konzerte HR-SINFONIEORCHESTER Orozco Estrada, Batiashvili, Leleux VM MO 06 FEB 20:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Haenchen, Steinbacher MG DO 12 JAN 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco Estrada, Batiashvili, Leleux HR MI 08 FEB 20:00 Großer Saal ELĪNA GARANČA VM FR 10 FEB 20:00 Großer Saal LIVERPOOL ORATORIO VM SO 12 FEB 11:00 Großer Saal Abschlusskonzert 8. INTERNATIONALER DIRIGENTENWETTBEWERB SIR GEORG SOLTI AOF / KO DO 12 JAN 20:00 Mozart Saal VISION STRING QUARTET MG FR 13 JAN 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco Estrada, Batiashvili, Leleux HR 274 FEBRUAR 2017 275 ALTE OPER FRANKFURT SAISON 2016/17 DI 14 FEB 20:00 Großer Saal Klavierabend RADU LUPU AOF DO 23 MÄRZ 20:00 Mozart Saal ARTEMIS QUARTETT MG DO 16 FEB 20:00 Mozart Saal SABINE MEYER / NILS MÖNKEMEYER / WILLIAM YOUN MG FR 24 MÄRZ 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Järvi, Bronfman HR SA 25 MÄRZ 20:00 Großer Saal WIENER PHILHARMONIKER Nelsons, Varga AOF HR-SINFONIEORCHESTER Collegium Vocale Gent, Herreweghe, Kleiter, Schmitt, Landshamer, Romberger HR SO 26 MÄRZ 17:00 Mozart Saal ANNETTES DASCHSALON AOF SO 26 MÄRZ 20:00 Großer Saal KAMMERORCHESTER BASEL Antonini, Gabetta FKD DO 30 MÄRZ 20:00 Großer Saal Klavierabend MAURIZIO POLLINI AOF / FKD FR 31 MÄRZ 20:00 Großer Saal KONINKLIJK CONCERTGEBOUWORKEST Nelsons, Bronfman AOF FR 17 FEB 20:00 Großer Saal SA 18 FEB 20:00 Großer Saal GÖTEBORGER SYMPHONIKER Skride MO 20 FEB 20:00 Großer Saal MÜNCHNER PHILHARMONIKER Gergiev, Trifonov AOF MO 20 FEB 20:00 Mozart Saal EXIL Kyriakos Kalaitzidis, En Chordais AOF DI 21 FEB 20:00 Großer Saal GALAABEND DES „INSTITUTIONAL MONEY-KONGRESS 2017“ VM SA 25 FEB 19:00 Großer Saal OPERETTENGALA VM SA 25 FEB 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN Kaziboni AOF SO 26 FEB 20:00 Großer Saal STUTTGARTER KAMMERORCHESTER Galliano FKD MO 27 FEB 20:00 Großer Saal HELGE SCHNEIDER VM FKD MÄRZ 2017 MI 01 MÄRZ 19:00 Großer Saal Junge Konzerte HR-SINFONIEORCHESTER Spinosi VM DO 02 MÄRZ 20:00 Großer Saal DADDY COOL – DAS BONEY M. MUSICAL VM SA 04 MÄRZ 20:00 Großer Saal FRANKFURTER SINGAKADEMIE VM SA 04 MÄRZ 20:00 Mozart Saal BODO BACH VM SO 05 MÄRZ 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Saraste, Vinnitskaya MG APRIL 2017 SO 02 APR 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Grandy, Ensemblemitglieder der Oper Frankfurt u. a. MG SO 02 APR 19:00 Großer Saal GUSTAV MAHLER JUGENDORCHESTER Harding, Gerhaher AOF MO 03 APR 20:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Grandy, Ensemblemitglieder der Oper Frankfurt u. a. MG DI 04 APR 20:00 Großer Saal DIE SCHÖNSTEN OPERNCHÖRE VM MI 05 APR 19:00 Großer Saal DEUTSCHER PIANISTENPREIS 2017 VM DO 06 APR 20:00 Großer Saal JAZZnights BRANFORD MARSALIS QUARTET / KURT ELLING AOF / KO SA 08 APR 18:00 Großer Saal BACH, MATTHÄUS-PASSION Akademie für Alte Musik Berlin, Rias Kammerchor, Jacobs, Schachtner, Prégardien, Weisser BV / AOF SO 05 MÄRZ 16:00 Mozart Saal Familienkonzert GULLIVERS REISEN MG SO 05 MÄRZ 19:00 Großer Saal JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE Nott, Breedt AOF DI 11 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM MO 06 MÄRZ 20:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Saraste, Vinnitskaya MG MI 12 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM DO 13 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM MO 06 MÄRZ 20:00 Mozart Saal Klavierabend VESSELIN STANEV VM FR 14 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM DO 09 MÄRZ 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada, Bell HR SA 15 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM DO 09 MÄRZ 20:00 Mozart Saal VOX ORCHESTER Ghirlanda BV SO 16 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM FR 10 MÄRZ 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada, Bell HR MO 17 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM SO 12 MÄRZ 17:00 Großer Saal THE CAPITAL DANCE ORCHESTRA Canisius, Marlow FKD DI 18 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM MI 19 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM DO 20 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM FR 21 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM FOKUS 20ER JAHRE MI 15 MÄRZ 20:00 Großer Saal RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN Strobel, Buniatishvili AOF / KO DO 16 MÄRZ 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN Hefti AOF SA 22 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM AOF SO 23 APR 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM DI 25 APR 20:00 Großer Saal TSCHECHISCHE PHILHARMONIE BRÜNN Philharmonischer Chor Brünn, Svárovský FKD DI 25 APR 20:00 Mozart Saal KALLE KALIMA / K-18 AOF MI 26 APR 20:00 Großer Saal HR-BIGBAND HR DO 27 APR 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Raschèr Saxophone Quartet, Oundjian, Say HR DO 27 APR 20:00 Mozart Saal VAN BAERLE TRIO MG DO 16 MÄRZ SA 18 MÄRZ 22:00 Mozart Saal NACH(T)KONZERT 17:30 Ganzes Haus DIE LANGE NACHT AOF / KO SO 19 MÄRZ 11:00 Filmmuseum DER MÜDE TOD AOF / KO DI 21 MÄRZ 20:00 Großer Saal ROTTERDAM PHILHARMONIC Nézet-Seguin, Lisiecki FKD MI 22 MÄRZ 20:00 Großer Saal I MUSICI DI ROMA Mayer FKD DO 23 MÄRZ 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Järvi, Bronfman HR 276 277 ALTE OPER FRANKFURT FR 28 APR 20:00 Großer Saal SAISON 2016/17 HR-SINFONIEORCHESTER Raschèr Saxophone Quartet, Oundjian, Say HR FR 28 APR 20:00 Mozart Saal Klavierabend ALICE SARA OTT AOF SA 29 APR 19:00 Großer Saal BUNDESSCHÜTZENBALL VM SO 30 APR 17:00 Großer Saal MAX MUTZKE & MIKIS TAKEOVER! ENSEMBLE FKD 20:00 Großer Saal ANNA PROHASKA Akademie für Alte Musik Berlin, Faust AOF MI 07 JUNI 19:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada HR DO 08 JUNI 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada, Kavakos HR VM DO 08 JUNI 20:00 Mozart Saal ARVE HENRIKSEN QUARTET AOF FR 09 JUNI 20:00 Großer Saal HR-SINFONIEORCHESTER Orozco-Estrada, Kavakos HR SO 18 JUNI 20:00 Großer Saal WISE GUYS VM SO 25 JUNI 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Weigle, Langlamet MG MO 26 JUNI 20:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Weigle, Langlamet MG DI 27 JUNI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM MI 28 JUNI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM DO 29 JUNI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM FR 30 JUNI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM MAI 2017 DI 02 MAI 20:00 Großer Saal MAX RAABE & PALAST ORCHESTER MI 03 MAI 20:00 Großer Saal MAX RAABE & PALAST ORCHESTER VM DO 04 MAI 20:00 Großer Saal ORCHESTRE NATIONAL DE LYON Slatkin, Hahn FKD FR 05 MAI 20:00 Großer Saal IVETA APKALNA BV / AOF FR 05 MAI 11:00 Mozart Saal PREISVERLEIHUNG DES „FÖRDERPREISES FÜR ARBEIT – SICHERHEIT – GESUNDHEIT“ VM SO 07 MAI 11:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Weigle, Mullova MG SO 07 MAI 16:00 Mozart Saal Familienkonzert MOZARTS „COSÌ FAN TUTTE“ FÜR KINDER MG MO 08 MAI 20:00 Großer Saal FRANKFURTER OPERN- UND MUSEUMSORCHESTER Weigle, Mullova MG MO 08 MAI 20:00 Mozart Saal ENSEMBLE MODERN / ARDITTI QUARTET AOF DI 09 MAI 20:00 Großer Saal AMSTERDAM SINFONIETTA Thompson, Karadaglić FKD MO 15 MAI 20:00 Großer Saal ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS Carpenter FKD MI 17 MAI 19:30 Großer Saal IMEX GALA VM DO 18 MAI 19:00 Großer Saal Junge Konzerte HR-SINFONIEORCHESTER Slowakischer Phil. Chor Bratisalva, Eötvös, Hardenberger VM HR-SINFONIEORCHESTER Slowakischer Phil. Chor Bratisalva, Eötvös, Hardenberger HR FR 19 MAI 20:00 Großer Saal JUNI 2017 FOKUS ANNA PROHASKA FR 19 MAI 20:00 Mozart Saal Klavierabend ROBERT LEVIN BV SA 20 MAI 20:00 Großer Saal SWEDISH RADIO SYMPHONY ORCHESTRA Harding, Gabetta FKD SA 20 MAI 20:00 Mozart Saal TRYGVE SEIM / HELSINKI SONGS QUARTET AOF SO 21 MAI 19:00 Großer Saal CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE Anderszewski AOF SO 21 MAI 20:00 Mozart Saal EIN HAUCH DES GELIEBTEN SYRIEN Ensemble Fawaz Baker AOF DI 23 MAI 20:00 Großer Saal PHILHARMONIA ZÜRICH Luisi, Mutter AOF DI 06 JUNI JULI 2017 SA 01 JULI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM SO 02 JULI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM MO 03 JULI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM DI 04 JULI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM MI 05 JULI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM DO 06 JULI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM FR 07 JULI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM SA 08 JULI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM SO 09 JULI 20:00 Großer Saal EN SUITE PRODUKTION * VM THEATERFERIEN 10. JULI – 20. AUGUST 2017 **Veranstaltung in Vorbereitung VERANSTALTER Die in unserem Kalender aufgeführten Kurzbezeichnungen verweisen auf die jeweiligen Veranstalter, die Ihnen bei Fragen zu Konzerten und Terminen gerne weiterhelfen. ALTE OPER FRANKFURT IN KOOPERATION MIT PARTNERN VERMIETUNG FRANKFURTER BACHKONZERTE E. V. FRANKFURTER MUSEUMS-GESELLSCHAFT E. V. HESSISCHER RUNDFUNK PRO ARTE FRANKFURTER KONZERTDIREKTION 278 AOF AOF/KO VM BV Aufgrund der frühzeitigen Veröffentlichung des Kalenders sind noch nicht alle Veranstaltungen aufgeführt. Die angegebenen Veranstaltungen sind noch nicht alle im Vorverkauf. MG HR Bitte beachten Sie diesbezüglich unsere Monatsprogramme, die Veröffentlichungen unserer Kooperationspartner sowie die Informationen in Presse und Internet. FKD (Stand Februar 2016) Änderungen vorbehalten! 279 INFORMATIONEN ZUM KARTENKAUF TELEFONISCHER KARTENVORVERKAUF Frankfurt Ticket RheinMain GmbH Ticket-Hotline 069 13 40 400 MO – FR 9 – 19 Uhr, SA 10 – 15 Uhr, SO 13 – 17 Uhr Fax 069 13 40 444 info@frankfurt-ticket.de www.frankfurt-ticket.de VORVERKAUFSSTELLE ALTE OPER Frankfurt Ticket RheinMain GmbH Alte Oper Frankfurt Opernplatz 60313 Frankfurt MO – FR 10 – 18:30 Uhr, SA 10 – 14 Uhr ABO-BÜRO Frankfurt Ticket RheinMain GmbH Alte Oper Frankfurt Opernplatz, 60313 Frankfurt MO – FR 10 – 14 Uhr Tel. 069 13 40 375 / Fax 069 13 40 379 abo@alteoper.de, www.alteoper.de Weitere Informationen siehe Seite 248 oder unter www.alteoper.de www.alteoper.de