report - Gesis

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report - Gesis
3/15
report
DER AKTUELLE INFORMATIONSDIENST FÜR DIE SOZIALWISSENSCHAFTEN
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
Best Paper Award für GESIS-Mitarbeitende bei „Honorable Mention“ auf
der World Wide Web Konferenz WWW‘2015 der ICWSM-15
in der vorliegenden Ausgabe des
gesis reports freuen wir uns über
prominente Auszeichnungen für
die Forschungsarbeit von GESISMitarbeitenden: Der Best Paper
Award auf der WWW‘2015 und
eine so genannte „honorable mention“ auf der ICWSM-15 zeugen
von der hohen Qualität der Forschungsarbeit, die bei GESIS geleistet wird.
Dr. Philipp Singer
Ebenso qualitativ hochwertig
wie international renommiert ist
die Zeitschrift „HSR“. Zum 1. Juni
wurden GESIS die Rechte an der
Zeitschrift übertragen - Grund
genug, einen kurzen Blick auf ihre
bewegte Geschichte zu werfen.
Darüber hinaus finden sich im
gesis report 3/15 wie immer Publikations- und Veranstaltungstipps
sowie die Vorstellung neuer Mitarbeitenden bei GESIS.
Mitarbeitende der GESIS Abteilung
„Computational Social Science
(CSS)“ konnten in Zusammenarbeit
mit den Instituten WeST und IWVI
der Universität Koblenz-Landau, mit
der Universität Würzburg und der TU
Graz den Best Paper Award für exzellente Forschungsarbeiten gewinnen,
der im Rahmen der 24. World Wide
Web Konferenz WWW‘2015 in Florenz (Italien) vergeben wurde.
Das hoch kompetitive Konferenzprogramm bestand aus 131 akzeptierten
Beiträgen die aus 929 eingereichten
Artikeln ausgewählt wurden (14%
Akzeptanzrate). Im Rahmen der
Konferenz präsentierten u.a. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
aus Stanford, Princeton, Harvard,
Oxford, Cornell, der Columbia University sowie aus Unternehmen wie
Google, Facebook, Microsoft und
Yahoo ihre aktuellsten Arbeiten auf
dem Gebiet der Webforschung.
In den letzten beiden Jahren wurden
exzellente Arbeiten der Universitäten
Stanford (2013) und Harvard (2014)
mit dem Best Paper Award prämiert.
Dieses Jahr wurde die Forschungsarbeit von Philipp Singer (GESIS), Denis
Helic (TU Graz), Andreas Hotho (U.
Würzburg) und Markus Strohmaier
(GESIS und U. Koblenz-Landau) aus
131 Beiträgen ausgewählt und mit
dem Best Paper Award ausgezeichnet.
Daten. Der Ansatz erlaubt dabei
die Bewertung und den Vergleich
unterschiedlicher Erklärungen für
Benutzerverhalten am Web. Die
Arbeit hat einerseits Implikationen
für die verbesserte Gestaltung von
web-basierten Informationssystemen und andererseits für ein verbessertes Verständnis von sequentiellen
Daten am Web.
Prof. Dr. Markus Strohmaier
Mit ca. 1600 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern ist die World Wide Web
Konferenz die weltweit führende Konferenz im Bereich der Webforschung.
Die vorgestellte Arbeit präsentiert
einen neuen Ansatz zum Vergleich
von Hypothesen über sequentielle
Best Paper:
P. Singer, D. Helic, A. Hotho, and M.
Strohmaier. Hyptrails: A bayesian
approach for comparing hypotheses
about human trails. In 24th International World Wide Web Conference
(WWW2015), Firenze, Italy, May 18
- May 22, ACM, 2015.
Neues von GESIS
Veranstaltungen
Software
Publikationen
Seite 1 - 7
Seite 8-10
Viel Vergnügen bei der Lektüre
Ihr Redaktionsteam
Seite 10
Seite 11 - 12
Mitglieder der Institute WeST und
IWVI und GESIS haben auf der diesjährigen International Conference
on Web and Social Media (ICWSM15) eine lobende Erwähung für
ihre Forschung zur demokratischen
Entscheidungsfindung über das Web
erhalten.
Hintergrund ist die so genannte
LiquidFeedback-Plattform der Piratenpartei, die eine direktere Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern
an politischen Prozessen ermöglichen soll. Mit ihr können Nutzende
über parteiinterne Vorschläge
abstimmen oder ihre Stimme an
andere Nutzende delegieren. Kritiker dieses Ansatzes befürchten
allerdings, dass sich über akkumulierende Stimmendelegationen
„Superdelegierte“ bilden können,
die mit ihrer Stimmenmacht möglicherweise den demokratischen
Prozess unterminieren.
Stimmgewicht erhalten können,
deuten die empirischen Daten
darauf hin, dass sie ihre Macht
weise einsetzen. Sie stabilisieren das
Abstimmungssystem und halten den
demokratischen Prozess aktiv.
Mit der lobenden Erwähnung
heben die Organisatoren der International Conference on Web and
Social Media das Forschungspapier von WeST/IWVI und GESIS aus
den gut 100 akzeptierten Einreichungen hervor, die vorher einen
strengen Begutachtungsprozess
durchlaufen haben (20% Akzeptanzrate). Die Konferenz hat sich
in den neun Jahren ihrer Existenz
zu einem hochrangigen Forum an
der Schnittstelle von Informatik
und Sozialwissenschaften etabliert
und widmet sich hauptsächlich der
Erforschung menschlichen Sozialverhaltens in sozialen Medien.
Download des Forschungspapiers
Die Forschungsarbeit kann das nicht
bestätigen: Obwohl Superdelegierte
theoretisch ein beträchtliches
Personalia
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Neues von GESIS
ISSP entscheidet in Kapstadt über Fragebogen zum Thema
„Staat und Regierung“
Neue Daten der Comparative
Study of Electoral Systems
Wann hat man schon mal das Vergnügen, in elf Landessprachen
begrüßt zu werden? Zum Beispiel
wenn die jährliche Vollversammlung
(General Assembly) des International
Social Survey Programme (ISSP) in
Kapstadt (Südafrika) stattfindet. 36
der 45 derzeitigen Mitgliedsländer
des ISSP entsandten rund 60 Umfrageforscherinnen und -forscher nach
Kapstadt, wo sie von den südafrikanischen ISSP-Mitarbeitenden des
Human Science Research Council
(HSRC) empfangen wurden. Das
HSRC hat Dependenzen in Pretoria,
Kapstadt und Durban, und so kamen
auch die südafrikanischen Kollegen
aus diesen drei Städten angereist.
Das international vergleichende
politikwissenschaftliche Umfrageprojekt CSES hat im Rahmen der
zweiten Teilveröffentlichung des
vierten Moduls neue Daten publiziert. Sieben neue Länder, darunter Deutschland, die USA und
Australien wurden zum Datensatz
des vierten Moduls hinzugefügt.
Thematisch beschäftigt sich dieses
Modul mit Einstellungen im Bereich
Einkommen und Wohlstandsverteilung vor dem Hintergrund der
globalen Finanzkrise. Ein weiteres
Thema ist die politische Mobilisierung von Wählern durch Parteien
und Kandidaten. Zugang zur neuen
Version des Datensatzes ist über den
Datenbestandskatalog von GESIS
und die CSES-Website sowie bald
auch über den Online-Datenbrowser
ZACAT möglich.
Von GESIS waren Regina Jutz, Dr. Evi
Scholz, und Prof. Dr. Christof Wolf
als Delegierte Deutschlands dabei
und das ISSP-Archiv wurde von
Insa Bechert repräsentiert. Roberto
Briceno-Rosas, der gleichfalls bei
GESIS arbeitet, war als Delegierter
Venezuelas anwesend.
Die ISSP-Forschenden trafen sich in
verschiedenen Arbeitsgruppen und in
der ISSP General Assembly, um über
offene Fragen wie Mitgliedschaften,
die nächsten anstehenden Umfragemodule, Fragebögen und Methoden
des ISSP zu diskutieren und abzustimmen.
Die versammelten ISSP-Vertreterinnen und -Vertreter in Kapstadt
Roberto Briceno-Rosas präsentierte
in einer Research Session ein gemeinsames Projekt von GESIS-Kolleginnen
zu „Computer-assisted Measurement
and Coding of Educational Qualifications in Surveys (CAMCES)“.
Nach intensiven Diskussionen wurde
der Fragebogen der Umfrage des
Jahres 2016 zum Thema „Staat
und Regierung“ verabschiedet. Die
2016er Erhebung wird nach 1985,
1990, 1996 und 2006 die fünfte
ISSP-Umfrage zu diesem Thema
sein. Dieses Modul war das erste in
der Geschichte des ISSP und wird mit
fünf Erhebungs-Zeitpunkten auch
das bisher umfangreichste sein.
Des Weiteren ging das ISSP Modul
für das Jahr 2017 – „Soziale Netzwerke und Soziale Ressourcen“ – in
die nächste Stufe der Fragebogenentwicklung. Nach einem ausführlichen Bericht der Arbeitsgruppe,
die den Fragebogen entwickelt, hat
die General Assembly nun über die
Schwerpunktthemen dieses Moduls
abgestimmt. Auch Deutschland ist
mit Prof. Dr. Christof Wolf in der
Arbeitsgruppe vertreten.
Als thematischer Schwerpunkt für
das Jahr 2018 wurde das Modul
„Religion“ ausgewählt, das 1991
erstmals erhoben worden war und
mit dann vier Erhebungszeitpunkten
auch eine hohe Kontinuität aufweisen kann.
In Kapstadt stand außerdem das
ISSP-Sekretariat zur Wahl. Nachdem
Israel für zwei erfolgreiche Amtszeiten, d.h. insgesamt sechs Jahre,
die Leitung innehatte, wurde nun
Deutschland einstimmig als Nachfolger im ISSP-Sekretariat gewählt.
Die Amtszeit für zunächst drei Jahre
beginnt im Mai 2015.
Als ganz besonderer Abend wird
sicher jedem Teilnehmenden die Einladung des HSRC zum „Traditional
African Dinner“ in Erinnerung bleiben. Nach dem Trommel-Workshop
war man in der richtigen Stimmung,
um die Auswahl an afrikanischen
Köstlichkeiten zu genießen.
Weitere Informationen zum ISSP
Die CSES ist eine der prominentesten internationalen Studien der
Politikwissenschaften. Ihr besonderes Ziel ist es, Wahlforschung
globaler zu machen. Hierfür wird
eine identische Fragebatterie in
die jeweiligen Wahlstudien einer
Vielzahl von Ländern integriert.
Ein wertvolles Element des CSES
Datensatzes sind außerdem seine
Mehrebenen-Daten. Neben den
Befragungsdaten auf der Individualebene werden auch auf Wahldistrikt- und Länderebene Daten
erhoben. Diese enthalten Informationen zu den Wahlen, aber auch zum
wirtschaftlichen und politischen
Hintergrund der Länder. Bislang
besteht die CSES aus vier Modulen
und umfasst 147 Wahlstudien verteilt über 53 Länder.
GESIS stellt einen Teil des Sekretariats und ist somit maßgeblich an der
Aufbereitung, Dokumentation und
Archivierung der CSES-Daten sowie
an der Nutzerbetreuung beteiligt.
Zurzeit arbeitet das Sekretariat an
der nächsten, dritten Teilveröffentlichung des vierten Moduls, die für
2016 geplant ist.
Weitere Informationen und
Datenzugang
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Neues von GESIS
GESIS bekommt Rechte an Zeitschrift HSR übertragen
Am Anfang stand ein Newsletter,
kaum mehr als 20 Seiten dick: 1976
publizierte Quantum, Arbeitsgemeinschaft für Quantifizierung
und Methoden in der historischsozialwissenschaftlichen Forschung
e. V. erstmals sein eigenes Informationsmedium, damals unter dem
Titel „Quantum Information“. Fast
40 Jahre später blickt die 1979 in
„Historical Social Research“ umbenannte Zeitschrift nicht nur auf ein
bewegtes Leben zurück, sondern
auch auf eine beeindruckende
Erfolgsgeschichte.
Aus dem schmalen Newsletter ist
eine international anerkannte Fachzeitschrift erwachsen, die im Social
Science Citation Index ebenso vertreten ist wie in Scopus. Sie wird
u.a. in JSTOR und in SocINDEX with
FULL TEXT (Ebsco) erschlossen, zählt
mehr als 130 Bibliotheken zu ihrem
Abonnentenkreis und überzeugt mit
einem inter- und transdisziplinären
Ansatz, der eine große thematische
Bandbreite ermöglicht.
Als die European Science Foundation die HSR 2011 in die Kategorie
„international top-journal (INT1
Sub-Category)“ aufnimmt, tut sie
dies in Anerkennung ihrer dauerhaften Qualität und bescheinigt der
HSR “high visibility and influence
among researchers in the various
Symbolisch überreicht Prof. Dr. Wilhelm Schröder (rechts) GESIS-Präsident Prof. Dr. Christof Wolf die
aktuelle Ausgabe der HSR
research domains in different countries, regularly cited all over the
world.”
Die Beziehung zwischen GESIS und
der HSR sind annähernd so betagt
wie die Zeitschrift selbst: 1987 kam
es zur ersten Rechteübertragung
der „Gesellschaft für Historische
Sozialforschung e.V. (GHSF)“ an das
Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung in Köln, eines von drei Vorgängerinstituten von GESIS. Die verantwortliche Abteilung „Zentrum für
Historische Sozialforschung“ wurde
jedoch 2010 aufgelöst, wodurch die
Rechte wieder an die GHSF zurückfielen. Erst seit dem 1. Juni 2015 ist
die HSR nun vollständig bei GESIS
integriert, mit allen Vertriebs- und
Copyright-Rechten.
Angesichts der wechselhaften
Geschichte der Zeitschrift fungieren
zwei ihrer Gründerväter, Prof. Dr.
Wilhelm Schröder und Prof. Dr. Heinrich Best, als vertraute Konstanten.
Seit annähernd 40 Jahren lenken sie
die Geschicke der Zeitschrift und sind
– gemeinsam mit Prof. Dr. Nina Baur,
Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone, Dr. Philip
Jost Janssen und Prof. Dr. Johannes
Marx – weiterhin im Managing
Editorial Board (MEB) tätig. Ohne
Schröder und Best wäre die Evolution
des regional begrenzten Newsletters
zur international anerkannten Zeitschrift, auf die im Kalenderjahr 2014
allein via JSTOR aus 134 verschiedenen Ländern zugegriffen wurde,
nicht denkbar. So zeigten sich die
beiden Main Editors Schröder und
Best im Rahmen der Vertragsunterzeichnung zwischen GESIS und der
GHSF über die Rechteübertragung
erfreut, denn „(…) damit werden
nach fast 30 Jahren der Informalität
und der Improvisation die Beziehungen zwischen der Zeitschrift
und ihrer Trägereinrichtung auf eine
solide formale Basis gestellt. Die Tatsache, dass es auch ohne eine solche
Grundlage eine so außerordentliche
erfolgreiche Zusammenarbeit gegeben hat ist dem Umstand geschuldet,
dass auch jenseits der Formalitäten
wichtige Voraussetzungen gegeben
waren: Wechselseitiges Vertrauen
und Engagement für ein einzigartiges Zeitschriften-Projekt.“
Auch der neue GESIS-Präsident
Prof. Dr. Christof Wolf lobt die vertraglich fixierte Integration der HSR:
„Die Zeitschrift ‚Historical Social
Research‘ passt mit ihrem fächerübergreifenden Ansatz und ihrer
thematischen Bandbreite hervorragend zu GESIS. Wir freuen uns,
dass eine qualitativ hochwertige
Zeitschrift mit höchstem internationalen Renommee Teil des GESISPortfolios geworden ist.“
Die aktuelle Ausgabe der HSR
widmet sich dem Thema „Methods
of Innovation Research“.
Weitere Informationen auf Seite 11
Vaterlos und
ausgegrenzt?
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Ingvill Mochmann (3.v.r.)
Am 4. Juni fand die öffentliche
Abendveranstaltung "Vaterlos und
ausgegrenzt? - Über das Leben der
Besatzungs- und WehrmachtsKinder des Zweiten Weltkriegs" am
Schloss Herrenhausen, Hannover,
statt. Die Veranstaltung wurde von
der Volkswagenstiftung organisiert
und im Rahmen der Tagung „Interdisciplinary persepctives on Children
Born of War – from WWII to current
conflict settings“, durchgeführt.
Prof. Dr. Ingvill C. Mochmann war als
Expertin zur Podiumsdiskussion eingeladen und leitete zudem ein Symposium zum Thema „Experiences of
Stigma and Discrimination in Children Born of War“.
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Neues von GESIS
GESIS beim Gender Summit Africa 2015
Das Konsortium des EU-Projekts INTEGER beim Gender Summit Africa (v.l.n.r.): Prof. Dr. Virginija
Šidlauskienė (Universität Šiauliai), Dr. Anne Pépin (Centre National de la Recherche Scientifique), Prof.
Dr. Eileen Drew (Trinity College Dublin), Maria Schäfer (GESIS)
In Kapstadt fand vom 28. bis 30. April
2015 der „Gender Summit Africa”
statt. Unter der im Veranstaltungstitel formulierten Zielstellung „Poverty
alleviation and economic empowerment through scientific research
& innovation: Better Knowledge
From and For Africa” diskutierten
Vertreterinnen und Vertreter aus
Wissenschaft und Politik aus Afrika
sowie anderen Kontinenten über
jüngste Forschung zu Geschlechterverhältnissen in der Wissenschaft, Geschlechterdimensionen
in Forschungsinhalten und Gleichstellungsinitiativen. Ein Fokus lag
auf den Potentialen geschlechtersensibler Forschung für eine Stärkung von exzellenten Forschungs-
standorten und -initiativen in Afrika
und ihrem Beitrag zu gesellschaftlichen und ökonomischen Prozessen
in verschiedenen afrikanischen Kontexten.
GESIS war auf dieser Konferenz
durch Maria Schäfer aus dem Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) vertreten. In ihrem Vortrag mit dem
Titel „Assessing processes & progress
towards greater gender equality”,
stellte sie den im EU-Projekt INTEGER entwickelten Theorierahmen
und Indikatoren für die Evaluation
von transformativen Gleichstellungsplänen in Hochschulen und
Forschungseinrichtungen vor. Damit
stieß sie auf reges Interesse sowohl
bei Forschenden als auch bei (hochschul-)politischen Akteurinnen und
Akteuren. Die multidisziplinäre Diskussion über Ansätze und Methoden
zur Erforschung des Wandels von
Wissenschaftsorganisationen hin
zu mehr Geschlechtergerechtigkeit
und der Umsetzung der Forschungsergebnisse mit einem Fokus auf die
spezifischen Rahmenbedingungen
in verschiedenen Regionen Afrikas
erwies sich als fruchtbar. Eine Vertreterin der südafrikanischen Regierung kündigte an, Ergebnisse und
Empfehlungen aus dem „Gender
Summit“ im Rahmen des Gipfels der
Afrikanischen Union im Juni 2015
einzubringen, welcher unter dem
Titel „Year of women empowerment
and development towards Africa’s
Agenda 2063“ steht.
Seit 2011 bieten die „Gender Summits” eine prominente Plattform
für Diskussionen über aktuelle Forschung und politische Interventionen
im Themenfeld Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft. Nach drei
„Gender Summits Europe” in Brüssel
und einem „Gender Summit North
America” in Washington, D.C. fand
in diesem Jahr nun erstmals der
„Gender Summit Africa” statt; der
erste „Gender Summit Asia Pacific” in
Seoul folgt im kommenden August.
Weitere Informationen zu INTEGER
Making Sense of Microposts (#Microposts2015)
Die 24. „INTERNATIONAL WORLD
WIDE WEB“-Konferenz fand vom
18. bis zum 22 Mai 2015 in Florenz
statt. Erstmals konnte im Rahmen
der Workshopreihe „Making Sense
of Microposts“ ein Kurs aus dem
Bereich der Sozialwissenschaften
angeboten werden. Mit der Etablierung eines Social Science Track
(SocSci Track) soll die Zusammenarbeit zwischen der Informatik und
den Sozialwissenschaften gefördert und eine stärkere Beteiligung
aus dem sozialwissenschaftlichen
Umfeld angeregt werden.
Als Infrastruktureinrichtung und
Dienstleister für die Sozialwissenschaften sponserte GESIS den mit
dem Kurs verbundenen „Best Paper
Award“. Die Unterstützung von Forschungsprojekten in diesem Feld ist
nicht zufällig, hat GESIS doch eine
der ersten Abteilungen im Bereich
Computional Social Science in
Deutschland. Dort wird stetig an
der Erforschung von Algorithmen
und Theorien für die Untersuchung
sozialer Phänomene basierend auf
Internetdaten gearbeitet und darüber hinaus eine Vielzahl an Schulungen und Workshops angeboten.
Prof. Dr. Markus Strohmaier, Wissenschaftlicher Leiter der GESISAbteilung CSS, hatte die angenehme Aufgabe, den im Namen von
GESIS mit einem Preisgeld von 250€
dotierten „Best Paper Award“ zu verleihen. Prämiert wurde eine Arbeit,
in der interdisziplinär Methoden der
Informatik und der Sozialwissenschaften zum Einsatz kommen.
Die Arbeit mit dem Titel „To BE or Not
to BE Charlie: Twitter Hashtags as a
Discourse and Computerdiscourse in
the Aftermath of the 2015 Charlie
Hebdo Shooting in France” wurde
von Fabio Giglietto und Yenn Lee
eingereicht. Ziel der Untersuchung,
welche kurz nach dem Terroranschlag auf das Satiremagazin Charlie
Hebdo in Paris durchgeführt wurde,
war es, gezielt die Reaktionen der
Twitter-Nutzenden bzgl. der Ereignisse zu beobachten. Auffallend bei
der Datenanalyse war die Tatsache,
dass sich zwei Hashtags ganz besonders in Verbindung mit dem Anschlag
herausgebildet hatten: #JeSuisChar-
lie für Kondolenzbekundungen und
als Zeichen für Solidarität und
#JeNeSuisPasCharlie als Gegensatz
zum ersteren.
Im Weiteren fokussierten Giglietto
und Lee ihre Untersuchung auf
Tweets mit dem Hashtag #JeNeSuisPasCharlie, um gezielt die Hintergründe und Motivationen jener
Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter zu analysieren, welche Beiträge
unter dem Motto „Ich bin nicht
Charlie“ veröffentlicht hatten.
Weitere Informationen
zum Workshop
Prof. Dr. Strohmaier bei der Award-Verleihung mit Fabio Giglietto
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Neues von GESIS
Konferenz „Besatzungskinder und Wehrmachtskinder –
Auf der Suche nach Identität und Resilienz“
behandelt worden. Den Menschen
die Suche nach ihren Vätern zu
erleichtern, z.B. durch die Öffnung
von Archiven, sei auch Aufgabe
der Politik. Frau Rawert betonte
die Aktualität des Themas, da viele
Betroffene noch auf der Suche nach
ihren Wurzeln seien und regte die
Schaffung von Anlaufstellen an.
Die Organisatorinnen Prof. Dr. Elke Kleinau (links) und Prof. Dr. Ingvill C. Mochmann
Am 8. Mai jährte sich zum 70. Mal
das Ende des Zweiten Weltkrieges.
Trotz dieser langen Zeitspanne gibt
es immer noch Bevölkerungsgruppen, die seitdem bei der Aufarbeitung des Krieges und seiner Folgen
nur wenig Beachtung fanden. Während und nach jedem Krieg haben
Besatzungssoldaten mit einheimischen Frauen Kinder gezeugt, die
„Kinder des Krieges“. Für den Zweiten Weltkrieg gilt das sowohl für
Soldaten der deutschen Wehrmacht
in den okkupierten Gebieten als
auch für Angehörige der alliierten
Streitkräfte (sowjetische, britische,
US-amerikanische, französische). Ihre
Lebensumstände und Lebensverläufe
wurden auf dieser internationalen
und interdisziplinären Tagung, die
bei GESIS stattfand, analysiert und
diskutiert. Die Konferenz war von
Prof. Dr. Elke Kleinau, Universität zu
Köln und Prof. Dr. Ingvill C. Mochmann, GESIS, organisiert worden
Die Tagung wurde mit einem Grußwort von Mechthild Rawert, Mitglied
des Deutschen Bundestages, eröffnet. Sie betonte die Wichtigkeit,
dass sich Gesellschaft und Politik
mit dem Thema der Besatzungs- und
Wehrmachtskinder auseinandersetzen bzw. überhaupt erst auf diese
aufmerksam werden. Die Herkunft
dieser Kinder sei zu lange als Tabu
Im Anschluss stellte Barbara StelzlMarx (Ludwig-Boltzmann-Institut
für Kriegsfolgen-Forschung, Graz)
ihre Forschung zu Besatzungskindern in Österreich dar. Sie vertritt
die These, dass einige Kinder Stolz
auf ihre Herkunft entwickelten, was
ihnen für die Herausbildung von
Resilienz half. Danach erläuterte
Rainer Gries (Universität Wien und
Sigmund Freud Privat-Universität
Wien) sein zusammen mit Silke
Satjukow (Universität Magdeburg)
durchgeführtes Forschungsprojekt
zu sowjetischen und französischen
Besatzungskindern. Hierbei beschrieb
er ein Umdenken in den westdeutschen Medien um 1952, nach dem
die Besatzungskinder als „Kinder der
Freunde“ angesehen wurden. Wolfgang Hartung (Universität DuisburgEssen) ging danach auf die Situation
der deutsch-marokkanischen Besatzungskinder ein, die aufgrund ihrer
dunkleren Hautfarbe für die restliche Bevölkerung als solche leicht
zu identifizieren waren und mit dem
Stigma des Fremden zu kämpfen
hatten. Auf Basis eines autobiographischen Romans analysierte Cornelia Burian (University of Calgary) das
Leben eines deutsch- amerikanischen
Besatzungskindes. Im Anschluss an
die Vorträge diskutierten sechs
Wehrmachts- und Besatzungskinder
unter der Leitung von Ingvill C.
Mochmann und Elke Kleinau ihre
Erlebnisse und mögliche Faktoren
für Resilienz. Hierbei wurden sehr
unterschiedliche Eindrücke und
Lebensgeschichten der Teilnehmenden deutlich. Unabhängig davon
sahen aber alle das Schweigen über
ihre Herkunft als eines der größten
Probleme an.
Der zweite Konferenztag begann
mit einem Vortrag von Heide Glaesmer und Marie Kaiser (Universität
Mechthild Rawert, MdB
Leipzig) über die Ergebnisse einer
quantitativen Befragung von deutschen Besatzungskindern, die sie in
Zusammenarbeit mit Phillip Kuwert
(Universität Greifswald) durchgeführt hatten. Sie bestätigten, dass
Besatzungskinder mit vielen Schwierigkeiten wie Vorurteilen und Diskriminierungen umzugehen hatten.
Martin Miertsch (Universitätsmedizin
Greifswald, Helse Bergen, Norwegen)
referierte anschließend über die
psychosozialen Konsequenzen eines
Aufwachsens als Wehrmachtskind in
Norwegen. Hierbei stellte er fest, dass
viele der Befragten einer quantitativen Studie als „Kind des Feindes“
Diskriminierung erfuhren. Eine Analyse auf Basis der gleichen Studie
stellten Andrea Meckel (GESIS) und
Ingvill C. Mochmann vor. Sie konnten
einen Zusammenhang zwischen dem
Verhältnis zu den Bezugspersonen in
der Kindheit, der Fähigkeit zu vertrauen und der Lebenszufriedenheit
feststellen. Simone Tibelius (Landesarchiv Baden-Württemberg) stellte
im folgenden Vortrag heraus, dass
Unterhaltszahlungen keine zuverlässige Ressource für die Mütter
und ihre Kinder waren. Die Analyse
von Azziza B. Malanda (Universität
Hamburg) zu afrodeutschen Heimkindern zeigt, dass sie trotz vielfacher Stigmatisierung nicht an den
Erfahrungen zerbrochen seien. Rafa-
ela Schmid und Elke Kleinau (Universität zu Köln) zeigten danach auf
Basis von biografischen Interviews
beispielhaft, dass gerade das Aufwachsen ohne leibliche Mutter und
Vater auch positiv wahrgenommen
werden kann.
Abschließend wurden zwei weitere
Gruppen vom Krieg betroffener
Kinder angesprochen. Verena Buser
(Alice Salomon Hochschule Berlin
und Zentrum Jüdische Studien Berlin
Brandenburg) stellte die Gruppe vor,
die von Nazideutschland aufgrund
ihres arischen Aussehens aus ihren
Familien verschleppt worden waren.
Sie erläuterte die Probleme bei der
Rückführung dieser Kinder in ihre
Familien nach dem Krieg. Baard
Hermann Borge (Harstad University
College) erläuterte die Probleme, die
Kinder von norwegischen Nazikollaborateuren hatten.
In einer Abschlussdiskussion wurden
die Haupterkenntnisse der beiden
Tage zusammengefasst. Hierzu
gehörte vor allem die Frage, wie die
Position der Kinder der Krieges insgesamt und ihrer Mütter in allen Kriegsund Nachkriegsgesellschaften von
nationaler und internationaler Seite
am besten unterstützt werden könne.
Die Präsentationen werden 2016 in
einem Tagungsband erscheinen.
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Neues von GESIS
Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler
zu Besuch bei GESIS in Köln
Von Mitte April bis Mitte Mai arbeitete Dr. Justyna Salamonska vom
European University Institute in Florenz, Italien, am EUROLAB. Die junge
PostDoc-Forscherin ging während
ihres Aufenthaltes unter anderem
der Frage nach, welchen Einfluss
die berufliche Qualifizierung von
Migranten auf Einstellung zur Einwanderung bei den Menschen in den
Aufnahmeländern hat.
Dr. Justyna Salamonska
Einen weiteren Schwerpunkt ihrer
Studien bildeten empirische Analysen
zum so genannten sozialen Transnationalismus in der EU. Dieser
Ansatz geht davon aus, dass Menschen in der EU positivere Einstellungen gegenüber innereuropäischen
M i grante n entwickeln, wen n
bestimmte soziale Aktivitäten wie
Einkaufen, Fernsehen und besonders
Reisen grenzüberschreitend stattfinden, real oder nur virtuell durch
Medien. Zu diesem aktuellen Thema
fand Justyna Salamonska in den
Eurobarometer-Daten vom November 2014 aktuelles Arbeitsmaterial,
das sie für ihre Analysen nutzen
konnte. Erste Ergebnisse stellte sie
am 13. Mai in einem Vortrag interessierten Kolleginnen und Kollegen
von GESIS in Köln vor.
Anfang April war Prof. Dr. Christopher
Parker von der University of
Washington, USA, zu Gast im EUROLAB. Er nutzte seinen Aufenthalt, um
sich mit GESIS-Mitarbeiterinnen und
-Mitarbeitern über aktuelle Fragen
der Politikwissenschaften auszutauschen und über seine Thesen zu diskutieren, die er am 2. Juni in einem
Vortrag präsentierte.
Im Rahmen der GESIS Vortragsreihe sprach er zum Thema „Identifying the Roots of the Reactionary
Right: A Comparative Perspective“.
In seiner Präsentation erläuterte er
Unterschiede zwischen der neueren
Tea-Party-Bewegung und den traditionsreicheren konservativen Strömungen in den USA. Anschließend
diskutierte er mit dem Publikum über
Parallelen in Europa und erörterte die
Frage, ob rechtskonservative Parteien
wie der Front National und die AFD
oder eher noch neuere Bewegungen
wie Pegida eine ähnliche Rolle wie
die US-amerikanische Tea-PartyBewegung spielen.
Retrieval” mit anschließender Diskussionsrunde. Der Vortrag war
öffentlich zugänglich und wurde im
Internet live übertragen.
Schwerpunkt seines Aufenthaltes
bei GESIS war die Entwicklung und
Vertiefung von Kooperationsbeziehungen mit der Abteilung „Wissenstechnologien für Sozialwissenschaften (WTS)“ zu den Themenfeldern
„Information Seeking Behavior“ und
Evaluation von interaktiven Retrievalsystemen mit Nutzenden. Hierzu
sind Kooperationen im Kontext
des DFG-Projekts „Benutzerführung und Systemverbesserung für
Prof. Dr. Christopher Parker
Von Juni bis Mitte Juli werden im
EUROLAB vier weitere Gastwissenschaftler an ihren Projekten
arbeiten. Für Informationen zu den
Forschungsaufenthalten im letzten
Jahr steht der EUROLAB Jahresbericht 2014 zum Download bereit. Er
enthält nicht nur detaillierte Angaben zu allen Forscherinnen und Forschern, zu Projekten und Publikation,
sondern informiert auch über die
Ergebnisse der Befragung, welche
das EUROLAB seit 2011 unter seinen
Nutzenden durchführt.
Knapp drei Wochen von Ende Mai
bis Anfang Juni hielt sich Prof. Dr.
Retrievalsitzungen“ (WTS, mit Prof.
Norbert Fuhr, Uni Duisburg) und
ein gemeinsamer Projektantrag zu
„Social Science Information Seeking“
geplant.
Weitere Informationen:
• Download des
EUROLAB-Jahresbericht
• Homepage von Prof. Belkin
Nicholas J. Belkin als Gastwissenschaftler bei GESIS auf. Nick Belkin
ist Distinguished Professor für Library
and Information Science an der
School of Communication and Information an der Rutgers University in
New Jersey. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Interactive Information Retrieval, Human
Information Behavior und Personalization.
Am 26.05. hielt er bei GESIS in Köln
im Rahmen der GESIS Vortragsreihe
einen einstündigen Vortrag zum
Thema „Usefulness as the Evaluation
Criterion for Interactive Information
Die Abteilung WTS und Abteilungsleiter Peter Mutschke (2.v.l.) mit Prof. Dr. Nicholas J. Belkin (4.v.l.)
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Neues von GESIS
Evaluation des Professorinnenprogramms
Im Mai 2015 startete die Evaluation des Professorinnenprogramms
des Bundes und der Länder, die vom
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) im
Auftrag des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung durchgeführt
wird.
Ziel des Professorinnenprogramms
ist es, die Anzahl der Professorinnen
an deutschen Hochschulen zu erhöhen und die Gleichstellungsstrukturen an Hochschulen zu stärken.
Nach erfolgreicher Begutachtung
eines Gleichstellungskonzeptes
bzw. – sofern sich die Hochschulen
bereits erfolgreich an der ersten Programmphase beteiligt hatten – einer
Dokumentation zur Umsetzung des
Konzeptes können Hochschulen eine
Anschubfinanzierung von bis zu drei
mit Frauen besetzten Professuren
erhalten. Bund und Länder legten
das Programm 2007 auf. Nach einer
positiven Evaluation wurde 2012
beschlossen, das Programm durch
eine zweite Programmphase fort zu
führen.
Das CEWS ist mit der Evaluation
der zweiten Programmphase und
der Gesamtevaluation des Professorinnenprogramms beauftragt.
Grundlage dafür ist die Bund-Länder-Vereinbarung vom 6. Dezember 2012, wonach das Programm
auch bezüglich seiner zweiten
Programmphase hinsichtlich seiner
angestrebten Auswirkungen auf
die Gleichstellung von Frauen und
Männern in den Hochschulen evaluiert werden soll. Die Ergebnisse
sollen neben dem Aufschluss über
die Programmwirkungen als Grundlage für die Beratung über künftige
Maßnahmen durch die Gemeinsame
Wissenschaftskonferenz des Bundes
und der Länder (GWK) dienen.
Das CEWS führt die Evaluation als
summative und theoriebasierte Evaluation nach dem logischen Modell
durch und geht dabei von den spezifischen Governance-Strukturen
der Hochschulen, ihrer Gleichstellungspolitik, der inneren Organisation sowie den gegebenen Gleichstellungsstrukturen und –praktiken
aus. Neben dem Kontext und der
Implementation des Programms
werden insbesondere die Wirkungen
differenziert nach Output (Leistungen), Outcome (unmittelbare Wirkungen) und Impact (längerfristige
Wirkungen und Nachhaltigkeit)
untersucht.
Nach dem Ansatz von mixed
methods verknüpft die Evaluation
quantitative und qualitative Daten.
So werden die Länderministerien, die
Hochschulen und die geförderten
Professorinnen online befragt und
die administrativen Daten zur Einreichung und Begutachtung der
Gleichstellungskonzepte bzw. Dokumentationen sowie zu den Förderungen statistisch ausgewertet. Diese
quantitativen Daten werden ergänzt
durch Interviews von Expertinnen
und Experten, durch eine Dokumentenanalyse von Gleichstellungskonzepten und Umsetzungsdokumentationen sowie durch Fallstudien
einzelner Hochschulen.
GESIS auf der Zweiter internationaler BIRISI 2015
Workshop
GESIS war auf der14th International Symposium of Information
Science (ISI 2015) als Sponsor
mit einem Informationsstand
vertreten. Außerdem hielten
GESIS-Mitarbeiter zwei Vorträge
im Hauptprogramm und konnten
die Zeit in Zagreb für wertvolles
Networking nutzen.
Die ISI ist ein alle zwei Jahre stattfindendes Treffen der europäischen
Informationswissenschaften unter
Leitung des Hochschulverband
Informationswissenschaft e. V.
Weitere Informationen zur
ISI 2015
Als Teil der 37ten European Conference on Information Retrieval
(ECIR 2015) fand im März der zweite
Bibliometric-enhanced IR workshop
unter Führung von GESIS statt.
Nach dem sehr erfolgreichen ersten
Workshop in Amsterdam 2014
konnte 2015 erneut ein internationaler und hochklassiger Workshop
mit viel Interaktion durchgeführt
werden. Highlight des Workshop
war die Keynote von Guillaume
Cabanac mit dem Titel „In Praise of
Interdisciplinary Research through
Scientometrics“.
Ausschnitt aus dem weiteren Workshop-Programm:
• Anna Dabrowska and Birger
Larsen: Exploiting Citation Contexts for Physics Retrieval
• Marc Bertin and Iana Atanassova:
Factorial Correspondence Analysis
Applied to Citation Contexts
• Ian Wesley-Smith, Ralph Dandrea
and Jevin West: An Experimental
Platform for Scholarly Article
Recommendation
• Zeljko Carevic and Philipp Mayr:
Extending search facilities via
bibliometric-enhanced stratagems
• Muhammad Kamran Abbasi and
Ingo Frommholz: Polyrepresentative Clustering: A Study of Simulated User Strategies and Representations
Weitere Informationen:
• Alle Workshop-Materialien (inkl.
Präsentationen)
• Proceedings
Die GESIS-Delegation in Zagreb (v.l.n.r.): Zeljko
Carevic, Gastprofessor Nicholas J. Belkin und
Dr. Philipp Mayr-Schlegel
Dr. Philipp Mayr-Schlegel eröffnet den zweiten BIR-Workshop
7
report
3/15
Veranstaltungen
Eurobarometer-Symposium am 10. Juli 2015 bei GESIS in Köln
26. Oktober – 30. Oktober 2015 in Köln
20. Juli - 7. August 2015 in Köln
Four Decades of Surveying Europe – Noch wenige Teilnahmeplätze zu vergeben
PIAAC-Workshop-Woche
35. GESIS Methodenseminar
Vor 45 Jahren wurde mit der „European
Communities Study“ von 1970 der erste
Grundstein für das Eurobarometer
-Programm der Europäischen Kommission gelegt. Es ist das längste kontinuierliche und international vergleichende Umfrageprojekt weltweit mit
inzwischen über 600 im Datenarchiv
verfügbaren Studien. Aus diesem
Anlass wird das EurobarometerSymposium bei GESIS die aktuellen
und künftigen Forschungspotentiale
einer Daten-Ressource (neu) beleuchten, die nicht nur eine wichtige
Erkenntnisgrundlage für die Politik
in der EU darstellt, sondern auch eine
maßgebliche Datenbasis für die empirische Forschung zur europäischen
Einigung war und ist.
Vom 26. – 30. Oktober 2015 findet
die PIAAC-Workshop-Woche am
GESIS-Standort in Köln statt. Mit
dem „Programm for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC)“ wird beleuchtet, wie
Kompetenzen erworben werden,
inwiefern die Nutzung von Kompetenzen sich positiv auf ihren Erhalt
und ihre Weiterentwicklung auswirkt
und wie sich Erwachsene auf neue
gesellschaftliche Herausforderungen,
wie zum Beispiel die zunehmende
Digitalisierung, vorbereiten können.
19. Mai - 7. August
Auf dem Programm des Symposiums
stehen eingeladene Vorträge zu
exemplarischen Forschungsthemen
sowie Beiträge aus der Primärforschung (Europäische Kommission,
TNS opinion). Zusätzlich werden
ausgewählte Poster Einblicke in den
breiten thematischen und methodischen Forschungsfundus der Eurobarometer geben. Eine abschließende Podiumsdiskussion soll sich
mit den Zukunftsperspektiven für die
Verwendung von Eurobarometer-
Daten in der akademischen Forschung auseinandersetzen.
Die Vorträge werden die historische
Rolle der Eurobarometer zwischen
dem politischen Auftrag und der
(Pionier-) Rolle für die international
vergleichende Umfrageforschung
aufgreifen; sie werden die Stärken
dieser Datenbasis hinsichtlich zeitlicher Abdeckung und thematischer
Vielfalt veranschaulichen, mit analytischem Blick beipspielsweise
auf die konstituierenden Faktoren
europäischer Identität oder das sich
wandelnde Verständnis der „Europäer“ für Wissenschaft und Technologie. Ausgewählte methodische
Herausforderungen werden ebenso
angesprochen werden wie die Messqualität der Eurobarometer im Vergleich zu akademisch getragenen
Umfrageprogrammen.
Weitere Informationen zu den
Vorträgen und Poster-Themen
finden sich auf der Webseite des
Symposiums, einschließlich des
vollständigen Programms und der
Möglichkeit zur Registrierung. Die
Teilnahme ist kostenfrei; die Registrierung sollte bis zum 27. Juni
erfolgt sein.
Die PIAAC-Workshop-Woche, bestehend aus zwei aufeinander aufbauenden Workshops, soll interessierte
Nachwuchswissenschaftlerinnen
und -wissenschaftler in die Lage
versetzen, die PIAAC-Daten kompetent auszuwerten, und ihnen einen
Einblick in bestehende und neue
Analysetools und Analysemethoden geben. Die Workshops, beide in
englischer Sprache, richten sich an
Masterstudierende, Promovierende
sowie Postdocs, die an einer Arbeit
mit den PIAAC-Daten interessiert
sind und ihre Methodenkenntnisse hinsichtlich der Analyse von
ländervergleichenden Kompetenzerhebungen insbesondere anhand
von Mehrebenenmodellen erweitern
möchten. Vorträge werden dabei mit
praktischen Übungen am PC kombiniert. So sollen die Teilnehmenden
das Gelernte gleich umsetzen und
Schwierigkeiten in der praktischen
Anwendung noch vor Ort identifiziert und ausgeräumt werden. Die
Teilnehmenden werden weiterhin
die Gelegenheit haben, eigene Forschungsvorhaben vorzustellen und
damit verbundene Probleme in der
Datenanalyse mit den Dozenten und
anderen Teilnehmenden zu diskutieren.
Basismodul I - Historische Sozialforschung
(virtuell im Internet; Quereinstieg möglich)
20. - 24. Juli
Basismodul II – Text Mining
Basismodul III – Deskriptive Statistik
27. - 31. Juli
Aufbaumodul I – Komplexitäts- / Dimensionsreduktion
3. - 7. August
Aufbaumodul II – Multiple Regression mit Stata
Weitere Informationen zu allen Kursen
Die Workshop-Woche wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Für Teilnehmende aus Deutschland werden
die Teilnahme- und Reisekosten
übernommen. Die Bewerbung zur
Teilnahme kann mittels Abstract zu
Forschungsinteresse und –vorhaben
bis zum 31. Juli 2015 erfolgen.
Weitere Informationen
zum Workshop
06.-28. August 2015 in Köln
4th GESIS Summer School in Survey Methodology
Die Summer School rückt immer
näher, und in einigen Kursen sind
noch Plätze frei:
Informationen zu allen Kursen
Besuchen Sie uns auch auf der
Summer School-Facebook-Seite!
8
report
3/15
Veranstaltungen
28. - 29.09.2015 in Köln
Mathematical Tools:
An Introduction with R
Einführung in Methoden der Grundlagen der Fragebogenmodernen Kausalanalyse
entwicklung
Facilitating Process & Metadata- Einführung in die qualitaDriven Automation with DDI
tive Inhaltsanalyse
Meet the data: Beziehungsund Familienpanel (pairfam)
Dieser Workshop (in engl. Sprache)
soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit gängigen mathematischen Verfahren vertraut machen.
All jene, die ihr Verständnis von der
Analysepraxis in der Datenwelt vertiefen möchten, erhalten die Möglichkeit, etwas über Zusammenhänge
von Mathematik und Statistik zu
erfahren.
Die Schätzung kausaler Effekte ist
das zentrale Anliegen der quantitativen Sozialforschung. In der Forschungspraxis stehen aber häufig nur
nicht-experimentelle Daten zur Verfügung, die Kausalschlüsse erschweren. Die herkömmliche Regressionsanalyse versucht diese Probleme durch
eine einfache Kontrolle von Drittvariablen zu lösen, was jedoch häufig
unzureichend ist. In der aktuellen
sozialwissenschaftlichen empirischen
Forschung finden daher zunehmend
Methoden der modernen Kausalanalyse Anwendung, denen ein klares
Kausalitätsverständnis zugrunde liegt.
Der Workshop befasst sich mit
unterschiedlichen Aspekten und
Phasen der Fragebogenentwicklung.
Im Vordergrund stehen dabei Fragebogen für persönlich-mündliche
Befragungen; es werden aber auch
die Besonderheiten von Befragungsinstrumenten für schriftliche Befragungen vorgestellt.
Dieser Workshop führt in die Verwendung des Data Documentation
Initiative (DDI)-Standards ein, der
viele Prozesse in den Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften
ermöglicht, von der Konzeption von
Erhebungen über Datenerhebung,
-verarbeitung,-analyse bis zur Verbreitung der Daten.
Ziel des Workshops ist es, eine Einführung in Konzepte, Verfahren und
Strategien qualitativer Inhaltsanalyse zu vermitteln. Der Schwerpunkt
liegt dabei auf der thematischen
bzw. qualitativ-strukturierenden
Inhaltsanalyse.
Das Beziehungs- und Familienpanel pairfam („Panel Analysis of
Intimate Relationships and Family
Dynamics“) ist eine multidisziplinäre
Längsschnittstudie zur Erforschung
partnerschaftlicher und familialer
Lebensformen in Deutschland.
Der Workshop soll praxisorientiert
und durch Übungen der Teilnehmenden gestützt Wissen vermitteln,
das unmittelbar in den Alltag der
Fragebogenentwicklung umgesetzt
werden kann.
Der Fokus des Workshops wird auf
dem „Lifecycle“-Zweig der DDI Version 3.2 liegen, der ein detailliertes
Modell der Metadaten bietet, um
sowohl intellektuelle als auch automatisierte Prozesse zu unterstützen.
Dieser Workshop führt zunächst
in die Grundlagen der modernen
Kausalanalyse ein und erörtert Probleme der herkömmlichen Regressionsanalyse. Darauf aufbauend
werden in einer anwendungsorientierten Einführung Verfahren des
Propensity-Score Matching, Instrumentvariablenschätzer und Selektionskorrekturmodelle vorgestellt.
Die Verfahren werden praxisnah am
PC mit dem Statistikprogramm Stata
eingeübt. Für die Praxisbeispiele
werden Querschnitts- und Längsschnittdaten des Sozioökonomischen
Panel (SOEP) verwendet.
Ziel ist es, den Teilnehmenden wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für die Konstruktion von
Fragebogen zu machen, die in der
Umfrageforschung und Umfragepraxis zum Einsatz gebracht werden
können. Die Teilnehmenden sollen
am Ende des Workshops eine Vorstellung davon haben, worauf zu
achten ist, wenn man einen Fragebogen konstruiert.
Der Workshop richtet sich an Datenproduzenten, -manager und Nutzende, die noch keine DDI-Experten
sind oder die sich mit der aktuellen
Version (Version 3.2) vertraut machen
wollen.
Ausgehend von einem kurzen Überblick über Merkmale und Ablauf des
Verfahrens werden insbesondere
die folgenden Themen besprochen:
Aufbau von und Anforderungen
an inhaltsanalytische Kategoriensysteme; Vorgehen bei der Entwicklung von Kategoriensystemen; Unterteilung des Materials in
Kodiereinheiten; Probekodierung;
Kodierbesprechung; Überarbeitung
des Kategoriensystems. Sämtliche
Schritte werden anhand von eigenem
Material der Teilnehmenden (soweit
vorhanden) in Übungen erprobt.
Der Workshop findet auf Schloss
Dagstuhl, im Leibniz- Zentrum für
Informatik, statt.
Der Schwerpunkt der Veranstaltung
liegt auf dem Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse, unabhängig von
Software-Paketen.
Im Rahmen dieses Workshops werden
die Datenstruktur und die verfügbaren Datensätze der ersten fünf
pairfam-Wellen vorgestellt sowie
Analysemöglichkeiten anhand von
anwendungsorientierten Beispielen
präsentiert. Dies beinhaltet konkrete
Hinweise zum Datenmanagement
(z.B. Zusammenführen verschiedener Datensätze für Quer- und
Längsschnittanalysen, Verwendung generierter Variablen und
Datensätze) sowie die gemeinsame
Umsetzung von Beispielanalysen
unter Anwendung von Verfahren der
Längsschnittdatenanalyse (Panelund Ereignisdatenanalyse). Darüber
hinaus wird es eine Einführung in
Design, Stichprobe, inhaltliche Themengebiete und Dokumentationsmaterialien der Studie geben.
Weitere Informationen
zum Workshop
Weitere Informationen
zum Workshop
Weitere Informationen
zum Workshop
Mit Hilfe des Programms ‚R‘ werden
Theorie und Praxis miteinander verwoben – mühseliges Werkeln mit
Stift und Papier ist nicht erforderlich.
Es soll einiges einfacher gemacht,
aber nichts simplifiziert werden.
Bessere Mathematikkenntnisse
verhelfen nicht nur zu mehr und
tieferem Verständnis der Verfahren,
sondern verbessern auch das Urteilsvermögen in der Anwendung.
Mathematik darf auch Spaß machen!
Weitere Informationen
zum Workshop
Weitere Informationen
zum Workshop
05. - 06.10.2015 in Mannheim
12.10 -16.10.2015 Schloss Dagstuhl
21.-22.10.2015 in Köln
14.-18.09.2015 in Köln
02.-03.11.2015 in Mannheim
Weitere Informationen
zum Workshop
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report
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Software
Veranstaltungen
05.-06.11.2015 in Mannheim
16.-18.11.2015 in Mannheim
Analyse qualitativer Daten
mit ATLAS.ti
Einführung in die Paneldatenanalyse
Das Seminar bietet eine ausführliche
Einführung in die aktuelle Windowsversion von ATLAS.ti. In ersten
Teil wird das allgemeine Programmkonzept vorgestellt und ein Überblick über alle wichtigen Funktionen
gegeben. Die Teilnehmenden lernen,
wie sie ihre Daten aufbereiten, ein
Projekt erstellen und für die Analyse
vorbereiten; des Weiteren beginnt
der Workshop mit der Theorie und
praktischen Umsetzung des Kodierens. Im zweiten Teil wird diese Thematik vertieft: Unter anderem lernen
die Teilnehmenden lernen Möglichkeiten kennen, im Zusammenspiel
mit der Memo- und Netzwerkfunktion und dem einfachen Retrieval ein
effizientes Kodiersystem zu erstellen.
Paneldaten bieten gegenüber Querschnittsdaten wichtige Vorteile.
Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmenden in die Lage zu versetzen,
eigenständig ein Projekt in ATLAS.ti
beginnen und bearbeiten zu können
Weitere Informationen
zum Workshop
Der Workshop gibt eine anwendungsorientierte Einführung in
grundlegende Modellklassen der
Paneldatenanalyse. Ausgangspunkt
ist das lineare Fixed-Effects (FE)
Regressionsmodell. Die Vorteile im
Vergleich zu alternativen Modellen (u.a. Random-Effects, Lagged
Dependent Variable Modelle) werden
herausgearbeitet und es werden
nützliche Erweiterungen vorgestellt.
Einen weiteren Schwerpunkt des
Kurses bilden Wachstumskurvenmodelle.
Die Struktur der Regressionsmodelle
wird erläutert und es werden beispielhafte Anwendungen mit dem
Statistikprogramm Stata vorgeführt.
Für die Beispiele werden Daten des
Sozio-ökonomischen Panels (SOEP)
verwendet. Die Teilnehmenden
können die Beispiele anhand der zur
Verfügung gestellten Dateien selbst
nachvollziehen.
Kenntnisse der linearen und logistischen Regression werden vorausgesetzt. Stata-Kenntnisse sind von
Vorteil.
Weitere Informationen
zum Workshop
Roßmann, J. (2015): SPEEDERGLES: Stata module for the Kaukal, Malte (2015): FINDcomputation of the GLES response speed index (Version: 1.0) SYSMIS: Stata module to find
[Computer Software]. Chestnut Hill, MA: Boston College.
system missing values in a list
of variables (Version 1.0.1)
Roßmann, J. (2015): RSPEEDINDEX: Computation of a
response speed index and outlier identification (Version: 0.4) Das Stata-Ado FINDSYSMIS steht
[Computer Software]. Chestnut Hill, MA: Boston College.
ab sofort im Statistical Software
Im Statistical Software Components
(SSC) Archiv stehen ab sofort zwei
von Joss Roßmann (GESIS) programmierte Stata-Module zum Download zur Verfügung.
Das Modul speedergles berechnet
auf Basis von Antwortzeitvariablen
den in Webumfragen der German
Longitudinal Election Study (GLES)
verwendeten Index der mittleren Antwortgeschwindigkeit von
Befragten. Darüber hinaus wird
eine Variable generiert, die „Zeitunterschreiter“ (engl. Speeder) im
Datensatz markiert.
Das Modul rspeedindex erstellt
ebenfalls einen Index der mittleren
Antwortgeschwindigkeit. Es erlaubt
die Auswahl von drei verschiedenen
Methoden zur Markierung von sehr
schnell und/oder sehr langsam antwortenden Befragten. Diese Methoden umfassen die Verwendung von
Perzentilen, Standardabweichungen
vom Mittelwert der Verteilung des
Index sowie von absoluten Indexwerten. Die Module können über
die Eingabe „ssc install speedergles“
bzw. „ssc install rspeedindex“ in die
Kommandozeile von Stata installiert
werden.
Zudem wird das Potenzial der erweiterten Versionen von „journal run“
oder „citation search“ für interaktive
Informationssuche skizziert.
Weitere Informationen zu
• SPEEDERGLES
• RSPEEDINDEX
Components (SSC) Archiv zur
Verfügung und kann von interessierten Nutzenden heruntergeladen
werden. Hierzu muss lediglich in
die Befehlszeile in Stata „ssc install
findsysmis“ eingegeben werden.
Das Programm ermöglicht es den
Nutzenden anhand eines Befehls
einen Datensatz auf von Stata
definierte fehlende Werte zu
überprüfen (z.B. „ . , .a, .b,.c, …“).
Eventuell gefundene Variablen
(sowohl numerisch als auch String)
werden übersichtlich im Output
dargestellt und in programmeigenen Makros zwischengespeichert,
so dass sie für weitere Operationen
verwendet werden können. Das Ado
kann damit Schritte der Datenaufbereitung und -kontrolle wesentlich
vereinfachen und verkürzen.
Zur Verwendung wird Stata 11 oder
höher benötigt.
Weitere Informationen
zur Software
10
report
3/15
Publikationen
Social Science Computer Review
Historical Social Research (HSR) Vol. 40 (2015) No. 3 - Special Issue
Scientometrics, Volume 102, Issue 3
Joss Roßmann, Tobias Gummer (2015): Using Paradata to
Predict and Correct for Panel Attrition
Dzifa Ametowobla, Nina Baur & Robert Jungmann (Eds.):
Methods of Innovation Research: Qualitative, Quantitative
and Mixed Methods Approaches
Stephen Quinlan, Mark Shephard, Lindsay Paterson: Online
discussion and the 2014 Scottish independence referendum:
Flaming keyboards or forums for deliberation?
Der Artikel behandelt die Fragen,
ob die Verwendung von Paradaten
Modelle zur Erklärung von Panel
Attrition verbessern und die Wirksamkeit von Propensity-ScoreGewichten in der Reduzierung von
Verzerrungen durch Panel Attrition
erhöhen kann.
die Teilnahmehistorie der Befragten)
die Vorhersage von Panel Attrition
verbessern, während andere nicht zur
Erklärung beitragen. Hinzukommt,
dass nicht alle Paradaten, die den
Fit der Modelle erhöhen, auch zu
Gewichten führen, die Verzerrungen
effektiv reduzieren.
Die Analysen beruhen auf Daten
eines siebenwelligen, webbasierten Panels, welches durch drei
Querschnittsbefragungen begleitet
wurde. Dieses Split-Panel-Design
erlaubt die Untersuchung des Ausmaßes von Attrition Bias bei einer
großen Anzahl von inhaltlichen
Variablen sowie die eingehende Analyse der Wirksamkeit von PropensityScore-Gewichten.
Diese Ergebnisse unterstreichen
die Bedeutsamkeit der Auswahl
von Paradaten, die sowohl mit der
Teilnahmewahrscheinlichkeit von
Befragten als auch mit inhaltlichen
Variablen in Verbindung stehen.
Dieser Artikel ist ein erster Beitrag
zur Bewältigung dieser Herausforderung.
Die Innovationsforschung wird seit
langem dominiert von zwei TheorieMethoden-Bündeln, die die Debatte
über disziplinäre Grenzen hinweg
bestimmen: den Innovationsethnographien, die ihre Ursprünge in
den Science and Technology Studies
(STS) haben, und den Forschungen
zu (nationalen, regionalen oder
territorialen) Innovationssystemen
aus der Ökonomie und Geographie.
Diese Dominanz hat eine extreme
Selbstbeschränkung in diesem Forschungsfeld zur Folge: Die Innovationsforschung befasst sich nur
mit einem recht kleinen Ausschnitt
möglicher Forschungsfragen, Datenformen, Forschungsdesigns und
Analysewerkzeugen. Darüber hinaus
ist sie bemerkenswert abgekoppelt
von der allgemeinen Methodendebatte in den Sozialwissenschaften, sowie im Feld der historischen
und prozessorientierten Methodologie.
1. einen ersten Schritt in der
Integration der methodologischen
und methodischen Debatten in der
Innovationsforschung und den Sozialwissenschaften im Allgemeinen zu
machen,
2. methodologische Alternativen
zu Innovationsethnographien und
indikatorenbasierter Innovationssystemforschung zu diskutieren sowie
3. alternative Formen der indikatorenbasierten und ethnographischen
Methoden aufzuzeigen.
Referenden scheitern häufig bereits
in der Frühphase ihrer Entstehung
– bevor ein deliberativer Standard
erreicht wird. Unter einem deliberativen Standard versteht man im
englischen Sprachgebrauch „einen
Prozess der Meinungs- und Willensbildung durch argumentativen
Austausch, also jene Phase, die der
eigentlichen Entscheidung vorausgeht. ‚Deliberare‘ bedeutet abwägen,
überlegen, das Für und Wider genau
prüfen.“ (http://www.politis.it)
Die in der HSR 40 (2015) 3 vorgestellten methodischen und methodologischen Werkzeuge können
die Basis für substantielle Theoriebildung über Innovationsprozesse
erweitern sowie die Bearbeitung
von bisher im Forschungsfeld nicht
zugänglichen Forschungsthemen
ermöglichen.
Social-Media-Anwendungen bieten
in diesem Sinne neue Möglichkeiten,
um Volksabstimmungen eine höhere
deliberative Dimension zu bieten.
Durch eine Inhaltsanalyse der BBCDiskussionsforen ist es Ziel der
vorliegenden Arbeit, zu prüfen, ob
Onlinediskussionen über das schottische Unabhängigkeits-Referendum
2014 deliberative Charakteristiken
aufgewiesen haben.
Die Autoren zeigen, dass einige
Paradaten (z.B. Antwortzeiten und
Weitere Informationen
zur Publikation
Diese zutiefst institutionalisierten
Forschungsprogramme der Innovationsforschung sind weder theoretisch noch methodisch in der Lage,
die Bandbreite jener komplexen Prozesse zu erfassen, die für Innovationsprozesse heute charakteristisch
sind. Ziel dieser HSR Special Issue ist:
Weitere Informationen zur HSR 40
(2015) 3
Diskussionsintensität festgestellt
werden, andererseits eine Dominanz weniger User, ein geringer
Wissensaustausch und ein erhöhtes
Ungleichgewicht in der Geschlechtsverteilung der Nutzenden.
Festzustellen ist folglich, dass Soziale
Medien nicht als „Allheilmittel“
für Referenden angesehen werden
können.
Weitere Informationen
zur Publikation
Die Ergebnisse der Untersuchung
suggerieren ein gemischtes Bild.
Einerseits konnte eine geringe
11
report
3/15
Publikationen
Advances in Intelligent Systems and Computing 333. Heidelberg: Springer.
Aus Politik und Zeitgeschichte , 65. JG, 16-17/2015, 34-40
Katharina E. Kinder-Kurlanda and Céline Ehrwein Nihan
(Eds.) (2015): Ubiquitous Computing in the Workplace. What
Ethical Issues? An Interdisciplinary Perspective
Elke Kleinau, Ingvill C. Mochmann (2015): „Wehrmachtsund Besatzungskinder: Zwischen Stigmatisierung und
Integration“
Durch die zunehmende Miniaturisierung von Computern und die
Entwicklung von immer leistungsfähigeren Sensoren werden ‚smarte‘
Systeme immer besser in den Alltag
eingebettet. Mit sogenannten Ubiquitous Computing Technologien
wird die Vision eines „Internets der
Dinge“, in dem physische und digitale Artefakte nahtlos miteinander verbunden sind, realisiert. Das
Internet der Dinge ist auch in vielen
Arbeitswelten angekommen und
verändert Vorstellungen von Arbeit
und zu ihrer Erledigung notwendiger
Fähigkeiten.
Besatzungskinder. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und
Deutschland , Barbara Stelzl-Marx, Silke Satjukow (Hg.). Böhlau Verlag, 15-38.
Dieses Buch bietet eine interdisziplinäre Sammlung von Beiträgen
über die ethischen Herausforderungen von Arbeitsplätzen unter
den Bedingungen eines „ Internets
der Dinge“. Es werden Beispiele für
Systeme, die in der Forschung im
Bereich Ubiquitous Computing
(Ubicomp) für den Arbeitsplatz
entwickelt werden, vorgestellt und
philosophische, organisatorische und
sozialethische Überlegungen zu Ubicomp an Arbeitsplätzen angestellt.
Anregungen zu Regeln, die, um eine
angemessene Umsetzung von Ubicomp am Arbeitsplatz zu realisieren,
respektiert werden müssen, werden
angeboten. Es werden sowohl Perspektiven aus der Innensicht einzelner Organisationen als auch breitere
gesellschaftliche Dimensionen und
Veränderungen berücksichtigt.
Der interdisziplinäre Beitrag lädt die
Leserschaft dazu sein, sich an der
Diskussion von Ubicomp im täglichen
Arbeitsumfeld zu beteiligen.
Weitere Informationen
zur Publikation
Sabine Lee, Ingvill C. Mochmann (2015) „Kinder des Krieges
im 20. Jahrhundert.
Distelblüten. Russenkinder in Deutschland, Winfried Behlau (Hg.), 144-151.
Ingvill C. Mochmann (2015): „Das International Network for
Interdisciplinary research on Children Born of War (INIRC)”.
Stärkung der Rechte der Kinder des Krieges durch Forschung,
Vernetzen und Wissenstransfer.“
Am 8. Mai 2015 jährt sich zum 70.
Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges. Zahlreiche Gedenkfeiern
und wissenschaftliche Tagungen
über die Befreiung Europas vom
Nationalsozialismus fanden statt,
aber noch immer gibt es Bevölkerungsgruppen, die als sogenannte
Kollateralschäden des Krieges aus
dem kollektiven Gedächtnis der
Nationen schlichtweg herausfallen.
Während und nach jedem Krieg
haben Besatzungssoldaten mit einheimischen Frauen Kinder gezeugt,
die „Kinder des Krieges“. Für den
Zweiten Weltkrieg gilt das sowohl
für Soldaten der deutschen Wehrmacht in den okkupierten Gebieten
als auch für Angehörige der alli-
ierten Streitkräfte. Zwar schenken
sowohl Gesellschaft als auch Forschung den Schicksalen der Wehrmachts- und Besatzungskinder im
Vergleich zu anderen Thematiken
des Zweiten Weltkriegs bis jetzt
relativ wenig Aufmerksamkeit, aber
in den zurückliegenden zehn Jahren
hat das Interesse zugenommen.
Die Beiträge beschäftigen sich mit
unterschiedlichen Aspekten der Forschung rund um das Thema „Kinder
des Krieges“.
F. Pehar, C. Schlögl, & C. Wolff (Eds.), Proceedings of the 14th International Symposium of Information Science (ISI 2015) (pp. 166–177). Zadar,
Croatia: Verlag Dinges & Frick.
Z. Carevic, T. Krichel, & P. Mayr (2015): Assessing a human
mediated current awareness service
Die vorliegende Arbeit unter dem
Titel „Assessing a human mediated
current awareness service” wurde
jüngst auf dem 14. Internationalen
Symposium für Informationswissenschaften an der Universität Zadar in
Kroatien vorgestellt.
Gegenstand des Papers ist die Entwicklung einer Methodik zur Analyse des Nutzerverhaltens der Editoren des Informationsdienstes „New
Economics Papers (NEP)“. Bei dem
„current-awareness-service“ NEP
handelt es sich um ein Informationssystem, welches Berichte über
neu eingestellte wissenschaftliche
Dokumente zur Verfügung stellt. Die
Nutzenden werden automatisiert zu
zuvor eingestellten Themenbereichen
per E-Mail, RSS-Feeds oder Twitter
informiert. Die Auswertung der
aktuellen Forschungsliteratur wird
von fachspezifischen Redakteuren
durchgeführt.
Ziel der Analyse war es, einen Einblick in das Verhalten der Redakteure
zu erhalten, während diese einen
Bericht erstellen, und ferner Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche
Faktoren den Erfolg eines derartigen
Berichts beeinflussen. In der Studie
wurden u.a. Indikatoren wie die
durchschnittliche Bearbeitungszeit
oder die durchschnittliche Anzahl
der Forschungsarbeiten in einem
Bericht für die Analyse verwendet.
Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass der Erfolg eines
Beitrags durch das jeweilige Thema,
die Anzahl der Abonnenten des
Beitrags und bereits durch die Entscheidung des Editors, diesen in der
Community zu publizieren, beeinflusst wird.
Weitere Informationen
zur Publikation
Weitere Informationen
• Download des APuZ-Artikels
• Publikation „Besatzungskinder“
12
report
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Personalia
Willkommen bei GESIS!
Die Abteilung „Datenarchiv für
Sozialwissenschaften (DAS)“ freut
sich, Dr. Alexander Jedinger als neuen
Kollegen begrüßen zu dürfen.
Wir freuen uns, Sabrina Glanz als
neue Mitarbeiterin in der Abteilung
„Dauerbeobachtung der Gesellschaft
(DBG)“ begrüßen zu dürfen.
Herr Dr. Jedinger hat Politikwissenschaft an der Universität Mainz
studiert und promovierte dort 2010
mit einer Dissertation zur Bedeutung
von kognitiven Heuristiken bei Wahlentscheidungen. Anschließend lehrte
und forschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in verschiedenen
Drittmittelprojekten an den Universitäten Kaiserslautern, KoblenzLandau und Bamberg. Danach war
er als Projektleiter im internationalen
Forschungsinstitut IPSOS für Studien
aus dem Bereich Politik- und Sozialforschung verantwortlich.
Frau Glanz ließ ihrem BachelorStudium der Sozialwissenschaften
mit den Schwerpunkten Soziologie,
Politikwissenschaften und empirische Methoden an der Universität
Stuttgart ein Master-Studium der
Empirischen Politik- und Sozialforschung folgen. Nebenbei war sie als
Wissenschaftliche Assistentin im Projekt „AmigA – Arbeitsförderung mit
gesundheitsbezogener Ausrichtung“
am Jobcenter Stuttgart tätig.
Bei GESIS wird Herr Dr. Jedinger als
Senior Researcher das Team „Akquisition, Sicherung und Datenbereitstellung“ bei der Datenerschließung und
Nutzerberatung unterstützen.
Im Anschluss an ihr erfolgreich
absolviertes Studium trat Frau Glanz
ihre Stelle bei GESIS im Team „CEWS“
an. Dort ist sie als Wissenschaftliche
Mitarbeiterin im Projekt „Evaluation
des Professorinnenprogramms des
Bundes und der Länder“ eingebunden.
Die Stabstelle „Wissensvermittlung“
begrüßt Dr. Sören Petermann als
neuen Stabstellenleiter.
Herr Dr. Petermann studierte Soziologie
an den Universitäten Leipzig und
Utrecht. Nach dem Studium war er
bis 2008 am Institut für Soziologie der
Uni Halle-Wittenberg tätig und in den
SFB 580 involviert. Promotion (2001)
und Habilitation (2012) schloss er an
der Universität Halle ab. Von 2008 bis
2014 war er Research Fellow am MaxPlanck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften Göttingen. Zwischen 2013
und 2015 bekleidete er Vertretungsprofessuren an den Universitäten
Halle und Frankfurt/Main.
Seit April 2015 leitet Dr. Sören
Petermann die Stabsstelle „Wissensvermittlung“ bei GESIS in Köln. Er ist
verantwortlich für das Angebot der
wissenschaftlichen Weiterbildung im
Bereich der sozialwissenschaftlichen
Forschungsmethoden.
Wir heißen Karoline Harzenetter
als neue Kollegin in der Abteilung
„Datenarchiv für Sozialwissenschaften (DAS)“ herzlich willkommen.
Nach ihrem Studium der Soziologie,
Philosophie sowie der Mittleren und
Neueren Geschichte an der Universität in Köln, das sie 2008 erfolgreich abschließen konnte, war Frau
Harzenetter als Wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Forschungsinstitut
für Sozialwissenschaften der Universität Köln tätig. Von 2009 bis 2013
arbeitete sie bereits bei GESIS und
betreute die Studienreihe European
Values Study im FDZ „Internationale
Umfrageprogramme“. Nach einem
Intermezzo als Freiberuflerin kehrt
Frau Harzenetter nun zu GESIS
zurück.
Im Team „Akquisition, Sicherung,
Datenbereitstellung“ wird sie als
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
im DFG-geförderten Projekt „da|ra
SearchNet“ arbeiten.
Wir begrüßen Bianka Breyer als neue
Kollegin in der Abteilung „Survey
Design and Methodology (SDM)“.
Frau Breyer arbeitete während
ihres Studiums der Psychologie an
der Philipps-Universität Marburg
(Abschluss: Diplom) u.a. als studentische Mitarbeiterin in der AG
Klinische Psychologie. Nach ihrem
erfolgreichen Abschluss 2012 war sie
als Wissenschaftliche Mitarbeiterin
an der Pädagogischen Hochschule
Freiburg am Institut für Medien in
der Bildung tätig.
Seit März 2015 ist Frau Breyer bei
GESIS als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team „Survey Instruments“ beschäftigt und ist im Bereich
Service für die Zusammenstellung
Sozialwissenschaftlicher Items und
Skalen tätig.
Wir heißen Lisette Espín Noboa
als neue Kollegin in der Abteilung
„Computational Social Science (CSS)“
herzlich willkommen.
Frau Espín Noboa stammt aus Ecuador und studierte an der „Escuela
Superior Politécnica del Litoral“
(ESPOL) Informatik (Engineer in
Computer Science). Sie arbeitete als
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am
„Centro de Tecnologías de Información“ (CTI) an verschieden Projekten.
Im Jahr 2011 kam Frau Espín Noboa
nach Deutschland, um an der Universität des Saarlandes ihren Masterstudiengang in „Data Mining and Information Retrieval“ zu absolvieren.
Bei GESIS strebt Frau Espín Noboa
in den nächsten drei Jahren ihre
Promotion an. Diesbezüglich konzentriert sich ihre Forschung auf das
Nutzungsverhalten in kollaborativen
Netzwerken.
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report
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Personalia
Willkommen
Die Abteilung „Wissenstechnologien
für Sozialwissenschaften (WTS)“
freut sich über Verstärkung und
begrüßt Felix Bensmann.
Herr Bensmann studierte an der
Hochschule Osnabrück Informatik
und machte 2013 erfolgreich seinen
Abschluss. Im Anschluss war er als
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an
der Hochschule Osnabrück tätig.
Seit Mai 2015 ist Herr Bensmann
ein Teil der GESIS-Belegschaft und
arbeitet im Team „Portale Mehrwertdienste“. Dort ist er für das Projket
„linked.swissbib.ch“ zuständig, das
u.a. das Ziel verfolgt, Unterstützung
bei der Datenmodellierung, der Konversion, dem Interlinking und dem
Enrichment von Daten des schweizerischen Metakatalogs swissbib zu
leisten.
Wir gratulieren!
Auch Priyanka Dank, die wir hiermit
bei GESIS herzlichen willkommen
heißen, ist neu in der Abteilung
„Wissenstechnologien für Sozialwissenschaften (WTS)“.
Frau Dank absolvierte ihren Masterstudiengang in „Computer Science“
an der Universität Bonn.
Bei GESIS arbeitet sie im Team
„Data Linking“ im Bereich „Linked
Open Data“. Ihre Forschungsinteressen umfassen die Bereiche Linked
Open Data, Semantic Web und Data
Mining.
Wir gratulieren Sebastian Netscher
aus der Abteilung „Datenarchiv für
Sozialwissenschaften (DAS)“ zur
erfolgreichen Promotion an der
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität
zu Köln.
Seine Dissertation mit dem Titel
„European Inclusion: Electoral Differences and Individual Participation
in European Parliament Elections”
befasst sich mit den Unterschieden
in den nationalen Wahlsystemen und
dem Wahlsystem der Europaparlamentswahl 2009. Sie untersucht den
Einfluss, den diese Unterschiede auf
die individuelle Bereitschaft von
Bürgerinnen und Bürgern, an der
Europaparlamentswahl teilzunehmen, haben. Die Arbeit zeigt wie
derartige Unterschiede, etwa in der
Struktur des Wahlscheins, das Wissen
der potentiellen Wählerschaft verringern und so zu einer niedrigeren
Bereitschaft der Stimmabgabe
führen können.
Sebastian Netscher leitet seit April
kommissarisch das Team „Internationale Dateninfrastrukturen
(IDI)“ im Datenarchiv. Neben organisatorischen Tätigkeiten umfasst sein
Aufgabengebiet die Entwicklung,
Koordination und Durchführung von
CESSDA-Workshops zum Datenmanagement sowie die Unterstützung
und engere Vernetzung von CESSDAInstituten im Rahmen von CESSDA
Training.
Wir freuen uns mit Nora Skopek, die
Ende April ihre Promotion an der Sozialund Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät der Otto-Friedrich-Universität
Bamberg abschließen konnte und gratulieren ihr.
Der Titel ihrer Dissertation lautet
„Wealth as a Distinct Dimension of
Social Inequality“. Sie beleuchtet verschiedene Dimensionen von Vermögen als separate Dimension sozialer
Ungleichheit im internationalen Vergleich. Neben der Deskription von Vermögensungleichheit geht es um Determinanten von Vermögensungleichheit
auf der gesellschaftlichen Mikro- und
Makroebene sowie um Konsequenzen
von Vermögensungleichheit. Die Arbeit
möchte aufzeigen, dass Vermögen nicht
nur eine zusätzliche (v.a. zum Einkommen), sondern eine separate Dimension sozialer Stratifikation und sozialer
Ungleichheit ist.
Bei GESIS ist Frau Skopek stellvertretende Leiterin der Stabstelle „Wissensvermittlung“.
Wir gratulieren Philipp Singer zum
erfolgreichen Abschluss seiner Promotion an der Technischen Universität Graz in Österreich.
Seine Dissertation mit dem Titel
„Modeling Aspects of Human Trails
on the Web” beschäftigt sich mit
sequentiellen, digitalen Pfaden, die
in großer Zahl durch die Kommunikation von Menschen mit dem
Web produziert (z.B. durch Navigation) werden. Diese Arbeit stellt die
Modellierung von verschiedenen
Aspekten solcher Pfade in den Fokus,
wodurch ein besseres Verständnis der
zugrunde liegenden Mechanismen
ermöglicht wird.
Philipp Singer ist bei GESIS als Post
Doc im Team „Data Science“ der
Abteilung „Computational Social
Science (CSS)“ tätig.
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report
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Personalia
Präsidentenwechsel bei GESIS
Zum 1. Juni 2015 wechselte die
Leitung von GESIS - Leibniz-Instituts
für Sozialwissenschaften. Nach über
fünf Jahren GESIS-Präsidentschaft
folgte Prof. Dr. York Sure-Vetter
einem Ruf ans Karlsruher Institut
für Technologie, um sich wieder
stärker seinen Forschungsinteressen
widmen zu können und sein Wissen
an die Studierenden des Instituts für
Angewandte Informatik und Formale
Beschreibungsverfahren weiterzugeben.
Mit ihm hat sich GESIS organisatorisch weiterentwickelt, ist als Institut
weiter zusammengewachsen und hat
eine Leibniz-Evaluation erfolgreich
bestanden. Einen besonderen Fokus
legte er auf die interne und externe
Vernetzung von GESIS und seinen
Mitarbeitenden: In seiner Präsidentschaft konnte GESIS beispielsweise
gemeinsam mit Partnern den European Social Survey (ESS) und den
Europäischen Datenarchivverbund
CESSDA (Council of European Social
Science Data Archives) in ein European Research Infrastructure Consortium (ERIC) überführen. Intern
baute er die Kommunikation aus,
förderte den wissenschaftlichen
Nachwuchs und initiierte wichtige
strategische Weiterentwicklungen.
Ihm zur Seite stand Prof. Dr. Christof Wolf als Vize-Präsident und
wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Dauerbeobachtung der Gesellschaft. Prof. Dr. Wolf übernimmt
seit 1. Juni 2015 kommissarisch das
Präsidentenamt. Mit ihm hat GESIS
einen Präsidenten gewonnen, der
die bisherige Weiterentwicklung von
GESIS aktiv und erfolgreich mitsteuerte und gleichzeitig das Vertrauen
der Mitarbeitenden genießt, GESIS
auch in Zukunft auf Erfolgskurs zu
halten. National und international
gut vernetzt in die Scientific Community ist Prof. Dr. Wolf zum einen
durch seinen Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität
Nachruf auf Roland Habich
Mannheim sowie durch seine Mitgliedschaft in Gremien wichtiger
Umfragen der empirischen Sozialforschung. Als Sekretär im International Social Survey Programme (ISSP)
oder als Mitglied des National Coordinating Team des European Social
Survey (ESS), kennt er sowohl auf
inhaltlicher als auch auf umfragemethodischer Ebene die Bedarfe der
sozialwissenschaftlichen Forschenden nach qualitativ hochwertigen
Daten sehr genau. Wir freuen uns,
ihn als unseren neuen Präsidenten
begrüßen zu dürfen.
Prof. Dr. York Sure-Vetter wünschen
wir viel Erfolg bei seiner neuen
beruflichen Aufgabe und werden
über gemeinsame Forschungsinteressen sicherlich weiterhin verbunden sein.
Am 24. April ist Roland Habich,
Mitglied unseres Nutzerbeirats und
für viele bei GESIS langjähriger Forschungspartner, plötzlich und unerwartet verstorben.
Roland Habich war langjähriger
Forschungspartner des Zentrums
Soziale Indikatoren von GESIS. Er
begann seine Karriere als wissenschaftlicher Mitarbeiter in mehreren Teilprojekten des Sonderforschungsbereich 3 „Mikroanalytische
Grundlagen der Gesellschaftspolitik“ (SFB 3) an der Universität
Mannheim. Ende der 1980er Jahre
folgte Roland Habich seinem akademischen Lehrer Wolfgang Zapf
von der Universität Mannheim ans
Wissenschaftszentrum Berlin (WZB)
und koordinierte zunächst dessen
Arbeitsgruppe und später die
Abteilung „Sozialstruktur und Sozialberichterstattung“. Er engagierte
sich nicht nur bei Antragstellung
und Durchführung der Wohlfahrssurveys, sondern unterstützte mit
seiner Expertise auch das Fragebogenteam des Sozio-oekonomischen
Panels (SOEP). Seit 1987 war Roland
Habich, zunächst zusammen mit
Wolfgang Glatzer, Mitherausgeber des „Datenreport“. Durch die
Zusammenarbeit von Wissenschaft,
Statistischem Bundesamt und der
Bundeszentrale für politische Bildung erzielte der „Datenreport“ eine
außergewöhnlich hohe Aufmerksamkeit in den Medien und in der
Öffentlichkeit.
Mit ihm geht nicht nur ein herausragender Sozialforscher, sondern
auch ein geschätzter und beliebter
Kollege und Freund, dem die Unterstützung sowie Förderung jüngerer
Kolleginnen und Kollegen in der
Regel wichtiger war als seine eigene
Karriere.
Wir werden seine herzliche Art,
seinen klugen Rat und seine Hilfsbereitschaft vermissen.
Impressum
GESIS
B2,1
68072 Mannheim
Präsident: Prof. Dr. Christof Wolf
Redaktion: Christian Kolle
pr@gesis.org
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Die nächste Ausgabe des gesis
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26. August 2015!
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