Maria Magdalena - Pustertaler Theatergemeinschaft

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Maria Magdalena - Pustertaler Theatergemeinschaft
Friedrich Hebbel
(1813 – 1863)
Mit seinem Drama „Maria Magdalena“
– geschrieben 1843, uraufgeführt 1846
in Königsberg – erhält Hebbel die lang ersehnte öffentliche Anerkennung; bis dahin
lebt er in permanenter finanzieller Notlage.
Weitere Werke „Genoveva“, „Judith“,
„Agnes Bernauer“, „Die Nibelungen“,
„Gyges und sein Ring“, „Anna“.
Franz Xaver Kroetz
1946 in Niederbayern geboren, arbeitet
nach dem frühen Tod seines Vaters anfangs
als Hilfsarbeiter, Gärtner, Krankenpfleger,
Chauffeur, Lastwagenfahrer, Zeitungszusteller, Portier … Schreibanfänge mit 20 Jahren.
Den Durchbruch als Dramatiker erlebt er
1972 mit „Stallerhof“ mit Eva Maria Mattes in Hamburg. Aus der großen Anzahl nur
einige seiner Werke: „Wildwechsel“, „Michis Blut“, „Männersache“, „Heimarbeit“, „Geisterbahn“, „Wunschkonzert“,
„Oberösterreich“, „Das Nest“, „Reise ins Glück“, „Agnes
Bernauer“, „Nicht Fisch nicht Fleisch“. Dem breiten Publikum wurde Kroetz als Baby Schimmerlos in der Fernsehserie
„Kir Royal“ und als Brandner Kaspar im gleichnamigen Film
von Joseph Vilsmaier bekannt.
Wir unterstützen die PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT
und ihr Theaterprojekt
• weil Kultur auch in unserem Unternehmen groß geschrieben wird
• weil es unseren Idealen entspricht, Idealismus zu unterstützen
• weil Kultur Menschen zusammenbringt
Im Gegensatz zum traditionellen Volkstheater sind es nicht
unbedingt unterhaltsame Komödien, sondern Stücke, die
Alltagsmenschen und Außenseiter in ihrer Sprachlosigkeit
in ihren Problemen zeigen wie bei Bauer, Sperr, Fleißer,
Mühl, Kroetz, Turrini, Fassbinder. „Maria Magdalena“ gehört
in diese Kategorie. Das „neue Volksstück“ entspringt dem
neu erwachten Interesse an sozialen Fragen und Klassengegensätzen. Ebenso wird der Kampf des Individuums gegen
übermächtige Lebensbedingungen in der modernen Industriegesellschaft thematisiert.
Das Theater lebt aus einer zweieinhalb Jahrtausende alten
Tradition, was so viel heißt, als dass es nicht einer vorübergehenden Mode unterworfen ist. Es erneuert sich immer
wieder aus der Sehnsucht des Menschen, sich selbst und
sein Schicksal im Spiel zu erleben.
Frank Thiess
BAUUNTERNEHMEN SEIT 1963
Aufführungen in
Erstmals in Südtirol
Maria
Magdalena
OBERRASEN – „Kulturhaus Rasen“
BAUR TEXTIL
39038 INNICHEN
Sextner Straße 7
Tel. 0474 913215
SHOPS - RENTALS - SERVICE
e-mail: baur.andreas.kg@dnet.it
Weinstube
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Platzreservierung
SPEZIALITÄTEN
INNICHEN
INNICHEN
GAS THOF
Wiesthaler
Herzog-Tassilo-Str. 3 • Innichen
mini
BAR
• Freitag, 28. September 2012
• Samstag, 29. September 2012
• Sonntag, 30. September 2012
• Dienstag, 2. Oktober 2012
• Mittwoch, 3. Oktober 2012
20.30 Uhr
20.30 Uhr
18.00 Uhr
20.30 Uhr
20.30 Uhr
ab 15. September 2012 • Tel. 345 1536374 (von 1600 bis 2000)
UHRMACHER'S
St.-Michaelsplatz 3 • Innichen
Nach 1970 entsteht das „Neue Volksstück“
Theater als Spiegel der Zeit
Tel. 0474 913 103
Einen herzlichen Dank auch an:
Volksbühne Rasen • Theaterwerkstatt Innichen • Kulturhausverwaltung Rasen • Marktgemeinde Innichen • Gebhard Baumgartner, Oberrasen • Tourismusverein Innichen
... und Allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben.
Abendkassa
Tel. 345 1536374 (eine Stunde vor Aufführungsbeginn)
INNICHEN – „Josef-Resch-Haus“
• Dienstag, 4. Dezember 2012
• Mittwoch, 5. Dezember 2012
• Donnerstag, 6. Dezember 2012
• Freitag, 7. Dezember 2012
• Samstag, 8. Dezember 2012
20.30 Uhr
20.30 Uhr
20.30 Uhr
20.30 Uhr
18.00 Uhr
Kartenvorverkauf - Platzreservierung
ab 24.11.2012 • 0474 913149 (Tourismusverein Innichen)
“Ich hab mi vergiftet! Papa, Karl, Peter,
ich hab mi wirklich vergiftet!“
Abendkassa
Tel. 0474 913507 (eine Stunde vor Aufführungsbeginn)
Die Reservierungen bleiben bis 15 Minuten vor Spielbeginn aufrecht.
Eintritt: Erwachsene € 12,00 • Ermäßigte € 10,00
„Maria Magdalena“ wird in einem kleinen, intimen Rahmen gespielt; es
stehen überall nur zwischen 50 und 80 Plätze zur Verfügung.
Es ist ratsam, die Plätze zeitgerecht zu reservieren.
Mögliche Gastspiele: Diese Inszenierung kann ohne großen
Aufwand in verschiedensten Spielstätten zum Beispiel auch in
Gaststuben aufgeführt werden. Anfrage: Tel. +39 340 27 10 279
www.pustertaler-theatergemeinschaft.it
Grafik: © janach.com
F R A N Z X AV E R KRO ETZ
Eine böse Komödie frei nach
Friedrich Hebbels bürgerlichem Trauerspiel
EIN PROJEKT DER
Die Rollen und ihre Darsteller/innen
Die Figuren
Mama
Claudia Antenhofer
sind „Jedermänner“ der Gesellschaft; sie befinden sich mitten
unter uns: Ihre Sprachnot, ihre
Triebnot, ihre Liebesnot, ihre
Verhaltensweisen sind die unseren. Kroetz versucht, diese Lage
bewusst zu machen, indem er die
Finger auf die Wunde „Ohnmacht
in unserer Wohlstandsgesellschaft“
legt.
Papa
Paul Beikircher
Die Zeiten haben sich zwar geändert,
Karl
Rudl Beikircher
Inspektor
Paul Niederwolfsgruber
Leo
Peppe Mairginter
Peter
Andreas Hofer
Marie
Magdalena Porto
Regie & Bühne
Alfred Meschnigg
Fotos
Hermann Maria Gasser
Technik
Markus Niederwolfsgruber
Emanuel Nocker
Zum ursprünglichen Inhalt
Die Handlung im bürgerlichen Trauerspiel „Maria Magdalena“ von Friedrich Hebbel 1843: Klara, die Tochter des
Tischlermeisters Anton ist mit Leonhard verlobt, liebt diesen
jedoch nicht. Auch Leonhard liebt Klara nicht. Er handelt
aus Habgier und hat es auf die Mitgift des Meisters Anton
abgesehen. Klara trifft bei einem Fest ihre alte Jugendliebe
wieder; die alte Liebe flammt erneut auf und
Leonhard, dem dies nicht entgeht, drängt
Klara dazu, mit ihm zu schlafen. Dies
geschieht mehr aus Eifersucht denn aus
Leidenschaft, jedoch ist Klara danach
schwanger und nun auf
einen Heiratsantrag
Leonhards angewiesen,
um ihre eigene und die
Ehre der Familie nicht
zu beschmutzen – die
Tragödie nimmt nun
gnadenlos ihren Lauf.
Was 1843 noch eine Tragödie gewesen war,
nahm F. X. Kroetz 1972 als Vorlage für eine bitterböse Komödie; er bearbeitete das als „letztes deutsches bürgerliches
Trauerspiel“ bezeichnete Drama „Maria Magdalena“ von
Friedrich Hebbel aus der Sicht der 1970er. Nach der 1848er
Revolution wird diese Gattung als das „soziale Drama“ bezeichnet, in dem die Arbeiterschaft zum Träger des Konfliktes
wird. Dem Titel, der auf die Bibelgestalt Maria Magdalena
verweist, kommt nur symbolischer Charakter zu.
so auch die Sichtweisen, alles in allem ist dies heute keine
Tragödie mehr, die Probleme sind nur andere geworden. Für
eine Komödie bieten sie allerdings nur dann Stoff, wenn das
Verhalten der Figuren permanent zwischen Tragik und Komik
dahinschrammt. Da einer guten Komödie an sich immer eine
Tragödie zugrunde liegt, wählte Kroetz für seine Bearbeitung
diese Bezeichnung.
Die Sprache
Wo Worte versagen, entsteht ein dumpfes, brutales Verhalten
gegenüber der Familie, gegenüber dem Nächsten. Die Figuren
haben etwas zu sagen, sie wissen nur nicht, wie sie es sagen
sollen. Die Sprache ist defekt – Schäden, die ihnen die Gesellschaft zugefügt hat, die Sprache kommt den Gefühlen nicht
mehr nach.
Alfred Meschnigg
ist Villacher, studierte Theaterwissenschaft,
Pädagogik und Publizistik an der Uni Wien,
über 100 Inszenierungen in Österreich,
Deutschland, Schweden und Südtirol, baute
Ende der Neunziger die VB Bozen mit auf; die Inszenierungen in letzter Zeit im Pustertal:, „Die Eisernen“ von
Aldo Nicolaj und „Der Weibsteufel“ von Karl Schönherr für
die „Pustertaler Theatergemeinschaft“, „Endlich reich!“ in
Sexten, „Frohe Feste“ und „Schlafzimmergäste“ von Allen
Ayckbourn in Vintl-Weitental, „Spiel’s nochmal, Sam!“ in
Rasen, „Außer Kontrolle“ von Ray Cooney in Innichen,
„Die Chinesische Mauer“ von Max Frisch im Museum
Aguntum in Dölsach bei Lienz.