KF-Zeitung_02_2009
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KF-Zeitung_02_2009
P.b.b. Aufgabe- & Verlagspostamt 4040 Linz (GZ 04z035516 S) Post Nr.: 02/2009 Die Kinderfreunde “Intern” | Zeitschrift für KinderfreundInnen | Ausgabe 02, September 2009 Kinderrechte – endlich Bewegung Die Unterschriften-Aktion der Kinderfreunde hat etwas gebracht! Die Petition wurde im Parlament bereits behandelt. Lesen Sie mehr auf Seite 2 LH-Stv. Haider fordert kleine Gruppen Die SPÖ möchte jetzt verstärkt in die Qualität der Kindergärten investieren und fordert kleinere Gruppen. Lesen Sie mehr auf Seite 3 Frisch gewagt ist halb gewonnen Jetzt Qualitätsoffensive in der Elementarbildung starten! T arik liebt Autos. Er kennt alle Marken und kann stundenlang auf dem Teppich seines Kinderzimmers Autorennen spielen. Er ist zufrieden, doch oft wünscht er sich mehr Freunde zum Spielen. Leider kann er nicht besonders gut Deutsch, denn seine Familie kommt aus der Türkei. Tarik freut sich Liebe Leserin, lieber Leser! D er Sommer ist vorbei. Dies erkennt man nicht nur an den Lebkuchenherzen, die in Supermärkten schon vom herannahenden Weihnachtsfest erzählen, sondern auch an aufgeregten Kindern, die ihrem ersten Schultag entgegenfiebern. So manches dieser Kinder hat mit den Kinderfreunden einen schönen Ferienaufenthalt erlebt und denkt gern an die vergangenen Wochen zurück. Besonders schön hatten es die Kinder im Feriendorf in Obertraun, die das neu erbaute Wirtschaftsgebäude einweihen durften. Gefeiert wurde auch im Falken-Camp in Döbriach, denn dieses wurde – so wie auch das Feriendorf Obertraun – 60 Jahre alt. Neben dem Ferienbüro der Kinderfreunde boten auch viele Regionen und Ortsgruppen Spiel und Spaß in den Ferien an. Unter anderem gab es im Mühlviertel wieder ein großes Schulabschlusscamp und in Schärding zum 16. Mal den Ferienspaß für Kinder von 614 Jahre. Also: mit den Kinderfreunden hatten oberösterreichische Kinder viel Spaß und sie waren gut betreut. Um Kinderbetreuung geht’s auch in dieser schlanken Ausgabe der Kinderfreunde-Zeitung. Nach Einführung des Gratis-Kindergartens muss es mit einer Qualitätsoffensive der Kinderbetreuungseinrichtungen weitergehen. Diesem Thema widmen wir in der vorliegenden Zeitung breiten Raum. Viel Spaß beim Lesen wünscht Susanne Pollinger auf den Herbst. Ab September darf er in den Kindergarten. Bisher war der Familie mit den drei Kindern und dem Vater als Alleinverdiener der Kindergartenbesuch der Kinder zu teuer. Ab Herbst ist der Kindergarten gratis und Tarik freut sich auf die neue Spiele- und Lernwelt. Hocherfreut ist auch Bernd Dobesberger, der Landesvorsitzende der oö. Kinderfreunde über den Gratiskindergarten. Die Kinderfreunde hatten diesen seit Jahren gefordert. Und das, weil „wir überzeugt sind, dass der Kindergarten den Grundstein für eine solide Bildung der Kinder legt und wir nicht akzeptieren können, dass manchen Kindern dieses Bildungsfundament verwehrt wird“, so Dobesberger. Er ist auch froh, dass sich in den letzten Jahren ein Paradigmenwechsel vollzogen hat. Es sei nun klar, dass die Menschen „nicht mehr primär die Betreuung, sondern auch die Förderung und Bildung der Kinder als Ziel des Kindergartens“ sehen. Gut’ Ding – geht manchmal auch schnell Der Gratiskindergarten wurde zwar seit 2006 von den Kinderfreunden vehement eingefordert, doch als sich dann im Frühjahr 2009 die Umsetzung in OÖ abzeichnete, „waren wir überrascht von der Einführungsgeschwindigkeit“, berichtet Bernd Dobesberger, der als Landesvorsitzender der Kinderfreunde auch für deren Kinderbetreuungseinrichtungen verantwortlich ist. Viele der Kindergärten waren plötzlich mit mehr Anmeldungen als erwartet, konfrontiert. Die Gruppen werden sich bis zur maximalen Kinderzahl füllen und das Gratis-Mittagessen in Linz und in anderen Städten lässt erwarten, dass am Nachmittag mehr Kinder als bisher im Kindergarten spielen, basteln, lernen und herumtollen. Gruppengröße auf dem Prüfstand Manche PädagogInnen und auch Eltern befürchten durch das Steigen der Kinderzahlen ein Sinken der Qualität. Fix ist, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen auch bei größerer Nachfrage eingehalten werden. Gesetzlich geregelt ist, dass die Maximalgruppengröße für oö. Kindergärten bei 23 Kindern liegt. Das heißt, dass eine PädagogIn 23 Kinder betreut. Eine HelferIn steht ihr teilweise zur Verfügung. Internationaler Vergleich macht neidisch Der Vergleich mit internationalen Standards zeigt, dass Länder, die die ganzheitliche Förderung der Kinder forcieren, einen ErzieherInnen-Kind-Schlüssel von 1:10, in Schweden sogar von 1:6 haben. In den USA kom- men in den meisten Staaten 15 Kinder auf eine BetreuerIn und dort arbeitet man auf ein Verhältnis von 1:10 hin. Von solch kleinen Gruppen sind wir in Österreich weit entfernt. Es ist aber nach Einführung des Gratiskindergartens angebracht, kleinere Gruppen, das heißt einen „niedrigeren ErzieherInnen-Kind-Schlüssel zu fordern“, meint Bernd Dobesberger. „Eine PädagogIn sollte in einem nächsten Schritt nicht mehr als 18 Kinder betreuen und sich somit noch mehr Zeit für die frühkindliche Förderung nehmen können“, definiert Dobesberger die Forderung der Kinderfreunde. Außerdem sollten PädagogInnen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit LogopädInnen, ErgotherapeutInnen und mit Verwaltungspersonal entlastet werden. „Es kann nicht sein, dass die PädagogInnen alle anstehenden Probleme und Herausforderungen alleine lösen müssen“, ist die ehemalige Schulsozialarbeiterin und heutige Geschäftsführerin der oö. Kinderfreunde Simone Diensthuber überzeugt. U n - dern auch die Kinder würden von dieser Aufwertung profitieren“, ist Bernd Dobesberger überzeugt. gleichgewicht zwischen Wert und Bezahlung Neben der Gruppengröße ist auch die fachliche Kompetenz und Qualifikation der pädagogisch Aktiven ein zentaler Faktor für die Qualität in der Kinderbetreuung. So zeigen Forschungsergebnisse den Zusammenhang zwischen einer fundierten Ausbildung und Unterstützung für das Fachpersonal und der Qualität in frühkindlichen Betreuungseinrichtungen. Dem gegenüber steht der Wert, der hierzulande der frühkindlichen Betreuung und Bildung beigemessen wird. Der lässt sich auch daran ablesen, dass KindergartenpädagogInnen (99 Prozent sind Frauen) im Schnitt 20 Prozent weniger als LehrerInnen verdienen, die Arbeitsbedingungen und Fortbildungsmöglichkeiten bezeichnet die OECD in ihrer Studie „Starting Strong“ als „inadäquat“. Gesucht: Männer Elementarpädagogik an die Hochschulen Zuletzt verfügbare Daten der OECD für einen internationalen Vergleich über die Finanzausgaben im Kinderbetreuungsbereich liegen für das Jahr 2004 vor. Demnach lagen Österreichs Ausgaben im Kinderbetreuungswesen mit einem Anteil von 0,47% des Bruttoinlandsprodukts leicht unter dem OECDDurchschnitt (0,52%). Sowohl Dänemark als auch Schweden geben das Doppelte für frühkindliche Bildungs- und Betreuungseinrichtungen aus. „Uns ist klar, dass unsere Forderung nach kleineren Gruppen, der Uni-Ausbildung der KindergartenpädagogInnen und den Maßnahmen, Männer für dieses Berufsbild zu gewinnen, Geld kosten. Die Zukunft unserer Kinder muss uns diese Ausgabe aber wert sein“, ist Bernd Dobesberger überzeugt. Zudem ist Österreich das einzige EU-Land, das keine Universitätsausbildung für Kindergarten-Fachkräfte anbietet. Dass der Ausbildungsgrad der österreichischen KindergartenpädagogInnen unzureichend ist, ging bereits 2004 aus der oben zitierten OECD-Studie hervor. Damit war Österreich nicht allein, auch in Deutschland stellte man fehlende akademische Ausbildung fest. Dort reagierte man rasch auf das ernüchternde Ergebnis, und im Schnitt entstand zwischen 2005 und 2008 jeden Monat ein neuer Studiengang für frühkindliche Pädagogik. In Österreich ist jedoch nichts geschehen, es gibt an keiner Universität einen Lehrstuhl für Frühpädagogik. „Das ist sehr bedauerlich, denn nicht nur die PädagogInnen, son- Durch eine bestimmte gesellschaftliche Haltung, die geringe Entlohnung und den Mangel an beruflichen Perspektiven meiden junge Männer das Berufsfeld der Kleinkindpädagogik. Eines der 40 Qualitätsziele des Expertennetzwerks zur Kinderbetreuung der Europäischen Union (aus dem Jahr 1996 - mit der Aufforderung zur Umsetzung bis 2006!) war, dass 20% des Personals in Kinderbetreuungseinrichtungen Männer sein sollten. In Norwegen und Dänemark ist man überzeugt, dass Kinder in den ersten Lebensjahren vom Umgang mit beiden Geschlechtern profitieren, dass sie nicht nur weibliche, sondern auch männliche Rollenmodelle brauchen. In beiden Ländern wurden Maßnahmen ergriffen, um junge Männer für diesen Berufsweg zu gewinnen und um die wenigen Männer im Beruf zu unterstützen. Gewünscht: Nordische Verhältnisse September 2009 Junge Kunst im neuen Kinderfreunde-Buch Volles Herz voraus! Mit der Serie „Ich bin bei den Kinderfreunden, weil …“ stellen wir Menschen vor, die ehrenamtlich für die Kinder und Eltern in Oberösterreich aktiv sind. Diesmal stellen wir hauptamtlich Aktive aus dem Landesbüro vor. Ich bin bei den Kinderfreunden … Hannes Zweimüller aus St. Georgen/Gusen: … weil ich in die große Kinderfreunde-Familie hineingeboren wurde und ich immer noch von den Ideen der Organisation begeistert bin. Silke Schmidhumer aus Linz: … weil sie eine Organisation sind, der ich mich mit all ihren Werten und Prinzipien ideologisch verbunden fühle und ich hier mein Wissen und Können einsetzen darf, aber dabei immer noch dazulerne! Martin Schreder aus Linz: … weil ich alle engagierten Leute und das positive Arbeitsumfeld sehr schätze. G ute Kinder- und Jugendliteratur ist den Kinderfreunden wichtig. Nicht moralisierend und mit erhobenem Zeigefinger sollen die Geschichten sein, sondern auf Augenhöhe mit den Kindern, in ihrer Welt zu Hause, spannend und unterhaltsam. Im Herbst kommt deshalb wieder ein von den oö. Kinderfreunden produziertes Buch heraus. „42 Internetpiraten oder wie Anna ihr Holzbein bekam“ wurde von Andi Wahl geschrieben. Es geht um vier Kinder, in deren Baumhaus Piraten aus dem 17. Jahrhundert auftauchen. Ein Fluch hindert die Piraten daran zu sterben. Nun liegt der Ball bei den Kindern. Die sind mit Feuereifer bei der Sache, aber sie brauchen die Hilfe der Erwachsenen, um die Piraten von ihrem Fluch zu erlösen. Die Erwachsenen aber sind skeptisch. Die blitzgescheite und vorsichtige Isabella, ihre draufgängerische Zwillingsschwester Martina, die unbekümmerte Anna und der grüblerische und zurückhaltende Franz durchleben ein Abenteuer, das sie in viele Grenzbereiche führt. Die Grenze des Begreifbaren, die Grenze zum Jugendlichwerden, ja selbst die Grenze zwischen Leben und Tod werden hier berührt. Das Buch ist aber auch ein leidenschaft- Plumpsack & Co: Geeignet für beliebig viele SpielerInnen, ab fünf Jahren D liches Plädoyer für offenes Denken und dafür, Kinder als vollwertige und fertige Menschen zu behandeln, deren Worte und Erfahrungen das selbe Gewicht haben müssen, wie das der Erwachsenen. Von Kindern für Kinder Neun Hortkinder der 1. bis 4. Schulstufe zeichneten für die Illustrationen des Buches verantwortlich. Selina Falkinger, Gerald Haider, Magdalena Kratochwill, Jonas Lindenberger, Daniela Mascherbauer, Sabrina Plochberger, Lisa Reichl, Jakob Sommerauer und Emre Sune erklärten sich bereit, ihre „Bilder im Kopf“ zu richtigen Bildern für das Buch zu verarbeiten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Begleitet wurden die jungen Künstlerinnen und Künstler von Maria Roidinger, die den Hort in Ried/Riedmark leitet. Der Autor Andi Wahl ist Vater von drei Kindern im Alter von 14, 11 und 4 Jahren. Der 45-jährige gelernte Maurer, Zimmermann und Tischler beendet derzeit sein Geschichtestudium und hat 2001 sein Debüt mit dem Bauernroman „Mit Gottes Kraft“, erschienen im Verlag Sisyphus geliefert. „Kinder sind fertige Menschen“ ist Andi Wahl überzeugt und er hat diese Erkenntnis im vorliegenden Buch zu einer spannenden Geschichte verarbeitet. Das Buch kostet EUR 10,- und ist über 42.internetpiraten@ kinderfreunde.cc vorzubestellen (Auslieferung ab November). Am 29. Oktober wird das Buch offiziell in Ried/Riedmark präsentiert. Mit dabei natürlich der Autor und alle IllustratorInnen. Jung, und voller Elan „Zehnerln“ as Kind stellt sich mit einem Ball vor eine Wand/Mauer. Dann wird der Ball in verschiedenen Varianten jeweils 10mal an die Wand geworfen und gleich wieder aufgefangen. Dabei gibt es verschiedene Schwierigkeitsstufen: z. B. Ball normal werfen, werfen und 1mal klatschen, werfen und 2mal klatschen, rechts werfen und links fangen, unter dem Fuß durchwerfen … Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, nur der Ball muss gefangen werden, ohne dass er den Boden berührt. Wird der Ball nicht gefangen, kommt der/die Nächste dran. In der nächsten Runde muss das Kind bei der Version weitermachen, wo es den Ball nicht fangen konnte. Nach der gemeinsamen Entscheidung für eine geeignete Technik malte jedes Kind 16 Wochen lang je ein Bild für jedes Kapitel. Eine kleine Jury wählte die Bilder, die sich im Buch wiederfinden, aus. „Die Kinderfreunde OÖ fühlen sich der Selbstorganisation und Mitbestimmung der Kinder verpflichtet. Deshalb lag es nahe, Kinder zu bitten, sich am Buchprojekt zu beteiligen.“, erklärt Bernd Dobesberger, der Landesvorsitzende der Kinderfreunde die Idee hinter dem Buch. S abine Breitenfellner ist 24 Jahre und ihr ehrenamtliches und politisches Engagement kann sich sehen lassen. Sie ist Gründerin und Vorsitzende der Kinderfreunde-Ortsgruppe Hansbergland, ehrenamtliche Mitarbeiterin und Leiterin einer Jugendrotkreuzgruppe, Gemeinderätin in St. Peter/Wimberg, stv. SPBezirksparteivorsitzende, September 2009 Jugendsprecherin der SPÖ Rohrbach und Jugendkandidatin für den OÖ Landtag. Kein Wunder, dass mit all diesen Aktivitäten und ihrem Vollzeit-Job manchmal die Zeit ein bisschen knapp wird, doch „insgesamt hat sich alles in den letzten drei Jahren ganz gut eingespielt“, zeigt sich Breitenfellner belastbar. Obwohl sie zugibt, dass die Vielzahl an organisatorischen Aufgaben sie manchmal nervt, doch wenn „ich dann die schönen Stunden mit den Kindern unserer Ortsgruppe erlebe, ist das eine extreme Belohnung für mich“, erklärt die studierte Informations- und Kommunikationspädagogin. Politik sei für sie deshalb interessant, weil sie „da etwas für die Menschen umsetzen und bewegen“ könne. So habe sie durch ihre Arbeit als Gemeinderätin schon einiges mit auf den Weg gebracht und stolz ist sie auf das von ihr initiierte Jugendtaxi für den Bezirk Rohrbach, von dem schon 4000 Jugendliche profitiert haben. Ein Schwerpunkt der Kindergruppenarbeit ihrer Ortsgruppe liegt im Zusammenbringen der Menschen unterschiedlichsten Alters und sozialen Hintergrunds. So basteln und feiern die Kinder zu Ostern und Weihnachten gemeinsam mit älteren Menschen. Die Zusammenarbeit mit der Volkshilfe beim MigrantInnenfest ist ebenso fixer Bestandteil wie die Kooperation mit Feuerwehr und Siedlerverein. Highlights sind jedes Jahr das „Kinderkochen“, die Eltern-aktiv-Seminare und das Kinderkino. Vieles ist auch wieder für den Herbst geplant und wir wünschen Sabine Breitenfellner und ihrem Team viel Erfolg! Kinderrechte: Endlich bewegt sich was! L etztes Jahr forderten 11.684 im Rahmen einer Unterschriftenaktion, dass die UN-Kinderrechtekonvention in der österreichischen Bundesverfassung verankert wird. Am 25. Juni 2009 erfolgte die Zuweisung der Petition an den Verfassungsausschuss. Der Antrag wurde von allen fünf Parteien im Parlament angenommen. Die oö. SPÖ-Abgeordnete Sonja Ablinger, die die Petition eingebracht hat, erklärte: „Ich freue mich, dass wir mit unserer langjährigen Forderung, wonach Kinderrechte in den Verfassungsrang müssen, in der Zielgeraden sind.“ Wenn die Kinderrechte in der Bundesverfassung verankert sind, wären Kinder als eigenständige TrägerInnen von Rechten anerkannt, die Förderung und der Schutz der Kinder müßte verbessert werden und Kinder gehört und beteiligt werden, wenn es um ihre Belange geht. Weiters wäre dadurch vorgesehen, dass der Staat und die Gesellschaft das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt stellen. punkt, um so richtig Druck auf die PolitikerInnen zu machen. Damit die UN-Kinderrechtekonvention endlich in die Bundesverfassung aufgenommen wird“, ist Bernd Dobesberger, der Landesvorsitzende der Kinderfreunde überzeugt. Er ruft deshalb zur Teilnahme am Kinderrechte-Aktionstag in Wien auf. Anlässlich des Jubiläums „20 Jahre UN-Kinderrechtekonvention“ werden tausende Menschen für die Kinderrechte auf die Straße gehen. Kinderrechte-Aktionstag in Wien Infos und Anmeldung unter www.kinderfreunde.cc „Jetzt ist genau der richtige Zeit- Wir demonstrieren für Kinderrechte 20. November 2009, Europaplatz, Wien Programm: 13.00-14.30 Uhr: Warmup: Vorbereitung auf die Kinderdemo 14.30-15.30 Uhr: Kinderrechte-Demo über die Mariahilferstraße 16.00-18.00 Uhr: Kinderrechteparty in der Arena Wien OG Diersbach trotzt schwierigen Verhältnissen K athrin Parzer stieg 2008 in die Ortsgruppe Diersbach, Region Innviertel, ein und hat sofort eine wichtige Rolle übernommen. Sie wurde zur Vorsitzenden gewählt. Die 27-jährige Verwaltungsangestellte hat keine eigenen Kinder, aber ihre siebenjährige Schwester Maria ist immer mit dabei. Mit regelmäßigen Gruppenstunden kann Parzer mit ihrem Team zwar noch nicht aufwarten, denn „das ist bei uns am Land sehr schwierig“. Politische Ressentiments würden Eltern davon abhalten, ihren Kindern Spiel und Spaß bei den Kinderfreunden zu ermöglichen. Außerdem habe die Ortsgruppe keinen eige- nen Raum, sondern nur einen, den man sich mit anderen Vereinen teile. Trotzdem habe die Ortsgruppe mit Bastelnachmittagen und dem Spielangebot beim jährlich stattfindenden Kirtag viele Kinder zum Mitmachen gewinnen können. Ein Highlight war im letzten Sommer die Fahrt zum Indianerdorf. 45 Kinder nahmen an dieser Exkursion teil und „wir mussten kurzfristig sogar noch einen größeren Bus bestellen“, berichtet Kathrin Parzer schmunzelnd. Auch für die kommenden Monate ist einiges geplant, denn „Spaß gibt’s mit den Kinderfreunden garantiert.“ Kindergartengruppen sollen kleiner werden I LH-Stv. Erich Haider: Es soll- m Gespräch mit den Kinderfreunden präsentierte LH-Stv. Erich Haider seine Vorstellungen für noch bessere Kinderbetreuungseinrichtungen in Oberösterreich. te in ganz Oberösterreich eine engere und regelmäßigere Zusammenarbeit zwischen LogopädInnen und Kindergarten-PädagogInnen geben. In Linz funktioniert das sehr gut und es ist an der Zeit, auch die Kinder des ländlichen Bereichs ausreichend durch LogopädInnen zu betreuen. Die Kinderfreunde: Der Gra- tis-Kindergarten ist umgesetzt. Die Verwirklichung dieser langjährigen Forderung der Kinderfreunde und der SPÖ hat viele überrascht, weil sich die ÖVP lange gegen deren Umsetzung gesträubt hatte. Herr LH-Stv. Haider, sind Sie jetzt zufrieden? Die Kinderfreunde: In einer Kinderbetreuungseinrichtung zu arbeiten ist ein schöner, aber auch ein sehr anstrengender Beruf. Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, diese engagierten Menschen zu entlasten? LH-Stv. Erich Haider: Natürlich freut es mich, dass seit 1. September alle oberösterreichischen Kinder ab zweieinhalb Jahren kostenlos den Kindergarten besuchen können. Die vielen Neuanmeldungen zeigen, dass wir damit die Bedürfnisse der Menschen richtig eingeschätzt haben. Die Kinderfreunde: Im heu- rigen Frühjahr ging es mit dem Umsetzen von Forderungen Schlag auf Schlag. Weil die ÖVP nicht mitgezogen hat, gibt es das Gratis-Mittagessen aber nur in sozialdemokratisch geführten Gemeinden und Städten. Warum ist der SPÖ das Gratis-Mittagessen so wichtig? LH-Stv. Erich Haider: Das Gratis-Mittagessen ist eine direkte Familienleistung. Nicht nur in Zeiten der Wirtschaftskrise, aber da ganz besonders, verdienen Familien finanzielle und materielle Unterstützung. Darüber hinaus wird es spe- LH-Stv. Erich Haider: Ja, ziell den Frauen nützen, dass sie trotz Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit nicht täglich für das Kind kochen müssen, bzw. dass sie nicht nachrechnen müssen, ob es leistbar ist, das Kind im Kindergarten essen zu lassen. Für das Familienleben ist meiner Meinung nach das Gratismittagessen ein wichtiger Beitrag zur „Entstressung“, niemand muss nach Hause hetzen und in aller Kürze ein Mittagessen zubereiten. Weiters hat ganz einfach jedes Kind ein Recht darauf, zu Mittag ein gesundes und warmes Essen zu erhalten. Die Kinderfreunde: Im aktuellen Wahlkampf fordert die SPÖ „Die Beste Kinderbetreuung in OÖ“. Worum geht es da genau? LH-Stv. Erich Haider: Wir haben als Plakatsujet eine junge Mutter mit Kind gewählt, um unserer Wertschätzung und Anerkennung für Frauen, Familien und Kinder Ausdruck zu verleihen. Die Sicherstellung bester Betreuung ist uns wichtig und über den Gratis-Kindergarten hinaus denken wir darüber nach, mittelfristig die Gruppen in den Kindergärten von derzeit 23 Kinder pro Gruppe auf 18 bis 20 Kinder pro Gruppe zu senken. Wir sehen nämlich, dass sich die Bedingungen und Herausforderungen des Kindergartenalltages in den letzten Jahren verändert haben. Der Kindergarten hat sich von einer Betreuungseinrichtung zu einer Bildungseinrichtung gewandelt. Und da ist es natürlich wichtig, dass die PädagogInnen noch mehr Zeit für das einzelne Kind haben. Die Kinderfreunde: Viele Kinder, und da nicht nur jene mit Migrationshintergrund, haben sprachliche Probleme. Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um diesen Kindern zu helfen? die Arbeit, die PädagogInnen und BetreuerInnen in den Kindergärten leisten, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Durch sie erfahren Kinder Wertschätzung und Förderung und die Kinder unternehmen ihre ersten Schritte im sozialen Lernen. Damit die MitarbeiterInnen der Kinderbetreuungseinrichtungen ihre Arbeit gut leisten können, sollten sie die Möglichkeit haben, ihre Arbeit regelmäßig zu reflektieren und wenn nötig Supervision oder Coaching in Anspruch nehmen können. Eine bessere Wertschätzung des Berufes Pädagogin/Pädagoge in der Gesellschaft ist mir natürlich auch ein wichtiges Anliegen! Die Kinderfreunde: Herr LH- Stv. Erich Haider, danke für das Gespräch! Das „Bäh“ des Monats Kinderfeindlichkeit im Alltag oder: Unsichtbare Kinder an der Wursttheke E s ist ihnen meist nicht bewusst, aber Kinder können zaubern! Sobald sie sich nämlich an Wursttheken anstellen, werden sie plötzlich unsichtbar! Das gleiche passiert auch bei Eisstandln oder an anderen Verkaufsorten mit chaotischen Kundenleitsystemen. Sobald es nämlich darum geht, wer als Nächstes drankommt, sind sich manche Erwachsene der Anwesenheit der anstehenden Kinder nicht bewusst. Ganz selbstverständlich gehen sie davon aus, selbst der/die Nächste zu sein. Die ebenfalls wartenden Kinder sehen sie gar nicht, sie sind also unsichtbar. So manches gut erzogene und viel zu geduldige Kind sieht Menschen vorbeiziehen und wundert sich, wann es denn drankommt. Sobald die Erwachsenen weg sind … Wo entdecken Sie Kinderfeindlichkeit im Alltag? Gibt es etwas, das Sie aufregt? Was gehört verbessert oder verändert, damit Kinder es besser haben? Schreiben Sie, was Sie bewegt, wir bringen es an die Öffentlichkeit! Infos an susanne.pollinger@ kinderfreunde.cc Kinderbetreuung in OÖ Oder: wie eine langjährige Forderung der Kinderfreunde von der Oberösterreichischen Volkspartei halbherzig umgesetzt wurde A m 1. September tritt das oberösterreichische Kinderbetreuungsgesetz in Kraft. Für Kinder, ab dem 30. Lebensmonat bis zum Schuleintritt, die im Kindergarten oder gemischtaltrigen Kindergruppen in Krabbelstuben betreut werden, müssen Eltern keinen Betreuungsbeitrag mehr entrichten. Das ist nicht ganz die beitragsfreie Kinderbetreuung, wie wir sie uns vorgestellt haben: bezahlt werden muss nach wie vor das Mittagessen für die Kleinen, wobei die Essensbeiträge teilweise die bisherigen, sozial gestaffelten Betreuungsbeiträge überschreiten. Bezahlt werden muss auch für die Betreuung bei Tagesmüttern, auch wenn hier ein auf Antrag von Landesrat Ackerl beschlossene Zuschuss eine ähnlich hohe Entlastung bringt wie der Wegfall der Betreuungsbeiträge im Kindergarten. Bezahlt werden muss auch weiterhin für Kinder, die das 30. Lebensmonat noch nicht erreicht haben und in Krabbelstuben betreut werden. Bei den Kleinsten zeigt sich auch am deutlichsten, dass es der Landeshauptmannpartei trotz Schwenk in Richtung GratisKindergarten nicht wirklich um Entlastung und Wahlfrei- heit für Familien geht. Rund 1.700 Plätze in Krabbelstuben und Mischgruppen gibt es derzeit für die Betreuung der Unter-Dreijährigen in Oberösterreich – nebst mehr als 400 Tagesmüttern und –vätern. Mehr als ein Fünftel des Jugendwohlfahrtsbudgets steht bereits für Krabbelstuben zur Verfügung; von der jährlichen Steigerung des Budgets wird sogar beinahe die Hälfte für den Ausbau der Krabbelstuben veranschlagt. Leider ist die Jugendwohlfahrt bei der Umsetzung des Ausbaus auf die Mitarbeit der Gemeinden angewiesen. Und hier wird die Verweigerung der ÖVP, institutionelle Kinderbetreuung für Unter-Dreijährige anzubieten, besonders deutlich sichtbar: Während nämlich rund jede dritte von der SPÖ geführte Gemeinde ein solches Angebot hat, trifft das nicht einmal auf jede zehnte von der ÖVP geführte Gemeinde zu. Fazit: Eltern zu entlasten und zu stärken, vor allem Frauen Wahlfreiheit zu schenken und ihren Kindern frühzeitig zusätzliche Entwicklungschancen zu bieten hat wenig bis keinen Platz in der Politik der ÖVP – trotz des jetzt groß plakatierten GratisKindergartens, der kommt. Charlotte und Erich Wahl, die beiden Jüngsten von fünf Kindern, Weihnachten 1971. Weihnachten war schon was ganz besonderes. Da gab es Kuchen, Süßigkeiten und neue Kleidung. Da meine Mutter im Februar 1970 in der Chemie Linz zu arbeiten begonnen hatte, brauchte sie dringend einen Kinderbetreuungsplatz für meine kleine Schwester. Die Auskunft des Caritas Kindergartens war ernüchternd. Der Kindergarten sei nicht „für gewöhnliche Arbeiter“ da. So musste meine Schwester von Februar bis zum Schulbeginn im September bei meiner Großmutter in St. Oswald bleiben. Das tat mir sehr leid, weil wir uns sehr gut verstanden. Weihnachten 71 waren wir wieder vereint. September 2009 Wir sind für dich da! Splitter Landesorganisation Kinderfreunde OÖ Vortragsreihe: Wenn ein Kind Schutz braucht GF Simone Diensthuber Hauptstraße 51, 4040 Linz Tel 0732 / 77 30 11 info@kinderfreunde.cc www.kinderfreunde.cc Regionsbüros der Kinderfreunde OÖ: Region Innviertel GF Sonja Löffler Stadtplatz 5, 5230 Mattighofen Tel 07742 / 5 92 95 innviertel@kinderfreunde.cc Von Oktober 2009 bis Jänner 2010 veranstaltet die Familienakademie der OÖ Kinder- Bildung Alles über die Arbeit mit Kindern Umfangreiches Bildungsangebot der Kinderfreunde Region Linz-Land GF Andrea Anderlik Leondingerstraße 12/1 4050 Traun Tel 07229 / 700 88 - 22 linz.land@kinderfreunde.cc Region Linz-Stadt GF Linda Wallner Hauptstraße 51 4040 Linz Tel 0732 / 77 26 32 linz@kinderfreunde.cc Region Mühlviertel GF Gabi Wall Gewerbestraße 7 4222 St. Georgen/Gusen Tel 07237 / 2465 muehlviertel@kinderfreunde.cc Region Salzkammergut GF Sabine Götzendorfer Hauptplatz 2 4663 Laakirchen Tel 07613 / 324 34 salzkammergut@kinderfreunde.cc Region Steyr-Kirchdorf GF Robert Thurner Leopold Werndlstraße 10 4400 Steyr Tel 07252 / 529 11 22 steyr@kinderfreunde.cc Region Wels-Hausruck GF Hanni Aigner Karl Loy Straße 17 4600 Wels Tel 07242 / 651 44 wels@kinderfreunde.cc Impressum: Die Zeitschrift „intern“ ist ein periodisches Informationsblatt Das neue Bildungsprogramm der Kinderfreunde in OÖ für die Herbst/Wintersaison ist soeben erschienen. Alles, was man für die Arbeit mit Kindern wissen muss, kann man bei den hier angebotenen Veranstaltungen erfahren. Klar, dass bei den Kinderfreunden der Spaß an der Bildung nicht zu kurz kommt, und das nicht nur bei der Faschingsschulung! Von Teamwork bis zum Spieleworkshop, von „Erfolgreich Gruppenstunden gestalten“ bis zur Ausbildung zur SpielgruppenleiterIn lässt das Bildungsprogramm keine Wünsche offen. So verschieden die Angebote auch sind, alle vereint, dass Kinder und deren Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen! Mehr Infos über die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten der Kinderfreunde finden sich im Bildungsprogramm 09/10 der Kinderfreunde. Angefordert werden kann dieses unter 070-773011-0 oder unter info@ kinderfreunde.cc. Auch heuer gibt es zu den Angeboten wieder den Bildungspass! KinderfreundeManagementLehrgang erfolgreich abgeschlossen freunde eine Vortragsreihe zu speziellen Kinderschutzthemen statt. Ort: ASKÖ-Bewegungscenter, Hölderlinstraße 26, 4040 Linz Religion, Tradition und prekäre Lebensumstände in Migranten-Familien 15. 10. 2009, 19.00 Uhr ReferentInnen: Ingrid Schnötzinger (Mediatorin, Krankenschwester) und Mohammed Gadallah (Germanist, Ägyptologe) Wenn Kinder Zeugen häuslicher Gewalt werden 26. 11. 2009, 19.00 Uhr Referentin: Sylvia Klaffenböck (Juristin, Beraterin Gewaltschutzzentrum OÖ) Gewalt gegen Kinder mit Behinderung 14. 1. 2010, 19.00 Uhr Referent: Alexander Artner (Facharzt für Kinder- u. Jugendneuropsychiatrie, Ärztlicher Leiter in einem Ambulatorium für Jugendliche und junge Erwachsene mit Mehrfachbehinderung) Eintritt: € 5,(€ 4,- für Kinderfreunde-Mitglieder) pro Vortrag Anmeldung: Familienakademie der OÖ Kinderfreunde, christiana. stieger@kinderfreunde.cc, Tel: 0732-773011-67 ferienaktion Das war ein Spaß! Die Kinderfreunde waren auch heuer wieder Garant für Spiel und Spaß in den Ferien. und renovierten Gebäuden erstrahlt das Feriendorf der Kinderfreunde OÖ in Obertraun. Am 9. Juni fand im Beisein der Sponsoren und vieler Kinder das Eröffnungsfest statt. Begeistert vom neu renovierten Feriendorf sind auch die 225 Kinder, die im heurigen Sommer bei den Feriencamps in Obertraun mit dabei waren. Obertraun besticht durch seine idyllische Lage mitten in der unberührten Natur des Salzkammergutes. Tausende Kinder haben hier eine wunderschöne Ferienzeit erlebt und mit der Neueröffnung kann hier auch in Zukunft Ferienspaß auf hohem Niveau garantiert werden. ihre Mutter zieht die Kinder alleine auf. Beide Kinder freuten sich bei ihrem Aufbruch zum Kinderfreunde-Camp in Schlierbach über die von Franz Schabetsberger organisierten Rucksäcke, prall gefüllt mit Reiseproviant und dem Kinderrechte-Quartett. Möchten auch Sie einem Kind „Ferien von der Krise“ ermöglichen? Dann spenden Sie bereits für die nächsten Sommerferien. Jeder Betrag ist wichtig! Spendenkonto 31310, BLZ: 54.000, Hypo OÖ 60 Jahre Falkencamp Döbriach Filme anders und neu erleben: das ist das Ziel der „Synchronwerkstatt“, einem Projekt der Kinderfreunde Oberösterreich für Linz09 Kulturhauptstadt Europas. Am 25. Juli feierten 300 Falken aus Österreich, Deutschland und der Schweiz gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen und „Ehemaligen“ den 60. Geburtstag des Falkencamps in Döbriach. Auch 70 Falken aus Oberösterreich waren mit dabei! Seit 1949 ist das 5 Hektar große Gelände der zentrale Schauplatz der pädagogischen Kinder- und Jugendgruppenarbeit. Viele Kampagnen, Aktionen und Initiativen wurden hier entwickelt und gemeinsam mit den Kindern ausprobiert. Auch die “Kinderrepublik”, die Selbstverwaltung wesentlicher Teile des Camps durch die Kinder und Jugendlichen, ist zentraler Programmbestandteil der Falkencamps. Ferien von der Krise Die Krise der Weltwirtschaft trifft auch, und vor allem, die Kinder. Eine halbe Million Kinder (oder 31 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Österreich) hat keine Möglichkeit, zumindest eine Woche pro Jahr gemeinsam mit der Familie auf Urlaub zu fahren. Um einigen dieser Kinder 15 TeilnehmerInnen freuten der Kinderfreunde OÖ, Ferien und Freizeit Gemeinnützige GmbH und des Vereins Familienzentren der OÖ Kinderfreunde. Die Artikel geben die Meinung der AutorInnen wieder und decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Redaktion: Susanne Pollinger, Verena Forster und Simone Diensthuber; Herausgeber und Verleger: Kinderfreunde Oberösterreich, Hauptstraße 51, 4040 Linz; Layout: © Martin Bruner (www. sombrero.at); Fotos: Kinderfreunde OÖ, Rote Falken OÖ, Theater des Kindes sich am Freitag, 26. Juni über ihren Abschluss des umfangreichen Kinderfreunde-Management-Lehrganges. Sie lernten dabei nicht nur einiges über die Kinderfreunde, sie profitierten auch persönlich durch Module wie Selbst- und Zeitmanagement. Besonders viel lernten die KFML-TeilnehmerInnen durch das Erarbeiten von Projekten, deren Ergebnisse sie mit viel Engagement, Witz und Einfallsreichtum den Gästen präsentierten. September 2009 Bei 35 Feriencamps für Kinder von 5 bis 15 Jahren blieb kein Kinderwunsch offen. Ob beim Reitcamp in Freistadt, bei den Lern- und Spaßferien in Sarleinsbach oder beim Spiel&Spaßcamp in Schlierbach: Kinder hatten viele Möglichkeiten, ihre Ferien abwechslungsreich zu gestalten. Eines hatten alle Kinderfreundeangebote gemeinsam: es ging um den gemeinsamen Spaß in der Natur. Eröffnungsfest in Obertraun In neuem Glanz, mit neuem attraktiven Wirtschaftstrakt trotzdem einen Ferienaufenthalt zu ermöglichen, haben die oö. Kinderfreunde die Aktion „Ferien von der Krise“ gestartet. Mit dem Verkauf von Armbändern und dem Suchen von Sponsoren konnten die Regionen und Ortsgruppen der Kinderfreunde 14 Kindern einen kostenlosen Ferienaufenthalt ermöglichen. So zum Beispiel den von Dominic und Natalie aus dem Innviertel. Dominic hat noch zwei Geschwister und sein Vater ist Allereinerzieher. Natalie ist eines von vier Kindern, auch Veranstaltungen Wir sprechen drüber - Synchronwerkstatt Im Juli wurden dafür in den Horten Wartberg, Unterweitersdorf, Pregarten, Wilhering, Hort Einfallstraße Linz, im Teen club kids mix, im Jugendzentrum Pasching und im Freispielgelände Ebelsberg Kinder und Jugendliche eingeladen, sich auf die Welt des Filmemachens einzulassen und Filmausschnitte neu zu synchronisieren. Auf spielerische Weise experimentierten sie mit Bild und Ton. „Wichtig war uns den Kindern zu zeigen, wie man mit dem Ton eine Szene wirkungsvoll manipulieren kann.“, berichtet Projektleiterin Olga Felhofer. Beim Kinderfilmfestival selbst haben die jungen BesucherInnen die Gelegenheit, in „Synchroboxen“ live zu synchronisieren. Die Ergebnisse der Workshops werden beim Kinderfilmfestival (von 22. - 29. November 2009) im Moviemento Kino in Linz präsentiert. Derzeit werden die besten Internationalen Filme dafür ausgesucht. Nähere Infos gibt’s bald unter www. kinderfreunde.cc berger (Kinderfreunde OÖ) und Anatol Bogendorfer (Hörstadt) geht die Berliner Umweltpädagogin Susanne Neyen Fragen zu den Wirkungen von Lärm und zu Gegenstrategien für Eltern, ErzieherInnen, KindergärtnerInnen und LehrerInnen nach. Der Eintritt zum Gesprächsabend, der am Dienstag, 13. Oktober 09 um 19.00 Uhr im Keplersalon (Rathausgasse 5, 4020 Linz) stattfindet, ist frei. Hörstadt - Beschallungsfrei Hörstadt ist ein weit über das Jahr 2009 hinaus gedachtes Projekt von Linz 09, das sich für eine bewusste und menschenwürdige Gestaltung unserer hörbaren Umwelt einsetzt. Hörstadt umfasst „Beschallungsfrei“ (die Kampagne gegen Zwangsbeschallung), die Linzer Charta als Leitlinie für Stadtgestaltung in akustischem Sinne sowie das „Akustikon“ als Welt des Hörens im Zentrum von Linz. Die Eltern-Kind-Zentren der oö. Kinderfreunde sind übrigens beschallungsfrei! www.hoerstadt.at Gesucht MitarbeiterInnen gesucht Die Familienzentren der OÖ Kinderfreunde sind Träger vieler Hort-, Kindergartenund Krabbelstubengruppen in ganz OÖ. Durch die stetige Expansion und Personalwechsel suchen wir laufend Menschen, die gerne mit Kindern arbeiten und die sich den Kinderrechten sowie der Freiheit, Solidarität, Gleichheit und Toleranz verpflichtet fühlen. Alle aktuellen Stellenangebote finden sich unter www.kinderfreunde.cc Allgemeines Buchtipp: Linzer Kinderstadtführer Ein Buch der besonderen Art hat Marianne Oberladstätter geschrieben. Ihr Kinder- Ruhe und Radau Bereits jeder vierte Jugendliche muss mit dauerhaften Höreinbußen leben, und dies bevor das Berufsleben überhaupt begonnen hat. Die Ursachen liegen in einer verlärmten Welt, in der ein sorgloser Umgang mit dem Gehör üblich ist. Gesprächsabend 13. Oktober um 19.00 Uhr im Keplersalon Im Rahmen und in Kooperation mit Hörstadt veranstalten die Kinderfreunde einen Gesprächsabend zum Thema „Ruhe und Radau – Was Lärm bei Kindern und Jugendlichen anrichtet, und was wir dagegen tun können.“ In einem Gespräch mit Bernd Dobes- Stadtführer im handlichen Einsteck-Format mit dem Titel „Emilio und Lentos erobern Linz“ ist eine spannende Stadtgeschichte für Kinder und Familien. Diese werden eingeladen, Linz lustvoll zu entdecken. Die kindgerechten Texte, zahlreiche Fotos und die reizenden Illustrationen von Stefan Karch machen Appetit auf Linz. Und das nicht nur im Kulturhauptstadtjahr. Preis: EUR 12,90, Buchverlag Franz Steinmaßl, ISBN: 978-3-902427-60-1