kkv, zeitschrift der katholiken in wirtschaft und verwaltung
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kkv, zeitschrift der katholiken in wirtschaft und verwaltung 01/10 Im Interview Tobias Gotthardt zum Kirchentag Gefeiert 30. Stiftungsfest des KKV Kaarst Verabschiedet Karl-Josef Michel in Dortmund Gewonnen KKV Lohne mit Bistumspreis Inhalt • Termine 4 / 09 Terminkalender Köln 19. /20. März 2010 4 6 9 11 15 17 17 23 Hoffnung für viele Sitzung Bundesverbandsvorstand Sitzung Hauptausschuss KKV mit Pfiff und Profil Paderborn 10. April 2010 KKV setzt Akzent beim ÖKT Im Interview mit Tobias Gotthardt Geistliches Wort Postulat: Soziale Marktwirtschaft Unwürdige Debatte KKV zur Diskussion um die Hartz-Gesetze Die Welt wird christlich KKV Kaarst begeht 30. Stiftungsfest Offenheit zeigen KKV Worms vor 120 Jahren gegründet KKV Regionaltreffen Nord-Mitte, Diözesanverbände Fulda, Paderborn und Hildesheim in Paderborn Wiesbaden 16. und 17. April 2010 „Amerika und Europa in einer neuen Ära? Die Debatte über die Zukunft marktwirtschaftlicher Ordnungen“, Seminar des KKV Diözesanverbandes Limburg und der Konrad-AdenauerStiftung Dortmund 24. April 2010 Zukunft gestalten KKV Fulda will sich aktiv einbringen „Die Kirche in Lateinamerika - Tendenzen und pastorale Zielsetzung“, KKV Samstagsforum mit Weihbischof Franz Grave (Essen) Buchtipp 25. April bis 5. Mai 2010 Neuer Sammelband: Die zehn Gebote und die europäische Wertegemeinschaft KKV Frühjahrsreise nach Kreta Osnabrück 29.04.2009 „KKV trifft....Henning Scherf“, KKV-Domforum i mp r e s s um neue mitte – Zeitschrift der Katholiken in Wirtschaft undVerwaltung Herausgeber: KKV-Bundesverband. Bismarckstraße 61, 45128 Essen, E-Mail: info@kkv-bund.de, www.kkv-bund.de Redaktion: Andreas Schuppert (Chefredakteur), Joachim Hüpkes Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich sinngemäße Kürzungen vor. Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 5. Mai 2010 Die Neue Mitte erscheint vier Mal jährlich. Der Bezugspreis beträgt 2,30 Euro pro Heft bzw. 9,20 Euro pro Jahr, jeweils inkl. Versandkosten. Für Mitglieder ist der Bezugspreis im Verbandsbeitrag enthalten. Druck: Druckhaus Breyer, 49356 Diepholz. Gedruckt auf chlor- und säurefrei gebleichtem Papier. Bornhofen 2. Mai 2010 Wallfahrt des KKV Koblenz, KKV Frankfurt, KKV Limburg und KKV Wiesbaden München 12. bis 16. Mai 2010 2. Ökumenischer Kirchentag, diverse Veranstaltungen im „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“, Hansa-Haus, Programm Seite 8 Oldenburg 15. bis 16. Mai „Ethik – Wirtschaft –Solidarität“, Handeln zwischen Freiheit und Verantwortung, Diözesantag des Diözesanverbandes Münster Uder 28. bis 30. Mai 2010 3. Regionaltreffen des Regionalverbandes Ost Hirschberg 3. bis 6. Juni „Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft – Hoffnungszeichen für eine gerechtere Welt“ 2 neue mitte 01 /10 Auf ein Wort Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft Leitspruch des KKV „Ehrlich im Handel, christlich im Wandel“ ist aktueller denn je Liebe KKverinnen und KKVer Foto: KKV/Tobias Gotthardt A am 12. Januar 2010 um 16.53 Uhr Ortszeit wurde Haiti vom schwersten Erdbeben in der Region seit 200 Jahren heimgesucht. Das Ausmaß der Katastrophe, die das Beben im Armenhaus Lateinamerikas verursacht hat, weckte Erinnerungen an den Tsunami vor fünf Jahren. Aus diesem Grund startet der Bundesverband sofort eine Hilfsaktion, um den betroffenen Bewohnern des Karibikstaates zu helfen. „Die für uns kaum vorstellbaren Zerstörungen und die hohe Zahl der ums Leben gekommenen und obdachlos gewordenen Menschen erfordern unsere sofortige Hilfe. Wir rufen daher unsere Mitglieder und Freunde, aber auch alle Bürgerinnen und Bürger auf, eine großzügige Spende für die vom Erdbeben betroffenen Opfer des Karibikstaates zu leisten“, so unser Appell, den wir über die Presse und per E-Mail verbreiteten. Dank Ihrer Spendenbereitschaft sind bisher rund 11.000 Euro (Stand: Februar). zusammen gekommen und wurden über Adveniat weitergeleitet. Hierfür danke ich Ihnen ganz herzlich. Gott sei Dank fing das Jahr aber nicht nur mit dieser Katastrophe an. Im Gegenteil – unter dem Leitwort „Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft – Hoffnungszeichen für eine gerechtere Welt“ hat der Hauptausschuss des Verbandes auf Vorschlag des Bundesvorstandes bei seiner Sitzung am 14. November 2009 in Essen für die Jahre 2010 und 2011 erstmals ein Schwerpunktthema beschlossen. Das Thema soll die Arbeit des Verbandes und den Auftritt des KKV beim Ökumenischen Kirchentag 2010 in München prägen. Mit dieser Thematik wollen wir deutlich machen, dass nicht die Soziale Marktwirtschaft die Finanz- und Wirtschaftskrise ausgelöst hat, sondern die Missachtung ihrer Grundsätze, denken wir nur an die fehlende Haftung von neue mitte 01/10 Managern, aber auch die mangelnde Ethik und die damit verbundene vielfache Gier – übrigens nicht nur von Managern! Von daher ist es notwendig, dass die ethischen Grundwerte der Sozialen Marktwirtschaft und das damit verbundene Menschenbild wieder ins Bewusstsein gerufen werden. Sie sehen, unser Leitspruch „Ehrlich im Handel, christlich im Wandel“ ist aktueller denn je. Interessanterweise wird ja heute der „ehrbare Kaufmann“ wieder entdeckt. Und das heißt ja nichts anderes, als Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit im geschäftlichen Leben. Denn ohne Vertrauen läuft auf Dauer nichts. Schon gar nicht im Geschäftsleben. Das ist auch der Grund, dass der KKV in diesem Jahr erstmals den Ehrenpreis „Der Ehrbare Kaufmann“ auf dem ÖKT in München vergeben wird. Wir wollen hier eine Firma/einen Kaufmann auszeichnen, die/der unternehmerischen Mut hat, soziales Engagement zeigt und eine faire Mitarbeiterführung praktiziert. Auf dem Ökumenischen Kirchentag in München füllen wir mit dieser Themensetzung eine inhaltliche Lücke im Programm. Im Münchener KKV-Haus werden wir daher während des Kirchentages ein „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ einrichten, um so ein Forum für Diskussionen, Podien, Workshops und anderen kreativen Veranstaltungen zu bieten. Mehr dazu unter www.hausder-sozialen-marktwirtschaft.de. Ganz besonders freuen wir uns, dass der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, die Schirmherrschaft bei diesem Projekt übernommen hat. Damit wird auch der länderübergreifende Ansatz unserer Idee betont. Dass uns Europa am Herzen liegt, können Sie in unserem Grundsatzprogramm nachlesen. Das Gleiche gilt für den Schutz des Sonntags. Auch hier halten wir „an dem gesetzlichen Verbot der Sonn- und Feiertagsarbeit fest und widersetzen uns allen Tendenzen, die auf eine Aufweichung dieses Gesetzes aus kommerziellen Gründen abzielen“. Was lag also näher, dass wir die Initiative des fränkischen Europaabgeordneten und KKVers Martin Kastler zum Schutz des Sonntags auf europäischer Ebene unterstützen. Es war fast eine Spontanaktion. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz im Europäischen Parlament haben wir zusammen mit Martin Kastler sowie mit der AckermannGemeinde und dem Bonifatiuswerk eine offizielle Europäische Bürgerinitiative zum europaweiten Schutz des Sonntages angestoßen und in Straßburg vorgestellt. Für unseren Verband nahm Tobias Gotthardt, stellvertretender Verbandsvorsitzender an dem Pressegespräch teil. Eine Million Unterschriften sollen dafür europaweit gesammelt werden. Es wäre – nach Inkrafttreten des Lissabonner Vertrages – die erste Initiative dieser Art. Weitere Infos zu dieser Aktion finden unter www.freiersonntag.eu. Kurzum: Der Verband ist auf einem guten Weg. Allerdings fällt die Wirksamkeit und Überzeugungskraft des KKV ja nicht vom Himmel, unser Engagement ist gefordert. Es grüßt Sie herzlichst Bernd-M. Wehner Bundesverbandsvorsitzender 3 Titel Hoffnung für viele Nach 2003 gibt es in Deutschland zum zweiten Mal einen Ökumenischen Tag. Mit dem „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ setzt der KKV einen besonderen Akzent. In Zeiten von Wirtschaftskrisen ist das bitter nötig, sagen auch Unternehmer, die der Kirche fern stehen. E s muss, es wird einen zweiten Ökumenischen Kirchentag geben.“ Der Wunsch, den der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans-Joachim Meyer, 2003 beim ersten Treffen dieser Art formulierte, wird sieben Jahre später Wirklichkeit. Unter dem Motto „Damit Ihr Hoffnung habt“ kommen vom 12. bis 16. Mai katholische und evangelische Gläubige zu ihrem zweiten gemeinsamen Kirchentag in München zusammen. Nach der Bundeshauptstadt wird nun München hundertausende Menschen im Glauben zusammenführen – um auf dem Weg zur Einheit der Kirchen weiter voranzuschreiten, um auf die Suche nach Möglichkeiten zu gehen, den Glauben in einer weitgehend säkularisierten Welt zu leben, um miteinander zu sprechen, zu beten und zu feiern. Der zweite ökumenische Kirchentag sei ein „großer Schritt“ zur Einheit der Christen, ist Hans-Joachim Meyer heute überzeugt. Nach dem Willen der Veranstalter soll er Gelegenheit geben, das Gespräch und die Auseinandersetzung über die Grundlagen des Christseins zu suchen. „Wir sprechen unsere Einladung zum ÖKT in einer Zeit aus, die von einer Vertrauenskrise geprägt ist – wirtschaftlich, politisch und sozial, bei uns und in der Welt. Umso dringlicher müssen wir in München fragen, wie christliches Leben in der Welt und für die Welt gelingen kann“, heißt es in der Botschaft an die Christen in Deutschland. „Aus gemeinsamer Verantwortung suchen wir nach Formen gemeinsamen Handelns.“ Dennoch scheint Kritik angebracht. Das wie immer umfangreiche Programm nimmt religiöse wie gesell4 schaftspolitische Themen ebenso auf wie zahlreiche Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien. Auf der Agora werden sich Verbände, religiöse Gemeinschaften oder Pfarrgemeinden präsentieren. Der KKV kann eine breite Debatte anstoßen Nur eins fehlt auf dem Ökumenischen Kirchentag in München: Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft. Dies verwundert umso mehr als angesichts von Wirtschafts- und Finanzkrisen eine Neuausrichtung dringend nötig ist. Wo wird die Reise hingehen? Haben Wirtschaft und Politik aus der Krise gelernt oder wird einfach weitergewurschtelt? Fragen, die sich der KKV in München intensiver gestellt hat. Herausgekommen ist ein Konzept, das das Zeug hat, eine breite gesellschaftliche Debatte über die Zukunft des euopäischen Wirtschaftssystems anzustoßen. Während des Ökumenischen Jerzy Buzek, Präsident des Europäischen Parlaments, ist Schirmherr des „Hauses der Sozialen Marktwirtschaft“ . Kirchentages wird sich das Münchener Hansa-Haus in das „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“verwandeln. Mit zahlreichen Veranstaltungen will der Bundesverband nicht nur an die Väter und Mütter der Sozialen Marktwirtschaft erinnern, sondern auch Wege zeigen, wie gerechtes Wirtschaften in einer globalisierten Welt möglich ist . Das „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ soll Menschen unterschiedlichen Glaubens und politischer Auffassung zusammenbringen. Kein geringerer als der Präsident des Europäischen Parlament, Jerzy Buzek, hat sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft für das Projekt zu übernehmen. Personen des öffentlichen Lebens werben zudem als Botschafter für das Haus der Sozialen Marktwirtschaft. Für den KKV bedeutet dies eine längere Beschäftigung mit dem Thema. Das Leitwort „Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft – Hoffnungszeichen für eine gerechtere Welt“ wird den Verband nicht nur 2010 begleiten, sondern auch im Mittelpunkt des Bundesverbandstag 2011 in Hildesheim stehen. Nicht nur Christen brennt das Thema auf den Nägeln. „Wir brauchen eine Richtschnur, die unser Handeln bestimmt, ganz egal, ob wir in die Kirche gehen oder nicht“, meint der Brandenburger Unternehmer Siegfried Arnold, der wie viele kleine Betriebe von der Wirtschaftskrise besonders betroffen war. Die Aufträge blieben aus, die Kunden brachen weg. „Es kann nicht sein, dass sich einige Wenige zu Tode zocken und damit das ganze System ins Wanken bringen. Auch wenn ich nicht christlich bin, hier bin ich eurer Meinung“, sagt der Werkzeughändler. Beim Ökumenischen Kirchentag in München werde er zwar nicht dabei neue mitte 01 /10 Titel Auf dem Weg nach München: Eins der offziellen Plakate zum Ökumenischen Kirchentages 2010. sein. Dass sich aber in der Wirtschaftsund Finanzwelt „die Karre in Richtung Menschlichkeit bewegen muss“, davon ist Arnold überzeugt. Dies ist wohl das wichtigste Anliegen des Ökumenischen Kirchentages: Die moderne Gesellschaft braucht Maßstäbe, die Orientierung für das individuelle wie für das kollektive Handeln bieten. In die Auseinandersetzung um solche Maßstäbe gilt es, das christliche Erbe einzubringen. Um dies überzeugend und glaubwürdig tun zu können, will der Kirchentag nach dem suchen, was die Konfessionen und alle Menschen guten Willens in sozialen, kulturellen und politischen Fragen verbindet. In diesem Sinn soll der Ökumenische Kirchentag in besonderer Weise auch ein Ort für junge Menschen sein, die christlichem Handeln gerade im Dialog der Generationen neue und eigene Impulse geben. Dazu will auch der KKV in besonderer Weise beitragen. Mitten im Leben zu sein, so Verbandsvorsitzender Bernd-M. Wehner, das sei Anliegen des „Hauses neue mitte 01 /10 der Sozialen Marktwirtschaft“. „Wir schaffen dieses offene Forum mitten im wirtschaftlich pulsierenden Zentrum bewusst an einer Schnittstelle von Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, um Geschichte und Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft zu hinterfragen und weiter zu denken. Und wir schaffen es, weil wir das für eine der zentralen, gesellschaftlichen Aufgaben Kirchentag soll konkrete Kernbotschaften entwickeln für uns als großen kirchlichen Sozialverband und die Kirche insgesamt halten.“ Garantieren soll dies unter anderem ein von kirchlichen Sozialverbänden unter Federführung des KKV gemeinsam getragener „Münchner Appell zur Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft“ sowie der vom KKV-Verbandsvorstand neu beschlossene KKV-Ehrenpreis „Der Ehrbare Kaufmann“, den der Verband anlässlich des ÖKT erstmals vergeben wird. Vom Kirchentag insgeamt wünscht sich der Verbandsvorsitzende ähnliche Impulse. Im Detail könne der er noch die eine oder andere zentrale, konkrete und gesellschaftlich relevante Kernbotschaft entwickeln. „Wir werden dem Wert der Ökumene lange nicht gerecht, wenn wir uns zu sehr auf den Tisch und das gemeinsame Abendmahl konzentrieren.“ Entscheidend sei vielmehr, dass man in gesellschaftspolitischen und vor allem in ethischen Fragen mit einer Stimme spreche, so der Appell des KKV-Vorsitzenden. Ob der Kirchentag ein Erfolg wird, hängt also wesentlich davon ab, ob katholische und evangelische Christen Gemeinsamkeiten finden, die es ihnen ermöglicht, auch in wichtigen gesellschaftlichen Fragen zusammen zu stehen – und ein Miteinander zu pflegen, das den anderen respektiert. Die KKVerinnen und KKver sind schon heute herzlich eingeladen, den Ökumenischen Kirchentag zu besuchen, mit vielen anderen Menschen das große Glaubensfest zu feiern und vor allem im „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ am Münchener Königsplatz vorbeizuschauen. Andreas Schuppert 5 Titel „KKV soll mit Profil und Pfiff überraschen…“ Mit dem „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ (HdSM) füllt der KKV eine Lücke beim Ökumenischen Kirchentag in München. Der stellvertretende Bundesverbandsvorsitzende, Tobias Gotthardt, hat das Projekt wesentlich angestoßen. Der KKV will damit die christliche Soziallehre mit dem politischen Begriff der Sozialen Marktwirtschaft verbinden. Und spricht damit eine Sprache, die auch die Wirtschaft versteht, sagt Gotthardt. wichtige inhaltliche Impulse für unsere Arbeit als Sozialverband auf Bundes-, Regional- und Ortsebene. Wir tun alles dafür, die Dynamik dieses Projekts in alle Teile des KKV zu tragen. Die Botschafter-Initiative und das geplante Juniorentreffen können das unterstützen. Nach außen präsentieren wir uns als ein moderner, offener und im Geiste junger Sozialverband. Ich bin fest überzeugt, mit dem HdSM kann – frei nach Altbundespräsident Roman Herzog – ein „Ruck“ durch unseren KKV gehen. Herr Gotthardt, Haus der Sozialen Marktwirtschaft – wie kam es zu dieser Idee? Impulsgebend war die Münchner Ortsgemeinschaft. Ihr Vorsitzender KlausDieter Engelhardt schlug vor, als KKV das Potential des Verbandshauses am Königsplatz zu nutzen. Die Idee, daraus dann das „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ zu machen, kam mir eines morgens spontan beim joggen. Dass daraus ein solch großes Projekt würde, war mir damals noch nicht klar – ich wollte nur, dass der KKV beim ÖKT mit Profil und Pfiff glänzt und überrascht. Groß heißt ja über 20 Veranstaltungen, viele Partner und Sponsoren sowie Ehrengäste – kann man sagen, die Idee kam an? Ja. Unsere Verknüpfung der christlichen Soziallehre mit dem politischen Modebegriff der Sozialen Marktwirtschaft kommt an. Es ist die Sprache, die man auch in Politik und Wirtschaft spricht. Zusagen einflussreicher Partner wie der IHK, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, der Stiftung Familienunternehmen, der Hanns-SeidelStiftung, der Konrad-Adenauer-Stiftung und andere zeigen das. Wir positionieren uns bewusst an der Schnittstelle von Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Das HdSM ist ein offenes Forum der Sozialen Marktwirtschaft und ein klares, gesellschaftspolitisches Bekenntnis für beide Kirchen. 6 Was lernen Sie persönlich aus den Erfahrungen und Vorbereitungen rund um den KKV? Tobias Gotthardt Offen, gesellschaftspolitisch und klar – ist das der ÖKT nicht insgesamt? Das haben am Ende die Teilnehmenden zu beantworten. Und: Das wird den Erfolg der Großveranstaltung entscheidend mitbestimmen. Klar ist: Ohne das HdSM kennt das 720 Seiten starke Programm des ÖKT den Begriff der Sozialen Marktwirtschaft nur ein einziges Mal. Wenn Sie mich fragen, haben wir hier – unseren Weg als Verband gehend – eine große inhaltliche Lücke im Rahmen des ÖKT geschlossen. Wie, glauben Sie, kann der KKV von diesem Projekt profitieren? Das HdSM und – damit eng verbunden – unser Jahresthema zur „Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft“ geben Ich habe zum einen festgestellt, wie leistungsfähig, kreativ und schnell wir im KKV sein können, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Ich merke, wie produktiv unsere Bundesgeschäftsstelle arbeitet. Ich lerne, dass es mit Projekten wie dem HdSM gelingen kann, auch junge Menschen neu für den KKV zu begeistern. Und: Ich lerne, dass wir als KKV unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen brauchen. Es ist ein gutes Gefühl, mit und für den KKV aktiv zu sein und Anerkennung von vielen Seiten zu ernten – ein Gefühl, dass ich uns im KKV in Zukunft noch viel öfter wünsche. Ich habe gelernt: So wie das HdSM vom WIR im Verband lebt, so lebt auch der Verband neu durch dieses WIR-Gefühl. Machen wir dieses WIR weiter zu unserem gemeinsamen Projekt. Dann hat der KKV die Zukunft vor sich. nm neue mitte 01 /10 TITEL Der KKV beim Ökumenischen Kirchentag Auf die Besucherinnen und Besucher des ÖKT wartet im „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ ein umfangreiches Programm. Schirmherr des Projektes ist kein geringerer als der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek. Anregungen und Informationen gibt es immer aktuell unter www.haus-der-sozialen-marktwirtschaft.de Schon Tradition hat die Teilnahme des Bundesverbandes an Großereignissen wie Katholikentagen. Auch beim diesjährigen 2. Ökumenischen Kirchentag in München (12. bis16. Mai 2010) sind wir wieder mit einem Infostand auf der so genannten Agora im Messegelände (vormittags Flughafen Riehm) dabei. Sie finden uns in Halle B5 Stand Nr. E15. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Viele von Ihnen wissen nicht erst seit dieser Ausgabe der Neuen Mitte, dass der KKV beim Ökumenischen Kirchentag im Mai in den Räumen des KKVHansa-Hauses in München ein eigenes „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ eröffnet. Wir gehen als Katholischer Verband damit neue öffentlichkeitswirksame Wege der Verbandsarbeit. Wir zeigen uns als modernen, starken und zukunftszugewandten Sozialverband für Deutschland. Wir bieten vier Tage volles Programm, laden zu den rund 20 Veranstaltungen Gäste und Kirchentagsbesucher aus der ganzen Bundesrepublik ein, wenden uns über unsere, teils weltlichen Partner aber auch ganz ausdrücklich an weitere Zielgruppen. Neben Kosten im Haus selber fallen für so dieses ambitionierte Projekt des KKV auch Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit an. Wir drucken Programm- prospekte, Plakate und haben Anzeigen geschaltet. Einige externe Sponsoren für dieses Großprojekt konnten wir schon gewinnen und auch einige KKVMitglieder unterstützen den Verband an dieser Stelle. Wir würden uns freuen, wenn der ein oder andere unsere Aktivitäten – die dem Gesamtverband zugute kommt – mit einer Spende unterstützt. Joachim Hüpkes Bank im Bistum Essen, Konto 111 400 41, BLZ 360 602 95 Stichwort: Marktwirtschaft Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden. Erstmals KKV-Preis Foto: KKV „Ehrbarer Kaufmann“ gesucht Es ist ein klares Bekenntnis: Mit einem eigenen Ehrenpreis „Der Ehrbare Kaufmann“ wird der KKV-Bundesverband ab 2010 im Zwei-Jahres-Rhythmus Frauen und Männer auszeichnen, die in diesem Ideal ein besonderes Vorbild sind: Unternehmerischer Mut, bürgerschaftliches Engagement und faire Führung – das sind, grob genannt, die Kriterien des Preises. Prämierte müssen nicht zwingend Mitglieder des KKV sein. Noch bis 7. April können Vorschläge eingebracht werden. „Mit diesem Ehrenpreis besinnen wir uns als KKV auf eine alte Kernkompetenz unseres Verbandes: Das Ideal des „Ehrbaren Kaufmanns“, so Bundesverbandsvorsitzender Bernd M. Wehner. Während der Begriff heute wieder in Mode sei und eine gesellschaftspolitische Renaissance genieße, habe der KKV als einstmals kaufmännischer Verband die Idee seit 1877 hoch gehalten – „und auch dann dazu gestanden, als es nicht unbedingt ,in‘ war, in neue mitte 01/10 Zeiten schneller Gewinne bodenständig, nachhaltig und sozial zu sein.“ Der Titel des Preises „Der Ehrbare Kaufmann“ orientiert sich dabei am feststehenden Begriff des historischen Ideals „und ist dabei keinesfalls ausschließend gedacht: Er gilt für ehrbare Kaufmänner und Kauffrauen gleichermaßen.“ Erstmals vergeben wird der Preis nun am Christi-Himmelfahrts-Tag 2010 mit einem Gala-Abend im Rahmen des HAUSES DER SOZIALEN MARKTWIRTSCHAFT des KKV beim Ökumenischen Kirchentag. Danach soll er immer im Zwei-Jahres-Rhythmus anlässlich der Bundesverbandstage verliehen werden – das nächste Mal also schon 2011 in Hildesheim. Alle Mitglieder des KKV sind eingeladen, mögliche Kandidatinnen und Kandidaten bis 7. April 2010 an die Bundesgeschäftsstelle zu melden. Die Auswahl der Preisträgerin/des Preisträgers obliegt dem Bundesverbandsvorstand. tg 7 Titel Für jeden ist etwas dabei Das vorläufige Programm des „Hauses der Sozialen Marktwirtschaft“ beim ÖKT in München Mittwoch, 12. Mai 2010 11.00 Uhr Pressekonferenz zur Aktion „Sonntag bleibt Sonntag“ mit Martin Kastler, MdEP 20.00 Uhr Bayerischer Abend und Vernissage „60 Jahre KKV in Bayern. Mitten im Leben.“ 22.00 Uhr Wirtschaftsethische Nach(t)gedanken mit Wirtschaftsseelsorger Pater Dr. Benno Kuppler SJ 22.30 LANGE NACHT DER SOZIALEN MARKTWIRTSCHAFT, In Kooperation mit der Akademikerpastoral München, HochschulForum München 02.30 Uhr Präsentation der 10 Gebote der Sozialen Marktwirtschaft, virtuelle Pressekonferenz für youtube Donnerstag, 13. Mai 2010 14.00 Uhr Gipfeltreffen-Erklärung zur Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft – „Münchner Appell“ In Kooperation mit KDFB, BKU, AKG und weiteren christlichen Verbänden 15.00 Uhr „Die Mütter der Sozialen Marktwirtschaft“ – Themencafe, Podium: KDFB Vorsitzende Ingrid Fischbach (MdB), Dr. Claudia Schlembach, Hanss-Seidel-Stiftung, Dr.Katarzyna Mol, EMOTION VERLAG 19.00 Uhr Vernissage: Unsere Wege kreuzen sich, In Kooperation mit dem VKRG 20.00 Uhr Festabend – KKV Preis „Der ehrbare Kaufmann“ In Kooperation mit der Stiftung Familienunternehmen Freitag, 14. Mai 2010 09.56 Uhr Vier vor Zehn – Europa-Podium: „Die Soziale Marktwirtschaft – Erfolgsidee für Deutschland, Zukunftsmodell für die EU, ein Hoffnungszeichen für Europa und den Nahen Osten? Kooperationsveranstaltung 10.00 Uhr Kleine Philosophen! Kinder denken die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft, In Kooperation mit „Akademie Kinder philosophieren“ im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. 15.00 Uhr Wirtschaftsethisches Cafe: Aus christlicher Überzeugung – Verantwortung im Mittelstand, In Kooperation mit der IHK 20.30 Uhr Impulsbrotzeiten im Rotierenden Salon – Münchener Ordo-Gespräche, in Kooperation mit BKU, KAS, AGV und den Jungen Unternehmern Botschafterin oder Botschafter kann jeder werden: Wer zudem einen prominenten Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft kennt, kann sich mit ihm und diesem Schild fotografieren lassen. Das Bild wird auf der Internetseite www.haus-der-soziaklen-marktwirtschaft veröffentlicht. 8 Samstag, 15. Mai 2010 10.00 Uhr KKV-Samstagsforum: Zukunft der christlichen Soziallehre, Referent: Dr. Hermann Kues (MdB), Staatsekretär im Bundesfamilienministerium , In Kooperation mit dem Fördererkreis für Bildungsarbeit im KKV 14.00 Uhr Zukunftskongress: Bildung – das Soziale neu denken: Neues soziales Denken, In Kooperation mit dem KKV-Bildungswerk Bayern 17.00 Uhr Teatime: Dialog der Generationen 19.30 Uhr Wirtschaftsethischer Stammtisch: Aus der Krise wieder nix gelernt? mit Sylvia Schenk, Transparancy International, Philipp Missfelder, MdB, Bruder Paulus Terwitte u.a. In Kooperation mit den Junioren und Bewohnern des Hansa-Hauses arbeiten wir am fortlaufenden Video- bzw. youtube-Projekt „7 Minuten für die Soziale Marktwirtschaft – Gespräche auf der Orangenen Bank des KKV“. Dieses flexible Angebot soll es prominenten Kirchentagsbesuchern/innen aus Politik, Wirtschaft, … erleichtern, einen Besuch im Haus der Sozialen Marktwirtschaft in ihrem Terminkalender rund um den ÖKT einzuplanen und dabei zu sein. Seit Dezember 2009 sucht das Vorbereitungsteam auf allen Ebenen nach Botschafterinnen und Botschaftern des Hauses der Sozialen Marktwirtschaft, die das Projekt und seine Anliegen unterstützen. kkv Ansprechpartner: Joachim Hüpkes, Bundesverbandsgeschäftsführer, KKVBundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V., Bismarckstr. 61 , 45128 Essen, Tel.: 0201/87923-12, Fax.: 0201/87923-33, joachim.huepkes@ kkv-bund.de , www.wir-im-kkv.de; Tobias Gotthardt, stellvertretender Bundesverbandsvositzender, Tobias.gotthardt@web. de, Mobil: 01739289692 neue mitte 01 /10 Geistliches Wort Postulat: Soziale Marktwirtschaft Foto: KKV D ie Prinzipien der Personalität, Solidarität und Subsidiarität bilden die Strukturelemente der Katholischen Soziallehre und sind, wenngleich mit anderen Begriffen, auch die Grundlage der Christlichen Ethik der Evangelischen Kirche. Diese Prinzipien lassen sich nach einer Analyse der verschiedenen Wirtschaftsmodelle am besten im Rahmen einer freien Marktwirtschaft entfalten und umsetzen. So sagt die Enzyklika „Centesimus annus“ (CA) Papst Johannes Pauls II. ein klares Ja zur Marktwirtschaft: „Sowohl auf nationaler Ebene der einzelnen Nationen wie auch auf jener der internationalen Beziehungen scheint der freie Markt das wirksamste Instrument für die Anlage der Ressourcen und für die beste Befriedigung der Bedürfnisse zu sein(CA 34, vgl. 40). Zwar wird hier die Soziale Marktwirtschaft nicht expressis verbis beim Namen genannt, de facto ist dieses Wirtschaftssystem aber gemeint. Vorzüge der freien Marktwirtschaft sind die „verhältnismäßig guten Arbeitsmöglichkeiten, ein solides System der sozialen und beruflichen Sicherheit, die Freiheit zur Gründung von Vereinigungen und die ausgeprägte Tätigkeit von Gewerkschaften, Vorkehrungen für den Fall der Arbeitslosigkeit, die Möglichkeit demokratischer Teilnahme am gesellschaftlichen Leben“(CA 19). Dabei werden Unternehmertum, Privateigentum, Investition und Gewinn prinzipiell positiv beurteilt. Das Hauptargument für die Favorisierung und Akzeptanz der freien Marktwirtschaft liegt darin, dass dieses Wirtschaftsmodell durch seine Methoden das „positive Bemühen zum Aufbau einer demokratischen Gesellschaft, die sich von sozialer Gerechtigkeit leiten lässt…, unterstützt“ (CA 19). Bei aller Würdigung der positiven Aspekte der freien Marktwirtschaft ist jedoch darauf zu achten, dass die freie Entfaltung der Marktwirtschaft nicht zur alleinigen Regulationsin- neue mitte 01/10 stanz für das gesamte gesellschaftliche Leben werden darf. Das marktwirtschaftliche Credo ist nicht das Heil aller Dinge. Die Lösung der Probleme darf nicht in einem blinden Glauben den Prozessen der Marktkräfte überlassen werden. „Marktwirtschaft pur“ ist ein Attentat auf die soziale Gerechtigkeit. Eine freie Marktwirtschaft ohne soziale Komponenten wäre ein Rückfall in den Manchesterkapitalismus und Wirtschaftsliberalismus. Turbokapitalismus und Neoliberalismus aber degradieren den Menschen zu einem reinen Produktionsfaktor und Molekül ökonomischer Prozesse. Daher muss vor einer radikalen Kapitalismusideologie gewarnt werden. Freie Marktwirtschaft ist aus Sicht der Katholischen Soziallehre kein Freibrief für zügelloses Finanzgebaren und unmoralisches kapitalistisches Abenteuertum. Im Zentrum der freien Marktwirtschaft hat der Mensch zu stehen. Der Wert des Menschen definiert sich nicht aus der Ökonomie, sondern aus seiner Würde vor Gott und den Menschen: „Das Unternehmen darf nicht ausschließlich als ,Kapitalgesellschaft‘ angesehen werden; es ist zugleich eine ,Gemeinschaft von Menschen‘“(CA 43). Der Mensch ist das wichtigste Kapital und das kostbarste Vermögen eines Unternehmens. Von daher braucht der Markt Regeln und Moral. Er darf kein frei schwebendes, in einem wertneutralen Raum agierendes System sein, sondern ist, wenn er sozial sein will, den Menschen verpflichtet. Das Zweite Vatikanische Konzil betont: „Auch im Wirtschaftsleben sind die Würde der menschlichen Person …wie auch das Wohl der gesamten Gesellschaft zu achten und zu fördern, ist doch der Mensch Urheber, Mittelpunkt und Ziel aller Wirtschaft“(Gaudium et spes 65). Vonnöten ist eine Rückbesinnung auf die vom christlichen Menschenbild geprägte, von der katholischen und evangelischen Kirche gemeinsam getragene Wirtschaftsethik. Diese ökumenische Ethik lebt nicht vom Credo des ökonomischen Fortschritts, sondern vom Menschen, dem die Wirtschaft zu dienen hat. Im Übrigen dürfen wir die Soziale Marktwirtschaft nicht für uns oder die westliche Welt pachten, vielmehr ist angesichts der weltweiten Wirtschaftsund Finanzkrise eine globale Soziale Marktwirtschaft dringend erforderlich, die auch den Entwicklungsländern faire Chancen auf dem Weltmarkt einräumt. Vor allem muss allen Völkern der Zugang zu den Gütern unseres Globus ermöglicht werden. Die Partizipation aller an den universalen Ressourcen der Erde ist ein absolutes ethisches Gebot. Außerdem ist die Aufhebung der Blockade des Zugangs aller zu den Energiequellen elementare Voraussetzung für das friedliche Zusammenleben der Menschen. Unter diesem Aspekt bekommt der Wahlspruch Papst Pius‘ XII.: „Opus justitiae pax“(die Frucht der Gerechtigkeit ist der Friede) eine neue Aktualität. Nur die gerechte Verteilung der universalen Güter schafft Frieden. In diesem Sinne möchte auch das vom KKV initiierte und organisierte „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ auf dem Ökumenischen Kirchentag im Mai in München dem Postulat einer ebenso freien wie sozialen Marktwirtschaft Rechnung tragen und Resonanz verleihen. Prälat Prof. Dr. Friedrich Janssen, Geistlicher Beirat des KKV Bundesverbandes 9 Bundesverband Den Sonntag schützen KKV-Bundesverband stößt mit dem Abgeordneten Martin Kastler europaweite Initiative zum Sonntagsschutz an E s war fast eine Spontanaktion: Auf Initiative des Europaabgeordneten Martin Kastler hat der KKV-Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung zusammen mit der Ackermann-Gemeinde und dem Bonifatiuswerk eine offizielle Europäische Bürgerinitiative zum europaweiten Schutz des Sonntages angestoßen und im Rahmen einer Pressekonferenz im Europäischen Parlament in Straßburg vorgestellt. Eine Million Unterschriften sollen dafür europaweit gesammelt werden. Es wäre – nach Inkrafttreten des Lissabonner Vertrages – die erste Initiative dieser Art. Der Sonntag gehört zum „european way of life“ „Der Sonntag ist europäisches Kulturgut und ein fester Bestandteil des ,european way of life‘ – wir tun gut daran, ihn konsequent zu schützen”, so die klare Aussage von Tobias Gotthardt, stellvertretender KKVVerbandsvorsitzender und für den katholischen Sozialverband auf dem Podium der Pressekonferenz. Die Idee zur Initiative habe Martin Kastler „als Europaabgeordneter und EU-Bürger“ geboren. In den kommenden Wochen sollen weitere kirchliche und weltliche Partner für das Vorhaben gewonnen werden. Zwar müssen Parlament und Kommission die Detailbestimmungen zur „Europäischen Bürgerinitiative“ in einer Verordnung regeln – dem neuen Recht nach direkter Mitbestimmung aber nehme das nichts. Der Sonntag, so Gotthardt, sei aus Sicht des KKV „nicht nur ein unverzichtbarer christlicher Ruhetag“. Er sei in nahezu allen europäischen Ländern etabliert und schon allein aus gesundheitspolitischen sowie arbeitsschutztechnischen Gründen unverzichtbar: „Ein Großteil moderner, berufsbedingter Krankheiten sind psychischer Art. Stress, burn-out und Depressionen schaden den Europäern und ihrem Binnenmarkt – ein Ruhetag pro Woche biete Schutz und Auszeit.“ Das wiederum sei keine originär christliche Idee: „Nahezu jede erfolgreiche Hochkultur hatte ihren Ruhetag – und wir Europäer tun gut daran, daraus zu lernen. Wir sprechen viel über die finanzielle Förderung der Familien: Mit einem geschützten Sonntag schenken wir den Müttern, Vätern und Kindern Europas gemeinsame Zeit. Und das ist unbezahlbar.“ kkv/nm KKV spendet 11.000 Euro für Haiti Die KKV-Mitglieder haben bundesweit 11.000 Euro für die Erdbebenopfer in Haiti gespendet. Das teilte die Bundesgeschäftsstelle Ende Februar in Essen mit. „Die für uns kaum vorstellbaren Zerstörungen und die hohe Zahl der ums Leben gekommenen und obdachlos gewordenen Menschen erfordern unsere sofortige Hilfe“, so der KKV-Verbandsvorsitzende Bernd-M. Wehner. „Daher haben wir unsere Mitglieder und Freunde, aber auch alle übrigen Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, eine großzügige Spende für die vom Erdbeben betroffenen Opfer des Karibikstaates zu leisten.“ Bei der verheerenden Naturkatastrophe waren mehr als 200.000 Menschen ums Lebens gekommen. Christliche Hilfsorganisation wie die Caritas haben als Soforthilfe 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Helfer sprachen von „chaotischen Zuständen“ vor Ort, im Land fehle jegliche Infrastruktur, um den Menschen wirksam helfen zu können. Der Bundesvorsitzende rief die KKVerinnen und KKVer dazu auf, Haiti auch dann nicht zu vergessen, wenn die Medien über die Katastrophe nicht mehr berichteten. kkv/nm KKV-Förderkreis für Bildungsarbeit Der Fördererkreis für Bildungsarbeit des KKV führt zusammen mit KKV Orts- und Diözesanverbänden in den nächsten Wochen wieder einige interessante Veranstaltungen durch. Wenn auch Sie Interesse haben, mit dem Förderekreis zusammen in Ihrer Region Seminarveranstaltungen zu planen, sprechen Sie uns an. Es ist eine gute Gelegenheit, den KKV in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Wir sind Ihnen bei der Organisation, und Durchführung ihrer Veranstaltung gern behilflich. Kontakt: georg. 10 konen@ewetel.de oder joachim.huepkes@kkv-bund.de 24. April 2010 „Die Kirche in Lateinamerika - Tendenzen und pastorale Zielsetzung“, KKV Samstagsforum mit Weihbischof Franz Grave (Essen), Kommende Dortmund 29. April 2010 „KKV trifft...Henning Scherf, ehemaliger Oberbürgermeister von Bremen“, KKV Domforum, Osnabrück 15. Mai 2010 „Die Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft – ein Hoffnungszeichen für eine gerechtere Welt“ KKV-Samstagsforum beim Ökumenischen Kirchentag, mit Staatssekretär Dr. Hermann Kues, Hansa-Haus München 26. Juni 2010 KKV Samstagsforum – „KKV im Gespräch... mit Dr. Rudolf Seiters“, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Lohne neue mitte 01 /10 Bundesverband Unwürdige Debatte In der Diskussion um die Hartz-Gesetze ruft der KKV die Politik dazu auf, die Eigenverantwortung der Bürger zu stärken E ine sachliche Diskussion in der derzeitigen Debatte um die Hartz-IV-Gesetze hat der KKV-Bundesverband gefordert. Simple Stammtischparolen seien eine denkbar ungünstige Ausgangsposition, wenn es wirklich um die Schaffung eines gerechten und nachhaltig finanzierbaren Sozialstaates gehe, betonte Bundesvorsitzender Bernd-M. Wehner. Um letzteres – und um nichts anderes – sollten sich verantwortungsbewusste Politikerinnen und Politiker jetzt mit Nachdruck bemühen, so die Kritik des Bundesvorsitzenden. Die Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit trage nicht das Niveau, das es verdiene. Als einer der großen katholischen Sozialverbände Deutschlands fordert der KKV seit langem „gangbare Schritte zu mehr Eigenverantwortung.“ Bloße Umverteilung, so Wehner, „schafft selten Mehrwert und Gerechtigkeit“. Der KKV warnt schon seit Jahren davor, dass das derzeitige System der sozialen Sicherung – nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung – auf Dauer nicht mehr zu finanzieren sei. Aus diesem Grund plädiert er gerade angesichts der aktuellen Diskussion für eine Stärkung der Eigenverantwortung und das Prinzip der Subsidiarität. „Gleichzeitig“, so Wehner, „sind Politik und Medien aufgefordert, diese Diskussion muss auf die Basis der sozialen Marktwirtschaft Thematik mit mehr Sachlichkeit und Sensibilität zu behandeln. Alles andere ist schnell pauschalisierend und damit menschenverachtend.“ Insbesondere sollte die Diskussion auf der Basis der Sozialen Marktwirtschaft erfolgen: „Wer glaubt, Langzeitarbeitslose mit Eispickeln und Schneeschnippen lösten das Problem, verkennt entweder die Realitäten oder aber er hat neue mitte 01/10 die Grundideen Erhards und MüllerArmacks einfach nicht verstanden.“ „Soziale Gerechtigkeit und Eigenverantwortung sind für uns keine Gegensätze, sondern die zwei Seiten derselben Medaille. Eigenverantwortung im Sinne des Subsidiaritätsprinzips ist nicht unsozial, sondern das Kennzeichen einer Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit anstrebt. Sozial ist deshalb, was den Einzelnen zur Eigeninitiative ermutigt und zur Eigenständigkeit befähigt“, betont Wehner. Schließlich könne auch der Staat nur das verteilen, was andere vorher erwirtschaftet hätten. Wer sich nur um die Verteilung des Kuchens Gedanken mache und nicht um seine Herstellung, vergesse, dass Katholische Soziallehre wieder stärker ins Bewusstsein rufen auch der Staat unsozial handele, wenn er seinen Bürgern immer mehr von dem Geld abnehme, das sie vorher – oftmals sauer genug – verdient hätten. „Um hier gegenzusteuern, muss der Subsidiaritätsgedanken der Katholischen Soziallehre wieder stärker ins Bewusstsein gerufen werden.“ Gleichzeitig müssten im System Anreize geschaffen werden, die alle Beteiligten belohne, wenn sie sparsam mit den Mitteln umgingen. Subsidiarität – auch Hilfe zur Selbsthilfe genannt – beschränke sich daher auf „hilfreichen Beistand“. Hilfreich sei demzufolge der Beistand, der die Selbstentfaltung fördere, schädlich dagegen der, der sie beeinträchtige, hindere oder störe, so Wehner. Wesentlich angestoßen hatte die Debatte FDP-Chef Guido Westerwelle, der den Sozialstaat in Deutschland mit spätrömischer Dekadenz verglichen hatte. Dies sei nicht die „Wortwahl der Kanzlerin“, betonte eine Sprecherin der Bundesregierung. kkv/nm 11 Landesverband • Vor Ort Wirtschaft ist kein Selbstzweck Früherer Vorsitzender des KKV-Landesverbandes Bayern erhielt Bundesverdienstkreuz N ach Goldener HirschbergMedaille nun höchste Anerkennung der Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl. Andreas Koch, ehemaliger Vorsitzender des KKV Landesverbandes Bayern der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Erst im Frühsommer hatte er die höchste Auszeichnung des KKV Bayern, die Goldene Hirschberg-Medaille erhalten, die in der fast 60-jährigen Geschichte des Verbandes erst zweimal vergeben wurde. Dem 77-Jährigen aus Senden-Aufheim wurde der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, so die korrekte Bezeichnung, Anfang Dezember in Augsburg von Karl Michael Scheufele überreicht. Der Regierungspräsident von Schwaben stellte in seiner Laudatio insbesondere heraus, dass Koch als „Mann der Wirtschaft“ immer dafür eingetreten sei, dass die Wirtschaft letztlich dem Menschen dienen müsse und kein Selbstzweck sei. Außerdem betonte er, dass er als stellvertre- tender Bundesvorsitzender des KKV die Ausbildung junger, benachteiligter Menschen gefördert habe. Schließlich unterstrich er, dass sich Andreas Koch parallel dazu stets ehrenamtlich engagiert hat. Bei der Ordensverleihung nahmen neben den beiden Töchtern, einem Schwiegersohn und einer Enkelin von Andreas Koch der Vorsitzende des KKV Bayern, Dr. Klaus-Stefan Krieger, und der ehemalige Vorsitzende des KKV-Bildungswerkes, Wolfgang Barth, teil. Andreas Koch hatte sich seit 1971 in über 30 Jahren bis 2002 in verschiedenen Positionen für den KKV engagiert, zunächst in München später in Bayern und auf der Bundesebene. Zudem wirkte er von 1979 bis 2002 als Mitglied im Vorstand des KKV Bildungswerks Bayern an der Gestaltung von Erwachsenenbildung mit. Von 1992 bis 2001 vertrat Koch den KKV im Landeskomitee der Katholiken in Bayern, danach bis 2004 im Diözesanrat Augsburg. In beiden Gremien brachte er seine Erfahrung und sein Wissen auch in Sachausschüssen ein. In seiner Laudatio zur Verleihung der Goldenen Hirschberg-Medaille hatte KKV-Vorsitzender Dr. Krieger Kochs inhaltliche und publizistische Tätigkeit für den KKV hervorgehoben. Bis 2002 redigierte er das von ihm 1977 mitbegründete Verbandsorgan KKV Bayern Post – inzwischen Bayern Report –, für das er bis heute Beiträge verfasst. Aus Kochs Feder stammen zahllose Leitartikel zu politischen und gesellschaftlichen Fragen, dazu viele Presseerklärungen und Stellungnahmen des KKV Bayern. Auf Bundesebene tragen das Grundsatzprogramm und die Satzung des KKV Kochs Handschrift. Bis heute gehört er dem Bildungsbeirat des KKV Bildungswerks Bayern an und moderiert Veranstaltungen. Andreas Koch ist gebürtiger Dortmunder. Mit seiner Frau Marianne kam er 1983 über Düsseldorf und München nach Senden-Aufheim. Zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens haben dem „Geschäftsführer mit sozialem Gewissen“, so die Ulmer Südwest Presse, zum Erhalt des Bundesverdienstkreuzes gratuliert. tg/nm Vordenker und Organisator Bernhard Mecking aus Bocholt mit Dr.-Friedrich-Elz-Plakette geehrt M it der Dr.-Friedrich-ElzPlakette in Bronze ist der Vorsitzende der KKV Westfalia in Bocholt beim Neujahrsempfang geehrt worden. Bernhard Mecking ist seit 59 Jahren Mitglied im KKV. Schon in den Anfängen engagierte er sich stark für den Ortsverband und war mit vielen Ideen immer wieder Impulsgeber. Er war Mitbegründer der KKV-Theaterabteilung, war Regisseur und spielte verschiedene Rollen. Durch sein ausgeprägtes Innovationstalent war und ist er stets 12 Vordenker und Organisator zugleich, wovon der KKV Westfalia immer profitiert. Schon seit den 80er Jahren im Vorstand, wurde er 2003 zum Vorsitzenden gewählt und ist es seitdem mit großem Engagement. In ihrer Laudatio hob Christel Feldhaar, stellvertretende Bürgermeisterin und KKV-Mitglied, vor allem das soziale Engagement von Bernhard Mecking hervor. Zahlreiche Projekte wie die Bosnienhilfe „Den Winter überleben“ und die alljährliche Spendenaktion „Dem Menschen dienen“ hat er initiiert. Die Nächstenliebe wird im KKV-Westfalia auch durch den Vorsitzenden vorbildlich gelebt. Die Bürgermeisterin zitierte Hermann Hesse mit dem Ausspruch „Richte nicht deine Kräfte dorthin, wo du machtlos bist, sondern zum Nächsten, den du lieben und dem du helfen kannst“. Die Auszeichnung, wurde vom Mitglied des Diözesanvorstandes Münster, Hans-Gerd Vehorn, überreicht. Bernhard Mecking war von der Ehrung überrascht, freute sich aber sehr. Franz Holtick neue mitte 01 /10 Vor Ort Im Gespräch bleiben Der Islam war Thema beim KKV Wiesbaden D er KKV Wiesbaden veranstaltete im Januar 2010 einen Vortragsabend über das Thema: „Was Christen vom Islam wissen sollten“. Eingeladen war Peter Eberhardt, Schulamtsdirektor i.K. und früherer Leiter des Religionspädagogischen Amtes in Frankfurt und Wiesbaden. Die Muslime, die Anhänger des Islam, erkennen Gott als den Größten und Mächtigen an und versuchen, ihr Leben ganz auf ihn auszurichten. Alles im täglichen Leben soll vom Glau- ben an Gott her bestimmt sein. Das Glaubensbekenntnis ist die „Shahada“. Hier wird gesagt: „Es gibt keinen Gott außer dem einzigen Gott. Mohammed ist der Gesandte Gottes.“ Der Koran und seine Texte (Suren) bestimmen das Leben der Muslime. Für sie gibt es fünf wichtige Pflichten,die fünf Säulen des Islam: Das Glaubensbekenntnis, das fünfmalige Gebet am Tag, die Almosen für die Armen, das Fasten im Monat Ramadan, die Wallfahrt nach Mekka. Anschließend sprach Eberhardt anhand von Beispielen über die Gemeinsamkeiten zwischen Christen und Muslimen, auch über die unüberwindbaren Differenzen bei der Glaubensauslegung. Es gibt vieles, was Christen und Muslime unterscheidet. Wichtig ist aber, so Eberhardt, dass Christen und Muslime im Gespräch bleiben und so mehr Verständnis füreinander aufbringen. Die anschließende Diskussion zeigte, wie aktuell dieses Thema ist. Hartmut Röhrbein N e u e M i tg l i e d e r Wir begrüßen als neue Mitglieder: Pfr. Dr. Manfred Bauer, Kitzingen Marlis Berner, Monheim Alfred Berner, Monheim Frank Alexander Büscher, München Theresia Busse, Vechta Hans Georg Clemens, Osnabrück Renate Cruse, Arnsberg-Hüsten Marianne Dören, Höxter Günter Dören, Höxter Ursula Dreyer, Ingolstadt Maria Druckenbrod, München Inge Elbers, Emmerich Hildegard Ender, Bochum Dr. Heribert Engelhardt, Würzburg Elly Fehrenbach, Offenburg Klaus Feldmann, Gronau Dr. Susanne Gadinger, München Monika Gazda, Erfurt Thomas Gazda, Erfurt Lieselotte Gellekum, München Robert Gellekum, München Annemarie George, Kaarst Hedwig Goergen, Kevelaer Elisabeth Grewe, Vechta Ilse Grothues, Lippstadt Klaus Grothues, Lippstadt Angelika Haeming, Aachen Herbert Haeming, Aachen neue mitte 01/10 Eva Hauer, München Horst Heitz, München Marianne Herbering, Gronau Elfriede Herrnreiter, München Maria Hey, Hamm Annette Hoffstedde, Gronau Helmut Hoffstedde, Gronau Anna Hoppe, Lingen Gerhard Hoppe, Lingen Christine Horn, München Ingrid Kampert, Hamm Hugo Klein-Heßling, Monheim Christian Korten, Bad Münder Kanonikus Jochen Kosmann, Boken Charlotte Krapp, Lingen Simon Kryut, München Ingeborg Kussmann, Goch Emmy Lange, Düsseldorf-Benrath Katja Laufenburg, Hildesheim Christoph Leven, Monheim Willi Lörsch, Koblenz Gerda Lutter, Monheim Anne Meyer, Hamm Katrin Mevissen, Viersen Christel Militz, Osnabrück Dr. Ulrich Militz, Osnabrück Anna Mörker, Hamburg Dorothea Müller, Hildesheim Rainer Müller, Paderborn Thomas Müller, Hildesheim Helga Ohligschläger, Aachen Marita Peukes, Goch Nico Poppitz, Mainz Franz Josef Rademacher, Kaarst Olaf Reus, Berlin Wolfgang Richter, Braunschweig Bernhard Rüdel, Gelsenkirchen-Buer Barbara Schabmüller, Ingolstadt Karin Scherzer, Nürnberg Uwe Scherzer, Nürnberg Marlies Schmidt, Siegen Tobias Schunk, Tholey Monika Schwaiger, Ingolstadt Klaus Schwaiger, Ingolstadt Inge Soll, München Bärbel Steinkamp, Kitzingen Limtrud Stern, Kaarst Paul Stern, Kaarst Ingeborg Thevessen, Viersen Ursula Gräfin von Rothenburg, Kaarst Käthe Wierzbowski, Braunschweig Angelika Wirtz, Monheim Bernhard Wirtz, Monheim Katharina Wolff, Kaarst Karl Wolff, Kaarst 13 Vor Ort Breiter Gedankenaustausch KKV Unitas Neunkirchen lud zum Neujahrsempfang / Ehrenmitgliedschaft für Helmut Jager S einer langjährigen Tradition folgend, hat der KKV Unitas Neunkirchen zu seinem Neujahrsempfang in den Karchersaal in Furpach eingeladen. Weit über 100 Gäste, Mitglieder, Vertreter aus der Gesellschaft, aus beiden christlichen Konfessionen und aus der Politik waren dieser Einladung gefolgt. Die offizielle Neujahrsansprache hielt noch einmal der kürzlich ausgeschiedene frühere Vorsitzende, Helmut Jager. Er referierte über das Thema „Soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft“. Wie immer fand im Anschluss daran ein reger Gedankenaustausch unter den Teilnehmern über die skizzierten Gedanken und die allgemeine Situation in der Bundesrepu- 14 blik Deutschland, im Bundesland und der Stadt Neunkirchen statt. Der neu gewählte Vorstand hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen und Helmut Jager in Anwesenheit vieler Gäste, die ihn über viele Stationen seines Wirkens im Verein begleitet haben, zum Ehrenmitglied ernannt. Langjährige Verdienste Jagers gewürdigt Gina Ruthig, die 2. Vorsitzende des Vereins, umriss in ihrer Laudatio das Wirken von Helmut Jager, seine Erfolge und seine Tätigkeit für den Verein, die er, auch mit der tatkräftigen Unterstützung seiner Ehefrau, erbracht hat. Zwölf Jahre gestaltete Ministerialrat a.D. Helmut Jager zusammen mit seinen Vorstandskollegen das Vereinsleben, festigte und erweiterte den Mitgliederkreis. Er unterstrich mit seiner engagierten Vereinstätigkeit immer wieder die Bedeutung des KKV Unitas für die Kreisstadt Neunkirchen und ihre Bürger und war stets der beharrliche Motor des Vereins. Helmut Jager erhielt die Ehrenurkunde; die Arbeit seiner Ehefrau erkannte der Verein mit der Überreichung eines geschmackvollen Blumengebindes an. Es steht fest, auch 2011 wird der Verein die alte Tradition fortsetzen und das Neue Jahr mit einem breiten Gedankenaustausch mit Persönlichkeiten aus der Region beginnen. D. Eickhof neue mitte 01 /10 Vopr Ort Blickten gemeinsam auf 30 Jahre KKV in Kaarst zurück: Von links: Bernd-M. Wehner, Bundesverbandsvorsitzender, Dr. Ulrike Nienhaus, Vorsitzende der Ortsgemeinschaft Kaarst und Pfarrer Monsignore Josef Brans, neuer Geistlicher Beirat. Die Welt wird christlich KKV Kaarst begeht 30. Stiftungsfest / Wehner: Der ehrbare Kaufmann wird neu entdeckt Foto: KKV Kaarst D er KKV in Kaarst konnte im Dezember sein 30. Stiftungsfest feiern. Das Fest begann mit einer Messe in der Pfarrkirche St. Martinus, die der neue Geistliche Beirat, Monsignore. Josef Brans, zelebrierte. Die Stimmung bei der anschließenden Festveranstaltung im Pfarrzentrum St. Martinus war gut. Die Vorsitzende, Dr. Ulrike Nienhaus, rief in ihrer Rede dazu auf, „das Alte zu schätzen und zu bewahren und auf das Neue zuzugehen“. Es gehe darum, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Es gilt, sich auf die neuen Verhältnisse einzustellen. Die Globalisierung und die neue Medienwelt stellen neue Anforderungen. „Die Arbeit in den katholischen Sozialverbänden ist nicht getan – im Gegenteil. Die Globalisierung fordert Antworten auf die soziale neue mitte 01/10 Frage wie zuvor die Industrialisierung. Es ist Zeit für ein sozialpolitisches Gegengewicht, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt“, so Dr. Nienhaus weiter. Und hier liege die Herausforderung für das neue Jahrzehnt, in das der KKV Kaarst nun eintritt. Die Vorsitzende der Ortsgemeinschaft dankte auch den Mitgliedern. „Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass sich eine kirchliche Gruppierung gründet, entwickelt und fortbesteht, dass sich immer wieder Frauen und Männer finden, die die Herausforderung einer Verbandsarbeit auf sich nehmen und eine Gemeinschaft weiter tragen“. Der Bundesverbandsvorsitzende des KKV, Bernd-M. Wehner, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass durch ein christlich geprägtes Menschenbild auch die Würde derer geschützt wird, die nicht an Gott glauben. Der „ehrbare Kaufmann werde in Zeiten der Wirtschaftskrise neu entdeckt – beim KKV hat dies seit 140 Jahre Tradition“. Der kommissarische Diözesanvorsitzende Alfons Böwwer dankte dem KKV Kaarst für die aktive Unterstützung im Diözesanverband. Dr. Johann Christian Koecke von der Konrad-Adenauer-Stiftung nahm in seinem Festvortrag die Zukunft der Kirche in den Blick und stellte hier zum Teil alarmierende Zahlen vor. Er gibt jedoch auch Positives zu berichten – das Christentum außerhalb Europas ist im Aufschwung. „Nicht die Welt, sondern Europa wird weniger christlich“, so Dr. Koecke. Die Volkskirche traditioneller Prägung werde nicht mehr zurückkommen. Dr. Ulrike Nienhaus 15 Vor Ort Lebendige Gemeinschaft Vortrag bei der Jahreshauptversammlung des KKV Koblenz zum Thema Leben im Alter D ie Hälfte der Mitglieder des KKV-Koblenz trafen sich Ende Januar zur Jahreshauptversammlung. Die obligatorischen Regularien einer solchen Veranstaltung waren relativ schnell und in bemerkenswerter Einmütigkeit abgehandelt. Umso mehr aber sind die Vorträge unseres Geistlichen Beirates, Pfarrer Erich Jamann, des Vorsitzenden, Bernd Staudigel, und unseres Ehrenvorsitzenden, Rudolf Weber, besonders hervorzuheben. Pfarrer Jamann hielt einen Vortrag „Über die Kunst des Älterwerdens“ und fand damit die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Zuhörer, weil alle sogleich spürten, hier erzählt uns jemand keine frommen Geschichten, sondern gibt uns Lebenshilfen in einer Zeit, in der das Altwerden vom Jugendwahn überspült zu werden scheint. Alte Menschen dürfen nicht ausgeschlossen sein Er knüpfte damit ein Thema an, das zur Zeit in der Gesellschaft sehr kontrovers diskutiert wird. Ein paar wenige Auszüge: „Die heutigen, verbreiteten Klagen über die Alten in unsere Gesellschaft haben oft einen fast absurden, aber auch absichernden Unterton der vermuten lässt, dass die Alten abgesondert und zugleich aus der Gemeinschaft der Jüngeren ausgeschlossen werden sollten. Das geht aus so manchen Ver-öffentlichungen und auch Stimmen in öffentlichen Diskussionen hervor, wenn es da heißt, dass die vielen Alten als Zumutung für unsere Gesellschaft und als Last für die nachkommenden Generationen angesehen werden. Wir brauchen auch heute alte Menschen die uns sagen, wie die Bruchstücke unseres Lebens zusammen gehören und wie wir für unsere Gemeinschaft und Gesellschaft ein für alle tragfähiges Haus bauen können. 16 Nancy, die Stadt der Lichter: Sie steht im Herbst auf dem Reiseprogramm des KKV Koblenz nach Frankreich. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl. In früheren Zeiten wurden die Alten hoch geschätzt, sie waren der Reichtum eines Volkes. Wir brauchen heute ein neues Gespür für die Weisheit und für den Sinn des Alters.“ Der Vorsitzende machte in seinem Referat deutlich, wie sehr der KKV-Koblenz mit seinen vielfältigen Veranstaltungen dazu beiträgt, seinen Mitgliedern und Freunden das Gefühl zu geben, dass man hier einen Ort hat, wo man sich zu Hause fühlen kann und der auch im kulturellen Leben der Stadt Koblenz seinen Platz erobert hat. Er verwies hier auf die stets gut besuchten traditionellen „Dämmerschoppen“ des Vereins, bei der hochkarätige Referenten zu immer interessanten und meist zeitgemäßen Themen berichten und Anlass für ausgiebige Diskussionen sind. Einen besonderen Platz im Veranstaltungskalender unserer Gemeinschaft nehmen die seit vielen Jahren vom Ehrenvorsitzenden des Vereins vorbereiteten und mit großer Erfahrung durchgeführten kleineren und größeren Reisen ein. Herr Weber konnte auf die fast immer ausgebuchten längeren und kürzeren Reisen hinweisen und berichtete in seinem Referat auch über die Vorhaben im Jahre 2010. Gemeinsame Reisen werden von den Mitgliedern geschätzt Danach können sich unsere Mitglieder in diesem Jahr auf zwei besondere Highlights freuen. Im Mai geht es nach Holland mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten und Kunstsammlungen quer durchs Land und im September nach Frankreich: hier zu den Mittelpunkten Metz und Nancy. Zum Bedauern aller Mitglieder musste der Schatzmeister, Willi Bernhard, sein Amt aus persönlichen Gründen zur Verfügung stellen und wurde vom Vorsitzenden mit einem Präsent für seine jahrelange, vorbildliche Arbeit geehrt. Als Nachfolger wurde Dieter Siefarth vorgeschlagen und gewählt. Gerd Megens neue mitte 01 /10 Vor Ort Offen für die Welt KKV Probitas Worms feierte sein 120. Gründungsfest / Wichtiger Stellenwert im religiösen Leben S ein 120-jähriges Bestehen hat der KKV Probitas Worms gefeiert. Gäste aus Nah und Fern waren gekommen, um mit der Ortsgemeinschaft zu feiern. Der Pfarrer an Liebfrauen, Monsignore Manfred Simon, begrüßte vor allem die den Festgottesdienst gemeinsam zelebrierenden Geistlichen Beiräte auf KKV-Bundes-, Diözesan- und Ortsebene: Prälat Professor Dr. Friedrich Janssen (Vechta), Pfarrer Dr. Karl Ludwig (Mainz) und Pfarrer Jakob Strohmayer (Worms). In der Festpredigt betonte Pfarrer Dr. Ludwig, dass der KKV auch heute noch wichtige Aufgaben habe. Es gehe mehr denn je darum, den christlichen Glauben zu leben und in die sich verändernde Gesellschaft einzubringen. „Glaube, der nicht gelebt wird, verstaubt in den Museen“, so Ludwig. Im Mittelpunkt der Festlichen Stunde, zu der KKV-Vorsitzender Felix Zillien begrüßte stand die Festrede von Prälat Professor Dr. Friedrich Janssen. Das Thema: „Der KKV vor den Herausforderungen einer veränderten Gesellschaft.“ KKV muss christliche Positionslichter setzen Angesichts vielfältiger „Säkularisierungssymptome“ von der Ökonomisierung des Sonntags, bis hin zu Werteverlusten in Ehe, Familie und Gesellschaft seien heute „missionarisches Engagement und qualifiziertes Laienapostolat“ dringende Aufgaben kirchlicher Verbände. Der KKV sei wie andere christliche Vereinigungen „unverzichtbares Instrumentarium“, um Kirche in der Welt präsent zu machen und in einer „zunehmend säkularen Gesellschaft christliche Positionslichter zu setzen.“ Grußadressen unter anderem vom Bundesverbandsvorsitzenden Bernd - M. Wehner würdigten die Arbeit des KKV Probitas. Von einer Pilgerreise ins Heilige Land entbot Monsignore Wilhelm Heininger, früherer Geistlicher Beirat des KKV Probitas, Glück- und Segenswünsche. Beigeordneter Hans-Joachim Kosubek, CDU-Landtagsabgeordneter Adolf Kessel und Dr. Jürgen Neureuther (FDP) attestierten dem KKV Probitas einen wichtigen Stellenwert im religiösen Leben von Worms. „Ehrlich im Handel – christlich im Wandel sowie verankert im Glauben und offen für die Welt“ Dies sei und bleibe die Leitidee des KKV, versicherte der Vorsitzende. Felix Zillien Mit Elan und neuen Köpfen Der traditionsreiche KKV in Augsburg soll nach dem „Münchener Modell“ neu belebt werden Fotos: Archiv/Jaqueline Schaf–hauser M it Visionen, Elan und neuen Köpfen wagt der KKV in Augsburg einen Neustart. Nachdem die mit über 120 Jahren traditionsreiche Ortsgemeinschaft der alten Kaufmannsstadt Augsburg zuletzt etwas unter Motivations- und Mitgliederschwund gelitten hatten, starten der Vorstand unter Leitung des Ortsvorsitzenden Dr. Winfried Hall und ein von jungen Gesichtern geprägter „Initiatorenkreis des KKV“ mit dem jungen Theologen und Kaufmann Ralf Elcheroth an der Spitze in eine neue Ära. Ein erstes Treffen des Vorstandes, junger Neumitglieder und zahlreicher Interessierter bildete eine verheißungsvollen Auftakt. Motiviert, so Dr. Hall und Elcheroth, hätten den KKV Augsburg die Signale aus dem benachbarten München, wo der KKV-Juniorenkreis in Neuanfang in Augsburg: Das erste Treffen war ein verheißungsvoller Auftakt. zwei Jahren eine Mitgliedersteigerung von 20 Prozent und rund 200 interessierte Netzwerker/innen an den KKV band. So war das „Münchner Modell“ denn auch Vorlage für den Augsburger Auftakt, der, wenn es nach Ralf Elcheroth geht, „ein erster Schritt auf einem Erfolgsweg für den KKV in der Fugger-Stadt sein soll.“ Tobias Gotthardt 17 neue mitte 01/10 Vor Ort Herzlich verabschiedet: Karl-Josef Michel (links) Mitte: Harald Reinecke (stellv. Geschäftsführer), Rechts Geschäftsführer Heinz Wittkampf. Nur die Pflicht getan Ortsgemeinschaft Dortmund wählt neuen Vorstand/Karl-Josef Michel verabschiedet A nfang Januar hat die Ortsgemeinschaft Dortmund eine neue Leitung gewählt. KarlJosef Michel, der 40 Jahre Vorsitzender, war schied aus. Ebenso beendete Hans-Dieter Eikert seine Funktion als 2. Vorsitzender. Das Plenum wählte ein neues Leitungsteam, das sich wie folgt zusammensetzt: Geschäftsführer Heinz Wittkampf, stellvertretender Geschäftsführer Harald Reinecke, Schatzmeister Peter Schulte, Schriftführer Emil Nachtigäller. Zum Geistlichen Beirat wieder gewählt wurde Prälat Dr. Peter Klasvogt, Leiter der Kommende Dortmund. Dem Leitungsteam gehören weitere fünf Beisitzer an. Das 127. Stiftungsfest feierte der KKV am 17. Januar 2010 in der Kommende Dortmund-Brackel, die gleichzeitig Tagungsort der regelmäßigen Versammlungen ist. Es wurde eingeleitet mit der heiligen Messe, die Prälat Dr. Peter 18 Klasvogt zelebrierte. Im Rittersaal der Kommende erfolgte anschließend die offizielle Verabschiedung des langjährigen Vorsitzenden. In seiner Laudatio beleuchtete HansDieter Eikert das KKV-Leben von KarlJosef Michel, der seit 1957 Mitglied des KKV-Dortmund ist, und zählte die vielen Ämter auf, die er seit 1970 für den KKV inne hatte. In der Krise ist es nicht leicht, gegen den Strom zu schwimmen Zusammen mit seinem Vorstand hat er in all den Jahren ein anspruchsvolles Veranstaltungsprogramm entwickelt und umgesetzt. Sein Lebenswerk wurde gekrönt mit der Verleihung der Dr.-Friedrich-Elz-Plakette 2002. Der neu gewählte Geschäftsführer, Heinz Wittkampf, dankte Michel für seinen großen Einsatz für den KKV. Herr Prälat Dr. Peter Klasvogt überreichte ihm eine kleine Madonnenstatue, die er anlässlich seines Aufenthaltes vor wenigen Tagen in Rom erworben hatte. Bernd-M. Wehner, Vorsitzender des KKV-Bundesverbandes, hatte ein Grußwort übermittelt. Er wies daraufhin, dass es in der heutigen Zeit – Stichworte wie Finanzkrise, mangelnde Ethik in der Wirtschaft, Kinderarmut, Gesundheitsreform und Rentenproblematik – nicht einfach ist, gegen den Strom zu schwimmen und sich für christliche Wertvorstellungen einzusetzen. Karl-Josef Michel dankte sehr gerührt für die Ehrungen, die ihm zuteil wurden, betonte, dass er in der Tat mit Leib und Seele KKVer war und ist. Er endete mit einem bemerkenswerten und vor allem bescheidenen Satz: „Ich habe nur meine Pflicht getan.“ H.-D. Eickert neue mitte 01 /10 KKV in Kürze Meldungen Foto: KKV Monheim KKV Kaarst Die Ortsgemeinschaft Kaarst freut sich, dass ihr aktives Mitglied, Theo Thissen, mit dem diesjährigen Ehrenbecher der Stadt Kaarst ausgezeichnet wurde. Der Ehrenbecher wird jedes Jahr durch die Brauchtumsgesellschaft Carolus an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die Stadt Kaarst verdient gemacht haben. Theo Thissen wurde für sein vielfältiges Engagement ausgezeichnet. So ist er seit vielen Jahren Ratsmitglied der Stadt Kaarst und hat in dieser Funktion maßgeblich die Entwicklung der neuen Stadtmitte geprägt. Er ist zudem Vorsitzender des Stadtsportbundes und in vielen Vereinen und Gremien aktiv tätig. Der Ehrenbecher der Stadt Kaarst wird seit 1984 verliehen. Theo Thissen ist der dritte Ehrenbecherträger aus den Reihen des KKV Kaarst. Zuvor wurden bereits Dieter Schmidt, der auch Träger der Dr.-Friedrich-Elz-Plakette ist, und Hans-Dieter Grabowski, Vorsitzender der Gesellschaft Carolus, ausgezeichnet. KKV Oldenburg Zu einer eindrucksvollen Vortragsveranstaltung mit Staatssekretär a.D. Dr. Hans Joachim Gottschalk trafen sich die Mitglieder und Gäste des KKV Oldenburg im Hotel Heide. „20 Jahre Deutsche Einheit“ lautete die Überschrift zu dieser beeindruckenden Aufarbeitung der letzten 20 Jahre, in der Ereignisse und Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung erläutert wurden. Es wurde einerseits die ökonomische und wirtschaftspolitische Seite des Vereinigungsprozesses beleuchtet, andererseits aber auch, auf Grund der höchst unterschiedlichen Biographien, das Zusammenwachsen zum Miteinander der Menschen angesprochen. Dabei wurde sowohl die viel beachtete und uneigennützige Aufbau- neue mitte 01/10 hilfe vieler Institutionen, Landes und kommunaler Behörden, sowie ehrenamtlicher Helfer herausgestellt, aber auch die vielfach festzustellenden unseriösen Geschäftspraktiken gewissenloser „Abzocker“ aus dem Westen diskutiert. Der Abend brachte für alle Beteiligten viel Informationen, aber auch einen großen Beitrag zur eigenen Meinungsbildung. Die Veranstalter hätten sich allerdings über ein etwas mehr Publikum gefreut. KKV Lohne In 20 Minuten ist der Weg geschafft – vom Wohnheim für Menschen mit Behinderung bis zum Hochamt in der St.-Gertrud-Kirche. Aber allein schaffen ihn die Bewohner nicht. Also haben sich einige Mitglieder des KKV-Lohne gedacht: Da können wir helfen. So stehen einige von ihnen jeweils am dritten Sonntag im Monat vor der Tür und gehen gemeinsam mit einigen Bewohnern zur Kirche. Unterwegs wird viel gelacht und erzählt – und im Gottesdienst sind sie geeint im Gebet. Anfangs waren die Lohner unsicher, mittlerweile ist die Begegnung mit behinderten Menschen eine Bereicherung, sagen die Lohner KKV-Mitglieder. Jetzt wurden sie dafür „belohnt“. Zum neunten Mal haben das Bistum Münster und die Kirchenzeitung „Kirche und Leben“ den „Dialogpreis für gute Taten“ verliehen. Ausgezeichnet wurden fünf ehrenamtliche Initiativen im Bistum, darunter auch der Lohner KKV (Bild oben nach der Verleihung). KKV Wiesbaden Der KKV Wiesbaden lädt Mitglieder und Interessierte zur Studienreise vom 10. bis 18 August 2010 nach Cornwall und Devon/Südengland ein. Felsenklippen, die unberührte Natur der Hochmoore und das milde, vom Golfstrom beeinflusste Klima prägen die wildromantischen Landschaften im Südwesten Englands.Die Fahrt erfolgt im modernen Reisebus ab Wiesbaden. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie an dieser Reise interessiert sind. Sie erhalten dann ein ausführliches Reiseprogramm mit Anmeldeformular. Die Reise wird wieder wie in den letzten Jahren mit der Fa. Rotala StudienReisen-KulturUrlaub durchgeführt. Es steht auch wieder eine gute Reiseleitung zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an den Vorsitzenden Hartmut Röhrbein, Tel.: 0611/71 99 91. KKV Bezirksgemeinschaft Münsterland Anlässlich der November-Tagung 2009 der Bezirksgemeinschaft Münsterland in Beckum wurde der langjährige Kassierer Josef Keller verabschiedet. Seit 1983 (26 Jahre) war Josef Keller für die Kasse der Bezirksgemeinschaft Münsterland verantwortlich, alle Anwesenden sprachen ihm unter Beifall den herzlichen Dank aus. Mit einem Weinpräsent bedankte sich der Vorsitzende Josef Finke, Steinfurt-Borghorst, für die langjährige verantwortungsvolle Tätigkeit und wünschte Josef Keller weiterhin alles Gute. Zum neuen Kassierer wurde Heinz Deppe, Beckum, vorgeschlagen und gewählt. KKV Arnsberg-Neheim In einer kleinen Feierstunde ehrte die KKV-Ortsgemeinschaft Neheim ihren früheren langjährigen Vorsitzenden und jetzigen stellvertretenden Verbandsvorsitzenden Herbert Vlatten für seine 50-jährige Mitgliedschaft im 19 KKV in Kürze Nachrichten KKV. Herbert Vlatten trat im Dezember 1959 dem Jung-KKV bei. Nach seinem Wechsel in den „Stammverein“ war er von 1983 bis 1988 stellvertretener Vorsitzender und von 1988 bis 2000 erster Vorsitzender der Ortsgemeinschaft Neheim. Darüber hinaus war er fünf Jahre Mitglied des Diözesanvorstandes Paderborn und Vorsitzender des Diözesanbildungswerkes. Nach seiner Ersten Amtszeit im Bundesvorstand bis 2001 wurde er im Mai 2007 auf dem Verbandstag in Erfurt erneut in den Bundesvorstand gewählt. Sein Engagement für den KKV wurde vom im Jahre 2000 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Ortsgemeinschaft Neheim mit der Dr.-Friedrich-ElzPlakette gewürdigt. Vlatten ist auch Träger des großen goldenen Caritaskreuzes und Mitglied der päpstlichen Familie, Ritter und Träger des Sylvesterordens. Der KKV-Bundesvorstand gratuliert seinem Mitglied zu diesem Jubiläum sehr herzlich. „Wir sind froh, dass Herbert Vlatten bei uns mitarbeitet. Seine Sachkenntnis, sein Engagement und seine sympathische Art bereichern unsere Arbeit“, so Verbandsvorsitzender Bernd-M. Wehner. KKV Regionalverband Ost Am 25. März 2000 schlossen sich die Ortsgemeinschaften von Erfurt, Görlitz und Leipzig zum Regionalverband Sachsen/Thüringen zusammen. Im April 2007 erklärte die inzwischen gegründete Berliner Ortsgemeinschaft Beitritt zum Regionalverband, der sich im Dezember 2007 in Berlin zum Regionalverband Ost umbenannte. Die Ortsgemeinschaften gehören zu vier verschiedenen Diözesen und zu drei Bundesländern und haben daher große räumlichen Entfernungen zu überwinden. Der Vorsitzende, Alois Hahn, und der Vorstand hat für die Jahre 2009 und 2010 einen Arbeitsplan erstellt, der sich an den Beschlüssen des Bundesverbandstages in Münster 20 orientiert. In diesem Jahr findet das 3. Regionaltreffen des Regionalverbandes in der Heimvolkshochschule Eichsfeld in Uder statt. Das Hauptreferat zum Thema „Soziale Marktwirtschaft – ohne katholische Soziallehre nicht denkbar“ wird der Bundesverbandsvorsitzende, Bernd-M. Wehner, halten. KKV Monheim Neuer Vorsitzender der KKV-Ortsgemeinschaft Monheim am Rhein ist Herbert Süß. Er löste nach 16 Jahren den bisherigen Vorsitzenden Bernd-M. Wehner ab, der aufgrund seiner im Mai letzten Jahres erfolgten Wahl zum Bundesvorsitzenden des KKV, nicht mehr für den Ortsvorsitz kandidierte. Zuvor konnte Wehner auf der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung wieder eine erfolgreiche Bilanz für 2009 vorlegen. In seinem Rückblick erinnerte er auch an die Gründung der Monheimer Ortsgemeinschaft 1993. Damals traten 17 Damen und Herren dem KKV bei. Inzwischen ist die Zahl der Mitglieder auf 57 - mehr als das Dreifache - gewachsen. Der Vorstand präsentierte wieder ein attraktives Programm für das erste Halbjahr 2010. Bei den anschließenden Neuwahlen wurden die übrigen Vorstandsmitglieder für weitere zwei Jahre in ihrem Amt einstimmig bestätigt. Herbert Süß, ehemaliger Prokurist der Raiffeisenbank Rhein-Berg eG, der von den 40 anwesenden Mitgliedern einstimmig zum neuen KKV-Vorsitzenden gewählt wurde, dankte dem scheidenden Vorsitzenden Bernd-M. Wehner für sein außergewöhnliches Engagement. Gleichzeitig will er helfen, zusammen mit dem Vorstandsteam den erfolgreichen Weg fortzusetzen. KKV Hansa Münster In einer Feierstunde ehrte Vorsitzender Bernhard Günther seinen Vorgänger im Amt, Paul Hartz mit der Dr.-Friedrich- Elz-Plakette in Bronze und würdigte dessen Verdienste um den KKV. Paul Hartz, seit 1985 Mitglied KKV, wurde 1996 zum Vorsitzenden der Ortsgemeinschaft gewählt. Dieses Amt hatte er 12 Jahre inne. Er war verantwortlicher Herausgeber und alleiniger Redakteur der vierteljährlich erscheinenden Mitgliederzeitschrift „KKVinformation“, plante und organisierte regelmäßig attraktive Studienreisen, die dazu beitrugen, neue Mitglieder für den KKV zu gewinnen. Nicht zuletzt liegen seine Verdienste um den KKV Hansa darin, die Nutzung der vereinseigenen Immobilie „Hansahof“ zukunftssicher und im Sinne der vereinseigenen Zielsetzungen umgesetzt zu haben. Insbesondere gelang es ihm, ein tragfähiges Nutzungskonzept mit dem Seniorentreff Hansahof e.V., der Räumlichkeiten im Hansahof nutzt, zu vereinbaren und den Bestand dieser Einrichtung zu sichern. 1998 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Diözesanverbandes gewählt und blieb es bis 2006. Paul Hartz war lange Mitglied im Fördererkreis für Bildungsarbeit des KKV e.V. und dessen Vorsitzender. KKV Landesverband Bayern Dr. Albert Schmid, Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, hat sich spontan bereit erklärt, Botschafter des Hauses der Sozialen Marktwirtschaft zu werden. Schmid hatte den KKV-Landesvorsitzenden Dr. Klaus-Stefan Krieger zu einem Gespräch ins Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg eingeladen, dessen Präsident Schmid ist. Dabei stellte Krieger das viertägige Programm vor, das der KKV unter dem Titel „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ beim Ökumenischen Kirchentag in München anbietet. Schmid zeigte sich von der Idee begeistert und versprach, für das Programm im Haus der Sozialen Marktwirtschaft beim Kirchentag zu werben. neue mitte 01 /10 Jubilare J ub i l a r e Herzliche Glückwünsche unseren Jubilaren 25 Jahre 40 Jahre Toni Amler, Ingolstadt Andreas Brandt, Lohne Waltraud Braun, Mainz Heinz Bussemas, Dortmund Klaus-Peter Diegelmann, Fulda Peter Eckhoff, Lohne Peter Eilhoff, Lohne Marianne Engler, Memmingen Mathilde Franke, Duderstadt Theo Gerster, Mainz Heinz Hecking, Menden Prälat Hermann Herzig, Passau Hildegard Herrler, Ingolstadt Michael Herrler, Ingolstadt Irmgard Hövener, Duderstadt Rita Klingebiel, Duderstadt Dr. Karl Markus Köhler, Ingolstadt Dörte Linde, Hattingen Friedrich Meister, Fulda Heinz Meistermann, Lohne Bernhard Meyer, Lohne Rudolf Miller, Ingolstadt Carola Müller-Gliemann, Nottuln Erhard Neckermann, Passau Hans Nüßlein, Ingolstadt Elisabeth Ponschab, Ingolstadt Manfred Rickert, Bocholt Lieselotte Rickhei, Duderstadt Karl Schürmann, Lohne Horst Seehofer, Ingolstadt Dr. Norbert Staudacher, Ingolstadt Georg Steinkamp, Lohne Josef Terwege, Bocholt Anna Windolf, Duderstadt Josef Winter, Passau Michael Wohlfarth, Gelsenkirchen-Buer Franz Amann, Ingolstadt Kurt Atzl, Ingolstadt Bernd Busch, Hilden Helmut Ecker, Ingolstadt Dieter Grotzki, Fulda Hans Haep, Menden Hans Klapa, Hattingen Heiner Knecht, Gelsenkirchen-Buer Pastor i.R. Georg Komesker, Letmathe Franz Karl Kress, Wiesbaden Dr. Norbert Kuntz, Ingolstadt Hans Rolzhäuser, Worms Elma Rossbach, Wiesbaden Peter Schmidt, Worms Peter Schnell, Ingolstadt Alfred Tragl, Ingolstadt Walter Vomend, Worms neue mitte 01 /10 50 Jahre Heinz Dettmer, Lohne Heinz-Hermann Dücker, Höxter Manfred Eisenächer, Höxter Alfons Escher, Mainz Rainer Feldmann, Bocholt Karl-Heinz Fischer, Frankfurt Willi Geil, Worms Robert Kirschfink, Gelsenkirchen-Buer Rudolf Kock, Duisburg Dr. Leo König, Duisburg Heinz Kotthoff, Lohne Wolfgang Meurer, Worms Otto Moster, Mainz Wilfried Pack, Hannover Adam Reder, Worms Willi Reitz, Mainz Ernst Riesselmann, Lohne Paul Ringel, Korschenbroich Hans Bernhard Schork, Worms Rolf Solbach, Mainz Gregor Stroetmann, Hannover Rudolf Wanders, Gelsenkirchen-Buer Karl Weber, Höxter 60 Jahre Ralf Amann, Ingolstadt Gottfried Baumann, Bocholt Gerhard Bekkers, Duisburg Martin Bergmeier, Ingolstadt Heinz Bölting, Bocholt Herbert Bongert, Bocholt Heinz Brünenberg, Bocholt Wilhelm Feldhaus, Bocholt Theo Gerster, Mainz Franz-Werner Hoppelshäuser, Duisburg Hans Hagn, Ingolstadt Rudolf King, Ingolstadt Johannes Kröger, Lohne Günther Luwen, DuisburgRuhrort-Laar-Beeck Alfons Oberhoff, Duisburg Peter Postmeyer, Hamburg Klemens Rühling, Bocholt Dieter Sendker, Seevetal Heinz Steldermann, Bocholt Egon Surmann, Gelsenkirchen-Buer Heinz Tangelder, Bocholt Helmut Vollmering, Bocholt Siegfried Weinzierl, Ingolstadt Josef Wertenbroch, Kerken 75 Jahre Heinz Waltering, Bonn 80 Jahre Fritz Muth, Bonn 21 Vort Ort Die Zukunft mitgestalten Der KKV Fulda hat sich neue Perspektiven erarbeitet und will sich aktiv einbringen G etreu der Devise: ,Die christliche Botschaft lässt sich nicht auf das Religiöse beschränken‘, bietet der KKV in einer Zeit, in der vielfach aus Gleichgültigkeit alles gleich gültig ist, Orientierung auf der Basis der Katholischen Soziallehre und dem damit verbundenen Menschenbild.“ Mit diesen Worten skizzierte Bernd-M. Wehner, seit Mai 2009 Vorsitzender des KKV-Bundesverbandes und gebürtiger Fuldaer, anlässlich der Jahresauftaktveranstaltung des KKV Fulda „Wir begrüßen das neue Jahr“ die Ziele und Aufgaben des katholischen Sozialverbandes im Bonifatiushaus. Zuvor hatten die rund 70 KKV-Mitglieder die Heilige Messe gefeiert. Pfarrer Wunibald Jüngst, Geistlicher Beirat und zugleich 1. Vorsitzender des Fuldaer KKV, unterstrich in seiner Predigt die Bedeutung des Papstamtes sowie die Rolle des Petrus, der trotz seiner Fehler und Schwächen immer wieder von Jesus angenommen und geliebt worden sei. Letztlich sei das Vertrauen des Petrus in den Herrn immer größer gewesen als seine Verzagtheit. Auch für die Mitglieder des KKV gelte daher, sich bei ihrem Engagement immer wieder auf Christus zu besinnen, um so eine feste Grundlage zu haben. Im Anschluss an den Gottesdienst, der von Johannes Neuwirth an der Orgel musikalisch begleitet wurde, ehrten Pfarrer Jüngst und der stellvertretende Vorsitzende des KKV Fulda, Josef Hillenbrand, insgesamt zwölf Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft im KKV. In seinem Festvortrag ging Bernd–M. Wehner, der 1959 in den damaligen Jung-KKV Fulda eingetreten war, auch auf die Finanz- und Wirtschaftskrise ein. Er betonte, dass nicht die Soziale Marktwirtschaft hier versagt habe, sondern dass die Missachtung ihrer Grundsätze und die damit verbundene mangelnde Ethik aber auch die vielfach ausgeprägte Gier – nicht nur 22 Freuen sich über Auszeichnung: Hintere Reihe von links: Dieter und Elisabeth Grotzki, Günter Storch. Vordere Reihe von links: Monsignore Wunibald Jüngst, Josef Hillenbrand, Erika Storch, Ingeborg Wehner und ihr Schwager Bernd-M. Wehner, Bundesverbandsvorsitzender. von Managern – zu dieser Krise geführt habe. Deshalb sei es notwendig, dass die ethischen Grundwerte der Sozialen Marktwirtschaft und das damit verbundene Menschenbild wieder ins Bewusstsein gerufen würden. Aus diesem Grund habe der KKV für die Jahre 2010 und 2011 beschlossen, die Soziale Marktwirtschaft zum Schwerpunkthema seiner Arbeit zu machen. Unter dem Motto „Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft – Hoffnungszeichen für eine gerechtere Welt“ starte deshalb der KKV ins Jahr 2010. Gleichzeitig werde er auf dem Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in München mit dieser Themensetzung eine inhaltliche Lücke im Programm füllen. Im Münchener KKV-Haus werde während des Kirchentages ein „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ eingerichtet, um so ein Forum für Diskussionen, Podien, Workshops und anderen kreativen Veranstaltungen zu bieten. In diesem Zusammenhang erinnerte Wehner auch an den Leitspruch des Verbandes „ehrlich im Handel, christlich im Wandel“, der bereits 1877 bei seiner Gründung formuliert worden sei. „Genau diese Maxime hat man offenbar wieder entdeckt, wenn heute der Ruf nach dem „ehrbaren Kaufmann“ wieder laut wird“, so der KKV-Vorsitzende wörtlich. Nicht zuletzt aus diesem Grund werde der KKV in diesem Jahr auch erstmals den Ehrenpreis „Der Ehrbare Kaufmann“ auf dem ÖKT in München vergeben In seinem Schlusswort unterstrich Josef Hillenbrand, dass der Fuldaer KKV mit seinem neuen Vorstand wieder aktiv und engagiert im Bundesverband mitarbeite. „Der KKV Fulda hat sich neue Perspektiven erarbeitet. Er wird die Zukunft mitgestalten und seinen Optimismus bewahren“, so Hillenbrand. Er dankte dem KKV-Bundesvorsitzenden für sein Engagement. „Wir sind stolz, dass erstmals ein gebürtiger Fuldaer den Vorsitz im KKV-Bundesverband innehat.“ Zugleich dankte er allen, die bei der Vorbereitung und Durchführung des Jahresauftaktveranstaltung mitgewirkt hatten, zum Beispiel die Mandolinen- und Gitarrengruppe Langenstein/Ebert. kkv fulda neue mitte 01 /10 Literatur • Verstorbene Orientierung an der Bibel Buchtipp: Die Zehn Gebote und die europäische Wertegemeinschaft S ie sind zwar schon 3000 Jahre alt, aber immer noch aktuell: Die Zehn Gebote. Und sie werden immer wieder variiert und auf die heutige Zeit übertragen. Der Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski hat vor ein paar Jahren unter dem Titel „Das Moses Prinzip“ die „10 Gebote des 21. Jahrhunderts“ formuliert. Der BKU hat vor einiger Zeit die „10 Gebote für Unternehmer“ herausgegeben. Jetzt ist ein Buch auf den Markt gekommen, das den Titel trägt: „Zehn Gebote für Europa. Der Dekalog und die europäische Wertegemeinschaft“. Herausgeber sind Prof. Dr. Elisabeth Jünnemann und Prof. Dr. Heinz Theisen von der Katholischen Hochschule NRW.. Im Vorwort schreiben sie: „In diesem Buch haben Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Wirtschaft über die Relevanz der Zehn Gebote des Alten Testamentes in der heutigen Zeit nachgedacht. Zusammen mit unseren Kollegen der Katholischen Hochschule NordrheinWestfalen haben sie die 3000 Jahre alte Werteordnung auf ihre theoretische und praktische Relevanz für Europa hin untersucht. In der Summe der Beiträge aus der je unterschiedlichen Perspektive wird deutlich, welche Konsequenzen die bewusste Orientierung an einer biblischen Werteordnung haben kann: auf dem Weg in eine europäische Wertegemeinschaft.“ Wer die einzelnen Beiträge liest, wird dies bestätigen können. Besondere Aktualität hat aus meiner Sicht der Beitrag zum Ersten Gebot von Heinz Theisen „Das Absolute vom Relativen unterscheiden“, bei dem er sich mit der „Diktatur des Relativismus“ auseinan- dersetzt. Weitere – aus meiner Sicht besonders zu empfehlende – Beiträge sind: „Wer braucht heute noch den Sonntag?“ von Dieter Althaus, Ministerpräsident a.D., „ Du sollst nicht die Ehe brechen! – Maßgebend für die Zukunft Europas“ vom Kölner Generalvikar Dr. Schwaderlapp, „ Soziale Marktwirtschaft in der Globalisierung“ von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und „,Du sollst nicht begehren ...‘ – Überlegungen zum zehnten Gebot im Horizont von Ehe und Familie“ von Erzbischof Dr. Reinhard Marx. bmw Hinweis: Das Buch kostet im Handel 29,90 EUR, hat die ISBN 978-3932483-28-8 und ist über jede gute Buchhandlung zu beziehen oder direkt beim Altius-Verlag unter info@ altius-verlag.de. T r au e r Foto: KKV Leipzig Wir hoffen auf ein Wiedersehen bei der Auferstehung der Toten Wolfgang Bertram, Neunkirchen Hermann Bökmann, Düsseldorf Veronika Botzum, Aschaffenburg Hans-Adolf Bräutigam, Neuss Zita Brenner, Alzey Franz Buskamp, Borghorst Magda Corsten, Aachen Josef Dempfle, Koblenz Johannes Diedenhofen, Bonn Dietmar Doetsch, Neuss Dr. Reinhard Fischer, Vechta Karl Flößer, Hamburg Elke Friedryszak, Hamburg Heinz Gillenberg, Neunkirchen Heinz Haurenherm, Beckum Paul Hellwig, Hamburg Otto Henkelmann, Kitzingen neue mitte 01/10 Gerda-Anna Hennies, Koblenz Anton Hensle, Koblenz Johann-Paul Janeck, Hilden Gertrud Hess, Kaarst P. Karl Hofer SJ, Nürnberg Grete Hörner, Düsseldorf-Benrath Hans-Josef Illigens, Beckum Herbert Koch, Duderstadt Josef Kern, Freiburg Horst Kleinhempel, Hamm Irene Knobloch, Offenburg Josef Korff, Hattingen Wolfgang Krapp, Lingen Willii Löllgen, Bonn Arnold Papenheim, Arnsberg-Neheim Herbert Pauelsen, Düsseldorf Gertrud Potthast, Höxter Helmut Römer, Hildesheim Hildegard Schäfer, Arnsberg-Neheim Klaus Scheurer, Lippstadt Claus Schöner, Weiden Helmut Schmukle, Freiburg Hans Schultheis, Bochum Albertine Schweizer, Freiburg Hans Seitner, Alzey Ursula Stappen, Viersen Rolf Stähling, Münster Paul Titz, Borken Anton Ulrich, Düsseldorf Josef Völker, Neunkirchen Karl-Heinz Weeg, Borken Fritz-Martin Wiecker, Lippstadt Bartho Wohlheil, Kitzingen 23 24 neue mitte 01 /10