kkv, zeitschrift der katholiken in wirtschaft und verwaltung

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kkv, zeitschrift der katholiken in wirtschaft und verwaltung
kkv, zeitschrift der katholiken in wirtschaft und verwaltung
01/10
Im Interview
Tobias Gotthardt zum Kirchentag
Gefeiert
30. Stiftungsfest des KKV Kaarst
Verabschiedet
Karl-Josef Michel in Dortmund
Gewonnen
KKV Lohne mit Bistumspreis
Inhalt
•
Termine
4 / 09
Terminkalender
Köln
19. /20. März 2010
4
6
9
11
15
17
17
23
Hoffnung für viele
Sitzung Bundesverbandsvorstand
Sitzung Hauptausschuss
KKV mit Pfiff und Profil
Paderborn
10. April 2010
KKV setzt Akzent beim ÖKT
Im Interview mit Tobias Gotthardt
Geistliches Wort
Postulat: Soziale Marktwirtschaft
Unwürdige Debatte
KKV zur Diskussion um die Hartz-Gesetze
Die Welt wird christlich
KKV Kaarst begeht 30. Stiftungsfest
Offenheit zeigen
KKV Worms vor 120 Jahren gegründet
KKV Regionaltreffen Nord-Mitte, Diözesanverbände Fulda,
Paderborn und Hildesheim in Paderborn
Wiesbaden
16. und 17. April 2010
„Amerika und Europa in einer neuen Ära? Die Debatte über
die Zukunft marktwirtschaftlicher Ordnungen“, Seminar des
KKV Diözesanverbandes Limburg und der Konrad-AdenauerStiftung
Dortmund
24. April 2010
Zukunft gestalten
KKV Fulda will sich aktiv einbringen
„Die Kirche in Lateinamerika - Tendenzen und pastorale
Zielsetzung“, KKV Samstagsforum mit Weihbischof Franz
Grave (Essen)
Buchtipp
25. April bis 5. Mai 2010
Neuer Sammelband: Die zehn Gebote und die europäische Wertegemeinschaft
KKV Frühjahrsreise nach Kreta
Osnabrück
29.04.2009
„KKV trifft....Henning Scherf“, KKV-Domforum
i mp r e s s um
neue mitte – Zeitschrift der Katholiken in
Wirtschaft undVerwaltung
Herausgeber: KKV-Bundesverband.
Bismarckstraße 61, 45128 Essen,
E-Mail: info@kkv-bund.de,
www.kkv-bund.de
Redaktion: Andreas Schuppert (Chefredakteur),
Joachim Hüpkes
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich sinngemäße Kürzungen
vor. Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 5. Mai 2010
Die Neue Mitte erscheint vier Mal jährlich. Der Bezugspreis beträgt 2,30 Euro pro Heft bzw. 9,20 Euro pro Jahr,
jeweils inkl. Versandkosten. Für Mitglieder ist der
Bezugspreis im Verbandsbeitrag enthalten.
Druck: Druckhaus Breyer, 49356 Diepholz.
Gedruckt auf chlor- und säurefrei gebleichtem Papier.
Bornhofen
2. Mai 2010
Wallfahrt des KKV Koblenz, KKV Frankfurt, KKV Limburg und
KKV Wiesbaden
München
12. bis 16. Mai 2010
2. Ökumenischer Kirchentag, diverse Veranstaltungen im
„Haus der Sozialen Marktwirtschaft“, Hansa-Haus,
Programm Seite 8
Oldenburg
15. bis 16. Mai
„Ethik – Wirtschaft –Solidarität“, Handeln zwischen
Freiheit und Verantwortung, Diözesantag des Diözesanverbandes Münster
Uder
28. bis 30. Mai 2010
3. Regionaltreffen des Regionalverbandes Ost
Hirschberg
3. bis 6. Juni
„Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft –
Hoffnungszeichen für eine gerechtere Welt“
2
neue mitte 01 /10
Auf ein Wort
Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft
Leitspruch des KKV „Ehrlich im Handel, christlich im Wandel“ ist aktueller denn je
Liebe KKverinnen und KKVer
Foto: KKV/Tobias Gotthardt
A
am 12. Januar 2010 um 16.53
Uhr Ortszeit wurde Haiti vom
schwersten Erdbeben in der
Region seit 200 Jahren heimgesucht.
Das Ausmaß der Katastrophe, die das
Beben im Armenhaus Lateinamerikas
verursacht hat, weckte Erinnerungen
an den Tsunami vor fünf Jahren. Aus
diesem Grund startet der Bundesverband sofort eine Hilfsaktion, um den
betroffenen Bewohnern des Karibikstaates zu helfen. „Die für uns kaum
vorstellbaren Zerstörungen und die
hohe Zahl der ums Leben gekommenen und obdachlos gewordenen
Menschen erfordern unsere sofortige
Hilfe. Wir rufen daher unsere Mitglieder und Freunde, aber auch alle
Bürgerinnen und Bürger auf, eine großzügige Spende für die vom Erdbeben
betroffenen Opfer des Karibikstaates
zu leisten“, so unser Appell, den wir
über die Presse und per E-Mail verbreiteten. Dank Ihrer Spendenbereitschaft
sind bisher rund 11.000 Euro (Stand:
Februar). zusammen gekommen und
wurden über Adveniat weitergeleitet.
Hierfür danke ich Ihnen ganz herzlich.
Gott sei Dank fing das Jahr aber nicht
nur mit dieser Katastrophe an. Im
Gegenteil – unter dem Leitwort „Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft
– Hoffnungszeichen für eine gerechtere
Welt“ hat der Hauptausschuss des
Verbandes auf Vorschlag des Bundesvorstandes bei seiner Sitzung am 14.
November 2009 in Essen für die Jahre
2010 und 2011 erstmals ein Schwerpunktthema beschlossen. Das Thema
soll die Arbeit des Verbandes und den
Auftritt des KKV beim Ökumenischen
Kirchentag 2010 in München prägen. Mit dieser Thematik wollen wir
deutlich machen, dass nicht die Soziale
Marktwirtschaft die Finanz- und Wirtschaftskrise ausgelöst hat, sondern die
Missachtung ihrer Grundsätze, denken
wir nur an die fehlende Haftung von
neue mitte 01/10
Managern, aber auch die mangelnde Ethik und die damit verbundene
vielfache Gier – übrigens nicht nur von
Managern! Von daher ist es notwendig, dass die ethischen Grundwerte
der Sozialen Marktwirtschaft und das
damit verbundene Menschenbild wieder ins Bewusstsein gerufen werden.
Sie sehen, unser Leitspruch „Ehrlich
im Handel, christlich im Wandel“ ist
aktueller denn je.
Interessanterweise wird ja heute der
„ehrbare Kaufmann“ wieder entdeckt.
Und das heißt ja nichts anderes, als
Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit im
geschäftlichen Leben. Denn ohne Vertrauen läuft auf Dauer nichts. Schon gar
nicht im Geschäftsleben. Das ist auch
der Grund, dass der KKV in diesem Jahr
erstmals den Ehrenpreis „Der Ehrbare
Kaufmann“ auf dem ÖKT in München
vergeben wird. Wir wollen hier eine
Firma/einen Kaufmann auszeichnen,
die/der unternehmerischen Mut hat,
soziales Engagement zeigt und eine
faire Mitarbeiterführung praktiziert.
Auf dem Ökumenischen Kirchentag in
München füllen wir mit dieser Themensetzung eine inhaltliche Lücke im
Programm. Im Münchener KKV-Haus
werden wir daher während des Kirchentages ein „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ einrichten, um so ein Forum
für Diskussionen, Podien, Workshops
und anderen kreativen Veranstaltungen
zu bieten. Mehr dazu unter www.hausder-sozialen-marktwirtschaft.de.
Ganz besonders freuen wir uns, dass
der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, die Schirmherrschaft bei diesem Projekt übernommen
hat. Damit wird auch der länderübergreifende Ansatz unserer Idee betont.
Dass uns Europa am Herzen liegt,
können Sie in unserem Grundsatzprogramm nachlesen. Das Gleiche gilt für
den Schutz des Sonntags. Auch hier
halten wir „an dem gesetzlichen Verbot
der Sonn- und Feiertagsarbeit fest und
widersetzen uns allen Tendenzen, die
auf eine Aufweichung dieses Gesetzes
aus kommerziellen Gründen abzielen“.
Was lag also näher, dass wir die Initiative des fränkischen Europaabgeordneten und KKVers Martin Kastler zum
Schutz des Sonntags auf europäischer
Ebene unterstützen.
Es war fast eine Spontanaktion. Im
Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz im Europäischen Parlament
haben wir zusammen mit Martin
Kastler sowie mit der AckermannGemeinde und dem Bonifatiuswerk
eine offizielle Europäische Bürgerinitiative zum europaweiten Schutz des
Sonntages angestoßen und in Straßburg
vorgestellt. Für unseren Verband nahm
Tobias Gotthardt, stellvertretender
Verbandsvorsitzender an dem Pressegespräch teil. Eine Million Unterschriften
sollen dafür europaweit gesammelt
werden. Es wäre – nach Inkrafttreten
des Lissabonner Vertrages – die erste
Initiative dieser Art. Weitere Infos zu
dieser Aktion finden unter www.freiersonntag.eu. Kurzum: Der Verband ist
auf einem guten Weg. Allerdings fällt
die Wirksamkeit und Überzeugungskraft des KKV ja nicht vom Himmel,
unser Engagement ist gefordert.
Es grüßt Sie herzlichst
Bernd-M. Wehner
Bundesverbandsvorsitzender
3
Titel
Hoffnung für viele
Nach 2003 gibt es in Deutschland zum zweiten Mal einen Ökumenischen Tag. Mit dem „Haus
der Sozialen Marktwirtschaft“ setzt der KKV einen besonderen Akzent. In Zeiten von
Wirtschaftskrisen ist das bitter nötig, sagen auch Unternehmer, die der Kirche fern stehen.
E
s muss, es wird einen
zweiten Ökumenischen
Kirchentag geben.“ Der
Wunsch, den der frühere
Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
(ZdK), Hans-Joachim Meyer, 2003
beim ersten Treffen dieser Art formulierte, wird sieben Jahre später Wirklichkeit. Unter dem Motto „Damit Ihr
Hoffnung habt“ kommen vom 12. bis
16. Mai katholische und evangelische
Gläubige zu ihrem zweiten gemeinsamen Kirchentag in München zusammen. Nach der Bundeshauptstadt
wird nun München hundertausende
Menschen im Glauben zusammenführen – um auf dem Weg zur Einheit der
Kirchen weiter voranzuschreiten, um
auf die Suche nach Möglichkeiten zu
gehen, den Glauben in einer weitgehend säkularisierten Welt zu leben,
um miteinander zu sprechen, zu beten
und zu feiern. Der zweite ökumenische
Kirchentag sei ein „großer Schritt“ zur
Einheit der Christen, ist Hans-Joachim
Meyer heute überzeugt. Nach dem Willen der Veranstalter soll er Gelegenheit
geben, das Gespräch und die Auseinandersetzung über die Grundlagen des
Christseins zu suchen. „Wir sprechen
unsere Einladung zum ÖKT in einer
Zeit aus, die von einer Vertrauenskrise
geprägt ist – wirtschaftlich, politisch
und sozial, bei uns und in der Welt.
Umso dringlicher müssen wir in München fragen, wie christliches Leben
in der Welt und für die Welt gelingen
kann“, heißt es in der Botschaft an die
Christen in Deutschland. „Aus gemeinsamer Verantwortung suchen wir nach
Formen gemeinsamen Handelns.“
Dennoch scheint Kritik angebracht.
Das wie immer umfangreiche Programm nimmt religiöse wie gesell4
schaftspolitische Themen ebenso auf
wie zahlreiche Angebote für Kinder,
Jugendliche und Familien. Auf der
Agora werden sich Verbände, religiöse
Gemeinschaften oder Pfarrgemeinden
präsentieren.
Der KKV kann eine breite
Debatte anstoßen
Nur eins fehlt auf dem Ökumenischen
Kirchentag in München: Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der
Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft.
Dies verwundert umso mehr als angesichts von Wirtschafts- und Finanzkrisen eine Neuausrichtung dringend
nötig ist. Wo wird die Reise hingehen?
Haben Wirtschaft und Politik aus der
Krise gelernt oder wird einfach weitergewurschtelt? Fragen, die sich der KKV
in München intensiver gestellt hat.
Herausgekommen ist ein Konzept, das
das Zeug hat, eine breite gesellschaftliche Debatte über die Zukunft des
euopäischen Wirtschaftssystems anzustoßen. Während des Ökumenischen
Jerzy Buzek, Präsident des Europäischen
Parlaments, ist Schirmherr des „Hauses der
Sozialen Marktwirtschaft“ .
Kirchentages wird sich das Münchener
Hansa-Haus in das „Haus der Sozialen
Marktwirtschaft“verwandeln. Mit zahlreichen Veranstaltungen will der Bundesverband nicht nur an die Väter und
Mütter der Sozialen Marktwirtschaft
erinnern, sondern auch Wege zeigen,
wie gerechtes Wirtschaften in einer
globalisierten Welt möglich ist . Das
„Haus der Sozialen Marktwirtschaft“
soll Menschen unterschiedlichen
Glaubens und politischer Auffassung
zusammenbringen. Kein geringerer
als der Präsident des Europäischen
Parlament, Jerzy Buzek, hat sich bereit
erklärt, die Schirmherrschaft für das
Projekt zu übernehmen. Personen des
öffentlichen Lebens werben zudem als
Botschafter für das Haus der Sozialen
Marktwirtschaft. Für den KKV bedeutet dies eine längere Beschäftigung mit
dem Thema. Das Leitwort „Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft –
Hoffnungszeichen für eine gerechtere
Welt“ wird den Verband nicht nur 2010
begleiten, sondern auch im Mittelpunkt des Bundesverbandstag 2011 in
Hildesheim stehen.
Nicht nur Christen brennt das Thema
auf den Nägeln. „Wir brauchen eine
Richtschnur, die unser Handeln bestimmt, ganz egal, ob wir in die Kirche
gehen oder nicht“, meint der Brandenburger Unternehmer Siegfried Arnold,
der wie viele kleine Betriebe von der
Wirtschaftskrise besonders betroffen
war. Die Aufträge blieben aus, die
Kunden brachen weg. „Es kann nicht
sein, dass sich einige Wenige zu Tode
zocken und damit das ganze System
ins Wanken bringen. Auch wenn ich
nicht christlich bin, hier bin ich eurer
Meinung“, sagt der Werkzeughändler.
Beim Ökumenischen Kirchentag in
München werde er zwar nicht dabei
neue mitte 01 /10
Titel
Auf dem Weg nach München: Eins der offziellen Plakate zum Ökumenischen Kirchentages 2010.
sein. Dass sich aber in der Wirtschaftsund Finanzwelt „die Karre in Richtung
Menschlichkeit bewegen muss“, davon
ist Arnold überzeugt.
Dies ist wohl das wichtigste Anliegen
des Ökumenischen Kirchentages:
Die moderne Gesellschaft braucht
Maßstäbe, die Orientierung für das
individuelle wie für das kollektive
Handeln bieten. In die Auseinandersetzung um solche Maßstäbe gilt es, das
christliche Erbe einzubringen. Um dies
überzeugend und glaubwürdig tun zu
können, will der Kirchentag nach dem
suchen, was die Konfessionen und alle
Menschen guten Willens in sozialen,
kulturellen und politischen Fragen
verbindet. In diesem Sinn soll der
Ökumenische Kirchentag in besonderer
Weise auch ein Ort für junge Menschen
sein, die christlichem Handeln gerade
im Dialog der Generationen neue und
eigene Impulse geben.
Dazu will auch der KKV in besonderer
Weise beitragen. Mitten im Leben zu
sein, so Verbandsvorsitzender Bernd-M.
Wehner, das sei Anliegen des „Hauses
neue mitte 01 /10
der Sozialen Marktwirtschaft“. „Wir
schaffen dieses offene Forum mitten im
wirtschaftlich pulsierenden Zentrum
bewusst an einer Schnittstelle von
Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft und
Politik, um Geschichte und Zukunft
der Sozialen Marktwirtschaft zu hinterfragen und weiter zu denken. Und
wir schaffen es, weil wir das für eine der
zentralen, gesellschaftlichen Aufgaben
Kirchentag soll konkrete
Kernbotschaften entwickeln
für uns als großen kirchlichen Sozialverband und die Kirche insgesamt halten.“
Garantieren soll dies unter anderem ein
von kirchlichen Sozialverbänden unter
Federführung des KKV gemeinsam getragener „Münchner Appell zur Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft“
sowie der vom KKV-Verbandsvorstand
neu beschlossene KKV-Ehrenpreis „Der
Ehrbare Kaufmann“, den der Verband
anlässlich des ÖKT erstmals vergeben wird. Vom Kirchentag insgeamt
wünscht sich der Verbandsvorsitzende
ähnliche Impulse. Im Detail könne der
er noch die eine oder andere zentrale,
konkrete und gesellschaftlich relevante
Kernbotschaft entwickeln. „Wir werden
dem Wert der Ökumene lange nicht
gerecht, wenn wir uns zu sehr auf den
Tisch und das gemeinsame Abendmahl
konzentrieren.“ Entscheidend sei
vielmehr, dass man in gesellschaftspolitischen und vor allem in ethischen
Fragen mit einer Stimme spreche, so
der Appell des KKV-Vorsitzenden.
Ob der Kirchentag ein Erfolg wird,
hängt also wesentlich davon ab, ob
katholische und evangelische Christen
Gemeinsamkeiten finden, die es
ihnen ermöglicht, auch in wichtigen
gesellschaftlichen Fragen zusammen
zu stehen – und ein Miteinander zu
pflegen, das den anderen respektiert.
Die KKVerinnen und KKver sind schon
heute herzlich eingeladen, den Ökumenischen Kirchentag zu besuchen,
mit vielen anderen Menschen das
große Glaubensfest zu feiern und vor
allem im „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ am Münchener Königsplatz
vorbeizuschauen. Andreas Schuppert
5
Titel
„KKV soll mit Profil und
Pfiff überraschen…“
Mit dem „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ (HdSM) füllt der KKV eine Lücke beim Ökumenischen Kirchentag in München. Der stellvertretende Bundesverbandsvorsitzende, Tobias
Gotthardt, hat das Projekt wesentlich angestoßen. Der KKV will damit die christliche Soziallehre
mit dem politischen Begriff der Sozialen Marktwirtschaft verbinden. Und spricht damit eine
Sprache, die auch die Wirtschaft versteht, sagt Gotthardt.
wichtige inhaltliche Impulse für unsere
Arbeit als Sozialverband auf Bundes-,
Regional- und Ortsebene. Wir tun alles
dafür, die Dynamik dieses Projekts
in alle Teile des KKV zu tragen. Die
Botschafter-Initiative und das geplante
Juniorentreffen können das unterstützen. Nach außen präsentieren wir uns
als ein moderner, offener und im Geiste
junger Sozialverband. Ich bin fest überzeugt, mit dem HdSM kann – frei nach
Altbundespräsident Roman Herzog –
ein „Ruck“ durch unseren KKV gehen.
Herr Gotthardt, Haus der Sozialen
Marktwirtschaft – wie kam es zu
dieser Idee?
Impulsgebend war die Münchner Ortsgemeinschaft. Ihr Vorsitzender KlausDieter Engelhardt schlug vor, als KKV
das Potential des Verbandshauses am
Königsplatz zu nutzen. Die Idee, daraus
dann das „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ zu machen, kam mir eines
morgens spontan beim joggen. Dass
daraus ein solch großes Projekt würde,
war mir damals noch nicht klar – ich
wollte nur, dass der KKV beim ÖKT mit
Profil und Pfiff glänzt und überrascht.
Groß heißt ja über 20 Veranstaltungen, viele Partner und Sponsoren
sowie Ehrengäste – kann man sagen,
die Idee kam an?
Ja. Unsere Verknüpfung der christlichen Soziallehre mit dem politischen
Modebegriff der Sozialen Marktwirtschaft kommt an. Es ist die Sprache,
die man auch in Politik und Wirtschaft
spricht. Zusagen einflussreicher Partner
wie der IHK, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, der Stiftung Familienunternehmen, der Hanns-SeidelStiftung, der Konrad-Adenauer-Stiftung
und andere zeigen das. Wir positionieren uns bewusst an der Schnittstelle
von Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft
und Politik. Das HdSM ist ein offenes
Forum der Sozialen Marktwirtschaft
und ein klares, gesellschaftspolitisches
Bekenntnis für beide Kirchen.
6
Was lernen Sie persönlich aus den
Erfahrungen und Vorbereitungen rund
um den KKV?
Tobias Gotthardt
Offen, gesellschaftspolitisch und klar
– ist das der ÖKT nicht insgesamt?
Das haben am Ende die Teilnehmenden zu beantworten. Und: Das
wird den Erfolg der Großveranstaltung
entscheidend mitbestimmen. Klar ist:
Ohne das HdSM kennt das 720 Seiten
starke Programm des ÖKT den Begriff
der Sozialen Marktwirtschaft nur ein
einziges Mal. Wenn Sie mich fragen, haben wir hier – unseren Weg als Verband
gehend – eine große inhaltliche Lücke
im Rahmen des ÖKT geschlossen.
Wie, glauben Sie, kann der KKV von
diesem Projekt profitieren?
Das HdSM und – damit eng verbunden
– unser Jahresthema zur „Renaissance
der Sozialen Marktwirtschaft“ geben
Ich habe zum einen festgestellt, wie
leistungsfähig, kreativ und schnell wir
im KKV sein können, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Ich
merke, wie produktiv unsere Bundesgeschäftsstelle arbeitet. Ich lerne, dass es
mit Projekten wie dem HdSM gelingen
kann, auch junge Menschen neu für
den KKV zu begeistern. Und: Ich lerne,
dass wir als KKV unser Licht nicht
unter den Scheffel zu stellen brauchen.
Es ist ein gutes Gefühl, mit und für
den KKV aktiv zu sein und Anerkennung von vielen Seiten zu ernten – ein
Gefühl, dass ich uns im KKV in Zukunft
noch viel öfter wünsche. Ich habe
gelernt: So wie das HdSM vom WIR im
Verband lebt, so lebt auch der Verband
neu durch dieses WIR-Gefühl. Machen
wir dieses WIR weiter zu unserem gemeinsamen Projekt. Dann hat der KKV
die Zukunft vor sich. nm
neue mitte 01 /10
TITEL
Der KKV beim
Ökumenischen Kirchentag
Auf die Besucherinnen und Besucher des ÖKT wartet im „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“
ein umfangreiches Programm. Schirmherr des Projektes ist kein geringerer als der Präsident
des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek. Anregungen und Informationen gibt es immer
aktuell unter www.haus-der-sozialen-marktwirtschaft.de
Schon Tradition hat die Teilnahme des
Bundesverbandes an Großereignissen
wie Katholikentagen. Auch beim diesjährigen 2. Ökumenischen Kirchentag
in München (12. bis16. Mai 2010) sind
wir wieder mit einem Infostand auf der
so genannten Agora im Messegelände
(vormittags Flughafen Riehm) dabei.
Sie finden uns in Halle B5 Stand Nr.
E15. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Viele von Ihnen wissen nicht erst seit
dieser Ausgabe der Neuen Mitte, dass
der KKV beim Ökumenischen Kirchentag im Mai in den Räumen des KKVHansa-Hauses in München ein eigenes
„Haus der Sozialen Marktwirtschaft“
eröffnet. Wir gehen als Katholischer
Verband damit neue öffentlichkeitswirksame Wege der Verbandsarbeit. Wir
zeigen uns als modernen, starken und
zukunftszugewandten Sozialverband
für Deutschland. Wir bieten vier Tage
volles Programm, laden zu den rund 20
Veranstaltungen Gäste und Kirchentagsbesucher aus der ganzen Bundesrepublik ein, wenden uns über unsere,
teils weltlichen Partner aber auch ganz
ausdrücklich an weitere Zielgruppen.
Neben Kosten im Haus selber fallen
für so dieses ambitionierte Projekt des
KKV auch Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit an. Wir drucken Programm-
prospekte, Plakate und haben Anzeigen
geschaltet. Einige externe Sponsoren
für dieses Großprojekt konnten wir
schon gewinnen und auch einige KKVMitglieder unterstützen den Verband
an dieser Stelle. Wir würden uns freuen, wenn der ein oder andere unsere
Aktivitäten – die dem Gesamtverband
zugute kommt – mit einer Spende
unterstützt. Joachim Hüpkes
Bank im Bistum Essen, Konto 111
400 41, BLZ 360 602 95 Stichwort:
Marktwirtschaft
Spendenbescheinigungen können
ausgestellt werden.
Erstmals KKV-Preis
Foto: KKV
„Ehrbarer Kaufmann“ gesucht
Es ist ein klares Bekenntnis: Mit einem eigenen Ehrenpreis „Der Ehrbare Kaufmann“ wird der KKV-Bundesverband ab 2010 im Zwei-Jahres-Rhythmus Frauen
und Männer auszeichnen, die in diesem Ideal ein besonderes Vorbild sind: Unternehmerischer Mut, bürgerschaftliches Engagement und faire Führung – das sind,
grob genannt, die Kriterien des Preises. Prämierte müssen nicht zwingend Mitglieder des KKV sein. Noch bis
7. April können Vorschläge eingebracht werden. „Mit
diesem Ehrenpreis besinnen wir uns als KKV auf eine
alte Kernkompetenz unseres Verbandes: Das Ideal des
„Ehrbaren Kaufmanns“, so Bundesverbandsvorsitzender
Bernd M. Wehner. Während der Begriff heute wieder in
Mode sei und eine gesellschaftspolitische Renaissance
genieße, habe der KKV als einstmals kaufmännischer
Verband die Idee seit 1877 hoch gehalten – „und auch
dann dazu gestanden, als es nicht unbedingt ,in‘ war, in
neue mitte 01/10
Zeiten schneller Gewinne bodenständig, nachhaltig und
sozial zu sein.“
Der Titel des Preises „Der Ehrbare Kaufmann“ orientiert
sich dabei am feststehenden Begriff des historischen
Ideals „und ist dabei keinesfalls ausschließend gedacht:
Er gilt für ehrbare Kaufmänner und Kauffrauen gleichermaßen.“ Erstmals vergeben wird der Preis nun am
Christi-Himmelfahrts-Tag 2010 mit einem Gala-Abend
im Rahmen des HAUSES DER SOZIALEN MARKTWIRTSCHAFT des KKV beim Ökumenischen Kirchentag. Danach soll er immer im Zwei-Jahres-Rhythmus anlässlich
der Bundesverbandstage verliehen werden – das nächste Mal also schon 2011 in Hildesheim. Alle Mitglieder
des KKV sind eingeladen, mögliche Kandidatinnen und
Kandidaten bis 7. April 2010 an die Bundesgeschäftsstelle zu melden. Die Auswahl der Preisträgerin/des
Preisträgers obliegt dem Bundesverbandsvorstand. tg
7
Titel
Für jeden ist etwas dabei
Das vorläufige Programm des „Hauses der Sozialen Marktwirtschaft“ beim ÖKT in München
Mittwoch, 12. Mai 2010
11.00 Uhr Pressekonferenz zur
Aktion „Sonntag bleibt Sonntag“ mit
Martin Kastler, MdEP
20.00 Uhr Bayerischer Abend und
Vernissage „60 Jahre KKV in Bayern.
Mitten im Leben.“
22.00 Uhr Wirtschaftsethische
Nach(t)gedanken mit Wirtschaftsseelsorger Pater Dr. Benno Kuppler SJ
22.30 LANGE NACHT DER SOZIALEN
MARKTWIRTSCHAFT, In Kooperation
mit der Akademikerpastoral München,
HochschulForum München
02.30 Uhr Präsentation der 10 Gebote
der Sozialen Marktwirtschaft, virtuelle
Pressekonferenz für youtube
Donnerstag, 13. Mai 2010
14.00 Uhr Gipfeltreffen-Erklärung
zur Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft – „Münchner Appell“ In
Kooperation mit KDFB, BKU, AKG und
weiteren christlichen Verbänden
15.00 Uhr „Die Mütter der Sozialen
Marktwirtschaft“ – Themencafe,
Podium: KDFB Vorsitzende Ingrid Fischbach (MdB), Dr. Claudia
Schlembach, Hanss-Seidel-Stiftung,
Dr.Katarzyna Mol, EMOTION VERLAG
19.00 Uhr Vernissage: Unsere Wege
kreuzen sich, In Kooperation mit dem
VKRG
20.00 Uhr Festabend – KKV Preis
„Der ehrbare Kaufmann“ In Kooperation mit der Stiftung Familienunternehmen
Freitag, 14. Mai 2010
09.56 Uhr Vier vor Zehn – Europa-Podium: „Die Soziale Marktwirtschaft –
Erfolgsidee für Deutschland, Zukunftsmodell für die EU, ein Hoffnungszeichen für Europa und den Nahen Osten?
Kooperationsveranstaltung
10.00 Uhr Kleine Philosophen! Kinder
denken die Zukunft der Sozialen
Marktwirtschaft, In Kooperation mit
„Akademie Kinder philosophieren“ im
Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.
15.00 Uhr Wirtschaftsethisches Cafe:
Aus christlicher Überzeugung – Verantwortung im Mittelstand,
In Kooperation mit der IHK
20.30 Uhr Impulsbrotzeiten im Rotierenden Salon – Münchener
Ordo-Gespräche, in Kooperation mit
BKU, KAS, AGV und den Jungen
Unternehmern
Botschafterin oder Botschafter kann jeder werden: Wer zudem einen prominenten Vertreter aus
Kirche, Politik und Gesellschaft kennt, kann sich mit ihm und diesem Schild fotografieren lassen.
Das Bild wird auf der Internetseite www.haus-der-soziaklen-marktwirtschaft veröffentlicht.
8
Samstag, 15. Mai 2010
10.00 Uhr KKV-Samstagsforum:
Zukunft der christlichen Soziallehre,
Referent: Dr. Hermann Kues (MdB),
Staatsekretär im Bundesfamilienministerium , In Kooperation mit dem Fördererkreis für Bildungsarbeit im KKV
14.00 Uhr Zukunftskongress: Bildung
– das Soziale neu denken: Neues
soziales Denken, In Kooperation mit
dem KKV-Bildungswerk Bayern
17.00 Uhr Teatime: Dialog der Generationen
19.30 Uhr Wirtschaftsethischer
Stammtisch: Aus der Krise wieder nix
gelernt? mit Sylvia Schenk, Transparancy International, Philipp
Missfelder, MdB, Bruder Paulus Terwitte u.a.
In Kooperation mit den Junioren und
Bewohnern des Hansa-Hauses arbeiten
wir am fortlaufenden Video- bzw.
youtube-Projekt „7 Minuten für die
Soziale Marktwirtschaft – Gespräche
auf der Orangenen Bank des KKV“.
Dieses flexible Angebot soll es prominenten Kirchentagsbesuchern/innen
aus Politik, Wirtschaft, … erleichtern,
einen Besuch im Haus der Sozialen
Marktwirtschaft in ihrem Terminkalender rund um den ÖKT einzuplanen
und dabei zu sein. Seit Dezember 2009
sucht das Vorbereitungsteam auf allen
Ebenen nach Botschafterinnen und
Botschaftern des Hauses der Sozialen
Marktwirtschaft, die das Projekt und
seine Anliegen unterstützen. kkv
Ansprechpartner: Joachim Hüpkes,
Bundesverbandsgeschäftsführer, KKVBundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V., Bismarckstr.
61 , 45128 Essen, Tel.: 0201/87923-12,
Fax.: 0201/87923-33, joachim.huepkes@
kkv-bund.de , www.wir-im-kkv.de; Tobias
Gotthardt, stellvertretender Bundesverbandsvositzender, Tobias.gotthardt@web.
de, Mobil: 01739289692
neue mitte 01 /10
Geistliches Wort
Postulat: Soziale Marktwirtschaft
Foto: KKV
D
ie Prinzipien der Personalität, Solidarität und Subsidiarität bilden die Strukturelemente der Katholischen Soziallehre
und sind, wenngleich mit anderen
Begriffen, auch die Grundlage der
Christlichen Ethik der Evangelischen
Kirche. Diese Prinzipien lassen sich
nach einer Analyse der verschiedenen
Wirtschaftsmodelle am besten im
Rahmen einer freien Marktwirtschaft
entfalten und umsetzen. So sagt die
Enzyklika „Centesimus annus“ (CA)
Papst Johannes Pauls II. ein klares Ja
zur Marktwirtschaft: „Sowohl auf nationaler Ebene der einzelnen Nationen
wie auch auf jener der internationalen
Beziehungen scheint der freie Markt
das wirksamste Instrument für die
Anlage der Ressourcen und für die
beste Befriedigung der Bedürfnisse zu
sein(CA 34, vgl. 40). Zwar wird hier die
Soziale Marktwirtschaft nicht expressis verbis beim Namen genannt, de
facto ist dieses Wirtschaftssystem aber
gemeint. Vorzüge der freien Marktwirtschaft sind die „verhältnismäßig
guten Arbeitsmöglichkeiten, ein solides
System der sozialen und beruflichen
Sicherheit, die Freiheit zur Gründung
von Vereinigungen und die ausgeprägte
Tätigkeit von Gewerkschaften, Vorkehrungen für den Fall der Arbeitslosigkeit, die Möglichkeit demokratischer
Teilnahme am gesellschaftlichen
Leben“(CA 19). Dabei werden Unternehmertum, Privateigentum, Investition und Gewinn prinzipiell positiv
beurteilt. Das Hauptargument für die
Favorisierung und Akzeptanz der freien
Marktwirtschaft liegt darin, dass dieses
Wirtschaftsmodell durch seine Methoden das „positive Bemühen zum Aufbau einer demokratischen Gesellschaft,
die sich von sozialer Gerechtigkeit
leiten lässt…, unterstützt“ (CA 19).
Bei aller Würdigung der positiven
Aspekte der freien Marktwirtschaft
ist jedoch darauf zu achten, dass die
freie Entfaltung der Marktwirtschaft
nicht zur alleinigen Regulationsin-
neue mitte 01/10
stanz für das gesamte gesellschaftliche
Leben werden darf. Das marktwirtschaftliche Credo ist nicht das Heil
aller Dinge. Die Lösung der Probleme
darf nicht in einem blinden Glauben
den Prozessen der Marktkräfte überlassen werden. „Marktwirtschaft pur“ ist
ein Attentat auf die soziale Gerechtigkeit. Eine freie Marktwirtschaft ohne
soziale Komponenten wäre ein Rückfall
in den Manchesterkapitalismus und
Wirtschaftsliberalismus. Turbokapitalismus und Neoliberalismus aber
degradieren den Menschen zu einem
reinen Produktionsfaktor und Molekül
ökonomischer Prozesse. Daher muss vor
einer radikalen Kapitalismusideologie
gewarnt werden. Freie Marktwirtschaft
ist aus Sicht der Katholischen Soziallehre kein Freibrief für zügelloses
Finanzgebaren und unmoralisches
kapitalistisches Abenteuertum.
Im Zentrum der freien Marktwirtschaft
hat der Mensch zu stehen. Der Wert
des Menschen definiert sich nicht aus
der Ökonomie, sondern aus seiner Würde vor Gott und den Menschen: „Das
Unternehmen darf nicht ausschließlich
als ,Kapitalgesellschaft‘ angesehen
werden; es ist zugleich eine ,Gemeinschaft von Menschen‘“(CA 43). Der
Mensch ist das wichtigste Kapital und
das kostbarste Vermögen eines Unternehmens. Von daher braucht der Markt
Regeln und Moral. Er darf kein frei
schwebendes, in einem wertneutralen
Raum agierendes System sein, sondern ist, wenn er sozial sein will, den
Menschen verpflichtet. Das Zweite
Vatikanische Konzil betont: „Auch im
Wirtschaftsleben sind die Würde der
menschlichen Person …wie auch das
Wohl der gesamten Gesellschaft zu
achten und zu fördern, ist doch der
Mensch Urheber, Mittelpunkt und
Ziel aller Wirtschaft“(Gaudium et spes
65). Vonnöten ist eine Rückbesinnung
auf die vom christlichen Menschenbild geprägte, von der katholischen
und evangelischen Kirche gemeinsam
getragene Wirtschaftsethik. Diese ökumenische Ethik lebt nicht vom Credo
des ökonomischen Fortschritts, sondern
vom Menschen, dem die Wirtschaft zu
dienen hat.
Im Übrigen dürfen wir die Soziale
Marktwirtschaft nicht für uns oder die
westliche Welt pachten, vielmehr ist
angesichts der weltweiten Wirtschaftsund Finanzkrise eine globale Soziale
Marktwirtschaft dringend erforderlich,
die auch den Entwicklungsländern faire
Chancen auf dem Weltmarkt einräumt.
Vor allem muss allen Völkern der
Zugang zu den Gütern unseres Globus
ermöglicht werden. Die Partizipation
aller an den universalen Ressourcen
der Erde ist ein absolutes ethisches
Gebot. Außerdem ist die Aufhebung
der Blockade des Zugangs aller zu den
Energiequellen elementare Voraussetzung für das friedliche Zusammenleben
der Menschen. Unter diesem Aspekt
bekommt der Wahlspruch Papst Pius‘
XII.: „Opus justitiae pax“(die Frucht
der Gerechtigkeit ist der Friede) eine
neue Aktualität. Nur die gerechte Verteilung der universalen Güter schafft
Frieden.
In diesem Sinne möchte auch das vom
KKV initiierte und organisierte „Haus
der Sozialen Marktwirtschaft“ auf dem
Ökumenischen Kirchentag im Mai in
München dem Postulat einer ebenso
freien wie sozialen Marktwirtschaft
Rechnung tragen und Resonanz verleihen.
Prälat Prof. Dr. Friedrich Janssen,
Geistlicher Beirat des KKV Bundesverbandes
9
Bundesverband
Den Sonntag schützen
KKV-Bundesverband stößt mit dem Abgeordneten Martin
Kastler europaweite Initiative zum Sonntagsschutz an
E
s war fast eine Spontanaktion:
Auf Initiative des Europaabgeordneten Martin Kastler
hat der KKV-Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung zusammen mit der Ackermann-Gemeinde
und dem Bonifatiuswerk eine offizielle
Europäische Bürgerinitiative zum
europaweiten Schutz des Sonntages angestoßen und im Rahmen einer Pressekonferenz im Europäischen Parlament
in Straßburg vorgestellt. Eine Million
Unterschriften sollen dafür europaweit
gesammelt werden. Es wäre – nach Inkrafttreten des Lissabonner Vertrages
– die erste Initiative dieser Art.
Der Sonntag gehört zum
„european way of life“
„Der Sonntag ist europäisches Kulturgut und ein fester Bestandteil
des ,european way of life‘ – wir tun
gut daran, ihn konsequent zu schützen”, so die klare Aussage von Tobias
Gotthardt, stellvertretender KKVVerbandsvorsitzender und für den
katholischen Sozialverband auf dem
Podium der Pressekonferenz. Die Idee
zur Initiative habe Martin Kastler „als
Europaabgeordneter und EU-Bürger“
geboren. In den kommenden Wochen
sollen weitere kirchliche und weltliche
Partner für das Vorhaben gewonnen
werden. Zwar müssen Parlament und
Kommission die Detailbestimmungen
zur „Europäischen Bürgerinitiative“ in
einer Verordnung regeln – dem neuen
Recht nach direkter Mitbestimmung
aber nehme das nichts.
Der Sonntag, so Gotthardt, sei aus
Sicht des KKV „nicht nur ein unverzichtbarer christlicher Ruhetag“.
Er sei in nahezu allen europäischen
Ländern etabliert und schon allein
aus gesundheitspolitischen sowie
arbeitsschutztechnischen Gründen
unverzichtbar: „Ein Großteil moderner, berufsbedingter Krankheiten sind
psychischer Art. Stress, burn-out und
Depressionen schaden den Europäern
und ihrem Binnenmarkt – ein Ruhetag
pro Woche biete Schutz und Auszeit.“
Das wiederum sei keine originär christliche Idee: „Nahezu jede erfolgreiche
Hochkultur hatte ihren Ruhetag – und
wir Europäer tun gut daran, daraus
zu lernen. Wir sprechen viel über die
finanzielle Förderung der Familien: Mit
einem geschützten Sonntag schenken
wir den Müttern, Vätern und Kindern
Europas gemeinsame Zeit. Und das ist
unbezahlbar.“ kkv/nm
KKV spendet
11.000 Euro
für Haiti
Die KKV-Mitglieder haben bundesweit
11.000 Euro für die Erdbebenopfer
in Haiti gespendet. Das teilte die
Bundesgeschäftsstelle Ende Februar in
Essen mit. „Die für uns kaum vorstellbaren Zerstörungen und die hohe
Zahl der ums Leben gekommenen und
obdachlos gewordenen Menschen erfordern unsere sofortige Hilfe“, so der
KKV-Verbandsvorsitzende Bernd-M.
Wehner. „Daher haben wir unsere
Mitglieder und Freunde, aber auch
alle übrigen Bürgerinnen und Bürger
aufgerufen, eine großzügige Spende für
die vom Erdbeben betroffenen Opfer
des Karibikstaates zu leisten.“ Bei
der verheerenden Naturkatastrophe
waren mehr als 200.000 Menschen
ums Lebens gekommen. Christliche
Hilfsorganisation wie die Caritas
haben als Soforthilfe 100.000 Euro zur
Verfügung gestellt. Helfer sprachen
von „chaotischen Zuständen“ vor Ort,
im Land fehle jegliche Infrastruktur,
um den Menschen wirksam helfen zu
können. Der Bundesvorsitzende rief
die KKVerinnen und KKVer dazu auf,
Haiti auch dann nicht zu vergessen,
wenn die Medien über die Katastrophe
nicht mehr berichteten. kkv/nm
KKV-Förderkreis für Bildungsarbeit
Der Fördererkreis für Bildungsarbeit des
KKV führt zusammen mit KKV Orts- und
Diözesanverbänden in den nächsten
Wochen wieder einige interessante
Veranstaltungen durch. Wenn auch Sie
Interesse haben, mit dem Förderekreis
zusammen in Ihrer Region Seminarveranstaltungen zu planen, sprechen Sie
uns an. Es ist eine gute Gelegenheit,
den KKV in der Öffentlichkeit bekannt
zu machen. Wir sind Ihnen bei der Organisation, und Durchführung ihrer Veranstaltung gern behilflich. Kontakt: georg.
10
konen@ewetel.de oder joachim.huepkes@kkv-bund.de
24. April 2010
„Die Kirche in Lateinamerika - Tendenzen und pastorale Zielsetzung“, KKV
Samstagsforum mit Weihbischof Franz
Grave (Essen), Kommende Dortmund
29. April 2010
„KKV trifft...Henning Scherf, ehemaliger
Oberbürgermeister von Bremen“, KKV
Domforum, Osnabrück
15. Mai 2010
„Die Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft – ein Hoffnungszeichen für
eine gerechtere Welt“ KKV-Samstagsforum beim Ökumenischen Kirchentag,
mit Staatssekretär Dr. Hermann Kues,
Hansa-Haus München
26. Juni 2010
KKV Samstagsforum – „KKV im Gespräch... mit Dr. Rudolf Seiters“, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes,
Lohne
neue mitte 01 /10
Bundesverband
Unwürdige Debatte
In der Diskussion um die Hartz-Gesetze ruft der KKV die Politik
dazu auf, die Eigenverantwortung der Bürger zu stärken
E
ine sachliche Diskussion in
der derzeitigen Debatte um
die Hartz-IV-Gesetze hat der
KKV-Bundesverband gefordert. Simple
Stammtischparolen seien eine denkbar
ungünstige Ausgangsposition, wenn
es wirklich um die Schaffung eines
gerechten und nachhaltig finanzierbaren Sozialstaates gehe, betonte
Bundesvorsitzender Bernd-M. Wehner.
Um letzteres – und um nichts anderes
– sollten sich verantwortungsbewusste
Politikerinnen und Politiker jetzt mit
Nachdruck bemühen, so die Kritik des
Bundesvorsitzenden. Die Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit trage
nicht das Niveau, das es verdiene. Als
einer der großen katholischen Sozialverbände Deutschlands fordert der
KKV seit langem „gangbare Schritte zu
mehr Eigenverantwortung.“ Bloße Umverteilung, so Wehner, „schafft selten
Mehrwert und Gerechtigkeit“.
Der KKV warnt schon seit Jahren davor,
dass das derzeitige System der sozialen
Sicherung – nicht zuletzt aufgrund der
demographischen Entwicklung – auf
Dauer nicht mehr zu finanzieren sei.
Aus diesem Grund plädiert er gerade
angesichts der aktuellen Diskussion
für eine Stärkung der Eigenverantwortung und das Prinzip der Subsidiarität. „Gleichzeitig“, so Wehner, „sind
Politik und Medien aufgefordert, diese
Diskussion muss auf die Basis
der sozialen Marktwirtschaft
Thematik mit mehr Sachlichkeit und
Sensibilität zu behandeln. Alles andere
ist schnell pauschalisierend und damit
menschenverachtend.“
Insbesondere sollte die Diskussion auf
der Basis der Sozialen Marktwirtschaft
erfolgen: „Wer glaubt, Langzeitarbeitslose mit Eispickeln und Schneeschnippen lösten das Problem, verkennt entweder die Realitäten oder aber er hat
neue mitte 01/10
die Grundideen Erhards und MüllerArmacks einfach nicht verstanden.“
„Soziale Gerechtigkeit und Eigenverantwortung sind für uns keine Gegensätze, sondern die zwei Seiten derselben Medaille. Eigenverantwortung im
Sinne des Subsidiaritätsprinzips ist
nicht unsozial, sondern das Kennzeichen einer Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit anstrebt. Sozial ist deshalb,
was den Einzelnen zur Eigeninitiative
ermutigt und zur Eigenständigkeit
befähigt“, betont Wehner. Schließlich
könne auch der Staat nur das verteilen,
was andere vorher erwirtschaftet hätten. Wer sich nur um die Verteilung des
Kuchens Gedanken mache und nicht
um seine Herstellung, vergesse, dass
Katholische Soziallehre wieder
stärker ins Bewusstsein rufen
auch der Staat unsozial handele, wenn
er seinen Bürgern immer mehr von dem
Geld abnehme, das sie vorher – oftmals
sauer genug – verdient hätten.
„Um hier gegenzusteuern, muss der
Subsidiaritätsgedanken der Katholischen Soziallehre wieder stärker ins
Bewusstsein gerufen werden.“ Gleichzeitig müssten im System Anreize
geschaffen werden, die alle Beteiligten
belohne, wenn sie sparsam mit den
Mitteln umgingen. Subsidiarität – auch
Hilfe zur Selbsthilfe genannt – beschränke sich daher auf „hilfreichen
Beistand“. Hilfreich sei demzufolge
der Beistand, der die Selbstentfaltung
fördere, schädlich dagegen der, der sie
beeinträchtige, hindere oder störe, so
Wehner. Wesentlich angestoßen hatte
die Debatte FDP-Chef Guido Westerwelle, der den Sozialstaat in Deutschland mit spätrömischer Dekadenz
verglichen hatte. Dies sei nicht die
„Wortwahl der Kanzlerin“, betonte eine
Sprecherin der Bundesregierung.
kkv/nm
11
Landesverband
•
Vor Ort
Wirtschaft ist kein Selbstzweck
Früherer Vorsitzender des KKV-Landesverbandes Bayern erhielt Bundesverdienstkreuz
N
ach Goldener HirschbergMedaille nun höchste Anerkennung der Bundesrepublik
Deutschland für Verdienste um das
Gemeinwohl. Andreas Koch, ehemaliger Vorsitzender des KKV Landesverbandes Bayern der Katholiken in
Wirtschaft und Verwaltung, ist mit dem
Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
worden. Erst im Frühsommer hatte er
die höchste Auszeichnung des KKV Bayern, die Goldene Hirschberg-Medaille
erhalten, die in der fast 60-jährigen
Geschichte des Verbandes erst zweimal
vergeben wurde.
Dem 77-Jährigen aus Senden-Aufheim
wurde der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, so die korrekte
Bezeichnung, Anfang Dezember in
Augsburg von Karl Michael Scheufele
überreicht. Der Regierungspräsident
von Schwaben stellte in seiner Laudatio insbesondere heraus, dass Koch als
„Mann der Wirtschaft“ immer dafür
eingetreten sei, dass die Wirtschaft
letztlich dem Menschen dienen müsse
und kein Selbstzweck sei. Außerdem
betonte er, dass er als stellvertre-
tender Bundesvorsitzender des KKV
die Ausbildung junger, benachteiligter
Menschen gefördert habe. Schließlich
unterstrich er, dass sich Andreas Koch
parallel dazu stets ehrenamtlich engagiert hat.
Bei der Ordensverleihung nahmen
neben den beiden Töchtern, einem
Schwiegersohn und einer Enkelin von
Andreas Koch der Vorsitzende des
KKV Bayern, Dr. Klaus-Stefan Krieger, und der ehemalige Vorsitzende
des KKV-Bildungswerkes, Wolfgang
Barth, teil. Andreas Koch hatte sich
seit 1971 in über 30 Jahren bis 2002
in verschiedenen Positionen für den
KKV engagiert, zunächst in München
später in Bayern und auf der Bundesebene. Zudem wirkte er von 1979 bis
2002 als Mitglied im Vorstand des KKV
Bildungswerks Bayern an der Gestaltung von Erwachsenenbildung mit. Von
1992 bis 2001 vertrat Koch den KKV
im Landeskomitee der Katholiken in
Bayern, danach bis 2004 im Diözesanrat Augsburg. In beiden Gremien
brachte er seine Erfahrung und sein
Wissen auch in Sachausschüssen ein.
In seiner Laudatio zur Verleihung der
Goldenen Hirschberg-Medaille hatte
KKV-Vorsitzender Dr. Krieger Kochs
inhaltliche und publizistische Tätigkeit
für den KKV hervorgehoben. Bis 2002
redigierte er das von ihm 1977 mitbegründete Verbandsorgan KKV Bayern
Post – inzwischen Bayern Report –, für
das er bis heute Beiträge verfasst. Aus
Kochs Feder stammen zahllose Leitartikel zu politischen und gesellschaftlichen Fragen, dazu viele Presseerklärungen und Stellungnahmen des KKV
Bayern. Auf Bundesebene tragen das
Grundsatzprogramm und die Satzung
des KKV Kochs Handschrift. Bis heute
gehört er dem Bildungsbeirat des KKV
Bildungswerks Bayern an und moderiert Veranstaltungen.
Andreas Koch ist gebürtiger Dortmunder. Mit seiner Frau Marianne kam er
1983 über Düsseldorf und München
nach Senden-Aufheim. Zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens
haben dem „Geschäftsführer mit sozialem Gewissen“, so die Ulmer Südwest
Presse, zum Erhalt des Bundesverdienstkreuzes gratuliert. tg/nm
Vordenker und Organisator
Bernhard Mecking aus Bocholt mit Dr.-Friedrich-Elz-Plakette geehrt
M
it der Dr.-Friedrich-ElzPlakette in Bronze ist der
Vorsitzende der KKV Westfalia in Bocholt beim Neujahrsempfang
geehrt worden.
Bernhard Mecking ist seit 59 Jahren
Mitglied im KKV. Schon in den Anfängen engagierte er sich stark für den
Ortsverband und war mit vielen Ideen
immer wieder Impulsgeber. Er war Mitbegründer der KKV-Theaterabteilung,
war Regisseur und spielte verschiedene Rollen. Durch sein ausgeprägtes
Innovationstalent war und ist er stets
12
Vordenker und Organisator zugleich,
wovon der KKV Westfalia immer profitiert. Schon seit den 80er Jahren im
Vorstand, wurde er 2003 zum Vorsitzenden gewählt und ist es seitdem mit
großem Engagement.
In ihrer Laudatio hob Christel Feldhaar,
stellvertretende Bürgermeisterin und
KKV-Mitglied, vor allem das soziale
Engagement von Bernhard Mecking
hervor. Zahlreiche Projekte wie die Bosnienhilfe „Den Winter überleben“ und
die alljährliche Spendenaktion „Dem
Menschen dienen“ hat er initiiert. Die
Nächstenliebe wird im KKV-Westfalia
auch durch den Vorsitzenden vorbildlich gelebt. Die Bürgermeisterin
zitierte Hermann Hesse mit dem
Ausspruch „Richte nicht deine Kräfte
dorthin, wo du machtlos bist, sondern
zum Nächsten, den du lieben und dem
du helfen kannst“. Die Auszeichnung,
wurde vom Mitglied des Diözesanvorstandes Münster, Hans-Gerd Vehorn,
überreicht. Bernhard Mecking war von
der Ehrung überrascht, freute sich aber
sehr.
Franz Holtick
neue mitte 01 /10
Vor Ort
Im Gespräch bleiben
Der Islam war Thema beim KKV Wiesbaden
D
er KKV Wiesbaden veranstaltete im Januar 2010
einen Vortragsabend über
das Thema: „Was Christen vom Islam
wissen sollten“. Eingeladen war Peter
Eberhardt, Schulamtsdirektor i.K. und
früherer Leiter des Religionspädagogischen Amtes in Frankfurt und Wiesbaden. Die Muslime, die Anhänger des
Islam, erkennen Gott als den Größten
und Mächtigen an und versuchen, ihr
Leben ganz auf ihn auszurichten.
Alles im täglichen Leben soll vom Glau-
ben an Gott her bestimmt sein. Das
Glaubensbekenntnis ist die „Shahada“.
Hier wird gesagt: „Es gibt keinen Gott
außer dem einzigen Gott. Mohammed
ist der Gesandte Gottes.“ Der Koran
und seine Texte (Suren) bestimmen
das Leben der Muslime.
Für sie gibt es fünf wichtige
Pflichten,die fünf Säulen des Islam:
Das Glaubensbekenntnis, das fünfmalige Gebet am Tag, die Almosen für die
Armen, das Fasten im Monat Ramadan,
die Wallfahrt nach Mekka.
Anschließend sprach Eberhardt anhand
von Beispielen über die Gemeinsamkeiten zwischen Christen und Muslimen, auch über die unüberwindbaren
Differenzen bei der Glaubensauslegung. Es gibt vieles, was Christen und
Muslime unterscheidet. Wichtig ist
aber, so Eberhardt, dass Christen und
Muslime im Gespräch bleiben und so
mehr Verständnis füreinander aufbringen. Die anschließende Diskussion
zeigte, wie aktuell dieses Thema ist.
Hartmut Röhrbein
N e u e M i tg l i e d e r
Wir begrüßen als neue Mitglieder:
Pfr. Dr. Manfred Bauer, Kitzingen
Marlis Berner, Monheim
Alfred Berner, Monheim
Frank Alexander Büscher, München
Theresia Busse, Vechta
Hans Georg Clemens, Osnabrück
Renate Cruse, Arnsberg-Hüsten
Marianne Dören, Höxter
Günter Dören, Höxter
Ursula Dreyer, Ingolstadt
Maria Druckenbrod, München
Inge Elbers, Emmerich
Hildegard Ender, Bochum
Dr. Heribert Engelhardt, Würzburg
Elly Fehrenbach, Offenburg
Klaus Feldmann, Gronau
Dr. Susanne Gadinger, München
Monika Gazda, Erfurt
Thomas Gazda, Erfurt
Lieselotte Gellekum, München
Robert Gellekum, München
Annemarie George, Kaarst
Hedwig Goergen, Kevelaer
Elisabeth Grewe, Vechta
Ilse Grothues, Lippstadt
Klaus Grothues, Lippstadt
Angelika Haeming, Aachen
Herbert Haeming, Aachen
neue mitte 01/10
Eva Hauer, München
Horst Heitz, München
Marianne Herbering, Gronau
Elfriede Herrnreiter, München
Maria Hey, Hamm
Annette Hoffstedde, Gronau
Helmut Hoffstedde, Gronau
Anna Hoppe, Lingen
Gerhard Hoppe, Lingen
Christine Horn, München
Ingrid Kampert, Hamm
Hugo Klein-Heßling, Monheim
Christian Korten, Bad Münder
Kanonikus Jochen Kosmann, Boken
Charlotte Krapp, Lingen
Simon Kryut, München
Ingeborg Kussmann, Goch
Emmy Lange, Düsseldorf-Benrath
Katja Laufenburg, Hildesheim
Christoph Leven, Monheim
Willi Lörsch, Koblenz
Gerda Lutter, Monheim
Anne Meyer, Hamm
Katrin Mevissen, Viersen
Christel Militz, Osnabrück
Dr. Ulrich Militz, Osnabrück
Anna Mörker, Hamburg
Dorothea Müller, Hildesheim
Rainer Müller, Paderborn
Thomas Müller, Hildesheim
Helga Ohligschläger, Aachen
Marita Peukes, Goch
Nico Poppitz, Mainz
Franz Josef Rademacher, Kaarst
Olaf Reus, Berlin
Wolfgang Richter, Braunschweig
Bernhard Rüdel, Gelsenkirchen-Buer
Barbara Schabmüller, Ingolstadt
Karin Scherzer, Nürnberg
Uwe Scherzer, Nürnberg
Marlies Schmidt, Siegen
Tobias Schunk, Tholey
Monika Schwaiger, Ingolstadt
Klaus Schwaiger, Ingolstadt
Inge Soll, München
Bärbel Steinkamp, Kitzingen
Limtrud Stern, Kaarst
Paul Stern, Kaarst
Ingeborg Thevessen, Viersen
Ursula Gräfin von Rothenburg, Kaarst
Käthe Wierzbowski, Braunschweig
Angelika Wirtz, Monheim
Bernhard Wirtz, Monheim
Katharina Wolff, Kaarst
Karl Wolff, Kaarst
13
Vor Ort
Breiter Gedankenaustausch
KKV Unitas Neunkirchen lud zum Neujahrsempfang / Ehrenmitgliedschaft für Helmut Jager
S
einer langjährigen Tradition
folgend, hat der KKV Unitas Neunkirchen zu seinem
Neujahrsempfang in den Karchersaal
in Furpach eingeladen. Weit über 100
Gäste, Mitglieder, Vertreter aus der
Gesellschaft, aus beiden christlichen
Konfessionen und aus der Politik waren
dieser Einladung gefolgt.
Die offizielle Neujahrsansprache hielt
noch einmal der kürzlich ausgeschiedene frühere Vorsitzende, Helmut
Jager. Er referierte über das Thema
„Soziale Gerechtigkeit in unserer
Gesellschaft“. Wie immer fand im
Anschluss daran ein reger Gedankenaustausch unter den Teilnehmern über
die skizzierten Gedanken und die allgemeine Situation in der Bundesrepu-
14
blik Deutschland, im Bundesland und
der Stadt Neunkirchen statt. Der neu
gewählte Vorstand hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen und Helmut
Jager in Anwesenheit vieler Gäste, die
ihn über viele Stationen seines Wirkens
im Verein begleitet haben, zum Ehrenmitglied ernannt.
Langjährige Verdienste Jagers
gewürdigt
Gina Ruthig, die 2. Vorsitzende des
Vereins, umriss in ihrer Laudatio das
Wirken von Helmut Jager, seine Erfolge
und seine Tätigkeit für den Verein, die
er, auch mit der tatkräftigen Unterstützung seiner Ehefrau, erbracht hat.
Zwölf Jahre gestaltete Ministerialrat
a.D. Helmut Jager zusammen mit
seinen Vorstandskollegen das Vereinsleben, festigte und erweiterte den Mitgliederkreis. Er unterstrich mit seiner
engagierten Vereinstätigkeit immer
wieder die Bedeutung des KKV Unitas
für die Kreisstadt Neunkirchen und
ihre Bürger und war stets der beharrliche Motor des Vereins.
Helmut Jager erhielt die Ehrenurkunde; die Arbeit seiner Ehefrau erkannte
der Verein mit der Überreichung eines
geschmackvollen Blumengebindes an.
Es steht fest, auch 2011 wird der Verein
die alte Tradition fortsetzen und das
Neue Jahr mit einem breiten Gedankenaustausch mit Persönlichkeiten aus
der Region beginnen.
D. Eickhof
neue mitte 01 /10
Vopr Ort
Blickten gemeinsam auf 30 Jahre KKV in Kaarst zurück: Von links: Bernd-M. Wehner, Bundesverbandsvorsitzender, Dr. Ulrike Nienhaus, Vorsitzende
der Ortsgemeinschaft Kaarst und Pfarrer Monsignore Josef Brans, neuer Geistlicher Beirat.
Die Welt wird christlich
KKV Kaarst begeht 30. Stiftungsfest / Wehner: Der ehrbare Kaufmann wird neu entdeckt
Foto: KKV Kaarst
D
er KKV in Kaarst konnte im
Dezember sein 30. Stiftungsfest feiern. Das Fest begann
mit einer Messe in der Pfarrkirche
St. Martinus, die der neue Geistliche Beirat, Monsignore. Josef Brans,
zelebrierte. Die Stimmung bei der
anschließenden Festveranstaltung im
Pfarrzentrum St. Martinus war gut.
Die Vorsitzende, Dr. Ulrike Nienhaus,
rief in ihrer Rede dazu auf, „das Alte zu
schätzen und zu bewahren und auf das
Neue zuzugehen“. Es gehe darum, den
Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Es gilt, sich auf die neuen Verhältnisse einzustellen. Die Globalisierung
und die neue Medienwelt stellen neue
Anforderungen. „Die Arbeit in den
katholischen Sozialverbänden ist nicht
getan – im Gegenteil. Die Globalisierung fordert Antworten auf die soziale
neue mitte 01/10
Frage wie zuvor die Industrialisierung.
Es ist Zeit für ein sozialpolitisches Gegengewicht, das den Menschen in den
Mittelpunkt stellt“, so Dr. Nienhaus
weiter. Und hier liege die Herausforderung für das neue Jahrzehnt, in das der
KKV Kaarst nun eintritt.
Die Vorsitzende der Ortsgemeinschaft
dankte auch den Mitgliedern. „Es ist
nicht mehr selbstverständlich, dass sich
eine kirchliche Gruppierung gründet,
entwickelt und fortbesteht, dass sich
immer wieder Frauen und Männer
finden, die die Herausforderung einer
Verbandsarbeit auf sich nehmen und
eine Gemeinschaft weiter tragen“.
Der Bundesverbandsvorsitzende des
KKV, Bernd-M. Wehner, wies in seinem
Grußwort darauf hin, dass durch ein
christlich geprägtes Menschenbild auch
die Würde derer geschützt wird, die
nicht an Gott glauben. Der „ehrbare
Kaufmann werde in Zeiten der Wirtschaftskrise neu entdeckt – beim KKV
hat dies seit 140 Jahre Tradition“. Der
kommissarische Diözesanvorsitzende
Alfons Böwwer dankte dem KKV Kaarst
für die aktive Unterstützung im Diözesanverband.
Dr. Johann Christian Koecke von der
Konrad-Adenauer-Stiftung nahm in seinem Festvortrag die Zukunft der Kirche
in den Blick und stellte hier zum Teil
alarmierende Zahlen vor. Er gibt jedoch
auch Positives zu berichten – das
Christentum außerhalb Europas ist im
Aufschwung. „Nicht die Welt, sondern
Europa wird weniger christlich“, so Dr.
Koecke. Die Volkskirche traditioneller
Prägung werde nicht mehr zurückkommen.
Dr. Ulrike Nienhaus
15
Vor Ort
Lebendige Gemeinschaft
Vortrag bei der Jahreshauptversammlung des KKV Koblenz zum Thema Leben im Alter
D
ie Hälfte der Mitglieder des
KKV-Koblenz trafen sich
Ende Januar zur Jahreshauptversammlung. Die obligatorischen
Regularien einer solchen Veranstaltung
waren relativ schnell und in bemerkenswerter Einmütigkeit abgehandelt.
Umso mehr aber sind die Vorträge
unseres Geistlichen Beirates, Pfarrer
Erich Jamann, des Vorsitzenden, Bernd
Staudigel, und unseres Ehrenvorsitzenden, Rudolf Weber, besonders hervorzuheben.
Pfarrer Jamann hielt einen Vortrag
„Über die Kunst des Älterwerdens“ und
fand damit die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Zuhörer, weil alle sogleich
spürten, hier erzählt uns jemand keine
frommen Geschichten, sondern gibt
uns Lebenshilfen in einer Zeit, in der
das Altwerden vom Jugendwahn überspült zu werden scheint.
Alte Menschen dürfen nicht
ausgeschlossen sein
Er knüpfte damit ein Thema an,
das zur Zeit in der Gesellschaft sehr
kontrovers diskutiert wird. Ein paar
wenige Auszüge: „Die heutigen,
verbreiteten Klagen über die Alten in
unsere Gesellschaft haben oft einen
fast absurden, aber auch absichernden
Unterton der vermuten lässt, dass die
Alten abgesondert und zugleich aus der
Gemeinschaft der Jüngeren ausgeschlossen werden sollten. Das geht
aus so manchen Ver-öffentlichungen
und auch Stimmen in öffentlichen
Diskussionen hervor, wenn es da heißt,
dass die vielen Alten als Zumutung für
unsere Gesellschaft und als Last für die
nachkommenden Generationen angesehen werden. Wir brauchen auch heute
alte Menschen die uns sagen, wie die
Bruchstücke unseres Lebens zusammen gehören und wie wir für unsere
Gemeinschaft und Gesellschaft ein für
alle tragfähiges Haus bauen können.
16
Nancy, die Stadt der Lichter: Sie steht im Herbst auf dem Reiseprogramm des KKV Koblenz nach
Frankreich. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl.
In früheren Zeiten wurden die Alten
hoch geschätzt, sie waren der Reichtum
eines Volkes. Wir brauchen heute ein
neues Gespür für die Weisheit und für
den Sinn des Alters.“
Der Vorsitzende machte in seinem
Referat deutlich, wie sehr der KKV-Koblenz mit seinen vielfältigen Veranstaltungen dazu beiträgt, seinen Mitgliedern und Freunden das Gefühl zu
geben, dass man hier einen Ort hat, wo
man sich zu Hause fühlen kann und der
auch im kulturellen Leben der Stadt
Koblenz seinen Platz erobert hat. Er
verwies hier auf die stets gut besuchten
traditionellen „Dämmerschoppen“ des
Vereins, bei der hochkarätige Referenten zu immer interessanten und
meist zeitgemäßen Themen berichten
und Anlass für ausgiebige Diskussionen sind.
Einen besonderen Platz im Veranstaltungskalender unserer Gemeinschaft
nehmen die seit vielen Jahren vom
Ehrenvorsitzenden des Vereins vorbereiteten und mit großer Erfahrung
durchgeführten kleineren und größeren
Reisen ein. Herr Weber konnte auf
die fast immer ausgebuchten längeren
und kürzeren Reisen hinweisen und
berichtete in seinem Referat auch über
die Vorhaben im Jahre 2010.
Gemeinsame Reisen werden von
den Mitgliedern geschätzt
Danach können sich unsere Mitglieder
in diesem Jahr auf zwei besondere
Highlights freuen. Im Mai geht es nach
Holland mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten und Kunstsammlungen quer
durchs Land und im September nach
Frankreich: hier zu den Mittelpunkten
Metz und Nancy.
Zum Bedauern aller Mitglieder musste
der Schatzmeister, Willi Bernhard, sein
Amt aus persönlichen Gründen zur
Verfügung stellen und wurde vom Vorsitzenden mit einem Präsent für seine
jahrelange, vorbildliche Arbeit geehrt.
Als Nachfolger wurde Dieter Siefarth
vorgeschlagen und gewählt.
Gerd Megens
neue mitte 01 /10
Vor Ort
Offen für die Welt
KKV Probitas Worms feierte sein 120. Gründungsfest / Wichtiger Stellenwert im religiösen Leben
S
ein 120-jähriges Bestehen hat
der KKV Probitas Worms gefeiert. Gäste aus Nah und Fern
waren gekommen, um mit der Ortsgemeinschaft zu feiern.
Der Pfarrer an Liebfrauen, Monsignore
Manfred Simon, begrüßte vor allem
die den Festgottesdienst gemeinsam
zelebrierenden Geistlichen Beiräte auf
KKV-Bundes-, Diözesan- und Ortsebene: Prälat Professor Dr. Friedrich Janssen (Vechta), Pfarrer Dr. Karl Ludwig
(Mainz) und Pfarrer Jakob Strohmayer
(Worms). In der Festpredigt betonte
Pfarrer Dr. Ludwig, dass der KKV auch
heute noch wichtige Aufgaben habe. Es
gehe mehr denn je darum, den christlichen Glauben zu leben und in die sich
verändernde Gesellschaft einzubringen. „Glaube, der nicht gelebt wird,
verstaubt in den Museen“, so Ludwig.
Im Mittelpunkt der Festlichen Stunde,
zu der KKV-Vorsitzender Felix Zillien
begrüßte stand die Festrede von Prälat
Professor Dr. Friedrich Janssen. Das
Thema: „Der KKV vor den Herausforderungen einer veränderten Gesellschaft.“
KKV muss christliche
Positionslichter setzen
Angesichts vielfältiger „Säkularisierungssymptome“ von der Ökonomisierung des Sonntags, bis hin zu Werteverlusten in Ehe, Familie und Gesellschaft
seien heute „missionarisches Engagement und qualifiziertes Laienapostolat“ dringende Aufgaben kirchlicher
Verbände. Der KKV sei wie andere
christliche Vereinigungen „unverzichtbares Instrumentarium“, um Kirche in
der Welt präsent zu machen und in einer „zunehmend säkularen Gesellschaft
christliche Positionslichter zu setzen.“
Grußadressen unter anderem vom Bundesverbandsvorsitzenden Bernd - M.
Wehner würdigten die Arbeit des KKV
Probitas. Von einer Pilgerreise ins Heilige Land entbot Monsignore Wilhelm
Heininger, früherer Geistlicher Beirat
des KKV Probitas, Glück- und Segenswünsche. Beigeordneter Hans-Joachim
Kosubek, CDU-Landtagsabgeordneter
Adolf Kessel und Dr. Jürgen Neureuther (FDP) attestierten dem KKV Probitas einen wichtigen Stellenwert im
religiösen Leben von Worms. „Ehrlich
im Handel – christlich im Wandel sowie
verankert im Glauben und offen für die
Welt“ Dies sei und bleibe die Leitidee
des KKV, versicherte der Vorsitzende.
Felix Zillien
Mit Elan und neuen Köpfen
Der traditionsreiche KKV in Augsburg soll nach dem „Münchener Modell“ neu belebt werden
Fotos: Archiv/Jaqueline Schaf–hauser
M
it Visionen, Elan und neuen
Köpfen wagt der KKV in
Augsburg einen Neustart.
Nachdem die mit über 120 Jahren
traditionsreiche Ortsgemeinschaft der
alten Kaufmannsstadt Augsburg zuletzt
etwas unter Motivations- und Mitgliederschwund gelitten hatten, starten
der Vorstand unter Leitung des Ortsvorsitzenden Dr. Winfried Hall und ein
von jungen Gesichtern geprägter
„Initiatorenkreis des KKV“ mit dem
jungen Theologen und Kaufmann Ralf
Elcheroth an der Spitze in eine neue
Ära. Ein erstes Treffen des Vorstandes,
junger Neumitglieder und zahlreicher
Interessierter bildete eine verheißungsvollen Auftakt. Motiviert, so Dr. Hall
und Elcheroth, hätten den KKV Augsburg die Signale aus dem benachbarten
München, wo der KKV-Juniorenkreis in
Neuanfang in Augsburg: Das erste Treffen war ein verheißungsvoller Auftakt.
zwei Jahren eine Mitgliedersteigerung
von 20 Prozent und rund 200
interessierte Netzwerker/innen an den
KKV band. So war das „Münchner
Modell“ denn auch Vorlage für den
Augsburger Auftakt, der, wenn es nach
Ralf Elcheroth geht, „ein erster Schritt
auf einem Erfolgsweg für den KKV in
der Fugger-Stadt sein soll.“
Tobias Gotthardt
17
neue mitte 01/10
Vor Ort
Herzlich verabschiedet: Karl-Josef Michel (links) Mitte: Harald Reinecke (stellv. Geschäftsführer), Rechts Geschäftsführer Heinz Wittkampf.
Nur die Pflicht getan
Ortsgemeinschaft Dortmund wählt neuen Vorstand/Karl-Josef Michel verabschiedet
A
nfang Januar hat die Ortsgemeinschaft Dortmund eine
neue Leitung gewählt. KarlJosef Michel, der 40 Jahre Vorsitzender, war schied aus. Ebenso beendete
Hans-Dieter Eikert seine Funktion als
2. Vorsitzender. Das Plenum wählte ein
neues Leitungsteam, das sich wie folgt
zusammensetzt: Geschäftsführer Heinz
Wittkampf, stellvertretender Geschäftsführer Harald Reinecke, Schatzmeister Peter Schulte, Schriftführer
Emil Nachtigäller. Zum Geistlichen
Beirat wieder gewählt wurde Prälat Dr.
Peter Klasvogt, Leiter der Kommende
Dortmund. Dem Leitungsteam gehören weitere fünf Beisitzer an.
Das 127. Stiftungsfest feierte der KKV
am 17. Januar 2010 in der Kommende
Dortmund-Brackel, die gleichzeitig
Tagungsort der regelmäßigen Versammlungen ist. Es wurde eingeleitet mit
der heiligen Messe, die Prälat Dr. Peter
18
Klasvogt zelebrierte. Im Rittersaal der
Kommende erfolgte anschließend die
offizielle Verabschiedung des langjährigen Vorsitzenden.
In seiner Laudatio beleuchtete HansDieter Eikert das KKV-Leben von KarlJosef Michel, der seit 1957 Mitglied
des KKV-Dortmund ist, und zählte die
vielen Ämter auf, die er seit 1970 für
den KKV inne hatte.
In der Krise ist es nicht leicht,
gegen den Strom zu schwimmen
Zusammen mit seinem Vorstand hat er
in all den Jahren ein anspruchsvolles
Veranstaltungsprogramm entwickelt
und umgesetzt. Sein Lebenswerk
wurde gekrönt mit der Verleihung der
Dr.-Friedrich-Elz-Plakette 2002.
Der neu gewählte Geschäftsführer,
Heinz Wittkampf, dankte Michel für
seinen großen Einsatz für den KKV.
Herr Prälat Dr. Peter Klasvogt überreichte ihm eine kleine Madonnenstatue, die er anlässlich seines Aufenthaltes vor wenigen Tagen in Rom
erworben hatte. Bernd-M. Wehner, Vorsitzender des KKV-Bundesverbandes,
hatte ein Grußwort übermittelt. Er
wies daraufhin, dass es in der heutigen
Zeit – Stichworte wie Finanzkrise,
mangelnde Ethik in der Wirtschaft,
Kinderarmut, Gesundheitsreform und
Rentenproblematik – nicht einfach ist,
gegen den Strom zu schwimmen und
sich für christliche Wertvorstellungen
einzusetzen.
Karl-Josef Michel dankte sehr gerührt für die Ehrungen, die ihm zuteil
wurden, betonte, dass er in der Tat mit
Leib und Seele KKVer war und ist. Er
endete mit einem bemerkenswerten
und vor allem bescheidenen Satz: „Ich
habe nur meine Pflicht getan.“
H.-D. Eickert
neue mitte 01 /10
KKV in Kürze
Meldungen
Foto: KKV Monheim
KKV Kaarst
Die Ortsgemeinschaft Kaarst freut
sich, dass ihr aktives Mitglied, Theo
Thissen, mit dem diesjährigen Ehrenbecher der Stadt Kaarst ausgezeichnet wurde. Der Ehrenbecher wird jedes
Jahr durch die Brauchtumsgesellschaft
Carolus an Persönlichkeiten vergeben,
die sich um die Stadt Kaarst verdient
gemacht haben. Theo Thissen wurde
für sein vielfältiges Engagement ausgezeichnet. So ist er seit vielen Jahren Ratsmitglied der Stadt Kaarst und
hat in dieser Funktion maßgeblich die
Entwicklung der neuen Stadtmitte geprägt. Er ist zudem Vorsitzender des
Stadtsportbundes und in vielen Vereinen und Gremien aktiv tätig.
Der Ehrenbecher der Stadt Kaarst wird
seit 1984 verliehen. Theo Thissen ist
der dritte Ehrenbecherträger aus den
Reihen des KKV Kaarst. Zuvor wurden
bereits Dieter Schmidt, der auch Träger
der Dr.-Friedrich-Elz-Plakette ist, und
Hans-Dieter Grabowski, Vorsitzender
der Gesellschaft Carolus, ausgezeichnet.
KKV Oldenburg
Zu einer eindrucksvollen Vortragsveranstaltung mit Staatssekretär a.D. Dr.
Hans Joachim Gottschalk trafen sich
die Mitglieder und Gäste des KKV Oldenburg im Hotel Heide. „20 Jahre
Deutsche Einheit“ lautete die Überschrift zu dieser beeindruckenden Aufarbeitung der letzten 20 Jahre, in der
Ereignisse und Rahmenbedingungen
im Zusammenhang mit der deutschen
Wiedervereinigung erläutert wurden.
Es wurde einerseits die ökonomische
und wirtschaftspolitische Seite des
Vereinigungsprozesses beleuchtet,
andererseits aber auch, auf Grund
der höchst unterschiedlichen Biographien, das Zusammenwachsen zum
Miteinander der Menschen angesprochen. Dabei wurde sowohl die viel beachtete und uneigennützige Aufbau-
neue mitte 01/10
hilfe vieler Institutionen, Landes und
kommunaler Behörden, sowie ehrenamtlicher Helfer herausgestellt, aber
auch die vielfach festzustellenden unseriösen Geschäftspraktiken gewissenloser „Abzocker“ aus dem Westen
diskutiert. Der Abend brachte für alle
Beteiligten viel Informationen, aber
auch einen großen Beitrag zur eigenen
Meinungsbildung. Die Veranstalter hätten sich allerdings über ein etwas mehr
Publikum gefreut.
KKV Lohne
In 20 Minuten ist der Weg geschafft
– vom Wohnheim für Menschen mit
Behinderung bis zum Hochamt in der
St.-Gertrud-Kirche. Aber allein schaffen ihn die Bewohner nicht. Also haben
sich einige Mitglieder des KKV-Lohne
gedacht: Da können wir helfen. So stehen einige von ihnen jeweils am dritten
Sonntag im Monat vor der Tür und gehen gemeinsam mit einigen Bewohnern
zur Kirche. Unterwegs wird viel gelacht
und erzählt – und im Gottesdienst sind
sie geeint im Gebet. Anfangs waren die
Lohner unsicher, mittlerweile ist die
Begegnung mit behinderten Menschen
eine Bereicherung, sagen die Lohner
KKV-Mitglieder. Jetzt wurden sie dafür
„belohnt“. Zum neunten Mal haben
das Bistum Münster und die Kirchenzeitung „Kirche und Leben“ den „Dialogpreis für gute Taten“ verliehen. Ausgezeichnet wurden fünf ehrenamtliche
Initiativen im Bistum, darunter auch
der Lohner KKV (Bild oben nach der
Verleihung).
KKV Wiesbaden
Der KKV Wiesbaden lädt Mitglieder und
Interessierte zur Studienreise vom 10.
bis 18 August 2010 nach Cornwall und
Devon/Südengland ein. Felsenklippen,
die unberührte Natur der Hochmoore
und das milde, vom Golfstrom beeinflusste Klima prägen die wildromantischen Landschaften im Südwesten
Englands.Die Fahrt erfolgt im modernen Reisebus ab Wiesbaden. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie an dieser Reise interessiert sind. Sie erhalten dann
ein ausführliches Reiseprogramm mit
Anmeldeformular. Die Reise wird wieder wie in den letzten Jahren mit der
Fa. Rotala StudienReisen-KulturUrlaub
durchgeführt. Es steht auch wieder eine gute Reiseleitung zur Verfügung.
Bitte wenden Sie sich an den Vorsitzenden Hartmut Röhrbein, Tel.: 0611/71
99 91.
KKV Bezirksgemeinschaft
Münsterland
Anlässlich der November-Tagung 2009
der Bezirksgemeinschaft Münsterland
in Beckum wurde der langjährige Kassierer Josef Keller verabschiedet. Seit
1983 (26 Jahre) war Josef Keller für die
Kasse der Bezirksgemeinschaft Münsterland verantwortlich, alle Anwesenden sprachen ihm unter Beifall den
herzlichen Dank aus. Mit einem Weinpräsent bedankte sich der Vorsitzende
Josef Finke, Steinfurt-Borghorst, für
die langjährige verantwortungsvolle
Tätigkeit und wünschte Josef Keller
weiterhin alles Gute. Zum neuen Kassierer wurde Heinz Deppe, Beckum,
vorgeschlagen und gewählt.
KKV Arnsberg-Neheim
In einer kleinen Feierstunde ehrte die
KKV-Ortsgemeinschaft Neheim ihren
früheren langjährigen Vorsitzenden
und jetzigen stellvertretenden Verbandsvorsitzenden Herbert Vlatten
für seine 50-jährige Mitgliedschaft im
19
KKV in Kürze
Nachrichten
KKV. Herbert Vlatten trat im Dezember
1959 dem Jung-KKV bei. Nach seinem
Wechsel in den „Stammverein“ war er
von 1983 bis 1988 stellvertretener Vorsitzender und von 1988 bis 2000 erster
Vorsitzender der Ortsgemeinschaft Neheim. Darüber hinaus war er fünf Jahre
Mitglied des Diözesanvorstandes Paderborn und Vorsitzender des Diözesanbildungswerkes. Nach seiner Ersten Amtszeit im Bundesvorstand bis 2001 wurde
er im Mai 2007 auf dem Verbandstag
in Erfurt erneut in den Bundesvorstand
gewählt. Sein Engagement für den KKV
wurde vom im Jahre 2000 anlässlich des
100-jährigen Jubiläums der Ortsgemeinschaft Neheim mit der Dr.-Friedrich-ElzPlakette gewürdigt. Vlatten ist auch Träger des großen goldenen Caritaskreuzes
und Mitglied der päpstlichen Familie,
Ritter und Träger des Sylvesterordens.
Der KKV-Bundesvorstand gratuliert seinem Mitglied zu diesem Jubiläum sehr
herzlich. „Wir sind froh, dass Herbert
Vlatten bei uns mitarbeitet. Seine Sachkenntnis, sein Engagement und seine
sympathische Art bereichern unsere Arbeit“, so Verbandsvorsitzender Bernd-M.
Wehner.
KKV Regionalverband Ost
Am 25. März 2000 schlossen sich die
Ortsgemeinschaften von Erfurt, Görlitz und Leipzig zum Regionalverband
Sachsen/Thüringen zusammen. Im April
2007 erklärte die inzwischen gegründete Berliner Ortsgemeinschaft Beitritt
zum Regionalverband, der sich im Dezember 2007 in Berlin zum Regionalverband Ost umbenannte. Die Ortsgemeinschaften gehören zu vier verschiedenen
Diözesen und zu drei Bundesländern und
haben daher große räumlichen Entfernungen zu überwinden. Der Vorsitzende,
Alois Hahn, und der Vorstand hat für die
Jahre 2009 und 2010 einen Arbeitsplan
erstellt, der sich an den Beschlüssen
des Bundesverbandstages in Münster
20
orientiert. In diesem Jahr findet das 3.
Regionaltreffen des Regionalverbandes
in der Heimvolkshochschule Eichsfeld
in Uder statt. Das Hauptreferat zum
Thema „Soziale Marktwirtschaft – ohne
katholische Soziallehre nicht denkbar“
wird der Bundesverbandsvorsitzende,
Bernd-M. Wehner, halten.
KKV Monheim
Neuer Vorsitzender der KKV-Ortsgemeinschaft Monheim am Rhein ist Herbert
Süß. Er löste nach 16 Jahren den bisherigen Vorsitzenden Bernd-M. Wehner
ab, der aufgrund seiner im Mai letzten
Jahres erfolgten Wahl zum Bundesvorsitzenden des KKV, nicht mehr für den
Ortsvorsitz kandidierte.
Zuvor konnte Wehner auf der sehr gut
besuchten Jahreshauptversammlung
wieder eine erfolgreiche Bilanz für 2009
vorlegen. In seinem Rückblick erinnerte
er auch an die Gründung der Monheimer
Ortsgemeinschaft 1993. Damals traten
17 Damen und Herren dem KKV bei. Inzwischen ist die Zahl der Mitglieder auf
57 - mehr als das Dreifache - gewachsen. Der Vorstand präsentierte wieder
ein attraktives Programm für das erste
Halbjahr 2010. Bei den anschließenden
Neuwahlen wurden die übrigen Vorstandsmitglieder für weitere zwei Jahre
in ihrem Amt einstimmig bestätigt. Herbert Süß, ehemaliger Prokurist der Raiffeisenbank Rhein-Berg eG, der von den
40 anwesenden Mitgliedern einstimmig
zum neuen KKV-Vorsitzenden gewählt
wurde, dankte dem scheidenden Vorsitzenden Bernd-M. Wehner für sein außergewöhnliches Engagement. Gleichzeitig will er helfen, zusammen mit dem
Vorstandsteam den erfolgreichen Weg
fortzusetzen.
KKV Hansa Münster
In einer Feierstunde ehrte Vorsitzender
Bernhard Günther seinen Vorgänger im
Amt, Paul Hartz mit der Dr.-Friedrich-
Elz-Plakette in Bronze und würdigte
dessen Verdienste um den KKV. Paul
Hartz, seit 1985 Mitglied KKV, wurde
1996 zum Vorsitzenden der Ortsgemeinschaft gewählt. Dieses Amt hatte er 12
Jahre inne. Er war verantwortlicher Herausgeber und alleiniger Redakteur der
vierteljährlich erscheinenden Mitgliederzeitschrift „KKVinformation“, plante
und organisierte regelmäßig attraktive
Studienreisen, die dazu beitrugen, neue
Mitglieder für den KKV zu gewinnen.
Nicht zuletzt liegen seine Verdienste um
den KKV Hansa darin, die Nutzung der
vereinseigenen Immobilie „Hansahof“
zukunftssicher und im Sinne der vereinseigenen Zielsetzungen umgesetzt
zu haben. Insbesondere gelang es ihm,
ein tragfähiges Nutzungskonzept mit
dem Seniorentreff Hansahof e.V., der
Räumlichkeiten im Hansahof nutzt, zu
vereinbaren und den Bestand dieser Einrichtung zu sichern. 1998 wurde er zum
stellvertretenden Vorsitzenden des Diözesanverbandes gewählt und blieb es
bis 2006. Paul Hartz war lange Mitglied
im Fördererkreis für Bildungsarbeit des
KKV e.V. und dessen Vorsitzender.
KKV Landesverband Bayern
Dr. Albert Schmid, Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern,
hat sich spontan bereit erklärt, Botschafter des Hauses der Sozialen Marktwirtschaft zu werden. Schmid hatte den
KKV-Landesvorsitzenden Dr. Klaus-Stefan Krieger zu einem Gespräch ins Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in
Nürnberg eingeladen, dessen Präsident
Schmid ist. Dabei stellte Krieger das viertägige Programm vor, das der KKV unter
dem Titel „Haus der Sozialen Marktwirtschaft“ beim Ökumenischen Kirchentag
in München anbietet. Schmid zeigte
sich von der Idee begeistert und versprach, für das Programm im Haus der
Sozialen Marktwirtschaft beim Kirchentag zu werben.
neue mitte 01 /10
Jubilare
J ub i l a r e
Herzliche Glückwünsche unseren Jubilaren
25 Jahre
40 Jahre
Toni Amler, Ingolstadt
Andreas Brandt, Lohne
Waltraud Braun, Mainz
Heinz Bussemas, Dortmund
Klaus-Peter Diegelmann, Fulda
Peter Eckhoff, Lohne
Peter Eilhoff, Lohne
Marianne Engler, Memmingen
Mathilde Franke, Duderstadt
Theo Gerster, Mainz
Heinz Hecking, Menden
Prälat Hermann Herzig, Passau
Hildegard Herrler, Ingolstadt
Michael Herrler, Ingolstadt
Irmgard Hövener, Duderstadt
Rita Klingebiel, Duderstadt
Dr. Karl Markus Köhler, Ingolstadt
Dörte Linde, Hattingen
Friedrich Meister, Fulda
Heinz Meistermann, Lohne
Bernhard Meyer, Lohne
Rudolf Miller, Ingolstadt
Carola Müller-Gliemann, Nottuln
Erhard Neckermann, Passau
Hans Nüßlein, Ingolstadt
Elisabeth Ponschab, Ingolstadt
Manfred Rickert, Bocholt
Lieselotte Rickhei, Duderstadt
Karl Schürmann, Lohne
Horst Seehofer, Ingolstadt
Dr. Norbert Staudacher, Ingolstadt
Georg Steinkamp, Lohne
Josef Terwege, Bocholt
Anna Windolf, Duderstadt
Josef Winter, Passau
Michael Wohlfarth,
Gelsenkirchen-Buer
Franz Amann, Ingolstadt
Kurt Atzl, Ingolstadt
Bernd Busch, Hilden
Helmut Ecker, Ingolstadt
Dieter Grotzki, Fulda
Hans Haep, Menden
Hans Klapa, Hattingen
Heiner Knecht, Gelsenkirchen-Buer
Pastor i.R. Georg Komesker, Letmathe
Franz Karl Kress, Wiesbaden
Dr. Norbert Kuntz, Ingolstadt
Hans Rolzhäuser, Worms
Elma Rossbach, Wiesbaden
Peter Schmidt, Worms
Peter Schnell, Ingolstadt
Alfred Tragl, Ingolstadt
Walter Vomend, Worms
neue mitte 01 /10
50 Jahre
Heinz Dettmer, Lohne
Heinz-Hermann Dücker, Höxter
Manfred Eisenächer, Höxter
Alfons Escher, Mainz
Rainer Feldmann, Bocholt
Karl-Heinz Fischer, Frankfurt
Willi Geil, Worms
Robert Kirschfink, Gelsenkirchen-Buer
Rudolf Kock, Duisburg
Dr. Leo König, Duisburg
Heinz Kotthoff, Lohne
Wolfgang Meurer, Worms
Otto Moster, Mainz
Wilfried Pack, Hannover
Adam Reder, Worms
Willi Reitz, Mainz
Ernst Riesselmann, Lohne
Paul Ringel, Korschenbroich
Hans Bernhard Schork, Worms
Rolf Solbach, Mainz
Gregor Stroetmann, Hannover
Rudolf Wanders, Gelsenkirchen-Buer
Karl Weber, Höxter
60 Jahre
Ralf Amann, Ingolstadt
Gottfried Baumann, Bocholt
Gerhard Bekkers, Duisburg
Martin Bergmeier, Ingolstadt
Heinz Bölting, Bocholt
Herbert Bongert, Bocholt
Heinz Brünenberg, Bocholt
Wilhelm Feldhaus, Bocholt
Theo Gerster, Mainz
Franz-Werner Hoppelshäuser, Duisburg
Hans Hagn, Ingolstadt
Rudolf King, Ingolstadt
Johannes Kröger, Lohne
Günther Luwen, DuisburgRuhrort-Laar-Beeck
Alfons Oberhoff, Duisburg
Peter Postmeyer, Hamburg
Klemens Rühling, Bocholt
Dieter Sendker, Seevetal
Heinz Steldermann, Bocholt
Egon Surmann, Gelsenkirchen-Buer
Heinz Tangelder, Bocholt
Helmut Vollmering, Bocholt
Siegfried Weinzierl, Ingolstadt
Josef Wertenbroch, Kerken
75 Jahre
Heinz Waltering, Bonn
80 Jahre
Fritz Muth, Bonn
21
Vort Ort
Die Zukunft mitgestalten
Der KKV Fulda hat sich neue Perspektiven erarbeitet und will sich aktiv einbringen
G
etreu der Devise: ,Die christliche Botschaft lässt sich nicht
auf das Religiöse beschränken‘, bietet der KKV in einer Zeit, in
der vielfach aus Gleichgültigkeit alles
gleich gültig ist, Orientierung auf der
Basis der Katholischen Soziallehre und
dem damit verbundenen Menschenbild.“ Mit diesen Worten skizzierte
Bernd-M. Wehner, seit Mai 2009 Vorsitzender des KKV-Bundesverbandes
und gebürtiger Fuldaer, anlässlich der
Jahresauftaktveranstaltung des KKV
Fulda „Wir begrüßen das neue Jahr“ die
Ziele und Aufgaben des katholischen
Sozialverbandes im Bonifatiushaus.
Zuvor hatten die rund 70 KKV-Mitglieder die Heilige Messe gefeiert.
Pfarrer Wunibald Jüngst, Geistlicher
Beirat und zugleich 1. Vorsitzender
des Fuldaer KKV, unterstrich in seiner
Predigt die Bedeutung des Papstamtes
sowie die Rolle des Petrus, der trotz
seiner Fehler und Schwächen immer
wieder von Jesus angenommen und geliebt worden sei. Letztlich sei das Vertrauen des Petrus in den Herrn immer
größer gewesen als seine Verzagtheit.
Auch für die Mitglieder des KKV gelte
daher, sich bei ihrem Engagement immer wieder auf Christus zu besinnen,
um so eine feste Grundlage zu haben.
Im Anschluss an den Gottesdienst, der
von Johannes Neuwirth an der Orgel
musikalisch begleitet wurde, ehrten
Pfarrer Jüngst und der stellvertretende
Vorsitzende des KKV Fulda, Josef Hillenbrand, insgesamt zwölf Mitglieder
für ihre langjährige Mitgliedschaft im
KKV.
In seinem Festvortrag ging Bernd–M.
Wehner, der 1959 in den damaligen
Jung-KKV Fulda eingetreten war, auch
auf die Finanz- und Wirtschaftskrise
ein. Er betonte, dass nicht die Soziale
Marktwirtschaft hier versagt habe,
sondern dass die Missachtung ihrer
Grundsätze und die damit verbundene mangelnde Ethik aber auch die
vielfach ausgeprägte Gier – nicht nur
22
Freuen sich über Auszeichnung: Hintere Reihe von links: Dieter und Elisabeth Grotzki, Günter
Storch. Vordere Reihe von links: Monsignore Wunibald Jüngst, Josef Hillenbrand, Erika Storch,
Ingeborg Wehner und ihr Schwager Bernd-M. Wehner, Bundesverbandsvorsitzender.
von Managern – zu dieser Krise geführt
habe. Deshalb sei es notwendig, dass
die ethischen Grundwerte der Sozialen Marktwirtschaft und das damit
verbundene Menschenbild wieder ins
Bewusstsein gerufen würden.
Aus diesem Grund habe der KKV für
die Jahre 2010 und 2011 beschlossen, die Soziale Marktwirtschaft zum
Schwerpunkthema seiner Arbeit zu
machen. Unter dem Motto „Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft –
Hoffnungszeichen für eine gerechtere
Welt“ starte deshalb der KKV ins Jahr
2010. Gleichzeitig werde er auf dem
Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in
München mit dieser Themensetzung
eine inhaltliche Lücke im Programm
füllen. Im Münchener KKV-Haus werde
während des Kirchentages ein „Haus
der Sozialen Marktwirtschaft“ eingerichtet, um so ein Forum für Diskussionen, Podien, Workshops und anderen
kreativen Veranstaltungen zu bieten.
In diesem Zusammenhang erinnerte
Wehner auch an den Leitspruch des
Verbandes „ehrlich im Handel, christlich im Wandel“, der bereits 1877 bei
seiner Gründung formuliert worden sei.
„Genau diese Maxime hat man offenbar
wieder entdeckt, wenn heute der Ruf
nach dem „ehrbaren Kaufmann“ wieder
laut wird“, so der KKV-Vorsitzende
wörtlich. Nicht zuletzt aus diesem
Grund werde der KKV in diesem Jahr
auch erstmals den Ehrenpreis „Der
Ehrbare Kaufmann“ auf dem ÖKT in
München vergeben
In seinem Schlusswort unterstrich Josef
Hillenbrand, dass der Fuldaer KKV mit
seinem neuen Vorstand wieder aktiv
und engagiert im Bundesverband mitarbeite. „Der KKV Fulda hat sich neue
Perspektiven erarbeitet. Er wird die
Zukunft mitgestalten und seinen Optimismus bewahren“, so Hillenbrand. Er
dankte dem KKV-Bundesvorsitzenden
für sein Engagement. „Wir sind stolz,
dass erstmals ein gebürtiger Fuldaer
den Vorsitz im KKV-Bundesverband
innehat.“ Zugleich dankte er allen, die
bei der Vorbereitung und Durchführung des Jahresauftaktveranstaltung
mitgewirkt hatten, zum Beispiel die
Mandolinen- und Gitarrengruppe Langenstein/Ebert. kkv fulda
neue mitte 01 /10
Literatur • Verstorbene
Orientierung an der Bibel
Buchtipp: Die Zehn Gebote und die europäische Wertegemeinschaft
S
ie sind zwar schon 3000 Jahre
alt, aber immer noch aktuell:
Die Zehn Gebote. Und sie werden immer wieder variiert und auf die
heutige Zeit übertragen. Der Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski hat vor
ein paar Jahren unter dem Titel „Das
Moses Prinzip“ die „10 Gebote des 21.
Jahrhunderts“ formuliert. Der BKU
hat vor einiger Zeit die „10 Gebote für
Unternehmer“ herausgegeben. Jetzt ist
ein Buch auf den Markt gekommen, das
den Titel trägt: „Zehn Gebote für Europa. Der Dekalog und die europäische
Wertegemeinschaft“. Herausgeber sind
Prof. Dr. Elisabeth Jünnemann und
Prof. Dr. Heinz Theisen von der Katholischen Hochschule NRW.. Im Vorwort
schreiben sie: „In diesem Buch haben
Persönlichkeiten aus Kirche, Politik
und Wirtschaft über die Relevanz der
Zehn Gebote des Alten Testamentes
in der heutigen Zeit nachgedacht.
Zusammen mit unseren Kollegen der
Katholischen Hochschule NordrheinWestfalen haben sie die 3000 Jahre alte
Werteordnung auf ihre theoretische
und praktische Relevanz für Europa hin
untersucht. In der Summe der Beiträge
aus der je unterschiedlichen Perspektive wird deutlich, welche Konsequenzen
die bewusste Orientierung an einer
biblischen Werteordnung haben kann:
auf dem Weg in eine europäische Wertegemeinschaft.“
Wer die einzelnen Beiträge liest, wird
dies bestätigen können. Besondere
Aktualität hat aus meiner Sicht der
Beitrag zum Ersten Gebot von Heinz
Theisen „Das Absolute vom Relativen
unterscheiden“, bei dem er sich mit der
„Diktatur des Relativismus“ auseinan-
dersetzt. Weitere – aus meiner Sicht
besonders zu empfehlende – Beiträge
sind: „Wer braucht heute noch den
Sonntag?“ von Dieter Althaus, Ministerpräsident a.D., „ Du sollst nicht
die Ehe brechen! – Maßgebend für die
Zukunft Europas“ vom Kölner Generalvikar Dr. Schwaderlapp, „ Soziale
Marktwirtschaft in der Globalisierung“
von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers
und „,Du sollst nicht begehren ...‘ –
Überlegungen zum zehnten Gebot im
Horizont von Ehe und Familie“ von
Erzbischof Dr. Reinhard Marx. bmw
Hinweis: Das Buch kostet im Handel
29,90 EUR, hat die ISBN 978-3932483-28-8 und ist über jede gute
Buchhandlung zu beziehen oder
direkt beim Altius-Verlag unter info@
altius-verlag.de.
T r au e r
Foto: KKV Leipzig
Wir hoffen auf ein Wiedersehen bei
der Auferstehung der Toten
Wolfgang Bertram, Neunkirchen
Hermann Bökmann, Düsseldorf
Veronika Botzum, Aschaffenburg
Hans-Adolf Bräutigam, Neuss
Zita Brenner, Alzey
Franz Buskamp, Borghorst
Magda Corsten, Aachen
Josef Dempfle, Koblenz
Johannes Diedenhofen, Bonn
Dietmar Doetsch, Neuss
Dr. Reinhard Fischer, Vechta
Karl Flößer, Hamburg
Elke Friedryszak, Hamburg
Heinz Gillenberg, Neunkirchen
Heinz Haurenherm, Beckum
Paul Hellwig, Hamburg
Otto Henkelmann, Kitzingen
neue mitte 01/10
Gerda-Anna Hennies, Koblenz
Anton Hensle, Koblenz
Johann-Paul Janeck, Hilden
Gertrud Hess, Kaarst
P. Karl Hofer SJ, Nürnberg
Grete Hörner, Düsseldorf-Benrath
Hans-Josef Illigens, Beckum
Herbert Koch, Duderstadt
Josef Kern, Freiburg
Horst Kleinhempel, Hamm
Irene Knobloch, Offenburg
Josef Korff, Hattingen
Wolfgang Krapp, Lingen
Willii Löllgen, Bonn
Arnold Papenheim, Arnsberg-Neheim
Herbert Pauelsen, Düsseldorf
Gertrud Potthast, Höxter
Helmut Römer, Hildesheim
Hildegard Schäfer, Arnsberg-Neheim
Klaus Scheurer, Lippstadt
Claus Schöner, Weiden
Helmut Schmukle, Freiburg
Hans Schultheis, Bochum
Albertine Schweizer, Freiburg
Hans Seitner, Alzey
Ursula Stappen, Viersen
Rolf Stähling, Münster
Paul Titz, Borken
Anton Ulrich, Düsseldorf
Josef Völker, Neunkirchen
Karl-Heinz Weeg, Borken
Fritz-Martin Wiecker, Lippstadt
Bartho Wohlheil, Kitzingen
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